Zuviel Ökostrom!? Solarstrom & Speicher in Deutschland schaffen erneuerbare Wohlstandsenergien – jetzt!

Schon der Mai 2025 war ein neuer Rekordmonat für Solarenergie – und für Ökostrom, der so massiv überschüssig wird, dass Abnehmende bezahlt werden (sog. negative Strompreise)! Wenn jetzt also kurz-, mittel- und langfristige Speichertechnologien zur Verfügung stehen, kann sich Strom-Deutschland in wenigen Jahren von den fossilen Gewaltenergien Erdgas und Erdöl unabhängig machen. Dann bleibt das Geld im Inland und wird zu erneuerbaren Wohlstandsenergien, wie es das südamerikanische Uruguay bereits vorgemacht hat!

Unter einer symbolisch angedeuteten Fahne von Uruguay sehen wir eine blühende Solarpunk-Stadt mit Bäumen, Hochhäusern, Solarpaneelen und Elektroautos. Das Symbolbild würdigt die erfolgreiche Energiewende im Land.

Innerhalb weniger Jahre konnte Uruguay die Stromerzeugung mit Private-Public-Partnerships auf Wind- und Sonnenenergie umstellen und mit diesen erneuerbaren Wohlstandsenergien den fossilen Kapitalabfluss drosseln, Abertausende Arbeitsplätze schaffen und die Armutsquote drastisch reduzieren. Grafik: Michael Blume mit Leonardo.ai

Und das Beste ist: Alle notwendigen Speicher-Technologien bestehen bereits und werden in ihrem Aufbau nur noch durch fossile Lobbyisten und Bürokraten behindert!

So werden auch in der Bundesrepublik Deutschland inzwischen täglich weit über eintausend Elektroautos mit Lithium-Ionen-Batterien zugelassen (43k im Mai 2025), die sich hervorragend für bidirektionales bzw. bikamerales Laden eignen könnten.

Schon bisher laden wir Elektroauto-Besitzenden unsere Fahrzeuge unidirektional fast immer tagsüber und am liebsten mit “überschüssigem” Öko-, meist Solarstrom. Könnten wir endlich auch Strom wieder entladen, so könnten wir Überschüsse tagsüber aufnehmen und dann bei Bedarf auch wieder abgeben. Zigtausende Elektro-Autobatterien würden so zu einer flexibel einstellbaren, zusätzlichen Energiekammer, mit denen sich die regionalen Stromnetze ausbalancieren, fossile Rohstoffe einsparen und sogar noch zusätzliches Geld verdienen ließe! Doch obwohl die Technologien längst entwickelt sind, werden sie auch in Deutschland noch immer fossil-bürokratisch ausgebremst.

Zwei Elektroautos stehen neben einer grünen Ladesäule, im Hintergrund Bäume und mit Solarpaneelen gedeckte Dächer einer deutschen Altstadt mit Kirchturm.

Schon jetzt nehmen Elektroautos auch in Deutschland tagsüber immer mehr “überschüssigen” Solarstrom auf. Mit bidirektionalem Laden könnten sie einen Teil davon bei Bedarf auch wieder abgeben und so zu einer zusätzlichen Energiespeicher-Kammer (bikameral) werden, die die Stromnetze dezentral stabilisiert – und dabei auch noch Geld verdient. Symbolbild: Michael Blume mit Leonardo.ai

Für die mittelfristige Energiespeicherung in größeren Anlagen eignen sich zudem Organische Redox-Flow-Batterien, die auch ohne das seltene Vanadium auskommen. Erste Anlagen befinden sich bereits in Deutschland, Österreich und der Schweiz und könnten bei schnellem Ausbau die Rohstoff- und Energie-Unabhängigkeit der Europäischen Union gegenüber Russland, China, Iran, Katar und den USA für unsere Zukunft sichern.

Die Fahnen der Bundesrepublik Deutschland und der Europäischen Union vor einer mit Moos begrünten und mit Solarpanelen geschmückten Solarpunk-Stadt.

Deutschland und die Europäische Union könnten die post-fossile Energiewende innerhalb weniger Jahre wie bereits im Real-Labor Wunsiedel, Bayern, vollziehen und damit auch die fossile Finanzierung ihrer Feinde beenden sowie die Mitwelt besser schützen. Erneuerbare Energien erweisen sich als Wohlstandsenergien und Friedensenergien. Grafik: Michael Blume mit Leonardo.ai

Für die längerfristige Speicherung – letztlich für die inländische Erzeugung von grünem Gas – eignet sich schließlich grüner Wasserstoff, der bereits jetzt auch in Deutschland (Wunsiedel, Schwäbisch Gmünd, Thüringen usw.) in wachsender Menge hergestellt wird. Da die Solarstrom-Überschüsse so schnell ansteigen, wird auch von kundigen Bayern sogar zunehmend hinterfragt, ob noch so viele teure Stromtrassen nötig sein werden, die Windstrom von den norddeutschen Küsten transportieren. Theoretisch könnte Süddeutschland über Solarstrom, Batteriespeicher und grünen Wasserstoff seine Energie bald selbst produzieren – und auch exportieren.

Mastodon-Mem-Kachel mit einem Zitat von Dr. Michael Blume bei seiner Rede im Landtag von Baden-Württemberg am 9.11.2023: "Erneuerbare Energien sind Friedensenergien! Die bittere Wahrheit ist, dass unsere eigene Gier nach Öl und Gas immer noch antisemitische Regime mitfinanziert, ihren Terror, ihre Propaganda, ihre Raketen. Erneuerbare Energien sind nicht nur Freiheitsenergien, sie sind auch Friedensenergien!"

Erneuerbare Energien machen die produzierenden Gesellschaften wohlhabender und stoppen als Friedensenergien die fossile Finanzierung von Diktaturen, Kriegen, Terrorgruppen und Antisemitismus. Mastodon-Kachel mit Zitat von Michael Blume im Landtag von Baden-Württemberg, 9.11.2023 

Fossile Verzögerungstaktiken von Lobbyisten und Bürokraten

Obwohl und weil sich erneuerbare Wohlstandsenergien auch wirtschaftlich längst lohnen, laufen korrupte Fossilisten wütend Sturm dagegen. So drohte der fossil korrumpierte US-Thymokrat Donald Trump laut dem Economist vom 24. Mai 2025 (S. 33) republikanischen Kongressmitgliedern, die sich für den weiteren Ausbau von Arbeitsplätzen schaffendem Ökostrom und Speichern gerade auch in Kalifornien und Texas einsetzten: “They won’t be Republicans much longer… they’d be knocked out so fast.”

