Warum der süddeutsche Gebirgsraum besonders stark unter der Klima- und Wasserkrise leidet

Über meinem heimischen Schreibtisch hängen zwei Reliefkarten je des EUSALP-Alpenraumes und der Bundesrepublik Deutschland, die mich täglich daran erinnern, dass unsere Blume-Heimat nicht flach ist. Wäre Europa so flach wie Westaustralien, so wäre es ähnlich dünn besiedelt wie der dortige “Outback”

3D-Reliefkarten des EUSALP-Alpenraumes links und der Bundesrepublik Deutschland rechts. Klick führt zu einer Prognose der deutschen Wasserkrise 2024.3D-Reliefkarten des EUSALP-Alpenraumes links und der Bundesrepublik Deutschland rechts. Foto: Michael Blume  

Aus den Gebirgsregionen fließen die Niederschläge in Richtung der Meere, werden Flüsse wie der Rhein und Po gespeist und Landschaften bewässert. International werden die deutschsprachigen Alpenländer daher gerne auch als DACH-Länder für (Süd-)Deutschland, Österreich (A = Austria) und die Schweiz (CH) bezeichnet. Die Berge prägen unsere Wirtschaft, unseren Föderalismus, unsere Religiosität – und leider auch Reaktanz und Esoterik bis hin zu Reichsbürgertum, Wissenschaftsleugnung und Verschwörungsmythen. Wir sind eben nicht nur die Herkunftsregion von Albert Einstein, sondern auch von Erich von Däniken, der im 20. Jahrhundert mehr “Sachbücher” als jeder andere Mensch verkaufte und noch im Januar 2024 die Zunahme von Hochwassern verspottete.

X-Post von Erich von Däniken am 2. Januar 2024, in dem er mit Verweis auf ein Hochwasser von 1342 die "Folgen des vom Menschen gemachten Klimawandels" bestritt.Der Schweizer UFO-Esoteriker externalisierte noch im Januar 2024 die zunehmende Gefahr von Hochwassern psychologisch. Screenshot von X: Michael Blume

Die globale Erhitzung und der “Schnee von gestern”

Auch auf diesem Blog tobte sich erst gestern ein Pro-Trump-Kommentierender gegen die Wissenschaft aus und prägte dabei den poetisch zutreffenden Spott vom “Schnee von gestern”. Denn genau darum geht es: Wenn der Schnee seltener wird, erhitzen sich die Gebirge zusätzlich und die Extremwetter-Wechsel zwischen Hochwassern und Dürren häufen sich.

Klein-Michael Blume 1981 auf einem Schlitten im Schnee. Foto: Falko Blume

Habe den “Schnee von gestern” als Filderstädter Kind noch oft erleben dürfen. Foto von 1981: Falko Blume

Heute, am 03. Juni 2024, titelt die Stuttgarter Zeitung: “Süden kämpft gegen Wassermassen. Der Dauerregen hat in Teilen von Baden-Württemberg zu dramatischen Zuständen geführt. Ein Feuerwehrmann ist bei einem Rettungseinsatz gestorben, ein weiterer wird vermisst. Bei Schwäbisch Gmünd entgleiste wegen eines Erdrutsches ein ICE.” Und es wird leider in den kommenden Jahrzehnten noch sehr viel massiver.

1. Die globale Erhitzung führt zu mehr (!) Regen

Einer der erfolgreichsten Blogposts auf “Natur des Glaubens” warnt vor dem kognitiven Regen-Bestätigungsfehler, durch höhere Temperaturen weniger Niederschlag zu erwarten. Denn in Gebirgsregionen, die als sog. “Wassertürme” Wolken sammeln, ist das Gegenteil der Fall.

Bei erhöhten Temperaturen steigt die Luftfeuchtigkeit – pro Grad Temperaturanstieg um etwa sieben Prozent. Auch dehnt sich warme Luft stärker aus – und “prallt” also mit immer mehr Wasser gegen die Bergflanken. Die Folge: Heftige Gewitter und Starkregen.

2. Schnee und Eis bleiben nicht mehr auf den Bergen 

Ich sah es 2015 in Kurdistan-Irak und nehme es seitdem auch im Alpenraum wahr: Die globale Erhitzung beschleunigt sich in Gebirgsregionen besonders schnell, da Schnee und Eis abtauen und das Sonnenlicht nicht mehr reflektieren. Die nun dunklen Bergflanken erwärmen sich, noch mehr Schnee und sogar Permafrost tauen auf. Immer mehr Wasser, die früher über lange Zeiten auf den Bergen geblieben sind, rauschen nun direkt ins Tal – so dass sich Perioden von Starkregen und Hochwassern mit folgenden Phasen der Dürre abwechseln.

Eine Grafik zeigt vor dem Hintergrund trockener Berge, dass die globale Erhitzung von 1880 bis 2020 in Deutschland bereits 2020 1,5 Grad erreichte, in den Alpen aber sogar 2,3 Grad. Aus der ZDF-Dokumentation "Alpen in Gefahr".

In Gebirgsregionen verläuft der globale Temperaturanstieg durch das Abtauen von Schnee und Eis überdurchschnittlich schnell und geht im Alpenraum bereits auf 2,5 Grad zu. ZDF-Doku-“Alpen in Gefahr”-Screenshot: Michael Blume

3. Selbständigkeit, Wohlstand und oft nur scheinbare Technologieoffenheit

Die starken Traditionen der politischen und auch wirtschaftlichen Selbständigkeit im EUSALP-Alpenraum führen bislang oft dazu, dass die externalisierten Kosten aus fossilen Gewaltenergien verdrängt werden: Viele Schweizerinnen, Österreicher, Süddeutsche glauben noch immer, dass es die Klimakatastrophe nicht wirklich gebe oder aber, dass sie mit ein paar baulichen Maßnahmen zu bewältigen wäre. Entsprechend stark ist die Reaktanz, der Widerwille gegen Vorschriften, Verbote und neue Technologien. Warum auch ein Verhalten hinterfragen, mit dem so viele reich und mächtig geworden sind?

So hat es leider auch der Mercedes-Automobilkonzern mit Sitz in der Region Stuttgart in bisher sieben Jahren nicht geschafft, vergleichbar erschwingliche Elektroautos wie der französische Autokonzern Renault zu bauen. Stattdessen wurden die Einnahmen mit Verbrenner-Luxusautos optimiert und in 2024 zur Beruhigung der Aktionäre eine Rekord-Dividende ausgeschüttet. Das Prinzip lautet leider oft: Kurzfristige Shareholder-Value-Gier statt längerfristiger Investitionen in echte Technologieoffenheit.

Ein weißer Renault Zoe elektro beim Erwerb durch Michael Blume, 2017

Nach den Erfahrungen in Kurdistan-Irak 2015/16 erwarb ich 2017 einen 100% Solar bestromten Renault Zoe als Familienauto und “Dekarbonisierungskugel”. Sieben Jahre später fährt das Elektroauto immer noch hervorragend. Allerdings ist noch immer kein vergleichbar erschwingliches Elektrofahrzeug deutscher Automobilkonzerne verfügbar. Foto: Michael Blume  

4. Migration und fossil finanzierte Kriege, Eskalation von Rassismus und Antisemitismus

Auch die Eskalation der Klima- als Wasserkrise mit der Folge von IS-Hitzegewalt und der Flucht von immer mehr Menschen sah ich in Kurdistan-Irak mit eigenen Augen. Gleichzeitig finanzieren wir durch die fossilen Importe von Öl und Gas weiterhin autoritäre und antisemitische Ressourcenfluch-Regime wie Russland, Iran und Katar samt ihrer Terror-Proxies Wagner, Hisbollah und Hamas. Der eurasische Gürtel mit den Kernlanden der Weltreligion des Islam wird bereits vielerorts unbewohnbar.

Von links nach rechts drei Bücher von Dr. Michael Blume: Islam in der Krise, Verschwörungsmythen und Warum der Antisemitismus uns alle bedroht. Alle erschienen bei Patmos.
Schrieb mehrere Sachbücher bei Patmos, u.a.: “Islam in der Krise”, “Verschwörungsmythen” & “Warum der Antisemitismus uns alle bedroht”

Vom Zustrom oft wenig gebildeter Zuwanderer sowie der gleichzeitigen, digitalen Medienrevolution profitieren jedoch in Europa wiederum rechtsdualistische sowie islamistische Bewegungen und Parteien, zunehmend auch linksdualistisch Ideologisierte. Diese alle schüren mit antisozialen Medien antisemitische Verschwörungsmythen, Rassismus und generell feindseligen Dualismus und bekämpfen den notwendigen Ausbau erneuerbarer Friedensenergien.

Zum Israeltag 2024 in Stuttgart formulierte ich es daher deutlich:

“Und wir, liebe Freundinnen und Freunde, wir bezahlen diesen Wahnsinn! International weiß jeder informierte Mensch, dass unsere sogenannten „Sanktionen“ gegen Russland und den Iran kaum wirken, sondern etwa über Aserbaidschan und Indien massiv umgangen werden. Dass wir selbst Katar auch unser Allerheiligstes, den Fussball, verkauft haben, obwohl das Land das Hauptquartier von Hamas und Taliban war und weiterhin ist. Dass unser Nachbar Österreich weiterhin über 80 Prozent seines Erdgases von Putin bezieht, während wir gleichzeitig fürchten, dass die Ukraine zusammenbricht. Wir Europäerinnen und Europäer versagen vor den Augen der Geschichte!”

Hatte auf die eskalierenden Gefahren bereits am 9. November 2023 im Landtag von Baden-Württemberg, in der bisher wichtigsten Rede meines Lebens, hingewiesen.

Klar ist: Niemand kann alles, aber jede und jeder etwas tun. Daher ein herzlicher Dank allen, die mitlesen, mitdenken, konstruktiv kommentieren – und im Bereich ihrer Möglichkeiten auch etwas verändern. Denn ich bin zwar kein Optimist mehr, habe aber immer noch Hoffnung

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Dr. Michael Blume studierte Religions- und Politikwissenschaft & promovierte über Religion in der Hirn- und Evolutionsforschung. Lehrbeauftragter am KIT Karlsruhe, Wissenschaftsblogger & christlich-islamischer Familienvater, Buchautor, u.a. "Islam in der Krise" (2017), "Warum der Antisemitismus uns alle bedroht" (2019) u.v.m. Hat auch in Krisenregionen manches erlebt und überlebt, seit 2018 Beauftragter der Landesregierung BW gg. Antisemitismus und für jüdisches Leben. Auf "Natur des Glaubens" bloggt er seit vielen Jahren für das Fediversum, Wissenschaft und Demokratie, gegen antisoziale Medien, Verschwörungsmythen und den Niedergang Europas.

65 Kommentare

  1. das ist beängstigend, @Michael Blume.

    Ich finde es schlimm, wie sehr wir uns mittlerweile an die Extremwetterereignisse “gewöhnt” haben. Ich habe das Glück, in einer von Hochwassern nicht gefährdeten Wohngegend zu leben. Es ist ein unbeschreibliches Drama für die, denen das Hochwasser innerhalb von Minuten alles wegnimmt. Das passiert mittlerweile jedes Jahr in Deutschland – und in ärmeren Ländern wie Afghanistan, Kenia, wo es dann mehrere Hundert Todesopfer fordert. Und das ist ja erst das 1.5 Grad-Szenario. Mit jedem weiteren Zehntel Grad (globaler Temperaturanstieg) wird es extremer. Und einfach “zurückdrehen” kann man die Erdheizung nicht. Wegen der langen Verweildauer von Kohlendioxid in der Atmosphäre wird das, was wir jetzt tun, das Klima auf Jahrtausende beeinflussen. D.h. wir entscheiden jetzt für unzählige zukünftigen Generationen mit.

    Und wir werden, befürchte ich, erleben, dass bei den Wahlen am kommenden Sonntag die extremen Rechten mit ihrer Reaktanz und Desinformation erfolgreich sein werden und dann mit ganzer Kraft jeden Funken an Konsens zerstören werden, der erreicht worden war, um zumindest seitens der EU noch Schlimmeres zu verhindern.

    • Vielen Dank, @Peter Gutsche – Sie haben Recht und „beängstigend“ ist leider das völlig richtige Wort. Über die Medien strömen die Auswirkungen der fossilen Polykrise auf uns herein, während wir kaum hinterherkommen, die wissenschaftlichen Erkenntnisse zu verarbeiten.

      So wies eine KI-Auswertung am Wochenende mit Bezug auf die Eskalation der Klimakrise in Australien auf den Dipol im Indischen Ozean hin – zu dem es noch nicht einmal einen deutschsprachigen Wikipedia-Eintrag gibt!

      https://en.m.wikipedia.org/wiki/Indian_Ocean_Dipole

      Und wer hat hier schon mitbekommen, dass es in Pakistan 🇵🇰 und Indien 🇮🇳 in den letzten Wochen brutale Hitzewellen mit Millionen Betroffenen und Tausenden Hitzeschlägen gab, darunter auch beim berühmten Bollywood-Star Shah Rukh Khan?

      Von Ihnen habe ich aber auch einen spannenden Reflektionstext zu einer Begegnung mit Scientology gelesen, @Peter Gutsche. Gerne möchte ich Sie einladen, diesen Text hier auch als Druko vorzustellen und zu verlinken. Denn auch dabei geht es ja im weiteren Sinne um wissenschaftliche Erkenntnisse versus Gnosis-Esoterik.

      Ihnen Dank für Ihr mutiges Engagement!

  2. Sie schreiben “Bei erhöhten Temperaturen steigt die Luftfeuchtigkeit – pro Grad Temperaturanstieg um etwa sieben Prozent.”
    Das ist zwar aus Sicht der Physik bei Messungen und Experimenten in geschlossenen Räumen oder in Erdbodennähe nachweisbar und richtig, doch offensichtlich läuft das in der Erdatmosphäre anders. Es gibt auf Messungen beruhende Studien, die feststellen, dass es gerade anders rum läuft, dass die Luftfeuchte insgesamt abnimmt:
    https://www.nature.com/articles/s41561-023-01335-8
    und
    https://www.pnas.org/doi/10.1073/pnas.2302480120

    Es wurde auch festgestellt, dass die Verdunstung durch die Pflanzen in Trockenregionen nachgelassen hat, was auch einen Einfluss auf die Luftfeuchte hat:
    https://academic.oup.com/jpe/article/17/1/rtad033/7287032?login=false

    Es gibt aber einen andern Zusammenhang, auf den zur Zeit die Meteorologen immer wieder hinweisen, die “Blockaden” von Hochs oder jetzt von Tiefs. Diese ziehen nicht wie früher weiter sondern verharren zeitweise fast ganz über Mitteleuropa. Ob das nur hier so ist oder auch anderswo auf der Erde, dazu habe ich bisher leider nichts gehört oder gelesen. Auch ist die Ursache dieser Blockade unbekannt. Zwar wird gesagt, der Klimawandel sei ursächlich, doch fehlt die Aussage inwiefern die Erwärmung zu solch einem Effekt führen kann.

    • Danke, lieber @Wolfgang Richter

      Wir leben im erkenntnistheoretischen Zeitalter der Falsifikation nach Karl Popper, was bedeutet: Jede wissenschaftliche Erkenntnis und These soll immer wieder neu herausgefordert, diskutiert, überprüft werden. Hier als KIT-Seminarvortrag:

      https://m.youtube.com/watch?v=pk7ih1sgUCw&pp=ygUUTWljaGFlbCBCbHVtZSBQb3BwZXI%3D

      Doch leider verstehen insbesondere viele Mitmänner diese erkenntnistheoretische Demut der auch Erkenntnis-„Offenen Gesellschaft“ falsch als Einladung zur Reaktanz, sich die Welt nach emotionalen Wünschen zurecht zu legen und wissenschaftliche Erkenntnisse abzublocken.

