Veranstaltungen November 2016 – Erfahrungen Irak (IRGW), Interreligiöser Dialog (Stuttgarter Lehrhaus), Podien, Islamisierung vs. Säkularisierung (Pfrondorf), Islam – Islamismus (Friedrichshafen)

BLOG: Natur des Glaubens

Evolutionsgeschichte der Religion(en)
Natur des Glaubens

Den Satz meiner Ehefrau Zehra schrieb ich mir hinter die Ohren: “Ich bin nicht sauer auf dich – aber versprich mir nicht noch einmal, dass es bald ruhiger werden wird!” Beim Blick auf den Terminkalender im November konnte ich ihr nur noch Recht geben. Aber diese öffentlichen Veranstaltungen habe ich bereits früher – und gerne – zugesagt und würde mich freuen, wenn Sie uns sehen würden.

Es geht los am Mittwochabend, 2. November 2016, zum Thema “Flüchtlingskrise, Öl- und Glaubenskriege. Erfahrungen aus dem Sonderkontingent Nordirak” bei der Israelitischen Religionsgemeinschaft Württemberg. Zuletzt hatte ich dort ja über die gefälschten Protokolle der Weisen von Zion gesprochen. Bei der jüdischen Gemeinde in der Stuttgarter Hospitalstraße sind auch nichtjüdische Gäste ausdrücklich willkommen und der Eintritt ist frei. Aus Platz- und Sicherheitsgründen wird jedoch um eine Anmeldung unter info@irgw.de gebeten.

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Am Sonntag, 6. November nehme ich von 16 – 18 Uhr in der Mülbergerstraße 146, 73728 Esslingen am Neckar an einer interreligiösen Podiumsdiskussion der Stiftung Stuttgarter Lehrhaus und der Freunde Jüdischer Kultur Esslingen e.V. teil. Unter Leitung von Bettina Strübel diskutieren Serap Ermis, Prof. Frederek Musall, Michael Kashi und ich über “Flucht, Migration und Integration den drei monotheistischen Religionen”.

Am Samstagmittag, 19. November, wirke ich ab 11 Uhr in der Deutschhausstraße 3 (Hörsaal +1/1090, 1. Stock) auf einer Podiumsdiskussion von REMID Marburg zum Thema “Religion in Öffentlichkeit und Medien” mit. Ich darf dabei diskutieren mit Prof. Dr. Edith Franke, Prof. Dr. Gritt Klinkhammer und Dr. Gerald Willms.

Am Montag, 21. November, moderiere ich dann in der Jüdischen Gemeinde Pforzheim, Emilienstr. 20-22, ab 19 Uhr, ein Podium zum Thema: “Weißt Du, wer ich bin? Christentum, Islam und Judentum im Gespräch”. Es diskutieren Rabbiner Dr. David Bollag (Luzern), Imam Dr. Abdelmalek Hibaoui (Tübingen), Dekanin Christiane Quincke und Dekan Bernhard Ihle.

Am Mittwoch, 23. November, spreche ich ab 20 Uhr im Evangelischen Gemeindehaus Pfrondorf über „Islamisierung, Säkularisierung, Pluralisierung – Was erwartet unsere Gesellschaft?“.

Und am 28. November 2016 spreche ich bei der CDU Friedrichshafen zum Thema “Islam – Islamismus und unsere Werte-, Gesellschafts- und Rechtsordnung” ab 19:30 Uhr im Vortragssaal des Hauses der Kirchlichen Dienste in der Katharinenstraße 16, 88045 Friedrichshafen.

Also, vielleicht sehen wir uns also sogar einmal “offline”! 🙂

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Dr. Michael Blume studierte Religions- und Politikwissenschaft & promovierte über Religion in der Hirn- und Evolutionsforschung. Lehrbeauftragter am KIT Karlsruhe, Wissenschaftsblogger & christlich-islamischer Familienvater, Buchautor, u.a. "Islam in der Krise" (2017), "Warum der Antisemitismus uns alle bedroht" (2019) u.v.m. Hat auch in Krisenregionen manches erlebt und überlebt, seit 2018 Beauftragter der Landesregierung BW gg. Antisemitismus und für jüdisches Leben. Auf "Natur des Glaubens" bloggt er seit vielen Jahren für das Fediversum, Wissenschaft und Demokratie, gegen antisoziale Medien, Verschwörungsmythen und den Niedergang Europas.

