Warum gab es nach dem Jom-Kippur-Krieg und Ölboykott 1973 keine breite Bewegung gegen den Fossilismus?

Der Blogpost zu Online-Realitätsspiel “World Without Oil” von 2007 löste auf Mastodon eine rege und vielseitig faszinierende Debatte aus. Inzwischen habe ich auch eine kleine Umfrage gestartet, ob das Fediversum und Solarpunk selbst ARG-“spielerische Elemente” enthielten. Felo.ai äußert sich dazu überaus deutlich:
“Die Solarpunk-Bewegung lässt sich im Fediversum als ein dezentrales, kollaboratives Alternate Reality Game (ARG) verstehen und gestalten. Dieser Ansatz verbindet die optimistische Zukunftsvision des Solarpunk mit den partizipativen und realweltlichen Mechanismen von ARGs.”
Die fediversale und intergenerationale Debatte erlaubte es mir aber auch, eine Frage neu aufzuwerfen, die mich besonders während der Vorbereitung zur Landtagsrede von 2023 geradezu gequält hatte. Ich fragte…
“…warum selbst etwa nach dem Jom-Kippur-Krieg von 1973 und dem folgenden OPEC – #Ölboykott auch in #Deutschland keine wirksame Auseinandersetzung mit dem #Fossilismus erfolgte.
Die Leute damals waren doch auch klug und politisch, die Zusammenhänge lagen auf der Hand, es kamen sogar Filme wie #MadMax auf. Und dennoch setzte sich auch die fossile Finanzierung der #Sowjetunion einfach fort…”
Dies hätte für mich durchaus auch noch biografische Relevanz, waren meine Eltern doch noch im sogenannten “Ostblock” aufgewachsen und hatten die fossil finanzierte Sowjetdiktatur noch am eigenen Leib erlebt (siehe dazu auch den YT-Short unten).
Auch schon der arabische Angriff auf Israel 1973 wurde fossil finanziert, nach der knappen, aber erfolgreichen Verteidigung der Republik unter Golda Meir (1898 – 1978) traf ein OPEC-Ölboykott auch Deutschland. Warum wandte sich auch danach unser Land nicht vom Fossilismus ab? Symbolbild Michael Blume mit Leonardo.ai
Meine bisherige Vermutung dazu war, dass der entstehende, sogenannte Umweltschutz noch kaum positive Zukunftsentwürfe hatte. So entwarf der damalige CDU-MdB und spätere Grünen- und ÖDP-Mitgründer Herbert Gruhl (1921 – 1993) in “Ein Planet wird geplündert. Die Schreckensbilanz unserer Politik” (1975) ein autoritäres, ja, Schreckensszenario, das auf eine diktierende, freiheitswidrige Verzichtspolitik hinauslief.
Die Zukunft, die Gruhl präsentierte, bot wenig mehr als weniger Freiheit und Wohlstand im Austausch für das bloße Überleben. Dafür gab – und gibt – es keine demokratische Mehrheiten.
Die nahezu einzige, damals post-fossil anmutende Technologie, die Atomkraft, wurde stattdessen in den 1970er Jahren stark ausgebaut, so etwa das Kernkraftwerk Neckarwestheim. So heißt es auch im Wikipedia-Artikel zur “Geschichte der Photovoltaik” zu dieser Zeit:
“Mit der Ölkrise 1973 wurde das Interesse an anderen Energien deutlich stärker, doch noch wurden große, zentrale Kernkraftwerke als die beste Lösung für eine flächendeckende Energieversorgung gesehen.”
Mit “Ein Planet wird geplündert.” landete Herbert Gruhl zwar einen massiven Bestseller, scheiterte aber politisch erst in der CDU, dann bei den Grünen und der ÖDP. Autoritär gedachte Umweltpolitik löst Reaktanz aus. Foto: Michael Blume
Ein Aha-Erlebnis bescherte mir jedoch ein heutiger Mastodon-Post von @angeldruckt zur Debatte. Sie schrieb:
“Ich habe in kindlicher Einfalt (7J) gefragt, warum wir, wenn ‘die Scheichs’ uns zu erpressen versuchen, nicht zusehen ohne Öl auszukommen und Entsetzen geerntet: “Kind, wir sind vom Öl abhängig. Ohne Öl hat dein Vater keine Arbeit mehr und alle anderen auch. Wenn dann alle kein Geld mehr haben, muss sogar der Bäcker hier zu machen. Oder sollen die Autos wieder mit dem Holzvergaser fahren?!”
Die Erwachsenen von damals, so sie noch leben, sind heute aber auch weiter.”
Und die Solarpunk-engagierte @Marie H. kommentierte hier auf dem Blog dazu:
“Mit der Ölkrise 1973 begann die Zeit der wirtschaftlichen Unsicherheit, verbunden mit mehr Arbeitslosigkeit. Zu den Verhältnissen auf dem Arbeitsmarkt vor 1973 ist man bis heute nicht zurückgekehrt.
Politik und Gesellschaft hatten mit dem neuen Phänomen Arbeitslosigkeit zu kämpfen. Ich kann mich noch an Gespräche mit meiner Großmutter erinnern, wo sie immer wieder sagte: “Wenn wir nur keine Verhältnisse bekommen wie Anfang der 30er Jahre.” Sie hatte die Zeit der Massenarbeitslosigkeit erlebt. Der daraus folgende Aufstieg des Nationalsozialismus und die folgenden grauenhaften Zeiten hatten Spuren hinterlassen.”
Können sich Kinder noch Solarpunk-Arche-Regionen denken, wogegen viele Erwachsene bei Ängsten eher zum Sozialdarwinismus und Langzeitismus tendieren? Symbolbild: Michael Blume mit Leonardo.ai
Und dann machte es innerlich “klick” zur psychologischen Reaktanz und den nur halb-scherzhaften “Drei Regeln der Technologie” von Douglas Adams (1952 – 2001), (u.a. Autor von “Per Anhalter durch die Galaxis”):
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Alles, was bei der Geburt existiert, gilt als völlig normal und selbstverständlich.
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Technologien, die zwischen dem 15. und 35. Lebensjahr entstehen, werden als aufregend und revolutionär gefeiert.
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Alles, was nach dem 35. Lebensjahr erfunden wird, wird als unnatürlich und gefährlich bewertet.
Ich meine jetzt, dass dies nicht nur auf Medientechnologien zutrifft, sondern sogar eher noch stärker auf Energietechnologien. Wer von klein auf gelernt hat, das Wohlstand nur aus der Verbrennung von Erdöl und Erdgas erwachse, wem später Atomkraft als Wundermittel angepriesen wurde – der wird auch noch so günstige Wind- und Solarenergie erst einmal als “unnatürlich und gefährlich” wahrnehmen.
Diese Ängste brauchen dann fossile Lobbyisten nur noch verstärken, um auch völlig irrationale Widerstände gegen die erneuerbaren Friedens- und Wohlstandsenergien zu entfesseln. Stichworte wie Massenarbeitslosigkeit, Deindustrialisierung, Heizungshammer, Dunkelflaute – stechen tief.
Und auch wer das frühe Internet noch als Hort der Freiheit gefeiert und mitgestaltet hat, kann jetzt wiederum Reaktanz und Verbotslust gegen jüngere Menschen mit KI-Anwendungen hegen. Zugleich machte @angeldruckt aber auch kenntlich, dass biografische Weiterentwicklungen zwar mühsam sein könnten, jedoch immer auch möglich blieben: “Die Erwachsenen von damals, so sie noch leben, sind heute aber auch weiter.”
@Marie H. kommentierte m.E. ebenfalls zu Recht:
“Nein, die Menschen waren in den 70er Jahren nicht dümmer oder ignoranter. Viele von ihnen hatten andere, prägende Zeiten mit- und durchgemacht, die ihr Denken und Handeln beeinflusst haben.”
Das sind hoffnungsvolle Dennoch-Sätze, finde ich.
Die so im Fediverse-Dialog reifende Einsicht hilft mir auch zu verstehen, warum der über das Fediversum wachsende Solarpunk von Redaktionen, Konzernen und Parteien bisher so hartnäckig ignoriert, ja verdrängt wird. Denn der hoffnungsfrohe, spielerische und ernsthaft technologieoffene Ansatz dieser Kultur- und Friedensbewegung bedroht die psychologischen und politischen Fundamente zentralistischer und fossilistischer Traditionen. Er bildet tatsächlich eine Transformation vom autoritären Umwelt-, zum dialogischen Mitweltschutz. Auch engagierte Pensionärinnen wie Elisabeth Krüger können Medienbildung und Solarenergie!
Niemand kann alles, aber alle können etwas tun erweist sich als das experimentelle und freudvolle Gegenstück zur gerne kriegswirtschaftlich gedachten, autoritären Ökodiktatur samt Schuld- und Verbotslust.
Gerade auch der hoffnungsfrohe, kollaborative und spielerische Charakter des Solarpunk bedroht die Strategien der Reaktanz und Angst des Fossilismus. Symbolbild: Michael Blume mit Leonardo.ai
Und nach vielen digitalen Jahren in den antisozialen Konzernmedien wie Facebook, Instagram und X muss ich einfach sagen, dass so ein spielerischer und dennoch freundlicher, auch die Generationen überspannender Dialog dort kaum möglich gewesen wäre. Indem sie sich dem thymotisierenden Neurohacking antisozialer Medien entziehen, entfalten sich das Fediversum und vor allem der Solarpunk – spielerischer. Glaube ich.
Ebenso bedeutsam scheint mir ein weiterer Aspekt zu sein: Wenn Solarpunk spielerische Elemente enthält, dann sollte als positiver Nebeneffekt auch das Gehirn trotz Alterns fit bleiben. Einfach dadurch, dass man sich so seine Neugier erhält.
Und die Neugier wiederum könnte bewirken, sich mehr mit Solarpunk zu beschäftigen.
Danke & Zustimmung, @Tilmann Schneider 🙏
Der Account @Kassander steuerte zur Gamification-Debatte einen schönen Doppelsatz bei, den ich hier gerne aufnehmen möchte:
Gegen Transformationsängste hilft übrigens das Experiment. (Ich fühle das auch alles und habe gegenüber vielem “Neuen” auch viel Skepsis.)
https://sueden.social/@kassander@norden.social/114692615858178647
Transformationsängste scheint mir ein schönes Kompositum aus Reaktanz und Ängsten zu sein, “das Experiment” wiederum für spielerische Neugier, Entdeckungsfreude zu stehen.
Und auch Perplexity.ai kommt beim Solarpunk psychologisch mit:
## Warum Solarpunk fossilistische Reaktanz und geschürte Ängste besonders gut überwinden kann
**Solarpunk** ist weit mehr als ein ästhetischer Trend oder eine literarische Utopie – es ist eine gesellschaftliche Bewegung, die gezielt darauf abzielt, die psychologischen und sozialen Blockaden beim Übergang zu einer nachhaltigen, post-fossilen Gesellschaft zu überwinden. Im Folgenden werden die wichtigsten Gründe erläutert, warum Solarpunk besonders wirksam gegen fossilistische Reaktanz und geschürte Ängste wirkt.
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### **1. Positive Vision statt dystopischer Angst**
Solarpunk entwirft eine optimistische, lebensbejahende Zukunft, in der Technologie, Nachhaltigkeit und soziale Gerechtigkeit Hand in Hand gehen. Im Gegensatz zu dystopischen Narrativen (wie Cyberpunk), die Ohnmacht und Angst verstärken, erzeugt Solarpunk Hoffnung und Sehnsucht nach einer besseren Zukunft. Diese positive Grundhaltung wirkt als Gegenmittel gegen die lähmende Angst, die von Klimakrisen und gesellschaftlichen Umbrüchen geschürt wird[1][2][3].
> „Sie wecken in mir nicht nur Hoffnung, sondern sogar Sehnsucht nach der Zukunft.“[3]
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### **2. Evolutionärer Wandel: Jeder kann etwas tun**
Solarpunk setzt auf evolutionäre, schrittweise Veränderungen statt auf radikale Umstürze. Das Motto „Niemand kann alles, aber alle können etwas tun“ unterstreicht die Bedeutung individueller Beiträge. Diese Haltung stärkt das Gefühl der Selbstwirksamkeit und nimmt der Reaktanz – also dem reflexhaften Widerstand gegen Veränderung – den Wind aus den Segeln, weil sie niemanden überfordert oder ausschließt[1].
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### **3. Dialogische Technologieoffenheit und Überwindung von Dualismen**
Solarpunks lehnen den alten Dualismus zwischen Technikfeindlichkeit und Technikgläubigkeit ab. Sie erkennen an, dass jede Technologie auch neue Probleme schafft, suchen aber dialogisch nach pragmatischen Lösungen, die dem Leben dienen. Damit entziehen sie fossilistischen Reaktanzmustern – die oft auf Angst vor Kontrollverlust oder Überforderung durch Wandel beruhen – die Grundlage[1][4].
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### **4. Verbindung von Wissenschaft, Spiritualität und Gemeinschaft**
Solarpunk integriert wissenschaftliche Erkenntnisse (z.B. Evolutionspsychologie) und anerkennt sowohl religiöse als auch nichtreligiöse Spiritualität. Dadurch werden Menschen auf verschiedenen weltanschaulichen Ebenen angesprochen und eingebunden. Die Überwindung des Dualismus zwischen Religion und Wissenschaft fördert Dialogbereitschaft und baut Brücken zwischen gesellschaftlichen Gruppen, die sonst leicht gegeneinander ausgespielt werden[1].
