Wie ich als Jugendgemeinderat aus Filderstadt (1993 – 1995) zu den Religionen kam…

BLOG: Natur des Glaubens

Evolutionsgeschichte der Religion(en)
Natur des Glaubens

Gestern Abend war ich als Podiumsgast zu “30 Jahre Jugendgemeinderat (JGR) Filderstadt” geladen. Es war wundervoll, viele Freundinnen, Freunde und Bekannte von damals wieder zu treffen und mit den jungen Leuten des heutigen JGR zu plaudern. Neben dem Oberbürgermeister Christoph Traub (CDU) sprach der CDU-Fraktionsvorsitzende Willy Stoll für den Gemeinderat und es waren auch unsere Bundestagsabgeordneten Matthias Gastel (Grüne) und Michael Hennrich (CDU) sowie der SPD-Landtagsabgeordnete Nils Schmid gekommen. Fühlte sich ein bissel nach Klassentreffen an… 😉

Als ich dann bei der Ausstellung meine Kandidatenvorstellung von 1993 entdeckte, kamen mir spontan zwei Gedanken:

  1. Danke, Filderstadt, dass ich trotzdem gewählt wurde. 🙂
  2. Wir kannten den Begriff “Nerd” damals noch gar nicht!
Meine JGR-Kandidatenpräsentation von 1993. Und wurde dennoch gewählt… 😉 Foto: Michael Blume

Zum 30jährigen Jubiläum hatten Stadt und JGR zudem eine Festschrift aufgelegt. Da ich darin auch erkläre, wie es zum Studium der Religionswissenschaft (und damit indirekt ja auch zu diesem Blog…) gekommen ist, stelle ich mein Interview – geführt und verschriftet durch den unermüdlichen Stadtarchivar Nikolaus Back – darin hier gerne ein. Und rufe alle jungen Leute (von denen es mit zunehmenden Auswirkungen ohnehin immer weniger gibt) auf, für demokratische Ämter zu kandidieren!

Interview mit Dr. Michael Blume, Jugendgemeinderat 1993–1995, Gemeinderat 1999–2005

Warum haben 1993 Sie für den Jugendgemeinderat (JGR) kandidiert?

Damals wurde viel über Politikverdrossenheit diskutiert, das hat mich wahnsinnig geärgert. Meine Familie stammte ja aus der DDR, mein Vater plante einen Fluchtversuch und erlitt Stasihaft. Ich bin in der Bundesrepublik groß geworden und konnte einfach nicht verstehen, dass Menschen, die in Freiheit aufwachsen, so viel jammern im Sinne von „Politik macht keinen Spaß“. Demgegenüber war ich der Meinung: Freiheit, die man nicht ausfüllt, die stirbt. Deshalb bin ich damals in die Junge Union eingetreten und habe später für den Jugendgemeinderat kandidiert.

Welche Erwartungen hatten Sie an den JGR?

Mir war schon klar, dass der JGR nur ein beratendes Gremium ist. Aber es hatte auch diesen Reiz, etwas ganz Neues auszuprobieren. Auf jeden Fall lässt sich sagen, dass wir Jugendgemeinderäte eine Menge gelernt haben. Gleichzeitig konnte man immer wieder Impulse an den Erwachsenen-Gemeinderat geben. Vor diesem Hintergrund hat diese Arbeit weit mehr gebracht als ich gedacht habe, es war definitiv kein „Gremium zum Hocken.“

An welche konkreten Projekte erinnern Sie sich, die durch den JGR angestoßen wurden?

Mich hatte ein Ladenbesitzer in Sielmingen angesprochen, warum es in Sielmingen zwar eine gute kirchliche Jugendarbeit, aber nichts für Jugendliche außerhalb der Kirche gibt. Er fragte ausdrücklich, ob hier nicht der JGR etwas machen könnte.

Ich habe dann diese Jugendlichen angesprochen, sie hatten ihren Treffpunkt vor der evangelischen Martinskirche in Sielmingen. Das war irgendwie tragisch. Sie waren zwar Sielminger, aber eben aus muslimischen Familien, somit hatten sie nirgends Ansprechpartner.

