Ein kleiner Rückschritt für den Menschen, ein riesiger Rückschlag für die Menschheit

Mars-Illustration

Vor etwa 50 Jahren landeten die ersten Menschen auf dem Mond. Unvergessen bleiben Neil Armstrongs Worte, die weltweit Millionen vor den Bildschirmen verfolgten. Doch nach dem Erfolg und dem Höhepunkt des Kalten Kriegs im Weltall nahm das Interesse an der Raumfahrt ab. Zu spüren bekam das insbesondere die NASA.

„Ein kleiner Schritt für den Menschen, ein riesiger Sprung für die Menschheit“

schallte es auf den Empfangsgeräten auf der Erde. Das waren die Worte Neil Armstrongs, des ersten Menschen auf dem Mond. Die Mondlandung der US-amerikanischen NASA – englisch für National Aeronautics and Space Administration – war der Höhepunkt in der gesamten Raumfahrtgeschichte. Doch seit dem Ereignis im Sommer 1969 setzte kein Mensch je einen Fuß auf einen anderen Himmelskörper als die Erde und seinen Trabanten.

Vor allem war es der Kalte Krieg, der das Rennen um die ersten Erfolge fernab der Erde antrieb. Nachdem die Sowjets mit Juri Gagarin ihren ersten Kosmonauten, den ersten Menschen überhaupt ins All brachten, wurden die US-Amerikaner unruhig. Dem politischen und ideologischen Gegner dürften die zahlreichen, weiteren Erfolge – erster Satellit, erstes Tier, erste unbemannte Mond-Mission – nicht ohne Weiteres gegönnt sein.

Die NASA als Antwort der USA

Im Sommer des Jahres 1958 ermöglichte die Unterschrift Eisenhowers unter dem „National Aeronautics and Space Act“ die Gründung einer eigenen Raumfahrtbehörde – als Pendant zu den sowjetischen Anstrengungen. (Erst 1992 wurde die russische Behörde Roskosmos ins Leben gerufen.)

Mit einem sehr niedrigen Millionenbetrag, der seitdem fast ein Jahrzehnt lang anwuchs, begann die Forschung für die Raumfahrt. Etwas mehr als zehn Jahre später stand mit der Apollo 11 der erste bemannte Flug zum Mond bevor. Der NASA-Anteil an dem jährliche US-Haushalt wuchs mitunter auf über vier Prozent an, etwa sechs Milliarden US-Dollar. Die Gelder für die NASA wuchsen zwar stetig an, der Anteil aber am Federal Budget schrumpfte seitdem.

Bereits vor der Mondlandung ging es abwärts mit dem NASA-Budget

Doch Mitte der 1970er Jahre hält sich das jährliche Federal Budget für das nordamerikanische Raumfahrtprogramm konstant unter einem Prozent. (1) Seit Anfang dieses Jahrzehnts liegt die Höhe der Förderung bei gerade einmal einem halben Prozent.

Quelle: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:NASA-Budget-Federal.svg

Bereits unter US-Präsident Richard Nixon nahm die NASA-Finanzierung um ein Viertel ab, von etwa 4 auf 3 Milliarden US-Dollar. (2) Es war auch Nixon, der eine weitere wichtige Entscheidung in der Raumfahrtgeschichte traf: Nach dem Ende des Apollo-Programms lagen im Oval Office zwei Vorschläge auf dem Tisch.

Neben der Fortsetzung des Space Shuttle-Programms war die Option gegeben, eine bemannte Mars-Mission zu planen und finanzieren. Auf den Mars hat bis heute kein Mensch einen Fuß gesetzt. Das von Nixon gewählte und weiter geförderte Space Shuttle-Programm endete dann auch zu Beginn dies Jahrzehnts, 2011.

Hätte Nixon sich damals für den Mars entschieden und wäre der prozentuale Anteil für die NASA auf einem Level von vier Prozent geblieben, hätten wir vielleicht heute schon eine Übertragung von Menschen auf dem Mars. Doch die Geschichte lehrt uns: die getroffenen Entscheidungen waren ein kleiner Rückschritt für den Menschen, aber gleichzeitig ein riesiger Rückschlag für die Menschheit.

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Mein Name ist Nico Amiri, 24 Jahre bin ich jung. Als der Masterstudent der Biomedizin und neugieriger Mensch entdecke ich jeden Tag diese wundervolle Welt neu für mich. In meinem Studium lege ich meinen Schwerpunkt auf Genetik und Genomik. Mich interesssieren die Erforschung der Hochsensibilität und der neurodegenerativen Erkrankung Alzheimer sowie Epigenetik und das Exposom.

2 Kommentare

  1. Ja, das NASA-Budget betrug 2017 0.47% des US-Bundes-Budgets was aber immer noch 19 Milliarden Dollar ist. Doch das Budget ist zu klein um nur schon jährliche Flüge des Space Launch Systems zu erlauben.

    Allerdings wäre auch mit einem grösseren Budget eine bemannte Marsmission kaum realierbar gewesen. Wenn schon hätte die NASA die Monderkundung und -kolonisation weiter vorantreiben müssen. Dabei hätte sie die Gelegenheit gehabt Teleoperationen (gesteuert von der Erde aus mit Zeitverzögerung) und autonome Robotikmissionen voranzutreiben, etwas was auch der irdischen Industrie geholfen hätte.

    Heute erhält die NASA sogar von privaten Raumfahrtfirmen Konkurrenz und wenn irgendjemand vor 2050 eine bemannte Marsmission durchführt, dann ist das sicher nicht die NASA sondern wenn schon SpaceX.

  2. Heute erhält die NASA sogar von privaten Raumfahrtfirmen Konkurrenz und wenn irgendjemand vor 2050 eine bemannte Marsmission durchführt, dann ist das sicher nicht die NASA sondern wenn schon SpaceX.

    Das bezweifel ich. Ich glaube eher das der erste Mensch auf dem Mars ein Chinese sein wird. Vor allem wenn es vor 2050 sein soll.

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