Schmerz & Konkurrenz – Warum sich das Wissen um erneuerbare Friedensenergien und die Wasserkrise so langsam verbreitet

Deutschland diskutiert erregt über bis zu fünf Prozent Verteidigungsausgaben und die Frage, ob “Klimaschutz” oder dessen Verdrängung mehr kosten.
Yes, 78 % (achtundsiebzig Prozent) haben die Zusammenhänge zwischen fossilen Gewaltenergien wie Erdöl und Erdgas einerseits und erneuerbaren Friedensenergien wie Solarenergie und grünem Wasserstoff andererseits bereits verstanden, weitere 18 % auch schon “davon gehört”!
Aber, Moment – es handelt sich hierbei nur um eine Umfrage innerhalb einer kleinen Mastodon-Blase von ohnehin Interessierten. Gerade einmal 152 Menschen haben innerhalb eines Tages darauf geantwortet.
In einer Mastodon-Umfrage vom 16. Mai 2025 gaben 78% der 152 Antwortenden an, ihnen seien die Zusammenhänge zwischen fossilen Gewaltenergien und erneuerbaren Friedensenergien “bekannt”. Screenshot: Michael Blume
Und so bemerkt @Daniel Kleeblatt dazu auch trocken und zutreffend: “Hier in der Blase vermutlich bekannt, außerhalb weniger.”
Wissen breitet sich allenfalls langsam über Medienblasen aus, wird “zerblasen”
Seit über 10 Jahren kämpfe ich mit Büchern, Vorträgen, Blogposts, Interviews, Podcasts, persönlichen Gesprächen usw. darum, die Erkenntnisse schon der politikwissenschaftlichen Rentierstaatstheorie und der volkswirtschaftlichen Ressourcenfluch-Theorie bekannter zu machen. Und deswegen kann ich inzwischen mit Sicherheit sagen – es ist meist kein böser Wille, der es uns Menschen schwer macht, sondern Anpassungsschmerz (Reaktanz & kognitive Dissonanz) sowie das Konkurrenzprinzip der Aufmerksamkeitsökonomie.
Als Sprachbild für den Schmerz durch Falsifikation eigener Annahmen und die Annäherung an die Wahrheit, auch durch die damit verbundene Verantwortung wählte der große Humanist, Sozialliberale und Erkenntnistheoretiker Karl Popper (1902 – 1994) daher sogar das Tragen des Kreuzes.
In der Hossa Talk-Folge 184 sprach ich ausführlicher über den Schmerz der Wahrheit und Poppers Kreuz-Metapher dazu. Screenshot der Zitat-Kachel: Michael Blume
So schloss Popper – gemeinsam mit seiner Frau auf der Flucht vor den Nationalsozialisten in Neuseeland – den ersten Band seines Hauptwerkes “Die offene Gesellschaft und ihre Feinde: Der Zauber Platons” mit den Sätzen:
“Wenn wir mit der Unterdrückung von Vernunft und Wahrheit beginnen, dann müssen wir mit der brutalsten und gewaltsamsten Zerstörung alles dessen enden, was menschlich ist.
Es gibt keine Rückkehr in einen harmonischen Naturzustand.
Wenn wir uns zurückwenden, dann müssen wir den ganzen Weg gehen – wir müssen wieder zu Raubtieren werden.
Wir stehen hier vor einer Frage, die wir klar beantworten müssen, so schwer dies für uns auch sein mag.
Wenn wir von einer Rückkehr in unsere Kindheit träumen, wenn wir versucht sind, uns auf andere zu verlassen und auf diese Weise glücklich zu sein, wenn wir davor zurückschrecken, unser Kreuz zu tragen, das Kreuz der Menschlichkeit, der Vernunft und unserer Verantwortung, wenn wir den Mut verlieren und der Last des Kreuzes müde werden, dann müssen wir uns zu stärken versuchen, mit dem klaren Verstehen der einfachen Entscheidung, die vor uns liegt.
Wir können zu den Raubtieren zurückkehren.
Aber wenn wir Menschen bleiben wollen, dann gibt es nur einen Weg, den Weg in die offene Gesellschaft.
Wir müssen ins Unbekannte, ins Ungewisse und ins Unsichere weiterschreiten; wir müssen die Vernunft benutzen, die uns gegeben ist, um, so gut wir es eben können, für beides zu planen: für Sicherheit und Freiheit.”
Der zweite, diese Erkenntnisabwehr verstärkende Aspekt ist die Konkurrenz in der Aufmerksamkeitsökonomie. Die meisten Aktiven in der Wissenschaftskommunikation kämpfen vor allem für die eigene Bekanntheit und wollen etwa eigene Bücher verkaufen. Deswegen sind gegenseitige Zitierungen, Dialoge, Kooperationen sehr viel seltener, Konkurrenzdenken bis hin zum feindseligen Dualismus die Norm. Oft werden sogar die gleichen Sachverhalte und Erkenntnisse immer wieder neu akzentuiert und verpackt, um die jeweils eigene Anhängerschaft zu füttern. Es klingt traurig, ist aber Ergebnis unserer menschlichen Psyche auch als Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler: Zwischen der kleinen Zahl der Wissenschaft öffentlich Kommunizierenden besteht regelmäßig Missgunst.
So kann ich als Christdemokrat zwar einerseits christliche, bürgerliche, konservative Milieus besser erreichen. Ich muss aber andererseits damit leben, dass ich für viele Progressive immer “der Feind” bleiben werde, der zumindest zu Lebzeiten zu meiden ist. Selbst wenn wir uns persönlich kennen und schätzen, so verstehe ich doch, dass allzu offenes Miteinander die jeweilige Anhängerschaft irritieren würde: Wer mit “dem Feind” dialogisiert, gerät leicht selbst unter Verratsverdacht. In einer polarisierten Gesellschaft ist überparteiliche Zusammenarbeit noch gewagter als interdisziplinärer Dialog.
In einer doppelten Buchrezension habe ich diese mediale Zerblasung einmal getestet und zwei Bücher zum fossilen Versagen gleichzeitig empfohlen: Christian Stöcker, der in “Die Männer, die die Welt verbrennen” vor allem Versagen und Lobbyismus von Wirtschaftsliberalen und Konservativen aufzeigt und Peter Sloterdijk, der in “Die Reue des Prometheus” auf die fossilen Traditionen von Sozialismus bis Sozialdemokratie hinweist.
Auch Sachbücher werden leider gerne in Blasen nachgefragt. Foto: Michael Blume
Die Doppelrezension war auch ein kleiner Versuch und das Ergebnis ahnen Sie sicher schon: Rechte wandten sich mit Abscheu gegen das Lesen von Stöcker und Linke wiesen es empört von sich, jemals einen Sloterdijk in die Hand zu nehmen. Die allermeisten Rückmeldenden erklärten mir, dass sie genau das Buch lesen würden, dass sie in ihren dualistischen Annahmen über die Dummheit der Anderen bestätigen würde. Auch Bücher sollen die eigene Gesinnung und Blasen eher festigen als herausfordern. Ein dialogischer Bücherschrank ist den meisten zu anstrengend, zu teuer und zu riskant.
Es wird also gerade auch für uns Aktive immer schwerer, den je eigenen Commitment-Tunnel zu verlassen, in den wir doch schon so viel investiert haben.
Das Commitment-Paradox in der digitalen Aufmerksamkeitsökonomie: Umso stärker wir für eine Sache brennen, umso mehr drohen auch wir selbst uns in einem einsamen, durch Konkurrenzdenken geprägten Commitment-Tunnel zu verlaufen. MIchael Blume mit Leonardo.ai
Persönliche Schlussfolgerung: Nicht aufgeben, nicht verbittern und Medienprosumierende stärken
Für mich selbst habe ich in all den Jahren eine Haltung dazu erarbeitet, die auf drei emotionalen und, ja, auch spirituellen Säulen beruht.
So habe ich mich, erstens, auch hier entschlossen, nicht aufzugeben, weil jedes Leben zählt. Andere mögen über die kleine Blase auf Mastodon spotten – mir bedeutet jeder einzelne Mensch etwas, der sich auf das Erkennen und Annehmen der wissenschaftlichen Zusammenhänge eingelassen hat. Ich werde wohl nie alle erreichen, aber jede Person ist mir für sich genug. Deswegen freue ich mich über die obige Mastodon-Umfrage, auch wen die Zahl der Antwortenden klein erscheinen mag.
Zweitens habe ich mich dafür entschieden, nicht zu verbittern sondern auch wissenschaftlich dankbar zu bleiben. Das bedeutet konkret, dass ich auch weiterhin den Commitment-Tunnel verlassen, Kolleginnen und Kollegen zitieren und empfehlen werde – auch wenn mir längst klar ist, dass die wenigsten dies jemals erwidern werden. Immerhin wird es vielleicht ein paar nette Nachrufe geben. Die digitale Aufmerksamkeitsökonomie betrifft und vergiftet eben nicht nur Andersdenkende. Aber es ist doch unsere Entscheidung, ob wir das mit uns machen lassen.
Und schließlich versuche ich, so viel wie möglich Menschen dazu zu gewinnen, selbst als Medienprosumierende im Fediversum aktiv zu werden und Wissen zu teilen. Denn diejenigen, die oft noch gar nicht so tief im Commitmenttunnel stecken, sind oft sehr viel weiter und neugieriger als jene, die bereits über Jahre hinweg vom Konkurrenzdenken verformt wurden. Und – wer weiß? – vielleicht ändert sich bei genügend großer Beteiligung auch einmal die mediale Kultur?
So vertrete ich ja eine Musik-Theorie der Hoffnung und erlebe diese durch das vielfältige und kollaborative “We pray” von Coldplay und immer mehr Mitwirkenden auch bestätigt. Auch die Schmerzen durch Vielfalt, Wissenschaft und Dialog ertragen sich gemeinsam leichter. Hoffe ich.
Servus @Michael,
vielen, vielen Dank für diesen Beitrag. 🙂
Vielleicht ist das Problem ja weniger das Wissen, den dieses kann man sich besorgen und ist in sekundenschnelle erreichbar.
Die frage ist, ob dieses Wissen, das Herz, die Emotion trifft. Ich kann mir vorstellen das so ziemlich jeder Mensch Logisch den Weg, was schief läuft und warum, nachvollziehen kann. Warum die Lösungen dabei so weit gestreut und vollkommen irrwitzig zweitweise ausfallen, mag wohl daran liegen das eben die Emotion mitentscheidet, nicht die Logik an sich.
So ist es jedenfalls bei mir. Für die Dinge die mir wichtig sind, bin ich bereit viel zu geben, bis hin zu übermäßiger Nachsicht meiner eigenen Position was wiederum Verblendung begünstigt.
Wenn man dann versucht es eher zu umfassen, sich selbst nicht zu zentral zu nehmen, so wird man bei den Gruppen zu denen man sich zugehörig fühlt schnell ein Außenseiter, ein Verräter an der Sache.
.Das Gute ist, die Weltgeschichte ist voller Menschen die im laufe ihres Lebens Weisheit erlangt haben und ich gehe davon aus das Weisheit eher emotional entspringt.
Nur, wie kann man Weisheit bringen?
Danke & ja, @Berthold Forster – ich denke, wir haben uns im Fossilismus in den Emotionen & auch Ärmeren sowie Frauen verachtenden Mythos des vermeintlich völlig rationalen, von Vernunft und Interessen geleiteten Homo oeconomicus treiben lassen:
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/blume-und-ince-1-die-interdisziplinaere-podcast-folge-zum-homo-oeconomicus/
Doch tatsächlich zeigen sowohl die gespeicherten Erfahrungen etwa in Judentum ✡️ und in Christentum ✝️ wie auch die Befunde der Evolutions- und Verhaltenspsychologie immer wieder, wie schwach, verführbar und auch zerbrechlich unsere Vernunft ist.
Und sinnigerweise sind wir auch in Hochschulen und generell der Wissenschaftskommunikation selbst von der Rationalitäts-Illusion betroffen. So analysieren wir sehr schnell in anderen Milieus schädliche Konkurrenz-Dynamiken, bei uns selbst aber kaum. Denn „wir“ seien ja top-ausgebildet und also top-rational…
Dass Wahrheit schmerzt, haben ja auch gerade wir selbst immer wieder erfahren. Also haben wir eigene Expertisen entwickelt, diesem Schmerz und Anpassungsdruck wortreich auszuweichen…
Was du übst, wird übermächtig, was du würgst, das ist bald fort
Fressen, Stumpfsinn, Risse wachsen, Routine, vernunftgewollt
Macht mächtiger, Fette fetter, Ohnmacht, Mangel überall
Konservativ bis zum Ende wahrst du ‘n bittersüß’n Verfall
Du bist Zahnrad und sonst nichts mehr, Rotation deine Natur
Drängt das Los auf neue Wege, wird die Drehung schneller nur
Das Grab brüllt vor deinen Augen, doch Kurs ändern kannst du nicht
Kein Anpassungspotenzial mehr, jeder Wandel tötet dich
Der Weltmeister im Blutsaugen ist Hochleistungsfachidiot
Nur für das Blutsaugen taugt er, Blut ist ihm Gebot und Not
Milch und Honig mögen fließen, für dich sind sie Schall und Rauch
Der Darmtrakt, der sie verdaute, wurd’ dir niemals eingebaut
Maschine braucht neue Därme, du schaffst bestenfalls nur Krebs
Der Erhalt deines Kreislaufes ist alles, wonach du strebst
Der ist Bauteil von Schaltkreisen, alle starr vor deiner Angst
Kollektivgeist der Maschine, den du gibst, leitest, empfängst
Nabelschnur bleibt Nabelschnur dir, doch wird Strick um deinen Hals
Es spaltet den Krüppelschädel kognitive Dissonanz
Die Verschwörer, Fremden, Hasser, all die Bösen, das bist du
Der Tritt, den du vorne austeilst, rast von hinten auf dich zu
Sind Agenten der Maschine, alle, immer, überall
Sind das Spinnennetz aus Fliegen, lass’n einander keine Wahl
Jeder reißt sein Pfund vom Fleische, ein Pfund für zwei erzeugt Krampf
Paralyse, Fieber, Ohnmacht, der Maschine Todeskampf
Haben bremst, Brauchen bewegt dich, ein Trog zähmt die Doppelsaat
Ihn umkreisen die Fraktionen, Hungrig fern, verdrängt von Satt
Blutschwund saugt Satte zur Quelle, verschmilzt sie zum Angststarrkern
Hunger schmiedet im Ring draußen am tobenden Chaosstern
Gibt’s genug Futter für alle, nützt die Kooperation
Kannst größere Beute reißen, trotz Teilen wächst die Portion
Leert dein Teller sich durchs Teilen, fügt das Sehen sich dem Sinn
Wie gestern von Jagdgenossen, bist heut’ von Neidern umringt
Und so weiter und so fort. Ist aus einem Gedichtchen über den Aufstieg und Untergang von Welten, das rein künstlerisch umso schlechter wurde, je mehr Strophen ich eingefügt habe.
Was du liebst, das wird dich töten, das hast du doch stets gewusst?
Dein Henker nährt sich an deiner, du nährst dich an seiner Brust
Gift und was euch vor Gift schützte, habt ihr stets gleich Gift genannt
Gift gebraut, Arznei vergiftet, Seel’ verkauft, Brücken verbrannt
Not, gespart in guten Zeiten, zahlt in schlechten dir den Zins
Was du nimmst, wird dir gegeben, auch wenn du Verlust gewinnst
Was du wählst, wirst du bekommen, was du willst, das wählst du nicht
Unterm lebensfrohen Lachen grinst des Tod dir im Gesicht
Kannst nichts ändern, willst nichts ändern, doch das letzte Raubtier wacht
Alle andern ausgerottet, du hast’s in dir mitgebracht
Der Todesmaschinen-Bauplan treibt Wandel durch Entropie
Du weißt nie, was du warum machst, doch du weißt stets bestens, wie.
Wir müssen lernen, uns als selbstorganisierendes System wahrzunehmen, in dem unsere kollektiven Gefühle und Entscheidungen kein Zufall sind. Eines Organismus, zu dessen Zyklen eben auch Selbstzerstörung und Tod gehören, um Platz für Neues zu machen. Solche Phasen von Tod und Wiedergeburt sind schmerzhaft, also sollte man weder die Palliativ-Medizin vergessen, noch dass die neue Welt aus dem Erbe entsteht, das den Todeskampf der alten überlebt, und jeder, der in seinem Erbe weiterleben will aber es selbst für seine Agonie verheizt, der Toteste aller Toten sein wird. Und wenn man sich als Trump im Altenheim in die Hose pisst, um die Krankenschwester zu tyrannisieren, fühlt man sich zwar wieder mächtig, hat aber keinen Heldentod mit wehenden Fahnen gefunden, sondern ist einfach nur peinlich und eklig und braucht eine Windel und verdient keinen Pudding zum Nachtisch.
Going down in a blaze of cringe. Ob wir noch ein wenig Glory hinkriegen, bevor die nächste Generation von Erbschleichern unseren Dreck ausbaden muss, bleibt eine Entscheidung des Kollektivs – die sehr, sehr viele Leute für sich allein treffen müssen, um dann am Verhalten des Kollektivs abzulesen, wie die Entscheidung der Mehrheit ausgefallen ist.
Danke, @Paul S – aber nein: Wären wir nur „Zahnrad und sonst nichts mehr“, so gäbe es keine Musik und Religionen, keine Drogenfahnder, keine Wissenschaftlerinnen und keine Gedichte.
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/gedicht-die-feuer-des-hasses-als-video-text/
Sie insszenieren sich selbst entgegen Ihrer Worte, ein sog. performativer Widerspruch. Was ich ja eigentlich ganz gut finde! 😌🙌
@Michael 17.05. 13:10
„Dass Wahrheit schmerzt, haben ja auch gerade wir selbst immer wieder erfahren.“
Die Nebenwirkungen der Leistungsgesellschaft holen uns ein? Wem es richtig gut geht dabei, der hat meist auch Reserven, den eigenen Konsum mitweltverträglich umzubauen.
Wer aber am unterem Rand krebst, der eher nicht. Der kann nur einen alten gebrauchten Verbrenner fahren. Günstige gebrauchte E-Autos gibt es noch nicht viele.
Hinter den Standard zurückzufallen schmerzt viele, dafür haben die sich doch nicht die Mühe gemacht, sich halbwegs beruflich zu etablieren. Hier kann der Sinn von kompletten Lebenskonzepten wegfallen.
Ich habe hier gut reden. Ich habe mich ein Leben lang lieber mit Natur und ihrer Erhaltung beschäftigt, nicht mit Leistungsfähigkeit und beruflicher Orientierung. Für mich erfüllen sich sogar immer mehr Hoffnungen.
Derweil ich gelernt habe, mit ziemlich geringem Konsum nicht nur auszukommen, sondern auch glücklich damit zu werden. Für mich erfüllen sich damit teilweise sogar Verbindungen zu wirklichen Geisteswelten. Dieser wunderbare Planet dankt es anscheinend aktiv, wenn man sich für ihn einsetzt, und vermutlich sogar, wenn man sich mit ihm und seinen Naturwundern nur beschäftigt.
Was dann ja die Grundlage davon ist, die planetaren Systeme auch tatsächlich am Laufen zu halten. Einsichten in die Notwendigkeiten wie auch die Entwicklung der nötigen Technik sind grundlegend. Nur guter Wille reicht nicht, wobei der allerdings auch noch unbedingt dazu gehört.
Lieben Dank, @Tobias – ich möchte Dir mit Hans Blumenberg einerseits Recht geben, andererseits aber auch widersprechen.
Schon in seinem 1971 auf Italienisch in Mailand erschienen Text “Anthropologische Annäherung an die Rhetorik“ weist er darauf hin, dass Wissenschaftskommunikation die reine Betrachtung von Wahrheit aufgibt und sich in die zwischenmenschliche „Enge der Zeit“ begibt, die er später sogar als “die Wurzel des Bösen“ erkennen würde:
“Auch Theorien werben implizit um ‚Zustimmung‘, wie es Rhetorik explizit tut. Der entscheidende Unterschied besteht in der Dimension der Zeit; Wissenschaft kann warten oder steht unter der Konvention, es zu können, während Rhetorik den Handlungszwang des Mängelwesens als konstitutives Situationselement voraussetzt“.
Zitiert nach Blumenberg, Hans (1971 / 1993): Wirklichkeiten in den wir leben, Reclam S. 113
Ich stimme Dir also zu, dass diejenigen von uns, die sich in der Wissenschaftskommunikation einbringen, also Leistungsdruck, kognitiven Schmerzen und Konkurrenzen aussetzen, die sie sich selbst „antun“.
Gleichwohl spricht für die Rhetorik, dass die Folgen der fossilen Gewaltenergien und der Treibhausgase seit Jahrzehnten real werden, sowohl Mitmenschen töten wie die Mitwelt beschädigen.
Auch könntest Du hier ja nicht die Natur, esoterische Geisteswelten und die Leistungsaskese ehren, wenn nicht andere das Internet und diesen Wissenschaftsblog erst aufgebaut hätten.
Deswegen komme ich zu dem Ergebnis, dass die Herausforderungen und Schmerzen aus Wissenschaftskommunikation zwar real sind und auch vermeidbar wären, aber einen wichtigen Sinn für Menschen und Mitwelt erfüllen.
Danke für diesen Beitrag, der echt zu Herzen geht und die Not des Rufers in der Wüste offenbart.
Ich kann nur bestätigen, wie schwer es auch mir fällt, Bücher, Artikel usw zu lesen, deren Verfasser mir nicht ganz genehm sind.
Dass Sie in Ihrem Engagement nicht nachlassen wollen, verdient Respekt und Unterstützung. Der Kreis der Menschen, die ich erreiche, ist klein, aber ich versuche regelmäßig auf den Blog aufmerksam zu machen. Auf Mastodon reposte ich manchmal.
Das Denken in Freund und Feind kenne ich leider auch. Ich arbeite aber an der Besserung.
Es ist schade, dass unter Wissenschaftlern ein solcher Futterneid herrscht. Im übrigen erinnert mich das Wort “Anhängerschaft” an die Coronazeit, die damals ihren bevorzugten Wissenschaftler erbittert verteidigt hat – vor allem auf Twitter. Da gab es so viel Hass. Mir wurde das irgendwann zuviel. Da habe ich mich aus allen Diskussionen herausgehalten. Manche Wunden sind bis heute geblieben.
Ich würde es sehr begrüßen, wenn man in der Politik aus “Feinden” wieder den “politischen Gegner” machen würde. Da könnten die Medien einen Beitrag leisten.
Letztlich trägt ein Wissenschaftler wie Andreas Rödder (“Ende der linken, grünen Hegemonie/Deutungshoheit”) nicht zu einem gedeihlichen Miteinander unter Demokraten bei. Ich kenne Grüne, die sich gegen eine Zusammenarbeit mit der Union stellen. Andererseits wurde Friedrich Merz bei einer Veranstaltung Anfang letzten Jahres aus den eigenen Reihen gefragt, warum es keiner Brandmauer zu den Grünen bedürfe. Nichts davon ist gut. Und Menschen wie Sie, die ernsthaft aufklären wollen, werden aufgerieben.
Noch scheint die Koalition in Baden-Württemberg trotz mancher Differenzen gut zusammenzuarbeiten. Unser MP hat heute Geburtstag. Ihm alles erdenklich Gute.
Und jedwede Nachrufe auf Sie mögen fern sein. Sie werden gebraucht. Danke für Ihre Arbeit!
Vielen herzlichen Dank, liebe @Marie H. 🙏 – wobei ich mich gar nicht in der “Not des Rufers in der Wüste” sehen würde. Gerade die obige Mastodon-Umfrage verweist ja auf eine soziale und teilweise unterstützende Wissensblase – wenn auch eine kleine. Wir sind wenige, aber alleine in einer Wüste empfinde ich mich nicht.
Klar sehe ich die Dringlichkeit für erneuerbare Friedensenergien, um das Leid der Mitmenschen und die Zerstörung unserer Mitwelt frühzeitiger abzumildern. Aber das Grundproblem der “Konkurrenz unter Gelehrten” ist nach meiner Einschätzung so alt wie die Menschheit und wird sich schon unter Erzählenden an Lagerfeuern zugetragen haben.
Für mein Verständnis dieser Konkurrenzsituation entscheidend war ein grandioses Büchlein aus London, betitelt “Markets and Morals” des großen Religionsgelehrten und Oberrabbiners Baron Jonathan Sacks (1948 – 2020). Ich las es während meiner Auseinandersetzungen mit der religiösen Wettbewerbsidee nach Friedrich August von Hayek (1899 – 1992).
Der Text von „Markets und Morals“ wurde inzwischen auch gebloggt:
https://firstthings.com/markets-and-morals/
So können wir bereits im früh-rabbinischen Talmud, in Bawa Batra 21a eine kluge Diskussion über den Wettbewerb unter Kinderlehrern antreffen:
“Ferner sagte Raba: Wenn ein Kinderlehrer [nur mäßig] lehrt und ein anderer besser lehrt, so setze man jenen nicht ab, denn der andere könnte dann lässig werden. Rabbi Dimi aus Nehardea͑ sagte: Er würde dann um so besser lehren, denn die Eifersucht der Lehrer mehrt die Weisheit.“
https://www.talmud.de/tlmd/talmud-uebersetzung/baba-batra/bawa-batra-kapitel-1-5/#daf_21a
“Die Eifersucht der Lehrer mehrt die Weisheit” scheint mir zugleich traurig, wahr und weise! 🙂
Ebenfalls im Talmud, in Bava Metzi’a 84a, findet sich eine überaus drastische Geschichte zwischen dem als körperschön gepriesenen Rabbi Johanan bar Nappaha und einem Banditen namens Resch Lakish, der erst zum Schüler und Schwiegersohn Johanans, dann zum eigenständigen Rabbi Shimon ben Lakish wurde. Doch über einen Streit geraten die beiden so aneinander, dass sie sich entzweien – und ben Lakish stirbt. Nun erst, im Nachruf, konnte Rabbi Johanan seinen Schüler, Schwiegersohn und Rivalen mit sicher auch ehrlicher Trauer rühmen: „Wenn ich etwas sagte, dann hat Resch Lakisch es aus 24 Blickwinkeln angegriffen und ich habe daraufhin 24 Erwiderungen dargelegt und dies hat zu einem tieferen Verständnis geführt.“
Und so erlebe ich es heute auch: Nachdem Gelehrte verstorben sind, werden sie oft auch durch frühere Rivalen gerühmt – denn jetzt sind sie keine Gefahr mehr, statt der Konkurrenz kann ehrliches Erkennen und Trauern einsetzen und das Rühmen des einstigen Gegners erhöht nun sogar die eigene Gelehrsamkeit!