      So ist es selbstverständlich völlig legitim, kritisch zu erforschen, ob sich die Luftfeuchtigkeit unter bestimmten, atmosphärischen Bedingungen anders verhalten könnte als unter Laborbedingungen. Es wäre jedoch fahrlässig, aus diesem Spezisldiskurs heraus die Gesamterkenntnisse und Beobachtungsdaten zur globalen Erhitzung und Veränderung der Wasserkreisläufe zu bestreiten.

      Ich verstehe die auch biografischen Sorgen vor der Erkenntnis, dass unser fossiler Wohlstand mit der Zerstörung unserer Mitwelt und der Finanzierung aggressiver Ressourcenfluch-Regime einhergeht. Doch umso länger wir uns diesen stabilen Wahrheiten verweigern würden, umso schlimmer werden sie.

      Wir brauchen keine Ausweichen vor der fossilen Polykrise mehr – sondern die mutige Haltung, uns ihr entschlossen zu stellen.

  3. Die von Ihnen aufgezeigten Klimakatastrophen und politischen Verflechtungen geben wirklich ein besorgniserregendes Bild ab.

    Zu der gestellten Frage:
    Warum der süddeutsche Gebirgsraum besonders stark unter der Klima- und Wasserkrise leidet?
    äußert sich Perplexity AI folgendermaßen:

    Der süddeutsche Gebirgsraum leidet besonders stark unter der Klima- und Wasserkrise aufgrund folgender Faktoren:

    ## Zunehmende Hitzeperioden und Trockenheit
    – In den Sommermonaten wird es generell trockener, was zu Niedrigwasserständen und Wasserknappheit führt[1].
    – Höhere Temperaturen und längere Hitzeperioden führen zu erhöhter Verdunstung und Austrocknung der Böden[1].

    ## Extreme Niederschlagsereignisse
    – Im Winter nehmen Starkniederschläge und Extremregen zu, was das Risiko für Überschwemmungen und Sturzfluten erhöht[1][3].
    – Kurzfristige, intensive Regenereignisse können von den Böden nicht aufgenommen werden und führen zu Oberflächenabfluss und Erosion[1].

    ## Auswirkungen auf Grundwasserneubildung
    – Die durchschnittliche Grundwasserneubildung in Süddeutschland hat in den letzten Jahren abgenommen, z.B. nur 157 mm im Jahr 2003 gegenüber dem langjährigen Mittel von 185 mm[1].
    – Geringere Grundwasserneubildung führt zu sinkenden Grundwasserständen und Wasserknappheit[1].

    Die Kombination aus zunehmender Trockenheit und Extremniederschlägen stellt eine große Herausforderung für das Wasserressourcenmanagement im Gebirgsraum Süddeutschlands dar[1]. Anpassungsmaßnahmen sind dringend erforderlich.

    Quellen
    [1] [PDF] Climate Change in Southern Germany Challenges – KLIWA https://www.kliwa.de/_download/broschueren/KLIWA-Broschuere-2016-e.pdf
    [2] Is this still extreme weather or already a climate crisis? – ForTomorrow https://www.fortomorrow.eu/en/blog/extreme-weather-climate-crisis
    [3] Germany: Adverse weather forecast across southern and central … https://crisis24.garda.com/alerts/2024/05/germany-adverse-weather-forecast-across-southern-and-central-regions-through-at-least-june-3-update-1
    [4] Germany still struggling to truly mainstream climate adaptation https://www.cleanenergywire.org/news/germany-still-struggling-truly-mainstream-climate-adaptation
    [5] Scholz Will Visit German Regions Battling Widespread Flooding https://www.swissinfo.ch/eng/scholz-will-visit-german-regions-battling-widespread-flooding/79438692

    • Vielen herzlichen Dank, @Elisabeth K! Auch hier ist Perplexity.AI wieder dem Wissen der Allermeisten weit voraus. Wenn auch Details weiterhin zu hinterfragen sind, so gelingt den KI-Large Language Models (LLMs) doch schon jetzt die Integration großer Textmengen und Wissensbestände!

      Bei einer Copilot-KI-Auswertung vom Wochenende zu Australien 🇦🇺 wurde mir auch das Dipol-Phänomen im Indischen Ozean angezeigt, dass es bisher in der deutschsprachigen Wikipedia noch gar nicht gibt!

      https://en.m.wikipedia.org/wiki/Indian_Ocean_Dipole

      Wir haben also in den kommenden Monaten und Jahren sowohl mit weiteren Expansionen von KI-Anwendungen, aber auch mit Versuchen fossiler Lobbyisten zur KI-SEO zu rechnen. 🧮

      Daher finde ich Ihre Druko-Dokumentationen von relevanten KI-Auswertungen auch sehr wertvoll! Vielen lieben Dank! 🙏📚👍

  4. 1) Die Munich Re hat vor einigen Wochen darauf hingewiesen, dass wegen erhöhter Wassertemperaturen vor Amerika dort mit deutlich stärkeren Wirbelstürmen zu rechnen ist.
    Auch das Wasser des Mittelmeeres hat sich erwärmt – dadurch wird die Verdunstung erleichtert und das Wasser kann mit Wolken leichter weg transportiert werden. Die Meterologen haben gesagt, dass das Wasser, welches aktuell auf Süddeutschland niederging/-geht hauptsächlich vom Mittelmeer stammt.

    2) @Richter: Bei uns in Europa hat die Luftströmung ´Jetstream´ in der Vergangenheit dafür gesorgt, dass sich Hochs und Tiefs rasch veränderten bzw. abwechselten. Weil sich aber durch die globale Erwärmung das Verhalten von Jetstreams verändert und abgeschwächt hat – haben wir nun öfter den Effekt, dass man lokal z.B. sehr intensive stationäre Starkregenereignisse hat. (Früher kam manchmal genau soviel Wasser herunter – aber weil der Wind die Wolken bewegte, wurde das Wasser auf ein größeres Gebiet verteilt.)

    3) Um Kriege zu führen hat es noch nie an Geld gefehlt. Aber um die bedrohliche Klimaveränderung auf der Erde zu stoppen oder zumindest abzumildern – war man nie bereit, ausreichend Geldmittel zur Verfügung zu stellen.
    D.h. wir haben immer die falschen Prioriäten gesetzt.
    Deutschland soll ´kriegstauglich´ werden – wird jetzt von vielen Politikern gefordert. Viele Menschen wären jetzt froh, wenn Deutschland sicher vor Hochwasser wäre.

    • Ja, @KinseherRichard – und warum gehen die erwärmten Wasser derzeit vor allem in Süddeutschland nieder?

      Wegen der Berge als Wassertürme. Wäre hier Flachland, so würden die Wolken vorüberziehen wie über den Westen Australiens.

      Und dass es „um Kriege zu führen noch nie an Geld gefehlt“ habe, scheint mir kein Argument dafür zu sein, täglich weitere fossile Milliarden an Ressourcebfluch-Regime zu zahlen. Wer wirklich Frieden und Hochwasserschutz (!) will, verweise nicht nur auf andere… Ausflüchte haben wir alle lange genug gehört und gelesen.

    • @KinseherRichard
      Dass die Jetstreams sich infolge des Klimawandels verlangsamen könnten, das habe ich auch gelesen. Bisher scheint das aber nicht der Fall zu sein. Die Studien, die ich gefunden habe, sehen eine starke Variabilität in der Stärke der Jetstreams und vor allem eine Zunahme statt Abschwächung:
      https://link.springer.com/article/10.1007/s00382-022-06185-5
      https://www.nature.com/articles/s41558-023-01884-1#citeas

      Die Ursache für die Blockade bei den Tiefs und Hochs dürfte wohl woanders liegen.

  5. Hallo Herr Blume,
    für mich sind die Quellen, die Perplexity AI zusammenstellt häufig interessanter als die geschriebene Zusammenfassung.
    Ich habe bisher noch keine falsche Quelle gefunden.
    Bei ChatGPT und Talk AI gibt es viel Fantasie.

  6. @Wolfgang Richter 03.06. 10:58

    „Auch ist die Ursache dieser Blockade unbekannt. Zwar wird gesagt, der Klimawandel sei ursächlich, doch fehlt die Aussage inwiefern die Erwärmung zu solch einem Effekt führen kann.“

    Ich habe auch schon gelesen, dass die Modellrechnungen dieses intensivere Mäandern des Jetstreams nicht so recht abbilden können. Was nicht heißt, dass die zusätzlichen Treibhausgase und die folgende Erwärmung nicht doch die Ursache auch dafür ist.

    Klar ist dagegen schon, dass erhöhte Temperaturen Regengebiete intensivieren und die Trockenphasen dazwischen ausweiten. Unabhängig von diesen Blockaden ausgelöst durch den mäandernden Jetstream, die kommen noch dazu.

    An sich ist die Wetterküche immer von eigener Dynamik, auch in Zeiten des Klimawandels. Wir haben hier keinen rein linearen Vorgang. Was unsere Probleme mit dem Klimawandel aber nicht entschärft, im Gegenteil, das übliche Wetterchaos kommt noch oben drauf. Wenn die Landwirte nur wüssten, wie das Wetter die nächsten Monate wird, könnten sie sich meistens ganz gut darauf einstellen.

    @Michael 03.06. 10:58

    „Wir brauchen keine Ausweichen vor der fossilen Polykrise mehr – sondern die mutige Haltung, uns ihr entschlossen zu stellen.“

    Keine Frage, dass wir an der Energiewende nicht vorbei kommen. Das konkret zu beobachtende Wetter und so mancher Trend lässt sich aber nicht immer sinnvoll einfach in die Zukunft extrapolieren. Dafür gibt es dann ja auch die Klimaforschung, die sollte dann schon mehr können.

  7. Warum nur Süddeutsche? Damit es unter DACH passt? Ich könnte mir vorstellen, dass auch in Sachsen, Thüringen etc der Anteil derer hoch ist, die den (menschengemachten) Klimawandel bestreiten. Die Wahlergebnisse der sog. Alternative wären für mich ein Zeichen dafür.

    Dann fordert ein Ministerpräsident finanzielle Hilfen. Andererseits hat seine Staatsregierung Mittel gestrichen, die für den Schutz vor Hochwasser eigentlich eingeplant waren.

    Viel mehr Menschen könnten um die Zusammenhänge wissen. Aber in Sachen Aufklärung versagt zum Beispiel der Lokaljournalismus. Wobei ich schon zu dem Zugeständnis bereit bin, dass solche Infos von ungnädigen Lesern als Ideologie verteufelt werden. Es ist halt so viel bequemer, Populisten und ihren Lügen oder falschen Versprechungen Glauben zu schenken.

    “Warum ein Verhalten hinterfragen, mit dem so viele reich und mächtig
    geworden sind.”

    Wer sollen denn diese vielen sein? Ein paar wenige würde ich sagen, werden reich und mächtig.

    Bildung ist ein wichtiger Faktor. Die Zukunft gehört den jungen Menschen, von denen viele eben nicht bei FFF aktiv sind, sondern zB als FDP Wähler offenbar Status und Reichtum über den Mitweltschutz stellen.

    Noch eine Anmerkung: WIR (Wer ist wir?) haben Katar nicht den Fußball verkauft. Die FIFA hat über 200 nationale Fußballverbände als Mitglieder. Davon ist der DFB einer. Ich bestreite ja gar nicht, dass der sich nicht mit Ruhm bekleckert hat bei der Vergabe der WM nach Katar.

    • Dazu kein Widerspruch von mir, @Marie H. ☺️

      Zum EUSALP-Alpenraum gehören Sachsen und Thüringen zwar nicht, zum süddeutschen Gebirgsgürtel aber durchaus. Bewusst habe ich ja auch auf die Berge Kurdistan-Iraks verwiesen um zu zeigen, dass es letztlich sogar ein globales Thema ist – denken wir etwa auch an Waliser, Tibetanerinnen, Basken, Katalinnen usw.

      Gerade auch beim Bloggen und Reden versuche ich, immer wieder zwischen dem Konkreten und Allgemeinen zu vermitteln. Unschärfen im Einzelfall wie etwa internationale FIFA-Prozesse gehören dann leider dazu. Ebenso hätte ich ja auch auf weitere Autobauer verweisen können – und schließe nicht aus, das in Zukunft auch zu erweitern. Auch die Grenzen des Leist- und Sagbaren bleiben mir jedoch schmerzlich bewusst. Mehr @ komplexer ginge immer…

