Warum der Antisemitismus auch Hessen bedroht – Vortrag beim InterReligiösen Forum Darmstadt-Dieburg
Obwohl mich ein rechtsdualistischer Blog im Sommer als Superman mit gelbem Judenstern auf der Brust darstellte, kann ich aus Zeitgründen nur selten Einladungen außerhalb meines Bundeslandes Baden-Württemberg annehmen. Für Daniel Neumann habe ich jedoch gerne eine solche Ausnahme gemacht, da ich ihn als überaus engagierten und kundigen Menschen sowohl für jüdisches wie für interreligiöses Leben kennenlernen durfte. Also mache ich mich auf den Weg, um heute Abend (29.10.24, 19 Uhr) auf Einladung des InterReligiösen Forums im Landkreis Darmstadt-Dieburg im Hofgut Reinheim zu sprechen.
Obgleich und weil ich darauf achte, frei zu sprechen, schreibe ich immer wieder auch Redeskripte dazu – Menschen schenken mir immerhin ihre Zeit und Aufmerksamkeit und die Form der dualen Rede verbindet sorgfältige Vorbereitung und dialogische Spontanität. Hier findet Ihr also bei Interesse mein Redeskript für heute Abend als pdf-Dokument oder auch als Blogtext. Und wer lieber schaut oder hört, findet unten auch eine Videoaufzeichnung meiner Rede zu “Stuttgart hält zusammen” vom 21.01.2024.
So stellt sich die australische KI “Leonardo.AI” eine interreligiöse Konferenz in Hessen vor! 🙂 Grafik: Dr. Michael Blume
Sehr geehrter Herr Dekan Meyer,
sehr geehrte Frau Pfarrerin Binz,
lieber Daniel (Neumann),
sehr geehrte Frau Habdank (Büro für Migration und Inklusion),
geehrte Vertretungen der Kirchen und Religionsgemeinschaften, der demokratischen Politik und Medien,
sehr geehrte Damen und Herren,
haben Sie herzlichen Dank für die freundliche Einladung und große Ehre, heute vor Ihnen sprechen zu dürfen!
Normalerweise muss ich aus Zeitgründen Termine auf „mein“ Bundesland Baden-Württemberg mit 1.101 Städten und Gemeinden sowie über 4.500+ Schulen beschränken.
Aber der geschätzte Daniel Neumann vom Landesverband der Jüdischen Gemeinden in Hessen erzählte mir angetan von diesem Forum und lud mich nachdrücklich für heute ein. Mein hessischer Amtskollege und Staatssekretär Uwe Becker ließ mich wissen, dass er sich freuen würde. Und auch muslimische Freundinnen und Freunde meinten, ich solle zusagen.
Eine aktive Gewerkschafterin auf Mastodon kündigte ihr Kommen an. Und Hessen mit seiner Landeshauptstadt Wiesbaden sowie Frankfurt bilden ja auch eines der bedeutendsten interreligiösen Zentren Europas! Denken wir an das Haus der Andacht der Bahai in Langenhain und an den Frankfurter Tempel der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage, KdÖR, formerly known as Mormonen.
Ich habe daher für den heutigen Abend einmal die australische KI „Leonardo.AI“ gebeten, ihre Vorstellung einer interreligiösen Konferenz in Hessen zu präsentieren. Das erstaunlich hoffnungsfrohe und sehr bunte Ergebnis können Sie auf der Titelseite dieses Vortrages und auch auf auf meinem Wissenschaftsblog bestaunen.
Für Baden-Württemberg und für Hessen gilt also ganz realistisch: Wir können von hier aus nicht etwa die Kriege von Russland gegen die Ukraine, die Terrorangriffe von Hamas und Hisbollah auf Israel, die Verfolgungen von Bahai und Frauen im Iran und die Zerstörung unserer Mitwelt durch Öl und Gas beenden.
Aber wir können und wollen sehr wohl gemeinsame Zeichen des Friedens und Mitweltschutzes setzen und für ein dialogisches, demokratisches und gleichberechtigtes Miteinander jüdischer, christlicher, muslimischer, anders- und auch nichtreligiöser Menschen einstehen.
Und ich darf auch voller Hoffnung berichten: Meine Ernennung zum damals ersten Regierungsbeauftragten gegen Antisemitismus erfolgte auf gemeinsamen Vorschlag der jüdischen Gemeinden von Baden und Württemberg! Und wie Ihnen Daniel (Neumann) auch aus den Sitzungen des Zentralrates der Juden in Deutschland bestätigen wird: Wo sich Badener und Württemberginnen einig sind, da wird alles möglich – ganz egal, in welcher Religion! 😊
Gerade erst am Sonntag flog mir bei der Verleihung einer Auszeichnung für die Verteidigung von Familienwerten wieder der gutmütige Spott um die Ohren, ich sei eben ein evangelischer Christ, der mit einer deutsch-türkischen Muslimin verheiratet ist, mit seinem Team ezidische Frauen und Kinder aus Kurdistan-Irak evakuierte, für jüdisches Leben arbeitet, bei den Bahai spricht und von den Mormonen ausgezeichnet wurde. Dass extremistische Spalter damit nicht klarkämen, sei wenig verwunderlich.
Denn in der Realität ist – wie die meisten von Ihnen sicher längst am eigenen Leibe erlebt haben – das Engagement für interkulturellen und interreligiösen Dialog alles andere als leicht und unbeschwert, sondern mit digitalen Anwürfen, Hass, Hetze und Risiken verbunden.
Auch die Familienwerte-Auszeichnung vom Sonntag hatte die Vorgeschichte eines interreligiösen Kongresses in Utah, USA, bei dem ich Deutschland gemeinsam mit einer buddhistischen Nonne repräsentierte. Und nachdem ich es gewagt hatte, an einer juristischen Fakultät gegen Antisemitismus und Rassismus, für das gleichberechtigte Miteinander der Religionen zu sprechen und sogar noch dem Trump-kritischen Senator Mitt Romney für seine im besten Sinne konservative Haltung zu danken, ging ein sog. Shitstorm aus feindseligen Mails samt übelster Beschimpfungen über die Veranstalter nieder.
Und seitdem wir es geschafft hatten, nach dem Hamas-Terrormassaker des 7. Oktober 2023 gegen Israel alle führenden islamischen Landesverbände und die jüdischen Gemeinden in der Synagoge Mannheim zu versammeln, hat das Ausmaß an Hass- und Desinformationskampagnen auch gegen Baden-Württemberg weiter zugenommen.
Machen wir es uns alle bitte bewusst: Wir haben es mit inländischen, insbesondere aber auch ausländischen Akteuren zu tun, die wollen, dass das interreligiöse und interkulturelle Zusammenleben in Europa und Deutschland, in Baden-Württemberg und Hessen scheitert!
Der interreligiöse Dialog war nie notwendiger als jetzt und wird genau deswegen vor allem digital attackiert!
Immer mehr Menschen machen derzeit die bittere Erfahrung, dass diejenigen zwischen die Fronten geraten, die für das Allermenschlichste eintreten: Für Frieden statt Krieg, für die Würde und das Lebensrecht jedes auch israelischen, arabischen, kurdischen, persischen, afrikanischen, amerikanischen, europäischen Menschen und vor allem jedes Kindes, für Dialog statt Terror, für Wissenschaft statt Propaganda.
