Religionen der Menschheit – Weltreligionen als (mein erstes) EBook

BLOG: Natur des Glaubens

Evolutionsgeschichte der Religion(en)
Natur des Glaubens

Es war ein Blogpost des Sciloggers Boris Hänßler, der mir im Frühjahr den letzten Anstoß gab, mit dem Amazon Kindle endlich einen EBook-Reader zu kaufen. Und tatsächlich begeisterte mich das Lesevergnügen nicht als Ersatz, sondern als wunderbare Ergänzung zum klassischen Buch. Schnell legte ich mir eine Sammlung von (oft gemeinfreien) Klassikern an und zahlte auch gerne ein paar Euro für originelle Romane gerade auch neuer Autoren. Doch ausgerechnet im Sachbuchbereich wurde ich fast nur auf Englisch fündig: Fast alle deutschsprachigen Angebote waren EBook-Adaptationen von Printbüchern – und kosteten 80% oder mehr des Ladenpreises! Damit ist aber m.E. das Potential des Mediums noch wesentlich verschenkt. EBooks sollten m.E. deutlich günstiger sein und nicht mehr als 3 Euro, auch bei größeren Werken nicht mehr als 5 Euro kosten – es entstehen doch auch viel weniger Sach- und Transportkosten. Wenn wir die hervorragenden Möglichkeiten von EBooks im deutschen Sprachraum nicht nutzen, um Wissen verständlich und preisgünstig zu vermitteln, verschenken wir eine Chance! Deutschland wurde im 19. Jahrhundert zum später viel beschworenen “Volk der Dichter und Denker”, als neben Luxuseditionen auch preisgünstige Bücher zu erhalten waren. Als Deutsche, Österreicher, Schweizer, Luxemburger haben wir am Anfang des 21. Jahrhunderts fast nur einen Rohstoff – unseren Geist.

Ein Wunsch zum Geburtstag…

Als mich meine Frau fragte, was ich mir in diesem Jahr zum Geburtstag wünschte, kamen wir auf das Thema. Ich wünschte mir, zu meinem Geburtstag eine günstige EBook-Einführung in die Weltreligionen aufzulegen. “Dann schreib sie!”, meinte Zehra und machte sich ihrerseits an die Arbeit, mit sciebooks.de einen Kleinverlag für Science-Ebooks auf die Beine zu stellen. Wir entschieden dabei, Schritt für Schritt vorzugehen und alle Erfahrungen selber zu machen. So soll nach und nach eine Sachbuchreihe für Kindle, epub und pdf-Formate – vielleicht sogar einmal mit Print-on-Demand-Option – entstehen, die dann auch anderen Wissensautoren offenstehen soll.

…ging in Erfüllung

Tja, und rechtzeitig zum Geburtstag heute konnte ich dann mit “Religionen der Menschheit – Das EBook Weltreligionen” für 1,95 Euro das erste, eigene Kindle-sciebook in der Hand halten!

Auf 80 A4-Seiten (über 120 Kindle-Seiten) führt das EBook in die acht größten Weltreligionen ein: Juden- und Christentum, Islam, Buddhismus, Hinduismus, Taoismus, Sikhismus und Bahaismus. Von jeder Weltreligion werden 1. die Glaubenslehren in ihrer heutigen Ausprägung und 2. die wissenschaftlich so genannten Religionsstifter, beispielsweise der Gautama Buddha im Buddhismus oder Jesus im Christentum, in ihrer Zeit vorgestellt. Dann werden 3. die Geschichte der religiösen Tradition auf dem Weg zur Weltreligion sowie 4. zentrale Symbole und die wichtigsten Gebote und Feste der Religion vorgestellt und zuletzt 5. mit einer in Fachkreisen frisch erforschten Besonderheit dieser Religion geschlossen. Zum (auch auf PCs lesbaren) Kindle-Angebot gehört dabei auch eine kostenlose Leseprobe.

Eine sciebook-Kultur entwickeln – durch Experiment & Dialog

Finanzielle Erwartungen stehen nicht im Vordergrund: Da der Preis unter 2,60 € liegt, betragen die Tantiemen pro Buch 35% – also bei 1,95 € ganze 65 Cent, die zudem zu versteuern sind. Wenn die sciebooks dann auch einmal in epub- und pdf-Formaten vorliegen, kann es vielleicht besser aussehen – aber dazu sind nicht nur die Konvertierungen, sondern auch Bezahl- und Betriebswege erst einmal aufzubauen. An Konzeption und Aufbau der sciebooks-Homepage ist Zehra mit Profi-Unterstützung bereits dran. Aber genau darum geht es: Die Erfahrungen durch eigenes Tun und im Dialog mit Leserinnen und Lesern Schritt für Schritt zu machen – wie beim Bloggen auch. Über Scilogs, Scienceblogs und weitere Portale ist inzwischen eine lebendige, deutschsprachige Wissenschaftsblogosphäre entstanden. Warum sollte dies nicht auch im Bereich der wissensvermittelnden EBooks gelingen? Über Ihr Interesse und Ihre Unterstützung würde ich mich freuen.

Das sciebook “Religionen der Menschheit” ist über ciando & weitere Anbieter inzwischen auch als epub und pdf erhältlich!

Avatar-Foto

Dr. Michael Blume studierte Religions- und Politikwissenschaft & promovierte über Religion in der Hirn- und Evolutionsforschung. Uni-Dozent, Wissenschaftsblogger & christlich-islamischer Familienvater, Buchautor, u.a. "Islam in der Krise" (2017), "Warum der Antisemitismus uns alle bedroht" (2019) u.v.m. Hat auch in Krisenregionen manches erlebt und überlebt, seit 2018 Beauftragter der Landesregierung BW gg. Antisemitismus. Auf "Natur des Glaubens" bloggt er seit vielen Jahren als „teilnehmender Beobachter“ für Wissenschaft und Demokratie, gegen Verschwörungsmythen und Wasserkrise.

55 Kommentare

  1. Erstmal natürlich…

    …herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag und zu dem E-Book. Kann mir vorstellen dass das ein Dauerbrenner wird.