Auch im Christentum und im Islam finde ich diesen Ansatz wieder und wieder ausgearbeitet – so selbstverständlich im Leben von Rabbi Jehoschua, griechisch Jesus, arabisch Isa, dessen Leben und Sterben als Verkörperung von Wahrheit ja die von Karl Popper verwendete Metapher vom Tragen des Kreuzes für alle Zeiten prägte.
Mit einer enormen Wirkung bis heute insbesondere in der englischsprachigen Welt war aber auch die Wettbewerbsorientierung nach Adam Smith (1723 – 1790), der in seinem “Reichtum der Nationen” ganz wie im Talmud die Erziehung der Kinder konkurrierenden, religiösen Lehrenden überschreibt, aber auch ausdrücklich die Hochschulen dem freien Wettbewerb aussetzen möchte. Von staatlichen oder auch kirchlichen Pfründen hielt er dagegen gar nichts, sondern schrieb:
“In jedem Berufe richtet sich die Anstrengung, mit welcher der größte Teil derer, die sich ihm widmen, ihn erfüllen, stets nach der Notwendigkeit, worin sie sich befinden, sich anzustrengen. […] Die Dotierungen der Schulen und Lehranstalten haben die Nötigung der Lehrer zum Fleiße mehr oder weniger verringert.”
zitiert nach: Smith, Adam: “Reichtum der Nationen”, voltmedia, S. 784 – 785
Auch bei der Konklave-Papstwahl mit zwei-Drittel-Mehrheit haben wir das Prinzip doch erst neulich wieder in Aktion gesehen: Wer zu stark als Papabile (papstfähig) gehandelt wird, zieht Neid und Widerstand auf sich, so dass sehr oft ein gemäßigter Überraschungskandidat gewählt wird!
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/die-loewen-paepste-was-der-papstname-leo-xiv-fuer-deutschland-und-die-usa-bedeutet/
Im Koran des Islam haben wir schließlich die berühmte Sure 5, Vers 48 dazu, die niemand Geringeren als Gotthold Ephraim Lessing (1729 – 1781) zu seiner berühmten Variante der Ringparabel führte. Die Koranverse lauten (hier in deutscher Übersetzung):
„Für jeden von euch haben Wir ein Gesetz und einen Weg bestimmt. Und wenn Gott gewollt hätte, hätte Er euch zu einer einzigen Gemeinschaft gemacht. Aber (Er wollte) euch in dem prüfen, was Er euch gegeben hat. So wetteifert miteinander in guten Werken. Zu Gott werdet ihr allesamt zurückkehren, und Er wird euch dann aufklären über das, worüber ihr uneinig wart.“
Wie auch bei der Demokratie sehe ich also auch in der Gelehrsamkeit von Religionen und Wissenschaften sogar eine Notwendigkeit von fruchtbarem Wettbewerb, dialogischer Dualität – die aber nicht in zerstörerischen, feindseligen Dualismus zwischen Schulen und Parteien umkippen sollte. Leider tut sie das zu häufig, gerade auch im Netz.
Ihnen herzlichen Dank für Ihr empathisches Nachfragen und Ermutigen! 🙏🤓📗🖖
@Michael 17.05. 15:05
„Deswegen komme ich zu dem Ergebnis, dass die Herausforderungen und Schmerzen aus Wissenschaftskommunikation zwar real sind und auch vermeidbar wären, aber einen wichtigen Sinn für Menschen und Mitwelt erfüllen.“
Keine Frage, das muss sein. Aber ich verstehe auch die Leute, die einfach nur noch Angst haben, ihren Standard nicht mehr halten zu können.
Und dann gibt es ja auch noch Akteure, deren Geschäftsmodell an fossilen Energien hängt. Wenn Putin und Trump uns nötigen Aufzurüsten, dann sicher auch, damit uns weniger Geld für unsere Energiewende bleibt.
Und wir müssen entsprechend gucken, wie wir die Energiewende dennoch hinbekommen. Das geht ja trotzdem, nur langsamer wohl dann.
Ja, @Tobias – fossile Lobbyisten setzen sehr gerne Medien ein, um möglichst lange von der Ausbetung der Karbonblase zu profitieren – sei es durch die Verzögerung post-fossiler Technologien oder durch die Ressourcen – verschwendende, industrielle Massentierhaltung.
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/alle-koennen-etwas-tun-solarpunk-und-fleischverzicht/
Entsprechend habe ich da immer wieder viel Spott, Hohn und Verleumdungen einstecken müssen – auch noch kurz vor Putins Angriff auf die Ukraine 🇺🇦!
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/wird-wissenschaft-beachtet-rentierstaatstheorie-und-russlandkrise/
Solidarität gab es, allerdings vor allem von nicht-akademisch Aktiven. Mir persönlich reichte das aber auch, zumal ja selbst der anti-wissenschaftliche und feindselig-dualistische Hate eine Auszeichnung für gutes Arbeiten ist. 🙂
@Michael 17.05. 15:05
„Auch könntest Du hier ja nicht die Natur, esoterische Geisteswelten und die Leistungsaskese ehren, wenn nicht andere das Internet und diesen Wissenschaftsblog erst aufgebaut hätten.“
Ich hab doch nichts gegen Produktivität an sich. Es kommt aber auch auf das Maß an. Besser man hat genug Zeit, in Ruhe seine Arbeit zu machen, um sich dann noch die Welt anzugucken. Man lebt nun nur einmal.
Und was man genau baut, bzw. nachfragt und dann auch einkauft bzw. verkauft, da kommt es nun auch noch drauf an.
Ich finde unsere Leistungsgesellschaft durchaus Einiges übertrieben. Man könnte gleich mit weniger Ressourcen und Treibhausnebenwirkungen auskommen, und immer noch da aus dem Vollen schöpfen, wo es im Leben wirklich drauf ankommt.
Dann wäre wohl auch deutlich Luft für mehr Kinder.
Kleinere Autos und kleinere Wohnungen liegen doch auf der Hand. Und Campingurlaub per Fahrrad spart nicht nur Treibhausgase ein, es ist auch sehr billig. Und man hat echten Kontakt mit der Natur und kann sich dabei in Ruhe die Welt angucken. Mit dem gesparten Geld kann man entsprechend auch die Urlaubszeiten verlängern, wenn man Lust hat, zumindest.
Wer von seiner Arbeit begeistert ist, und davon nicht genug bekommen kann, der soll es machen. Dennoch kann ich nur empfehlen, auch dann hin und wieder ausgiebig zu faulenzen oder im Park spazieren zu gehen. Mehr Zeit und Ruhe fördert dann die Qualität.
Auch so anscheinend sinnlose Tätigkeiten wie Skat und Doppelkopf tun dem Leben gut. Überhaupt ist ausgiebiges Miteinander im privaten Rahmen ziemlich lebensförderlich.
Ja, @Tobias – da kann ich Dir nur Satz für Satz zustimmen! Nicht zufällig sind sowohl die (evolutionäre) Spieltheorie wie auch die Game Studies, Perry Rhodan wie auch Star Wars hier auf dem Wissenschaftsblog jeweils mit eigenen Kategorien vertreten. Und nicht zufällig endet der obige Blogpost mit einem die Gemeinschaft feiernden Musikvideo. 🙂
Möge die Macht mit Dir sein! 🙌
Guten Morgen, @Michael Blume.
Vielen Dank für diese sehr klare und auch ehrliche Schilderung!
Deine Ausführungen zur „Konkurrenz in der Aufmerksamkeitsökonomie“ fand ich einerseits sehr prägnant, andererseits beunruhigend.
„Zwischen der kleinen Zahl der Wissenschaft öffentlich Kommunizierenden besteht regelmäßig Missgunst.“
Das ist betrüblich.
Wäre es nicht an der Zeit – gerade jetzt, da die Werte der Aufklärung und die wissenschaftliche Methode immer offener unter Beschuss geraten und die Welt zunehmend im Chaos zu versinken droht –, dass „die Vernünftigen zusammenhalten“? Dass sie zwar weiterhin den Wettbewerb der besten Ideen pflegen, dabei aber mit gegenseitiger Empathie agieren?
Dazu gehört auch, dass man einander unterstützt, sich gelegentlich gegenseitig zitiert – selbst wenn das der eigenen Bekanntheit ein kleines Stück „schadet“.
Beim wiederholten Lesen des Blogposts kam mir ein Satz von Goethe in den Sinn, der irgendwo tief in meinem Gedächtnis gespeichert war. Ich habe ihn dann noch einmal nachgeschlagen; er stammt aus den Wahlverwandtschaften:
„Gegen große Vorzüge eines andern gibt es kein Rettungsmittel als die Liebe.“
Ich denke, der beschriebenen Missgunst liegt die menschliche Eigenschaft „Neid“ zugrunde – wie @Marie H es treffend formuliert:
„Es ist schade, dass unter Wissenschaftlern ein solcher Futterneid herrscht.“
Wenn ich diesen Gedanken weiterspinne, dann ließe sich mit Goethe sagen: Gegen Neid hilft nur eines – nämlich Liebe in der Form von Empathie und der bewussten Konzentration auf die Vorzüge des anderen. Jenes anderen, in dem ich – wenn ich mich auf meine Instinkte und das „schnelle Denken“ verlasse – zunächst den Feind zu erkennen meine. Und je mehr „Vorzüge“ einer meiner Wettbewerber hat, desto größer wird die Versuchung, ihn zu beneiden und zu bekämpfen.
Um dieser Falle zu entgehen, hilft nur die (anstrengende) Haltung der Empathie und der Wertschätzung.
Oder: Empathie erfordert, dass wir unsere eigenen negativen Gefühle überwinden – insbesondere, wenn wir Neid gegenüber anderen empfinden. Empathie verlangt „langsames Denken“ und eine bewusste Entscheidung, unsere Perspektive zu ändern und die positiven Eigenschaften anderer zu schätzen, anstatt sie ihnen zu missgönnen.
Und – auch wenn ich damit Gefahr laufe, die Analogien zu überdehnen – ich sehe eine starke Parallele zu dem „Tragen des Kreuzes“, das Karl Popper anspricht.
Sich dem Neid hinzugeben, hieße, ein Stück weit wieder zum „Raubtier“ zu werden und im anderen ein Wesen zu sehen, das es zu bekämpfen gilt. Dagegen Verantwortung zu übernehmen und den Weg der Empathie zu wählen, bedeutet Anstrengung, bedeutet ein „Kreuz auf sich nehmen“ – aber auch, den Weg der Menschlichkeit zu gehen.
Umso mehr ermutigt mich Deine Positionierung und die Hoffnung, die Du in eine Veränderung setzt:
„Denn diejenigen, die oft noch gar nicht so tief im Commitmenttunnel stecken, sind oft sehr viel weiter und neugieriger als jene, die bereits über Jahre hinweg vom Konkurrenzdenken verformt wurden. Und – wer weiß? – vielleicht ändert sich bei genügend großer Beteiligung auch einmal die mediale Kultur?“
Ich denke, wir sollten das als Ermutigung und Aufforderung verstehen.
Wenn selbst diejenigen, die sich für Wissenschaftlichkeit und Aufklärung einsetzen, beginnen, sich in gegenseitigem Neid und Missgunst zu verzehren und sich in „Raubtiere“ zu verwandeln, dann ist wohl nichts mehr zu retten.
Vielen Dank, lieber @Peter – sowohl in der Analyse wie auch in der Hoffnung bin ich ganz bei Dir. Ich denke nur, wir sollten realistisch annehmen, dass Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Menschen wie alle anderen auch sind – öfter mit erhöhtem IQ, aber nicht überdurchschnittlich emphatisch. Die Wirkungen digitaler Aufmerksamkeitsökonomie und insbesondere antisozialer Konzernmedien betreffen uns also ebenso wie alle anderen. Manche von uns pflegen ein ausgleichendes Familienleben, aber der Zeit-intensive Einsatz für Wissenschaftskommunikation kostet selbstverständlich Möglichkeiten für weitere Ehrenämter. Und wer etwa weiß, dass die „eigene“ Anhängerschaft im Jahr nur noch wenige Bücher liest, wird zuerst die eigenen Werke promoten. Für meine wertschätzende Doppel-Empfehlung von Stöcker & Sloterdijk – beide selbst gekauft, gelesen & rezensiert – bekam ich von einem eine kritische, vom anderen keine Rückmeldung. So sind wir geprägt. Und ich würde sogar sagen, dass diejenigen von uns, die weiterhin emphatisch sind, auch am meisten darunter leiden.
Meine Hoffnung auf einen zukünftigen Kulturwandel habe ich nicht zufällig mit Coldplay illustriert. Denn auch die Musikszene ist gewaltig unter digitalem Konkurrenzdruck, das Streaming hat die früher entscheidenden Plattenverkäufe inzwischen pulverisiert. In einem aktuellen Interview beschrieb der schwäbische Musiker Max Herre die Situation so:
“Platten zu verkaufen war mal ein Geschäftsmodell, von dem man leben konnte. Das funktioniert heute nicht mehr. Alben nehmen wir trotzdem noch auf. Wir denken in Geschichten, die man nur so erzählen kann, und lassen Plattencover gestalten, die fürs Großformat konzipiert sind. Trotzdem erfüllen neue Alben heutzutage vor allem den Zweck, dass man mit ihnen auf Tour gehen kann.“
Und die Berlinerin Joy Denalane antwortet darauf:
“Es geht uns nicht um den Ruhm. Unser Fokus, unsere größte Dringlichkeit ist die Musik. Die Fragen, die uns in unserer Arbeit vorantreiben, sind: Welcher Song ist der beste für diesen Moment? Welches ist die beste Performance, der beste Text, die beste Produktion? Im Zentrum steht die Liebe zur Musik, und zwar nicht nur zur eigenen.“
In: Stuttgarter Zeitung Magazin 02-2025, S. 22
Denn einige Musizierende und gerade auch Bands wie Coldplay reagieren auf den steigenden Konkurrenzdruck durch „mehr“ Kooperation, die Förderung aufstrebender Kolleginnen und Kollegen, gemeinsame Songs, Touren, Crossover- und Mashup-Videos. “We pray“ ist inhaltlich und performativ ein extrem kollaborativer Song, der mit einer Vielzahl internationaler Künstlerinnen und Künstler wie Elyanna und Tini gemeinsam aufgeführt und in zahlreichen Sprachen ergänzt wird. Und wenn sie dann etwa auch in Südkorea mit K-Pop-Größen wie BTS‘ Jin zusammen musizieren, verschränken und erweitern sich die Fanszenen.
Könnte solche Kooperation auch in der Wissenschaftskommunikation funktionieren?
Ich hoffe es und will es im Kleinen selbst versuchen. Der Dialog funktioniert im Fediversum viel besser als auf den von Neurohacking verzerrten, antisozialen Konzernmedien. Verschiedentlich habe ich bereits Gastbloggende eingeladen, darunter auch Dich. 🙂
Mit Professorin Barbara Traub gibt es schon ein erstes Dialog-Buch und mit “Blume & Ince“ versuche ich ein dialogisches und freundschaftliches Pod- & Videocast-Format. Auch das Crossover mit Ric vom Drachenklatscher zum Star Wars Day 2025 hat viel Freude gemacht.
Ich kann mir schon vorstellen, dass sich in Zukunft zunehmend gemeinsame Formate herausbilden werden, zumal etwa Wissenschaftsblogs für KI-Anwendungen außerordentlich interessant sind. Wer wirklich Wissen kommunizieren und nicht nur die eigene Blase bedienen will, hat heute auch ganz neue Möglichkeiten dazu. Und auch hier versuche ich den Kulturwandel nicht nur abstrakt zu fordern, sondern im Kleinen auch zu leben.
Daher auch der häufige Dank Dir für Deine wertvollen Beiträge! Auch Du gibst mir Hoffnung, dass es in Zukunft kooperativer ginge. 🙏😊📚🖖
@Michael Blume 18.05., 07.14 Uhr
Diese Kooperationsbereitschaft im Bereich der Musik finde ich sehr spannend.
Es überrascht mich aber sehr, wie groß die Veränderungen in der Musikbranche offenbar sind. Ich finde es wichtig, dass Bands etc auf Tournee gehen, denn nichts ersetzt ein Live-Erlebnis. Meine Kinder kommen ins Schwärmen, wenn sie von Rock im Park oder dem Southside Festival erzählen.
Musik entsteht immer wieder neu, und es muss sich erst noch zeigen, wie stark KI die bereits bestehende Musik verändert, z.B im Bereich der Klassik. Manchmal werden alte Werke “ausgegraben”. So brachte das Stuttgarter Ensemble “Il Gusto Barocco” vor zwei Jahren in der Liederhalle eine Oper der italienischen Komponistin Antonia Bembo (um 1640 – um 1720) “L’Ercole Amante” zur Uraufführung. Komponistinnen wurden viel zu lange ignoriert.
Glücklicherweise entstehen so weiterhin Aufnahmen auf CDs (man kann sie auch streamen).
Jede Generation interpretiert Musik neu oder versucht es. Auch die Forschung geht weiter.
Musik bzw Kultur allgemein sollte kein Luxus sein.
Übrigens: Auch der ÖRR unterhält eigene Orchester und ist damit ein wichtiger Bestandteil der Musikpflege. Das will ich dankbar hier erwähnen.
Herzlichen Dank, @Marie H. 🙏
Gerade bin ich noch ganz angetan, vom Erfolg der israelischen Terror-Überlebenden Yuval Raphael beim ESC 2025 in Basel, Schweiz. Ich überlege, dazu auch noch extra zu bloggen.
Aus der Hirnforschung zur Religiosität ging bei mir zudem auch ein Forschungsstrang zur Musikalität hervor. Meine Musik-Hoffnung-These vermag Felo.ai bereits so zusammen zu fassen:
Dr. Michael Blume vertritt die These, dass Musik eine bedeutende Rolle im Zeiterleben der Menschen spielt und Hoffnung stiftet. Er argumentiert, dass Musik nicht nur als Kunstform, sondern auch als ein Mittel zur emotionalen und psychologischen Verarbeitung von Zeit und Erfahrungen fungiert. In seinen Ausführungen hebt er hervor, dass Musik die Fähigkeit hat, Menschen zu verbinden und ihnen in schwierigen Zeiten Trost und Hoffnung zu spenden[1][2][4].
Ein zentrales Element seiner Argumentation ist die Vorstellung, dass der Sinn der Musik eng mit der Hoffnung verknüpft ist. Blume beschreibt, dass Musik die Kraft hat, die Liebe zu retten und den Glauben zu heilen, was auf eine tiefere, interdisziplinäre Betrachtung der Musik als Hoffnungsträger hinweist[7][9]. Diese Perspektive wird durch seine Erfahrungen und Beobachtungen in verschiedenen kulturellen und historischen Kontexten untermauert, in denen Musik als ein Mittel zur Bewältigung von Leid und zur Förderung von Gemeinschaft und Identität dient[5][6].
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Dr. Blume die These vertritt, dass Musik nicht nur ein ästhetisches Erlebnis ist, sondern auch eine essentielle Funktion in der menschlichen Existenz erfüllt, indem sie Hoffnung und eine positive Perspektive auf das Leben vermittelt.
[1] https://literatur.social/@Literatopia/113369596376141142
[2] https://sueden.social/@BlumeEvolution/114336737322796603
[3] https://sueden.social/@BlumeEvolution/113372002699700448
[4] https://ecoevo.social/@HansZauner/113368085073763291
[5] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/musik-als-hoffnung-in-der-zeit-wie-erlebt-ihr-das/
[6] https://feuerwehr.social/@BlumeEvolution@sueden.social/114336737548452145
[7] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/hoffnung-als-sinn-der-musik-eine-interdisziplinaere-these/
[8] https://www.antenne1.de/g/Hoffnungsmensch/Folge-16-Michael-Blume-Hass-Hetze-Hoffnung-7bOKncHDX8wziOlHj1Pv3y
[9] https://sueden.social/@BlumeEvolution/113345681239134818
[10] https://kirchenfernsehen.de/video/hoffnungsmensch-michael-blume-hass-hetze-hoffnung/
[11] https://www.schwaebischhall.de/de/kultur-tourismus/veranstaltungen/veranstaltungskalender/8116/vortrag-antisemitismus-und-zukunftsangst-fuer-eine-kultur-der-hoffnung
[12] https://soundcloud.com/evmedienhaus/zwischen-hass-und-hoffnung-michael-blume-im-podcast-hoffnungsmensch
[13] https://presse-de.kirchejesuchristi.org/artikel/michael-blume-fuer-verdienste-um-werte-der-familie-ausgezeichnet
[14] https://news-europe.churchofjesuschrist.org/article/michael-blume-honored-for-services-to-family-values
[15] https://www.amazon.de/Warum-Antisemitismus-alle-bedroht-Verschw%C3%B6rungsmythen/dp/3843611238
[16] https://www.altemuehle.de/de/programm/item/fries-macht-musik-dr-michael-blume-liest-zum-thema-hoffnung-222
[17] https://www.facebook.com/brenzonline/videos/jetzt-die-neue-folge-mit-dr-michael-blume-anh%C3%B6ren-link-in-der-bio-und-auf-hoffnu/1446442099340294/
[18] https://open.spotify.com/show/4KndqNjUZKOWKDsdMx4aza
[19] https://k-larevue.com/en/michael-blume-there-are-around-20-latent-anti-semites-and-5-active-anti-semites-in-germany/
@Michael 18.05. 07:32
„Möge die Macht mit Dir sein!“
Ob sie das ist, ist kaum ein Zufall. Vernünftige Projekte dürften von der Macht bevorzugt werden. Und selbst wenn sich die Macht doch heraushält, hat man mit vernünftigen Projekten schon mal Besseres im Gange.
Böses läuft aber auch zuweilen. Tun wir also was Vernünftiges, ändert das auf jeden Fall die jeweiligen Mengen. Und Vernunft kann ansteckend sein, kann überzeugen. Ob die KI gerade diese Ansteckungseffekte beschleunigen kann?
Danke, @Tobias – Dein freundlicher Kommentar zu diesem Wissenskommunikation-Blogpost hat mich gerade inspiriert, Felo.ai und Perplexity.ai mit der Frage zu prompten: “Verbreitet KI das Wissen um erneuerbare Friedensenergien und die Wasserkrise?“
Die Antwort von Felo.ai:
Künstliche Intelligenz (KI) spielt eine zunehmend bedeutende Rolle in der Verbreitung von Wissen über erneuerbare Energien und die Herausforderungen der Wasserkrise.
## **Erneuerbare Energien als Friedensenergien**
Erneuerbare Energien werden oft als “Friedensenergien” bezeichnet, da sie nicht nur umweltfreundlich sind, sondern auch zur Konfliktvermeidung beitragen können. Der Einsatz fossiler Brennstoffe ist häufig mit geopolitischen Spannungen verbunden, während erneuerbare Energien eine nachhaltige und dezentrale Energieversorgung ermöglichen, die die Abhängigkeit von begrenzten Ressourcen verringert. Dies kann zu einer Reduzierung von Konflikten führen, die durch Ressourcenknappheit entstehen[1].
Die Vorteile erneuerbarer Energien umfassen:
– **Umweltschutz**: Sie tragen zur Verringerung von Treibhausgasemissionen bei und helfen, den Klimawandel zu bekämpfen.
– **Dezentralisierung**: Bürger können selbst Energie erzeugen, was die lokale Gemeinschaft stärkt und demokratische Teilhabe fördert.
– **Globale Zusammenarbeit**: Die Entwicklung und Implementierung erneuerbarer Technologien erfordert internationale Kooperation, was zu friedlicheren Beziehungen zwischen Ländern führen kann[1].
## **KI in der Wasserkrise**
Im Hinblick auf die Wasserkrise zeigt KI vielversprechende Ansätze zur Verbesserung der Wasserversorgung und -nutzung. Innovative KI-Technologien werden eingesetzt, um Wasserverluste in Versorgungsnetzen zu reduzieren und den Wasserverbrauch in der Landwirtschaft zu optimieren. Beispielsweise können KI-gesteuerte Systeme in der Landwirtschaft den Bewässerungsbedarf präzise vorhersagen und so den Wasserverbrauch um bis zu 40 % senken[5][6].
Einige der Hauptanwendungen von KI in der Wasserwirtschaft sind:
– **Optimierung der Wasserversorgung**: KI kann Leckagen in Versorgungsnetzen identifizieren und den Netzdruck optimieren, was zu erheblichen Einsparungen führt[6].
– **Effiziente Bewässerungssysteme**: Durch den Einsatz von Sensoren und KI-gestützten Analysen können Landwirte den Wasserbedarf ihrer Pflanzen besser steuern, was besonders in wasserarmen Regionen entscheidend ist[5].
– **Vorhersage von Wasserbedarf**: KI kann helfen, den zukünftigen Wasserbedarf vorherzusagen, was eine bessere Planung und Ressourcennutzung ermöglicht[7].
## **Zusammenfassung**
Insgesamt trägt KI sowohl zur Verbreitung des Wissens über erneuerbare Energien als auch zur Bewältigung der Wasserkrise bei. Sie ermöglicht eine effizientere Nutzung von Ressourcen und fördert nachhaltige Praktiken, die sowohl ökologisch als auch sozial vorteilhaft sind. Die Integration von KI in diese Bereiche könnte entscheidend sein, um die Herausforderungen des Klimawandels und der Ressourcenknappheit zu bewältigen.