Inzwischen muss als mutig gelten, wer das Selbstverständliche ausspricht: Dass jedem Krieg politisches Versagen vorausgeht, dass wir selbst durch unsere fossilen Importe von Öl und Gas die Ressourcenfluch-Diktaturen, Terrorgruppen und Waffen und die Zerstörung unserer Mitwelt finanzieren, dass es keine Geiseln und keine Menschen erster, zweiter und dritter Klasse geben darf. Dass niemand wie der Deutsch-Iraner Jamshid Sharmahd gefoltert und hingerichtet werden darf.
Und deswegen dürfen, müssen wir fragen: Was ist nur mit uns Menschen los? Warum beschießen wir einander mit Hass, Terror und Raketen, während gleichzeitig der Hunger wütet und die Klimakrise als Wasserkrise eskaliert? Haben wir den Verstand verloren – oder hatten wir niemals welchen?
Taumeln wir gar wieder auf einen Weltkrieg zu, diesmal mit Atomwaffen? Und können wir mehr dagegen tun als gemeinsame Appelle?
Erlauben Sie mir dazu schon jetzt ein ermutigendes Wort: Wenn ich nicht glauben würde, dass unser gemeinsamer Einsatz für Dialog und Demokratie Sinn machen und etwas bewegen könnte, dann wäre ich heute nicht hier.
In der Ankündigung dieses Vortrages haben Sie eine Aussage von mir zitiert:
„Wer eine Religion, einen Staat oder eine Menschengruppe angreift, der wird am Ende alle Religionen, alle demokratischen Staaten und Menschengruppen angreifen.“
Diese Aussage basiert auf einem der bedeutendsten Bücher eines der größten Religionsgelehrten am Beginn des 21. Jahrhunderts, des britischen Oberrabbiners Jonathan Sacks (1948 – 2020), seligen Angedenkens. In „Not in God’s Name. Confronting Religious Violence“ warnte er davor, dass jede – ich wiederhole: jede – Form der politischen und religiösen Gewalt auf eine leider weit verbreitete Funktion unserer Gehirne zurückgeht: den feindseligen, nach Rabbi Sacks sogar „pathologischen“ Dualismus.
Wenn uns die Welt zu schnell und komplex wird, wenn unsere Herzen in Angst erstarren und erkalten, dann neigen wir alle dazu, kognitive Abkürzungen zu nehmen und die Menschheit zu zerreißen in „Wir“ – die Guten und „Die“ – Die Bösen.
Dann werden andersglaubende Menschen durch dualistische Verschwörungsmythen wieder zu „Teufeln“, Frauen wieder zu „Hexen“, Flüchtlinge zu „Invasoren“, längst Eingebürgerte und deren Kinder wieder zu „Fremden“, alte, kranke, behinderte Menschen wieder zur „Last“, Muslime wieder zu „Eroberern“, Christen wieder zu „Kreuzrittern“, Eziden wieder zu „Teufelsanbetern“, Bahai wieder zu “Abgefallenen”, Wissenschaftlerinnen und Journalistinnen zu „Ungläubigen“ und Juden zu „Weltverschwörern“.
Diese längst von der Kognitionspsychologie als allzu “schnelles Denken” bestätigte Gefahr haben wir sogar im deutschen Begriff der „Hetze“. Wenn es zu schnell wird, dann werden wir gehetzt, verhetzt und es fällt uns immer schwerer, der Hetze zu widerstehen und nicht selber mitzuhetzen.
Feindseliger Dualismus lebt aus der vor allem medialen Beschleunigung, Dialog aber braucht die reale Begegnung. Es wäre nicht hilfreich gewesen, hätte ich nur online zu Ihnen gesprochen. Wir müssen uns treffen, sprechen, miteinander essen, um einander wirklich zu verstehen!
In mehreren Vorträgen habe ich die verschiedenen, immer wieder auch gewalttätigen Ausprägungen des feindseligen Dualismus mit den Fingern einer Hand erklärt – die Frauenfeindlichkeit, den Antisemitismus, den Antiziganismus und die Ezidenfeindlichkeit, den Rassismus und Ableismus, den Hass und die Hetze.
Lassen Sie uns bitte nicht vergessen, dass die Nazis auch die christlichen Roma und Sinti ermordeten, der sogenannte Islamische Staat / Daesh auch die Ezidinnen und Eziden!
Symbolbild für den Be-Griff des feindseligen Dualismus, etwa bei der „Woche gegen Rassismus“ in Leinfelden-Echterdingen. Michael Blume mit Leonardo.AI
Wenn dies alles aber so ist – warum ist dann der Antisemitismus nicht „nur“ irgendein Rassismus? Warum ist er immer wieder mit Verschwörungsmythen und besonderem Hass verbunden? Warum fordert zu Recht kaum jemand, dass etwa das muslimisch geprägte Pakistan oder das buddhistisch geprägte Myanmar von den Landkarten getilgt werden müsste, obwohl beide Staaten im Abstand weniger Monate zu Israel gegründet wurden und an kriegerischen Territorialkonflikten wie auch der Verfolgung muslimischer Minderheiten beteiligt sind?
Bildungsneid führte zu Judenfeindlichkeit
Die massenmörderische Trias aus antiker Judenfeindlichkeit, religiösem Antijudaismus und schließlich rassistischem Antisemitismus hat ihre Wurzeln in der Medienrevolution der Alphabetisierung!
Die erste Alphabetschrift entstand im 18. Jahrhundert vor Christus auf dem Sinai und die Tora bildet mit nach rabbinischer Zählung 304.805 von Hand geschriebenen Alphabet-Buchstaben die erste Heilige Schrift der Menschheit in diesem Medium.
Klassische Alphabete sind Lautschriften mit bis zu 30 Buchstaben und mit ihnen wurde das Lesen und Schreiben „kinderleicht“.
Und während etwa im antiken Griechenland auch noch Sokrates das Alphabet-Schreiben als Kunst und Spiel wohlhabender Männer kommentierte, wurde es in Israel zur religiösen Pflicht erst für Jungen, dann auch für Mädchen. So entstand der Begriff der Bildung aus 1. Mose 1, 27, der Mensch sei „im Bilde Gottes“ geschaffen.
Der biblische Noahsohn Sem, nach dem ja auch mein Amt benannt ist, gilt in der jüdischen Überlieferung des Talmud ausdrücklich nicht als Begründer einer sog. „Rasse“ oder Sprachgruppe, sondern er habe gemeinsam mit seinem Enkel Eber, Namensgeber für Hebräer, die erste alphabetisierte Schule begründet!
Der Semitismus war und ist die erste allgemeine Alphabetisierungs- und Bildungsbewegung der Menschheit!
Diese früheste Orientierung an Alphabet-Bildung und die damit verbundene Abwendung von Aristokratie und Polytheismus, die Entfaltung von Monotheismus, Menschenwürde und Zukunftshoffnung bis hin zum linearen Kalender gehören zu den großen Beiträgen des Judentums zur Menschheits- und Religionsgeschichte.
In einem eindrucksvollen Artikel von Utz Anhalt über „Juden in der Wissenschaft“ (in Karfunkel 151 / 4/2022, S. 43 – 45) heißt es:
„Im Judentum gehörten Lernen, Lesen und Schreiben zu den Pflichten, und zwar für jeden Juden und jede Jüdin. […] Es gab kein Judentum ohne umfassendes historisches Wissen und die Kenntnis der alten Schriften, der Thora, des Talmuds, der Kabbala und des Alten Testamentes. Schriftbildung war für Juden also existentiell, und dieses zweitens untrennbar verbunden mit Wissen über die Traditionen, Kulturen und Wissenschaften des Alten Orients.