    • Der Name Erich von Däniken hat mich doch ziemlich “getriggert”. Ich hatte vor über 50 Jahren die ersten drei seiner Bücher verschlungen, das war ungefähr während meiner “Perry Rhodan-Phase”. Er hatte seine Thesen sehr schön eloquent und sehr flüssig ausgebreitet, viele Bilder dazu hinzugefügt und auf den ersten Blick sehr überzeugend präsentiert. Aber der allergrößte Fehler, den er gemacht hatte, war es, die menschliche Erfindungsgabe und die menschliche Fantasie katastrophal zu unterschätzen. Wenn irgendwo ein riesiges Bauwerk zu finden ist, bei dem man sich fragt, wie war es damals möglich, vor vielen tausend Jahren, so etwas zu bauen, kommt bei von Däniken sofort die Antwort: Da müssen die Götter mitgeholfen haben!” Es war ein sehr erfolgreiches Geschäftsmodell und ist es offenkundig bis heute (die nachfolgewerke des Herrn von Däniken hatte ich dann nicht mehr gelesen, denn das war laut Kritiken so eine Art Endlos-Schleife: das (scheinbar) Unerklärliche können nur die Götter vollbracht haben! Erstaunlich ist einfach nur, das ausgerechnet Erich von Däniken einen solchen Erfolg gehabt hatte, denn seine Thesen waren ja gar nicht neu, und er hatte einige Vorläufer, von denen er zum Teil offenkundig ziemlich hemmungslos abgeschrieben und deren Ideen recycelt hatte, s. Gerhard Gadow, “Erinnerungen an die Wirklichkeit”. Auf jeden Fall hat Erich von Däniken diese pseudowissenschaftlich-esoterische Welle perfekt geritten, während seine Vorläufer das eben nicht hingekriegt hatten.
      Nein, die Menschen konnten schon gut aus eigener Kraft Pyramiden bauen, riesige Statuen erschaffen auch zu offenkundig völlig sinnlosen Zwecken wie z.B. die Osterinsel-Statuen oder die ägyptischen Obelisken etc.. Offenbar hat sich dieser Zwang, riesige Bauwerke für irgendwelche obskuren Zwecke zu bauen, bis heute gehalten bzw. er grassiert heute regelrecht. Eine kluge Zivilisation, die auf Naturwissenschaften und ingenieurwissenschaftlicher Expertise beruht und mit Zahlen, Daten und Fakten arbeitet, könnte eigentlich nicht auf die Idee kommen, gut funktionierende Kraftwerke abzuschalten und dafür abertausende Monster-Windmühlen in die Natur zu bauen, die aber nur unregelmäßig Strom liefern können. Natürlich sind heute auch noch viele andere Arten des Irrglaubens weit verbreitet bzw. verbreiten sich immer weiter, z.B. könnten wir den Klimawandel aufhalten durch Veganismus und E-Autos und Verzichtsideologie und sonstige grüne Hirngespinste. Und das in einem Land, das Energie und Rohstoffe schon so effizient nutzt wie kaum ein anderes Land auf diesem Planeten!
      Trotzdem muss ich in einem Punkt Herrn von Däniken voll und ganz zustimmen und zwar in seinen Ausführungen über das Hochwasser. Da hat er einfach recht! Es reicht, sich irgendwelche Städtchen an deutschen Flüssen anzuschauen z.B. an der Mosel oder am Main und man findet sogenannte “Flutmarken”, Hochwassermarkierungen von Hochwassern aus den vergangenen Jahrhunderten. Da wurden teilweise enorm hohe Pegelstände markiert, die zum Teil bis heute nicht wieder erreicht worden sind. Und das obwohl die Flüsse damals im vergangenen Jahrhundert noch viel mehr Raum hatten, um Hochwasser zu verteilen. Wenn man sich anschaut, wie manche Flüsse, bei der Mosel finde ich das besonders auffällig, sozusagen zu Schiffsautobahnen umgebaut und begradigt wurden, ebenso den Rhein, dann fließt natürlich Starkregen schneller ab. Hinzu kommt noch die enorme Bodenversiegelung durch Häuser, Straßen, Fabriken, Gebäude aller Art im Einzugsbereich der Flüsse -da fließt Starkregen dann natürlich viel schneller ab.
      Allerdings muss die Menschheit eben seit Beginn ihrer Geschichte mit fürchterlichen Unwettern zurechtkommen. Dank des fossilen Zeitalters, dank der Fortschritte besonders der letzten Jahrzehnte, ist übrigens die Zahl der Todesopfer durch Naturkatastrophen aller Art dramatisch zurückgegangen: Schauen Sie sich einfach mal die Zahl der Opfer von Naturkatastrophen seit der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert an und vergleichen das mit heute. Obwohl sich gegenüber der damaligen Zeit die Weltbevölkerung mindestens verdreifacht hatte, geht die Zahl der Opfer durch Naturkatastrophen zurück und zwar um über 90% des Standes vor mehr als 100 Jahren. Übrigens hat die Zahl der Unwetter in den letzten Jahrzehnten nicht signifikant zugenommen. Und noch ein abschließendes Wort zum Thema “Flutmarken”: an der Nordseeküste in Cuxhaven finde ich immer wieder Markierungen an Deichbauwerken über den Hochwasserstand bei den Sturmfluten der letzten Jahrzehnte. Ein Höchststand, höher noch als die Sturmflut von 1962, die in Deutschland, besonders in Hamburg über 200 Menschen forderte, wurde 1976 erreicht und zwar gleich zweimal innerhalb von wenigen Wochen. Allerdings hatten die Menschen aus der Katastrophe von 1962 gelernt und die Deiche deutlich erhöht. Ich erinnere mich jetzt nicht, ob 1976 bei dem bisherigen Höchststand überhaupt Menschen zu Schaden gekommen sind, aber wenn ja, dürfte die Zahl der Toten nicht im Entferntesten an die der Flutkatastrophe von 1962 angekommen sein. Also heißt es, vorbereitet sein auf Fluten, auf Starkregenereignisse und was sonst noch passieren kann. Und ansonsten sollte unser Staat auch bereit sein, nach irgendwelchen Naturkatastrophen großzügig zu helfen. Wenn unser Staat zweistellige Milliardenbeträge für Entwicklungshilfe in nicht selten zweifelhafte Projekte investiert oder ebenso zweistellige Milliardenbeträge in der Ukraine versenkt (jetzt könnte ich Ihnen noch erzählen,warum die Ukraine und mit ihr der gesamte Westen diesen Krieg verlieren wird und daher die ganzen Milliarden Ausgaben völlig sinnlos sein werden, aber das würde hier ja den Rahmen sprengen und ist ein anderes Thema), dann sollte es doch möglich sein innerhalb kürzester Zeit dreistellige Millionenbeträge oder sogar mehrere Milliarden abzurufen, um die Folgen von nicht verhinderbaren Naturkatastrophen abzumildern und den betroffenen Menschen großzügig zu helfen. Mit Windmühlen, Veganismus, neurotischem Konsumverzicht und E-Autos werden wir das jedenfalls nicht schaffen!
      PS. Auch das würde hier den Rahmen sprengen aber ich gebe nur einen kurzen Hinweis: schauen Sie sich bitte mal das enorme Bevölkerungswachstum in “Kurdistan-Irak”an, dann wissen Sie, was die allergrößten Probleme dieses Landes und vieler anderer Dritte-Welt- Länder waren, sind und auch in Jahrzehnten noch sein werden: das überbordende Bevölkerungswachstum!

      • Lieber Herr Quentmeier,

        wie war Ihr Urlaub auf Lanzarote? Sie wollten sich doch ein wenig Zeit zum Nachdenken nehmen.

        Es ist schon bezeichnend, dass Sie hier auch im Angesicht schwerer Starkregen, massiver Schäden und sogar Toter in Süddeutschland ernsthaft die Hochwasser-Esoterik von Erich von Däniken bekräftigen, die Energiewende zu erneuerbaren Friedensenergien verspotten, die Klima- und Wasserkrise verharmlosen und die Opfer fossiler Gewalt in der Autonomen Region Kurdistan-Irak abwerten.

        Ich freue mich jedoch, Ihnen mitteilen zu dürfen, dass am Autobahndreieck Barnim (A10 & A11) ein großes Banner an einer Windkraftanlage angebracht wurde, auf dem zu Recht in Regenbogenfarben steht: “Nie wieder ist jetzt”.

        https://www.moz.de/lokales/bernau/wahl-2024-in-bernau-windradbranche-positioniert-sich-mit-plakat-an-der-a10-73933097.html

        Denn fossile Lobbyisten und Technologie-Verzögerer haben erheblich dazu beigetragen, dass die fossilen und antisemitischen Regime in Russland, Iran und arabischen Ländern wie Katar, auch Venezuela usw. samt ihrer Terroristen, Propagandisten und fossilen Sturmtruppen weiterhin finanziert werden. Insofern verstehe ich Ihre Reaktanz sogar ein wenig – wie sollten Sie nach all den Jahren noch zugeben können, sich furchtbar geirrt zu haben?

        https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/testvergleich-die-copilot-und-gemini-kien-zu-fossile-gewaltenergien-vs-erneuerbaren-friedensenergien/

        Aber ich darf Sie trösten: Immer mehr glückliche und engagierte Kommunen machen sich gegen alle Widerstände sowohl für die Friedens- und Energiewende wie auch für die Geschichte und Aufarbeitung des Antisemitismus stark. Zum Beispiel das wunderbare Buchen / Odenwald.

        https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/ki-testvergleich-perplexity-ai-microsoft-copilot-zum-besuch-in-buchen/

        Sie dürfen also gerne weiter höhnen, lieber Herr Quentmeier – den Solarpunk und die Entwicklung von Arche-Regionen werden Sie und aller fossiler Lobbyismus nicht länger aufhalten. 🙂

        • Sehr geehrter Herr Blume,
          ich bin noch auf Lanzarote, fliege aber in ein paar Stunden zurück.
          Sie sind wieder einmal auf kein einziges meine Argumente eingegangen und haben wieder mit Verdrehungen und Unterstellungen gearbeitet und mir Sachen in den Mund gelegt, die ich nie gesagt habe. Gut, sei es drum, ich kämpfe weiter wie Behringer, der letzte Mensch in den “Nashörnern” von Eugene Ionesco!
          Lanzarote ist in einem Punkt besonders erfreulich, es gibt nur sehr wenig Windräder und auch wenig Solarfelder in der freien Natur. Ich habe auf die Schnelle eine Seite gefunden (lanzarotesi.com) in der die Energieversorgung für 2022 als Schätzwerte angegeben worden sind. Es gibt ein großes Dieselkraftwerk in der Inselhauptstadt Arrecife und das erzeugt 80,6% des gesamten benötigten Stroms. 12,6% der Stromversorgung mit Gaskraftwerken, Wind 2,3% und Photovoltaik 4,2%. Ein Fest für “Fossil-Fans”. Und es wird deutlich, dass die Energiewende hier keine allzu großen Chancen hat. Ich sehe durchaus Potenzial für Solarthermie denn heißes Wasser kann man Tanks ganz wunderbar speichern und wenn dann abends tausende Touristen sich genussvoll unter die Duschen stellen, kommt das heiße Wasser eben aus den Lagertanks. Viele Hotelanlagen sind groß genug, da müsste es ausreichend Raum dafür geben. Selbst mit Photovoltaik könnte man Bedarfsspitzen um die Mittagszeit einigermaßen gut abdecken, z.B. für Klimaanlagen oder die Hotel- und Restaurant-Küchen. Allerdings braucht man sich nur einmal den Tagesgang der Leistung einer Photovoltaikanlage anzuschauen: nur wenige Stunden um die Mittagszeit wird eine Leistung abgegeben, die in der Nähe der installierten Leistung, der Nennleistung, liegt. Sobald die Sonne sich senkt bzw. in der ersten Tageshälfte vom Aufgehen angefangen ist die Leistungsabgabe doch erstaunlich gering. Was folgt daraus? Die gesamte elektrische Leistung, die auf der Insel benötigt wird (und das geht natürlich auch für sämtliche anderen Kanarischen Inseln, im Festland-Spanien, Deutschland, und so weiter) muss in Form von gesicherter Kraftwerkskapazität bereitgestellt werden. Auf den Kanarischen Inseln sind das meistens Dieselkraftwerke, die reichen für ein paar zehntausend oder hunderttausend Einwohner.aus. Große Staaten brauchen dann natürlich entsprechend große Kraftwerke und je nachdem was die Natur bietet kann man das z.B. mit Wasserkraft machen (Norwegen als Beispiel). Andere Länder, die von der Natur nicht so begünstigt sind brauchen dann eben Kohlekraftwerke, Gaskraftwerke, Ölkraftwerke – und Kernkraftwerke sind natürlich dass Non plus ultra.
          Noch ein Punkt, der auch den härtesten Energiewender alle Illusionen rauben dürfte, ist das Mobilitätsbedürfnis der Touristen und natürlich auch vieler Einheimischer. Es gibt zahlreiche Busverbindungen, die alle wichtigen Orte auf der Insel miteinander verbinden-das geht vernünftig nur mit Dieselbussen. Es gibt einen gut entwickelten Individualverkehr mit in den meisten Fällen hervorragend ausgebaute Straßen. Viele wichtige Sehenswürdigkeiten sind so per Mietwagen sehr gut zu erreichen und ich habe auch für vier Tage einen solchen gemietet, aus Sparsamkeit allerdings nur einen kleinen Citroen C3. Sehr interessant ist es auch, mal ein paar Minuten vor dem Hoteleingang zu warten (ich hatte mich bei einem Ausflug um eine halbe Stunde verhauen und war zu früh da). In dieser kurzen Zeit kamen mehrere große Reisebusse, um Touristen abzuholen und zum Flughafen zu bringen bzw. neue ins Hotel zu bringen. Zusätzlich kamen noch Ausflugsbusse vorbei, um Leute abzuholen. Und meinem Zimmer hatte ich einen wundervollen Blick auf den kleinen Hafen von Playa Blanca im Süden von Lanzarote. Von dort aus gibt es einen regelmäßigen Fährverkehr zur Nachbarinsel Fuerteventura, die nur 20 km entfernt is. Eine große Autofähre fährt wohl ein halbes Dutzend Mal am Tag genug zurück und eine kleine Personfähre ebenfalls. Natürlich sind alle Schiffe dieselgetrieben! Und das ist auch gut so! Auch die kleine nördlich von Lanzarote gelegene Insel Graciosa ist durch mehrere Fährschiffe mit Lanzarote verbunden, sodass den in den Hafen von Orzola im Norden von Lanzarote und Caleta de Sebo auf der Insel Graciosa ein reger Fährverkehr herrscht, fast jede Stunde fährt eine Fähre hin und zurück, von morgens bis abends, Natürlich auch dieselbetrieben! Und ich hatte schon erwähnt, pro Jahr fliegen 2,5 Millionen Touristen nach Lanzarote. Wenn man rechnet, dass jeder nur eine Woche bleibt, dann sind das also 50.000 pro Woche und das erfordert wiederum 250 Mittelstreckenflugzeuge mit je 200 Passagieren an Bord. Ich habe jetzt einfach mal übers Jahr gemittelt, es gibt natürlich Zeiten wo noch wesentlich mehr Reisende ankommen und eben auch ziemlich maue Zeiten im Herbst und Winter mit deutlich weniger Flugverkehr. Und das gilt jetzt nur für Lanzarote, aber es gibt ja noch dreu andere bedeutende Destinationen, nämlich Teneriffa und Gran Canaria und Fuerteventura. Da dürfte die Zahl der Touristen in der gleichen Größenordnung sein. Bei den kleineren Inseln La Palma, La Gomera und El Hierro sind es natürlich deutlich weniger, aber einige hunderttausend pro Jahr dürfen wir auch noch zusammenkommen. Sie sehen also, was für einen wichtigen Wirtschaftsfaktor der Tourismus darstellt und das gibt’s natürlich dann nicht zum CO2- Nulltarif. Was mich natürlich brennend interessieren würde, wäre die Parteipräferenzen der Touristen. Ich erinnere mich eine Umfrage, die allerdings schon etliche Jahre alt ist, nach der die Grünen am reisefreudigsten sind. Und da ist schnell jegliche Klimawandel-Propaganda vergessen. Und hier sei auch noch mal an die Reisetätigkeit unserer Spitzenkönner aus der Bundesregierung erinnert. Und dann gibt es einen Hamburger Senator, der Name fällt mir gerade nicht eon, nur die Tatsache, dass er am liebsten Einfamilienhäuser für die Normalbürger verbieten möchte. Er hat natürlich eins und dazu noch eine Finca auf Mallorca! Das ist doch grüne Doppelmoral vom Allerfeinsten!

          • Lieber Herr Quentmeier,

            falls Sie gehofft haben sollten, dass ich mich über Ihren fossilen Zynismus empöre, so muss ich Sie leider enttäuschen. Aus meiner Sicht stehen Sie unter einem enormen psychischen Druck, auf die sichtbaren klimatischen Veränderungen mit immer neuer Abwehr zu reagieren. Deswegen kommen Sie ja auch immer wieder auf den Blog. Fossile Reaktanz ist harte Arbeit zur Umdeutung der Mitwelt.

            Ich habe für Sie die Perplexity.AI mit einer Profi-Suche gefragt: “Wie wirkt sich die Klimakrise auf Lanzarote aus?”

            Die Antwort hier, auch einsehbar bei diesem Link: https://www.perplexity.ai/search/Wie-wirkt-sich-17WrN4p6SJ2HuQbS5i9YTQ

            Die Klimakrise hat erhebliche Auswirkungen auf Lanzarote, die sich in verschiedenen Bereichen manifestieren:

            ### Küstenerosion und Meeresspiegelanstieg
            Lanzarote ist stark von der Küstenerosion und dem Anstieg des Meeresspiegels betroffen. Prognosen zeigen, dass viele Strände und Küstenabschnitte der Insel durch Erosion und Überschwemmungen gefährdet sind. Beispielsweise könnten Strände wie Risco del Paso im Osten der Insel komplett verschwinden[1][4].

            ### Wirtschaftliche Auswirkungen
            Der Klimawandel bedroht auch die wirtschaftliche Stabilität von Lanzarote, insbesondere den Tourismussektor, der eine wesentliche Einnahmequelle darstellt. Es wird erwartet, dass etwa elf Prozent des Bruttoinlandsprodukts der Kanaren aufgrund der Auswirkungen auf den Tourismus verloren gehen könnten. Zudem müssen wichtige Infrastrukturen wie Flughäfen möglicherweise verlegt werden[2].

            ### Umweltveränderungen
            Die Insel wird zunehmend karger, da die Vegetation aufgrund der steigenden Temperaturen und der veränderten Niederschlagsmuster zurückgeht. Dies führt zu einer Wüstenbildung, die die Landschaft und die Biodiversität der Insel stark beeinträchtigt[2][3].

            ### Bedrohung der Fauna
            Der Anstieg des Meeresspiegels und die damit verbundenen Umweltveränderungen könnten zu Massenstrandungen von Meerestieren wie Säugetieren, Schildkröten und wirbellosen Tieren führen. Diese Tiere könnten an Austrocknung oder zerstörten Lungen sterben, was die Artenvielfalt weiter reduziert[3].

            ### Soziale und infrastrukturelle Herausforderungen
            Etwa jeder zehnte Anwohner, der in Küstennähe lebt, könnte ins Landesinnere umgesiedelt werden müssen. Dies stellt eine erhebliche Herausforderung für die Infrastruktur und die Lebensweise der Bevölkerung dar[2].