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### **5. Praktische, lokale Lösungen und Energiedemokratie**
Solarpunk setzt auf dezentrale, demokratische Lösungen wie Balkonsolaranlagen, Schwammstädte oder fleischarme Ernährung. Diese Ansätze sind niedrigschwellig, realistisch und sofort umsetzbar. Sie zeigen, dass Wandel nicht von oben verordnet werden muss, sondern von der Basis ausgehen kann – was die Akzeptanz erhöht und Ohnmachtsgefühle abbaut[1][5].
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### **6. Narrative und Ästhetik als psychologische Werkzeuge**
Solarpunk nutzt gezielt Geschichten, Bilder, Musik und Künste, um positive Mythen und Identifikationsangebote zu schaffen. Diese „schnellen“ Sinnangebote sind evolutionspsychologisch wirksam, weil sie Menschen emotional ansprechen und motivieren, statt sie mit abstrakten Katastrophenszenarien zu überfordern[1][3][5].
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### **7. Rebellion gegen fossilistische Ideologien und Propaganda**
Solarpunk positioniert sich explizit gegen die Ideologien und Narrative der fossilen Lobby, die gezielt Angst, Hoffnungslosigkeit und Spaltung schüren. Stattdessen setzt Solarpunk auf Befreiung, Vielfalt und die Stärkung von Demokratie und Gemeinschaft. Damit wird der Boden für fossilistische Reaktanz und Angstpropaganda systematisch entzogen[1][2][4].
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## **Fazit**
Solarpunk überwindet fossilistische Reaktanz und geschürte Ängste, indem es eine pragmatische, inklusive und hoffnungsvolle Zukunftsvision entwirft, die Menschen zum Mitmachen motiviert, statt sie zu überfordern oder zu ängstigen. Die Bewegung verbindet technologische Innovation mit sozialer und kultureller Transformation – und bietet damit einen realistischen, aber optimistischen Weg aus der fossilen Sackgasse[1][3][5].
[1] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/solarpunk-ist-mehr-als-utopie-schon-heute-gegen-reaktanz-und-arroganz-leben/
[2] https://de.wikipedia.org/wiki/Solarpunk
[3] https://forum.eu/pop-kultur/solarpunk-positive-geschichten-fur-den-klimawandel
[4] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/gegen-wen-und-was-rebelliert-der-post-fossile-solarpunk/
[5] https://stimpunks.org/de/glossary/solarpunk/
[6] https://store.steampowered.com/app/1805110/Solarpunk/?l=german
[7] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/der-solarpunk-prompt-uruguay-fuer-erneuerbare-wohlstandsenergien/
[8] https://www.tagesschau.de/wissen/klima/solarpunk-klimaoptimismus-100.html
[9] https://www.zeit.de/kultur/2025-01/klima-angst-science-fiction-zukunft-dystopie-solarpunk
[10] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/die-deutschsprachige-solarpunk-bewegung-im-mastodon-fediversum/
@Hauptartikel
Die technischen Möglichkeiten waren 1973 aber auch ganz andere. Man hat dann erstmal mit Energiesparen reagiert. Sparsamere Autos, isolierte Häuser, effektivere Heizkessel. Und recht früh auch schon Warmwasser-Sonnenkollektoren gebaut.
Fahrradfahren war aber damals schon eine sehr wirksame und sehr kostengünstige Option. Das habe ich persönlich seit Mitte der 80er tatsächlich überwiegend praktiziert. Auch weil es mir Spaß gemacht hat und einfach viel Geld spart, das man dann nicht verdienen muss. Insbesondere für den Campingurlaub.
Die Windenergie und die Photovoltaik hatten damals noch einen sehr weiten Weg vor sich. Und von Lithiumbatterien hat noch nicht mal irgendwer überhaupt nur geträumt. Klimaneutrale Autos konnte man sich bis in die 90er nur mit Wasserstoffbrennstoffzelle vorstellen.
Interessant ist schon, dass hier gerade die chinesische Diktatur mit der grünen Technik vorweg geht. Und eben wirklich nicht RWE und andere Akteure. Macht aber eigentlich nicht mal was. Angesichts unserer Exporte müssen wir auch irgendwas irgendwo importieren. Wenn das keine fossilen Brennstoffe mehr sind, dann eben PV-Module und Lithiumbatterien.
Das scheint mir für Deutschland unvermeidlich. Zumindest solange wie unsere umfangreichen Exporte weiterlaufen. Wenn wir die nicht mehr in dem Ausmaß praktizieren, wird es aber Zeit, die Produktion von PV-Modulen und Lithiumbatterien nach Europa zu holen.
Oh ja, @Tobias – die politische Debatte fokussierte damals nicht nur in Deutschland auf die “Diversifizierung” der Öl-Lieferanten einerseits und auf Atomkraft andererseits. Felo.ai hat dazu bereits sehr spannend und hoch politisch geliefert:
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/welt-ohne-oel-ein-online-arg-von-2007-zur-oelspitzen-these/#comment-175467
Mir persönlich wurde diese atomare Ästhetik und Psychologie durch die wunderbare Filmserie “Fallout” vermittelt, die ein fiktives Atom-Utopia zeigt – das dann durch einen Atomkrieg umgestürzt wird.
https://www.youtube.com/watch?v=DVLwGrZ4k_E
Auch hier wird den Menschen dabei nur ein bloßes Überleben in unterirdischen Bunkern – den “Vaults” – angeboten. Sehr spannend, unterhaltsam und wunderbar mehrdeutig.
In dem Zusammenhang möchte ich auf die Grenzen des Wachstums vom Club of Rome (1972) hinweisen. Die endlichen Ressourcen hätten ebenfalls eine Abkehr vom Fossilismus nahe gelegt. Gab damals durchaus auch schon den Glauben an Sonnenenergie, siehe das Citigroup Center in Manhattan mit den geplanten aber nie realisierten Sonnenkollektoren.
Ja, @MartinM – wobei ja auch der „Club of Rome“-Rezeption die Endlichkeit von Ressourcen sowie die angebliche „Population Explosion“ thematisierte, also zu dystopischen Begrenzungen neigte. Statt auf bessere Bildung und Freiheit zu vertrauen wurden vielerorts menschenverachtende Programme der Geburtenreduktion vorgeschlagen und teilweise sogar durchgeführt. Hier haben sich Teile der Wissenschaft dystopisch verrannt, mit Nachwirkungen bis heute.
Das Ringen um Solarenergie fand ja dann sogar auf dem Dach des Weißen Hauses statt! Es geht bei Technologien eben immer auch um Psychologie, um Biografien und Emotionen…
Felo.ai:
Der erste US-Präsident, der Solarpaneele auf dem Dach des Weißen Hauses anbringen ließ, war **Jimmy Carter**. Er installierte 1979 insgesamt 32 Solarpaneele, um Wasser für das Weiße Haus zu erhitzen. Diese Maßnahme war Teil seiner Bemühungen, die Nutzung erneuerbarer Energien zu fördern und ein Zeichen gegen die Energiekrise der 1970er Jahre zu setzen[1][2][3].
Die Solarpaneele wurden jedoch 1986 von Carters Nachfolger, **Ronald Reagan**, entfernt. Reagan ließ die Paneele während Dacharbeiten abmontieren und sie wurden in einem Lager aufbewahrt. Diese Entscheidung wurde als Teil seiner Politik angesehen, die weniger auf erneuerbare Energien und mehr auf fossile Brennstoffe setzte[2][5][10][18].
Später, im Jahr 2010, ließ **Barack Obama** neue Solarpaneele auf dem Weißen Haus installieren, um das Engagement der USA für erneuerbare Energien zu demonstrieren[1][2][4].
[1] https://www.dw.com/de/das-wei%C3%9Fe-haus-wird-gr%C3%BCn/a-6086676
[2] https://brf.be/gesellschaft/landundleute/139211/
[3] https://www.geo.de/wissen/weltgeschichte/co2-alarm-im-weissen-haus–als-frank-press-vor-dem-klimawandel-warnte-35142606.html
[4] https://taz.de/Solarmodule-auf-dem-Dach/!5061135/
[5] https://www.diepresse.com/1442030/weisses-haus-wird-mit-solarzellen-ausgestattet
[6] https://www.universityofcalifornia.edu/news/strange-tumultuous-life-solar-power-white-house
[7] https://www.ardalpha.de/wissen/geschichte/erneuerbare-energien-solarenergie-photovoltaik-weisses-haus-usa-100.html
[8] https://www.solarserver.de/2013/08/20/us-praesident-obama-laesst-photovoltaik-anlage-auf-dem-weissen-haus-errichten/
[9] https://www.aargauerzeitung.ch/panorama/vermischtes/weisses-haus-will-mit-solarzellen-energiebilanz-verbessern-ld.1783907
[10] https://www.nytimes.com/2025/01/02/climate/jimmy-carter-solar-panels.html
[11] https://www.solarreviews.com/blog/white-house-solar-panels
[12] https://www.energie-bau.at/strom-steuerung/1780-pv-anlage-fuers-weisse-haus
[13] https://www.n-tv.de/panorama/Weisses-Haus-bekommt-Solarzellen-article11183276.html
[14] https://www.sueddeutsche.de/politik/solaranlage-fuers-weisse-haus-obama-auf-jimmy-carters-spuren-1.1008763
[15] https://www.solarserver.de/2010/10/08/solarstrom-und-waerme-fuer-obama-weisses-haus-wird-2011-mit-photovoltaik-und-solarthermie-anlage-ausgestattet/
[16] https://de.quora.com/Warum-lie%C3%9F-Reagan-die-Solaranlagen-vom-Wei%C3%9Fen-Haus-entfernen
[17] https://www.web.energy/at-de/blog/artikel/blogbeitrag-3
[18] https://www.axios.com/local/atlanta/2024/12/30/president-jimmy-carter-solar-panels-white-house-climate-change
[19] https://www.facebook.com/omokrireno/posts/here-is-a-photo-of-the-solar-panels-installed-at-the-white-house-forty-six-years/1192188399369518/
[20] https://yaleclimateconnections.org/2023/02/the-forgotten-story-of-jimmy-carters-white-house-solar-panels/
[21] https://www.scientificamerican.com/article/carter-white-house-solar-panel-array/
[22] https://en.wikipedia.org/wiki/Solar_power_at_the_White_House
[23] https://www.whitehousehistory.org/the-white-house-gets-solar-panels
[24] https://lakevillejournal.com/local-power-norfolks-link-to-jimmy-carters-white-house-solar-panels
[25] https://americanhistory.si.edu/collections/nmah_1356218
[26] https://www.solarbranche.de/news/nachrichten/artikel-24355-obama-lsst-photovoltaik-anlage-auf-das-weisse-haus-setzen
[27] https://www.abendblatt.de/politik/article107863907/Weisses-Haus-wird-gruen-Obama-installiert-Solarzellen.html
[28] https://www.pressherald.com/2025/01/05/how-jimmy-carters-white-house-solar-panels-ended-up-in-maine/
Die Endlichkeit der _fossilen_ Ressourcen (die wir um Größenordnungen schneller verbrennen als sie nachgebildet werden können) und der exponentielle Anstieg der Weltbevölkerung (und damit absehbar immer höherer Ressourcenverbrauch) waren Probleme, die schon in den 1970ern klar waren.
Realität oder “Dystopische Begrenzung”?
Es wurde (und wird) durchaus auch auf bessere Bildung v.a. der Frauen gesetzt, dauert halt recht lange und ist nicht in allen Gesellschaften einfach realisierbar.
Lieben Dank, @Martin M, für Deine wichtigen Hinweise und das Nachfassen!
Ich habe mir nun “Die Grenzen des Wachstums. Bericht des Club of Rome zur Lage der Menschheit.” in der mir vorliegenden, deutschen Ausgabe von 1973 aus dem Bücherregal geholt. Dort heißt es etwa auf Seite 173:
Diese große Aufgabe ist eine Herausforderung unserer Generation. Sie darf nicht der nächsten überlassen werden. Sie muß ohne Zögern und mit Nachdruck bewältigt werden; denn wesentliche Änderungen müssen noch in diesem Jahrzehnt erreicht werden.
Obwohl in erster Linie Anstrengungen zur Beendigung des Wachstums, insbesondere der Bevölkerung, erforderlich sind, muß auch das Gesamtsyndrom der Probleme in unserer Welt bald angegangen werden. […]
Dies setzt ein gemeinsames Bemühen aller Menschen ohne Rücksicht auf ihre Kultur, ihr Wirtschaftssystem oder ihren Entwicklungsstand voraus. Die Hauptverantwortung liegt dabei bei den industriell entwickelten Nationen, nicht weil diese ein besseres Verständnis für die Erfordernisse eines wahrhaft humanen Lebens haben, sondern weil sie das Wachstumssyndrom erzeugt haben und noch immer an der Spitze des Fortschritts stehen, auf dem das Wachstum beruht.
Ich denke, hier wird schon deutlich, warum dieser autoritäre Ansatz in Demokratien wenig und in Diktaturen gar keinen Widerhall finden konnte. Bereits wohlhabende Gesellschaften konnten auf ihre schnell sinkenden Geburtenraten verweisen und die Verantwortung also auf die ärmeren und kinderreichen Gesellschaften externalisieren. Das ist ein Ausweichargument, das mir sogar heute noch immer wieder begegnet. Umgekehrt konnten die ärmeren Gesellschaften darauf verweisen, dass die reicheren Länder tätig werden und zahlen sollten, die das “Wachstumssyndrom” doch erst erschaffen hätten. Auch das ist bis heute ein etabliertes Argument, auch bei jeder Klimakonferenz.
