Tiere sind nicht nur Umwelt, sondern Mitwelt. Mindestens seit 1869 in Stuttgart

Der Fossilismus überhitzte ab dem 19. Jahrhundert nicht nur die Beziehungen zwischen den Menschen, sondern auch zwischen Menschen, Tieren und Pflanzen. Eisenbahnen und Gewehrsalven durchpflügten im Zeitalter von “Eisen und Blut” einstige Wildnisse und löschten unzählige Tiere, auch etwa ganze Büffelherden aus. Der Raubbau von Kohle und Holz beendete die Existenz ganzer Wälder und Landschaften.

Am dem ersten Viertel des 20. Jahrhunderts erfolgte dann die industrielle Massentierhaltung – und zwar sowohl in Wirtschaftsordnungen des Kapitalismus wie des Kommunismus. Denn beide fossilistischen Weltanschauungen waren gleichermaßen vom fossil befeuerten Wachstumswahn und einer also nie endenden Gier geprägt.

Und so setzte also in überfüllten Stallungen nicht nur entsetzliches Tierleid ein, sondern auch eine unfassbare Verschwendung von Energie, trinkbarem Wasser und Futtermitteln. Unter einem Foto eingepferchter Schweine schrieb der einstige SPD-Bundestagsabgeordnete Ernst Ulrich von Weizsäcker mit Anders Wijkman in “Wir sind dran. Was wir ändern müssen, wenn wir bleiben wollen” (Gütersloher Verlagshaus 2018, S. 47):

“Massentierhaltung ist der Hauptgrund für die beunruhigende Tatsache, dass 97% der lebenden Wirbeltier-Biomasse auf dem Land Nutztiere und Menschen selbst sind. 3% bleiben für Wildtiere.”

Zu den furchtbaren Folgen gehören auch die Entstehung und Verbreitung von Krankheiten sowie von Resistenzen gegen Medikamente und Antibiotikas.

Entsprechend meldete Britta Fecke im Deutschlandfunk zu Recht in einem “Kommentar zur Vogelgrippe”:

Ein Ende der Massentierhaltung wäre der beste Schutz

Der wahre Grund für die Verbreitung der Geflügelpest ist die Massentierhaltung. Wer die Keulung von Hunderttausenden Hühnern, Gänsen und Enten künftig verhindern will, muss diese Haltungsform in den Geflügelbetrieben deshalb beenden.”

Gestern wies ich auf Mastodon auf den DLF-Kommentar hin und postete:

„Dass die #Vogelgrippe mal wieder ausgebrochen ist und Hunderttausende Vögel sterben, kann eigentlich niemanden überraschen, weil das System solche #Seuchen provoziert. Und das System heißt Massentierhaltung!“

Als #Solarpunk & Vegetarier betrachte ich die ab dem frühen 20. Jahrhundert entstandene, industrielle, auch Energie, Wasser & Futtermittel verschwendende #Massentierhaltung als Auswuchs des #Mitwelt – zerstörenden #Fossilismus.”

Mastodon-Post von Michael Blume am 03. November 2025 zum DLF-"Kommentar zur Vogelgrippe: Ende Massentierhaltung wäre der beste Schutz"

Mastodon-Post vom 03. November 2025 zum DLF-“Kommentar zur Vogelgrippe” von Britta Fecke. Screenshot: Michael Blume

Den Begriff Mitwelt statt Umwelt hatte ich bisher mit dem Anthropologen Helmuth Plessner (1892 – 1985) verbunden. Nachdem ich neulich ein YT-Short zum Buch “Pflanzenkost und eine neue Weltanschauung” (Stuttgart 1869) von Gustav Struve (1805 – 1870) aufgenommen hatte, stieß ich jedoch darauf, dass der badisch-amerikanische Revolutionär und Republikaner diesen Begriff bereits benutzt hatte! In Kapitel 18 schrieb er:

“Der frivole Alltagsmensch, welcher nie daran denkt, seine Pflichten der Mitwelt gegenüber zu erfüllen, entgegnet dem Vegetarier, welcher von den Pflichten spricht, die der Mensch auch den Thieren gegenüber habe, man solle vor allen Dingen die Pflichten dem Menschen gegenüber erfüllen. Allein wenn er die Härte anderer Menschen selbst empfinden muß, wird er doch bisweilen auf den Gedanken geführt, daß der Mensch, welcher gegen sein Thier grausam zu sein pflege, gegen seinen Mitmenschen unmöglich sanft, mild oder auch nur gerecht sein könne.”

Obwohl ich das Buch längst gelesen hatte, war mir das damals entgangen – und so muss ich nun eine Annahme von mir zur Entstehung des “Mitwelt”-Begriffes im 20. Jahrhundert als widerlegt (falsifiziert) betrachten. Immerhin: Wir Menschen sind nicht einmal die einzigen Primaten, die dazu in der Lage sind. So meldete Veronika Simon auf Tagesschau.de: “Schimpansen ändern ihre Meinung rational”!

Das postete ich gerne ins Fediversum, mit Erläuterung:

“Breaking News: #Schimpansen sind oft rationaler als menschliche #Verschwörungsgläubige im feindseligen #Dualismus !

Tagesschau: Tierische Intelligenz
Schimpansen ändern ihre Meinung rational #Evolution #Psychologie #Spieltheorie #Experiment #Falsifikation”

Mastodon-Post von Michael Blume am 03. November 2025 zur Tagesschau-Meldung "Schimpansen hinterfragen ihre Entscheidungen rational" von Veronika Simon

Mastodon-Post vom 3. November 2025 zur Tagesschau-Meldung des gleichen Tages zur Schimpansen-Rationalität. Screenshot: Michael Blume

Persönlich halte ich die industrielle Massentierhaltung für wissenschaftlich, ethisch und auch biblisch-religiös widersinnig. Wir Menschen verursachen damit schlimmes Leid, vergeuden wertvolle Ressourcen und Lebensräume, befeuern die globale Erhitzung und begünstigen die Entstehung, Verbreitung und das Überspringen von Krankheiten. Wenn mich Menschen fragen, was sie – etwa als Solarpunks – schnell und kostengünstig zur Überwindung des Fossilismus tun können, so empfehle ich daher immer mehr Pflanzenkost statt Produkten aus Massentierhaltung.