    Ich finde die Idee sehr gut, auf diese Weise eine Möglichkeit gerade für Blogger zu schaffen, gute Inhalte für ein zukunftsträchtiges Medium bereitzustellen. Ich denke ich werde mich mit meinem Buch dazugesellen, sobald das Ding spruchreif ist.

  2. @A. Venenbaum: Danke!

    Habe mich schon seit Tagen auf den Moment gefreut. Ein neues Jahr, ein neues Projekt, gemeinsam mit meiner Liebsten, es lebe das Leben! 🙂

    Und für die sciebooks-Idee kann ich von nun an auch wirklich alle guten Wünsche brauchen! 🙂

  3. @Lars

    Vielen Dank! Und, ja, wir basteln und werkeln noch an Homepage, Paypal, Rechtsfragen etc. – aber da wir drei echte Kinder geschaukelt haben werden wir das Cyberkid auch gross kriegen! 🙂

    Ich halte Dich auf dem Laufenden und sobald das Ganze ausgereift genug ist, rockt @fischblog die Lesegeräte der Republik! 🙂

  4. Ein Cyberkid!

    Lieber Michael,

    erstmal alles Gute zum Geburtstag! Und dann – nun ja – wie cool ist das denn? Würde mich wirklich freuen, wenn Du uns hier mit regelmäßigen Updates auf dem Laufenden halten würdest…

    *flüstert* Hätte da auch schon eine Buch-Idee, aber pschscht! Ich schaff ja nicht mal alle Artikel, die ich mir vorgenommen habe 😉

  5. @Sören

    Vielen Dank für die guten Wünsche! Und, ja, ich hab ja schon klassische Bücher veröffentlicht, aber irgendwie machen EBooks auch besonderen Spass. Muss der Technik-Nerd-Faktor sein, die Geschwindigkeit, das Format mit Bildern… 😉

    Gerne berichte ich dann immer mal wieder aus den sciebooks-Erfahrungen. Und wenn Du dann sagst, jetzt passt es, dann *flüster* machen wir auch Dein Buch! Freue mich darauf!

  6. Herzlichen Glückwunsch

    … zum Geburtstag und zum EigenFamilienGeschenk. Und ebenso gutes Gelingen mit dem Verlagsprojekt, denn ich teile Ihre Vorstellungen vom elektronischen Publizieren und wünsche Ihnen und uns darum bald ein breites Verlagsangebot bei sciebooks.de

  7. Boris

    Vielleicht sollte ich von amazon eine Provision verlangen 🙂 Aber ich bin zugegebenermaßen auch sehr mit dem Kindle zufrieden.

    Noch ein kleiner Tipp: Das Firefox-Addon “Kindle it”! Damit kann man mit zwei Klicks jeden Artikel, den man im Internet findet, auf das Kindle schicken. Das ist sehr nützlich, wenn man lange Artikel nicht am Bildschirm lesen möchte und die Formatumwandlung funktioniert erstaunlich gut.

    Die Transport- und Druckkosten machen laut Auskunft verschiedener Verleger keinen großen Anteil am Buchpreis aus. Deshalb seien E-Books nur unwesentlich günstiger als normale Bücher. Hier ein Rechenbeispiel, das es verdeutlichen soll:
    http://www.buchreport.de/…rlin-story-verlags.htm
    Ich kann nicht beurteilen, ob das hier richtig ist. Aber was ich unsinnig finde, ist, dass es auf ebooks eine Mehrwertsteuer von 19 Prozent gibt (sind ja keine Bücher), während es bei normalen Büchern 7 Prozent sind.

  8. @Boris

    Danke für Tips & Links! Und mit Deinem März-Post hast Du ja auch gleich bewiesen, dass Scilogger etwas bewegen können! 😉

    Ich würde sogar soweit gehen zu behaupten, dass die Blogosphäre großen Anteil daran haben wird, ob und wie sich der deutschsprachige EBook-Markt entwickelt. Wir können Streu von Weizen trennen, empfehlen, schreiben, Preise bewerten und so mitentscheiden, ob sich EBooks nur auf Englisch bzw. im Bereich leichter Unterhaltung durchsetzen oder ob da mehr draus wird. Danke, dass Du mich angesteckt hast! 🙂

  9. @Noit Atiga

    Danke – und ich zähle fest auf Sie und die anderen, konstruktiven Kommentatoren auf NdG! Der Vorteil der EBooks könnte neben dem Preis ja auch die sehr viel bessere DialogMöglichkeit sein. Ein Online-lernender Buchmarkt mit fließenden Grenzen zwischen Autoren, Lesenden und Verlegern, das wäre doch was…

  10. Ein schönes Geburtstagsgeschenk…

    …das ich mir gleich via Amazon gekauft habe – dank Amazons “Kindle for PC” braucht man ja glücklicherweise inzwischen kein Grundgerät mehr, um die Bücher öffnen zu können. Jetzt fehlt mir nur noch die Zeit, um das Buch auch noch zu lesen…

    By the way: Happy birthday!

  11. Ich auch!

    Lieber Michael,
    erst mal reihe ich mich in die Schlange der Gratulanten ein. Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag!
    Zum eBook habe ich schon lange eine Frage. Es war bisher meine Meinung, dass nicht jedes Buch dafür geeignet ist, und zwar wegen des kleinen Textausschnitts. Z.B. kann ich mir Dein „Gott, Gene und Gehirn“ kaum als eBook vorstellen. Es enthält große inhaltliche Zusammenhänge, für die ich auf einem Kindle extreme Konzentration aufbringen müsste. Ist das nur ein Vorurteil von mir?

  12. Der, der den Berg abtrug…

    fing mit einem Stein an!
    Herzlichen doppelten Glückwunsch!
    Der Idee kann ich nur zustimmen. Vielleicht fragen Sie auch mal Dr. Freistetter – der hat das mit der .pdf-Datei wohl „im Griff“.

  13. @Michael Blume

    Einen solchen offenen BuchMarkt kann ich mir ebenfalls sehr gut vorstellen!