Nach meiner Auffassung kann ein globaler Top-Down-Ansatz des sogenannten Umweltschutz also nur erfolgreich sein, wenn er durch vielfältige Solarpunk-Kulturen von der Basis her gestützt wird. Nicht Nationalstaaten, sondern Familien und Kommunen müssen erkennen können, dass ihnen die Energiewende, Bildung und Dialog eine bessere Zukunft bringt. Ich halte es für keinen Zufall, dass die Dunkelflaute nicht in Berlin, sondern im bayerischen Wunsiedel mit grünem Wasserstoff überwunden wurde:
https://www.3sat.de/wissen/nano/dunkelflaute-nicht-in-wunsiedel-100.html
In einem Interview zu erneuerbaren Friedensenergien zum Jahresende hatte ich das so zu formulieren versucht:
“Ich erlebe das so, dass Nationalstaaten unter dem Einfluss von fossilen Lobbyisten ganz wenig hinbekommen. Es ist also auch relativ egal, wer regiert. Die fossilen Lobbyisten sind auf Ebene der Nationalstaaten viel zu stark, bekämpfen und zertrümmern praktisch jeden Ansatz. Das heißt, es gibt zwei Möglichkeiten, wie wir etwas bewegen können. Das eine ist die europäische Ebene. Ich habe die große Hoffnung, dass Frau von der Leyen ihren Kurs halten kann. Und die andere Ebene ist die private, aber auch die kommunale Ebene.”
https://energiewinde.orsted.de/koepfe-der-energiewende/michael-blume-antisemitismus-ressourcenfluch-oel-gas-konflikte-interview
(Selbstverständlich hoffe ich, dass mich tatenwillige Nationalregierungen eines Besseren belehren! 🙂 )
Beim “Dekoder” aus Russland und Belarus lesen wir über die Selbstzerstörung von übersteigertem Nationalismus und Dualismus:
“Wir haben es hier mit einem einzigartigen historischen Phänomen zu tun: Die russische Gesellschaft unterstützt den Krieg gegen das Nachbarland auf Kosten rücksichtsloser Vernichtung ihrer eigenen Soldaten. Selbst Kranke und Verwundete werden in selbstmörderische Angriffe geschickt. Das ist nur möglich, weil es eine gesellschaftliche Akzeptanz für sinnlosen Tod gibt. So etwas gibt es sonst nirgendwo. Es kommt vor, dass eine Gesellschaft für einen Sieg zu riesigen Opfern bereit ist – doch das setzte die Vorstellung voraus, dass solch ein Tod nicht sinnlos ist.
Natürlich kann man das nicht verallgemeinern und alle Russen über einen Kamm scheren. Es gibt in Russland auch Menschen, die gegen den Krieg und für die Ukraine sind. Sie sind jedoch verstreut und bilden keine entscheidende gesellschaftliche Gruppe. Stattdessen bringt ein gesellschaftliches Einverständnis zum sinnlosen Sterben ein Kräfteverhältnis in der Gesellschaft hervor, das eine breite Unterstützung des Kriegs als Selbstzweck möglich macht: Krieg um des Krieges willen. […]
Für den Kampf gegen diesen Feind werden alle moralischen Beschränkungen aufgehoben. Jede gute Tat zu seinen Gunsten wird als schlecht betrachtet, und jede schlechte Handlung gegen den Feind als gut. So verkehren sich Wertevorstellungen in ihr Gegenteil – Amoralität wird zur Tugend, Gräuel werden zu Heldentaten.
Das daraus resultierende Weltbild hatte sich schon früher in zwei Varianten manifestiert, die in zwei unterschiedlichen emotionalen Zuständen ihren Ausdruck fanden: im Manichäismus und im Gnostizismus.”
https://www.dekoder.org/de/article/russland-krieg-freiwillige-kultur
Die Vorstellung, dass sich fossile Ressourcenfluch-Diktaturen aus gutem Willen auf rücksichtsvolles Verhalten einlassen werden, sollten wir m.E. so schnell wie irgend möglich begraben. Es ist unsere Verantwortung, den Verbrauch fossiler Gewaltenergien so schnell wie irgend möglich zu reduzieren. Am Besten als Solarpunks bzw. kommunalpolitisch.
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/israel-iran-die-solare-energiewende-als-kommunale-friedenspolitik-danke-filderstadt/
Nationale und internationale Politik wird einfach nicht reichen. Noch viel mehr Menschen sollten stattdessen freud- und hoffnungsvoll – mitspielen.
Volle Zustimmung für die Relevanz kommunaler und lokaler Initiativen.
Bin mir nicht sicher, woher der Vorwurf eines autoritäre Ansatzes kommt. In dem Zitat selber sehe ich eher das “gemeinsames Bemühen aller Menschen”, gepaart mit der “Hauptverantwortung […] bei den industriell entwickelten Nationen”.
Felo.ai ist ebenfalls der Meinung (wie relevant auch immer das bei einem LLM ist), dass der Club of Rome nicht aktiv autoritäre Ansätze zur Überwindung der Krisen propagiert. (https://felo.ai/search/5CUQ5NT9qdNMFfR7tJYiNb)
Vielen Dank & Zustimmung, @Martin M – sehr bewusst hatte ich von der Rezeption (!) des “Club of Rome”-Berichts geschrieben, der ja in eine bestehende, politische Kultur hineinwirkte. Ich denke, schon heute würde der gleiche Bericht ganz anders wahrgenommen, gedeutet und diskutiert als in den 1970er Jahren. Das zu verstehen – und nicht unser heutiges Verständnis vorschnell zurück zu projizieren – ist mir Anliegen des intergenerationalen Dialoges und dieses Blogposts.
Denken wir auch etwa an die “Max Max”-Filmreihe, die 1979 als Low Budget im vom Ölschock und Ver-Wüst-ung gezeichneten Australien entstand, Mel Gibson berühmt machte und dystopische Vorstellungen bis in die heutige Zeit prägt.
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/science-fiction-dialoge-unsere-zukunft-zwischen-arche-staedten-und-mad-max-regionen/
Auch ich muss mir immer wieder bewusst machen, dass ich beim Durchstarten der Filmreihe gerade einmal drei Jahre alt war, so sehr hat sie auch meine späteren Wahrnehmungen bezüglich der globalen Erhitzung und Wasserkrise-Zukunftsszenarien geprägt. Selbst der Cyberpunk, dessen Neuromancer vom von mir sehr verehrten SF-Großmeister William Ford Gibson erst 1987 auf deutsch erschien, wirkte erst sehr viel später – und der Solarpunk erst nach 2016.
Wie Du weißt, vertrete ich die These, dass es noch nie Generationen der Menschheit gab, die in einer Lebensspanne gleich zwei Medienrevolutionen (Digitalisierung & jetzt KI) erlebt haben.
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/rede-zur-ki-in-der-demokratie-mit-bejahung-und-warnungen/
Ich meine also, dass wir es uns und den Nachkommenden schuldig sind, unsere Medien-Biografien und auch die Entwicklungen unserer Einstellungen zu dokumentieren und dialogisch zu reflektieren. Um ein Aburteilen geht es mir dabei ausdrücklich nicht, sondern um ein Verstehen und Lernen.
Danke für unsere guten Dialoge, die mir viel bedeuten!
Umwelt/Klima sind Themen, welche nicht wirklich interessieren – wie wir heuer zu Anfang des Jahres sehr deutlich beim Wahlkampf gesehen haben.
Obwohl es ständig neue Negativ-Rekorde bei Hitze, Trockenheit, Ozeanerwärmung und Waldbränden gibt, interessiert dies kaum mehr. Deswegen haben Politiker dieses Thema nicht aufgegriffen.
Die Klimakleber haben mit ihren Aktionen ganz deutlich gezeigt, dass es nur darum geht, andere Menschen zu kontrollieren und ihnen eine Öko-Diktatur aufzuzwingen. Damit haben sie den Befürwortern von Klimaschutz enorm geschadet.
Und dann sollten wir den Ukraine-Krieg nicht vergessen. Als Pabst Franziskus zu Friedensverhandlungen aufgerufen hat um Mensch und Umwelt vor Schaden zu bewahren, wurde er massiv beschimpft und beleidigt. Kriege/Rüstung schaden der Umwelt so enorm, dass viele Leute keine ernsthafte Lust mehr haben, sich mit Maßnahmen gegen die Erderwärmung zu beschäftigen. Denn es ist sinnlos sich im persönlichen Leben umweltfreundlich zu verhalten – wenn Rüstung/Kriege nicht in Ökobilanzen einbezogen werden.
Man braucht sich deshalb nicht über die Menschen der 1970er Jahre wundern. Denn damals waren Umweltthemen nicht sehr aktuell.
Leider ist es aber so, dass wir sogar jetzt die Auswirkungen der Klimaveränderung ignorieren – obwohl wir mittlerweile viel mehr Wissen darüber haben und zusätzlich in den Nachrichten fast täglich von neuen Großbränden, Hitzerekorden und Schlechtwetterereignissen erfahren oder sogar selbst betroffen sind.
Vielen Dank, @KinseherRichard – und erlauben Sie mir, ein wenig hoffnungsvoller zu sein.
Es ist sicher so, dass sich die meisten Menschen als egozentrische Relativisten nur auf ihren eigenen Mesokosmos beschränken und wenig Interesse etwa an der Zerstörung der Mitwelt zeigen, so lange es sie nicht selbst betrifft. Entschiedene Fossilisten hintertreiben und bekämpfen den technologischen Fortschritt und den Ausbau erneuerbarer Friedens- und Wohlstandsenergien sogar, um noch möglichst lange an der Verfeuerung von Erdöl und Erdgas zu verdienen. Das Beispiel des – inzwischen im Bundesbesitz befindlichen – Gaskonzerns Uniper hatte ich hier bereits kritisch thematisiert:
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/fossilismus-oder-frieden-die-debatten-um-wehrdienst-und-gaskraftwerke/
Doch ich sehe in der menschlichen Geschichte auch positive Entwicklungen, die Mut machen und an die wir anknüpfen können. So beschreibt Ulrich Knapp im eindrucksvollen Band “Die Zisterzienser und das Wasser (2020) insbesondere an den Abteien Bebenhausen, Maulbronn und Salem, wie die christlichen Klöster den Wasser- und Landschaftsbau im heutigen Baden-Württemberg etablierten. Denn sie benötigten klares Wasser für Rituale, die Mühle und die Fastenfische und achteten also auf geeignete Lagen für Klosterstiftungen, einigten sich mit Anrainern auf Wasserrechte, bauten Wasserleitungen, -gebäude (inklusive Latrinen) und Kanäle und entwickelten dazu römische Aquädukt-Traditionen weiter.
Und als etwa in der rapide wachsenden Metropole New York Ende des 19. Jahrhunderts eine Wasserkrise drohte, kaufte sich die Stadt mit erheblichen Summen in die Wasser-spendenden Catskill Mountains ein und etablierte dort einen wirksamen Naturschutz. Hier zusammengefasst durch Felo.ai:
**Warum kümmerte sich New York City um den Naturschutz in den Catskills?**
Der Hauptgrund war der Schutz der Trinkwasserversorgung für die Millionenmetropole. Bereits im späten 19. Jahrhundert wuchs die Bevölkerung New Yorks stark, und es drohte eine Wasserkrise. Die Catskill Mountains boten mit ihren sauberen, wasserreichen Einzugsgebieten ideale Bedingungen für die Anlage von Stauseen. Heute liefern die Catskill- und Delaware-Systeme rund 90 % des Trinkwassers für New York City – es ist das größte ungefilterte Wasserversorgungssystem der USA und versorgt über neun Millionen Menschen[1][2].
**Wie kümmerte sich New York City um den Naturschutz?**
– **Landkauf und Schutzgebiete:** Die Stadt New York begann, gezielt Land in den Catskills zu erwerben, um die Wassereinzugsgebiete ihrer Stauseen zu schützen. Heute gehören etwa 6 % der Fläche des Catskill Parks direkt der Stadt als Wasserschutzgebiete[3]. Im Rahmen eines umfassenden Schutzprogramms investierte die Stadt hunderte Millionen Dollar in den Ankauf von Land – ein zentraler Bestandteil, um von der US-Umweltbehörde (EPA) eine Ausnahmegenehmigung (Filtrationsverzicht) für die sonst vorgeschriebene Wasserfilterung zu erhalten[4].
– **Regulierung und Zusammenarbeit:** Die Stadt erließ strenge Vorschriften für Bau, Abwasserentsorgung und landwirtschaftliche Nutzung im Wassereinzugsgebiet. Sie arbeitete dabei mit lokalen Gemeinden, Landbesitzern und Organisationen zusammen. Dies umfasste etwa die Förderung von umweltfreundlichen Praktiken in der Landwirtschaft und die Unterstützung bei der Planung von Siedlungen, um die Wasserqualität zu sichern[4].
– **Umsiedlungen und Infrastruktur:** Für den Bau der Stauseen wurden ganze Dörfer umgesiedelt; mehr als 5.000 Menschen mussten ihre Heimat verlassen[1]. Die Stadt übernahm Verantwortung für die Umsiedlung und die Pflege der neuen Schutzgebiete.