Und auch der deutsche Bundestag ließ sich ja leider am Grundgesetz vorbei durch Parteivorsitzende knebeln und ist heute kaum noch in der Lage, die Bundesregierung effektiv zu kontrollieren. Es ist also durchaus möglich, dass fossile Lobbyisten versuchen werden, den Ausbau vor allem von Solarstrom und von Energiespeichern durch schlechtere Bedingungen und bürokratische Hürden weiter zu verzögern. Fossile Konzernmedien werden sie dabei weiter unterstützen. Obwohl der Gaskonzern Uniper durch die Steuerzahlenden gerettet werden musste, versucht sich der neue Konzernchef unlängst mit Ablenkungen wie künftiger CCS-Technologie, der CO2-Abscheidung von Erdgas. Doch dieses teure Blendwerk löst gerade nicht die Probleme des Kapitalabflusses und der Finanzierung unserer Feinde.

Wir können die Energiewende zu erneuerbaren Friedens- und Wohlstandsenergien also binnen weniger Jahre schaffen, wenn wir als Solarpunks eine kritische Medien-Öffentlichkeit schaffen und uns dabei nicht in die eigenen Medienblasen zurückziehen. Niemand kann alles, aber alle können etwas tun.

Der YouTube-Kanal von Dr. Michael Blume wurde als Solarpunk-Shorts-Kanal reaktiviert.

Um auch Menschen außerhalb der bisherigen Solarpunk-Blase zu erreichen, habe ich meinen YouTube-Kanal mit einer Serie von Shorts reaktiviert und freue mich über jedes Interesse & Weiterleitungen. Screenshot: Michael Blume   

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Dr. Michael Blume studierte Religions- und Politikwissenschaft & promovierte über Religion in der Hirn- und Evolutionsforschung. Lehrbeauftragter am KIT Karlsruhe, Wissenschaftsblogger & christlich-islamischer Familienvater, Buchautor, u.a. "Islam in der Krise" (2017), "Warum der Antisemitismus uns alle bedroht" (2019) u.v.m. Hat auch in Krisenregionen manches erlebt und überlebt, seit 2018 Beauftragter der Landesregierung BW gg. Antisemitismus und für jüdisches Leben. Auf "Natur des Glaubens" bloggt er seit vielen Jahren für das Fediversum, Wissenschaft und Demokratie, gegen antisoziale Medien, Verschwörungsmythen und den Niedergang Europas.

45 Kommentare

  1. @Hauptartikel

    „Obwohl und weil sich erneuerbare Wohlstandsenergien auch wirtschaftlich längst lohnen, laufen korrupte Fossilisten wütend Sturm dagegen.“

    Einfachste Maßnahme dagegen wäre die eigene PV-Anlage mit intergrierten Lithiumspeicher. Man darf das wohl auch in Mehrparteienhäusern gemeinsam nutzen. Zusätzlich kann die bestehende PV-Anlage mit Speicher nachgerüstet werden, dann kann man auch seine eigenen Überschüsse abends und nachts nutzen, das spart dann richtig Stromkosten ein.

    „..ob noch so viele teure Stromtrassen nötig sein werden, die Windstrom von den norddeutschen Küsten transportieren.“

    Trotz des großen Potentials von PV in Süddeutschland macht es viel Sinn, da auch mal reichlich in Windenergie zu investieren. Auch gleich mit Speicher direkt am Standort. Das liefert auch im Winter immer wieder große Mengen Strom. Mit gut verteilter Produktion zusammen mit diesen Speichern direkt am Produktionsstandort kann man in der Tat jede Menge Stromleitungen sparen, die braucht man am Ende überwiegend um lokale Ertragsertragsschwankungen auszugleichen.

    Der zeitliche Verteilen über die Zeit durch schnelle Speicher ersetzt dann Einiges an räumlicher Verteilung quer durchs Land.

    • Danke & ja, @Tobias 🙌🔋

      Einfachste Maßnahme dagegen wäre die eigene PV-Anlage mit intergrierten Lithiumspeicher.

      So ist es & so haben auch wir gebaut. Unsere Solaranlage speist eine Wärmepumpe, Lithium-Ionen-Batterien im Haus und die Lithium-Ionen-Batterien unserer Elektroautos. Unser erstes Elektroauto von 2017, einen Renault Zoé, konnten wir sogar bereits als Gebrauchtwagen weiterverkaufen, weil die Batterie 🔋 entgegen aller fossilen Lügen noch immer top in Form war!

      https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/batterien-fuer-elektroautos-laenger-haltbar-immer-mehr-fossile-luegen-werden-entlarvt/

      Heute möchte ich mit Kindern & einem Freund zur Ausstellung „Uffrur. 500 Jahre Bauernkrieg“ nach Bad Schussenried – selbstverständlich mit 100% Solarstrom, der gestern überzählig war. Trotz jahrelanger, fossiler Blockaden ist all dies auch in Deutschland bereits möglich! 🤓🔋🚙

      Trotz des großen Potentials von PV in Süddeutschland macht es viel Sinn, da auch mal reichlich in Windenergie zu investieren. Auch gleich mit Speicher direkt am Standort. Das liefert auch im Winter immer wieder große Mengen Strom.

      Ja, das ist ja die bisherige Planung, deswegen werden ja derzeit riesige Leitungen vor allem unterirdisch verlegt. Im oben verlinkten Film Dunkelflaute? Nicht in Wunsiedel meinen die Pioniere des grünen Wasserstoff jedoch bereits, dass sich enorme Kosten bereits einsparen, sie sogar jetzt bereits Strom exportieren könnten!

      https://www.3sat.de/wissen/nano/dunkelflaute-nicht-in-wunsiedel-100.html

      Die DACH-Länder einschließlich der süddeutschen Bundesländer 🇩🇪🇪🇺 haben längst viel mehr Potential für erneuerbare Wohlstandsenergien, als Öffentlichkeit, Politik und Medien ahnen. Und wer mal nachschaut, wieviel fossile Gewaltenergien Erdgas Putin noch immer nach Österreich 🇦🇹🇪🇺 verkauft, realisiert auch das Sicherheitspotential erneuerbarer Friedensenergien…

    • Ich habe mir erst gestern einen interessanten Podcast zur politischen Auseinandersetzung angehört. Dieser behandelte die Theorie, dass wesentlich zur Erklärung der Konflikte die “assets” also ökonomischen Posten der Akteure sind.

      Es gibt auf der einen Seite diejenigen die ihre fossilen Posten verlieren. Das geht von Rohstoffvorkommen, über Raffinerien bis fossilen Autos und Heizungen. In Deutschland besonders relevant sind noch die Automotorenhersteller und entsprechende Zulieferer. Auf der anderen Seite diejenigen, die durch den Klimawandel verlieren. Das sind etwa Hausbesitzen in Überschwemmungsgebieten, Waldbesitzer deren Wälder leiden oder Hitzestress für verschiedene anfällige Gruppen.

      Das Problem ist, dass sich dieser Konflikt weiter zuspitzt und das vermutlich auch weitergeht. Die Verluste nehmen zu und damit auch der Druck auf die verschiedenen Akteure.

