Von der Nachkriegs- zurück zur Kriegsordnung – Warum ich Trumps territoriale Ansprüche nicht lustig finde
Auch heute wurde ich auf einer Veranstaltung (in Mannheim) danach gefragt, was ich von den neuerlichen Ansprüchen des baldigen US-Präsidenten Donald Trump auf Grönland, Kanada und Panama hielte – und welche Auswirkungen auf “den Nahen Osten” ich erwarten würde. Während Fragen zu Trump und Elon Musk früher oft eher belustigt vorgetragen wurden, bemerke ich inzwischen eine zunehmende Sorge. Und diese ist aus meiner Sicht leider berechtigt.
Zunächst stellte und stelle ich auch hier klar, dass das deutsche Grundgesetz die Zuständigkeit für Außen- und Bündnispolitik zu Recht beim Bund und der Europäischen Union verortet. Als Politik- und Religionswissenschaftler äußere ich mich daher nur allgemein dazu. Heute wies ich darauf hin, dass die Geschichtswissenschaft bzw. konkret die Ägyptologie zwei Arten der Kriegsführung kennt:
1. die Razzia (aus arabisch Gazwa), die bloßen Raubzügen oder gar der Verteidigung einer bestehenden Ordnung dienen soll, also selbst im Angriff bestehende Grenzen nicht grundsätzlich in Frage stellt.
2. den (Eroberungs-)Krieg, der auf die dauerhafte Erweiterung der eigenen Grenzen zielt.
So gab es nach der kriegerischen Vereinigung von Ober- und Unterägypten viele Pharaonen, die mehr oder weniger große Razzien gegen benachbarte Völker durchführten und sich dafür auch feiern ließen, aber “nur” die Erhaltung der ewigen Ordnung (Djet) und gerade keine Erweiterung ihres Reichsgebietes anstrebten. Und es gab Pharaonen, vor allem in der späteren Zeit und der letzten Pharaonen-Dynastie der griechischen Ptolemäer, die etwa Kriegszüge gegen andere Diadochen und Völker führten, um die Grenzen zu erweitern. Dies führte – auch aufgrund der Kosten und Steuern – zu erheblichen Unruhen und zunehmend auch Aufständen in der Bevölkerung. Schließlich wurde das Pharaonen-Reich am Nil als Kornkammer vom Römischen Reich beendet.
Hier sehen Sie an einer Tempelwand eine ägyptische prw-Bayt-Hieroglyphe, die für “Haus” steht und über das das proto-sinaitische Alphabet zum hebräischen Beth = Haus und zum griechischen Beta, zur Urahnin unseres auch deutschen Buchstaben B wurde. Auf Obelisken, Tempel- und Grabwänden wurde das prw-Bayt-“Gotteswort” buchstäblich “in Stein gemeißelt”, verwies also als Zeit-Medium in die unveränderliche Djet-Ewigkeit als einer vermeintlich ewigen Friedensordnung. Dienst am Steinbau galt als Dienst am Weiterleben der kosmischen Ordnung.
Nein, die Pyramiden, Tempel und Obelisken wurden kaum von Sklaven, sondern je nach Dynastie vor allem von mehr oder weniger “Freiwilligen” gebaut, die dafür in ihren Bautrupps und Dörfern Verpflegung, Anerkennung und Gotteslohn in der Ewigkeit erwarten durften.
Eine in Stein gemeißelte prw-Bayt-Hieroglyphe im Sobek-Haroeris-Doppeltempel von Kom Ombo, Oberägypten. Foto: Michael Blume
Als Lehmbau – also etwa als Wohnung oder Magazin – gehörte ein Gebäude dagegen nur zur zirkulären und säkularen neheh-Jetzt-Zeit und konnte als solches auch die Besitzer wechseln oder abgerissen werden. Es war nur vergänglicher Raum, also von kosmisch geringerer Bedeutung als die ewige Zeit.
Deswegen fiel es der pharaonischen Propaganda auch leichter, gegenüber der Bevölkerung oft auch “präventive” Razzia-Kriegszüge zur Verteidigung der Djet-Ordnung zu rechtfertigen als große Kriegszüge zur Eroberung von neuen Gebieten. Wo Eroberungen doch vollzogen wurden, wurden daher meistens auch schnell Steinbauten errichtet, die etwa auf die Geburtsorte bedeutender Gottheiten oder Grabstätten verwiesen. Mythen und Steinbauten erfüllten den gleichen Zweck, den wir heute als “zwischenstaatliche Anerkennung” zu fassen versuchen – sie verbürgten, dass das Land eigentlich schon immer ägyptisch war. Falls Putin Gebiete der Ukraine erhalten sollte, so würde er dort zügig Steinmonumente errichten lassen.
Die heute so gängige, lineare Zeitwahrnehmung und Fortschrittserwartung war dagegen im alten Ägypten gar nicht kulturell symbolisiert, auch lineare Kalender wie in Judentum, Christentum, Islam kamen erst mit den semitischen und vor allem jafetitischen Alphabetschriften auf. Die maßlosen Eroberungszüge assyrischer, babylonischer und persischer Eroberer, schließlich eines makedonisch-griechischen Alexanders des Großen, eines Römischen Imperiums oder eben auch die imperialen Träume eines Donald Trump gingen über die alt-ägyptischen Vorstellungen hinaus. Säkularer Fortschritt ist eben nicht immer ein Fortschritt im Sinne von Frieden, steht ja auch in seinen Wachstumsansprüchen in einer Spannung zu “ewigen” Ansprüchen.
Heute befinden sich entsprechend auch Ägypten, die sudanesischen Staaten und Äthiopien in einem spannungsreichen Konflikt um das Nilwasser, der zu einem furchtbaren “Wasserkrieg” führen könnte. Auch schon die Kriege im Irak 2014 – 2016 drehten sich vor allem um die Zugänge zu Wasser und Erdöl.
Am ägyptischen Assuan-Staudamm wird Strom produziert, aber auch das nahe Sudan und vor allem Äthiopien erheben zunehmend Ansprüche auf das Nilwasser. Foto: Michael Blume
Aus meiner Sicht besteht also heute die – durch die Klima- als Wasserkrise deutlich verstärkte – Gefahr, dass wir von der Nachkriegsordnung des 20. Jahrhunderts, die “nur” Razzia-Verteidigungskriege erlaubte, zurückfallen in echte Kriegszeiten, in denen stärkere Mächte nach Belieben Grenzen verschieben.
Weil auch mir der Nachkriegsfrieden “heilig” war, hatte ich meinen Wehrdienst in unserer Parlamentsarmee freiwillig verlängert und es auch begrüßt, dass einer meiner Söhne ein freiwilliges Dienstjahr in unserer Bundeswehr leistete. Mich besorgt, wie unhistorisch und unernst viele Menschen glauben (wollen), es gäbe Frieden ohne Verteidigungsfähigkeit.
Ich bitte, zu verstehen: Gegenüber einer Kriegsordnung gibt es keine Selbstverständlichkeiten mehr, auch nicht für uns. Wer etwa dafür plädiert, das NATO-Land Kanada, das EU-Mitglied Dänemark mit Grönland gegenüber Trump, Israel gegenüber dem Iran oder die Ukraine gegenüber Putin im Stich zu lassen, kann damit auch das Schicksal von Taiwan oder die Zwei-Staaten-Lösung in Nahost besiegeln. Denn dann gelten alle Grenzen eben nur noch bis zur nächsten Eroberung und niemand wird noch etwas auf Ermahnungen und Betroffenheiten eines alternden und feige inkonsequenten Europas geben. Täuschen wir uns bitte nicht: Wenn die als “ewiger Friede” (Immanuel Kants Definition von Djet) angedachte Nachkriegsordnung fallengelassen wird, befinden wir uns wieder in einer Kriegsordnung. Und wir stehen direkt vor diesem “Abgrund”. In meiner Rede vor dem Landtag von Baden-Württemberg am 9.11.2023 hatte ich dies so formuliert:
Wer eine Religion, ein Volk, einen Staat der Vernichtung preisgibt, macht sich mitschuldig, dass keine Religion, kein Volk, kein Staat mehr sicher ist!
Das ist auch der Grund, warum ich für das Existenz- und Selbstverteidigungsrecht von Israel und der Ukraine ebenso einstehe wie ich nicht über die territorialen Ansprüche von Donald Trump gegenüber Panama, Kanada oder Grönland lachen möchte. Das ist auch der Grund, warum ich so laut für einen Zwei-Staaten-Frieden zwischen Israelis und Palästinensern eingetreten bin und darauf aufmerksam mache, dass die Hamas und die Hisbollah durch ihre antisemitischen Angriffe Gaza und den Libanon an den Abgrund geführt haben. Nach all meinen durchaus reichlichen Erfahrungen in Israel, den USA und arabischen Staaten gibt dort kaum noch jemand etwas auf Zusagen der UN.
Denken Sie gerne an einen Jenga-Turm: Die Entfernung eines einzelnen Holzteiles (eindeutig neheh-Zeit) kann den ganzen Turm einstürzen lassen. Und unser Nachkriegs-Frieden-Turm wackelt längst bedrohlich. Und jetzt greift Donald Trump da rein…
Warum ich es falsch finde, über die “Großamerika”-Ansprüche von Donald Trump nur zu witzeln. Es geht um die Grundfrage von Eroberungskrieg oder sicheren Grenzen. Screenshot von Mastodon: Michael Blume
Zumal wir nach Ungarn und Italien nun auch in Österreich einen rechtsdualistischen, ja Faschismus-affinen Regierungschef bekommen könnten, könnten schon ab 2025 auch gegenüber einer gelähmten EU Gebietsansprüche und Kriege eskalieren, die wir uns heute noch kaum vorstellen können. Auch die nur vermeintlich ewigen Dynastien Ägyptens erlebten teilweise drastische Niedergänge durch Naturkatastrophen und Invasionen, immer wieder aber auch durch überbordende Bürokratien und schlecht geführte Armeen. Mit so dauerhaft niedrigen Geburtenraten und vor allem so einer wirtschaftlichen, d.h. fossilen Energie-Abhängigkeit von oft feindlichen Staaten, wie wir sie uns seit Jahrzehnten quer durch Europa “gönnen”, hätte in der Antike kein eurasisches oder nordafrikanisches Reich auch nur zwei Jahrzehnte überlebt. Und ich verstehe gut, warum viele in Europa darüber lieber witzeln, als sich ernsthaften Fragen stellen wollen. Es war ja auch intellektuell so bequem, über den “Weltpolizist USA” zu spotten. Dabei wurde auch das deutsche NS-Reich nicht durch Friedensappelle und defensive Verhandlungen, sondern durch Hunderttausende mutiger Soldaten besiegt und Europa befreit. Der Film “The Six Triple Eight” erinnert zudem an zahlreiche, auch schwarze, US-Soldatinnen.
Die Identifikationsmarke des US-amerikanisch-jüdischen Soldaten Oscar Ogman, der im 2. Weltkrieg für die Befreiung Europas von den Nazis kämpfte. Im Podcast “Verschwörungsfragen”, Folge 55, spreche ich mit seinem heute in Baden-Württemberg lebenden Enkel Dr. Robert Ogman. Foto: Michael Blume
Geschichte wiederholt sich nicht, aber sie reimt sich.
Die Erklärung des Unterschieds zwischen Razzia und Krieg, hergeleitet aus der alt-ägyptischem Geschichte, finde ich außerordentlich interessant.
Die Ankündigungen garantierte Grenzen einfach verschieben zu wollen und Gebiete/Staaten annektieren zu wollen, ist wirklich anmaßend und gefährlich.
Unsere gesamte weltpolitische Lage mit einem wackeligen Jenga-Turm zu vergleichen, ist sehr treffend.
Nein, zum Belächeln ist das wirklich nicht.
Zitat:
Säkularer Fortschritt ist eben nicht immer ein Fortschritt im Sinne von Frieden, steht ja auch in seinen Wachstumsansprüchen in einer Spannung zu “ewigen” Ansprüchen.