Hinzu kam im Mittelalter, dass die gemeinsame Sprache, das Hebräisch, und die kulturelle Verbindung einen Wissenstransfer schuf zwischen Juden in Persien, Arabien und Ägypten zu denen in Italien, Frankreich oder Deutschland.“
Auch heute noch gehören mit rund 15 Millionen Menschen nur 0,2 Prozent der Weltbevölkerung dem Judentum an; aber mehr als 20 Prozent aller Menschen, die jemals einen Nobelpreis erhalten haben.
Und dies bedeutet, dass sich feindselige Dualisten gegenüber allen Religionen, Völkern und Parteien für überlegen halten; außer gegenüber jüdischen Menschen. Antisemitinnen und Antisemiten externalisieren ihren Neid und ihre vermeintliche Minderwertigkeit. Der Antisemitismus ist daher immer mit Verschwörungsmythen verknüpft, nach denen jüdische Menschen alle anderen – also uns alle hier – insgeheim kontrollieren würden.
Deswegen können wir Rassismus und Islamfeindlichkeit, Ableismus und Frauenfeindlichkeit, Hass und Hetze gegen unsere gemeinsame Demokratie nur bekämpfen und überwinden, wenn wir auch den Antisemitismus zurückweisen. Sie dürfen mir glauben: Niemand von uns hier in dieser interkulturellen Runde würde von diesem Hass und Verschwörungsglauben verschont werden!
Deswegen habe ich die ernsthafte Bitte, dass wir gemeinsam den Antisemitismus nicht Daniel Neumann und den anderen Mitgliedern der jüdischen Gemeinde „zuliebe“ zurückweisen:
Tun wir es, weil wir erkennen, dass niemand von uns sicher sein kann, wenn sie nicht sicher sein können. Tun wir es, weil jede Demokratie zusammenbricht, wenn eine Religion, eine Ethnie ausgeschlossen und verfolgt wird. Tun wir es, weil es um unser aller Sicherheit und jene unserer Kinder und Enkel geht. Tun wir es, weil wir erkennen: Eine Zukunft haben wir nur gemeinsam.
Wir brauchen weder Bildungsneid gegenüber jüdischen Menschen noch Hochmut und Arroganz etwa gegenüber der muslimischen Welt. Was wir brauchen ist Bildung nicht nur für unsere Kinder, Neugier und echte Bereitschaft zum Dialog, um die Vorurteile zu überwinden, die wir alle geerbt haben und nicht weitergeben sollten.
Lassen Sie mich zudem noch einmal auf die Bedeutung von Zeit hinweisen, die all unsere Leben durchdringt, von uns aber zu selten bedacht wird.
Es ist ja nicht nur so, dass „die Medien“ immer schneller werden.
Es ist auch so, dass Menschen früher leichter Zugang zu einer Hoffnung über die Lebenszeit hinaus hatten – auf eine religiöse Hoffnung in eine kommende Welt, eine Wiedergeburt, gar ein Paradies.
Selbst noch die durchaus verstörenden Rachepsalmen der hebräischen Bibel, Ankündigungen der christlichen Johannes-Apokalypse und einige Verse des Korans externalisieren die Vergeltung in die jenseitige Zukunft, in Gottes Hand.
Doch mit der Säkularisierung von saeculum für lateinisch „Jahrhundert, Jetzzeit“ werden unsere Erwartungen ins Jetzt verlegt. Zeit wird Geld und wenn wir etwa für unsere Familien und die Friedensarbeit da sein wollen, dann müssen wir uns „die Zeit nehmen“.
Selbst denjeningen von uns, die noch religiös sind, fällt es immer schwerer zu verstehen, warum Menschen mit dem Bau eines Gebetsortes beginnen konnten, selbst wenn nicht einmal ihre Enkel die Fertigstellung erleben würden.
Wir verstehen kaum noch, warum reiche Menschen ihr Geld in Schenkungen und Stiftungen gaben und sich damit einen Schatz im Jenseits zu schaffen erhofften.
Stattdessen wurde schon das 19. Jahrhundert im zutreffenden Buchtitel von Pankaj Mishra durch Medien- und Säkularisierungsschübe zum „Zeitalter des Zorns“ mit neuen, feindseligen und mörderischen Ideologien.
Im 20. Jahrhundert verübten Menschen die ersten beiden Weltkriege und die schlimmsten Völkermorde, die die Menschheit je erlebt hatte.
Es ist beunruhigend, aber leider notwendig, dass wir uns klar machen: Noch 1928 erreichte die NSDAP unter Adolf Hitler bei den Reichstagswahlen nur klägliche 2,6 Prozent, doch nur fünf Jahre später konnte er die Macht übernehmen. Der Schlüssel dazu war der Medienmilliardär Alfred Hugenberg, der Hitler förderte und dann auch noch als DNVP-Parteivorsitzender die nötigen Stimmen zur Machtübernahme zur Verfügung stellte.
Entsprechend große Sorgen mache ich mir heute über die massiven, rechtsdualistischen Kampagnen etwa eines Elon Musk gegen die verbleibenden, rechtsstaatlichen Demokratien.
Und ich bin betrübt, dass der Amazon-Gründer Jeff Bezos der von ihm gekauften „Washington Post“ nun erstmals untersagt hat, eine Wahlempfehlung für eine Demokratin, für Kamala Harris auszusprechen. „Democracy dies in darkness“ bedeutet eben auch, dass diejenigen besonders mächtig sind, die die Medien-Scheinwerfer besitzen.
Gegenüber der Jüdischen Allgemeinen hatte ich bereits 2022 gewarnt: “Wenn ein Mediensystem kaputt ist, stürzt die Demokratie ab.” Und ich muss es in aller Deutlichkeit sagen: Wenn wir unsere kostbare Zeit der Thymotisierung durch kommerzielle und oft antisoziale Digitalkonzerne anvertrauen, dann geht auch unser deutsches Mediensystem kaputt. Wer Bleibendes schaffen will, begebe sich ins freie, nichtkommerzielle Fediversum!
Die große Philosophin Jeanne Hersch wies in der Auseinandersetzung mit den auch damals schon oft antisemitischen und antiwestlichen Studierendenprotesten darauf hin, dass die „Forderung nach dem vollen Glück, jetzt gleich“, nach einem unmittelbaren irdischen Paradies“ nicht nur „jeder Wirklichkeit den Rücken kehrt“, sondern „die Möglichkeit eines Sinnes“ ausschließt. („Erlebte Zeit. Menschsein im Hier und Jetzt“, S. 46)
Die bittere Wahrheit ist: Bis heute sind auch linksdualistische und gebildete Milieus in Universitätsstädten Brutstätten von Bildungsneid und Antisemitismus, die komplexe Probleme auf einen simplen Freund-Feind-Dualismus reduzieren. Das auch deutsche Bündnis etwa von RAF, Stasi und arabischen Terrorgruppen war kein Einzelfall. Historikerinnen und Historiker werden zu beurteilen haben, wie sehr der links-antisemitische Absturz von Greta Thunberg auch der sogenannten Klimaschutzbewegung geschadet hat.
