Videocast Blume & Ince 22 zu KI-Quellcode und Technologieoffenheit
Klar können KI-LLMs die Unterschiede zwischen linearem Code-Lernen und emergenter KI-Quellcode-Bildung längst korrekt wiedergeben. Aber unter uns Deutschen gibt es wieder mal eine erhebliche Zahl von Leuten, die sowohl bei Verbrennermotoren wie bei Künstlicher Intelligenz meinen, die Weltwirtschaft müsse sich durch deutsche Bedenken aufhalten lassen.
Spoiler: Das wird sie nicht. Zumindest meinen wir beide – Prof. Dr. Inan Ince (Informatikausbildung, dann Wirtschaftswissenschaft) und Dr. Michael Blume (Bankausbildung, dann Politik- und Religionswissenschaft) – dass Technologieoffenheit mehr sein müsste als Botshit des fossilen Lobbyismus.
Unsere Blume & Ince-Folge 22 gibt es wie immer via Podigee, Spotify & Co. als Podcast oder auch via YouTube als Videocast.
Wie es dazu kam, aus Ton auf Ton und Bild aufzusteigen, erklärt Inan hier in einem Blog-Interview. Mein Reflexionspapier zur ersten KI-Quellcode-Klausur am KIT Karlsruhe ist ebenfalls online frei verfügbar.
Link zur podigee-Podcast-Seite von “Blume & Ince”, dessen neuere Folgen auch als YouTube-Videocast verfügbar sind. Kachel: Inan Ince
Und weil auch wir gerade viel Perplexity.AI testen, promptete ich die kombinierte KI mit der Frage: “Was leisten Prof. Ince und Dr. Blume in Blume & Ince?”. Hier die Perplexity-Antwort dazu:
Prof. Dr. Inan Ince und Dr. Michael Blume leisten in ihrem Podcast “Blume & Ince” Folgendes:
## Interdisziplinärer Dialog
Sie führen einen interdisziplinären Dialog zwischen den Fachgebieten Wirtschaftswissenschaften (Prof. Ince) und Religions- sowie Politikwissenschaften (Dr. Blume). Aus den unterschiedlichen Perspektiven ihrer Disziplinen beleuchten sie gemeinsam verschiedene Themen und Phänomene.[1][3]
## Aufklärung über Verschwörungsmythen
Ein Schwerpunkt liegt auf der Aufklärung über Verschwörungsmythen und -ideologien. Sie analysieren beispielsweise den rechtslibertären Podcast “Hoss und Hopf” und würdigen Gegenpositionen wie das aufklärende YouTube-Video von Marwin Klages.[4]
## Wirtschafts- und Geldtheorie
Sie erörtern Themen rund um Wirtschaft und Geld aus ihren jeweiligen Fachperspektiven. So erklärt Prof. Ince das Geld als Tauschmedium, während Dr. Blume es als Glaubensmedium mit mythologischen Ursprüngen betrachtet.[2]
## Kultureller Austausch
Über die fachlichen Diskussionen hinaus bietet der Podcast eine Plattform für den kulturellen Austausch zwischen den beiden Wissenschaftlern mit unterschiedlichen Hintergründen.[3]
Citations:
[1] https://blumeundince.podigee.io/21-ki-wirtschaft-wissenschaft
[2] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/blume-ince-3-was-ist-eigentlich-geld/
[3] https://blumeundince.podigee.io
[4] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/blume-ince-verschwoerungsmythologische-kunden-und-heldenreisen-anhand-des-podcasts-von-hoss-und-hopf/
[5] https://www.youtube.com/watch?v=pvtAIUgHXKQ
Guten Morgen, Herr Dr. Blume,
ein Computerfreak war ich nicht. Ich habe keine Ahnung vom Programmieren.
KI: Es freut mich, dass an der Hochschule von Prof. Ince eine KI entwickelt wird.
Eines will ich aber deutlich machen: Nicht jedes Fachgebiet kann KI so deutlich unterstützen wie bei Ihnen am KIT. Kennen Sie Adam Elsheimer? Das, was die KI über ihn weiß, reicht nicht für die Erstellung einer Hausarbeit. Witzigerweise verweist die KI, in dem Fall Bing Copilot, auf BÜCHER!
Etwas verwirrt hat mich ein anderes Thema. Sie nennen die Lochkartentechnologie, Programmiererinnen und die NASA in einem Atemzug. Herman Hollerith haben Sie da übersprungen. Lochkarten waren schon Ende des 19., Anfang des 20. Jahrhunderts bei Volkszählungen im Einsatz. Zunächst in USA, etwas später auch in Württemberg etc. “Die DEHOMAG/IBM wurde am 30.11.1910…in Berlin gegründet. Die Gesellschaft war Lizenznehmerin der Tabulating Machine Company. Sie verkaufte in Deutschland die von Herman Hollerith erfundene Lochkarte und vermietete die erforderlichen Lochkartenlocher, Lochkartensortierer und Tabelliermaschinen…” Wikipedia
Die Gründung der NASA war 1958 und dort arbeitete man mit IBM Computern.
Warum ist keine Rede von kleinen und mittleren Unternehmen, die technologieoffen arbeiten? Ich bin davon überzeugt, dass es gerade in der mittelständischen Industrie Innovationen gibt.
Für das Bildungswesen sind die Länder zuständig. So lange ich zurückdenken kann, ca. 50 Jahre, war das immer umstritten zwischen den Parteien. Das ist immer noch ein Problem!
Den Wohlstand “vervespern” wir angeblich seit Jahren. Manfred Rommel schrieb in den 80er Jahren “Abschied vom Schlaraffenland”!
Die großen Aktiengesellschaften werden mE nichts zur Verbesserung beitragen. Auch weil dort Anleger wie Blackrock ihre Finger im Spiel haben.
Um noch einmal auf IBM zu kommen. Seit Jahrzehnten befindet sich deren Sparte “Forschung und Entwicklung” in BW.
Perry Rhodan ist nicht meine Literatur, weil mich SF nicht anspricht. Ich lese aber auch nicht Platon. Aber: Ich bin weder arrogant noch dumm! Ich verurteile aber auch niemand, der das liest.
Meine beiden Kinder studieren beide an Universitäten. Es gibt für deren Studien KEIN duales Studium. Meine Kinder arbeiten auch nebenher. Beide kommen mit ihrer Welt klar. Schade, dass die Unis in dem Podcast so schlecht wegkommen.
