Religionswissenschaft gegen Antisemitismus und das Bloggen – Skript für eine Spring School-Diskussion

Der christliche Kalender kennt den Fastensonntag Laetare als Rosensonntag, denn seit dem 11. Jahrhundert verschenkten Päpste an diesem Festtag eine Goldene Rose. Ihr Gold stand für Jesus Christus, ihre Dornen für die Passion und ihre feierliche Gabe als Anerkennung von Tugend und Treue. In den Vor-Fasten-Traditionen von Karneval und Fasching wurde diese Tradition dann als Rosenmontag aufgegriffen und vorverlegt, an dem freudvoll gefeiert, süße Gaben unters Volk geworfen und liebevolle Auszeichnungen verliehen wurden. Denn bis zum Fasten sollten alle verderblichen Güter, die dann nicht mehr verzehrt werden konnten, gemeinsam verbraucht sein. Heute ist also ein ausnehmend fröhlicher und in christlicher Volksreligiosität verwurzelter Tag. Eigentlich.

Eigentlich wollte ich heute Abend analog zur Analyse der Bundestagswahl auch eine Analyse der Wahl in Hamburg bloggen. Doch die schrecklichen Ereignisse von Mannheim ließen mich davon Abstand nehmen, zumal nun endlich die medienethischen Fragen von Nachahmung und Thymos diskutiert werden.

Morgen Vormittag diskutiere ich mit Studierenden einer Spring School über Religions- und Politikwissenschaft, Wissenschaftskommunikation und das Bloggen. Um mich vorzubereiten, vom Bloggen nicht nur zu reden, sondern es auch zu tun und den Abend trotz der Erschütterungen konstruktiv zu nutzen, habe ich einige der vorab übersandten Fragen der Studierenden bereits aufgegriffen und in einem Skript beantwortet.

Hier ist es, selbstverständlich gerne zum barrierefreien pdf-Download und auch zur Blog-Diskussion:

Skript von Dr. Michael Blume zur Spring School 2025 "Blogs & Journalismus" unter dem Titel "Religionswissenschaft contra Antisemitismus - Erfahrungen und Ausblicke".Skript zur Wissenschaftskommunikations-Spring-School 2025, Michael Blume

Bewusst lege ich hier auch noch einmal das mir wichtige Wort von Karl Popper aus: Alle Menschen sind Philosophen. Wie schon in einem früheren Blogpost diskutiert möchte ich Sie ermutigen, sich von niemandem einreden lassen, das wissenschaftlich orientierte Streben nach Weisheit und Wahrheit sei nur etwas für Fach-Studierte. Ich meine dagegen nicht erst seit heute: Der Wissenschaftsdialog steht allen konstruktiv Interessierten offen, oder er ist sein Label nicht wert.

Avatar-Foto

Dr. Michael Blume studierte Religions- und Politikwissenschaft & promovierte über Religion in der Hirn- und Evolutionsforschung. Lehrbeauftragter am KIT Karlsruhe, Wissenschaftsblogger & christlich-islamischer Familienvater, Buchautor, u.a. "Islam in der Krise" (2017), "Warum der Antisemitismus uns alle bedroht" (2019) u.v.m. Hat auch in Krisenregionen manches erlebt und überlebt, seit 2018 Beauftragter der Landesregierung BW gg. Antisemitismus und für jüdisches Leben. Auf "Natur des Glaubens" bloggt er seit vielen Jahren für das Fediversum, Wissenschaft und Demokratie, gegen antisoziale Medien, Verschwörungsmythen und den Niedergang Europas.

16 Kommentare

  1. Guten Abend, @Michael Blume.

    Das ist ein interessanter Vortrag!

    “Sachliche Irrtümer sind menschlich, aber extreme und menschenfeindliche Äußerungen können Sie noch Jahre später heimsuchen. Besser lassen.”

    Vergegenwärtigen wir uns für einen Augenblick, wie ungehemmt derzeit viele an der Zerstörung unserer offenen Gesellschaft und unseren Lebensgrundlagen arbeiten. Und machen wir uns klar, dass die Aktuere gut sichtbare Spuren im Netz hinterlassen und ihre Taten so unweigerlich dokumentieren.

    Dann bekommt Dein Satz doch eine ganz eigene Dynamik.

    Dieser Aspekt gesellschaftlichen, medialen und politischen Handelns ist m.E. noch nicht ausreichend bekannt und gewürdigt und wird daher möglicherweise von vielen unterschätzt.