Heute erleben wir angesichts eines massiven und längst globalen Geburtenrückgangs und dem entsprechend verzögerten Einbruch der Weltwirtschaft (wer soll denn weiterhin veraltete Autos kaufen?) sogar ein völliges Verwerfen der Zukunft zugunsten von idealisierten Vergangenheiten!
Auf den säkularen Zusammenbruch der Hoffnungen auf ein besseres Jenseits folgt derzeit der Zusammenbruch der Hoffnungen auf ein besseres Diesseits – und damit die Stunde religiöser und rechter Dualisten!
Am Beginn des 21. Jahrhunderts haben wir uns daran gewöhnt, dass antisemitische Terrorgruppen wie Daesh und Hamas und auch deutsche Attentäter wie jener von Halle ihre Mordtaten live ins Internet streamen.
Wir bemerken kaum noch, dass unsere Filme mit Titeln wie „Goldfinger“, „Payback“, „Retribution“, „Mission Impossible“, „Kill Bill“ und „John Wick“ von Rachephantasien nur so triefen, die von meist männlichen Actionhelden innerhalb von zwei Stunden an oft Dutzenden Opfern brutal exekutiert werden.
Wir bedenken selten, dass die beiden beliebtesten Gruppen fantastischer Superhelden in unseren Kinos „Justice League“ – Gerechtigkeitsliga – und „Avengers“ – Rächer – heißen und schon unsere Teenager an die Botschaft gewöhnen, dass jede Untat zeitnah und mit Gewalt zu beantworten ist.
Wenn es keine Gerechtigkeit im Jenseits mehr zu erhoffen gibt, dann muss jede Rache vollzogen werden – dann gibt es weniger Vergebung und kaum noch Frieden.
Ja, wir lassen es zu, dass etwa China unsere Jugend mit TikTok emotionalisiert, thymotisiert, radikalisiert – das gleiche Portal aber im eigenen Land verbietet. Wir fragen uns kaum, warum Telegram in Sicherheitskreisen längst „Terrorgram“ genannt wird. Und selbst Bundesbehörden wirken noch auf X mit, obwohl deren Besitzer Elon Musk längst in finsterste rechtsdualistische, verschwörungsmythologische und auch antisemitische Abgründe gestürzt ist.
Ich bin davon überzeugt: Wenn wir das fossile Zeitalter der Beschleunigung, Hetze und Zerstörung gemeinsam überleben wollen, dann brauchen wir dringend
- mehr echten, zwischenmenschlichen Dialog, wie Sie ihn hier pflegen.
Wir brauchen 2. mehr Medienbildung, um nicht auch selbst dauerhaft mit Dopamin und Adrenalin geflutet, thymotisiert und empörungssüchtig zu werden.
Und wir sollten 3. dringend unseren Verbrauch an fossilen Gewaltenergien verringern und stattdessen erneuerbare Friedensenergien aufbauen, um unserer Mitwelt und unseren Mitmenschen weniger zu schaden.
Derzeit sind wir selbst es, die durch unsere eigene Bequemlichkeit direkt und indirekt die Diktaturen, Kriege, den Terror und die Propaganda finanzieren, über die wir dann wehklagen.
Wer mit dem Verbrenner-SUV zur Friedensdemo fährt, verdrängt den eigenen Beitrag zu Gewalt und Zerstörung.
Wie die meisten Deutschen wünsche auch ich mir einen gerechten Frieden im Nahen und Mittleren Osten, Demokratie, Freiheit und Sicherheit für alle israelischen, palästinensischen, arabischen, kurdischen und iranischen Menschen. Wir werden zu diesem Ziel jedoch nicht beitragen, wenn auch wir aus Europa heraus immer neues Öl ins Feuer gießen – sondern wenn wir anfangen, Antisemitismus klar zurück zu weisen und uns wieder mehr Zeit für unsere Mitwelt und unsere Mitmenschen, für den Dialog und die Solarpunk-Transformation unseres eigenen Lebens zu nehmen.
Ich danke Ihnen für Ihre Einladung und Aufmerksamkeit, vor allem aber für Ihr Engagement für Dialog, Frieden und Besinnung! Und ich wünsche Ihrer Stadt und Ihrem Land von ganzem Herzen Frieden, Wasser des Lebens und also Gottes guten Segen!
Wohltuend, dass Sie das friedensstiftende Potenzial von religiösen Gruppen (speziell auch Christinnen und Christen) mit lebendiger Jenseitshoffnung sehen und benennen.
Das ist keineswegs selbstverständlich. Mein Eindruck ist: Was man migrantischen Gruppierungen in ihrer Exotik vielleicht noch zugesteht, scheint bei “Einheimischen” nur schwer erträglich zu sein: Wie kann jemand im Land der Aufklärung noch gläubig sein? Da muss doch was faul sein.
Und dann sucht und findet man irgendwas Ekliges, über das man berichten kann (die Textbausteine “rückwärtsgewandt”, “frauenfeindlich” oder “Schwule hassend” fehlen dabei selten), und kann bequem weiter in seinem beschränkten Weltbild verharren.
Aber es bewegt sich was, und deshalb gibt es Hoffnung!
Danke, @Thomas S. 🙏
Und, ja, ich muss Ihre Beobachtung leider bestätigen: Schon bei Lesungen zu meinen Buch „Islam in der Krise“ – immerhin ein SPIEGEL-Bestseller – erlebte ich neben viel Zustimmung auch immer wieder das Beharren auf feindseligem Dualismus. Für viele sich selbst für „aufgeklärt“ haltende Menschen war es einfacher, etwa die Golfkriege als „Glaubenskriege“ zwischen US-Fundamentalisten, Juden und Muslimen wegzuschieben, statt die auch eigene Rolle als Finanziers fossiler Importe, Diktaturen und Waffen wahrzunehmen. Das tat weh, das sollte weg!
Bis heute erlebe ich zur Erkenntnis der erneuerbaren Friedensenergien unter Religiösen durchschnittlich höheres Interesse als unter Menschen, die auf antireligiösem Dualismus beharren. Und das sind leider nicht wenige…
Daher vielen lieben Dank für Ihre Ermutigung – und die gemeinsame Hoffnung! 🙏📚🖖
Zwei Links dazu
https://www.pro-medienmagazin.de/luisa-neubauer-war-frueher-jugendleiterin-in-ihrer-kirchengemeinde/
https://www.katholisch.de/artikel/47274-oekumenischer-predigtpreis-ehrt-klimaaktivistin-luise-neubauer
Und ja, die Energiewende braucht nichts so sehr, wie den festen Glauben daran, dass wir es schaffen werden.
Vielen Dank für die großartige Rede.
Ihre Plädoyers fürs Fediversum werden immer überzeugender.
“So stellt sich die australische KI “Leonardo.AI” eine interreligiöse Konferenz in Hessen vor!”
Mir fällt schon eine ganze Weile auf, daß “Leonardo.AI” von den Zeugen Jehovas äußert begeistert sein muß. Die Bilder sehen von ihrem Kitschgehalt schwer nach “Wachturm” aus.
😂
Das habe ich aber auch zu Bildern der Bing-Copilot-KI zu erneuerbaren Friedensenergien so gehört! 😉
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/testvergleich-die-copilot-und-gemini-kien-zu-fossile-gewaltenergien-vs-erneuerbaren-friedensenergien/
Leonardo.AI ist stark in Fantasy & Anime. Ich liebe es & zahle auch dafür. Kleinere KIen stärken. 🖖
Sehr geehrter Herr Dr. Blume,
vielen Dank für Ihren Vortrag am 29.10. in Reinheim. “Warum Antisemitismus auch uns bedroht”. Die historisch, philosophisch, psychologische Perspektive des Antisemitismus hat für mich viele neue Aspekte und Informationen beinhaltet.
