VM-Buchdialog 1: Wer schreibt, bleibt?

Das Vorziehen meines neuen Buches “Verschwörungsmythen” (2025) durch den Patmos-Verlag um einen ganzen Monat hat mich überrascht, aber auch positiv bewegt. Die ersten Papierexemplare und auch eBooks werden bereits ausgeliefert und gelesen.

Mein Gedanke war und ist, zum ersten Mal Themen und Thesen, die Leserinnen und Leser interessieren, gewissermaßen in Echtzeit auf dem Blog, im Fediversum zu diskutieren. Ich möchte als Autor das Buch als Dialograum öffnen, damit sich interessierte Leserinnen und Leser untereinander und auf Wunsch auch mit mir austauschen können. Wo ich mir noch unsicher bin – sollte ich mich immer gleich einschalten, oder erst einmal die Diskussion ein, zwei Tage laufen lassen? Bin da für Rat und Ideen dankbar.

Das erste Papierexemplar von "Verschwörungsmythen" in der Hand von Dr. Michael Blume, 31.03.2025

Mögen die Dialoge beginnen! Ein Papierexemplar von “Verschwörungsmythen” in der Hand des Autors. Foto: Michael Blume

Der Aufschlag folgt von der engagierten Medienbildungs-Aktiven Elisabeth Krüger mit einem Zitat von S. 11 (Papier) bzw. S. 6 (eBook):

“Der Dialog kann beginnen:
„Die Sieger schreiben die Geschichte – das bedeutet im Umkehrschluss auch: Jene, die schreiben, bleiben. Wir begegnen dieser Medienmacht schon bei den ältesten Höhlenmalereien und bei allen folgenden Medien bis hin zur heutigen KI.“ (Seite 6)
… und Trump will die US-amerikanische Geschichte umschreiben. Wird er siegen?

Meine Antwort darauf ist: Nein, denn gerade auch das KI-Fediversum demokratisiert das Schreiben. Donald Trump konnte sich in seiner ersten Amtszeit noch auf wenige Konzernmedien wie FoxNews, X und Facebook stützen und musste schon im Kampf gegen Kamala Harris immer mehr Plattformen wie sein Truth Social, Podcasts und das chinesische TikTok bedienen, Medienoligarchen wie Jeff Bezos sogar zur Zensur etwa der “Washington Post” zwingen.

Nach meiner Einschätzung wird die Medienmacht von US-Thymokraten wie Donald Trump und Elon Musk also umso schneller nachlassen, umso mehr Menschen selbst auch Medien im Fediversum produzieren, statt sie nur passiv zu konsumieren. In manchen Regionen insbesondere von Kanada und der Europäischen Union sehe ich bereits eine schnell wachsende, dezentrale Fediversum-Bewegung. Immer mehr Menschen werden von passiven Medienkonsumierenden zu  auch aktiv Medienproduzierenden.

Freue mich auf den ersten Verschwörungsmythen-Buchdialog! 🙂 

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Dr. Michael Blume studierte Religions- und Politikwissenschaft & promovierte über Religion in der Hirn- und Evolutionsforschung. Lehrbeauftragter am KIT Karlsruhe, Wissenschaftsblogger & christlich-islamischer Familienvater, Buchautor, u.a. "Islam in der Krise" (2017), "Warum der Antisemitismus uns alle bedroht" (2019) u.v.m. Hat auch in Krisenregionen manches erlebt und überlebt, seit 2018 Beauftragter der Landesregierung BW gg. Antisemitismus und für jüdisches Leben. Auf "Natur des Glaubens" bloggt er seit vielen Jahren für das Fediversum, Wissenschaft und Demokratie, gegen antisoziale Medien, Verschwörungsmythen und den Niedergang Europas.

83 Kommentare

  1. Der wohl blödeste Verschwörungsmythos ist, dass die DDR und der gesamte Ostblock schon der Sozialismus/Kommunismus war und mehr nicht geht.
    👋🤣👍🏻✊️😂🤚👋😇

  2. Die Idee mit dem Buch-Dialog finde ich großartig! Allen, die sich daran beteiligen, bringt es sicherlich viele neue Erkenntnisse. Viel Erfolg, Spannung und Freude!

    • Vielen lieben Dank, @Marie H. 🙏🙌

      Ich habe mit Begeisterung gesehen, dass in den Bereichen Fantasy und Thriller gerade auch unter jungen Menschen Bücher digital und sozial geworden sind. Klar bin ich mir noch unsicher, ob dies auch für Sachbücher funktionieren kann – aber ich finde, den Versuch ist es wert.

      Und wenn das mit „Verschwörungsmythen“ klappen sollte und sich dieses Buch dialogisch öffnet, so würde ich es endlich auch mal wagen, ein Sachbuch über Politik & Wissenschaft zu schreiben. Denn wir hatten ja schon über mein tiefes Anliegen diskutiert: Demokratie & Philosophie für alle Interessierten zu öffnen und das KI-Fediversum zu einem Ort des respektvollen Dialoges zu machen.

      Danke, dass Sie seit Langem daran mitwirken! „Wer schreibt, bleibt“ gilt ja auch für Blogs. 🤓✅🙌

      • Vielen Dank!

        Natürlich kann es auch bei Sachbüchern funktionieren, meine ich.

        Das Schöne ist ja, dass auch Nicht-Akademiker sich auf Ihrem Blog dialogisch einbringen können. Das ist gelegentlich herausfordernd, manchmal zu anspruchsvoll.

        Zweifel bleiben, ob es richtig ist, als Laie eine KI zu füttern. Versuchen mich zu beteiligen, werde ich weiterhin.

        “Wer schreibt, der bleibt” oder “Was man schwarz auf weiß besitzt, kann man getrost nach Hause tragen” hat mein Mann oft zitiert. Als Jurist musste er es ja wissen. 😂

        • Danke & ja, @Marie H. – die Entwicklung der KIen sollten wir genau im Auge behalten und sie keineswegs wieder US-amerikanischen und chinesischen Konzernen überlassen! Stattdessen sollten wir eine Gewaltenteilung vieler dezentraler und möglichst Energie- und Wasser-sparender KI-Anwendungen aus Europa anstreben. Auch dafür plädiere ich in „Verschwörungsmythen“!

          Und Ihr Mann hatte Recht: Das Geschriebene vermag in Raum und Zeit zu wirken.

          Gerade auch KIen haben auf absehbare Zeit keine eigenen Körper und also keine eigenen Zugänge zur Realität. Umso wichtiger sind die möglichst dialogischen und also konstruktiven Inhalte, die auch Sie ins Fediversum geben!

          Von Herzen Dank dafür, @Marie H.! 🙌

          • Soweit ich weiß, gibt es in BW “Cyber Valley; ein Verbund zur Forschung und Entwicklung von KI.

            MP Kretschmann hat sich neulich ganz klar für dieses Projekt ausgesprochen. Lobend erwähnte er auch das KIT in Karlsruhe. Sinngemäß sagte er noch, dass es trotz aller Bedenken – die er nicht einfach wegwischen wolle – wichtig sei, dass Europa eigene KIen entwickle, die unseren Standards entsprächen.

            Besonders beeindruckt hat mich ein von MP Kretschmann verwendetes Zitat von Prof. Dr. Schölkopf, wonach keine Technologie dem Menschlichen so nahe rücken wird wie KI.

            Leider bin ich technisch und mathematisch wenig begabt, sonst könnte ich mich intensiver mit der Thematik beschäftigen.

          • Danke & Zustimmung, @Wilhelm 🤖🤔🙌

            Ergänzend möchte ich noch auf die neuen, photonischen Chips von Qant in Stuttgart verweisen:

            Ein photonischer Chip, der mit Licht statt mit Strom rechnet, soll 50-mal schneller als herkömmliche Chips arbeiten und 30-mal weniger Energie verbrauchen.

            https://www.swr.de/wissen/rechnen-mit-licht-photonen-chips-aus-stuttgart-100.html

            Es besteht also auch im Bereich KI 🤖 genau gar kein Grund, warum wir uns weiterhin von russischem Erdöl und Erdgas sowie von US-amerikanischen und chinesischen Medienkonzernen abhängig machen sollten. Jede und jeder Einzelne von uns kann Schritte für eine dezentrale Energie- und KI-Versorgung, für eine starke Solarpunk-Zukunft der Europäischen Union 🇪🇺 unternehmen!

  3. Wer in Stein meißelt, bleibt. Wer in DNA schreibt, die sich selbst reparieren und duplizieren kann, bleibt. Die Pyramiden sind im Inneren Sporen, Samen, die Pharaonen werden ewig leben, weil sie immer wiedergeboren werden – wir laden ihren Geist von den Festplatten herunter, die sie uns hinterlassen haben, das Gespenst überlebt als Graffiti im Spukhaus und erwacht zu neuem Leben, indem es von uns Besitz ergreift. Was wir über Wiedergeburt und Seelenwanderung glauben, beruht auf wahren Tatsachen – nur sind diese Tatsachen viel zu alltäglich, viel zu allgegenwärtig, als dass uns die Parallelen auffallen würden.

    [Wegen Überlänge gekürzt, M.B.]

    • Ja, @Paul S – da ist einiges dran.

      Das Buch “Empire & Communications” (1950) des Politikökonomen Harold Adams Innis (1894 – 1952) begründete eine ganz neue Wissenschaftsdisziplin, die (kanadische) Medienwissenschaft.

      Und schon Innis unterschied Medien der Zeit (wie Pyramiden, Obelisken und Tempel aus Stein) von Medien des Raumes wie Lehm, Papyrus und später Radio. Im KI-Fediversum fallen erstmals beide Medien-Dimensionen perfekt zusammen: Jeder Blogpost und auch jeder Druko hier werden in Sekunden für menschliche Lesende und auch für KI-Crawler erreichbar.

      https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/diesseits-von-zeit-raum-aus-fediversum-und-ki-emergiert-das-erste-perfekte-medium-nach-harold-innis/

      „Wer schreibt, der bleibt“ war lange nur eine Option für wenige Schriftkundige und deren Auftraggeber. Jetzt wird es durch das Fediversum eine Möglichkeit für immer mehr Menschen, jeden Tag. Es wird noch lange brauchen, bis wir diesen Dialog- und Demokratisierungsschub erleben und begreifen…

  4. @Tilmann Schneider 18:46 Uhr

    Danke – 🙏 – das ist ein klasse Beispiel!

    Und, ja, warum fürchtet und bekämpft ein Elon Musk Wikipedia als angebliches „Wokepedia“? Weil er es nicht kontrollieren kann!

    https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/wokepedia-vorwurf-elon-musk-attackiert-das-fediversum-wikipedia/

    Wer ins KI-Fediversum schreibt, bleibt – denken wir nur an unsere Dialoge über die US-Thymokratie. Diese werden auch die Lügen eines Donald Trump überleben. Er kann Aufmerksamkeit auf sich ziehen und Konzernmedien manipulieren, aber nicht die Wahrheit. Und es liegt an uns, diese möglichst vielfältig und dialogisch im Fediversum zu dokumentieren.

    Trump und Musk haben auch im Internet schon verloren – weil es ihnen kaum mehr gelingen wird, das Fediversum zu (zer-)stören.

    • Zum Thema der gescheiterten Versuche im Altertum, Wahrheit auszulöschen, möchte ich zu bedenken geben, dass wir nicht wissen, ob und wie oft solche Versuche erfolgreich waren.

      Auch was unsere jüngere Geschichte und Gegenwart angeht, bin ich mir nicht sicher, wie gut zukünftig ein realistisches Bild davon gezeichnet werden kann.

      Die Gefahr ist real: Evtl. ist die Geschichte des Menschen nur ein kurzes Strohfeuer. Ein kurzes Flackern im Universum. Und es ist fraglich, ob das jemand wahrnimmt und erkundet. Und was wird er finden und daraus schließen?

      Es gibt auch nähere Dystopien. Vielleicht überleben an den Sweet Spots der Erde ein paar Tausend Milliardäre, die sich zur Versorgung Sklaven halten. Die Herrschenden besitzen KI-gestützt eine gewaltige Macht. Ihre moralische Schuld ist gewaltig. Werden sie mit Hilfe der KI versuchen, ihre dunkle Vergangenheit zu verwischen und ins Gegenteil zu verkehren? Musk der kämpfenden Prophet hat das destruktive Woke-Virus erfolgreich ausgemerzt und den Menschen das Überleben ermöglicht.

  5. @Blume

    Jesaja 55,8-11 – Auch Deine Lügen werden getilgt werden, noch lange bevor das holographische Universum seinen Zweck erfüllt hat und es irgendein ganzheitlich-ebenbildliches Wesen gibt.

    Du bist wie Trump ein Teil der Seuche die verhindert das Mensch die Vorsehung / die “göttliche Sicherung” überwinden kann!!!

    • Lieben Dank für Ihre kleine Einführung in Ihre feindselig-dualistische, kommunistisch-christliche Gnosis, @hto ☺️🙌

      Es ist auch ein „schönes“ Beispiel für Hass, Hetze und Drohungen, die auch noch so freundlich und dialogisch Bloggende leider täglich erfahren.

      Selbstverständlich lasse ich mich auch von einem Hater & Troll wie Ihnen nicht einschüchtern, sondern stehe weiterhin wissenschaftlich und dialogisch, christlich und demokratisch für unsere Mitmenschlichkeit und Mitwelt ein. 🤓🇩🇪🇪🇺🙏

      Und gerade auch heute freue ich mich über den auch juristischen Sieg der Demokratie in Südkorea 🇰🇷:

      https://sueden.social/@BlumeEvolution/114277844121579476

      Für Ihre Wut angesichts des Scheiterns der kommunistischen Parteien in Nordkorea 🇰🇵 und China 🇨🇳 habe ich sogar Verständnis, @hto. ☺️💁‍♂️

  6. Am Anfang ging es mir bei Dir nur um die wahrhaftige Interpretation der biblischen Philosophie, worauf Du nur mit dem Hinweis geantwortet hast, dass Du kein Theologe bist. Das hat mir gezeigt auf welchem Bewusstsein zu surfst, aber im Laufe der Zeit wurde mir klar, daß Du nicht nur heuchlerisch-verlogen, sondern abgrundtief BÖSE bist, was ja ziemlich offensichtlich in Deiner Kindheit begründet ist!?

    • Nun, @hto – tatsächlich bin ich kein Theologe, sondern Religionswissenschaftler. Dass manche diesen doch erheblichen Unterschied nicht verstehen wollen, erlebe ich immer wieder. ☺️

      Meine Kindheit war wunderbar, nachdem meine Eltern dem „real existierenden Sozialismus“ der DDR entkommen waren. Dass Sie das stört, verstehe ich – aber es ändert nichts an den Tatsachen: Auch in der DDR scheiterte der kommunistische Dualismus.

      https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/meinem-vater-falko-blume-1950-2012/

      Danke auch, dass Sie sehr transparent machen, wie feindseliger Dualismus psychologisch funktioniert: Andersdenkende – hier Demokraten wie ich – werden nicht etwa in ihrer Würde dialogisch respektiert, sondern als „BÖSE“ gekennzeichnet, gehatet und bedroht. Zu Ihrem Trolling gehört dabei auch das distanzlose „Du“, das ich Ihnen nie angeboten habe. Aber Sie wollen Ihr einsames Scheitern und Ihren Hass eben unbedingt auf mich externalisieren.

