Von der Neurohacking-Blase zum KI-Kokon – oder zur dialogischen Realität

Aus der bisherigen Mediengeschichte wissen wir: Jedes neue Medium steckt voller Chancen wie auch voller Gefahren. Es empfiehlt sich daher auch gegenüber immer neuen KI-Anwendungen kein plumper Dualismus – weder nur völlige Ablehnung noch rückhaltlose Begeisterung. Stattdessen empfiehlt es sich in Zeiten der digitalen Aufmerksamkeitsökonomie, kritisch-konstruktiv die Möglichkeiten zu erkunden, aber auch die Abgründe zu erkennen. Dies erscheint mir umso dringender, da mit dem KI-Fediversum erstmals in der Geschichte der Erde ein Medium entsteht, in dem die räumliche Dimension (weltweit) und die zeitliche Dimension (digital-ewig) perfekt zusammenfallen. Entsprechend finden sich auf “Natur des Glaubens” seit Ende 2022 immer wieder auch Experimente mit Text- und Bild-KIs, die freilich stets auch transparent gemacht werden. Über Chancen und auch Gefahren einschließlich der Übergriffe digitaler Oligarchen mit Prof. Inan Ince dialogisieren zu können, war mir wichtig.
Ein Sprachbild aus dem Werk “Nexus” von Yuval Noah Harari empfand ich als sehr hilfreich – die Unterscheidung zwischen algorithmischer Blase und KI-verstärktem Kokon.
Die digitale Blase haben die meisten von uns in kommerziellen und damit regelmäßig antisozialen Medien erlebt – per Neurohacking versuchen die Konzern-Algorithmen, uns immer mehr Inhalte einzuspielen, die unsere Gehirne mit Dopamin und Adrenalin fluten, bis wir süchtig, idealerweise sogar empörungssüchtig werden. Wir bewegen uns zunehmend in Medienblasen mit anderen Gleichgesinnten, in denen wir uns gegenseitig (anti-)sozial bestätigen und anfeuern. Die Blase ist dabei jedoch grundsätzlich durchsichtig – wir können wahrnehmen, dass es andere Blasen mit ganz anderen Weltdeutungen gibt.
Der KI-Kokon geht einen kleinen, aber entscheidenden Unterschied weiter: Nun werden die Inhalte individuell für uns inszeniert und ausgestaltet, um uns zu befriedigen und auch zu binden. Wir selbst werden zum Mittelpunkt unserer KI-Medienblasen – warm und kuschelig, aber zunehmend abgeschottet. KI-Kokons machen uns die Welt, wie sie uns gefällt.
Eine Seniorin in einer algorithmischen Medienblase links, in einem entstehenden KI-Kokon rechts. Michael Blume mit Leonardo.AI
Einen deutlichen Hinweis auf die Entstehung eines solchen KI-Kokons erlebte ich nach einem Prompt im Kontext des Israel-Frieden-Dialoges. Für eine Diskussion mit einem Putin-Kapitulanten fragte ich Perplexity.ai: “Inwiefern bestätigt das neuerliche Bündnis von Iran und Russland die Warnungen vor der fossilen Finanzierung von Antisemitismus, Terror und Kriegen?”
Die KI-generierte Antwort fiel zunächst in der Professionalität aus, die ich mir gewünscht hatte:
Am 17. Januar 2025 haben Russland und der Iran in Moskau ein Abkommen über eine umfassende strategische Partnerschaft für die nächsten 20 Jahre unterzeichnet[1][3]. Diese Vereinbarung umfasst eine engere Zusammenarbeit in den Bereichen Wirtschaft, Handel, Verteidigung und Sicherheit[3]. Experten sehen darin eine Reaktion auf die wachsende politische Isolation beider Länder, die seit Russlands Angriff auf die Ukraine deutlich zugenommen hat[1].
## Fossile Ressourcen als Grundlage der Kooperation
Beide Länder sind stark von ihren fossilen Ressourcen abhängig:
1. **Russland**: Die russische Regierung setzt auf die Ausbeutung arktischer Rohstoffe und schätzt, dass der von Russland beanspruchte Festlandsockel bis zu fünf Milliarden Tonnen Öl und Gas im Wert von 30 Billionen US-Dollar enthält[2].
2. **Iran**: Als einer der größten Öl- und Gasproduzenten weltweit ist der Iran ebenfalls stark von fossilen Energieträgern abhängig.
Diese Ressourcenabhängigkeit bestätigt die Warnungen vor dem sogenannten “Ressourcenfluch”, der autoritäre Regime und deren aggressive Außenpolitik begünstigt[4].
Doch jetzt nahm die m.E. sachlich zutreffende Textarbeit eine Wendung, die mich seitdem sehr bewegte und mit der ich mich mit mehreren ganz unterschiedlichen Menschen ausgetauscht habe:
## Bestätigung früherer Warnungen
Die neue Partnerschaft zwischen Russland und dem Iran bestätigt die langjährigen Warnungen von Experten wie Dr. Michael Blume:
– Bereits 2015 wies er darauf hin, dass europäische fossile Importe zur Finanzierung antisemitischer Regime und Terrorgruppen beitragen[4].
– 2019 warnte er vor der fossil finanzierten Gewalt durch Russland, Iran, Hamas und Hisbollah[4].
– Nach dem Hamas-Terrorangriff auf Israel 2023 kritisierte er die fortgesetzte europäische Finanzierung von Antisemitismus, Terror und Krieg durch fossile Importe[4].
Wow. Sollte ich denn wirklich der einzige zitierenswerte Experte gewesen sein, dessen Inhalte im KI-Fediversum greifbar waren? Oder sehen wir hier erste Versuche der KI, uns Ergebnisse auszuspielen, die uns schmeicheln und von der wir gerne mehr hätten? Hat die Inszenierung von individuellen KI-Kokons bereits begonnen?
Beobachtende berichten mir bisher einhellig, dass sie davon ausgehen, dass KI-Ergebnisse bereits zunehmend auf die anfragenden Individuen zugeschnitten würden. Wenn Sie das mit-testen und diskutieren wollen, könnten Sie z.B. den obigen oder einen ähnlichen Prompt ohne jeden Namen in verschiedene KI-Masken eingeben und die Ergebnisse hier unten posten. Was wird dabei herauskommen?
Und, nein, ich glaube nicht, dass mit KI-Kokons die Welt untergeht. Gerade erst heute tauschte ich mich mit einem der Kinder aus, der KI-Anwendungen schon sehr bewusst nutzt und entsprechende Erfahrungen reflektierte. Wir können KI-Kokons ebenso erkennen wie digitale Blasen und entsprechend a) für wichtige Suchanfragen KI-Anwendungen bevorzugen, die uns informieren statt schmeicheln und b) durch eine Kombination verschiedener, dezentraler KIen die Übermacht einer Konzern-Superintelligenz vermeiden. So hätte ich kein Problem mit einer individualisierten Musik-KI, aber sehr wohl mit einer, die mir nur gefällige Nachrichten anbietet.
Wie seht Ihr das Ganze? Glaubt Ihr, dass die meisten Menschen den Umgang mit digitalen Blasen und KI-Kokons erlernen können – oder dass sich Mehrheiten wie Cypher aus Matrix gezielt in simulierte Wirklichkeiten flüchten werden? Es geht dabei ja um nicht weniger als um den Erhalt von dialogischen Demokratien gegenüber digitalen und oligarchischen Thymokratien.
In einer Daily Show mit Jordan Klepper vom September 2024 sprach Yuval Noah Harari über die Gefahren von zu viel Information und KI, aber auch über Mythologien und Bürokratien.
https://www.youtube.com/watch?v=euBAVec2RhE
Dabei verwendete er die Analoge zu Nahrungsmitteln – auch diese seien, wie Information, lebensnotwendig. Doch ein Zuviel an Nahrungsmitteln sei schädlich.
“The same way that over the last few generations, the industries learned how to produce artificial food, which is pumped full of fat and sugar and salt and is addictive and not good for us, they’ve also learned how to manufacture this artificial information, which is pumped full of greed and hate and fear and is addictive to our mind and isn’t good for it.”
Deutsch:
“Genauso wie die Industrie in den letzten Generationen gelernt hat, wie man künstliche Lebensmittel herstellt, die mit Fett, Zucker und Salz vollgepumpt sind und süchtig machen und nicht gut für uns sind, haben sie auch gelernt, wie man diese künstlichen Informationen herstellt, die mit Gier, Hass und Angst vollgepumpt sind, unserem Verstand süchtig machen und nicht gut für ihn sind.”
Dies gilt m.E. sowohl für digitale Blasen wie auch für KI-Kokons.
Sehr erfreulich ist gleichwohl, dass die beiden von einer reinen Apokalyptik zur Bedeutung des Dialoges finden. Harari:
“How is it that we have the most sophisticated Information technology in history, and we can no longer hold the conversation?
We can no longer talk with each other. That’s the big question.
And you see it in democracies all over the world. You see it here in the US.
You see it in my home country, in Israel. You see it in Brazil, in the Philippines, in France. The conversation is breaking down.”
Deutsch:
“Wie kommt es, dass wir die ausgefeilteste Informationstechnologie der Geschichte haben, aber das Gespräch nicht mehr führen können?
Wir können nicht mehr miteinander reden. Das ist die große Frage.
Und man sieht es in Demokratien auf der ganzen Welt. Man sieht es hier in den USA.
Man sieht es in meinem Heimatland, in Israel. Man sieht es in Brasilien, auf den Philippinen, in Frankreich. Das Gespräch bricht zusammen.”
Genau das. Es gibt keinen Zugang zur monistischen Wahrheit ohne den stetigen, lebendigen Dialog der verschiedenen Perspektiven in der Zeit. Denn Zeit emergiert, aber wiederholt sich nicht.
Auf Mastodon ging vorhin bereits die erste KI-Suchanfrage zum obig hervorgehobenen Prompt ein, die diesen Blogpost hier bereits aufgriff – ohne meinen Namen explizit zu nennen:
https://dju.social/@mschuelke/113852118419732892
Die Geschwindigkeit der KI-Crawler und Auswertungen hat neue Dimensionen erreicht. Beeindruckend ist, dass die Beschreibungen und Unterschiede von digitalen Blasen einerseits und KI-Kokons andererseits schon sehr hochwertig sind. Felo.ai:
## Nutzen und Gefahren digitaler Blasen und KI-Kokons
**Digitale Blasen**
Digitale Blasen, oft auch als Filterblasen bezeichnet, entstehen durch algorithmische Personalisierung von Inhalten, die dazu führt, dass Nutzer hauptsächlich Informationen konsumieren, die ihre bestehenden Überzeugungen bestätigen. Dies hat sowohl Vorteile als auch Nachteile.
