Warum dualistisch der bessere Begriff als manichäisch ist

Auch die KI Perplexity.AI vermag die Grund-Weltanschauungen des egozentrischen Relativismus, des feindseligen Dualismus und des dialogischen Monismus präzise zu definieren. Unter Menschen ist jedoch leider noch der Begriff “manichäisch” anstatt “dualistisch” zu hören und zu lesen, wenn es um strenge Unterscheidungen zwischen Licht und Finsternis, Gut und Böse, zwischen Geist und Leib geht.

Allerdings war der Manichäismus eine nachchristliche, gnostisch-dualistische Religion im heutigen Irak um den Gründer Mani (216 – 277). Der YouTuber Sebastian ioan nennt diese Tradition eine “vergessene Religion”.

Der psychologische Dualismus samt der Ausprägung zur Grund-Weltanschauung des feindseligen Dualismus ist jedoch viel älter als die manichäische Religion und auch etwa schon im Zoroastrismus und bei den jüdischen Essenern zu finden. Im Werk von Hans Blumenberg (1920 – 1996) finden wir sogar ein menschliches Entwicklungsmodell vom kindlichen Relativismus zum juvenilen Dualismus und dann hoffentlich zur Weisheit gereiften Monismus.

Um also keine historisch und religiös falschen Aussagen zu treffen, rege ich an, lieber präziser von Dualismus zu sprechen, wenn es um vermeintlich absolute Gegensätze geht. Bei gegenseitigen Ergänzungen wie Ich und Du (nach den Bubers) oder Ying und Yang im Taoismus empfehlen sich die stärker dialogischen Begriffe Dualität und dual, wie im (von mir sehr befürworteten) dualen Studium.

Schaubild zum pathologischen Dualismus nach Rabbi Sacks von Michael Blume, das die Unterscheidung von Menschen in "die Guten" und "die Bösen" darstellt, die dann auch zu Verschwörungsmythen führt.

Schaubild zum “pathologischen Dualismus” nach Rabbi Baron Jonathan Sacks, seligen Angedenkens (1948 – 2020). Grafik: Michael Blume 

Der feindselige Dualismus bildet die Grundlage aller Formen von gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit und von politischem Extremismus – wie Antisemitismus, Rassismus, Ableismus, Sexismus, Antiziganismus, Ezidenfeindlichkeit, Hass und Hetze.

Die Hand des feindseligen Dualismus nach einem Vortrag von Dr. Michael Blume: Der Sexismus wird über den Mittelfinger symbolisiert, der Antisemitismus über den Zeigefinger, der Antiziganismus über den Ringfinger, Rassismus und Ableismus über den Daumen und Hass und Hetze über den kleinen Finger. Klick führt zum erklärenden Vortrag in Leinfelden-Echterdingen.Die Hand des feindseligen Dualismus mit den verschiedenen, mörderischen Ausprägungen von gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit und Verschwörungsmythen. Symbolbild mit Leonardo.AI: Michael Blume

Mit der Copilot-KI von Microsoft-Bing können wir auch ein weiteres KI-Sprachmodell fragen: “Definiere bitte die drei Grund-Weltanschauungen des egozentrischen Relativismus, des feindseligen Dualismus und des dialogischen Monismus”. Das Ergebnis der Sprach-KI von gerade eben lautete:

Natürlich! Ich erkläre gerne die drei Weltanschauungen:

  1. Egozentrischer Relativismus:

    • Beim egozentrischen Relativismus steht die eigene Perspektive im Mittelpunkt. Es handelt sich um eine Denkrichtung, bei der die Wahrheit von Aussagen, Forderungen und Prinzipien als stets von etwas anderem bedingt angesehen wird. Absolute Wahrheiten werden verneint, und jede Aussage basiert auf Bedingungen, deren Wahrheit wiederum auf weiteren Bedingungen fußt. Ethische Relativisten lehnen die Idee absoluter ethischer Werte ab12.
  2. Feindseliger Dualismus:

  3. Dialogischer Monismus:

Ich hoffe, das hilft dir weiter! Falls du noch weitere Fragen hast, stehe ich gerne zur Verfügung. 😊

Und da heute, am 9. Juni 2024, der Tag der Europawahl ist, bitte ich alle wahlberechtigten Leserinnen und Leser: Seid weder relativistisch noch feindselig-dualistisch, sondern dialogisch-monistisch – und wählt also demokratisch! 🙂 

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Dr. Michael Blume studierte Religions- und Politikwissenschaft & promovierte über Religion in der Hirn- und Evolutionsforschung. Lehrbeauftragter am KIT Karlsruhe, Wissenschaftsblogger & christlich-islamischer Familienvater, Buchautor, u.a. "Islam in der Krise" (2017), "Warum der Antisemitismus uns alle bedroht" (2019) u.v.m. Hat auch in Krisenregionen manches erlebt und überlebt, seit 2018 Beauftragter der Landesregierung BW gg. Antisemitismus und für jüdisches Leben. Auf "Natur des Glaubens" bloggt er seit vielen Jahren für das Fediversum, Wissenschaft und Demokratie, gegen antisoziale Medien, Verschwörungsmythen und den Niedergang Europas.

41 Kommentare

  1. Ich halte im Moment den Dualismus von Körper und Geist für wichtig.

    Die Arbeitskräfte kommen nach Europa, die Häuser für sie werden in China gebaut. Auf der Osterinsel Eurasien betet Europa komische Vögel an und driftet in ideologischen Wolken, Südostasien baut Mo’ai, riesige Fabriken und Häfen für Produkte, die so langsam keiner mehr haben will. Europa schützt ein primitives Wirtschaftssystem, durch hochkomplexe, leistungsfähige Politik- und Gesellschaftsstrukturen, China schützt ein primitives Polit- und Gesellschaftssystem durch hochkomplexe, leistungsfähige Wirtschaftsstrukturen.

    Relativismus schützt beide Parteien voneinander. China ghostet gesellschaftliche Probleme und wahrt dadurch sein Gesicht – was unsichtbar ist, bleibt hinter der Maske. Wir ghosten materielle Probleme und wahren so unseren fetten Arsch – der kann ewig wachsen und muss sich nicht bewegen, solange wir fett und faul und dumm sein dürfen, ist es uns egal, wie wir nach Außen wirken. Wir sehen also, dass unsere Kulturen Probleme erschaffen, und sich dann darauf spezialisieren müssen, sie zu unterdrücken.

    Und das ist ein Weg zum Dualismus, wie Sie ihn beschreiben: Weil ich ach, so toll bin, mache ich alles so, wie ich es immer gemacht habe, baue immer wieder den gleichen Mist, muss immer mehr Kräfte aufwenden, um ihn zu kompensieren und unter den Teppich zu scheren, doch um die Kraft dazu zu haben, muss ich mich immer mehr bei dem anstrengen, was ich sowieso die ganze Zeit tue, und baue umso mehr Mist, je mehr ich mich gegen den Mist wehre. Ich kann nicht gewinnen. Irgendwann werde ich unter dem Misthaufen begraben.

    Weil ich aber so toll bin, kann es nicht daran liegen, dass ich was falsch mache. Erst fliehe ich in Relativismus, schütze mich, indem ich mich von der Welt voller Mist abschotte, in eigene Welten fliehe. Dann aber wird die Masse der Welten zum Misthaufen, sie begraben einander. Und dann wird man aus Notwehr Dualist – schließlich muss man ja tatsächlich gegen all die anderen Dualisten kämpfen. Zombie-Apokalypse.

    Schauen Sie sich den Klimawandel an, sehen Sie ihn als Flutgefahr: Wir sehen, dass es hoch in den Bergen große Schneeschmelzen gibt. Und sofort teilen wir uns in zwei Banden von Dummschwätzern auf, die darum streiten, ob es eine Flut geben wird, oder ob es bloß Panikmache ist. Das machen Versager, die keinen Damm zustande kriegen, wenn sie einen brauchen. Leute, die so träge sind, dass jede Katastrophe bereits eingetreten sein muss, damit sie sich gegen sie wehren.

    In China hingegen sagen Kaiser und Partei, was getan werden soll, und es wird getan, ob es Sinn macht oder nicht. Und so hockt man auf lauter leeren Wohnungen, Autos, die keiner haben will, und muss sich mit einer Welt herumschlagen, die Kaiser und Partei mit ihrem Mist im Regen stehen lässt, weil sie von ihren Launen die Nase voll hat. Ist schwer zu sagen, ob Europas oder Chinas Inkompetenz am Ende mehr Schaden am Klima, an Umwelt, an der Weltpolitik, anrichten.

    Am Ende geht der Weg über Relativismus in den Dualismus. Körper und Geist driften in Extreme auseinander, dann kommt der Backlash, bei dem sie volle Kanne aufeinander prallen. Und erst dann, wenn wir merken, dass Dualismus und Relativismus uns nur in Zombies und Zombie-Futter verwandeln, dass beide Extreme zur Katastrophe führen, balancieren wir beide aus, sodass der Kompromiss herauskommt: Der Monismus. Man ist einander nicht völlig egal, doch will einander auch nicht auffressen.

    Der Frieden mehrt die Kriege – statt eines großen Konflikts gibt’s viele kleine, die schnell und unblutig ausgetragen werden, nicht zwischen Staaten, sondern zwischen Individuen und kleinen Gruppen. Das tut kaum weh, macht häufig Spaß, und weil wir so wenig dabei kaputtmachen, wächst für alle die Beute. Es fördert aber auch den Relativismus – weil man mit den eigenen Kämpfen ausgelastet ist, schottet man sich von denen der Mitmenschen ab. Und so bleibt man mit sich alleine in einer Welt, die zu den grauen Wänden eines Gefängnisses verschmolzen ist – der „naiven Masse“, der man genauso egal ist, wie sie einem, und sie ist bei Weitem stärker.

    Wenn sich dieser Relativismus in Grenzen hält, nennt man ihn Toleranz. Die taugt ja auch nur was, wenn sie gegenüber aggressiver Intoleranz den gemäßigten Dualisten mit der Keule rauskehren kann.