Über diese Aussage muss ich noch viel nachdenken. Wenn Wachstumsansprüche zu „ewigen“ Ansprüchen werden, ist ein Zusammenbruch nicht zu vermeiden, zumal die Demografie-Entwicklungen das Wachstum nicht mehr hergeben werden.
Dieser Blogpost stimmt mich sehr nachdenklich.
Vielen Dank, @Elisabeth K
Und, ja, die drohende Rückkehr der Kriegszeiten ist der vielleicht schmerzhafteste Aspekt des Zeitenumbruchs. Wir alle wuchsen mehr oder weniger stark in eine säkular-lineare Zukunftsverheißung hinein, bis hin zum prognostizierten „Ende der Geschichte“ als Sieg der liberalen Demokratie und des ewigen Friedens nach dem Zusammenbruch des Sowjetimperiums.
Doch Fortschritt, selbst Frieden werden immer wieder angegriffen und müssen auch immer wieder neu errungen werden. Und ein unbegrenztes Wachstum zum Wegkaufen aller anderen Probleme ist in einer endlichen Welt mit schrumpfenden Bevölkerungen unmöglich.
So könnten auch Russland und Iran ohne ihren fossilen Einnahmen keine Kriege führen – und eine starke Europäische Union 🇪🇺 könnte umgekehrt auch Trump wehren. Solange wir aber sogar unsere Feinde finanzieren, ermöglichen wir selbst das Chaos, das wir doch eigentlich überwinden wollten.
Derzeit sieht es also leider eher so aus, als drohe der Jenga-Turm zu kippen. Doch es gibt eben auch noch immer Hunderttausende Frauen und Männer, die bereit sind, die demokratischen Freiheiten notfalls mit Waffen zu verteidigen. Und es werden immer mehr Menschen, die bereit sind, sich der Realitäten im 21. Jahrhundert zu stellen.
Mir war und bleibt es wichtig, die entsprechenden und berechtigten Fragen der Menschen ehrlich zu beantworten, anstatt sie zu verdrängen. Dafür scheint mir die Lage längst zu ernst.
Dir herzlichen Dank für Dein konstruktives Interesse und Feedback! 🇪🇺🇩🇪✅
Trump bewundert Stärke, was sich etwa in seiner Bewunderung für andere sich stark gebende Staatsmänner wie Putin ausdrückt. Stärke beweist er anderen indem er das maximale Drohpotenzial auffährt und er den anderen im Ungewissen lässt ob er das Schreckliche, was er ankündigt, nicht auch in die Tat umsetzt.
Damit katapultiert Trump die Welt zurück zur Kanonenbootpolitik früherer Zeiten in der mächtigere Staaten einfache ihre gewaltigen Kriegsschiffe vor dem schwächeren Gegner auffahren liessen um ihn zur Kapitulation zu bringen.
Wobei das überhaupt nichts Neues für Trump ist, hat er doch schon in seiner letzten Amtszeit auf eine Drohung des nordkoreanischen Regierungschefs so reagiert (Zitat): “Mein Atomwaffenknopf ist größer als seiner”
Mit Trump sind wir also in einer Art Retrofuturismus angekommen in der der Geist aus der Vergangenheit stammt, die Waffen aber aus der Zukunft. Und klar, das beste was Trump erhoffen kann, ist, dass die Schwächeren entweder kapitulieren oder aber, dass sie einen „Deal“ mit Trump eingehen, einen Deal, der weil aus Angst und Unsicherheit entstanden, dann für den Angreifer besser ausgeht als für den Angegriffenen.
Vielen Dank, @Martin Holzherr
Gleich zwei kluge Kommentare erschienen heute zum Thema in der Stuttgarter Zeitung. Reiner Ruf schlug im Leitkommentar auf S. 1 unter dem Titel “Angriff auf die Demokratie” zur neuen Regierungsform der digitalen Thymokratie vor:
“Für Tech-Oligarchen, Investoren und Finanzakrobaten kommt das Label ‘Broligarchie’ in Umlauf: eine Wortverschmelzung von Brothers und Oligarchen – die Herrschaft ultrareicher Männerkumpels.”
Schon sehr dicht am Begriff des Thymos endet er: “Neue Götter schweben vom Himmel herab, die sich als solche betrachten und betragen. Menschen sind ihnen nur Masse. Das Licht der Vernunft erlischt. Die Welt trudelt vom Logos zum Mythos zurück. Genie und Wahnsinn, so sagt man, sind sich nahe. Begreifen wir Musk und Seinesgleichen als das, was sie sind: eine Gefahr für die Demokratie.”
Auf S. 3 thematisiert Thomas Spang “Trumps Rückfall ins 19. Jahrhundert” und benennt den republikanischen und imperialistischen US-Präsidenten William McKinley (1843 – 1901) als “Vorbild Trumps”. McKinley wurde übrigens, passend zu diesem Blogpost, in Niles (!), Ohio geboren…
Obwohl ich bereits letzten Sommer den Landtag BW dazu angeschrieben hatte, ist jedoch in beiden Kommentaren leider keine Hinterfragung der verbreiteten Nutzung antisozialer Medien und auch keine Bejahung des Fediversums dort zu lesen. Auch unsere enormen Energieexporte, mit denen wir europafeindliche Länder, Industrien und Lobbyisten weiterhin finanzieren, werden nicht thematisiert, erneuerbare Friedensenergien schon gar nicht. Dabei sind weder Musk noch Putin “vom Himmel herab geschwebt”, wir Menschen in Europa selbst haben sie mitgefüttert – und tun dies meist auch heute noch! Aber an solche bitteren Wahrheiten wagen sich zu viele immer noch nicht heran.
Dazu gehört im Übrigen auch, dass Trump keineswegs der Erste ist, der die Nachkriegsordnung in Frage stellte. Wie viele Menschen auch in Europa forderten und fordern die Vernichtung Israels und die Zerschlagung der Ukraine? Wer nicht bereit war, die Existenz verbündeter Staaten zu sichern – die Ukraine gab im Vertrauen auf diese Garantien sogar ihre Atomwaffen auf! – spielte jenen in die Hände, die nun auf Eroberungen setzen.
Nein, das ist ganz und gar nicht zum Lachen!
Hinzu kommt, dass jetzt bereits auf Fox News dessen Publikum davon überzeugt wird oder werden soll, dass sowohl Panama als auch Grönland so wichtig für die USA seien, dass auch eine militärische Lösung eine Option sei. Wir sollten nicht vergessen,
wie groß der Einfluss der Murdoch-Medien auf die öffentliche Meinung ist.
Was mir darüber hinaus Sorge bereitet, sind die auf deutschem Boden stationierten amerikanischen Streitkräfte. Trump hat bereits klargemacht, dass er den sog. säumigen Zahlern in der NATO gegen einen russischen Angriff nicht beistehen würde. Wie also werden sich amerikanische Truppen im Fall der Fälle verhalten? Hier im Südwesten sind Stuttgart und Böblingen wichtige Stützpunkte. Kein beruhigendes Gefühl.
Der Sohn von Donald Trump, Donald Trump jr. war in diesen Tagen medienwirksam bereits auf Grönland unterwegs..
Nicht vergessen sollten wir auch, welche Auswirkungen die Drohungen von Trump auf die deutsche Innenpolitik haben werden. Wir werden als Gesellschaft in Deutschland uns mit dem Thema Krieg auseinandersetzen müssen. Und zwar nicht in Talkshows!
Ich erwarte Verantwortungsbewusstsein von den führenden Politikern aller demokratischen Parteien.
Noch vor der Bundestagswahl findet im Februar die Münchner Sicherheitskonferenz statt. Ca. drei Wochen nachdem Trump wieder das Präsidentenamt übernommen hat. Ob wir dort erste Aufschlüsse erhalten werden?
Die Europäische Union ist tief gespalten, vielleicht sogar am Ende. Auch für die NATO sehe ich nicht wirklich eine Zukunft.
Zu Jahresbeginn habe ich kein “Frohes neues Jahr” gewünscht, sondern ein friedvolles.
Vielen Dank, @Marie H.
Ich kann Ihnen da nur Satz für Satz zustimmen!
Um aus der gefühlten Hilflosigkeit ins mutige Tun zu kommen, promptete ich gerade die japanische KI Felo.ai:
“Inwiefern können Solarpunks und KI-Fediversum Demokratien, Mitwelt und Mitmenschen schützen?”
Die ausführliche und, ja, ermutigende Antwort hier:
Solarpunk und das KI-unterstützte Fediversum bieten innovative Ansätze, um Demokratien, die Mitwelt (eine erweiterte Perspektive auf Umwelt und Mitmenschen) und soziale Gerechtigkeit zu fördern. Beide Konzepte sind eng mit Nachhaltigkeit, Gemeinschaft und der Nutzung von Technologie für das Gemeinwohl verbunden. Im Folgenden wird erläutert, wie diese Bewegungen und Technologien Schutz und Fortschritt ermöglichen können.
## **Solarpunk: Eine Vision für Nachhaltigkeit und soziale Gerechtigkeit**
Solarpunk ist eine kulturelle, künstlerische und politische Bewegung, die sich auf die Schaffung einer nachhaltigen, gerechten und regenerativen Zukunft konzentriert. Es verbindet technologische Innovation mit ökologischer Verantwortung und sozialer Inklusion. Die Bewegung bietet folgende Schutzmechanismen:
– **Förderung von Demokratie und Gemeinschaft**: Solarpunk betont die Bedeutung lokaler und dezentraler Strukturen, wie etwa kommunale Energieprojekte oder gemeinschaftsbasierte Entscheidungsprozesse. Diese Ansätze stärken die Resilienz von Demokratien, indem sie Bürger*innen aktiv in die Gestaltung ihrer Lebensräume einbinden und Abhängigkeiten von zentralisierten Machtstrukturen reduzieren[4][8][9].
– **Schutz der Mitwelt**: Solarpunk setzt auf regenerative Lösungen wie erneuerbare Energien, Permakultur und Kreislaufwirtschaft. Diese Ansätze fördern nicht nur den Schutz der Umwelt, sondern auch eine harmonische Koexistenz zwischen Mensch und Natur. Die Bewegung erkennt an, dass die Mitwelt nicht nur aus Menschen, sondern auch aus nichtmenschlichen Akteuren besteht, die für das Überleben des Planeten entscheidend sind[8][9].
– **Optimismus als Widerstand**: In einer Zeit, in der Klimakrise und soziale Ungleichheit oft als unlösbare Probleme dargestellt werden, bietet Solarpunk eine hoffnungsvolle Vision. Diese optimistische Haltung kann Menschen motivieren, aktiv zu werden und an einer besseren Zukunft zu arbeiten, anstatt in Resignation zu verfallen[4][8].
## **Das KI-unterstützte Fediversum: Demokratische und dezentrale Technologie**
Das Fediversum ist ein Netzwerk föderierter, dezentraler Plattformen, das auf offener Software basiert. Es bietet eine Alternative zu zentralisierten sozialen Medien und wird zunehmend mit KI-gestützten Tools kombiniert. Diese Kombination kann Demokratien und Mitmenschen auf folgende Weise schützen:
– **Förderung von Meinungsfreiheit und Vielfalt**: Im Gegensatz zu zentralisierten Plattformen, die oft von Algorithmen gesteuert werden, die auf Profitmaximierung abzielen, ermöglicht das Fediversum eine demokratischere und transparentere Moderation von Inhalten. Dies reduziert die Verbreitung von Hassrede und Desinformation und schafft einen sichereren Raum für den öffentlichen Diskurs[14][21][22].
– **Schutz vor Manipulation**: KI-Tools im Fediversum können genutzt werden, um Desinformation zu erkennen und zu bekämpfen. Gleichzeitig können sie helfen, eine ausgewogenere Informationslandschaft zu schaffen, die auf Fakten basiert und nicht auf Sensationslust[28][33][34].
– **Stärkung lokaler Gemeinschaften**: Durch die Dezentralisierung wird die Macht über Daten und Inhalte auf viele kleinere Einheiten verteilt. Dies stärkt lokale Gemeinschaften und gibt den Nutzern mehr Kontrolle über ihre digitale Präsenz[14][19].