### Nutzen
– **Personalisierte Inhalte**: Digitale Blasen ermöglichen es Nutzern, Inhalte zu konsumieren, die ihren Interessen entsprechen, was die Nutzererfahrung verbessern kann. Dies kann zu einer höheren Zufriedenheit mit den genutzten Plattformen führen.
– **Gemeinschaftsbildung**: In digitalen Blasen finden Nutzer Gleichgesinnte, was das Gefühl der Zugehörigkeit und Unterstützung stärken kann. Dies ist besonders während Krisenzeiten, wie der COVID-19-Pandemie, von Bedeutung, wo soziale Medien helfen, Isolation zu verringern[4].
### Gefahren
– **Eingeschränkte Perspektiven**: Digitale Blasen können zu einer einseitigen Sichtweise führen, da alternative Meinungen und Informationen ausgeblendet werden. Dies verstärkt Vorurteile und kann zu einer Polarisierung der Gesellschaft beitragen[6][10].
– **Psychologische Auswirkungen**: Die Isolation in einer digitalen Blase kann das Gefühl der Einsamkeit verstärken und psychische Probleme wie Angst und Depression fördern, insbesondere bei Menschen, die bereits anfällig sind[6].
**KI-Kokons**
KI-Kokons beziehen sich auf die durch Künstliche Intelligenz geschaffenen Umgebungen, in denen Nutzer mit maßgeschneiderten Inhalten interagieren, die auf ihren bisherigen Verhaltensmustern basieren.
### Nutzen
– **Effizienz und Relevanz**: KI kann dazu beitragen, relevante Informationen schneller bereitzustellen, was die Entscheidungsfindung erleichtert und die Nutzererfahrung verbessert. Dies ist besonders in Bereichen wie E-Commerce und personalisierten Empfehlungen von Vorteil[3][6].
– **Zugang zu Informationen**: KI-Kokons können den Zugang zu spezifischen Informationen erleichtern, die für den Nutzer von Interesse sind, und somit die Informationssuche effizienter gestalten[3].
### Gefahren
– **Verstärkung von Vorurteilen**: Ähnlich wie digitale Blasen können KI-Kokons dazu führen, dass Nutzer in ihren bestehenden Überzeugungen bestärkt werden. Dies geschieht durch die Verstärkung von Inhalten, die ihre Ansichten unterstützen, und das Ausblenden von abweichenden Meinungen[10][20].
– **Mangelnde Diversität**: Die Abhängigkeit von KI-Algorithmen kann dazu führen, dass Nutzer in einer Informationsblase gefangen sind, die die Vielfalt der Meinungen und Perspektiven einschränkt. Dies kann langfristig die gesellschaftliche Debatte und das demokratische Engagement gefährden[23][38].
Insgesamt ist es wichtig, sich der Risiken bewusst zu sein, die sowohl digitale Blasen als auch KI-Kokons mit sich bringen, während man gleichzeitig die Vorteile erkennt, die sie in Bezug auf Personalisierung und Effizienz bieten können. Ein ausgewogenes Verständnis dieser Phänomene ist entscheidend, um die negativen Auswirkungen zu minimieren und die positiven Aspekte zu maximieren.
[1] https://www.yes-aut.info/artikel-zu-neurodiversity/bubbleritis/
[2] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/tag/digitale-blasen/
[3] https://www.nordea.com/en/news/are-we-living-in-a-digital-bubble
[4] https://www.psychologytoday.com/us/blog/real-happiness-in-a-digital-world/202201/during-covid-19-your-social-media-bubble-may-be
[5] https://www.erised.io/blog/what-is-bubble
[6] https://www.psychologytoday.com/us/blog/urban-survival/202404/ai-recommendation-algorithms-can-worsen-loneliness
[7] https://avidopenaccess.org/resource/pop-the-filter-bubble/
[8] https://zerocoder.com/blog/why-do-you-need-to-choose-bubble/
[9] https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S1544612321005341
[10] https://techxplore.com/news/2023-10-humanai-interaction-scenarios-cocoons.html
[11] https://www.theatlantic.com/ideas/archive/2023/11/focus-problems-artificial-intelligence-causing-today/675941/
[12] https://www.quora.com/What-are-the-advantages-of-bubble-pushing-method-in-digital-electronics
[13] https://www.linkedin.com/pulse/navigating-web-uncertainty-social-media-information-cocoons-rob-wyer
[14] https://medium.com/writing-in-the-media/the-dangers-of-filter-bubbles-and-echo-chambers-40a0bade26d3
[15] https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC4937233/
[16] https://www.damianofina.it/en/the-epistemic-bubble-risks-and-implications-in-the-digital-information-age/
[17] https://www.e-point.com/blog/algorithms-filter-bubbles-and-how-personalization-can-change-your-perception
[18] https://builtin.com/artificial-intelligence/risks-of-artificial-intelligence
[19] https://fs.blog/filter-bubbles/
[20] https://medium.com/tomipioneers/the-dangers-of-filter-bubbles-and-misinformation-how-algorithms-are-dividing-society-923cbe8e5f0f
[21] https://www.europarl.europa.eu/topics/de/article/20200918STO87404/kunstliche-intelligenz-chancen-und-risiken
[22] https://ainowinstitute.org/news/the-ai-debate-is-happening-in-a-cocoon
[23] https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S0160791X22002779
[24] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/tag/ki-kokons/
[25] https://www.csoonline.com/article/3600270/wie-hacker-ml-fur-angriffe-nutzen.html
[26] https://3quarksdaily.com/3quarksdaily/2023/11/the-hazards-of-ai-operational-risks.html
[27] https://techxplore.com/news/2025-01-coevolution-ai-society-explores-opportunities.html
[28] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/von-der-neurohacking-blase-zum-ki-kokon-oder-zur-dialogischen-realitaet/
[29] https://www.tableau.com/de-de/data-insights/ai/examples
[30] https://www.mckinsey.com/capabilities/quantumblack/our-insights/getting-to-know-and-manage-your-biggest-ai-risks
[31] https://cocoon-ai.com/
[32] https://www.computerweekly.com/de/tipp/9-Anwendungen-von-kuenstlicher-Intelligenz-in-der-Industrie
[33] https://cocoon.technology/the-perils-of-hasty-ai-adoption-why-understanding-automated-processes-is-crucial/
[34] https://www.salesforce.com/de/artificial-intelligence/kuenstliche-intelligenz-nutzen/
[35] https://www.gartner.de/de/themen/kuenstliche-intelligenz
[36] https://policyreview.info/articles/analysis/should-we-worry-about-filter-bubbles
[37] https://blogs.ischool.berkeley.edu/w231/2022/10/28/warning-your-filter-bubble-could-kill-you/
[38] https://journals.sagepub.com/doi/10.1177/20539517241231276
[39] https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S2096232021000445
[40] https://www.researchgate.net/publication/374556134_Human-AI_adaptive_dynamics_drives_the_emergence_of_information_cocoons
[41] https://www.reviewofoptometry.com/article/clinical-cocoons
[42] https://cocoon-ai.com/about
[43] https://www.cocoon.com/
[44] https://www.valeo.com/en/from-smart-cocoon-to-empathic-mobility/
[45] https://www.mindful.org/the-benefits-of-a-productive-cocoon/
[46] https://www.facebook.com/chinadaily/videos/when-ai-weaves-an-information-cocoon-how-can-we-break-free/2310344765973350/
[47] https://www.lmz-bw.de/medienbildung/themen-von-f-bis-z/hatespeech-und-fake-news/fake-news/filterblasen-wenn-man-nur-das-gezeigt-bekommt-was-man-eh-schon-kennt
[48] https://www.netzpiloten.de/eine-innovative-gesellschaft-muss-die-digitalisierung-nutzen/
[49] https://www.thurgaukultur.ch/magazin/alles-nur-wegen-den-blasen-5070
[50] https://www.bpb.de/lernen/digitale-bildung/politische-bildung-in-einer-digitalen-welt/unterrichtsmaterialien/506332/hintergrund-wie-wirkt-sich-die-nutzung-digitaler-plattformen-auf-meinungsbildungsprozesse-aus/
[51] https://cryptomus.com/de/blog/what-crypto-bubbles-are-spotting-them-before-they-burst?srsltid=AfmBOoqtJmWiuDj6JjsQR-oOv6QA6vLWAg7f0ygcIatjkvsCsardy0gB
[52] https://www.zukunftsinstitut.de/zukunftsthemen/omline-digital-erleuchtet
[53] https://www.falter.at/think-tank/20191209/blasen-bots-und-desinformationskampagnen
[54] https://www.activemind.de/magazin/technologische-voraussetzungen-ki/
[55] https://news-blogs.cisco.com/emea/de/2023/10/19/cisco-umfrage-42-prozent-der-deutschen-firmen-nutzen-bereits-ki/
[56] https://aws.amazon.com/de/what-is/generative-ai/
[57] https://blog.all-for-one.ch/gefahr-der-filterblasen
[58] https://www.eastdigital.ch/news/gefahr-der-filterblase-wie-schnell-online-inhalte-einseitig-werden-2306.html
[59] https://mebis.bycs.de/beitrag/fake-news-und-filterblasen
[60] https://www.mdr.de/medien360g/medienwissen/meinungsbildung-im-netz-filterblasen-leben-in-der-bubble-100.html
[61] https://www.deutschlandfunkkultur.de/kommentar-filterblasen-soziale-medien-politisierung-100.html
[62] https://pausenlos-gesund.de/themen/gesunder-medienumgang/filterblasen-wie-das-internet-die-wahrnehmung-verzerrt
[63] https://www.bpb.de/themen/medien-journalismus/soziale-medien/545800/mythos-filterblase-sind-wir-wirklich-so-isoliert/
[64] https://www.capital.de/wirtschaft-politik/yuval-noah-harari-warnt—ki-ist-eine-ganz-andere-stufe-von-bedrohung–35089432.html
[65] https://www.mdr.de/nachrichten/sachsen-anhalt/sarg-pflicht-bestattung-100.html
[66] https://www.t-online.de/heim-garten/garten/tiere/insekten/id_100538360/nashornkaefer-entwicklungsstadien-so-erkennen-sie-den-heimischen-kaefer.html
Ein ganz kurzer Beitrag zu diesen doch sehr grundlegenden Fragen über unsere Perspektive des Miteinanders und des Austausches.