Quellcode der Demokratie. Grundgesetz. Theodor Heuss. Ich empfehle das Buch von Norbert Frei. Im übrigen veranstaltet die Stiftung interessante und lehrreiche Vorträge, die bei Youtube zu finden sind. Empfehlenswert ua die Veranstaltung mit Prof. Dr. Andreas Wirsching, Direktor des IfZ in München, zum Thema Faschismus.
Ihre Wünsche, wie Politiker und Politikerinnen sein sollten, teile ich. Da sehe ich auch noch viel Potential bei den Nachwuchsorganisationen der Parteien. Vor der BTW 2021 diskutierten in einer größeren Stadt in Bayern Vertreter und Vertreterinnen der JU, Jusos, GJ, JuLis auf Einladung mW des DGBs. Angesichts der fortschreitenden Polarisierung bezweifle ich, dass so etwas 2025 wieder möglich ist.
Noch ein persönlicher Beitrag zum Thema KI. Ich lehne sie weder ab noch habe ich Angst davor. Wir füttern aber mit den drei mir bekannten Tools hauptsächlich IT Konzerne. Leute wie Zuckerberg oder Musk. Ich verstehe daher die Menschen, die nicht zu deren Machtzuwachs beitragen wollen. Machen Sie doch mal einen Blogpost zu dem Punkt. Vielleicht gelingt es Ihnen, Vorbehalte zu zerstreuen.
Einen schönen Freitag, liebe @Marie H.
Gerne gehe ich auf einige der Ihrerseits gebrachten Punkte ein.
Sie schrieben: KI: Es freut mich, dass an der Hochschule von Prof. Ince eine KI entwickelt wird.
Eines will ich aber deutlich machen: Nicht jedes Fachgebiet kann KI so deutlich unterstützen wie bei Ihnen am KIT. Kennen Sie Adam Elsheimer? Das, was die KI über ihn weiß, reicht nicht für die Erstellung einer Hausarbeit. Witzigerweise verweist die KI, in dem Fall Bing Copilot, auf BÜCHER!
Ja, das war eigentlich auch unser Punkt: Von vielen zumal historischen Persönlichkeiten wie hier Adam Elsheimer (1578 – 1610) ist wenig überliefert und noch weniger digitalisiert. Das ändert und “demokratisiert” sich gerade dramatisch – und wir alle tun gut daran, gut zu überlegen, ob und welche Informationen wir von uns digitalisieren oder eben nicht. Denn “zurückholen” können wir da nichts mehr.
Etwas verwirrt hat mich ein anderes Thema. Sie nennen die Lochkartentechnologie, Programmiererinnen und die NASA in einem Atemzug. Herman Hollerith haben Sie da übersprungen. Lochkarten waren schon Ende des 19., Anfang des 20. Jahrhunderts bei Volkszählungen im Einsatz. Zunächst in USA, etwas später auch in Württemberg etc. “Die DEHOMAG/IBM wurde am 30.11.1910…in Berlin gegründet. Die Gesellschaft war Lizenznehmerin der Tabulating Machine Company. Sie verkaufte in Deutschland die von Herman Hollerith erfundene Lochkarte und vermietete die erforderlichen Lochkartenlocher, Lochkartensortierer und Tabelliermaschinen…” Wikipedia
Die Gründung der NASA war 1958 und dort arbeitete man mit IBM Computern.
Ja, wir hatten ursprünglich vom KI-Quellcode zum Grundgesetz gewollt und sind dann in die Technologieoffenheit gestolpert. Deswegen wirkte das auch nicht geschliffen und geplant – es war wirklich ein spontaner Themenkreiswechsel, inklusive Holperer! 🙂
Warum ist keine Rede von kleinen und mittleren Unternehmen, die technologieoffen arbeiten? Ich bin davon überzeugt, dass es gerade in der mittelständischen Industrie Innovationen gibt.
Das ist richtig, stimmt aber eben nicht nur für deutsche Firmen. So entstehen gerade weltweit neue E-Automobilfirmen, aktuell etwa auch in der Türkei. Das gilt auch für den Bereich KI selbst, wo es in einem Google-Memo hieß “There is no moat” – Es gibt keinen Burggraben. Alte, große Konzerne wie der erwähnte Daimler-Konzern täten also gut daran, weniger auf Shareholder-Value-Rekorde zu setzen, sondern mehr in Forschung, Entwicklung und auch Agilität zu investieren.
Für das Bildungswesen sind die Länder zuständig. So lange ich zurückdenken kann, ca. 50 Jahre, war das immer umstritten zwischen den Parteien. Das ist immer noch ein Problem!
So ist es – deswegen hat in Baden-Württemberg gerade ein erfolgreiches Bürgerforum G8 / G9 die Bildungspolitik von Parteien, Landesregierung und Landtag innovativ umgekrempelt:
https://beteiligungsportal.baden-wuerttemberg.de/de/mitmachen/lp-17/buergerforum-g8-g9
Ähnlich starke Impulse sind auch für die Zukunft zu erwarten.
Den Wohlstand “vervespern” wir angeblich seit Jahren. Manfred Rommel schrieb in den 80er Jahren “Abschied vom Schlaraffenland”!
Vorsicht, hier könnte ein Missverständnis vorliegen: Prof. Ince und ich fordern nicht die Menschen auf, weniger zu konsumieren – sondern die Unternehmen, mehr zu investieren! So würde ich es beispielsweise sehr begrüße, wenn sich MEHR Menschen für moderne Elektroautos entscheiden würden, statt sich an Verbrenner-SUVs zu klammern. Ich spreche mich nicht dafür aus, weniger Geld auszugeben – sondern klüger. Und richte mich deswegen bewusst auch an die Leute, die mehr Geld haben und es in falscher Weise bunkern.
Die großen Aktiengesellschaften werden mE nichts zur Verbesserung beitragen. Auch weil dort Anleger wie Blackrock ihre Finger im Spiel haben.
Ja, auch wir kritisieren fossilen Lobbyismus und kurzfristiges Shareholder-Value-Denken.
Um noch einmal auf IBM zu kommen. Seit Jahrzehnten befindet sich deren Sparte “Forschung und Entwicklung” in BW.
Zu Recht!