Eine Frage, die ich in der Veranstaltung nicht öffentlich stellen wollte, vielleicht um nicht die Büchse der Pandora zu öffnen, ist: Hat nicht die aktuelle Politik der israelischen Regierung auch ein wenig mit der weltweit verbreiteten Israel-kritischen/feindlichen Stimmung zu tun?
In Deutschland wird die Differenzierung zwischen Antisemitismus und Kritik an der Politik Israels meist von beiden Seiten nicht sehr genau genommen, was zu völlig absurden Ergebnissen führt.
Vielen herzlichen Dank für Ihr Dasein und das überaus große Interesse gestern in Reinheim (Odenwald)! 😊🙏🖖
Zu Ihrer Frage: Auch der israelbezogene Antisemitismus ist sehr viel älter als der Staat Israel 🇮🇱. Ich hatte dazu beispielhaft die Farhud-Pogrome in Bagdad 1941 durch den Hitler-Verbündeten Großmufti al-Husseini geschildert.
Gleichwohl kann und muss selbstverständlich auch die israelische Regierungspolitik konstruktiv kritisiert werden – und ich habe das auch bereits selbst getan:
https://www.swr.de/swraktuell/baden-wuerttemberg/antisemitismusbeauftragter-blume-kritisiert-netanjahu-100.html
Und gerade lese ich auf S. 1 der FAZ:
„Heftige Kritik an Israels UNRWA-Verbot. EU: Keine Alternative zum Palästinenserhilfswerk“
Dass es keine Kritik an der israelischen Politik, Regierung wie auch Knesset, gebe, ist also offensichtlich nicht zutreffend.
Ihnen Dank für das lebendige Interesse und auch für diesen Blog-Dialog! 🙏😊👍
Wenn wir schon Menschen dualistisch auf eindimensionale Fantasy- und Bugs-Bunny-Klischees reduzieren, möchte ich darauf hinweisen, dass Gramps Grumpy-Trumpy und IIE Musk (Illegaler Immigrant Elon) wie eine böse Parodie von König Artus und Merlin wirken – ein lautes, launiges, verzogenes Kind und der böse Hexenmeister, der sich irgendwie verhält wie die Prostituierte, die Königin geworden ist und mit aller Gewalt die Welt von ihrer Jungfräulichkeit überzeugen möchte.
Ich kann Extremisten auch deshalb nicht ausstehen, weil sie jeden schlechten Witz wahr machen. Ihre Welt ist Deadpan-Humor – alles ist Slapstick und keiner darf lachen. „Ich reiß dir den Kopf ab“ ist halt nur lustig auf einem Planeten, auf dem es keine realistische Drohung ist. „Ich mein’s nicht ernst“ klingt nur glaubwürdig, wenn nicht 60 Prozent der Leute, die so was sagen, „’s“ ernst meinen.
Eine Welt ohne Humor aber, der Spannungen in spielerischem Geplänkel entlädt, in der jeder das Maul halten und sich an politisch korrekte Klischees halten muss, ist eine höchst empfindliche Reaktionsmasse für Idiotenwaffen: Sie bestrahlen ein Gebiet mit Propaganda, irgendwelche Spinner werden schon durchdrehen, sich eine Axt schnappen und in den nächsten Kindergarten rennen. Das heizt die Stimmung noch mehr auf, löst Kettenreaktionen aus, bis die Spannung schließlich nicht mehr auszuhalten ist. Die Pointe des ganzen Witzes ist dann nicht Lachen, sondern Gewalt. Lachen ist ja verboten.
Und so verstehen Sie bitte auch Action-Filme, wie Avengers oder Justice League: Sie sind Echos einer besseren Welt. Wer von den Machern von Akte X oder V – Die Außerirdischen hätte je gedacht, dass so viele Leute das für Fernsehnachrichten halten würden? Das Zombie-Hirn befindet sich im Grunde auf permanentem LSD-Trip: Es hat keinen Bezug zur Realität, die Emotionen der Sekte sind die einzige Eichgröße – wenn alle Angst vor Spinnen haben, sind Spinnen zehn Meter groß. Es ist der Kopf von Lovecraft, wo Ängste zu dunklen Göttern und namenlosen Schrecken mit komischen Namen werden.
Es gab mal eine Untersuchung, die zeigte, dass Prostituierte einen stark sexualisierten Familiengrund haben. Einerseits hatten viele Kindesmissbrauch erfahren. Andererseits kamen auch verstärkt viele aus puritanischen Familien, in denen Sex absolutes Tabu war, die Todsünde schlechthin. Der Madonna-Hure-Dualismus macht Ihre Tochter zur Hure, ganz egal, für welche Art der sexuellen Aufladung Sie sich entscheiden: Entweder Sie fügen Sex hinzu, sodass der Druck steigt. Oder Sie drücken mit aller Gewalt den Deckel drauf, sodass der Druck steigt. Zombies und Zombie-Futter. Amok und Apathie. Populisten und Etablierte. Fäulnis und Leichenstarre. Leider führt kein Weg am Mittelweg vorbei, und wenn beide Extreme keinen Platz mehr zwischen sich lassen, führt nur ein Weg weg von ihnen. Sie leben in einer Zeit der Extreme, hüten Sie sich vor beiden. Auch in Fragen des Antisemitismus.
[Okay. Ab hier wird es schräg & vor allem wieder viel zu lang. Gekürzt M.B.]
Sehr geehrter Herr Blume,
eine sehr ausführliche Rede! 🙂
Man steht eben auch für den anderen ein, weil auch er ein teil von einem selbst ist.
Ich schreibe gerade für das Pfarrblatt in meinem Ort und ein Artikel davon ist sehr stark von ihren Ideen geprägt:
Gemächlich Leben
Wer beim Autofahren schon einmal einen gemächlichen Straßenteilnehmer vor sich gehabt hat, weiß vermutlich das die Gemütlichkeit des einen die Ungeduld des anderen immens steigert. Gerade dann, wenn man selber der Ungeduldige ist. Dabei ist es meistens das Gefühl, langsamer gemacht zu werden, was die Ungeduld hervorruft. Logisch betrachtet weiß ein jeder, ob man nun 5 Km/h schneller oder langsamer fährt, nun, das macht eigentlich keinen nennenswerten Unterschied. Aber, es geht ja auch nicht um Logik, sondern um ein Gefühl, nämlich die Hetze. Gemächlich ist das Gegenteil von Hetze. Sie lässt sich Zeit, ob bei der Kasse, beim gehen oder wo sie sonst einem unterkommt. Die Hetze jagt, ist immer in Bewegung, sucht und findet doch nie wirklich etwas. Die Hetze wird von der Zeit befeuert, den je weniger Zeit wir haben, desto mehr Hetzen wir und sobald jemand nicht Hetzt, hält man uns bei der Überholspur auf. Die Hetze verfolgt uns aber, den plötzlich wird alles zu langsam, wir sehen viel Schlechtes und nur selten etwas Gutes. Denn das Gute hält ja nicht auf und wird so ignoriert, das schlechte wiederum ist alles was uns aufhält. Kinder brauchen zum lange zum Zähne putzen, die Firma entwickelt sich nicht rasch genug, es scheint keine vernünftigen Personen mehr für Beziehungen zu geben. Wer sich von der Zeit also einfangen lässt, der verliert viel Gutes um dafür viel Wut zu gewinnen, den irgendwer muss ja Schuld sein in der misslichen Lage, in der man steckt. Aber vielleicht bekommt man den Geistesblitz geschenkt, dass man vor der Zeit nicht weglaufen kann, aber sehr wohl gehen. Ganz gemächlich.