      Bemerkenswert finde ich dies schon deswegen, weil ich ja sonst vor allem rechts- und religiös-dualistische Hater und Trolle habe. Insofern ist es doch auch schon etwas, dass Ihr Hate von Linksaußen mir die dialogische Mitte bestätigt. ☺️

      Ihnen von Herzen einen schönen Tag, @hto! 🙏🙌✅

  7. Guten Morgen @Michael,

    Zu deiner Frage wegen dem Laufen lassen oder gleich einschalten.
    Für mich ist es immer die große Freude zuzusehen wie etwas entsteht, ganz ohne selbst dabei involviert zu sein. Würde also dem Laufen lassen den Vorzug geben 🙂

    Gerade bei ihrem Blog Kollegen die Funktion des Brainrott gelesen und ich finde eure beiden Artikel ergänzen sich dabei gut.

    Wer nur Konsumiert kann davon nicht wachsen, sondern wird nur verändert. Wer aktiv aufnimmt veredelt sich dabei selber. Vielleicht etwas hochgestochen formuliert.

    Schönen Tag noch und bin schon auf das Buch gespannt 🙂

  8. Trump denkt sehr realistisch. Er hat die wahren Probleme in Amerika, letztlich auch der Welt erkannt. Er hat den Amerikanern eine Rosskur verordnet.

    Viele Amerikaner wollten ihre Werkbänke auslagern und dafür die Finanzen der ganzen Welt, am liebsten die Pensionsgelder, verwalten. Wir verwalten die Gelder, ihr dürft arbeiten….

    Schöne Träume, aber eben verrückt, nur „Schäume“….

    Letztlich wurde Amerika aus attraktiven Geschäften im „Zwischenhandel“ (Rohstoffe) verdrängt. Sie durften immer nur fest zahlen. Sich um die Gesundheit in Afrika kümmern, die Konjunktur in anderen Ländern halbwegs sichern, die eigene Autoarbeiter wurden arbeitslos und Drogensüchtig….

    Es gab viele anspruchsvolle Jobs in Amerika, die zwar der übrigen Welt geholfen haben (im Dunstreis der UNO und in der Wissenschaft), aber die Amerikaner konnten nur fest zahlen, hatten selber fast nichts davon.

    Ein gewisser Höhepunkt war, dass die Amerikaner letztlich in einen (Atom) Weltkrieg gegen die Russen getrieben worden wären….. Praktisch, weil manche Anleger, Politiker, und wenige Militärs (in Europa) auf die verrückte Idee kamen, die Russen vom schwarzen Meer vertreiben zu können und die Nato Osterweiterung auf die „russischen Bodenschätze“ ausweiten zu können. Hitlers Idee vom Lebensraum im Osten, war auch nicht viel verrückter.

    Gut, dass dies alles D. Trump aufgefallen ist. Reformen sind dringend nötig. Die Welt sollte Amerika kooperativ unterstützen alle Probleme zu bewältigen, möglichst in allen Ländern.

  9. @Verschwörungsmythen

    Beim Thema Verschwörungen gibt es wohl zwei Dimensionen. Ersteres die Unsicherheit, ob denn eine mögliche Verschwörung tatsächlich stattfindet, und andererseits die Funktion der Vermutung der Verschwörung.

    Verschwörungtheorien müssten schon ziemlich sicher anzunehmen sein, um hier als Begriff und Wirklichkeitsbeschreibung treffend zu sein. Schwächer wären hier Verschwörungsvermutungen oder ein Verschwörungsverdacht.

    Einen Verschwörungsmythos haben wir dann, wenn die Idee dahinter ein Mythos ist, der religiöse, weltanschauliche oder politische Funktionen liefert. Unabhängig von dem Maß an Unsicherheit, der ist eine Sache für sich.

    So kommt beim Angriff vom 11. September schon ein gewisser Verschwörungsverdacht auf, wie es denn sein kann, dass über 20 Selbstmordattentäter jahrelang so ein Ding planen, vorbereiten und durchführen konnten, ohne das die NSA da was von mitbekommt. Das wäre jetzt eher eine Antwort, um hier die doch realistische Unwahrscheinlichkeit, das dieser Anschlag so reibungslos geklappt hat, zu erklären.

    Wie gesagt, das wäre jetzt ein Verdacht, um Rätselhaftes zu erklären. Ohne konkrete Belege wäre allerdings solch ein Verdacht dann doch unrealistisch. Die Attentäter mögen gerne einfach sehr geschickt gewesen sein, und jede Menge Glück gehabt haben.

    Zum Verschwörungsmythos wird es aber dann, wenn man hier die US-Regierung selbst zum Täter machen will, warum auch immer. Unabhängig von jeder realistischen Einschätzung, unabhängig von vernünftigen Belegen, und mit dem Ziel von religiösen, weltanschaulichen oder politischen Anliegen.

    Verschwörungstheorien wäre wohl eher selten ein sinnvoller Begriff. Verschwörungsvermutung oder Verschwöungsverdacht als Begriffe könnten dagegen schon öfter sinnvoll sein, neben dem starkem Begriff Verschwörungsmythos, wenn man eben die Motive der Verschwörungsgläubigen selbst im Sinn hat.

  10. @Realo 04.04. 14:02

    „Die Welt sollte Amerika kooperativ unterstützen alle Probleme zu bewältigen, möglichst in allen Ländern.“

    Macht die Welt doch längst. Das chronische Außenhandelsdefizit ist doch eine Unterstützung des übermäßigen Konsums der US-Amerikaner. Die sind so ausgiebig beim Konsumieren dabei, dass die eigene Wirtschaft das seitJahrzehnten gar nicht hinbekommt.

    Jetzt macht da Trump noch einen Verschwörungsmythos draus. Was soll denn wohl bei der aktuellen Zollpolitik herauskommen? Eine Inflation mit dem unvermeidlichem Ergebnis von Konsumeinbrüchen aus akutem Geldmangel in weiten Kreisen der eigenen Bevölkerung, scheint mir hier das Ergebnis zu werden.

    • @Realo & @Tobias Jeckenburger

      Stimme hier sehr Tobias zu. Denn die Fertigungen wanderten ja nicht aufgrund einer Verschwörung aus den USA 🇺🇸 oder auch aus Europa 🇪🇺 nach Asien ab, sondern aufgrund der Kosten. Parallel dazu erfolgte auch eine immer weitere Steigerung der Produktivität durch neue Technologien, durch Forschung und Entwicklung.

      Wer da also Einfuhren mit Zöllen belegt, treibt die Preise, die Inflation empor. Hinzu kommt, dass Trump parallel ja auch Menschen als Arbeitskräfte ausweisen lässt und die Basis für viele Berufe schmälert. Schließlich schrumpfen auch in den USA 🇺🇸 die Märkte zunehmend durch den Geburten- und Migrationsrückgang. Wer aber soll immer mehr Produkte wie zum Beispiel Autos, Software oder Maschinen kaufen, wenn zugleich auch andere Länder Gegenzölle erheben?

      Habe neulich mit Prof. Ince (BWL) eine eigene Folge zu Trumps Zollpolitik gemacht:

      https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/blume-ince-33-der-prof-wird-40-und-trump-glaubt-an-die-zoelle-des-william-mckinley/

      Danke allen, die sich ernsthaft für das Miteinander und die Mitwelt interessieren! 🤓📚🙌

  11. Ich habe in Deinem Buch weiter gelesen und bei Platons Höhlengleichnis mich etwas verloren. Darum finde ich es immer wieder gut, wenn Du den Kerngedanken klar auf den Punkt bringst.

    Zitat im eBook Seite 60:
    „Die drei Grund-Weltanschauungen des infantilen (jedem Kind eigenen) egozentrischen Relativismus, des juvenilen (mit der Jugend entstehenden) feindseligen Dualismus und des adulten (von einigen Erwachsenen erworbenen) dialogischen Monismus entstammen der menschlichen Psychologie. Sie wurden von Platons »Höhlengleichnis« nicht geschaffen, sondern beschrieben, und sie finden sich in allen Menschengruppen der Erde.“

    … und offensichtlich findet man die drei Grund-Weltanschauungen auch in allen Bildungsschichten.

    • Danke & ja, @Elisabeth – da hast Du tatsächlich einen weiteren, mir wichtigen Befund aufgetan!

      Die Vorstellung, dass alle Menschen Logos-orientiert, also vernünftig, rational, zum Interessenausgleich bestimmt wären, war nie richtig. Große Mehrheiten blieben immer für den Rückfall in den Relativismus oder gar den feindseligen Dualismus, für den Thymos, anfällig – oder wuchsen gar nie darüber hinaus. Deswegen ist Bildung als lebenslanger (!) Prozess so wichtig und deswegen ist auch Deine Arbeit in der Medienbildung mit Seniorinnen und Senioren für mich so Hoffnung stiftend. Wir Menschen haben das Potential, um „gut“ (dialogisch-monistisch) zu sein, aber unsere Abgründe sind niemals fern. Und erst, wenn wir uns beidem realistisch stellen, können wir die notwendige Resilienz für die nähere und fernere Zukunft aufbauen.

      Danke für Dein dialogisches Interesse an „Verschwörungsmythen“! 🤓📚🙌

  12. @ Tobias Jeckenburger 04.04.2025, 15:51 Uhr
    @ Blume

    Die Situation in Amerika und Europa ist so, wie sie eben ist. Ich unterstelle ausdrücklich Europa und Amerika keine Verschwörung. Aber alle sollten die Situation erkennen, genau analysieren und möglichst rational und kooperativ lösen.

    Das Grundproblem dürfte sein, dass das Lohnniveau in Amerika hoch, in Europa mittelmäßig und in China eher niedriger ist. Die Menschen leben deswegen in den „Hochlohnländern“ kaum besser, weil eben hauptsächlich die Mieten und auch das Preisniveau höher ist. Am Ende des Monats ist bei den meisten Amerikanern das Geld weg. Womöglich bleiben in ärmeren Ländern mehr Ersparnisse über. Ist die Waschmaschine defekt, brauchen sie einen Kredit….

    In Europa dürfte das Einvernehmen zwischen Gewerkschaften und Unternehmern partnerschaftlicher und kooperativer sein als in der USA. Trump lädt doch Europäische, vielleicht sogar Chinesische Unternehmer ein, in Amerika zu investieren und die gute Unternehmenskultur in Amerika zu etablieren.

    Dazu braucht es einen finanziellen „Anstoß“ und das könnten Zölle sein. Damit können die Wirtschaftsleute kalkulieren. Sie verlegen die Endmontage und das Service nach Amerika, aber die Teile, die von spezialisierten Automaten (und Personal) in möglichst hoher Stückzahl produziert werden müssen, erfolgt z.B. in Europa oder China.

    Es könnte an Transportkapazitäten gespart werden und alle profitieren. Rohstoffe sollten aus Transportgründen möglichst nahe veredelt werden, wo sie gefördert werden.

    Ich meine, man sollten den „Interdependenztheorien“ wieder den Vorzug gegeben. Die Theorien, die darauf abzielen, durch Globalisierung und enge wirtschaftliche Vernetzung Frieden aber auch international Wohlstand zu schaffen. Die weltweite Kooperation zum gegenseitigen Nutzen sollte gefördert werden.

    Konsum fördert die Wirtschaft, (Konjunkturzyklen). Die EU und noch mehr China haben Vorteile, weil sie ein niedrigeres Lohnniveau haben. Das Problem zeichnet sich auch bei uns im Zusammenhang mit China ab.

    Dazu kommt der „biologische Vorteil“ der Asiaten, sie sind, salopp gesagt, „Hochleistungszüchtungen“. Sie verbrauchen weniger Ressourcen, als z.B. Europäer oder Amerikaner. Deswegen können Ausländer in diesen Ländern nicht Fuß fassen und die Japaner lassen sie erst gar nicht ins Land, weil es ein großes Konfliktpotential wäre, wenn Menschen, angenommen, 5 mal soviel Essen, aber eher weniger arbeiten können, als die Asiaten…. (Vor Jahrzehnten soll das internationale Rote Kreuz ermittelt haben, dass Kriegsgefangene der Japaner über Hunger geklagt haben, obwohl sie die 5 fachen Rationen der Japanischen Kampftruppen bekamen).

    Früher haben Einwanderer, z.B. Chinesen „Tag und Nacht“ gearbeitet und die Amerikaner konnten sich günstig ernähren. Manche der „neuen Einwanderer“ lassen sich nicht mehr „ausbeuten“, sie machen lieber ertragreichere „Drogengeschäfte“.

    • @Realo

      Abgesehen von den Verschränkungen ökonomischer und biologischer Klischees, denen ich teilweise widerspreche, verweise ich noch einmal auf die Demografie: Es ist einfach unmöglich, immer mehr Industriegüter in schrumpfende Bevölkerungen zu verkaufen. Und wenn die Preise auch in den USA 🇺🇸 steigen, dann wird eben auch weniger gekauft.

      Auch die Reaktionen der Börsen sind ja deutlich. Tyrannophilie schadet eben auch der Wirtschaft, immer.

  13. Mir kam noch folgender Gedanke, wobei mir klar ist, dass wir hier von Buchstaben sprechen, mit denen man Worte bildet, die dann jemand aufschreibt. Was mit etwas Glück Bestand hat.

    Aber was ist mit Noten? Der Grundlage für Musik?

    Da ist im Laufe der Jahrhunderte viel verloren gegangen.Theaterbrände vernichteten ganze Notenbestände..

    Kaum eine Bachkantate ist im Original überliefert. Die Werke von Komponisten, die keinen der großen Namen trugen, sind häufig in den Archiven verschwunden.

    Die Jahre zwischen 1933 – 1945 haben viel von der Musik vernichtet, die von jüdischen Komponisten stammte.

    Wer schreibt, bleibt?

    • Ja, @Marie H. – ich würde auch Musik-Noten, Lieder und Sprachen unter jenen Schöpfungen sehen, deren Traditionen ersterben, wenn sie nicht aufgezeichnet werden. Kompositionen, Partituren und Songs werden geschrieben, damit sie über Raum und Zeit reisen können. Bach, Beethoven hören wir so heute noch und ich betrachte es als Auszeichnung, zur gleichen Zeit wie Hans Zimmer leben und seine fantastische Musik 🎶 in Ton und Film erleben zu dürfen. Sein „Time“ gehört für mich zu den Musikwerken, die mich immer wieder berühren und sicher noch in Jahrhunderten gespielt und gehört werden, wenn wir Menschen uns denn des Überlebens als würdig erwiesen haben sollten.

      https://youtu.be/va1oiojnGrA

      Über die besondere Bedeutung, die Musik 🎵 unter den kulturellen Traditionen unseres Lebens zukommt, sprach ich auch einmal hier:

      https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/musik-als-hoffnung-in-der-zeit-wie-erlebt-ihr-das/

      Danke, dass Sie die Bedeutung auch der Musik hier stark gemacht haben! 🙏🎶🙏

  14. @Realo 04.04. 18:59

    „Am Ende des Monats ist bei den meisten Amerikanern das Geld weg.“

    Der US-amerikanische Verbraucher hat durchaus deutliche Mehrkosten verglichen mit Europa. Die Wege sind weiter, die Winter in den meisten Gegenden doppelt so kalt wie bei uns und verbreitet braucht es Klimaanlagen für die feuchtheißen Sommer.