    Allerdings habe ich auch noch Probleme mit dem Kindle – etwa das von @Eric Djebe angesprochene mit der Größe (hoffentlich eine Kinderkrankheit – mir wäre ein A4-Display recht). Und in der PC-Version fehlt mir die genaue Angabe der Seitenenden (bei manchen Wissenschaften zitiert man sogar die Spalten) sowie die Übernahme von Zitaten in Fremdprogramme (beides wurde in der leider eingestellten Digitalen Bibliothek schon vor fast 20 Jahren vorbildlich gelöst). Ich arbeite intensiv mit Citavi – und sehe nicht ein, warum ich dafür aus dem Kindle alles abtippen soll, zumal ich seit meinen Luhmann-Lektüren das Zitieren aus allen Bucharten zu schätzen gelernt habe…

    Für die von @Boris angesprochene Umwandlung gibt es übrigens auch ein freies Tool direkt von Amazon: Send to Kindle.

  14. @Christian, @Thorsten, @Deistung

    Lieber Christian, ganz lieben Dank für die Ermutigung und Unterstützung! Dein Tweet hat sicher auch seinen Teil dazu beigetragen, dass das Buch gerade sogar auf Rang 4 (!) im Religionsbereich hochgeklettert ist!
    http://www.amazon.de/…f=pd_zg_hrsr_kinc_2_3_last

    Da bin ich, ehrlich gesagt, gerade etwas verblüfft und sprachlos…

    @Thorsten

    Aha, da liegt eine Absprache mit meinen Kolleginnen hier vor, die mir DAS DA geschenkt haben! 🙂
    https://twitter.com/BlumeEvolution/status/215400482972250112/photo/1

    Das Buddhismus-Kapitel im EBook hat mir Freude gemacht – und okay, ich bleibe da dran! 🙂

    @Deistung

    Vielen Dank! Und ich muss zugeben, dass Freistetter-Buch habe ich ja nicht nur empfohlen, sondern damals noch als Printausgabe gekauft…
    https://scilogs.spektrum.de/…k-von-florian-freistetter

    Das nächste Buch von ihm lese ich aber sicher schon als pdf oder auf dem Kindle! 🙂

  15. @Eric, @Noit

    Ja – einerseits bin ich von der Lesbarkeit aufgrund der Einstellbarkeit der Schriftgröße, der nichtstrahlenden Tintenoberfläche und der guten Qualität von Bilddarstellungen positiv überrascht, sehe aber auch das Problem, dass sich Seitenzahlen und Fussnoten nicht sinnvoll unterbringen lassen.

    Amazon macht es einem verführerisch einfach, nur auf dem Kindle zu publizieren und bietet z.B. gute Konditionen, wenn man ein neues EBook 90 Tage exklusiv bei ihnen behält. Zehra & ich haben aber entschieden, dennoch den Konvertierungsaufwand für alle sciebooks durchzuziehen, damit 1. auch andere zugreifen können und 2. kein Monopol entsteht, sondern der Wettbewerb aktiv bleibt. Denn im EBook-Readerbereich ist noch viel möglich, gerade auch was Sachbücher angeht. Bislang stehen die halt nicht im Mittelpunkt und für Romane, Ratgeber etc. sind die o.g. Funktionen nicht zentral. Ein lebendiger EBook-Sachbuchmarkt würde da sicher wichtige, eigene Wirkungen entfalten…

  16. ergänzend…

    Es heißt üblicherweise ‘sciencebooks’ (vs. sciebooks) und ‘Adaptionen’, was den Schreiber dieser Zeilen aber mehr interessiert ist, ob auf den ca. 10 Seiten ‘Islam’ auch dessen Aggressivität und Gewaltkonzeptionierung zur Sprache kam.

    Wohl eher nicht, gell.

    MFG
    Dr. Webbaer

  17. @Webbär

    Es war durchaus Absicht, dass die Marke sciebooks nicht den gleichen Namen trägt, der bereits “üblicherweise” verwendet wird.

    Und was den Islam angeht, so habe ich auch an Sie gedacht – in der kostenlosen Vorschau können Sie sehen, wie Kapitel 3.5 betitelt ist…
    http://www.amazon.de/…/ref=sib_dp_kd#reader-link

    Beste Grüße!

  18. Islam im neuen Buch von Michael Blume

    Der Schreiber dieser Zeilen wird sich das gerne beizeiten anschauen, muss jetzt aber weg.

    Nur ganz schnell und “auf dem Sprung” angemerkt: Der Islam in seiner salafistischen Form beherrscht die heiligen Stätten der Sunna wie in seiner radikalschiitischen Form die heiligen Stättend er Schia; jeweils in Form von Wahhabiten und Khomeini Folgenden.

    D.h. Radikalität ist dem Islam in etwa so eigen wie Nachbars Lumpi mit mit dem Schwanz wackelt. Wahhabiten als sogenannte Salafisten und Khomeini-Follower, bspw. im Muslimmarkt und anderswo, alles schon in D vorhanden.

    MFG + weiterhin viel Erfolg!
    Wb

  19. offtopic / webbär

    Mir ist neulich ein interessanter Artikel zur Unterscheidung “Moslem / Islamist” untergekommen:
    http://www.hurriyetdailynews.com/…;NewsCatID=411
    Kurz zusammengefaßt, schreibt der Autor “ein Muslim ist jemand, der kein Schweinefleisch ißt und keinen Alkohol trinkt. Ein Islamist ist jemand, der andere Leute mit Zwang und Gewalt von Alkohol und Schweinefleisch fernhalten will.”

    Eigentlich eine klare, sinnvolle Grenzziehung. Das einzige Problem, daß ich damit habe, ist “die Sunna des Propheten”: das große Vorbild für alle Moslems, Mohamed, der als verfolgter Prophet in Mekka einen Lebenswandel führte, der höchsten moralischen Ansprüchen genügte, mutierte bald nach seiner feigen Flucht nach Medina zum schlimmsten Islamisten der Weltgeschichte.

    Wer also dem Koran darin folgt, daß die Hidschra die richtige Entscheidung war (und es nicht besser gewesen wäre, in Mekka zu bleiben und nötigenfalls den Märtyrertod auf sich zu nehmen) und tatsächlich glaubt, daß späte, medinische Suren den Willen Gottes im Zweifel genauer abbilden als frühe mekkanische, und wer nicht nur den Propheten Mohamed, sondern auch den Politiker und Kriegsherrn Mohamed als als Vorbild ansieht, der kann nicht verneinen, daß Islamisten ebendiesem Vorbild Mohammeds folgen und nacheifern.