            Insgesamt zeigt sich, dass Lanzarote durch den Klimawandel vor großen ökologischen, wirtschaftlichen und sozialen Herausforderungen steht, die umfassende Anpassungs- und Schutzmaßnahmen erfordern.

            Citations:
            [1] https://www.teneriffa-news.com/news/kanaren/hier-trifft-der-klimawandel-die-kanaren-am-staerksten_18569.html
            [2] https://www.teneriffa-news.com/news/kanaren/umwelt-minister-klimawandel-wird-kanaren-in-karge-wuesten-inseln-verwandeln_18244.html
            [3] https://teneriffa-heute.info/kanaren-veraenderungen-der-inseln-durch-den-klimawandel
            [4] https://www.canariansea.com/2023/05/klimawandel-bedroht-kanarische-inseln.html
            [5] https://www.travelklima.de/lanzarote/
            [6] https://www.wetter.de/klima/afrika/spanien/lanzarote-s99000018.html
            [7] https://www.reise-klima.de/klima/lanzarote

            Ihnen eine gute Heimkehr. Wenn Ihnen danach ist, sind Sie hier auch weiterhin willkommen.

  8. @Michael Blume, Vielen Dank für die Einladung, den Text hier zu teilen! Es geht hier nicht explizit um das Thema Klima- und Wasserkrise, sondern generell um die Informationskrise – eine Art persönliches Essay mit vielen Referenzen:
    https://silberspur.de/articles/von-falschen-experten-und-intellektueller-unredlichkeit.pdf

    Aber ich denke, gerade hier auf dieser Blogseite arbeiten wir alle ja daran, der Informationskrise etwas entgegenzusetzen.

    Übrigens, ohne die derzeitigen Ereignisse und Schicksale in Deutschland im geringsten relativieren zu wollen, habe ich ja ich bewusst andere Länder erwähnt. Von Indien bekomme ich praktisch täglich am Telefon mit, wie es meinen Kolleginnen und Freunden dort geht. Bangalore hatte eine beispiellose Trockenheit und Hitze in den letzten Wochen (und gehört gerade nicht zu den wärmsten Regionen Indiens).

  9. Es ist ja schon auffällig, wie lange wir schon über “global warming” sprechen; ein öffentliches Thema ist es ja schon seit den 70ern: https://bit.ly/3Vp5yHb
    Aber dann kam die Nachrüstungsdebatte, und wir haben stattdessen über “nuclear winter” geredet…

    • Ja, @Achim – ich halte das für ein Hauptproblem. Sowohl unsere medialen, politischen wie auch wirtschaftlichen Systeme belohnen Kurzfrist-Strategien, aus denen aber noch keine Langfrist-Investitionen erwachsen. Ob Energiewende, die fossile Finanzierung der Kriege, Infrastrukturen oder auch das Renten- und Pensionssystem – Kurzfrist schlägt immer wieder Langfrist. „Enge der Zeit ist die Wurzel des Bösen.“ stimmt wohl auch hier.

  10. @Wolfgang Richter 03.06. 14:12

    „Die Ursache für die Blockade bei den Tiefs und Hochs dürfte wohl woanders liegen.“

    Soweit mir das bekannt ist, sind die Blockaden bei den Tiefs und Hochs mit dem Mäandern des Jetstreams direkt verbunden. Inwieweit die Stärke des Jetstream jetzt mit dem Mäandern verknüpft ist, dürfte unklar sein. Das ist ein ziemlich sensibler Prozess, schätze ich mal.

    So oder so, das aktuelle Hochwasser liegt von der Wassermenge her direkt an den Temperaturen der Luft und dem Mittelmeer. Dass sich hier eine solche extreme Hochwasserlage entwickelt hat, liegt dann aber auch an der sehr stabilen unguten Wetterlage, die mit den Blockaden und damit dem Mäandern des Jetstreams einher geht. Ob das jetzt mehr Zufall oder mehr Klimawandel ist, dürfte schwer zu sagen sein.

    Ich hab mal gelesen, das dieses Mäandern mit den aktuellen Klimamodellen nicht so einfach nachvollziehbar ist. Was nicht heißen muss, dass der Klimawandel hier keine entscheidende Rolle spielt, es kann auch nur sein, dass eben die Modelle noch zu ungenau sind.

    Wir wissen es wohl einfach noch nicht.

      • @Wolfgang Richter

        Bei der Flucht vor den Wahrheiten der Klimakrise muss es übrigens nicht bleiben.

        Beim Solarpunk handelt es sich um eine Lebenshaltung, die sich von der existenziellen Hilflosigkeit des Cyberpunk emanzipiert hat und über erneuerbare Friedensenergien ein Leben in Vielfalt & Würde anstrebt.

        Unsere Mitwelt und unsere Mitmenschen verdienen unsere Hoffnung.

  11. Hallo @Wolfgang Richter,
    danke für’s Teilen der (sehr interessanten) Artikel! Was den ersten verlinkten Artikel https://www.nature.com/articles/s41561-023-01335-8 betrifft (zu mehr bin ich heute nicht gekommen): geht es hier nicht um eine Anomalie der Luftfeuchtigkeit speziell über kontinentalen Regionen, deren Ursache noch nicht geklärt ist? Aber vielleicht habe ich ja etwas übersehen. Es wäre interessant, ob es entsprechende Ergebnisse auch für Ozeanregionen gibt, aber es müssten dann wohl andere Proxies gewählt werden (hier wurden ja Sauerstoff-18-Isotope in Baumringen verwendet – würde mich interessieren, ob es vergleichbare Methoden für Ozeanregionen gibt). Wichtig bei dieser Arbeit scheint mir aber die Aussage zu sein, dass für die nordeuropäische Halbinsel ja andere Ergebnisse gefunden werden als für Zentral- und Südeuropa. Wenn ich den Text richtig verstanden habe (ich bin Laie in diesem Gebiet), hat dies nach Ansicht der Autoren mit Prozessen im dort näher gelegenen Ozean zu tun. Und gerade hier wird nicht von einer Abnahme der Feuchtigkeit gesprochen. Die Wissenschaftler führen auch den Unterschied in der Aufwärmungsgeschwindigkeit von Land- und Wasserregionen ins Feld.

    Aber ich finde, Sie haben auf einen generell sehr wichtigen Punkt hingewiesen: Die Atmosphäre ist ein komplexes System und Experimente mit „geschlossenen Systemen“ sind nicht 1:1 hierauf zu übertragen.
    Das bringt mich zu einem Aspekt der Wissenschaftskommunikation, der m.E. oft vernachlässigt wird: Beim Thema Klimawandel wird, so denke ich, oft zu sehr simplifiziert – gerade in Formaten, die sich an Laien richten. So ist zum Beispiel „Treibhaus“ gerade keine passende Analogie und führt mehr in die Irre, denn die Atmosphäre ist komplexer als das Volumen in einem Treibhaus. In folgendem Artikel des Wissenschaftsjournalisten Lars Fischer ist es nach meiner Ansicht hingegen ganz vorbildlich gelungen, den Klimawandel einfach verständlich, aber dennoch präzise genug darzustellen, ohne zu viel Vereinfachung:
    https://scilogs.spektrum.de/fischblog/physik-klimawandel-treibhauseffekt-funktioniert/
    Vom selben Wissenschaftsjournalisten gibt es auch einen sehenswerten (allerdings etwas längeren) Vortrag zum Zusammenhang zwischen Extremwetterereignissen und Klimaveränderung:
    https://www.youtube.com/watch?v=0Y8HIMINXX0

  12. Wenn ich einem System Energie hinzufüge, führt das vor allem zu Extremen, Chaos und der Zunahme der Wahrscheinlichkeit, dass das nahezu Unmögliche passiert. Hitze hat schon Kartoffeln in Pommes verwandelt und Wasserstoff in Dinosaurier. Bei all der Vielfalt von Spielzeug, Rutschen und Sandkästen, die die Erde bietet, ist das so, als würde ich auf einen Kinderspielplatz, auf dem ein dickes, gelangweiltes Kind allein spielt, eine Geburtstagsparty voller verhaltensgestörter Kids scheuchen, die mit Zucker aufgeputscht sind und Geschenkpakete aufreißen, in denen sie alles finden, was Toys’r’us, ein Chemielabor und die internationalen Waffenmärkte zu bieten haben. Es werden Dinge passieren, die mich total überraschen werden, weil es bislang noch nie Präzedenzfälle gab – wann zuvor sind tausend Barbies, HIMARS und Waschpulver spontan zu einem Kinderspiel kombiniert worden?

    Ein Schneesturm im August ist immer noch unwahrscheinlicher, als eine Jahrhundertdürre. Aber wahrscheinlicher als ohne den Klimawandel.

    Ich halte es mit Preppern, Pfadfindern und Abenteurern – allzeit bereit, was auch immer kommen mag. Mich interessiert unsere Anpassungsfähigkeit und Reaktionsgeschwindigkeit mehr als Spekulationen, woran wir uns denn werden anpassen und worauf wir werden reagieren müssen. Wenn eine Flut zuschlägt, nützen mir Feuerwehr, Rettungsdienst, Krankenhäuser, Evakuierungspläne und warme Decken mehr, als wenn ich eine Zunahme von Fluten korrekt vorhergesagt habe. Und all die Dinge kann ich auch gebrauchen, wenn ich mich für eine Flut wappne und eine Feuersbrunst kommt.

    Ich kann nix daran ändern, dass Menschen blöd sind und auf nichts reagieren außer Schmerzen. In einer Firma haben Sie einen Dringlichkeitsverstärker namens Boss, wenn der Ihnen Schmerzen zufügt, lösen Sie das Problem Boss, aber der lässt Sie als Mittel zu diesem Zweck ein Problem lösen, bevor es so sehr eskaliert, dass es Sie umbringt. Ein autoritärer Boss opfert Sie, um seine Probleme zu lösen, ein demokratischer Boss hat nix zu melden und ist rund um die Uhr damit beschäftigt, Sie um Ihr Gehalt zu bescheißen, weil Sie ihn wegen allem anderen sofort abwählen werden: Ein Upgrade des Management-Systems wäre vonnöten – die Demokratie ist der richtige Ansatz, aber sie ist den Herausforderungen noch bei weitem nicht gewachsen. Eine Öko-Diktatur wäre aber immer noch eine Diktatur, und damit fünf Minuten nach Entstehung nicht mehr Öko.

    Es ist völlig egal, was ich tun muss, wichtig ist, was ich tun werde. Die Menschheit wird es nun mal maximal eskalieren lassen, und dann müssen wir uns auf Schadensbegrenzung einstellen. Die Energiewende kommt nicht voran, weil wir uns so sehr ums Klima scheren, sie kommt voran, weil Sonne und Wind billiger werden, und so die Fossilien den Krieg gegen die Finanzmärkte verlieren, die alles und jeden abgezockt hatten und nicht mehr wussten, wohin mit dem ganzen Geld – sie müssen investieren und Gewinn machen und noch mehr Geld scheffeln, ob sie in Solarparks investieren oder Waffenfabriken ist ihnen egal. Wir müssen sparen nicht, weil uns die Umwelt so viele Sorgen macht, sondern weil Rohstoffe knapp werden, aber noch nicht so knapp, dass es sich deswegen lohnt, die Müllberge zu recyceln – solange es billiger ist, einen Völkermord zu veranstalten und einen Atomkrieg zu riskieren wegen eines Lochs in Afrika, werden wir lieber Krieg um dieses Loch führen. Und während wir uns deswegen die Köppe einschlagen, weil jeder jedem in die Parade fährt, kann Frau Holle machen, was Frau Holle will, ohne mehr zu riskieren, als einen Strafzettel von irgend so einer Klimakonferenz.

    Das Klima ist ein Vorwand. Setzen Sie die Vorwände richtig, dann tun Menschen das Richtige aus den falschen Gründen. Richtige Gründe sind meist bloß ein prima Vorwand, das Falsche zu tun.

    Die Menschheit darf mich gerne überraschen. Das Klima darf mich gern überraschen. Aber ich muss mich aufs Schlimmste vorbereiten. Und das bedeutet, dass im Notfall all die Klugscheißer, die dann plötzlich kleinlaut geworden sind, ein Dach überm Kopf, eine Stulle und einen Arzt bekommen und wieder aufgepäppelt werden, damit sie wieder das Maul aufreißen können, um sich zu beschweren, wie viel Geld und Mittel denn für die Vorbereitung auf zehn mögliche Katastrophen verschwendet wurden, statt nur auf diese eine, die sie tatsächlich im Lotto gewonnen haben.

    Es ist nicht so, dass die Menschen es verdient hätten, gerettet zu werden. Sie haben nur das Grauen nicht verdient, wenn man sie nicht rettet.

  13. Zu Marie KH.
    Sie scheinen ja voller alter Vorurteile gegen den Osten zu sein. Vielleicht sollten sie mal den Elberadweg fahren um zu sehen wie ernst hier die Hochwassergefahren genommen werden. Allerdings stellt sich hier das Problem anders da die Elbauen längst nicht so verbaut und versiegelt sind wie die Alpentäler bzw. die im Schwarzwald. Der Strom kann sich so kilometerweit ausdehnen , Deiche wurden auch dafür zurückgebaut .Fünf B Wetterlagen wie die jetzige hat es oft gegeben und im Osten (Sachsen; Sachen-Anhalt) hat man daraus gelernt. Im Vergleich zu den Tälern in den Alpen -wie Inntal etc. – ist das natürlich ein anderes Problem da man Flüsse oft begradigt hat um Siedlungsflächen zu schaffen. Mit ihren Assoziationen zu den Wahlergebnissen liegen sie also falsch und wenn die Ampelparteien hier vielleicht zusammen noch 15 Prozent bekommen so liegt das bestimmt nicht am Klimawandel…

  14. Habe gerade Perplexity.AI mal die Luvseite von Gebirgen schildern lassen und fand das Ergebnis recht gut:

    Die Luvseite eines Gebirges ist die dem Wind zugewandte Seite, auf der die Luft anströmt und aufsteigen muss, um das Gebirge zu überqueren. Auf der Luvseite kommt es zu folgenden charakteristischen Effekten:

    1. Aufsteigende Luftbewegung
    Die anströmende Luft wird durch das Gebirge zum Aufsteigen gezwungen. Dabei kühlt sie sich adiabatisch ab, was zu einer Temperaturabnahme von ca. 1°C pro 100 m Höhengewinn führt.[1][2]

    2. Wolken- und Niederschlagsbildung
    Beim Aufstieg der Luft sinkt ihre Fähigkeit, Wasserdampf zu binden. Erreicht sie das Kondensationsniveau, bilden sich Wolken und es kommt zu Niederschlägen in Form von Steigungsregen oder Stauniederschlägen.[3][5]

    3. Erhöhte Bewölkung und Niederschläge
    Aufgrund der Wolken- und Niederschlagsbildung ist die Luvseite im Allgemeinen bewölkter und niederschlagsreicher als die Leeseite.[4][5]

    4. Kühlere Temperaturen
    Durch die Abkühlung der aufsteigenden Luft und die höhere Bewölkung herrschen auf der Luvseite kühlere Temperaturen als auf der Leeseite.[2][5]

    5. Niedrigere Höhengrenzen
    Die kühleren und feuchteren Bedingungen führen dazu, dass Höhengrenzen wie die Schnee-, Wald- und Baumgrenze auf der Luvseite niedriger liegen.[5]

    Die Luvseite ist also gekennzeichnet durch aufsteigende Luftbewegungen, Wolken- und Niederschlagsbildung, erhöhte Bewölkung und Niederschläge sowie kühlere Temperaturen und niedrigere Höhengrenzen im Vergleich zur Leeseite.