      Eine mögliche politische Strategie damit umzugehen ist etwa die ökonomischen Posten zu stärken, die Alternativen darstellen, etwa zur Produktion von Elektroautos. In den USA sehen wir grade, dass dieser Aufbau leider zu spät kam und die Posten, dh. neue Fabriken zur Batterieherstellung aufgrund ausfallender Förderung und Regulierung abgesagt werden.

      Podcast war Shift Key mit Jessica Green zu Gast. Publikation z.B. “Asset Revaluation and the Existential Politics of Climate Change”.

    • Haben eine eigene PV- Anlage mit großem Speicher. Funktioniert von April bis Oktober super. Aber nicht im Winter. Hier müssen wir auf Netzstrom zurückgreifen. Und das obwohl wir weder Wärmepumpe noch Elektroauto besitzen.
      Wind weht ja auch nicht konstant.
      Woher soll die Energie in diesen drei Monaten kommen?

      • Danke für Ihre Nachfrage, @Micha

        Und ich habe da eine sehr gute Solarpunk-Nachricht für Sie: Die auch längerfristige Speicherung von Ökostrom für den Winter funktioniert auf Basis von grünem Wasserstoff bereits im bayerischen Landkreis Wunsiedel!

        Hier zu einem sehenswerten TV-Bericht:

        Dunkelflaute? Nicht in Wunsiedel

        https://www.3sat.de/wissen/nano/dunkelflaute-nicht-in-wunsiedel-100.html

        Es gibt also keinen sachlichen Grund mehr, mit dem Import fossiler Gewaltenergien Erdgas und Erdöl unser Geld an fossile Ressourcenfluch-Diktaturen, Kriege, Terrorgruppen und Atompogramme zu überweisen. Wir könnten stattdessen sehr schnell eine dezentrale Energiedemokratie auf Basis erneuerbarer Friedens- und Wohlstandsenergien werden.

        Vielen lieben Dank für Ihre PV-Beiträge dazu! 🤓🌞🙏

    • @Ein Leser

      Danke für die Nachfrage – und ich meine, überaus viel! Negative Zukunftserwartungen (Dystopien, blutige Apokalypsen, Klimakrise) sind ja schon sehr alt. Aufgrund der medialen und technologischen Beschleunigungen (Digitalisierung, KI, Energiewende) erleben wir nun aber auch live die Verwirklichung von Solarpunk-Zukunftshoffnungen. Schon das kritisch-konstruktiv zu begleiten wäre ausreichend „Natur des Glaubens“!

      Hinzu kommt jedoch sogar noch die Aufklärung gegen gefährliche Verschwörungsmythen, gegen Antisemitismus, Krieg und Fossilismus. Und schließlich erlebe ich eine sehr starke Nachfrage nach der Thematik von Weltreligionen und Zivilreligionen (Politik, Demokratien), vgl.:

      https://m.youtube.com/shorts/AfE7xnn53R8

      Es handelt sich hierbei um das oben gezeigte Short, in dem ich mit einer Ausgabe des babylonischen Talmud zu sehen bin.

      Sie sehen also – wir hätten hier noch Stoff für Jahrzehnte! Und falls Sie einen Themenwunsch (etwas zu Religion & Demografie?) hätten – sehr gerne! 🤓📚🖖

    • An bidirektionales Laden glaube ich nicht so richtig. Den meisten Autofahrern wird eine volle Batterie am Morgen wichtiger sein als ein paar Cent, die sich mit bidirektionalem Laden verdienen lassen. Nachts ist auch der Stromverbrauch geringer, das macht mehr aus als der wegfallende Solarstrom. Strom ist typischerweise in den Morgenstunden am knappsten, dann wenn die E-Autos zur Arbeit fahren.

      • @Bernd

        Schon unsere Haus-Photovoltaik speist eine Wärmepumpe, Batterien im Haus und zwei Elektroautos. Gestern war wieder alles voll. Gäbe es das bidirektionale Laden bereits, dann könnte es sich bereits jetzt für das Stromnetz und für die Investitionen lohnen.

        Habe gestern auf Mastodon eine kleine Umfrage dazu gestartet:

        Welche der folgenden #Energiewende – Technologien als #Speicher von bereits überschüssigem (!) #Solarstrom und also erneuerbare #Wohlstandsenergien in #Deutschland sind Dir bereits bekannt? (Mehrfachantwort möglich)

        https://sueden.social/@BlumeEvolution/114666153335586148

        Bei bereits rund 250 Antwortenden liegen grüner Wasserstoff und bidirektionales Laden von Elektroautos je bei knapp 90 Prozent, Organische Redox-Flow-Batterien bei einem Drittel. Nur vier Prozent geben an, bisher keine der genannten Solarpunk – Technologien zu kennen.

        Es geht also auch in interessierten Teilen des Netzes in großen Schritten voran mit den erneuerbaren Wohlstandsenergien! 🌞🔋🙌🇩🇪🇪🇺🖖

        PS: Sie hatten in einem Ihrer letzten Drukos absurde CO2-Zahlen gepostet, woraufhin zwei Lesende um Quellenbeleg oder Korrektur baten. Wäre nett und glaubwürdig, wenn Sie sich dazu verhalten würden. Dies hier ist schließlich ein dialogischer Wissenschaftsblog. #Solarpunkrises

          • Danke, @Bernd. 15 ppm ist schon eine andere Nummer.

            Übrigens haben die OPEC+ – Staaten tatsächlich ihre Hochpreis-Strategie aufgegeben und pumpen Ölmengen auf die Märkte. Dies, weil sie das Geld dringend brauchen, den Hochlauf von Elektroautos und erneuerbaren Energien wenigstens noch abbremsen und das teure, nordamerikanische Fracking aus dem Markt drängen wollen.

            https://youtube.com/shorts/mC1jUNsMrhE

            Die Fossilisten bekommen Panik und gehen teilweise auch schon gegeneinander los. Gut möglich, dass 2025 im Rückblick als Energiewende-Jahr gelten wird. Aber mit einigen Tricks und weiteren Lügen der fossilen Lobbyisten ist sicher noch zu rechnen. 🧮

          • Guten Morgen, @Bernd.
            Danke für den weiteren Kommentar (12.06.2025, 20:36 Uhr)!
            Der Wert 15 ppm für die Fragestellung (dass die genannten 5 Länder alle gesicherten Öl- und Gasreserven verbrennen) erscheint mir aber dennoch recht optimistisch. Ich kann aus Zeitgründen keine wirklich zufriedenstellende Antwort geben, habe aber unter besagem Kommentar mit einer Abschätzung geantwortet.

      • Den meisten Autofahrern wird eine volle Batterie am Morgen wichtiger sein als ein paar Cent, die sich mit bidirektionalem Laden verdienen lassen.

        @Bernd
        Da wäre ich mir nicht so sicher. Vor allem, wer feste Strecken pendelt, weiß, wie weit das Auto fahren muss. Claudia Kemfert hat berechnet, dass sich jährlich um die 1.000 Euro mit einer bidirektionalen Autobatterie verdienen ließen.