[1] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/erneuerbare-energien-als-friedensenergien/
[2] https://sueden.social/@BlumeEvolution/112161986243766263
[3] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/testvergleich-die-copilot-und-gemini-kien-zu-fossile-gewaltenergien-vs-erneuerbaren-friedensenergien/
[4] https://eleks.com/de/blog/erneuerbare-energien-wie-ki-den-energiesektor-revolutioniert/
[5] https://www.zdf.de/nachrichten/wissen/ki-bewaesserungssystem-wasserknappheit-spanien-100.html
[6] https://gwf.ch/pressemitteilung/gwf-und-microsoft-sparen-mit-hilfe-von-ki-millionen-liter-wasser/
[7] https://www.dvgw-kongress.de/aktuelles/blog/kuenstliche-intelligenz-revolutioniert-die-wasserversorgung
[8] https://vdivde-it.de/de/publikation/anwendung-kuenstlicher-intelligenz-im-energiesektor
[9] https://www.isi.fraunhofer.de/de/themen/ki/effiziente-energiewende.html
[10] https://hitech.at/koennen-ki-gestuetzte-systeme-helfen-wasserverluste-zu-reduzieren/
[11] https://www.boell.de/de/2025/01/08/digitalisierung-kuenstliche-intelligenz-und-wasserverschwendung
[12] https://blog.veoliawatertechnologies.de/der-wasserverbrauch-von-ki-datenzentren-eine-untersch%C3%A4tzte-herausforderung-f%C3%BCr-die-umwelt
[13] https://www.kettner-edelmetalle.de/news/wasserkrise-in-den-usa-durch-kunstliche-intelligenz-verscharft-30-10-2024
[14] https://www.si-shk.de/smarte-sensorik-und-ki-loesungen-in-der-wasserkrise-233095/
[15] https://www.swr.de/swraktuell/radio/jede-anfrage-kuenstliche-intelligenz-frisst-energie-diw-klimawandel-erneuerbare-100.html
[16] https://www.erneuerbareenergien.de/energiemarkt/energierecht/greenpeace-warnt-vor-ki-kollaps-fuer-erneuerbaren-offensive
[17] https://news.mit.edu/2025/explained-generative-ai-environmental-impact-0117
[18] https://www.un.org/en/global-issues/artificial-intelligence
[19] https://de.qz.com/ki-chips-rechenzentren-usa-wasserknappheit-schlimme-1851683145
[20] https://e360.yale.edu/features/artificial-intelligence-climate-energy-emissions
[21] https://www.researchgate.net/publication/383155734_Artificial_Intelligence_AI_for_Environmental_Sustainability_A_Concise_Review_of_Technology_Innovations_in_Energy_Transportation_Biodiversity_and_Water_Management
[22] https://theowp.org/reports/the-environmental-impact-of-artificial-intelligence/
[23] https://cee.illinois.edu/news/AIs-Challenging-Waters
[24] https://talk.economistfoundation.org/festivals/festival-2025/ai-and-sustainability/help-an-expert-solve-problems/
[25] https://macaonews.org/news/around-the-world/ai-environment-climate-change-disinformation/
[26] https://www.forbes.com/sites/cindygordon/2024/02/25/ai-is-accelerating-the-loss-of-our-scarcest-natural-resource-water/
[27] https://www.hardwarewartung.com/ki-rechenzentren-verstaerken-vielerorts-wasserknappheit/
Die Antwort von Perplexity.ai:
## Rolle von KI beim Wissenstransfer zu erneuerbaren Friedensenergien und der Wasserkrise
**Verbreitung von Wissen durch KI**
Künstliche Intelligenz (KI) spielt eine wachsende Rolle bei der Verbreitung von Wissen zu erneuerbaren Energien, Friedensförderung und der Bewältigung der Wasserkrise. KI-basierte Systeme ermöglichen es, große Datenmengen effizient zu analysieren, Trends zu erkennen und gezielt Handlungsempfehlungen für Politik, Wirtschaft und Gesellschaft bereitzustellen. Dies fördert den Wissenstransfer und unterstützt Innovationen in den Bereichen Nachhaltigkeit und Ressourcenschutz[1][7][8].
### Erneuerbare Friedensenergien
– KI kann die Energiewende unterstützen, indem sie Netzstabilität, Effizienz und Integration erneuerbarer Energien verbessert. Sie optimiert beispielsweise die Einspeisung von Solar- und Windstrom, prognostiziert Energiebedarf und hilft, Emissionen zu senken[7][8].
– In internationalen Friedensmissionen werden KI-Technologien eingesetzt, um Bedrohungen frühzeitig zu erkennen, Entscheidungsprozesse zu verbessern und Wissen zwischen den Akteuren zu teilen. Die UN fördert den verantwortungsvollen Einsatz von KI, um Friedensziele und nachhaltige Entwicklung zu unterstützen[1].
– Der Wissenstransfer erfolgt durch Trainingsprogramme, Konsultationsprozesse und Kooperationen, wobei KI als Werkzeug für Transparenz und Effizienz dient[1].
### Wasserkrise und Wassermanagement
– KI revolutioniert die Wasserversorgung, indem sie Leckagen frühzeitig erkennt, Wasserqualität in Echtzeit überwacht und Betrieb sowie Wartung von Anlagen optimiert. Dies führt zu Ressourcenschonung, Kosteneinsparungen und einer nachhaltigeren Wassernutzung[6][9].
– In Städten wie Berlin und Hamburg werden KI-Systeme eingesetzt, um den Wasserkreislauf resilienter gegen Klimafolgen zu machen und innovative Lösungen wie die Wiederverwendung von Wasser zu fördern[9].
– Durch die Analyse historischer und aktueller Daten ermöglicht KI Behörden, Strategien für eine nachhaltige Wasserbewirtschaftung zu entwickeln und Wissen über effiziente Nutzungsmethoden zu verbreiten[6].
## Herausforderungen und Risiken
– Der Ausbau von KI-Infrastruktur und Rechenzentren erhöht den Energie- und Wasserverbrauch erheblich, was die Wasserkrise in ohnehin angespannten Regionen verschärfen kann[3][10].
– Fast zwei Drittel neuer KI-Rechenzentren entstehen in Regionen mit Wasserknappheit, was zu einer zusätzlichen Belastung der lokalen Wasserressourcen führt[10].
– Zudem besteht das Risiko von Desinformation und einer Vertiefung der digitalen Kluft, wenn KI nicht verantwortungsvoll eingesetzt wird[1][5].
## Fazit
KI trägt maßgeblich zur Verbreitung von Wissen über erneuerbare Energien und nachhaltiges Wassermanagement bei und kann so zur Lösung globaler Herausforderungen beitragen. Gleichzeitig ist ein verantwortungsvoller und nachhaltiger Einsatz entscheidend, um negative ökologische und soziale Folgen – wie eine Verschärfung der Wasserkrise durch den Ressourcenverbrauch von KI-Infrastruktur – zu vermeiden[1][3][7][10].
Citations:
[1] https://frieden-sichern.dgvn.de/meldung/wie-neue-technologien-die-un-friedensmissionen-veraendern
[2] https://www.greenpeace.de/ueber-uns/loesungen-finden/kuenstliche-intelligenz-energieverbrauch-und-umweltauswirkungen
[3] https://presseportal.greenpeace.de/249941-greenpeace-studie-energiehunger-von-kunstlicher-intelligenz-gefahrdet-energiewende
[4] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/ki-atomkraft-wohin-wendet-sich-europa/
[5] https://zeitschrift-vereinte-nationen.de/suche/zvn/artikel/wie-kann-kuenstliche-intelligenz-global-gesteuert-werden
[6] https://www.dvgw-kongress.de/aktuelles/blog/kuenstliche-intelligenz-revolutioniert-die-wasserversorgung
[7] https://www.germanwatch.org/de/17095
[8] https://www.kfw.de/stories/umwelt/erneuerbare-energien/energiewende-1komma5grad/
[9] https://www.tagesspiegel.de/berlin/berliner-wirtschaft/kunstliche-intelligenz-fur-die-klimaresilienz-wie-eine-franzosin-berlins-wasserversorgung-sichert-11535047.html
[10] https://www.hardwarewartung.com/ki-rechenzentren-verstaerken-vielerorts-wasserknappheit/
[11] http://mkuem.rlp.de/service/pressemitteilungen/detail/katrin-eder-wasserwirtschaft-ist-innovationstreiber-und-nutzt-kuenstliche-intelligenz-auf-dem-weg-zur-klimaneutralitaet
[12] https://www.energieverbraucherportal.de/energie-magazin/nachhaltigkeit/nachhaltigkeit-detail/wie-kuenstliche-intelligenz-die-energiewende-beeinflusst
—
Antwort von Perplexity: https://www.perplexity.ai/search/verbreitet-ki-das-wissen-um-er-mgvu5dnDT1qfDFwQ7ZJdMw?utm_source=copy_output
Danke für den motivierenden und anregenden Druko, lieber @Tobias ! 🙏📚💡🤖🤔
@Wasserkrise
Man kann es auch übertreiben. Rechenzentren verbrauchen kein Wasser, sondern machen es nur wärmer. Auch unser Haushaltswasser landet umgehend im nächsten Fluss, und unterstützt dort u.U. die Schifffahrt. Und selbst die Landwirtschaft vernichtet kein Wasser, sondern verdunstet es nur. Dieses atmosphärische Wasser zieht mit dem Wind nach Osten und landet als Regen in der Ukraine und in Russland.
Und wenn Flächen nicht mit wasserverbrauchenden Nutzpflanzen bewachsen sind, wären dort natürlicherweise Wiesen und Wälder, die genau dieselbe Menge Wasser „verbrauchen“ würden.
Klar ist, dass man fossiles Grundwasser, dass sich nicht wieder erneuert, wirklich nur einmal nutzen kann. Und dass wir bei zu wenig Regen Probleme in der Landwirtschaft bekommen, und mit zu viel Regen auch.
Der Anteil, den die Haushalte verbrauchen, liegt in Deutschland bei ca. 1 % der anfallenden Niederschläge. Überschwemmungen können freilich extrem zerstörerisch auch für unsere Siedlungen werden. Ein Ereignis wie die Magdalenenflut im Mittelalter wäre flächendeckend absolut katastrophal.
Und sowohl das Grün in den Städten wie auch unsere Wälder können tatsächlich unter extremen Dürren weitreichende Schäden erleiden.
Hier helfen dann Schwammstadtprojekte. Insbesondere Grünflächen und vor allem Straßenbäume sind besonders schützenswürdig, weil sie das Stadtklima ganz entscheidend mäßigen können. Das können an heißen Tagen auch mal lokale Unterschiede im Mikroklima von 10° sein.
Die Wälder kann man kaum schützen, nur das abgestorbene Holz ernten und dann trockenresistentere Baumarten anpflanzen. Immerhin aber das.
Vielen lieben Dank, @Tobias – und ein großes “Ja”, in Sachen Wasserkrise lässt sich noch immer jede Menge tun!
Deswegen habe ich für den 21. Juli 2025 eine Wassertagung in der Akademie Stuttgart-Hohenheim mit-initiiert und hoffe sehr, dass sich viele Menschen anmelden und einbringen!
Wasserextreme als Gefahr für unsere Demokratie
Gesellschaftliche Resilienz angesichts von Wetter- und Klimaherausforderungen
Wasser ist lebensnotwendig, wie es auch lebensbedrohlich sein kann. Dies ist uns angesichts historischer Dürren und Flutkata-strophen wie im letzten Jahr auch hierzulande schmerzhaft deutlich geworden. Während die Generalversammlung der Vereinten Nationen das Menschenrecht auf Wasser bereits 2010 anerkannt hat, rücken Fragen von Wasserextremen in Deutschland erst nach und nach in den Fokus öffentlicher Auseinandersetzung. Welche Erfahrungen im Umgang mit Wasserkrisen und -konflikten gibt es auf globaler Ebene, welche Rolle spielt Wasser im Hinblick auf klimabedingte Migration? Wie wirken sich Wasserextreme auf unsere eigene Gesellschaft und unsere demokratischen Prozesse aus – auch im Hinblick auf bereits in anderen Kontexten grassierende Desinformation und Verschwörungserzählungen? Und nicht zuletzt: Wie lässt sich ein vorausschauender Umgang mit Wasserextremen gestalten, lässt sich gesellschaftliche Resilienz im Angesicht von Klimawandel stärken?
https://www.akademie-rs.de/index.php?id=660&tx_crieventmodule_veranstaltungen%5baction%5d=show&tx_crieventmodule_veranstaltungen%5bcontroller%5d=Veranstaltungen&no_cache=1&tx_crieventmodule_veranstaltungen%5buid%5d=25896
Dir und allen Dank, die diese Einladung an Interessierte insbesondere aus Baden-Württemberg weiterleiten. Denn wie zum Solarpunk allgemein so gilt gerade auch zum Thema Wasser: Niemand kann alles, aber alle können etwas tun.
@Blume: “Niemand kann alles, aber alle können etwas tun.”
Gerade beim Thema Klimawandel wird deutlich, daß wir den Wettbewerb und die daraus resultierende Symptomatik rasch beenden, aber vor allem dumme Ängste aufgrund von schäbiger Manipulation überwinden müssen – Niemand mit Verstand kann doch noch immer glauben, daß ein Führer, Diktator oder Kanzler die Welt verändern kann, aber ein demokratischer Kommunismus OHNE …!?
👋😇
“Wasserkrise”, wenn “Wer soll das bezahlen?” keine “ökonomische” Macht mehr haben kann, wo Entsalzungsanlagen nur noch eine Frage der gemeinschaftlichen Produktion ist???
Nun, lieber @hto, leider hat sich gerade auch am Thema Wasser das Versagen des real existierenden Kommunismus nicht nur in der Sowjetunion gezeigt. So wurden unter Stalin (1873 – 1953) sowohl Millionen von Menschen ermordet, wie auch die Mitwelt beispielsweise des Aralsee etwa für den Export von Baumwolle zerstört. Zuletzt konnte sich auch die Sowjetunion nur noch den Export fossiler Gewaltenergien wie Erdöl und Erdgas erhalten, bevor sie endlich zusammenbrach:
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/erklaert-die-rentierstaatstheorie-nicht-nur-die-krise-des-islams-sondern-auch-den-langen-bestand-der-sowjetunion/
Zwar bezweifele ich, dass Sie in Ihrem links-gnostischen Dualismus und Verschwörungsglauben noch wirklich offen für wissenschaftliche Erkenntnisse einschließlich politikwissenschaftlicher Systemvergleiche sind, habe Ihnen & anderen hier aber dennoch einige zur Situation der Mitweltzerstörung in der früheren Sowjetunion und in China durch Perplexity.ai zusammenstellen lassen:
# Die Umweltzerstörung in kommunistischen Regimen: Ein Systemvergleich mit demokratischen Staaten
Die historische Betrachtung der Umweltpolitik kommunistischer Regime offenbart gravierende Muster systematischer Umweltzerstörung, die in ihrem Ausmaß und ihrer Totalität besondere Merkmale aufweisen. Sowohl die Sowjetunion als auch China haben unter kommunistischer Führung beispiellose ökologische Katastrophen erlebt, deren Folgen bis heute nachwirken. Diese Umweltzerstörungen waren häufig das Ergebnis einer staatlichen Politik, die wirtschaftliches Wachstum und industrielle Entwicklung über ökologische Nachhaltigkeit stellte, kombiniert mit einem politischen System, das kritische Stimmen unterdrückte und fehlende Transparenz institutionalisierte. Im Gegensatz zu demokratischen Systemen, die durch zivilgesellschaftliche Kontrolle, freie Presse und unabhängige Umweltbewegungen eine gewisse Korrekturmöglichkeit bieten, fehlten in kommunistischen Regimen diese entscheidenden Gegengewichte zur staatlichen Macht.
## Die Umweltkatastrophen der Sowjetunion
### Die Katastrophe des Aralsees
Der Aralsee, einst der viertgrößte Binnensee der Welt, stellt eine der dramatischsten Umweltkatastrophen der Menschheitsgeschichte dar. Er liegt an der Grenze zwischen Kasachstan und Usbekistan und wurde über Jahrtausende von zwei großen Flüssen gespeist – dem Amu Darja und dem Syr Darja. Der See hatte keinen natürlichen Abfluss, sondern behielt seinen Wasserstand durch ein natürliches Gleichgewicht zwischen Zufluss und Verdunstung[1].
Die sowjetische Führung entschied in den 1950er Jahren, massive Bewässerungsprojekte für den Baumwollanbau in Zentralasien zu implementieren. Die Umleitung der Zuflüsse des Aralsees für diese Bewässerungssysteme führte zu einem dramatischen Rückgang des Wasserspiegels. Was die kommunistische Führung als “Triumph über die Natur” feierte, entwickelte sich zu einer ökologischen Katastrophe monumentalen Ausmaßes. Der Wasserspiegel sank kontinuierlich, und der See schrumpfte auf einen Bruchteil seiner ursprünglichen Größe.
Die Folgen waren verheerend: Die zurückweichenden Ufer legten Salz- und Mineralablagerungen frei, die durch Winde über weite Landstriche verteilt wurden und fruchtbares Ackerland vergifteten. Die gestiegene Salinität des verbliebenen Wassers führte zum Zusammenbruch des Ökosystems und der Fischerei, die einst tausende Familien ernährt hatte. Die lokale Bevölkerung leidet seither unter erhöhten Raten von Atemwegserkrankungen, Krebs und Geburtsfehlern.
### Der Kyshtym-Unfall in Mayak
Der Kyshtym-Unfall, der sich am 29. September 1957 im Kernkraftwerk Majak ereignete, zählt zu den schwersten Nuklearkatastrophen der Geschichte. Die sowjetische Geheimhaltung verhinderte jahrelang, dass die Weltöffentlichkeit vom Ausmaß dieser Katastrophe erfuhr[2].
Das Mayak-Werk wurde in den Anfangsjahren des Kalten Krieges errichtet, als die Sowjetunion ihre nuklearen Kapazitäten ausbaute, um mit den Vereinigten Staaten gleichzuziehen. Ab 1945 begann die Sowjetregierung mit dem Bau dieses Komplexes, dessen Hauptzweck die Produktion von Plutonium für Atomwaffen war. Die Anlage wurde unter strenger Geheimhaltung in einer abgelegenen Gegend nahe dem Karatschai-See in der Region Tscheljabinsk im Ural errichtet und nahm 1948 als “Tscheljabinsk-40” ihren Betrieb auf[2].
Der Unfall ereignete sich durch eine Explosion in einem Lagertank für hochradioaktiven Abfall. Die Katastrophe verseuchte ein Gebiet von etwa 20.000 Quadratkilometern mit radioaktiven Substanzen. Zahlreiche Dörfer mussten evakuiert werden, und die Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit und die Umwelt sind bis heute spürbar. Besonders beunruhigend ist, dass sowohl der Unfall selbst als auch die anschließende Vertuschung durch die sowjetische Führung exemplarisch für den Umgang mit Umweltproblemen im kommunistischen System stehen.
### Die Tschernobyl-Katastrophe und ihre Umweltfolgen
Der Reaktorunfall von Tschernobyl am 26. April 1986 stellt die bekannteste nukleare Katastrophe der Geschichte dar. Durch den Unfall wurden enorme Mengen radioaktiver Stoffe in die Atmosphäre freigesetzt, die durch thermischen Auftrieb weit verbreitet wurden[3].
Für die Strahlenbelastung des Menschen waren besonders radioaktives Cäsium (Cäsium-137 und Cäsium-134) sowie Jod (Jod-131) von Bedeutung. Während Jod-131 aufgrund seiner kurzen Halbwertszeit von etwa 8 Tagen nach wenigen Wochen weitgehend zerfallen war, spielt das langlebige Cäsium-137 mit einer Halbwertszeit von etwa 30 Jahren noch heute eine bedeutende Rolle in der Umwelt[3].
Die Vertuschungsversuche der sowjetischen Behörden in den ersten Tagen nach dem Unfall zeigen erneut die systemische Schwäche des kommunistischen Regimes im Umgang mit Umweltkatastrophen. Erst als in Schweden erhöhte Strahlungswerte gemessen wurden, sah sich die sowjetische Führung gezwungen, den Unfall einzugestehen. Die verzögerte Reaktion führte zu vermeidbaren Gesundheitsschäden bei der Bevölkerung, besonders bei Kindern, die in den ersten Tagen nach der Katastrophe noch der Strahlung ausgesetzt waren.
## Chinas Umweltzerstörungen unter kommunistischer Führung
### Der “Große Sprung nach vorn” und seine ökologischen Folgen
Der “Große Sprung nach vorn” (1958-1962), eine von Mao Zedong initiierte Kampagne zur rapiden Industrialisierung und Kollektivierung, führte zu einer der verheerendsten Umweltzerstörungen in Chinas Geschichte. Die schlecht durchdachten Aktionen dieser Periode verursachten Umweltschäden beträchtlichen Ausmaßes[7].
Während der Stahlkampagne von Winter 1958 bis Frühjahr 1959 wurden Millionen von Menschen aufgefordert, in improvisierten Hochöfen Stahl zu produzieren. Dies führte nicht nur zu Stahl von minderwertiger Qualität, sondern auch zur massiven Abholzung für die Befeuerung dieser Öfen. Ganze Wälder wurden gerodet, was zu Erosion, Desertifikation und einer Verschlechterung der landwirtschaftlichen Bedingungen führte.
Gleichzeitig wurden natürliche Ökosysteme für die landwirtschaftliche Nutzung zerstört, ohne die langfristigen ökologischen Konsequenzen zu berücksichtigen. Die Umleitung von Flüssen für Bewässerungsprojekte, die Trockenlegung von Feuchtgebieten und die Abholzung führten zu einer tiefgreifenden Störung des ökologischen Gleichgewichts. Diese Umweltzerstörung, kombiniert mit fehlgeleiteter Agrarpolitik, trug zu einer katastrophalen Hungersnot bei, der Millionen von Menschen zum Opfer fielen.
### Saurer Regen und Luftverschmutzung
China kämpft seit Jahrzehnten mit massiven Problemen durch sauren Regen, besonders in südchinesischen Städten. Die Situation ist laut Experten “außer Kontrolle” und hat sich in manchen Regionen sogar verschlechtert. Die wirtschaftlichen Kosten des sauren Regens belaufen sich auf etwa 110 Milliarden Yuan (10 Milliarden Euro) jährlich, was etwa zwei bis drei Prozent des chinesischen Bruttoinlandsprodukts entspricht[6].
Der rapide Anstieg der Salpetersäure- und Schwefeldioxid-Emissionen ist hauptsächlich auf die rasante Zunahme des Autoverkehrs, den steigenden Kohleverbrauch sowie den übermäßigen Einsatz von Düngemitteln zurückzuführen. Im Jahr 2003 setzte China über 21 Millionen Tonnen Schwefeldioxid frei, ein Anstieg von 12 Prozent gegenüber dem Vorjahr. In 265 Städten wurde saurer Regen gemeldet, wobei besonders Zentral- und Ostchina betroffen waren[6].
Diese massive Umweltverschmutzung ist das direkte Ergebnis eines Entwicklungsmodells, das wirtschaftliches Wachstum über Umweltschutz stellte – ein charakteristisches Merkmal der kommunistischen Industrialisierungsstrategie in China. Trotz einiger Gegenmaßnahmen der Behörden konnte keine sichtbare Verbesserung der Situation erreicht werden.
### Der Drei-Schluchten-Staudamm und seine Auswirkungen
Der Drei-Schluchten-Staudamm, eines der größten Infrastrukturprojekte weltweit, veranschaulicht die Bereitschaft des kommunistischen Chinas, für energiepolitische Ziele massive Umweltveränderungen in Kauf zu nehmen. Zu den gravierenden Umweltproblemen zählen Abfalldeponien und aufgelassene Industrieanlagen im Überschwemmungsgebiet, eingeleitete Abwässer und Erosion am Uferhang[5].
Der Staudamm führte zur Umsiedlung von mehr als 1,2 Millionen Menschen und zur Überflutung hunderter archäologischer Stätten. Er veränderte das ökologische Gleichgewicht des Yangtze-Flusses grundlegend und bedroht die Biodiversität der Region. Die Sedimentablagerungen im Stausee verringern die landwirtschaftliche Produktivität flussabwärts und erhöhen das Risiko von Erdrutschen in der Umgebung.
### Entwaldung und Waldmissmanagement
Obwohl die meisten Informationen zur Entwaldung in Russland aus der post-kommunistischen Ära stammen, sind die Wurzeln dieser Probleme oft in der kommunistischen Zeit zu finden. In China hat die Abholzung unter kommunistischer Herrschaft, insbesondere während des “Großen Sprungs nach vorn”, zu massiver Entwaldung geführt.
Die Folgen dieser Entwaldung sind weitreichend: Verlust der Biodiversität, Erosion, Desertifikation und Beitrag zum Klimawandel. Die Abholzung seltener, teurer Hölzer und deren Ersetzung durch minderwertige Arten hat das Problem noch verschärft. Diese Praktiken spiegeln die kurzfristige wirtschaftliche Planung wider, die charakteristisch für kommunistische Regime war.
## Systemische Ursachen kommunistischer Umweltzerstörung
Die beschriebenen Umweltkatastrophen waren nicht zufällige Ereignisse, sondern das Ergebnis systemischer Faktoren in kommunistischen Regimen:
1. **Industrialisierung um jeden Preis**: Die kommunistische Ideologie betonte die Industrialisierung als Weg zum Fortschritt und ordnete Umweltbelange konsequent wirtschaftlichen Zielen unter.
2. **Zentralisierte Planwirtschaft**: Die zentrale Planung führte oft zu starren Produktionszielen ohne Berücksichtigung lokaler ökologischer Bedingungen oder Nachhaltigkeit.
3. **Mangel an demokratischer Kontrolle**: Die Abwesenheit unabhängiger Medien, zivilgesellschaftlicher Organisationen und demokratischer Kontrollmechanismen verhinderte Transparenz und schnelle Reaktionen auf Umweltprobleme.
4. **Geheimhaltung und Vertuschung**: Umweltkatastrophen wie Kyshtym und Tschernobyl wurden zunächst geheim gehalten, was eine angemessene Reaktion verzögerte und die Auswirkungen verschlimmerte.
5. **Kurzfristige Planung**: Die Konzentration auf Fünf-Jahres-Pläne und kurzfristige Produktionssteigerungen vernachlässigte langfristige ökologische Auswirkungen.
