Putin eskaliert den Konflikt zwischen dem Iran, Saudi-Arabien und Israel
Heute morgen schlugen iranische Raketen in Erbil, Kurdistan-Irak ein. Hörerinnen bzw. Leser von “Verschwörungsfragen” kennen die Geschichte der Region bereits, Leserinnen und Leser von “Öl- und Glaubenskriege” (2015, als pdf hier) auch. Und von „Islam in der Krise“ (Patmos 2017) sowieso. Seufz.
Bei mir gingen nun zahlreiche Anfragen ein, was die Angriffe zu bedeuten hätten.
Knapp gesagt ließ Putin einen neuer Anti-Atomwaffen-Vereinbarung zwischen dem Iran einerseits und den USA und der EU andererseits durch ein Veto platzen. Der Iran kann dadurch weiterhin nur unter erschwerten Bedingungen Öl fördern und verkaufen, die Energiepreise bleiben hoch. Eine “Friedensrendite” ist nicht in Aussicht, das unter Dürren und Sanktionen leidende Volk steht am Abgrund. Israel wiederum kann nicht zulassen, dass der Iran neben Truppen in Syrien auch noch Atomwaffen erhält, die für das von der iranischen Theokratie erklärte Ziel der Auslöschung Israels eingesetzt werden könnten. Die erfolgreiche Bombardierung iranischer Offiziere in Syrien wird daher vom Iran sehr wohl als Ankündigung verstanden. Beide Seiten befinden sich längst in Gefechtsbereitschaft – Iran an der Seite Russlands, Israel an der Seite des Westens. Europa aber konsumiert weiter Erdöl, Erdgas und Fleisch, viele sind allenfalls irritiert über die erhöhten Preise.
Eine von vielen Warnungen vor dem Rentierstaats-Bündnis von Russland und Iran, hier bei den Salonkolumnisten von 2019. Screenshot: Michael Blume
Hinzu kommen schnell steigende Nahrungsmittelpreise – Putin hatte wohl mit einem schnellen Zugriff auf die Getreidefelder der Ukraine gerechnet, aber auch das Ausbleiben von Ernten nutzt ihm. Den Export von Dünger – auch in die EU – hatte er bereits lange vor seiner Invasion eingestellt.
All dies verschärft die Risiken einer Ausweitung des Krieges auch in die MENA-Region erheblich. Das mit dem Westen nominell verbündete Saudi-Arabien weigert sich bislang ebenfalls, seine Ölfördermengen deutlich zu erhöhen – und hat binnen eines Tages 81 Menschen als “Terroristen” hinrichten lassen. Die USA sind inzwischen so verzweifelt auf der Suche nach mehr Öl, dass sie eine Wiederannäherung an die Linksdiktatur des Rentierstaates Venezuela versuchen.
Das sciebook von 2015 warnte vor der Vergiftung von Politik, Wirtschaft, Kulturen und auch Religionen durch den Handel mit Erdöl und Erdgas. Kostenloser Download. Foto: Michael Blume
Erkenntnisse der Wissenschaften wie die politikwissenschaftliche Rentierstaatstheorie und die Klimaforschung wurden über Jahrzehnte weitgehend ignoriert. Nun zahlen Abermillionen Menschen dafür einen hohen Preis durch Gewalt und Hunger. Das ist los.
Putins Ukraine-Krieg führt an allen Konfliktherden dieser Welt dazu, dass Drohungen und Absichten nun wieder viel ernster genommen werden. Wer heute droht, kann morgen zuschlagen und dagegen muss man sich heute wappnen.
Günther Grass sagte noch sinngemäss, die Drohungen des Irans gegenüber Israel seien nicht ernst zu nehmen.
Das glaubte Israel schon damals nicht. Und heute noch viel weniger. Den Worten folgen eben doch nicht allzu selten die Taten.
@Holzherr: “… wappnen.”
Wappnen ist eine ebenso drohende Symbolik, wo befriedende und auf Augenhöhe stattzufindende wirklich-wahrhaftige Kommunikation der fusionierenden Veränderung unseres gemeinsamen Lebensraumes Erde ohne wettbewerbsbedingte Symptomatik notwendig ist.
Tja, @hto – kein kritisches Wort von Ihnen zur Aggression durch Russland nicht nur gegenüber der Ukraine und zum Schweigen von China?