Perry Rhodan ist nicht meine Literatur, weil mich SF nicht anspricht. Ich lese aber auch nicht Platon. Aber: Ich bin weder arrogant noch dumm! Ich verurteile aber auch niemand, der das liest.
Das ist doch schön und niemand von uns hat Sie “arrogant oder dumm” genannt. Ich beantworte Ihre dialogischen und konstruktiven Drukos immer wieder gerne. 🙂
Meine beiden Kinder studieren beide an Universitäten. Es gibt für deren Studien KEIN duales Studium. Meine Kinder arbeiten auch nebenher. Beide kommen mit ihrer Welt klar. Schade, dass die Unis in dem Podcast so schlecht wegkommen.
Nun ja, ich habe ja mein eigenes Studium der Politikwissenschaft an der Universität Tübingen sehr gelobt – wenn es eben auch durch praktische Erfahrungen etwa im Engagement oder Beruf ergänzt wird. Das scheinen auch Ihre Kinder so zu halten.
Der Neurowissenschaftler Dr. Henning Beck zeigt in dieser aktuellen Videokolumne, warum theoretisch einseitige Bildung zu Intoleranz und Ideologisierung (zu feindseligem Dualismus) führen können:
https://web.de/magazine/wissen/wissenschaft-technik/gebildete-menschen-starrkoepfig-39731892
Quellcode der Demokratie. Grundgesetz. Theodor Heuss. Ich empfehle das Buch von Norbert Frei. Im übrigen veranstaltet die Stiftung interessante und lehrreiche Vorträge, die bei Youtube zu finden sind. Empfehlenswert ua die Veranstaltung mit Prof. Dr. Andreas Wirsching, Direktor des IfZ in München, zum Thema Faschismus.
Vielen Dank!
Ihre Wünsche, wie Politiker und Politikerinnen sein sollten, teile ich. Da sehe ich auch noch viel Potential bei den Nachwuchsorganisationen der Parteien. Vor der BTW 2021 diskutierten in einer größeren Stadt in Bayern Vertreter und Vertreterinnen der JU, Jusos, GJ, JuLis auf Einladung mW des DGBs. Angesichts der fortschreitenden Polarisierung bezweifle ich, dass so etwas 2025 wieder möglich ist.
Hier sind wir einer Meinung bzw. Befürchtung.
Noch ein persönlicher Beitrag zum Thema KI. Ich lehne sie weder ab noch habe ich Angst davor. Wir füttern aber mit den drei mir bekannten Tools hauptsächlich IT Konzerne. Leute wie Zuckerberg oder Musk. Ich verstehe daher die Menschen, die nicht zu deren Machtzuwachs beitragen wollen. Machen Sie doch mal einen Blogpost zu dem Punkt. Vielleicht gelingt es Ihnen, Vorbehalte zu zerstreuen.
Ich sehe es ähnlich wie oben beschrieben: Die großen Konzerne fürchten bereits jetzt, durch zahlreiche mittlere und kleine Anbieter ausgeflankt zu werden. Deswegen habe ich auch das “kleinere” Perplexity.AI in die Blog-Testreihe aufgenommen. Und ich habe gerade die Copilot-KI gefragt: “Könnten viele kleinere KI-Anbieter die großen Konzerne überflügeln?”
Hier gerne die Antwort:
Der Wettlauf im Bereich der künstlichen Intelligenz (KI) ist in vollem Gange, und sowohl große Tech-Unternehmen als auch kleinere Anbieter investieren massiv in KI-Modelle und -Tools. Hier sind einige wichtige Entwicklungen:
1. **Microsoft**: Microsoft hat im Mai seine jährliche Entwicklerkonferenz abgehalten und eine Partnerschaft mit OpenAI geschlossen. Das Unternehmen investiert Milliarden in den Chatbot-Hersteller GPT und entwickelt auch sein eigenes KI-Modell namens MAI-1. Dieses Modell soll mit öffentlichen Daten und Texten von Chat GPT trainiert werden¹.
2. **Kleinere Anbieter**: Obwohl die großen Konzerne viel Ressourcen haben, sollten wir kleinere KI-Unternehmen nicht unterschätzen. Auch von ihnen kann eine Gefahr ausgehen. Ein Beispiel sind KI-Systeme zur Erkennung menschlicher Emotionen, die als Hochrisiko-Technologie gelten².
3. **Innovationen und Fortschritte**: Die KI-Technologie entwickelt sich ständig weiter. Unternehmen setzen KI vielfältig ein, um Effizienz zu steigern, Zeit zu sparen und Kosten zu senken³.
Insgesamt ist es schwer vorherzusagen, ob viele kleinere Anbieter die großen Konzerne überflügeln können. Beide Gruppen treiben die KI-Entwicklung voran, und es bleibt spannend zu sehen, wie sich der Wettbewerb weiterentwickelt. 🚀
Quelle: Unterhaltung mit Copilot, 7.6.2024
(1) Neue KI-Innovationen: Das müsst ihr wissen – Business Insider. https://www.businessinsider.de/wirtschaft/international-business/neue-ki-innovationen-das-muesst-ihr-wissen/.
(2) KI: „Auch von kleineren Modellen kann eine Gefahr ausgehen“. https://www.businessinsider.de/gruenderszene/perspektive/auch-von-kleineren-ki-modellen-kann-bereits-eine-gefahr-ausgehen/.
(3) Wie Unternehmen künstliche Intelligenz (KI) im Jahr 2024 nutzen – Forbes. https://www.forbes.com/advisor/de/business/software/ki-unternehmen/.
(4) Das sind die 5 führenden KI-Unternehmen Deutschlands. https://startup-creator.com/blog/fuehrenden-ki-unternehmen-deutschlands/.
Ich danke Ihnen für die vielseitige Druko-Rückmeldung, die zu beantworten mir auch Freude gemacht hat!
Ein herzliches Dankeschön für die ausführliche Antwort.
Auch dafür, dass Missverständnisse aufgeklärt werden konnten. Auf das Buch von Manfred Rommel bin ich neulich wieder einmal im Regal gestoßen. So kam die Assoziation zustande. 😊
Von der perplexity ai habe ich meine obige Antwort an Sie zusammenfassen lassen. Darin heißt es, dass ich Sie kritisiert hätte. Sehen Sie das auch so?