– **Nachhaltige digitale Infrastruktur**: Das Fediversum kann mit Solarpunk-Ideen kombiniert werden, um energieeffiziente und nachhaltige digitale Netzwerke zu schaffen. Dies könnte beispielsweise durch den Einsatz von Solarenergie für Server oder durch die Förderung von Open-Source-Software geschehen[3][8].
## **Gemeinsame Schnittstellen: Solarpunk und das Fediversum**
Solarpunk und das Fediversum teilen gemeinsame Werte wie Dezentralisierung, Nachhaltigkeit und soziale Gerechtigkeit. Ihre Kombination könnte transformative Effekte haben:
– **Demokratische Resilienz**: Beide Bewegungen fördern die aktive Beteiligung der Bürger*innen und stärken demokratische Prozesse durch Transparenz und Inklusion.
– **Technologie für das Gemeinwohl**: Solarpunk zeigt, wie Technologie nachhaltig eingesetzt werden kann, während das Fediversum beweist, dass digitale Plattformen demokratisch und gemeinwohlorientiert gestaltet werden können.
– **Mitwelt-Ethik**: Beide Konzepte betonen die Verantwortung gegenüber der Mitwelt, sei es durch ökologische Nachhaltigkeit oder durch den Schutz von Menschenrechten und sozialer Gerechtigkeit in digitalen Räumen[8][13][17].
## **Fazit**
Solarpunk und das KI-unterstützte Fediversum bieten komplementäre Ansätze, um Demokratien, die Mitwelt und Mitmenschen zu schützen. Während Solarpunk eine Vision für eine nachhaltige und gerechte Zukunft bietet, stellt das Fediversum eine praktische Plattform für demokratische und dezentrale Kommunikation dar. Gemeinsam können sie dazu beitragen, eine resiliente, gerechte und nachhaltige Gesellschaft zu schaffen.
[1] https://sueden.social/@BlumeEvolution/112815019010871702
[2] https://x.com/BlumeEvolution/status/1814395068196987015
[3] https://www.solarpunks.club/
[4] https://medium.com/solarpunks/on-the-political-dimensions-of-solarpunk-c5a7b4bf8df4
[5] https://don.linxx.net/@kami_kadse/112988852596705538
[6] https://www.jff.de/veroeffentlichungen/detail/05-2
[7] https://www.tor-online.de/magazin/science-fiction/politische-bildung-als-zukuenftebildung-mit-science-fiction
[8] https://www.counterpointknowledge.org/calling-all-solarpunks-symmetrical-myths-and-rituals-for-survival/
[9] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/solarpunk-ist-mehr-als-utopie-schon-heute-gegen-reaktanz-und-arroganz-leben/
[10] https://sueden.social/@BlumeEvolution
[11] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/die-ki-medienrevolution-warum-ich-demokratisch-aktiven-dringend-blogposts-reden-und-drukos-empfehle/
[12] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/gegen-wen-und-was-rebelliert-der-post-fossile-solarpunk/
[13] https://www.counterpointknowledge.org/introducing-mitwelt-ethics/
[14] https://www.derbund.ch/der-twitter-exodus-ist-im-vollen-gang-277105691806
[15] https://mastodon.online/@Kurkurator
[16] https://www.humanistische-union.de/publikationen/mitteilungen/244/publikation/menschenrechte-waehlen/
[17] https://www.derstandard.at/story/3000000186610/solarpunk
[18] https://hessen.social/@franziska/113332883771648287
[19] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/wokepedia-vorwurf-elon-musk-attackiert-das-fediversum-wikipedia/
[20] https://zff.openlibhums.org/article/id/7941/
[21] https://hateaid.org/safety-by-design-mastodon-twitter/
[22] https://mastodon.social/@RudiK
[23] https://carnegieendowment.org/research/2024/12/can-democracy-survive-the-disruptive-power-of-ai?lang=en¢er=middle-east
[24] https://www.aktion-freiheitstattangst.org/en/articles/9008-20241225-einflussnahme-stoppen.html
[25] https://sueden.social/@BlumeEvolution/113005324741045952
[26] https://de.linkedin.com/posts/deniz-%C3%B6zt%C3%BCrk-915097242_threads-alles-was-sie-%C3%BCber-die-neue-meta-plattform-activity-7168891611530141696-Cd4m
[27] https://events.ccc.de/congress/2024/hub/de/schedule?mode=calendar&kind=official&set=kall
[28] https://www.brookings.edu/articles/ai-can-strengthen-u-s-democracy-and-weaken-it/
[29] https://www.brookings.edu/articles/how-public-ai-can-strengthen-democracy/
[30] https://impact.monash.edu/geopolitical-challenges/could-ai-help-safeguard-democracy/
[31] https://www.wfd.org/what-we-do/resources/democratic-approach-global-ai-safety/democratic-vision-ai-governance-and
[32] https://indigo.ai/en/blog/ai-democracy/
[33] https://thebulletin.org/2024/10/dont-panic-ai-can-strengthen-democracy-too/
[34] https://www.fairobserver.com/more/science/shaping-public-discourse-the-dual-edge-of-ai-in-democracy/
Das liest sich sehr motivierend. Ein guter Beitrag gegen die aufkommende Endzeitstimmung.
Noch eine Erinnerung an eine historische Persönlichkeit. Am 9. Januar 1819 starb Königin Katharina von Württemberg. Sie hatte 1816 den württembergischen Kronprinzen Wilhelm geheiratet. Das Paar wurde im selben Jahr noch König und Königin. 1816 war ein schlimmes Jahr für Württemberg; in die Geschichte eingegangen als das “Jahr ohne Sommer”.
Dies führte zu Hungersnöten und einer Vielzahl an Auswanderern.
In den Jahren 1817/18 sind auf Veranlassung des Königspaares einige wichtige Einrichtungen geschaffen worden, die unter anderen Namen und in anderer Form bis heute bestehen:
Katharinenhospital Stuttgart
Universität Hohenheim
Landessparkasse als Landesgirokasse heute Teil der LBBW
Katharinenstift (Pensionat für Mädchen höherer Stände), heute Königin-Katharina-Stift Gymnasium
Auch die 1817 als landwirtschaftliches Fest in Cannstatt gegründete Veranstaltung ist uns als Cannstatter Volksfest bis heute bekannt.
Manches, was in der heutigen Zeit entsteht, wie zB das Fediverse oder Solarpunk, mag künftigen Veränderungen unterliegen, aber trotzdem bestehen.
Das Jahr 1816 ist ein Beispiel dafür, dass man die Hoffnung nicht verlieren darf.
Danke für den ausführlichen Beitrag @Michael!
Habe kürzlich mit meinem Cousin, Bruder und einem guten Freund über Panama geredet. Wir sind von Bananenrepublik irgendwie dazu gekommen. Dabei ging es um den Kanal und die Ansicht meines Cousins und Bruders, das dieser den Amis gehöre. Als ich darauf hinwies das dieser seid nun über 25 Jahren nur Panama gehört, haben sie das abgewunken. Quasi nach den Worten: “Wenn die Amerikaner wollen dann hohlen sie sich das einfach wieder”.
In diesem Moment habe ich begriffen das die Akzeptanz, gerade für Leute die versuchen Weltpolitisch Realisten zu sein, für solche Angriffskriege riesig ist. Sichergenug, die es verurteilen, aber im Grunde sagen: “Der starke hat das Recht vom schwachen zu fordern”. Was aber der gesamten Struktur der Welt zuwiderläuft. Wenn alles nur auf Macht und Reichtum fußt, dann gibt es auch bald in Europa nur drei große Machtzentren und mehr oder weniger freie Staaten.
Was ich noch zu dem Blogbeitrag erwähnen will: Die USA haben in den letzten Jahren Probleme damit, genug Soldaten für den Militärischen Komplex zu finden. Wohl auch deswegen, weil ähnlich wie in Israel viele Minderheiten Kinderreicher sind die aber den Militärdienst nicht positiv betrachten. Vielleicht bekommen wir einen ähnlichen Zustand wie 12 Jahrhundert, wo Söldner einen Hauptteil der Streitmächte ausmachten.
Gerade dann, wenn es viele Vertriebene gibt und man ihnen Aufstieg und Sicherung der Familie durch Kriegsdienst verspricht.
Lieben Dank für das Interesse und die spannende Rückmeldung, @Berthold 🙏
Mir ging bei der Frage aus Mannheim – übrigens eines klugen Asimov-Fans – durch den Kopf, die üblichen Floskeln zu vermeiden und zum Zeitenumbruch als Zusammenbruch der linear-säkularen Fortschrittserwartung hinzuführen. Daher der Rückgriff auf die Ägyptologie, der dann auch wirklich zu weiteren Nachfragen und direkt ins Herz-Thema „Zeit“ führte.
Deine Diskussionserfahrungen bestätigen ja leider auch: Egozentrischer Relativismus ist der beste Verbündete des feindseligen Dualismus. Trump, Putin & Co. können sich darauf verlassen, dass das alternde Europa kaum Anstrengungen auf sich nehmen wird, um den Nachkriegsfrieden zu verteidigen. Tägliches Öl und Gas waren und sind uns wichtiger als die Ukraine 🇺🇦, Israel oder Dänemark. Und auch wenn wir uns über Musk und Meta empören, bleiben die meisten von uns weiterhin auf antisozialen Medien. Denn das Fediversum gilt als „unbequem“ und außerdem als bildungsbürgerlich. Dann doch lieber das chinesische TikTok füttern und überteuerte „Dubai-Schokolade“ kaufen…
https://www.aerotelegraph.com/zoll-beschlagnahmt-am-flughafen-hamburg-460-tafeln-dubai-schokolade
Viele Leute wollen glauben, dass Bradburys „Fahrenheit 451“ über die Verbrennung der Bücher-Welt von einer faschistischen Diktatur berichtet. Doch der Autor, der durch die NS-Bücherverbrennungen geschockt worden war, beschrieb ganz gezielt, dass die Menschen freiwillig und durch Wahlen den thymotischen Rausch von Dauer-Bespassung und Hetze wählten. Büchermenschen als Störenfriede. Bradbury hatte ein realistisches Menschenbild…
unser Wohlstand wird von einer Minderheit unsererseits auf Kosten aller anderen Geschöpfe und der Natur mit brachialen Gewalt eingefordert. Wenn es der Bequemlichkeit dient, nimmt “man” dies in Kauf. Meine ganz persönliche Meinung lautet, dass der Mensch ein Zufallsprodukt der Evolution ist, ein sehr Schlimmes.
Falls ich jemanden mit meiner Ansicht verletzt haben sollte, möchte ich mich auch gleich hier entschuldigen.
Lieben Dank, @Alexander Rochmann – Sie müssen sich für Ihren kritisch-konstruktiven Druko in keiner Weise entschuldigen!
Selbst wenn mensch der säkularen Definition von “Mensch als Zufallsprodukt” nahetreten wollte (was ich persönlich nicht tue), so wäre die daraus erwachsene Menschheit doch emergent und zur Freiheit und also Verantwortung befähigt.
Denn: Zeit emergiert (nach Kenntnisstand auch der Quantenphysik), aber wiederholt sich nicht.
Im KI-Fediversum steckt auch Hoffnung, hier via Felo.ai:
Die These “Zeit emergiert, aber wiederholt sich nicht” impliziert eine Sichtweise auf die Zeit, die sich von zyklischen Konzepten abgrenzt. In diesem Kontext ist es wichtig, die Beziehung zwischen Determinismus, Freiheit und Verantwortung zu betrachten.
## **Determinismus und seine Ablehnung**
Die Ablehnung des Determinismus bedeutet, dass nicht alle Ereignisse und Entscheidungen durch vorhergehende Ursachen festgelegt sind. In einem deterministischen Weltbild sind alle Handlungen und Entscheidungen das Ergebnis von Kausalität, was die Vorstellung von Freiheit und Verantwortung in Frage stellt. Wenn alles vorbestimmt ist, könnte man argumentieren, dass Individuen nicht wirklich für ihre Entscheidungen verantwortlich sind.