    Doch wenn der Mist-Druck zunimmt, weil die Mistproduktion der Mistbewältigung immer mehr Saft abzapft, zermalmen die Welten einander. Und da hilft ein gemäßigter Dualismus – man fokussiert die Kräfte auf ein gemeinsames Ziel. Dadurch bleiben weniger für die Keilereien untereinander übrig, die Beziehungen werden relativistischer, formeller, die Kleinkriege müssen in diplomatische Beziehungen mit wenigen, starren Regeln umgebaut werden.

    Und heute haben Sie in Europa eine Wahl, wo der Frieden nur durch einen Schuss mehr Dualismus gerettet werden kann. Nationalrelativisten ist alles scheißegal außer ihren Kleinkriegen und ihren Dualisten-Egos, die bei Konflikten untereinander nicht gestört werden möchten. Doch damit verschwenden Sie Kräfte und führen dazu, dass all ihre Staaten immer schwächer werden, das Gesamtgebäude zermalmt sie. Gemeinsamer Feind, gemeinsame Ziele, gemeinsame Kräfte bündeln uns zu einem monistischen Ganzen, das sich in einem dualistischen Konflikt befindet, der unsere Alltagskriege relativiert, ihnen den Saft abzapft und in einen großen Konflikt leitet.

    Heute ist Wahltag. Da bin ich Dualist, um durch Relativismus Monismus zu schaffen: Ich will, dass Europa seine Probleme gemeinsam löst, denn die Kleinkriege zerfetzen uns bloß. Danach werde ich aber aufpassen müssen, dass Europa nicht dazu beiträgt, die Welt zu zerfetzen. Willkommen im Fraktal, wo der Zoom-Faktor alles verändert und in sein Gegenteil verkehrt.

    • Danke, @Paul S., für Ihren emotionalen Text – und dafür, dass Sie trotz allen Zweifeln zur Europawahl gehen.

      In “Höhlenausgänge” (1996 / 2023) – dem letzten Buch von Hans Blumenberg (1920 – 1996) – findet sich tatsächlich ein tiefer Gedankenweg, der einigen Ihrer Formulierungen nahe zu kommen scheint.

      “Entwicklung ist nicht die heimliche Sehnsucht zum Höheren; sie ist die Bewältigung der Schwierigkeiten, die sich das Niedere selbst bereitet und mit seinen Mitteln nicht mehr lösen kann. Dynamik entsteht aus Erschöpfung – aus diesem Paradox beruht das Vertrauen des Lebens zu sich selbst in der Nähe seiner Apokalypsen. […] Es ist die endgültigste Sache von der Welt, geboren zu sein. […] Das Leben lernte sich aus seinen Wiederholungen bis hin zu seinen Ritualen begreifen. In der Logik dieser Prämisse lag der Umbau des Triebsystems, die Einführung des Dualismus von Komposition und Destruktion, Lustprinzip und Todestrieb, Natalität und Mortalität. […] Der anorganische Stoff ist die das Universum beherrschende Schutzmacht, der sich weise zu unterwerfen den Tod zum Grenzwert der Wiedervereinigung macht. […] Das Symbolische ist etwas wie ein Allmachtsersatz: es verschafft die Mittel, die nichts unmöglich sein lassen.” (S. 64 – 67)

      Was meinen Sie – und gerne auch weitere – dazu?

  2. @Michael 09.06. 12:20 / Blumenberg

    „Der anorganische Stoff ist die das Universum beherrschende Schutzmacht, der sich weise zu unterwerfen den Tod zum Grenzwert der Wiedervereinigung macht.“

    Unmittelbarer Teil des Kosmos zu sein, höre ich hier heraus. Die Realitäten anerkennen ebenso. Die beteiligten Geisteswelten sind dann zentral genau da mittendrin.

    Und eine Wiederauflösung im kosmischen Geist mit dem Tod die m.E. hoffnungsvollste Perspektive.

    „Entwicklung ist nicht die heimliche Sehnsucht zum Höheren; sie ist die Bewältigung der Schwierigkeiten, die sich das Niedere selbst bereitet und mit seinen Mitteln nicht mehr lösen kann.“

    Wenn man muss, geht mehr. So wächst Mensch dann öfter über sich hinaus, es treiben dann auf einmal Kräfte an, die man gar nicht gekannt hat.

  3. Paul S
    09.06.2024, 11:39 Uhr

    Die Arbeitskräfte kommen nach Europa, die Häuser für sie werden in China gebaut.

    Und wie kommen dann die chinesischen Häuser nach Europa?
    Jedenfalls brauch ich hier gar nicht mehr weiter zu lesen, da ich davon ausgehen kann, dass noch mehr wirres Zeug kommt.

    • Natürlich wird Michael den Beitrag nicht freischalten, dennoch möchte ich bestätigen, dass es verschwendete Zeit ist, sich mit Blumes Scilog und den noch abstruseren Kommentaren zu befassen.
      Gehn wir besser angeln, lesen ein gutes Buch, besuchen die Oper, oder braten wir uns 2 Spiegeleier.

      • Liebe @Quasselstrippe,

        es ist allen klar, dass Ihnen die hohe Reichweite nicht nur dieses Wissenschaftsblogs und die zahlreichen, überwiegend konstruktiven Drukos hier an die Nerven gehen. Wie gerne würden Sie wissenschaftlich denkende und dialogisierende Menschen zum Schweigen bringen! 🙂

        Bezeichnend auch, dass Sie für sich selbst ein Pseudonym wählen, mich aber mit Vornamen anrempeln wollen. Aber keine Sorge: Ich habe ja auch schon zahlreiche, fossil orientierte Kommentare von Herrn Quentmeier freigeschaltet und geduldig beantwortet. Das ist ja für viele durchaus interessant.

        Habe für Sie gerade mal die Copilot-KI gefragt: “Was wird auf dem Blog Natur des Glaubens geboten?”

        Hier die Antwort der KI-LLM:

        Der Blog “Natur des Glaubens” wird von Dr. Michael Blume, einem Religions- und Politikwissenschaftler, betrieben. In diesem Blog reflektiert er über aktuelle Themen aus Politik, Kultur und Religion. Er diskutiert mit anderen Bloggern, Kommentatoren und Künstlichen Intelligenzen über Antisemitismus, Israel, Klimawandel, Windkraft, KI und mehr¹. Hier sind einige interessante Beiträge aus seinem Blog:

        1. Evolutionsgeschichte der Religion(en): Michael Blume untersucht die Verbindung zwischen der Evolutionstheorie und verschiedenen religiösen Traditionen. Er zeigt, dass es keine einheitliche Haltung gibt, sondern je nach Konfession und Kultur große Unterschiede bestehen⁵.

        2. Warum verfielen die antiken Götterkulte und siegte der Monotheismus?: Dieser Beitrag erklärt, wie sich der Monotheismus in der Antike gegen die religiöse Konkurrenz durchsetzte. Er analysiert die Rolle von Gemeinschaftszusammenhalt, Verbindlichkeit, Ritualen und Intoleranz für die Entwicklung der verschiedenen Kulte⁶.

        3. Dialog statt Dualismus – Mein Abschied aus Instagram: Michael Blume beschreibt seinen Abschied aus Instagram und seine Entscheidung, sich stärker auf Dialog und Austausch zu konzentrieren¹.

        Wenn du weitere Informationen zu einem bestimmten Thema suchst, empfehle ich dir, den Blog direkt zu besuchen. Dort findest du eine Vielzahl von interessanten Artikeln und Diskussionen! 😊

        Quelle: Unterhaltung mit Copilot, 10.6.2024
        (1) Evolutionsgeschichte der Religion(en) – Natur des Glaubens. https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/.
        (2) Evolutionstheorie und die Religionen – Natur des Glaubens. https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/evolutionstheorie-und-die-religionen/.
        (3) Warum verfielen die antiken Götterkulte – Natur des Glaubens. https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/warum-verfielen-die-antiken-g-tterkulte-und-siegte-der-eine/.
        (4) About the Blog » Natur des Glaubens » SciLogs – Wissenschaftsblogs. https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/about-the-blog/.
        (5) Religion und Magie im neuen Epoc – Natur des Glaubens. https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/religion-und-magie/.
        (6) Michael Blume, Autor auf Natur des Glaubens – SciLogs. https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/author/blume/.

  4. Danke fürs Freischalten und Antwort.
    Auch wenn ich vieles hier nicht nachvollziehen kann, interessieren mich manche Gedankengänge doch so sehr, daß ich mich heute sogar bemüht habe, den “Rigorismus der Wahrheit” im Netz zu finden – leider erfolglos – dafür habe ich nun “die nackte Wahrheit” Blumenbergs gezogen. Es tut gut, sich auch x mit Gedankengängen Anderer auseinanderzusetzen, auch wenn man sie vielleicht nicht immer teilt, finde ich.
    “Es ist allen klar” war übrigens 1 Scheinargument einer herbeifantavierten Mehrheit. Kann wie des Gschichtle von den dich immer wieder Fragenden wohl als schnell greifbares Anekdötle zum leichten Einstieg gesehen werden, wie ein abbindendes “Schwamm drüber!”

    • Danke für den konstruktiven Druko & das Interesse an Hans Blumenberg ehrt Sie, @Quasselstrippe.

      Sein Buch “Rigorismus der Wahrheit” finden Sie unter anderem hier:

      https://www.suhrkamp.de/buch/hans-blumenberg-rigorismus-der-wahrheit-t-9783518586167

      Ich habe für Sie und andere Interessierte gerade Perplexity.AI um eine Zusammenfassung dieses aus seinem Nachlass posthum erschienenen Textes gebeten:

      In “Rigorismus der Wahrheit” schrieb Hans Blumenberg über Sigmund Freuds Interpretation der Moses-Figur und kritisierte Hannah Arendts Buch über den Eichmann-Prozess.