## Vergleich mit Umweltproblemen in demokratischen Systemen
Im Vergleich zu kommunistischen Regimen zeigen demokratische Staaten bedeutende Unterschiede im Umgang mit Umweltproblemen, obwohl auch sie nicht frei von Umweltzerstörung sind:
1. **Transparenz und öffentlicher Druck**: In demokratischen Gesellschaften können Umweltprobleme öffentlich diskutiert werden. Medien, Nichtregierungsorganisationen und Bürgerbewegungen können Druck auf Entscheidungsträger ausüben.
2. **Rechtlicher Rahmen**: Demokratische Staaten entwickelten früher umfassende Umweltgesetzgebungen und -behörden.
3. **Korrekturfähigkeit**: Demokratien können aufgrund öffentlichen Drucks und Wahlmechanismen ihre Umweltpolitik anpassen und verbessern.
4. **Dezentrale Entscheidungsfindung**: Lokale und regionale Behörden können besser auf spezifische Umweltprobleme reagieren als ein zentralisiertes System.
5. **Internationale Zusammenarbeit**: Demokratische Staaten sind offener für internationale Umweltabkommen und gemeinsame Lösungsansätze.
Dies bedeutet nicht, dass demokratische Staaten keine Umweltprobleme haben – Industrialisierung, Ressourcenausbeutung und Umweltverschmutzung sind auch dort aufgetreten. Der entscheidende Unterschied liegt jedoch in der systemischen Fähigkeit, diese Probleme zu erkennen, zu diskutieren und Gegenmaßnahmen zu ergreifen.
## Schlussfolgerung: Lehren für die gegenwärtige Umweltpolitik
Die Umweltkatastrophen kommunistischer Regime bieten wichtige Lehren für die gegenwärtige Umweltpolitik:
1. Die Notwendigkeit von Transparenz und Rechenschaftspflicht in Umweltfragen
2. Die Bedeutung unabhängiger Wissenschaft und Forschung
3. Die Rolle der Zivilgesellschaft und unabhängiger Medien als Korrektiv
4. Die Wichtigkeit langfristiger ökologischer Planung jenseits kurzfristiger wirtschaftlicher Ziele
5. Die Gefahren einer politischen Ideologie, die Naturbeherrschung über Naturschutz stellt
Der Vergleich zeigt deutlich, dass politische Systeme mit ihrer spezifischen Machtverteilung, Entscheidungsprozessen und Wertvorstellungen direkten Einfluss auf den Umgang mit natürlichen Ressourcen und die Umwelt haben. Während demokratische Systeme keineswegs perfekt sind, bieten sie strukturell bessere Voraussetzungen für eine nachhaltige Umweltpolitik als die historischen kommunistischen Regime mit ihrer Kombination aus Geheimhaltung, zentralisierter Entscheidungsfindung und ideologischer Priorität der Industrialisierung über ökologische Nachhaltigkeit.
Die dramatischen Umweltfolgen kommunistischer Herrschaft wirken in vielen Fällen bis heute nach und stellen eine Mahnung dar, dass politische Systeme und Umweltschutz untrennbar miteinander verbunden sind.
Citations:
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[2] https://kernenergie.technology/nukleare-unfalle/mayak
[3] https://archiv.bge.de/archiv/www.endlager-konrad.de/DE/themen/ion/notfallschutz/notfall/tschernobyl/umweltfolgen.html
[4] https://www.focus.de/wissen/natur/russland-raubbau-im-groessten-wald-der-welt_id_10501740.html
[5] https://www.fz-juelich.de/de/aktuelles/news/pressemitteilungen/2004/index9abd_htm
[6] http://german.china.org.cn/archive2006/txt/2004-12/13/content_2146974.htm
[7] https://de.wikipedia.org/wiki/Gro%C3%9Fer_Sprung_nach_vorn
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[10] http://german.china.org.cn/environment/txt/2008-11/26/content_16834967.htm
[11] https://www.publiceye.ch/de/standpunkte/serien-umweltsuender-nornickel-versucht-verzweifelt-sich-gruen-zu-waschen
[12] https://www.fr.de/panorama/einem-umweltsuender-geht-puste-11487989.html
[13] https://novastan.org/de/umwelt-und-technologie/ural-fluss-verschwindet/
[14] https://de.wikipedia.org/wiki/Aralsee
[15] https://de.wikipedia.org/wiki/Kyschtym-Unfall
[16] https://de.wikipedia.org/wiki/Drei-Schluchten-Talsperre
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[18] https://www.eib.org/de/press/news/save-the-aral-sea
[19] https://www.spektrum.de/magazin/rettung-fuer-den-aralsee/965710
[20] https://www.yumeko.de/weblog/das-grauen-rund-um-den-verschwundenen-aralsee
[21] https://www.greenpeace.de/engagieren/nachhaltiger-leben/russische-regierung-opfert-baikalsee
[22] https://www.parade-protection.com/de/pullover/344-6235-oural.html
[23] https://www.focus.de/wissen/klima/klimaprognosen/folgeschaeden-und-folgekosten-drei-schluchten-damm_id_2122288.html
[24] https://juser.fz-juelich.de/record/15674/files/FZJ-15674.pdf
[25] https://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/drei-schluchten-staudamm-experten-warnen-vor-umwelt-katastrophe-a-508132.html
[26] https://www.bgr.bund.de/DE/Themen/Boden/Bodenbewusstsein/Boden_des_Jahres/BdJ2021_Loessboden/Kalenderblaetter/4_VoelligLosgeloesst.html
[27] https://hans-josef-fell.de/2019/09/10/china-hat-riesige-teile-der-wueste-gobi-wieder-aufgeforstet/
[28] https://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/china-muellmassen-drohen-drei-schluchten-staudamm-zu-verstopfen-a-709641.html
[29] https://www.boden.sachsen.de/loessboden-boden-des-jahres-2021-23737.html
[30] https://www.bpb.de/themen/deutschlandarchiv/332037/ostberlin-chinas-grosser-sprung-nach-vorn-und-die-kulturrevolution/
[31] https://dialnet.unirioja.es/servlet/articulo?codigo=933874
[32] https://www.focus.de/politik/deutschland/gastbeitrag-von-rainer-zitelmann-zerstoert-der-kapitalismus-klima-und-umwelt-fridays-for-future-irrt-hier-gewaltig_id_48555792.html
[33] https://www.ipg-journal.de/schwerpunkt-des-monats/chinas-neues-wirtschaftsmodell/artikel/der-kurze-sprung-nach-vorn-468/
[34] https://sozialismus.ch/theorie/2018/geschichte-grosser-sprung-tiefer-fall/
[35] https://www.scharf-links.de/suche/detail/chinas-atomwaffentests-in-lop-nor
[36] https://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/umweltverschmutzung-in-der-russischen-arktis-verklappen-gehoert-zum-handwerk-a-7ba93486-8f6c-4029-8901-cd51e24c6d95
[37] https://www.dw.com/de/kommentar-der-klimawandel-und-die-katastrophe-von-norilsk/a-53699501
[38] https://taz.de/Umweltkatastrophen-in-Norilsk/!5694933/
[39] https://goodimpact.eu/sonstiges/archiv/riesige-oelkatastrophe-in-norilsk-macht-missstaende-in-russland-deutlich
[40] https://www.n-tv.de/panorama/Norilsk-kalt-einsam-und-furchtbar-schmutzig-article21895217.html
@Blume: “leider hat sich gerade auch am Thema Wasser das Versagen des real existierenden Kommunismus nicht nur in der Sowjetunion gezeigt.”
Da stellt sich angesichts des schon damals bestimmenden Wettbewerbs die Frage, wie Mensch mit Verstand von real existierenden … sprechen kann!?
Klar, @hto – in Ihrer apokalyptischen Esoterik waren alle bisherigen, Mitmenschen und Mitwelt zerstörenden Varianten des Kommunismus noch nicht „real“. Stattdessen sollen wir Ihnen glauben (!), ohne wissenschaftlich überprüfbare Belege.
Und das klappt selbstverständlich nicht, bei bislang niemandem. Also Ihr Frust, Ihre Einsamkeit, Ihr Hate.
Schade, wirklich.
@Blume: “… ohne wissenschaftlich überprüfbare Belege.”
Wissenschaft bis zur Ursache, gab es zumindest in Norddeutschland schon in den 70ern reichlich, wurde aber von linken und rechten Konservativen schon sehr bald unterbunden, weil sie das Potential dieser Entwicklung …!!!
Wie geschrieben, @hto: Ihren Verschwörungsglauben bedauere ich sehr.
Tatsächlich war auch in den 70er Jahren die Freiheit von Forschung und Lehre in der Bundesrepublik Deutschland 🇩🇪 und der entstehenden Europäischen Union 🇪🇺 sehr viel stärker ausgeprägt als in den Satellitenstaaten der Sowjetunion einschließlich der DDR.
Meine Eltern haben die Unfreiheit des real existierenden Sozialismus am eigenen Leib erlebt:
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/meinem-vater-falko-blume-1950-2012/
Wie auch in diesem Blogpost beschrieben, besteht der Mut zur Wissenschaft und generell Wahrheit darin, auch eigene Annahmen und Überzeugungen immer wieder der Falsifikation zu unterziehen. Darin besteht das Tragen des Kreuzes im popperschen Sinn.
Ich wünsche Ihnen ernsthaft, dass Sie diesen Mut zur Vernunft, zur Wahrheit und also zum Dialog finden und fassen mögen.
Auf weitere Beschimpfungen und Satzfetzen bitte ich Sie hier zu verzichten.
Mit den besten Wünschen für einen schönen Abend! Möge die Macht mit Ihnen sein! 🤭🖖
@Michael 18.05. 19:16
„Meine Eltern haben die Unfreiheit des real existierenden Sozialismus am eigenen Leib erlebt..“
Entsprechend hätte ich auch keine Lust im heutigen China zu leben. Offener Austausch, da bin ich Fan von.
Immerhin floriert die chinesische Wirtschaft, was mir als Fortschritt erscheint. Und die günstigsten PV-Module und Lithiumbatterien kann man da einkaufen.
Hat diese Diktatur etwa verstanden, dass wir die Energiewende wirklich brauchen? Möglicherweise.
Oder ist es einfach inzwischen wirtschaftlich attraktiv, auf Erneuerbare Energien zu setzten, zumal man wohl wenig Öl und Gas selber hat, und das bald nicht mehr einkaufen muss. Weniger Kohleverbrauch löst auch noch eigene lokale Umweltprobleme.
Mag auch sein, dass man mit diesen günstigen Angeboten sein eigenes Image im Westen aufbessern will.
So oder so, ich meine wir sollten die Angebote nutzen, und da billig grüne Technik einkaufen. Was wir haben, das haben wir. In Europa eine eigene Produktion aufbauen können wir ja immer noch. Mit Importen geht es erst mal ganz einfach schneller.
Lieber @Tobias,
im Hinblick auf die KP-Diktatur in China möchte ich erneut zur Vorsicht mahnen, zumal verdächtige Bauteile gefunden wurden:
Wer in Europa die Kontrolle über 3 bis 4 Gigawatt (GW) der Stromproduktion hat, kann damit weitreichende Stromausfälle und große Blackouts auslösen. 200 GW der europäischen Sonnenstromproduktion hängt an Wechselrichtern, die aus China stammen. Und in solchen chinesischen Wechselrichtern haben US-Spezialisten nun äußerst verdächtige Komponenten entdeckt.
Diese Bauteile scheinen in der offiziellen Dokumentation der Geräte nicht auf, was allein schon verdächtig wirkt. Laut einem Bericht von Reuters handelt es sich dabei unter anderem um Mobilfunkkomponenten, die direkt auf den chinesischen Wechselrichtern liegen.
https://futurezone.at/netzpolitik/verdaechtige-technik-in-china-solar-wechselrichtern-gefunden-blackout-pv-stromnetz/403041487
Aus meiner Sicht wäre es besser gewesen, wenn Deutschland den technologischen und wirtschaftlichen Vorsprung sowohl in der Solartechnologie wie bei der Elektromobilität nicht für kurzfristigen Profit abgegeben hätte.
Auch die chinesische Wirtschaft “floriert” nicht, sondern leidet bereits massiv unter der säkularen Geburtenimplosion, die durch die Ein-Kind-Politik und Millionen von Abtreibungen noch verschärft wurde.
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/russland-china-iran-et-al-nationalistische-altherren-wasser-regime/
Hier eine Zusammenfassung durch Perplexity.ai, das sich freilich auf die “offiziellen” Statistiken der chinesischen Behörden stützt, die nach meiner Einschätzung die Dramatik noch verharmlosen:
# Die Auswirkungen der demografischen Entwicklung auf Chinas Wirtschaft und CO2-Emissionen
Die demografische Entwicklung Chinas steht an einem kritischen Wendepunkt mit weitreichenden Folgen für Wirtschaft und Umwelt. In den kommenden Jahren wird China einen historischen Bevölkerungsrückgang erleben, während gleichzeitig die Gesellschaft rapide altert. Diese beiden parallelverlaufenden Entwicklungen prägen bereits heute die wirtschaftliche Dynamik des Landes und werden zukünftig auch Auswirkungen auf die Umweltbilanz, insbesondere die CO2-Emissionen, haben. Die demografische Transformation manifestiert sich in einem schrumpfenden Arbeitskräftepotential, einer steigenden Rentnerzahl und veränderten Produktions- und Konsumstrukturen, die zusammen das ökonomische Wachstum bremsen und langfristig die Emission von Treibhausgasen beeinflussen werden.
## Die demografische Zeitenwende in China
### Von der Ein-Kind-Politik zur demografischen Krise
Chinas demografische Herausforderungen sind weitgehend das Ergebnis der 1979 eingeführten und erst 2015 aufgehobenen Ein-Kind-Politik. Diese staatlich verordnete Geburtenkontrolle führte zu einem dramatischen Anstieg von Abtreibungen, die von 7,9 Millionen im Jahr 1979 auf 12,4 Millionen im Jahr 1982 anstiegen, wobei die kommunistische Regierung diese aktiv förderte, teilweise sogar unter Zwang[3]. Die langfristigen Folgen dieser Politik zeigen sich heute in einer alarmierend niedrigen Geburtenrate: Trotz der Aufhebung der Ein-Kind-Politik vor neun Jahren bekommen Frauen in China durchschnittlich nur etwa 1,1 Kinder[3]. Diese Fertilitätsrate liegt deutlich unter dem Reproduktionsniveau von 2,09, das erforderlich wäre, um eine Bevölkerung stabil zu halten – ein Schwellenwert, den China bereits 1991 unterschritten hat[2].
### Bevölkerungsrückgang und rapide Alterung
Nach Prognosen der chinesischen Nationalen Gesundheitskommission wird sich das Bevölkerungswachstum des Landes ab 2025 ins Negative wenden, hervorgerufen durch die niedrigen Geburtenraten und die zunehmende Alterung der Gesellschaft[2]. Diese Prognose markiert einen historischen Wendepunkt in Chinas demografischer Geschichte. Die offiziellen Daten zeigen bereits, dass Chinas Gesamtbevölkerung im Jahr vor der Veröffentlichung des Artikels nur um 480.000 Menschen gewachsen ist – der niedrigste Wert seit etwa sechs Jahrzehnten[2]. Mindestens 11 der 31 Regionen auf Provinzebene in China verzeichneten bereits ein negatives Wachstum ihrer natürlichen Bevölkerung, besonders stark betroffen sind der Nordosten, Nordwesten und Zentralchina[2].
### Die alternde Gesellschaft
Besonders gravierend ist die rapide Alterung der chinesischen Gesellschaft. Prognosen zufolge werden bis 2035 mehr als 30 Prozent der Gesamtbevölkerung über 60 Jahre alt sein, was einer “starken Überalterung” entspricht[2]. Noch dramatischer sind die Zahlen für 2050, wenn schätzungsweise mehr als 500 Millionen Menschen in China über 60 Jahre alt sein werden[3]. In absoluten Zahlen bedeutet dies, dass 2030 in China mehr alte Menschen leben werden als im Rest der industrialisierten Welt zusammen[6]. Gleichzeitig ist die durchschnittliche Familiengröße in China auf 2,62 Mitglieder im Jahr 2021 gesunken, verglichen mit 3,1 vor zehn Jahren[2]. Diese Entwicklung verschärft die demografischen Herausforderungen zusätzlich, da weniger Familienmitglieder zur Verfügung stehen, um für die ältere Generation zu sorgen.
## Wirtschaftliche Auswirkungen der demografischen Veränderungen
### Schrumpfendes Arbeitskräftepotential
Die demografische Entwicklung hat bereits jetzt spürbare Auswirkungen auf den chinesischen Arbeitsmarkt. Die Zahl der Erwerbstätigen in China ist in nur drei Jahren (von 2019 bis 2022) um mehr als 41 Millionen Personen gesunken – von 774,7 Millionen auf 733,5 Millionen[5]. Dieser massive Rückgang entspricht fast der gesamten Erwerbsbevölkerung Deutschlands, die laut Weltbank im Jahr 2021 etwa 44 Millionen betrug[5]. Noch alarmierender ist der Rückgang der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter (16-59 Jahre): Diese Gruppe ist seit 2012 kontinuierlich geschrumpft, wobei der Rückgang in den letzten drei Jahren besonders drastisch ausfiel – um 38 Millionen auf 857,6 Millionen[5]. Der Arbeitsmarktökonom Lu Feng von der Universität Peking identifiziert den demografischen Wandel als “treibenden Faktor” für diesen Beschäftigungsrückgang, insbesondere wegen der “dramatisch ansteigenden” Zahl von Menschen, die das Rentenalter erreichen[5].
### Belastung der Sozialsysteme und politische Reaktionen
Die schrumpfende Erwerbsbevölkerung bei gleichzeitig wachsender Rentnerzahl setzt die chinesischen Sozialsysteme unter enormen Druck. Als Reaktion darauf hat die chinesische Regierung das Renteneintrittsalter angehoben: Seit dem 1. Januar 2025 müssen Männer bis 63 (statt bisher 60) und Frauen bis 55 bzw. 58 (je nach Berufsgruppe, vorher 50 bzw. 55) arbeiten[3][6]. Trotz dieser Anpassung bleibt das offizielle Durchschnittsrenteneintrittsalter in China im internationalen Vergleich niedrig[6]. Die Erhöhung ist eine direkte Reaktion auf die schrumpfenden Rentenkassen und den wachsenden ökonomischen Druck, der dadurch entsteht, dass die besonders geburtenstarken Jahrgänge bald aus der Erwerbstätigkeit ausscheiden[6]. Die chinesische Führung hat erkannt, dass “Verbesserungen der Fertilitätspolitik und das Erreichen einer ausgewogenen demografischen Entwicklung langfristige und anstrengende Bemühungen erfordern werden”[2].
### Wirtschaftliche Wachstumsbremse
Die demografischen Veränderungen fungieren als bedeutende “Wachstumsbremse” für die chinesische Wirtschaft[4]. Der demographische Professor Yuan Xin von der Nankai-Universität in Tianjin betont, dass China nun “das Kapitel des negativen Bevölkerungswachstums aufschlagen” wird, das “lange Zeit andauern und sich mit dem starken Alterungstrend überschneiden” wird[2]. Dies führt zu einer doppelten Herausforderung: Einerseits nimmt die Zahl der produktiven Arbeitskräfte ab, was die wirtschaftliche Expansionskraft einschränkt, andererseits steigt der finanzielle Aufwand für Renten- und Gesundheitsleistungen für die alternde Bevölkerung. Experten warnen, dass diese Entwicklung langfristig zu wirtschaftlicher und sozialer Destabilisierung führen könnte, die auch machtpolitische Konsequenzen haben könnte[6]. Die Qualität der Altersversorgung ist bereits heute ein Problem – auf dem Land reichen Renten oft nicht zum Leben, und ein hoher Anteil chinesischer Rentner verbringt das letzte Lebensviertel in gesundheitlich schlechtem Zustand[6].
## Auswirkungen auf CO2-Emissionen
### Chinas Position als globaler Emittent
China spielt als weltweit größter CO2-Emittent eine Schlüsselrolle im globalen Klimaschutz. Mit einem Anteil von über 18 Prozent an der Weltbevölkerung verursacht das Land einen erheblichen Teil der globalen Treibhausgasemissionen[7]. Der Pro-Kopf-Ausstoß von CO2 liegt in China bei etwa acht Tonnen, was im internationalen Vergleich immer noch deutlich niedriger ist als in vielen Industrieländern[7]. Angesichts der demografischen Veränderungen stellt sich die Frage, wie sich diese auf das künftige Emissionsverhalten des Landes auswirken werden.
### Alterung und veränderte Konsummuster
Die demografische Alterung könnte mittelfristig zu veränderten Konsummustern führen, die wiederum Auswirkungen auf die CO2-Emissionen haben. Eine alternde Bevölkerung benötigt tendenziell mehr Gesundheitsdienstleistungen, die weniger energieintensiv sind als die Produktion von Industriegütern. Gleichzeitig könnten jedoch der steigende Bedarf an klimatisierten Wohnräumen für ältere Menschen und erhöhte Transportanforderungen für medizinische Versorgung den CO2-Ausstoß in bestimmten Bereichen erhöhen. Die kleineren Familiengrößen (auf 2,62 Personen im Durchschnitt gesunken)[2] könnten zudem zu einer ineffizienteren Nutzung von Wohnraum und damit verbundenen höheren Pro-Kopf-Emissionen führen.
### Bevölkerungsrückgang und seine Emissionseffekte
Der prognostizierte Bevölkerungsrückgang ab 2025 könnte theoretisch zu einer Verringerung der absoluten CO2-Emissionen beitragen, wenn alle anderen Faktoren konstant blieben. Jedoch ist zu beachten, dass trotz des Bevölkerungsrückgangs die absolute Größe der Bevölkerung weiterhin beträchtlich bleiben wird – Schätzungen gehen davon aus, dass die Gesamtbevölkerung bis 2035 immer noch über 1,4 Milliarden und bis 2050 etwa 1,3 Milliarden betragen wird[2]. Die wirtschaftliche Entwicklung und technologischer Fortschritt könnten zudem den Pro-Kopf-Ausstoß weiter erhöhen und damit den demografischen Effekt kompensieren oder sogar überkompensieren.
## Fazit und Ausblick
Die demografische Transformation Chinas stellt das Land vor enorme Herausforderungen, die sowohl wirtschaftliche als auch ökologische Dimensionen haben. Der Übergang zu einer überalterten Gesellschaft mit schrumpfender Bevölkerung wird tiefgreifende Auswirkungen auf die Wirtschaftsstruktur haben, wobei das sinkende Arbeitskräfteangebot das Wachstumspotential einschränken könnte. Die chinesische Führung hat mit Maßnahmen wie der Anhebung des Renteneintrittsalters reagiert, doch diese könnten angesichts des Ausmaßes der demografischen Veränderungen unzureichend sein.
Bezüglich der CO2-Emissionen sind die Auswirkungen der demografischen Entwicklung komplex und von verschiedenen Faktoren abhängig. Während ein Bevölkerungsrückgang theoretisch zu sinkenden absoluten Emissionen führen könnte, könnten veränderte Konsummuster einer alternden Gesellschaft und fortgesetzte wirtschaftliche Entwicklung diesen Effekt ausgleichen. China steht somit vor der Herausforderung, nicht nur seine alternde Bevölkerung wirtschaftlich abzusichern, sondern gleichzeitig den Übergang zu einer kohlenstoffarmen Wirtschaft zu gestalten.
Die demografische Zeitenwende könnte dabei auch als Chance begriffen werden, das Wirtschaftsmodell nachhaltiger zu gestalten und ältere Arbeitnehmer länger produktiv in den Arbeitsmarkt einzubinden. In jedem Fall wird die demographische Entwicklung Chinas in den kommenden Jahrzehnten ein bestimmender Faktor für die wirtschaftliche und ökologische Zukunft des Landes und damit auch für globale Wirtschafts- und Klimatrends sein.
Citations:
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[3] https://www.1000plus.net/de-de/informieren/1000plusnews/china-reagiert-auf-ueberalterung-und-erhoeht-renteneintrittsalter
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[11] https://de.statista.com/statistik/daten/studie/166164/umfrage/altersstruktur-in-china/
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[38] https://www.telepolis.de/features/Bevoelkerungsrueckgang-in-China-Steht-die-Weltmacht-vor-einem-Wendepunkt-9816126.html
[39] https://makroskop.eu/wie-china-zum-globalen-zugpferd-der-dekarbonisierung-wird/
[40] https://www.mdr.de/wissen/umwelt-klima/was-macht-china-klimapolitik-klimaziele-ambitionen-green-tech100.html
[41] https://cordis.europa.eu/article/id/32652-climate-change-demographics-matter/de
[42] https://background.tagesspiegel.de/energie-und-klima/briefing/so-saehe-ein-stromsystem-im-co2-neutralen-china-aus
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Antwort von Perplexity: pplx.ai/share
“Erneuerbare Friedensenergien” – Es wird nie Frieden, Freiheit, Wahrheit geben, solange die Dumm-Verkommenheit mit wettbewerbsbedingter Symptomatik den Geschäfts-Sinn des Lebens gestaltet.
Oh, ja: Wenn Sie von der dualistischen Apokalyptik herunterkämen und sich etwas auf Politikwissenschaft einlassen würden, dann wären Sie schon auf der inhaltlich richtigen Spur, @hto !
Hier, erklärt mit Perliexity.ai:
**Erneuerbare Friedensenergien** – wie Solar-, Wind- und Wasserkraft – bieten das Potenzial, Konflikte um Ressourcen zu entschärfen und demokratische, dezentrale Energieversorgung zu fördern. Dies geschieht auf mehreren Ebenen:
### Konkurrenzverhältnisse mildern
– **Reduzierung geopolitischer Abhängigkeiten:** Der Umstieg auf erneuerbare Energien verringert die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen, die oft aus politisch instabilen oder autoritären Staaten importiert werden müssen. Dadurch sinkt das Risiko internationaler Konflikte um Energiequellen und Transportwege[4][5][6].