    Oder mal etwas anders ausgedrückt: wenn das, was zur Zeit geschieht (ich denke v.a. an die Geschehnisse in den USA) nochmal einigermassen glimpflich ausgeht und die Demokratie überlebt, dann werden in ein paar Jahrzehnten die digitalen Ehrenplätze wohl eher nicht nach Jeff Bezos, Elon Musk und deren Freunden benannt werden.

    • Vielen Dank für das Interesse und die Überlegungen, @Peter Gutsche 🙏

      Und, ja, schon Grok 2 hatte ja interessante Antworten zu Elon Musk parat, wogegen es bei Grok 3 einen Zensurversuch gab:

      „In einer früheren Anfrage warnte der Chatbot sogar aktiv vor Elon Musk und den möglichen Gefahren der Verbreitung von Fake News. Dabei nannte er als Beispiel, dass Elon Musk die AfD unterstütze, wie die “Zeit” berichtete. Grok empfahl in diesem Fall, sich stattdessen auf vertrauenswürdige Quellen zu verlassen.“

      https://www.t-online.de/nachrichten/ausland/internationale-politik/id_100610612/elon-musk-ki-chatbot-grok-manipuliert-inhalte-ueber-ihn-und-trump.html

      Doch neben Grok entstehen eben Dutzende weitere KI-Anwendungen und nach dem Zwischenerfolg von DeepSeek dürften es in den kommenden Jahren noch sehr viel mehr werden. Das von mir derzeit gerne verwendete Felo.ai kann bereits auf zahlreiche KI-Module zurückgreifen.

      Mir scheint, dass wir erst beginnen zu verstehen, was durch KIen 🤖 🤖 und die Verschmelzung der Raum- und Zeitmedien nach Innis im Fediversum geschieht. Wir kommunizieren – auch wir beide, jetzt und ganz konkret – in eine digitale Ewigkeit, in der das Medienmengen-Paradox nicht mehr gilt. Konnten wir noch vor wenigen Jahren davon ausgehen, dass auch digitale Daten absinken und nicht mehr gefunden werden, schließlich erlöschen, so werden sie jetzt immer neu gefunden, kopiert, aktualisiert.

      Schon jetzt ist zu beobachten, dass sich nicht nur die Erinnerungskultur grundlegend verändert, sondern auch Diskussionen und Wahlkämpfe. Wer seinen gesamten Internet-Content nur in den Datensilos weniger US-Konzerne versenkt, macht sich für täglich mehr Recherchen unsichtbar. Fediverse-Blogs gewinnen für Demokratinnen und Demokraten auch deswegen an Bedeutung, weil sie Wissen und Dialoge frei zugänglich machen, auch für künftige, europäische KIen.

      Gerne habe ich versucht, einige dieser Aspekte durch das Vortragsskript einmal aufzugreifen und zur Diskussion zu stellen. Es ist eine Zeit des Dialoges und der Entdeckungen. Danke, dass Du bereits darauf eingegangen bist!

      Denn Du weißt ja: Zeit emergiert, aber wiederholt sich nicht! 🤓

    • guten Morgen, @Michael Blume,

      mir ist dazu noch eine Analogie eingefallen. Wenn man auf einer öffentlichen digitalen Plattform einen Hass-Beitrag oder sonst etwas Unsägliches postet, so ist das wie wenn man sich in einem Anflug von naivem Größenwahn ein rechtsextremes Tatoo stechen läßt. Das begleitet einen ein Leben lang. Und im Internet ist das Ganze dann noch schlimmer, weil ein Beitrag dort ja, wie Du schön gezeigt hast, dann in einem zeitlich und räumlich orientierten Medium quasi für die Zukunft “verewigt” und für alle sofort sichtbar gemacht wird.

      Musks ultimatives Tatoo in dieser Hinsicht ist seine Geste mit ausgestreckter Hand bei der Trump-Einführung.

      • Vielen Dank, lieber @Peter Gutsche!