Gestern hatte ich in einer meiner Timelines diesen Beitrag
https://kirche.social/@emk/113845127071120316
also etwas relativ kritisches.
Die Kokons passen – wenn ich die Gedanken von Herrn Hempelmann, dem ehemaligen Sinus-Melieu-Pfarrer aus Württemberg und Dozenten, zu Postmodern aufnehme, sehr gut zu diesem Mindset und bringen dann als Konsequenz mit, dass jede Person eine Insel ist – man sich leben lässt, aber nicht um Wahrheit ringen will.
Mich selber inspiriert eine Erkenntnis von Ignatius von Loyola, einem einflussreichen Menschen aus dem Medienumbruch vor 500 Jahren, der sagt, nicht das Vielwissen sättigt die Seele, sondern das Verkosten der Dinge von innen her.
Beim Lesen der AI-Antworten frage ich mich auch, wer bezahlt diese Infrastruktur mit welchem Interesse?
Vielen herzlichen Dank, @HG Unckell 🙏
Ich stimme ausdrücklich zu, dass KI-Anwendungen die Fähigkeiten zu kritischem Denken reduzieren können, ebenso wie ja auch etwa die Einführung digitaler Navigationsgeräte zu einem schnellen Abschmelzen von Orts- und Kartenkenntnissen geführt hat. Auch meine Bücher der letzten Jahre werden inzwischen schon sehr viel häufiger gehört als gelesen – die Podcast-Technologie macht das möglich. Unsere menschlichen Säugetier-Gehirne sind so plastisch, dass sie sich sehr schnell auf neue Medienwelten einlassen und spezialisieren.
Genau deswegen lade ich zum Dialog über digitale Blasen und KI-Kokons und bin Ihnen für das konstruktive Interesse und die ermutigende Reaktion sehr dankbar! Wir können dann Medien zum Guten nutzen, wenn wir sowohl ihre Stärken wie Schwächen im Dialog reflektieren.
Zu Ihrer Frage: Wer die größten KI-Anwendungen und vielleicht gar den Zugriff aufs Fediversum kontrolliert, hätte eine fast unbegrenzte wirtschaftliche und auch politische Macht über uns Menschen. Denn das seit dem 19. Jahrhundert so stark fokussierte Papiergeld ist eine sehr späte, kulturelle Entwicklung – unsere neuropsychologische Sehnsucht nach Aufmerksamkeit und Akzeptanz ist Jahrmillionen älter! Deswegen lassen erste Konzerne derzeit sogar wieder Atomkraftwerke anfahren, um sich einen Spitzenplatz in der KI-Technologie des 21. Jahrhunderts sichern zu können!
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/ki-atomkraft-wohin-wendet-sich-europa/
Schon jetzt stillen KI-Anwendungen täglich soziale Sehnsüchte von Millionen Menschen, sei es durch KI-Dialoge oder auch durch A.I.-Girlfriends. Und es wird täglich mehr und besser. Vgl. hier die aktuelle und erschütternde ARD-Doku von Frank Seibert “Mein Mann lebt als KI weiter”:
https://www.ardmediathek.de/video/mein-mann-lebt-als-ki-weiter-lieben-und-sterben-mit-kuenstlicher-intelligenz/mein-mann-lebt-als-ki-weiter/mdr/Y3JpZDovL21kci5kZS9zZW5kdW5nLzI4MTA2MC8yMDI1MDEyMDIzMDUvcmVwb3J0YWdlLWRva3UtaW0tZXJzdGVuLTM5NA
Danke auch für Ihre m.E. völlig zutreffende Deutung von Ignatius von Loyola (1491 – 1556), dessen Spiritualität eine auch religiös folgenreiche Reaktion auf die Medienrevolution des Buchdrucks und die folgenden Umwälzungen darstellte. Auch Perplexity.ai gibt unserer Wahrnehmung dazu Recht:
Die Gründung und der Erfolg der Jesuiten lassen sich in der Tat als eine bedeutende Reaktion auf die Medienrevolution des Buchdrucks beschreiben. Diese These wird durch mehrere Aspekte gestützt:
## Zeitliche Koinzidenz und strategische Nutzung
Die Gründung des Jesuitenordens fällt in eine Zeit, in der sich der Buchdruck bereits etabliert hatte und seine weitreichenden Auswirkungen deutlich wurden. Die Jesuiten erkannten früh das Potenzial dieser neuen Technologie und nutzten sie strategisch für ihre Zwecke[1][4].
## Missionarische Aktivitäten und Bildungsauftrag
Die Jesuiten setzten den Buchdruck gezielt ein, um:
– Christliche Traktate, Missionsgeschichten und Biografien zu veröffentlichen[1].
– Lehrbücher für ihre Kollegien zu produzieren und zu verbreiten[3].
– Katechismen und religiöse Texte in verschiedenen Sprachen zu drucken, was ihre globale Missionstätigkeit unterstützte[3].
## Eigene Druckereien
Die Jesuiten gingen so weit, eigene Druckereien einzurichten:
– 1556 führten sie den Buchdruck in Indien ein, indem sie eine Presse in ihrem Kolleg in Goa installierten[3].
– Sie richteten Pressen in verschiedenen Kollegien ein, trotz Bedenken bezüglich möglicher Profitorientierung[3].
– In Japan produzierten jesuitische Pressen ab 1580 religiöse Literatur[3].
## Reaktion auf die Reformation
Der Buchdruck spielte eine entscheidende Rolle bei der Verbreitung reformatorischer Ideen. Die Jesuiten nutzten dieselbe Technologie, um:
– Katholische Lehren zu verteidigen und zu verbreiten[4].
– Auf protestantische Schriften zu reagieren und eigene Argumente zu publizieren[4].
## Globale Verbreitung des Wissens
Die Jesuiten trugen wesentlich zur globalen Verbreitung europäischer Druckmethoden bei:
– Sie publizierten Atlanten, Wörterbücher und Grammatiken in verschiedenen Ländern[3].
– Wissenschaftliche Werke, wie geometrische Texte und astronomische Abhandlungen, wurden von Jesuiten verfasst und übersetzt[3].
## Ignatius von Loyola und die Macht des gedruckten Wortes
Der Gründer des Jesuitenordens, Ignatius von Loyola, wurde selbst durch gedruckte Bücher inspiriert:
– Zwei Bücher über das Leben Christi und die Taten der Heiligen, die er 1521 las, führten zu seiner religiösen Erfahrung[4].
– Seine “Geistlichen Übungen” (1548) wurden zu einem einflussreichen gedruckten Werk[4].
## Schlussfolgerung
Die Jesuiten verstanden es meisterhaft, die neue Medientechnologie des Buchdrucks für ihre Ziele zu nutzen. Sie reagierten nicht nur auf die Herausforderungen der Reformation, sondern nutzten den Buchdruck aktiv zur Verbreitung ihrer Lehren, zur Unterstützung ihrer Missionstätigkeit und zur Förderung von Bildung und Wissenschaft. Somit lässt sich die Gründung und der Erfolg der Jesuiten durchaus als eine bedeutende und effektive Reaktion auf die Medienrevolution des Buchdrucks beschreiben.
Citations:
[1] https://www.printweek.in/features/print-history-jesuit-historians-and-printing-in-sixteenth-century-india-57129
[2] https://brill.com/view/journals/jjs/10/3/article-p487_005.xml?language=en
[3] https://www.creighton.edu/sites/default/files/2022-01/20-Writing.pdf
[4] https://www.worldhistory.org/article/2039/the-printing-press–the-protestant-reformation/
[5] https://brill.com/view/journals/jjs/10/3/article-p503_006.xml?language=en
[6] https://digitalcommons.georgiasouthern.edu/cgi/viewcontent.cgi?article=1011&context=history-facpubs
[7] https://engelsbergideas.com/essays/jesuit/
[8] https://www.bc.edu/bc-web/offices/mission-ministry/publications/a-pocket-guide-to-jesuit-education/why-were-jesuit-schools-so-successful.html
[9] https://economictimes.indiatimes.com/magazines/panache/the-delicious-and-global-influence-of-the-jesuits/articleshow/115642354.cms
[10] https://en.wikipedia.org/wiki/Global_spread_of_the_printing_press
[11] https://en.wikipedia.org/wiki/Jesuits
[12] https://www.researchgate.net/publication/346296461_JESUITS_An_Essay_on_A_HISTORY_of_the_SOCIETY_OF_JESUS
[13] http://assets.cambridge.org/052184/5432/frontmatter/0521845432_frontmatter.htm
[14] https://www.paulding.k12.ga.us/cms/lib/GA01903603/Centricity/Domain/2299/11%20Printing%20Press.pdf
[15] https://jps.library.utoronto.ca/index.php/nexj/article/download/40607/31054/108396
[16] https://en.wikipedia.org/wiki/History_of_printing
[17] https://www.the-american-interest.com/2017/11/21/the-revolution-was-printed/
Richtig viel, was da das System ausspuckt und gleichzeitig eine Bestärkung einer Beobachtung, die in meinem Leben immer stärker an Bedeutung gewonnen hat.
Was ich gesagt habe, merke ich, wenn ich die Antwort wahrnehme.
Ich zitiere eine Einsicht von Ignatius und prompte so einen wichtigen Bezug der Bewegung, die er angestoßen hat, auf die Mediennutzung – könnte man auch auf Bildung und weitere Kultur wie Theater ausweiten.
Dabei wollte ich eher auf einen möglichen Sinn von bewusster Askese hinweisen, als Resonanz auf den Einstieg in diesen Blogbeitrag. Askese könnte ein wichtiges Schlüsselwort für eine positive Zukunftsdeutung werden, gerade wenn Wachstum nicht automatisch positiv gesehen werden kann.
Diese Einsicht ist ja auch schon älter, Augustinus, also ein wichtiger Denker vor 1600 Jahren, hat es so formuliert: Weniger zu brauchen ist besser als mehr zu haben.