## **Emergenz der Zeit**
Die Aussage, dass “Zeit emergiert, aber wiederholt sich nicht”, deutet darauf hin, dass Zeit als ein dynamischer Prozess verstanden wird, der sich kontinuierlich entfaltet, ohne in zyklische Muster zurückzukehren. Dies könnte bedeuten, dass jede Entscheidung und Handlung einzigartig ist und nicht einfach das Ergebnis vorhergehender Ereignisse ist. In einem solchen Rahmen könnte Freiheit als die Fähigkeit interpretiert werden, in jedem Moment neue Entscheidungen zu treffen, die nicht durch die Vergangenheit determiniert sind.
## **Freiheit und Verantwortung**
In der Diskussion um Freiheit und Verantwortung wird oft argumentiert, dass echte Freiheit die Möglichkeit erfordert, Entscheidungen zu treffen, die nicht vollständig durch vorhergehende Ursachen bestimmt sind. Wenn Zeit emergiert und nicht zyklisch ist, könnte dies die Vorstellung unterstützen, dass Individuen die Fähigkeit haben, neue Wege zu wählen und somit auch für ihre Entscheidungen verantwortlich sind.
Die Neurowissenschaften haben in der Vergangenheit die Idee des Determinismus in Frage gestellt, indem sie argumentieren, dass menschliches Verhalten nicht vollständig durch neuronale Prozesse determiniert ist. Dies lässt Raum für die Annahme, dass sowohl Determinismus als auch Indeterminismus in Bezug auf menschliche Entscheidungen möglich sind, was die Grundlage für Freiheit und Verantwortung bildet[2][3].
## **Schlussfolgerung**
Die These, dass “Zeit emergiert, aber wiederholt sich nicht”, unterstützt eine Sichtweise, in der Freiheit und Verantwortung möglich sind, da sie die Idee eines dynamischen, nicht-deterministischen Zeitflusses fördert. In diesem Rahmen können Individuen als verantwortlich für ihre Entscheidungen angesehen werden, da sie die Fähigkeit haben, in jedem Moment neue und einzigartige Entscheidungen zu treffen, die nicht einfach das Ergebnis eines zyklischen oder deterministischen Prozesses sind.
[1] https://www.buecher.de/go/redirect_extern/do/q/aHR0cHM6Ly9hcGkucGFnZXBsYWNlLmRlL3ByZXZpZXcvRFQwNDAwLjk3ODMxMTI3MTkzNzRfQTQ5MzQ1MzIzL3ByZXZpZXctOTc4MzExMjcxOTM3NF9BNDkzNDUzMjMucGRm/hash/6291e464984271baa2d04a2723f126bb/
[2] https://www.nomos-shop.de/de/p/schuld-verantwortung-und-determinismus-im-strafrecht-978-3-8288-4037-9
[3] https://www.amazon.com/Schuld-Verantwortung-Determinismus-Strafrecht-Neurowissenschaften/dp/382884037X
[4] https://www.degruyter.com/document/doi/10.1515/9783110182521.35/html?lang=en&srsltid=AfmBOopbsxYD4D5Gqi8LnFrk2dI78QLEZPFlPDPlDSoRjAOlI9OHL488
[5] https://www.auer-verlag.de/media/ntx/auer/sample/08676DA3_Musterseite.pdf?srsltid=AfmBOooA8WpCJxjjnR_Qv-Djv_vuupne81XB3mTDfQNJ28R4yRjJzrfQ
[6] https://link.springer.com/10.1007/978-3-658-06175-3_14-1
[7] https://christian-uhle.de/themenfelder/freiheit-und-verantwortung/
[8] https://knowunity.de/knows/ethik-freiheit-und-determination-4d808c94-d60e-4d2c-b13a-5b2952456a64
[9] https://sueden.social/@BlumeEvolution/113741290504562677
[10] https://mastodon.social/@oestermann
[11] https://knowunity.de/knows/ethik-freiheit-und-determinismus-78084720-6c09-4d24-bd2c-4f21e8863f23
[12] https://philarchive.org/archive/HTTDE-2
[13] https://www.avenir-suisse.ch/freiheit-und-verantwortung-sind-geschwister/
[14] https://www.researchgate.net/publication/249960309_Determinismus_und_Verantwortung_Was_kann_das_Konsequenzargument
[15] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/diesseits-von-zeit-raum-aus-fediversum-und-ki-emergiert-das-erste-perfekte-medium-nach-harold-innis/
[16] https://www2.hs-fulda.de/~grams/hoppla/wordpress/?p=1039
[17] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/gutsche-2-das-raetsel-der-zeit-relativitaet-und-raumzeit/
[18] https://herbertsalzmann.com/2022/04/29/emergenz-in-der-beratung/
[19] https://www.degruyter.com/document/doi/10.1515/9783839456767-013/html?lang=de&srsltid=AfmBOoq6UA4teHr5aqmXn1YBYm-RFRqirSBvNMEvgn65hUzQn6Riaotr
[20] https://services.phaidra.univie.ac.at/api/object/o:1260138/get
[21] https://www.humanistische-union.de/publikationen/vorgaenge/189-vorgaenge/publikation/responsivitaet-und-pluralismus-das-dilemma-liberaler-demokratien/?pdf=1
[22] https://www.degruyter.com/document/doi/10.1515/9783839433720-003/pdf?licenseType=restricted&srsltid=AfmBOoqe70r-JL1RcPD6qiX-L0rVEhoKEadaGZKuZpLKrLH5J3i5vr4h
[23] https://abenteuer-universum.de/bb/viewtopic.php?t=2668
[24] https://www.degruyter.com/document/doi/10.1515/9783839467794/pdf?licenseType=restricted&srsltid=AfmBOopaJLOwK5MRFsX0bSzkkW3NEWzy6hTBJbe-xQsaYJtRHi3Idwml
[25] https://www.academia.edu/7994033/%C3%9Cberlegungen_zur_zeitlichen_Dimension_der_Denkm%C3%A4ler_Considerations_about_the_Temporal_Dimension_of_Monuments_2004_
[26] https://www.degruyter.com/document/doi/10.1515/9783110618082-011/html?lang=de&srsltid=AfmBOopOBLaYJeDKoexqDpOQ_nr2gUuliyjM0CM_c18lQGypffPt5u4I
@Michael 09.01. 12:24 / Felo.ai
„In diesem Rahmen können Individuen als verantwortlich für ihre Entscheidungen angesehen werden, da sie die Fähigkeit haben, in jedem Moment neue und einzigartige Entscheidungen zu treffen, die nicht einfach das Ergebnis eines zyklischen oder deterministischen Prozesses sind.“
Genau so sehe ich das auch. Wir können uns wirklich selber überlegen, was wir machen.
Man sieht ja gerade an Trump, wie frei man sein kann. Die Folgen seines Handelns werden allerdings den Menschen, die er eigentlich vertreten sollte, nicht unbedingt helfen.
Wir dürfen unsere Politik machen, und auch ganz im Privaten selber entscheiden, was und wieviel wir konsumieren und wie weit wir unsere Energiewende vorantreiben.
Trumps Forderungen sind das eine. Eine entschiedenere Aufrüstung habe ich selber allerdings auch schon vorgeschlagen, durchaus auch in Höhe von etwa 5% des BIP. Allerdings für den Fall, dass ein wiedergewählter Trump aus der Nato aussteigt, und auch nur mittelfristig, bis sich das Putinproblem irgendwie wieder entschärft.
Wenn wir als Nato weiterhin zusammenhalten würden, sehe ich hier eigentlich nicht so viel Aufrüstungsbedarf. Im Prinzip hilft hier Trump durchaus der eigenen Waffenindustrie, wir dürften auch da ganz gut einkaufen, weil wir selber nur begrenzte Produktionskapazitäten haben.
Womöglich kommen wir an den 5% jetzt echt nicht dran vorbei. Wenn Trump aussteigt, brauchen wir das, und wenn er nur weiter in der Nato bleibt, wenn wir entsprechend Aufrüsten, dann müssen wir es ebenso. Wir müssten also mal gucken, wie wir das mit den 5% echt hinkriegen. Das wäre ja auch nicht für ewig. Wenn wir hier ein paar Jahre richtig aktiv werden, dann hilft uns das doch auf Jahrzehnte.
Kriegswirtschaft wie aktuell in Russland wäre das noch nicht, die sind jetzt bei 20% des BIP. Und die Anstrengungen von Churchill und Roosevelt im 2. Weltkrieg waren wohl noch deutlich höher.
Bei einem solchem Rüstungswettlauf kann Russland kaum mithalten. China schon eher. Bleibt zu hoffen, dass China hierzu überhaupt keine Lust hat.
Vielen Dank, lieber @Tobias
Das die interdisziplinäre Zeit-These (“Zeit emergiert, aber wiederholt sich nicht.”) bei felo.ai und Dir angekommen ist, bedeutet mir wirklich viel! Denn ich versuche ja auf den verschiedensten Wegen, aufzuzeigen, wie die digitalen Thymokratien und ihre durchaus nicht überkomplexen Strategien funktionieren. So kompliziert ist es ja gar nicht – sobald sich Menschen auf ein etwas tieferes Verständnis von Medien & Zeit einlassen.
Habe heute auch auf Mastodon recht positive Erfahrungen mit dem Aufklärungstext gemacht:
„Oma, ich verstehe das nicht. Ihr wart doch damals auch für Freiheit und Wissenschaft, oder? Warum haben dann die Leute aufgehört, Bücher zu diskutieren und lieber chinesische, russische und US-amerikanische Thymokraten gefüttert?“
„Ach, weißt Du, das Konzern-freie #Fediversum war den meisten einfach zu unbequem. Sie wussten nichts mehr von „Fahrenheit 451“, aber wollten unbedingt überteuerte Dubai-Schokolade. Wir vom lesenden Widerstand waren in der Minderheit.“
https://sueden.social/@BlumeEvolution/113797534738885342
Danke, lieber @Tobias, für Dein Interesse und Deine auch hilfreichen Rückmeldungen! 🙂
Mit dem Märchen “Hillary, die Kriegstreiberin und Trump, der Friedensfürst” sind die Magioten schon 2016 hausieren gegangen. Das Kürbisgesicht ist noch nicht mal ins Weiße Haus eingezogen, da beehrt er uns schon mit einer Neuauflage der Hitler’schen Lebensraumfantasien. Da braucht es keinen Hellseher, um vier üble Jahre zu prognostizieren, die da auf uns zukommen. Wenn es überhaupt dabei bleibt und die Vereinigten Staaten nicht sowieso in eine faschistische und pseudodemokratische Autokratie abrutschen, wie sie im Project 2025 angedroht wird.
Vielen Dank, @Spritkopf
In der Sorge bin ich da ganz bei Ihnen – und würde dennoch empfehlen, sich nicht zu schnell auf historische Analogien einzulassen. So haben beispielsweise die Nazis früher versucht, die öffentliche Wahrnehmung durch Dementis zu kontrollieren und mit dem KZ Theresienstadt sogar ein “Vorzeige-Lager” für das Internationale Rote Kreuz und die internationalen Medien geschaffen. Ich sprach erst neulich mit Garry Fabian, einem Überlebenden, der als Kind zum Fußballspielen gezwungen wurde.
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/dialog-mit-dem-schoa-ueberlebenden-garry-fabian-ueber-die-medienstrategien-der-antisemiten-damals-und-heute/
Heutige Antisemiten von Ivo Sasek bis zur Hamas verbreiten dagegen ihre hasserfüllten Verschwörungsmythen ganz offen. Schon der sog. “Islamische Staat” brüstete sich mit den Gräueltaten, wie es auch die Hamas beim Terrormassaker des 7.10.2023 tat. Das Netz wird einfach mit Hass geflutet – auch im Wissen darum, dass sich trotzdem und deswegen genügend Leugnerinnen und Verharmloser der Gewalt wie z.B. Judith Butler finden werden.