– **Verringerung des Ressourcenfluchs:** Erneuerbare Energien können den sogenannten Ressourcenfluch fossiler Brennstoffe überwinden helfen. Länder, die ihre Energieversorgung auf lokale, erneuerbare Quellen umstellen, werden weniger in globale Macht- und Konkurrenzverhältnisse um Öl, Gas oder Kohle verstrickt[5].
– **Stärkung der Resilienz:** Durch die Nutzung heimischer, erneuerbarer Ressourcen steigt die Energieunabhängigkeit und -sicherheit. Staaten und Regionen sind weniger anfällig für Preisschwankungen und politische Erpressung auf den Weltmärkten[3][4][5].
### Stärkung dezentraler Energiedemokratien
– **Dezentralisierung der Energieproduktion:** Erneuerbare Energien ermöglichen eine lokale und regionale Energieerzeugung. Dies fördert die Beteiligung von Kommunen, Genossenschaften und Bürger*innen an der Energieversorgung und schafft neue Formen von Teilhabe und Mitbestimmung[4][6].
– **Soziale und wirtschaftliche Teilhabe:** Besonders in Entwicklungs- und Schwellenländern eröffnen dezentrale Erneuerbare-Energien-Projekte bisher marginalisierten Gruppen Zugang zu Energie, wirtschaftlicher Entwicklung und politischer Teilhabe[6].
– **Innovative Konfliktlösungsstrategien:** Bei der Umsetzung erneuerbarer Projekte sind partizipative Konfliktlösungsansätze entscheidend. Sie schaffen eine Kultur der Zusammenarbeit, stärken das Vertrauen zwischen Akteuren und fördern nachhaltige, akzeptierte Lösungen[1][2].
– **Stromverbünde und neue Allianzen:** In einer Welt mit dezentraler, erneuerbarer Stromerzeugung entstehen neue, symmetrischere Energiebeziehungen. Regionale Stromverbünde und internationale Kooperationen auf Basis erneuerbarer Energien können tragfähige Gemeinschaften und Interessensallianzen schaffen[6].
### Herausforderungen und Bedingungen
– **Lokale Nutzungskonkurrenzen:** Der Ausbau erneuerbarer Energien kann lokal neue Konflikte um Land- und Wassernutzung hervorrufen. Hier sind faire Beteiligungsprozesse und transparente Entscheidungsstrukturen notwendig, um Energiedemokratie zu verwirklichen[6][7].
– **Politische und regulatorische Rahmenbedingungen:** Die Transformation hin zu einer dezentralen, demokratischen Energieversorgung erfordert gezielte politische Maßnahmen, etwa die Beschleunigung von Genehmigungen, die Förderung von Bürgerenergie und die Beendigung fossiler Subventionen[4].
## Fazit
Erneuerbare Friedensenergien können Konkurrenzverhältnisse mildern, indem sie geopolitische Abhängigkeiten reduzieren, lokale Wertschöpfung stärken und neue, demokratische Teilhabeformen ermöglichen. Voraussetzung für eine echte Energiedemokratie ist jedoch ein aktives Konfliktmanagement, faire Beteiligung und eine unterstützende Politik, die dezentrale Strukturen und soziale Innovationen fördert[1][4][5][6].
Quellen:
[1] https://www.transformation-des-energiesystems.de/praktiken-zur-konfliktlosung-bei-projekten-fur-erneuerbare-energien.html
[2] https://www.umweltbundesamt.de/das-uba/was-wir-tun/foerdern-beraten/verbaendefoerderung/projektfoerderungen-projekttraeger/konfliktloesungsstrategien-erneuerbare-energien
[3] https://dgap.org/de/forschung/publikationen/energiepolitik-zwischen-krieg-und-frieden
[4] https://dgvn.de/meldung/mehr-sicherheit-dank-energiewende
[5] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/fossiler-ressourcenfluch-verschwoerungsmythen-auch-venezuela-bestaetigt-die-these/
[6] https://www.bdew.de/online-magazin-zweitausend50/schwerpunkt-europa/macht-die-energiewende-die-welt-friedlicher-essay-kirsten-westphal/
[7] https://www.welthungerhilfe.de/welternaehrung/rubriken/wirtschaft-menschenrechte/konflikttraechtig-gruene-energien-und-landrechte
[8] https://www.oedp.de/fileadmin/user_upload/01-instanzen/00/programm/programme/BundespolitischesProgramm2024.pdf
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Antwort von Perplexity: pplx.ai/share
@Michael 19.05. 08:10
„Und in solchen chinesischen Wechselrichtern haben US-Spezialisten nun äußerst verdächtige Komponenten entdeckt.“
Entsprechend würde ich mir für alle IT aus China wünschen, dass wir die in Europa mit eigener offenen Software betreiben. Und dann auch nur Produkte kaufen, mit denen das funktioniert. Es geht dabei allein schon um Datensammelei. Um mögliche Spionage und Sabotage freilich auch noch.
Und das würde ich mir auch für IT aus den USA wünschen.
„Aus meiner Sicht wäre es besser gewesen, wenn Deutschland den technologischen und wirtschaftlichen Vorsprung sowohl in der Solartechnologie wie bei der Elektromobilität nicht für kurzfristigen Profit abgegeben hätte.“
Sehe ich auch so, besser wäre es gewesen. Aber nun ist es erst mal so, dass wir halt in China sehr günstig einkaufen können, und das entlastet auch die eigenen Arbeitskräfte, ein Pluspunkt dabei, finde ich.
„Auch die chinesische Wirtschaft “floriert” nicht,..
Naja, im Vergleich zu Russland oder Iran ist die chinesische Wirtschaft breit aufgestellt und offenbar ziemlich produktiv.
@Tobias zu Demografie & Wirtschaft
Heute schrieb Alexander Demling im Leitartikel des SPIEGEL vom 17.5.2025, S. 6:
“Die Wirtschaftsweisen gehen davon aus, dass das sinkende Arbeitsvolumen die deutsche Volkswirtschaft in den kommenden Jahren jeweils ein halbes Prozent Wachstum kosten wird. Das liegt aber nicht am Phantom Viertagewoche. Sondern am lange erwarteten demografischen Wandel, der in den kommenden Jahren eine immer schwerere Last für die deutsche Volkswirtschaft wird. Viele Alte gehen in Rente, in der Industrie werden sogar noch Zehntausende in die Altersteilzeit oder in Frührente geschoben. Weniger Absolventen kommen nach. Nicht weil sie lieber mit dem Rucksack durch das Outback trampen, sondern weil sie nie geboren wurden.“
Auf S. 17 ergänzt Alexander Neubacher:
“Etwa 120 Milliarden Euro muss die Regierung dieses Jahr bei der Rente zuschießen, das ist mehr als fünfmal so viel, wie sie für Bildung und Forschung ausgibt. Weil die Babyboomer – Generation jetzt in den Ruhestand geht, dürfte der Zuschuss in den nächsten Jahren immer größer werden. Dass selbst der stärkste Staat das nicht auf Dauer durchhält, weiß inzwischen jedes Kind.“
Und in China 🇨🇳 schreitet die säkulare Bevölkerungsimplosion noch sehr viel schneller und drastischer voran als in der etwas kinderreicheren und durch Migration gestärkten Bundesrepublik Deutschland 🇩🇪🇪🇺. Kaum ein Thema wird gesellschaftlich so hartnäckig beschwiegen wie die Demografie und deren enorme Auswirkungen…
https://www.swr.de/swraktuell/baden-wuerttemberg/karlsruhe/wasser-mangel-schon-im-mai-angespannte-situation-100.html
Wasserkrise. Ich habe das schon befürchtet, weil mir der niedrige Wasserstand im Bach, der durch mein Dorf fließt, in den letzten Tagen aufgefallen war. Im Landkreis Calw.
Danke & ja, @Marie H. – bestimmt können Sie den Schmerz nachvollziehen, den es bedeutet, seit Jahren vor der Wasserkrise zu warnen, ohne ausreichend Gehör zu finden. Und nun hat das Thema Baden-Württemberg erfasst und wird ganz Deutschland einen weiteren Hitzesommer erleiden.
Immerhin sind damit nun die Inhalte wie die besonders schnelle Erhitzung von Gebirgsregionen, die Zunahme von Extremwettern, die Folgen für Flüsse und Grundwasser, die kognitiven Bestätigungsfehler bei Regen u.v.m. online verfügbar. Da täglich mehr Anfragen über klassische Suchmaschinen und auch über KI-en eingehen, sehe ich da eine mittel- und längerfristige Wirkung. Und mache also weiter.
https://www.gaeubote.de/Nachrichten/Buergerentscheid-zur-Windkraft-Stadt-Herrenberg-bietet-Infofahrt-zum-Windpark-Junge-Donau-155147.html
Das sind Berichte, die mir ein bisschen Mut machen. Die Stadt Herrenberg bereitet sich auf einen Bürgerentscheid vor. Ich hoffe, die Mühe lohnt sich – im Hinblick auf die Erneuerbaren.
Vielen Dank, @Marie H. 🙏 – denn es gibt tatsächlich bereits einen ersten Staat, der die Wasserkrise zum Anlass für eine erfolgreiche, post-fossile Energiewende nahm: Uruguay.
Hier eine Zusammenfassung durch Felo.ai:
Uruguay gelang nach einer Wirtschafts- und Wasserkrise ein bemerkenswert schneller Ausbau erneuerbarer Energien durch eine Kombination aus strategischer Notwendigkeit, politischem Willen, kluger Planung und der Mobilisierung privaten Kapitals. Die Krise, die sich in Stromausfällen und einer starken Abhängigkeit von teuren fossilen Brennstoffimporten sowie durch Dürreperioden beeinträchtigter Wasserkraft manifestierte, diente als Katalysator für eine radikale Energiewende. Unter der Führung von Ramón Méndez Galain, dem damaligen Nationalen Energiedirektor, entwickelte Uruguay ab 2008 einen langfristigen Plan, der auf parteiübergreifendem Konsens beruhte. Kernstück war die massive Förderung von Windenergie durch Auktionen, die privaten Investoren Abnahmegarantien zu Festpreisen boten. Dies ermöglichte einen schnellen Ausbau der Kapazitäten, ohne die Staatskasse initial stark zu belasten. Ergänzt wurde dies durch die Nutzung weiterer erneuerbarer Quellen wie Biomasse und Solarenergie, um die Energieversorgung zu diversifizieren und die Abhängigkeit von Wasserkraft zu reduzieren. Infolgedessen deckt Uruguay heute den Großteil seines Strombedarfs aus erneuerbaren Quellen, hat die Strompreise stabilisiert und gesenkt, neue Arbeitsplätze geschaffen und sich als internationaler Vorreiter positioniert.
**Ausgangslage: Wirtschafts- und Wasserkrise als Katalysator**
Vor 2008 war Uruguays Energiesektor stark von importierten fossilen Brennstoffen abhängig, die zeitweise über 50 % der Energiematrix ausmachten und bis zu 2 % des Bruttoinlandsprodukts kosteten [5]. Das Land verfügte über keine eigenen Vorkommen an Erdöl, Erdgas oder Kohle [9][42]. Eine wachsende Wirtschaft und ein steigender Energiebedarf führten zusammen mit einem maroden Energienetz und Dürreperioden, die die Wasserkraftwerke – die damalige Hauptenergiequelle – beeinträchtigten, zu Stromausfällen und Energieknappheit [1][9][14][42]. Diese “perfekte Sturm” aus Energieunsicherheit und hohen Kosten schuf jedoch die Dringlichkeit und die Möglichkeit für eine grundlegende Neuausrichtung [1][42].
**Strategische Planung und politische Weitsicht**
Im Jahr 2008 ernannte die Regierung den Physiker Ramón Méndez Galain zum Nationalen Energiedirektor [1][5]. Er entwickelte einen detaillierten Masterplan, um Uruguay von fossilen Brennstoffen und Energieimporten unabhängig zu machen und die Energiesicherheit langfristig zu gewährleisten [1][10][14]. Ein entscheidender Faktor für den schnellen Erfolg war der politische Konsens, der 2010 unter Präsident José Mujica erzielt wurde. Alle Parteien im Parlament einigten sich auf eine langfristige Energiepolitik, die über Jahrzehnte stabile Ziele festlegte und somit ein positives Signal für Investoren sendete [3][9]. Diese politische Stabilität und die klare Vision ermöglichten es, die Energiewende konsequent voranzutreiben [13].
**Mobilisierung von privatem Kapital durch Ausschreibungen**
Ein Kernstück der uruguayischen Strategie war die Übertragung der anfänglich hohen Investitionskosten für den Bau von Windkraftanlagen auf private Unternehmen [1]. Ab 2009 initiierte Uruguay Auktionen, bei denen Windenergieunternehmen aus aller Welt um die Lieferung der günstigsten erneuerbaren Energie konkurrierten [1]. Der staatliche Energieversorger UTE verpflichtete sich, die gesamte von diesen Anlagen produzierte Energie zu einem vorab festgelegten Tarif über einen Zeitraum von 20 Jahren abzunehmen [1][3]. Diese Garantie bot den Investoren die notwendige Sicherheit für ihre Investitionen [1]. Eine Auktion im Jahr 2011, die ursprünglich 150 Megawatt zusätzlicher Windenergie sichern sollte, führte zu einem derart großen Interesse, dass Verträge für eine Kapazitätserweiterung von über 40 % des nationalen Strombedarfs abgeschlossen wurden [1]. Diese Methode ermöglichte es, in nur einer Dekade über 8 Milliarden US-Dollar in erneuerbare Energien zu investieren, was etwa 10 % des damaligen BIP entsprach [9].
**Diversifizierung der erneuerbaren Energiequellen**
Uruguay setzte auf einen Mix verschiedener erneuerbarer Energiequellen, um die Versorgungssicherheit zu erhöhen und die Schwankungen einzelner Quellen, insbesondere der wetterabhängigen Wasserkraft, auszugleichen [14][42].
* **Windkraft:** Sie wurde zur tragenden Säule der Energiewende und deckt bis zu 40 % des Energiebedarfs [3]. Uruguay verfügt heute über mehr als 700 Windturbinen [1][5]. Der Anteil der Windenergie an der Strommatrix stieg von 1 % im Jahr 2013 auf 34 % im Jahr 2018 [9].
* **Wasserkraft:** Bleibt ein wichtiger Bestandteil, auch wenn das Ziel ist, die Abhängigkeit davon zu reduzieren, insbesondere angesichts von Dürreperioden [7][14]. Im ersten Halbjahr 2024 lieferten die Staudämme Salto Grande und Río Negro 3402 GWh [14].
* **Biomasse:** Trägt etwa 12-20 % zur Stromerzeugung bei [3][9]. Zellstofffabriken nutzen organische Abfälle zur Energiegewinnung, was ökologische Lasten in Energieressourcen umwandelt [3].
* **Solarenergie:** Spielt mit etwa 3-4 % noch eine kleinere Rolle, aber hier wird in den kommenden Jahren das größte Wachstum erwartet [3][9]. Der erste Großsolarpark, La Jacinta, ging 2015 in Betrieb [3].
Durch das Ausbalancieren dieser komplementären Ressourcen konnte Uruguay große Mengen nicht-traditioneller erneuerbarer Energien integrieren, ohne auf Batteriespeicher angewiesen zu sein [3]. Das System ist so präzise, dass die Verfügbarkeit von Windenergie mehrere Tage im Voraus mit geringer Fehlermarge prognostiziert werden kann [3].
**Ergebnisse und Auswirkungen**
Die Transformation der uruguayischen Energiematrix führte zu beeindruckenden Ergebnissen:
* **Hoher Anteil erneuerbarer Energien:** In normalen Jahren decken erneuerbare Quellen bis zu 98 % des Strombedarfs, in sehr trockenen Jahren immer noch über 90 % [3][5]. An manchen Tagen wird die Stromversorgung zu 100 % aus erneuerbaren Energien gedeckt [10][14][42]. Der Anteil fossiler Brennstoffe an der Stromerzeugung sank auf nur noch 2 % [5].
* **Gesunkene und stabilisierte Strompreise:** Die Strompreise für Verbraucher sind inflationsbereinigt deutlich gesunken [1].
* **Energieunabhängigkeit und Versorgungssicherheit:** Uruguay hat seine Abhängigkeit von Energieimporten und geopolitischen Krisen drastisch reduziert [10][13][14].
* **Wirtschaftliche Vorteile:** Die Energiewende hat rund 50.000 neue Arbeitsplätze geschaffen, was etwa 3 % der erwerbstätigen Bevölkerung entspricht [3][13]. Es entstanden neue Studiengänge und Ausbildungszentren im Bereich erneuerbare Energien, wie z.B. an der UTEC und UDELAR sowie das CEFOMER [1].
* **Umweltvorteile:** Das Land verfolgt ein Wirtschaftsmodell, das mit einer Verringerung der Treibhausgasemissionen einhergeht [16].
**Internationale Anerkennung und Kooperationen**
Uruguay gilt international als Vorreiter und Modell für eine erfolgreiche Energiewende [5][10][14][16][46]. Die Internationale Agentur für Erneuerbare Energien (IRENA) hat das uruguayische Modell und das Auktionssystem als beispielhaft hervorgehoben [16]. Das Land ist auch Partnerschaften eingegangen, beispielsweise eine Klima- und Energiepartnerschaft mit Deutschland, die sich auf grünen Wasserstoff, Energieeffizienz, Elektromobilität und Batteriespeicher konzentriert [4][43].
**Herausforderungen und Zukunftsperspektiven**
Trotz der Erfolge gibt es weiterhin Herausforderungen, wie die Abhängigkeit von Niederschlägen für die Wasserkraft, was bei Dürren zu Problemen führen kann [14][73]. Die aktuelle Wasserkrise hat die Notwendigkeit unterstrichen, die Wasserressourcen nachhaltig zu managen [39][73]. Uruguay plant, seine Abhängigkeit vom Wasser weiter zu reduzieren, indem der Anteil nicht-konventioneller erneuerbarer Energien erhöht wird [7]. Ein wichtiger zukünftiger Schritt ist die Entwicklung einer grünen Wasserstoffwirtschaft, für die Uruguay aufgrund seines hohen Potenzials an erneuerbarer Energie, Wasserverfügbarkeit und strategischer Lage gute Voraussetzungen bietet [16][57][61]. Eine erste Großinvestition in die Produktion von grünem Wasserstoff durch das chilenische Unternehmen HIF Global wurde bereits angekündigt [16].
[1] https://yaleclimateconnections.org/2024/05/uruguay-pionero-en-energia-renovable/
[2] https://www.spiegel.de/wissenschaft/uruguay-das-energiewende-wunder-a-a818ebbe-b4d5-46ba-bd1d-93c7d98003ce
[3] https://ecpamericas.org/es/newsletters/la-transicion-de-uruguay-a-la-electricidad-renovable/
[4] https://www.giz.de/de/weltweit/201028.html
[5] https://yaleclimateconnections.org/2024/08/uruguay-es-un-pais-ganador-o-perdedor-en-la-energia/
[6] https://www.german-energy-solutions.de/GES/Redaktion/DE/Publikationen/Marktanalysen/2023/zma-uruguay.pdf?__blob=publicationFile&v=2
[7] https://idbinvest.org/es/blog/energia/la-revolucion-verde-de-uruguay
[8] https://www.irena.org/News/pressreleases/2024/Mar/Record-Growth-in-Renewables-but-Progress-Needs-to-be-Equitable-DE
[9] https://www.bbc.com/mundo/articles/c6p2z7qjng9o
[10] https://dieguteminute.ch/uruguays-energie-revolution/
[11] https://somosiberoamerica.org/onda-pais/uruguay/como-uruguay-se-ha-convertido-en-uno-de-los-lideres-mundiales-en-energia-renovable/
[12] https://www.kas.de/de/web/energie-klima-lateinamerika/veranstaltungsberichte/detail/-/content/die-energiewende-in-der-region-ist-unumkehrbar1
[13] https://www.xataka.com/energia/uruguay-ha-conseguido-que-guerras-crisis-petroleo-no-les-afecte-transicion-a-renovables-ha-sido-su-escudo
[14] https://adveniat.de/wie-uruguay-die-energie-revolution-schaffte/
[15] https://www.candriam.com/siteassets/_assets/02-publications/research-paper/2024/09/sov/2024_09_wp_sovereign-sustainability_de.pdf?v=4add44
[16] https://www.uruguayxxi.gub.uy/es/centro-informacion/articulo/energias-renovables/
[17] https://www.german-energy-solutions.de/GES/Redaktion/DE/Publikationen/Marktanalysen/2024/zma-uruguay.pdf?__blob=publicationFile&v=2
[18] https://mediafra.admiralcloud.com/customer_609/6fceb1d6-478f-4e81-b0d4-63bedb6030ce?response-content-disposition=inline%3Bfilename*%3DUTF-8%27%27ZMA_Urugay_2023_FINAL.pdf&Expires=1741382579&Key-Pair-Id=K3XAA2YI8CUDC&Signature=IeI5JeSIPZmQ~~JaNm48gBH7iCcYfHXM3oBh0Vljlq5M82zR-AEX-9h6jlQ5OKyDvR6E544KOOyUpLVKJTSNGdIoB1-5TYXKnTr8sD42iL64OYD64Eqvoq4Gd1ljjE5ebXqX0V8pf9e0EOV~Blpg03Ms6rw87KlweJbYwOM8HXNiVSd3TuFmqFXobOgKeiWPaQ7CLt7AejB71K0KelXoECg6u-ewAcK7MAZegbKY8zQKftpZ-fGFV9U9KVIJ7nTEa0v5qtWLY6kEYn5mOXSnKIplMFal2YhqJE6frWwGFN4bstRDYA8-ZA7DYjoRWXNm1hpDSZPjrHPtGAiQUYbZmA__
[19] https://elpais.com/america-futura/2023-03-09/lider-en-energias-renovables-uruguay-apuesta-al-hidrogeno-verde.html
[20] https://filehub.admiralcloud.com/v5/deliverFile/6f79d639-2fb5-4f2b-b506-8f62c7951e4b
[21] https://www.giz.de/de/weltweit/152140.html
[22] https://www.caf.com/es/actualidad/noticias/uruguay-lider-en-el-uso-de-fuentes-renovables-en-america-latina/
[23] https://www.windkraft-journal.de/2024/09/28/uruguay-klassisches-rueckzugsland-erhaelt-foerderung-fuer-die-zusammenarbeit-beim-gruenen-wasserstoff/204853
[24] https://es.weforum.org/stories/2023/01/4-razones-por-que-uruguay-es-un-caso-de-exito-en-materia-de-sostenibilidad/
[25] https://www.realestate-in-uruguay.com/de/blog/uruguay-eine-erfolgsgeschichte-fuer-nachhaltigkeit/
[26] https://goodnews.eu/uruguays-erfolgreiche-energiewende-immer-mehr-staedte-planen-verpackungssteuer-osnabrueck-zeigt-neue-initiative-will-social-media-retten/
[27] https://www.german-energy-solutions.de/GES/Redaktion/DE/Publikationen/Marktanalysen/2023/zma-uruguay.pdf?__blob=publicationFile&v=2
[28] https://filehub.admiralcloud.com/v5/deliverFile/6f79d639-2fb5-4f2b-b506-8f62c7951e4b
[29] https://filehub.admiralcloud.com/v5/deliverFile/ed367c70-dd60-4b19-a2ab-31f397c19e20
[30] https://www.spiegel.de/wissenschaft/uruguay-das-energiewende-wunder-a-a818ebbe-b4d5-46ba-bd1d-93c7d98003ce
[31] https://www.zdf.de/nachrichten/politik/ausland/uruguay-energiewende-erneuerbare-energien-windkraft-wasserkraft-100.html
[32] https://www.german-energy-solutions.de/GES/Redaktion/DE/Publikationen/Marktanalysen/2024/zma-uruguay.pdf?__blob=publicationFile&v=2
[33] https://www.eib.org/de/press/all/2023-316-8-uruguayans-in-10-demand-stricter-climate-policies-eib-survey-reveals
[34] https://ec.europa.eu/commission/presscorner/detail/de/ip_23_3899
[35] https://www.giz.de/de/weltweit/201028.html
[36] https://www.ey.com/de_de/newsroom/2025/05/ey-analyse-nachhaltigkeit-dax-unternehmen-2025
[37] https://esgnews.com/de/Die-EU-und-Uruguay-verst%C3%A4rken-die-Zusammenarbeit-bei-erneuerbarer-Energie%2C-Energieeffizienz-und-erneuerbarem-Wasserstoff/
[38] https://de.wikipedia.org/wiki/Energiewende_nach_L%C3%A4ndern
[39] https://amerika21.de/2023/06/264557/trinkwasser-massnahmen-notstand-uruguay
[40] https://erlassjahr.de/laenderinfos/uruguay/
[41] https://www.spiegel.de/wissenschaft/uruguay-das-energiewende-wunder-a-a818ebbe-b4d5-46ba-bd1d-93c7d98003ce
[42] https://www.zdf.de/nachrichten/politik/ausland/uruguay-energiewende-erneuerbare-energien-windkraft-wasserkraft-100.html
[43] https://www.giz.de/de/weltweit/201028.html
[44] https://www.german-energy-solutions.de/GES/Redaktion/DE/Publikationen/Marktanalysen/2023/zma-uruguay.pdf?__blob=publicationFile&v=2
[45] https://www.energieverbraucher.de/de/start__2229/NewsDetail__19308/
[46] https://gesundeswohnenuruguay.com/warum-uruguay%3F
[47] https://mutmacherei.net/uruguay-erzeugt-90-prozent-der-energie-nachhaltig/
[48] https://www.realestate-in-uruguay.com/de/blog/uruguay-eine-erfolgsgeschichte-fuer-nachhaltigkeit/
[49] https://goodnews.eu/uruguays-erfolgreiche-energiewende-immer-mehr-staedte-planen-verpackungssteuer-osnabrueck-zeigt-neue-initiative-will-social-media-retten/
[50] https://www.spiegel.de/wissenschaft/uruguay-das-energiewende-wunder-a-a818ebbe-b4d5-46ba-bd1d-93c7d98003ce
[51] https://www.zdf.de/nachrichten/politik/ausland/uruguay-energiewende-erneuerbare-energien-windkraft-wasserkraft-100.html
[52] https://www.agrarheute.com/energie/strom/energiewende-land-nutzt-98-prozent-erneuerbare-energien-615537
[53] https://www.german-energy-solutions.de/GES/Redaktion/DE/Publikationen/Marktanalysen/2024/zma-uruguay.pdf?__blob=publicationFile&v=2
[54] https://www.bmbf.de/SharedDocs/Bekanntmachungen/DE/2024/10/2024-10-08-foerderaufruf-wasserstoffforschung.html
[55] https://www.windkraft-journal.de/2024/09/28/uruguay-klassisches-rueckzugsland-erhaelt-foerderung-fuer-die-zusammenarbeit-beim-gruenen-wasserstoff/204853
[56] https://www.s-ge.com/de/publication/factsheet/2023-e-clean-uruguay-c6-erneuerbare-energie-solar-wind-energie
[57] https://www.german-energy-solutions.de/GES/Redaktion/DE/Publikationen/Kurzinformationen/Technologiefactsheets/2023/fs-uruguay.pdf?__blob=publicationFile&v=1
[58] https://ec.europa.eu/commission/presscorner/detail/de/ip_23_3899
[59] https://esgnews.com/de/amp/eu-and-uruguay-boost-cooperation-on-renewable-energy-energy-efficiency-and-renewable-hydrogen/
[60] https://gesundeswohnenuruguay.com/warum-uruguay%3F
[61] https://www.realestate-in-uruguay.com/de/blog/uruguay-eine-erfolgsgeschichte-fuer-nachhaltigkeit/
[62] https://www.s-ge.com/de/publication/factsheet/2023-e-clean-uruguay-c6-erneuerbare-energie-solar-wind-energie
[63] https://www.german-energy-solutions.de/GES/Redaktion/DE/Publikationen/Marktanalysen/2024/zma-uruguay.pdf?__blob=publicationFile&v=2
[64] https://uruguay.ahk.de/de/berufsbildung/translate-to-deutsch-energia-medio-ambiente/translate-to-deutsch-energias-renovables
[65] https://www.thenation.com/article/world/uruguay-renewable-energy-revolution/
[66] https://www.realestate-in-uruguay.com/de/blog/uruguay-eine-erfolgsgeschichte-fuer-nachhaltigkeit/
[67] https://www.ingenieur.de/technik/fachbereiche/energie/energiewende-a-la-uruguay/
[68] https://h2-news.de/forschung/uruguay-und-deutschland-verstaerken-zusammenarbeit-bei-gruenem-wasserstoff/
[69] https://www.npr.org/2023/10/06/1197954251/uruguay-green-energy-carbon-emissions-climate-change
[70] https://www.spiegel.de/wissenschaft/uruguay-das-energiewende-wunder-a-a818ebbe-b4d5-46ba-bd1d-93c7d98003ce
[71] https://www.energieverbraucher.de/de/start__2229/NewsDetail__19308/
[72] https://www.zdf.de/nachrichten/politik/ausland/uruguay-energiewende-erneuerbare-energien-windkraft-wasserkraft-100.html
[73] https://www.ila-web.de/ausgaben/466/chronik-eines-angek%C3%BCndigten-notstands
[74] https://www.dw.com/de/uruguay-energiewende-mit-sonne-und-wind/a-59435897
[75] https://etosmedia.de/politik/der-energiekolonialismus-des-nordens-beeintraechtigt-unsere-arbeitsgrundlagen/
[76] https://www.german-energy-solutions.de/GES/Redaktion/DE/Publikationen/Marktanalysen/2023/zma-uruguay.html
[77] https://taz.de/Physiker-ueber-Energiewende/!6033704/
[78] https://www.gtai.de/de/trade/lateinamerika/branchen/erneuerbare-energien-1829386
[79] https://www.npla.de/thema/umwelt-wirtschaft/koloniale-energiewende/
[80] https://de.wikipedia.org/wiki/Energiewende_nach_L%C3%A4ndern
[81] https://efahrer.chip.de/news/fast-autark-und-wohlhabender-land-setzte-heimlich-auf-erneuerbare-energien_1016978
[82] https://www.german-energy-solutions.de/GES/Redaktion/DE/Publikationen/Marktanalysen/2024/zma-uruguay.pdf?__blob=publicationFile&v=2
[83] https://uruguay.ahk.de/de/berufsbildung/translate-to-deutsch-energia-medio-ambiente/translate-to-deutsch-energias-renovables
@Michael 19.05. 12:54
„Kaum ein Thema wird gesellschaftlich so hartnäckig beschwiegen wie die Demografie und deren enorme Auswirkungen… „
In der Tat, zumindest im Fernsehen findet dieses Thema praktisch nicht statt.