Ich tue es zwar ziemlich oft, doch ich muss ihnen wirklich ein ganz großen Dank aussprechen, das ich durch ihr Arbeiten und schaffen meine Welt und damit auch mich selbst, immer mehr und besser verstehe. 🙂
Eine gute Nacht
Vielen herzlichen Dank, @Berthold Forster – auch für den wunderbaren Text! 🙏🖖
Ja, ich bin mir bewusst, dass ich den Interessierten viel abverlange. Aber es ist ja freiwillig und mir scheint, dass es sogar eine wachsende Nachfrage nach vertiefenden Inhalten und Dialogen gibt. Darin liegt für mich – Hoffnung.
Daher noch einmal: Danke! 🙏
Guten Abend, @Michael Blume.
Eine wunderbare Rede, ich kann mir vorstellen, dass es ein gelungener Abend war! Danke, dass Du sie auch mit den nicht Anwesenden teilst!
Bei den aktuellen Blogposts und Diskussionen, auch wenn ich die letzten Tage nicht viel selbst kommentiere, so lerne ich gerade besonders viel dazu. Ich betrachte Gemeinschaften aller Art schon immer sehr skeptisch. Aber ich lerne hier, besser zu verstehen und anzunehmen, welche wichtige Rolle u.a. religiöse Gemeinschaften (wenn sie sich der Aufklärung nicht verschliessen) angesichts der “Enge der Zeit” und als Gegenkraft zur aktuellen Hetz-Beschleunigung spielen können.
Der Dialog hier auf “Natur des Glaubens” bedeutet mir viel.
“Die große Philosophin Jeanne Hersch wies in der Auseinandersetzung mit den auch damals schon oft antisemitischen und antiwestlichen Studierendenprotesten darauf hin, dass die ‘Forderung nach dem vollen Glück, jetzt gleich’, nach einem unmittelbaren irdischen Paradies, nicht nur ‘jeder Wirklichkeit den Rücken kehrt’, sondern ‘die Möglichkeit eines Sinnes“ ausschließt'”.
Ja, ich empfinde es auch immer mehr so, dass es dem rein ich-bezogenen “Suche dein Glück bei dir im Hier und Jetzt” so etwas wie Sinnstiftung mangelt. Ich fand in diesem Zusammenhang Deine Anregungen und unsere Diskussionen zum Böckenförde-Diktum sehr erhellend, dass nämlich dass “der freiheitliche, säkularisierte Staat von Voraussetzungen lebt, die er selbst nicht garantieren kann”.
Das ist vielleicht eine ähnliche Denkstruktur, die ich übrigens sehr interessant finde: Systeme können rein logisch aus sich selbst heraus nicht begründet werden. Es braucht immer “Offenheit”. Aber ich kann heute nichts Vernünftiges mehr formulieren.
Danke nochmal für die interessanten Anregungen!
Guten Morgen, lieber @Peter Gutsche! 🙏🖖
Und ich stimme Dir nicht nur zu, sondern meine sogar, dass wir erkenntnistheoretisch gemeinsam weitergekommen sind.
Entlang der evolutionären Emergenz basiert jedes System auf vorhergehenden Systemen und bringt dann auch wieder neue hervor. Deswegen kommt jede Reduktion an ihre Grenzen, benötigt jede echte Erkenntnissuche „Offenheit“ in die Zukunft.
Sowohl die aus der Transzendenz schöpfenden Antworten auf die Anthropodizee wie auch das staatsrechtliche Böckenförde-Diktum verweisen darauf, dass sich kein System aus sich selbst heraus begründen kann.
Dass sich nun auch Hinweise aus der Quantenphysik verdichten, wonach auch Zeit – bzw. der Zeitstrahl – kein fundamentales, sondern ein emergentes Phänomen der Physik sein könnte, eröffnet neue, erst in Umrissen erkennbare Wege der Erkenntnistheorie und Wissenschaft.
Dir von Herzen Dank für Dein konstruktives Interesse und Beitragen auf diesem Blog, lieber Peter! 😊🙏📚🤖🖖
Guten Morgen,
Dein Vortrag ist absolut in sich stimmig und wird vermutlich sehr gut angekommen sein. Trotzdem muss man mit einigen Begriffen vertraut sein.
Ich schließe an den Kommentar von @Berthold Forster an. Ich habe zwar keinen Gemeindebrief geschrieben, aber eine Buchbesprechung in meinem Lesekreis gehalten. Dort erlaube ich mir jetzt immer in den letzten 15 Minuten, Inhalte aus diesem Blog zu erklären. Meine Seniorinnen wissen jetzt, was digitale Thymotisierung ist. Auch dass Antisemitismus ursprünglich etwas mit Bildungsneid zu tun hat, haben die Damen sehr wohl verstanden. Beides passte hervorragend zu unserer Buchbesprechung von ,Ein Garten über der Elbe‘.
Wieder in Anlehnung an @Berthold Forster, das, was wir hier lernen oder als geistige Anregung mitnehmen, tragen wir weiter. Die Inhalte aus diesem Blog müssen auch analog in die Welt.
Danke für Deine Unermüdlichkeit 🙏
Ganz herzlichen Dank, liebe @Elisabeth K 🙏🍀☕️
Tatsächlich hatte ich Dich gestern auf die Frage einer Teilnehmerin, was auch ältere Menschen tun könnten, namentlich als Beispiel und, ja, Vorbild für Bildungs- und Medienengagement genannt! 😊
Und ich meine das wirklich so: in Deiner Kombination von analogem (z.B. Wanderungen) und crossmedialem Engagement (Bücher, Gespräche, Internet, Blogs, KI) bewirkst Du viel. Unserer Gesellschaft und Demokratie ginge es deutlich besser, wenn sich mehr Seniorinnen so konstruktiv einbringen würden wie Du! 🖖
Danke für Dein Engagement und dafür, dass ich Dich kennenlernen durfte. 😊🙏👍
Eine Rede, die nachdenklich macht. Die zeigt, dass Ausgrenzung von und Hass auf bestimmte(n) Gruppen, nicht bei diesen Gruppen endet.
Zurecht erwähnen Sie immer wieder die antisozialen Digitalkonzerne, die Teil der Medienlandschaft sind. Diese Plattformen werden auch von Redakteuren der Zeitungen, die als gedrucktes Produkt täglich auf den Markt kommen, genutzt. Es geht nicht nur um Promotion für das eigene Blatt. Leserinnen und Leser haben beispielsweise über Jahrzehnte die Zeitung mit den vier Großbuchstaben mit Lügen und Falschbehauptungen durchkommen lassen. Zwar gab es immer wieder Beschwerden beim Presserat, aber das hat dem Produkt nicht geschadet, eher im Gegenteil. Über das Phänomen, dass Printmedien im Zusammenspiel mit den antisozialen Medien Hass- und Hetzkampagnen erfolgreich unters Volk bringen und viele Menschen diese glauben, kann man nur staunen. Im Fediverse möchte ich die Leute eigentlich nicht haben. Auch Lügen haben Bestand, wenn sie erst einmal erfolgreich ins Netz gestellt wurden.