– **Öffentliche Nutzung und Naturschutz:** Viele der von der Stadt erworbenen Flächen sind für nicht-motorisierte Freizeitnutzung wie Wandern oder Angeln geöffnet, gleichzeitig aber streng geschützt, um die Natur und das Wasser zu bewahren[2][1].
**Fazit:**
New York City kümmerte sich um den Naturschutz in den Catskill Mountains vor allem, um die langfristige Versorgung mit sauberem Trinkwasser zu sichern. Dies geschah durch umfangreichen Landkauf, strenge Schutzvorschriften, Zusammenarbeit mit lokalen Akteuren und die Öffnung vieler Gebiete für naturnahe Erholung – immer mit dem Ziel, die Wasserqualität und die Natur zu erhalten[3][2][1][4].
[1] https://catskillsvisitorcenter.org/catskills-watershed-resources/
[2] https://sceniccatskills.com/environment-natural-resources/
[3] https://de.wikipedia.org/wiki/Catskill_Park
[4] https://www.obwb.ca/fileadmin/docs/V100_A9.pdf
[5] https://www.openspaceinstitute.org/stories/-1
[6] https://wjffradio.org/new-york-city-to-stop-most-land-purchases-in-catskill-watershed/
[7] https://www.brandeins.de/magazine/brand-eins-wirtschaftsmagazin/2025/wert-der-natur/wie-viel-ist-ihnen-diese-mohnblume-wert
[8] https://www.visittheusa.de/experience/die-catskill-mountains-bergidylle-im-bundesstaat-new-york
[9] https://www.visittheusa.de/experience/die-catskill-mountains-kultur-und-geschichte-im-bundesstaat-new-york
[10] https://www.bpb.de/die-bpb/partner/teamglobal/67341/wasserversorgung-von-new-york/
Nicht zufällig haben beide hier genannten Positivbeispiele mit dem Thema Wasser zu tun, das die Menschen seit Beginn der Zivilisation zur Zusammenarbeit bewegt und auch gezwungen hat. Am 21.07.2025 lade ich mit der Landeszentrale für politische Bildung BW und der Akademie der Diözese Rottenburg-Stuttgart ebendort in Stuttgart-Hohenheim zu einer Tagung Wasserextreme als Gefahr für unsere Demokratie? ein, u.a. mit der Landes-Umweltministerin Thekla Walker (Grüne). Herzliche Einladung zur Teilnahme oder auch zur Weiterleitung an Interessierte!
https://www.akademie-rs.de/programm/veranstaltungen/einzelansicht/veranstaltung-25896
Mir geht es darum, von der nachlaufenden Aufklärung über Katastrophen und Verschwörungsmythen (Debunking) zur vorlaufenden, dialogischen Aufklärung (Prebunking) zu kommen. Wenn die Stadt New York am Ende des 19. Jahrhunderts statt Panik und Krise eine vorausschauende und weit reichende Wasserschutzpolitik entwickeln konnte, dann kann unsere Demokratie das doch auch! Meine ich.
Es gilt das Solarpunk-Motto: Niemand kann alles, aber alle können etwas tun.
@KinseherRichard
Spielt keine Rolle, denn Krieg werden WIR aus ganz anderen, mindestens ebenso wichtigen Gründen sowieso nicht beginnen. Und Rüstung müssen wir leider betreiben, damit ANDERE keinen Krieg beginnen.
@Frankfurter
Stimmt schon, doch umso mehr bleibt es fossiler Wahnsinn, dass wir die Regime, Terrorgruppen, Armeen und sogar Atomprogramme unserer Feinde finanzieren…
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/hat-bundeskanzler-friedrich-merz-recht-macht-israel-gegenueber-dem-iran-die-drecksarbeit-fuer-uns-alle/
Strategisch und militärisch klug wäre es, die erneuerbaren Energien auch als Sicherheitsenergien zu begreifen und so schnell wie irgend möglich auszubauen, zudem die Vergeudung von Ressourcen etwa in der industriellen Massentierhaltung zu minimieren.
Die Probleme mit dem Fossilismus waren in den frühen Siebzigern bekannt – aber Alternativen gab es – abgesehen von Atomkraft – noch keine. Ich erinnere mich an ‘Growian’ – 1977 angedacht, 1978 in Auftrag gegeben, 1983 aufgestellt. Und Growian war ein ‘Testballon’, die Vorstellung, mit Windrädern einmal einen signifikanten Beitrag zur Energiedeckung zu leisten, war damals reine Zukunftsmusik.
Ich habe mein erstes Windrad Anfang der 90er gesehen – nicht unweit der Autobahn, über die ich an den autofreien Sonntagen 1973 spaziert bin. Nicht unweit – aber 17, 18 Jahre später!
In der Grundschule, die ich 68-72 besucht habe, haben wir gelernt, dass unsere Kohle noch 200 Jahre reiche, dass sie aber das Erdöl, welches noch 50 Jahre reiche, nicht ersetzen könne. Weswegen Atomkraft und schneller Brüter absolut alternativlos seien.
Der Gruhl war ein Spinner, deswegen ist der auch bei den Grünen gelandet, und wenn damals ein Bauer auf seinem Bauernhof eine Windpumpe zweckentfremdet, mit einem Generator versehen und behauptet hat, das sei die Zukunft der Energiegewinnung, dann hat man ihn seinen Teil machen lassen und sich seinen Teil dabei gedacht.
Auseinandersetzung mit dem Fossilismus in 1973 – ja klar: Kalkar, Schneller Brüter! Hamm, THTR-300! Neckarwestheim? Auch, so als Grundsicherung, bis die vorgenannten Alternativen endlich bereit sind…
Danke für die biografisch-packende Schilderung, @schorsch 🙏
Ich denke, wir können wirklich sagen, dass der Solarpunk als dezentrale, dialogische und damit demokratische Zukunfts- und Friedensbewegung wirklich erst mit der breiteren Entwicklung von Solartechnologien möglich wurde. Ihm stellten – und stellen – sich der petromaskulinistische Fossilismus, befeuert von fossilen Konzernen, Lobbyisten und Konzernmedien entgegen, die noch so viel Profit wie möglich aus ihren Karbonblasen ziehen wollen. Dagegen wurde der Atomstrom klammheimlich aufgegeben, als der Solarstrom immer günstiger und die Risiken für atomare Endlager unabsehbar waren. Auch in Frankreich bestehen Konzerne auf Staatshilfen und -garantien, um überhaupt noch AKW zu betreiben.
Und doch sehe ich eine große Verantwortung in der Überwindung der je eigenen Reaktanz und der fossilen Desinformation. Wenn ich nur an die vielen, finsteren Warnungen gegen unser erstes Elektroauto und dessen Batterie vor acht Jahren denke, werde ich richtig sauer – denn das Auto hat uns nie enttäuscht und dient inzwischen als Gebrauchtwagen einem glücklichen, jungen Ehepaar. Die fossilen Desinformationen und Lügen haben die notwendigen Entwicklungen um Jahre verzögert und letztlich auch die Zukunftschancen vieler Belegschaften der deutschen Autokonzerne für kurzfristige Manager-Boni und Dividenden verzockt.
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/batterien-fuer-elektroautos-laenger-haltbar-immer-mehr-fossile-luegen-werden-entlarvt/
Dabei möchte ich darauf hinweisen, dass nicht nur deutsche Autokonzerne, sondern auch etwa der US-amerikanische Flugzeughersteller Boeing diesen Irrweg in den Shareholder-Value, also die kurzfristige Abzocke anstelle nachhaltiger Investitionen, gegangen ist.
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/enge-der-zeit-statt-technologieoffenheit-shareholdervalue-strategien-bei-boeing-und-mercedes/
Letztlich ergibt sich damit für die Wirtschaft ein ähnliches Bild wie für die Politik: Aufsteigende Mittelständler sind meist dynamischer als bereits große, von Börsenmanagern geleitete Konzerne. Ebenso sind Kommunen und Regionen mitunter dynamischer als zentralistisch agierende Nationalstaaten.
Auch wirtschaftswissenschaftlich stünden wir mit einem post-dualistischen Denken “Jenseits von Markt und Staat” längst viel besser da!
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/blume-ince-9-zur-wirtschafts-nobelpreistraegerin-elinor-ostrom/
Und so müssen wir uns, meine ich, schon dem Umstand stellen, dass die solaren Technologien lange Zeit medial, politisch und wirtschaftlich ausgebremst wurden – und jetzt, da es immer häufiger sogar Strom-Überproduktionen gibt, die Energiespeicher wiederum bekämpft werden. Der solare Durchstart samt Solarpunk hätte schon viel früher beginnen und die Energiewende schon viel weiter sein können!
An der University of Delaware entstand 1973 das Solar One-Projekt, das erste Haus mit einer gebäudeintegrierten Photovoltaikanlage.[34] Solar One (♁39° 40′ 37,6″ N, 75° 44′ 36,2″ W) steht mit zurückgebauter Photovoltaik in der South Chapel Street, Newark, Delaware.
Der erste mit Solarzellen betriebene Taschenrechner wurde 1976 von Sharp angeboten (im Bild ein Sharp EL-350, ein Modell der 1980er Jahre)
1976 entschied sich die australische Regierung, das gesamte Telekommunikationsnetz im Outback mit photovoltaisch gestützten Batteriestationen zu betreiben. Einrichtung und Betrieb waren erfolgreich und ließen das Vertrauen in die Solartechnologie deutlich ansteigen. Ebenfalls 1976 wurde der erste von Solarzellen betriebene Taschenrechner – und damit das erste photovoltaische Massenprodukt – auf dem Markt angeboten, der EL-8026 Sun Man von Sharp.
https://de.wikipedia.org/wiki/Geschichte_der_Photovoltaik
Ihnen noch einmal herzlichen Dank für Ihren spannenden und anregenden Druko! 🤓🙌
Schätze mal, damals waren wir naiv und dumm genug, das zu erwarten, was heute tatsächlich eintritt – dass es sich bei der Ölverbrennung um ein technologisches Problem handelt, das durch Technologie aus der Welt geschafft werden würde. Ich jedenfalls hätte in den Achtzigern nie erwartet, dass im magischen Jahr 2000 noch Benzinmotoren im Gebrauch sein würden. Nuklearbatterien, Elektroantriebe, Sci-Fi-Magie – aber Verbrenner? Die waren schon vor 50 Jahren nur eine Übergangstechnologie.
Das war aber noch eine Zeit, in der VW noch Autos für die Zukunft bauen wollte und nicht die Welt in der Vergangenheit marinieren, um auf ewig Amish-Kutschen zu verkaufen. It’s the Zeitgeist, stupid – damals waren wir jung und lebendig. Heute sind wir alt und untot.
Außerdem stanken die Dinger damals noch bestialischer als heute, lärmten viel mehr und qualmten wie die Hölle. Wir hatten nie was dagegen, das halbe Leben im hupenden Stau zu verbringen im Namen der großen Freiheit, aber Verbrenner loszuwerden war auch eine Frage des Lebenskomforts.
Damals gab’s auch noch NATO, Amerika war das Bollwerk von Freiheit, Demokratie und Sicherheit, Europa wuchs zusammen, wir glaubten, morgen ist entweder Atomkrieg, oder die ganze Welt wird ein großes, glückliches Amerika. Dass das auch bedeutet, dass die Mannschaft der Enterprise nicht mehr aus vorwiegend Weißbroten bestehen würde, war uns kaum je in den Sinn gekommen. Diktatoren waren Witzfiguren, die früher oder später von der Demokratie überrollt werden würden. Warum sich das Leben schwer machen, um irgendwelchen Losern das Leben schwer zu machen, die sowieso bald weg wären?
Utopien, Dystopien, waren ferne Zukunft, aber um fossile Tyrannen zu fürchten waren wir einfach zu unsterblich und unbesiegbar. Und so, wie Israel seine Nachbarn verdrosch, bestätigte uns das eher in unserer Hybris, als dass es uns Sorgen machte.
Nö, Verbrenner waren damals absolut keine Übergangstechnologie. Da projezierst du heutiges Wunschdenken auf damalige Realitäten.
Ganz im Gegenteil war unter anderem darum Kalkar, der schnelle Brüter so überaus notwendig: weil nur er die notwendige billige Energie bereit stellen konnte, Kohle zu verflüssigen, um so unsere Verbrennerantriebe weiter betreiben zu können. Auch dann weiter betreiben, wenn der Schah spätestens 2020 kein Öl mehr liefern kann! Unter anderem mit der Kohleverflüssigung ist die Notwendigkeit des schnellen Brüters von der Regierung Rau (Landesregierung, das war ein paar Jahre vor dem Barmer Ersatzkanzler) begründet worden.
Anfang der 70er Jahre waren alternative Antriebe zum Verbrennungsmotor bestenfalls Science Fiction.
Selber “Nö”, @Schorsch 🤭 – Elektromotoren waren schon deswegen auch in den 1970ern kein “Science Fiction”, weil es sie bereits vor und neben den Verbrennungsmotoren gegeben hatte. Hier eine kurze Übersicht durch Felo.ai – ich hoffe, dazu auch einmal extra bloggen zu können. 🤓🌞🚕
Die Geschichte der Elektrofahrzeuge reicht bis in die frühen 1800er Jahre zurück, lange bevor die Verbrennungsmotoren ihren Durchbruch hatten. In dieser Zeit wurden verschiedene Entwicklungen in der Batterietechnologie und Elektromotoren gemacht, die den Grundstein für die ersten Elektrofahrzeuge legten.