Die Jugendlichen haben natürlich gedacht, ich sei Christ und haben mir jede Menge Fragen gestellt (z. B. „Warum stellt Ihr im Winter Weihnachtsbäume auf?“). Nachdem ich völlig unkirchlich aufgewachsen bin, hat das bei mir das Interesse an Religion und am interreligiösen Dialog geweckt. Als Erwachsener bin ich dann per Taufe in die Evangelische Kirche eingetreten, habe mich für den interreligiösen Dialog engagiert und nach einer Banklehre schließlich Religionswissenschaften studiert. Meine heutige Arbeit als Religionswissenschaftler im Staatsministerium geht also eigentlich ein Stück weit auf den Jugendgemeinderat zurück.

Wie war das Verhältnis zwischen JGR und Gemeinderat?

Als wir eine Jugendarbeit für Kinder und Jugendliche außerhalb der Kirche gefordert haben, vermittelten wir ein Gespräch zwischen ihnen und einigen Gemeinderäten. Einer der Gemeinderäte, Mitglied der Freien Wähler, hatte sie gefragt: „Wenn ihr spielen wollt, warum spielt ihr denn nicht in eurem Garten?“ Eines der Kinder war völlig verdattert und sagte: „Ich teile mit meinen drei Geschwistern ein Zimmer, wir haben überhaupt keinen Garten.“ Da prallte wirklich diese Lebenswirklichkeit von Zuwanderern mit dem etablierten Bürgertum aufeinander. Aber genau dieser Gemeinderat gehörte später zu denjenigen, die gesagt haben, da müssen wir etwas tun.

Ich hatte also schon den Eindruck, dass wir vom Gemeinderat und von OB Dr. Bümlein ernst genommen wurden. Die Stadt hat dann Stellen für Streetworker eingerichtet, es gab eine Außenstelle des „Z“, die Zirkuskarre, und auch von der evangelischen Jugendarbeit wurden Angebote gemacht. Wenn ich heute die damaligen Jugendlichen treffe, versichern sie mir, dass durch diese Art von Jugendarbeit vielen geholfen wurde. Insgesamt sind die Familien auch kleiner geworden, viele haben auch tatsächlich den sozialen Aufstieg geschafft. Es stimmt also einfach nicht, dass man nichts verändern kann, gerade kommunal geht vieles!

Gibt es etwas Besonderes, das Sie aus der Arbeit im JGR mitgenommen haben?

Was man im JGR gelernt hat, war, wie man in Teams arbeitet. Denn alleine kann man wenig erreichen, mit anderen hingegen sehr viel. Diese Erfahrung hat mich mein ganzes seitheriges Berufsleben begleitet. Inzwischen bin ich selbst Vorgesetzter von einem Team. Als es 2016 um das Sonderkontingent der schutzbedürftigen Frauen und Kinder aus dem Irak ging, da hatte ich das Gefühl, dass ich alles anwenden konnte, was ich in meinem bisherigen Leben gelernt hatte. Der JGR war so eine Ur-Erfahrung „alleine schaffst du es nicht, aber im Team schaffst Du es.“ Eine große Chance des JGR ist, dass man da als junger Mensch Erfahrungen sammeln kann, die einen auch menschlich weiterbringen.

Sie gehören zu den wenigen Jugendgemeinderäten, die anschließend für den Gemeinderat kandidiert haben, wie ging das vor sich?

Nach meiner JGR-Zeit hat mich die CDU gefragt, ob ich für den Gemeinderat kandidieren würde. Allerdings wurde ich auch gewarnt, dass es jüngere Kandidaten sehr schwer haben würden, gewählt zu werden. Außerdem galt ich eher als liberaler Christdemokrat, war kein „strammer Parteisoldat“. Vor allem fehlte mir in Filderstadt der „Stallgeruch“, weil meine Familie von außen kam. Zu meiner Überraschung hat es aber trotzdem auf Anhieb geklappt.

Martin Fischer, ein junger SPD-Gemeinderat und Ex-Jugendgemeinderat, hat mir zum Einstieg wertvolle Tipps gegeben, was man als jüngerer Gemeinderat nicht falsch machen darf. Ja, es gab durch den Jugendgemeinderat einen Zusammenhalt unter den Jüngeren. Wir waren zwar wenige, aber wir haben über Parteigrenzen hinweg zusammengearbeitet. Das machen die Landwirte und die Sportvereine ja auch.