    Citations:
    [1] https://www.gutefrage.net/frage/warum-ist-es-in-gleicher-hoehe-auf-der-leeseite-eines-gebirges-waermer-als-auf-der-luvseite
    [2] https://www.dwd.de/DE/service/lexikon/Functions/glossar.html?lv2=101518&lv3=101634
    [3] https://www.wetteronline.de/wetterlexikon/luv
    [4] https://www.helles-koepfchen.de/?suche=luvseite
    [5] https://www.spektrum.de/lexikon/geographie/luv-lee-effekt/4860

  15. Christian Stöcker hat eine kluge Kolumne zum Thema veröffentlicht: “Europawahl und Flut – Was Populismus anrichtet”

    Im September 2018 stand Hubert Aiwanger auf einer Bühne in einem halb vollen Bierzelt und tat, was er im liebsten tut: Er brüllte. Er versprach »einen Stopp dieser Stromtrassen, ein Verhindern dieses Polders«. Einen Flutpolder in Regensburg, also eine Fläche, auf die man bei Bedarf Hochwasser umlenken kann, werde es »mit den Freien Wählern als Regierungspartner in München« nicht geben. Und so kam es dann auch. Das Resultat steht jetzt in Regensburger Kellern.
    […]
    Stromtrassen und Flutpolder haben zwei Dinge gemeinsam.
    – Sie sind in Zeiten der galoppierenden Klimakrise unausweichlich, wichtiger denn je.
    – Sie sind bevorzugte Hassobjekte von Nimbys (not in my backyard), also Leuten, die in ihrer Umgebung auch notwendige Veränderungen strikt ablehnen.

    Dass Hubert Aiwanger gegen beide agitierte, hat Methode. Und es ist ein gutes Beispiel für eine universelle Wahrheit: Wer auf Populisten hört, wer Populisten wählt, wird das früher oder später bereuen. Bei vielen der Leute, die damals im Bierzelt klatschten, trifft »früher« es vermutlich besser.

    https://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/hubert-aiwanger-und-die-flutkatastrophe-was-populismus-anrichtet-kolumne-a-5fb6b3fd-3258-47cb-ab89-42cd9a0da44d

  16. Sehr geehrter Herr Blume,
    eigentlich wollte ich es in dieser Diskussionsrunde („Warum der süddeutsche Gebirgsraum besonders stark unter der Klima- und Wasserkrise leidet“) genug sein lassen. Ich habe meinen Standpunkt sehr deutlich gemacht und ALLE meine Thesen mit wissenschaftlich fundierten Zahlen, Daten und Fakten untermauert, von denen Sie keine einzige widerlegen konnten.
    Aber ich hatte Mitte Juni einen Ausflug in das Hochsauerland gemacht, das zum Glück noch weitgehend von den grassierenden Windmühlen-Wahn verschont geblieben ist. Im Arnsberger Wald, südlich von Warstein steht mitten im Naturpark Arnsberger Wald auf 581 m Höhe über NN der 35 m hohe Lörmecketurm. Von diesem Aussichtspunkt hat man einen wundervollen Rundblick über das Hochsauerland und die angrenzenden Landschaften. Beim Blick in Richtung Osten und Nordosten, Richtung Paderborner Land, sieht man einen Horizontbereich von ca. 90°, also ein Viertel des gesamten Horizonts, der mit Windrädern geradezu übersäht ist. Das müssen hunderte dieser Monsterbauten sein, die viele hundert km² lieblicher und eher dünn besiedelter Mittelgebirgslandschaften in einen gewaltigen und abstoßend hässlichen Industriepark verwandelt haben. An diesen Landschaften sind 200 Jahre Industrialisierung weitgehend unbeschadet, also ohne große weithin sichtbare Eingriffe vorübergegangen. Es gibt zwar viele Klein- und Mittelbetriebe (erstaunlich, wie viele solcher Betriebe im Sauerland zu finden sind!), die aber niemals so landschaftsprägend sind wie z. B. die Kohlegruben und Hochöfen des Ruhrgebiets. Ich hatte die Windräder nicht gezählt, ich schätze aber, es sind zwischen 500 und 1000. Um diese Zahl richtig einordnen zu können, nenne ich noch mal die Zahl der Windräder, die nötig sind, um ein einziges Kernkraftwerk zu ersetzen (ca. 3500) oder ein Kohlekraftwerk wie Datteln IV (2500). Und bei Windstille braucht man trotzdem fossil befeuerte Ersatzkraftwerke. So viel zum Irrsinn der Windkraft!
    Zitat Blume: „falls Sie gehofft haben sollten, dass ich mich über Ihren fossilen Zynismus empöre, so muss ich Sie leider enttäuschen.“ 1. Ich erwarte keine Empörung und will eine solche auch nicht provozieren. Ich will aufklären, und zwar ausschließlich mit Zahlen, Daten und Fakten aus einwandfreien Quellen 2. Das ist kein Zynismus, sondern Realismus! Ich habe Ihnen die Welt ganz unideologisch und wirklichkeitstreu geschildert, wie sie eben ist.
    Zitat Blume: „Aus meiner Sicht stehen Sie unter einem enormen psychischen Druck, auf die sichtbaren klimatischen Veränderungen mit immer neuer Abwehr zu reagieren. Deswegen kommen Sie ja auch immer wieder auf den Blog. Fossile Reaktanz ist harte Arbeit zur Umdeutung der Mitwelt.“ Sorry, das ist doch Küchenpsychologie. Ich muss nichts abwehren, aber ich bin schon entsetzt, wie durch Ideologie und Wunschdenken ein bis vor wenigen Jahren noch wettbewerbsfähiger und gut organisierter Industrie- und Sozialstaat heruntergewirtschaftet wird. Die wichtigen Zahlen über Deutschlands Wettbewerbsfähigkeit, Attraktivität des Standortes, Wirtschaftswachstum, Innovationsfähigkeit und Zustand bzw. Absturz des Bildungswesens dürften Ihnen ja (hoffentlich) nicht entgangen sein. Sehr schöne Übersicht aus „Welt online“ vom 18.6.2024: „Deutschlands Wettbewerbsfähigkeit im freien Fall“ von Tobias Kaiser. Auch die schon im April gehaltene Wutrede des Chefs der deutschen Börse, Theodor Weimer, haben Sie hoffentlich zur Kenntnis genommen. Zitat daraus: „Was leistet ihr euch eigentlich da für eine Regierung?…Wir sind ökonomisch gesprochen auf dem Weg zum Entwicklungsland.“ Vor allem der Niedergang der Automobilindustrie und das Aus für den Verbrennungsmotor tut dem Mann in der Seele weh. Und dieser Mann allein hat mehr Sachkompetenz als der gesamte Regierungsapparat in Berlin!

    Noch eine Bemerkung zum Flughafen von Lanzarote: Dieser liegt laut Wikipedia 14 m über dem Meeresspiegel! Da muss dieser aber noch gewaltig ansteigen, bis dieser Flughafen verlegt werden muss! Ich schenke es mir, auf Ihre anderen Punkte ausführlich einzugehen, aber einen Punkt muss ich hier noch anschneiden, wenn Sie von „Klimakrise“ reden. Es gibt keine Klimakrise; wir erleben einen Klimawandel. Und mit Klimawandel muss sich die Menschheit seit ihrer Entstehung auseinandersetzen. Dazu eine Buchempfehlung: Wolfgang Behringer, Kulturgeschichte des Klimas. dtv-Verlag. 3. Auflage 2013. Wenn Sie sich z. B. die Wetterkatastrophen des 14. Jahrhunderts und die Auswirkungen der Kleinen Eiszeit anschauen, dann kann man die gegenwärtigen Unwetter, Überschwemmungen und Hitzewellen getrost als „minderschwere Fälle“ einstufen!

    • Vielen Dank, lieber Herr Quentmeier!

      Wie Sie wissen, halte ich viel von Ihren Drukos als Anschauungsmaterial für Wissenschaftsleugnung! ☺️🙏📚

      Habe gerade auch Perplexity.ai gefragt: „Warum verharmlosen manche die Klimakrise als Klimawandel?“

      Die Antwort kann ich nur unterschreiben:

      Manche Menschen verharmlosen die Klimakrise noch immer als “Klimawandel” aus verschiedenen Gründen:

      1. Fehlendes Verständnis: Viele verstehen nicht das volle Ausmaß und die Dringlichkeit der Situation. Der Begriff “Wandel” klingt weniger bedrohlich als “Krise”[1].

      2. Psychologische Abwehr: Die Realität der Klimakrise ist für manche zu beängstigend, sodass sie die Situation herunterspielen, um sich weniger hilflos zu fühlen[3].

      3. Wirtschaftliche Interessen: Einige Gruppen profitieren vom Status quo und wollen Klimaschutzmaßnahmen verzögern[4].

      4. Desinformationskampagnen: Es gibt gezielte Bemühungen, Zweifel am wissenschaftlichen Konsens zu säen, oft durch Taktiken wie Rosinenpickerei oder Strohmann-Argumente[3].

      5. Politische Ideologie: Für manche passt die Anerkennung der Klimakrise nicht zu ihren politischen Überzeugungen[4].

      6. Komplexität des Themas: Die Vielschichtigkeit des Klimawandels macht es schwierig, die Dringlichkeit zu vermitteln[2].

      Es ist wichtig zu betonen, dass die überwältigende Mehrheit der Klimawissenschaftler sich einig ist: Der menschengemachte Klimawandel ist real und erfordert dringendes Handeln[3][4].

      Citations:
      [1] https://www.welthungerhilfe.de/informieren/themen/klimawandel
      [2] https://www.umweltbundesamt.de/themen/klima-energie/klimawandel/haeufige-fragen-klimawandel
      [3] https://www.br.de/nachrichten/wissen/mit-welchen-strategien-der-klimawandel-verharmlost-wird-faktenfuchs,TLTLSPW
      [4] https://www.tagesschau.de/faktenfinder/kontext/klimawandel-desinformation-100.html
      [5] https://www.deutschlandfunkkultur.de/gefaehrliche-klimamythen-100.html

    • “Das Bessere ist der Feind des Guten.”

      Unter Herrn Dr. Blumes klugen Artikeln begegnen sich gelegentlich unversöhnliche Glaubenssysteme, althergebrachte und andererseits Progressive.
      Es gab immer Fortschrittsskeptiker, die sich wie heute an Windkraftanlagen, früher an Strommasten oder Eisenbahnlinien störten, weil sie das gewohnte Landschaftsbild verändern, oder weil Geschwindigkeiten, schneller als Fuhrwerke als gesundheitsschädlich vermutet wurden. Dem Fortschritt ist es kaum dienlich, sich mit Miesmachern solcher Dinge aufzuhalten, zumal es sich um abgeschlossene Filterblasen handelt, deren Glaubenssysteme keinen Widerspruch dulden 😉
      Ich finde den Dialog, die Diskussion um die Energiewende, interessant und möchte beide Seiten achtsam verfolgen und möglichst verstehen. Deshalb appelliere ich an beide Seiten, diese auch für folgende Generationen, die sich vielleicht auch mal über uns wundern werden, weiterzuführen.

      • Vielen Dank, @Quasselstrippe 🙏

        Ihr kluger Druko brachte mich auf die Idee, Perplexity.ai einmal zu fragen: „Inwiefern trägt Reaktanz zu Fortschrittsskepsis bei?“:

        Die Antwort finde ich in mehrfacher Hinsicht interessant:

        Reaktanz kann auf mehrere Arten zu Fortschrittsskepsis beitragen:

        1. Bedrohung der Handlungsfreiheit: Wenn Menschen das Gefühl haben, dass technologische Fortschritte ihre Entscheidungs- und Handlungsfreiheit einschränken, kann dies zu Reaktanz und damit zu Skepsis gegenüber diesen Neuerungen führen[2][4].

        2. Widerstand gegen Veränderungen: Reaktanz entsteht oft, wenn Menschen überraschend mit Einschränkungen oder Veränderungen konfrontiert werden. Dies kann zu einer ablehnenden Haltung gegenüber technologischen Innovationen führen, die bestehende Gewohnheiten oder Arbeitsweisen verändern[1].

        3. Attraktivitätsveränderungen: Als Folge von Reaktanz können Menschen dazu neigen, den Status quo attraktiver und neue Technologien weniger attraktiv wahrzunehmen[2].

        4. Verstärkung durch mangelnde Kommunikation: Unzureichende oder ungeschickte Kommunikation über die Notwendigkeit und Vorteile von Fortschritten kann die Reaktanz verstärken und zu erhöhter Skepsis führen[1].

        5. Individuelle Disposition: Menschen mit einer höheren Neigung zu Reaktanz könnten generell skeptischer gegenüber Veränderungen und damit auch technologischen Fortschritten sein[3].

        Um Fortschrittsskepsis aufgrund von Reaktanz zu reduzieren, sind eine gute Kommunikation, die Einbeziehung der Betroffenen in Veränderungsprozesse und die Betonung der Vorteile und Notwendigkeit von Innovationen wichtig[1][4].

        Citations:
        [1] https://www.umsetzungsberatung.de/psychologie/widerstaende.php?layout=druck
        [2] https://dorsch.hogrefe.com/stichwort/reaktanz-reaktanztheorie
        [3] https://news.legasthenietrainer.com/1037.pdf
        [4] https://epub.jku.at/obvulihs/download/pdf/776728?originalFilename=true
        [5] https://www.pedocs.de/volltexte/2013/7863/pdf/ZfPaed_44.Beiheft.pdf

        • Demnach empfehlen auch http://www.umsetzberatung und http://www.pedocs, den Waggon der Zweifler des Zugs in die Zukunft nicht einfach abzuhängen, sondern geduldig aufzuklären.

          Konnte mir etwas Ironie nicht verkneifen, um es für sogenannte Selbstdenker, die wie gewohnt auch den Nutzen von KI hinterfragen, höflich zu formulieren.

          Bediene dich des Verstands, oder Sapere aude, wie der Lateiner Horaz sagen würde.

          • Danke, @Quasselstrippe

            Wohin Reaktanz und fehlende Technologieoffenheit führen, sehen wir ja sowohl bei der oft hochnäsigen Ablehnung von KI-Anwendungen wie leider gerade am Rückschlag bei der Einführung von Elektromobilität.

            Dazu erschien ein streitbarer Artikel von Businesspunk-Autor Oliver Stock: „Sechs Todsünden, mit denen Politik und Hersteller für den Niedergang des E-Autos sorgen“:

            https://amp.focus.de/finanzen/news/elektrisch-fahren-wie-ein-kartell-der-saboteure-die-e-mobilitaet-verhindert_id_260067641.html

            Meine Familie & ich fahren selbst seit sieben Jahren (!) hoch zufrieden Elektroautos und ärgern uns über die ökologischen Schäden durch die Verzögerung, über die wirtschaftlichen Schäden für deutsche Automobilhersteller und Arbeitsplätze und über die zusätzliche Finanzierung der fossilen Ressourcenfluch-Regime von Russland, Iran und Katar samt ihrer Proxies Wagner, Hisbollah, Huthis und Hamas. Kurzfrist-Denken und Blockaden gegen neue Technologien schaden Mitwelt und Mitmenschen.

          • An den fossil betriebenen KFZ hängt ein Rattenschwanz an Zulieferern, wie Fa. Male für Kolben, Getriebe, Schalldämpfer, etc. und natürlich die Werkstätten und sei es nur für den jährlichen Ölwechsel. Mangels Komponenten, die in e-Fahrzeugen verbaut sind, sinken auch Wartungsintervalle. Fahre auch seit 2019 elektrisch, war mit dem Renault dreimal anstandslos beim TÜV und in keiner Werkstatt.
            Zugegeben, mein Fahrverhalten hat sich geändert, weil der Ausbau der Ladeinfrastruktur nachgelassen hat und auswärts laden nicht mehr teils gratis, sondern teurer geworden ist.
            Konnte auch mal bei Tesla-Stuttgart, im Zuge eines Besuchs der empfehlenswerten Dauerausstellung im Hotel Silber in der Dorotheenstraße 14 am Dorotheenplatz, mit einem beeindruckenden Tesla-Model-3 Probe fahren. Hoffe, das Reichweitenproblem, ein Hauptgrund der Skepsis, wird bald erschwinglich gelöst.