## **Die Anfänge der Elektromobilität (1830-1880)**
– **Erste Entwicklungen**: Bereits in den 1830er Jahren experimentierten Erfinder wie Robert Anderson in Schottland mit motorisierten Kutschen, die durch elektrische Energie betrieben wurden. Anderson baute um 1832 das erste rudimentäre Elektrofahrzeug, das jedoch noch nicht praktisch einsetzbar war[1][2][21].
– **Technologische Fortschritte**: In den 1860er Jahren erfand der französische Physiker Gaston Plante die erste wiederaufladbare Blei-Säure-Batterie, was einen bedeutenden Fortschritt für die Elektromobilität darstellte. Diese Batterien ermöglichten eine verbesserte Energieversorgung für Elektrofahrzeuge[1][2].
## **Die ersten praktischen Elektrofahrzeuge (1880-1914)**
– **William Morrison**: 1890 baute der Chemiker William Morrison das erste “praktische” Elektrofahrzeug in den USA. Es handelte sich um eine umgebaute Pferdekutsche, die bis zu 12 Personen befördern konnte und eine Höchstgeschwindigkeit von 32 km/h erreichte. Morrisons Fahrzeug gilt als das erste Elektroauto, das für den alltäglichen Gebrauch geeignet war[1][2].
– **Marktanteil und Popularität**: Um 1900 waren Elektrofahrzeuge in den USA sehr beliebt und machten etwa 38 % der Automobile aus. In Städten wie New York waren Elektroautos weit verbreitet und wurden oft als luxuriöse Fahrzeuge für wohlhabende Bürger vermarktet[2][5][8].
## **Technische Überlegenheit und Rückgang (1900-1920)**
– **Vorteile der Elektrofahrzeuge**: Elektroautos waren in vielerlei Hinsicht überlegen, insbesondere in Bezug auf die Geräuschentwicklung und die Handhabung. Sie benötigten kein Getriebe und waren einfacher zu bedienen als ihre benzinbetriebenen Pendants[2][8].
– **Rückgang der Elektrofahrzeuge**: Trotz ihrer anfänglichen Beliebtheit wurden Elektrofahrzeuge ab etwa 1910 zunehmend von Verbrennungsmotoren verdrängt. Gründe hierfür waren die steigenden Produktionskosten, die begrenzte Reichweite und die Entwicklung effizienterer Verbrennungsmotoren[1][2][5].
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die ersten Generationen von Elektrofahrzeugen in einer Zeit entstanden, als die Technologie noch in den Kinderschuhen steckte. Trotz ihrer frühen Erfolge und der technischen Überlegenheit in bestimmten Aspekten konnten sie sich letztlich nicht gegen die aufkommenden Verbrennungsmotoren behaupten.
[1] https://blog.evbox.com/de-de/geschichte-des-elektroautos
[2] https://de.wikipedia.org/wiki/Geschichte_des_Elektroautos
[3] https://courses.diyguru.org/blog/evolution-of-electric-vehicles-from-1884-to-2022/
[4] https://www.hankook-precisionworks.com/en/innovation/innovation-225.do
[5] https://www.enbw.com/blog/elektromobilitaet/fahren/die-geschichte-des-elektroautos/
[6] https://www.reddit.com/r/AskHistorians/comments/jyn69i/i_read_that_in_around_the_turn_of_the_century/
[7] https://www.riffreporter.de/de/technik/elektroauto-geschichte-innovationen-technik-durchbruch
[8] https://en.wikipedia.org/wiki/History_of_the_electric_vehicle
[9] https://lionsmart.com/de/geschichte-der-elektroautos/
[10] https://www.porschebank.at/news/die-geschichte-der-e-mobilitaet/
[11] https://www.history.com/articles/electric-vehicles-automobiles-timeline
[12] https://ecomento.de/2017/02/10/warum-sich-um-1900-verbrenner-gegen-elektroautos-durchsetzten/
[13] https://www.energy.gov/timeline-history-electric-car
[14] https://www.derstandard.at/story/3000000241519/es-wurde-vor-ueber-100-jahren-erfunden-und-trotzdem-feierte-das-elektroauto-keinen-durchbruch
[15] https://www.audi.at/elektromobilitaet/laden/fragen-und-antworten/geschichte-der-elektromobilitaet
[16] https://www.automobilwoche.de/agenturmeldungen/als-die-e-autos-schon-einmal-vor-dem-durchbruch-standen
[17] https://www.spiegel.de/geschichte/elektroauto-revolution-vor-100-jahren-a-947600.html
[18] https://www.klimareporter.de/verkehr/elektroautos-schaffen-durchbruch
[19] https://group.vattenfall.com/de/newsroom/news/2022/zuruck-in-die-zukunft
[20] https://www.enercity.de/magazin/unsere-welt/geschichte-elektroautos
[21] https://www.caranddriver.com/features/g43480930/history-of-electric-cars/
[22] https://www.energy.gov/articles/history-electric-car
[23] https://www.kuow.org/stories/whats-sending-the-first-generation-electric-cars-to-an-early-grave
[24] http://www.moveelectric.com/gallery/first-electric-car-ever-made-every-car-maker
[25] https://energysavingtrust.org.uk/a-brief-history-of-the-electric-car/
[26] https://theconversation.com/the-surprising-history-of-how-electric-vehicles-have-played-the-long-game-and-won-189127
[27] https://www.quora.com/Why-did-internal-combustion-vehicles-come-before-EVs
[28] https://www.mdr.de/geschichte/mitteldeutschland/orte/leipzig/boomtown-elektroauto-eidechse-elektromotor-100.html
[29] https://de.wikipedia.org/wiki/Elektroauto
[30] https://www.besen-group.com/de/history-of-electric-vehicles/
[31] https://www.mobile.de/magazin/artikel/die-ungewoehnlich-lange-geschichte-der-elektroautos-6452?srsltid=AfmBOoqEoWM7vDA9h0RhMSskzFPxfkfEWPn36NxzhDtTgOgWnY8H_4xk
[32] https://www.bmwgroup.com/de/news/allgemein/2022/50yearselectromobility.html
Guten Abend @Michael,
wieder mal zeigt sich, das wohl auf jede Idee eine neue folgt wenn man diese erörtert 🙂
Tatsächlich kann man eigentlich die Frage sehr wohl stellen, wieso die Atomkraft damals so großen Aufwind erlebte, Windkraft die damals schon sehr erprobt war eher weniger, genauso wie Solarmodule oder Biogasanlagen (seit dem Zeitpunkt auch schon über hundert Jahre teil der Forschung) eigentlich gar nicht, außer eben in kleineren Interessensgreisen, den Nerds der Energieentwicklung.
Frankreich ist da sehr interessant, die haben in dieser Zeit sich als das Atomkraftland schlechthin aufgebaut, gestützt mit kolonialen billigen Uran und mit der Aussicht auf Hunderttausende Arbeitsplätze die schön Populär machen.
Ich glaube, das sind die zwei Faktoren die dabei am meisten mitspielen. Extrem viel Energie, relativ billiger Rohstoff, viele Arbeitskräfte und somit ein sehr guter kurzfristiger Gewinn. Mittelfristig schweineteuer so ein Atomkraftwerk und eigentlich nicht rentabel und langfristig eine Katastrophe allein durch den Abfall.
Die anderen Energiequellen waren wohl einfach nicht cool genug, den auch schon damals hätte massive Forschung großes bewirken können.
Mir fällt zu den 70 noch eine South Park Folge ein, ich schreibe sie hier nieder, falls das aber das Thema des Beitrags vollkommen verfehlt, bitte ruhig löschen.
Um die Folge zu verstehen muss man Wissen das der Charakter Mannbärschwein (halb Mann, halb Bär, halb Schwein) eine Parodie auf den Klimawandel ist und eine Veraschung an El Gore, der damals sehr eindeutig vor dem Klimawandel gewarnt hatte, so dermaßen das ihn die Schöpfer von South Park dafür durch den Kakao gezogen haben. Rückblickend geben beide El Gore vollkommen recht und Mannbärschwein ist in South Park ein realer Charakter der als Klimawandel die Zeichentrickwelt Heimsucht.
Nun zur Folge:
Mannbärschwein (Klimawandel) wurde von der alten Generation heraufbeschworen weil sie Eiscreme, fetzige Autos und Kleidung wollten. Alle paar Jahre kommt er zurück und tötet in wilder Raserei die Kinder und Kindeskinder der alten Generation als Tribut. Kennt man ja aus gewissen Horrorfilmen.
Nun, die Kinder finden das nicht so cool und wollen den Vertrag mit Mannbärschwein beenden. Leider hat sich dieser aber Generationstechnisch verändert, es geht nicht mehr um Eiscreme, Autos und Klamotten, sondern um Videospiele, Fliegen und Elektronischen Schnickschnack. Die Stadtbewohner und die Kinder gehen mit Mannbärschwein einen neuen Vertrag ein und er kommt eben in ein paar Jahren wieder.
Um es zusammenzufassen. Man wirft zwar den älteren vor, mit ihrer Lebensweise erst die Misere ermöglicht zu haben, vergisst aber einerseits das diese eben auch erst mal Erwachsen werden mussten und die Zeit wo sie etwas wirklich tun konnten die war, wo sie selber Kinder bekamen (oder nicht).
Die zweite das die Bedürfnisse von damals als lächerlich oder falsch angesehen werden, das gleiche aber unsere nachkommen wohl auch über uns sagen werden.
Im Endeffekt gibt niemand einfach so alles auf wenn man nicht den drang hat ein Märtyrer zu sein oder sie von allem Besitz lösen will. Da ist der langsame Transformationsprozess zwar nervenaufreibender, aber auch vielversprechender.
Durch den Angriff auf den Iran, also die Abrechnung die schon seit Jahrzehnten eigentlich schwellt, kommt meine persönliche Zukunftsbefürchtung etwas näher. Israel kann den Iran wie er jetzt ist mithilfe der USA wohl zerstören. Dabei wird es unweigerlich aber zu Zersplitterung kommen, knapp 50% der Iraner sind keine Perser sondern andere Volksgruppen.
Ob Kurden, Belutschen oder Aserbaidschaner. Im schlimmsten falle entsteht ein Staat der dem heutigen Irak ähnelt mit Konflikten an jeder Grenze und dutzenden Akteuren die nichts lieber tun als ihre jeweiligen Gegner mit Separatisten zu ärgern. Nicht zu vergessen der Konflikt um Wasser den Afghanistan, der Iran und Pakistan zusammen mit den Belutschen Konflikten dazu haben.
Dazu noch die Großmachtsphantasien in gewissen Türkischen Kreisen die ja geradezu Einladen. Keine wirklichen Konkurrenten mehr, Russland geschwächt und beschäftigt, der Iran zerstört und Israel wird dann mit sich selbst beschäftigt sein. Wer hindert dann Aserbaidschan und die Türkei daran Einfluss zu nehmen, Armenien und Georgien vielleicht einfach hops zu nehmen, mitsamt Syrien und dem Irak?
Vielleicht steigere ich mich gerade etwas hinein, aber die Möglichkeiten sind da und Autoritäre auf der ganzen Welt scheinen nach alter Größe zu dürsten.
So, wünsche eine gute Nacht, Entschuldigung für den doch sehr langen Kommentar
Vielen Dank für den spannenden Druko, lieber @Berthold 🙏
Und, ja, ich glaube schon, dass da durch den intergenerationalen Dialog gerade vieles klarer wird. Die Menschen in den 1970er Jahren waren nicht einfach “doof”, sondern sahen keine technologischen Alternativen – und sollten nach dem Willen der meisten Konzernchefs und Politiker (noch immer kaum Frauen) auch keine sehen.
Denn im Kern gingen die vermeintlich geringen Kosten sowohl für die fossilen Gewaltenergien Erdgas und Erdöl wie auch für Atomstrom vor allem auf die Externalisierung der Kosten auf Mitwelt und Mitmenschen zurück: Die fossile Verbrennung stößt noch immer Treibhausgase aus und noch immer werden fossile Ressourcenfluch-Diktaturen samt ihrer Armeen, Terrorgruppen und meist antisemitischen Propagandisten finanziert.
Und noch immer bemühen sich die meisten fossilen Konzernmedien, die Erfolge und Potentiale erneuerbarer Friedens- und Wohlstandsenergien eher herunter zu spielen und zu verheimlichen.
Entsprechend wichtiger wird das KI-Fediversum, hier ein Solarpunk-Beitrag von Perplexity.ai:
Uruguay und Wunsiedel (Bayern) gelten international als Vorzeigebeispiele dafür, wie eine konsequente Umstellung auf erneuerbare Energien nicht nur den Klimaschutz, sondern auch wirtschaftlichen Wohlstand, Versorgungssicherheit und gesellschaftliche Teilhabe fördern kann.
—
**Uruguay: Nationale Energiewende als Erfolgsmodell**
– **Fast vollständige Stromversorgung aus Erneuerbaren:** Uruguay erzeugt heute rund 98 % seines Stroms aus erneuerbaren Quellen wie Wind, Wasser, Sonne und Biomasse[1][2]. Fossile Brennstoffe werden fast nur noch für Verkehr und Industrie importiert.
– **Schnelle Transformation durch politische Steuerung:** Die Regierung setzte früh auf klare politische Rahmenbedingungen, Investitionsanreize und langfristige Energiepolitik. Innerhalb eines Jahrzehnts wurde Windenergie von 0 auf 40 % der Stromerzeugung ausgebaut[1].