Ich wünsche Ihnen einen schönen Abend.
Gerne, liebe @Marie H.
Sie formulieren bisweilen aus der Position persönlicher Betroffenheit und Wahrnehmung, das deutet dann nicht nur die KI als Kritik. Und ich halte das für völlig in Ordnung, sogar für gut! Wer sich hier auf diesem Blog konstruktiv einbringt – und das tun Sie! – hat auch jedes Recht auf kritische Anfragen. Das unterstreicht nach meiner Einschätzung erfreulich, dass es beim Bloggen und Kommentieren immer auch um Emotionen geht. Und genau so möchte ich das auch.
Also: Bleiben Sie sich gerne treu – sei es im Loben, Fragen oder Kritisieren. Hier brauchen Sie sich nicht verstellen!
Auch Ihnen einen schönen Abend!
Deutschland befindet sich gerade am unteren Ende seines Lebenszyklus – rascher Aufstieg, Höhenflug, Hochmut, Fall. German Angst, deutsche Arroganz, sind zwei Seiten derselben Medaille, Teil derselben Überlebensstrategie, die auf extremem Haushalten mit knappen Ressourcen beruht. Im Moment tanken wir auf, um uns aus den Ruinen zu erheben. Energiewende, Reindustrialisierung, Migration – all das sind bloße Mittel, mit denen wir noch nichts anzufangen wissen. Die Lage ist kritisch, wir haben immer noch Apokalypse, aber die Wiedergeburt hat begonnen. Könnte klappen. Könnte eine Totgeburt werden. Wir machen hier etwas Neues, ein vereintes Europa aus einem Haufen kriegsgeiler Kannibalen, es widerspricht vielen Jahrtausenden kultureller Entwicklung. Ich orakele das Schlimmste und hoffe aufs Beste.
Lange im Hintergrund bleiben, Kräfte sammeln, sich zu spezialisierter Perfektion drillen – dann großer Sprung nach oben. Dort durch Arroganz alles verbocken, denn man wird Ruinen als Baumaterial brauchen, um alles aufzubauen, die Ressourcen von Außen werden knapp, deswegen muss man Staat, Gesellschaft, Gebäude, gründlich in Lego-Steinchen zerlegen. Statt alliierter Bomber haben wir Schwarze Null und Lindner, wir können uns nicht alle Arbeit von Außen schnorren. Die Gefahr bleibt, dass wir uns noch nicht kaputt genug fühlen, und deswegen die AfD an die Macht holen. Es hat ja nicht so ganz damit geklappt, mit den Russen einen Dritten Weltkrieg vom Zaun zu reißen, da muss man tüfteln. Aber wir brauchen die (bitteschön friedliche) Revolution, die Hohenzollern, ihre Klüngel und Machtstrukturen und alles erwürgende Allmacht, müssen weg.
Dass eine Strategie, die darauf abzielt, sehr lange in seinem sicheren Mauseloch zu hocken und Kräfte zu sparen, nicht so schlau ist, wenn Ihnen das sichere Mauseloch fehlt und die Kräfte in Überfluss vorhanden sind, sehen Sie daran, wie uns Putin kalt überrascht hat, und daran, dass wir Chinas Wirtschaft aufgebaut haben statt der europäischen. Überall im Dritten Reich erheben sich die unterjochten Völker und wollen zumindest mehr Mitbestimmung, weil den Kolonialherren ihre Bedürfnisse und Eigenheiten egal waren, und weil ihre Strategien Europa in die gleiche Notlage geworfen haben, in die die Geografie Deutschland geworfen hat. Aber das Desaster ist angerichtet, und deutsche Strategien sind auf genau solche Situationen optimiert.
Wenn wir die Scheiße überleben, die wir angerichtet haben. Deutschland hat einen wichtigen Platz in Europa. Sich als sein Alleinherrscher aufzuführen, den Nachbarn seine Marotten aufzuzwingen, wie es das bis jetzt immer gemacht hat – das geht nicht mehr. Wir müssen also das tun, was Deutsche immer tun, wenn sie mal wieder am Boden zerschellt sind – aus den Ruinen einen völlig neuen Staat bauen. Weniger deutsch, mehr europäisch, vielfältiger, anpassungsfähiger, kräftiger, lebensfähiger.
Bei der KI dackeln wir hinterher, wie wir bei aller Technologie erst mal hinterher dackeln – wir hatten nie die kolonialen Ressourcen, die wir für Experimente verschwenden konnten, deswegen blieben wir bei „Kleinvieh macht auch Mist“, bauten uns zwei Kolonialreiche in Europa aus den armen Säuen, die im gleichen Kontinentalkäfig saßen, aber noch schlimmer dran waren, warteten ab, sammelten Kräfte, und erst als die Anderen herausgefunden hatten, wie es weiter geht, besserten wir die Erfolgsmodelle und brachten sie in Serie: Weil wir unsere Ressourcen gespart hatten, konnten wir mit viel Schweiß und Fleiß stets auf- und überholen. Deutschland äfft immer die Anderen nach, nur extremer, radikaler, in höherer Qualität – im Guten wie im Schlechten, ob deutsche Autos oder deutsche Kolonial-Grausamkeiten, sie folgen aus dem gleichen Prinzip.
Deutsche sind super, toll, wunderbar und wertvoll, wenn man ihnen etwas dran schraubt, das ihrem Konjunkturzyklus die Extreme deckelt – die extreme Arroganz und den extremen Fall. Wenn es seine Rolle in Europa findet, ergibt es ein wunderbares Hinterland für alle – einen Zellkern, einen Ort, wo man Industrie und Wirtschaft hält, aber nicht die Politik. Damit wären wohl alle am glücklichsten.
Und die KI? Der Wettbewerb muss stattfinden, Fehler und Irrtümer gemacht, Kosten für Experimente getragen werden. Aber irgendwann kommt der Moment, wo sie so weit ausgereift ist, dass die Welt sagt – macht besser, macht mehr. Und dann wird Deutschland wieder gebraucht. Vorher können sich eher seine Tüftler und Start-ups dabei austoben. Die haben ja auch einiges drauf. Gehabt.