Entsprechend habe ich mich auch persönlich 2019 entschieden, vegetarisch zu leben sowie den Verzehr von Tiermilch zu reduzieren. Das schreibe ich niemandem vor, es ist jedoch meine persönliche Entscheidung. Denn: Niemand kann alles, aber alle können etwas für eine post-fossile Zukunft tun. 

Von oben nach unten sind Darstellungen der Gehirne von Elefanten, Delphinen, Menschen, Gorillas, Rhesusaffen, Hunden, Katzen und Mäusen dargestellt.
Die Gehirne verschiedener irdischer Lebewesen im Vergleich. MfG: University of Wisconsin and Michigan State, 2013

Zum 25-Jahr-Jubiläumsheft von chrismon. Das Evangelische Magazin steuerte der Arzt, Wissenschaftsjournalist und Stiftungsgründer Eckart von Hirschhausen einen Appell bei, “unsere Lebensgrundlagen zu bewahren”. Der starke Text “Moral oder Moneten” endet mit einem Abschluss, den ich abschließend gerne zitiere:

“Die Erde ist der einzige bekannte Planet im Universum mit Kaffee, Kirchen und Schokolade. Besser wird es nirgendwo. Nur teurer. – Was ist es dir wert?”

Sowohl der Christ, der Wissenschaftler wie auch der Solarpunk in mir nicken einträchtig.

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Dr. Michael Blume studierte Religions- und Politikwissenschaft & promovierte über Religion in der Hirn- und Evolutionsforschung. Lehrbeauftragter am KIT Karlsruhe, Wissenschaftsblogger & christlich-islamischer Familienvater, Buchautor, u.a. "Islam in der Krise" (2017), "Warum der Antisemitismus uns alle bedroht" (2019) u.v.m. Hat auch in Krisenregionen manches erlebt und überlebt, seit 2018 Beauftragter der Landesregierung BW gg. Antisemitismus und für jüdisches Leben. Auf "Natur des Glaubens" bloggt er seit vielen Jahren für das Fediversum, Wissenschaft und Demokratie, gegen antisoziale Medien, Verschwörungsmythen und den Niedergang Europas.

31 Kommentare

  1. Hallo @Michael,

    danke für Dein Plädoyer für unsere Mitgeschöpfe aus dem Tierreich!

    Der israelische Autor und Historiker Yuval Noah Harari ist ein vehementer Kritiker der Massentierhaltung und setzt dieses Thema in einen menschheitsgeschichtlichen Kontext – als das milliardenfache Leid, das unseren tierischen Mitgeschöpfen insbesondere seit der neolithischen Revolution angetan wird.

    In Eine kurze Geschichte der Menschheit (Pantheon, 2015; Originaltitel: A Brief History of Mankind – Kizur Toldot Ha-Enoshut, 2011, S. 125) schreibt er in der Bildunterschrift zu einem Foto eines in einer Fleischfabrik auf engstem Raum eingepferchten Kalbs:

    „… Es darf seinen Käfig nie verlassen und sich nie bewegen, geschweige denn mit anderen Kälbern spielen, damit sich seine Muskeln nicht kräftigen. Weiche Muskeln bedeuten zarte und saftige Steaks. Nur ein einziges Mal hat das Kalb Gelegenheit, sich zu bewegen, seine Muskeln zu strecken und andere Kälber zu berühren: auf dem Weg zum Schlachthof. Aus rein evolutionärer Sicht ist das Rind eine der erfolgreichsten Arten aller Zeiten. Gleichzeitig ist es eines der unglücklichsten Tiere auf unserem Planeten.“

    Das extreme Verhältnis von Wild- und „Nutz“-Tieren an der Wirbeltier-Biomasse hast Du ja bereits angesprochen. In diesem Kontext finde ich bemerkenswert, wie unbeholfen unsere Gesellschaft reagiert, wenn ein Wildtier in unsere Kulturlandschaft zurückkehrt. Es ist natürlich ein Problem z.B. für Schafhalter im Schwarzwald, wenn der zurückkehrende Wolf ihre Tiere reißt, und hier muss eine für alle Seiten akzeptable Lösung gefunden werden. Das Land Baden-Württemberg bietet beispielsweise finanzielle Hilfen für Herdenschutzmaßnahmen an.

    Worauf ich hinaus will: Wenn ein Wolf in Deutschland eine Herde Schafe reißt, ist das zweifellos ein schlimmes und dramatisches Ereignis für die Halter und die Tiere. Es sagt jedoch viel über unser Verhältnis zur Mitwelt aus, wenn solche einzelnen Ereignisse in der Regel hysterische, populistische Reflexe in einer Gesellschaft hervorrufen, die für das tägliche, stündliche stille Leiden von Millionen Nutztieren nur dröhnendes Schweigen übrig hat.

  2. @Blume: “Entsprechend habe ich mich auch persönlich 2019 entschieden, vegetarisch zu leben sowie den Verzehr von Tiermilch zu reduzieren.”

    Das ist eine dumme und/oder heuchlerisch-verlogene Ausrede für die nun wettbewerbsbedingt-konfuse Symptomatik, im Kreislauf des zeitgeistlich-“individualbewussten” Reformismus.