– **Energie-Souveränität und Unabhängigkeit:** Durch die Diversifizierung und den Ausbau der eigenen Ressourcen wurde Uruguay unabhängig von Energieimporten und Preisschwankungen fossiler Märkte[1].
– **Soziale und wirtschaftliche Vorteile:** Die Energiewende schuf Arbeitsplätze, stärkte die regionale Entwicklung und senkte die Strompreise. Uruguay zeigt, dass Wohlstand und Klimaschutz kein Widerspruch sind, sondern sich gegenseitig verstärken können[1][2].
—
**Wunsiedel: Kommunale Energiewende und Sektorenkopplung**
– **Überproduktion und lokale Wertschöpfung:** Die oberfränkische Stadt Wunsiedel produziert etwa 20 % mehr erneuerbare Energie, als sie selbst benötigt, und deckt auch rund die Hälfte ihres Wärmebedarfs aus erneuerbaren Quellen[3][4]. Überschüssige Energie wird regional vermarktet.
– **Dezentrale, bürgernahe Energieversorgung:** Die Transformation wurde von der Kommune, den Stadtwerken und den Bürgern gemeinsam getragen. Transparente Information und Beteiligungsmöglichkeiten sorgten für hohe Akzeptanz[3].
– **Innovative Nutzung und Speicherung:** Neben Wind, Sonne und Biomasse setzt Wunsiedel auf grünen Wasserstoff als Schlüsseltechnologie für die Sektorenkopplung und Langzeitspeicherung. Die Stadt betreibt eine der größten Wasserstoffanlagen Deutschlands, die jährlich bis zu 1.350 Tonnen grünen Wasserstoff produziert und so CO₂-Emissionen um bis zu 13.500 Tonnen senkt[4][5].
– **Regionale Kreisläufe und Versorgungssicherheit:** Die Nutzung lokaler Ressourcen (z.B. Holzreste für Biomassekraftwerke) und die Kopplung von Strom-, Wärme- und Wasserstoffproduktion machen Wunsiedel weitgehend energieautark und resilient gegenüber Krisen[4].
—
**Fazit:**
Uruguay und Wunsiedel zeigen, dass erneuerbare Energien nicht nur ökologisch, sondern auch ökonomisch und sozial tragfähige Wohlstandsmodelle ermöglichen. Beide Beispiele beweisen, dass mit politischem Willen, regionaler Wertschöpfung, Innovation und gesellschaftlicher Beteiligung eine nachhaltige, sichere und gerechte Energiezukunft realisierbar ist[1][3][4][5].
[1] https://earth.org/the-uruguay-way-achieving-energy-sovereignty-in-the-developing-world/
[2] https://en.wikipedia.org/wiki/Energy_in_Uruguay
[3] https://www.unendlich-viel-energie.de/renewables-in-germany/sun/upper-franconian-municipality-wunsiedel-reaches-climate-goals-early-thanks-to-wind-bioenergy-and-co
[4] https://www.mwm-energieblog.de/energieerzeugung-a-la-wunsiedel-dezentral-autark-und-nachhaltig/
[5] https://www.offshore-energy.biz/siemens-commissions-green-hydrogen-plant-in-wunsiedel/
[6] https://www.interreg-central.eu/news/the-innovation-center-w-e-i-z-visits-wunsiedel-to-explore-renewable-energy-innovations/
[7] https://www.uruguayxxi.gub.uy/en/news/article/uruguay-is-at-the-top-of-the-world-ranking-for-renewable-energies-due-to-its-successful-energy-transition-process/
[8] https://monocle.com/content/wunsiedel-how-a-community-is-shaping-their-sustainable-future/
[9] https://www.realestate-in-uruguay.com/de/blog/uruguay-renewable-energy-investment-opportunities/
[10] https://www.mwm-energieblog.de/en/energy-generation-in-wunsiedel-decentralized-autonomous-sustainable/
[11] https://glassalmanac.com/how-did-uruguay-achieve-98-of-its-electricity-from-renewable-sources/
[12] https://350.org/uruguay-energy-transition/
[13] http://www.akuoenergy.com/en/akuo-in-the-world/americas/uruguay
[14] https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S0140988325001227
[15] https://h2.live/en/press/green-hydrogen-from-wind-and-solar-energy-h2-mobility-deutschland-receives-first-delivery-from-riesner-gase/
[16] https://www.wasserstoff.uni-bayreuth.de/en/news/2021/2021-07-12-groundbreaking-electrolysis-wunsiedel/index.html
[17] https://energy-oil-gas.com/news/how-wun-h2-is-uniting-heavyweight-industry-players-in-the-production-of-green-hydrogen/
[18] https://www.siemens.com/de/de/produkte/energie/referenzen/wunsiedel.html
[19] https://www.trade.gov/country-commercial-guides/uruguay-renewable-energy-equipment
[20] https://ptx-hub.org/uruguay-makes-progress-in-its-second-energy-transition-with-power-to-x/
Dass es Elektroautos vorher schon gegeben hat, ändert nichts, überhaupt nichts daran, dass die Vorstellung, Verbrenner durch Elektromobilität zu ersetzen, damals reines Wunschdenken war!
Du stellst doch die Frage, warum 1973 keine Auseinandersetzung mit dem Fossilismus stattfand! Nun, wenn Du darauf ernsthaft eine Antwort willst, musst Du auch bereit sein, Dich in die Gedankenwelt des Durchschnittsdeutschen damals hinein zu versetzen.
Und die sah nun einmal damals so aus, dass Autos mit Sprit fahren, dass eher der Rhein brennt, als dass das Ruhrgebiet keine Kohle mehr produziert, dass selbst das Wort Elektromobilität noch vierzig Jahre lang absolut unbekannt war…
Du machst (und zwar gewohnheitsmäßig, wie mir scheint) genau den gleichen Fehler, wie Paul S in seinem Beitrag: Du projizierst Deine heutige Gedankenwelt in die frühen Siebziger – und wunderst Dich dann, wieso die Leute damals noch nicht weiter waren.
Nein, @schorsch – ich weise nur darauf hin, dass „die Gedankenwelt des Dirchschnittsdeutschen damals“ auch bereits medial und politisch durch Diskurse, Konzern- und Parteiinteressen beschränkt wurde. Ich habe ja noch selbst erlebt, wie Elektromobilität und insbesondere Elektrobatterien als Energiespeicher von Fossilisten diffamiert wurden, als sie längst voll einsatzbereit waren:
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/batterien-fuer-elektroautos-laenger-haltbar-immer-mehr-fossile-luegen-werden-entlarvt/
Schon 1979 ließ der demokratische US-Präsident Jimmy Carter (vor dem Hinblick des fossilen Ressourcenfluches im Iran!) eine Solaranlage auf dem Weißen Haus anbringen, die vom Republikaner Ronald Reagan 1986 wieder entfernt wurden.
Wir alle nehmen immer nur einen Teil der Wirklichkeit und auch technologischen Potentiale unserer Zeit wahr. Die „Natur des Glaubens“ besteht aber auch darin, diesen gedanklichen Spielraum immer wieder erweitern zu können. Damals war mehr und heute ist noch viel mehr möglich! 😊🙏🌞👍
@Geschichte der Energiewende
Die Erneuerbaren sind erst heute so richtig dabei, wirklich konkurrenzfähig zu werden. Das hätte schneller gehen können, und kann immer noch schneller gehen. Da müssen und können wir mit Leben.
So hat die Atomenergie ihre Zeit gehabt. Selbst wenn man die Laufzeiten der AKWs in Deutschland nicht begrenzt hätte, würden jetzt bis spätestens nur noch in wenigen Jahren alle Reaktoren vom Netz genommen werden, weil genug grüner Strom vorhanden ist. Zumal die AKWs auch keine Backupkraftwerke sein können, die müssen Tag und Nacht möglichst das ganze Jahr durchlaufen.
Mit dem Ende des Schnellen Brüters und der WAA hat man auch noch rechtzeitig die Kurve gekriegt, sonst hätten wir jetzt jede Menge Anlagenschrott da stehen mit noch viel mehr Atommüll an der Backe.
Das Growianprojekt soll wohl eine Fakeentwicklung der Stromkonzerne gewesen sein. Man hat sich groß hingestellt, das man hier die Entwicklung anführen will, und das extra so konstruiert, wie es nicht funktionieren kann. Die Anlage war ein Zweiflügler und für den Anfang viel zu groß. Und der Fake hat dann funktioniert, alle haben gewartet, was Growian macht.
Erst als die Dänische Firma Vestas die Sache in die Hand genommen hat mit Dreiflüglern von zunächst mal Rotorblättern von 10 Meter Länge hat das dann auch geklappt.
Dann hat man nach und nach die Rotorblätter immer länger gemacht, und nach und nach die Technik immer größer hinbekommen. Aktuell sind wir bei über 100 Metern angekommen. Also um die 200 Meter Durchmesser bei Nabenhöhen von um die 200 Metern.
Inzwischen sind wir wirklich viel weiter. Vermutlich sind der aktuell begrenzende Faktor insbesondere bei PV und Lithiumbatterien die chinesischen Produktionskapazitäten.
Es zeichnet sich auch ab, dass das Gewicht und die Kosten der Batterien von E-Autos bald nicht mehr schwerer und teurer als die Verbrenner sind, und mit Schnellladezeiten von 10 Minuten voll einsatzfähig wären. Insbesondere wenn die Ladeinfrastruktur steht und durch bidirektionale Anschlüsse die effektiven Stromkosten bis auf Null sinken können.
Die AfD hatte übrigens angekündigt, nicht nur keine neuen Windräder mehr zu genehmigen, sondern vom Abriss aller Anlagen gesprochen. Das wäre dann schon ein Weg wieder raus aus der Energiewende, verbunden mit entsprechenden Kostenexplosionen. Mit demokratischen Regierungen und rein wirtschaftlich betrachtet scheint die Energiewende jedenfalls nicht mehr aufzuhalten sein.
Ein Krieg mit China und eine damit verbundene Einstellung aller Handelsbeziehungen könnte allerdings schon Schwierigkeiten machen. Allerdings würde das wohl die gesamte Wirtschaft in der EU dermaßen lahmlegen, dass wir dann auch viel weniger Strom brauchen. Und was hier einmal installiert ist, das liefert zuverlässig seinen Strom bzw. speichert ihn.
Lieben Dank für die technologisch spannenden Ausführungen, @Tobias
Und, ja, sowohl fossile Konzerne wie auch Lobbyisten und Putinknechte versuchen seit Jahrzehnten und bis heute, die solare Energiewende auszubremsen. Entsprechend geprägte Medien verdrängen bis heute den Diskurs zu erneuerbaren Friedens- und Wohlstandsenergien.
Machen wir uns bitte bewusst: 52 Jahre nach dem Jom-Kippur-Krieg und Ölboykott von 1973, zwei Jahre nach dem Hamas-Terrormassaker vom 7.10.2023 und nun auch während des Iran – Israel – Krieges um dessen fossil finanziertes Atomprogramm gibt es noch immer keine breite Debatte und Wahrnehmung zur ideologischen und auch militärischen Gefahr fossiler Gewaltenergien!
Doch, immerhin, diesmal regt sich das Fediversum und der Solarpunk als Technologie- und Friedensbewegung… 🌞📚🌈
Ermutigende Nachrichten gibt es auch aus dem direkt von Putin bedrohten Finnland 🇫🇮 :
Sandspeicher für Fernwärme steht in Finnland
Ein Silo voller Speckstein speichert Wärme, die später in das Fernwärmenetz abgegeben wird. Damit brauchen sechs finnische Kommunen kein Öl mehr.
https://www.heise.de/news/Groesster-Sandspeicher-fuer-Fernwaerme-steht-in-Finnland-10441006.html
Lass uns für echten Solarpunk-Fortschritt, für erneuerbare Friedens-, Wohlstands- und Sicherheitsenergien samt Energiespeichern dranbleiben, ja?
Herzlichen Dank für die freundliche Erwähnung. Das ehrt mich sehr.
Vielleicht darf ich noch folgendes Detail erwähnen: In den 1970er Jahren erwarb der Iran (Persien) unter dem Schah große Aktienpakete von Daimler. Sehr viel später las ich, dass die Anteile sogar über 50% hätten liegen können.
Somit sicherte sich der Erdölproduzent Iran Einfluss auf einen Autohersteller.
Die Revolution in Iran kam nicht aus dem Nichts, sondern war die Folge der Unterdrückung der Bevölkerung durch das von den USA gestützte Regime des Schahs.
Sehr gerne und Danke Ihnen, @Marie H.
Nachdem er „Öl- und Glaubenskriege gelesen hatte, vertraute mir ein Freund aus einem großen, süddeutschen Automobilkonzern einmal an, wie ein Anlagefonds aus Kuwait mehr Ölwechsel-Empfehlungen durchgesetzt hatte, als technologisch notwendig waren. So wurden weltweit Automobil-Besitzende um Millionen von Euro betrogen, Unmengen an Erdöl sinnlos vergeudet und teuer als Altöl „entsorgt“ und unsere Mitwelt ohne Sachgrund vergiftet.
Dagegen wurde eine bereits funktionierende Technologie der Öl-sparenden Öldialyse nach fossilen Kräften weggedrückt!
Und die fossilen Unsummen finanzieren weiterhin Ressourcenfluch-Diktaturen, Waffen – sogar Atomwaffen – und Kriegszüge, Terrorgruppen und Antisemitismus! Auch durch den Dialog mit Ihnen habe ich gelernt, wie der Fossilismus schon in den 1970er Jahren verhängnisvoll agierte.