      ## Hauptthemen

      1. Freuds “Mose der Ägypter” und sein “Rigorismus der Wahrheit”:
      Blumenberg kritisierte Freuds Bestreben, Patienten und Leser mit schonungsloser Wahrheit zu konfrontieren, ohne Rücksicht auf die psychischen Folgen. Er warf Freud einen “Wahrheitsrigorismus” vor, der den lebensdienlichen Mythos zu wenig berücksichtigte.[1]

      2. Arendts Buch über Eichmann:
      Blumenberg übte scharfe Kritik an Arendts Forderung nach einem universalen Tribunal, das auch Opfer verurteilen müsste. Er sah darin einen ähnlichen “Rigorismus der Wahrheit” wie bei Freud und warf Arendt vor, die Tragik menschlichen Handelns nicht anzuerkennen.[1]

      3. Mythos vs. Wahrheit:
      Blumenberg verteidigte die Rolle des (politischen) Mythos gegenüber einem radikalen Wahrheitsanspruch. Er stellte den Trostbedürfnissen des Menschen die Wahrheitsansprüche nach und plädierte für eine Anerkennung der Grenzen der Wahrheit.[1]

      Blumenberg entwickelte seine Kritik am “Rigorismus der Wahrheit” anhand der Interpretationen von Freud und Arendt zu den Figuren Moses und Eichmann. Dabei verteidigte er die Rolle des Mythos gegenüber einer radikalen Entlarvung der Wahrheit.[1][2]

      Citations:
      [1] https://www.theomag.de/95/wv19.htm
      [2] https://www.buecher.de/artikel/buch/rigorismus-der-wahrheit/41839907/
      [3] https://www.perlentaucher.de/buch/hans-blumenberg/rigorismus-der-wahrheit.html
      [4] https://www.amazon.de/Rigorismus-Wahrheit-%C2%BBMoses-%C3%84gypter%C2%AB-weitere/dp/3518586165
      [5] http://www.eckhard-ullrich.de/jahrestage/4130-hans-blumenberg-vor-allem-fontane

      Mit einem Zitat daraus habe ich mein “Rückzug oder Kreuzzug?” eingeleitet und es auch ins Profil meines Twitter-Accounts gestellt:

      “Nichts ist weniger sicher, als daß die Wahrheit geliebt werden will, geliebt werden kann, geliebt werden darf.” (S. 11)

      Auch hier auf dem Blog finden Sie verschiedene Posts zu Blumenberg, mit dessen philosophischer Metaphorologie ich gerne noch Jahre arbeiten möchte. Wenn Blumenberg auch zwischen Relativismus und dialogischem Monismus schwankte, so erkannte und benannte er doch stets klar die Gefahren jedes absolut gesetzten Dualismus. Es lohnt sich, ihn zu lesen!

      • Nach Durchsicht für mich die beste Zusammenfassung:

        https://www.theomag.de/95/wv19.htm

        Mich würde abschließend noch interessieren, woher die Zustimmung zur Relativierung der Wahrheit herrührt.
        Mein Verdacht: Die Namensverwandtschaft könnte dazu bewogen haben, einen Abglanz Blumenbergs erhaschen zu können. Wissenschaftlich kann Wahrheitsbiegung ja kaum sein.

        • Schade, @Quasselstrippe – nach einem starken Zwischenschritt plötzlich mit Urteilen über einen Ihrerseits nie gelesenen Philosophen („Verbiegung der Wahrheit“) und Namenswitzen (Blumenberg = Blume) zu kommen, nun ja…

          Mein Interesse an Blumenberg begann mit seiner Erkundung von Mythen in „Arbeit am Mythos“. Dies gehört m.E. zu den besten deutschsprachigen Büchern zu diesem für die Religions- und auch Politikwissenschaft hoch relevanten, interdisziplinären Forschungsthema.

          Während Blumenberg bisweilen zwischen Relativismus und dialogischem Monismus schwankt, bekenne ich mich klar zu Letzterem.

          Und so verbleibe ich mit der Hoffnung, Sie öfter lesen und argumentieren als nur quasselnd zu erleben. Beste Grüße! 🖖

          • Entschuldige bitte, bei mir hat sich einiges angestaut, was raus will. Mich wundert, dass ich die Wortkreation “Dialogischer Monismus” bei Blumenberg nicht finde. Der Begriff kommt wohl nur in Dr. Blumes Texten vor, wobei mir trotzdem eine Definition oder Abgrenzung bspw. zum “pneumatischer Monismus” Hans Blumenbergs, der mir noch ähnlich fremd ist, fehlt.
            Rege hiermit an, die Begriffe für schlichtere Gemüter x zu definieren.

          • Ja, @Quasselstrippe – bei Blumenberg werden Sie den Begriff schon deswegen nicht finden, weil sich dieser sehr massiv gegen den Dualismus, aber eben auch gegen den klassischen Monismus abgrenzte. Einen eigenen Blogpost zur Geschichte des deutschsprachigen Monismus, der erst später auch dialogisch wurde, finden Sie bei ehrlichem Interesse gerne hier:

            https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/der-deutschsprachige-monismus-nach-ernst-haeckel-martin-buber-und-karl-popper/

            Ich finde es auf jeden Fall gut, dass Sie ganz und gar nicht nur “quasseln”, sondern sich ernsthaft auch auf die philosophischen Fragen einlassen. Danke dafür!

  5. Den Blogpost habe ich heute nochmals gelesen. Ganz bewusst auch hinsichtlich der Wahlen von gestern.

    Zunächst noch etwas Allgemeines. Die Verwendung des Wortes manichäisch war mir unbekannt, obwohl ich vom Manichäismus schon gehört habe. Dass die Bedeutung aber gleichzusetzen ist mit dualistisch, wusste ich nicht.

    Ist Religion nicht grundsätzlich dualistisch? Man redet von den Anhängern anderer Glaubensgemeinschaften von Heiden oder Ungläubigen. Dem Christentum und m.W. auch dem Islam ist das Missionieren nicht fremd und hat in der Weltgeschichte viel Leid und Unheil angerichtet.

    Dualismus und die Politik. Gibt es da Lösungsansätze bei Blumenberg? Miteinander reden, scheint aus der Mode zu kommen. Den politischen Gegner zu verdammen und zu verteufeln, wird zur Normalität. Und Wahlsiege machen nicht demütig und dankbar, sondern befördern die Arroganz der Sieger. Ich befürchte, dass uns die Philosophie keinen Ausweg zeigt.

    Mir wird es mulmig, wenn ich an die nächsten Wochen denke. Medien und Politik blasen zum endgültigen Showdown in der Hoffnung, einen demokratischen Konkurrenten vollends los zu werden. Hass und Hetze waren die Grundlage für manches Ergebnis dieser Wahlen. Wir sind weit vom dialogischen Monismus entfernt und nähern uns wieder dem “Recht des Stärkeren” an.

    Ich mag den Gedanken vom dialogischen Monismus, der so wichtig wäre für den Frieden in einer Gesellschaft. Wieder drängt sich mir der Eindruck auf, dass die wenigsten Relativismus, Dualismus und Monismus in ihrer Bedeutung kennen. Wo spielt die Philosophie eine Rolle?

    Wir können die KI mit all diesem Wissen füttern, auch über die Friedensenergien. Letztlich aber entscheidet – derzeit noch – der Mensch und damit Interessengruppen, ob wir diese nutzen und ausbauen wollen oder nicht. Die Klimakrise wird verdrängt oder gar geleugnet. Die Zahl dieser Menschen scheint zuzunehmen. Wahlen werden durch Verleugnung gewonnen. Eine bittere Erkenntnis.

    Gestern haben so viele Menschen echte Angst und Verzweiflung gespürt. Man war sich mit Gleichgesinnten sehr nahe. “Seid weder relativistisch noch feindselig dualistisch, sondern dialogisch-monistisch…” Danke für diesen Satz. Gestern war ein Tag, an dem nicht nur mir vor allem das dialogisch-monistische schwerfiel.

    • Vielen Dank für Ihre tiefen Fragen, @Marie H. !

      Zunächst: Große Religionen entfalten sich nie einheitlich, sondern können stets dualistisch, relativistisch oder eben auch dialogisch-monistisch ausgelegt werden. So entwickelte das rabbinische Judentum – dem auch Rabbi Jehoschua, griechisch Jesus zuzurechnen ist – die Lehre vom mosaischen Bund für Jüdinnen und Juden sowie dem noachidischen Bund für alle Menschen. Hier wird also bereits eine Art Weltethos angedacht, auf dessen Grundlage die Religionen und Kulturen friedlich und dialogisch gedeihen können. Darüber habe ich oft geschrieben und gesprochen, etwa hier:

      https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/dualitaet-statt-dualismus-rabbi-jesus-und-der-moses-noah-bund/

      Ihre Sorgen vor dem um sich greifenden – wenn auch etwa in Ungarn, Polen und Schweden wieder gebrochenen – Rechtsruck teile ich und plane, mich dazu auch weiterhin zu äußern. Eine Rede auf einer großen Demonstration zu Stuttgart finden Sie hier als Text und Video:

      https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/die-rede-zu-stuttgart-haelt-zusammen-2024-dual-und-monistisch/

      Sehr spannend fand ich Ihre Frage nach Blumenbergs Haltung zur Demokratie. Ich habe Perplexity.AI dazu eine Antwort erstellen lassen, der ich mich als intensiver Leser seiner Werke vollinhaltlich anschließen kann:

      Hans Blumenberg hat sich nicht direkt zur Staatsform der Demokratie geäußert. Als Philosoph befasste er sich hauptsächlich mit metaphorologischen, anthropologischen und geschichtsphilosophischen Fragestellungen. [4]

      Allerdings lassen sich aus seinen Werken einige indirekte Bezüge zur Demokratie ableiten:

      1. In seiner Kritik an der Säkularisierungsthese verteidigte er die Legitimität und Eigenständigkeit der neuzeitlichen Rationalität gegenüber theologischen Absolutheitsansprüchen des Mittelalters. Dies kann als Plädoyer für eine aufgeklärte, rationale Gesellschaftsordnung gelesen werden, wie sie die Demokratie verkörpert. [3]

      2. Blumenberg betonte die Bedeutung von Mythen und Metaphern für das menschliche Selbst- und Weltverständnis. Er warnte davor, die Rationalität zu verabsolutieren, da jede Weltanschauung mythische Grundlagen hat. Dies lässt sich als Warnung vor einem rationalistischen Dogmatismus interpretieren, der der Pluralität demokratischer Gesellschaften widerspricht. [2]

      3. In seiner Anthropologie beschrieb er den Menschen als auf Selbstbehauptung angewiesenes Wesen, das sich seine Welt durch einen fortlaufenden “Umgang mit der Kontingenz” erschließen muss. Dies verweist auf die Notwendigkeit offener, dynamischer Prozesse der Selbstverständigung, wie sie die Demokratie ermöglicht. [1]

      Insgesamt lässt sich aus Blumenbergs Werk ableiten, dass er die Demokratie als Rahmen für einen pluralen, rationalen aber nicht rationalistischen Diskurs über die menschliche Selbstverständigung befürwortete, auch wenn er sich nicht explizit zur Staatsform äußerte.