Welche Erfahrungen hatten Sie im Gemeinderat gemacht?

Die Arbeit hat mir viel Freude gemacht, ich kam sogar in den Fraktionsvorstand und wurde Pressesprecher. Ich habe aber auch viele Erfahrungen fürs Leben gemacht, z.B. bei einer Abstimmung über Handystrahlen, dass Politik nicht nur über Fakten, sondern auch über Gefühle funktioniert.

Wir hatten ja in Filderstadt schon frühzeitig Bürgerbeteiligung, dabei war uns als gewählten Politikern wichtig, nicht zu behaupten, wir könnten alle Probleme lösen. Es kann einfach auch einmal wichtig sein, zuzuhören.

Allerdings erinnere ich mich auch an die Katastrophe einer Bürgerbeteiligung in einem Teil Bernhausens. Uns Stadträten wurde empfohlen, wir sollten uns zurückhalten, die Bürger machten das jetzt besser als wir. Das Ergebnis war ein Verkehrschaos in den angrenzenden Ortsteilen, und diese Maßnahmen wurden dann schnell rückgängig gemacht. Da lernte ich, dass Gemeinderäte selbstbewusst entscheiden sollten. Man hat in der repräsentativen Demokratie eben auch mehr das große Ganze im Blick und nicht nur die Interessen einer einzelnen Straße.

Aus diesem Grund möchte ich meine Zeit im Gemeinderat nicht missen. Aufgehört habe ich dann in meiner zweiten Legislaturperiode, nachdem unser zweites Kind geboren wurde. Ich wollte auf keinen Fall öffentlich über die Werte der Familie schwadronieren, und meine eigenen Kinder sehen mich gar nicht mehr. Für die Welt bist du nur irgendjemand, aber für irgendjemand bist du die Welt.

Wie sehen Sie den Filderstädter JGR heute?

Gewiss hat der JGR nur beratende Funktion, aber er ist weit mehr als nur ein politisches Gremium. Seine große Chance ist es, dass im JGR junge Menschen zusammenkommen, die sich engagieren wollen. Ein Jugendgemeinderat bietet die Chance, die Erfahrung zu machen, dass man auf dieser Welt etwas verändern kann. Ich möchte behaupten, dass Städte, die über längere Zeit einen Jugendgemeinderat haben, eine aktivere junge Generation erzeugen. Und darin liegt der eigentliche Wert, nicht nur für die Stadt, sondern für die Gesellschaft insgesamt. Empowerment, wie man heute sagen würde.

Für die Zukunft wünsche ich dem JGR, dass weiterhin viele Jugendliche kandidieren und mitmachen. Was uns auch in Filderstadt noch nicht so gut gelingt, ist, dass junge Leute mit Migrationshintergrund den Weg in die Politik und die Verwaltung finden. Am ehesten gelingt denjenigen der Einstieg, die das Ganze schon aus der Familie kennen. Daher würde ich gerade auch dem Jugendgemeinderat wünschen, dass die Vielfalt der jungen Deutschen unterschiedlichster Herkunft sichtbar wird. Ich wünsche mir, dass die jungen politischen Talente – egal woher sie kommen – entdecken, das ist ihre Stadt und ihr Land, und sie können etwas daraus machen.

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Dr. Michael Blume studierte Religions- und Politikwissenschaft & promovierte über Religion in der Hirn- und Evolutionsforschung. Uni-Dozent, Wissenschaftsblogger & christlich-islamischer Familienvater, Buchautor, u.a. "Islam in der Krise" (2017), "Warum der Antisemitismus uns alle bedroht" (2019) u.v.m. Hat auch in Krisenregionen manches erlebt und überlebt, seit 2018 Beauftragter der Landesregierung BW gg. Antisemitismus. Auf "Natur des Glaubens" bloggt er seit vielen Jahren als „teilnehmender Beobachter“ für Wissenschaft und Demokratie, gegen Verschwörungsmythen und Wasserkrise.