Ich mache mir große Sorgen um die Bundestagswahl 2025. Musk und Konsorten haben ein Interesse daran, auch bei uns weiter zu destabilisieren. Und von Putin droht uns ebenfalls Einmischung. Was derzeit im Wahlkampf in den USA läuft, wird in der einen oder anderen Form und Intensität auch unseren Wahlkampf bestimmen. 2026 wählen wir Baden-Württemberger einen neuen Landtag. Wir sollten heute schon unser Augenmerk auf die Medienbildung der jungen Menschen richten, die dann Erstwähler sein werden. Denn auch in BW – das zeigen Umfragen – hat beispielsweise BSW Chancen, in den Landtag einzuziehen. Allerdings wird es spannend zu sehen sein, wie sich dieses Bündnis weiterentwickelt.
Auch wenn es uns unverständlich erscheint, warum Menschen im Mittelalter große Kirchenbauten in Angriff genommen haben, deren Fertigstellung sie selbst und auch ihre Kinder, Enkel und Urenkel usw. nicht erlebten, so haben diese Menschen aus einem tiefen Glauben heraus diese Werke begonnen. Man schuf die Kathedralen etc. zur Ehre Gottes möchte ich meinen. Die Musik, die uns aus dieser und späterer Zeit überliefert ist, diente ebenfalls dem Zwecke der Verehrung des Höchsten. Hildegard von Bingen komponierte geistliche Lieder. Hofkapellen entstanden in späteren Zeiten häufig aus den Musikern und Sängern, die den Gottesdienst umrahmten. Religion war elementarer Bestandteil des Lebens der Menschen.
Den Satz: “Inzwischen muss als mutig gelten, wer das Selbstverständliche ausspricht…” zeigt deutlich, wie weit wir uns als Gesellschaft von einem gedeihlichen und friedlichen Miteinander entfernt haben. Danke, dass Sie das trotzdem so deutlich sagen!
“Was ist nur mit uns Menschen los?” Viele haben Angst. Die ist bekanntlich nie ein guter Ratgeber.
Wichtig sind deshalb Plattformen des sachlichen und engagierten Meinungsaustauschs wie Ihr Blog. Ich lerne immer noch dazu!
Liebe @SabineH – haben Sie ganz herzlichen Dank für diesen überaus starken Druko, dem ich aus ganzem Herzen beipflichten möchte.
Denn auch ich meine, genau darauf kommt es jetzt an: einerseits auf einen schonungslosen und damit auch sorgenvollen Realismus, andererseits aber auch auf eine hoffnungsvolle Zuversicht, ohne die wir uns in Fatalismus verlieren.
Die gestrige Veranstaltung war außerordentlich intensiv und es war mir eine große Freude, auch Daniel Neumann und seine Mitwirkenden vom Interreligiösen Forum Darmstadt-Dieburg gemeinsam erleben, mit ihnen sprechen zu dürfen. Das war dialogischer Monismus zum Miterleben! 🙂
Wir brauchen die gemeinsame Hoffnung für eine post-fossile Transformation hin zu erneuerbaren Friedensenergien, Dialog und der Wiederentdeckung der Menschenwürde aller. Und gleichzeitig dürfen wir weder die Realität der fossil finanzierten Gewalt und Propaganda noch der Klimakrise negieren.
So hatte ich die Klima- als Wasserkrise ja auch gestern angesprochen – und heute erreichen uns erschütternde Nachrichten aus Spanien:
“Schwerste Flutkatastrophe in Spanien seit 1996: Mindestens 70 Tote in Valencia […]
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat Spanien die Hilfe der Staatengemeinschaft angeboten. In nur wenigen Monaten hätten Überschwemmungen Mittel- und Osteuropa, Italien und jetzt Spanien heimgesucht, sagte von der Leyen weiter. „Das ist die dramatische Realität des Klimawandels, und wir müssen uns darauf vorbereiten, in unserer gesamten Union und mit allen Mitteln, die uns zur Verfügung stehen.“”
https://www.tagesspiegel.de/gesellschaft/panorama/schwerste-flutkatastrophe-in-spanien-seit-1996-mindestens-62-tote-in-valencia–realitat-des-klimawandels-12614990.html
Ihre Kommentare, liebe @SabineH., bedeuten mir in der gelungenen Verbindung von Realismus und Hoffnung sehr viel. Deswegen ist der Dank ganz meinerseits!
Guten Morgen am Reformationstag 2024 und vielen herzlichen Dank für Ihre Antwort.
Der 31.10. erinnert an Martin Luther und seine 95 Thesen. Aber auch daran, welche schwerwiegenden Folgen die Kirchenspaltung hatte. Für die Bevölkerung damals galt: Cuius regio, eius religio. Die Untertanen des Herzogs von Württemberg mussten den neuen Glauben annehmen.
Johann Sebastian Bach komponierte für den Reformationstag die Kantate “Ein feste Burg ist unser Gott”, BWV 80. Zu triumphierend durfte die Musik nicht ausfallen, da Bachs Landesherr, der legendäre Kurfürst von Sachsen August der Starke, zum Katholizismus konvertiert war, um König von Polen werden zu können.
Der 31.10.1733 ist das Sterbedatum von Herzog Eberhard Ludwig von Württemberg. Nachdem der Sohn von Eberhard Ludwig vor diesem gestorben war, wurde Karl Alexander aus der Seitenlinie Württemberg-Winnental sein Nachfolger als regierender Herzog von Württemberg. Karl Alexander war katholisch, was große Bedenken im Herzogtum hervorrief. Von 1733-1797 blieb es bei katholischen Herzögen. Denn auch die drei Söhne Carl Eugen, Ludwig Eugen und Friedrich Eugen blieben der Religion ihres Vaters treu. Sowohl Carl Eugen als auch Friedrich Eugen waren mit Nichten von Friedrich dem Großen verheiratet, die evangelisch waren. Württembergs erster König, Friedrich I. war wieder evangelisch.
Der vorgesehene Nachfolger des letzten württembergischen Königs Wilhelm II. war Albrecht Herzog von Württemberg. Seit 1921 sind die Chefs des Hauses Württemberg katholisch.
Es ist wichtig, dass es diese interreligiösen Dialoge gibt. Danke für Ihre beeindruckende Rede!
Haben Sie herzlichen Dank für Ihren freundlichen Reformationstag-Gruß, liebe @SabineH. 🙏
Für mich ist dieser Tag tatsächlich nicht nur mit konfessionellen, sondern auch mit biografischen und wissenschaftlichen Erinnerungen verknüpft.
So sprach ich am 31.10.2017 zum 500. Reformationstag in der evangelischen Johanniskirche zu Lauf an der Pegnitz bei Nürnberg:
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/jesus-als-primaeres-medium-auch-ein-festes-byte-ist-unser-gott-festpredigt-zum-500-jahrestag-der-reformation-in-der-johanniskirche-lauf-bei-nuernberg/
Tragischerweise verstarb am gleichen Tag ein guter Freund und herausragender Kollege, Wolfgang Achtner, an einem Herzinfarkt. Weil wir gerade auch zu den Themen Zeit & Dialog viel zusammengearbeitet haben, habe ich zum heutigen Tag in Erinnerung an ihn gebloggt:
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/zeit-zum-dialog-ueber-zeit-in-erinnerung-an-wolfgang-achtner-1957-2017/
Ihnen herzlichen Dank auch für Ihre wichtigen Hinweise auf die Bedeutung von Musik für Erinnerung und Hoffnung!