        Du sprichst mir da aus dem Herzen – zumal Elon Musk ja auch gerade wegen der Erwähnung seiner Hitlergruss-ähnelnden Geste auf Wikipedia das Fediversum attackiert. Matthias Schwarzer berichtet in einem lesenswerten Artikel im RND:

        “Der Tech-Milliardär hatte auf dem Amtseinführungsevent zweimal eine Geste gezeigt, die aus Sicht vieler nichts anderes war als ein Hitlergruß. Genau deswegen fand sie auch Einzug in den Wikipedia-Eintrag Musks. „Musk streckte seinen rechten Arm zweimal nach oben in Richtung der Menge aus. Die Geste wurde mit einem Nazigruß oder faschistischen Gruß verglichen. Musk bestritt jede Bedeutung hinter der Geste“, hieß es in der Erstfassung in der englischen Wikipedia. Mittlerweile wurde der Abschnitt durch weitere Informationen und ein Foto des Vorfalls erweitert.

        Musk gefiel das gar nicht. Er repostete einen Screenshot des Abschnitts und holte zu einem Rundumschlag gegen die Plattform und die US-Medien aus, mit denen er ebenfalls auf Kriegsfuß steht. Wikipedia sei angeblich eine „Erweiterung der Propaganda der traditionellen Medien“, so der Trump-Berater.”

        https://www.rnd.de/wirtschaft/angriffe-auf-wikipedia-warum-elon-musk-und-donald-trump-die-online-enzyklopaedie-attackieren-ZLOT4LJQN5CGZJXNCYRSG2U6ZY.html

        Auch ist dieser Vorfall ja nicht isoliert – schon 2022 warnte ich vor den zunehmend Nazi-verharmlosenden Entgleisungen des Langzeitisten:

        https://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.tesla-gruender-elon-musk-vergleicht-kanada-mit-hitler-deutschland.29dd679e-a262-4ea2-861a-a0dd725d102e.html

        Wir sehen hier, wie Musk versucht, die Kontrolle über die Berichterstattung und sogar die Geschichte zu übernehmen. Während er auf X und über Kontakte zu anderen Konzernbossen Inhalte kontrollieren kann, steht ihm das Konzern-freie Fediversum – hier konkret Wikipedia – im Weg. Und wahrscheinlich dämmert ihm sogar, dass diese Geste mit mutmaßlichem Nazi-Bezug für alle Zeiten mit ihm, seinem politischen Aktivismus und dem Niedergang von Tesla verbunden sein wird.

        Das ist die buchstäblich historische Macht des Fediversums. Und deswegen wünsche ich mir, dass es auch von der Europäischen Union anerkannt, gefördert und geschützt wird. Wir haben doch bereits viel zu viel Medienmacht an auch noch außereuropäische Konzerne gegeben. Meine ich.

  2. Meine Gedanken sind auch heute bei den Betroffenen der thymotischen und womöglich auch terroristischen Gewalt in Mannheim, bei den Getöten, Verletzten, den Angehörigen und Erschütterten. Und ich frage mich, was wir alle tun könnten, um die bizarren Gewaltserien wieder einzudämmen.

    Schon vor einigen Wochen begann ich die medienethische Blog-Diskussion über mediale Nachahmungstaten – das kriminologische Contagion -, wie wir es ja bereits von sog. School Schootings, Suiziden, Fußball-Flitzern usw. kennen. Auch hierbei bewirkten Verbesserungen der medialen Berichterstattung vielerorts einen Rückgang der Fälle.

    Der Bereich des verschwörungsmythologischen Antisemitismus scheint mir von Nachahmungstaten auch besonders betroffen zu sein, da sich Menschen darin als verfolgte Opfer inszenieren, die zur Notwehr greifen müssten. Nicht zufällig heißt eines meiner Bücher dazu ja auch: „Warum der Antisemitismus uns alle bedroht. Wie neue Medien alte Verschwörungsmythen befeuern“.

    Prof. Jan-Ilhan Kizilhan hat wiederum starke Beiträge zur Psychologie des IS erbracht. Es wird interdisziplinären Dialog brauchen, auch hier.

    Während die chinesische KP Berichterstattungen zensiert und Gewalttäter hinrichtet – und trotzdem offensichtlich thymotische Gewalttaten geschehen -, müssen freiheitliche Gesellschaften Wege der Berichterstattung suchen und finden, die keine oder doch weniger Nachahmungstaten auslösen.

    Wichtig scheint mir dabei zu sein, medienpsychologische Tendenzen wie den Trend zur Selbstinszenierung, Commitment-Tunnel und das Konzern-Neurohacking sowie die fossil finanzierte Gewalt-Propaganda etwa russischer, arabischer und iranischer Provenienz besser zu verstehen, ggf. zu reduzieren. Auch wären Medienbildung, Selbstwirksamkeit und Resilienz schon bei Kindern zu stärken sowie konstruktive Dialogräume und psychotherapeutische Hilfen zu schaffen.