Einwanderer können sicher helfen, sofern sie denn auf dem Arbeitsmarkt auch nachgefragt werden. Zuviele, die z.B. wegen mangelnden Deutschkenntnissen nur im Niedriglohnsektor arbeiten können, helfen dann aber weniger. Zumal hier auch noch gut 2 Millionen eigene Arbeitslose, die überwiegend wenig qualifiziert und wenig leistungsfähig sind, auf was Passendes warten.
Wirklich sinkende Bevölkerungszahlen würden auch noch die Wohnungsnot entschärfen und den Neubaubedarf reduzieren. In gewissen Grenzen zumindest.
Was aber wirklich hilft, dass sind mehr Kinder. Nur machen die die ersten 20 Jahre auch noch Einiges an Mehrarbeit, bis sie dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen. Es sieht also so aus, dass das nur funktionieren kann, wenn wir mal von unserer Leistungsgesellschaft ein Stück runterkommen und wirklich auch insgesamt weniger konsumieren, und dann in der Folge auch weniger Arbeiten und mehr Zeit für Kinder hätten.
Ich will das auch nicht rein ökonomisch sehen, aber die Ökonomie spielt hier durchaus eine Rolle. Wer sich mehr Kinder anschaffen will, der muss sich da auch ökonomisch drauf einstellen. Das gilt für die einzelne Familie wie für die ganze Volkswirtschaft.
Der Anfang des Geburtenmangels ist entsprechend sehr förderlich, wenn sinkende Erziehungskosten noch nicht durch einen Rentnerüberschuss aufgezehrt werden. Das haben wir inzwischen hinter uns gelassen. Und das Problem verschärft sich zusehens.
Danke, @Tobias 🙏
Gestern nun haben wir dem Konzern-medialen Verschweigen, Verdrängen und Versagen auch das erste Fediverse – Treffen in Stuttgart entgegengesetzt. Hier, mit Impulsvortrag und Einladung zur Wasserkrise – Tagung am 21. Juli 2025:
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/ein-wirklich-soziales-medium-waechst-das-erste-fediverse-vernetzungstreffen-in-stuttgart/
Denn sowohl im Solarpunk wie in der Wissenschaftskommunikation gelten: Niemand kann alles, aber alle können etwas tun.
@Tobias Jeckenburger 20.05., 00.09
“Wer sich mehr Kinder anschaffen will…”
Ich bin Mutter von zwei erwachsenen Töchtern. Es sind Wunschkinder, die wir uns nicht “angeschafft” haben wie ein Möbelstück.
Dass viele Frauen in Teilzeit arbeiten, liegt an fehlenden und/oder zu teuren Betreuungsmöglichkeiten. Hier könnte man durch Qualifizierung von Seiteneinsteigern etwas Entspannung schaffen.
Von dem Wort “Rentnerüberschuss” halte ich wenig. Jeder Rentner, jede Rentnerin ist ein Mensch. Von denen viele weiterarbeiten. Oft unfreiwillig, weil – besonders oft bei Frauen – die Rente nicht zum Leben reicht. Unter “Überschuss” verstehe ich, dass es zu viele gibt. Wir reden von Menschen!
@Marie H 20.05. 13:41
„Dass viele Frauen in Teilzeit arbeiten, liegt an fehlenden und/oder zu teuren Betreuungsmöglichkeiten.“
Effektiver wäre eine verlässliche und bezahlbare Kinderbetreuen allemal. Ein Mehraufwand bleibt aber, und der muss nun irgendwo herkommen.
„Unter “Überschuss” verstehe ich, dass es zu viele gibt. Wir reden von Menschen!“
Natürlich geht es um Menschen. Ökonomie ist ohne den Menschen gedacht Gegenstandslos. Relevant bleibt die Ökonomie dennoch. Mehr Kinder zu erziehen inmitten von immer mehr alten Menschen, die auch versorgt werden wollen, bleibt eine Herausforderung. Da bin ich voll dabei, das kann ich nur fördern. Aber ohne weniger Konsum stelle ich mir das unmöglich vor.
„…weil – besonders oft bei Frauen – die Rente nicht zum Leben reicht.“
Was dann gerade die betrifft, die Kinder großgezogen haben.
@Marie H. & @Tobias Jeckenburger
Danke für den überaus wichtigen Dialog!
Ich meine (auch selbst Familienvater von drei Kindern): Wir haben ein Wirtschaftssystem geschaffen, das das Aufziehen von Kindern als Privatvergnügen herabwürdigt und damit die säkulare Geburtenimplosion beschleunigt. Kommt dann auch noch Fremdenfeindlichkeit hinzu, dann droht auch der technologische, wirtschaftliche und politische Abstieg. Denn ein Nachlassen der Kinderzahlen führt auch dazu, dass Investitionen bis hin zum Wohnungsbau zurückgehen und immer größere Gebiete dem demografischen Verfall überlassen werden. Schon jetzt können unsere Gesundheits- und Altersversorgungssysteme nur noch durch immer höhere Zuschüsse aufrecht erhalten werden – und die Qualität einschließlich der Gerechtigkeit leiden dennoch. Wenn die von Dir, @Tobias, so gerne gepriesene Konsum-Askese nicht von entschiedenen Investitionen etwa in erneuerbare Friedensenergien und Bildung begleitet wird, dann droht eine zunehmende Nachfrageschwäche bis hin zur Deflation. Ich bin dabei gar kein grundsätzlicher Gegner eines Bevölkerungsrückgangs, sehe jedoch bei allzu niedrigen Geburtenraten die Gefahr einer Abwärtsspirale.
Perplexity.ai dazu:
Der sinkende Anteil junger Menschen und die zunehmende Alterung der Bevölkerung in Deutschland haben weitreichende wirtschaftliche Konsequenzen. Diese demografische Entwicklung beeinflusst nicht nur soziale Strukturen, sondern wirkt sich auch erheblich auf wirtschaftliche Faktoren wie Immobilienwerte, Investitionsrenditen und die allgemeine Geldwertstabilität aus. Die folgenden Ausführungen analysieren, wie genau der Kindermangel diese Bereiche beeinflusst und welche langfristigen Folgen zu erwarten sind.
## Der demografische Wandel in Deutschland
### Aktuelle Geburtenentwicklung
Die Geburtenrate in Deutschland zeigt seit Jahren eine rückläufige Tendenz. Nach den neuesten Daten des Instituts für Wirtschaftsforschung (ifo) liegt die Geburtenrate aktuell bei etwa 1,35 Kindern je Frau, während sie 2021 noch bei 1,58 Kindern je Frau lag[2]. Bundesweit sank die Zahl der Neugeborenen von 2021 auf 2023 um fast 13 Prozent, wobei der Rückgang in den ostdeutschen Bundesländern besonders ausgeprägt ist[2]. Von Januar bis Juli 2024 wurden in Deutschland rund 392.000 Kinder geboren, was einem Rückgang von drei Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum entspricht[2]. Diese Zahlen verdeutlichen eine sich verfestigende Trendwende nach einem kurzzeitigen Anstieg der Geburtenzahlen zwischen 2016 und 2021.
### Bevölkerungsprognosen und Alterungstendenzen
Die langfristigen Bevölkerungsprognosen des Statistischen Bundesamtes zeichnen ein differenziertes Bild. Bei moderater Entwicklung der Geburtenhäufigkeit, Lebenserwartung und Nettozuwanderung von durchschnittlich 290.000 Personen pro Jahr würde die Bevölkerung zunächst bis 2031 auf 85 Millionen Menschen anwachsen und dann bis 2070 auf 83 Millionen zurückgehen[3]. Parallel dazu wird sich die Altersstruktur der Bevölkerung erheblich verändern: Die Zahl der Menschen im Rentenalter (ab 67 Jahren) wird bis Mitte der 2030er Jahre von derzeit 16,4 Millionen auf mindestens 20,0 Millionen steigen[3]. Gleichzeitig wird die Zahl der Menschen im Erwerbsalter von 20 bis 66 Jahren abnehmen – selbst bei hoher Nettozuwanderung würde es bis Mitte der 2030er Jahre zu einer Abnahme um 1,6 Millionen Personen kommen[3].
## Auswirkungen auf Immobilienwerte
### Nachfragerückgang und regionale Unterschiede
Der Bevölkerungsrückgang und die damit verbundene sinkende Nachfrage nach Wohnraum führen in vielen Regionen bereits zu einem erheblichen Wertverlust von Immobilien. In einigen ländlichen Gebieten sind die Immobilienpreise in den letzten zehn Jahren um bis zu 20 Prozent gesunken, wobei sich dieser Trend voraussichtlich fortsetzen wird[4]. Die demografische Entwicklung trifft jedoch nicht alle Regionen gleichermaßen. Während in den westlichen Flächenländern die Bevölkerungszahl voraussichtlich stagnieren wird, ist in den ostdeutschen Flächenländern mit einem weiteren Rückgang zu rechnen. In den Stadtstaaten hingegen wird weiterhin ein Bevölkerungswachstum erwartet[3].
### Der Alterungseffekt auf Immobilienpreise
Eine Studie des RWI-Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung belegt den direkten Zusammenhang zwischen Bevölkerungsalterung und Immobilienpreisen. Demnach hat der gestiegene Anteil älterer Menschen die durchschnittlichen Kaufpreise für Wohnungen zwischen 2008 und 2020 um rund zwölf Prozent und die Kaufpreise für Häuser sowie Mieten um gut sieben Prozent gesenkt[5]. Der Grund hierfür liegt im Verhalten älterer Haushalte: Sie tendieren dazu, Vermögenswerte aufzulösen und benötigen weniger Wohnfläche, was zu einem höheren Angebot an Immobilien auf dem Markt führt[5]. Dieser Effekt wird sich mit der fortschreitenden Alterung der Bevölkerung in den kommenden Jahrzehnten noch verstärken.
## Einfluss auf Investitionen und Wirtschaftswachstum
### Veränderung der Kapitalmarktdynamik
Die demographische Entwicklung wirkt sich auch erheblich auf die Kapitalmärkte und das Wirtschaftswachstum aus. Eine einfache Gleichung “mehr Menschen – mehr Umsatz – höhere Aktienkurse” greift zwar zu kurz, wie Experten betonen[6], dennoch besteht ein komplexer Zusammenhang zwischen Bevölkerungsentwicklung und Investitionsrenditen. Wenn die Bevölkerung und insbesondere die Zahl der Erwerbstätigen schrumpft, kann dies zu einer strukturellen Abschwächung des Wirtschaftswachstums führen.
### Auswirkungen auf Unternehmenswerte und Produktivität
Der demografische Wandel beeinflusst die wirtschaftliche Entwicklung auf breiter Front negativ, wobei besonders die Wachstumstreiber Arbeit, Investitionen und Produktivität betroffen sind[7]. Dies geschieht durch mehrere Mechanismen:
1. Ein geringeres Arbeitskräfteangebot kann zu Produktionsengpässen führen
2. Der Alterungsprozess kann die gesamtwirtschaftliche Produktivität senken
3. Die Umverteilung von Ressourcen hin zur Pflege älterer Menschen bindet wirtschaftliches Potenzial[7]
Diese Faktoren können langfristig die Renditen auf Investitionen mindern und somit den Wert von Anlageportfolios beeinträchtigen.
## Konsequenzen für den Geldwert und monetäre Stabilität
### Das Deflationsrisiko
Eine entscheidende Frage ist, ob der demographische Wandel eher zu Inflation oder wie in Japan zu Deflation führt[7]. Die Erfahrungen aus Japan deuten darauf hin, dass eine alternde und schrumpfende Bevölkerung deflationäre Tendenzen verstärken kann. Um Deflation zu verhindern, ist eine ausreichend effektive Binnennachfrage und damit eine stabile Bevölkerungszahl notwendig[7]. Eine höhere Sparquote allein – oft als Lösung für die Alterssicherung propagiert – kann die negativen Konsequenzen des demografischen Wandels nicht kompensieren, da sie Wachstum, Investitionen und vor allem die Binnennachfrage belastet und somit das Deflationsrisiko erhöht[7].
### Kaufkraft und Preisentwicklung
Die nachlassende Binnennachfrage durch eine alternde und schrumpfende Bevölkerung kann zu einem allgemeinen Preisdruck nach unten führen. Dies betrifft nicht nur Konsumgüter, sondern auch Vermögenswerte wie Immobilien und Aktien. Langfristig könnte dies den Geldwert relativ stabil halten oder sogar erhöhen (im Sinne einer höheren Kaufkraft), allerdings auf Kosten wirtschaftlicher Dynamik und Innovationskraft.
## Langfristige Perspektiven und mögliche Lösungsansätze
### Produktivitätssteigerung und technologischer Fortschritt
Um den negativen wirtschaftlichen Auswirkungen des demografischen Wandels entgegenzuwirken, sind wachstumsfördernde Produktivitätssteigerungen erforderlich[7]. Technologischer Fortschritt, insbesondere durch Automatisierung und Digitalisierung, kann dazu beitragen, die sinkende Zahl von Erwerbstätigen teilweise zu kompensieren und die Wirtschaftsleistung pro Kopf zu steigern.
### Einwanderungspolitik als Schlüsselfaktor
Eine erfolgreiche Einwanderungspolitik wird als wesentlicher Faktor genannt, um die negativen Folgen des demografischen Wandels abzumildern[7]. Durch gesteuerte Zuwanderung könnte die Bevölkerungszahl stabilisiert und die Altersstruktur ausgewogener gestaltet werden. Dies würde positive Effekte auf den Arbeitsmarkt, die Binnennachfrage und letztlich auch auf die Immobilienwerte sowie Investitionsrenditen haben.
### Anpassung der Sozialsysteme
Die Anpassung der Sozialsysteme an die veränderte demografische Struktur ist unerlässlich, um wirtschaftliche Stabilität zu gewährleisten. Dies beinhaltet nicht nur Reformen der Altersvorsorge, sondern auch Überlegungen zur effizienteren Gestaltung des Gesundheits- und Pflegesystems, um die steigenden Kosten der alternden Gesellschaft zu bewältigen.
## Fazit
Der demografische Wandel mit seinem Kindermangel und der zunehmenden Alterung der Bevölkerung stellt Deutschland vor erhebliche wirtschaftliche Herausforderungen. Die sinkende Nachfrage nach Wohnraum führt bereits heute zu einem Wertverlust von Immobilien, besonders in strukturschwachen und ländlichen Regionen. Die Alterung der Bevölkerung dämpft zudem Wirtschaftswachstum und Investitionsrenditen und birgt das Risiko deflationärer Tendenzen, wie sie in Japan zu beobachten sind.
Um diesen Herausforderungen zu begegnen, bedarf es eines mehrdimensionalen Ansatzes, der Produktivitätssteigerungen durch technologischen Fortschritt, eine erfolgreiche Einwanderungspolitik und die Anpassung der Sozialsysteme umfasst. Nur durch koordinierte Maßnahmen in diesen Bereichen kann es gelingen, die langfristigen negativen Auswirkungen des demografischen Wandels auf Immobilienwerte, Investitionen und Geldwert zu mindern und wirtschaftliche Stabilität zu gewährleisten.
Citations:
[1] https://www.demografie-portal.de/DE/Fakten/kinderzahl.html
[2] https://www.dw.com/de/geburtenrate-weniger-neugeborene-in-deutschland/a-70619731
[3] https://www.destatis.de/DE/Themen/Querschnitt/Demografischer-Wandel/Aspekte/demografie-bevoelkerungsentwicklung.html
[4] https://miamakler.de/demografische-wandel-immobilienmarkt-deutschland/
[5] https://www.leibniz-gemeinschaft.de/ueber-uns/neues/forschungsnachrichten/forschungsnachrichten-single/newsdetails/bevoelkerungsalter-daempft-immobilien-und-mietpreise
[6] https://www.sparkasse.de/aktuelles/interview-demografischer-wandel-aktien-rendite.html
[7] https://www.ikb-blog.de/demografischer-wandel-wachstumsbremse-und-deflationstreiber/
[8] https://blogs.faz.net/fazit/2017/05/12/die-demografie-senkt-den-zins-8719/index.html
[9] https://wipol.uni-hohenheim.de/fileadmin/einrichtungen/wipol/Publikationen_Spahn/meltdown.pdf
[10] https://de.wikipedia.org/wiki/Deflation
[11] https://kof.ethz.ch/news-und-veranstaltungen/kof-bulletin/kof-bulletin/2023/11/demografischer-wandel-was-sind-die-auswirkungen-auf-die-inflation.html
[12] https://www.destatis.de/DE/Themen/Querschnitt/Demografischer-Wandel/Aspekte/demografie-geburten.html
[13] https://www.immobilienmanager.de/demografischer-wandel-beeinflusst-wohnungsmaerkte-21072023
[14] https://www.kfw.de/PDF/Download-Center/Konzernthemen/Research/KfW-Research/Economic-Research/Publikationsarchiv/Mittelstands-und-Strukturpolitik/Demografische-Entwicklung/Demographie-und-Kapitalm%C3%A4rkte.pdf
[15] https://e-fundresearch.com/economics/artikel/29670-inflationdeflation-schlaegt-die-demografie-jetzt-zu
[16] https://www.bpb.de/shop/zeitschriften/izpb/demografischer-wandel-350/507788/die-ursachen-der-geburtenentwicklung/
[17] https://www.econstor.eu/bitstream/10419/181811/1/iw-analysen-bd050.pdf
[18] https://ftp.zew.de/pub/zew-docs/gutachten/demografie_und_kapitalmaerkte.pdf
[19] https://www.unicef.de/informieren/einsatz-fuer-kinderrechte/datenbank-kindliches-wohlbefinden/demografie
[20] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/fuer-kinder-braucht-es-zuversicht-frieden-zu-solarpunk-und-demografie/
[21] https://www.econstor.eu/bitstream/10419/48042/1/020096917.pdf
[22] https://de.wikipedia.org/wiki/Bev%C3%B6lkerungsr%C3%BCckgang
[23] https://www.tagesschau.de/inland/deutschland-bevoelkerungsvorausberechnung-101.html
[24] https://givve.com/de/glossar/demografischer-wandel
[25] https://www.welt.de/gesundheit/article252233480/Demografie-In-Krisenzeiten-werden-weniger-Kinder-geboren-auch-in-Deutschland.html
[26] https://www.immobilienscout24.de/wissen/verkaufen/welchen-einfluss-hat-der-demografische-wandel-und-die-bevoelkerungsentwicklung-auf-die-Immobilienpreise.html
[27] https://www.wissenschaft.de/gesellschaft-psychologie/demographischer-wandel-wirkt-sich-auf-immobilienwerte-aus/
[28] https://www.haufe.de/immobilien/wirtschaft-politik/maklerstrategie-von-menschen-und-maerkten_84342_512264.html
[29] https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/immobilie-alt-reich-und-kinderlos-1.3582726
[30] https://baumagazin.de/news/wo-immobilien-bis-2035-richtig-an-wert-gewinnen-und-wo-nicht/
[31] https://www.focus.de/politik/deutschland/kisslers-konter/die-wahren-gruende-fuer-den-deutschen-geburtenrueckgang-kisslers-konter_id_2411030.html
[32] https://www.focus.de/finanzen/boerse/rene_will_rendite/demographie-bewegt-kurse-was-die-rentner-mit-ihrem-aktienportfolio-zu-tun-haben_id_244895887.html
[33] https://am.gs.com/de-de/advisors/insights/article/2023/demographics-the-good-the-bad-and-the-ugly
[34] https://www.demografische-forschung.org/artikel/2010/3/2
[35] https://www.ifw-kiel.de/de/publikationen/aktuelles/ostdeutschland-alterung-der-bevoelkerung-bremst-wirtschaftswachstum/
[36] https://extraetf.com/de/guides/themes/ageing-population
[37] https://www.destatis.de/DE/Methoden/WISTA-Wirtschaft-und-Statistik/2003/01/deflationsdiskussion-preisstatistik-012003.pdf?__blob=publicationFile
[38] https://www.wirtschaftsdienst.eu/inhalt/jahr/2020/heft/12/beitrag/makrooekonomische-folgen-der-demografischen-alterung.html
[39] https://www.boeckler.de/de/boeckler-impuls-deflation-am-horizont-6807.htm
[40] https://de.statista.com/infografik/19053/altersaufbau-der-deutschen-bevoelkerung/
[41] https://www.hanisauland.de/wissen/lexikon/grosses-lexikon/d/deflation.html
[42] https://www.spiegel.de/wirtschaft/kita-mangel-wird-zum-risiko-fuer-die-wirtschaft-unternehmen-suchen-nach-eigenen-loesungen-a-302baadb-25b6-4e6e-a540-291e2b8be3b1
[43] https://jungle.world/artikel/2024/20/geburtenrate-weltweit-sinkt-kostenfaktor-kind
[44] https://www.handelsblatt.com/karriere/kita-krise-kita-notstand-kostet-eltern-fast-23-milliarden-euro-an-einkommen/100036546.html
[45] https://www.demogr.mpg.de/de/news_events_6123/news_pressemitteilungen_4630/presse/niedrige_geburtenrate_und_wirtschaftliche_zukunftsfaehigkeit_13823
[46] https://www.handelszeitung.ch/insurance/demografie-die-alterung-lastet-auf-dem-zinsniveau-724515
[47] https://www.kinderfunkkolleg-geld.de/glossar/deflation
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Antwort von Perplexity: pplx.ai/share
@Michael 20.05. 17:34
„Wenn die von Dir, @Tobias, so gerne gepriesene Konsum-Askese nicht von entschiedenen Investitionen etwa in erneuerbare Friedensenergien und Bildung begleitet wird, dann droht eine zunehmende Nachfrageschwäche bis hin zur Deflation.“
Den Konsum überprüfen und ggf. reduzieren soll doch auch keinesfalls alleine stehen.