    Erst wenn Mensch zweifelsfrei-eindeutig das ganzheitlich-ebenbildliche Wesen werden kann, wird die wirkliche Wahrhaftigkeit so, daß den tierischen Geschöpfen die beschriebene Rolle wie im Paradies zukommt, dann wäre es in der ganzen Kraft des Geistes/Zentralbewusstseins sogar möglich, alle ausgestorbenen Tiere OHNE Gentechnik auferstehen zu lassen – Möglichkeiten in geistig-heilendem Selbst- und Massenbewusstsein, beenden den geistigen Stillstand seit Mensch erstem und bisher einzigen GEISTIGEN Evolutionssprung (die “Vertreibung aus dem Paradies”), bzw. überwindet die “göttliche Sicherung” vor dem Freien Willen, für die gottgefällige/vernünftige Gestaltung des holographischen Universums.

    Einzelschicksal ist die Illusion der gleichermaßen unverarbeitet-instinktiven Bewusstseinsschwäche von Angst, Gewalt und egozentriert-gebildetem “Individualbewusstsein”.

    • Danke, @hto, dass Sie uns durch Ihr gnostisch-apokalyptisches Trolling erneut aufzeigen, wie krachend auch Linksdualismus scheitern kann.

      „Erst wenn Mensch zweifelsfrei-eindeutig das ganzheitlich-ebenbildliche Wesen werden kann, wird die wirkliche Wahrhaftigkeit so, daß den tierischen Geschöpfen die beschriebene Rolle wie im Paradies zukommt…“

      …bedeutet schlicht:

      1. In Ihrem Bestreben, alle Menschen in Ihrem feindseligen Sinne zu vereinheitlichen, haten Sie gegen jede individuelle Freiheit sogar der Ernährung.

      2. In Ihrem dualistischen Glauben an eine baldige, technologisch-göttliche Apokalypse bestreiten Sie jede Verantwortung für konkrete Verbesserungen in der Säkularzeit. Menschen, die sich konstruktiv für Demokratie, Dialog, Wissenschaften, Religionen, Mitweltschutz engagieren, beschimpfen Sie daher auch als „reformistisch“. Sie wollen (!) als gnostischer Apokalyptiker das Leben (ver-)brennen sehen.

      Gleichwohl bin und bleibe ich Ihnen sehr dankbar für die Beschimpfung und damit Auszeichnung als „Solarpopper“! 🙏

      https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/solarpunk-und-solarpopper-wasserstoff-hoffnung-wunsiedel-bayern/

      3. Wie @little Louis, @Weinthal und andere verzehren auch Sie sich in letztlich biografisch & psychologisch verankertem Bildungsneid.

      4. Entsprechend verleugnen auch Sie nicht nur empirisch-wissenschaftliche Erkenntnisse, sondern auch die Vielfalt und Tiefe jüdischer, christlicher und weiterer Bibelauslegungen. Das dialogische Miteinander von mosaischem und noachidischem Bund können Sie beispielsweise gar nicht erfassen.

      5. Ich bin Ihnen nicht böse, denn ich möchte nicht mit Ihnen tauschen. Dualismus macht einsam und Einsamkeit schmerzt.

      Ihnen von Herzen alles Gute, vor allem Hoffnung. 🙏📚💡

  3. Danke!

    Bei meiner Beschäftigung mit dem württembergischen Pietismus fand ich folgenden Satz:

    “Der von Gott entfernte Mensch treibt Raubbau mit der Natur”

    So zitiert Hans-Dieter Frauer in seinem Buch “Das schwäbische Paradies” den Theosophen Johann Michael Hahn (1758-1819).

    Weiter schreibt der Autor auf Hahn bezugnehmend:

    “…jede Pflanze, jedes Tier, jeder Mensch ist von Gott, brüderlicher Umgang miteinander daher selbstverständlich. Umgekehrt sind alle nur ein Teil des von Gott Geschaffenen.”

    Ich stehe gerade dem Hahnschen Pietismus sehr kritisch gegenüber. Aber zumindest diese Sichtweise hat mich doch beeindruckt.

    Struve war aus Baden. Hahn Württemberger. Man sollte sich am Verbindenden freuen.

    • Ganz herzlichen Dank, @Marie H. – und inhaltliche Zustimmung!

      Aus meiner Sicht ist der Pietismus als wichtige und spirituelle Reformbewegung gegen die obrigkeitsstaatliche und auch calvinistische Orthodoxie sehr wichtig gewesen. Dass auch Basis-Reformbewegungen nach Phasen des Charisma doch wieder institutionalisieren und teilweise auch erstarren, mögen wir ebenso gemeinsam bedauern.

      “Struve war aus Baden. Hahn Württemberger. Man sollte sich am Verbindenden freuen.”

      Dem stimme ich völlig zu und habe daher bewusst auch als Württemberger die Einladung zur Lörracher Revolutionsrede 2021 angenommen! 🤓

      https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/revolutionsrede-zum-struwwelputsch-am-21-8-1848-in-loerrach-die-revolution-traegt-deinen-namen/

      Das “Verbindende” dialogisch zu suchen befürworte ich entsprechend sowohl landsmannschaftlich und politisch wie auch ökumenisch und interreligiös. Entsprechend hatte ich mich auch gefreut, dass Papst Franziskus in seiner ökologischen Enzyklika “Laudato si” sowohl jüdische wie islamische und weitere, vor allem spirituelle Traditionen aufgriff:

      https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/franziskus-ali-al-khawwas-der/

      Zum heutigen, m.E. auch international und interreligiös bedeutenden Datum postete ich auf Mastodon:

      “Der 4. November ist für mich ein persönlicher #Gedenktag gegen jeden feindseligen #Dualismus. 😢🤔🔥🌍

      Heute #onthisday vor 30 Jahren, am 4. November 1995, wurde der israelische Ministerpräsident und Friedensnobelpreisträger Jitzhak #Rabin von einem Rechtsterroristen ermordet.

      Heute vor 14 Jahren, am 4. November 2011, flog die deutsche Terrorgruppe #NSU auf, die jahrelang unbehelligt morden konnte.