        Und wir stehen noch am Anfang. Wenn PKWs tagsüber günstig auf dem Parkplatz bei der Arbeitstätte nachladen können und beim Supermarkt, dem Sportstudio, usw., dann ist richtig Musik drin.

        Unsere PV-Anlage ist heute auch schon fleißig. Die Batterie steht jetzt um 9:00 bereits bei 88 %. Bald schon wird ins Netz eingespeist. Unser Auto (leider noch fossiles CNG) steht zurzeit unnütz in der Garage.

    • @Ein Leser

      Auf die Spitze getrieben könnte man ja sagen, das für die Umsetzung eines Gedankens oder einer Idee an diese zuerst geglaubt werden muss.

      Wenn niemand daran glaubt, das ein Mensch fliegen könnte, würde auch nie jemand fliegen da niemals etwas in diese Richtung entwickelt geworden wäre.

      Da steckt sogar die selbst erfüllende Prophezeiung darin, wer an eine Apokalypse zu seinen Lebzeiten glaubt, wird diese unbewusst herbeiführen oder hinarbeiten. Wer an eine Zukunft glaubt die eine lange und positive Zivilisation vorsieht, der wird eher in diese Richtung agieren.

      Wäre meine Interpretation ^^

      • @Michael Blume

        Nun, wir steigen ja nicht in neue Technologien ein. Wir sind vor Jahren bereits aus der Solartechnik ausgestiegen und kaufen jetzt Solarmodule und Batteriespeicher aus China anstatt Braunkohle aus der Lausitz oder Gas aus Norwegen. Da fällt es mir schwer, einen Grund zu feiern darin zu sehen.

        Ich habe schon einmal darauf hingewiesen, dass die Ressourcenfluchtheorie unterkomplex ist. Das an fossilen Rohstoffen arme China ist genauso ein Gegner liberaler Demokratien wie es auch Russland oder die Antisemitismus-Finanzierer Iran und Katar sind. Während manche Exporteure fossiler Brennstoffe wie Norwegen oder Australien unproblematische Länder sind. Wie erlären Sie sich diese Sachverhalte?

        • @Bernd

          Also doch nur simpler Zeitvampirismus, destruktives Betteln um Aufmerksamkeit? Schade.

          Die Solarindustrie wurde auf Wunsch fossiler Lobbyisten an China verschenkt, um kurzfristig Kosten zu senken. Diesen Fehler nun auch noch bei anderen Technologien zu wiederholen, kann niemand ernsthaft empfehlen.

          Und die Ressourcenfluch-Theorie bezieht sich auf Staaten mit enormen Ressourcen und noch schwachen Institutionen. Norwegen hat aus dem Ressourcenfluch anderer Staaten klug gelernt und gibt die fossilen Einnahmen in einen Staatsfonds. Aber das wissen Sie selbstverständlich alles. Schade, Zeitvampirismus ist leider recht langweilig. 🥱 Ciao! 👋

  2. “…laufen korrupte Fossilisten längst Sturm dagegen…”

    https://www.mdr.de/nachrichten/deutschland/wirtschaft/envia-m-wasserstoff-ausstieg-100.html

    Da läuft mE so viel im Verborgenen. Der Glaube an den Zufall fällt mir schwer.

    Ich bleibe dabei, von den Großen der Fossil-Branche hinsichtlich Klimaschutz positive Signale zu erwarten, ist eine Illusion.

    Es liegt an jedem und jeder von uns, kleine Schritte zu machen. Die Politiker werden uns nicht helfen.

    • Danke, @Marie H. – und ich kann Ihre Zweifel da sehr gut verstehen! Gerade erst vorhin schrieb ich einem auf Mastodon:

      Nun ja – #Hoffnung dürfen wir schon haben, aber nach meiner Einschätzung ist der fossile #Lobbyismus in der #Bundespolitik noch immer sehr stark.

      Daher würde ich mich als #Solarpunk nie nur auf den Nationalstaat verlassen, sondern immer auch lokal und regional aktiv werden!

      https://sueden.social/@BlumeEvolution/114668799750427738

      Dazu tat ich den Link zum „Energiewinde“-Interview zu erneuerbaren Friedensenergien, in dem ich ja bereits entsprechend differenziert geäußert hatte:

      https://energiewinde.orsted.de/koepfe-der-energiewende/michael-blume-antisemitismus-ressourcenfluch-oel-gas-konflikte-interview

      Nicht zufällig beginnt ja auch mein neues Buch „Verschwörungsmythen“ mit einem antifaschistischen Aufklärungs-Zitat von Adorno! 📚🖖🌈

      Ihnen einen guten Start in den Tag!

      • Vielen Dank, ich finde das ganze Thema ungeheuer spannend.

        Vor allem fällt mir in der Berichterstattung auf, wie die Medien – vor allem der ÖRR – einen Tag über die erneuerbaren Energien berichten, um tags darauf wie zum Ausgleich über zB die Gaskraftwerke schreiben.

        https://www.mdr.de/nachrichten/deutschland/wirtschaft/gaskraftwerke-wasserstoff-streit-bayern-ostdeutschland-energiewende-100.html

        Der Konkurrenzkampf um die Gaskraftwerke ist in vollem Gange.

        • Danke & ja, @Marie H. 🙌

          Beim Ringen zwischen Fossilismus und Energiedemokratie geht es weltweit um Billionensummen, aber auch um Macht und Identitätserzählungen. Der Riss geht mitten durch die Parlamente, Parteien, Vorstände, Redaktionen, Familien, ja oft durch die Menschen selbst. Jahrzehntelang haben dabei Angst- und Krisenerzählungen dominiert und somit Erfahrungen der Hilflosigkeit, Reaktanz, Angst und Wut oft noch verstärkt. (Vgl. @Realo, @Bernd u.a.) Und jetzt endlich häufen sich die Nachrichten des Gelingens und jene, die noch immer Atom- oder gar Gaskraftwerke bauen wollen, geraten argumentativ unter Druck. Die Fossilisten verlieren – und die Klügeren beginnen es schon zu begreifen. Wenn wir mutig und Solarpunk-neugierig sind und bleiben, haben wir bewegte spannende Zeiten vor uns! 😊🙌🌞

  3. Glaube zählt zu den Versprechen, wie Geld oder Schwarze Null – mit einem Keks können Sie nur einen Hund füttern, aber Millionen Hunde Pfötchen geben lassen. Wenn Sie ein Versprechen geben, brauchen Sie nicht mal einen Keks. Ob das gut oder schlecht ist, hängt vom Versprechen ab, denn leere und falsche Versprechen sind Gräber und keine Tore.

    In der Physik würde man Versprechen vielleicht als Gravitonen oder negative Energie unterbringen: Sie schaffen einen Attraktor in der Zukunft. Sie sind einfach Gebrauch und Missbrauch von Nekromantie, der Physik des Nichts und der Unendlichkeit und Unbestimmtheit, des Raumes und der Zeit.