    Zum eigentlichen Thema:
    Gibt es das eigentlich immer noch beim Kindle, daß Amazon die Bücher, die man darauf hat, jederzeit remote löschen kann? Ich habe mich gerade gestern geärgert, daß mir aus meiner IMAP-mailbox bei Arcor mehrere Mails verlorengegangen sind, bei ganzen Büchern fände ich sowas noch ärgerlicher…

  20. @Störk: Muhammad & Moses

    Es ist doch eigentlich schade, dass derzeit in Deutschland jede Debatte über Weltreligionen in Richting Islam/Islamismus gedreht wird. Dabei wurden die gleichen Vorwürfe, die heute gegen Muhammad erhoben wurden, vor hundert Jahren gegen Moses erhoben: Dieser habe exzessive und intolerante Gewalt nicht nur gegen Ansersglaubende, sondern auch gegen Abweichler in den eigenen Reihen (Massaker nach der Anbetung des Goldenen Kalbes) ausgeübt, Eroberungs- und Vernichtungsfeldzüge geführt etc. Und daraus wurde dann negativ auf “die Juden” geschlossen. Und jetzt findet das gleiche Spiel im Bezug auf den Islam und “die Muslime” statt.

    Mich überzeugt weder die anti-jüdische noch anti-islamische Variante. Aus Moses und Muhammad lässt sich ebenso wenig einlinig Gewaltbereitschaft ableiten wie alle Jesus- oder Buddha-Nachfolger immer friedlich gewesen wären. Religionen funktionieren im Guten wie im Bösen komplexer – das zu erkunden ist Ziel der Forschung wie auch dieses Blogs und EBooks.

    Und ja, die Amazon-Remote-Regeln gelten weiter, was noch ein Grund ist, warum wir uns nicht bequem nur dort einrichten wollen. Wir haben bei diesem EBook auch die Rechteverwaltung frei gegeben, so dass es nach Kauf & Lesen auch an andere weitergegeben werden kann.

  21. Applaus, das ist genau das was die Buchwelt braucht. Hier auf scilogs hat mal jemand vorgerechnet, wie die sonst viel zu hohen ebookpreise zu stande kommen. Eigentlich wollte er diese damit rechtfertigen, hat aber nur gezeigt, wie sich die Verlage+Autoren die Butter vom Brot nehmen lassen.
    Wobei ich natürlich eher freie Lizenzen bevorzuge. Meiner Meinung nach ermöglichen Sie bisher nie dagewesene Kulturleistungen, durch die Art und Weise, wie Arbeit akkumuliert wird. Linux als Weltkulturerbe!

  22. Religionen

    @Michael
    Sie haben jetzt in der Kommentatorik erneut auf die Amazon-Anlese verlinkt. Die war schon im Artikel verlinkt. Der Schreiber dieser Zeilen bezog sich sogar bereits auf diese Anlese.

    @Störk
    Religionen würden viele nicht interessieren, aber der Islam, der mit diametral den Werten der Europäischen Aufklärung entgegengesetzten Konzepten kommt, breitet sich halt aus und ist erklärtermaßen eine Herrschaftsreligion mit klaren Wertzuweisungen für Andere, und sowas gilt zurecht als menschenfeindlich.

    Selbstverständlich ist damit nichts über einzelne Moslems gesagt, der Islam ist in Bezug auf seine Konzepte aber sehr eindeutig. – Der Vergleich Michael Blumes mit dem Antijudaismus überzeugt nicht, oder?

    MFG
    Dr. Webbaer

  23. Herzlichen Glückwunsch

    …nachträglich zum Geburtstag, lieber Michael und zur Veröffentlichung Deines neuen Werkes, diesmal auf einem der modernsten Medien unserer Zeit. Dass Du Deine “liebste” Zehra an diesem Werk teilhaben lässt ehrt Dich sehr. Denn oft genug, und leider immer noch, wird die Lebensleistung von Frauen zu wenig wertgeschätzt. Auch hier gehst Du mit gutem Beispiel voran. Dafür gebührt Dir meine höchste Anerkennung. Ich bin sicher, dass Du wiedereinmal ein spannendes, informatives und kurzweiliges Werk vorgelegt hast, das den Leserinnen und Lesern dabei helfen wird, ihre bestehenden religiösen Paradigmen zu brechen. Denn wer Dich kennt, der weiß, dass Du zu den wirklich wenigen Religionswissenschaftlern gehörst die Religionen mit allen ihren Hintergründen erklären ohne sie einer Bewertung zu unterziehen. Du hast die Gabe Menschen zu gewinnen, indem Du ihren Menschenwert nicht über ihre Religion definierst, sondern über ihre Menschlichkeit. Dabei wünsche ich Dir weiterhin Gottes segen.

  24. kleine Anmerkung

    Ich habe mir das Preview angesehen … da werden Hapiru und Hebräer synonym behandelt (1.2 Judentum Moses ff).
    Das ist so nicht richtig .. in vielen Texten sind sicherlich Hebräer mit Hapiru gemeint, aber lange nicht immer.
    Hapiru war im Prinzip ein abwertender Begriff ähnlich “Wilde” oder “Barbaren” – und wurde z.B. auch für Amoriter verwendet.

    Hapiru sind auch nicht Sklaven oder unterdrückte Arbeiter gewesen – sondern vor allem Fremde Menschen mit größtenteils nomadischer Lebensweise.

  25. @einer

    Den Widerspruch haben Sie ja selbst gleich aufgezeigt: Hapiru war sicher kein über Jahrhunderte eindeutiger Begriff, sondern umschrieb verschiedene, eher abgewertete Gruppen. Das neue Bronzezeit-Buch dazu wollte ich hier auf dem Blog eigentlich schon lange vorstellen… *Zeit-seufz*

  26. Islam

    Denn wer Dich kennt, der weiß, dass Du zu den wirklich wenigen Religionswissenschaftlern gehörst die Religionen mit allen ihren Hintergründen erklären ohne sie einer Bewertung zu unterziehen.

    Ischt aber bestimmt schwierig bei diesen Konzepten: Kufr, Dschihad, Murtadd, Schirk, Dhimmi, Hudna, Scharia, Jizya und was es da noch so alles gibt im Islam!