Der Mensch denkt, die Evolution lenkt. Und das mit dem Denken macht eigentlich auch sie für ihn. KI ist eine Fortsetzung der natürlichen Intelligenz, und die basiert auf Vereinfachung und Spezialisierung der Komponenten – sprich, das System wird umso schlauer, je blöder wir werden. Leider ist es zu langsam und zu unmenschlich, Gottes Mühlen mahlen Menschen langsam und qualvoll. Wir arbeiten daran.
Danke, @Paul S.
Ich habe angesichts Ihrer Textlawine mal einfach die Copilot-KI gefragt: “Woher rührt die deutsche Lust am Untergang?”
Hier die m.E. überzeugende Antwort, mit Quellen-Grüßen an den Blognachbarn der Klimalounge: 🙂
Die “deutsche Lust am Untergang” ist eine beliebte Argumentationsfigur, mit der man das physikalische Phänomen des Klimawandels in ein nationales psychologisches Problem umdeuten kann¹. In der Vergangenheit wurde diese Idee auch von einigen deutschen Kulturpessimisten aufgegriffen. Der Titel “Die Lust am Untergang” stammt beispielsweise von Friedrich Sieburg, einem fast vergessenen Journalisten und Schriftsteller, der mit seiner Essay-Sammlung in eine Reihe mit prominenten deutschen Denkern wie Friedrich Nietzsche und Thomas Mann gestellt wurde².
Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass Deutschland sich bei internationalen Verhandlungen weniger durch eine “Lust am Untergang” auszeichnet, sondern vielmehr durch den Willen zur Lösung des Klimaproblems. Die meisten Staaten erkennen den dringenden Handlungsbedarf beim Klimawandel an, und Deutschland setzt sich aktiv für Lösungen ein¹. Zum Beispiel werden die negativen Folgen des Meeresspiegelanstiegs nicht übertrieben, sondern es gibt vielmehr wissenschaftliche Vorhersagen, die auf paläoklimatischen Daten und Satellitenmessungen basieren und einen Anstieg von bis zu 5 Metern im Laufe dieses Jahrhunderts prognostizieren¹.
Insgesamt ist die “deutsche Lust am Untergang” also eher eine kritische Betrachtung als eine tatsächliche Neigung der Deutschen. Es ist wichtig, die Fakten und wissenschaftlichen Erkenntnisse zu berücksichtigen, um angemessen auf den Klimawandel zu reagieren. 🌍🌱
Quelle: Unterhaltung mit Copilot, 7.6.2024
(1) Die deutsche Lust am Untergang und der Klimawandel. https://scilogs.spektrum.de/klimalounge/die-deutsche-lust-am-untergang-und-der-klimawandel/.
(2) Die deutsche Lust am Untergang | altmod. https://altmod.de/2019/04/die-deutsche-lust-am-untergang/2594/.
(3) Die deutsche Lust am Untergang und der Klimawandel. https://publications.pik-potsdam.de/rest/items/item_17653_2/component/file_17654/content.
Hallo Herr Blume!
In Ihrem Podcast mit Professor Ince fand ich den Dialog über das lineare Lernen sehr interessant. Es wird nach meiner Meinung nur noch in wenigen Bereichen notwendig sein. Das kreative, differenzierte und methodenoffene Lernen wird durch die Digitalisierung und KI’en immer mehr in den Mittelpunkt rücken.
Das Grundgesetz als Quellcode der Demokratie zu bezeichnen, hat mich veranlasst, dazu Perplexity AI zu befragen.
Kann man das Grundgesetz als Quellcode der Demokratie bezeichnen?
Ja, man kann das Grundgesetz durchaus als Quellcode der Demokratie in Deutschland bezeichnen. Es legt die zentralen Prinzipien und Strukturen unseres demokratischen Systems fest[1][2]:
– Die Würde des Menschen und die Menschenrechte stehen im Mittelpunkt[1].
– Die Staatsgewalt geht vom Volk aus und wird durch Wahlen, Abstimmungen und Organe der Gesetzgebung, Exekutive und Judikative ausgeübt[2].
– Die Gesetzgebung ist an die verfassungsmäßige Ordnung gebunden, die Regierung ist dem Parlament verantwortlich[2].
– Die Unabhängigkeit der Gerichte und der Ausschluss von Gewalt- und Willkürherrschaft sind garantiert[1][2].
Das Grundgesetz wurde nach den Erfahrungen mit der Weimarer Republik und dem Nationalsozialismus als wehrhaftes Fundament für eine freiheitliche Demokratie geschaffen[1][3]. Es hat sich in über 60 Jahren bewährt und wird von den meisten Deutschen als beste Verfassung ihrer Geschichte angesehen[3].
Quellen
[1] Verfassung schützen – Bundesamt für Verfassungsschutz https://www.verfassungsschutz.de/DE/verfassungsschutz/auftrag/verfassung-schuetzen/verfassung-schuetzen_node.html
[2] Grundgesetz | Deutsche Demokratie | bpb.de https://www.bpb.de/themen/politisches-system/deutsche-demokratie/39291/grundgesetz/
[3] Warum haben wir ein Grundgesetz und was steht drin? – Tessloff https://www.tessloff.com/was-ist-was/geschichte/deutschland/warum-haben-wir-ein-grundgesetz-und-was-steht-drin.html
[4] Das Grundgesetz als wertgebundene Verfassung – Juracademy https://www.juracademy.de/staatsorganisationsrecht/grundgesetz-verfassung.html
[5] Zehn Fakten zum Grundgesetz Artikel – Bundesregierung.de https://www.bundesregierung.de/breg-de/aktuelles/10-fakten-grundgesetz-2264872
Vielen herzlichen Dank, @Elisabeth K! Ihre Meinung als langjährige Lehrerin dazu hat mich besonders interessiert. Hier habe ich auch einen KIT-Reader zum Thema KI-Quellcode eingestellt, der unter anderem eine Unterscheidung von linearem und emergenten KI-Quellcode-Lernen enthält:
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/die-erste-ki-quellcode-klausur-am-kit-karlsruhe-reflexionspapier/
Vielen Dank auch für den beeindruckend schönen Grundgesetz-als-Quellcode-der-Demokratie-Prompt an Perplexity.AI!
Das brachte mich nun auch auf die Idee, die gleiche KI zu fragen: “Wie lassen sich erneuerbare Friedensenergien aus dem Grundgesetz heraus begründen?”
