Studienbrief “Religion und kulturelle Evolution” an der Uni Freiburg

BLOG: Natur des Glaubens

Evolutionsgeschichte der Religion(en)
Natur des Glaubens

Was es inzwischen nicht alles gibt! Das Institut West-Östliche Weisheit an der Universität Freiburg, geleitet von Prof. Dr. Dr. Bernhard Uhde und Prof. Dr. Dr. Thomas Böhm bietet ein berufs­begleitendes / post­be­ruf­liches Kontakt­studium „Spiritualität und Interkulturalität“ an.

InstitutUniFreiburg

 

Zumal ich mich an eine persönliche Begegnung mit Prof. Uhde gerne erinnere, hatte ich mich also sehr gefreut, als ich gebeten wurde, ein Studienbrief-Modul zum Thema “Religion und kulturelle Evolution” zu verfassen.

Das tat ich gerne, äußerte aber Ihnen zuliebe dazu eine Bitte: Ich wollte diesen Modultext dann auch den Leserinnen und Lesern von Natur des Glaubens zur Verfügung stellen dürfen.

Und dankenswerterweise war das möglich – hier ist er also, zum selbstverständlich kostenfreien Download:

Blume, M.: “Studienbrief: Religion und kulturelle Evolution”, Freiburg 2014

Der Inhalt:

7 Religion und kulturelle Evolution

7.1 Die Verbindung zwischen biologischer und kultureller Evolution

7.2 Die Evolution von Religiosität und Religionen

7.3 Evolvierende Religionen, Kooperation und Reproduktion

7.4 Religiosität, Spiritualität und Magisches Denken

7.5 Das biokulturelle Dilemma der Theologen – und der Atheisten

7.6 Kulturelle Evolution und Medien

7.7 Gibt es Fortschritt in der kulturellen Evolution?

Einen Lehrauftrag habe ich nicht angenommen, so dass ich Sie bitten darf, bei Interesse am Institut bzw. dem Kontaktstudium direkt auf die Kolleginnen und Kollegen in Freiburg zuzugehen.

Und zuletzt noch ein Hinweis in eigener Sache: Auf dem Theopop-Blog ist heute ein Gastbeitrag von mir erschienen:

* Religiot ist, wer trotzdem lacht. Die Radikalisierung des Humors im Internet.

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Dr. Michael Blume studierte Religions- und Politikwissenschaft & promovierte über Religion in der Hirn- und Evolutionsforschung. Uni-Dozent, Wissenschaftsblogger & christlich-islamischer Familienvater, Buchautor, u.a. "Islam in der Krise" (2017), "Warum der Antisemitismus uns alle bedroht" (2019) u.v.m. Hat auch in Krisenregionen manches erlebt und überlebt, seit 2018 Beauftragter der Landesregierung BW gg. Antisemitismus. Auf "Natur des Glaubens" bloggt er seit vielen Jahren als „teilnehmender Beobachter“ für Wissenschaft und Demokratie, gegen Verschwörungsmythen und Wasserkrise.

9 Kommentare

  1. Und zuletzt noch ein Hinweis in eigener Sache: Auf dem Theopop-Blog ist heute ein Gastbeitrag von mir erschienen:

    “Muss auch religions- und minderheitenfeindlicher „Humor“ Grenzen haben?”

    Das ist die Frage, die Sie bewegt, gell, wie kann man da mit dem Strafrecht kommen?

    MFG
    Dr. W

  2. @Webbär

    Nein, für eine Verschärfung des Strafrechtes spreche ich mich nicht aus und sehe auch keinen Bedarf dafür. Humor ist eine Frage der Umgangsformen, entsprechend sollten seine Grenzen möglichst freiheitlich ausgehandelt werden.

    • Noch mal kurz zu Ihrem Gastbeitrag bei THEOPOP, Herr Dr. Blume:
      Sie legen regelmäßig “Grenzen” nahe; wäre es möglicherweise eine Idee, wenn Sie ebenfalls regelmäßig klarstellen, welche Grenzen Sie genau meinen, vermutlich: Anstandsgrenzen?
      Was zudem noch auffällt ist dass Sie bei der gruppenbezogenen Ablehnung von Menschen zwischen der Ablehnung auf Grund unveränderlicher Merkmale und der Ablehnung auf Grund der Trägerschaft von Ideenlehren unzureichend unterscheiden.
      Religionen sind Ideenlehren und Ideenlehren sind dafür da angenommen oder abgelehnt zu werden.
      Last but not least fällt auf, dass Sie regelmäßig emotionalisieren und über die Befindlichkeit anderer spekulieren, es muss in diesem Zusammenhang nicht Hass sein, der berechtigte oder unberechtigte Kritik anleitet.