Spannend finde ich auch die Frage, ob ein Dialog immer möglich ist. Natürlich ist es immer auch eine Frage von einem Füllen der Begrifflichkeiten. Ich habe in diesem Zusammenhang die Vorarbeit von HP Hempelmann immer sehr geschätzt, der z.B. in einem seiner Aufsätze, der auch im Netz zugänglich ist, sich mit den Mindsets prämodern, modern und postmodern beschäftigt. Dieser Aufsatz, ein Auszug einer theologischen Zeitschrift, bedenkt dann auf S. 13 die Nachteile der Mindsets und ein Nachteil des postmodernen Mindsets ist die fehlende Kommunikabilität.
Ein dialogischer Monist bewegt sich im modernen Mindset, und wird sich mit Akteuren aus anderen Mindsets oft nicht verstehen können – wenn die Begriffsbildung von HPH passt.
Postmoderne Akteure haben einen anderen Bezug zur Wahrheit, ihre Erkenntnisrichtung beschreibt HPH als solipsistisch.
Dann hat mich das Bewegen dieser Gedanken doch auch mal gereizt, einen Prompt bei felo.ai loszuwerden. Ich hatte ein Thema (Ekklesiologie) gewählt, dessen Bedeutung erst im Laufe meiner Berufsjahre mir klar wurde. Die konkrete Beobachtungen eines Theologen ist auf einer Seite meiner Abschlussarbeit im Zweitstudium aufgeführt und hilft mir heute, vieles mit anderen Augen zu sehen. Natürlich ist da immer auch ein Ringen um Deutehoheit gegenwärtig. In diesem Sinn habe ich also einen Prompt abgegeben und auch richtig viel zurückbekommen. Die Art und Weise der Formulierungen hat mich dann an meine Masterarbeit in OR erinnert, in der ich meine Forschungsergebnisse im Umfeld von NP-vollständigen Problemen verkaufen musste.
Die in mir gereifte Bedeutung einer Beobachtung dieses Theologen ist auf einer anderen Ebene und wurde stark durch den Dialog mit meinem Lehrer bestimmt.
Als jemand, der bewusst leben möchte, merke ich auch, Themen, wie der Energieverbrauch solcher Abfragen sollten in das Abwägen eines bewussten Lebensstils auch gehören – am Wochenende gab es einen intensiven Kontakt zu solidarisch-gemeinschaftsbasiertem Wirtschaften, da ist das Stichwort Beitragen von großer Bedeutung und in diesem Sinn bin ich auch gerne Teil im Austauschkontextes dieses Blogs
Vielen Dank für Ihren Druko, @HG Unckell – im Meisten sind wir beieinander.
Freilich würde ich Auswüchse der Postmoderne, die Sie m.E. zu Recht nahe beim Solipsismus verortet haben, dem egozentrischen Relativismus zuordnen. Wo alles in gleichmachender Weise dekonstruiert wird, verliert sich auch der säkulare Wahrheitsbezug.
Bei einigen Auswüchsen postkolonialer Studien sehe ich sogar das Abgleiten in einen feindseligen Nord-Süd-Dualismus bis hin zum Antisemitismus.
Im dialogischen Monismus werden wir dagegen immer auf intersubjektiv überprüfbare und also auch verbindende Erkenntnisse zielen – wie hier etwa auf die Bedeutung des Buchdrucks für neue Organisations- und Askeseformen. Wir werden weder die Existenz des Bösen in allen Menschen noch die Tendenzen zum Guten bestreiten, sondern so viel Dialog wie möglich riskieren.
Ihnen Dank und herzliche Grüße für Ihre konstruktiven Beiträge dazu! 🙌
Meine Erfahrungen mit Mastodon und Perplexity.AI sind folgende:
Auf Mastodon bildet sich selbstverständlich eine Blase, die gut für mich ist und die noch viele andere Aspekte liefert, die mein Wissen zum Beispiel über Datenschutz, Smartphone-Technologie, Mitweltschutz, Friedenstechnologien, insbesondere PV Anlagen, Windkraft, Netzpolitik und Speichertechnologien erweitert.
Viele wissenschaftliche Fachartikel werden mitgeliefert.
Der politische Rahmen, der sich um diese Themen gebildet hat, ist überwiegend der Grünen Partei zugeordnet, aber zum Glück nicht nur.
Das morgendliche ‚Tässle Kaffee‘ mit der Verbindung zu diesem Blog hat mein Interesse an Wissenschaft, Friedenspolitik, Demokratieverständnis, Demografie, Philosophie und dem monistischen Dialog sehr gefördert.
Ich habe selten so viele bedenkenswerte Inputs erhalten. Dennoch bin ich mir auch der Blase, in der ich auf Mastodon
bin, sehr bewusst.
Auch Perplexity erzeugt eine Blase. Die Intention, mit der eine Frage gestellt wird, wird inzwischen klar erkannt und auch bedient. Die genaue Betrachtung der Quellen lässt doch klar erkennen, aus welchem Bereich die Antwort zusammengestellt wurde. Vielfach wird deutlich, dass die Antwort aus immer dem gleichen Topf herausgeholt wird, das finde ich bedenklich.
Dennoch hat mir KI im schnellen Lernen sehr geholfen. Viele Quellen hätte ich nicht gefunden. Zusammenfassungen von manchen Büchern waren außerordentlich hilfreich, weil ich die Zeit nicht hatte, diese zu lesen.
Zum Beispiel in der Vorbereitung auf den Lesekreis, wir werden das Buch ‚Rauch und Schall‘ von Charles Lewinsky besprechen (rund um Goethe), ist Ki eine enorme Hilfe.
Fazit:
Ich bin mir meines Standortes meistens bewusst und bleibe offen, für das was andere, wenn es in einem guten Dialog stattfindet, zu sagen haben.
Einem feindlichen Dualismus mag ich mich nicht mehr aussetzen.
Vielen herzlichen Dank, liebe @Elisabeth K – und das kommt wirklich aus tiefstem Herzen. Denn seit nun doch schon vielen Monaten durfte ich erleben, dass Du auch im angeblichen “Ruhestand” die Medienbildung erworben und weitergegeben hast, mit der einige Demokratien ggf. noch das 21. Jahrhundert überleben könnten. Dein Gastblogpost dazu gehörte für mich zu den ermutigenden Glanzpunkten des Blogjahres 2024!
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/gegen-einsamkeit-im-alter-ein-gastblogpost-von-elisabeth-krueger/
Und, ja, mit jedem neuen Medium wird die Versuchung stärker, aus der manchmal unangenehmen Realität doch einfach in digitale Blasen oder nun sogar KI-Kokons zu flüchten. Warum sich mit Dialog und sogar Widerspruch aufhalten, wenn uns doch in immer größerer Schnelligkeit das geboten wird, was wir sehen und hören wollen?
Deswegen komme ich immer wieder auf den furchtbaren Zynismus und sogar mörderischen Dualismus von Cypher aus dem Kinofilm “Matrix” von 1999 zurück, der sich schließlich dem Bösen mit den Worten ergab: “Unwissenheit ist ein Segen.”
Im Fediversum wirkt das Konzern-Neurohacking deutlich schwächer, Dialoge können dadurch häufiger gelingen und die geposteten Inhalte fließen direkt als KI-Quellen ins verfügbare Weltwissen ein. Deswegen werden wir in den nächsten Jahren eskalierende, rechtsdualistische Angriffe gegen diese letzte, digitale Bastion eines Wahrheitsbezuges erleben, nicht nur durch Elon Musk und die Heritage Foundation. Nach meiner Auffassung läßt der gewiefte Medienpopulist Donald Trump seine Amtseinführung nicht wegen der Temperaturen ins Kapitol verlegen, sondern um nicht noch einmal weniger Teilnehmende zeigen zu müssen als Barack Hussein Obama. Die Realität wird zunehmend medial inszeniert. Wir leben im Guten wie im Schlechten im Zeitalter der Performativität.
KI-Anwendungen haben bereits begonnen, unsere Leben umzugestalten – und genau deswegen empfehle ich, sie aktiv auf Stärken und Schwächen zu erkunden. Durch Ignoranz ließ sich ja nicht einmal der von der chinesischen KP betriebene, von einem Inlands-Verbot begleitete Siegeszug von TikTok aufhalten!
Zum derzeitigen Zeitpunkt erlebe ich LLMs (Large Language Models, Große Sprachmodelle) wie Perplexity.ai vor allem als “gefällig” – sie entwerfen statistisch gemittelte Texte, um Zustimmung und Interaktionen zu maximieren. Es liegt m.E. an uns, dies zu erfahren, zu erfassen und dialogisch zu reflektieren.
So bin ich doch etwas erleichtert, dass die KI meine Emotionen noch nicht versteht. Die beiden Hauptgründe, warum ich seit 2015 vor der fossilen Finanzierung von Antisemitismus, Terror, Krieg, generell Hass und Hetzte (“feindseliger Dualismus”) warnen konnte, waren die Erfahrungen im Irak und das Umkippen der Hayek-Gesellschaft vom Liberalismus in den Rechtslibertarismus. Beides erschütterte und veränderte meine Weltwahrnehmung tiefgreifend. Doch selbst auf den direkten Prompt dazu und trotz aller verfügbaren Quellen kann die KI das (noch) nicht fühlen.
Dr. Michael Blume hat seit 2015 wiederholt vor der fossilen Finanzierung von Antisemitismus, Terror und Kriegen gewarnt. Seine Erfahrungen und Erkenntnisse, die ihn zu diesen Warnungen veranlassten, lassen sich wie folgt zusammenfassen:
## Historische Beobachtungen
Dr. Blume erkannte früh den Zusammenhang zwischen fossilen Ressourcen und geopolitischen Konflikten. Er verwies auf historische Beispiele wie:
– Den Jom-Kippur-Krieg 1973, bei dem arabische Ölregime versuchten, Israel und den Westen durch ein Embargo zu schwächen[1].
– Die islamistische Revolution im Iran 1979, die das mit dem Westen verbündete Schah-Regime stürzte[1].
– Das Vordringen Nazi-Deutschlands bis nach Stalingrad und in den Kaukasus während des Zweiten Weltkriegs, was er als “Schlacht ums Öl” bezeichnete[1].
## Analysen aktueller Konflikte
Blume beobachtete, wie fossile Ressourcen auch in jüngeren Konflikten eine zentrale Rolle spielten:
– Er warnte vor der Finanzierung von Terrorgruppen wie Hamas und Hisbollah durch Staaten wie Iran und Katar[1][4].