    MFG
    Dr. Webbaer

    PS: So schaut’s hoffentlich besser aus, ne Vorschau wäre nicht schlecht.

  27. Nachtrag

    Das auch heute noch gerne angewandte Märtyrertum – Shaheeda – nicht zu vergessen.

    Im Islam…

    Hier muss ich leider einschreiten und eine Verwarnung aussprechen. Mein Blog ist nicht der Ort, an dem andere Religionen herabgewürdigt werden und ich habe Islamophobie genauso satt wie Antisemitismus. Kehren Sie bitte zu einem sachlichen Umgangston zurück. M.B.

    MFG
    Wb

  28. @Michael: Moses & Josua

    Zunächst einmal: die Unterscheidung des HDN-Kolumnisten “the generic difference between a devout Muslim and an Islamist is the simple fact that a devout Muslim would abstain from alcohol and pork, whereas an Islamist would force others to abstain from alcohol and pork.” finde ich gut, sinnvoll und einleuchtend! Und der Formulierung von Gauck “die Moslems, die hier leben, gehören zu Deutschland” kann ich nur unterschreiben – wer vorhat, bei Al Kaida anzuheuern, verlegt seinen Lebensmittelpunkt ja doch tendenziell lieber nach Pakistan.

    Sicher kann man das, was während der Landnahme unter Josua “den Hetitern, Amoritern, Kanaanitern, Perisitern, Hiwitern und Jebusitern” angetan wurde, als Völkermord bezeichnen, aber nur im linksextremistisch-antizionistischen Lager gibt es die Lesart, daß diese Verse für das heutige Israel eine Handlungsanleitung für den Umgang mit Palästinensern wären. Mir ist kein Rabbi bekannt, der öffentlich vertritt, daß diese Anweisung ein Update dahingehend benötigte, daß ihr zusätzliche zu vernichtende Völker hinzuzufügen seien.

    Im Koran gibt es das Problem, daß z.B. nicht immer klar differenziert wird zwischen den Banu Quraiza (die in Medina massakriert wurden) im speziellen und den Juden (die es heute noch gibt) im allgemeinen. Das erleichtert es heutigen Hasspredigern ungemein, Verse, die auf das Jahr 627 gemünzt waren, 1:1 auf die Situation heute umzusetzen.

    Ich behaupte nicht, daß der Koran die direkte Ursache islamistischer Gewalt ist. Daß er aber denjenigen Menschen, die Gewalt ausüben wollen und nach Rechtfertigungen und Ausreden suchen, wesentlich leichter macht als z.B. die Bibel, ist hier gut herausgearbeitet:
    http://www.meforum.org/2435/sind-judentum-christentum-gewalttaetig-wie-islam

    p.s.: ich stehe dazu, daß ich Christ bin, aber den Missionsbefehl “geht hin und machet zu Jüngern alle Völker” habe ich noch nie befolgt…

  29. @Nejdet

    Vielen Dank für die lieben und ermutigenden Worte! Es ist nicht immer leicht, weil Hass & Vorurteile zwischen und gegenüber den Religionen stark sind, aber auch dank solcher Ermutigungen gebe ich nicht auf. 🙂

  30. @blume Hapiru nochmal

    “Hapiru war sicher kein über Jahrhunderte eindeutiger Begriff”
    richtig – aber WANN soll er den ihrer Meinung nach eindeutig Hebräer, Sklaven etc. gemeint haben?
    Davon steht in dem Buch nichts .. und vermutlich gibt es auch keinen Zeitraum wo das so war.

    Das altägyptische Aperu, das babylonische Chabiru bzw. das sumerisch SA.GAZ … sind sicher auch Älter als die “Hebräer” .. oft waren auch Söldner gemeint, die vermutlich aus Nomadenstämmen rekrutiert wurden.

    Naja vermutlich nur ein Detail … ich zitier mal die Wiki dazu:

    However, some modern scholars conclude that “the plethora of attempts to relate apiru (Habiru) to the gentilic (i.e. biblical word) ibri are all nothing but wishful thinking.”

  31. @Störk: Essentialismus & Rassismus

    Es ist m.E. menschlich, dass wir sowohl über unsere eigene Religion oder Weltanschauung wie auch über andere Wahrnehmungen heraus bilden, die wir dann zu bestätigen suchen – z.B. Christentum = Liebe, Buddhismus = friedlich, Islam = kriegerisch etc. In der Religionswissenschaft sprechen wir da von “Essentialisierung”.

    Das Problem dabei ist nur, dass wir dann dazu tendieren, Entwicklungen zu übersehen, die sich vollziehen – so galt der Islam lange Zeit als “fatalistisch und obrigkeitshörig”, die frühen Extremisten z.B. der PLO stützten sich auf nichtreligiöse Ideologien.

    Und so schriebst Du auch über das Judentum: Sicher kann man das, was während der Landnahme unter Josua “den Hetitern, Amoritern, Kanaanitern, Perisitern, Hiwitern und Jebusitern” angetan wurde, als Völkermord bezeichnen, aber nur im linksextremistisch-antizionistischen Lager gibt es die Lesart, daß diese Verse für das heutige Israel eine Handlungsanleitung für den Umgang mit Palästinensern wären. Mir ist kein Rabbi bekannt, der öffentlich vertritt, daß diese Anweisung ein Update dahingehend benötigte, daß ihr zusätzliche zu vernichtende Völker hinzuzufügen seien.

    Tja, aber genau solche extremistischen Rabbis gab und gibt es auch im Judentum. So wurden erst neulich Rabbiner verhaftet, die mit Berufung auf die Thora zu Morden an Nichtjuden und sogar Kindern aufgerufen hatten, vgl. hier:
    http://blogs.reuters.com/…acking-kings-doctrine/

    Selbstverständlich stehen diese Extremisten nicht für “das” Judentum, ebenso wenig wie Kreuzritter für “das” Christentum oder Islamisten für “den” Islam. Und ich denke, dass wir zur Entwicklung der Welt und auch je unserer eigenen Religion und Weltanschauung am meisten beitragen können, wenn wir auf Essentialisierungen positiver oder negativer Art nicht herein fallen, sondern je genau & fair hinschauen – bei anderen, wie bei uns selbst. Dafür möchte ich werben, dafür will ich aufklären.