Die m.E. beeindruckend schöne Antwort:
Das Grundgesetz bietet mehrere Anknüpfungspunkte, um den Ausbau erneuerbarer Energien als “Friedensenergien” zu begründen:
## Staatsziel Friedensgebot (Art. 26 GG)
Das im Grundgesetz verankerte Friedensgebot verpflichtet Deutschland, seine Kräfte für den Frieden in der Welt einzusetzen. Erneuerbare Energien können dazu beitragen:
– Sie reduzieren die Abhängigkeit von Energieimporten aus Krisenregionen und Autokratien. [1]
– Damit sinkt das Konfliktpotenzial um knappe fossile Ressourcen. [1]
– Erneuerbare verringern Anreize, Konflikte zur Rohstoffsicherung zu führen.
## Staatsziel Umweltschutz (Art. 20a GG)
Der Umweltschutzartikel verpflichtet den Staat, die natürlichen Lebensgrundlagen zu schützen. Erneuerbare Energien dienen diesem Ziel:
– Sie emittieren deutlich weniger Treibhausgase als fossile Energieträger. [2]
– Damit tragen sie zum Klimaschutz und zur Bewahrung der Umwelt bei. [2]
– Klimawandel und Umweltzerstörung gelten als Konfliktmultiplikatoren. [1]
## Sozialstaatsprinzip (Art. 20 GG)
Das Sozialstaatsprinzip zielt auf eine gerechte Verteilung von Ressourcen ab. Erneuerbare Energien können dazu beitragen:
– Sie sind im Gegensatz zu fossilen Brennstoffen praktisch unerschöpflich verfügbar. [2][3]
– Ihre dezentrale Erzeugung fördert Energiesouveränität und -gerechtigkeit. [3]
– Konflikte um knappe Ressourcen werden so entschärft.
## Menschenwürde und Persönlichkeitsentfaltung (Art. 1, 2 GG)
Die Menschenwürde und die freie Persönlichkeitsentfaltung setzen eine intakte Umwelt und Frieden voraus:
– Umweltzerstörung und Kriege bedrohen die Menschenwürde und Entfaltungsmöglichkeiten. [1]
– Der Ausbau erneuerbarer Energien schützt diese Grundrechte mittelbar. [1][2]
Zusammengefasst lässt sich aus zentralen Staatszielbestimmungen und Grundrechten des Grundgesetzes die Verpflichtung ableiten, erneuerbare Energien als “Friedensenergien” konsequent auszubauen. Sie dienen dem Frieden, dem Umweltschutz, der Ressourcengerechtigkeit und der Wahrung von Menschenwürde und Persönlichkeitsentfaltung. [1][2][3]
Citations:
[1] https://www.lee-nds-hb.de/75-jahre-grundgesetz-wie-die-verfassung-die-zukunft-gestaltet/
[2] https://www.umweltbundesamt.de/themen/klima-energie/erneuerbare-energien/erneuerbare-energien-gesetz
[3] https://www.bundesregierung.de/breg-de/schwerpunkte/klimaschutz/erneuerbare-energien-317608
[4] https://www.bundestag.de/presse/hib/kurzmeldungen-1001456
[5] https://www.energiewechsel.de/KAENEF/Navigation/DE/Energiewechsel/Erneuerbare-Energien/erneuerbare-energien.html
Die Copilot-KI beantwortete den identischen Prompt ganz anders, wie folgt:
Dr. Michael Blume bezeichnet **erneuerbare Energien als Friedensenergien**, und seine Argumentation geht über die reine Energieerzeugung hinaus. Hier sind einige Gründe, warum dieser Begriff verwendet wird:
1. Konfliktvermeidung: Die Nutzung fossiler Brennstoffe ist oft mit geopolitischen Konflikten verbunden. Ressourcenknappheit, Wettbewerb um Öl und Gas sowie politische Abhängigkeiten können zu Spannungen und Kriegen führen. Erneuerbare Energien bieten eine Alternative, die unabhängig von begrenzten Ressourcen ist und somit Konflikte reduzieren kann¹.
2. Umweltschutz: Erneuerbare Energien sind umweltfreundlich und tragen zur Verringerung von Treibhausgasemissionen bei. Durch den Einsatz von Sonnen-, Wind- und Wasserkraft können wir die Umwelt schonen und den Klimawandel bekämpfen. Ein gesunder Planet ist eine Voraussetzung für Frieden.
3. Dezentralisierung und Demokratie: Erneuerbare Energien ermöglichen dezentrale Energieerzeugung. Bürgerinnen und Bürger können selbst Energie produzieren und teilen. Dies stärkt die lokale Gemeinschaft und fördert demokratische Teilhabe¹.
In Deutschland streben wir an, den Anteil erneuerbarer Energien am Bruttostromverbrauch bis 2030 auf mindestens 80 Prozent zu erhöhen, um Klimagerechtigkeit und nachhaltige Energien zu fördern². Es ist ermutigend zu sehen, wie erneuerbare Energien nicht nur zur Energieversorgung beitragen, sondern auch eine friedlichere Zukunft unterstützen können. 🌿🌎💡
Quelle: Unterhaltung mit Copilot, 7.6.2024
(1) Erneuerbare Energien als Friedensenergien. https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/erneuerbare-energien-als-friedensenergien/.
(2) Mehr Energie aus erneuerbaren Quellen | Bundesregierung. https://www.bundesregierung.de/breg-de/schwerpunkte/klimaschutz/energiewende-beschleunigen-2040310.
(3) Solarpunk: Balkonsolar & Biogas als erneuerbare Friedensenergien. https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/solarpunk-balkonkraftwerke-und-biogas-als-erneuerbare-friedensenergien/.
(4) Erneuerbare Energien als Friedensenergien. https://bing.com/search?q=Erneuerbare+Friedensenergien.
(5) Energiewende – jetzt! | Greenpeace. https://www.greenpeace.de/engagieren/jugend/energiewende.
(6) Können erneuerbare Energien den Frieden fördern?. https://www.derstandard.de/story/3000000188475/koennen-erneuerbare-energien-den-frieden-foerdern.
@Michael 07.06. 17:18
„Vorsicht, hier könnte ein Missverständnis vorliegen: Prof. Ince und ich fordern nicht die Menschen auf, weniger zu konsumieren – sondern die Unternehmen, mehr zu investieren!“
Das Investieren ist das Wichtige daran, insbesondere in die richtige Technik. Wird weniger konsumiert, kann aber auch mehr in die Energiewende und auch in Aufrüstung investiert werden. Weil einfach Mittel an Geld, Arbeitskraft und auch metallischen Rohstoffen frei werden. Zumindest in einem gewissen Rahmen.