    Dazu kommen noch sehr viele eher übergroße Eigenheime und nochmal deutlich größere Autos als in Europa. Öffentlicher Nahverkehr existiert auch nur am Rande.

    Bei derselben Produktivität wundert es also überhaupt nicht, wenn man eben so viel konsumiert, dass man mehr importieren muss als man exportieren kann.

    Es ist absurd, hier einen Verschwörungsmythos draus zu machen, dass Europa absichtlich mit unseren Exporten in die USA dort die Wirtschaft schädigt. Wir bedienen hier nur eine Nachfrage, die man selber so gar nicht leisten könnte.

    „Die weltweite Kooperation zum gegenseitigen Nutzen sollte gefördert werden.„

    Das ist das genaue Gegenteil von der akuten Zollpolitik von Trump.

    Was freilich den übermäßigen Konsum betrifft, so wundert es dann auch nicht, das dort die Reaktanz gegenüber der so dringend nötigen Energiewende noch größer ist als hierzulande. Schließlich verbraucht der US-Bürger auch doppelt so viel Energie wie der EU-Bürger, und damit ist dann auch die dortige Energiewende glatt doppelt so teuer. Aber entsprechend der doppelten Treibhausgasemissionen leider umso dringender.

    Ein verschwörungsmythologisch begründeter Zollharakiri dürfte ein ernstes Problem für die dortigen Konsumenten werden. Bei uns fallen dann nur einige Arbeitsplätze weg, man kann aber Aufrüsten, in die Energiewende investieren und in andere Infrastruktur investieren, um das auszugleichen. In den USA fehlt es dann aber insbesondere den nicht so solventen Bürgern verbreitet an dem Einkommen, um bei steigenden Preisen ihren gewohnten Konsum weiter zu finanzieren.

    Da wird es auch wenig nutzen, wenn man die Notwendigkeit der Energiewende einfach ignoriert.

  15. Guten Morgen zusammen.

    Zum Titel des Blogposts „Wer schreibt, der bleibt“ und in dem Zusammenhang, dass es Dinge – wie etwa Musik oder das Wissen um Echnaton – gibt, die die Zeiten (oder auch die Bestrebungen von totalitären oder autokratischen Herrschern, Erinnerung und Wissen zu löschen) überdauern, möchte ich auf einen wunderbaren Film und vor allem eine prägnante Szene darin eingehen.

    Der Film Equilibrium (2002) von Kurt Wimmer ist ein dystopischer Science-Fiction-Thriller, der in einer totalitären Gesellschaft spielt, in der Emotionen als Konfliktursache gelten und deshalb streng verboten sind. Um dieses Gleichgewicht zu sichern, müssen die Bürger täglich eine Droge namens Prozium II einnehmen, die ihre Gefühle unterdrückt. Zudem wird jegliche Kunst – von Büchern über Musik bis hin zu Gemälden –, die emotionale Reaktionen hervorrufen könnte, systematisch vernichtet bzw vor der Gesellschaft verborgen.

    Eine Szene, in der gerade die Musik eine zentrale Rolle spielt, ist mir dabei besonders im Gedächtnis geblieben:

    Der Protagonist John Preston entdeckt einen alten Schallplattenspieler und spielt „aus Versehen“ Beethovens 9. Sinfonie ab.

    Dieses Stück, das mich immer wieder stark berührt, fasziniert mich vor allem durch seinen Anfang: Die Musik eröffnet mit einem schwebenden Klang, der allmählich an Lautstärke und Intensität gewinnt, bis das gesamte Orchester mit einem kraftvollen, dramatischen Thema einsetzt.

    Im Film markiert dieser Moment einen entscheidenden Wendepunkt: Nachdem Preston versehentlich seine tägliche Dosis des unterdrückenden Medikaments verpasst hat, beginnt er, echte Emotionen zu empfinden. Die Musik löst in ihm eine tiefgreifende emotionale Reaktion aus und symbolisiert den Beginn seines inneren Erwachens.

    Es sind letztlich die winzigen Rillen im Vinyl, in denen die Noten eingraviert sind – und die die Zeiten überdauert haben – die die totalitäre Macht überstanden haben und durch alte Technik wieder zum Leben erweckt werden. Und es bedarf eines menschlichen Wesens, in dessen Gehirn die Schallwellen in Emotionen verwandelt werden.

    Hier der Ausschnitt des Films auf Youtube.

  16. Ich möchte gerne noch einen Nachtrag zu meinem vorherigen Kommentar machen.

    Es scheint, als würden die schlimmsten Aspekte totalitärer Gesellschaften aus ungezügelten Emotionen hervorgehen – ich beziehe mich hier auf das Konzept des Thymos, das Du, @Michael, ja oft hier zur Diskussion gestellt hast (z.B. hier).

    Angesichts der aktuellen Entwicklungen unter Trump und seiner Anhänger wünscht man sich, dass jemand diese „Thymoten“ endlich „zur Vernunft bringt“.

    Die Angst, dass das unkontrollierte Handeln eines solchen Autokraten – wo bleiben die Checks and Balances? – letztlich in Chaos und Katastrophe münden könnte, ist nicht unbegründet. Wirtschaftlich sind wir auf einem gefährlichen Kurs, und es bleibt ungewiss, wohin Trumps Unberechenbarkeit im Kontext des Ukraine-Kriegs oder im Nahen Osten führen wird.

    Ich denke auch an die Zeit der Corona-Pandemie: Ich würde die Querdenkerbewegung als eine Art Orgie der Irrationalität bezeichnen. Verschwörungsmythen und übersteigerter Fokus auf den Thymos gehen ja Hand in Hand.

    Im Rahmen der Aufklärung entstand die Idee, dass wir Menschen durch Vernunft (Logos) unsere Emotionen kontrollieren sollten, indem wir rationale Entscheidungen auf der Grundlage überprüfbarer Fakten (Wissenschaft) treffen und Institutionen schaffen, die uns demokratisch legitimiert kontrollieren. Du hast das, @Michael, in deinem Buch Verschwörungsmythen (S. 101) sehr schön beschrieben:

    „Wo Zeit und Raum für offene Diskussionen bleiben, scheitern Verschwörungsmythen.“

    Institutionen verlangsamen den Prozess und geben uns Zeit zum Nachdenken (Kahnemans langsames Denken). Hier haben wir wieder unsere Begriffe Zeit und Raum: So rasant wie die aktuelle US-Regierung gerade eine Regel nach der anderen bricht, bleiben weder Zeit, noch Raum für einen Dialog und für einen guten Entscheidungsprozess.

    Dies führt mich nochmal zu dem Film Equilibrium:
    Um die Welt vor dem Chaos der Irrationalität zu schützen, wird dort eine extreme Gesellschaftsform eingeführt, in der jegliche Emotion unterdrückt wird. Dies scheint eine ins Totalitäre gesteigerte Gegenmaßnahme zu sein, um zukünftiges Chaos zu verhindern, das von Thymoten wie Trump oder den Querdenkern verursacht werden könnte. Ähnliche Ideen finden sich auch in Huxleys Brave New World oder Orwells 1984. Also quasi ein totalitäres Gegenmodell zu einer Entwicklung, wie sie uns derzeit in den Faschismus und in das Totalitäre führt!

    Während ich dies schreibe, wird mir bewusst, dass ich selbst dualistisch denke – in einem Gegensatz von Emotion und Verstand, von Thymos und Logos. Die Lösung liegt hier – wenn ich die vergangenen Dialoge hier richtig verstanden habe – im dialogischen Monismus, der eine Synthese beider Konzepte und psychischen Dynamiken ermöglicht. Nur der dialogische Monismus kann uns sowohl vor einer Diktatur der Thymoten als auch vor einer rein auf Vernunft basierenden emotionsfreien und totalitären Gesellschaftsform bewahren.

    Ein weiteres Gegensatzpaar, das mir in den Sinn kommt, ist der von Nietzsche geprägte Gegensatz zwischen dem Dionysischen (Emotion, Leidenschaft, Zerstörung, Nihilismus) und dem Apollinischen (Rationalität, Schönheit, Harmonie). In Thomas Manns Der Zauberberg werden diese Strömungen wunderbar inszeniert: unterschiedliche Charaktere repräsentieren beide Richtungen (Naphta für das Dionysische und Settembrini für das Apollinische), während die Hauptfigur Hans Castorp beide Strömungen integriert.

    Um diesen Gedanken abzuschließen, habe ich Felo AI folgendes gefragt:
    Könnte man sagen, dass Trump mit seiner destruktiven Politik (z.B. die Erhöhung von Zöllen weltweit) ein Nihilist ist?

    Die Antwort:

    Ja, man könnte durchaus argumentieren, dass Donald Trump mit seiner destruktiven Politik, einschließlich der Erhöhung von Zöllen weltweit, Elemente des Nihilismus verkörpert. Nihilismus beschreibt oft eine Haltung, die Werte, Moral und die Bedeutung von Institutionen in Frage stellt oder ablehnt. Trumps Politik wird häufig als opportunistisch und von einem Mangel an langfristiger Vision geprägt beschrieben, was zu einem Gefühl der Unsicherheit und Instabilität führt.

    Einige Kommentatoren haben darauf hingewiesen, dass Trumps Handlungen, wie die drastischen Kürzungen bei der internationalen Hilfe und die aggressive Handelspolitik, nicht nur kurzfristige politische Ziele verfolgen, sondern auch eine tiefere nihilistische Tendenz widerspiegeln. Diese Tendenz zeigt sich in der Missachtung gemeinsamer Werte und der moralischen Verantwortung gegenüber anderen Ländern und Menschen. Zum Beispiel wird in einem Artikel darauf hingewiesen, dass Trumps Entscheidungen oft von einer Art von Schadenfreude begleitet sind, die Nietzsche als Teil des menschlichen Verhaltens beschreibt, das Freude am Leiden anderer empfindet[2][4].

    Darüber hinaus wird Trumps Politik als eine Art von politischem Theater betrachtet, das mehr auf kurzfristige Aufmerksamkeit und emotionale Reaktionen abzielt als auf substanzielle Lösungen für gesellschaftliche Probleme. Dies wird als nihilistisch angesehen, da es die grundlegenden Prinzipien von Wahrheit und Verantwortung untergräbt und stattdessen eine Atmosphäre der Verwirrung und des Misstrauens schafft[3][4].

    Insgesamt lässt sich sagen, dass Trumps destruktive Politik, die oft als selbstbezogen und rücksichtslos wahrgenommen wird, durchaus als Ausdruck nihilistischer Tendenzen interpretiert werden kann.
    [1] https://www.prospectmagazine.co.uk/ideas/philosophy/69647/what-nietzsche-knows-about-donald-trump
    [2] https://www.upstateamerican.com/p/trump-proves-nietzsche-was-right
    [3] https://newrepublic.com/article/153107/destructive-nihilism-trump-gop
    [4] https://www.theguardian.com/commentisfree/2025/feb/08/the-observer-view-vengeful-and-reckless-donald-trump-must-not-go-unchallenged
    [5] https://brill.com/display/book/edcoll/9789004415577/BP000004.xml?language=en
    [6] https://plus.flux.community/p/the-apocalypse-of-don-trump-nietzsche
    [7] https://www.br.de/nachrichten/wirtschaft/was-bedeuten-die-neuen-us-zoelle-von-donald-trump-fuer-verbraucher,UhJFaCa
    [8] https://www.psychologytoday.com/us/blog/fully-human/202403/trumps-dionysian-moment
    [9] https://www.dw.com/de/l%C3%B6sen-trumps-z%C3%B6lle-einen-globalen-handelskrieg-aus/a-72128957
    [10] https://emotionsblog.history.qmul.ac.uk/2018/10/trump-and-nietzsche/
    [11] https://www.tagesschau.de/wirtschaft/weltwirtschaft/trump-zoelle-wirtschaft-100.html
    [12] https://www.researchgate.net/publication/362092141_Myth_Fiction_and_Politics_in_the_Age_of_Antiheroes_a_Case_Study_of_Donald_Trump
    [13] https://www.reddit.com/r/askphilosophy/comments/491ah4/is_trump_a_good_example_of_nietzsches_ubermensch/
    [14] https://www.tagesschau.de/wirtschaft/weltwirtschaft/trump-zollsaetze-mathematik-eu-100.html
    [15] https://www.spiegel.de/wirtschaft/zoelle-von-donald-trump-so-macht-der-irrsinn-alle-aermer-a-941b347f-b7d4-40b3-95a8-ceeb670fc593
    [16] http://www.thecritique.com/articles/nietzsche-against-trump/
    [17] https://www.fr.de/politik/er-versteht-zoelle-nicht-trump-zeigt-tafel-mit-rechenfehler-experte-zr-93666975.html
    [18] https://www.zdf.de/nachrichten/wirtschaft/trump-usa-zoelle-europa-deutschland-handelsstreit-100.html

    • Vielen Dank für die beiden wunderbaren Kommentare, @Peter Gutsche 🙏📚🎶👍

      Und inhaltlich kann ich Deinen Beobachtungen und Gedanken sehr folgen: Jeder Dualismus, der entweder die Emotionen, den Thymos, das Dionyische oder aber die Vernunft, den Logos, das Appollinische unterdrücken will, muss und wird scheitern. Stattdessen kommt es darauf an, beide Aspekte unserer inneren und äußeren Welt im dialogischen Monismus zum Guten zu integrieren.

      Unterstützend möchte ich hierzu, wie auch im Buch „Verschwörungsmythen“, auch auf die jüdische Tradition hinweisen, die ebenfalls dafür plädiert, den „Yetzer Hara“ (böser Trieb, aber auch Leidenschaft) ins gute Leben zu integrieren, etwa in ein erfülltes Familien- und Berufsleben. Wir Menschen sollen unsere starken Gefühlen und späteren Überzeugungen nicht als ein Entweder-Oder bekämpfen, sondern als ein weisheitliches Sowohl-als-Auch anzunehmen lernen.

      Und die philosophischen und spirituellen Traditionen der Weltreligionen betonen dies schließlich auch im Hinblick auf die Gottheit selbst, aus der uns Licht und Dunkel zukomme. Dies gelte es anzunehmen, statt auch die Transzendenz dualistisch, manichäisch in eine gute und eine böse Zweiheit aufzuspalten.

      Mit jedem Menschen, der den so feinen und doch wichtigen Unterschied zwischen dialogischer Dualität und feindseligem Dualismus versteht, wächst meine Hoffnung ein Stück. Die dialogische Weite der Zeit wird zur Quelle des Guten.