    Wenn viele Leute glauben, dass in der Zukunft etwas da ist, laufen sie darauf zu – sie rutschen in den Trichter, in dessen Mitte sich ein Schwarzes Loch befindet, ein Portal in die Zukunft, von dem sie hoffen, dadurch an einen Ort zu gelangen, wo das Versprechen erfüllt wird. Um das Grab herum wird’s eng und heiß, das heißt, sie gewinnen Masse und Energie.

    Ab da ist es wichtig, dass Glauben in Tun und Können umschlägt, sonst kochen sie sich nur gegenseitig und das Loch wird zum offenen Grab, das sie verschlingt. Wenn sie aber bereit sind, die nötige Arbeit und Mühe zu investieren, wird das Versprechen zum ordnenden Element – die Masse und Energie werden zum Startkapital, mit dem sie es wahr werden lassen können.

    Sie werden kein Reich Gottes bekommen, das Sie sich nicht selber bauen. Trump verwirklicht seine Vision. Putin verwirklicht seine Vision. Ihre Agonie schafft Werkzeuge, um zur Agonie der Menschheit zu werden. Sie haben all die nützlichen Idioten, die zu welchen geworden sind, weil klar geworden ist, dass die alte Welt nichts zu bieten hat, als sich die Konten mit Versprechen zu füllen und die Welt dem Schwarzen Grab zu überlassen – wir schaffen Geld statt Nutzen und nicht mehr Geld für Nutzen, die Nekromanten der Wirtschaft sind zu religiösen Fundamentalisten geworden, statt auf einen gesunden Sicherheitsabstand zu ihrem Gott zu achten.

    Wenn einem in Europa einer sagt, dass er eine Absicht hat, sollten die Medien gar nicht mehr darüber berichten, Versprechen und Absichten statt Taten sind auch Teil nekromantischen Fanatismus. Genauso wie das Gewinsel, was denn alles unmöglich ist, im Guten wie im Schlechten. Denn es passiert nur, was getan wird. Und was ich sehe, ist eine fortschreitende, erfolgreiche Energiewende. All die Versprechen werden in etwas Konkretes umgewandelt, das Wort wird Fleisch, der Lichtbringer und der Tod wandeln den Dritten im Bunde und erzeugen die konkreten Werkzeuge, um die Welt zu gestalten.

    Wir bauen Energiesammler auf, die uns Macht geben, unsere Zukunft zu gestalten. Wir bauen Waffen, Konflikte und politische Strukturen auf, die alle Macht in den Krieg lenken. Es gibt sehr viel tobendes Chaos rund um das Schwarze Grab, sehr viel Willen zur Veränderung, keiner will hinein, deswegen ziehen wir uns alle gegenseitig hinein. Chaos ist kreativ oder destruktiv, je nachdem, wie man es nützt.

    Energiespeicher… Sie heben mit Solarenergie eine ägyptische Pyramide an einem Schnürsenkel einen Zentimeter hoch, den Schnürsenkel wickeln Sie um ein winziges Rädchen, an dem ein gigantisches Rad befestigt ist, und an das Riesenrad drücken Sie lauter Fahrrad-Dynamos. Und weil das Konzept total bescheuert ist, holen Sie sich einen Ingenieur, der jahrelang all die Tricks gepaukt hat, die seine Vorgänger über Jahrtausende entwickelt haben, um die gleichen Kräfte in praktischeren Götzen zu bannen, damit die uns dienen.

    Die Tüftler haben ihren Glauben wieder, potenzielle Lösungen für all unsere Energie-Probleme sprießen wie Pilze aus dem Boden. Aber unser Zeitschiff stürzt immer noch aufs Schwarze Loch zu, wir rudern die Galeere lieber, als sie zu etwas umzubauen, was entkommen könnte.

    Erst wenn das Grab sich die Seinen geholt hat, hat der Rest eine Wahl. Religiöse Fanatiker lassen sich kaum bekehren. Aber die Zweifler können die Kraft des Schwarzen Lochs nützen, sich in der Goldlöckchenzone in seinem Orbit einrichten. Die Kraft des Glaubens, der Wünsche, der Träume, der Visionen in anderen Götzen umsetzen als in den Avataren des Sensenmannes und seiner Werkzeuge.

    Geben Sie dem Tod, was dem Tod gehört und ziehen Sie mit den Lebenden Ihr eigenes Ding durch. Irgendwo dort, wo Materie, Energie, Raum und Zeit sich zu einem Ort kombinieren, an dem auch der Mensch die Macht haben kann, sich jedes Paradies und jede Hölle zu bauen, die sein Herz begehrt.

  4. @ Tobias Jeckenburger

    Ich schicke ausdrücklich voraus, dass ich für eine möglichst umfangreiche und optimale Nutzung „erneuerbarer Energien“ bin. Z.B. besonders auch für Wasserkraft- und Speicherkraftwerke, weil dadurch auch gleichzeitig für das drohende Problem der Trockenheit vorgesorgt werden könnte.

    Das „teure“ Leitungsproblem, dass die stark unterschiedlichen „Lastzustände“ ausgeglichen werden müssen, ist kaum vermeidbar. Nicht nur aus rein technischen Gründen, sondern weil die Menschen, die investieren wollen, unterschiedliche, nicht koordinierbare „Glaubens Ansichten“ zur Problemlösung haben.

    Nehmen wir an, ein Bauer der derzeit am Ende der „Versorgungskette“ steht, die „schwächste“ z.B. 3km langen „Versorgungsleitung“ hat, baut einen großen „Solar- oder Windpark“. Was ja zweckmäßig sein kann, weil die Anlage dort nicht stört. Allerdings gibt es das Problem „der letzten Meile“, die Leitungskosten je Anschluss sind am höchsten, weil die hohen Baukosten nur für 1 Kunden anfallen. Bei der Hochspannungsleitung können es viele Tausende Strom Abnehmer sein….

    Ausgerechnet der „teuerste“ Leitungsabschnitt muss neu gebaut werden. Es ist z.B. auch schwierig zu planen, weil der Nachbar behauptet, er würde nicht in „Erneuerbare“ investieren, 5 Jahre später will der Sohn „groß investieren“…..

    Noch viel teurer wird es, wenn Anrainer darauf bestehen, dass keine „Freileitung“ gebaut werden darf, sondern ein Erdkabel, dass man „nicht sieht“, die Gesamtkosten aber rund 5 bis 10 mal so hoch sind….

    • @Realo

      Ich verstehe, dass es für Sie schwer ist, in den Spiegel zu schauen und zu sagen: Ja, auch ich habe fossile Lügen weitergetragen und die post-fossile Energiewende zu erneuerbaren Wohlstandsenergien und Friedensenergien sinnlos bekämpft.