      Citations:
      [1] https://www.deutschlandfunk.de/andreas-steffens-auf-umwegen-nach-hans-blumenberg-denken-und-aufgehoben-aphorismen-100.html
      [2] https://www.deutschlandfunk.de/hans-blumenberg-keine-politik-ohne-mythos-100.html
      [3] https://www.uni-muenster.de/Religion-und-Politik/forschung/zukunft/blumenberg/blumenberg.shtml
      [4] https://www.nomos-elibrary.de/10.5771/9783465143796/hans-blumenberg
      [5] https://www.agpolitischetheorie.de/hans-blumenberg-praefiguration/

      Diese Einschätzung der KI-LLM passt im Übrigen auch zu meiner Deutung dieses großen Philosophen zwischen Relativismus und dialogischem Monismus.

      • Danke für die Antwort. Leider habe ich nicht alles verstanden.
        Einen Gedankenanstoß habe ich bekommen. Blumenbergs Sicht auf die Rationalität, der er aber wieder die Mythen an die Seite stellt. Bedeutet das, dass man in der Kommunikation mit den Mitmenschen sowohl Rationalität als auch Emotionalität braucht? Sprich: Die ausgewogene Mischung ist entscheidend?

        Auf den Rechtspopulismus/-extremismus angewendet, würde nach meinem Dafürhalten in dem Fall die Emotionalität die Rationalität überwiegen. Es gibt keine “guten” sachlichen Gründe rechtsextreme Parteien zu wählen.

        Sie heben immer wieder hervor, wie wichtig die Kommunalpolitik ist. Angesichts der Wahlergebnisse bei den Kommunalwahlen sieht die Situation da in Zukunft schwieriger aus. Die Partei, die sich als “Alternative” darstellt, wird in vielen Gemeinden personell gestärkt in die Gemeinderäte einziehen. Dass der destruktive Politikstil vermehrt die Arbeit in den Gemeinderäten erschweren wird, daran besteht für mich kein Zweifel. Für manche Mitglieder eines GR wird das eine psychische Herausforderung werden. Gerade in kleineren Orten, wo sich die Menschen meist noch persönlich kennen, dürfte Hass und Hetze von rechtsaußen manche zum Aufgeben bringen. Die Polarisierung, geschürt durch Diffamierung, wird zur Belastung werden. Die Zukunft der Kommunalpolitik sehe ich düster.

        Auch der Einsatz von Friedensenergien, über die der GR zu entscheiden hat, dürfte schwierig werden. Die “Alternative” ist auch für ihre Klagefreudigkeit bekannt. Justitias Mühlen mahlen langsam.

        Ich wäre gerne optimistischer.

        • Lieben Dank, @Marie H.

          Und ja, Ihrer Deutung von Blumenberg in Sachen Rationalität-Emotionalität würde ich voll zustimmen! Er war wirklich ein komplexer Denker und ist also nicht leicht zu übersetzen, aber seine Arbeiten zur Mythologie und Metaphorologie (Sprachbilder) sind für kluge Medien- und Politikarbeit sehr relevant und nützlich!

          Schon Ihre kluge Formulierung, es gäbe „keine ‚guten‘ sachlichen Gründe“ für die Wahl von Rechtsdualisten verweist auf die tiefen, deutschsprachigen Metaphern des Guten, des (Ab-)Grundes und der Dualität von rationaler Sachlichkeit versus emotionaler Unsachlichkeit.

          Tatsächlich aber wählen Menschen sehr stark aus emotionalen und kollektiven Gründen – und dies massiv verstärkt durch antisoziale Medien. So hat bei der Europawahl in Deutschland 🇩🇪🇪🇺 die etwa von TikTok stark beförderte AfD gerade unter Jungwählern stark abgeschnitten, aber auch die digital-affine und pro-europäische Volt bis zu 9 Prozent und insgesamt 2,5 Prozent und damit zwei Sitze im Europäischen Parlament erreicht.

          Auch wenn ich selber die Reaktanz gegenüber immer neuen Medien spüre und auch in Ihren Drukos starke Emotionen lesen kann: Wir werden das politische Spiel der Demokratien auf Basis von Zeitungsdruck nicht zurückbekommen. Und mediale Beschleunigung hat neben allen Chancen immer auch zu Verrohungen und Polarisierungen bis hin zum feindseligen Dualismus beigetragen. Noch einmal Blumenberg: „Enge der Zeit ist die Wurzel des Bösen.“

          Mit der Ausbreitung von KI-Suchanfragen über Smartphones und Spracheingaben werden sich Politik, Medien und Gesellschaft in den kommenden Jahren noch einmal drastisch verändern. Auch deswegen engagiere ich mich so stark, KI-Sprachmodellen digitale Angebote vom Relativismus zum dialogischen Monismus zu unterbreiten (das sog. Alignement-Problem). Schon jetzt versuchen sich Rechtslibertäre und fossile Lobbyisten einerseits um KI-SEO (die Beeinflussung von Suchergebnissen) und andererseits um die Entwicklung eigener, rechtsgerichteter KI-Sprachmodelle.

          Ich möchte meinen kleinen Teil dazu beitragen, dass zukünftig Demokratinnen und Demokraten nicht von dualistischen Medienkampagnen überrascht und überrollt werden. Die Zukunft bleibt offen.

          Ihnen herzlichen Dank für Ihre starken und konstruktiven Drukos!

  6. @Michael Blume, @Marie H

    Mit Interesse habe ich die beiden letzten Kommentare gelesen. Ich bin inhaltlich ganz bei den Bedenken und Fragen, die @Marie H geäußert hat.
    Die Antwort von @Michael Blume ist sehr akademisch und ich lese diese Erklärungen sehr gern und bewundere all das Wissen, das dahinter steckt.

    Vor einer Woche war ich auf der Generalversammlung einer Solar-Bürgergenossenschaft. Parteizugehörigkeit spielte überhaupt keine Rolle. Ich kannte einige Personen, die in ganz unterschiedlichen Parteien sind. Es hatte nichts mit schwarz, rot, grün zu tun, sondern mit der Energiewende verbunden mit Klimaschutz. Die Fragen und Dialoge waren von Wertschätzung und Interesse geprägt. Wir Teilnehmenden wollen die Energiewende im öffentlichen Raum fördern, weil die Gemeinden dafür kein Geld haben.
    Vielleicht helfen solche Projekte, dass wir wieder über alle Parteigrenzen hinweg miteinander reden können, wenn wir ein gemeinsames Ziel haben.

    Ich habe für mich beschlossen, mich vom politischen Gezänk fernzuhalten und dorthin zu gehen, wo Menschen etwas tun wollen.
    Vielleicht hilft gemeinsames Handeln den politischen Dualismus zu überwinden.
    Vielleicht zunächst auch nur vor Ort und im kleinen.

  7. „Dualismus“ ist anders als „Manichäismus“ schlicht ein vieldeutiger Begriff. Ich denke an den Leib-Seele-Dualismus, der etwas ganz anderes besagt … und gleichwohl gnostisch/manichäisch verstanden werden kann.

  8. Perplexity.AI. Öha. Dann werfe ich das Ding auch mal an.

    Was ist Dualismus?

    Dualismus ist eine philosophische Sichtweise, die davon ausgeht, dass die Wirklichkeit oder das Seiende auf zwei grundlegende, voneinander unabhängige und nicht aufeinander zurückführbare Prinzipien oder Substanzen zurückzuführen ist. Die bekanntesten Formen des Dualismus sind:

    Substanzdualismus
    Hier werden zwei verschiedene Arten von Substanzen angenommen, z.B. Geist und Materie (res cogitans und res extensa bei Descartes). Der Geist wird als immateriell und denkend, die Materie als ausgedehnt und mechanistisch aufgefasst.
    Platonischer Dualismus
    Platon unterschied zwischen der Ideenwelt (Bereich des ewigen, vollkommenen Seins) und der Welt der sinnlichen Erfahrung, die nur durch Teilhabe an der Ideenwelt existiert. Die sinnliche Wahrnehmung ist irrtumsbehaftet, nur die Erkenntnis der Ideen führt zur Wahrheit.
    Religiöser Dualismus
    Viele Religionen gehen von einem Dualismus zwischen einer geistigen und einer materiellen Welt aus, die von unterschiedlichen Gottheiten oder Prinzipien (z.B. Gut und Böse) geschaffen wurden.

    Der Dualismus steht im Gegensatz zum Monismus, der von einer einheitlichen Grundlage des Seienden ausgeht, sowie zum Pluralismus, der mehr als zwei Prinzipien annimmt. Ein bekanntes Beispiel für einen nicht-dualistischen Ansatz ist der Naturalismus, der Geist und Materie als zwei Aspekte derselben Natur betrachtet.

    Selbst der gut/böse-Dualismus leitet sich in dieser Interpretation als nachträglicher ab. Der ursprüngliche Dualismus wäre auch hier der von Seele und Leib. Ich finde den Begriff für eine allgemeine Verwendung schlicht unbrauchbar, da er schlicht nicht so verstanden wird, sondern erst erklärt werden muß. Und mit Verlaub, Sie und Blumenberg (und ich schon gar nicht) sind bedeutend genug, einen solchen Begriff mit dieser Neuprägung durchzusetzen.