  32. @Michael

    Vielen Dank für das erste ScieBook, welches ich mit viel Interesse und Vergnügen gelesen habe. Mir hat die Mischung aus recht Bekanntem und teils weniger Bekanntem sehr gut gefallen, und die ja auch im vorangegangenen Kommentar wieder unterstrichene Neutralität und Ausgewogenheit der Darstellung.

    Leider habe ich aber (obwohl ich eigentlich ein Fußnotenhasser bin) im Buch doch persönlich zwei Fußnoten vermisst – vielleicht darf ich das hier nachfragen?
    Einerseits würde mich interessieren, wo Jared Diamond seine Hypothese zur Erklärung der Bedeutung von Europa dargelegt hat. Ich fände diese Hypothese zwar interessant, nur habe ich beim Blick auf die Weltkarte so meine Zweifel.
    Andererseits würde mich interessieren, worauf die Abgrenzung von Laotse und Konfuzius zurückgeht. Wie hier sicher schon mehrfach deutlich wurde bin ich ein ziemlicher (allerdings auch kritischer) Anhänger von Konfuzius, daher würde mich das weitergehend interessieren.
    Also wenn diese Informationen zufällig greifbar wären…

    Ansonsten weiterhin viel Erfolg!

  33. @Noit Atiga

    Ganz herzlichen Dank für diese – die erste – Leserrückmeldung!! Dürfte ich um eine amazon-Bewertung bitten?

    Zu Jared Diamond – stimmt, da haben Sie Recht. Danke für den Hinweis! Sein Buch heißt englisch “Guns, Germs and Steel”, deutsch “Arm und Reich” und hätte in die Literaturliste gehört (bzw. wird bei der ersten Überarbeitung auch eingefügt). Ich halte es für nach wie vor absolut lesenswert!

    Die Faszination für Konfuzius teilen wir, er erlebt ja sogar in China selbst eine (durch die kommunistische Partei sogar teilweise geförderte) Renaissance. Allerdings wird der Konfuzianismus außerhalb Chinas so gut wie nicht (mehr) religiös gelebt, so dass ich ihn nicht unter die Weltreligionen aufgenommen habe. Ich gehe aber davon aus, dass er als Weisheits- und Sittenlehre auch im 21. Jahrhundert eine bedeutende Rolle spielen wird.

  34. “a more obscure settler rabbi”

    Michael,

    danke für den Link, er belegt eindrucksvoll, daß dieser “more obscure settler rabbi” doch in Isreal eine ziemliche Ausnahmeerscheinung ist, die sich klar außerhalb des dortigen gesellschaftlichen Konsens stellt – ganz im Gegesatz zu Gestalten wie Khomeni, Chamenei und Achmadinejad, die eben doch in Positionen sind, die z.B. das internationale Bild des schiitisch-persischen Islam nachhaltig prägen.

    Den längsten Teil meines Lebens war der Islam für mich einfach nur eine weitere abrahamitische (und damit den einen, lebendigen Gott anbetende) Religion. Die meisten Moslems in meinem Umfeld lebten nach dem Motto “Wein hat der Prophet verboten, aber über Bier hat er nichts gesagt”. In einer Computerfortbildung habe ich einen Pakistani kennengelernt, der offen mit den Taliban sympathisierte, als jene gerade das Weltkulturerbe um ein paar Buddha-Statuen verringerten. Auf meinen Hinweis, daß diese Statuen doch einmalig waren, antwortete er “ja und wenn in Isreal ein palästinensischer kleiner Junge erschossen wird, ist das egal, weil es davon so viele gibt?” und in einem anderen Gespräch konterte er meinen Hinweis, daß der Koran die Bibel doch sehr unvollkommen zitiert, wenn er Moses’ Schwester Miriam mit Jesu Mutter Maria gleichsetzt und die 80 Generationen und 2000 Jahre zwischen diesen beiden Frauen einfach unterschlägt, mit der These, das der Koran nur Fehler der Bibel richtigstellen würde, da letztere ja sehr viele Autoren hatte, während ersterer dem Propheten Mohamed vom Erzengel Gabriel diktiert wurde – da habe ich mich schon gefragt, wie verbohrt jemand sein kann. Ansonsten war er ein durchaus netter und angenehmer Zeitgenosse, sonst wären wir garnicht in so tiefschürfende Gespräche gekommen. Klar, mir sind auch schon in den 90ern auf einer CVJM-Freizeit christliche Fundis begegnet, die sich für einen Junge-Erde-Kreationismus begeistern konnten, damals war meine Antwort “ich halte Gott nicht für einen verlogenen Mistkerl, der wissenschaftliche Meßdaten mutwillig fälscht, nur um das Universum älter aussehen zu lassen”. Aber diese Christen standen auch der “What Would Jesus Do”- Bewegung nahe, und Jesus ist als “vorbildlicher Mensch” über Religionsgrenzen hinweg anerkannt. Zu meinem pakistanischen Kameraden habe ich seit der Kurs 2001 zuendegegangen ist keinen Kontakt mehr, und wenn ich darüber nachdenke, was wohl aus ihm geworden ist, mache ich mir schon Sorgen, denn dem Vorbild Mohammeds nachzueifern…

    … in den Evangelien gibt es die Geschichte, wie Jesus in die Wüste geht, um zu fasten, und dort vom Satan versucht wird. Zuletzt zeigt Satan Jesus von einem hohen Berg aus im Westen Ägypten, im Osten Mesopotamien und Persien, im Süden Saba und im Norden Kleinasien und bietet ihm weltliche Macht an – Jesus lehnt ab.

    Ich werde einfach den Verdacht nicht los, daß Mohamed irgendwo in der Wüste zwischen Mekka und Medina auch dem Satan begegnet ist. Weltliche Macht korrumpiert wie nichts anderes, und der Teufel weiß das.

    —————————————–
    Aber dieser Exkurs bezog sich eigentlich auf die Postings des Bären, die selbst schon offtopic waren.