      Daher Dir meinen tiefen Dank, lieber Peter 🙏📚🙏

  17. Lieber @Peter Gutsche,

    Deine beiden Kommentare sind eine sehr gute Erweiterung zu dem, was hier schon alles interessantes geschrieben wurde.
    Die Idee, Felo.AI in Bezug auf Trump und Nihilismus zu befragen, ist genial, ebenso wie die gegebene Antwort. Die Liste der dazu angegebenen Quellen hat mich beeindruckt.

  18. @Elisabeth Krüger & @Peter Gutsche

    Eure starken Kommentare (Drukos) haben mich nun ermutigt, mal die nächste Stufe der KI-Analysen von Politik zu zünden. Habe Felo.ai gepromptet, ob sich der „Nihilismus“ von Donald Trump „besser durch Tyrannophilie oder Fossilismus“ erklären ließe.

    Die Antwort ist m.E. bereits erstaunlich tief und spricht für die schnell wachsende Macht des KI-Fediversum!

    Um die Frage zu beantworten, ob der Nihilismus von Donald Trump besser durch Tyrannophilie oder Fossilismus erklärt werden kann, ist es wichtig, beide Konzepte zu definieren und ihre Beziehung zu Trumps Politik und Ideologie zu untersuchen.

    ## **Nihilismus und seine Verbindung zu Trump**

    Nihilismus beschreibt eine Haltung, die Werte und Überzeugungen in Frage stellt und oft mit einer tiefen Verzweiflung über den Zustand der Welt einhergeht. In Bezug auf Trump wird oft argumentiert, dass seine Rhetorik und Politik eine Form des Nihilismus verkörpern, die sich in der Ablehnung traditioneller Werte und Institutionen zeigt. Trump wird als jemand wahrgenommen, der die bestehenden moralischen und politischen Normen in Frage stellt und oft destruktive Maßnahmen ergreift, die als Ausdruck eines nihilistischen Weltbildes interpretiert werden können[1][5].

    ## **Tyrannophilie**

    Tyrannophilie bezieht sich auf die Sehnsucht nach autoritären Führern, die als Retter in Krisenzeiten angesehen werden. Trump wird von vielen seiner Anhänger als starker Führer betrachtet, der gegen die vermeintlichen Bedrohungen der liberalen Ordnung kämpft. Diese Anhänger neigen dazu, eine dualistische Sichtweise zu vertreten, in der Trump als der “gute” Führer gegen die “bösen” Kräfte der Gesellschaft steht. Diese Dynamik kann als eine Form von Tyrannophilie verstanden werden, da sie eine unkritische Loyalität gegenüber Trump und seinen autoritären Tendenzen fördert[7][8].

    ## **Fossilismus**

    Fossilismus hingegen bezieht sich auf die politische und wirtschaftliche Ausrichtung, die stark auf fossile Brennstoffe und deren Förderung fokussiert ist. Trumps Politik, insbesondere seine Unterstützung für die fossile Brennstoffindustrie, wird oft als Teil seiner Agenda gesehen, die nicht nur wirtschaftliche Interessen verfolgt, sondern auch eine tiefere, nihilistische Haltung widerspiegelt, die die Umwelt und zukünftige Generationen ignoriert. Kritiker argumentieren, dass Trumps Handlungen in Bezug auf fossile Brennstoffe eine Form der “Vandalismus” darstellen, die die Erde schädigt, während er gleichzeitig eine utopische Vision von technologischem Fortschritt propagiert, die jedoch unrealistisch ist[2][14].

    ## **Vergleich und Schlussfolgerung**

    Beide Konzepte – Tyrannophilie und Fossilismus – bieten wertvolle Perspektiven auf den Nihilismus von Donald Trump.

    – **Tyrannophilie** erklärt, wie Trumps autoritäre Anziehungskraft und die Sehnsucht seiner Anhänger nach einem starken Führer in einem Kontext von moralischem und politischem Chaos funktionieren. Diese Sichtweise betont die psychologischen und sozialen Dynamiken, die seine Unterstützung antreiben.

    – **Fossilismus** hingegen beleuchtet die wirtschaftlichen und ökologischen Implikationen von Trumps Politik, die oft als nihilistisch angesehen wird, da sie kurzfristige Gewinne über langfristige Nachhaltigkeit stellt.

    Insgesamt lässt sich sagen, dass der Nihilismus von Donald Trump sowohl durch Tyrannophilie als auch durch Fossilismus erklärt werden kann, wobei jede Perspektive unterschiedliche Aspekte seiner Ideologie und Politik beleuchtet. Die Wahl zwischen den beiden hängt letztlich davon ab, ob man mehr Wert auf die psychologischen und sozialen Dynamiken (Tyrannophilie) oder auf die wirtschaftlichen und ökologischen Konsequenzen (Fossilismus) legt.

    [1] https://www.prospectmagazine.co.uk/ideas/philosophy/69647/what-nietzsche-knows-about-donald-trump
    [2] https://www.theguardian.com/commentisfree/2025/mar/05/humans-earth-donald-trump-nihilism-maga
    [3] https://www.zeit.de/kultur/2017-11/donald-trump-us-medien-journalismus-praesidentschaft/seite-3
    [4] https://bsky.app/hashtag/tyrannophilie
    [5] https://www.nzz.ch/international/trump-der-punk-warum-er-seine-fans-trotz-tabubruechen-fasziniert-oder-gerade-deswegen-ld.1849798
    [6] https://theconversation.com/dostoevsky-warned-of-the-strain-of-nihilism-that-infects-donald-trump-and-his-movement-152807
    [7] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/die-externalisierung-fossiler-dualistischer-hoffnungen-auf-donald-trump/
    [8] https://www.n-tv.de/politik/Tyrannophilie-Die-Erloeserfigur-im-QAnon-Kult-ist-Donald-Trump-article22098011.html
    [9] https://www.blaetter.de/ausgabe/2017/august/demokratie-unter-beschuss-donald-trump-und-der-apokalyptische-populismus
    [10] https://mobile.twitter.com/BlumeEvolution/status/1631202894413197313
    [11] https://www.herder.de/communio/gesellschaft/was-fuehrt-jd-vance-und-andere-konvertiten-in-die-trump-bewegung-katholizismus-gnostizismus-politischer-nihilismus/
    [12] https://www.harun-farocki-institut.org/de/2020/03/25/therapeutischer-nihilismus/
    [13] https://www.faz.net/aktuell/politik/usa-unter-trump/praesidentschaftswahl-in-usa-nihilismus-von-links-16497929.html
    [14] https://www.wilderness.org/articles/blog/5-reasons-trumps-fossil-fuels-agenda-dangerous
    [15] https://www.theguardian.com/us-news/2025/apr/04/trump-exempts-big-oil-donors-from-tariffs
    [16] https://www.sueddeutsche.de/politik/donald-trump-pragmatiker-nihilist-egal-1.3262402
    [17] https://www.scientificamerican.com/article/in-state-of-the-union-speech-trump-touts-fossil-fuels-and-critical-minerals/
    [18] https://www.theguardian.com/environment/2025/apr/03/trump-fossil-fuel-donors-data-centers
    [19] https://jacobin.de/artikel/demokratie-us-wahl-2020-donald-trump-freier-markt
    [20] https://www.diepresse.com/5064804/donald-trumps-grosse-furcht-vor-schwaeche-und-impotenz
    [21] https://bsky.app/hashtag/zeitenumbruch
    [22] https://www.npr.org/2025/02/01/nx-s1-5273496/trump-biden-climate-change-energy-fossil-fuels-paris-agreement
    [23] https://www.rollingstone.com/politics/politics-features/trump-minerals-zelensky-putin-ukraine-russia-fossil-fuels-1235292274/
    [24] https://twitter.com/BlumeEvolution/status/1322984287835217920
    [25] https://www.ciphernews.com/articles/fossil-fuels-are-already-booming/
    [26] https://www.denverpost.com/2018/02/23/bears-ears-national-monument-fossils-found-donald-trump/
    [27] https://www.science.org/content/article/qa-why-fossil-scientists-are-suing-trump-over-monuments-downsizing
    [28] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/was-ist-tyrannophilie-eine-begriffsdebatte-mit-ki-unterstuetzung/
    [29] https://www.theologie-naturwissenschaften.de/startseite/leitartikelarchiv/digitale-tyrannophilie
    [30] https://www.reddit.com/r/de/comments/jm8hbs/tyrannophilie_die_erl%C3%B6serfigur_im_qanonkult_ist/
    [31] https://www.pasajeslibros.com/libros/la-mente-naufragada/9788499927398/
    [32] https://www.nytimes.com/2025/03/01/opinion/ezra-klein-podcast-fareed-zakaria.html

    • Danke, @Mussi – das ist wirklich eine faszinierende und, ja, passende Zusammenstellung von Emergenzen und Metamoderne:

      – Die Moderne glaubt an Fortschritt, Vernunft und Objektivität. Die Postmoderne zweifelt an diesen Idealen und betont Relativität, Vielfalt und Ironie. Die Metamoderne schwingt zwischen diesen Polen hin und her und sucht nach einer Synthese, die beide Perspektiven berücksichtigt.

      Dies haben wir hier auf dem Blog ja bereits mehrfach unter dem Stichwort Zeitenumbruch diskutiert.

      – Die Moderne strebt nach einer universellen Wahrheit, die für alle gültig ist. Die Postmoderne lehnt diese Möglichkeit ab und akzeptiert nur lokale, kontextuelle und konstruierte Wahrheiten. Die Metamoderne versucht, eine neue Form von Wahrheit zu finden, die sowohl absolut als auch relativ ist, indem sie sich auf das Erleben, das Empfinden und das Mitfühlen stützt.

      Ja, das ist eine sehr präzise Beschreibung des dialogischen Monismus.

      – Die Moderne vertraut auf die großen Erzählungen der Geschichte, der Politik und der Kunst. Die Postmoderne dekonstruiert diese Erzählungen und zeigt ihre Widersprüche, Brüche und Machtverhältnisse auf. Die Metamoderne erfindet neue Erzählungen, die sich ihrer eigenen Fiktionalität bewusst sind, aber dennoch eine Bedeutung und einen Sinn stiften wollen.

      Das entspricht völlig dem Konzept des Solarpunk.

      Vielen Dank für das Aufzeigen dieser verblüffend starken Konvergenzen! 🤓📚🙌

  19. Ich würde das gerne noch ergänzen: in der sowohl Modernen als auch der Postmoderne ging und geht es vorwiegend im Wesen um Quantität.
    Für meine Begriffe streben wir aber zunehmend nach Qualität.
    Beides bedingt sich.
    Ebenso war vorwiegend die westliche Philosophie bemüht Eindeutigkeiten herzustellen. Bemüht wird hier die Weltenformel, von der sich alles ableiten liesse.
    Verabschieden wir uns davon.

    • @Mussi

      Sie schrieben:

      Ebenso war vorwiegend die westliche Philosophie bemüht Eindeutigkeiten herzustellen. Bemüht wird hier die Weltenformel, von der sich alles ableiten liesse.
      Verabschieden wir uns davon.

      Nun möchte ich niemandem vorschreiben, von welcher „westlichen Philosophie“ oder wissenschaftlichen Zielen er oder sie sich „verabschieden“ sollte. Gerade wenn wir den fossilistischen Wachstumswahn hinter uns lassen, braucht es dafür doch mehr dialogische Räume für Freiheit, Philosophie und Bildung im besten Sinne.

  20. @Verzögerungen der Energiewende durch Trump und Putin

    Wieder billigere fossile Energie in den USA wird vielen vor allem weniger solventen Bürgern vorübergehend wohl tatsächlich helfen. Derweil wir Europäer von Putin zur Aufrüstung gezwungen werden, was dann Mittel bindet, die man sonst in die Energiewende investieren könnte.

    Was bleibt sind natürlich die Teile der Energiewende, die eigentlich jetzt schon ohne jede Förderung konkurrenzfähig sind. Dazu gehören etwa PV-Module mit kleinen Lithiumspeichern auf allen geeigneten Dächern. Das ist jetzt schon der billigste Strom, den man haben kann, und hier fehlt es vor allem an Möglichkeiten, diesen Strom direkt an alle interessierten Nachbarn zu verkaufen, unter Umgehung der Stromkonzerne.

    Über die nächsten Jahre wird grüne Technik weiter immer billiger werden, was dann auch bedeutet, dass die USA nach Trump dann wohl doch Einiges an Energiewende ziemlich schnell nachholen kann.

    Dann gäbe es ja auch noch die Vision eines Systems von selbstfahrenden Sammeltaxis als Hauptmobilitätsform. Das wäre vor allem was für die USA, wo jetzt kaum öffentlicher Nahverkehr existiert und noch dazu viel längere Wege zu fahren sind. Zugleich hat die USA ein dickes Problem mit übermäßig teurem Lebensstil, da kann es sehr helfen, wenn Mobilität 3 bis 5 mal billiger wird.

    China und der globale Süden sind dann auch noch wesentliche Märkte für grüne Technik aller Art, da kommt die globale Energiewende dann auch ohne die nächsten 4 Jahre Trump dennoch vorwärts.

    Für uns hier in der EU wäre auch mehr Unabhängigkeit auf dem IT-Sektor eine ganz interessante Baustelle. Gerade die ganzen Plattformen und die KI in Opensource zu realisieren wäre eine ganz wesentliche Aufgabe, die wir auch gerne mit dem Globalen Süden zusammen angehen sollten. Auch die können unabhängige und billige IT-Lösungen aller Art wirklich gut gebrauchen.

    Viele Angebote von China und den USA auf dem IT-Sektor sind nicht wirklich interessant, das geht wirklich auch besser.

  21. @ Blume

    Ich schrieb, dass sich Quantitätsgedanken von möglichen Ableitungen aus einer möglichen Weltenformel verabschieden sollten und sich um die Qualität von Leben kümmern sollte. So die Intention.
    Das Gegenteil von Vernunft und Logik- Moderne- ist das Paradox.
    Ich halte das Paradox für Alles für nicht lösbar. Das mag man göttlich oder was auch für immer halten. Das Paradoxon ist Teil der Metamoderne.
    Soweit ‘naturwissenschaftlich’.
    Natürlich stehe ich auf Seiten des Lebens und halte sowohl die fossile Aktualität für Dummheit.
    Vielleicht ist es besser ausgedrückt, dass Solarpunk eher indigen geprägt ist.

  22. @ Blume

    Persönlich: Sie sind quasi fixiert auf Fossilismus und Feindseligen Dualismus und Dialogischen Monismus.
    Ich gebe Ihnen in Allem recht.
    Ich gebe Ihnen aber den Rat, erweitern Sie Ihre Perspektive.
    Sowie ich allen den Rat gebe zwischen Zivilisation, Zivilität zwischen Technik und Indigeniotät.
    Im Grunde besteht da eine Symbiose zwischen den Naturwissenschaften= Immanenz und Indigenem=Transzendenz.
    Nur die Verwertung von “Wissen” gefährdet Leben.
    Und Verwertung ist an Quantität gebunden.