      Nichts an #Rechtsmimesis , #Rassismus & #Verschwörungsglauben ist neu.”

      https://sueden.social/@BlumeEvolution/115491619911111492

      Ihnen ganz herzlichen Dank für die gemeinsamen Geschichts- und Erkenntnisinteressen sowie den dialogischen Blick auf das Verbindende! 🙌

      • Sehr gerne!

        Zum Tierschutz zitiere ich noch einmal Hans-Dieter Frauer aus dem o.g. Buch:

        “…Ihm* ist es zu verdanken, dass im Dezember 1837 in Stuttgart der weltweit erste Tierschutzverein gegründet wurde. Das war die Initialzündung zur Gründung weiterer Vereine in Tübingen, Nürnberg, Dresden und München. Dank Knapp kam es 1839 auch zum ersten württembergischen Tierschutzgesetz…”

        *Albert Knapp (1798-1864)

  4. Wenn diese Welt doch noch gerettet werden kann (was einzig in der auch von mir vorgeschlagenen Art geschehen kann), dann werde ich mich stark dafür einsetzen, daß opportunistische Populisten wie Du, eine vegane Ernährung mit Wasser und Brot bekommen, für ihre Arbeit in Gummistiefeln in der Kanalisation. 👋😇

    • Tja, @hto – dass Sie (auch) mich in eine Art stalinistischen Gulag wünschen, dürfte hier niemanden mehr überraschen. Hasserfüllte Dualisten sind sich quer durch die politischen Lager dann eben doch auch sehr ähnlich.

      Aber machen Sie sich mal besser keine Illusionen: Ich verteidige unsere Demokratie sowohl gegen Faschisten wie gegen religiöse Extremisten und gnostische Stalinisten wie Sie. Ihr gehört ja zur gleichen Menge feindseliger Dualisten und also charakterlicher Versager. Und Ihr hattet Eure Chancen und habt es jedes verdammte Mal mit massenhaft Toten und unfassbaren Zerstörungen vergeigt…

    • @hto, Sie scheinen sich selbst / das Leben sehr zu hassen, und daher soll alles andere stellvertretend lodernd brennen.
      Neugierig bin ich: Wo/was ist der Erlöser, der Ihnen vorschwebt?

      “Erst wenn Mensch zweifelsfrei-eindeutig das ganzheitlich-ebenbildliche Wesen werden kann, wird die wirkliche Wahrhaftigkeit so, daß den tierischen Geschöpfen die beschriebene Rolle wie im Paradies zukommt, dann wäre es in der ganzen Kraft des Geistes/Zentralbewusstseins sogar möglich, alle ausgestorbenen Tiere OHNE Gentechnik auferstehen zu lassen – Möglichkeiten in geistig-heilendem Selbst- und Massenbewusstsein, beenden den geistigen Stillstand seit Mensch erstem und bisher einzigen GEISTIGEN Evolutionssprung (die “Vertreibung aus dem Paradies”), bzw. überwindet die “göttliche Sicherung” vor dem Freien Willen, für die gottgefällige/vernünftige Gestaltung des holographischen Universums. ”

      Grüße gehen raus

  5. Nachtrag zu Engeln: Vögel sind die Satelliten-Netzwerke der Natur. Das Verstummen ihrer Chöre oder ihr Aufschrecken warnen uns vor Raubtieren, kreisende Geier zeigen uns, wo Aas zu finden ist. Anscheinend haben wir den gleichen instinktiven Drang, auf Vögel zu achten, wie wir uns instinktiv vor Spinnen fürchten, und wenn wir den Schutzengel und geflügelten Gott in der Fantasie suchen, während echte Tauben als Ratten der Lüfte verachtet werden, zeigt Ihnen das, wie sehr menschlicher Verstand und tierische Seele in uns auseinander gedriftet sind.

    Nach Lifestyle sind wir heute alle Vegetarier. Fleischbananen werden vom Supermarkt-Baum gepflückt, am nächsten an einen Jäger kommt man, wenn einem die Erbsen vom Teller rollen und man sie mit der Gabel einfangen muss. Und jeder Börsenmakler fühlt sich als Jäger und Krieger, obwohl er den ganzen Tag nix tut, als auf seinem Hintern zu sitzen und auf dem Büro-PC Wirtschaftssimulationen zu zocken.

    Planet Poser. Sein durch Schein zu ersetzen hat sehr, sehr viele Vorteile, und je weniger Schmalz im Hirn der Delinquent hat, desto weniger sollte er merken, dass er in der Matrix lebt. Doch es ist und bleibt unglaublich albern.

    Der Fehler im System ist, dass das Raubtier nix mehr zum Jagen hat, als Pixel und Menschen.

    Die Welt als „Mitwelt“ wahrzunehmen, habe ich von den Indianern gelernt. Es bringt halt ein Kind zum Nachdenken, wenn es ein Buch liest, in dem sich die Jäger bei den Bisons entschuldigen, die sie erlegt haben. Heute wird die Natur mächtiger, und der Mensch ist Mensch, ein Tier, wie jedes andere auch: Ist er stark, strebt er nach Dominanz, ist er schwach, strebt er nach Kompromissen. Deswegen kehrt die Mentalität der Steinzeit zurück.

    Die Gewähr fürs Papier gibt’s Gewehr. Veränderung von Machtverhältnissen verändert auch das Bewusstsein, wenn die Grundlage, sich an Kompromisse zu halten, verschwindet, zerfallen auch die Kompromisse zu Staub. Weswegen wir ja Gesetze haben, um die Macht umzuverteilen und die Gesellschaft stabil zu halten. Und weswegen wir sterben, wenn die Gesetze selbst zum Werkzeug des Machtmissbrauchs degenerieren. Denn dann übernimmt das Gesetz des Dschungels.