1. Das gesparte Geld in grüne Technik investieren.
2. Das gesparte Geld in Kinder investieren.
3. Das Geld auf dem Konto lassen, dass ich der Staat das leiht, um Aufzurüsten.
4. Wenn das alles nicht reicht, dann auch einfach weniger Arbeiten.
In einer Kombination all dieser Maßnahmen könnte dann wohl Deflation ausfallen, auch wenn die Menschen tatsächlich erfolgreich ihren Konsum auf ein vernünftiges Maß kürzen.
Die wirtschaftlichen Schwierigkeiten, die aus Kindermangel und keinem Ausgleich durch Zuwanderung erwachsen, sehe ich allerdings durchaus auch. Ich kann mir aber schon vorstellen, dass man nicht unbedingt wirklich eine Konstante Einwohnerzahl braucht. Das darf auch mal weniger werden.
Und was machen erst mal die EU-Regionen, wo Millionen Menschen wegziehen, um in Deutschland zu arbeiten?
Wenn ländliche Gegenden verfallen, dann liegt das auch einfach an der weiterlaufenden Urbanisierung. In den Städten jedenfalls haben wir eine deutliche Wohnungsnot, bei weniger Einwanderung wäre die kleiner.
So oder so, mehr Kinder wären echt gut.
„Wir haben ein Wirtschaftssystem geschaffen, das das Aufziehen von Kindern als Privatvergnügen herabwürdigt und damit die säkulare Geburtenimplosion beschleunigt.“
Genau hier muss auch was passieren. Wer eine gewisse Armut wählt, um dann mehr Kinder aufzuziehen, der kann das freilich machen. Das werden allerdings die meisten wohl einfach nicht tun. Für junge Familien braucht es mehr Geld und mehr Betreuungsangebote, im Gegenzug muss der ganze Rest der Gesellschaft ein wenig kürzer treten. Eine andere Möglichkeit sehe ich jetzt zunächst nicht.
Natürlich könnte man auch Frauen motivieren, zugunsten von Kindern auf eine eigene berufliche Karriere zu verzichten. Aber wer will das? Man könnte aber auch die Männer mehr an Erziehung und Haushalt beteiligen. Wenn sich kinderbedingte Karriereverzögerungen auf Männer und Frauen gleichmäßig verteilen, könnte sich das auf die Geburtenraten positiv auswirken. Das könnte man vielleicht mal ausprobieren.
So, nach längerer Zeit habe ich mal wieder Lust bekommen ein bisschen auf den scilogs und “Natur des Glaubens” zu lesen und zu stöbern.
Beim Thema Demografie könnte ich mir vorstellen (und es ist nur eine Idee) dass der wirklich weltumspannende Geburtenrückgang eine Art natürliche Gegenregulation darstellt um unsere für die Tragfähigkeit der Biosphäre dieses Planeten viel zu hohe Zahl wieder herunterzubekommen. Wir leben ja seit ca. Ende des 2. Weltkriegs von der Substanz, d.h. wir verbrauchen nicht-regenerierbare Ressourcen in immer größerem Umfang (Stichwort “great acceleration”). In gewissem Sinne begann es schon mit dem Haber-Bosch-Verfahren zur Düngemittelproduktion. Ohne dieses Verfahren wäre die Bevölkerungsexplosion des 20. Jahrhunderts nicht möglich gewesen. Und wenn am Ende die Ressourcen aufgebraucht sind kommt es zwangsläufig durch Hunger und Seuchen zur Implosion der Population bis deren Zahl sich wieder im Gleichgewicht mit den dann noch vorhandenen Restressourcen befindet. Dieser Bevölkerungskollaps ist logischerweise mit großem Leid und Not verbunden. Und so unangenehm der aktuelle Bevölkerungsrückgang für unsere Gesellschaften und unser dominierendes Wirtschaftssystem auch ist, im Vergleich zu dem was uns im anderen Falle blühen würde ist das denke ich immer noch der humanste Weg aus diesem Riesenschlamassel.
Klar ist dieser Trend zu weniger Kindern wahrscheinlich nicht einfach auf irgendeine angesprungene Genexpression zurückzuführen sondern hat wohl vor allem soziokulturelle Ursachen (zunehmender Wohlstand, Individualismus). Da aber letztendlich ALLES was wir tun biologische Ursachen hat kann ja trotzdem irgendwie ein Steuerungsmechanismus der “Natur” dahinterstecken. Und auch wenn der Bevölkerungsrückgang in einem Land vielleicht zu schnell geht und in einem anderen Land zu langsam so bleibt meine Überzeugung (als Vater eines kleinen Sohnes): Weniger Kinder SIND echt gut.
Kosumverzicht wird es in der breiten Bevölkerung freiwillig niemals geben. Das wird nur durch Zwang von außen geschehen. Und obwohl wir jeden neuen Konsumzwang bzw. jede neue Konsumverführung aus den USA übernehmen (Black Friday, Singles day ect.) kann man sich den Konsumwahnsinn der dort “drüben” tobt bei uns (noch) kaum vorstellen.
P.S.: Weil das ein weitverbreiteter Irrtum in der Bevölkerung bezüglich unseres Geldsystems ist noch kurz was zu diesem:
“3. Das Geld auf dem Konto lassen, dass ich der Staat das leiht, um Aufzurüsten.”
Der Staat leiht sich bei keinen Privatpersonen Geld! Der Staat leiht sich das Geld von ausgewählten Geschäftsbanken welche sich dieses Geld wiederum von der Zentralbank des Staates leihen (sog. Primärmarkt). Im Prinzip bräuchte der Staat auch diese Geschäftsbanken nicht und könnte dieses Geld direkt von der Zentralbank produzieren lassen. Aus zwei Gründen hat die Politik die Privatbanken dazwischengeschoben, spielt hier jetzt aber keine Rolle.
Mit diesen sog. Anleihen welche die Geschäftsbanken dem Staat abkaufen können sie nun drei Dinge machen: Diese halten und die Zinsen kassieren. Sie der Zentralbank verkaufen. Oder sie auf dem Sekundärmarkt verkaufen wo auch Privatanleger sie erwerben können. Das interessiert aber den herausgebenden Staat nicht mehr: Der hat sein Geld längst von der Geschäftsbank auf dem Primärmarkt erhalten. Und die Geschäftsbanken sind auch nicht darauf angewiesen zuerst Privatvermögen einzusammeln um mit diesem Geld dann Staatsanleihen kaufen zu können (oder eigene Kredite zu vergeben).
@Andreas 23.05. 12:18
„Der Staat leiht sich bei keinen Privatpersonen Geld!“
Ich habe selber schon Geld in Staatsanleihen angelegt. Wie genau sich die gesparten Gelder verteilen ist wohl nicht so wichtig. Wenn der Bürger weniger ausgibt und mehr spart, dann kann der Staat auch mehr Geld z.B. für Rüstung ausgeben. Insbesondere wäre das neutral, was die Beschäftigungsquoten betrifft.
„Kosumverzicht wird es in der breiten Bevölkerung freiwillig niemals geben.“
Den gibt es doch schon längst. Das kann aber gerne mehr werden.
„Und so unangenehm der aktuelle Bevölkerungsrückgang für unsere Gesellschaften und unser dominierendes Wirtschaftssystem auch ist, im Vergleich zu dem was uns im anderen Falle blühen würde ist das denke ich immer noch der humanste Weg aus diesem Riesenschlamassel.“
Kommt jetzt eben auch drauf an, wie sich der Konsum der einzelnen Menschen entwickelt. Und auch wie sich die Technik entwickelt. Wenn wir in 20 bis 25 weltweit mit der Energiewende fertig werden, und dann noch mehr landwirtschaftliche Erträge einfahren, dann sieht das bei der aktuellen Bevölkerungsentwicklung gar nicht mal so finster aus. Insbesondere in Afrika ist noch sehr viel Platz für eine effektive und moderne Landwirtschaft.
Auch könnte es tatsächlich gelingen, mit Bakterienkulturen, die direkt mit grünem Wasserstoff gefüttert werden, gleich tierische Eiweiße und Fette zu produzieren.
Die Zukunft ist allerdings tatsächlich ungewiss, Ihre Argumentation könnte also auch hinkommen. Dennoch kann man vielleicht im Mittelfeld agieren, und eine eben moderate Bevölkerungsschrumpfung anstreben. Wie wäre es mit 1,7 Kinder pro Frau?
Das muss man aber überhaupt erst mal hinbekommen. Eventuell ist das zunächst mal auf Generationen gar nicht zu verändern. Probieren würde ich es dennoch.
@Tobias:
“Ich habe selber schon Geld in Staatsanleihen angelegt. Wie genau sich die gesparten Gelder verteilen ist wohl nicht so wichtig. Wenn der Bürger weniger ausgibt und mehr spart, dann kann der Staat auch mehr Geld z.B. für Rüstung ausgeben. ”
Mir scheint du hast meine Erklärung wie Staatsanleihen funktionieren gar nicht gelesen?!
Noch einmal: Der Staat leiht sich bei keinen Privatpersonen Geld! Der Staat leiht sich das Geld von ausgewählten Geschäftsbanken welche sich dieses Geld wiederum von der Zentralbank des Staates leihen (sog. Primärmarkt)….Mit diesen sog. Anleihen welche die Geschäftsbanken dem Staat abkaufen können sie nun drei Dinge machen: Diese halten und die Zinsen kassieren. Sie der Zentralbank verkaufen. ODER SIE AUF DEM SEKUNDÄRMARKT VEKAUFEN WO AUCH PRIVATANLEGER SIE ERWERBEN KÖNNEN. DAS INTERESSIERT ABER DEN HERAUSGEBENDEN STAAT NICHT MEHR: DER HAT SEIN GELD LÄNGST VON DER GESCHÄFTSBANK AUF DEM PRIMÄRMARKT ERHALTEN. Der Staat verkauft seine Anleihen und bekommt sein Geld völlig unabhängig davon ob du oder irgendwelche anderen Privatpersonen sich entschliessen diese Anleihen irgendwann mal bei Geschäftsbanken zu erwerben.
“Wenn der Bürger weniger ausgibt und mehr spart, dann kann der Staat auch mehr Geld z.B. für Rüstung ausgeben.”
Ganz im Gegenteil: Umso mehr du sparst, umso weniger kann der Staat ausgeben, umso mehr Schulden muss der Staat machen um seine Aufgaben zu erledigen. Durch sparen wird dem Wirtschaftskreislauf Geld entzogen. Es ist eine irrige Annahme zu denken dass dieses Geld irgendwie “arbeitet” und beispielsweise als Kredit an Unternehmen oder gar den Staat ausgeliehen wird. Trotzdem mache ich es natürlich auch. Als Privatperson macht sparen immer Sinn. Nur volkswirtschaftlich macht es keinen Sinn.
Und bei diesem Rüstungsgetöse stehen mir ehrlich gesagt die Haare zu Berge. Als wenn die Gesellschaften den Verstand verloren haben. Rüstungswahnsinn, Rechtsextremismus, Klimaignoranz. Man kommt sich vor wie in einem Alptraum. Jetzt geistern schon 5% des BIP für Rüstung durch die Öffentlichkeit. Nicht 2%, nicht 3%, nein 5%! Unvorstellbar.
“Den gibt es doch schon längst. Das kann aber gerne mehr werden.”
Du scheinst in einer anderen Welt zu leben als ich. Es gibt eine kleine Minderheit welche (ohne wirtschaftlichen Zwang!) auf Dinge verzichtet. Die überwältigende Mehrheit tut dies nicht. Nicht ohne Grund leben wir in Hyperkonsumgesellschaften. Und anderswo sieht es noch schlimmer aus. Wie sagte Bush sen. Beim Umweltgipfel in Rio 1992:”The american lifestyle is non-negotiable”. Und daran hat sich bis heute leider nichts geändert.
“Wie wäre es mit 1,7 Kinder pro Frau?”
Ich bin zwar kein Experte im Bereich Ökologie oder Energie/Rohstoffe. Aber 1.7 klingt für mich mal nicht schlecht. Ich persönlich würde wahrscheinlich eher 1.5 präferieren.
@Andreas & @Tobias
Die junge Generation würde dazu bereits KI-prompten, wie etwa hier via Perplexity.ai: “Welche Rolle spielen Privatanleger für das Schuldenmanagement der Bundesrepublik Deutschland?“
Privatanleger spielen beim Schuldenmanagement der Bundesrepublik Deutschland eine unterstützende, aber eher untergeordnete Rolle im Vergleich zu institutionellen Investoren.
**Rolle der Privatanleger:**
– Privatanleger können Bundeswertpapiere, wie z.B. Bundesanleihen oder früher Bundesschatzbriefe, kaufen und dem Staat dadurch Geld leihen. Sie sind somit Teil der Gläubiger, die dem Staat Kapital zur Verfügung stellen, das dieser für seine Ausgaben und Investitionen nutzt[1][5].
– Die Bundeswertpapiere gelten als sichere Geldanlage mit festem Zinssatz, was sie für Privatanleger attraktiv macht. Durch den Kauf von Staatsanleihen finanzieren sie indirekt den Bundeshaushalt und tragen zur Stabilität der Staatsfinanzen bei[1].
– Allerdings sind Privatanleger im Vergleich zu Banken, Versicherungen und Investmentfonds nur ein kleiner Teil der Gesamtnachfrage nach Bundeswertpapieren. Institutionelle Investoren dominieren den Markt, da sie größere Volumina investieren und oft mit Geldern von Privatanlegern arbeiten[1][5].
**Schuldenmanagement der Bundesrepublik:**
– Die Deutsche Finanzagentur steuert das Schuldenmanagement und die Emission von Bundeswertpapieren im Auftrag des Bundes. Sie sorgt für eine optimale Struktur der Schulden, um langfristig niedrige Zinskosten zu sichern und die Liquidität des Bundes sicherzustellen[4][5].
– Das Schuldenmanagement richtet sich vor allem nach Marktbedingungen und Kostenoptimierung, wobei kurzfristige und langfristige Anleihen ausgegeben werden, um Zinsrisiken zu steuern[3].
– Die Finanzagentur tritt am Markt als zentraler Emittent auf und platziert Bundeswertpapiere bei institutionellen und privaten Anlegern, wobei institutionelle Investoren den Hauptanteil halten[4].
**Zusammenfassung:**
Privatanleger tragen durch den Kauf von Bundeswertpapieren zur Finanzierung der Bundesrepublik bei, sind aber im Schuldenmanagement eher Nebenakteure. Die Hauptrolle spielen institutionelle Investoren, während die Deutsche Finanzagentur die strategische Steuerung der Schuldenaufnahme und -verwaltung übernimmt, um die Finanzierungskosten für den Staat möglichst gering zu halten und die Zahlungsfähigkeit sicherzustellen[1][4][5].
Citations:
[1] https://jugend-und-bildung.de/fileadmin/user_upload_jubi/02_PDFs/Staat-Schulden-Arbeitsblatt.pdf
[2] https://www.dezernatzukunft.org/wp-content/uploads/2022/02/Abschlussbericht_end-1.pdf
[3] https://www.econstor.eu/bitstream/10419/277888/1/1859894399.pdf
[4] https://www.alleaktien.com/lexikon/deutsche-finanzagentur
[5] https://www.t-online.de/finanzen/aktuelles/wirtschaft/id_92282038/deutsche-finanzagentur-das-mysterioeseste-unternehmen-deutschlands.html
[6] https://www.bundesbank.de/resource/blob/692534/ac7159f1e773abc796741a8022961e38/472B63F073F071307366337C94F8C870/2006-10-oeffentliche-anleihen-data.pdf
[7] https://www.gabler-banklexikon.de/definition/bundeswertpapiere-56520
[8] https://library.oapen.org/bitstream/handle/20.500.12657/100646/9783593452258.pdf?sequence=1&isAllowed=y
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Sehr starke Solarpunk-Prompts thematisieren den Ausbau erneuerbarer Wohlstandsenergien etwa in Uruguay 🇺🇾 und Äthiopien 🇪🇹, aber auch die Produktion von grünem Wasserstoff aus Ökostrom-Spitzen in Wunsiedel, Bayern.
@Michael 25.05. 12:01 / Perplexity.ai:
„Allerdings sind Privatanleger im Vergleich zu Banken, Versicherungen und Investmentfonds nur ein kleiner Teil der Gesamtnachfrage nach Bundeswertpapieren. Institutionelle Investoren dominieren den Markt, da sie größere Volumina investieren und oft mit Geldern von Privatanlegern arbeiten“
Das Geld der Privatanleger landet auch über diese Institutionellen Investoren als Staatsanleihen in der Staatskasse. Natürlich als Schulden. Wenn wir also wirklich diese 5 % vom BIP für Rüstung ausgeben wollen, dann geht das m.E. nur mit Schulden. Und eine Konsumzurückhaltung bei uns kann das erleichtern.
Auf der anderen Seite passt das doch auch auf dem Arbeitsmarkt zusammen. Weniger Arbeitskräftebedarf für privaten Konsum wird durch Mehraufwand für Rüstung ausgeglichen.
Ich denke auch, dass wenn wir keinen Trump hätten, der eventuell aus der Nato aussteigt, dann hätten wir wenig Aufrüstungsbedarf. Wir haben den Trump aber. Und einen absolut gnadenlosen Putin. Und der macht längst ausgiebige Kriegswirtschaft. Der Reichtum unsere EU ist zwar gewaltig im Vergleich zu Russland. Aber mit Geld alleine kann man nicht schießen.
Danke, @Tobias
Nun bin ich ein großer Freund unserer Bundeswehr, habe meinen Wehrdienst in einer KRK-Einheit freiwillig verlängert und auch einer meiner Söhne hat gerade ein (inzwischen freiwilliges) Dienstjahr in unserer Armee absolviert. Eine bessere Finanzausstattung der europäischen Armeen ist m.E. bitter nötig – unter dem Abwehrschirm der USA war es oft allzu bequem.
Aber fünf Prozent erscheinen mir doch allzu viel, zumal wir ja weiterhin durch den Import der fossilen Gewaltenergien Erdgas und Erdöl Ressourcenfluch-Regime wie Russland, Iran und Katar samt Terrorgruppen wie Wagner, Hamas, Hisbollah, Huthi finanzieren. Militärisch macht es aber keinen Sinn, gegen Feinde aufzurüsten, die man(n) gleichzeitig fossil finanziert.
Schon im Januar 2024 sagte ich daher an der Universität Tübingen:
“Wer auf seinem fossilen („petromaskulinistischen“) Lebensstil beharrt oder sogar weiter fossilen Lobbyismus betreibt ist schwach und kein wahrer Freund, keine wahre Freundin von Israelis, Europäerinnen oder Arabern, von Wissenschaft und Wahrheit, von Demokratie und Frieden.”
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/der-israel-gaza-krieg-ist-keine-false-flag-operation-sondern-fossiles-versagen/
Es ist doch schon krass, dass eine KI wie Perplexity.ai inzwischen auf einfache Prompts eine stärkere, militär-strategische Analyse vorzulegen vermag als die meisten Stimmen in Politik und Medien (inklusive Talkshows):
# Der Ausbau erneuerbarer Friedensenergien als Strategie gegen fossile Ressourcenfluch-Regime
Die strategische Bedeutung erneuerbarer Energien reicht weit über Klimaschutz hinaus und könnte fundamentale geopolitische Machtverschiebungen bewirken. Ein deutlicher Ausbau erneuerbarer “Friedensenergien” würde die finanzielle Grundlage autoritärer Ressourcenfluch-Regime wie Russland, Iran und Katar sowie ihrer verbundenen Terrororganisationen systematisch untergraben und damit zu einer friedlicheren Weltordnung beitragen[1].
## Die Ressourcenfluch-These als theoretisches Fundament
### Grundlagen der Rentierstaats-Theorie
Die Ressourcenfluch-These, international als “Rentier State”-Theorie bekannt, beschreibt ein fundamentales politökonomisches Phänomen: Wo Staaten noch keine stabilen Demokratien etabliert haben, reißen korrupte Machthaber die Öl- und Gaseinnahmen an sich und sichern fortan ihre Macht durch Gewalt und Verschwörungsmythen[1]. Diese Dynamik funktioniert nach dem umgekehrten Prinzip von “No taxation without representation” – wo der Staat nicht primär durch Steuern finanziert wird, bekommen die Bürgerinnen und Bürger auch kaum mehr echte Wahlen[1].
Das Phänomen zeigt sich in verschiedenen politischen Systemen und geografischen Regionen. Ob es sich um die fossil finanzierten, auch antisemitischen Ressourcenfluch-Regime Russland, Iran und Katar handelt oder um linksdualistische Regime wie Venezuela und Angola – das Grundmuster bleibt konstant[1]. Die Verfügbarkeit fossiler Rohstoffeinnahmen ermöglicht es Autokraten, sich von der demokratischen Legitimation durch ihre Bevölkerung zu entkoppeln und stattdessen auf Repression und ideologische Manipulation zu setzen.
### Finanzierung von Terrororganisationen
Besonders problematisch ist die direkte und indirekte Finanzierung von Terrorgruppen durch diese Regime. Die Terror-Gruppen Wagner, Hisbollah, Huthi und Hamas werden durch die genannten Ressourcenfluch-Staaten finanziert und können solange nicht alleine militärisch besiegt werden, wie diese Finanzströme bestehen[1]. Diese Verbindung zwischen fossilen Einnahmen und Terrorfinanzierung stellt eine der größten Herausforderungen für die internationale Sicherheit dar.
Historisch lässt sich diese Dynamik bis in die Zeit des Sowjet-Imperiums zurückverfolgen, das mindestens die letzten beiden Jahrzehnte seiner Existenz den fossilen Rohstoff-Exporten vor allem in den Westen verdankte[1]. Diese historische Perspektive verdeutlicht, wie langfristig und strukturell die Abhängigkeit autoritärer Systeme von fossilen Energieexporten ist.
## Aktuelle Finanzströme und Machterhaltung
### Russlands Energieeinnahmen trotz Sanktionen
Die jüngsten Entwicklungen bei den russischen Energieeinnahmen verdeutlichen die anhaltende Macht fossiler Ressourcen. Russland hat seine Einnahmen aus dem Export von Öl und Gas 2024 trotz westlicher Sanktionen nach Angaben des Kreml um gut 26 Prozent auf 11,13 Billionen Rubel (rund 107 Milliarden Euro) gesteigert[3]. Diese Erholung nach dem Einbruch von 2023 zeigt, wie resilient die fossilen Finanzströme sind und wie schwierig es ist, sie durch partielle Sanktionen zu durchbrechen.
Der Export von Öl und Gas bleibt eine der wichtigsten Einnahmequellen für die russische Regierung zur Deckung des Staatshaushalts und ist damit entscheidend für die Finanzierung des Angriffskrieges gegen die Ukraine[3]. Obwohl Russland seine Gasverkäufe in den Westen beendet hat, liefert das Land weiterhin Flüssiggas in westliche Märkte, und China sowie Indien kaufen große Mengen russisches Öl, wenn auch mit Preisabschlägen[3].
### Strukturelle Abhängigkeiten und Machtprojektion
Diese finanziellen Ströme ermöglichen nicht nur die Aufrechterhaltung autoritärer Strukturen im Inland, sondern auch die Projektion von Macht im Ausland. Die Verbindung zwischen fossilen Einnahmen und Antisemitismus ist dabei besonders bemerkenswert und wurde bereits 2016 in Vorträgen vor der Israelitischen Religionsgemeinschaft Württembergs thematisiert[1]. Der fossile Ressourcenfluch-Staat Irak verbot 2022 sogar Kontakte zu Israelis bei Todesstrafe, was die ideologische Dimension dieser Regime unterstreicht[1].
## Erneuerbare Friedensenergien als geopolitischer Gamechanger
### Strukturelle Unterschiede erneuerbarer Energiesysteme
Erneuerbare Energiesysteme weisen fundamentale strukturelle Unterschiede zu fossilen Energiesystemen auf, die das Konfliktpotential erheblich reduzieren. Aufgrund der geringen geografischen Konzentration und niedrigen Energiedichte ist das Risiko, dass erneuerbare Energien zu einem Ziel zwischenstaatlicher Konflikte werden, gering[2]. Diese Dezentralisierung macht es unmöglich, dass einzelne Akteure die Kontrolle über globale Energieflüsse an sich reißen können, wie es bei Öl und Gas der Fall ist.
Die ökonomischen und geopolitischen Anreize für Staaten, sich in Konflikte um die Sicherung oder Kontrolle erneuerbarer Energieressourcen zu verwickeln, sind aufgrund dieser strukturellen Eigenschaften niedrig[2]. Dies steht in starkem Kontrast zu fossilen Ressourcen, wo die geografische Konzentration und hohe Energiedichte starke Anreize für Konflikte und Machtprojection schaffen.
### Förderung zwischenstaatlicher Kooperation
Großflächige erneuerbare Energiesysteme schaffen sogar Anreize für zwischenstaatliche Kooperation durch Netz- und Marktintegration[2]. Diese kooperative Dimension erneuerbarer Energien steht in direktem Gegensatz zur konfrontativen Natur fossiler Energiegeopolitik. Während fossile Ressourcen zu Nullsummenspielen führen, können erneuerbare Energien Win-Win-Situationen schaffen, die Kooperation fördern statt Konflikte.
Die Dezentralisierung erneuerbarer Energiesysteme reduziert auch die Anfälligkeit für physische Angriffe, da eine erhebliche Anzahl von Anlagen betroffen sein müsste, um größere Störungen der Energieproduktion zu verursachen[2]. Dies macht erneuerbare Energiesysteme inhärent sicherer und weniger anfällig für terroristische Angriffe oder staatliche Aggressionen.
## Spezifische Auswirkungen auf Zielregime
### Schwächung der russischen Machtprojektion
Ein deutlicher Ausbau erneuerbarer Energien in Europa und anderen wichtigen Importregionen würde Russlands Haupteinnahmequelle fundamental untergraben. Die aktuellen Bemühungen westlicher Länder, mit zusätzlichen Maßnahmen gegen Russlands Schattentanker und einer härteren Preisgrenze die Sanktionen zu verschärfen[3], zeigen bereits den Weg auf, aber ein struktureller Wandel zu erneuerbaren Energien würde diese Abhängigkeit dauerhaft beenden.