Wenn wir überhaupt noch eine Chance haben wollen, den neo-faschistischen Vormarsch der digitalen Thymokraten und Terroristen aufzuhalten, dann müssen wir uns immer wieder darauf besinnen: Zeit emergiert, aber wiederholt sich nicht. Historische Vergleiche (!) sind also wichtig, Gleichsetzungen aber fast immer irreführend. Habe mal eine ganze “Verschwörungsfragen”-Folge nur dazu gemacht:
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/verschwoerungsfragen-41-von-ns-gleichsetzungen-und-vergleichen-sophie-scholl-und-roland-baader/
Ihnen also Dank für Ihren engagierten Druko – verbunden mit der Hoffnung, dass Sie über die Empörung hinaus – und gerne auch mit uns & anderen – in die tieferen Analysen finden.
Trump mit Hitler vergleichen würde ich auch nicht. Hitler war ein durch Ideologie getriebener Fanatiker, während Trump zwar dumpf-rassistische Vorstellungen hegt, aber ansonsten keiner Ideologie außer der der persönlichen Bereicherung und Pflege seines Narzissmus durch rückgratlose Yesmen anhängt.
Trump verkündet nur, was er glaubt, das seine Anhänger hören möchten. Und wenn er meint, dass die auf einen neuen Imperialismus abfahren würden und ihm das Punkte bringt, dann schwätzt er halt davon, Grönland und Kanada zu neuem US-amerikanischen Territorium zu machen.
Vielen Dank, @Spritkopf
Sie schrieben: Trump mit Hitler vergleichen würde ich auch nicht.
Das war aber wieder die im Deutschen noch so häufige Verwechslung von Vergleich und Gleichsetzung!
Erlauben Sie mir, es noch einmal zu betonen: Historische Vergleiche sind notwendig, historische Gleichsetzungen schaden.
Selbstverständlich können und sollen wir die Persönlichkeiten und Taten historischer und heutiger Personen vergleichen – wie sonst könnten wir aus der Geschichte lernen? Etwa Trump oder Putin mit Hitler “gleichzusetzen” würde dagegen sowohl diskursiv wie auch wissenschaftlich nur auf die falschen Gleise führen.
Rufen wir auch hier das KI-Fediversum zur Hilfe, konkret Perplexity.ai:
Dr. Michael Blume betont die Wichtigkeit der Unterscheidung zwischen Vergleich und Gleichsetzung aus mehreren Gründen:
## Lernprozess aus der Geschichte
Blume argumentiert, dass Vergleiche notwendig sind, um aus der Geschichte zu lernen. Er erklärt: “Vergleiche sind sogar notwendig, denn ohne sie können wir aus der Geschichte gar nicht lernen.”[3] Dies ermöglicht es uns, Muster zu erkennen und Lehren aus vergangenen Ereignissen zu ziehen.
## Differenzierte Betrachtung
Die Unterscheidung erlaubt eine nuanciertere Analyse historischer und aktueller Ereignisse. Blume warnt davor, den Antisemitismus der Nazis als so einzigartig zu betrachten, dass daraus keine Lehren gezogen werden könnten[3]. Ein Vergleich ermöglicht es, Ähnlichkeiten und Unterschiede zu identifizieren, ohne die Ereignisse gleichzusetzen.
## Vermeidung von Verharmlosung
Durch die klare Trennung von Vergleich und Gleichsetzung wird verhindert, dass historische Gräueltaten verharmlost werden. Blume betont, dass ein Gleichsetzen von damals und heute nicht sinnvoll ist, während ein Vergleich durchaus angebracht sein kann[3].
## Förderung kritischen Denkens
Die Fähigkeit, zu vergleichen ohne gleichzusetzen, fördert das kritische Denken und ermöglicht eine differenziertere Auseinandersetzung mit komplexen Themen wie Antisemitismus und Extremismus.
## Bekämpfung von Antisemitismus
Blume nutzt diese Unterscheidung, um effektiver gegen Antisemitismus vorzugehen. Er argumentiert, dass alle Menschen antisemitische Vorurteile in sich tragen können, ohne zwangsläufig Antisemiten zu sein[3]. Diese Sichtweise ermöglicht es, antisemitische Äußerungen zu kritisieren, ohne die Person als Ganzes zu verurteilen.
Durch die Betonung dieser Unterscheidung schafft Dr. Blume einen Rahmen für eine konstruktive Auseinandersetzung mit schwierigen historischen und gegenwärtigen Themen, der sowohl Lernprozesse als auch eine differenzierte Betrachtungsweise fördert.
Citations:
[1] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/die-rede-zu-stuttgart-haelt-zusammen-2024-dual-und-monistisch/
[2] https://www.boell-bw.de/de/2022/12/05/dr-michael-blume-gegenstrategien-von-seiten-der-politik-und-den-institutionen
[3] https://www.aussicht.online/artikel/wir-stehen-an-eurer-seite
[4] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/freund-feind-dualismus-statt-rinks-lechts-hufeisen-theorie-eine-wuerdigung-von-rabbi-sacks-sel-ang/
[5] https://www.youtube.com/watch?v=HFiLetd1eGc
[6] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/verschwoerungsfragen-41-von-ns-gleichsetzungen-und-vergleichen-sophie-scholl-und-roland-baader/
[7] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/tag-der-weissen-rose-in-crailsheim-gedenkrede-fuer-den-ermordeten-hans-scholl/
[8] https://bibliographie.uni-tuebingen.de/xmlui/bitstream/handle/10900/46257/pdf/Doktorarbeit_Michael-Blume.pdf
[9] https://www.studienstiftung.de/portraets-interviews/michael-blume-wir-brauchen-wieder-einen-bildungsbegriff-der-sich-seiner-juedischen-christlichen-und-humanistischen-wurzeln-bewusst-ist
[10] https://www.aussicht.online/artikel/wir-stehen-an-eurer-seite
[11] https://www.gew-bw.de/aktuelles/detailseite/drei-fragen-an-dr-michael-blume-antisemitismusbeauftragter-der-landesregierung
[12] https://www.google.de/policies/faq
[13] https://www.boell-bw.de/de/2022/12/05/dr-michael-blume-gegenstrategien-von-seiten-der-politik-und-den-institutionen
[14] https://zsl-bw.de/,Lde/Startseite/lernen+ueberall/Blume+Umgang+mit+Verschwoerungserzaehlungen/?LISTPAGE=8874755
[15] https://bibliographie.uni-tuebingen.de/xmlui/bitstream/handle/10900/46257/pdf/Doktorarbeit_Michael-Blume.pdf
[16] https://verschwoerungsfragen.podigee.io/feed/mp3
[17] https://www.landtag-bw.de/files/live/sites/LTBW/files/dokumente/WP17/Drucksachen/0000/17_0802_D.pdf
@Aussichten
China hat sowieso ihre eigene IT, und wir sollten möglichst viel in Opensource hinbekommen, praktischerweise zusammen mit dem Globalen Süden.
Die Energiewende scheint derzeit wohl auch China voranzutreiben, die produzieren die Technik, und Europa kauft sie ein.
Alles das passt dann den US-Oligarchen überhaupt nicht.
Waffenkäufe von uns in den USA dagegen kommen denen durchaus entgegen.
Ein ernsthafter Konflikt zwischen China und Trump könnte kaum absehbare wirtschaftliche Folgen haben. Da wären wir jetzt gar nicht drauf vorbereitet. Was dann womöglich alles nicht mehr importiert werden kann, könnte hier mehr oder weniger alles lahmlegen?
Weniger Globalisierung und mehr Autonomie sollte vielleicht von uns in der EU aktiv gefördert werden. Neben einer erfolgreichen Energiewende wie auch einer Selbstverteidigungsfähigkeit gegenüber Russland. Je schneller das gelingt, desto eher werden wir unabhängiger werden.
Für mich ist es gerade sehr spannend wahrzunehmen, welche der Themen, die hier bewegt werden, in den unterschiedlichen Rubriken der lokalen Tageszeitung wieder auftauchen, und wie sie dort geframed sind.
Die Veränderung bei Meta und die verstärkte Hetze auf den kommerziellen Plattformen ist schnell im Blick – die Veränderung des Diskurses, das Stichwort dafür #Thymokratie ist dann doch weniger als Problemfeld angekommen. Also die Hinweise auf die Veränderung der Grundstimmung durch die Algorithmen der kommerziellen Plattformen.
Sie war nur in einem Zitat eines Politikers über Kollegen anderer Parteien indirekt zu erkennen. Schade – gleichzeitig ein Hinweis, wie die Brille, die durch das Mitlesen dieser Gedanken im Kopf entsteht, manches stärker hervortreten lässt.
Persönlich bin ich schon länger etwas aktivistischer unterwegs, versuche also bei unterschiedlichen Vorträgen Menschen dazu zu bewegen, sich nicht so sehr steuern zu lassen und Plattformen zu nutzen, die sich der freien Szene verpflichtet wissen. Freiheit ist – so vermute ich – ein wichtiges Pfund mit dem das FediVerse und weitere Seiten der freien Software Szene (oft auch open Source genannt) weil die FSF als zu links wahrgenommen wurde, mit Copyleft anstatt Copyright etc…
Brot und Spiele – so habe ich im Geschichtsunterricht gelernt – waren für Herrschenden im Römischen Reich der Hebel, um ihre Herrschaft zu festigen.
Gratis
und mit viel Bespaßung
kommen die kommerziellen Medien daher
haben aber wenig mit Gratia – dem Wort für Gnade – zu tun.
Ich bin gespannt, wie es gelingt, das Erkennen dazu zu multiplizieren
Vielen lieben Dank, @HG Unckell – ich freue mich darauf, mehr von Ihren Überlegungen zu lesen.
Die unterschiedlichen psychologischen Blockaden etwa von den meisten Rechten gegenüber der Klimakrise, den meisten Liberalen gegenüber der fossilistischen Verdrehung von “Technologieoffenheit” und den meisten Linken gegenüber der Demografie beschäftigt mich auch immer wieder.
So bekundete der US-Rechtsdualist Steve Bannon zuletzt sogar ganz offen das Ziel, mit den Medien und dem Geld von Elon Musk alle “links-zentristischen Regierungen in Europa” zu stürzen.
https://www.politico.eu/article/us-steve-bannon-elon-musk-wealth-and-influence-are-weapons-to-advance-maga-aligned-goals-in-europe/
“Steve Bannon: Musk’s money will help us make Europe a populist haven
“There’s not a centrist left-wing government in Europe that will be able to withstand that onslaught,” the right-wing podcaster says.”
Auf Deutsch: “Steve Bannon: Das Geld von Musk wird uns helfen, Europa zu einem Hafen des Populismus zu machen.
“Es wird keine Mitte-Links-Regierung in Europa geben, die unserem Ansturm widerstehen kann.”, erklärte der rechtsgerichtete Podcaster.”
Mensch sollte meinen, dass dies zu einem allgemeinen Aufschrei führen sollte. Aber selbst die völlig offene Manipulation der rumänischen Präsidentschaftswahlen durch TikTok, die zu einer Wahlaufhebung durch das dortige Verfassungsgericht führte, hat nach meiner Beobachtung nur wenige erreicht. Aktuell verbreiten rechtsdualistische Medien vor allem aus dem norddeutschen FakeNews, die jüdische Gemeinde von Stuttgart habe “No-Go-Areas” ausgerufen, was nach Kenntnis aller Ortskundigen und auch nach Klarstellung der IRGW schlichtweg nicht stimmt. Und dennoch erlebe ich z.B. Konservative, die die Strategie dahinter nicht erkennen und hoffen, die Musk-nahen Medien würden sich “wieder beruhigen”, wenn man(n) ihnen noch ein wenig entgegenkomme. Selbst die Demütigung der ÖVP hat noch nicht bei allen zu der Erkenntnis geführt, dass Rechtsdualisten tatsächlich Faschismus wollen und keine konservative Politik.