@Säkularisierung
Soweit die Säkularisierung eine Hinwendung zum Weltlichen und zum Hier und Jetzt motiviert, muss das noch nicht schaden. Entscheidend scheint es mir zu sein, wenn dennoch auch Geisteswelten anerkannt werden.
So kann dann eine konsequente Mitweltgestaltung zum Guten hin in Gang kommen, die mit geistigen Argumenten unterstützt wird.
Einfach vor allem die weibliche Sexualität kontrollieren und das Weltliche kaum beachten ist es jetzt glaube ich auf keinen Fall.
Und Glaubensgemeinschaften, die detaillierte Vorschriften machen, was man genau zu glauben hat, die finde ich gar nicht gut. Ob die dann mehr Kinder haben ist mir dann sogar egal. So bitte nicht.
Dabei bleibt es den Weltoffenen allerdings frei, dass sie auch im Sinne von Geisteswelten handeln, wenn sie in eigene Kinder investieren.
Immerhin war der Bevölkerungsschwund der letzten 50 Jahre schon ein Segen, würde ich sagen. Die Welt kann nur begrenzt Menschen vertragen, erst recht, wenn die so verschwenderisch leben. Vermutlich sind wir aber inzwischen so gut geschrumpft, dass man gerne die Schrumpfung deutlich verlangsamen kann.
Dann kommen wir auch klar, wenn keiner mehr bei uns einwandern will. Das ist auch nicht schlecht. Wir sollten es versuchen, auf diese 1,8 Kinder zu kommen, indem wir die Frauen, die sich für Kinder entscheiden, mehr unterstützen. Zumal sich Religiosität sowieso nicht verordnen lässt.
Der Tagesspiegel berichtet heute von einem neuerlichen, einseitig anti-israelischen und also antisemitischen Boykottaufruf aus der Literaturszene:
“Zu den israelischen Kulturinstitutionen zählen auch Verlage, Festivals und Literaturagenturen, und die Liste der Schriftsteller und Schriftstellerinnen, die den Boykottaufruf unterzeichnet haben, enthält inzwischen weit über tausend Namen. Darunter viele prominente und bekannte antiisraelische Autoren und Autorinnen wie Judith Butler, Sally Rooney, Naomi Klein, Pankraj Mishra, Rachel Kushner, Arundhati Roy, Annie Ernaux oder Kamilla Shamsie.
Rooney beispielsweise, die gerade mit ihrem neuen Roman „Intermezzo“ Erfolge feiert, lehnte es 2021 ab, die Rechte für die hebräische Übersetzung ihres Romans „Schöne Welt, wo bist du“ an einen israelischen Verlag zu verkaufen. Oder Judith Butler: Die in Berkeley lehrende Rhetorikprofessorin spricht gern davon, dass die Hamas-Attacken am 7. Oktober ein „Aufstand“ gewesen seien, „ein Akt des bewaffneten Widerstands“, das verstehe sich, wenn man „ehrlich und historisch korrekt“ sein will.”
https://www.tagesspiegel.de/kultur/boykottaufruf-gegen-israelische-verlage-und-kulturinstitutionen-eine-einseitige-rolle-spielen-12617648.html
Schon im Podcast “Verschwörungsfragen” 11 hatte ich erklärt, warum ich einseitig antizionistische Boykottaufrufe für klar antisemitisch halte:
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/verschwoerungsfragen-10-warum-antizionismus-antisemitismus-ist/
An dieser Einschätzung halte ich fest. Wer sich in einen feindseligen, juden- und israelfeindlichen Dualismus, erbringt damit leider auch eine intellektuelle Bankrotterklärung.
Perplexity.ai fasst meine Position präzise zusammen:
Dr. Michael Blume lehnt einseitig antiisraelische Boykottaufrufe aus mehreren Gründen ab:
1. Prinzipielle Ablehnung von Boykotten gegen ethnische oder religiöse Gruppen:
Blume betont, dass er generell gegen Boykotte gerichtet auf bestimmte Ethnien oder Religionen ist, nicht nur gegen Juden oder Israel. Er sagt explizit: “Ich möchte auch keinen Boykott gegen Russen, Türken, Pakistani oder andere ethnische, religiöse Minderheiten haben.”
2. Gefahr der Diskursunterbrechung:
Blume sieht in Boykottaufrufen die Gefahr, dass sie den Dialog und Austausch abbrechen. Er hält es für “gefährlich, weil es eben den Diskurs abbricht”.
3. Gleichbehandlung in der Kritik:
Er plädiert dafür, Israel wie jedes andere Land zu kritisieren, aber nicht anders als andere Länder. Blume sagt: “Kritisieren Sie, wenn Sie das wollen, Israel wie andere Länder auch, aber kritisieren Sie es nicht wie kein anderes Land.”
4. Ablehnung von Antisemitismus und Rassismus:
Blume betont, dass es “keine guten und keine bösen Formen des Rassismus” gibt, sondern nur schlechte. Er sieht in einseitigen Boykottaufrufen gegen Israel eine Form von Antisemitismus.
5. Offizielle Position Baden-Württembergs:
Als Antisemitismusbeauftragter vertritt Blume auch die offizielle Position des Landes. Er erwähnt, dass der Landtag von Baden-Württemberg Boykottaufrufe gegen israelische Geschäfte und Waren verurteilt.
6. Förderung von Dialog statt Konfrontation:
Blume betont die Wichtigkeit, in Deutschland und Europa unter friedlichen Bedingungen miteinander zu reden, anstatt Konflikte zu schüren.
Durch diese Haltung versucht Dr. Blume, eine ausgewogene und konstruktive Herangehensweise an die Israelkritik zu fördern, die frei von antisemitischen Untertönen ist und den Dialog aufrechterhält.
Citations:
[1] https://taz.de/Antisemitismus-in-Deutschland/!5824643/
[2] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/verschwoerungsfragen-10-warum-antizionismus-antisemitismus-ist/
[3] https://www.ev-akademie-boll.de/fileadmin/user_upload/06_Service/02_Online-Dokumente/430118_10_blume.pdf
[4] https://senderfreiespalaestina.de/diffamierung.php
[5] https://www.juedische-allgemeine.de/politik/unterstuetzung-fuer-michael-blume/
[6] https://www.deutschlandfunk.de/religionswissenschaftler-michael-blume-antisemitismus-102.html
[7] https://www.boell-bw.de/de/2022/12/05/dr-michael-blume-gegenstrategien-von-seiten-der-politik-und-den-institutionen
[8] https://stm.baden-wuerttemberg.de/de/themen/beauftragter-gegen-antisemitismus
Gute Nachrichten
https://www.tagesschau.de/inland/antisemitismus-resolution-100.html
Vielen Dank für die Nachricht und den Link, @ROGNo1 🙏
Und wer sich auch selbst gegen jeden Antisemitismus stellen will, stoppe dessen fossile Finanzierung!
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/endlich-glaubwuerdig-gegen-den-fossil-finanzierten-antisemitismus-einstehen-meine-rede-zum-heutigen-israeltag-2024/
Nochmal Danke & Beste Grüße 🖖