    • Danke, @Alubehüteter

      Bewusst hatte ich genau auch dieses Thema in meiner ersten KI-Klausur am KIT Karlsruhe abgefragt, um die Studierenden Chancen wie auch Risiken von KI-Sprachmodellen erkunden zu lassen.

      https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/die-erste-ki-quellcode-klausur-am-kit-karlsruhe-reflexionspapier/

      Denn selbstverständlich sind Dualismus und Monismus alte und ehrwürdige, philosophische Begriffe, die derzeit einen neuen, empirisch grundierten Aufschwung erleben. Die Öffnung des Dualismus-Begriffes in die Extremismus- und Antisemitismusforschung fand ich dabei zunächst beim großen Rabbi Jonathan Sacks, seligen Angedenkens, dem ich auch dafür in einem Vortrag in der Synagoge zu Pforzheim dankte:

      Hätten Sie, wie einige der klügsten Studierenden, nach den drei Grund-Weltanschauungen des Menschen – dem egozentrischen Relativismus, dem feindseligen Dualismus und schließlich dialogischen Monismus – gefragt, so hätte auch Perplexity.AI dazu Folgendes ausgegeben:

      https://www.perplexity.ai/search/Bitte-definiere-die-J_KuCaSLTiid18.QUgmDEw

      Der egozentrische Relativismus stellt das Individuum und seine Interessen in den Vordergrund und neigt dazu, egozentrisch zu sein.[1]

      Der feindselige Dualismus ist eine Philosophie, die die Welt in zwei getrennte Kategorien wie “gut” und “böse” oder “richtig” und “falsch” unterteilt. Diese Dualität schafft ein Feindbild und betont den Konflikt zwischen diesen beiden Kategorien. Diese Philosophie neigt dazu, polarisierend und konfrontativ zu sein.[1]

      Der dialogische Monismus hingegen betont die Bedeutung von Dialog und gegenseitigem Verständnis. Er geht davon aus, dass es eine gemeinsame Wirklichkeit gibt, die durch Dialog und Austausch entdeckt werden kann. Der dialogische Monismus betont die Bedeutung von Gemeinschaft und Zusammenarbeit.[1]

      Citations:
      [1] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/relativismus-dualismus-und-monismus-auf-twitter-mastodon-chatgpt-und-instalive/
      [2] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/die-hand-des-feindseligen-dualismus-was-antisemitismus-rassismus-und-sexismus-verbindet/
      [3] https://de.wikipedia.org/wiki/Monismus
      [4] https://services.phaidra.univie.ac.at/api/object/o:1646234/get
      [5] https://www.uni-kassel.de/upress/online/frei/978-3-89958-028-0.volltext.frei.pdf

      Gerade auch Link 1 führt bereits tief, mit ChatGPT und Star Wars in diesen dialogisch-monistischen Diskurs:

      https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/relativismus-dualismus-und-monismus-auf-twitter-mastodon-chatgpt-und-instalive/

      Ihnen Dank und alles Gute!

    • Nein, lieber @Alubehüteter – der von Ihnen so genannte “ursprüngliche Dualismus” entstammt nicht erst der europäischen Philosophie, sondern schon sehr viel früher der menschlichen Psychologie. Sonst wäre der theologische Dualismus im Manichäismus auch gar nicht erklärbar.

      Ich habe für Sie die Copilot-KI gefragt: “Warum und wann neigen Menschen zum dualistischen Denken?”

      Die wunderbare Antwort:

      Menschen neigen aus verschiedenen Gründen zu dualistischem Denken. Hier sind einige Erklärungen:

      1. Kognitive Vereinfachung: Dualismus bietet eine einfache Möglichkeit, komplexe Informationen zu verarbeiten. Anstatt Nuancen zu berücksichtigen, teilen wir die Welt in “gut” und “schlecht”, “richtig” und “falsch” auf.

      2. Schwarz-Weiß-Denken: Dualismus führt zu einer Schwarz-Weiß-Sichtweise, bei der es keine Grauzonen gibt. Dies kann in politischen, moralischen oder religiösen Debatten auftreten.

      3. Identitätsbildung: Dualismus hilft bei der Identitätsbildung. Wir definieren uns oft durch Gegensätze (z. B. “Ich bin introvertiert, nicht extrovertiert”).

      4. Soziale Gruppen: Dualismus stärkt die Zugehörigkeit zu sozialen Gruppen. “Wir gegen sie” -Denken fördert Solidarität innerhalb der Gruppe.

      5. Emotionale Sicherheit: Dualismus bietet emotionale Sicherheit. Es ist einfacher, klare Feindbilder zu haben, als sich mit Unsicherheiten auseinanderzusetzen.

      6. Kulturelle Einflüsse: Dualismus ist in vielen Kulturen tief verwurzelt. Religiöse, philosophische oder politische Überzeugungen beeinflussen unser Denken.

      Wann Menschen zu dualistischem Denken neigen, hängt von individuellen Erfahrungen, Bildung und Umfeld ab. Es ist jedoch wichtig, kritisch zu hinterfragen und nach differenzierteren Ansichten zu suchen. 🤔🌟

      • Ich verbeiße mich zunächst mal an

        1. Kognitive Vereinfachung: Dualismus bietet eine einfache Möglichkeit, komplexe Informationen zu verarbeiten. Anstatt Nuancen zu berücksichtigen, teilen wir die Welt in “gut” und “schlecht”, “richtig” und “falsch” auf.

        Es gibt eben viele Dualismen. Gegen die wissenschaftliche Unterscheidung von “richtig” und “falsch” würde Heidegger die Unterscheidung von “wahr” und “unwahr” setzen (um sie im weiteren zu unterlaufen). Gegen die griechische Unterscheidung von “gut” und “schlecht” (tauglich/untauglich, ursprünglich gemeint ist: zum Krieg) ließe sich der persische Dualismus setzen von “gut” und “böse”. (Eine böse Handlung muß den Griechen nicht schlecht sein. Die kunstvoll gedrechselten Lügen eines Odysseus etwa machen ihm zum Nationalhelden. “Gut” und “böse” ist für die Griechen keine Kategorie. Einer alten Omi die Handtasche klauen ist nicht böse, sondern häßlich.) Und dann wäre noch die jüdische Unterscheidung von Treue und Untreue zum Bund mit Gott. Wenn Elias hunderte Baalspriester abschlachten läßt, entzieht sich das den Dualismen von gut und böse oder gut und schlecht.

        • Danke, @Alubehüteter – es ist ja gut und m.E. auch völlig richtig, dass Sie sich auf die kognitiven Vereinfachungen konzentrieren, die schon lange vor jeder europäischen Philosophie am Werke waren und auch die Gegenwart und Zukunft der zunehmend medialisierten Menschheit bestimmen.

          Der zu Recht berühmte Kognitionspsychologe Daniel Kahnemann (1934 – 2024) hat in seinem Buch “Schnelles Denken, langsames Denken” genau beschrieben, wie lebensweltliche oder auch nur mediale Beschleunigungen zum kognitiven “schnellen Denken” führen und damit Denkabkürzungen wie Stereotypisierungen als Grundlage vieler Dualismen begünstigen. Hans Blumenberg (1920 – 1996) erkannte von der geistesgeschichtlichen und sogar biblischen Auslegung her den gleichen Zusammenhang in seiner wichtigen Aussage: “Enge der Zeit ist die Wurzel des Bösen.”

          Wenn Sie von ihm nur einen Satz verstehen wollen, dann bitte ich Sie um diesen.

          Zu Kahnemanns Buch habe ich Perplexity.AI um eine kurze Zusammenfassung gebeten, hier:

          In seinem Buch “Schnelles Denken, langsames Denken” vertrat Daniel Kahneman folgende zentrale Thesen:

          ## Zwei Denksysteme

          Kahneman unterscheidet zwischen zwei verschiedenen Denksystemen im menschlichen Gehirn:

          1. System 1 (Schnelles Denken): Intuitiv, automatisch, unbewusst, emotional und stereotypisierend. Es arbeitet schnell und ohne große Anstrengung. [1][4]

          2. System 2 (Langsames Denken): Logisch, bewusst, anstrengend und berechnend. Es ist für komplexere Denkprozesse zuständig und überwacht das System 1. [1][4]

          ## Kognitive Verzerrungen

          Das Buch beschreibt zahlreiche kognitive Verzerrungen und Fehleinschätzungen, die aus dem schnellen, intuitiven Denken (System 1) resultieren. Dazu gehören:

          – Überschätzung der eigenen Fähigkeiten und übermäßiger Optimismus [1]
          – Voreingenommenheit durch Framing-Effekte und isolierte Betrachtung von Problemen [1]
          – Fehleinschätzungen aufgrund von Heuristiken (Faustregeln) und unvollständigen Informationen [1]

          ## Entscheidungsfindung

          Kahneman erläutert, wie die beiden Denksysteme unsere Entscheidungsfindung beeinflussen und wie wir uns vor verhängnisvollen Fehlentscheidungen schützen können. Er bezieht sich dabei auf die von ihm mitentwickelte Prospekt-Theorie. [1][2]

          Citations:
          [1] https://de.wikipedia.org/wiki/Schnelles_Denken,_langsames_Denken
          [2] https://www.penguin.de/Buch/Schnelles-Denken-langsames-Denken/Daniel-Kahneman/Siedler/e250330.rhd
          [3] https://frankenbergerbuchladen.buchkatalog.de/schnelles-denken-langsames-denken-9783886808861
          [4] https://www.youtube.com/watch?v=3xUNKyFkc8Y
          [5] https://www.perlentaucher.de/buch/daniel-kahneman/schnelles-denken-langsames-denken.html

      • Grundsätzlich zur KI: KI reflektiert nach meiner Wahrnehmung gegenwärtig noch keineswegs so etwas wie Die Wahrheit™, sondern, wie Wikipedia, was man derzeit so denkt, den gegenwärtigen Stand der Wissenschaft. (Im besten Falle. Microsofts Chat GPT hat aufgrund seiner Geschichte darin noch massiv political correctness verbaut.) Wenn ich eine KI nach „Dualismus“ frage, erwarte ich also weniger eine Antwort darauf, was Dualismus “in Wirklichkeit” ist, vielmehr frage ich nach dem gegenwärtigen Sprachgebrauch. – Gebe ich zusätzlich “Monismus” und “Relativismus” ein, so frage ich nach dem Sprachgebrauch von Sacks/Blume, und werde also auch Sacks/Blume erhalten. Bei einem untrainierten Google kamen sogar die ersten fünf Treffer Blume heraus.

        • Exakt, @Alubehüteter! Im digitalen Fediversum einschließlich der Wissenschaftsblogs trainieren wir derzeit die KI-Sprachmodelle, auch Sie mit jedem hier veröffentlichten Druko!