      MFG
      Dr. W

      • @Webbär

        Ja, genau Anstandsgrenzen. Und die sind immer ausgehandelt und immer fließend – wie lange Siezt man wen, wie redet man seine Eltern an (zwischen “Danke, Mama.” oder “Korrekt, Alde!”), welche Witze sind bei welchem Anlaß und gegenüber wem angebracht usw.

        In der Frage der gruppenbezogenen Ablehnung von Menschen erscheint die Unterscheidung von “der Ablehnung auf Grund unveränderlicher Merkmale und der Ablehnung auf Grund der Trägerschaft von Ideenlehren” tatsächlich als fragwürdig. Juden und “Zigeuner” wurden aufgrund ihrer Abstammung verachtet, auch wenn sie sich kulturell und religiös assimiliert hatten. Deutsche oder Russen erlebten auch dann Ausgrenzung, wenn sie ihre Staatsbürgerschaft gewechselt hatten. Transsexuelle wurden angegriffen, “weil” sie ihre geschlechtliche Identität verändert hatten usw.

        Es ist eben ein Unterschied, ob Sie sich für oder gegen “Ideenlehren” entscheiden oder Menschengruppen verachten, die in Ihren Augen eine bestimmte “Ideenlehre” (nach Ihrer Interpretation und Wahrnehmung!) vertreten. Wie schnell die Unterschiede z.B. zwischen Antijudaismus, Anitzionismus und Antisemitismus dabei immer wieder verwischten, ist ja historisch hinlänglich aufgearbeitet.

        Und, ja, die Rationalitätsbehauptung nehme ich Menschen nicht ab, die teilweise mehrere Stunden pro Tag in die Verhöhnung bestimmter Menschengruppen “investieren”. Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit hat immer auch (oft sogar: vor allem) eine emotionale Komponente. Und Sie wissen ja, dass ich generell der Auffassung bin, dass wir Menschen heute die im rationalen Diskurs verborgene “Macht” unserer Emotionen noch eher unterschätzen.
        https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/danke-euch-fuer-2013-ein-jahr-der-emotionen/

    • @Michael Blume
      danke für den Artikel, nichts direkt Neues, aber durchaus interessant zu lesen.

      Den Beitrag auf Theopop fand ich zumindest anregend, wenn auch der Titel eher wenig Sinn macht. Religioten geht nach meinem Verständnis der Humor ab, über sich selber zu lachen.

      • Vielen Dank, @Thomas!

        Ja, ein Studienbrief sollte ja ins Thema und also bereits relativ gesichertes Wissen einführen. Freut mich, dass er Dir – als “Profi” – dennoch zugesagt hat. 🙂

  3. Danke für Ihre Nachricht, kA warum Sie anders Meinenden Emotion vs. Ratio unterstellen, aber wirklich wichtich scheint dieser Punkt: ‘In der Frage der gruppenbezogenen Ablehnung von Menschen erscheint die Unterscheidung von “der Ablehnung auf Grund unveränderlicher Merkmale und der Ablehnung auf Grund der Trägerschaft von Ideenlehren” tatsächlich als fragwürdig.’

    Hier müssen Sie mal ran, es kann gute bis sehr gute Gründe geben Ideenlehren und deren Träger, gerne auch gruppenbasiert, abzulehnen.

    MFG
    Dr. W

    • @Webbär

      Den oft verdrängten Gegensatz von Emotio und Ratio unterstelle ich nicht nur “anders Meinenden”, sondern allen Menschen inklusive mir selbst. Die nachträgliche Raionalisierung – auch, aber nicht nur für negative Gefühle gegenüber anderen Menschen(gruppen) – sowie die Bewältigungsstrategien kognitiver Dissonanz sind ein universales Phänomen und längst ein ergiebiges Feld der kognitions- und sozialpsychologischen Forschung. Vgl.
      http://en.wikipedia.org/wiki/Rationalization_(making_excuses)

      (Der deutsche Wiki-Artikel dazu ist leider noch sehr schwach.)

      • Der Webbaer bucht’s als Zuruf, dass zumindest einige die Ablehnung von Ideenlehren und deren Trägern nicht der Ratio allein obliegen lassen.

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