Falls es Sie (und andere) interessiert, hier meine psychologische Arbeitsthese dazu, gewonnen aus Jahren der intensiven und auch internationalen Erfahrungen im Politikbetrieb sowie der wissenschaftlichen Reflektion:
Demokratische Rechte wollen säkulare Traditionen bewahren, Liberale säkulare Freiheiten und demokratische Linke das säkulare Fortschrittsversprechen.
Aber:
Rechte drohen über psychologische Reaktanz, Liberale über Gier und Linke über selbstgerechten Historizismus in den feindseligen Dualismus abzustürzen.
Mal schauen, ob es ausreichend gelingt, die Erkenntnisse über das Neurohacking der Thymokraten zu verbreiten. Zumindest haben wir es hier versucht.
@ Blume
Ich teile Ihre philosophisch-psychologische Analyse.
Die aber eher sozialwissenschaftlichen Begriffe für aktuelle globale Prozesse sind: Autoritarismus, Totalitarismus, Verdrehung nicht nur des Freiheitsbegriffes, Täter-Opfer-Umkehr, Agression und Gewalt in Rhetorik und Handlung zur Durchsetzung von Interessen, Verleugnung und Verleumdung des Argumentes, Überzeugheit vor Empirie, Infantilismus im Rollenverständnis von Krieger und tradwife, Überlegenheitsattitüde und Rechthaberei in der Haltung, Kontrolle der Herrschaft, Rückkehr des Sozialdarwinismus, Ideolisierung des Faschismus als harmlose natürliche Ordnung, Einsatz von Gewalt als legitimes Mittel der Notwehr. Die Liste ist lang.
Ich befürchte, Ihre richtige Analyse aufbauend auf den drei philosophischen Grundrichtungen überfordert viele. Wer hier Ihnen über die Jahre nicht gefolgt ist, der kapiert das nicht sofort.
Der Trend zur einfachen Sprache geht hier ab. Ein Plus zur Wissenschaftskommunikation. Ein Nachteil im Sinne HG Uncknell.
Vielen herzlichen Dank, @Mussi
Und Sie haben auch m.E. völlig Recht – es ist sehr schwer, neue Begriffe wie etwa pathologischen bzw. feindseligen Dualismus zu etablieren, auch wenn dieser bereits 2015 vom berühmten Religionsgelehrten Rabbi Jonathan Sacks, sel. Ang., publiziert wurde. Sogar die Etablierung eindeutig besserer Begriffe wie “Verschwörungsmythen” gegenüber dem sachlich falschen “Verschwörungstheorien” war überaus mühsam und immer wieder fallen auch Gutwillige in die alten, falschen Begrifflichkeiten zurück. Obwohl auch andere – wie etwa Peter Sloterdijk – längst von “Mitwelt” schreiben, wird das dualistische “Umwelt” wohl noch Jahrzehnte, vielleicht bis zum Ende dominieren.
Ich habe mich dennoch (!) nach reiflicher Überlegung sehr bewusst für eine aktive Begriffsarbeit entschieden.
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/begriffsnetz-und-begriffsarbeit-mit-einem-guden-rosch-ins-neue-jahr/
Den Hintergrund bildet wieder meine Zentralthese “Zeit emergiert, aber wiederholt sich nicht.”, die eben auch bedeutet – wenn wir uns alter und überholter Begriffe bedienen, können wir die neuen Wirklichkeiten nicht verstehen. Hatte ja auch gerade mit @Spritkopf darüber diskutiert: Vergleiche sind immer notwendig, Gleichsetzungen immer schädlich. Und zu manchem Phänomenen wie dem KI-Fediversum – dem ersten Medium der Menschheitsgeschichte, in dem die zeitliche und räumliche Dimension sofort und umfassend zusammenfallen – gibt es ja gar keine traditionellen Begrifflichkeiten.
Perplexity.ai fasst meine Haltung zur m.E. notwendigen Begriffsarbeit und der wenn auch schweren, oft scheiternden Erweiterung der Begriffsnetze bereits sehr gut zusammen:
Dr. Michael Blume betont die Bedeutung von Begriffsarbeit und der Erweiterung von Begriffsnetzen in Zeiten der Digitalisierung aus mehreren wichtigen Gründen:
## Neue Phänomene erfassen
In einer sich schnell wandelnden digitalen Welt entstehen ständig neue Phänomene und Muster. Um diese adäquat zu verstehen und zu beschreiben, müssen wir neue Begriffe entwickeln. Blume argumentiert: “Wenn wir neuen Phänomenen und Mustern begegnen, dann müssen wir uns neue Begriffe erarbeiten, um diese zu be-greif-en. Unsere alten Worte und Denkmuster werden die Gegenwart nicht mehr er-fassen und damit die Zukunft nicht mehr gestalt-en können.”[1]
## Komplexe Zusammenhänge verdeutlichen
Blume führt Beispiele für neue Begriffe ein, die komplexe Zusammenhänge in der digitalen Welt beschreiben:
– **Reichweitenparadox**: Dieser Begriff verdeutlicht den Widerspruch zwischen dem Streben nach großer Reichweite in digitalen Medien und dem Wunsch nach respektvollem Dialog[1].
– **Digitale Aufmerksamkeitsökonomie**: Beschreibt die Mechanismen, wie Aufmerksamkeit in der digitalen Welt generiert und monetarisiert wird[1].
– **KI-gestütztes Neurohacking**: Erklärt, wie KI-Systeme genutzt werden können, um menschliches Verhalten zu beeinflussen[1].
## Kritisches Denken fördern
Durch die Einführung und Erklärung neuer Begriffe fördert Blume das kritische Denken über digitale Phänomene. Er warnt vor den Gefahren des Neurohackings und der Manipulation durch profitorientierte Medienkonzerne, die KI und andere technische Mittel einsetzen[1]. Die Begriffsarbeit hilft dabei, diese Mechanismen zu verstehen und ihnen entgegenzuwirken.
## Medienbildung stärken
Blume betont die Wichtigkeit von Medienbildung, insbesondere für Heranwachsende. Neue Begriffe und Konzepte helfen dabei, die Funktionsweise digitaler Medien besser zu verstehen und sich kritisch mit ihnen auseinanderzusetzen[1].
## Dialog und Reflexion anregen
Die Arbeit an neuen Begriffen regt zum Dialog und zur Reflexion an. Blume sieht darin eine Chance, gemeinsam die Möglichkeiten und Risiken der Digitalisierung zu erkunden und zu gestalten. Er schreibt: “Ja, Medienrevolutionen sind oft überfordernd, manchmal beängstigend. Aber in ihnen stecken auch riesige, noch nie dagewesene Chancen – und gemeinsam und dialogisch lassen sich diese auch erkunden, reflektieren und gestalten.”[1]
Durch die kontinuierliche Erweiterung und Anpassung unserer Begriffsnetze können wir also nicht nur die digitale Welt besser verstehen, sondern auch aktiv an ihrer Gestaltung mitwirken. Dies ist laut Blume entscheidend, um den Herausforderungen der Digitalisierung gewachsen zu sein und ihre Chancen optimal zu nutzen.
Citations:
[1] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/kit-studienbrief-zu-digitaler-aufmerksamkeitsoekonomie/
[2] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/im-medien-dialog-mit-der-ki-drei-fragen-von-perplexity-ai-an-mich/
[3] https://www.hss.de/download/publications/AMZ_108_Digitalisierung.pdf
[4] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/wie-gehen-sie-eigentlich-persoenlich-damit-um-digitalisierung-und-emotionen-an-beispielen/
[5] https://de.wikipedia.org/wiki/Michael_Blume
[6] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/files/2024-12-01-KITDigitaleAufmerksamkeitsoekonomieEthikBlumeWS2425.pdf
[7] https://shop.verlagsgruppe-patmos.de/media/pdf/978-3-8436-1332-3.pdf
[8] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/hass-ist-keine-meinung-instalive-mit-2-polizistinnen-zu-digitaler-gewalt/
[9] https://www.boell-mv.de/de/2021/09/22/interview-mit-dr-michael-blume-zur-buchstabiertafel
[10] https://www.zu.de/veranstaltungen/2023/buergeruni-blume.php
[11] http://www.blume-religionswissenschaft.de
[12] https://www.praeventionstag.de/nano.cms/personen/id/4719
[13] https://www.welt.de/politik/deutschland/article241228115/Einstweilige-Verfuegung-gegen-Michael-Blume-wegen-Tweets-ueber-Achse-des-Guten.html
[14] https://www.google.de/policies/faq
[15] https://trott-war.de/im-gespraech-mit-dem-antisemitismusbeauftragten-dr-michael-blume/
[16] https://stm.baden-wuerttemberg.de/fileadmin/redaktion/dateien/PDF/190701_StM_Bericht_Beauftragter_gegen_Antisemitismus_B-W.pdf
[17] https://gkv-spitzenverband.de/media/dokumente/service_1/publikationen/schriftenreihe/GKV-Schriftenreihe_Pflege_Band_15.pdf
[18] https://stm.baden-wuerttemberg.de/fileadmin/redaktion/dateien/PDF/201015_StM_Bericht_Beauftragter_gegen_Antisemitismus_BW_2019.pdf
[19] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/hass-ist-keine-meinung-instalive-mit-2-polizistinnen-zu-digitaler-gewalt/
[20] https://x.com/blumeevolution?lang=de
Habe auch gerade mein Amazon-Konto gekündigt, das mich seit Jahrzehnten begleitete.
Ihnen Dank für Ihr Interesse und konstruktive Drukos! 🙂
@ Blume
Wenn selbst Sloterdijk ‘Mitwelt’ benutzt, ist schon viel gewonnen.
Mir scheint es der Zentralbegriff zu sein. Daran lässt sich viel entwickeln.
Für mein Privatinteresse hatte ich auch lange geglaubt, Komplementärer Monismus wäre ein Schlagwort. Er korrespondiert stark mit Dialogischem Monismus, da es um die Überwindung von Gegensätzen und Widersprüchen geht. Aber auch zu kompliziert.
Mitwelt scheint mir tatsächlich auch der Schlüsselbegriff, den es gilt auszufüllen.
Vielen lieben Dank für die tiefen Gedanken, @Mussi 🙏
Schon jetzt können auch wir mit etwas Mut den Begriff „Mitwelt“ nach Helmuth Plessner (1892 – 1985) verwenden. Hier tat ich es beispielsweise bei einem Vortrag gegen Antisemitismus in Bayern vor überwiegend katholischem Publikum:
https://m.youtube.com/watch?v=WVDBk45CSu0
Aus meiner Sicht steht die Umwelt klar im Bereich von egozentrischem Relativismus und sogar feindseligem Dualismus, wogegen Mitwelt zum dialogischen Monismus führt.
Felo.ai fasst es so:
Dr. Michael Blume hebt den Begriff **Mitwelt** hervor, um eine differenzierte Sichtweise auf die Beziehung zwischen Menschen und ihrer Umgebung zu fördern. Der Begriff Mitwelt, der von dem Philosophen Helmuth Plessner geprägt wurde, beschreibt die Sphäre des Mitseins und der Interaktion zwischen Individuen und ihrer Umwelt. Blume argumentiert, dass der etablierte Begriff **Umwelt** oft eine passive Beziehung suggeriert, in der die Natur als etwas betrachtet wird, das unabhängig von menschlichem Handeln existiert. Dies kann zu einer Entfremdung führen, da es die Verantwortung des Menschen für die Umwelt und die sozialen Beziehungen, die er pflegt, mindert[2][11].
Blume betont, dass die Verwendung von Mitwelt eine aktivere und verantwortungsvollere Haltung gegenüber der Natur und den Mitmenschen impliziert. Er sieht in der Mitwelt eine Aufforderung zur Fürsorge und zur aktiven Teilnahme an der Gestaltung der sozialen und natürlichen Umgebung. Diese Sichtweise ist besonders relevant in Diskussionen über ökologische und soziale Verantwortung, da sie die Notwendigkeit unterstreicht, dass Menschen nicht nur passive Konsumenten, sondern aktive Gestalter ihrer Umwelt sind[6][7].