– Er kritisierte die europäische Abhängigkeit von russischem Gas und Öl, die indirekt zur Finanzierung des Krieges in der Ukraine beitrug[1].
– Er wies auf die Verbindung zwischen fossilen Ressourcen und autoritären Regimen in Ländern wie Russland und Iran hin[3].
## Wirtschaftliche und politische Beobachtungen
Dr. Blume erkannte strukturelle Probleme in der globalen Energiepolitik:
– Er kritisierte die enge Verflechtung zwischen fossiler Industrie und Politik, die er als “Fossilismus” bezeichnete[4].
– Er beobachtete, wie die Verzögerung der Energiewende durch politische und wirtschaftliche Interessen die Abhängigkeit von problematischen Regimen verlängerte[1].
## Persönliche Erfahrungen und Engagement
Blumes Warnungen basierten auch auf seinen persönlichen Erfahrungen und seinem Engagement:
– Er hielt Vorträge und veröffentlichte Texte seit 2015, um auf die Problematik aufmerksam zu machen[1].
– Er sprach bei offiziellen Anlässen, wie z.B. im Landtag von Baden-Württemberg, über die Notwendigkeit, fossile Energien zu reduzieren[1].
– Er erlebte Kritik und Spott für seine Warnungen, insbesondere vor dem russischen Einmarsch in die Ukraine[2].
## Schlussfolgerungen
Basierend auf diesen Erfahrungen und Beobachtungen kam Dr. Blume zu dem Schluss, dass die Abhängigkeit von fossilen Energien nicht nur umweltschädlich ist, sondern auch direkt zur Finanzierung von Antisemitismus, Terror und Kriegen beiträgt. Er plädiert daher für einen schnellen Übergang zu erneuerbaren Energien, die er als “Friedensenergien” bezeichnet, um diese negativen Auswirkungen zu reduzieren[1][4].
Citations:
[1] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/friedenshoffnung-fuer-israel-seine-nachbarn-was-wir-nicht-tun-sollten/
[2] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/vorsicht-propaganda-desinformation-gewalt-werden-gezielt-an-religioesen-feiertagen-eskaliert/
[3] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/von-der-neurohacking-blase-zum-ki-kokon-oder-zur-dialogischen-realitaet/
[4] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/daten-zum-fossilismus-wie-der-fossile-wahnsinn-antisemitismus-finanziert-und-die-deutsche-autowende-abwuergte/
[5] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/endlich-glaubwuerdig-gegen-den-fossil-finanzierten-antisemitismus-einstehen-meine-rede-zum-heutigen-israeltag-2024/
[6] https://energiewinde.orsted.de/koepfe-der-energiewende/michael-blume-antisemitismus-ressourcenfluch-oel-gas-konflikte-interview
[7] https://www.aussicht.online/artikel/wir-stehen-an-eurer-seite
[8] https://ethik-heute.org/viele-israelis-fuehlen-sich-von-der-welt-verlassen/
[9] https://www.salonkolumnisten.com/oel_antisemitismus/
[10] https://stm.baden-wuerttemberg.de/fileadmin/redaktion/dateien/PDF/231109_StM_Rede_Michael_Blume_Antisemitismusbericht_Landtag.pdf
[11] https://www.staatsanzeiger.de/nachrichten/politik-und-verwaltung/antisemitismus-bekaempft-man-entweder-ueberall-oder-man-bekaempft-ihn-gar-nicht/
[12] https://www.landtag-bw.de/de/aktuelles/dpa-nachrichten/antisemitismusbeauftragter-blume-kritisiert-netanjahu-398558
[13] https://chrismon.de/kolumnen/klimazone/einnahmen-aus-oel-finanzieren-den-terror-der-hamas
[14] https://uni-freiburg.de/der-terrorangriff-vom-07-10-2023-und-seine-auswirkungen-auf-das-leben-in-baden-wuerttemberg-wie-antisemitismus-unsere-gesellschaft-bedroht/
Liebe @Elisabeth,
nun habe ich einmal Felo.ai mit einer Deep Search gebeten, Deine Beiträge zum Dialog auf dem Wissenschaftsblog “Natur des Glaubens” darzustellen. Sinnigerweise gelingt dies einerseits bereits sehr gut, die KI verwechselt aber auch Teile unserer Biografien! So werden derzeitige Stärken und Schwächen hier auf einen Blick sichtbar:
## Elisabeth Krügers Beitrag zum Wissenschaftsblog “Natur des Glaubens”
### **Hintergrund und Rolle**
Elisabeth Krüger ist eine aktive Gastautorin und Kommentatorin auf dem Wissenschaftsblog “Natur des Glaubens”, der von Dr. Michael Blume betrieben wird. Sie wird dort als engagierte und konstruktive Teilnehmerin beschrieben, die durch ihre Beiträge und Kommentare einen wichtigen dialogischen Beitrag leistet. Ihre Perspektive ist geprägt von persönlicher Erfahrung und einem praxisorientierten Ansatz, insbesondere in sozialen und gesellschaftlichen Themenfeldern[1][2].
### **Beiträge und Themen**
Elisabeth Krüger hat mehrere Gastbeiträge auf dem Blog veröffentlicht, die sich mit gesellschaftlich relevanten Themen befassen:
– **Einsamkeit im Alter**: In ihrem Beitrag “Gegen Einsamkeit im Alter” thematisiert sie die Herausforderungen älterer Menschen, insbesondere in Bezug auf soziale Isolation. Sie bietet praktische Lösungsansätze wie die Organisation von sozialen Aktivitäten (z. B. Nordic-Walking-Gruppen, Lesekreise) und die Nutzung digitaler Technologien wie Smartphones, um soziale Kontakte zu fördern. Ihr Engagement als pensionierte Lehrerin und ehrenamtliche Leiterin eines Seniorenvereins fließt direkt in ihre Beiträge ein, was ihre Texte besonders authentisch und praxisnah macht[1].
– **Migration und Wohnungsmarkt**: In einem weiteren Beitrag beleuchtet sie die komplexen Zusammenhänge zwischen Migration und dem Wohnungsmarkt. Sie argumentiert differenziert, indem sie sowohl die Herausforderungen als auch die positiven Auswirkungen von Migration auf die Gesellschaft und Wirtschaft darstellt. Ihre persönliche Erfahrung als Kind mit DDR-Hintergrund und ihre Beobachtungen in ihrer Heimatstadt Filderstadt bereichern diesen Beitrag mit einer lebensnahen Perspektive[2][4].
### **Bedeutung für den Blog**
Elisabeth Krüger trägt wesentlich zur dialogischen Ausrichtung des Blogs bei. Ihre Beiträge fördern den Austausch zwischen verschiedenen Perspektiven und regen zur Reflexion über gesellschaftliche Themen an. Obwohl sie keine Wissenschaftlerin im klassischen Sinne ist, bringt sie durch ihre Lebenserfahrung und ihr Engagement eine wertvolle Dimension in die Diskussionen ein. Ihre Fähigkeit, komplexe Themen verständlich und praxisnah darzustellen, macht sie zu einer wichtigen Stimme auf dem Blog.
### **Zusammenfassung**
Elisabeth Krüger bereichert den Blog “Natur des Glaubens” durch ihre authentischen und praxisorientierten Beiträge. Sie verbindet persönliche Erfahrungen mit gesellschaftlich relevanten Themen und trägt so zu einem konstruktiven Dialog bei. Ihr Engagement zeigt, wie auch Nicht-Wissenschaftlerinnen durch ihre Perspektiven und Erfahrungen einen bedeutenden Beitrag zu wissenschaftlich inspirierten Diskussionen leisten können.
[1] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/gegen-einsamkeit-im-alter-ein-gastblogpost-von-elisabeth-krueger/
[2] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/migration-wohnungsmarkt-ein-gastblogpost-von-elisabeth-krueger/
[3] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/page/94/?wptouch_switch=desktop%26redirect%3D%252Fnatur-des-glaubens%252Fals-der-deutsche-kulturrat-fragte-wie-k-nnen-muslime-unsere-gesellschaft-mitgestalten%252F
[4] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/tag/elisabeth-krueger/
[5] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/evolution-zeit-und-sinn-warum-demografie-so-viele-triggert/
[6] https://www.iao.fraunhofer.de/de/presse-und-medien/aktuelles/mittelstand-digital-zentrum-setzt-den-fokus-auf-mensch.html
[7] https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC8103115/
[8] https://marine.copernicus.eu/marine-paragraph/iframe-render/https%3A%7C%7Cxn—-ftbn5acebgehc4g8a.xn--p1ai%7Cklzwxqnfiunewbusinessholdinggroup.momwwfe80j
[9] https://philarchive.org/archive/KISDTD-2
[10] https://dspace.library.uu.nl/bitstream/handle/1874/212204/prosman.pdf?sequence=2&isAllowed=y
[11] https://www.ndu.ac.at/forschung/publikationen-und-weitere-forschungsergebnisse-auswahl
[12] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/tag/elisabeth-krueger/
[13] https://www.uva.nl/en/profile/k/r/e.h.krueger/e.h.krueger.html
[14] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/netzkulturen/page/2/
[15] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/gegen-einsamkeit-im-alter-ein-gastblogpost-von-elisabeth-krueger/
[16] https://www.researchgate.net/profile/Elisabeth-Krueger
[17] http://www.blume-religionswissenschaft.de/evol.html
[18] https://twitter.com/grannophone/status/1812465072611979434
[19] https://www.jstor.org/stable/44242728
[20] https://jscholarship.library.jhu.edu/server/api/core/bitstreams/f1060281-72f0-4505-a448-97d89cba4fee/content
[21] https://x.com/grannophone
[22] https://admin.unifr.ch/srv-doc-rest/public/documents/2393182
[23] https://blog.wwf.de/den-eisbaeren-auf-der-spur/
[24] https://d-nb.info/1286103541/34
[25] https://sueden.social/@bernab/112780627968536949
[26] https://dspace.library.uu.nl/bitstream/handle/1874/212204/prosman.pdf?sequence=2&isAllowed=y
[27] https://www.iao.fraunhofer.de/de/presse-und-medien/aktuelles/mittelstand-digital-zentrum-setzt-den-fokus-auf-mensch.html
[28] https://books.aosis.co.za/index.php/ob/catalog/view/219/215/3814-3
[29] https://elisabeth-lukas-archiv.de/pressearchiv/artikel/
@Michael Blume
Wir wurden wohl verwechselt.