Daher wird das nicht mein letzter Dank für unsere Solarpunk-Dialoge gewesen sein! 🤓🌞🖖🌈
Und gerade kam als neue Solarenergie-Nachricht via Mastodon herein:
Xi’an, China – Das chinesische Solarunternehmen Longi hat mit einem Wirkungsgrad von über 27 Prozent einen neuen Effizienzweltrekord für kristalline Silizium-Heterojunction-Rückkontakt-Solarzellen (HBC – Heterojunction Back Contact) aufgestellt.
Bestätigt und zertifiziert wurden 27,09 Prozent vom Institut für Solarenergieforschung Hameln (ISFH) in Deutschland.
Um das Problem der hohen Strukturierungskosten für Zellen mit Rückkontakttechnologie zu verringern, hat das Forschungs- und Entwicklungsteam von Longi den kostspieligen Fotolithografieprozess aufgegeben und erfolgreich einen reinen Laserstrukturierungsprozess entwickelt. Mit dem neuen Weltrekord für monokristalline Silizium-Solarzellen schlägt Longi seinen eigenen Rekord mit 26,81 Prozent aus dem November 2022.
https://www.iwr.de/ticker/reiner-laserprozess-longi-erzielt-neuen-effizienzweltrekord-fuer-heterojunction-rueckkontakt-solarzellen-artikel6172
Wie schade und kurzsichtig, dass unsere Bundesrepublik Deutschland seine einst führende Solarindustrie in den 2010er Jahren unter einer CDU-Regierung aufgab und diese Zukunftsbranche „verschenkte“. Bin deswegen immer noch verstimmt, zumal manche den Fehler gerne beim grünen Wasserstoff wiederholen wollen…
@Michael 17.06. 07:48
„Ein Silo voller Speckstein speichert Wärme, die später in das Fernwärmenetz abgegeben wird. Damit brauchen sechs finnische Kommunen kein Öl mehr.“
Das passt ganz gut zu Fernwärme als Kombination von Großwärmepumpe und Kraftwärmekopplung, die anfangs noch mit Erdgas, später dann mit Biogas und Wasserstoff laufen kann. Hat man Stromüberschüsse in Netz, kann man die Wärmepumpe einen Sandspeicher aufheizen lassen, der dann später in Mangelsituationen die Wärmeversorgung unterstützt.
Das kann einen recht kostengünstigen zusätzlichen Energiespeicher hergeben, mit Ladezyklen in etwa zwischen 5 und 20 im Jahr.
Vielen herzlichen Dank, lieber @Tobias 🙏
Ich finde es einfach großartig und ermutigend zu sehen, wie sich in verschiedenen Regionen der Welt auch wiederum eigene erneuerbare Solarpunk-Technologien entwickeln, die die verheerenden Externalisierungen der fossilen Gewaltenergien schrittweise überwinden. Gleichzeitig nehme ich wahr, dass auch erfolgreiche Technologien oft lange fossilistisch verzögert und bekämpft werden.
Ein Beispiel dafür ist die Wärmepumpe, die schon längst Öl- und Gasheizungen ersetzen könnte, aber regional immer noch erbittert bekämpft wird. Es wurden ja sogar einige deutsche Bundespolitiker etwa der FDP bekannt, die privat bereits Wärmepumpen eingebaut hatten, aber gegen diese politisch noch zu Felde zogen. Schon ein kurzer Felo-KI-Vergleich von vier europäischen Nationen zeigt die Potentiale wie auch Schwierigkeiten dieser post-fossilen Technologie auf:
## Entwicklung der Wärmepumpen-Technologien in Dänemark, Deutschland, der Schweiz und Frankreich
Die Wärmepumpentechnologie hat sich in den letzten Jahrzehnten in Europa erheblich weiterentwickelt, wobei jedes Land seine eigenen Ansätze und Fortschritte gemacht hat. Im Folgenden wird die Entwicklung in Dänemark, Deutschland, der Schweiz und Frankreich vergleichend dargestellt.
**Dänemark**
Dänemark gilt als Vorreiter in der Nutzung von Wärmepumpen und hat in den letzten Jahren bedeutende Fortschritte gemacht. Das Land hat bereits seit 2013 den Einbau von Öl- und Gaskesseln in Neubauten verboten und setzt verstärkt auf emissionsfreie Heiztechnologien. Ein herausragendes Beispiel ist die weltweit größte Meerwasser-Wärmepumpe, die in Esbjerg in Betrieb genommen wurde. Diese Anlage soll jährlich etwa 280.000 MWh klimaneutrale Wärme liefern und CO₂-Emissionen erheblich reduzieren[6][8][20]. Dänemark hat auch eine hohe Fernwärmequote von 90 %, was die Integration von Wärmepumpen in bestehende Systeme erleichtert[6].
**Deutschland**
In Deutschland hat die Wärmepumpentechnologie in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen, insbesondere im Neubau. Der Anteil der Wärmepumpen in Neubauten stieg von 32,2 % im Jahr 2013 auf 64,6 % im Jahr 2023[28][29]. Innovative Technologien, wie elektrokalorische Wärmepumpen, werden entwickelt, um die Effizienz weiter zu steigern[7]. Trotz dieser Fortschritte gibt es Herausforderungen, insbesondere in Bezug auf die Marktakzeptanz und die Notwendigkeit, die Eigenproduktion von Strom aus erneuerbaren Quellen zu erhöhen[16][28].
**Schweiz**
Die Schweiz hat eine lange Geschichte in der Entwicklung von Wärmepumpen, die bis ins 19. Jahrhundert zurückreicht. Schweizer Unternehmen und Forschungseinrichtungen haben maßgeblich zur Technologie beigetragen, und die erste Wärmepumpe wurde 1877 in Betrieb genommen[5][1]. Im Jahr 2023 gab es in der Schweiz 447.700 elektrische Wärmepumpen, und der Markt zeigt ein kontinuierliches Wachstum, auch wenn es in den letzten Jahren etwas abgeflacht ist[9][10]. Die Schweiz setzt stark auf die Nutzung von Grundwasser und Abwärme als Wärmequellen[5].
**Frankreich**
Frankreich hat in den letzten Jahren einen signifikanten Anstieg der Nutzung von Wärmepumpen verzeichnet. Die französische Regierung plant, die Produktion von Wärmepumpen bis 2027 auf eine Million Geräte pro Jahr zu verdreifachen[22][24]. Der Markt für Wärmepumpen wächst schnell, und es gibt Bestrebungen, die Installation von Wärmepumpen in Neubauten zu fördern. Im Jahr 2022 wurden erstmals mehr Wärmepumpen verkauft als fossile Heizungen, was einen Wendepunkt für die französische Heizungsindustrie darstellt[35][31].
**Fazit**
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass alle vier Länder bedeutende Fortschritte in der Entwicklung und Implementierung von Wärmepumpentechnologien gemacht haben, jedoch mit unterschiedlichen Schwerpunkten und Herausforderungen. Dänemark und die Schweiz haben eine lange Tradition in der Nutzung dieser Technologien, während Deutschland und Frankreich in den letzten Jahren stark aufgeholt haben. Die zukünftige Entwicklung wird stark von politischen Rahmenbedingungen, technologischen Innovationen und der Marktakzeptanz abhängen.
[1] https://www.bfe.admin.ch/bfe/de/home/forschung-und-cleantech/forschungsprogramme/waermepumpen-und-kaeltetechnik.exturl.html/aHR0cHM6Ly9wdWJkYi5iZmUuYWRtaW4uY2gvZGUvc3VjaGU_a2/V5d29yZHM9MTM5.html
[2] https://www.waermepumpe.de/waermepumpe/funktion-waermequellen/
[3] https://www.bfe.admin.ch/bfe/de/home/forschung-und-cleantech/forschungsprogramme/waermepumpen-und-kaeltetechnik.html
[4] https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0301421523003646
[5] https://www.stiebel-eltron.ch/de/home/magazin/geschichte-waermepumpe.html
[6] https://www.sueddeutsche.de/wissen/waermepumpe-waermeplanung-daenemark-grosswaermepumpe-li.3146263
[7] https://www.energiezukunft.eu/umweltschutz/neue-waermepumpen-technologie-in-der-entwicklung
[8] https://www.topagrar.com/energie/news/man-meerwasser-warmepumpe-versorgt-danische-stadt-mit-klimaneutraler-warme-20010335.html
[9] https://de.statista.com/statistik/daten/studie/291824/umfrage/anzahl-der-elektrowaermepumpen-in-der-schweiz/
[10] https://www.phase5.ch/leicht-abgeflachtes-wachstum-bei-waermepumpen.html
[11] https://www.springerprofessional.de/energiewende/energie—nachhaltigkeit/daenemark-taugt-nur-bedingt-als-waermewende-vorbild-fuer-deutsch/26968932
[12] https://www.getvamo.de/magazin/zukunft-waermepumpe
[13] https://www.ingenieur.de/technik/fachbereiche/energie/fernwaerme-groesste-waermepumpe-der-welt-heizt-100-000-daenen-ein/
[14] https://www.man-es.com/de/unternehmen/pressemitteilungen/press-details/2024/11/28/mega-w%C3%A4rmepumpe-liefert-erste-w%C3%A4rme-f%C3%BCr-esbjerg
[15] https://www.xseed.works/die-zukunft-der-waerme-in-der-schweiz-waermepumpen-als-game-changer-fuer-fernwaermenetze/
[16] https://www.gebaeudetechnik.ch/de/news/waermepumpenmarkt-herausforderndes-2024–192
[17] https://www.diw.de/de/diw_01.c.890547.de/publikationen/wochenberichte/2024_04_1/energiewende_in_frankreich__ausbau_erneuerbarer_stockt__gute_fortschritte_bei_waermepumpen.html
[18] https://www.heizung.de/waermepumpe/wissen/die-waermepumpe-und-ihre-geschichte-von-der-kaelte-zur-waerme.html
[19] https://www.mdr.de/wissen/naturwissenschaften-technik/waermepumpen-beschichtung-fraunhofer-fep-dresden-100.html
[20] https://energiewinde.orsted.de/trends-technik/waermewende-daenemark-esbjerg-waermepumpe
[21] https://energie-fr-de.eu/de/effizienz-waerme/nachrichten/leser/waermepumpen-in-deutschland-und-frankreich.html
[22] https://www.tagesschau.de/ausland/europa/frankreich-klimaziele-100.html
[23] https://www.heat-expo.de/waermewende-vorreiter-daenemark-liefert-best-cases-auf-der-heatexpo-2024
[24] https://www.euractiv.de/section/energie-und-umwelt/news/frankreich-plant-produktion-von-einer-million-waermepumpen-pro-jahr/
[25] https://www.sprsunheatpump.de/Der-W%C3%A4rmepumpenmarkt%2C-Forschung-und-Politik-in-Frankreich-id40044297.html
[26] https://www.german-energy-solutions.de/GES/Redaktion/DE/Publikationen/Marktanalysen/2022/zma-daenemark.pdf?__blob=publicationFile&v=3
[27] https://www.gtai.de/de/trade/daenemark/branchen/mehr-fernwaerme-mehr-geothermie-969940
[28] https://www.ingenieur.de/fachmedien/vdi-energie-umwelt/energie-vdi-energie-umwelt/energieversorgung/waermepumpen-als-schluesseltechnologie-in-deutschlands-neubauten/
[29] https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2024/06/PD24_N025_31_51.html
[30] https://www.waermewende.de/waermewende/kommunale-waermewende/technologien/
[31] https://openenergytracker.org/docs/france/heat/
[32] https://www.handelsblatt.com/politik/international/macrons-klimaplan-wie-frankreich-bei-waermepumpen-unabhaengig-werden-will/29412962.html
[33] https://meinfrankreich.com/energiewende-frankreich-gruene-energien/
[34] https://de.storm-haier.com/news/haier-heat-pumps-thrive-in-france-82104159.html
[35] https://www.enercity.de/magazin/unsere-welt/waermepumpen-boom
[36] https://techxplore.com/news/2025-05-optimally-configured-large-field.html
[37] https://www.iea.org/commentaries/global-heat-pump-sales-continue-double-digit-growth
[38] https://www.nature.com/articles/s41560-022-01104-8
@Sandspeicher im Speichermix
Ob die Sandspeicher auch als saisonale Wärmespeicher mit einem Ladezyklus von 1 im Jahr taugen, wäre zu überlegen.
Alternativ dazu kann man Wasserstoff saisonal in den derzeitigen unterirdischen Erdgasspeichern lagern. Und man kann alles anfallende Biogas ebenso Speichern. Auch kann man den Müll, den man sowieso verbrennen will, für den Winter einlagern und dann konzentriert im Winter zur Stromerzeugung verbrennen.
Auch z.B. Holz oder andere organische Reste kann man lagern und bevorzugt im Winter verbrennen, oder sogar für mehrere Jahre lagern, als Notreserve für besonders kalte Winter oder für ertragsarme Jahre. Der Ertrag von Wind und Sonne schwankt nun auch über ganze Jahre um bis zu +- 10 %.
Hier helfen dann aber auch europaweite Stromleitungen und vor allem Wasserstoffpipelines.
Klar dürfte auch sein, dass die Großwärmepumpen von Fernheizungsnetzen auch tägliche Stromschwankungen mit auffangen können, indem man die mit Heißwassertanks ausstattet, die einen halben Tag überbrücken können.