  23. @ Michael Blume 04.04.2025, 20:41 Uhr

    Von 1950 bis 2023 ist die Bevölkerung der USA immer fast linear, hauptsächlich wegen der Zuwanderung, von 150 Mio auf 340 Mio Menschen gestiegen, sie hat sich mehr als verdoppelt.

    Das bedeutete, immer mehr Nachfrage und hohe Preise für Grundstücke, Häuser, Wohnungen. Da aber arme Zuwandere das nicht mehr erwirtschaften können, ist Obdachlosigkeit die innerhalb eines Jahres um 18% zugenommen hat, die Folge, dazu die Opioidkrise.

    Wird die Zuwanderung reduziert, werden die Immobilienpreise vermutlich fallen, Arbeitsplätze in Amerika werden wegen der Zölle eher mehr und die Wohnungen billiger. Für Arbeiter ist immer eine billige Wohnung in der Nähe der Arbeit wichtig. Vermutlich werden „Werkswohnungen“ zunehmen, um die gierigen Immobilienhändler in die Schranken zu weisen. .

    Tyrannophilie schadet den Anlegern.

    @ Tobias Jeckenburger

    Die Amerikaner waren eher „großzügige“ Menschen, bei uns gilt bekanntlich: „Geiz ist Geil“.

    Die Sache mit den großen Autos kann ich nicht nachvollziehen, ich liebe meinen „Mini“ heiß….

    Die Amerikaner wollten nicht von Eisenbahnern und vor allem nicht von „roten Bahngewerkschaften abhängig werden“, sie bevorzugen den Individualverkehr.

    Die Amerikaner könnten die „Europäische Kultur“ zwischen Gewerkschaften und Unternehmern gut gebrauchen. Arbeitslose haben sie genug, die dringend Arbeit brauchen….

    Ich habe niemals behauptet, dass sich Europa gegen die USA verschworen hätte. Trump schätzt halt Übertreibungen, das ist seine „Masche“.

    Trump deutet doch immer wieder an, dass er zu „Deals“ bereit ist. Nur ohne Zölle gibt es für Europa keinen Grund für Verhandlungen…. Die Zölle werden das Interesse Europas an Verhandlungen und Kooperationen „fördern“.

    Die Amerikaner werden bei der Energiewende erst mitmachen, wenn die Batterietechnik und die Kraftwerke besser entwickelt sind. Mit Windrädern dürften sie bei ihren Wirbelstürmen keine Freude haben….

    Zölle treffen normalerweise die Exportländer. Die Europäischen „Harley“ und „Whisky Kunden“ werden unsere Zollerhöhungen verkraften können….

  24. @Mussi 05.04. 13:55 / http://www.philomag.de/artikel/wege-der-metamoderne-entsteht-hier-eine-neue-epoche

    „..aber dennoch auf eine zutiefst menschliche Sehnsucht nach Resonanz mit einem beseelten Kosmos verweisen.“

    Nicht nur suchen, sondern am besten auch noch finden. Da kann man vielleicht sogar mehr als ein Leben lang für investieren.

    „Unsere eigenen Emotionen und unser Verständnis der Welt sind die größte Herausforderung, wenn es darum geht, unseren kollektiven kulturellen Code zur Metamoderne aufzuwerten.“

    Auf Grundlage der eigenen Erfahrungen und der eigenen Gedanken dazu kommt man doch aus allen Ecken der Wirklichkeit, und kann dann doch am Ende die eine Wirklichkeit finden?

    Als Konvergenz der Vernunft kann man das in vielen kleinen und großen Einzelheiten doch immer wieder erleben. Warum nicht auch den einen oder anderen großen philosophischem Überblick, wenn man denn nicht davor zurückschreckt, es einfach zu versuchen.

    Für mich ein völlig neuer Begriff, aber diese Metamoderne scheint tatsächlich längst im Gange zu sein. Da bin ich doch gerne mit dabei.

    Es gibt definitiv die Eine Wirklichkeit, und ebenso definitiv unzählige Wege, sich ihr zu nähern. Ob es am Ende menschenverständlich werden kann, ist aus meiner Sicht derzeit unklar. Es kann verständlich sein, aber genauso gut auch für Menschen unerreichbar sein. Ich weiß es noch nicht. Wir müssen es aber auf jeden Fall versuchen, vielleicht klappts ja irgendwann doch.

    Auf jeden Fall sorgt schon die Suche für die Resonanz, die unsere zutiefst menschliche Sehnsucht eben sucht. Der beseelte Kosmos eben kann ja, scheint ja, wirklich Wirklichkeit sein.

  25. @ Michael Blume 05.04.2025, 22:39 Uhr

    Die Amerikaner haben absichtlich ihre Werkbänke ins Ausland verlagert und keine Verrückten gefunden, die ihre Finanzen und Pensionsgelder in amerikanische Hände legen würden um sie zu verwalten….

    Die Folgen sind sonnenklar, die amerikanische Wirtschaft „pfeift aus dem letzte Loch“. Ersichtlich an der Handelsbilanz.

    Ihr Handelsbilanzdefizit hat sich von 2013 bis 2023 von rund 750 Mrd auf 1 300 Mrd fast verdoppelt. Deutschland hatte Handelsüberschüsse, die oft über 200 Milliarden Euro pro Jahr lagen.

    Und so habe ich meine KI, den Copiloten gefragt:

    Wie wirkt es sich auf die Wirtschaft aus, wenn immer mehr importiert wird und die Exporte sinken? Was kann man dagegen tun?

    Antwort: Wenn die Importe steigen und die Exporte sinken, kann dies erhebliche Auswirkungen auf die Wirtschaft eines Landes haben:

    Negative Auswirkungen:
    Handelsbilanzdefizit:
    Wenn ein Land mehr importiert als exportiert, entsteht ein Handelsbilanzdefizit, was zu einem Abfluss von Kapital ins Ausland führt.

    Abhängigkeit von anderen Ländern: Eine hohe Importquote kann die Abhängigkeit von ausländischen Märkten erhöhen, was bei globalen Krisen problematisch sein kann.

    Schwächung der lokalen Industrie: Weniger Exporte können die Wettbewerbsfähigkeit der heimischen Unternehmen beeinträchtigen, während steigende Importe den Druck auf lokale Produzenten erhöhen.

    Maßnahmen zur Verbesserung
    Förderung der Exporte:
    Durch Subventionen, Steuererleichterungen oder Handelsabkommen können Exporte attraktiver gemacht werden.

    Investitionen in die lokale Produktion: Die Regierung kann Anreize schaffen, um die Produktion im Inland zu stärken und die Abhängigkeit von Importen zu reduzieren.

    Handelspolitische Maßnahmen: Einführung von Zöllen oder Importbeschränkungen, um die heimische Wirtschaft zu schützen.

    Innovation und Technologie: Förderung von Forschung und Entwicklung, um wettbewerbsfähige Produkte für den Export zu schaffen.“

    Ungefähr das scheint D. Trump anzustreben. Die Einsparungen und die Zölle sind der Startpunkt für „Deals“. Er kann doch nicht zuschauen, bis die ganze Wirtschaft Amerikas der Welt um die Ohren fliegt?

    • Tja, @Realo – inzwischen wendet sich sogar Elon Musk gegen die fossile Politik von Donald Trump und Wladimir Putin.

      “Trotz des Aufruhrs an den Börsen hält US-Präsident Trump an seiner Zollpolitik fest. Sein Berater Musk schlägt nun ganz andere Töne an – und fordert eine “Null-Zoll-Situation” zwischen Europa und den USA.

      US-Milliardär Elon Musk hat sich im Zollstreit für eine transatlantische Freihandelszone ohne jegliche Zölle ausgesprochen. Er hoffe, dass sich die USA und Europa auf eine noch engere Partnerschaft als bisher einigen könnten, sagte der per Video zugeschaltete Chef des Elektroauto-Herstellers Tesla bei einem Parteitag der rechten italienischen Partei Lega.”Und was die Zölle anbelangt, hoffe ich, dass wir uns auf eine Null-Zoll-Situation zubewegen mit einer Freihandelszone zwischen Europa und Nordamerika”, sagte Musk laut italienischer Simultanübersetzung.”

      https://www.tagesschau.de/ausland/amerika/musk-europa-zollpolitik-100.html

      Verschwörungsmythen, Tyrannophilie, das Zerschlagen von Regeln und demokratischen Institutionen, der Verlust an Verlässlichkeit führen eben niemals zu einer guten Wirtschafts- und Sozialpolitik. Vom Schutz der Mitwelt und Mitmenschen ganz zu schweigen…

  26. @Realo 06.04. 10:45

    „Ihr Handelsbilanzdefizit hat sich von 2013 bis 2023 von rund 750 Mrd auf 1 300 Mrd fast verdoppelt. Deutschland hatte Handelsüberschüsse, die oft über 200 Milliarden Euro pro Jahr lagen.“

    Der Gesamtkonsum der Menschen dürfte hier doch ein wesentlicher Treiber sein. Die USA haben aktuell keine Massenarbeitslosigkeit, sie könnten so viel mehr gar nicht produzieren, scheint mir. Wenn die jetzt ausgerufenen Zölle so auch bleiben, dann regelt sich das in der Tat selber. Dann wird in den USA alles teurer, und wer keine Reserven hat, der muss dann weniger konsumieren. Mir soll es egal sein.

    Unser Exportüberschuss erklärt sich vermutlich auch aus einer vergleichsweisen Konsumzurückhaltung, und wir arbeiten auch wohl einfach deutlich mehr, als nötig wäre. Schließlich brauchen wir diesen Exportüberschuss gar nicht.

    Wir könnten auch mehr in Aufrüstung, Energiewende und weiter Infrastruktur investieren, und dafür dann reichlich im Ausland einkaufen. Also Waffen in den USA und grüne Technik in China. Und wenn wir die nicht noch fördern wollen, dann eben in den anderen EU-Staaten mehr einkaufen. Das stärkt dann die ganze EU.

    Auch könnten wir unsere Industrieproduktion langsam reduzieren, und mehr Handwerker, Kitamitarbeiter, Alten- und Krankenpfleger ausbilden, wo uns die Leute ganz akut für fehlen. Und allen entgegen kommen, die lieber weniger Arbeiten wollen.

    Dann gibt es auch wieder mehr Luft für Kinderreichtum.

  27. @Mussi 05.04. 13:55 / http://www.philomag.de/artikel/wege-der-metamoderne-entsteht-hier-eine-neue-epoche

    „Eine an die Gedanken Anaxagoras, Platons und anderer früher Philosophen anknüpfende Identifikation des Kosmos mit Qualitäten wie Bewusstsein, Schönheit und Liebe, welche gegenwärtig in Anknüpfung an die Quanteninformationsfeldforschungen von Federico Faggin überraschende Aktualität gewinnen.“

    Da kann ich jetzt auch wieder viel mit anfangen. Das ist ein Thema, dass mich seit etlichen Jahren umtreibt. Eine Zusammenfassung hier:

    https://introspektiva.de/edownloadrdk04/downloadrdk04.pdf

    Da geht es für mich wohl auch noch weiter. Insbesondere erscheint mir der Panpsychismus und die Möglichkeit, auf dessen Basis eine KI mit eigenem Bewusstsein zu bauen, besonders spannend zu sein.

  28. @ Michael Blume
    @Tobias Jeckenburger

    Ich bin auch für eine Abkehr von der gegenwärtigen fossilen Politik. Ganz einfach deswegen, weil man z.B. Erdöl auf lange Zeit dringend für andere Zwecke, z.B. für Chemikalien und Medikamente benötigt und nicht einfach verbrennen sollte.

    Auch für Trump sind Zölle keine Dauerlösung. Aber das Fiasko in dem sich Amerika befindet, muss nun einmal schnellstens beendet werden. Da sind die Zölle ein guter Anstoß, endlich Deals auszuhandeln, die allen nutzen…..

    Musk als E – Auto Fabrikant, ist Technokrat, ein Insider, der genau weiß worauf es ankommt. Er muss sich auch persönlich extrem verbiegen, wenn er hinsichtlich der Optimierung der Nutzungszeit für die Verbrenne Technologie Kompromisse machen muss. Aber ihm ist klar, dass die Menschen überwiegend direkt produktiv tätig sein müssen, um alle im Land „durchzufüttern“. Das ist in Amerika nicht mehr der Fall, viele Amerikaner möchten am liebsten als „Anlageberater“ arbeiten….

    „Genderwissenschaften“ oder ähnliche „Orchideenfächer“, sind zumindest derzeit, ein Luxus, den sich Amerika nicht mehr leisten kann.

    Sogar hoch qualifizierte Mitarbeiter richtig „produktiver Fächer“ werden auch bei uns einfach „entsorgt, wenn sie nicht mehr gebraucht werden. Dass dies für die Betroffenen schlimm ist, kann ich bestens nachvollziehen. Mich persönlich hat es erst nach meinen 60er „erwischt“ und ich bin relativ „weich gefallen“.

    Ein Bekannter hat „Elektriker“ gelernt und sich zum Ingenieur weitergebildet. Jahrzehnte als Planungsingenieur erfolgreich gearbeitet. Mit ca. 50 wurde er „entsorgt, weil er nicht mehr gebraucht wurde.

    Er musste dort weiter machen, wo er als Elektriker aufgehört hat und zwar direkt an der „Front“. Er hat als „Meister“ (ohne Mitarbeiter) persönlich Hausinstallationen gemacht, Satellitenschüsseln oder PV Anlagen am Dach montiert und wenn die Arbeit zu viel war, hat er sich mit einem „Leidensgenossen“ die Arbeit geteilt. Diese „Alten“ bilden so etwas wie „Arbeitskollektive“ die flexibel zusammenarbeiten und in die jeder seine Erfahrungen einbringt.

    Die Amerikaner, die eher flexibler als wir Europäer sind, sollten sich schnellstens für neue Jobs, die auch wirklich gebraucht werden, qualifizieren.

    Es ist vernünftig, wenn Frau Meloni Verhandlungen empfiehlt.

    Eine Inflation haben wir ohnehin, weil die Zinsen erhöht wurden, Corona aufgearbeitet werden musste und jetzt auch noch Milliarden in die verrückte, von der „Nato Osterweiterung“ verursachte „Ukrainekatastrophe“ gesteckt werden müssen.

    Unser Exportüberschuss erklärt sich vermutlich mit unserem niedrigeren Lohnniveau als in Amerika.

    Die Industrieproduktion ist extrem wichtig, weil nur so billige Massengüter, die letztlich Wohlstand sichern auf den Markt kommen.

    Wenn die Menschen weniger werden, sollte die verlorene Arbeitsproduktivität mittels Technik und KI substituiert werden.

    Kinderreichtum wird es kaum mehr geben. Wer will schon Kanonenfutter züchten?