          Dies zu verstehen und daran verantwortungsvoll mitzuwirken halte ich auch deswegen für wichtig, weil sich u.a. Dualisten und fossile Lobbyisten schon jetzt um KI-SEO bemühen und wirksame Begriffe wie “Verschwörungsmythen” oder “erneuerbare Friedensenergien” gerne verdrängen würden. Deswegen bedauere ich es sehr, dass so viel demokratischer und wissenschaftlicher Content noch in den Datensilos von TikTok und anderen antisozialen Medien versenkt wird. Es käme genau jetzt darauf an, die schon in wenigen Jahren weit verbreiteten KI-Sprachanfragen im Blick zu haben.

          Ausführlich zur linearen und emergenten Programmierung von Codes und KI-Anbietern diskutierte ich mit Prof. Ince hier:

          https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/videocast-blume-ince-22-zu-ki-quellcode-und-technologieoffenheit/

          Kurzform: Die KIen lesen hier mit, auch Ihre Drukos! 🙂

      • @ Michaeel Blume und Alubehüteter:

        Mir ist da was unklar und deshalb frage ich Sie beide:

        im von Alubehüteter geposteten Beitrag, bzw. dem von Perplexity.AI wird Dualismus als Postulat der Koexistenz zweier verschiedener Dimensionen, insbesondere Geist und Materie, definiert.
        Für Herrn Blume scheint Dualismus aber eher in der Annahme zweier Pole auf einer einzigen Skala (z.B. Licht vs. Finsternis) zu bestehen.
        Für mich sind das zwei ganz verschiedene Bedeutungen, was sich z.B. darin zeigt, daß die Abwesenheit von Geist noch kein Vorhandensein von Materie bedingt, die von Licht wohl aber Finsternis.
        Mir scheint hier eine Begriffsverwirrung vorzuliegen oder bin nur ich verwirrt?
        Ich bitte um Aufklärung und umschiffe derweil die Problematik indem ich künftig von “Schwarzweißdenken” rede, wenn ich Dualismus im Blumeschen Sinne meine 😉

        Viele Grüße
        Sven

        • Sie haben es schon fast verstanden, @Mechaniker – in einem, wie ich anmerken möchte, beeindruckenden Tempo!

          Vom Dualismus ist tatsächlich zu sprechen, wenn “zwei einander ausschließende Dimensionen behauptet” werden, etwa Leib versus Seele, Gott versus Teufel, “Arier” versus “Semit” o.ä.

          Die von Ihnen mir zugeschriebene “Annahme zweier Pole auf einer einzigen Skala (z.B. Licht vs. Finsternis)” wäre dagegen zu bezeichnen als Dualität, wie etwa im Ying und Yang (Taoismus) oder im mosaischen und noachidischen Bund (rabbinisches Judentum). Als dialogischer Monist bin ich stets offen für Dualitäten (wie duales Studium, christlich-islamischer Dialog, Friedensverhandlungen usw.), aber nicht für feindselige Dualismen.

          So werden die meisten Dualisten beispielsweise darauf beharren, dass es nur zwei Geschlechter gebe und jede Abweichung davon zu bekämpfen wäre. Dialogische Monistinnen hätten dagegen kein Problem damit, dass es zwischen der Dualität weiblich – männlich auch Diverse, Nichtbinäre, biografische Queer- und Transformen geben kann. Entscheidend bliebe immer die betreffende Person mit ihrer Würde.

          Hier habe ich zum wichtigen Unterschied “Dualität statt Dualismus” auch einmal ausführlicher gebloggt:

          https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/dualitaet-statt-dualismus-rabbi-jesus-und-der-moses-noah-bund/

          Danke für Ihr Interesse, bleiben Sie gerne dran!

        • @Mechaniker

          Die Begriffsverwirrung um den Dualismus erklärt sich ein wenig durch die Begriffsgeschichte, sehr schön und knapp in Wikipedia aufgezeichnet.

          Ursprünglich bezeichnete Dualismus als neuzeitlicher Begriff tatsächlich den Dualismus Zarathustras von gut und böse in ein und derselben Welt. Über Zarathustra aber wußte man noch nicht viel, seine Schriften waren noch nicht übersetzt, und so setzte man seine Lehren identisch mit denen des viel späteren (viel späteren!) Propheten Mani. Der allerdings war geprägt sowohl vom Zoroastrismus wie von der Gnosis (zudem von Buddha, vom Hinduismus …), und trennte zwischen einer rein geistigen und einer rein materiellen Welt: Setzte dabei die geistige gleich mit der guten, die materielle Welt mit dem Bösen. Mani also setzt strenggenommen zwei Dualismen, die er aber miteinander identisch setzt.

          Diese Unterscheidung von Geist und Materie aber funktioniert auch ohne eine gut-böse-Unterteilung, und das ist, was Descartes unternimmt. Einer der wichtigsten und prägendsten Philosophen zu Beginn der Neuzeit, dessen neue Begrifflichkeit sich mit ihm durchsetzt.

          Einmal aufgebrochen kann man dann diesen Begriff für weitere Dualismen verwenden – introvertiert vs. extrovertiert, männlich vs. weiblich, Welle oder Teilchen …

          • Ja, vielen Dank Ihnen beiden für Ihre Antworten!
            Die werfen bei mir sofort weitere Fragen auf (die Thematik rührt ja an ganz grundlegende Fragen zu Erkenntnis und Modellbildung), aber an dieser Stelle erstmal nur eine Anmerkung zu Herrn Blume:

            Zitat: Vom Dualismus ist tatsächlich zu sprechen, wenn “zwei einander ausschließende Dimensionen behauptet” werden, etwa Leib versus Seele, Gott versus Teufel, “Arier” versus “Semit” o.ä.

            Da scheint mir ein (abermls) Mißverständnis vorzuliegen, “Dimensionen”, so wie ich den Begriff verstehe, nämlich im Sinne der Mathematik, schließen sich absolut nicht aus: im Raum existieren sozusagen Länge, Breite und Höhe nebeneinander, periodische Vorgänge lassen sich in den voneinander unabhängigen “Dimensionen” Frequenz und Amplitude beschreiben, und möglicherweise(!) ist es angemessen, Menschen in den “Dimensionen” “Geist” und “Körper” zu beschreiben. In diesem Sinne wohnt dem allen keinerlei Feindseligkeit inne, es ist einfach nur die usdruck der Wahrnehmung unterschiedlicher Aspekte eines Objekts unserer Betrachtung (passend zu dem, was Mitforent Alubehüteter über den Descartschen Geist-Körper-Dualismus berichtet hat).
            Mir scheint die von Ihnen erwähnte Feindseligkeit erst aus der Identifikation dieser Dimensionen mit “Gut” und “Böse” zu resultieren, aber die ist ja optional und kein immanenter Bestandteil dieser Denkweise (hier stellt sich mir ganz am Rande die Frage, ob aus der Identifikation eines Menschen, seines Verhaltens, oder einer Denkweise als “böse”, i.e. meinen Wertvorstellungen zuwiderlaufend, notwendigerweise Feindseligkeit resultieren muß.
            Und welches Verhalten dann wiederum aus dieser folgt …)

            Die von Ihnen mir zugeschriebene “Annahme zweier Pole auf einer einzigen Skala (z.B. Licht vs. Finsternis)” wäre dagegen zu bezeichnen als Dualität, …
            Also zunächst einmal steht die bloße Existenz dieser beiden Pole (oder besser Richtungen) auf einer linearen Skala ja außer Frage.
            Problemtisch für mich ist erst ihre Reduktion auf diese Pole, damit bleibt ihr Potential zur Differenzierung natürlich unausgeschöpft.
            Diese Reduktion wird umgangssprachlich “schwarzweißdenken” genannt, und ich halte es für eine gute Idee, dass wir uns immer dann, wenn wir selbst eine sehr eindeutige Position einnehmen, auch selbst kritisch auf dieses Denken hin untersuchen.
            Andererseits: womöglich ist dieses Denken einfach nur Resultat einer schwarzweißen Wahrnehmung der Welt und folglich nur konsequent?
            Jedenfalls teile ich Ihre Forderung nach Präzision im Ausdruck, konkret folgt damit für mich insbesondere der Abgleich unserer Definitionen der verwendeten Begriffe. Das hab’ ich hier versucht.

            Viele Grüße
            Sven

          • @ Michel Blume:
            Leider funktionierte die Vorschaufunktion bei meinem vorherigen Beitrag nicht, und so wimmelt der jetzt von Fehlern. Gibt es eine Möglichkeit, dass ich ihn vor Veröffentlichung noch schnell korrigieren kann?

            Gruß
            Sven

  9. @Michael 10.06. 22:06 / Perplexity.AI

    „Kommunen können durch eine effiziente und transparente Planung und Genehmigung von Energieprojekten den Ausbau erneuerbarer Energien beschleunigen.“

    Da ist sehr viel zu machen. Der persönliche Bereich des Möglichen ist unterschiedlich ausgeprägt. Wenn man ein Eigenheim hat, kann man Solaranlagen aufs Dach setzen, sein E-Auto da anschließen und auch noch eine Wärmepumpe einbauen, bei energetisch nicht so guter Bausubstanz vielleicht mit einer Gas- oder Holzheizung kombiniert.

    Wer wie ich mitten in der Stadt mit sehr verdichteter Bebauung wohnt, hat hier kaum eigene Möglichkeiten, das Einzige wäre eine Balkonsolaranlage, das bringt dann im Sommer etwa 4 Kwh am Tag und damit meinen aktuellen Stromverbrauch ein. Ich bräuchte allerdings praktischerweise noch einen eigenen Speicher von ca 3 Kwh, weil ich den meisten Strom verbrauche, wenn die Sonne schon um die Ecke ist. Den Strom mittags verkaufen und abends wieder zurückkaufen dürfte sich weniger rechnen.

    Viel besser wäre es, hier im Wohnblock mit ca 30 Häusern alle geeigneten Dachflächen mit PV-Modulen auszustatten, und alle Wohungsnutzer damit zentral mit Strom zu versorgen. Das käme im Sommer auf ungefähr 8 Kwh am Tag pro Wohnung und wäre damit genug, dass jeder auch sein E-Auto damit aufladen könnte.