    Als mitfühlender Mensch im Dschungel leben sie immer mit der Tragödie. Sie fühlen mit den Tieren mit, doch Sie müssen sie fressen, und Sie können nix tun gegen die Grausamkeiten, die sie einander antun. Im antiken Griechenland, im Mittelalter, spüren Sie diese Mentalität noch, allerdings nur unter Menschen, Staaten, Königen. Heute gibt’s Spuren davon beim Militär und in Gemeinschaften, die mit Stürmen oder Erdbeben leben müssen, in der amerikanischen Kultur, die aus dem harten Darwinismus kommt, in dem die unteren Kasten leben müssen. Und so kommt große Weisheit auch aus Hollywood.

    Die große Mehrheit von uns ist zu Babys degeneriert, allmächtigen Göttern, für die die ganze Welt nur Mamis Titte ist, nur dazu da, sie zu füttern.

    Und hier ist das Tier in uns, unser DNA-Totem, schlauer. Es kennt den Dschungel schon. Es weiß, wie man sich darin fühlt. Auch ein Zehnjähriger ist dem Erwachsenen näher als ein Baby.

    Donald Trump, Republikaner, NRA, machen ein Kinderspiel aus der Weisheit der amerikanischen Siedler-Cowboys-Farmer-Unterschichts-Romantik, denn im Schein hat man schon gewonnen, auch wenn man im Sein verliert. Das ist Inflation, was ich gern Arisierung nenne, um Adolf zu ärgern – früher war Adel etwas, das man sich durch Taten erringen müsste, dann wurde er vererbt, irgendwann wurde das Produkt so sehr verdünnt, dass man es wie Konfetti beim Karneval unters Volk werfen konnte, reine Zettelchen: Ariernachweis, Staatsbürgerschaft, der Mensch als Krone der Schöpfung.

    Und nun kehrt die Natur zurück und fordert mit Zähnen und Klauen und Stürmen und Dürren die Qualität zurück. Wir brauchen wieder echte Jäger, echte Sammler, echte Häuptlinge, echte Schamanen, eine echte Ethik, die uns hilft, im Dschungel zu überleben.

    Der große Fehler der amerikanischen Kultur liegt darin, dass sie Sie zum Loser macht, damit Sie sich wie ein Held fühlen können. Der Amerikaner ist stolz darauf, dass sein Rücken so viel Peitsche verträgt und wie reich er seinen Besitzer macht. Der Franzose reagiert auf Peitsche mit Revolution, der Deutsche zähmt die Revolution durch Sozialstaat, Gewerkschaften, friert sie in festen Strukturen ein. Die Amerikaner haben mehr geschafft, die Europäer – mehr erreicht.

    „Mitwelt“ klingt für mich wie die Reaktion eines begriffsstutzigen Straßenräubers, der die Natur mit dem Messer überfallen hat, wenn diese plötzlich einen Colt zieht. OK, OK, ich hab’s übertrieben, dann gibst du mir eben nur die Hälfte deines Geldes, und wenn du ganz brav bist und die Knarre wegsteckst, darfst du vielleicht sogar deine Rolex behalten! So bittet das Greenhorn im Wilden Westen um Tanzunterricht, und hat Glück, wenn ihm die Kugeln um die Füße fliegen und nicht um die Ohren.

    Tendenziell geht es also in die richtige Richtung. Aber wir sind immer noch in der Drückebergerei. Schwein und Fleisch sind zwei verschiedene Dinge, der Amazonas-Frosch ist Arier, das Schaf ein Gegenstand, weil wir sie nach Ästhetik und Nutzen einordnen, es ist immer noch der Größenwahn drin, was wir von der Natur halten, wie wir sie ordnen, sehen würden, hätte irgendeine Bedeutung. Es ist immer noch die Suche nach Kompromissen, der Versuch, die eigene Eitelkeit als Gott über allen Dingen möglichst zu schonen.

    Wir arbeiten nur in der Firma. Und wie in jeder Hierarchie, folgt aus beruflichem Aufstieg auch mehr Verantwortung. Eine Firma, die Babys alle Macht und alle Verantwortung überträgt, nuckelt nur Mami leer, und wenn die Milch plötzlich nach Knochenmark und Leichengift schmeckt, kann sie nur weinen und toben. Empathie, Mitgefühl, Rücksicht auf die Schwächeren – all das sind Überlebensstrategien, und die Firma unterscheidet nicht zwischen Mensch, Tier und Pflanze, hier wird Kompetenz befördert. Wenn wir Manager sein wollen und nicht bloß gemeine Baumwollpflücker – bitteschön, hier kommt der Eignungstest.

    Die alten Götter sind wieder da. Wir werden Opfer bringen, in Schweiß oder Blut, und das Opfer bestimmt, welchen Göttern wir dienen wollen. Der Evolution ist es egal, sie kommt voran, ob viele Ameisen winzige Schritte machen oder ein Löwe einen Sprung. Und es hilft, im Hühnchen beim KFC beides zu erkennen – sich selbst, der sich der Grausamkeit der Welt fügen muss, aber so viel Mitleid und Güte haben möchte wie möglich. Und den Engel, dessen Rache einen auf tausend Wegen verfolgt, auch wenn manche scheinbar nichts mit dem Hühnchen zu tun haben.

    Put your money where your mouth is, sagen die Amerikaner. Maulhelden, die sich was auf ihre Menschlichkeit einbilden, müssen auch beweisen, dass Sie eine Welt bauen können, in der sie leben und gedeihen kann. Nach den gleichen darwinistischen Regeln, wie alle Organismen und Ökosysteme gebaut werden. Das Raubtier erhebt sich überall, Sie müssen sich an seinen Zähnen und Klauen und Rudeln messen und beweisen, dass Hörner und Hufe und Herden mächtiger sind. Das Haifischmaul geht nicht weg, wenn Sie es ignorieren. Es geht nicht weg, wenn Sie es niederbrüllen. Es geht nicht weg, wenn Sie es Mami nennen. Es geht nicht weg, wenn Sie betteln und bitten und sich einschleimen. Es geht nicht weg, wenn Sie Verständnis und Mitgefühl für den Haifisch und seine Notlage entwickeln und verhandeln wollen. Es geht weg, wenn Sie die richtige Philosophie haben, um ihm zu entkommen. Es geht weg, wenn Sie das Richtige tun.