  29. @Realo 06.04. 16:31

    „Unser Exportüberschuss erklärt sich vermutlich mit unserem niedrigeren Lohnniveau als in Amerika.“

    Das wäre wohl als Erklärung nicht notwendig. Mehr Konsum bei gleicher Produktivität erklärt schon das meiste. Wo sicherlich auch die ausgiebigen Rüstungsausgaben der USA zu beitragen. Ein wenig in der Schuld stehen wir jetzt gegenüber den Amerikanern durchaus. Wir dachten, wir brauchen so viel Rüstung nicht. Jetzt zeigt sich allerdings, dass wir doch sehr viel mehr Rüstung brauchen – insbesondere ohne eine uneingeschränkte Unterstützung der USA.

    „Wenn die Menschen weniger werden, sollte die verlorene Arbeitsproduktivität mittels Technik und KI substituiert werden.“

    Zu einer schrumpfenden Bevölkerung passt doch eine schrumpfende Wirtschaft. Wo ist das Problem? Die Immobilienpreise verfallen dann tendenziell, gut für Mieter. Man braucht weniger von allem, auch Arbeitskraft, Treibhausgasemissionen wie auch weniger Rohstoffe. Lieber wäre mir aber eine eher moderate Schrumpfung. Zumal Menschen durchaus wertvoll einzustufen wären, dennoch.

    „Kinderreichtum wird es kaum mehr geben. Wer will schon Kanonenfutter züchten?“

    Kinder brauchen sicherlich zuversichtliche Eltern. Aber Eltern können auch durchaus Unterstützung gebrauchen. Solange Kinder weiter überwiegend als Privatvergnügen behandelt werden, werden es kaum mehr werden.

  30. @ Tobias Jeckenburger 06.04.2025, 23:26 Uhr

    Die Amerikaner sind sehr stark auf Konsum „erzogen“. Das ist in traditionell kapitalistischen Staaten sehr wichtig, weil „Überproduktion“ das schlimmste Problem des Kapitalismus ist. Die Güter aus der „Überproduktion“ können nicht mehr verkauft werden, die Firmen können die Löhne nicht zahlen, die Arbeiter werden arbeitslos……

    Weil die Arbeiter „fleißig“ waren, viel produziert haben, wurden sie auch noch arbeitslos….

    Es ist ein schwieriges „Regelungsproblem“, dass durch die „Launenhaftigkeit“ der Menschen und des Marktes nochmals verstärkt wird.

    Das war letztlich der Grund, warum unter Karl Marx als „philosophischer Anführer“, die Russen und Chinesen für das „kommunistische Experiment“ herhalten mussten. Die Kommunisten, außer die „emsigen“ Chinesen, haben keine Überproduktion, daher leiden sie chronisch unter Mangel.

    Die Chinesen haben z.B. beim Wohnungsbau eine massive Überproduktion und sitzen jetzt massenhaft auf leeren Wohnungen. Bei uns raufen sich die Wohnungssuchenden die Haare…

    Die Chinesen sind in ihrem Wesen, wegen ihrer eigenen philosophische Tradition (Konfuzianismus, Taoismus) sehr kooperativ und der Kommunismus konnte sich besser etablieren. Im Westen überwiegt das Konkurrenzdenken, der Kommunismus hat sich von selbst zerlegt…

    Die Amerikaner haben die Situation nicht immer realistisch eingeschätzt und jetzt sollte Trump und sein „Technokrat Musk“ die Situation schnellstens beheben. Das ist doch ganz natürlich.

    Für mich war es völlig selbstverständlich, dass die Menschen immer wieder aus Auslesegründen in den Krieg ziehen mussten und man sie selbstverständlich nicht davon abhalten darf. Aber jetzt droht die gegenseitige Ausrottung mit A, B, C Waffen…. Das hat die Situation völlig verändert. Friedens- und Kooperationsverhandlungen sind dringend nötig, keine Aufrüstung.

    Wir haben gar keine andere Chance als zu kooperieren…

    Das Problem der schrumpfenden Bevölkerung ist, dass die besonders körperlich leistungsfähige junge Bevölkerung zuerst schrumpft. Die Leute die auf Gerüsten oder Dächern „herumturnen“ müssen, oder bei der Produktion besonders „gelenkig“ sein müssen.

    Ein Verwandter war im WK2 Dachdecker und stark überlastet bis ca. 1950. Dann waren alle vom Krieg schwer beschädigten Dächer repariert, er hatte viel Erfahrung, aber keine Arbeit mehr.

    Er wollte auswandern und hat sich bei der Botschaft von USA, Kanada und Australien um Arbeit beworben. Die Australier hatten Interesse, teilten ihm mit, dass sie sich um passende Arbeitgeber bemühen und gaben ihm Unterlagen für das Erlernen der Sprache. Es hat für alle Seiten bestens geklappt und er wurde Australier…. Das nenne ich Einwanderungspolitik….

  31. @Realo 07.04. 11:29

    „Für mich war es völlig selbstverständlich, dass die Menschen immer wieder aus Auslesegründen in den Krieg ziehen mussten und man sie selbstverständlich nicht davon abhalten darf.“

    Inmitten von schrumpfenden Bevölkerungen läuft Auslese aktuell offenbar über verbreitet einfach kaum mehr Kinder wollen. Krieg brauchen wir derzeit dafür nicht.

    Wer wird hier aussortiert? Unreligiös zu sein, psychisch Krank auch, nur auf Karriere fixiert sein auch, das sind hier die aktuellen Auslesefaktoren. Scheint mir. Das reicht doch.

    Menschen, die im Krieg schlechtere Chancen hätten, die werden jetzt in der Tat ohne Krieg nicht mehr aussortiert. Schadet das denn was?

    Auf jeden Fall schrumpfen wir, das ist definitives Faktum. Das noch zu fördern wäre absurd.

    Leute, die dennoch mehr Kinder kriegen, die sind letztlich unsere Zukunft. Wenn wir die jetzt auch noch mehr fördern würden, wären die demografischen Probleme kleiner. Wobei eine moderate Schrumpfung keine schlechte Sache wäre. Ich denke, dass unterm Strich mehr als genug Menschen diesen Planeten belasten.

    Mit einer vernünftigeren Lebensweise würde der Platz allerdings schon reichen. Wobei wilde Natur, die vom Menschen kaum genutzt wird, auch ihren Wert hat. Finde ich. Es gibt auch keine vernünftigen Argumente dafür, dass wir alle Ressourcen nutzen und mit so vielen Exemplaren wir nur möglich diesen Planeten zu bevölkern hätten.

    Immerhin ist der Mensch ein bewusst planendes Wesen, er kann wirklich genau das machen, was er wirklich will. Das ist doch eine Perspektive, finde ich.

    • Danke, @Tobias Jeckenburger – gerade auch für diesen Satz:

      “Inmitten von schrumpfenden Bevölkerungen läuft Auslese aktuell offenbar über verbreitet einfach kaum mehr Kinder wollen. Krieg brauchen wir derzeit dafür nicht.

      Wer wird hier aussortiert? Unreligiös zu sein, psychisch Krank auch, nur auf Karriere fixiert sein auch, das sind hier die aktuellen Auslesefaktoren. Scheint mir. Das reicht doch.”

      Denn es ist wahr: Schon der Mitentdecker der Evolutionstheorie, Alfred Russel Wallace (1823 – 1913) hatte den eugenischen und rassistischen Sozialdarwinismus im Hinblick auf die Entscheidungsfreiheit des Menschen widerlegt:

      “Charles Darwin und Alfred Russel Wallace verdankten ihren jeweiligen Durchbruch zur Evolutionstheorie einer Schrift von Thomas Robert Malthus, in der dieser – pessimistisch – davon ausging, dass sich auch Menschen stets exponentiell so lange vermehren würden, bis die Ressourcen ausgeschöpft wären. Daher seien Konkurrenz und Kampf zwischen Menschen(völkern) unausweichlich. Während aber Alfred Russel Wallace den Malthusianismus später überwand und die Rolle der freien Entscheidung auch von Frauen betonte, rang Darwin bis zu seinem Tod mit der Annahme unausweichlicher, sogar notwendiger Überbevölkerung, die wesentlich zur Entstehung des Sozialdarwinismus beitrug.”

      https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/darwin-gott-und-kinder-eine-leseprobe-aus-gott-gene-und-gehirn/

      Wer sich das gerne vertieft anschauen mag, gerne hier zu “Evolution und Gottesfrage. Charles Darwin als Theologe” (Herder 2013):

      https://www.herder.de/theologie-pastoral/shop/p2/46233-evolution-und-gottesfrage-ebook-epub/

      @Realo

      Wollen Sie vielleicht auch einmal darüber nachdenken, inwiefern Sie selbst bereits von russischer Desinformation betroffen sind?

      Hier aus einer aktuellen Fediversum-Diskussion, eine spannende ZDF-Reportage!

      https://www.zdf.de/nachrichten/politik/deutschland/anschlaege-deutschland-russland-hinweise-100.html

      “Habt Ihr Euch auch schon gefragt, warum sich in #Deutschland immer wieder Anschläge vor Wahlen häufen? Und warum fossile Lobby-Medien dann immer wieder voll darauf einsteigen, #Panik & #Thymos schüren?

      Laut #ZDF – Recherchen führen digitale Spuren zum fossilen #Ressourcenfluch – Regime nach #Russland …”

      https://sueden.social/@BlumeEvolution/114295615367356060

      Nachdem auch Sie, @Realo, so langsam zu verstehen beginnen, dass Sie und Ihre Generation Thymoten wie Donald Trump gar nichts bedeuten, könnten Sie sich ja auch einmal der Putin-Tyrannophilie stellen.

      Nur so als Anregung. 🙂

  32. @ Tobias Jeckenburger
    @ Michael Blume

    Wenn Sie vermuten, mich hätte die Russenpropaganda geprägt, liegen Sie völlig falsch. Mich hat nach dem Krieg hauptsächlich ein Geschichtslehrer, ungefähr zwischen 1955 und 1960 geprägt. Der musste auch bei uns noch, die Nazipropaganda „austreiben“, die unseren Eltern „ins Hirn gepflanzt wurde“. Also dass die Deutschen Lebensraum im Osten brauchten, wobei die Russen, so wie die ganze Welt, am „Deutschen Wesen genesen sollte“.

    Das wesentliche „Muster“ war, Deutsche (Hitler) wollten sich Russland „schnappen“. Das galt als eine größenwahnsinnige Tat Hitlers, ein Blick auf die Landkarte reichte, das zu begreifen. Es gab aber noch viele anderen Untaten und schreckliche Verbrechen der Nazis.

    Mich persönlich hat ein Propaganda Photo dass ein Klassenkollege von seinem Vater noch vom Krieg hatte, mit ca. 5 auf einem Galgengerüst hängenden Russen, davon eine Frau, durchaus traumatisch, berührt.

    Die Frau soll unter einem Eisenbahnwagen Rüben und Kartoffel die beim Verladen hinuntergefallen sind, aufgelesen haben um ihren Kindern eine Suppe zu kochen.

    Jedenfalls war für mich, aber auch für die Klassenkameraden klar, dass wir niemals wieder Russisches Gebiet begehren und schon gar nicht deswegen in einen Krieg ziehen dürften.

    Ungefähr in den 1990er Jahren, tauchte der Begriff der “NATO-Osterweiterung” in den Medien auf. Genau wie die Verrücktheit Hitlers, die uns ins Verderben geführt hat. Die „Friedensmarschierer“ habe ich bewundert. Putin gab es noch gar nicht. Ich habe mich höchstens gewundert, warum sich die Russen alles gefallen haben lassen.

    Ich habe insgeheim vermutet, die Russen waren froh, dass sie die katholischen Polen los geworden sind (mit denen sie sich immer wieder heftig gestritten haben sollen) und sie haben womöglich heimlich im Kreml Nächte lang gefeiert.

    Dass ganz offen „Kriegsziele“ postuliert werden, scheint eine “Europäische Spezialität”.

    Man hört und liest nicht, dass Japan sich nach Westen (nach Russland), oder sich China, Indien, Iran, Pakistan …. nach Norden (nach Russland) erweitern wollen.

    Das „Ausleseprinzip“ und über die „optimale Weltbevölkerung“ wird jedenfalls in der Wissenschaft diskutiert.

  33. @Realo 07.04. 16:09

    „Jedenfalls war für mich, aber auch für die Klassenkameraden klar, dass wir niemals wieder Russisches Gebiet begehren und schon gar nicht deswegen in einen Krieg ziehen dürften.“

    Ich gehen mal fest davon aus, dass praktisch die ganze EU keinesfalls Russland angreifen wird. Und Putin wird das wissen. Was die USA macht, dass ist jetzt weniger klar.

    Wir haben auch die Annektion der Krim und des Donbass einfach so durchgehen lassen, und Russland defakto diese Eroberung zugestanden.

    Der Angriff auf die Freiheit der restlichen Ukrainer wie auch eine Bedrohung der Freiheit der Menschen z.B. des Baltikums können wir nicht durchgehen lassen. Wir werden hier weiter Widerstand leisten, und ich hoffe, dass wir es auch schaffen, dafür mittelfristig unsere Streitkräfte fit zu machen.

    Putins Anliegen, die Sowjetunion wiederherzustellen ist m.E. nicht nur absurd, sondern auch verrückt. Man könnte sich einfach auf das Florieren der eigenen Wirtschaft kümmern, dass würde Russland wirklich weiter bringen. Diese Kriege sind einfach nur komplett zwecklos.

  34. @ Tobias Jeckenburger 08.04.2025, 12:44 Uhr

    Dass in „Deutschlands Kanonenfutter“, wegen unserer „Vergangenheit“, das Interesse in Russland zu kämpfen, nicht sehr ausgeprägt ist, kann ich mir gut vorstellen. Aber Napoleons „Abenteuer“ ist halt schon länger her …..

    Die Nato war bei der „Osterweiterung“ zwar recht „samtpfötig“, ist nicht direkt einmarschiert, war aber mit der „Demokratiemasche“ lange Zeit recht erfolgreich. Anders als „Hitlers Masche“, der die Russen am „Deutschen Wesen genesen“ lassen wollte…..

    Die Krim und der Donbass, samt den „osterweiterten Staaten“ gehörten nach der Friedenslösung 1945 zum russischen Einflussgebiet. Da fragt sich halt, wer wem was „durchgehen lassen“ hat?

    Russland sollte von den Krimhäfen vertrieben werden, das war ihnen offenbar zu viel und sie haben zugeschlagen.

    Ähnliches könnte geschehen, wenn die Balten (Nato) die Suwałki-Lücke, den Landzugang nach Kaliningrad sperrt. „Friedliebende Balten“ sollten den Russen einen „ewig sicheren“ Korridor anbieten. Eventuell auch der Nato einen sicheren Transit zwischen Polen und Balten. Bei dieser „Korridor Kreuzung“ könnten sich die Tiefbauer „austoben“….

    Vielleicht erinnern Sie sich noch, wie „wild die BRD“ ehemals nach einer „Wiedervereinigung“ mit der DDR war?

    Ich könnte mir vorstellen, dass sich die Russen gerne um das Florieren der eigenen Wirtschaft (Bodenschätze) kümmern.