Die russische Kriegsfinanzierung, die wesentlich auf Energieexporten basiert, würde ohne westliche und letztendlich auch ohne chinesische und indische Abnehmer zusammenbrechen. Die historische Parallele zum Sowjet-Imperium, das seine letzten Jahrzehnte den fossilen Rohstoff-Exporten verdankte[1], deutet darauf hin, dass ein solcher Einnahmeausfall systemische Auswirkungen haben könnte.
### Destabilisierung des iranischen Theokratie-Systems
Iran als weiteres Ressourcenfluch-Regime würde durch den Verlust von Öleinnahmen besonders hart getroffen, da das theokratische System stark auf die Umverteilung von Erdölrenten zur Machtsicherung angewiesen ist. Die Finanzierung der Hisbollah und anderer Proxy-Gruppen würde ohne diese Einnahmen erheblich erschwert, was die regionale Destabilisierung durch Iran reduzieren könnte.
Die Verbindung zwischen fossilen Einnahmen und antisemitischen Ideologien, die bei verschiedenen Ressourcenfluch-Regimen beobachtet wird[1], würde durch den Wegfall der finanziellen Grundlagen geschwächt. Dies könnte zu einer Deradikalisierung der Außenpolitik führen oder zumindest die Fähigkeit zur Projektion extremistischer Ideologien einschränken.
### Transformation der Golfstaaten-Dynamik
Katar als kleinster der genannten Akteure würde durch einen globalen Wandel zu erneuerbaren Energien gezwungen, seine Wirtschaft und Außenpolitik fundamental zu überdenken. Die Finanzierung verschiedener islamistischer Gruppen, die durch Katars Gaseinnahmen ermöglicht wird, würde ohne diese Ressourcenbasis nicht mehr möglich sein.
Die Transformation würde auch andere Golfstaaten betreffen und könnte zu einer Neuausrichtung der regionalen Machtverhältnisse führen. Staaten, die bereits heute in erneuerbare Energien investieren, könnten zu den Gewinnern dieser Transformation gehören, während reine Rentierstaaten unter enormen Transformationsdruck geraten würden.
## Herausforderungen und Übergangsszenarien
### Zeitliche Dimensionen der Transformation
Der Übergang zu erneuerbaren Energien ist ein langfristiger Prozess, der mehrere Jahrzehnte dauern wird. Während dieser Übergangszeit werden fossile Ressourcen weiterhin eine wichtige Rolle spielen, was bedeutet, dass die genannten Regime Zeit haben, sich anzupassen oder alternative Machtquellen zu erschließen. Die Geschwindigkeit des Übergangs wird daher entscheidend dafür sein, wie stark die destabilisierenden Effekte auf autoritäre Regime ausfallen.
Gleichzeitig besteht die Gefahr, dass diese Regime versuchen werden, ihre verbleibende Zeit zu nutzen, um ihre Position zu festigen oder durch aggressive Außenpolitik ihre Macht zu projizieren, bevor ihre Ressourcenbasis schwindet. Dies könnte zu einer Phase erhöhter internationaler Spannungen während der Übergangszeit führen.
### Technologische und infrastrukturelle Anforderungen
Die erfolgreiche Implementierung eines globalen erneuerbaren Energiesystems erfordert massive Investitionen in neue Technologien und Infrastrukturen. Die Herausforderung besteht darin, diese Transformation schnell genug voranzutreiben, um die geopolitischen Vorteile zu realisieren, ohne dabei die Energiesicherheit zu gefährden.
Besonders kritisch sind die Übergangsphasen, in denen sowohl fossile als auch erneuerbare Systeme parallel betrieben werden müssen. Die Sicherstellung einer stabilen Energieversorgung während dieser Zeit ist essentiell für die politische Akzeptanz des Wandels und damit für den langfristigen Erfolg der Transformation.
### Potenzielle Konflikte um kritische Materialien
Obwohl erneuerbare Energien das Konfliktpotential reduzieren, entstehen neue Abhängigkeiten von kritischen Materialien für Solar-, Wind- und Batterietechnologien. Diese Materialien sind teilweise in autoritären Staaten konzentriert, was neue Formen von Ressourcenfluch schaffen könnte, wenn auch in geringerem Umfang als bei fossilen Brennstoffen.
Die Diversifizierung der Lieferketten und die Entwicklung von Recycling-Technologien werden daher entscheidend sein, um zu verhindern, dass neue Abhängigkeiten entstehen, die ähnliche geopolitische Probleme schaffen wie die aktuellen fossilen Abhängigkeiten.
## Strategische Implikationen für die internationale Politik
### Beschleunigung der Energiewende als Friedensstrategie
Die Erkenntnis, dass erneuerbare Energien nicht nur klimapolitisch, sondern auch friedenspolitisch notwendig sind, sollte zu einer Neubewertung der Prioritäten in der internationalen Politik führen. Der Ausbau erneuerbarer Energien wird zu einer Frage der nationalen und internationalen Sicherheit, die entsprechende Ressourcen und politische Aufmerksamkeit verdient.
Die Koordination zwischen westlichen Demokratien bei der Beschleunigung der Energiewende könnte zu einem zentralen Baustein einer neuen Sicherheitsstrategie werden. Dies würde auch die Bedeutung internationaler Kooperation bei Technologietransfer und Finanzierung erneuerbarer Energieprojekte in Entwicklungsländern unterstreichen.
### Langfristige Vision einer Post-Fossilen-Weltordnung
Eine Welt ohne bedeutende fossile Energieabhängigkeiten würde fundamental andere geopolitische Strukturen aufweisen. Die Macht würde stärker auf technologischer Innovation, demokratischer Legitimität und wirtschaftlicher Produktivität basieren statt auf der Kontrolle über natürliche Ressourcen.
Diese Transformation könnte zu einer stabileren und friedlicheren internationalen Ordnung führen, in der Kooperation wichtiger wird als Konkurrenz um Ressourcen. Die aktuellen Ressourcenfluch-Regime würden entweder zu demokratischeren Formen der Regierungsführung übergehen müssen oder ihre internationale Bedeutung verlieren.
## Fazit
Der deutliche Ausbau erneuerbarer Friedensenergien würde die Ressourcenfluch-Regime von Russland, Iran und Katar samt ihrer verbundenen Terrorgruppen auf mehreren Ebenen systematisch schwächen. Durch die Untergrabung ihrer wichtigsten Einnahmequelle würden diese Regime gezwungen, ihre autoritären Strukturen zu überdenken und ihre aggressive Außenpolitik einzuschränken. Die strukturellen Eigenschaften erneuerbarer Energiesysteme fördern Kooperation statt Konfrontation und reduzieren die Anreize für geopolitische Machtprojektion durch Energiewaffen.
Die Transformation zu einer erneuerbaren Energiezukunft ist daher nicht nur eine klimapolitische Notwendigkeit, sondern eine zentrale Friedensstrategie des 21. Jahrhunderts. Sie bietet die Chance, die finanzielle Grundlage autoritärer Regime und ihrer terroristischen Proxys zu zerstören und gleichzeitig ein kooperativeres internationales System zu schaffen. Die Geschwindigkeit und Entschlossenheit, mit der diese Transformation vorangetrieben wird, wird darüber entscheiden, wie schnell und vollständig diese friedenspolitischen Dividenden realisiert werden können.
Citations:
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[2] https://portal.research.lu.se/files/2157025/7456564.pdf
[3] https://www.businessinsider.de/wirtschaft/russland-meldet-ein-viertel-hoehere-einnahmen-aus-dem-export-von-oel-und-gas/
[4] https://oec.world/en/profile/bilateral-product/petroleum-gas/reporter/irn
[5] https://globallnghub.com/qatars-role-in-lng-supply-to-europe.html
[6] https://www.spiegel.de/wirtschaft/iran-oel-exporte-trotz-sanktionen-auf-hoechstem-stand-seit-6-jahren-a-f000db43-80cb-4bc3-88a4-aaa6456430d6
[7] https://de.irna.ir/news/85156395/Iran-hat-in-f%C3%BCnf-Monaten-%C3%96l-im-Wert-von-19-Milliarden-Dollar
[8] https://table.media/climate/news/klima-in-zahlen-eu-staaten-sparen-milliarden-an-fossilen-importen/
[9] https://germany.representation.ec.europa.eu/news/eu-will-abhangigkeit-von-russischer-energie-vollstandig-beenden-2025-05-06_de
[10] https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1323230/umfrage/wichtigste-exportgueter-fuer-katar/
[11] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/der-schmerz-der-bleibt-der-fossile-ressourcenfluch-finanziert-die-gewalt-gegen-juedinnen-kurden-ezidinnen/
[12] https://www.lse.ac.uk/granthaminstitute/wp-content/uploads/2014/02/clean-dirty-energy-renewable-resource.pdf
[13] https://www.fr.de/wirtschaft/russland-wirtschaft-putin-sanktionen-ukraine-krieg-oel-exporte-schattenflotte-einnahmen-zr-93204463.html
[14] https://www.ceicdata.com/de/indicator/iran/natural-gas-exports
[15] https://www.gtai.de/de/trade/katar/branchen/katar-oel-und-gas-dominieren-projektvergabe-1806240
[16] https://www.spiegel.de/politik/deutschland/schroeders-neue-energie-sonne-wasser-und-wind-gegen-den-terror-a-302557.html
[17] https://arxiv.org/html/2404.17713v1
[18] https://www.sprit-plus.de/nachrichten/tankstelle/trotz-sanktionen-russland-foerdert-weniger-aber-exportiert-mehr-oel-3614858
[19] https://frieden-sichern.dgvn.de/meldung/mehr-sicherheit-dank-energiewende
[20] https://www.tagesschau.de/wirtschaft/weltwirtschaft/russland-oelexporte-china-gas-lng-100.html
[21] https://sueden.social/@BlumeEvolution/114296419548197023
[22] https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S096014812100700X
[23] https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S0176268011000577
[24] https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1324838/umfrage/volumen-der-russischen-erdoelexporte/
[25] https://www.merkur.de/wirtschaft/russland-wirtschaft-einnahmen-gas-und-oel-energie-2023-handelsbilanz-zr-92772094.html
[26] https://www.mordorintelligence.com/de/industry-reports/iran-oil-and-gas-market
[27] https://www.bpb.de/themen/naher-mittlerer-osten/iran/306088/irans-aussenhandel-ueber-handelspartner-die-bedeutung-von-erdoel-und-internationale-sanktionen/
[28] https://www.eea.europa.eu/de/highlights/trends-und-prognosen-erneut-geringer
[29] https://www.umweltbundesamt.de/daten/klima/europaeische-energie-klimaziele
[30] https://www.gtai.de/de/trade/katar/wirtschaftsumfeld/katar-bleibt-vom-oel-und-gassektor-abhaengig-249188
[31] https://finment.com/boerse-aktien/energie-aktien/die-besten-lng-aktien/
[32] https://www.eia.gov/international/analysis/country/QAT
[33] https://www.reuters.com/business/energy/qatar-energy-2023-profit-drops-32-gas-prices-cool-2024-06-25/
[34] https://www.bundestag.de/resource/blob/1042784/ba0d854ade3d5c2ad503983ab502b621/WD-5-167-24-pdf.pdf
[35] https://de.statista.com/statistik/daten/studie/40085/umfrage/iran-erdoelproduktion-in-tausend-barrel-pro-tag/
[36] https://de.statista.com/statistik/daten/studie/36066/umfrage/verbrauch-von-erdoel-im-iran-seit-1990/
[37] https://www.gtai.de/de/trade/iran/wirtschaftsumfeld/iranische-wirtschaft-erweist-sich-als-resilient-1071830
[38] https://www.zeit.de/politik/ausland/2023-01/iran-oel-exporte-hoechststaende-sanktionen
[39] https://www.fr.de/wirtschaft/iran-sanktionen-oel-exporte-rekordniveau-israel-angriff-eu-usa-rohoel-zr-93020429.html
[40] https://www.ceicdata.com/de/indicator/iran/crude-oil-exports
[41] https://www.energiezukunft.eu/wirtschaft/die-erfolge-der-erneuerbaren-in-europa
[42] https://www.naturschutz-energiewende.de/extrakte-aus-der-eu/in-der-eu-geht-der-ausbau-der-erneuerbaren-energien-voran/
[43] https://www.greenpeace.de/klimaschutz/energiewende/erneuerbare-energien/eu-energieimporte-senken
[44] https://www.bdew.de/media/documents/2209_BDEWKonsultationFragebogen.pdf
[45] https://www.delorscentre.eu/fileadmin/user_upload/DeutscheEnergiePolitik-Offenberg-JDI-B-Aug14_final_published.pdf
[46] https://www.bmwk-energiewende.de/EWD/Redaktion/Newsletter/2022/05/Meldung/news2.html
[47] https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1350794/umfrage/gasexporte-von-katar/
[48] https://www.qatarenergy.qa/en/MediaCenter/Publications/QatarEnergy%20Annual%20Review%202023.pdf
[49] https://www.agenzianova.com/de/news/qatarenergy-lutile-in-calo-del-32-per-cento-nel-2023/
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Antwort von Perplexity: pplx.ai/share
@Tobias,@Michael:
Ich versuche noch ein letztes Mal zu erklären wie Staatsanleihen funktionieren.
“– Privatanleger können Bundeswertpapiere, wie z.B. Bundesanleihen oder früher Bundesschatzbriefe, kaufen und dem Staat dadurch Geld leihen. Sie sind somit Teil der Gläubiger, die dem Staat Kapital zur Verfügung stellen, das dieser für seine Ausgaben und Investitionen nutzt[1][5].”
Auch ein KI-Prompt kann nur dann richtige Antworten geben wenn die Quellen korrekt sind und/bzw. der Prompt diese richtig interpretiert. Das ist hier nicht der Fall. Ja, Privatanleger können Bundeswertpapiere kaufen, aber niemals direkt vom Staat und sie können damit dem Staat auch kein Geld leihen.
Ich zitiere den wissenschaftlichen Dienst des Bundestags zu “Verfahren und Wirkungen bei der Emission von Bundeswertpapieren”:
https://www.bundestag.de/resource/blob/817896/0e5f603c0bd9ce9680418abfadc322b6/WD-4-129-20-pdf-data.pdf
“1. Verfahren bei der Emission von Bundeswertpapieren
Bundeswertpapiere werden durch die „Bundesrepublik Deutschland – Finanzagentur GmbH“ im Namen und für Rechnung des Bundes in der Regel im Tenderverfahren begeben. Für die Durchführung der Tenderverfahren wird die von der Deutschen Bundesbank bereitgestellte elektronische Primärmarktplattform Bund Bietungs-System (BBS) genutzt. Bietungsberechtigt sind die Mitglieder der „Bietergruppe Bundesemissionen“, mit Stand vom 16. Dezember 2020 37 1Geschäftsbanken.
Bundeswertpapiere werden nach der Eintragung in das Bundesschuldbuch2 zunächst auf dem Depot der Deutschen Bundesbank bei der Clearstream Banking AG Frankfurt3 gutgeschrieben. Sie werden von dort auf die Depotkonten der Mitglieder der „Bietergruppe Bundesemissionen“ bei der Clearstream Banking AG Frankfurt gemäß des Ergebnisses des Tenderverfahrens verteilt.4 DIE TRANSAKTIONEN WERDEN von der Clearstream Banking AG Frankfurt VERRECHNET UND DEN MITGLIEDERN DER „BIETERGRUPPE BUNDESEMISSIONEN“ AUF IHREN ENTSPRECHENDEN ZENTRALBANKGELDKONTEN BELASTET. DIE GUTSCHRIFT ERFOLGT AUF DEM KONTO DER BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND/Bundeskasse.5
2. Buchungen beim Verkauf von Bundeswertpapieren
Bei den Mitgliedern der „Bietergruppe Bundesemissionen“, die Bundeswertpapiere gekauft haben, findet in der Bilanz ein Aktivtausch statt: Der Posten Wertpapiere erhöht sich um den Betrag der erworbenen Bundeswertpapiere, das Guthaben auf dem Zentralbankkonto sinkt um diesen Betrag.
Bei der Zentralbank findet der Tausch auf der Passivseite statt: Dort sinkt das Guthaben auf dem Zentralbankkonto des oder der Mitglieder der „Bietergruppe Bundesemissionen“, die Bundes-wertpapiere gekauft haben. Gleichzeitig steigt das Guthabenkonto des Bundes. Dem Bund stehen damit die Einnahmen aus der Emission der Bundeswertpapiere zur Verfügung, als Verbindlichkeiten stehen die Wertpapiere im Bundesschuldbuch.
3. Wirkungen auf den Geldkreislauf
Die oben dargestellten Transaktionen wurden ausschließlich in Zentralbankgeld abgewickelt: Bundeswertpapiere wurden gegen Zentralbankgeld (Guthaben bei der Bundesbank) an die Mitglieder der „Bietergruppe Bundesemissionen“ verkauft und dem Bund steht nach Abschluss des Verkaufs ein höherer Kontostand bei der Zentralbank zur Verfügung. Bis zu diesem Zeitpunkt fand keine Geldschöpfung statt.
In dem Moment allerdings, in dem der Bund das Guthaben auf seinem Zentralbankkonto zur Finanzierung seiner Aufgaben verwendet, zum Beispiel Straßenbau, Sozialleistungen etc., fließen diese Mittel auf Geschäftsbankkonten. Durch diese Transaktionen entsteht neues Buch- bzw. Giralgeld, wodurch sich die Geldmenge erhöht”
Das Zauberwort ist hier “ZENTRALBANKKONTO” und “BIETERGRUPPE BUNDESEMISSIONEN”.
Nur die Mitglieder dieser Bietergruppe können Staatsanleihen erwerben und damit dem Bund Geld leihen. Des weiteren erfolgen alle Transaktionen bei der Emission mit ZENTRALBANKGELD auf ZENTRALBANKKONTEN.
Kein Privatanleger der Welt hat ein Zentralbankkonto oder verfügt über Zentralbankgeld!
Woher bekommen nun aber die Geschäftsbanken der Bietergruppe ihr Zentralbankgeld?
Sie bekommen es mitnichten von Privatanlegern!
Ich habe auch mal einen KI-Prompt mit felo.ai hierzu erstellt:
“Woher bekommen Banken ihr Geld auf dem Primärmarkt?
Um zu verstehen, woher Banken ihr Geld auf dem Primärmarkt bekommen, ist es wichtig, die Rolle der Zentralbanken und die Funktionsweise des Finanzsystems zu betrachten.
Primärmarkt und Staatsanleihen
Auf dem Primärmarkt werden neue Wertpapiere, wie Staatsanleihen, ausgegeben. Diese Anleihen werden in der Regel durch ein Auktionsverfahren angeboten, bei dem große Geschäftsbanken die Möglichkeit haben, diese Anleihen zu kaufen. Die Banken bieten auf die Anleihen, und die, die das beste Angebot abgeben, erwerben die Papiere.
Finanzierung durch Zentralbankgeld
Die Bezahlung der Staatsanleihen erfolgt in der Regel mit Zentralbankgeld, das die Banken auf ihren Konten bei der nationalen Zentralbank, wie der Bundesbank in Deutschland, halten. DIESES ZENTRALBANKGELD WIRD DURCH KREDITE VON DER ZENTRALBANK ODER DURCH DEN KAUF VON ANLEIHEN DURCH DIE ZENTRALBANK BEREITGESTELLT.“
@Andreas
Meinungsstärke ist nicht mit Kompetenz zu verwechseln.
Ich habe bei einer großen Bank eine erweiterte Bankausbildung als Finanzassistent abgeschlossen und war selbst am Handel mit Staatsanleihen beteiligt. Diese werden über Finanzdienstleister an institutionelle und auch private Interessenten weiterverkauft, wodurch der Markt auch die Verzinsungen vorgibt.
Auch etwa zur libertären Verschwörungsmythologie des Geldes schrieb ich einen Sammelband-Artikel, der dann sogar von der ZEIT übernommen wurde:
https://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2021-04/querdenken-verschwoerer-mythologie-bargeld-antisemitismus-michael-blume
Und selbst so?
Dieser Blog ist übrigens ein Wissenschaftsblogs und keine Einladung zu halbwissendem Trolling. Auch Dialog zu kritischen Themen ist immer gerne willkommen, aber bitte auf Basis von Sachwissen und in einem angemessenen Ton. Danke.
@Andreas 25.05. 21:35
Ich kann Ihre Ausführungen schlichtweg nicht nachvollziehen. Ich bin auch kein Finanzexperte.
Und doch scheint mir klar zu sein, dass der Bürger einerseits Geld auf der Bank lassen kann, das sich dann andererseits private Kreditnehmer leihen können, oder das sich eben auch Bund, Länder und Gemeinden leihen können. Wer also Rüstungsausgaben unterstützen will, der kann das auch mit weniger Konsum tun.
Wie genau das auf dem Kapitalmarkt vonstatten geht, dürfte recht egal sein.
Die Kriegsparteien im 2. Weltkrieg haben auch auf Kriegswirtschaft umgestellt, und fester Bestandteil davon war ein erzwungener wie auch freiwilliger Konsumverzicht.
Auch Putin gibt aktuell 20 % der BIP für Rüstung aus. Wenn wir ohne US-Unterstützung bei 2% bleiben, dürfte das zuwenig sein. Und wir haben auch noch ganz viel nachzuholen, und wir müssen auch spezielle Fähigkeiten wie Beobachtungssatelliten komplett erst aufbauen. Wenn wir hierbei mal für ein zwei Jahre tatsächlich auf 5 % kommen, sollten wir das gerne machen.
Eher schwierig wird es sein, überhaupt genug Waffen einkaufen zu können. Die entsprechenden Rüstungsfirmen brauchen auch ihre Zeit, um ihre Produktion hochzufahren. Und Neuentwicklungen wie Drohnen und Drohnenabwehr dauern auch.
Sich einfach darauf zu verlassen, dass Trump doch nicht ernst macht, könnte fatal werden. Ich kann es nicht ändern.
Natürlich hilft uns auch die Energiewende weiter, aber ich schätze mal nicht schnell genug, dass wir an einer umfangreichen Aufrüstung Europas vorbei kommen. Es müssten sich die Weltmarktpreise für Öl und Gas mindestens halbieren, das wird noch dauern.
Immerhin ist diese Option sehr real. Die Grüne Technik nähert sich rasant der Konkurrenzfähigkeit, weltweit. In 10, vielleicht schon in 5 Jahren könnte das passieren, dass die Öl und Gaspreise verfallen. Und Trump geht auch wieder vorbei.
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## Dr. Michael Blume’s Concept of Renewable Peace and Prosperity Energies
**Overview**
Dr. Michael Blume, a German scholar and Solarpunk, frames renewable energy not only as a technical or environmental solution but as a transformative force for society. He introduces the terms *renewable peace energies* and *renewable prosperity energies* to highlight the broader societal impacts of transitioning away from fossil fuels[1][2][3].
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**Renewable Peace Energies**
– Dr. Blume argues that fossil fuel dependency often finances authoritarian regimes and fuels conflict, as seen in regions where groups and governments rely on oil and gas revenues rather than taxation or democratic consent[3].
– By shifting to decentralized, renewable energy sources (like solar and wind), societies can “defund” violent and oppressive regimes, reducing the financial resources available for conflict and terrorism[1][3].
– He believes that decentralized renewable energy strengthens democratic structures, as communities gain more control over their energy supply and are less subject to the political manipulation or instability that often accompanies fossil fuel economies[3].
– The term “renewable peace energies” thus refers to the potential of renewables to foster global peace by removing the economic incentives for violence and authoritarianism that are tied to fossil fuels[1][3].
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**Renewable Prosperity Energies**
– Blume’s concept of “renewable prosperity energies” focuses on the economic and social benefits of renewables at the local level[1][2].
– He notes that renewable energy systems create local jobs, reduce poverty, and help keep wealth within communities, rather than exporting profits to distant fossil fuel corporations or regimes[1][2].
– Examples include community-owned solar power, local battery storage, and distributed wind energy, which empower residents and promote economic resilience[2].
– He points to countries like Uruguay, which have demonstrated how a rapid transition to renewables can drive economic growth and social well-being[1].
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**Integration with Solarpunk Philosophy**
– Blume’s vision is closely aligned with the *Solarpunk* movement, which combines optimism, technological innovation, and environmental sustainability to imagine a hopeful, decentralized, and equitable future[1].
– He uses Solarpunk narratives and aesthetics to inspire public support and mobilize communities for the energy transition, emphasizing that the shift to renewables is not just technical, but also cultural and societal[1].
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**Conclusion**
For Dr. Michael Blume, renewable energies are not just about clean power—they are foundational to building peaceful, democratic, and prosperous societies. By embracing decentralized, community-driven renewable systems, he believes we can break cycles of violence and inequality perpetuated by fossil fuels, while fostering hope and resilience for the future[1][2][3].
[1] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/vom-bloggen-vloggen-das-ki-fediversum-durchbricht-auch-sprachgrenzen/
[2] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/zuviel-oekostrom-solarstrom-speicher-in-deutschland-schaffen-erneuerbare-wohlstandsenergien-jetzt/
[3] https://energiewinde.orsted.de/koepfe-der-energiewende/michael-blume-antisemitismus-ressourcenfluch-oel-gas-konflikte-interview
[4] https://www.keb-sha.de/veranstaltungen/antisemitismus-und-zukunftsangst-gemeinsam-fuer-eine-kultur-der-hoffnung
[5] https://www.uniper.energy/news/german-businesses-are-taking-a-clear-stand-for-diversity-openness-and-tolerance
[6] https://www.germanwatch.org/sites/default/files/publication/16099.pdf
[7] https://www.naturefund.de/fileadmin/pdf/Agroforst/2009%20-%20Ivette%20Perfecto%20et%20al,%20Nature%E2%80%99s%20Matrix%20Linking%20Agriculture,%20Conservation%20and%20Food%20Sovereignty.pdf
[8] https://newsroom.porsche.com/dam/jcr:0ae068e7-c439-4d55-87de-294f908b5402/Annual%20and%20Sustainability%20Report%202021%20Porsche%20AG.pdf