Ist in Ihrer Weltsicht weiterhin der Westen an allem Übel schuld, oder verändert sich da etwas? 💁♂️
Vor allem der noch viel mehr bewusstseinsbetäubte Westen, mit seinen ebenso umsorgten “Oligarchen” des “freiheitlichen” Wettbewerbs, befindet sich mit seinen “Drogensüchtigen und Nazis” im “Tanz um den heißen Brei” des imperialistisch-faschistischen Erbensystems.
Ich finde es zwar absolut scheisse und auch sehr kapitulativ-kurzsichtig, aber ich kann es schon verstehen, dass Russland und China nicht mehr mit dem heuchlerisch-verlogenen Westen reden wollen und sich nun nur noch um ihre eigenen konservativen Interessen kümmern wollen.
“… oder verändert sich da etwas? – Du bist ein klassisches Beispiel für die intrigante Kommunikation des Westens!
Inwiefern ist schon die Nachfrage nach Veränderungen „intrigant“, lieber @hto? Ist es nicht gerade der ureigenste Anspruch freiheitlicher Gesellschaften, dass wir auch uns selbst hinterfragen und weiterentwickeln? Oder nehmen Sie sogar das schon als „westliche“ Intrige bzw. Verschwörung wahr? 🤔
@hto
Sie fallen genau in die gleiche gedankliche Fallgrube wie die anderen Sympathisanten der verblichenen Sowjetunion, z. B. bei der Linkspartei. Sie glauben, weil Putin den russischen Supermachtstatus der Kalte-Kriegs-Zeit restaurieren möchte, sei er irgendwie auch der geistige Nachfolger der Sowjetunion. Nee, ist er nicht. Mit dem Kommunismus hat er rein gar nichts am Hut. Ihm geht es nur um die gefühlte Größe Russlands und als solcher ist er ein Imperialist reinsten Wassers, siehe etwa diese Analyse:
https://www.washingtonpost.com/outlook/2022/03/03/putin-essays/
Dass Sie das allerdings nicht begreifen und ihn entschuldigendes Gebrabbel absondern, obwohl Sie ansonsten gern mit den immergleichen Phrasen den westlichen Imperialismus beschwören, wundert mich nicht im Geringsten.
Der schlimmste Fall. China pokert, Russland ist noch nicht Ramschtisch reif und soll Selensky weiter weich kochen. Dann wird der chinesische “Friedensengel” auftauchen. Danach haben wir Russen, die mit Stäbchen essen und ein China mit einem russischen Kettenhund. Gute Nacht, ich mag keinen chinesischen “Friedensengel”.
@Uwe
Auf China hatte ich ganz stark gebaut, doch leider kommt von dort auch kein Wort für die Zukunft, oder es kommt nirgends zu uns durch, was ich nicht für möglich halten kann.
Der konservative Rückzug auf einen verstärkten Nationalismus scheint wirklich alles zu sein, so wird also der konservative Feldzug der Russen …!?
Es verwundert, dass der Zugriff auf die Getreideernte der Ukraine in der öffentlichen Diskussion so gut wie nie Erwähnung findet. Stattdessen fragt man sich fleißig, was Putin denn eigentlich mit der (rohstoff-)armen Ukraine überhaupt anfangen wolle.
Als ehemaliger “Putinversteher” (schäm!), dem spätestens mit der demokratiezersetzenden RT-Propaganda im Rahmen der Pandemie die Augen geöffnet wurden, neige ich inzwischen zu der Ansicht, dass wir Putin mit aller Härte entgegentreten müssen, um noch schlimmeres Unheil in der Zukunft zu verhindern. Putin sollte meines Erachtens mit nichts aus diesem Angriffskrieg kommen, was er als er Erfolg verkaufen kann. Letztlich ist es natürlich die Entscheidung der Ukraine als souveräner Staat, zu welchen Zugeständnissen sie bereit ist. Wir sollten jedoch unsererseits das maximal Mögliche tun, um ihre Verhandlungsposition zu verbessern.
Wenn Putin nochmals davonkommt und seine Macht stabilisieren kann, wird er immer monströsere Verbrechen begehen, bis er vielleicht derart vor dem Abgrund steht, dass er auch vor dem Undenkbaren nicht mehr zurückschreckt. Es fällt uns in Deutschland (zu Recht) nicht leicht, aber möglicherweise müssen wir aus der Geschichte auch lernen, wohin Appeasement führen kann. Jetzt ist Putin gerade schwach, und das sollte genutzt werden, um sein System zu Fall zu bringen.