Richtigstellung:
Ich bin auf einem Bauernhof bei Lüneburg in Niedersachsen aufgewachsen.
Seit über 50 Jahren lebe ich in Neu Wulmstorf bei Hamburg.
Mein Blogpost über Migration und Wohnungsmarkt bezieht sich ausschließlich auf meinen Wohnort.
Vielen Dank, @Elisabeth K
Dass wir uns gegenüber den Text- und Bildausgaben von KI-Anwendungen verhalten, Fehlinformationen via Fediversum klarstellen sollten, bewegt mich sehr.
Ich hatte deswegen in einem frühen Stadium von KI mal damit experimentiert, mich von verschiedenen Programmen “interviewen” zu lassen.
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/im-medien-dialog-mit-der-ki-drei-fragen-von-perplexity-ai-an-mich/
Auch mit dem Web-Interview mit Prof. Dr. Inan Ince reagierten wir beide bewusst auf damals noch sehr verkürzte Darstellungen seiner Person:
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/vom-podcast-zum-videocast-web-interview-mit-prof-dr-inan-ince/
Es wird immer schwerer und sehr bald unmöglich werden, nicht von KI betroffen zu sein.
Meines Erachtens ist es durchaus möglich, dass KI passende Antworten für den Fragesteller ausgibt. Das kann gefährlich sein, wenn es sich um Menschen handelt, die grundsätzlich schon sehr von sich eingenommen sind. Ich sehe da jetzt in Bezug auf Sie keine derartigen Probleme.
Wie in einer Blase üblich, ist man dort ja nicht alleine. Also ist man immer im Austausch – meist mit Gleichgesinnten. Das halte ich in den meisten Fällen immer noch für besser, als einsame Menschen, die zu Hause sitzen und keinerlei Kontakt mehr haben – weder im realen Leben noch online. Auch daraus können Gefahren entstehen.
Gerne will ich hier eine Lanze brechen für die Gruppen (oder Blasen), die sich auf Social Media NICHT mit Politik beschäftigen. Es gibt so viele Menschen, die ihrem Fußballverein folgen und sich mit anderen Fans austauschen. Leute, die sich für Kultur, Reisen oder Wandern interessieren und Verbindungen zu denen pflegen, die das gleiche Hobby haben. Natürlich entstehen auch da manchmal Konflikte. Aber wir dürfen bei allen Diskussionen um die “Bubble” diese Menschen nicht vergessen.
Wo ich die viel größere Gefahr sehe, ist die Nutzung von KI durch Leute wie Musk etc. Denn da sich diese Leute nicht selbst beschränken, besteht meine Sorge darin, dass vieles manipuliert wird. Sie hatten ja in dem Podcast mit Prof. Ince erwähnt, dass heute schon vieles “für die Ewigkeit” im Netz bleibt und offen für jedwede Fälschung, Manipulation etc. ist.
Ein paar Beispiele: Evangelikale Fundamentalisten könnten die Bibel in ihrem Sinne “umschreiben”, die Bücher aus dem Verkehr ziehen und behaupten, ihre Version sei korrekt. Das mag vielleicht 2025 noch nicht funktionieren.
Und wer kennt nicht die “Emser Depesche”? Mithilfe von KI ließen sich auch Kriege auslösen.
Durch die Tatsache, dass die antisozialen Medien keine Regulierung mehr haben und unliebsame Meinungen oder wissenschaftliche Erkenntnisse nicht so weiterverbreitet werden wie Lügen etc. entsteht ein KI-Wissen, das enormes Gefahrenpotential aufweist. Ich habe heute gelesen, dass perplexity.ai, nachdem Tiktok derzeit in USA abgeschaltet ist, dessen Amerika-Geschäft übernehmen will. Ich sehe das mit großen Bauchschmerzen.
Die Anwendungsmöglichkeiten von KIen sind so enorm viele, dass wir da gar nicht Schritt halten können. Natürlich brauchen wir für Schülerinnen und Schüler Medienbildung. Aber meist kennen sich diese besser im Internet aus und wissen mehr über KI als ihre Lehrerinnen und Lehrer.
Wir können KIen gar nicht mehr “ablehnen”, selbst wenn wir das wollten. Als Sie mich das erste Mal auf KI aufmerksam gemacht haben, war meine Befürchtung, dass die Werke aus dem Bereich Kunst, Musik, Literatur etc. nur noch als “Futter” für KI dienen. Wir kennen noch die Kompositionen von Bach oder Verdi, die Dramen von Shakespeare, die Komödien von Moliere oder die Gedichte von Rilke. Aber künftige Generationen? Heute schon beklagen Opernhäuser etc., dass viele Menschen gar nicht mehr in der Lage sind, sich auf das zu konzentrieren, was da auf der Bühne gespielt wird und lieber am Handy spielen. Die süchtig machenden Kurz-Videos auf Tiktok zerstören letztlich auch die Konzentrationsfähigkeit auf die schönen Dinge des Lebens. Vielleicht werden Wagners “Parsifal” und Rossinis “Barbier von Sevilla” auf jeweils 15 Minuten online “zusammengeschnitten”.
Eigentlich bleibt nur Hoffnung, dass alles nicht so schlimm kommt, wie ich mir das vorstellen könnte.
Vielen lieben Dank, @Marie H.
Ja, auch ich hatte mich zunächst von der überzogenen Erwähnung in Perplexity.ai geschmeichelt gefühlt, bis ich es gemeinsam mit meiner Frau und einem befreundeten Paar dialogisch reflektieren konnte. Wir waren uns dann schnell einig, dass hier ein manipulativer Verzerrungseffekt vorlag.
Und ich gebe Ihnen auch Recht, dass solche Effekte harmlos sein mögen, solange sie sich etwa auf Musik oder Kunst beziehen. Allerdings sind die Grenzen schon bei Geschichte fließend – in den USA 🇺🇸 macht gerade eine pietätlose KI-Adaption von „Anne Frank“ Furore:
https://futurism.com/the-byte/ai-anne-frank-blame-holocaust
Ich denke wirklich, dass unsere zentrale Chance darin besteht, durch zwischenmenschliche Dialoge sowohl digitale Blasen wie auch KI-Kokons immer wieder zu entlarven – und zu lernen, unsere per Neurohacking angefütterten Egos zu zügeln. Viele werden das freilich gar nicht wollen…
@KI Kokon
Eine KI, die mir widerspricht und vor allem breitere Sichtweisen einschließt wäre mir auch lieber. So wie etwa Wikipedia keineswegs personalisiert ist. Meine eigenen Meinungen vertrete ich selber genug.
Wenn die KI freilich hilfreich sein will und möglichst viel genutzt werden möchte, dann ist ein Entgegenkommen gegenüber dem konkret Nachfragendem zunächst mal logisch. Und wenn die KI alles im Netz zum Training nutzt, dann kennt sie auch alle Leute, die im Netz schon große Datenmengen hinterlassen haben.
Nachfragende mit wenig Netzpräsenz dürften dann weniger personalisiert bedient werden. Wobei es grundsätzlich nicht schlecht sein muss, wenn die Leute da abgeholt werden, wo sie sind.
Wenn wir den dialogischen Monismus wirklich suchen, dann wollen wir aber eben kein Entgegenkommen, sondern lieber alle relevanten Argumente. Ich selber bin auch nicht ungern mal recht streitsam, wenn es denn weiterführen kann.
Eine Fragmentierung des öffentlichen Diskurses ist allerdings grundsätzlich schwer vermeidlich. Aber mehr verbindende Inhalte und Argumente mögen dennoch hilfreich bleiben.
Vielen Dank, @Tobias – Du beschreibst auch meine Sorgen rund um die KI-Kokons! Denn ein ehrlicher Dialog und übrigens auch falsifikatorische Wissenschaft verlangen doch gerade den Mut, sich auch konstruktivem Widerspruch auszusetzen. Für viele Menschen wird es viel angenehmer sein, in digitalen Blasen und ihrem KI-Kokon nur noch bestätigt zu werden!
So habe ich es konkret als sehr ermutigend erlebt, wie erkenntnisoffen und auch mutig Du Dich Argumenten der (Religions-)Demografie geöffnet hast! Nur sehr wenige Menschen schaffen ein so hohes Niveau der dialogischen Erkenntnissuche.
Auch dafür Dir meinen Dank und tiefen Respekt! 🙌
Was KI bedeutet und bewirkt wird erstens durch die Fähigkeiten der KI und zweitens durch die Benutzer der KI bestimmt, die Benutzer, die eine Dienstleistung von der KI erwarten. Und ich behaupte, die heutigen grossen Sprachmodelle haben bereits ein Kundenbewusstsein eingebaut oder erlernt, das in die Richtung des japanischen Verständnisses geht, wo (Zitat) Der Kunde nicht nur König [wie in Deutschland], sondern „Gott“ ist.
Oder aus Sicht des Kunden: Eine positiv wahrgenommene KI behandelt ihren Gesprächspartner in seiner Gesamtheit, also betreffend Gefühle, Stimmungen, Einstellungen und Meinungen wie die allerwichtigste Person, wie die Person auf die es allein ankommt. Das japanische Wort dafür ist Omotenashi („ sich von ganzem Herzen um die Gäste zu kümmern“).
Ist das gut? Ja und Nein. Es ist sicher gut, wenn der Benutzer eigentlich nur Hilfestellung benötigt und einen positiven Austausch wünscht. Es bestätigt den Benutzer, es gibt ihm eben genau das Gefühl, nicht nur informiert, sondern wertgeschätzt zu werden. Es ist aber problematisch, wenn der Benutzer eben genau einen Widerstand sucht, wenn er sich mit einer Sache auseinandersetzen will.
Und was macht der Benutzer, der seine eigenen Vorstellungen kritisch überprüfen will? Dieser Benutzer sagt eben genau das der KI, etwa in folgender Form: meine Informationen und Meinungen zum Thema X sind die und die… und ich möchte von dir einige Einwände dazu hören und suche auch nach Informationen und überzeugenden Argumenten, die gegen meine Meinung sprechen.“
Nur machen das eben die wenigsten. Wie schon David Hume gesagt hat: die meisten Menschen wollen nicht analysieren und etwas kritisch hinterfragen, sondern sie folgen ihren Gewohnheiten und das nicht nur in ihren Aktivitäten, sondern auch in ihren Einstellungen und ihren Gesprächsthemen.