Als Wärmequelle für Großwärmepumpen bietet sich hier in Dortmund das bis zu 30° warme Grubenwasser an, dass sowieso aus den aufgegebenen Kohlegruben abgepumpt wird.
Theoretisch können die Fernwärmenetze auch Kälte mit anbieten, die man dann zur Klimatisierung insbesondere in den heißen Innenstadtbereichen gut brauchen könnte. Wenn man hier im Sommer mit den Wärmepumpen Hitze für die Sandspeicher erzeugt, würde Kälte in Form von vielleicht 10 ° kaltem Wasser als Nebenprodukt sowieso anfallen. Notfalls dann 0° kaltes Wasser, das müsste für Klimaanlagen doch kalt genug sein.
@Wärmepumpen
Eine Wärmepumpe, die die Heizung alleine bestreiten kann, ist schwierig. Je höher die nötige Heizleistung, desto schlechter ist auch noch der Wirkungsgrad dieser Technik. Der Strombedarf bei großer Kälte würde jede Menge Extrabackupkraftwerke erfordern. Insbesondere für schlecht isolierte Häuser mit alten Heizkörpern.
Für einzelne frei stehenden Häuser wäre eine Kombination der Wärmepumpe mit Holz- oder Gaskesseln besser.
Bei mir hier im dichtbebauten Innenstadtbereich ist offenbar Fernheizung alternativlos. Das kann eine Kombination von Großwärmepumpe und Kraftwärmekopplung sein. Dann kann die Wärmepumpe laufen, soviel wie grüner Strom zur Verfügung steht, reicht das nicht mehr aus, kann dann die Kraftwärmekopplung zugeschaltet werden. Das liefert nicht nur die fehlende Wärme, sondern auch gleich Strom.
Diesen Strom können in dieser Situation dann auch die Wärmepumpen in den Einzelhäusern gut brauchen. So können wir dann jede Menge Strommengen in windigen Zeiten für Heizzwecke verarbeiten, hätten dann aber auch die Möglichkeit gespeicherten Wasserstoff am effizientesten als Heizungsergänzung einzusetzen und können zugleich Backupstrom liefern. So realisiert sich dann eine saisonale Energiespeicherung, um über den Winter zu kommen.
Für die Großwärmepumpen kann man dann auch günstigere Wärmequellen als die Außenluft nutzen, also z.B. in Dortmund etwa Grubenwasser.
Lieben Dank, @Tobias
Wir haben in unserem Familienhaus seit nun weit über zehn Jahren eine Wärmepumpe – und sind hochzufrieden. Für mich kommt weder beim Heizen noch beim Fahren die Rückkehr zum „Dreck“ fossiler Gewaltenergien Erdöl oder Erdgas in Frage!
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/hat-bundeskanzler-friedrich-merz-recht-macht-israel-gegenueber-dem-iran-die-drecksarbeit-fuer-uns-alle/
Einen Bedarf, unsere Wärmepumpe durch andere Heizanlagen zu ergänzen, hat sich auch für uns bislang nie ergeben.
@Michael 18.06. 00:25
„Einen Bedarf, unsere Wärmepumpe durch andere Heizanlagen zu ergänzen, hat sich auch für uns bislang nie ergeben.
Hast Du möglicherweise einen gut isolierten Neubau mit Fußbodenheizung? Ob man jetzt Außenluft als Wärmequelle nutzen muss oder was besseres hat, spielt auch noch eine Rolle. So kann dann auch die Wärmepumpe alleine reichen.
Fernheizung im Innenstadtbereich eröffnet jedenfalls weitere Möglichkeiten auch für Altbauten.
Lieben Dank, @Tobias
Ja, wir haben damals die Wärmepumpe direkt mit dem Neubau, Fußbodenheizung und guter Wärmedämmung integriert. Diese Investitionen haben sich post-fossil bewährt.
Felo.ai sieht auch eine breite Anwendbarkeit:
Wärmepumpen sind eine zunehmend beliebte Heiz- und Kühloption für Wohnungen, insbesondere in Zeiten steigender Energiekosten und wachsender Umweltbewusstheit. Sie können in verschiedenen Wohnungstypen eingesetzt werden, wobei einige spezifische Anforderungen und Überlegungen zu beachten sind.
## **Geeignete Wohnungstypen für Wärmepumpen**
– **Ein- und Zweifamilienhäuser**: Diese sind die häufigsten Einsatzorte für Wärmepumpen, da sie oft über die notwendige Infrastruktur und den Platz für die Installation verfügen. Hier können sowohl zentrale als auch dezentrale Systeme effektiv genutzt werden[1][3].
– **Mehrfamilienhäuser**: Obwohl Wärmepumpen in Mehrfamilienhäusern weniger verbreitet sind, gibt es Möglichkeiten, sie dort zu integrieren. Die Installation kann entweder zentral für das gesamte Gebäude oder dezentral für einzelne Wohnungen erfolgen. Dezentrale Systeme, wie Luft-Wasser-Wärmepumpen, sind besonders geeignet, da sie weniger Platz benötigen und einfacher nachgerüstet werden können[3][7][8].
– **Kleine Wohnungen**: Mini-Wärmepumpen oder Monoblocksysteme sind ideal für kleinere Wohnungen, da sie kompakt sind und oft an der Außenwand montiert werden können. Diese Systeme sind besonders vorteilhaft in städtischen Gebieten, wo der Platz begrenzt ist[4][5][10].
## **Voraussetzungen für die Installation**
1. **Platz für die Außeneinheit**: Eine Wärmepumpe benötigt Platz für die Außeneinheit, die oft an der Fassade oder auf dem Balkon installiert wird. In städtischen Umgebungen können jedoch bauliche Vorschriften und Lärmschutzauflagen eine Herausforderung darstellen[9][10].
2. **Wärmedämmung**: Die Effizienz einer Wärmepumpe hängt stark von der Dämmung der Wohnung ab. Gut isolierte Wohnungen sind besser geeignet, da sie weniger Energie benötigen, um die gewünschte Temperatur zu halten[9].
3. **Genehmigungen**: In vielen Fällen ist die Zustimmung der Wohnungseigentümergemeinschaft erforderlich, insbesondere wenn bauliche Veränderungen vorgenommen werden müssen[5][10].
4. **Energiequelle**: Wärmepumpen nutzen Umweltwärme aus Luft, Wasser oder Erde. Die Wahl der Wärmepumpe hängt von der Verfügbarkeit dieser Ressourcen ab und kann die Effizienz des Systems beeinflussen[3][9].
## **Vorteile von Wärmepumpen in Wohnungen**
– **Energieeffizienz**: Wärmepumpen können bis zu viermal mehr Wärme erzeugen, als sie an elektrischer Energie verbrauchen, was zu erheblichen Einsparungen bei den Energiekosten führen kann[5][10].
– **Umweltfreundlichkeit**: Sie nutzen erneuerbare Energiequellen und haben eine geringere CO2-Bilanz im Vergleich zu herkömmlichen Heizsystemen, die fossile Brennstoffe verwenden[6][9].
– **Vielseitigkeit**: Wärmepumpen können sowohl zum Heizen als auch zum Kühlen verwendet werden und sind oft mit anderen Systemen wie Solarthermie kombinierbar[5][6].
Insgesamt sind Wärmepumpen eine vielversprechende Lösung für verschiedene Wohnungstypen, vorausgesetzt, die spezifischen Anforderungen und Gegebenheiten werden berücksichtigt.
[1] https://www.thermondo.de/info/rat/waermepumpe/waermepumpe-wohnung/
[2] https://apnews.com/article/heat-pump-apartments-energy-climate-carbon-emissions-13d77974c10496fc7b2f9245c5084daf
[3] https://www.energie-experten.org/news/raus-aus-der-gaskrise-neue-mini-waermepumpen-nur-fuer-wohnungen
[4] https://www.haus.de/smart-home/mini-waermepumpe-38093
[5] https://www.climamarket.eu/blog/de/waermepumpen-in-einer-wohnung-ist-das-moeglich/?srsltid=AfmBOoo_RQF1xTP2QUcepEB597QPpX6C-qBryu_b6pd8r1V3EM60zUGP
[6] https://www.greecomfort.com/news-and-events/heat-pumps-for-apartment-buildings/
[7] https://oekoloco.de/heizungen/heizungsarten/erneuerbare-energien/waermepumpe/waermepumpe-mehrfamilienhaus/
[8] https://www.baunetzwissen.de/gebaeudetechnik/tipps/news-produkte/zentrale-luft-wasser-waermepumpe-heizt-48-wohnungen-5585486
[9] https://www.energuide.be/en/questions-answers/is-it-possible-to-heat-an-apartment-with-a-heat-pump/2398/
[10] https://www.gasag.de/magazin/energiemarkt/waermepumpe-in-der-wohnung/
[11] https://www.autarc.energy/en/wissen/waermepumpen-im-mehrfamilienhaus
[12] https://www.wolf.eu/de-de/ratgeber/waermepumpe-mehrfamilienhaus
[13] https://www.weforum.org/stories/2024/04/window-mounted-heat-pumps-sustainable-apartments/
[14] https://www.thermondo.de/info/rat/waermepumpe/waermepumpe-im-mehrfamilienhaus/
[15] https://www.autarc.energy/wissen/waermepumpe-eignung-haus
[16] https://www.fastcompany.com/90979556/these-sleek-heat-pumps-can-be-installed-in-30-minutes
[17] https://www.canarymedia.com/articles/heat-pumps/renters-you-too-can-get-a-heat-pump-a-micro-one-at-least
[18] https://pandion-service.de/ueber-uns/pandion-informiert/waermepumpe-weg/
[19] https://www.vaillant.at/privatanwender/tipps-und-wissen/heiztechnologien/warmepumpen/warmepumpe-innenaufstellung/
[20] https://www.reddit.com/r/heatpumps/comments/1ff7ndz/what_type_of_heat_pump_for_multiresidential/
[21] https://www.thermondo.de/info/rat/waermepumpe/mini-waermepumpen/
[22] https://cleanheat.ny.gov/ductless-heat-pump-for-an-apartment/
[23] https://www.greenbuildingadvisor.com/question/4-unit-apartment-heat-pump
[24] https://www.waermepumpe-austria.at/newsdetails/mini-waermepumpen-als-effiziente-dezentrale-loesung-fuer-wohnungen
@Michael 18.06. 00:25
„Ja, wir haben damals die Wärmepumpe direkt mit dem Neubau, Fußbodenheizung und guter Wärmedämmung integriert. Diese Investitionen haben sich post-fossil bewährt.“
Für Neubauten ist das in jedem Fall sinnvoll. Aber einen Altbau entsprechend auszurüsten kann teuer sein. Außenwandisolierungen, eventuell noch mit neuen Fenstern und eine Fußbodenheizung kann sich nicht jeder leisten. Dann kommt noch die Wärmepumpe selber dazu.
Da bin ich froh, dass bei mir hier in der Innenstadt die Fernwärme das Problem löst. Das dürfte ohne Isolierung und Fussbodenheizung auch funktionieren und dennoch am Ende klimaneutral laufen. Und eine Kühloption wäre damit auch denkbar. Wir haben jetzt schon ca. 2° mehr, und werden in 20 Jahren noch 2 ° mehr dazu bekommen. In den oberen Etagen könnte eine moderate Kühlung sinnvoll werden.
Wenn die Großwärmepumpe im Sommer Hitze für den Sandspeicher produziert würde kaltes Wasser sowieso als Nebenprodukt anfallen. Vielleicht lässt sich das ja realisieren.
Danke, @Tobias – aber bedeutet das denn dann nicht auch umgekehrt, dass die fossile Verzögerung des Wärmepumpen-Ausbaus schon im letzten Jahrhundert also über Jahrzehnte in fossil beheizten Altbauten nachwirkt? Wer Wohnungen auf fossile Heizungen ausrichtet, bindet die darin wohnenden Menschen ja über lange Zeit und beschert den Fossilisten enorme Einnahmen aus dem Verkauf von Erdöl und Erdgas…
@Michael 18.06. 14:12
„Wer Wohnungen auf fossile Heizungen ausrichtet, bindet die darin wohnenden Menschen ja über lange Zeit und beschert den Fossilisten enorme Einnahmen aus dem Verkauf von Erdöl und Erdgas…“
Ich gehe jetzt davon aus, das die Fernwärmelösungen eine Kombination von Großwärmepumpe mit Kraftwärmekopplung sein werden. Letzteres wird zunächst noch mit Erdgas laufen müssen, aber schon in wenigen Jahren dann auf Biogas und Wasserstoff umgestellt werden können. Und damit dann eben komplett Klimaneutral. Gasturbinen oder Gasmotoren können so gebaut werden, dass sie sowohl mit Methan wie mit Wasserstoff laufen.
Wenn hier und da Renovierungen anstehen, kann dann auch in Außenwandisolierungen und Fußbodenheizungen investiert werden. Das muss aber gar nicht schnell gehen. Hier ist es aktuell erstmal viel effektiver jetzt in PV-Module, Windräder und Lithiumspeicher zu investieren.
Geld, Rohstoffe und vor allem auch Arbeitskräfte sind nun mal begrenzt. Wir können nicht alles sofort und auf einmal umsetzen. Besser immer erstmal da weitermachen, wo aktuell mehr bei herauskommt.
Da sind kostspielige Renovierungen nicht das Erste.
Wichtig wäre auch die Ladeinfrastruktur für E-Autos. Und eine Strommarktgestaltung, die Speicherlösungen aller Art gut integriert.