Ich kann nicht beurteilen, inwieweit ein direktes Eingreifen der NATO in den Konflikt tatsächlich zu bewerten wäre. Meines Erachtens ist bei Putin auch viel Bluff im Spiel. Jedenfalls sollten wir aus der zur Schau gestellten Unberechenbarkeit lernen und uns nicht selbst im Voraus der Reaktionsmöglichkeiten berauben. Solange der Westen diesbzgl. “verlässlich” ist, wird der Despot im Kreml dies dankend annehmen und eine verwüstete und entvölkerte Ukraine zurücklassen.
Zumindest sollten wir Herrn Putin soweit wie möglich den Geldhahn für seinen Angriffskrieg zudrehen und alles Menschenmögliche unternehmen, um unsere Öl- und Gasimporte maximal zu reduzieren, auch wenn dies für uns herbe Einschnitte bedeutet. Sonst klebt das Blut vieler tausend Menschen – nicht nur in der Ukraine – auch an unseren Händen. Die Leopoldina sagt ja, dass es möglich ist. Natürlich muss das sozial gerecht erfolgen, d.h. wir müssen die Gutverdiener und insbesondere die Vermögenden heranziehen. (Ja, auch mich.)
Eine Politik, die in dieser Situation selbst noch auf simpelste Maßnahmen zur Reduzierung des Verbrauchs von fossilen Brennstoffen verzichtet, welche wenig bis gar nichts kosten (wie z.B. Tempolimits und autofreie Sonntage), hat für mich endgültig jede Glaubwürdigkeit verspielt.
Wenn in dieser Lage überhaupt irgendetwas Hoffnung bieten kann, dann doch, dass sich nun endgültig die Einsicht durchsetzen möge, dass wir uns mit aller Macht in kürzester Zeit von fossilen Energiequellen trennen müssen, vielleicht sogar in einer Art “Kriegswirtschaft”?
Danke, @2^x – ein beeindruckender Kommentar!
Russland an aktuellen Problemen eine Schuld zu geben ist zwar korrekt – aber eine zu billige Argumentation.
Die NATO versucht aktiv z.B. durch die Osterweiterung, den Einflussbereich Russlands immer weiter einzuengen. Dies wird aber von Russland als Bedrohung empfunden, da es seine militärische Handlungsfähigkeit bedroht sieht.
Russland hat den syrischen Herrscher unterstützt (weil sich in Syrien wichtige russische Flottenstützpunkte befinden) und Konflikte in Georgien, Moldawien und der Ukraine geschürt – bis zur Besetzung der Krim (weil sich dort ebenfalls wichtigste Militäranlagen befinden).
Das was wir zur Zeit erleben, sind militärstrategische Auseinandersetzungen zwischen Russland und der NATO; wobei China im Hintergrund auch noch mitspielt.
Da diese Konflkte von allen Parteien geschürt werden, ist es zu einfach und billig wenn man nur einer dieser Parteien die Schuld zuschiebt.
Solche Militärspielchen finde ich aktuell völlig unangebracht, da unser allerwichtigstes Problem auf der Welt die Klimaveränderung ist. Diese bedroht die Zukunft der Menschen auf der Erde so massiv – dass eigentlich alle Länder auf der Erde zusammenarbeiten sollten.
Mit Kriegsspielchen bauen wir aber nur Feindschaften auf, wegen denen eine Zusammenarbeit zum Wohl der zukünftigen Generationen nicht mehr möglich wird – weil diejenigen Zeitfenster nicht genutzt werden, wo man die Klimaveränderung noch abwenden kann.
Lieber @KRichard, woraus ergibt sich denn der „Einflussbereich Russlands“, den „die NATO“ zu achten hätte? Aus dem Selbstbestimmungsrecht der Völker und dem demokratischen Frieden wohl nicht, oder? 💁♂️
@Blume
Polemik oder einfache Antworten sind recht nett, bringen aber keine sinnvolle Lösung von Problemen.
z.B. ist der NATO-Beitritt aus Sicht der westlichen Länder legitimes Selbstbestimmungsrecht der Völker – aus Sicht Russlands ist die NATO-Osterweiterung aber eine militärische Bedrohung.
Das sind zwei Sichtweisen die sich nicht vereinen lassen – und die zur Krim-Besetzung und zum Ukraine-Krieg geführt haben.