„So würde ich es beispielsweise sehr begrüßen, wenn sich MEHR Menschen für moderne Elektroautos entscheiden würden, statt sich an Verbrenner-SUVs zu klammern.“
Besser als nichts allemal, aber eben teuer, arbeitsintensiv und es braucht jede Menge Rohstoffe, insbesondere Lithium für die Batterien. Deutlich sparsamer wären gute Radwege und Fahrradfahren sowie besserer öffentliche Nahverkehr. Soweit das praktikabel ist zumindest. Für den Rest braucht man dann die E-Autos.
Wer aber nicht mehr regelmäßig ein Auto braucht, der kann auf Carsharing ausweichen oder es gelingt tatsächlich noch ein Sammeltaxisystem mit Selbstfahrenden Batteriefahrzeugen zu etablieren. Dann brauchen ziemlich viele kein eigenes Auto mehr. Und riesige Flächen an Parkplätzen werden frei, und die Staus wären auch verschwunden.
„Ich spreche mich nicht dafür aus, weniger Geld auszugeben – sondern klüger. Und richte mich deswegen bewusst auch an die Leute, die mehr Geld haben und es in falscher Weise bunkern.“
Wenn man nicht aktuell alles verkonsumiert, sondern Geld anzulegen hat, dann kann man das so machen, dass Mensch und Klima auch was davon haben. Aber auch hier ist mehr Geld zum Anlegen da, wenn weniger verschwenderischer Konsum gelingt.
Wenn man dann Kapital in Windräder oder Nahwärmenetze mit Großwärmepumpen und Kraftwärmekopplung investiert, dann kann man auch damit Erträge erwirtschaften. Und die PV-Anlage auf dem eigenen Dach spart dann am Ende eigenes Geld ein.
Ich bin aber eher ein Mensch, der lieber etwas entspannter lebt, was deutlich einfacher geht, wenn man überhaupt weniger Ausgaben hat. Ich suche dann lieber nach Erkenntnis, das kostet meistens sehr wenig. Wer lieber mehr einkaufen will, der mag das tun.
Auch das Problem mit den knappen metallischen Rohstoffen könnte lösbar sein, und ein Konsum auf unserem Niveau sich doch noch klimaneutral gestalten lassen. Schneller, einfacher und mit weniger Arbeit verbunden wäre es allerdings durchaus mit mittelfristig deutlich weniger Verschwendung.
Lieben Dank, @Tobias
Es ist mir zunächst wichtig, zunächst den Respekt für Ihre Entscheidungen zugunsten einer “sparsamen” Lebensweise auszudrücken. Noch mehr freut mich, dass wir beide die Lebensfreude an Erkenntnissen teilen, an denen teilzuhaben etwa durch gute Bücher, Filme oder Blogs nicht teuer sein muss.
Auch ich bin ja beispielsweise Vegetarier und habe mich gemeinsam mit meiner Frau für eine Haus-Solaranlage entschieden, die auch unsere Elektroautos mit 100% Solarenergie beladen kann.
Allerdings halte ich die Freiheit der Wahl für einen unverzichtbaren Aspekt der Menschenwürde. Ich würde niemandem – auch nicht meinen Kindern – den Verzehr tierischer Produkte oder Fernreisen verbieten. Aus meiner Sicht ist es widersinng, beispielsweise einerseits den Konsum von Cannabis freigeben und andererseits Autos untersagen zu wollen. Solche planwirtschaftlichen Diskussionen führen nach meiner Erfahrung unweigerlich in die dualistische Logik, anderen Menschen Kinder oder Haustiere untersagen zu wollen:
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/tempolimit-oder-haustier-verbot-klima-debatte-zum-mitwelt-schutz/
Aus meiner sowohl biblischen wie philosophischen Überzeugung des dialogischen Monismus heraus ist es ein Glück und Segen, dass Menschen vielfältig sind und unterschiedliche Interessen haben. Nur so können sie miteinander sinnvoll kooperieren, einander ergänzen. Auch wenn ich mir als dreifacher Familienvater niemals einen E-Porsche Taycan werde leisten können, so freue ich mich, wenn sich Wohlhabende Solarpunk-Luxus gönnen, der zur Entwicklung neuer Technologien und erneuerbarer Friedensenergien beiträgt. Es wäre ja aus meiner Sicht auch widersinnig, einerseits Konzerne zu technologischen Innovationen und andererseits die Kundinnen und Kunden zum völligen Konsumverzicht aufzurufen. Wenn wir die Transformation in eine Mitwelt-schonende Wirtschaft und Gesellschaft erreichen wollen, dann sollten wir auch durch die kluge Auswahl von Gütern dazu beitragen.
Habe gerade die Perplexity.AI nach den “wichtigsten Merkmalen einer sozialen und ökologischen Marktwirtschaft” gepromptet – die ich nicht nur für den besten, sondern auch für den menschenwürdigsten, ordnungspolitischen Rahmen halte:
Die wichtigsten Merkmale einer sozialen und ökologischen Marktwirtschaft sind:
## Soziale Aspekte
1. Sozialer Ausgleich: Der Staat setzt Maßnahmen ein, um soziale Ungleichheiten abzumildern und ein Mindestmaß an sozialer Sicherheit zu gewährleisten. Beispiele sind:
– Sozialversicherungssysteme (Arbeitslosen-, Renten-, Krankenversicherung)
– Transferleistungen (Arbeitslosengeld, Kindergeld, Wohngeld)
– Mutterschutz und Kündigungsschutz
2. Chancengleichheit: Alle Bürger sollen die Möglichkeit haben, am wirtschaftlichen Erfolg teilzuhaben und sozial aufzusteigen. Der Staat fördert dies durch Bildungsangebote, Ausbildungsförderung etc.
3. Mitbestimmung: Arbeitnehmerrechte wie Tarifautonomie, Betriebsräte und Gewerkschaften sichern die Mitsprache der Arbeitnehmer.