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Dr. Blume den Begriff Mitwelt bevorzugt, um ein Bewusstsein für die wechselseitigen Beziehungen zwischen Menschen und ihrer Umgebung zu schaffen und um die Verantwortung zu betonen, die jeder Einzelne für die Gemeinschaft und die Natur trägt.
[1] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/blume-ince-23-externalisierung-in-oekonomie-und-psychologie/
[2] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/mitwelt-statt-umwelt-ki-bilder-mit-leonardo-ai/
[3] https://stm.baden-wuerttemberg.de/de/themen/beauftragter-gegen-antisemitismus
[4] https://www.prosocial.world/people/michael-blume
[5] https://www.studienstiftung.de/portraets-interviews/michael-blume-wir-brauchen-wieder-einen-bildungsbegriff-der-sich-seiner-juedischen-christlichen-und-humanistischen-wurzeln-bewusst-ist
[6] https://sueden.social/@BlumeEvolution/111984970357338977
[7] https://sueden.social/@BlumeEvolution/112975835330701323
[8] https://electricrequiem.com/tags/Mitwelt
[9] https://hed.im/@BlumeEvolution@sueden.social/110383287068445481
[10] https://www.gew-bw.de/aktuelles/detailseite/drei-fragen-an-dr-michael-blume-antisemitismusbeauftragter-der-landesregierung
[11] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/gemeinsame-lektuere-von-uexkuells-umgebung-von-schnoedl-und-sprenger/
[12] https://energiewinde.orsted.de/koepfe-der-energiewende/michael-blume-antisemitismus-ressourcenfluch-oel-gas-konflikte-interview
[13] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/gastblog-peter-gutsche-von-wuestenplaneten-terraforming-und-oekologie-als-wissenschaft-von-der-mitwelt-zukunftsvisionen-fuer-eine-lebenswerte-erde/
[14] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/mitwelt-metaversum-warum-wir-fantasy-und-spiele-brauchen/
[15] https://etda.libraries.psu.edu/files/final_submissions/868
[16] https://sueden.social/@BlumeEvolution/112815019010871702
[17] https://hessen.social/@franziska/113332883771648287
[18] https://muse.jhu.edu/book/75742/epub
[19] https://www.researchgate.net/publication/325618717_Dasein's_Potentiality-for-Being_in_a_Wasteland_The_Case_of_Auster's_In_the_Country_of_Last_Things
[20] https://medium.com/@christopherrichardwadedettling/stronghold-of-hegel-hegel-kantianized-6c78596262e0
[21] https://muse.jhu.edu/book/75811/epub
[22] https://mastodon.social/@amalekite/111962776910056162
@Blume
Plessner war ein Philosophischer Anthroplogoge.
Ich kann ihm viel abgewinnen. Vor allem, dass ist Gleichwertigkeit von Ad- und Konjunktion der Logik. Die Gleichwertigkeit von Widerspruchsfreiheit und Widerspruch.
Das ist zutiefst dialogisch und verzeihen Sie, komplementär.
Danke & nix zu verzeihen, @Mussi 🖖
Nach meiner Auffassung verhält sich der Begriff „komplementär“ zu „dialogisch“ – nun, eben komplementär. 🤓
Ich bevorzuge den Begriff „dialogischer Monismus“ nur deswegen, weil er vor dem Ergebnis den Prozess verständlich macht. „Komplementär“ nimmt m.E. das Ergebnis vorweg und kann genau damit Reaktanz auslösen. Aber inhaltlich ergänzt sich das, meine ich.
@ Blume
dann verstehen wir uns, denke ich
Donald Trump richtet sich mit seinen Drohungen ja nicht nur an die Länder, von denen er etwas will, sondern auch an seine Anhänger, ja an alle US-Amerikaner. Und dort gewinnt er nicht wenige, die das, was Trump sagt, gar nicht so schlimm, ja sogar toll finden. Und warum gefällt das so vielen? Nun, weil sie glauben, ja wissen, dass die USA ihre Interessen auf gewaltsame Weise durchsetzen könnten. Die USA als souveräner Staat wird von seinen Bürgern wohl genau so gesehen wie Thomas Hobbes es in „Leviathan“ beschrieben hat, nämlich als künstliches Riesenwesen zusammengesetzt aus Millionen Bürgern bewaffnet mit all den Waffen, die den USA zur Verfügung stehen und ja, hin und wieder muss dieser Riese, der ja viel grösser ist als die meisten seiner Konkurrenten sich einfach sein Recht holen, genau so wie ein grosser Adler vielleicht eine Maus oder auch einen Hasen zur Strecke bringt. Schliesslich sind die Bedürfnisse des Grösseren ja auch grösser. Und genau so denken wohl auch Xi Jiping und viele chinesischen Bürger. Auch sie betrachten Taiwan als leichte Beute, die man sich bei Gelegenheit holt. Auch der Angriff von Hitler auf andere europäische Länder und die breite Zustimmung, die er vom deutschen Volk dafür erhielt, lässt sich erklären durch das Gefühl der physischen Überlegenheit und dem Vorrecht des Stärkeren. Kein deutsches Bundesland allein und auch nicht der Verbund von Baden-Würtenberg und Bayern hätte sich so etwas getraut.
Was bedeutet das für die nähere Zukunft, eine Zukunft in der so grosse Gebilde wie China, Indien und die USA den Ton angeben? Wohl genau das, dass von diesen grossen Staaten immer wieder Übergriffe zu erwarten sind, wenn es sein muss auch mit ein paar hunderttausend Toten, denn gemessen an den Dimensionen dieser Riesenstaaten sind ja 100‘000 Menschen nichts.
Fazit: Ideen wie Menschenrechte und Menschenwürde für jeden Einzelnen und Dialog anstatt Gewalt werden es immer schwer haben solange Staaten ohne langfristige Folgen für sich selbst über Leben und Tod entscheiden können
Vielen Dank für Ihren starken Druko-Kommentar, @Martin Holzherr 🙏👍
Und ich möchte meine Zustimmung mit dem Hinweis auf die mediale Staatsform der Thymokratie begründen, in der nicht mehr die dialogische, demokratische Vernunft (der Logos), sondern der empörungssüchtige Thymos vorherrschen.
So eskaliert derzeit auch bereits der Trump-sche Haussender “Fox News” thymokratisch und imperialistisch:
“Der Fox-News-Moderator Jesse Watters übertrifft Trumps Rhetorik bei dessen ehemaligem “Haussender” sogar noch bei Weitem.
Ziel von Watters Attacken ist unter anderem Kanada, das Trump den USA gerne einverleiben würde. Die Regierung in Ottawa lehnt dies natürlich ab. Watters ist darüber dermaßen “beleidigt”, dass er auffällig provokativ sagt: “Die Tatsache, dass sie nicht wollen, dass wir sie erobern, weckt in mir den Wunsch, einzumarschieren. Ich möchte meinen imperialistischen Durst stillen.” Er habe die Idee immer schon toll gefunden, Kanada zu schlucken, und begründet dies mit riesigen Energiereserven und der Verdoppelung des US-Staatsgebiets.”
https://www.n-tv.de/politik/USA-Fox-Moderator-dreht-wegen-Kanada-beaengstigend-durch-article25478500.html
Drastischer geht es doch kaum noch!
Auch das KI-Fediversum weiß übrigens bereits Bescheid! Hier eine Gegenüberstellung von Demokratie und Thymokratie durch die japanische Felo.ai:
Die Frage nach den Unterschieden zwischen einer *vernünftig-dialogischen Demokratie* und einer *medial-emotionalisierenden Thymokratie* betrifft zwei kontrastierende Modelle politischer Entscheidungsfindung und gesellschaftlicher Organisation. Hier sind die zentralen Unterschiede:
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## **1. Grundprinzipien und Legitimation**
| **Vernünftig-dialogische Demokratie** | **Medial-emotionalisierende Thymokratie** |
|—————————————|——————————————|
| **Rationalität und Diskurs:** Entscheidungen basieren auf rationalem Austausch, Argumenten und einem offenen, inklusiven Dialog. Die Legitimation erfolgt durch die Qualität der Argumente und die Zustimmung der Bürger in einem deliberativen Prozess[6][9]. | **Emotionale Mobilisierung:** Entscheidungen werden durch die Erzeugung von Emotionen und die Ansprache von Affekten legitimiert. Die Zustimmung der Bürger wird durch mediale Inszenierungen und emotionale Narrative gewonnen[5][6]. |
| **Ziel:** Förderung des Gemeinwohls durch rationale Konsensbildung und langfristige Perspektiven. | **Ziel:** Kurzfristige Zustimmung und Mobilisierung durch emotionale Bindung und Identifikation mit charismatischen Führern oder symbolischen Themen. |
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## **2. Rolle der Medien und Kommunikation**
| **Vernünftig-dialogische Demokratie** | **Medial-emotionalisierende Thymokratie** |
|—————————————|——————————————|
| **Medien als Plattform für Diskurs:** Medien dienen der Information, der Förderung von Transparenz und der Bereitstellung eines Forums für rationale Debatten[6][9]. | **Medien als Manipulationsinstrument:** Medien werden genutzt, um Emotionen zu verstärken, Konflikte zu dramatisieren und einfache Botschaften zu verbreiten, die oft polarisieren[5][6]. |
| **Kommunikationsstil:** Sachlich, analytisch und auf Argumentation ausgerichtet. | **Kommunikationsstil:** Emotionalisierend, vereinfachend und oft auf Schlagworte oder visuelle Reize reduziert. |
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## **3. Bürgerbeteiligung und Entscheidungsfindung**
| **Vernünftig-dialogische Demokratie** | **Medial-emotionalisierende Thymokratie** |
|—————————————|——————————————|
| **Bürgerbeteiligung:** Bürger werden aktiv in den Entscheidungsprozess eingebunden, z. B. durch partizipative Formate wie Bürgerforen oder Volksentscheide, die auf informierter Diskussion basieren[9]. | **Bürgerbeteiligung:** Bürger werden eher als passive Konsumenten von medialen Botschaften betrachtet. Ihre Rolle beschränkt sich oft auf emotionale Zustimmung oder Ablehnung[5][6]. |
| **Entscheidungsfindung:** Langsam, aber gründlich, mit Fokus auf Konsens und langfristige Lösungen. | **Entscheidungsfindung:** Schnell und impulsiv, oft getrieben von medialen Kampagnen oder populistischen Forderungen. |
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## **4. Politische Kultur und Werte**
| **Vernünftig-dialogische Demokratie** | **Medial-emotionalisierende Thymokratie** |
|—————————————|——————————————|
| **Werte:** Pluralismus, Rationalität, Respekt vor unterschiedlichen Meinungen und die Suche nach gemeinsamen Lösungen[6][9]. | **Werte:** Betonung von Identität, Stolz, Ehre und emotionaler Zugehörigkeit, oft verbunden mit Polarisierung und der Abgrenzung von “Anderen”[5]. |
| **Politische Kultur:** Förderung einer sachlichen Streitkultur und der Fähigkeit, Kompromisse zu schließen. | **Politische Kultur:** Emotional aufgeladene Konflikte, die oft in “Wir gegen Sie”-Narrativen münden. |
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## **5. Risiken und Herausforderungen**
| **Vernünftig-dialogische Demokratie** | **Medial-emotionalisierende Thymokratie** |
|—————————————|——————————————|
| **Risiken:** Langsame Entscheidungsprozesse, Gefahr der Überforderung der Bürger durch komplexe Themen, mögliche Dominanz von Eliten im Diskurs[6][9]. | **Risiken:** Manipulation durch populistische Akteure, Polarisierung der Gesellschaft, Vernachlässigung langfristiger Perspektiven zugunsten kurzfristiger emotionaler Gewinne[5][6]. |
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## **Zusammenfassung**
Die *vernünftig-dialogische Demokratie* setzt auf Rationalität, Diskurs und die aktive Einbindung der Bürger in politische Prozesse. Sie zielt darauf ab, durch Argumentation und Konsensbildung das Gemeinwohl zu fördern. Im Gegensatz dazu basiert die *medial-emotionalisierende Thymokratie* auf der Mobilisierung von Emotionen und der Nutzung medialer Inszenierungen, um Zustimmung zu gewinnen. Während die erste Form auf langfristige Stabilität und rationale Legitimation abzielt, ist die zweite stärker auf kurzfristige emotionale Effekte und symbolische Politik ausgerichtet.