      Denn Solarenergie ist schon jetzt sehr viel günstiger als jede andere Energieform – sogar so günstig, dass an immer mehr Tagen im Jahr auch in Deutschland zuviel (!) davon produziert wird. Wenn jetzt noch der Ausbau der Speichertechnologien schnell gelingt, dann kann der von Ihnen so verehrte Wladimir Putin seine fossilen Gewaltenergien behalten und zum Frieden gegenüber der EU und Ukraine einlenken oder untergehen.

      Über Jahre und Jahrzehnte hinweg haben Fossilisten wie Sie faktenwidrige Ängste und Verschwörungsmythen verbreitet. Das kann auch hier auf dem Blog jederzeit nachgelesen werden.

      Fehler sind menschlich und gerade auch ältere Männer zeigen Größe, wenn sie das auch einmal zugeben können. Das haben Sie von den Generationen vor Ihnen ja auch verlangt, nicht wahr?

      Ich freue mich, wenn Sie hier kommentieren – dann auch daraus lässt sich vieles lernen und es ist für die Nachwelt dokumentiert. #Solarpunkrises 🌞🙏🙌

  5. @Realo 12.06. 08:56

    „Allerdings gibt es das Problem „der letzten Meile“, die Leitungskosten je Anschluss sind am höchsten, weil die hohen Baukosten nur für 1 Kunden anfallen.“

    Dafür sind Windräder und größere PV-Freiflächenanlagen aber auch erstmal günstiger, da kann sich dann ein erweiterter Stromanschluss dennoch rechnen. Aber auch hier helfen die Speicher, dass der Anschluss dann weniger Leistung braucht.

    Und es ist ja der Vorteil von PV-Anlagen mit eingebautem Speicher direkt beim Verbraucher, dass er eben keinerlei neue Leitungen braucht, was dann wiederum die höheren Kosten von kleinen Anlagen ausgleicht. Und Potential gibt es in allen Siedlungen jede Menge. Neben privaten Dächern eben auch von Gewerblichen Gebäuden oder auch über Parkplätzen. Und es muss nicht alles nach Süden ausgerichtet sein, Ost- und Westdächern liefern zwar weniger Gesamtertrag, aber zu anderen Zeiten. Dann relativiert sich das.

    Und wenn die Module noch günstiger werden, dann lohnen auch senkrechte Flächen.

    „besonders auch für Wasserkraft- und Speicherkraftwerke, weil dadurch auch gleichzeitig für das drohende Problem der Trockenheit vorgesorgt werden könnte.“

    Speicherseen können allerdings schlecht gleichzeitig Energie und Wasser speichern. Und der Stromspeicherbedarf ist in Deutschland auch viel zu hoch, dass das maßgeblich mit Speicherseen funktionieren könnte. Und wir brauchen es auch nicht. Lithiumakkus für den kurzfristigen Einsatz sind ausgereift und können flächendeckend zugebaut werden, Redox-Flow-Batterien können etwa später für den mittelfristigen Einsatz mithelfen, und Wasserstoff liefert nicht nur saisonales Speicherpotenzial, sondern auch Energie für viele Industrielle Anwendungen.

    Auch können Wasserstoffpipelines jede Menge Energie über weite Strecken transportieren, wohl deutlich kostengünstiger als Hochspannungsleitungen. Was sich freilich nur lohnt, wenn Wasserstoff sowieso im Energiemix wesentliche Anteile ausmacht. Die Umwandlung von Strom zu Wasserstoff und wieder zu Strom zurück hat nun mal einen schlechten Wirkungsgrad, aber so weit man eben diesen Weg geht, kann man dann den Wasserstoff in unterirdischen Kavernen speichern und zugleich per Pipeline flexibel über weite Strecken transportieren.

  6. Servus @Michael!

    Derzeit macht die Energiegewinnung massive Sprünge, leidet aber halt an den üblichen Wachstumsschmerzen. In Griechenland mussten einige Solarkraftwerke für ein Paar Stunden abgeschaltet werden, weil das Netz sich sonst überlastet hätte.

    Das sowas aber Zustande kommt liegt halte eher an einer schwachen Planung, man nutzt zwar gerne die Photovoltaik, plant aber nicht weiter. Das gibt dann natürlich jeden der Will die Möglichkeit zum Totreden der Technologie.

    Dabei ist es eher wie beim Strukturbau von Häusern. Wer einfach riesige Städte erbaut, aber die Straßen und Schienen dabei völlig außer acht lässt, wird mit vielen Schwierigkeiten zu kämpfen haben.

    Um es mit Nietzsche zu sagen: Wir haben den Willen zur Energie aber uns fehlt der Wille zur Planung^^

    PS: Gibt es eigentlich schon große Neuigkeiten darüber wie weit die neuen KI Modelle eigentlich Wirtschaftlich rentabel sind? Also ob die enormen Energieleistungen sich tragen oder eher eine Spielerei sind die man sich leisten können muss.

    • Ja, @Berthold – genau so sehe ich es auch. Die Preise für Solarstrom sind so schnell gefallen, dass dagegen weder Atom- noch Gaskraftwerke ankommen und wir inzwischen an immer mehr Orten der Welt einen Strom-Überschuss haben! Und da bietet es sich selbstverständlich an, anstelle von teuren Überlandleitungen sehr schnell dezentrale Speicher wie organische Redox-Flow-Batterien und vor allem grünen Wasserstoff aufzubauen. Denn die Einwände gegen zu niedrige Energieeffizienz verpuffen ja geradezu vor dem Problem, über-flüssigen Strom abzunehmen und als selbst produziertes Gas auf Dauer einlagern zu können. Schon jetzt explodieren die Batterie- und Speicher-Kapazitäten in den USA und vor allem in China mit neuen Riesenkonzernen wie CATL und BYD, so dass die Europäische Union und insbesondere Deutschland erneut vor der Frage stehen, ob sie sich an sterbende, fossile Technologien klammern, oder ob sie am Aufbau der dezentralen und erneuerbaren Wohlstandsenergien teilhaben. Plus Friedensdividende.

      Hätten uns die Fossilisten nicht über Jahrzehnte und Jahre durch Lobbyismus und Lügen blockiert, könnten wir bereits sehr viel weiter sein. Aber es ist immer noch nicht zu spät, das Richtige zu tun. Und dafür trete ich gerne auch weiterhin auf allen mir zugänglichen Medien ein. Danke für Dein ermutigendes Interesse! Solarpunk rises! 🌞🙌🌈

  7. @ Michael Blume 12.06.2025, 10:44 Uhr

    Ich war mein ganzes Leben begeisterter Techniker. Immer für den technischen Fortschritt, sehr nahe am wissenschaftlichen Denken und vor allem immer am Boden der Realität. Das „fossile Zeitalter“ ist und war eine Realität. Ein Wandel benötigt grundsätzlich Zeit und viel Geld.