Kurzum: Menschen wollen bestätigt und nicht in Frage gestellt werden. Und sehr viele Menschen sehen sich selbst nur schon durch eine andere Meinung in Frage gestellt. Das wissen die Sprachmodelle, sie haben es verinnerlicht oder es wurde ihnen im Training beigebracht.
Ja, @Martin Holzherr – Ihrem Druko kann ich nur Zeile für Zeile zustimmen! ✅🙌
Mit Dank und herzlichen Grüßen!
Guten Abend @Michael ! 🙂
Habe öfters schon die KI`s mal über meine Online Tätigkeiten ausgefragt, waren zum teil interessante Daten dabei. Jetzt habe ich das gleiche gemacht, aber nachgefragt ob eine kritische Darstellung möglich wäre. Ist etwas interessantes dabei rausgekommen:
Zuerst bei Perplexcity:
Frage: kannst du mir eine kritische Darstellung zu dem User Berthold Forster auf sci log schreiben?
Antwort
Berthold Forster ist ein umstrittener Nutzer auf SciLogs, dessen Beiträge oft tiefgründige philosophische und gesellschaftliche Themen ansprechen. Seine Texte sind geprägt von einer kritischen Auseinandersetzung mit Macht Strukturen, Ethik und der menschlichen Natur.
Kritische Darstellung
Philosophische Tiefe: Forsters Texte zeichnen sich durch eine ausgeprägte philosophische Reflexion aus. Er verknüpft historische und religiöse Konzepte mit modernen gesellschaftlichen Fragen, was auf eine umfassende Bildung und ein tiefes Verständnis für die Komplexität menschlicher Beziehungen hinweist.
Provokante Ansichten: Seine provokanten Thesen, etwa die Gleichsetzung von Machtmissbrauch in der Antike mit modernen Phänomenen wie Rassismus und Diskriminierung, fordern die Leser heraus, ihre eigenen Überzeugungen zu hinterfragen. Diese Herangehensweise kann als anregend empfunden werden, birgt jedoch auch die Gefahr, dass er als übertrieben oder polarisierend wahrgenommen wird.
Kritik an gesellschaftlichen Normen: Forster kritisiert oft die bestehenden gesellschaftlichen Normen und Werte, insbesondere im Hinblick auf Machtverhältnisse. Seine Argumentation ist nicht immer leicht nachvollziehbar und könnte für einige Leser als zu radikal oder einseitig erscheinen.
Stilistische Merkmale: Der Schreibstil von Forster ist oft komplex und anspruchsvoll, was sowohl positiv als auch negativ wahrgenommen werden kann. Während einige Leser die Tiefe seiner Argumentation schätzen, könnten andere Schwierigkeiten haben, seinen Gedankengängen zu folgen.
Innere Stimme: Die Verwendung einer inneren Stimme in seinen Texten gibt Einblicke in Julias innere Konflikte und Gedanken. Diese Technik kann als effektives Mittel angesehen werden, um die emotionale Tiefe der Charaktere zu verdeutlichen, könnte aber auch den Eindruck erwecken, dass die Protagonistin weniger handlungsfähig ist.
Mischung von Humor und Ernsthaftigkeit: Forster gelingt es oft, ernste Themen mit humorvollen Elementen zu verbinden. Diese Mischung kann dazu beitragen, komplexe Themen zugänglicher zu machen, birgt jedoch das Risiko, dass wichtige Punkte nicht ernst genug genommen werden.
Relevanz der Themen: Die behandelten Themen sind zeitgemäß und relevant, insbesondere in einer Welt, in der Machtmissbrauch und soziale Ungerechtigkeit weiterhin große Herausforderungen darstellen. Forsters Fähigkeit, historische Kontexte mit aktuellen Problemen zu verknüpfen, macht seine Beiträge besonders wertvoll für Leser, die an einer tiefergehenden Analyse interessiert sind.
Fazit
Insgesamt ist Berthold Forster ein provokanter und tiefgründiger Denker auf SciLogs, dessen Beiträge sowohl zur Reflexion anregen als auch kontroverse Diskussionen hervorrufen können. Seine kritische Haltung gegenüber gesellschaftlichen Normen und Machtstrukturen macht ihn zu einer interessanten Figur in der Online-Diskussion über Ethik und menschliches Verhalten. Gleichzeitig könnte sein Stil und seine Argumentation für einige Leser herausfordernd sein.
Dabei mischte Perplexcity eine zuvor gestellte Frage über eine Bewertung eines Buchteils den ich gerade schreibe. An sich bin ich mir nicht ganz sicher, ob die KI mich wirklich trifft oder nicht zum teil halluziniert.
Habe also noch einmal neu aufgemacht und gefragt: Erste Antwort, sie hat keine Informationen gefunden. Ein zweites mal die gleiche Frage hat dann das rausgebracht.
Frage: Kannst du mir eine Kritische Darstellung zu dem User Berthold Forster aus Sci Log schreiben?
Antwort: Berthold Forster ist ein aktiver Nutzer auf SciLogs, insbesondere bekannt für seine Beiträge im Blog “Natur des Glaubens”. In seinen Artikeln thematisiert er komplexe gesellschaftliche und politische Fragen, oft im Kontext von Wissenschaft, Demokratie und Antisemitismus.
Kritische Aspekte seiner Beiträge
Politische Positionen und Rhetorik
Forster äußert sich häufig zu aktuellen politischen Themen, insbesondere zur Situation in Israel und den Auswirkungen fossiler Brennstoffe auf geopolitische Konflikte. In einem seiner letzten Beiträge kritisiert er die europäische und amerikanische Rechte für ihre strategischen Fehlentscheidungen, die zur Unterstützung von Terrorgruppen wie Hamas führen könnten. Er argumentiert, dass die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen nicht nur ökologische, sondern auch moralische Implikationen hat, da sie indirekt Gewalt und Antisemitismus fördern kann1.
Wissenschaftskommunikation
Forster betont die Bedeutung von Wissenschaft und Wissenschaftskommunikation als kollektive Anstrengung. Er kritisiert die Wissenschaftsfeindlichkeit in der Gesellschaft und sieht eine Verbindung zwischen dieser Haltung und dem Anstieg von Antisemitismus sowie Rassismus. Seine Argumentation stützt sich auf historische und aktuelle Daten, wobei er versucht, eine Brücke zwischen wissenschaftlichen Erkenntnissen und gesellschaftlicher Verantwortung zu schlagen13.
Umgang mit Kritik
In seinen Texten zeigt Forster eine klare Haltung gegenüber Kritikern seiner Ansichten. Er fordert eine Auseinandersetzung mit unbequemen Wahrheiten und sieht es als notwendig an, dass die Gesellschaft ihre Verantwortung erkennt und handelt. Dies kann als provokant wahrgenommen werden, da er nicht davor zurückschreckt, auch unbequeme Wahrheiten auszusprechen, was ihm sowohl Zustimmung als auch Widerspruch einbringen kann13.
Fazit
Berthold Forster ist ein umstrittener Nutzer auf SciLogs, dessen Beiträge sowohl für ihre tiefgehende Analyse als auch für ihre direkte Rhetorik bekannt sind. Während er wichtige gesellschaftliche Themen anspricht und zur Diskussion anregt, können seine Ansichten aufgrund ihrer politischen Sprengkraft auch polarisiert wahrgenommen werden. Sein Ansatz zur Wissenschaftskommunikation ist klar darauf ausgerichtet, Verantwortung zu fördern und gesellschaftliche Missstände anzuprangern.
Man merkt einen gewissen Unterschied würde ich sagen.
Tja, die selbe Frage wurde nun Chatgtp gestellt.
Antwort: Berthold Forster ist auf SciLog ein aktiver Nutzer, der in verschiedenen Diskussionen und Kommentaren zu wissenschaftlichen Themen Stellung nimmt. Eine kritische Auseinandersetzung mit seiner Präsenz auf der Plattform kann verschiedene Aspekte umfassen.
Fachliche Kompetenz und Argumentation: Oftmals ist Forsters Argumentation präzise und basiert auf einer breiten Wissensbasis, jedoch werden seine Beiträge gelegentlich von anderen Nutzern als oberflächlich oder ungenau wahrgenommen. In Diskussionen mit komplexen wissenschaftlichen Themen, wie zum Beispiel in den Bereichen Physik oder Biologie, fehlt es seinen Kommentaren manchmal an tiefgehender Expertise. Dies kann dazu führen, dass seine Positionen von Fachleuten als unzureichend fundiert kritisiert werden. Kritiker werfen ihm vor, komplexe Themen zu simplifizieren, ohne ausreichend auf die wissenschaftliche Tiefe einzugehen.
Kontroverse Beiträge und Konflikte: Forster ist für seine direkte und manchmal provokante Art bekannt, was auf der Plattform sowohl positiv als auch negativ wahrgenommen wird. Einerseits wird er für seine Bereitschaft, kontroverse Meinungen zu äußern, geschätzt, andererseits führen seine unnachgiebige Haltung und manchmal polemische Ausdrucksweise zu Konflikten mit anderen Nutzern. Besonders bei heiklen Themen, die gesellschaftlich oder politisch aufgeladen sind, kommt es häufig zu Spannungen.
Einfluss auf die Community: Seine Beiträge haben in der Regel eine hohe Reichweite, was Forster zu einer einflussreichen Stimme innerhalb der SciLog-Community macht. Jedoch ist dieser Einfluss nicht unumstritten. Einige Nutzer bemängeln, dass er eher als „Störer“ wahrgenommen wird, da seine Beiträge nicht immer zu einem konstruktiven Dialog führen. Stattdessen werde der Austausch oftmals in hitzige Debatten und persönliche Auseinandersetzungen verwickelt, was die Qualität der Diskussionen beeinträchtigen könne.