      • Zitat Quasselstrippe: „Es gab immer Fortschrittsskeptiker, die sich wie heute an Windkraftanlagen, früher an Strommasten oder Eisenbahnlinien störten, weil sie das gewohnte Landschaftsbild verändern.“ Windkraftanlagen sind eben kein Fortschritt, sondern ein Rückschritt. Das zeigt schon die Tatsache, dass man ca. 3500 Windkraft-Monsterbauten á 2 Megawatt braucht, um die gleiche Menge Strom wie ein einziges Kernkraftwerk zu erzeugen. Und das Kernkraftwerk liefert zuverlässig, ohne Abhängigkeit von Wind und Wetter. Übrigens wurden bei einigen Windmühlen vor ca. 100 Jahren Dieselmotoren eingebaut, weil diese einfach zuverlässiger sind. Die dekorativen Windmühlenflügel waren dann nur noch Dekoration!

    • Erstaunlich, wie gebildete Menschen es schaffen, wissenschaftliche Fakten so zu verdrehen, dass man sich der unangenehmen Wahrheit nicht stellen muss.

      Nur zwei Hinweise: Eine große Mehrheit der Urlaubenden und Gäste hat laut Umfrage der örtlichen IHK nichts gegen Windräder im Sauerland. Sie gehören also zu einer Minderheit.

      https://ihk-arnsberg.de/Windkraft_Akzeptanzstudie.HTM

      Auch in meiner ostfriesischen Heimat stehen sie zu hunderten. Wie zuvor übrigens in nahezu jedem Dorf. Teils seit Jahrhunderten, man hat damit Korn gemahlen. Sie waren damals nur nicht so hoch.

      Und zum Flughafen Lanzarote: Sie sind ja gerade da. Stellen Sie sich nur mal vor, wie die Stürme das Meer gegen die Küste donnern lassen, an die die Landebahn gebaut ist. Merken Sie was? Die Kombination aus auch nur leicht erhöhtem Meeresspiegel und nur etwas stärkeren Stürmen reicht völlig. Und so wird es unseren Küsten auch ergehen, irgendwann in den kommenden Jahrzehnten, ev. auch nur Jahren.

      Dass Florida immer häufiger absäuft, Indonesien eine neue höher gelegene Hauptstadt braucht – was soll’s, ist ja nur Klimawandel.

      Jahrhundertfluten jedes Jahr, ob zu Weihnachten in Norddeutschland oder kürzlich in Baden-Württemberg und Bayern – alles „minderschwere Fälle“. Ich bin sicher, die betroffenen Menschen, die Angehörige oder auch „nur“ ihr Hab und Gut verloren haben, sehen das genauso entspannt wie Sie.

      Die Wutrede von Herrn Weimer haben Kommentatoren so angesehener Medien wie des Handelsblatts angemessen eingeordnet als das, was sie ist. „Inhaltlich dünn und teils widersprüchlich“.

      handelsblatt:%20Weimers%20Wutrede%20ist%20inhaltlich%20d%C3%BCnn%20und%20teils%20widerspr%C3%BCchlich%20-%20https%3A//hbapp.handelsblatt.com/cmsid/100043873.html

      Aber möglicherweise hat ja auch Herr Weimer etwas gegen Windräder im Sauerland, fragen Sie ihn doch mal.

      Und ev. ist Ihnen entgangen, dass VW gerade mit dem Bau eines sehr großen Batteriespeichers für Strom begonnen hat – richtig: Damit soll billiger Strom aus erneuerbaren Quellen gespeichert werden für den Stromverbrauch, wenn die Sonne nicht scheint und der Wind nicht weht. Mache ich privat übrigens genauso, würde auch gerne – wie in den Niederlanden erlaubt – die große Batterie meines E-Autos dafür nutzen, meine Wärmepumpe mit zwischengespeichertem Billigstrom zu betreiben. Aber Rückeinspeisung ist hierzulande noch verboten – warum wohl: Weil sonst herauskommt, dass man mit dezentralen Stromquellen aus regenerativen Quellen viel günstiger unterwegs ist.

      Und ja: Das rechnet sich. Unsere 20 Jahre alte Solarthermieanlage hat sich inzwischen schon zweimal amortisiert, die zehn Jahre alte Photovoltaikanlage braucht noch etwa fünf Jahre, und am langfristigen Ertrag der Wärmepumpe dürfen sich dann unsere Kinder als Erben erfreuen.

      Und wissen Sie was: Wir machen sogar Urlaub, vorwiegend hierzulande. Aber nicht mehrfach im Jahr. Und keine teuren Fernreisen. Man muss sich halt entscheiden, wofür man sein Geld ausgibt. Die „Ich will Alles, und zwar sofort, und es darf nichts kosten“-Mentalität hat uns genau da hingeführt, wo wir jetzt sind.

      Das einzusehen, fällt vielen nicht leicht, mir ging es übrigens auch lange so. Die Fakten kenne ich seit Ende der 80er Jahre des vergangenen Jahrhunderts. Die Entwicklung seitdem bestätigt die damaligen Vorhersagen.

      Und nein, auch ich verhalte mich bis heute noch nicht völlig so, wie es eigentlich nötig wäre, unseren Kindern und Enkeln eine lebenswerte Umwelt zu hinterlassen, wie sie unsere Generation genießen durfte. Aber gebildete Ignoranz, nein, das ist nicht meine Welt. Belügen Sie sich gerne weiter selbst, aber verschonen Sie andere mit Ihren „Wahrheiten“.

      • Vielen herzlichen Dank für Ihren starken Druko, @Hannes Boekhoff

        Ich schätze die Drukos von @Dr. Armin Quentmeier auf diesem Blog, da sich dadurch viel über die Psychologie von Reaktanz sowie über die „Argumente“ fossiler Lobbyisten lernen lässt.

        Wirklich gefährlich werden solche wissenschaftsleugnenden Haltungen dann, wenn sie zur Feigheit vor der Wahrheit der Klimakatastrophe bis hin zum feindseligen Dualismus abstürzen, vgl.:

        https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/cypher-aus-matrix-wie-feigheit-vor-der-wahrheit-zum-feindseligen-dualismus-fuehrt/

        Auch deswegen plädiere ich dafür, dass mutige Solarpunks den Dialog nicht mehr enden lassen.

        • Zum Thema Energieabhängigkeit der Kanaren: mehrheitlich Fossil.
          100% der Wasserversorgung auf Fuerteventura aus Meerwasserentsalzung (!).

          Derzeit Wasser- und Stromkrise. Kanarische Regierung hat deshalb im Okt. 2023 den Notstand für alle Inseln ausgerufen.
          https://www.fuerteventurazeitung.de/2023/10/kanarische-regierung-verhaengt-offiziell-den-energie-notstand-fuer-die-kanarischen-inseln/

          die Kanaren müssen auf Erneuerbare und umweltfreundlich Energien umstellen und sie können es auch!
          Die Kanaren sind nämlich aufgrund der vulkanischen Aktivität prädestiniert für Geothermie, sie brauchen sich das nur von Island abschauen (!).
          Im Zusammenspiel mit Solar und Wind könnten sie schnell eine Fossile Autarkie erreichen, wenn sie es denn wollen.
          Hoffen wir mal, dass sie die Potentiale schnell erkennen und heben.
          Es wäre zum Vorteil der einheimischen Bevölkerung und der Touristen.

          • Vielen Dank, @Michael G.!

            Aus meiner Sicht sind auch die Kanaren ein starkes Beispiel dafür, dass die Energiewende zu erneuerbaren Friedensenergien stets regional und lokal angegangen werden muss: Erneuerbare Technologien wie Geothermie, Wind- oder auch Solarenergie sind je an konkrete Standorte gebunden. Vorteil: Die dezentrale Energieerzeugung stärkt die föderale Energiedemokratie gegenüber fossilen Ressourcenfluch-Zentralisten.

      • Zitat Hannes Bockhoff: „Erstaunlich, wie gebildete Menschen es schaffen, wissenschaftliche Fakten so zu verdrehen, dass man sich der unangenehmen Wahrheit nicht stellen muss.“ Wo „verdrehe“ ich wissenschaftliche Fakten? Informieren Sie sich doch über die Klimageschichte- ein hervorragendes Buch dazu habe ich Ihnen empfohlen. Verglichen mit der Kleinen Eiszeit und dem Vorspiel ab ca. 1300 sind unsere derzeitigen Wetterextreme wirklich minderschwere Fälle. Das gilt auch für die Sturmfluten an der Nordseeküste. Einfach mal nachlesen – Ausmaß der Sturmfluten und Zahl der Opfer, was über die letzten fast 1000 Jahre bekannt ist!
        Zitat Bockhoff: „Eine große Mehrheit der Urlaubenden und Gäste hat laut Umfrage der örtlichen IHK nichts gegen Windräder im Sauerland“. Abgesehen von der Sprachverhunzung („Urlaubende“): noch haben die Windräder die Höhenzüge des Sauerlandes noch nicht erreicht und die beschriebenen hunderte Windräder befinden sich im Paderborner Land. Besonders gut kann man diese Landschaftsverschandelung vom Rasthof Sintfeld (A 44 Kassel Richtung Dortmund) beobachten. Mal sehen, was die Urlauber sagen, wenn die Höhenzüge auch noch mit 200 m hohen Monsterbauten bebaut werden! Und vergessen Sie nicht, man braucht 3500 Windräder mit je 2 Megawatt, um so viel Strom wie ein Kernkraftwerk zu produzieren.
        Stromspeicherung mit Batterien: die Mengen sind viel zu gering, eine nennenswerte Speicherung für einige Stunden gelingt nur mit Pumpspeicherkraftwerken wie bei Finnentrop-Rönkhausen im Sauerland. Sie haben die Dimension des Speicherproblems überhaupt nicht begriffen!
        Zitat Bockhoff: „Stellen Sie sich nur mal vor, wie die Stürme das Meer gegen die Küste donnern lassen, an die die Landebahn gebaut ist. Merken Sie was? Die Kombination aus auch nur leicht erhöhtem Meeresspiegel und nur etwas stärkeren Stürmen reicht völlig.“ Das Problem mit den „donnernden Stürmen“ gibt es schon jetzt bei den Häfen und die sind nun mal auf Meereshöhe! Hier wurden gewaltige Molen mit Wellenbrechern aus Steinblöcken oder Tetrapoden gebaut. Nur ein Kilometer von meinem Hotel in Playa Blanca liegt der Fährhafen für die Schiffe nach Fuerteventura. Der Hafen ist durch eine neue ca. 200 m lange und wohl 10 m hohe Betonmauer geschützt, Diese ist so breit, das auf der Krone ein LKW fahren könnte. Auch auf anderen kanarischen Inseln hatte ich diese gewaltigen Molen ebenfalls bewundert. Das Problem ist also lösbar.
        Zitat Bockhoff: „Belügen Sie sich gerne weiter selbst, aber verschonen Sie andere mit Ihren „Wahrheiten“.“ Was wollen Sie? Alle meine Zahlen stimmen und Sie können Sie leicht nachprüfen. Ich erzähle keine Märchen, aber ich mag keine grünen Lebenslügen. Die Energiewende ist nur dank fossiler und nuklearer Backup-Kraftwerke möglich (jetzt nur noch aus Frankreich, Schweiz und Tschechien, die deutschen KKW haben die Grünen ja verschrottet). Die deutsche Energiewende ist ein Sonderweg, der unsere Wettbewerbsfähigkeit durch hohe Energiepreise ruiniert und kein Land der Welt beschreitet diesen deutschen Sonderweg.

        • Viel Text, wenig Inhalt Herr Quentmeier. Sie wissen nicht mal, dass Frau Merkel einen Lichtblick hatte als sie nach Fukushima erkannte, dass Kernkraft nicht beherrschbar ist und zur Wende von der Wende drängte. Deswegen müßten sie eigentlich auf die CDU schimpfen und nicht auf die Grünen. Entweder verdrängen sie aktiv Fakten, oder aber es liegt ihnen nichts an Fakten. Eines hat mir Ihr Geschreibsel, man kann es beim besten Willen nicht mal einen Beitrag nennen, gezeigt: Menschen wie Sie meidet man wie die Pest weil sie keine Inhalte zu bieten haben. Man braucht Desinformation einfach nicht wenn man Wert auf ein gesundes Leben und eine gesunde Umwelt legt. Sie können Herrn Blume nicht das Wasser reichen. In diesem Sinne alles gute für Sie und baldige Besserung

          • Vielen Dank, @Karin Frahm

            Dass die Entscheidung gegen Atomkraft – wie sie damals auch aus Bayern gefordert wurde – kaum rückgängig gemacht werden kann, zeigt sich doch auch daran, dass sich kein einziges Bundesland bereit erklärt hat, den atomaren Sondermüll in einem Endlager zu deponieren. Auch hier liegt m.E. ein klarer Fall von externalisierten Kosten vor: Viele wollen jetzt den schnellen Profit, aber die längerfristigen Kosten sollen andere Mitmenschen und ferne Regionen tragen. Habe zu dieser Eigenheit der menschlichen Psyche und Kulturen hier gebloggt:

            https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/dualistische-superyacht-vs-monistische-arche-wie-ueberleben-menschen-die-mitweltkrise/

            Herrn Quentmeier möchte ich zugutehalten, dass seine Drukos aufzeigen, wie sich Reaktanz und Externalisierung bis hin zum feindseligen Dualismus ausprägen.

            Autoritär geprägte Männer scheinen, wie Umfragedaten zeigen, davon häufiger betroffen zu sein. Selbst der Vatikan hat inzwischen ein Schisma-Verfahren gegen den Rechtsdualisten Erzbischof Carlo Maria Vigano wegen “Kirchenspaltung” eingeleitet.

          • Karin Frahm: Die Grünen kämpfen seit ihrer Gründung mit einer unglaublichen Wut gegen die Kernenergie. Viele, Organisationen, die sich ab ca. 1980 zu den “Grünen” zusammengeschlossen haben, sind entstanden im Kampf gegen die Kernenergie, Stichwort Wyhl am Kaiserstuhl). Bis 1986 waren alle damals maßgeblichen Parteien, CDU/CSU, SPD und die FDP vehemente Befürworter der Kernenergie. Die SPD ging als erstes von der Fahne, weil sie in den 80er Jahren auf Koalition mit den Grünen schielte und eine solche schon Mitte der 80er Jahre in Hessen eingegangen war. Nach Tschernobyl kam die endgültige Kehrtwende der SPD. Die CDU/CSU hatte noch mehr als 20 Jahre klugerweise an der Kernenergie festgehalten. 1998 kam eine Koalition aus SPD und Grünen zustande und der Ausstieg aus der Kernenergie wurde beschlossen, bis 2022. Dieser wurde unter Merkel zunächst rückgängig gemacht und die Kernenergie-Nutzung um einige Jahre wieder verlängert. Als sich in Baden-Württemberg 2011 ein Stimmungsumschwung anbahnte und die langjährig regierende CDU die Macht an die Grünen zu verlieren drohte, reagierte Angela Merkel panisch und hatte die gerade erst beschlossene Laufzeitverlängerung für Kernkraftwerke wieder gekippt. Hier kam “Fukushima” als Vorwand gerade recht. Das damals betroffene Land, Japan ist übrigens nicht aus der Kernenergie ausgestiegen, einige Reaktoren laufen wieder. Der Energiehunger eines modernen Idustriestaats wie Japan ist eben zu groß.
            Sie können meine Beiträge bezeichnen wie Sie wollen, aber alle Zahlen stimmen, alle Fakten stimmen. Da können Sie natürlich schimpfen und beleidigen wie Sie wollen, das steht Ihnen frei. Dieses ist ein freies Land, und Sie bewegen sich “unterhalb der Strafbarkeitsgrenze”, also nur zu, ich habe kein Problem damit. Aber Sie sollten trotzdem ein wenig an Ihrem Benimm arbeiten!
            PS. Auch wenn Sie es nicht glauben: ich lege auch Wert auf ein gesundes Leben und eine gesunde Umwelt- und deswegen liegt es mir sehr am Herzen, dass nicht ganz Deutschland in ein Industriepark mit gewaltigen Windkraft-Monsterbauten zugepflastert wird. Ich verbringe gerade ein paar Tage in der Lüneburger Heide und von dem höchsten Berg dort, dem Wilseder Berg mit 169 m Höhe, sieht man im Umkreis von mindestens 10 km zum Glück noch keine Windräder. Aber am Horizont habe ich insgesamt vier Windparks mit Dutzenden von Windrädern gesehen, die nahezu alle entweder völlig stillstanden oder sich nur ganz müde gedreht haben. Die genauen Zahlen können Sie sich bei “Angora – Energiewende” anschauen. Da können Sie immer wieder nachschauen, wie trostlos die Bilanz für die sogenannten erneuerbaren Energien oft genug ist. Für die Versorgung eines gut funktionierenden modernen Industriestaats sind die erneuerbaren Energien schlichtweg untauglich. Ohne Reservekraftwerke (Kohlekraftwerke, Kernkraftwerke Gaskraftwerke und Pumpspeicherkraftwerke) funktioniert es einfach nicht, so viel zu den grünen Träumen oder besser Alpträumen.