    Es ist völlig unrealistisch, dass die rund 80% des „Volkes“ die völlig andere Existenzprobleme als z.B. die „Klimakleber“ haben, ihre einwandfrei funktionierenden Ölheizung entsorgen, auf Wärmepumpen umsteigen und ihr Haus teuer sanieren lassen können. Oder das Geld haben sich ein Elektroauto zu kaufen.

    Selbstverständlich ist es positiv, wenn wohlhabende Menschen voran gehen und auf moderne Techniken umsteigen. Dadurch kann sich die Technik realistisch weiterentwickeln.
    Die Technik wird auch immer billiger, zugleich besser.

    Wenn ich mich erinnere, was unsere Elterngeneration den Russen und natürlich auch den Ukrainern angetan hat, kann man sich nur für Frieden einsetzen. Hitler wollte bekanntlich „dass die Welt samt Russen am deutschen Wesen genesen solle“, was natürlich nur ein verrückter Vorwand für den Krieg war.

    Jetzt kommt eine Nachfolgegeneration nochmals auf die verrückte Idee, will den Russen eine „Nato Osterweiterung“ zumuten um sie mit unserer „Demokratie zu beglücken“. Es sind nicht einmal 100 Jahre vergangen und ist dabei den gleichen Fehler zu machen, obwohl jetzt ein Atomkrieg droht. Nur Trump ist diese Verrücktheit aufgefallen….

    Mir ist auch völlig klar, dass die Ukraine besonders am Export der Gasressourcen der Russen mitverdienen wollte, zum Ausgleich weil sie früher Russland mit Getreide versorgt hat. Mir ist auch klar, dass die Ukrainer verbittert darüber waren, dass man sie mit Nordstream aus dem Geschäft gedrängt hat…. Das Geschehen hat sich, letztlich aus menschlicher Unzulänglichkeit, zum Krieg entwickelt und beide müssen schrecklich leiden.

    Angesichts unserer traurigen Geschichte, wäre es angebracht, wie es Frau Wagenknecht und Lafontaine, aber neuerdings auch Kräfte in der SPD wollen, fair und ehrlich zu verhandeln und zu vermitteln, damit das Elend endlich aufhört.

    • @Realo

      Der Westen hat bereits die Sowjetunion über Jahrzehnte fossil finanziert und dann auch Putin – Russland hochgerüstet. In Ihrer fossilen und also feigen Demokratie- und Menschenverachtung opfern Sie nicht nur die Ukraine 🇺🇦, sondern auch zum Beispiel die Tschetschenen dem Imperialismus der Angreifer. Ich verstehe schon, dass Sie diese bittere Wahrheit auch vor sich selbst verdrängen. Ehrlich zum Scheitern des Fossilismus zu stehen würde doch sehr viel Mut und Haltung erfordern. Und genau das wurde in den autoritären Verhältnissen der Nachkriegszeit zu selten vermittelt.

  8. @ Tobias Jeckenburger 12.06.2025, 14:57 Uhr

    Zitat: „Und es ist ja der Vorteil von PV-Anlagen mit eingebautem Speicher direkt beim Verbraucher, dass er eben keinerlei neue Leitungen braucht, was dann wiederum die höheren Kosten von kleinen Anlagen ausgleicht.“

    Das trifft nur im Idealfall zu. Aber das „Bauernbeispiel“, bei dem eher viel erneuerbarer Strom erzeugt wird, was ja angestrebt wird, müssen teure Leitungen gebaut werden. Die Leitungen sind wegen der dezentralen Einspeisung und der Speicher meistens eher gering belastet. Die Leitungen müssen aber für den „schlimmsten Fall“, einer auch nur kurzen, sehr hohen Belastung ausgelegt werden. Das belastet die Wirtschaftlichkeit, wie z.B. auch Backup Kraftwerke.

    Da gibt es z.B. den Fall im Winter, wenig Sonne, wenig Wind, unter der Woche, Betriebe brauchen viel Strom, auch die Haushalte, auch für die Wärmepumpen Heizung, die Speicher sind leer,….

    Oder andererseits im Sommer, viel Sonne, viel Wind, am Wochenende/Feiertage, wenig Stromverbrauch, die Speicher sind voll, Überschussstrom muss abgeführt/verwertet werden. Allenfalls könnten die PV Anlagen einfach abgeschaltet werden, was allerdings Verluste bedeutet.

    Das vorhandene Potential zur Gewinnung erneuerbarer Energien sollte jedenfalls im Rahmen der Wirtschaftlichkeit genutzt werden. Es geht ja auch darum, Gas und besonders Erdöl, für kommende Generationen aufzusparen, die diese Rohstoffe z.B. in der chemischen, bzw. Pharmaindustrie dringend brauchen….

    Speicherkraftwerke sind einerseits ideal fürs Strom Backup, weil Wasser mit Überschussstrom zurück gepumpt werden kann. Andererseits ist jedes, auch aufgestaute Wasserdepot, höchst wertvoll in Zeiten von Trockenheit.

    Speicherkraftwerke sind vor allem im Bereich der Alpen zweckmäßig.

    Die Wasserstofftechnologie scheint vor allem im Zusammenhang mit einer Kooperation mit „Heißgebieten“ zweckmäßig. Diese Länder könnten die extreme und zunehmende Sonnenstrahlung/Hitze zur Wasserstoff und Stromgewinnung nutzen. Nur könnten künftig ähnliche Probleme entstehen, wie sie Herr Blume im Zusammenhang mit den fossilen Energien sieht….

  9. @ Michael Blume 12.06.2025, 17:00 Uhr

    Ich bin doch nur deswegen nicht gegen fossile Energien, weil sie es uns in Europa viele Jahrzehnte ermöglicht haben, im kalten Winter zu überleben…. Das Brennholz hat weitaus nicht gereicht.

    Zuerst mussten die Kohlekumpels unter extremen Mühen und großer Gefahr die Kohle aus dem Schacht holen, danach wurde es relativ bequem. Mit den Ölheizungen begann das „süße Leben“ der kleinen Leute.

    Ich will die Ukraine nicht „opfern“. Mir ist zwar klar, dass sich die Russen niemals samt ihrer Flotte vom schwarzen Meer zurückziehen werden, das ist für sie existentiell wichtig.

    Aber eine Friedenslösung könnte so sein, dass es den Ukrainern „nicht weh tut“. Dass sie als neutrales Land mit der ganzen Welt „gut Freund“ sind. Dass beide wieder zum gegenseitigen Nutzen kooperieren. Ähnlich wie es D und Frankreich geschafft haben, Frieden zu schließen und es für die Menschen egal ist wo sie leben….

    Ich wünsche mir nur absolut ehrlich, dass beide Länder ihren Streit überwinden, die Probleme „aufarbeiten“ und in Zukunft wieder bestens kooperieren können, wie früher und das Kriegs Elend aufhört.