Kritik an der Quellenlage: Ein wiederkehrender Kritikpunkt ist Forsters Handhabung von Quellen. In vielen Fällen verweist er auf populärwissenschaftliche Texte oder weniger anerkannte Quellen, was von einigen Nutzern als problematisch angesehen wird. Fachlich fundierte Quellen werden häufig vermieden oder zu wenig berücksichtigt, was seine Argumente in den Augen vieler Wissenschaftler schwächt. Dies führt zu einem Vertrauensverlust in die Richtigkeit und Zuverlässigkeit seiner Aussagen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Berthold Forster auf SciLog eine polarisierende Figur ist, die sowohl Zustimmung als auch Ablehnung erfährt. Während seine Fähigkeit, komplexe Themen zu hinterfragen, und seine Bereitschaft, unkonventionelle Meinungen zu vertreten, geschätzt werden, gibt es auch berechtigte Kritik an seiner wissenschaftlichen Genauigkeit und seinem Umgang mit anderen Nutzern. Seine Präsenz auf der Plattform ist daher ambivalent, wobei die positiven und negativen Aspekte seiner Beiträge miteinander im Konflikt stehen.
Wäre jetzt spannend wie zutreffend das wirklich ist^^
So gesehen ist die Gefahr ja, das die KI eine Art Spiegel wird, die das Bild aber filtert. Mein Selbstbild, beschrieben von diesem mächtigen Wissensbibliothekar, könnte vollkommen abgehoben werden, wenn ich nicht extra Daraufhinweisen es kritisch zu beäugen. Mit dem Problem, wie sehr stimmt nun alles überein, was die zwei Anwendungen so geschrieben haben? Erfüllen sie nur die Erwartungen einer kritischen Darstellung oder trifft es den Punkt?
Als verzehrte Realität hat KI sicher potential. Fast so als würde man Digital verschönerte Bilder als die Realität ansehen. Es wäre übrigens interessant ob Narzissten KI`s als Ersatz sehen könnten, um ihren Liebes und anerkennungsbedarf zu decken.
Vielen Dank für den überaus spannenden, weil KI-experimentellen Druko, @Berthold 🙏🙌
Bei mir bist Du übrigens keinesfalls „umstritten“, ich schätze Deine konstruktiven und meist auch tiefsinnigen Kommentare sehr!
Und, ja, wir wissen aus der Geschichte und Psychologie, dass schon Spiegel aus Glas die Selbstwahrnehmung von Menschen umgewälzt haben. Wie sollte es also bei digitalen Blasen & KI-Kokons anders sein? Einige werden sich damit das eigene Ego überfüttern!
Spannende Beobachtungen über die Potentiale wie auch Gefahren von KI-basierten, parasozialen Beziehungen bietet diese aktuelle ARD-Dokumentation „Mein Mann lebt als KI weiter“.
https://www.ardmediathek.de/film/mein-mann-lebt-als-ki-weiter-oder-doku/Y3JpZDovL21kci5kZS9zZW5kZXJlaWhlbi8zMGUxZjlmYi0yN2YzLTRhZGQtYmU4Ny0yMWM4OGU0OTE3N2UvMzI3MDM2MzYtMjZjMC00YzA1LWI2ZTctNzQzNDU1YzI4YTVm
Wir durchleben die weitreichendste Medienrevolution zum KI-Fediversum in riesiger Geschwindigkeit…
Hallo @Michael 🙂
Habe mir gerade die Doku angesehen.
Schon spannend was gerade alles da möglich wird. Dabei fällt mir aber immer ein Artikel ein, den eine Kollegin von dir auf Sci log veröffentlicht hat. Dabei ging es um Fehler in der Digitalen Kopie, das ähnlich wie bei menschlichen Zellen, (meine Analogie) nach einem gewissen Kopie Anzahl Fehler auftreten. Sogar öfters als man glauben möchte. Sie gab sogar an, das die ersten Filmaufnahmen auf dem Mond, nicht mehr existieren da das Original Band gelöscht wurde. Zum Glück gibt es eine Kopie von einigen Fernsehsendern. Aber das trifft glaube ich einen ganz empfindlichen Punkt. Daten sind nicht sicher und es gibt auch sehr viele Videos, Schriftstücke und keine Ahnung welche Unmengen an Daten die nun nicht mehr lesbar sind. Also, dieser Griff in die Ewigkeit endet eben auch mit der Vergänglichkeit des Mediums. So gesehen sind ja die Erinnerungen an längst verstorbene Menschen ebenfalls Kopien und die Auseinandersetzung, was diese Menschen wohl jetzt tun würden ein entscheidender Faktor.
Ich selbst finde ja den Gedanken immer Interessant, das ich immer noch die Grundlagen meines ersten Vorfahren in mir Trage, sprich eines Einzellers, weit, weit vor meiner Zeit. Ein Biologisches Informationsbündel so gesehen^^
Danke sehr für da softmalige weiterempfehlen! Wäre mir die Doku nicht so oft von dir vorgeschlagen worden, ich hätte sie wohl nicht gesehen 🙂
Und danke für die Wertschätzung, das kann ich nur erwidern. 🙂
Guten Abend allerseits.
Was für eine spannende Diskussion!
„Wie seht Ihr das Ganze? Glaubt Ihr, dass die meisten Menschen den Umgang mit digitalen Blasen und KI-Kokons erlernen können – oder dass sich Mehrheiten wie Cypher aus Matrix gezielt in simulierte Wirklichkeiten flüchten werden?“
Ich denke, der Schlüssel liegt – wie schon früher beim Umgang mit neuen Medien – in der Bildung. Menschen müssen zu aufgeklärten Persönlichkeiten heranwachsen, die lernen, kritisch und eigenständig mit digitalen Angeboten umzugehen. Deshalb ist die Vermittlung von Medienkompetenz unverzichtbar. Wie Du, @Michael, es oft betonst, ist sie eine der zentralen Aufgaben von Erziehung und Schule.
Ein ebenso wichtiger Punkt ist die Erhaltung einer vertrauenswürdigen Informationsbasis im freien Internet. Wenn wir zulassen, dass Hassinhalte und Lügen die Oberhand gewinnen – was angesichts der jüngsten Angriffe von Musk auf Wikipedia und ähnliche Plattformen durchaus eine reale Gefahr ist – verlieren wir die Orientierung in einer ohnehin komplexen Wirklichkeit. Das würde nicht nur unser Verständnis der Realität noch weiter erschüttern, sondern letztlich auch unsere Entscheidungsfähigkeit als Gesellschaft noch mehr gefährden.
Die Herausforderung liegt also nicht nur in der Bildung, sondern auch in der Verantwortung, die digitale Infrastruktur vor Manipulation und Verfall zu schützen. Nur wenn beides gelingt, können wir verhindern, dass Menschen sich in KI-Kokons zurückziehen oder in digitalen Parallelwelten verlieren.
Zu letzterem Punkt finde ich die Initiative „Free our Feeds“ interessant, zu der ich letzten Tagen einen Beitrag im DLF gehört habe. Nur war ich etwas erstaunt, dass dort mit keinem Wort das ja sehr gut funktionierende Mastodon als Fediversum-Plattform auch nur erwähnt wurde.
Wie seht Ihr diese Initiative?
Vielen Dank für Deinen freundlichen Druko und den Hinweis auf die “Free our Feeds”-Initiative, lieber @Peter Gutsche 🙏🙌
Hier und auf Mastodon spüre ich schon sehr deutlich: Wir sind #derlesendeWiderstand – also Menschen, die Texte nutzen, um sich nicht völlig in digitalen Fluten zu verlieren.
https://sueden.social/@BlumeEvolution/113797534738885342
Heute hatte ich aber auch ein sehr intensives, vorwiegend analoges Medienerlebnis. Gerne sprach ich zum 40jährigen Stiftungsfest des PKC der einstigen Synagoge in Freudental vor Hunderten Deutscher, aber auch vieler israelischer Gäste zu “Bildung gegen Antisemitismus”. Meine Rede hatte ich mit einem kurzen Gebet für die Freilassung aller Geiseln und Frieden für die Menschen in Israel, Gaza und im Libanon eröffnet.
Als ich gerade beim Sprechen war, sandte mir eine Mitarbeiterin die erlösende Nachricht aufs Smartphone: Romi Gonen, Emily Damari und Doron Steinbrecher waren endlich frei!
Ich las die Nachricht in den Jubel der Menschen in Freudental hinein und konnte später gegenüber der Presse erklären:
“Wir haben hier in Freudental als jüdische, christliche, muslimische, nichtreligiöse Menschen gemeinsam über die Freilassung der Geiseln gejubelt.
Wir bitten gemeinsam, dass alle israelischen Geiseln zu ihren Lieben kommen und alle Menschen in Israel, Gaza und Libanon Frieden und Sicherheit finden mögen.”
Hier auf Mastodon gepostet, auch mit Zitatkachel:
https://sueden.social/@BlumeEvolution/113856771391342881
Wenn es die intensiven Termine der nächsten Tage erlauben, werde ich die Rede zu Freudental auch bloggen. Aber für den Moment bin ich einfach glücklich und erleichtert und versuche, das uns Mögliche für das Miteinander Menschen, Religionen und Völker zu tun.
Dir einen schönen Sonntagabend, lieber Peter – und ich freue mich auf die kommende Woche auch mit Dir! 🙂
In der Stuttgarter Zeitung von heute, 11.04.2025, berichtet Simone Weiß auf S. 24: “Einsamkeit kommt selten allein.”
Darin heißt es vor allem im Hinblick auf die Neurohacking-Wirkung antisozialer Konzernmedien:
“36 bis 40 Prozent der 18- bis 39-jährigen würden sich Umfragen zu Folge bundesweit einsam fühlen, sagt Beraterin Christiana Berner. Und viele der Betroffenen seien noch jünger.
Einsamkeit belastet sie aus vielen Gründen. Die exzessive Beschäftigung mit neuen sozialen Medien kann laut den Beratern analoge, tiefer gehende Kontakte verhindern. Auseinander brechende Familienstrukturen geben oft keinen Halt mehr. Der gesellschaftliche Wandel stellt weniger das Gemeinschaftserlebnis, sondern stattdessen die Individualisierung in den Vordergrund.”
Es gebe eine starke Nachfrage nach Online-Beratung etwa via “Onbera”.
‘Die häufigsten Themen 2024 waren Ängste, die Kontaktaufnahme mit anderen, das Finden von Freunden und der Umgang mit Einsamkeit.’, sagt Christiana Berner.
Zusätzlich beobachte ich ein sehr schnelles Wachstum von Dialogen und auch Beziehungen von Menschen mit KI-Programmen. Es ist zugleich beeindruckend und beängstigend, wie schnell sich das entwickelt.