    Zum eigentlichen Thema “EBooks als potentiell preiswerte Alternative zu teuren Büchern” möchte ich mich vor allem für diesen Link bedanken:
    http://www.spiegel.de/…gel/0,1518,709761,00.html
    Die These, daß “das Volk der Dichter und Denker” ein direktes Ergebnis von Kleinstaaterei und fehlender zentralistischer Monopole war, paßt perfekt zu anderen Artikeln, die ich in letzter Zeit über “geistiges Eigentum” in Form von staatlicherseits gewährten Privilegien gelesen habe.

  35. @Michael Blume

    Vielen Dank für den konkreten Titel von Jared Diamond.

    Bei Konfuzius habe ich mich aber scheinbar falsch ausgedrückt. Ich wollte keineswegs den Ausschluss des Konfuzianismus kritisieren – denn ich stimme dieser Wertung zur aktuellen Lage durchaus zu. Mir ging es nur darum, ob die Abgrenzung zu Laotse auf eigenen Ansichten beruht oder auf einer konkreten Literaturmeinung, die ich irgendwo umfangreicher nachlesen könnte…

  36. @Noit Atiga

    Dazu kann ich “Große Religionsstifter” von Peter Antes (Hg.) empfehlen, das sowohl Laotse wie auch Konfuzius vorstellt, samt ihrer Wirkungs- und auch Abgrenzungsgeschichte.

  37. Religionen (@Blume)

    Mein Blog ist nicht der Ort, an dem andere Religionen herabgewürdigt werden und ich habe Islamophobie genauso satt wie Antisemitismus. (Blume)

    Es wurden ‘keine anderen Religionen’ herabgewürdigt, sondern auf deren Einstellung zur Gewalt verwiesen und auf den Verdacht, dass Ihr E-Book diesbzüglich unvollständig ist.

    Die Selbstverständlichkeit, mit der Sie mit dem Begriff der Islamophobie arbeiten, diesen mit dem Antisemitismus gleichzusetzen scheinen und Zensur ausüben, irritiert.

    Bedenken Sie bitte, dass den Leser auch Ihre Objektivität interessiert.

    MFG
    Dr. Webbaer

  38. @Störk, Georg & Mona

    Lieber Störk,

    Du hast mich auf die Idee für einen zukünftigen Blogpost zum Thema gebracht. (Und auf ein Sciebook zur Religionsgeschichte des Teufels, aber das wird wohl noch etwas Zeit brauchen… 😉 ) Dir & Deiner Familie ein schönes (Fussball?-)Wochenende!

    Lieber @Georg,

    danke für den Glückwunsch und das Interesse! Über eine Amazon-Rezension würde ich mich riesig freuen!

    Liebe @Mona,

    sag mal, habt Ihr mich beim Schlafen fotografiert? 😉

    Nee, ernsthaft: Danke für den originellen Glückwunsch! Beim Buddhismus-Kapitel habe ich viel an Dich gedacht. 😉

  39. Rezension

    Nun ist auch die erste amazon-Rezension eingestellt worden – 5 Sterne! Vielen Dank an “Bücherwurm”, ich freue mich sehr, dass es Ihnen gefallen hat! Das macht Mut & Lust aufs Schreiben!

  40. EBook

    EBook ist eine super Sache, die leider durch die Verlage ausgebremst wird, die die Kostenersparnis kaum weitergeben. Es ist im Gegenteil sogar so, dass Sonderangebote in Buchform oft billiger sind. Ich kann deshalb dem Aufsatz nur zustimmen. Mich interessiert auch der Verlag, die angegebene Homepage existiert leider nicht.

  41. @Reinhard

    Wird ein Buch gleichzeitig als Papier- und als e-book-Version herausgebracht, so kann ein Verlag dieses e-book nicht sehr viel billiger anbieten. Er ist gesetzlich(!) an die preisliche Vorgabe durch die Papier-Ausgabe gebunden.
    Hier zählt die Verbindung zur gedruckten Ausgabe.
    Wird ein Buch aber nur als e-book veröffentlicht, so ist eine andere Preisgestaltung möglich – wie Herr Blume gezeigt hat.

  42. @KRichard: Sicher?

    Soweit ich informiert bin, gibt es nämlich keine Regeln zu den Preisbezügen verschiedener Ausgaben (Gebunden, Taschenbuch, EBook). Im Gesetz gibt es keine und auch bei den Buchpreisbindungstreuhändern (die es ja wissen sollten) wird von freier Festsetzbarkeit gesprochen – und nur von einer Orientierung der Verlage.

  43. @Noit Atiga

    Meine Angaben stimmen.
    Jeder Verlag kann die Verkaufspreise selbst festsetzen – Aber: Wenn es eine Papierausgabe gibt, dann darf die identische e-book-Ausgabe keine verringerten Ertragsspannen ergeben. Gundlage dafür ist ein Preisbindungsgesetz für den Buchhandel; in Deutschland. D.h. ein Verlag kann zwar eine e-book-Ausgabe billiger anbieten als die Papierversion; aber für den Vertrieb/Handel darf sich in der Verdienstspanne nichts ändern.
    (Beispiel: Ich habe ein Buch sowohl im Papierformat = 7 € und auch als e-book = 5,49 € heraus gebracht. Die Differenz (7€ minus 5,49€ sind die Papier-/Druckkosten. D.h. mein Verlag hat die Einsparung an den Kunden weitergegeben; soweit dies möglich ist)

    Man kann diese gesetzliche Vorgabe umgehen, wenn man entweder nur eine e-book-Version anbietet – oder wenn e-book und Papier-Ausgabe nicht identisch sind.

    Der Verkaufspreis setzt sich wie folgt fest:
    30% bekommt der Händler
    15% bekommt der Vertieb (z.B. Libri)
    7% (Papier) ist Steuer
    xy% ist das Autorenhonorar (dies wird ausgehandelt, bzw. der Autor legt dies selbst fest, z.B. bei http://www.bod.de)
    dazu kommen Papier-/Druckkosten und die Ertragsspanne für den Verlag.
    Das Autorenhonorar ist zu versteuern, wenn es einen Freibetrag von 400 € überschreitet

    Ich möchte mich natürlich anschließen und Herrn Blume+Frau viel Erfolg wünschen.

  44. @KRichard: Was ist die Rechtsgrundlage?