    • @Realo

      Für Friedenssehnsucht habe ich großes Verständnis. Dass Sie aber konsequent verdrängen, dass Putin auch ganz ohne vermeintlich „böse NATO“ das muslimische Tschetschenien unterworfen und mit der syrischen Assad-Familie angebandelt hat, dass es kein Streit „zwischen“ ihm und der Ukraine gibt, sondern er völkerrechtswidrig angegriffen hat und bei einer absehbaren Niederlage stürzen würde – das finde ich schade.

      Während Europa noch Kohle selbst schürfte und daraus die Arbeiterbewegung entstand, haben wir aus Bequemlichkeit und Gier seit Jahrzehnten Erdgas und Erdöl als fossile Gewaltenergien aus Diktaturen gekauft. Und jetzt schlagen die Auswirkungen des Fossilismus auch auf uns 🇪🇺, auf die Ukraine 🇺🇦, auf Israel 🇮🇱 usw. zurück. Da hilft kein Verdrängen, sondern nur Mut zur Wahrheit. Und Hoffnung, etwa in Form des Solarpunk. Aber ich verstehe auch, dass das manche nicht mehr schaffen. Ich werfe Ihnen das nicht vor. 🤷‍♂️🤓🖖

  10. @Realo 12.06. 18:42

    „Die Leitungen müssen aber für den „schlimmsten Fall“, einer auch nur kurzen, sehr hohen Belastung ausgelegt werden.“

    Da helfen doch die schnellen Lithiumspeicher mit, das die Stromflüsse eben so dosiert werden, dass die Leitungen voll ausgelastet sind ohne Probleme zu machen.

    „Da gibt es z.B. den Fall im Winter, wenig Sonne, wenig Wind, unter der Woche, Betriebe brauchen viel Strom, auch die Haushalte, auch für die Wärmepumpen Heizung, die Speicher sind leer,….“

    Das gibts doch längst. Das machen dann die noch bestehenden Backupkraftwerke, insbesondere Gaskraftwerke und Kohlekraftwerke. Die werden wir nach und nach abschaffen können, wenn genug saisonaler Wasserstoff produziert und für den Winter gespeichert werden kann. Aber das hat Zeit, die laufen ja bald nur noch wochenweise im Winter, und verursachen damit auch entsprechend wenig Treibhausgase.

    „Oder andererseits im Sommer, viel Sonne, viel Wind, am Wochenende/Feiertage, wenig Stromverbrauch, die Speicher sind voll, Überschussstrom muss abgeführt/verwertet werden.“

    Auch das haben wir längst, da muss dann eben auch mal abgeregelt werden. Je mehr Lithiumspeicher, Wasserstoffproduktionskapazität und Redox-Flow-Batterien dazu kommen, desto mehr PV- und Windstromproduktion können dann die Netze auch verarbeiten.

    Was hier sicher auch noch wichtig wäre, das wären ziemlich viele Fernheizungsnetze mit einer Kombination von Großwärmepumpe und Gas-Kraft-Wärme-Kopplung, die anfangs noch mit Erdgas oder Biogas laufen können, aber dann später auf Wasserstoff umgestellt werden können. Mit Wärmepumpen alleine könnte es im Winter schwierig werden. Insbesondere wenn der Winter wirklich kalt und lang wird.

    Da würde ich dann sicherheitshalber noch die Kohlekraftwerke als letzte Reserve bereithalten, insbesondere weil die jetzigen unterirdischen Erdgasspeicher irgendwann auf Wasserstoff umgestellt werden. Das braucht 4 mal mehr Platz, und wenn die in besonders kalten Wintern leerlaufen, dann bleiben nur noch die Kohlekraftwerke als Backup übrig.

    Wichtig wird dann noch die Elektromobilität, die einerseits zusätzlichen Strom braucht, aber auch noch riesengroße Speicherkapazität mit sich bringt, die bei Bedarf auch die Stromnetze noch unterstützen kann.

    Dann ist jetzt auch bald eine Fertigstellung der Energiewende in Sicht, und damit auch ein Ende von ÖL und Gas.

    „Nur könnten künftig ähnliche Probleme entstehen, wie sie Herr Blume im Zusammenhang mit den fossilen Energien sieht…“

    Das Hauptproblem bei den fossilen Energien sind die enormen Profite, die sich aus geringen Förderkosten und hohen Verkaufspreisen ergeben, weil eben auch die verfügbaren Ressourcen nur einigen Ländern zur Verfügung stehen.

    Bei PV sieht das günstiger aus. Auch hier sind wüstenartige Gebiete bevorzugt, aber woanders hat man nun mal auch Erträge, die zwar niedriger sind, aber überwiegend nicht erst in Wasserstoff umgewandelt werden müssen. Entsprechend kann man in den heißen Gegenden so reich mit der grünen Energie nicht werden.

    Was den dortigen Eigenbedarf angeht, das könnte denen aber auch sehr zugute kommen. Mit der Hoffnung auf wirtschaftliche und auch politische Fortschritte durch eine stabile und sehr kostengünstige Stromversorgung.

  11. @ Tobias Jeckenburger 13.06.2025, 01:31 Uhr

    Zitat: „Da helfen doch die schnellen Lithiumspeicher mit, das die Stromflüsse eben so dosiert werden, dass die Leitungen voll ausgelastet sind ohne Probleme zu machen.“

    Die Leitungen dienen künftig besonders auch dazu, um Verbrauchspitzen bzw. Stromüberschüsse auszugleichen, damit es zu keinem „Blackout“ kommt. Wird praktisch in internationalen Stromnetzen schon immer so gemacht, damit sich die „Teilnetze“ bei dem oft stark schwankenden Angebot bzw. Verbrauch gegenseitig „aushelfen“ können. Das spart Kosten und verringert das Risiko eines Blackout.

    Techniker die derartige Systeme planen, müssen besonders darauf achten, dass die Gesamtkosten möglichst gering sind und das System „optimal ausbalanciert“ ist.

    Bei den fossilen Energien ergeben sich enorme Profite hauptsächlich dann, wenn im Fördergebiet möglichst wenige Menschen leben, die davon profitieren. Der Marktpreis ist ungefähr überall gleich. In den „Ölscheichstaaten“ leben (wegen der Hitze) relativ wenige Menschen. In Persien oder Russland muss das Geld auf wesentlich mehr Menschen aufgeteilt werden…..

    Beim Wasserstoff könnte es sich so ähnlich wie beim Gaspreis verhalten?

    Würden die Russen mit den Ukrainern gut kooperieren, könnten die Russen ihre Rohstoffe fördern und die nahe Ukraine könnte sie veredeln, weil sie viele freie Arbeitskräfte haben dürften die in der Landwirtschaft nicht mehr gebraucht werden. Außerdem könnten sie nach dem Desaster modernste Technik installieren und hätten beide eine wunderbare Zukunft, würden sie endlich das „Kriegsbeil“ begraben.

  12. Thank you & Germany for helping me stay on track on the importance on renewable energies and new non-fossilist technologies!

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