    Felo.ai fasst meine bisherigen Beiträge dazu wie folgt zusammen:

    Dr. Michael Blume warnt vor Nachahmungstaten, die durch thymotisierende Berichterstattung ausgelöst werden können, weil solche Medieninhalte Emotionen wie Wut und Angst ansprechen und dadurch potenziell zu gewalttätigem Verhalten führen können. In seinen Beobachtungen hat Blume festgestellt, dass die Art und Weise, wie über Gewalt und Terror berichtet wird, einen erheblichen Einfluss auf das Verhalten von Individuen hat, die sich von diesen Inhalten angesprochen fühlen.

    **Thymos und Medienberichterstattung**

    – **Thymos** bezieht sich auf die emotionalen und leidenschaftlichen Aspekte des menschlichen Verhaltens, die oft in politischen und sozialen Kontexten mobilisiert werden. Blume argumentiert, dass eine Berichterstattung, die auf diese Emotionen abzielt, Menschen dazu anregen kann, nachzuahmen oder sich radikalen Ideologien zuzuwenden.

    – In einem aktuellen Beitrag hebt Blume hervor, dass die Medien eine Verantwortung tragen, wie sie über gewalttätige Ereignisse berichten. Eine Sensationsberichterstattung kann dazu führen, dass Einzelne sich in ihrer Wut und Frustration bestätigt fühlen und möglicherweise selbst zu Gewalt greifen[3].

    **Zunehmender Antisemitismus**

    Zusätzlich zu den allgemeinen Warnungen vor Nachahmungstaten betont Blume die spezifischen Gefahren, die mit dem Anstieg antisemitischer Straftaten verbunden sind. Er sieht eine Verbindung zwischen der Art der Berichterstattung über Konflikte und der Zunahme von antisemitischen Vorfällen, insbesondere in der aktuellen politischen Landschaft[2][8].

    Insgesamt fordert Blume eine reflektierte und verantwortungsvolle Medienberichterstattung, die nicht nur die Fakten präsentiert, sondern auch die möglichen emotionalen und sozialen Konsequenzen berücksichtigt, um eine Eskalation von Gewalt und Radikalisierung zu verhindern.

    [1] https://sueden.social/@BlumeEvolution/with_replies
    [2] https://www.swr.de/swraktuell/baden-wuerttemberg/bedrohungen-gegen-juedinnen-und-juden-in-neuem-gewand-100.html
    [3] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/nachahmung-via-medien-terror-durch-thymos-statt-durch-logos/
    [4] https://zsl-bw.de/,Lde/Startseite/lernen+ueberall/Blume+Umgang+mit+Verschwoerungserzaehlungen/?LISTPAGE=8874755
    [5] https://www.prosocial.world/people/michael-blume
    [6] https://de.wikipedia.org/wiki/Michael_Blume
    [7] https://www.studienstiftung.de/portraets-interviews/michael-blume-wir-brauchen-wieder-einen-bildungsbegriff-der-sich-seiner-juedischen-christlichen-und-humanistischen-wurzeln-bewusst-ist
    [8] https://stm.baden-wuerttemberg.de/de/themen/beauftragter-gegen-antisemitismus
    [9] https://news-europe.churchofjesuschrist.org/article/michael-blume-honored-for-services-to-family-values
    [10] https://www.baden-wuerttemberg.de/de/service/presse/pressemitteilung/pid/bericht-des-beauftragten-gegen-antisemitismus-an-landtag-uebergeben
    [11] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/kryptowinter-die-falle-des-commitment-tunnel/
    [12] https://energiewinde.orsted.de/koepfe-der-energiewende/michael-blume-antisemitismus-ressourcenfluch-oel-gas-konflikte-interview
    [13] https://stm.baden-wuerttemberg.de/de/service/presse/pressemitteilung/pid/warnung-vor-antisemitischen-verschwoerungsmythen/
    [14] https://scilogs.spektrum.de/page/2790/
    [15] https://scilogs.spektrum.de/page/8873/

    • Es wäre schon viel erreicht, wenn nicht immer wieder die gleichen Akteure sich auf solche schlimmen Ereignisse stürzen würden. Kein Mensch verfügt noch über irgendwelche Erkenntnisse, was passiert ist, kochen die üblichen Provokateure ihr giftiges Süppchen. Social Media wird damit geflutet.