## Ökologische Aspekte
4. Umwelt- und Klimaschutz: Marktwirtschaftliche Instrumente wie Emissionshandel, Ökosteuer und Subventionen für erneuerbare Energien sollen den Übergang zu einer nachhaltigen und klimafreundlichen Wirtschaft fördern.
5. Ressourcenschonung: Durch Anreize für Recycling, Kreislaufwirtschaft und Effizienzsteigerung sollen natürliche Ressourcen geschont werden.
6. Vorsorge- und Verursacherprinzip: Wer die Umwelt belastet, muss die Kosten tragen (z.B. Abgaben auf Treibhausgasemissionen).
## Marktwirtschaftliche Grundprinzipien
Zusätzlich gelten weiterhin die Grundprinzipien der Marktwirtschaft:
– Privateigentum an Produktionsmitteln
– Freie Preisbildung durch Angebot und Nachfrage
– Wettbewerb zwischen Unternehmen
– Vertragsfreiheit
– Gewerbe- und Berufsfreiheit
Der Staat greift regulierend ein, um die sozialen und ökologischen Ziele zu erreichen, belässt der Wirtschaft aber weitgehende Freiräume nach marktwirtschaftlichen Prinzipien[1][2][3][4].
Citations:
[1] https://studyflix.de/wirtschaft/soziale-marktwirtschaft-1857
[2] https://www.studysmarter.de/schule/geschichte/nachkriegszeit/soziale-marktwirtschaft/
[3] https://www.bmwk.de/Redaktion/DE/Dossier/soziale-marktwirtschaft.html
[4] https://simpleclub.com/lessons/geschichte-soziale-marktwirtschaft
[5] https://jugend-und-bildung.de/fileadmin/user_upload_jubi/02_PDFs/CSR-Marktwirtschaft-interaktive-Folie.pdf
[6] https://www.econstor.eu/bitstream/10419/92531/1/720946077.pdf
[7] https://de.wikipedia.org/wiki/%C3%96kosoziale_Marktwirtschaft
@Michael 08.06. 12:54
„Es wäre ja aus meiner Sicht auch widersinnig, einerseits Konzerne zu technologischen Innovationen und andererseits die Kundinnen und Kunden zum völligen Konsumverzicht aufzurufen.“
Es geht mir keinesfalls um völligen Konsumverzicht. Wer ein Auto braucht, und knapp bei Kasse ist, der soll auch weiterhin sogar einen billigen gebrauchten Verbrenner fahren. Mir geht es darum, sich gründlich zu überlegen, ob man als Stadtbewohner nicht ganz auf ein eigenes Auto verzichten kann. Selbstverständlich freiwillig, mit persönlicher Rücksicht auf den Zustands unseres Planeten und damit in den Städten mehr Platz für Menschen statt für Autos frei wird.
Und mir geht es dann auch um die Rahmenbedingungen, einmal um vernünftig Radwege, aber auch um vernünftige Steuern, die die ökologischen Schäden einpreisen.
„…so freue ich mich, wenn sich Wohlhabende Solarpunk-Luxus gönnen, der zur Entwicklung neuer Technologien und erneuerbarer Friedensenergien beiträgt.“
Ich glaube nicht, dass das uns viel hilft. Verbieten würde ich es nicht, aber freuen tut es mich nicht wirklich. Überschüssiges Geld muss nicht unbedingt verprasst werden, das kann man auch z.B. in Windräder investieren.
„Marktwirtschaftliche Instrumente wie Emissionshandel, Ökosteuer und Subventionen für erneuerbare Energien sollen den Übergang zu einer nachhaltigen und klimafreundlichen Wirtschaft fördern.“
Was ein wesentlicher Faktor ist. Den eigenen Konsum überprüfen hilft aber zusätzlich noch mehr, das kommt da noch oben drauf und macht Tempo. Und eventuell überhaupt unterm Strich die Steuern erhöhen, insbesondere um die ebenso wichtige europäische Aufrüstung zu finanzieren, könnte man aber auch mal überlegen. Was nützt der schöne Elektro-SUV, wenn Putin in Polen einmarschiert?
„Wenn wir die Transformation in eine Mitwelt-schonende Wirtschaft und Gesellschaft erreichen wollen, dann sollten wir auch durch die kluge Auswahl von Gütern dazu beitragen.“
Genau. Die Konsequenz kann dann aber auch sein, so manche Aufwendung einfach wegzulassen, und sein Geld für was Besseres zu nutzen. Das muss nicht mal anderer Konsum sein, das können auch klimafreundliche Investitionen sein, oder sogar Mittel für eine hinreichende Aufrüstung.
So spart es nicht nur Treibhausgase ein, wenn man mit dem Fahrrad auf Campingurlaub geht, es spart auch jede Menge Geld. Und der Kontakt zur Natur ist damit umso intensiver. Wenn man sich z.B. dieses mal durchüberlegt, dann kann das eine Menge beitragen.
Mir ist hier gerade wichtig, dass jeder auch selber gut überlegt, was er hier wirklich leisten kann.
Dann sind wir wesentlich einer Meinung, @Tobias: Keiner von uns beiden fordert eine autoritäre Planwirtschaft, aber wir fordern Anschaffungen und Konsum verantwortungsvoll zu bedenken. Auch sehe ich bei Ihnen keine Anzeichen, dass Sie anderen Menschen etwa Kinder oder Haustiere verbieten wollten. Umgekehrt haben Sie meinen tiefen Respekt vor Ihrer Mitwelt-orientierten, bewusst sparsamen und Erkenntnis-orientierten Haltung.
@Michael 08.06. 16:19
„…aber wir fordern Anschaffungen und Konsum verantwortungsvoll zu bedenken.“
Wobei es grundsätzlich 2 Wege für gibt. Einmal einen Teil des Konsums mit besserer Technik umzusetzen, aber auch einen anderen Teil einfach zu streichen. Beides zusammen kann sich sogar richtig gut ergänzen. Der Mehraufwand für die bessere Technik kann dann direkt mit den geringeren Aufwendungen für den gestrichenen Konsum geleistet werden. Was neben Geld auch Arbeitskraft und metallische Rohstoffe betrifft.
Gerade auch bezüglich des grassierenden deutschen Fachkräftemangels. Man kann hier nicht einfach die Produktion noch mehr ausweiten, da fehlen überall die Leute für. Und viele, gerade junge Menschen, wünschen sich auch noch weniger Arbeitszeiten.