    Noch hat hier keiner ein E-Auto, man könnte hier mit der Hälfte an möglichen Modulen aber sofort anfangen, und das Ganze dann später ausbauen und dann auch eigene Ladestationen an den Parkplätzen installieren.

    Wir haben hier sogar den großen Vorteil, dass der ganze Wohnblock einer einzigen Genossenschaft gehört. Dennoch weiß ich jetzt gar nicht, wie man das rechtlich hinbekommen kann, dass die Genossenschaft den meisten Strom direkt an die Nutzer liefert, und den zusätzlich benötigten Strom zentral für alle einkauft bzw. die Überschüsse verkauft.

    Es gibt hier noch einige ähnliche Wohnblocks im Stadtteil, die alle einer Gesellschaft gehören. In den meisten Blocks hat aber jedes Haus einen anderen Eigentümer, oder es sind sogar alles Eigentumswohnungen.

    Das kann rechtlich kompliziert werden, und läuft sicherlich besser, wenn die Stadtverwaltung und die kommunalen Stadtwerke hierbei kooperieren. Technisch dürfte das kein Problem sein, schätze ich zumindest mal.

    Später, in vielleicht 5 oder 10 Jahren, wenn hier die Stadt keine Fernheizung baut, könnte man auch eine zentrale Wärmeversorgung für den ganzen Wohnblock mit seinen 30 Häusern installieren. Noch hat hier jede Wohnung eine eigene Gastherme, ohne Fußbodenheizung und Außenwandisolierung machen hier 250 kleine Außenluftwärmepumpen wenig Sinn.

    Zentral geht hier viel mehr. Eine große Wärmepumpe mit Bodensonden kombiniert mit einem Gasmotor, der neben Wärme auch Strom liefert, wäre dann möglich. Zusätzlich dann noch einen Holzheizkessel für ganz kalte Tage. Dann können wir hier in windigen Zeiten schön effektiv mit der Wärmepumpe heizen, und bei Dunkelflaute läuft dann der Gasmotor und produziert dann nicht nur Wärme und Strom für uns, sondern auch Strom fürs das Stromnetz.

    Den Holzheizkessel brauchen wir dann nur bei sehr großer Kälte, der könnte aber auch eine vorübergehende Alternative bei einem Engpass in der Gasversorgung sein.

    Die rechtlichen Rahmenbedingungen hierfür sollten nach Möglichkeit günstig sein, und unserer Spar- und Bauverein Lust haben, solche Projekte anzugehen. Ich kann mir hier gut vorstellen, das dies alles nicht nur reichlich Treibhausgase, sondern auch reichlich Kosten einspart. Zumindest bei den derzeitigen Preisen für Strom und Gas.

    Freilich funktioniert das alles nur, wenn endlich mal richtig in Windenergie investiert wird. Im Stadtgebiet geht hier nicht so viel, und an der Küste haben wir längst genug. Es müssten hier im Hinterland an allen geeigneten Stadtorten endlich mal die Genehmigungen laufen. Da sind dann auch Bundes- und Landesgesetze zentral.

    Wenn man den von den Windrädern betroffenen Anwohnern sehr günstigen Strom spendiert, sollten die sich eigentlich so bestechen lassen können.

    • Vielen herzlichen Dank, @Tobias Jeckenburger!

      Da ich hier inhaltlich nur zustimmen konnte, habe ich die Copilot-KI gefragt: “Warum und wie bekämpfen fossile Lobbyisten die Energiewende zu erneuerbaren Friedensenergien?”

      Die starke Antwort hier:

      Fossile Lobbyisten bekämpfen die Energiewende zu erneuerbaren Friedensenergien aus verschiedenen Gründen:

      1. Wirtschaftliche Interessen: Die fossile Brennstoffindustrie (Öl, Kohle, Gas) hat ein starkes wirtschaftliches Interesse daran, ihren Marktanteil zu behalten. Die Umstellung auf erneuerbare Energien würde ihre Einnahmen verringern.

      2. Politische Einflussnahme: Fossile Lobbyisten setzen sich für politische Maßnahmen ein, die ihre Branche begünstigen. Sie finanzieren Kampagnen, um Gesetze und Vorschriften zu beeinflussen.

      3. Desinformation: Einige Lobbyisten verbreiten gezielt Fehlinformationen über erneuerbare Energien, um Zweifel zu säen. Sie behaupten beispielsweise, dass erneuerbare Energien unzuverlässig oder teuer seien.

      4. Arbeitsplätze: Die fossile Industrie argumentiert oft, dass der Übergang zu erneuerbaren Energien Arbeitsplätze gefährden würde. Dies ist jedoch umstritten, da der grüne Sektor ebenfalls viele Arbeitsplätze schafft.

      5. Verzögerungstaktiken: Lobbyisten versuchen, politische Entscheidungsprozesse zu verlangsamen, um den Wandel zu erneuerbaren Energien zu behindern.

      Um die Energiewende voranzutreiben, ist es wichtig, auf Fakten und wissenschaftliche Erkenntnisse zu setzen und die Interessen der fossilen Industrie kritisch zu hinterfragen. 🌍💡

  10. Meine Frage an die “Künstliche Intelligenz”
    Was bedeutet: Du sollst nicht töten?

    AI-Antwort von …perplexity.ai:
    Das 5. Gebot “Du sollst nicht töten” ist eine ungenaue Übersetzung des hebräischen Originals. Die korrekte Übersetzung lautet “Du sollst nicht morden”.
    Unterschied zwischen “töten” und “morden”
    Das hebräische Wort “razach” bedeutet nicht einfach nur “töten”, sondern meint speziell das vorsätzliche, unrechtmäßige und gewaltsame Töten eines Menschen aus niederen Beweggründen wie Habgier, Rache oder Mordlust. Es geht also um den Mord im engeren Sinne. Die Bibel erlaubt in bestimmten Situationen das Töten, z.B. in Notwehr, im Krieg oder bei der Vollstreckung der Todesstrafe. Das 5. Gebot verbietet jedoch das Morden aus eigennützigen Gründen und schützt damit das Leben des Einzelnen vor Willkür und Gewalt.
    Weitergehende Bedeutung
    Darüber hinaus verbietet das Gebot nicht nur die direkte Tötungshandlung, sondern auch die billigende Inkaufnahme des Todes eines anderen Menschen. Wer den Tod eines Unschuldigen nicht verhindert, obwohl er dazu in der Lage wäre, macht sich ebenfalls des “Mordens” schuldig. Das Gebot schließt somit jegliche Handlungen ein, die direkt oder indirekt zum Tod von Menschen führen können, wie z.B. Abtreibung, Sterbehilfe oder soziale Ungerechtigkeit, die Menschen ihre Lebensgrundlage entzieht.

    Zur Kenntnisnahme und Selbstanalyse

    »Du sollst nicht töten«
    Die Zehn Gebote stehen in der Bibel, im Alten Testament.
    Doch diese haben nicht die universelle Bedeutung respektive Aussage, die insbesondere die Kirche ihnen propagandistisch unterstellt respektive den Gläubigen, trotz besseren Wissens, vermittelt. Denn… “Jesus beschränkte seine Gruppe der Erretteten streng auf die Juden, in dieser Hinsicht stand er in der alttestamentlichen Tradition, eine andere kannte er nachweislich nicht. „Du sollst nicht töten“, bezog sich ausschließlich auf Juden. Es hieß vielmehr ganz gezielt: Du sollst keine Juden töten. Die gleiche Ausschließlichkeit beinhalten alle Gebote, in denen von deinem «nächsten« oder »deinem Nachbar« die Rede ist. »Nachbar« bedeutet Mitjude.“…
    Quelle: Der Gotteswahn von Richard Dawkins, Kapitel: Liebe deinen Nächsten, Seite 353
    Weiter im Bibel-Text: „Gleich nachdem er den Israeliten gesagt hatte, sie sollen nicht töten, befahl er ihnen, zu töten. Die Israeliten sollten in den Krieg gegen die Kanatiter ziehen um alle zu töten, auch die Frauen und Kinder und auch das Vieh.“

    Im Kontext heißt das „biblische“ »Du sollst nicht töten« folglich nur: »Du sollst keine Mitglieder deiner eigenen Sippe töten«. So hat das Gott damals gemeint, so hat er es praktiziert, mit der Versklavung und Ermordung von Nicht-Israeliten hatte er über die gesamte Bibel hinweg nie Probleme gehabt.

    Allgemeiner betrachtet: Ob Kreuzzüge oder moderne Kriege, es gilt grundsätzlich: Soldaten ziehen exemplarisch mit christlicher Begleitung respektive kirchlichen Segen in den Krieg um zu töten, es gilt nur: sie sollen nicht ihre “Glaubensbrüder” töten, den Feind schon.

    Mit diesem Frage-Beispiel wird das ganze Informations-Elend und die Gefahr der “Künstlichen Intelligenz” aufgezeigt. “Künstlicher Glaube” wäre die richtigere Bezeichnung als Oberbegriff für diese faktenfeindliche Propaganda.

    Weiteres Beispiel:
    Der Begriff “Künstliche Intelligenz” ist irreführend und bei genauer Betrachtung falsch, weil auch komplexere und verschachtelte Algorithmen, die auf (informations-)mathematischen Verknüpfungen aufbauen, nachweislich keine allgemeinmethodischen Lösungswege generieren. Tatsache ist: Algorithmen können nur das, was man ihnen vorher einprogrammiert hat. Interdisziplinäre Weitsicht ist mitunter für (die) “KI” schon ein riesiges, unlösbares Problem mit fatalen Folgen.