      Solange es keine Möglichkeit gibt, das einzudämmen, bleibt es bei den einen bei Wut und Empörung und bei anderen möglicherweise Radikalisierung.

      Wir leben in einer Zeit, die viele Menschen psychisch und physisch überfordert. Manche Person, die sich deshalb professionelle Hilfe sucht, kommt mit viel Glück auf ellenlange Wartelisten bei Psychologen/Psychotherapeuten. Dennoch entschuldigt dies keine Gewalttaten.

      Denn trotz psychischer Ausnahmezustände suchen viele Menschen keine fachliche Hilfe. Psychische Erkrankungen sind immer noch mit einem Stigma behaftet.

      Ich glaube, wir sehen nur die Spitze des Eisbergs. Häusliche Gewalt, Selbstverletzung etc. laufen meist hinter verschlossenen Türen ab.

      In jedem Fall ist die Berichterstattung eine Gratwanderung.

  3. Guten Morgen, ich habe eine kurze Frage: Befindet sich der Sonntag Laetare nicht bereits in der Passionszeit?

    Da ich mich mit den Kirchenkantaten von Johann Sebastian Bach beschäftige, meine ich zu wissen, dass der Sonntag vor dem Aschermittwoch im Kirchenjahr den Namen Estomihi trägt.

    Für Estomihi liegen vier Bach-Kantaten vor.

    Die Sonntage nach dem Aschermittwoch waren in Leipzig “tempus clausum”, sodass an Laetare keine Kantaten aufgeführt wurden.

    Vielen Dank, auch für Ihr Verständnis, falls ich mich irre.

    • Danke für die Nachfrage, @Marie H.

      Habe gerade noch einmal überprüft:

      “Der Sonntag Laetare wurde seit dem 11. Jahrhundert regional auch Rosensonntag genannt, da der Papst an diesem Tag eine Goldene Rose segnete und einer verdienten Persönlichkeit überreichte.“

      https://de.m.wikipedia.org/wiki/Rosenmontag

      Aber womöglich wäre das Kirchenjahr ja mal generell ein interessantes Blogthema?

      • Ich bin auch über das Problem gestolpert. Laetare liegt auf dem 4. Fastensonntag.

        de.wikipedia.org/wiki/Goldene_Rose

        de.wikipedia.org/wiki/Laetare

        Die Erklärung:

        “Um das karnevalistische Treiben in geordnete Bahnen zu lenken, gründeten die Kölner 1822 ein Festkomitee, das fortan jedes Jahr am Rosensonntag zu seiner Hauptversammlung zusammentrat.
        (…)
        Um 1830 ging der Name dieses Rosensonntagskomitees auf den am Montag vor Aschermittwoch abgehaltenen Umzug über. Andere Städte wie Mainz und Düsseldorf übernahmen nach und nach diese Kölner Bezeichnung. Einer Minderheitsmeinung zufolge stimmt das alles aber gar nicht – Rosenmontag leitet sich demnach von dem niederrheinischen Wort “rosen” für rasen, toben ab.”

        http://www.sueddeutsche.de/panorama/hintergrund-als-rosenmontag-noch-rosensonntag-war-1.826226

        • Danke, @Paul Stefan – solche Verschiebungen von Zeit-Zuschreibungen und Zeit-Bedeutungen haben wir ja öfter. Der Heiligentag des Silvester war nicht immer Neujahr und im alten Rom wurde das neue Jahr auch im März begrüßt. Der islamische Mond-Kalender wandert ja sogar durch das Jahr – deswegen überschneiden sich derzeit und noch für wenige Jahre Ramadan und Fasching.

      • Persönlich finde ich das Thema Kirchenjahr interessant, da es viele Facetten hat.

        Aus musikalischer Sicht finde ich es vor allem wegen der Kantaten von Bach von Interesse.

  4. Der Philomag-Beitrag macht deutlich, dass Dialog ja gar nicht gewollt ist.
    Auch Habermas scheitert gerade mit seiner herrschaftsfreien Diskurstheorie an der Wirklichkeit. Er scheint erschüttert auf die alten Tage.
    Übertragen wir die aktuelle globale Situation in die Spieltheorie, dann nimmt die dominante Strategie Form im Nullsummenspiel an.
    Es ist nur noch nicht entschieden (Entscheidungstheorie).

  5. Insofern scheitert der Dialogische Monismus sowie Habermasche Diskurstheorie an der Frage der Zeiten: wann ist Gewalt (physisch-psychisch) legitim?

Schreibe einen Kommentar