    Das Bild mit den Gehirnen wirkt übrigens wie die Speisekarte im Restaurant Zombie. Und irgendwie auch wie die Auflistung der Zielgruppen verschiedener Politparteien. Tja, schöne neue Welt bleibt hässliche alte Welt. Nur die Interaktionen von Alpha bis Omega werden durch Mitgefühl besser überwacht und dadurch humaner und effektiver gestaltet.

  6. 1906 erschien von Upton Sinclair “The Jungle”; ein Roman, der die völlig entmenschte industrielle Fleischverarbeitung in den riesigen Schlachtfabriken Chikagos beschrieb. Entmenscht nicht nur in Hinsicht auf die restlose Verwertung der Schlachtmasse (vormals: Tiere), sondern ebenso in Hinsicht auf die völlige Verwertung der Produktionsmasse (vormals: Menschen).

    Dieses Buch hatte in den USA erhebliche Auswirkungen auf Verbraucherschutz- und Sozialgesetzgebung. Es wurde auch schnell ins Deutsche übersetzt und erregte auch in Deutschland großes Aufsehen.

    Aber in Deutschland war man damals stolz, dass es eine derartige industrielle Fleischproduktion hier nicht gab, dass in Deutschland ein in den letzten Jahrzehnten vor der Jahrhundertwende enorm gestiegener Fleischkonsum auch mit ‘humanen’ Mitteln befriedigt werden konnte.

    Ein Fleischkonsum von um 1906 etwa 50 kg pro Kopf und Jahr – gar nicht weit entfernt vom heutigen Konsum von 52 kg (2022)!

    Deutschland ist seitdem deutlich kleiner geworden und die Einwohnerzahl deutlich gestiegen. Dennoch zeigen diese Zahlen m. E., dass nicht der Fleischkonsum per se problematisch ist, dass vielmehr die problematischen Produktionsmethoden weniger vom Fleischbedarf an sich, als vielmehr von der Nachfrage nach billigem Fleisch bestimmt werden.

    Auch ist die Welt heute deutlich globaler als 1900 – und weltweit gesehen sind 75% aller genutzten Agrarflächen ausschließlich für die Produktion tierischen Eiweißes geeignet. Der Versuch, auch nur einen Teil dieser Flächen mittels mechanischer Produktionsmethoden für die Produktion pflanzlicher Lebensmittel umzuwidmen, dürfte ungeheue ökologische Verwüstungen nach sich ziehen. Die Sowjetunion, Lyssenkos lustiges Versuchlabor, lieferte dafür ein paar schöne Beispiele.

    Der generelle Verzicht auf Fleisch bzw. tierisches Eiweiß ist also insoweit keine Lösung. Ich selber verzichte daher auch nicht auf Fleisch, und wenn ich vom Besuch beim Metzger die letzten Tage Abstand genommen habe, dann nur, weil ich keine Lust hatte, mich in die Schlange dort einzureihen.

    Die Entscheidung zum Vegetarismus kann ich dennoch völlig nachvollziehen, und darin Scheinheiligkeit zu sehen, bedarf schon eines sehr verqueren Blicks. Anders sieht es mit dem Veganismus aus – Veganismus zeigt m. E. eine völlige Abkopplung des Veganers von der Natur, von seiner Mitwelt. Einer Mitwelt, in der auch Omnivoren schon immer eine wichtige Funktion im Ökosystem hatten.

  7. @Michael 04.11. 07:44 / Felo.ai

    „Es fordert von allen Menschen, Tiere mit Mitgefühl zu behandeln und grausame Praktiken zu vermeiden.“

    Gerade die Massentierhaltung hat auch durchaus Vorteile. Die braucht weniger Futtermittel pro Kg Fleisch, und sowohl weniger Kontakt mit Wildtieren wie weniger Kontakt mit Menschen reduziert die Gefahr von Zoonosen.

    Dennoch würde ich den Tieren gerne draußen Auslauf gönnen. Sehr viel mehr Platz in den Ställen wäre allerdings auf jeden Fall machbar.

    Bei allen Mitweltfolgen schmeckt es mir aber doch. Weniger ist dabei mehr, dann schmeckt es doch sogar noch besser, wenn weniger davon auf den Tisch kommt. Und wenn Milchprodukte und Eier konsumiert werden, dann fällt auch Rindfleisch und Hähnchenfleisch an. Und wenn man Schweine mit Resten füttern kann, nutzt man eben auch diese Reste. Und so manche Weideflächen könnte man gar nicht als Ackerland nutzen, da bleibt nur die Nutzung durch Weidetiere.

    Die Menge macht wohl erst die richtigen Probleme.

    Die Tierhaltung bedeutet aber auch eine gewisse Reserve, wenn z.B. ein Supervulkanausbruch die globale Landwirtschaftliche Produktion einbrechen lässt. Dann kann man sofort alle Tiere schlachten und zügig verzehren und die danach eingesparten Futtermittel direkt essen. Naja, unwahrscheinlich, dass das mal wirklich passiert.

    • Lieben Dank, @Tobias

      Ich freue mich, wenn Du Deinen Ressourcenverbrauch beschränkst und sehe mich nicht als Aufseher für Deinen Fleischkonsum. Wenn Dir Tierfleisch aus Massentierhaltung weiterhin “schmeckt”, dann ist das eben so.

      Als Vegetarier habe ich längst nicht mehr das Gefühl, auf Geschmack verzichten zu müssen. Vegetarische Burger, Würste, Schnittwurst, Cordon Bleu usw. – es gibt inzwischen fast alles und meine Geschmacksnerven haben sich durch den Verzicht auf oft behandeltes Tierfleisch eher verfeinert. Ich genieße Pflanzenkost und fühle mich auch gesundheitlich besser als davor.