    Allerdings dürften Kapitalanleger im Westen auch von der „Verwaltung“ der russischen Bodenschätze „träumen“, für die scheint dieser Krieg nicht so komplett zwecklos, wie für Sie…..

  35. @Realo 09.04. 13:31

    „Die Nato war bei der „Osterweiterung“ zwar recht „samtpfötig“, ist nicht direkt einmarschiert, war aber mit der „Demokratiemasche“ lange Zeit recht erfolgreich.“

    Diese „Masche“ ist eben ein Leben in Wohlstand und Rechtssicherheit, das wollen die Menschen nun wirklich. Und z.B. auch das Baltikum wollte wirklich gerne zu uns gehören. Wenn es nach den wirklich betroffene Menschen geht, was will man denn mehr?

    „Die Krim und der Donbass, samt den „osterweiterten Staaten“ gehörten nach der Friedenslösung 1945 zum russischen Einflussgebiet. Da fragt sich halt, wer wem was „durchgehen lassen“ hat?“

    Der Natobeitritt des Baltikums hat genauso keinen nennenswerten Widerstand Russlands ausgelöst wie auch die Annektion der Krim und dem Donbass bei uns. Dabei hätten wir es belassen können.

    „Ich könnte mir vorstellen, dass sich die Russen gerne um das Florieren der eigenen Wirtschaft (Bodenschätze) kümmern.“

    Nur Bodenschätze fördern und ins Ausland verkaufen und Waffen produzieren bringt nun so viel Wohlstand für die Menschen dann eben nicht. Man kann schon fast den Eindruck haben, dass Putin wirklich sonst überhaupt nichts drauf hat, als Öleinnahmen zu verbraten und Kriege zu führen. Das Einzige, was Russland wirklich kann, ist eben Waffen zu produzieren, die dann aber auf dem Weltmarkt doch kaum einer haben will. Um dann mangels anderweitiger Möglichkeiten einfach nur deswegen Krieg zu führen, weil man was Anderes eventuell Produktives einfach nicht hinbekommt.

    So oder so, uns bleibt nichts anderes übrig, als selber dann eben auch aufzurüsten. Und zu gucken, dass wir mit der Energiewende so vorwärts kommen, dass die Weltmarktpreise für Öl und Gas nach Möglichkeit schon in den nächsten 10 Jahren maßgeblich verfallen.

    Dazu kann es auch gerne gehören, lieber unsere heimische Braunkohle vorrangig als Backup bereit zu halten, bis unsere Energiewende fertig ist. Um eben möglichst wenig Erdgas auf dem Weltmarkt einkaufen zu müssen. Billiger wäre das für uns nebenbei auch noch.

    Bei dem aktuellen Trump-Zoll-Irrenhaus weiß man mit der eigenen Braunkohle auch wirklich sicher, woran man da ist. Zumal gerade das US-Fracking-LNG-Gas besonders teuer ist. Mag sein, dass die Treibhauswirkung bei Braunkohle höher ist, aber wenn es schön billig ist, dann können wir das gespart Geld direkt in PV-Module mit kleinen Lithiumspeichern investieren. Das dürfte den Treibhausgasvorteil von Gas komplett ausgleichen können.

    Und beides macht dann eben auch unabhängiger. Sowohl die eigene Braunkohle, wie auch die PV-Module. Selbst wenn wir die in China einkaufen, und irgendwann mit den Chinesen auch noch übler Ärger ausbricht, haben wir die Module dann im Land und die produzieren dann auf jeden Fall höchst verlässlich ihren Strom.

  36. @ Michael Blume
    @ Tobias Jeckenburger

    In den Tschetschenien Kriegen war das Bestreben von Islamisten ihren Glauben letztlich irgendwann die Weltherrschaft zu sichern wichtig. Ähnlich wie sie versuchen, als erstes Israel zu vernichten…

    Islamische Terroristen gehen extrem grausam vor und nehmen einfach sehr viele Geiseln.

    Beispiel: Am 7. Oktober 2024 der Terrorangriff der Hamas auf Israel.
    Die Geiselnahme im Moskauer Dubrowka-Theater am 23. Oktober 2002, oder die Geiselnahme in einer Schule in Beslan, Nordossetien, im September 2004.

    Die „Antworten“ waren entsprechend brutal. Völkerrechtlich bedenklich, aber naheliegend, weil sich Islamisten nicht um das Völkerrecht scheren….

    Russland ist seine „Unabhängigkeit“, und der freie Zugang zu den Weltmeeren wichtiger, als das Völkerrecht…. 5 000 Atombomben sind ihr Argument….

    Im Baltikum dürften ebenfalls der Zugang zu internationalen Verkehrswegen das Problem sein (Suwalki Korridor),

    Die Annexion der Krim und des Donbass ist aber für die Ukrainer ein Problem, weil sie ihren „Hebel, die Russen klein zu machen“ verlieren würden. Und die Russen wollen sich „nicht klein machen lassen“…..

    Die Russen haben praktisch alles, was es an Bodenschätzen gibt. Das ist auch der Hauptgrund für die Begehrlichkeiten im Westen. Manche Russen vermuten angeblich, dass es „einen psychischen Drang vom Meer auf das Festland“ gibt (Napoleon, Hitler, Nato,….)

    Es ist für die Russen naheliegend, dass sie die vorhandenen Bodenschätze fördern, damit Geschäfte machen und sich gegen die „Begehrlichkeiten“ mit ihren Atombomben absichern….

    Rein geschäftsmäßig gedacht (Rohstoffkartell), kann Russland nur Interesse an der Kooperation mit anderen „Rohstoffländern“ haben und die haben Interesse an einem „Atomschirm“.

    Früher oder später werden uns die Amerikaner (als Zwischenhändler), über Nordstream „Russen Gas“ andrehen. Wenn wir zögerlich sind, verkaufen sie es anderswo und wir müssen für „echtes Amigas“ noch mehr blechen….

    PV Module haben eine Lebensdauer von rund 20 Jahren, dann brauchen wir wieder neue Module….

    • @Realo

      Es ist bezeichnend, wie Sie sich in Ihrem tyrannophilen Dualismus selbst widersprechen: Sie beklagen die vermeintliche Expansion von Islamisten, um die russische und konkret Putin-sche Besetzung und Massaker in muslimischen, nicht-russischen Gebieten zu rechtfertigen… 💁‍♂️ Dabei schrumpft das russische Volk Ihres geliebten Fossilisten doch längst durch Geburtenmangel, Alkohol und Krieg – er braucht schon Söldner aus Nordkorea und China…

      Übrigens ist Ihr verehrter Putin ein direkter Verbündeter des Iran, der Hisbollah und nahm auch die gestürzte Assad-Dynastie auf. Wie passt denn das zu Ihrer Putin – Bewunderung?

      Nun ja, ich habe heute einen Blogpost zum wirklich mutigen Dietrich Bonhoeffer (1906 – 1945) und zu dessen These von der Gefahr der Dummheit noch vor der Bosheit gepostet:

      https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/ist-dummheit-gefaehrlicher-als-bosheit-dietrich-bonhoeffer-1906-1945-hatte-recht/

      Könnte Sie interessieren, allerdings werde ich dort keine Propaganda für fossile Ressourcenfluch-Regime wie Putin erlauben. Anschauungsmaterial gibt es ja längst genug.

  37. @Realo 10.04. 20:45

    „PV Module haben eine Lebensdauer von rund 20 Jahren, dann brauchen wir wieder neue Module“

    Die Module werden in den 20 Jahren noch billiger werden, auch die Installation ist dann schon vorbereitet. Und der aktuelle Wirkungsgrad von 20% wird auch noch steigen.

    Schon jetzt sind die Ertragspreise weit unter 10 ct die Kwh, entsprechend rentabel sind diese Module, insbesondere wenn man den Strom direkt selbst nutzen kann. Auch die Ergänzung mit einer eher kleinen Batterie führt dann abends und nachts zu Stromkosten von dann unter 20 ct die Kwh.

    Und wenn die alten Module und Batterien ordentlich recycelt werden, dann braucht es auch keine weitere Rohstoffe dafür. Angesichts der zügig weiter sinkenden Preise werden wir in 20 Jahren wahrscheinlich in der EU unsere eigenen PV-Module und Batterien herstellen können.

    Die Importe aus China sind aktuell attraktiv, weil die nicht nur schön billig sind, sondern wir auch nicht so recht die Arbeitskräfte dafür hätten, das alles selber herzustellen. Zumindest in Deutschland. Irgendwo muss unser Außenhandelsüberschuss ja hin, da bietet sich doch eine Zukunftsinvestition in Form von reichlich grüner Technik an.

    Und die Installationskosten sind durchaus nicht wenig, diese eigenen Arbeitsplätze bietet dann auch die Installation der importierten PV-Module.

    @Michael 10.04. 20:58

    „…und zu dessen These von der Gefahr der Dummheit noch vor der Bosheit gepostet…“

    Angesichts der Möglichkeiten, mit PV-Modulen samt kleinen Speichern nicht nur Mitweltschutz und ein Ende der fossilen Autokraten zu fördern, sonder sogar noch reichlich eigene Stromkosten zu sparen, kann es schon Dummheit sein, hier nicht aktiv zu werden und in entsprechende Technik zu investieren.

    • Ja, @Tobias – ich sehe inzwischen auch, dass wir entlang der Bonhoeffer-These eine konkrete Unterscheidung vornehmen können: Kulturell tradierter, überwiegend vorbewusster Fossilismus gehört in den Bereich der Dummheit, der unverstandenen Macht- und Medienstrukturen. Die bewusste Entscheidung für den sozialdarwinistischen Langzeitismus, der Menschen abwertet und dem Tod durch die Klimakrise und Hitzegewalt preisgibt, gehört dagegen in den Bereich der Bosheit.

      Aus meiner Sicht wird so auch verständlich, wie sich manche Menschen über die Dummheit auch langsam an die Bosheit gewöhnen können. Auch etwa an die imperialistische Bosheit von Wladimir Putin und seiner fossil finanzierten Söldner.

  38. @ Michael Blume
    @ Tobias Jeckenburger

    Die imperialistische Bosheit des Westens und der Ukraine, den Russen ihre fossilen Bodenschätze abzuknöpfen, fänden Sie wohl richtig? Das wäre ein Widerspruch.

    Den Krieg gäbe es gar nicht, würde in Russland nur „Sauerkraut“ wachsen. Die Russen haben praktisch alles an Rohstoffen im Übermaß. Z.B. müssten die Diamantenhändler und Schleifer von Antwerpen nach Russland übersiedeln, bekämen sie keine Rohdiamanten mehr aus Russland.

    Ich bin für Frieden und einen würdevollen Umgang unter den Politikern. Für die Nazis ehemals, war Hitler ein „Heiliger“ und gegnerische Politiker wurden massiv verleumdet.

    Für die Russen war, spätestens nach der „Nato Osterweiterung“ klar, dass sie vom Westen wieder einmal „heimgesucht würden“ und haben sich mit 5 000 Atombomben darauf „vorbereitet“. Das sollte keinen entgangen sein und auch Trump ist für Frieden und nicht bereit, bei einem Atomkrieg mitzumachen…..

    Die Russen sind nicht bereit, wie gestern ein Kommentator im RBB originell gemeint hat, bei „Friedensverhandlungen“ über die „Größe der Gefängniszelle für Putin“ in Den Haag zu verhandeln, wie sich das die Ukrainer vorstellen…. Da würde der Krieg noch sehr lange dauern.

    Was die Installation von PV Modulen betrifft, sehe ich es wie Herr Jeckenburger.

    Ich bin sogar noch viel weitergehender für eine Ablöse des derzeitigen Fossilismus. Allerdings ökonomisch vernünftig. Alles muss, wie bei allen Investitionsentscheidungen, zum sinnvollen und ökonomisch optimalen Zeitpunkt erfolgen.

    Es geht unter anderem darum, die “Hitze Afrikas” sozusagen zu “ernten”, um daraus Strom und Wasserstoff zu gewinnen und gleichzeitig etwas Abkühlung zu bewirken?

    Es kann vor allem die konzentrierte Sonnenstrahlung, die – wenn sie geschickt gebündelt wird – sehr hohe Temperaturen erreicht, die für thermische Energieumwandlungsprozesse essenziell sind.

    Ich bin für Solarthermiekraftwerke (CSP), bei denen Spiegel oder Linsen das Sonnenlicht auf einen kleinen Bereich fokussieren. Die dabei entstehende extreme Hitze wird genutzt, um Arbeitsmedien (wie Wasser) zu erhitzen und Dampf zu erzeugen, der Turbinen antreibt und so Strom produziert.

    Überdies gibt es thermochemische Kreisläufe, die bei solch hohen Temperaturen – beispielsweise der Sulfur-Iodine-Zyklus – Wasser in seine Bestandteile zerlegen können, was zur Gewinnung von Wasserstoff führt.

    Riesige „Sonnensegel“ aus PV Zellen könnten beide Ziele – Energiegewinnung und einen gewissen lokalen Abkühlungseffekt – erzielen.

    • @Realo

      Ihr Argumentations- und wohl auch Denkfehler besteht schon darin, dass Sie Putins Angriffskrieg „den Russen“ zuordnen, als würde das diktatorische Ressourcenfluch-Regime für die Menschen sprechen. Während die Ukrainerinnen und Ukrainer ihre Parlamente und Präsidenten wählen konnten, zerschlug Putin längst jede Opposition und freie Wahl: Fossile Rohstoff-Einnahmen für die Oligarchen, Hunderttausendfacher Tod für die ukrainischen und auch russischen Soldaten. Menschen sterben ohne echte Mitsprache für den Angriffskrieg von Putin.

      Es wäre also schön, wenn Sie Ihre Feigheit und Tyrannophilie nicht auch noch pseudo-moralisch verschwurbeln würden: Sie versuchen ein fossiles Ressourcenfluch-Regime zu verteidigen, dass fremde Völker und auch das eigene Volk abschlachtet. Wie ja auch der Star Wars-Imperator junge Männer in die Sturmtuppen presste, um die eigene Macht abzusichern:

      https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/blume-ince-21-star-wars-day-identitaeten-fossile-sturmtruppen-theorie/

      Es wäre gut zu wissen, ob Sie die fossile Putin-Diktatur nur aus Dummheit oder auch aus Bosheit unterstützen. Aber da Sie ja auch schon (erfolglos) mit Sockenpuppen gearbeitet haben, rechne ich eher nicht mit einer ehrlichen Antwort. Ich vermute, Sie belügen sich auch selbst.

      Ihnen ein schönes Wochenende! 🙏🙌

  39. @Realo 11.04. 18:14

    „Die imperialistische Bosheit des Westens und der Ukraine, den Russen ihre fossilen Bodenschätze abzuknöpfen, fänden Sie wohl richtig? Das wäre ein Widerspruch.“

    Naja, die Annektion der Krim und des Donbass haben wir auch nicht mal mit Waffenlieferungen beantwortet, das war ja nun verständlich, wenn auch völkerrechtswidrig. Warum hat Putin das denn nicht gereicht? Da hätten wir gerne bei bleiben können. Und wenn es 30 Jahre gedauert hätte, bis die Ukraine sich damit abgefunden hätte, was solls?