10 Kommentare

  1. Wer als Außenstehender zur Religion kommt, der hat keine Scheuklappen.
    Wer als Außenstehender zur Religion kommt, der hat keine Vorurteile.
    Als Außenstehender kann man viel bewegen.
    Viel Erfolg bei Ihrer Aufgabe.

    • Vielen Dank, @Bote17!

      Tatsächlich sehe ich die biografischen Bezüge auch, vor allem in zwei Bereichen:

      1. Religion war in meinem Leben nicht Tradition oder gar etwas, gegen das ich mich abgrenzen musste, sondern geheimnisvoll und faszinierend. In gewisser Hinsicht habe ich diese Faszination und Neugier dann einfach nie wieder verloren.

      2. Mein wissenschaftliches Weltbild war als Jugendlicher und junger Erwachsener bereits gefestigt, insbesondere Physik und Biologie las ich gerne (über die Schule hinaus z.B. P.M. Magazin, später Bild der Wissenschaft, Spektrum der Wissenschaft und im Studium Gehirn und Geist). Das Gefühl, Religion gegen Wissenschaft “verteidigen” zu müssen, hatte ich dadurch nie – die Religion ergänzte die Wissenschaften u.a. durch Sinn, wogegen die Wissenschaften wiederum die Religion(en) erklären konnten.

      Und, klar, die Aufgabe, Menschen unterschiedlicher (und keiner) Religion miteinander ins Gespräch zu bringen, hat damals in meinem Leben begonnen und seitdem nie wieder geendet…

  2. Ach ne!
    Politikverdrossenheit auch 1993?

    War das damals nur ein Gefühl, oder gab es das damals auch statistisch nachweisbar (Wahlbeteiligung)?

    Ansonsten aber passt es in meine Theorie vons Ganze.

    Rechtsruck gabs damals ja auch. Und wenn man genau hinschaut, entdeckt man sicher auch eine “Flüchtlingswelle” (Ruanda-Konflikt – nicht so deutlich, wie diesmal).

    Und ich suche noch nach der Verbindung zur Regierungspolitik (Union oder SPD). Also nicht als mögliche Ursache, sondern nur so als Möglichkeit verlässlicher Gesetzmäßigkeit, die man für die Zukunft erwarten kann.

    Die Ursache ist eben in der Symptomatik nicht zu finden.

    • Oh ja, @Demolog – irgendeine “Krise” und Angst war immer! Oben angedeutet war ja zum Beispiel auch eine “wutbürgerliche” Initiative gegen Handystrahlen vom Kirchturm. Das Internet hat diverse Phänomene m.E. verstärkt und beschleunigt, aber nicht hervorgebracht.

      Einer “Panik” aus meiner Kindheit bin ich daher später nachgegangen – dem sog. “Waldsterben”, von dem viele meiner Studierenden wiederum gar nicht mehr wissen…
      https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/erst-stirbt-der-wald-dann-du-die-dissertation-von-birgit-metzger-zum-waldsterben-und-waldmythos/

      Mit großer Zustimmung lese ich auch immer wieder in “Früher war alles schlechter” von Guido Mingels. Dazu möchte ich religionswissenschaftlich und auch hier auf dem Blog auch noch einiges machen.

      • Sie haben leider nicht begriffen, worauf ich hinaus wollte.

        Die Parallelen zwischen heute und zur Zeit der Wende (Mauerfall) sind beachtlich. Es wiederholte sich eine Art Prozess, der eine Ursache gehabt haben muß. Eine, die gleich ist.

        Der Abstand zwischen beiden Phasen, die sich so gleichen, ist etwa eine Generation lang – 20-30 Jahre.

        Und man spricht hier und da auch von einer “verlorenen Generation”. Leider nicht mit dem richtigen Kontext. Sondern erfindet irgendwelche “Symptomatik”. Dabei ist der Grund, warum beide Prozesse stattfanden schlicht der Tschernobyl-Fallout, der mindestens zwei Generationen zum Verhängnis wurde. Aber nur die zweite Generation ist wirklich die verlorene Generation. Weil sie damals 1986 zu jung war, um das psychisch zu verkraften.

        Ich rede davon schon lange, aber das scheint die Leute nicht zu kümmern, das der Tschernobyl Fallout in der betroffenen Population eine Massenpsychose ausgelöst hat. Eine latente Pathologie, die wegen dem Fallout durch Tschernobyl in unseren Hirnen eben Wirkung zeigt – bei so vielen Menschen.