      Schon jetzt freue ich mich auf den Besuch der neuen, veganen Fleischerei in Stuttgart!

      https://kessel.tv/erste-vegane-fleischerei-eroeffnet-in-stuttgart-mitte/

      Aber selbst in meiner Familie gibt es zu Pflanzenkost unterschiedliche Haltungen und ich sehe mich nicht als Vormund (!) anderer Menschen. Über verantwortungsvollen Konsum freue ich mich, Du musst Dich vor mir aber auch für nichts rechtfertigen.

  8. @MB: “Sie scheinen sich selbst / das Leben sehr zu hassen, und daher soll alles andere stellvertretend lodernd brennen.
    Neugierig bin ich: Wo/was ist der Erlöser, der Ihnen vorschwebt?”

    Ich schreibe die Antwort mal so, daß einer wie Blume nicht widerstehen kann:
    👋😃
    Ich habe Depressionen die ich inzwischen behandeln lassen muss, aber das ist ja auch kein Wunder, bei all den wettbewerbsbedingt-konfusen Heucheleien, Lügen, Intrigen, bzw. Dummheit in heuchlerisch-verlogener Schuld- und Sündenbocksuche, die man im zeitgeistlich-reformistischen Kreislauf des stets und überall gleichermaßenen imperialistisch-faschistischen Erbensystem ertragen muss – Ich kann verstehen, dass zunehmend mehr Menschen der gleichermaßen unverarbeitet-instinktiven Bewusstseinsschwäche mit zunehmender Angst und Gewalt begegnen, deshalb bin ich als Sozialist/Kommunist gegen falsche Feindbilder und faule Kompromissbereitschaft die dem gleichen manipulativ-schwankenden Dogma folgen und nun “freiheitliche Demokratie” sind.

    Gott ist die Methapher für die zweifelsfrei-eindeutige Vernunft des Geistes/Zentralbewusstseins der Schöpfung, Mensch, in der Vernunftbegabung für das ganzheitlich-ebenbildliche Wesen, bedeutet ALLE und nicht “Individualbewusstsein”, es kann eben nicht jeder einfach so profitieren wie Blume, der Surfer auf dem Zeitgeist, Erlöser muss Mensch wirklich-wahrhaftig zusammen sein, aber wir spielen nur “Warten auf Godot” (in irgendeiner Endlösung, in Stumpf-, Blöd- und/oder Wahnsinn)!?

    Ich hasse nur offensichtliche Heuchler und Lügner.
    Opportunistische Populisten, in wettbewerbsbedingter Konfusion, die höchstwahrscheinlich nicht wissen was sie tun, sind weniger schlimm, solange sie Menschen nicht mehr verletzen als es eh schon systematisch-institutionell im Verhältnis 1:5 (Wohlstand : Tittytainment) geschieht.
    👋😇🤚
    Grüße zurück, Bremerhaven steht noch

    • @hto

      Sie schrieben:

      “ Ich schreibe die Antwort mal so, daß einer wie Blume nicht widerstehen kann:“

      Kann sein, dass Sie dialogische Monisten für schwach halten, weil sich Menschen wie ich ernsthaft für andere – wie Sie – interessieren. Es kann sogar sein, dass Sie und andere diese vermeintliche „Schwäche“ als Einladung zum Trolling, zur Manipulation und zum Haten missverstehen.

      Es ist mir egal. Ich habe mich entschieden, nicht zynisch und kalt zu werden. Zumal feindselige Dualisten eigentlich immer auch unglücklich sind. Was Sie ja auch bestätigt haben. Und Sie kommen ja auch immer wieder – in Ihrer ganz eigenen Variante von Hoffnung.

      Ich will und werde Ihren Hass also nicht erwidern. Sie tun mir eher Leid.

      Alles Gute Ihnen.

    • @hto, Dank für die verständliche Antwort!
      “Erlöser muss Mensch wirklich-wahrhaftig zusammen sein”–> Einige Leute auch hier auf dem Blog versuchen ja anscheinend das ihnen Mögliche.
      Auf die Idealvariante hoffen wohl viele, aber tja, “Warten auf Godot”, auch in der praktischen Hands-On-Variante. Weshalb das so ist, wird ja immer wieder thematisiert auf dem Blog.

      Grüße in den Norden 🙂

  9. @hto 05.11. 11:40

    …,Erlöser muss Mensch wirklich-wahrhaftig zusammen sein, aber wir spielen nur “Warten auf Godot“…

    Aber wie soll das denn konkret ablaufen? Es kann doch nur der eine oder andere sich Gedanken machen und sich auf die Suche nach Lösungen aufmachen. Und weil natürlich keiner alles kann, muss man eben zusammenarbeiten, sich austauschen und die konkreten Aufgaben aufteilen.

    Wo wir dann fast automatisch den dialogischen Monismus nutzen müssen. Nur so können aus Einzelperspektiven wirkliche Lösungen werden.

    Die geforderte Wahrhaftigkeit ist dabei nebenbei tatsächlich wirklich wichtig. Und auch entscheidet die tatsächliche Wahrhaftigkeit aktueller und zukünftiger KI darüber, ob das Segen oder doch wieder mal Fluch wird.

  10. @Michael 04.11. 20:14 / felo.ai

    „– **Rindfleisch**: Etwa **8 bis 9 Kilogramm Getreide oder Futtermittel** pro Kilogramm Fleisch[6][15].
    – **Schweinefleisch**: Rund **2,8 bis 2,9 Kilogramm Futter** pro Kilogramm Fleisch[26].
    – **Hühnerfleisch**: Hühner sind effizienter und benötigen etwa **2,6 Kilogramm Futter** pro Kilogramm Fleisch[20].“

    Wenn man nun überlegt, welches Fleisch man besser essen sollte, muss man bedenken, dass Rinder überwiegend Gras fressen, welches sehr hohe Erträge pro Hektar mit sich bringen kann. Außerdem sind die meisten Weideflächen gar nicht als Ackerland nutzbar. Zusätzlich geben Kühe eine ganze Menge Milch, mit deutlich mehr Effekt pro Futtermenge als das Rindfleisch.