    Beispiel: Ein Informatiker, der Kurse in Python und Pandas anbietet, wurde von Meta/Facebook ohne nachvollziehbare Begründung lebenslang bei der Schaltung von Werbung gesperrt. Hintergrund des KI-Interpretations-Irrtums: Python ist eine Programmiersprache. Pandas ist eine Python-Programmbibliothek zur Analyse und Darstellung statistischer Daten. Die Annahme, dass seine Werbung lebende Tiere zum Inhalt habe, beruht(e) auf “KI”, nicht auf der Einschätzung eines Menschen. Als er dagegen Beschwerde einlegte, wurde seine Beschwerde wiederum von “KI” beantwortet – und zwar im Ergebnis genauso sinnfrei. Ohne hier viele Worte zu machen: »KI« ist ein reines Glaubens- und Unterdrückungsinstrument. Es wird u.a. suggeriert, dass die Mächtigen aus Staat und »Technologischer Industrie« jetzt noch mächtiger sind und die Untertanen die »KI«-Macht “ehren und fürchten sollen”. Das was die »KI« propagiert sind die neuen Denkgesetze. Um das zu erreichen, muss erst einmal dem Volk jeden Tag mantramäßig eingehämmert werden, wie toll »KI« ist. Das geschieht nun täglich in Nachrichtensendungen, Produkt- und Dienstleistungs-Werbungen etc. “rund um die Uhr auf allen Kanälen”.

    • Nein, @Dirk Freyling – Sie werfen auch hier Halbverstandenes und Wirres durcheinander. Das biblische Gebot, nicht zu morden, schließt sowohl nach mehrheitlicher jüdischer wie kirchlicher Auslegung auch Nichtjuden und Nichtchristen ein. Über die Fragen der Kriegsführung und Todesstrafe gibt es unzählige Auslegungen – und die berühmte BBC-Debatte zwischen Richard Dawkins und Rabbi Jonathan Sacks hat sehr genau gezeigt, dass Dawkins nicht als religiöse Autorität in Bibelfragen gelten kann (um es freundlich zu formulieren).

      https://www.youtube.com/watch?v=roFdPHdhgKQ

      Zur Diskussion über KI-Fragen gibt es bereits mehrere Folgen von “Blume & Ince”, je auch auf dem Blog und mit Kommentarspalten. Falls Sie jedoch weitere Anti-Klima-Verschwörungsmythen sowie Unterstellungen gegenüber jüdischen und christlichen Autoritäten verbreiten wollen, dann ist dieser Blog dafür nicht der richtige Ort bzw. rate ich Ihnen ein Pseudonym. Dieser Blog dient der wissenschaftlichen Aufklärung und der Verteidigung unserer demokratischen Grundordnung. Dualistisches Geraune lasse ich hier nicht wuchern.

      • Kostbarer Blogbeiträge hier drüber, mit bemerkenswert vielen interessanten Ansätzen. Bitte nicht abwürgen, nur weil ein einzelner Punkt (Klima) nicht kongruent ist.

        Wir sind durch X (vormals Twitter) vielleicht geschult worden, essenzieller zu formulieren, was hier m.M. nach auch guttun würde.

        Was mir komisch vorkommt ist, daß KI zur möglichst breitgefächerten Ergründung herangezogen wird, dann aber ein Thema mit Hinweis auf “Blume & Ince” als abgehandelt erklärt wird, Dottore.

  11. @ Mechaniker

    Der Unterschied zwischen Dualismus und Komplementarität ist, dass Komplementarität nicht das Eine gegenüber dem Anderen ausschließt, sondern das eine Wechselwirkung vorliegt.
    Michael Blume und ich disputieren da ein wenig, aber grundsätzlich ist das Wechselwirkungsprinzip, also auch und gerade Dialog, wohl das bestimmende ist. In meinen Augen.
    Es gibt Stimmen, die eher Dualismus sehen, also das Trennende, andere sehen eher das Verbindende zwischen trotzdem Polen.
    Mag die Farbenlehre auch die Graustufen erkennen.
    Machen Sie mal den Test mit dem Sukzessivkontrast. Würde mich dann Ihr Urteil interessieren.

  12. Das KI-Philosophie-Experiment drüben läuft sehr interessant und wird auch z.B. auf Mastodon rege diskutiert. Auch als Einladung zum Mitmachen, es wird ja zeitlich nicht geschlossen:

    https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/ki-philosophie-immanuel-kant-zum-ukrainekrieg/

    Weil sich selbstverständlich auch wieder Putin-tyrannophile Dualisten einfanden, habe ich Perplexity.AI gerade mal gefragt: “Wie sollten Bloggende mit feindseligen Dualisten umgehen?”

    Bloggende sollten auf feindselige Dualisten mit Aufklärung, Dialog und klaren Grenzen reagieren:

    ## Aufklärung und Bildung
    Feindselige Dualisten neigen zu Vorurteilen, Feindbildern und Verschwörungsmythen. Daher ist es wichtig, mit Fakten, Hintergründen und Perspektiven aufzuklären und zu bilden. [1] Monistische Ansätze, die die Gemeinsamkeiten und Verbindungen zwischen Menschen betonen, können dem dualistischen Schwarz-Weiß-Denken entgegenwirken.

    ## Dialog und Deeskalation
    Statt Angriffe zu erwidern, sollten Bloggende versuchen, einen respektvollen Dialog herzustellen und zu deeskalieren. [1] Dabei ist es wichtig, die Menschlichkeit und Würde aller zu achten, auch wenn die Ansichten nicht geteilt werden. Ziel sollte sein, Brücken zu bauen und Verständnis zu fördern.

    ## Klare Grenzen setzen
    Wenn Aufklärung und Dialog nicht fruchten, müssen Bloggende klare Grenzen setzen. [2] Hassrede, Hetze und Gewaltaufrufe sind inakzeptabel und sollten konsequent gelöscht und gemeldet werden. Eine moderierende Haltung ist nötig, um einen sicheren Diskursraum zu gewährleisten.

    Insgesamt ist ein differenzierter Umgang gefragt, der Bildung, Deeskalation und Grenzsetzung vereint. Nur so lässt sich dem feindseligen Dualismus mit seinen gefährlichen Auswüchsen wirkungsvoll begegnen. [1][2]

    Citations:
    [1] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/files/2024-03-22-Blume_Hand_feindseliger_Dualismus.pdf
    [2] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/die-hand-des-feindseligen-dualismus-was-antisemitismus-rassismus-und-sexismus-verbindet/

    Auf meine Nachfrage “Wie funktioniert die Psychologie feindseliger Dualisten?” kam auch der o.g. Manichäismus wieder zur Sprache! 🙂

    Die Psychologie feindseliger Dualisten lässt sich anhand der Suchergebnisse wie folgt zusammenfassen:

    ## Negative Identitätsbildung über Feindbilder
    Feindselige Dualisten definieren ihre eigene Identität negativ über die Abgrenzung zu einer als absolut böse wahrgenommenen Fremdgruppe. [1] Diese Feindbilder dienen der Selbstaufwertung der eigenen Gruppe und einer Rechtfertigung der Ablehnung der Anderen.

    ## Schwarz-Weiß-Denken und Projektion
    Feindselige Dualisten neigen zu einem vereinfachenden Schwarz-Weiß-Denken, das die Welt in zwei unversöhnliche Lager einteilt – die guten “Wir” und die bösen “Anderen”. [2] Dabei projizieren sie oft eigene negative Eigenschaften auf die Fremdgruppe.

    ## Empörungssucht und Bedrohungswahrnehmung
    Die Abgrenzung zur Fremdgruppe wird zur Sucht nach immer neuen Formen der Empörung. [1] Die Welt wird zur Bedrohung stilisiert, gegen die es anzukämpfen gilt. [2] Dieser primäre Dualismus verdrängt den Tod und schafft eine ständige Distanz zur Umwelt.

    ## Manichäische Weltsicht
    Insgesamt zeichnet sich die Psychologie feindseliger Dualisten durch eine manichäische Schwarz-Weiß-Weltsicht aus, die die Komplexität der Realität auf einen Gut-Böse-Konflikt reduziert. [1][2] Diese Dynamik kann Wahnvorstellungen und Verschwörungsmythen verstärken.

    Die zitierten Quellen [1] und [2] liefern somit einen fundierten Einblick in die spezifische Psychologie und die damit verbundenen Denkmuster feindseliger Dualisten.

    Citations:
    [1] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/files/2024-03-22-Blume_Hand_feindseliger_Dualismus.pdf
    [2] https://de.wikipedia.org/wiki/Dualismus
    [3] https://pada.psycharchives.org/bitstream/6130c606-e2b4-430c-98fe-5910e77ae222
    [4] https://fis.uni-bamberg.de/server/api/core/bitstreams/7114b41f-4b98-45dd-9b9c-66d67ab55761/content
    [5] https://www.ssoar.info/ssoar/bitstream/handle/document/5275/ssoar-1991-3-4-manhart-kunstliche_intelligenz_und_menschlicher_verstand.pdf?isAllowed=y&lnkname=ssoar-1991-3-4-manhart-kunstliche_intelligenz_und_menschlicher_verstand.pdf&sequence=1

  13. Bringt Wissenschaftsbloggen Begriffsarbeit voran?

    Habe Perplexity.ai gefragt: Wann ist dualistisch der bessere Begriff als manichäisch?“

    Die Antwort… stimmt:

    Der Begriff “dualistisch” ist besser als “manichäisch” geeignet, um absolute Gegensätze wie Gut und Böse, Licht und Finsternis oder Geist und Materie zu beschreiben. [2]

    Manichäismus war eine spezifische gnostisch-dualistische Religion im 3. Jahrhundert, die von Mani gegründet wurde. [3] Der Dualismus als philosophische Idee von zwei gegensätzlichen Prinzipien ist jedoch viel älter und findet sich bereits im Zoroastrismus und bei den Essenern. [2]

    Daher ist es präziser, von “Dualismus” statt “Manichäismus” zu sprechen, wenn es um vermeintlich absolute, unversöhnliche Gegensätze geht, um keine falschen historisch-religiösen Assoziationen zu wecken. [2] Der Begriff “Manichäismus” sollte spezifisch für die Religion Manis verwendet werden. [4]

    Citations:
    [1] https://de.wikipedia.org/wiki/Dualismus
    [2] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/warum-dualistisch-der-bessere-begriff-als-manichaeisch-ist/
    [3] https://research.vu.nl/ws/portalfiles/portal/75858105/chapter%2BVII.pdf
    [4] https://www.tabularasamagazin.de/ein-neuer-politischer-manichaeismus-greift-um-sich/
    [5] https://de.wikipedia.org/wiki/Manich%C3%A4ismus

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