        Und eine weitere Ursache ist durch die christliche Praxis hervorgerufen. Durch den “Brückenbau”, den der Pontifex so über uns kommen lässt. Und der reichte bis nach Nordafrika und den nahen Osten.
        Und im Falle Ruandas eben bis in die Region. Ruanda war damals eng mit der DDR in Kooperationen verflochten. Das war der Brückenbau, der abseits des offiziellen Christentums neuerdings vom modernen Staat gebaut wird.
        Aber das machen eben alle Staaten, die über entsprechende Technologie verfügen und Machtstrategien verfolgen.

        Weil ich aber anscheinend nicht so funktionierte, wie erwünscht, hat man mich mit Nervengiften aus dem “Brückenkonstrukt” durch Degeneration entfernt. Das dürfte auch anderen zugestoßen sein.

        Ein Verbrechen!

  3. Zitat Bote17:
    Wer als Außenstehender zur Religion kommt, der hat keine Scheuklappen.
    Wer als Außenstehender zur Religion kommt, der hat keine Vorurteile.
    Als Außenstehender kann man viel bewegen.

    Bitte vergessen Sie nicht, den Aussenstehenden gibt es in dem Sinn gar nicht, weil sich gerade in unseren Breitengraden die christliche Religion seit Jahrhunderten in “unserer” Gesellschaft, extrem stark mit ihrer Werte- und Moralvorstellung manifestiert hat. Anders gesagt, wir haben gerade deswegen Scheuklappen und erst recht Vorurteile, weil wir über Jahrhunderte durch ein krasses Feindbild geprägt, wenn nicht gar traktiert wurden.
    Ob jetzt Aussenstehende tatsächlich viel bewegen können…Diese Aussage mag zwar ein Gefallen auslösen, aber einen Beleg fand ich bis jetzt persönlich dazu nicht. In der katholischen Kirche – und die gilt immerhin als die grösste Kirche/Religion – da kommen Aussenstehende gar nicht erst zum Zug…

  4. Normaler Mensch,
    …..Aussenstehende,
    Der Klerus ist nicht mehr die uneinnehmbare Trutzburg. Gerade bei öffentlichen Diskussionen zeigen selbst Bischöfe Schwächen bei der Argumentation und lassen sich von gewieften Journalisten manipulieren.
    Aber es ist natürlich richtig, dass wir nicht die tabula rasa sind, wie ich es hier skizziert habe.
    Und es ist auch richtig, dass wir Scheuklappen haben und auch Vorurteile. Ich wollte mit meiner Meinung zum Ausdruck bringen, das man objektiv über Dinge reden kann ohne dabei parteiisch zu werden. Herr Blume, findet da einen guten Zwischenweg.

    • Sehr viel, @Menschenverstand! Im Gegensatz zu immer noch populären Ideologien sind Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler keine nur abstrakt-obektiven Beobachter, sondern immer reale Menschen (!), die zu ihren jeweiligen Forschungsgebieten aufgrund ihrer Biografien und Prägungen gelangt sind. Und das Schöne gerade auch am Wissensbloggen ist, dass es nichts kostet, dies auch mal transparent zu machen. (Die Zugriffe und auch Twitter-Reaktionen gerade auf diesen Blogpost sind i.Ü. sehr erfreulich – und wen es nicht interessiert, der kann es ebenso leicht ignorieren.)

      Natürlich riskieren Menschen, die sich mit ihrem echten Namen und Gesicht digitalen Dialogen zur Verfügung stellen, auch immer Angriffe und Anwürfe durch anonyme Trolle und Hater. Doch nach meiner Erfahrung überwiegen die positiven Erfahrungen bei weitem, zumal ich v.a. extremistische Anwürfe schlicht als Auszeichnung betrachte und mich davon grundsätzlich nicht einschüchtern lasse. 🙂
      https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/jetzt-erst-recht-mein-antwort-auf-n-rnberg-2-0/

      Ihnen alles Gute – und gerne auch (weiterhin?) Interesse an realen Menschen – darunter auch Wissenschaftlern! 🙂

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