          • Lieber Herr @Quentmeier,

            ich muss Sie leider auch bezüglich Ihres Tons ein wenig zur Ordnung rufen. Gerade auch, wenn Ihnen Frauen mit validen, wissenschaftlichen Argumenten widersprechen, signalisieren einige Ihrer Formulierungen eine klar erkennbare Herablassung. Es ist für Dritte etwas zum Fremdschämen, das dann ausgerechnet Sie einer Kommentatorin vorhalten: “Sie sollten trotzdem ein wenig an Ihrem Benimm arbeiten!”

            Vielleicht wollen Sie sich ja mal die Zeit nehmen, über Ihre Netiquette gerade auch in Diskussionen mit Frauen ehrlich nachzudenken? Das sollte doch möglich sein.

    • Ach, Herr Quentmeier …

      Ihre Texte sind nicht nur lang, sondern ausgesprochen ermüdend. Sie beschweren sich, daß Hr. Blume nicht auf Ihre “Argumente” eingeht. Ja … wo sind die denn? Sie liefern ein paar Worte zu historischen Pegeln, die irgendwann in Jahrhunderten ein Mal erreicht wurden. Daß die extreme (und globale) Häufung derartiger Ereignisse (ehemals “Jahrhunderthochwasser”, heute eher Quartals- oder bald schon Monatshochwasser, bei Dürren und Waldbränden dasselbe) das erschreckende Warnsignal ist, lassen Sie mal schön unter den Tisch fallen. Auch kleine Eiszeit und andere historische Phänomene sind nichts im Vergleich zu dem, was jetzt passiert und noch auf uns zukommt.
      Ansonsten kommt da nur persönliche Meinung, völlig unbeeinflußt von irgendwelchen Fakten. Windräder finden Sie häßlich (ich finde sie schön, und jetzt?), Entwicklungshilfe überflüssig, und während die Ukrainer für unser aller Sicherheit sterben, kritisieren Sie ein paar Milliarden an Kriegshilfen.
      Man merkt deutlich, aus welcher unappetitlichen politischen Ecke Ihre Ansichten stammen.
      Fakten? Sachargumente? Fehlanzeige. Wie würden Sie eigentlich reagieren, wenn ich als Informatiker Ihnen die Welt der Orthopädie erkläre? Nur mit meinen ganz persönlichen, von Wissen völlig unbeeinflußten Meinungen.
      Gips sieht häßlich aus, braucht doch keiner. Metall im Körper? Kann nur schädlich sein, weg damit. Usw. usf.
      Es gibt Experten für Klima, Energie usw. (und nein, EIKE zählt nicht dazu, das ist – wie inzwischen allgemein bekannt – eine reine Propaganda-Butze). Auf die Forschungsergebnisse und Fakten dieser seriösen Experten bezieht Hr. Blume seine Artikel. Sie dagegen trompeten nur munter Ihre komplett unfundierte (und im übrigen auch irrelevante) Meinung in die Welt.

      War das jetzt ad hominem? Hmm … eher nicht. Es bezieht sich auf das, was Sie hier in Ihrer offenbar überreichlich bemessenen Zeit zum “Besten” geben.
      Ich dachte ja immer, Leute, die so viel geballten Stuß (bzw. klare Lügen) in die Welt blasen, werden dafür bezahlt. Aber Sie dürften das wohl kaum nötig haben, bei Ihrer Stellung. Unbegreiflich, wie ein Mensch so etwas tun kann.
      Was ein Glück, daß ich nicht in Heidelberg lebe und insofern kein Risiko besteht, mich von Ihnen behandeln lassen zu müssen. Bei so viel Wissenschaftsfeindlichkeit hätte ich keinerlei Vertrauen in Ihre Fähigkeiten.
      Ich kann wirklich Hr. Blumes Geduld mit Ihnen nur bewundern. Mir ist schon nach dem zweiten Beitrag das Lachen vergangen. Leute wie Sie zerstören die Zukunft meiner Kinder.
      (Na schön, das war wohl ein wenig ad hominem, ich geb’s zu.)

      Guten Rückflug von Lanzarote. Wo Sie als ganz offenbar alles andere als Grüner ja gerade Urlaub gemacht haben. 😉

      • Sehr geehrter Herr Raubal,

        wie bei Herrn Blume könnte ich auch bei Ihnen fast jeden Satz zerpflücken.
        Offenbar verfügen auch Sie über reichlich bemessene Zeit, um Ihre ad hominem-Sätze rauszuhauen. Leider haben Sie außer Polemik und Beschimpfung nicht viel zu bieten und offenbar sind Sie nicht in der Lage, mit Zahlen, Daten und Fakten umzugehen. Nichts anderes habe ich geliefert. Ihre Kritik ist daher ausgesprochen böswillig und ignorant. Und auch Ihnen empfehle ich das Buch von Wolfgang Behringer, Kulturgeschichte des Klimas. Kommt nicht von EIKE o. ä.!

        Zitat Raubal: „Ich dachte ja immer, Leute, die so viel geballten Stuß (bzw. klare Lügen) in die Welt blasen, werden dafür bezahlt.“ Zähen Sie bitte auf, wo ich klare Lügen gebracht haben soll! Oder wo ich „Stuß“ gebracht haben soll – oder können Sie nur unqualifizierte Beleidigungen servieren?
        Zitat Raubal: „während die Ukrainer für unser aller Sicherheit sterben, kritisieren Sie ein paar Milliarden an Kriegshilfen“. Erinnern Sie sich noch an den Satz „Unsere Freiheit wird auch am Hindukusch verteidigt.“ Einer der dümmsten Sätze, die seit 1945 ein deutscher Politiker gesagt hatte. Beim nächsten Mal kann ich Ihnen ein militärgeschichtliches Privatissimum geben, warum der Westen in der Ukraine verlieren wird. Jetzt muss ich mich auf meinen nächsten Urlaub vorbereiten!

        Zitat Raubal: „Leute wie Sie zerstören die Zukunft meiner Kinder.“ Die Zukunft Ihrer Kinder wird nicht durch den Klimawandel bedroht, sondern vor allem durch die seit Merkels Grenzöffnung 2015 außer Kontrolle geratene Einwanderung in die deutschen Sozialsysteme. Haben Sie die erschütternden Berichte aus Gera gelesen: bis zu 20 afghanische und syrische Jugendliche malträtieren einen deutschen Jungen. Aus dieser Ecke droht die Gefahr, ebenso durch Loverboys und Rauschgifthändler. Machen Sie sich mal schlau, wo die meisten herkommen! Da können Sie bis zu Christiane F. („Wir Kinder vom Bahnhof Zoo“) zurückgehen. Einfach noch mal lesen, wo dort so mancher Dealer herkommt. Endstation ist heute „Zombiland“, wie im Frankfurter Bahnhofsviertel! Auch die Zerstörung der deutschen Wettbewerbsfähigkeit durch Energiewende, hohe Energiepreise, Verfall des Bildungssystems, Verfall der Infrastruktur usw. bedroht Ihre Kinder!
        PS.: Bitte besser recherchieren: Was habe ich mit Heidelberg und Orthopädie zu tun?

        • Ah, nicht der Orthopäde? Dann vielleicht der Biochemiker?
          Auch das hat nichts mit Klimatologie zu tun. Oder gibt es noch mehr Dr. Armin Quentmeiers in D? Falls das wirklich Ihr echter Name ist.

          Haben Sie etwa tatsächlich eine Ausbildung, die Sie qualifiziert, den wissenschaftlichen Konsens von über 99% aller Fachleute (also eben Klimatologen) einfach so vom Tisch zu wischen? Zumindest ergab die letzte Anfrage der AfD(!), daß inzwischen nicht mehr gut 97, sondern eben über 99% aller Studien den anthropogenen Ursprung der laufenden Klimakatastrophe bestätigen.

          Aber wie ihre Hetzparolen im letzten Absatz sehr deutlich machen, stecken Sie ganz tief im (blau-)braunen Sumpf, insofern erübrigt sich eh jede weitere Diskussion. Genau dort kommt – abgesehen vom Klima – die größte Bedrohung für jeden ehrbaren Menschen in diesem Lande her. Und an Leute wie Sie ist auch jedes Sachargument verschwendet, da Sie nur ihre Selfmade-“Fakten” kennen. Ansonsten würden Sie sich bei Mojib Latif, Stefan Rahmstorf und anderen informieren, die ihr Leben lang auf diesem Gebiet forschen.
          Ich verstehe, warum Hr. Blume seine Antworten auf Sie und Ihresgleichen inzwischen von KIs generieren läßt. Mehr Zeitaufwand ist da echt verschwendet.
          Womit ich mich dann auch wieder ausklinke. Sinnlos.

    • Lieber Herr Quentmeier, liebe Community

      leider habe ich die Diskussion erst heute zusammen mit dem Blogpost entdeckt, bin also etwas spät dran. Üblicherweise neige ich nicht zur Beteiligung an solchen, wahrscheinlich fruchtlosen, Diskussionen. Doch Ihr Entsetzen ob des Anblicks des Feindes, des gemeinen Windrads, hat mich doch zu einer Antwort ermutigt. Sie reisen gerne, wie ich Ihren Kommentaren hier entnehme und das Hochsauerland liegt in Ausflugsreichweite.
      Da habe ich einen leicht nördlicheren Ausflugstipp für Sie: Schloss Cappenberg in Selm, an einem Hang über Lünen gelegen. Die Anlage ist mit einem Aussichtsturm versehen, auf den ich zuletzt vor ein paar Jahren gestiegen bin, als ich noch im nördlichen Ruhrgebiet und dann im südlichen Münsterland gelebt habe. Dort haben Sie eine hervorragende Sicht auf malerische – und in ihrer architektonischen Kühnheit fast an mittelalterliche Festungsanlagen erinnernde – Touristenmagnete, die Großkraftwerke dieses Raumes. Von Osten über Süden nach Westen gehören dazu (bei gutem Wetter):

      Kernkraftwerk Hamm-Uentrop
      Müllverbrennungsanlage Hamm
      Kraftwerk Westfalen Hamm
      GuD-Kraftwerk Hamm
      Müllverbrennungsanlage Lünen
      Kraftwerk Lünen
      Kraftwerk Lünen-Stummhafen
      Kraftwerk Bergkamen
      Gersteinwerk Werne
      Kraftwerk Gustav Knepper Castrop-Rauxel (damals noch)
      Kraftwerk Datteln I-III, inzwischen durch IV ersetzt

      Und bei toller Sicht sogar:
      Kraftwerk Scholven, Gelsenkirchen

      Inzwischen dürfte das eine oder andere auf dieser Liste abgerissen worden sein, keine Gewähr also für die heutige Richtigkeit. Und wenn Sie da oben stehen, können Sie gleich darüber sinnieren, warum bloß die reichen Wohngebiete im Ruhrgebiet auf den südlichen Anhöhen liegen und nicht in Windrichtung im Norden. Ein Teil dieser Kraftwerke versorgt übrigens Teile der Bevölkerung mit Energie, die weiter entfernt wohnen, die aber trotzdem gerne in warmen und mit Strom versorgten Häusern leben. Wen kümmert schon der Dreck, solange man ihn nicht selber einatmet, sondern die Ruhrgebietler das für einen übernehmen. Da sind Windräder doch ein Fortschritt. Wer Strom verbraucht, sollte zumindest deren Anblick ertragen können. Die Konsequenzen seines Handelns vor Augen zu haben statt sie auszublenden, das gehört zum Erwachsensein dazu.

      • Vielen Dank, @Dirk – wirklich. Es ist oft mühsam, gegen ideologisch verhärtete Reaktanz für erneuerbare Friedensenergien und eine stärker dezentrale Energiedemokratie einzutreten. Ihr Kommentar tat da richtig gut! 👍

  17. (Leider noch nicht freigeschaltet, deshalb nochmal, falls mein Beitrag untergegangen sein sollte)

    An den fossil betriebenen KFZ hängt ein Rattenschwanz an Zulieferern, wie Fa. Male für Kolben, Getriebe, Schalldämpfer, etc. und natürlich die Werkstätten und sei es nur für den jährlichen Ölwechsel. Mangels Komponenten, die in e-Fahrzeugen verbaut sind, sinken auch Wartungsintervalle. Fahre auch seit 2019 elektrisch, war mit dem Renault dreimal anstandslos beim TÜV und in keiner Werkstatt.
    Zugegeben, mein Fahrverhalten hat sich geändert, weil der Ausbau der Ladeinfrastruktur nachgelassen hat und auswärts laden nicht mehr teils gratis, sondern teurer geworden ist.
    Konnte auch mal bei Tesla-Stuttgart, im Zuge eines Besuchs der empfehlenswerten Dauerausstellung im Hotel Silber in der Dorotheenstraße 14 am Dorotheenplatz, mit einem beeindruckenden Tesla-Model-3 Probe fahren. Hoffe, das Reichweitenproblem, ein Hauptgrund der Skepsis, wird bald erschwinglich gelöst.

    • Danke, @Quasselstrippe

      Ich verwalte diesen Blog samt Freischaltung der Drukos (Drunter-Kommentare) völlig ehrenamtlich in meiner knappen Freizeit – es kann also auch mal ein paar Stunden bis zu einem Tag dauern. Ich erhalte (und möchte) keinen Cent dafür und möchte um etwas Verständnis bitten.

      Inhaltlich bin ich nah bei Ihrem Druko.

      • Nur der Ordnung halber:
        Mein Beitrag gehört unter den Ihren um 7:55 h, werde ihn gleich nochmal dorthin posten, hier bitte gerne löschen.

        • @Quasselstrippe

          Danke, sind jetzt beide freigeschaltet, da ich den anderen ja schon beantwortet habe.

          Bitte auch meine Zeit & Ressourcen achten.

          Inhaltlich lese ich Sie gerne! 🙏☺️👍

  18. Ich finde es manchmal erstaunlich, wie sowohl hier als auch in der öffentlichen Debatte, an einzelnen Vorhersagen und Wirkmechanismen herumgekrittelt wird.

    Egal, ob die eine oder andere Prognose nun zutrifft, oder nicht: Dass wir mit dem Verbrennen gigantischer Mengen fossiler Brennstoffe, dem Zerstören natürlicher Lebensräume und dem Einbringen gigantischer Mengen von Mikroplastik in die Biosphäre, ein stabiles System in einen chaotischen Zustand überführen, sollte allen klar sein.

    Dass die Umstellung unserer Wirtschaft und Lebensweise in Richtung Nachhaltigkeit, keinen Aufschub duldet, auch.