4 Kommentare

  1. Ich habe gerade damit angefangen, das Buch “Theodor Heuss, die Schoah, das Judentum, Israel” von Karl-Josef Kuschel zu lesen. Dort findet auch das Stuttgarter Lehrhaus, Meinhard Tenné u.a. Erwähnung. Daraufhin suchte ich auf Ihrem Blog und fand diesen Post. Da Sie gestern des Massenmordes an den Jesiden gedacht haben, finde ich es sehr berührend, wie lange Sie schon, immer wieder, über die Zusammenhänge, auch ganz konkret mit uns, sprechen und schreiben.
    Herzlichen Dank für Ihr Engagement, trotz aller Trolle, die versuchen, Ihnen das Leben zur Hölle zu machen.
    Ihnen und auch Ihrer Familie wünsche ich weiterhin von Herzen viel Kraft und alles Gute!

    • Vielen Dank, @Marie H.

      Ja, ich war ja schon lange zuvor im interreligiösen Dialog aktiv, doch die Erfahrungen im Irak haben mir die Dringlichkeit vor Augen geführt. Karl-Josef Kuschel und Meinhard Tenne waren in meinem Leben wichtige, auch dialogische und charakterliche Vorbilder.

      Ein Post zum Gedenken an den IS-Genozid am Ezidentum und zu den verheerenden Wirkungen fossiler Gewaltenergien findet sich hier:

      https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/gedenken-zum-10-jahrestag-des-is-genozid-am-ezidentum/

      Perplexity.ai fasst es so zusammen:

      Dr. Michael Blume, der Antisemitismusbeauftragte von Baden-Württemberg, brachte aus seiner Erfahrung im Irak wichtige Erkenntnisse und Warnungen mit:

      1. Rettungsaktion und humanitäre Krise:
      Dr. Blume leitete eine Rettungsaktion, bei der 1.000 jesidische Frauen und Kinder aus dem Nordirak nach Deutschland gebracht wurden[1]. Diese Aktion zeigte ihm das Ausmaß der humanitären Krise und die Brutalität des sogenannten “Islamischen Staates” (IS) gegenüber religiösen Minderheiten.

      2. Traumatisierung und Gewalt:
      Die geretteten Frauen und Kinder hatten schwere Traumata erlitten. Blume berichtete von systematischer Gewalt des IS, einschließlich der Ermordung von Männern und sexueller Ausbeutung von Frauen[2]. Diese Erfahrungen verdeutlichten ihm die langfristigen Auswirkungen von Konflikten auf Überlebende.

      3. Antisemitismus und Extremismus:
      Blume erkannte Parallelen zwischen verschiedenen Formen des Extremismus. Er stellte fest, dass trotz ideologischer Unterschiede sowohl der Nationalsozialismus als auch der islamische Extremismus durch den Glauben an eine angebliche jüdisch-freimaurerische Weltverschwörung verbunden sind[3].

      4. Völkermord und historische Lehren:
      Bei einem Besuch eines Massengrabes im Nordirak wurde Blume schmerzlich bewusst, dass die Menschheit aus der Geschichte zu wenig gelernt hat. Er sah, wie sich Gräueltaten wie zur Zeit des Nationalsozialismus in anderer Form wiederholten[3].

      5. Klimakrise und globale Herausforderungen:
      Basierend auf seinen Erfahrungen warnt Blume vor zukünftigen globalen Krisen. Er prognostiziert, dass große Teile der Welt aufgrund der Klimakrise und Wasserknappheit unbewohnbar werden könnten. Er spricht von “Archeregionen”, in denen Menschen überleben können[1].

      6. Dialog und Verständigung:
      Blume betont die Wichtigkeit des Dialogs, auch unter schwierigen Bedingungen. Er argumentiert, dass wenn wir in friedlichen Ländern nicht miteinander reden können, wir kaum von Krisenregionen Dialog erwarten können[3].

      7. Komplexität religiöser Konflikte:
      Als Religionswissenschaftler erkannte Blume die Vielschichtigkeit religiöser Konflikte im Irak. Er sah, wie religiöse Identitäten missbraucht wurden, um Gewalt zu rechtfertigen[2].

      Diese Erfahrungen und Warnungen haben Dr. Blumes Arbeit als Antisemitismusbeauftragter geprägt und seinen Blick für globale Zusammenhänge geschärft. Sie unterstreichen die Notwendigkeit, wachsam gegenüber Extremismus und Menschenrechtsverletzungen zu bleiben und gleichzeitig den Dialog zu fördern.

      Citations:
      [1] https://www.jesus.de/nachrichten-themen/jedes-leben-zaehlt/
      [2] https://remid.de/2015/12/23/als-religionswissenschaftler-ein-projekt-in-kurdistan-irak-leiten-remid-interview-mit-dr-michael-blume/
      [3] https://www.ev-akademie-boll.de/fileadmin/user_upload/06_Service/02_Online-Dokumente/430118_10_blume.pdf
      [4] https://stm.baden-wuerttemberg.de/de/themen/beauftragter-gegen-antisemitismus

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