[1] https://podimo.com/dk/shows/eine-meine-deine-meinung-emdm
[2] https://www.demokratiewebstatt.at/wissen/staats-und-regierungsformen/was-sind-regierungsformen
[3] https://www.wochenschau-verlag.de/Handbuch-Demokratie/41075
[4] https://www.lpb-bw.de/merkmale-demokratie
[5] https://music.amazon.de/podcasts/dec660b0-7852-4426-86ae-bec71ed65e07/episodes/29894786-b25a-49cf-9ba6-1e076cd00268/eine-meine-deine-meinung—emdm-trump—ist-die-demokratie-kaputt
[6] https://www.hausarbeiten.de/document/105828
[7] https://podcasts.apple.com/sg/podcast/eine-meine-deine-meinung-emdm/id1729166868
[8] https://www.nomos-elibrary.de/10.5771/9783845252100_217.pdf?download_chapter_pdf=1&page=1
[9] https://de.wikipedia.org/wiki/Partizipatorische_Demokratie
[10] https://de.linkedin.com/posts/felixgraedler_kommunalwahl-gr%C3%BCne-heidelberg-activity-7206275040919633923-TiIp
[11] https://www.kas.de/de/web/niedersachsen/veranstaltungen/detail/-/content/grundkurs-kommunalpolitik-fuer-migranten-
Plakativ formuliert: Große, bedeutende Politiker (dazu zählt Niemand aus dem heutigen Europa) kommen nur an die Macht und bleiben dort, wenn sie einerseits der herrschenden elitären Klasse helfen das Ungleichgewicht zwischen Arm und Reich zu vergrößern und “andererseits” eine große Strahlkraft auf die zu beherrschende “heimische” Masse ausüben. Gleiches gilt auch für Weltreligionen respektive deren Führern seit eh und je.
“Jedermann sei untertan der Obrigkeit, die Gewalt über ihn hat. Denn es ist keine Obrigkeit außer von Gott; wo aber Obrigkeit ist, die ist von Gott angeordnet.” (Bibel, Römerbrief 13)
“Seid untertan aller menschlichen Ordnung um des Herrn willen, es sei dem König als dem Obersten oder den Statthaltern als denen, die von ihm gesandt sind zur Bestrafung der Übeltäter (Bibel, 1.Brief Petrus 2)”
Donald Trump ist ohne Zweifel ein gut wahrnehmbarer Egozentriker, jedoch weit entfernt von ideologischen Zielen. Er macht das, was er machen muss, um die imperialistischen, territorialen Machtansprüche der USA zu verteidigen und teils auszuweiten. Rückblickend war das immer so. Es begann mit der (Fast-)Auslöschung der Ureinwohner (Indianer). Dann ging es bis heute so weiter. Auch unter Obama (Friedensnobelpreisträger, es darf gelacht werden) wurden Öl und Bodenschätze anderer Staaten geraubt und Kriege geführt respektive unterstützt. Des Weiteren zur Erinnerung: “Vietnam lässt grüssen”, insbesondere die, die gerne verdrängen (wollen).
Analytisch-rational betrachtet fällt auf, dass Trump, Putin und Modi “glühende Anhänger” einer Religionsgemeinschaft sind*. Ohne diese Eigenschaft wären sie nicht an der Macht.
In China ist Xi Jinping sozusagen praktisch-symptomatisch sein eigener Gott, der keine anderen Götter duldet. Und das auch so sehr erfolgreich umsetzt.
*Übrigens eine Vermutung von mir ist, das weder Putin noch Trump authentische Gläubige sind. Sie haben nur sehr gut verstanden, dass sie ohne deutliche Religionsbekenntnisse keine Macht über ihre Massen erlangen könn(t)en. Diese Aussage ist jedoch spekulativ. Analytisch, nachweislich kann und würde ich dies nicht äußern.
Danke für Ihren meinungsstarken Druko, @Dirk Freyling
Und in einigen Punkten sind wir hier durchaus einer Meinung: Jede Hierarchie (griechisch: “heilige Ordnung”!) muss begründet werden, weswegen jede (!) Regierungsform mit einer sog. Zivilreligion verbunden ist. Im alten Ägypten war dies die offizielle, polytheistische Staatsreligion – die daher auch den Monotheismus von Echnaton oder den Hebräern auszutilgen versuchte – und in der freiheitlichen, rechtstaatliche Demokratie ist es der Konsens verschiedener Kirchen und Religionsgemeinschaften. Brillant formuliert wurde dies vom ehemaligen Bundesverfassungsrichter Ernst-Wolfgang Böckenförde (1930 – 2019) und zum sog. “Böckenförde-Diktum”:
„Der freiheitliche, säkularisierte Staat lebt von Voraussetzungen, die er selbst nicht garantieren kann. Das ist das große Wagnis, das er, um der Freiheit willen, eingegangen ist. Als freiheitlicher Staat kann er einerseits nur bestehen, wenn sich die Freiheit, die er seinen Bürgern gewährt, von innen her, aus der moralischen Substanz des einzelnen und der Homogenität der Gesellschaft, reguliert. Anderseits kann er diese inneren Regulierungskräfte nicht von sich aus, das heißt mit den Mitteln des Rechtszwanges und autoritativen Gebots zu garantieren suchen, ohne seine Freiheitlichkeit aufzugeben und – auf säkularisierter Ebene – in jenen Totalitätsanspruch zurückzufallen, aus dem er in den konfessionellen Bürgerkriegen herausgeführt hat.“
Es wird Sie ggf. interessieren, dass Böckenförde dieses Diktum erstmals 1964 in einem Ebracher Ferienseminar vortrug – in Auseinandersetzung und sogar Anwesenheit des juristischen Rechtsdualisten Carl Schmitt (1888 – 1985)!
Aus meiner religions- und politikwissenschaftlichen Sicht zählt das Böckenförde-Diktum zu den größten, rechtshistorischen Entdeckungen des 20. Jahrhunderts.
Ebenso bin ich ganz bei Ihnen, dass Thymokraten wie Putin oder Trump die vorgefundene Zivilreligion eher manipulieren und instrumentalisieren statt selbst daran zu glauben. Im o.g. Blogpost verwies ich sehr bewusst auch auf die letzte Pharaonen-Dynastie der griechischen Ptolemäer, die sich entsprechend strategisch als Verschmelzung griechischer und ägyptischer Gottheiten ausgaben. So hatte sich schon der Makedone und Welteroberer Alexander der Große (356 – 323 v.Chr.) in einem religionspolitischen Geniestreich den Ägyptern nicht nur als messianischer Befreier vom persischen Joch präsentiert, sondern auch das Orakel der Oase von Siwa aufgesucht und sich dort als “Sohn des Gottes” Amun-Zeus ausrufen lassen. Damit war der Weg zum Pharaonenthron frei – und ich habe bewusst auch jenen thebanischen Tempel aufgesucht, in dem der griechische Alexander als Pharao verewigt wurde.
Übrigens entweihten deutsche Soldaten die Quelle von Siwas während des 2. Weltkrieges, was von den Einheimischen als “böses Omen” gewertet wurde…
Einen anderen Akzent als Sie würde ich jedoch in der Bedeutung der Religion setzen, denn diese beruht ja wiederum auf der Macht der Medien. Wir haben das Jahr 2025 und werden in diesem 500ten Jubiläumsjahr auch viel über die Bauernkriege von 1525 hören und lesen, die nicht zufällig in den deutschen Gebirgsregionen entflammten. Diese Bauernkriege wären ohne den Buchdruck und die Reformation gar nicht denkbar gewesen und sowohl Martin Luther (1483 – 1546) wie Thomas Müntzer (1489 – 1525) erschraken über deren schnell “säkularisierende” Forderungen. Ich stimme unserem einstigen Bundespräsidenten Johannes Rau (1931 – 2006) zu, dass wir in den Zwölf Artikeln von Memmingen eine der ersten Formulierungen von Menschenrechten auf deutschem Boden überhaupt vorfinden!
In einem Interview zu erneuerbaren Friedensenergien hatte ich das Ganze u.a. so formuliert:
“Ja, Religion kann immer beides sein. Sie kann uns sagen: Jeder Mensch ist im Bilde Gottes geschaffen und hat eine menschliche Würde. Das kann eine demokratische, reformierte Form von Religion begründen, die der Lehre folgt: Es gibt kein göttlich legitimiertes Anrecht des Adels oder einer Tyrannei, über andere zu herrschen. Auf der anderen Seite lässt sich aber mit Religion auch ein autoritäres Denken begründen: Ich bin der Zar oder der Kaiser von Gottes Gnaden. Selbst der Herrscher von Aserbaidschan sagte neulich bei der Klimakonferenz, das Öl sei ein Geschenk Gottes. Gott hat gewollt, dass ich reich und der Herrscher bin. In einer Religion kommt es darauf an, was man aus ihr macht.”
https://energiewinde.orsted.de/koepfe-der-energiewende/michael-blume-antisemitismus-ressourcenfluch-oel-gas-konflikte-interview
Noch ein Punkt, wo ich Ihnen widersprechen muss: auch das heutige Europa hat eine aktive Politikerin von historischer Größe. Die gerade wiedergewählte Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat u.a. als Bundesministerin die deutsche Familienpolitik aus Jahrzehnten der Stagnation geführt und als erste Frau in ihrem Amt die Europäische Union zu einem “Green Deal” sowie gegen die fossilen Thymokraten Wladimir Putin und Viktor Orban geführt. Sie hat einen brutal harten Job und wird nicht zufällig von Linken, Rechten und generell von kleingeistigen Männern abgrundtief verachtet. Aber wenn sie auf dem bisherigen Niveau weitermacht, wird sie neben der ehemaligen Bundeskanzlerin Angela Merkel als bedeutend in die Geschichtsbücher eingehen.
@Michael 10.01. 07:50 / Böckenförde
„Das ist das große Wagnis, das er, um der Freiheit willen, eingegangen ist.“
Und wenn dann z.B. ein erfolgreicher Populist die Staatskasse plündert, muss er an der Macht bleiben, auch wenn er die Unterstützung der Wähler längst wieder verloren hat.
So enden dann eben Demokratien, wie es halt auch jetzt in Russland passiert ist.
Der politischen Gegner wird so zum gefürchtetem Feind. Nicht weil er eine andere Politik will, sondern weil er kriminelle Aktionen des erfolgreichen Populisten aufklären und verfolgen könnte. Das geht noch über den Verlust weiterer Korruptionsprofite hinaus, und wird ganz persönlich existenzbedrohend.
Entsprechend hilfreich ist das, wenn man Populisten gar nicht erst wählt, die eigentlich gar kein vernünftiges Konzept anbieten, sondern nur die Macht alleine suchen, indem sie alles schlechtreden, was sie finden können.
Danke, @Tobias – genau so ist es leider.
Die moderne Regierungsform der digitalen Thymokratie kombiniert die antike Timokratie (als Herrschaft der “Würdigen”, später einfach der Reichen) mit feindseligen Verschwörungsmythen durch elektronische und nun eben digitale Medienkonzerne. Geschichte wiederholt sich nicht, aber sie reimt sich.
Wir diskutieren das hier auch gerade an der bizarr externalisierenden Behauptung, dass “Hitler links” gewesen wären:
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/nein-hitler-war-nicht-links-die-rechtslibertaere-saat-des-roland-baader-1940-2012/
Anlass dazu waren bizarre Aussagen der AfD-Kanzlerkandidatin Alice Weidel, vgl. hier:
https://www.wiwo.de/politik/deutschland/x-talk-elon-musk-und-alice-weidel-so-war-das-gespraech/30152940.html
Die AfD hatte ja zuletzt auch schon im Bundestag namentlich meine Entlassung gefordert, was mich weiterhin sehr zum Weitermachen motiviert! 🙂