    In meinen Augen sind Diskussionen über konkrete Prognosen nichts als Nebelkerzen, um die nötigen Transformationsprozesse zu verzögern.

    • Danke & Zustimmung, liebe @Mina.

      Ich überlege, auch aufgrund deines starken Drukos in den kommenden Tagen über die unterschiedlichen Transformationsziele demokratischer und feindselig-dualistischer Bewegungen zu bloggen. 🤔🤖🌈

  19. Sehr geehrter Herr Blume, für meiner Antwort auf Ihre Kritik an meiner Erwiderung auf Karin Frahm reicht ein altbekanntes Sprichwort: Wie es in den Wald hineinschallt, so hallt es heraus” (oder auch… so schallt es heraus).

  20. Die enorm schnelle Erhitzung samt Tau des Permafrostes in den Alpen führen zum Verlust von immer mehr Wanderwegen und Alpenhütten.

    So zitiert die Stuttgarter Zeitung in ihrer heutigen Ausgabe (29.07.2024, S. 8) den Österreichischen Alpenverein (ÖAV):

    “272 Schutzhütten und 50.000 km Wanderwege befinden sich in einer akuten Notsituation. Sie drohen buchstäblich wegzubröckeln.”

    Der als “ÖAV-Experte” vorgestellte Georg Unterberger verweise zudem auf den zunehmenden Wassermangel:

    “Es herrscht der Irrglaube, oben in den Bergen sei die Wasserversorgung kein Problem, aber das Gegenteil ist der Fall.” Mangels Quellen seien die Hütten auf Wasser von Schneefeldern oder Gletschern angewiesen. Beides gehe aber inzwischen zurück.
    Und der Regen falle inzwischen meist bei Unwettern, denen dann lange Trockenperioden folgten.

    Immerhin: Immer mehr Kommunen im EUSALP-Alpenraum wie etwa Filderstadt stellen sich den zunehmenden Starkregen- und Hochwasserfolgen der Klimaerhitzung.

    https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/arche-region-filderstadt-starkregen-und-hochwasserschutz-im-amtsblatt/

    Lasst mich gerne wissen, ob Euch weitere Aspekte an diesen Themen interessieren.

  21. Hallo @Michael Blume,

    um ein weiteres kleines Puzzlestück zur Dialogplattform „Natur des Glaubens“ hinzuzufügen, bringe ich in diesem Kommentar nochmal einen Verweis auf den Alpenforscher Werner Bätzing und insbesondere sein Buch „Zwischen Wildnis und Freizeitpark – Eine Streitschrift zur Zukunft der Alpen“ – worüber wir heute schon auf Mastodon gesprochen haben.

    Ich habe mal Perplexity gefragt, daher ist dieser Kommentar etwas länger – sorry!

    Meine These wäre, dass man den von Werner Bätzing geprägten Begriff der „Orte guten Lebens“ mit dem Begriff der Arche-Region in Zusammenhang bringen könnte. Beide Konzepte könnten sich ergänzen.

    Was Perplexity sagt:
    Wie sieht Werner Bätzing in seiner Streitschrift “Zwischen Wildnis und Freizeitpark” die Zukunft des Alpenraumes? Kannst Du das mit Hilfe der Begriffe “Orte guten Lebens”, “Klimawandel” und “Tourismus” erläutern?

    Antwort:
    In seiner Streitschrift “Zwischen Wildnis und Freizeitpark” analysiert Werner Bätzing die Zukunft des Alpenraumes und beleuchtet dabei verschiedene Aspekte wie “Orte guten Lebens”, “Klimawandel” und “Tourismus”.
    ### Orte guten Lebens
    Bätzing plädiert für die Schaffung von “Orten guten Lebens” in den Alpen, die eine nachhaltige und lebenswerte Zukunft ermöglichen. Er kritisiert die Fragmentierung und den Verlust der einheitlichen Sichtweise auf die Alpen als integralen Bestandteil des nationalen Lebens- und Wirtschaftsraums, die seit dem Ende des Kalten Krieges und dem Aufkommen neoliberalen Denkens stattgefunden hat[2]. Anstatt die Alpen nur als Wirtschafts- und Tourismusregion zu betrachten, fordert Bätzing, dass sie als lebenswerte Räume gestaltet werden, die den Bedürfnissen der lokalen Bevölkerung gerecht werden und gleichzeitig die Umwelt schützen.
    ### Klimawandel
    Der Klimawandel stellt eine erhebliche Bedrohung für die Alpen dar. Bätzing betont, dass die Alpen besonders anfällig für die Auswirkungen des Klimawandels sind, einschließlich Gletscherschmelze, veränderte Niederschlagsmuster und erhöhte Naturgefahren wie Lawinen und Erdrutsche. Er argumentiert, dass eine nachhaltige Entwicklung der Alpenregionen notwendig ist, um den Herausforderungen des Klimawandels zu begegnen. Dies beinhaltet Maßnahmen zur Reduktion von Treibhausgasemissionen sowie Anpassungsstrategien, um die Resilienz der Alpen gegenüber den klimatischen Veränderungen zu stärken[2].
    ### Tourismus
    Tourismus ist ein zentrales Thema in Bätzings Analyse. Er kritisiert die zunehmende Kommerzialisierung und den Massentourismus, die die natürlichen und kulturellen Ressourcen der Alpen überbeanspruchen und langfristig schädigen. Bätzing spricht sich für einen sanften Tourismus aus, der im Einklang mit der Natur steht und die lokale Kultur respektiert. Er warnt davor, dass die Alpen nicht zu einem “Freizeitpark” verkommen dürfen, in dem wirtschaftliche Interessen über den Schutz der Umwelt und die Lebensqualität der Bewohner gestellt werden[2].
    Zusammenfassend sieht Werner Bätzing die Zukunft des Alpenraumes in einer Balance zwischen Schutz und Nutzung. Er fordert eine nachhaltige Entwicklung, die sowohl den Klimawandel berücksichtigt als auch den Tourismus in Einklang mit der Natur und den Bedürfnissen der lokalen Bevölkerung bringt.

    Citations:
    [1] https://www.derbuchladen.com/shop/item/9783858697424/zwischen-wildnis-und-freizeitpark-von-werner-batzing-e-book-epub
    [2] https://rotpunktverlag.ch/buecher/zwischen-wildnis-und-freizeitpark
    [3] https://www.amazon.de/Zwischen-Wildnis-Freizeitpark-Streitschrift-Zukunft/dp/3858697370
    [4] https://www.beck-shop.de/baetzing-zwischen-wildnis-freizeitpark/product/19488628
    [5] https://www.amazon.de/Zwischen-Wildnis-Freizeitpark-Streitschrift-Zukunft/dp/385869648X

    Und weiter:
    Kann man Werner Bätzings Begriff “Orte guten Lebens” mit dem unter anderem von Dr. Michael Blume geprägten Begriff der “Arche-Region” in Zusammenhang setzen?

    Ja, man kann durchaus Parallelen zwischen Werner Bätzings Konzept der “Orte guten Lebens” und dem von Dr. Michael Blume geprägten Begriff der “Arche-Region” ziehen, obwohl die Suchresultate keine direkten Informationen zu Blumes Konzept liefern. Basierend auf Bätzings Ideen und dem allgemeinen Verständnis von “Arche-Regionen” lassen sich folgende Verbindungen herstellen:
    1. Nachhaltigkeit: Beide Konzepte betonen die Wichtigkeit einer nachhaltigen Lebensweise, die im Einklang mit der Umwelt steht und Ressourcen schonend nutzt[1][2].
    2. Kulturelle Bewahrung: “Orte guten Lebens” und “Arche-Regionen” zielen darauf ab, lokale Traditionen, Wissen und Lebensweisen zu erhalten und weiterzuentwickeln[3].
    3. Ganzheitlicher Ansatz: Beide Konzepte verfolgen einen integrativen Ansatz, der ökologische, soziale und ökonomische Aspekte berücksichtigt[2][5].
    4. Widerstandsfähigkeit: Sowohl Bätzing als auch Blume betonen die Bedeutung von Resilienz gegenüber globalen Herausforderungen wie Klimawandel oder wirtschaftlichen Krisen.
    5. Alternative zu Massentourismus: Bätzings “Orte guten Lebens” setzen auf sanften Tourismus statt auf Massentourismus, was auch ein Merkmal von “Arche-Regionen” sein kann[1][2].
    6. Regionale Wirtschaftskreisläufe: Beide Konzepte fördern lokale Wirtschaftsstrukturen und eine Vielfalt an Erwerbsmöglichkeiten jenseits von Monostrukturen[2][5].
    7. Lebensqualität: Der Fokus liegt auf dem Wohlbefinden der Bewohner und einer ganzheitlichen Lebensweise, die über rein ökonomische Aspekte hinausgeht[3].
    Während Bätzing sich spezifisch auf den Alpenraum konzentriert, ist das Konzept der “Arche-Region” möglicherweise breiter anwendbar. Dennoch teilen beide Ansätze das Ziel, lebenswerte und zukunftsfähige Räume zu schaffen, die als Vorbilder für eine nachhaltige Entwicklung dienen können.
    Es ist wichtig zu beachten, dass beide Konzepte nicht auf eine Rückkehr zu einer idealisierten Vergangenheit abzielen, sondern vielmehr zukunftsorientierte Modelle für ein gutes Leben im Einklang mit Natur und Kultur darstellen[2][5].

    Citations:
    [1] https://www.dolomitenstadt.at/2017/03/17/ein-ort-guten-lebens-ohne-autobahn-und-skischaukel/
    [2] https://www.geographie.nat.fau.de/files/2019/08/wba_publ_322_luger_alpenreise_text.pdf
    [3] https://taz.de/Bluehende-Alpen/!5151471/
    [4] https://www.borromedien.de/produkt-1/orte_guten_lebens/1868195
    [5] https://rotpunktverlag.ch/buecher/orte-guten-lebens

    • Vielen Dank für diesen wunderschönen, dialogischen Druko, lieber @Peter Gutsche!

      Tatsächlich habe ich für ein geplantes Gebirgsregionen-Buch, zu dem es aufgrund der katastrophalen Daten dann aber nie gekommen ist, einige Alpen-Bücher von Werner Bätzing verschlungen und schätze ihn sehr!

      So konnte ich gerade die Treffsicherheit des Perplexity-Vergleiches zwischen unseren Arbeiten dadurch erhöhen, dass ich präziser Solarpunk-Arche-Regionen mit seinen Alpenraum-Hoffnungen vergleichen ließ:

      Es gibt einige bemerkenswerte Gemeinsamkeiten zwischen den Hoffnungen von Werner Bätzing für den Alpenraum und dem Konzept der Solarpunk-Arche-Regionen von Dr. Michael Blume. Beide Visionen teilen zentrale Elemente in Bezug auf Nachhaltigkeit, den Schutz der Natur und die Förderung einer umweltverträglichen Lebensweise.

      ## **Gemeinsamkeiten**

      ### **Nachhaltigkeit und Umweltschutz**
      – **Werner Bätzing** betont die Notwendigkeit, die Natur zu nutzen und zu verändern, ohne sie zu zerstören.
      Er sieht die Alpen als Beispiel dafür, wie Menschen über Jahrtausende im Einklang mit der Natur gelebt haben und plädiert für eine nachhaltige Nutzung der Ressourcen, um die alpine Kulturlandschaft zu erhalten[1][4].
      – **Dr. Michael Blume** propagiert im Rahmen der Solarpunk-Arche-Regionen eine nachhaltige Lebensweise, die auf erneuerbaren Energien basiert. Er setzt auf solare Friedensenergien und betont die Bedeutung dezentraler Energieerzeugung, um die Umwelt zu schonen und die Selbstwirksamkeit der Menschen zu stärken[2][3].

      ### **Regionale Entwicklung und Gemeinschaft**
      – **Bätzing** hofft auf eine regionale Entwicklung, die sowohl den Naturschutz als auch eine umweltverträgliche Wirtschaft fördert.
      Er sieht in Naturpärken eine Möglichkeit, Regionen vor schädlichen Investitionen zu schützen und gleichzeitig nachhaltige wirtschaftliche Aktivitäten zu fördern[1].
      – **Blume** sieht in den Solarpunk-Arche-Regionen eine Möglichkeit, Gemeinschaften zu stärken und sich auf die Klimakrise vorzubereiten. Diese Regionen sollen erneuerbare Energien nutzen, Familien und Bildung fördern sowie Zuwanderer integrieren, um eine resiliente und nachhaltige Gesellschaft zu schaffen[2][3].

      ### **Kulturelle und soziale Aspekte**
      – **Bätzing** hebt die Bedeutung des kulturellen Bewusstseins und der lokalen Traditionen in den Alpen hervor.
      Er sieht in der kulturellen Aufwertung eine Chance für die Zukunft des Alpenraums, da lokale Dialekte und Traditionen wieder an Bedeutung gewinnen[4].
      – **Blume** betont die Rolle von positiven Mythen und kulturellen Narrativen im Solarpunk. Er sieht die Anerkennung sowohl religiöser als auch nichtreligiöser Spiritualität als wichtig an, um eine ganzheitliche und integrative Gesellschaft zu fördern[2].

      ## **Fazit**
      Sowohl Werner Bätzing als auch Dr. Michael Blume setzen auf nachhaltige und umweltverträgliche Ansätze, um die jeweiligen Regionen zu schützen und zu entwickeln. Beide betonen die Bedeutung von Gemeinschaft, kulturellem Bewusstsein und der Nutzung erneuerbarer Energien. Ihre Visionen bieten hoffnungsvolle Alternativen zu rein technologischen oder wirtschaftlichen Lösungen und legen Wert auf eine harmonische Beziehung zwischen Mensch und Natur.

      Citations:
      [1] https://www.woz.ch/1447/werner-baetzing-leben-in-den-alpen/der-mensch-hat-die-natur-nie-vollstaendig-im-griff
      [2] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/solarpunk-ist-mehr-als-utopie-schon-heute-gegen-reaktanz-und-arroganz-leben/
      [3] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/arche-region-filderstadt-starkregen-und-hochwasserschutz-im-amtsblatt/
      [4] https://www.geo.de/reisen/reisewissen/1588-rtkl-interview-die-alpen-eine-bestandsaufnahme
      [5] https://www.kulturvision-aktuell.de/kulturlandschaft-alpen-verschwindet-werner-baetzing-bildband-2018/

      Nochmal vielen lieben Dank für die dialogische und hervorragende Idee, @Peter Gutsche! 🙏📚👍

  22. Am 22.03.2025 titelte Eberhard Wein auf Seite 5 der Stuttgarter Zeitung zur süddeutschen Wasserkrise:

    „Gletscherschmelze bedroht Wasserversorgung im Land“

    „Die Landeswasserversorgung (LW) warnt vor Engpässen bei der Trinkwasserversorgung. Das zunehmende Gletschersterben in den Alpen wirke sich im Fördergebiet des Unternehmens immer stärker aus, sagte der Sprecher der LW, Bernhard Röhrle. […] Die Hälfte ihres Fördervolumens gewinnt die LW direkt aus der Donau bei Langenau. Dort sei nicht nur die zunehmende Trockenheit, sondern auch die steigende Hochwassergefahr ein Problem. Während die Trockenphasen um 30 Prozent zugenommen hätten, sei die Zahl der Hochwasserereignisse sogar um 130 Prozent gestiegen. Röhrle empfahl auch den Kommunen dringend, hier zu investieren.“

    In Langenau haben wir übrigens auch eine massive Eskalation des Antisemitismus ohne Juden:

    https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/der-antisemitismus-ohne-juden-eskaliert-auch-in-langenau-deutschland/

    Und auch im Nahen Osten eskaliert die Wasserkrise aufgrund der Klimakatastrophe schnell:

    https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/tu-bischevat-das-neujahrsfest-der-baeume-die-klima-als-wasserkrise-auch-im-nahen-osten/

    Immerhin wird niemand sagen können, die Wissenschaft habe ja nicht gewarnt und aufgeklärt…

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