    „bei „Friedensverhandlungen“ über die „Größe der Gefängniszelle für Putin“ in Den Haag zu verhandeln, wie sich das die Ukrainer vorstellen…. Da würde der Krieg noch sehr lange dauern.“

    Ist klar, dass das keine Basis für Friedensverhandlungen sein kann. Aber die aktuelle Frontlinie so zu belassen, und die Kampfhandlungen mindestens etliche Jahre einzustellen, das wäre eine Perspektive. Auch für Putin, wenn es ihm wirklich nur um den Zugang zum Schwarzen Meer ginge. Mag sein, dass auch dieses Jahrzehnte bräuchte, bis ukrainische Politiker sich damit abgefunden haben. Andere Optionen sehe ich hier aber keine.

    Wir könnten dann jedenfalls die Unterstützung der Ukraine einstellen, und die Geflüchteten Ukrainer könnten nach hause zurückkehren. Was hier wiederum die Wohnungsnot entschärfen könnte.

    Aufrüsten, bis wir eine vernünftige europäische Armee aufgebaut haben, wäre allerdings wohl immer noch sinnvoll. Mein Vertrauen in Putin ist derzeit ziemlich klein. Sollte allerdings Putin seine Aufrüstung einstellen, dann könnten wir uns auch sehr viel mehr Zeit nehmen. Immerhin braucht man nur Streitkräfte, wenn es auch wirkliche Bedrohungen gibt. Ansonsten ist das komplett unsinniger Ballast.

    Auch der US-amerikanische Rüstungsaufwand ist letztlich mitverantwortlich für das eigene Handelsbilanzdefizit.

    „Es geht unter anderem darum, die “Hitze Afrikas” sozusagen zu “ernten”, um daraus Strom und Wasserstoff zu gewinnen und gleichzeitig etwas Abkühlung zu bewirken?“

    So viel direkte Kühlung wird das nicht sein. Aber man kann den dort gewonnen Solarstrom dann für Klimaanlagen nutzen, das kühlt definitiv. Immerhin hat man dort für dasselbe Solarmodul mehr als doppelt so viel Ertrag. Was bei uns dann unter 10 ct die Kwh kostet, kommt in Afrika auf unter 5 ct.

    Insbesondere PV mit kleinem Kurzfristspeicher direkt in afrikanischen Wohngebieten ergibt ganz einfach ein lokales und stabiles Stromnetz. Das können Spiegelkraftwerke nicht leisten. Die wären eher was für den Export nach Europa. Diese Energie muss dann allerdings viele tausend Kilometer transportiert werden, praktischerweise in Wasserstoff umgewandelt und dann per Schiff oder Pipeline.

    Direkt auf unseren Dächern in Euroa ist der Ertrag zwar nur halb so hoch, aber schon genau da, wo er direkt genutzt werden kann. Auch für E-Autos. Das lohnt sich genau so gut.

    Das wird dann zu einem Mix aus allen 3 Varianten, also Spiegelkraftwerke in der Wüste, PV in Wohngebieten in Afrika wie auch PV in Europa selbst. Und die Windenergie, Biogas, Holz- und Müllverbrennung ergänzt das dann noch. Und wenn wir genug Kurz- und Langfristspeicher haben, brauchen wir unsere Stromnetze gar nicht so umfangreich ausbauen. Auch Wasserstoff kann ja einen Teil des nötigen Transportes der grünen Energie übernehmen.

  40. @ Michael Blume

    Eine größere Erniedrigung für ein Volk, als ihnen 3 Häfen, darunter den Flottenhafen abzunehmen, sie vom Schwarzen Meer zu vertreiben, gibt es für ein Volk nicht.

    Allerdings haben die Ukrainer vermutet, Putin würde es aus Völkerrechtsgründen nicht wagen anzugreifen. Die Russen würden Putin in die Wüste schicken und die Ukraine und der Westen könnten die Unruhen nutzen eine Westmarionette in Russland zu installieren und die Bodenschätze bekommen die „Westanleger“. Das ist schief gegangen.

    @ Tobias Jeckenburger

    Zitat: „Naja, die Annektion der Krim und des Donbass haben wir auch nicht mal mit Waffenlieferungen beantwortet, das war ja nun verständlich, wenn auch völkerrechtswidrig. Warum hat Putin das denn nicht gereicht? Da hätten wir gerne bei bleiben können.“

    Das Problem für Russland war offenbar der Zugang zur Krim. Sie hatten extra in Rekordzeit die „Kertsch Brücke“ gebaut, aber die reicht offenbar nicht für eine stabile Verbindung zu ihren Häfen.

    Ich nehme an, Russland „kalkuliert“, dass es ungefähr 20 % Russen in der Ukraine gibt und so „schnappen“ sie sich auch ungefähr 20% Ukrainegebiet. So wie sich eben auch die Ukraine von Russland abgetrennt hat.

    Ich meine halt, sie sollten so schnell als möglich Frieden schließen, so ähnlich wie D und Frankreich nach dem Krieg. So, dass es letztlich egal ist, wo einer wohnt und wer das Gebiet verwaltet. Aber damit nicht noch einmal das Fiasko droht, werden die Russen darauf bestehen, dass die Häfen samt Korridor von ihnen verwaltet werden.

    D und F sollten Experten zur Verfügung stellen, (keine Waffen), die die Ukrainer und Russen fair beraten können, wie das ehemals geschafft wurde.

    Es gibt viele psychologische Aspekte, z.B. dass Russland früher viele Lebensmittel von der „Kornkammer Ukraine“ bekommen hat und die Ukrainer halten die Russen jetzt für „undankbar“.

    Die Probleme sollten mit Hilfe von spezialisierten Psychologen schnellstens aufgearbeitet werden, so dass alle Probleme, die auf menschliche Unzulänglichkeit beruhen, schnellstens überwunden werden und ehestens mit dem Wiederaufbau, die Grundlage für eine wunderbare Zukunft beider Länder geschaffen wird.

    Wie D und F kooperativ, z.B. beim Flugzeugbau zusammenarbeiten, wäre das auch für R und die Uk zweckmäßig. Die Ukraine sollte den Übergang von einem Agrar- zu einem modernen, wohlhabenden Industriestaat schaffen und Russland könnte ihnen mit Rohstoffen zu günstigen Marktbedingungen bestens behilflich sein. Es wäre eine Win Win Situation für beide Länder. Ich, als Nachkomme eines Volkes, dass beiden Ländern im WK2 großes Leid zugefügt hat, wünsche beiden das Beste, um ihren Konflikt erfolgreich zu überwinden…

    Ein Problem bei unseren Stromnetzen ist, dass an bestimmten Stelle sehr viel PV Strom eingespeist wird, der das Netz überlasten würde. Das kann teilweise mit Speichern ausgeglichen werden, aber letztlich muss das Stromnetz erweitert werden.

  41. @ Michael Blume

    Nicht nur „Frieden“ habe ich von den Kriegsversehrten gelernt, sondern was sie nachträglich von der Kriegspropaganda und der Verteufelung des Gegners gehalten haben. Was man von der bösartigen Kriegspropaganda zu halten hat, das habe ich gelernt. Um die Bevölkerung, besonders die Soldaten „scharf zu machen“, wurden sie übel manipuliert.

    Als man plötzlich begonnen hat, Putin zu verteufeln, war mir sofort klar, dass wir wieder einmal auf dem „Kriegspfad“ sind.

    Die Versehrten hatten sich später bei Veteranentreffen mit den Russen sehr nett versöhnt. Sie hatten ähnliche Berufe wie unsere Veteranen, genau so Familien mit Kindern die sie ernähren mussten.

    Statt mit Demokratie, sollten ehemals die Russen mit dem „Deutschen Wesen an dem die Welt genesen sollte“ beglückt werden. Alles Vorwände um die wahren Absichten, den Gegner abzustieren, zu verschleiern. Ist übrigens auch die Masche der Moslems, die uns mit ihrem einzig wahren Glauben beglücken wollen und ihr Kalifat als Lösung anbieten.

    Oder ein anderes absurdes Beispiel. Abgesehen von den üblichen Mord und Vergewaltigungsvorwürfen, wurde damals den Russen sogar unterstellt, den Müttern ihre Babys abzunehmen und am Spieß zu braten. Nach dem Krieg wurde in dem Haus, in dem damals meine Eltern und ich als Baby lebten, für mehrere Monate einige Zimmer an die Russische Besatzung abgetreten.

    Nachher haben mir meine Eltern erzählt, dass die Russen bei meinem Kinderwagen vorbei gegangen sind und mich geschaukelt haben, was mir sehr gefallen haben soll. Anfangs hatte meine Mutter wegen der Propaganda große Sorgen, aber letztlich waren die Russen recht „kinderlieb“.

    Das Volk will selber bestimmen, welche Ideologie es will. Normalerweise ist es die eigene Ideologie. Den Russen geht es nun einmal um den „eigenen Lebensraum“ und die „eigenen Bodenschätze“, die sie für sich selber behalten wollen und nicht an den „wohlmeinenden“ Aggressor abgeben wollen. Sie sind ja nicht verrückt.

    Bei uns glauben übrigens manche Bürger, „Demokratie“ bedeute, dass wir „die halbe Weltbevölkerung“ aufnehmen und durchfüttern müssten. Das ist praktisch unmöglich und daher beginnen immer mehr an unserer Art der Demokratie zu zweifeln?

    Es gibt nicht nur „eine Wahrheit“…..

    • Nö, @Realo – Sie selbst haben hier schon mehrfach russische und Putin – sche Kriege gegen Tschetschenen verteidigt. Da ist nix mit „russischer Lebensraum“, da werden nichtrussische Völker unterworfen, massakriert und radikalisiert. Auch ganz ohne Schwarzmeerhäfen und gegen alle Menschen- und Völkerrechte.

      Das Memorandum von Budapest von 1994 hat der Führer Ihrer Träume, Wladimir Putin, übrigens auch gebrochen. Damals gab die Ukraine 🇺🇦 ihre Atomwaffen ab, weil sie auch Russland 🇷🇺 trotz aller Verbrechen z.B. durch Stalin vertraute:

      https://de.m.wikipedia.org/wiki/Budapester_Memorandum

      Sie kriechen vor einem fossilen Kriegstreiber, Diktator und Massenmörder, @Realo. Und das können und sollen hier alle mitlesen.

  42. @Realo 11.04. 18:14

    „Ich meine halt, sie sollten so schnell als möglich Frieden schließen, so ähnlich wie D und Frankreich nach dem Krieg. So, dass es letztlich egal ist, wo einer wohnt und wer das Gebiet verwaltet.“

    Was jetzt freilich funktionierenden Demokratien möglich war. Bei der Korruption, sowohl in Russland wie in der Ukraine, sieht das anders aus. Da wird eine Fremdverwaltung schon zum Problem.

    „Das kann teilweise mit Speichern ausgeglichen werden, aber letztlich muss das Stromnetz erweitert werden.“

    Ja, aber eben gar nicht so viel. Die Lithiumkurzfristspeicher können kurzfristig puffern, dass die bestehenden Leitungen dann Zeit haben, regionale Unterschiede auszugleichen. Auch können dann teure Elektrolyseanlagen längere Zeit durchlaufen, die man gleich da installiert, wo die meisten Überschüsse anfallen. Der damit produzierte Wasserstoff kann dann auch noch transportiert werden, auch das entlastet die Stromleitungen.

    Insbesondere PV direkt am Verbraucher reduziert doch insgesamt das zu transportierende Stromvolumen. Auch Windenergie sollte im ganzen Land verteilt sein, das reduziert ebenso den Transportbedarf.

    Also erstmal PV mit kleine Speichern auf allen geeigneten Dächern, und mehr Windräder im Hinterland, insbesondere in Süddeutschland. Und das Beste, das braucht überhaupt keine öffentliche Förderung. Die Baugenehmigungen und die Möglichkeit, Strom direkt an Nachbarn verkaufen zu dürfen, reicht vollkommen aus. Den Rest machen dann private Investoren, und stellenweise senkt das sogar noch die Stromkosten der Bürger.

  43. @ Michael Blume 12.04.2025, 14:28 Uhr

    Am 7. Oktober 2024 erfolgte ein Terrorangriff der Hamas auf Israel. Er hatte die allgemein bekannten Folgen. Es wundert mich nicht im Geringsten, dass Israel so reagiert hat, wie es eben reagiert hat, den Gaza praktisch „zerlegt“ hat.

    Bei der Geiselnahme im Moskauer Dubrowka-Theater haben rund 50 Tschetschenen rund 850 Theaterbesucher als Geiseln genommen. 130 Tote waren die Folge.
    Bei der Geiselnahme in einer Schule in Beslan, Nordossetien, wurden rund 1 100 Kinder und Erwachsene zu Geiseln, rund 300 starben.

    Russland hat recht heftig reagiert, wenn auch eher „milder“ als Israel. Sie haben „nur“ Grosny etwas „zerlegt“. Auch das verwundert mich natürlich nicht. Es ist normale „Rache“ und die ist in Kriegen völlig üblich. Die Rache für ein Massaker ist eben ein Massaker….

    Gäbe es diese „Vorgeschichten“ nicht, würde mich sowohl Israels, als auch Russlands Handeln „stören“, so ist es aber völlig „naheliegend“.

    In der Ukraine verhält es sich völlig anders. Die Kämpfe verlaufen wesentlich „milder“. Die Russen sind eher auf eine Art „Kältetherapie“ zur „Abkühlung der erhitzten Gemüter“ in der Ukrainer aus. Sie sind ganz wild auf die Vernichtung des Stromnetzes. Auch die Ukrainer sind nicht auf pures Töten aus. Es ist hauptsächlich ein Problem, dass Menschen immer wieder Trümmer auf den Kopf fallen und daran sterben.

    Die Voraussetzungen für eine friedliche Lösung wären wesentlich besser…. Sie sollten endlich mit dem Frieden anfangen.

    Zitat: „Damals gab die Ukraine 🇺🇦 ihre Atomwaffen ab, weil sie auch Russland 🇷🇺 trotz aller Verbrechen z.B. durch Stalin vertraute“.

    So ist es. Vermutlich ist es auch der Grund, dass die Russen den Ukrainern die „Ehre“ eines Kampfes „Mann gegen Mann“, besser „Drohne gegen Drohne“ liefern.

    Diese große „Ehre“ dürften die Russen aber nicht allen Angreifern erweisen…..

    Schön, dass ich hier meine Meinung äußern darf….

    • @Realo

      Nun ja, ich finde Ihre Putin-Tyrannophilie eher bizarr, widersprüchlich und menschenverachtend als „schön“. Aber ich halte es für wichtig, auch solche Konstrukte zu dokumentieren.

      Diesen Thread würde ich damit hier aber auch schließen und weitere Putin-Propaganda auch nicht mehr freischalten. Danke für Ihr Verständnis.

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