    … denn im Buchpreisbindungsgesetz steht es nicht. Und der Autor des oben verlinkten Beitrages ist Jurist und Mitherausgeber eines Kommentars zu eben diesem Gesetz. Daher habe ich meine Zweifel, ob Ihre Rechnung eine gesetzliche Vorgabe ist – oder eine Praxis der Verlage…

  45. @Noit Atiga

    ich bin kein Jurist aber die Grundlage für die Preise finden Sie in §6 (2)/(3) und in dem Begriff ´identisch´.
    Wenn Bücher den gleichen Inhalt und die gleiche Aufmachung haben – egal ob Papier oder e-book, dann sind sie identisch. Und der entsprechende Vertriebsparagaph besagt, dass für alle Buchhändler bei einem Produkt überall die gleichen Konditionen gelten müssen. D.h. bei identischen Produkten muss der Mindestpreis/-ertrag gleich sein.

    Aber wie ich schon im vorigen Beitrag erwähnt habe: man braucht bloß eine veränderte e-book-Version herausbringen, dann sind die Bücher nicht mehr identisch und man kann für die e-book-Version einen anderen Preis verlangen

  46. @KRichard: So nur Praxis

    Ihre Darstellung ist in der Form nur eine Praxis der Verlage. Im juristischen Detail ist wenig klar – aber jedenfalls genügt es nicht, die EBook-Version nur etwas zu verändern.

    Soweit die Literatur die Einbeziehung von EBooks bejaht, ergibt sich die Preisbindung dann aus § 5 Buchpreisbindungsgesetz. Wie man dort nachlesen kann, darf es bei einer Ausgabe keine Preisunterschiede geben (Abs. 1), allerdings sind Druckwerk und EBook nicht eine Ausgabe. Bei gleichen Titeln (Abs. 5) – also weitgehend gleichem Inhalt – müssen die Preisunterschiede sachlich gerechtfertigt sein. Für mich ist das eigentlich offensichtlich.

    Unter Juristen wird dort allerdings vieles diskutiert. Ihre Rechnung mit den Druckpreisen ist natürlich sachlich gerechtfertigt. Insofern bleiben die Verlage auf der sicheren Seite. Das gilt auch für die sonst üblichen maximal 20 % Abschlag, denn die hat das Bundeskartellamt 1973 (!) unter altem Recht als maximale Abweichung für Druckwerke zugelassen.

    Ich kann mir aber für EBooks noch viele andere sachliche Gründe denken, etwa die Notwendigkeit eines Lesegerätes, die fehlende Ausleihe an Freunde, das fehlende Weiterverkaufsrecht, die andere Nutzungsvereinbarung (Buch=Eigentum, EBook=Nutzungsrecht)…
    Da wird es hoffentlich noch einige Bewegung geben. Bisher traut sich noch keiner, denn man muss ja nicht. Im traditionellen Buchmarkt gab es die Bewegung durch die Buchclubs – denn die haben über Jahrzehnte zahlreiche Differenzierung erstritten, die hier aufzuführen unmöglich ist.

    Daher wünsche ich den sciebooks viel Erfolg und viele Nachahmer mit anderer Spezialisierung. Denn dann wird sich auch in Deutschland ein wirklicher EBook-Markt etablieren – laut Studien braucht es nämlich einen Abschlag von mindestens einem Drittel, damit EBooks akzeptiert werden. Aber möglicherweise kommt alles noch viel eher, denn die Europäische Kommission sieht in der Buchpreisbindung sowieso ein Hindernis auf dem Europäischen Binnenmarkt…

  47. Lieber Herr Blume,

    wenn Sie noch so nett sein könnten und erklären würden, warum durch die Nennung von Fakten (inkl. der hier inkriminierten Gewaltanwendung für relig. Zwecke (so war’s doch netter umschreben, oder?)) eine – ‘Mein Blog ist nicht der Ort, an dem andere Religionen herabgewürdigt werden.’ – Herabwürdigung von Religionen (in Ö immerhin ein Straftatbestand, man nennt’s ein wenig polemisch auch Blasphemie-Paragraphen) stattgefunden hat?

    MFG
    Dr. Webbaer (der viel eher dann eine Herabwürdigung erkennt, wenn Mohamed ein Besuch beim Teufel nahegelegt wird – das wäre idT eine Herabwürdigung, von einer Strafbarkeit aber bitte dennoch absehen! 🙂

    PS: Ordnen Sie Ihre Antwort gerne auch in Bezug auf Ihr E-Book ein. Denn darum geht es dem Schreiber dieser Zeilen letztlich: um das Schriftliche in Bezug auf das Seiende)

  48. Auferstehung

    1. Jeder, der den Erkenntnisprozess der Auferstehung noch nicht durchlaufen hat, ist religiös, unabhängig von “Glaube” (Cargo-Kult) oder “Unglaube” (Ignoranz).
    2. Alle religiösen Menschen sind wahnsinnig.
    3. Der Wahnsinn ist umso größer, je höher die “gesellschaftliche Position”.

    http://www.juengstes-gericht.net

  49. Religionen

    Auf “Alle sind wahnsinnig.” könnte man sich einigen, was damit zusammenhängt, dass ohne Glauben in der Welt nichts geht, Religionen sich nicht prinzipiell von anderem Glauben (nehmen wir bspw. die Wirtschaftstheorien und Konzepte wie die ‘unsichtbare Hand’ oder allgemeiner das Streben nach Gerechtigkeit, jeweils eigene Glaubensmengen referenzierend) unterscheiden, wenn wir mal die “Überempirischen Akteure” (Blume) außen vor lassen. Aber bereits die Metaphysik bedingt “Motoren” und Instanzen…

    HTH
    Dr. Webbaer

  50. @webbär

    > Dr. Webbaer (der viel eher dann eine
    > Herabwürdigung erkennt, wenn Mohamed ein
    > Besuch beim Teufel nahegelegt wird – das
    > wäre idT eine Herabwürdigung, von einer
    > Strafbarkeit aber bitte dennoch absehen! 🙂

    Ich schrub ja nicht, Mohamed solle sich zum Teufel scheren, ich habe nur (wie schon Salman Rushdie) darüber spekuliert, wie “Satanische Verse” in den Koran kommen konnten.

Schreibe einen Kommentar