    Entsprechend ist das Rindfleisch auch teurer als Schweine- und Hühnerfleisch, aber Milch und Milchprodukte billiger. Nur Eier sind noch billiger. Auf den Nährwert gerechnet alles.

    Außerdem führen Kühe, wenn sie Glück haben zumindest, noch ein recht komfortables Leben auf der Weide. Schweinen und Hühnern geht es meistens sehr viel schlechter.

    Ich bin in keinster weise zufrieden mit den Bedingungen in der Massentierhaltung. Aber Preise wie im örtlichen Biosupermarkt kann ich schlichtweg unmöglich bezahlen. Die Haltungsbedingungen müssten aber schon deutlich besser werden können, wenn man 20% mehr Geld ausgibt.

    So wenig Fleisch, Eier und Milchprodukte wie möglich, und und dafür öfter mal mehr Hülsenfrüchte spart aber sogar Geld. Nur so manche Ersatzprodukte sind gerne auch mal ganz schön teuer. Aber durchaus lecker dabei. Das entsprechende Angebot bin ich aber erst am erkunden.

    • Ja, @Tobias – und ergänzend kann ich dazu noch erwähnen, dass die industrielle Massentierhaltung oft durch brutale Konzerne betrieben wird. Dagegen produzieren landwirtschaftliche Familienbetriebe zunehmend erneuerbare Friedens- und Wohlstandsenergien, statt wertvolle Ressourcen und auch Flächen zu verschwenden. Wer es wirklich gut mit der deutschen Landwirtschaft meint, unterstützt die Wertschöpfung vor allem durch Photovoltaik, Biogas und Energiespeicher, bremst damit auch die Klima- und Wasserkrise.

  11. Die gütige Mutter Natur liebt ihre Kinder.

    Die intelligenten, empfindungsfähigen und sozialen Orcas töten
    die intelligenten, empfindungsfähigen und sozialen Delphine.

    Ein Wolf muss jede Woche ein Reh qualvoll zerfleischen.
    Wenn der Wolf das nicht kann, dann verhungert er qualvoll.

    Das Leiden hat in der Natur jedes Jahr ein Ausmaß, das alle
    erträglichen Vorstellungen übersteigt. In der Minute, in der
    ich diesen Satz niederschreibe, werden Tausende von Tieren
    bei lebendigem Leibe gefressen; andere laufen bebend vor
    Angst um ihr Leben; wieder andere werden langsam und von
    innen heraus durch gefräßige Parasiten zugrunde gerichtet
    oder sterben an Hunger, Durst oder Krankheit.
    (Richard Dawkins)

    Wildtierleid bezeichnet das Leid von Tieren in der Natur.
    https://web.archive.org/web/20220816072014/https://de.wikipedia.org/wiki/Wildtierleid

    • Ja, @Karl Bednarik – jede Geburt führt auch zum Tod, Freude und Leid bleiben auch in der Natur eng verschränkt. Hier auf dem Blog haben wir entsprechend oft die philosophische Frage der Anthropodizee diskutiert.

      https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/mehr-oder-weniger-kinder-in-die-welt-setzen-anthropodizee-systemtheorie-religionsdemografie/

      Allerdings wäre es nach meiner Auffassung ein krasser, naturalistischer Fehlschluss, daraus zu schließen, dass Menschen deswegen weiterhin andere Menschen, Tiere und Pflanzen bis zur Vernichtung ausbeuten dürften. Dann wäre auch jeder Krieg ein Argument für weitere Kriege – und wir würden im Abgrund des Sozialdarwinismus landen.

      Wenn wir den Kurs des Fossilismus und der industriellen Massentierhaltung so fortsetzen, verursachen wir vermeidbares und unnatürliches Leid und zerstören auch unsere eigenen Lebensgrundlagen als Menschen. Kurz: Wer die Mitwelt aus Gier zerstört, wird seiner und ihrer Verantwortung nicht gerecht. Meine ich.

  12. @Karl Bednarik 06.11. 06:42

    „Wildtierleid bezeichnet das Leid von Tieren in der Natur.“

    Man kann hier nicht so gut vom Menschen auf Tiere schließen. Tiere machen sich kaum Sorgen und Ängste wie wir Menschen wenn es um die fernere Zukunft geht. Und sind entsprechend guter Dinge, wenn sie satt sind und keine aktuell konkreten Gefahren fürchten müssen.

    Und Krank werden wir Menschen nun auch öfter, was auch die Medizin meisten nur lindern kann.

    Dennoch lohnt sich doch das Leben, und kann auch richtig wunderbar sein. Wenn man nur schon mal was Vernünftiges macht, als Mensch jetzt, geht es einem auch besser. So zumindest meine Erfahrung.

    Und das bloße Mitsein in dieser wunderbaren Natur dürfte nicht nur uns Menschen schon Freude bereiten. Entsprechend mag es auch das Haushuhn, wenn es raus kann an die Sonne und Staubbäder nehmen kann oder sich im Sommer schön im Schatten großer Bäume des Lebens freuen kann.

    Unterm Strich ist diese Veranstaltung Kosmos und lebensfreundlicher Planet eine saugute Idee, finde ich. Auch wenn es mal sehr schmerzhaft werden kann. Was jetzt aber als Mensch oder Nutztier öfter die Folge von durchaus vermeidbarem menschlichem Fehlverhalten sein kann.

  13. 2002 bin ich da ausgestiegen. ich hatte regelmäßig für einen Zulieferer eine Fleischfabrik in Rheda-Wiedenbrueck gearbeitet. Als ich über Nacht meine Software mit regelmäßiger Kontrolle laufen ließ, habe ich mir die ingenieur-maessigen Fachzeitschriften aus der Branche mal zu Gemüte geführt. Da habe ich dann entschieden, das nicht mehr zu konsumieren.

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