Wenn jede Seite nur stur auf ihrem Recht und auf ihrer Sichtweise beharrt, wird es keinen baldigen Frieden geben. Und wenn wir Pech haben, dann gibt es provozierte Übergriffe auf NATO-Mitglieder und das Risiko eines Weltkrieges.
Ich verstehe Ihre Sorge gut, @KRichard. Allerdings hat doch gerade Putin mit seiner Missachtung des Budapester Memorandums gezeigt, dass er selbst gegenüber der ukrainischen Abgabe der Atomwaffen vertragsbrüchig wurde.
Recht muss notfalls mit Gewalt verteidigt werden, wenn das Unrecht nicht siegen soll. Relativismus ist auch in Rechtsfragen selbst-widersprüchlich.
Zitat KRichard: aus Sicht Russlands ist die NATO-Osterweiterung aber eine militärische Bedrohung.
Ja, die NATO bedroht die von Putin geplante Ausdehnung seines Reichs. Gehörten die baltischen Staaten nicht zur NATO wären sie jetzt wohl bereits unter russischem Beschuss.
Putin steht für ein imperiales Russland. Doch damit isr es heute vorbei – mit den Imperien nämlich, auch mit dem russischen.
@Blume
“Recht muss notfalls mit Gewalt verteidigt werden” – ist eine Haltung, die zum Krieg in der Ukraine geführt hat.
Die NATO hält die Osterweiterung für rechtmäßig. Die russische Führung empfindet dies als militärische Bedrohung und ´verteidigt´ Russland.
Diese zwei Rechtspositionen sind unvereinbar.
Meiner Meinung nach ist die NATO am Zug, indem in einer offiziellen Vereinbarung – mit der UNO – offiziell verbindlich erklärt wird, dass man die Ukraine nicht in die NATO aufnehmen wird.
Damit kann man den wichtigsten Kriegsgrund beseitigen und sehr viel Leid in der ukrainischen Bevölkerung und in Entwicklungsländern verhindern.
(Man rechnet damit, dass bis zu 1 Million Menschen verhungern können – wenn die Getreideernte in der Ukraine und Russland beeinträchtigt wird oder ausfällt: Im nächsten Monat ist Aussaatzeit.)
Die NATO muss zeigen, ob ihr Rechtspositionen wichtiger sind als Menschenleben und dieses Zeichen zur Deeskalation anbieten.
Nein, @KRichard, nein. Hier ist Relativismus einfach falsch und feige.
Die Russische Föderation hat mit ihrem Angriff u.a. das Budapester Memorandum zur Abgabe der Atomwaffen verletzt, das sie selbst anerkannt und unterzeichnet hat. Auch die Angriffe auf Grosny, Tschetschenien und auf die Krim stellten aggressive Handlungen dar – die wiederum zum völlig verständlichen Wunsch fast aller osteuropäischen Staaten beitrugen, Teil der EU und der NATO zu werden.
Auch Hitler ließ sich nicht durch “Appeasement” besänftigen, sondern erst durch massive, alliierte Truppen besiegen. Wer nicht bereit ist, Grundlagen des Rechts zu verteidigen, macht sich zum Komplizen des Unrechts. Putins Tyrannei hat bereits mehr als genug Menschenleben gekostet und ist in keiner Weise mit freien Bündnissen demokratischer Rechtsstaaten gleichzusetzen.
@ KRichard
Die NATO ist für kein Land eine Bedrohung, auch nicht für Russland. Wenn die russischen Eliten das dem Volk einzureden versuchen, unterstreicht das vor allem ihre Schwäche. Ernst nehmen sollte man diesen Quatsch nicht.
@Tim
Die russischen Militäranlagen sind aus Sicht des russischen Militärs überlebenswichtig für Russland. Diese Position war immer bekannt.
Deshalb ist die Aufnahme des Strebens nach einem NATO-Beitritt in die ukrainische Verfassung – für Russland eine massive Provokation. Auch das war immer bekannt.
Solche Militär-´Spielchen´ sind leider Fakt und haben zum Krieg in der Ukraine geführt. Die Position der anderen Seite nicht verstehen zu wollen und nur der russische Führung die Schuld zu geben – bringt nichts.
Ich halte nichts von solchen ´Spielchen´, da solche Konflikte verhindern, dass alle Länder auf der Erde gemeinsam gegen die Klimaerwärmung zusammenarbeiten.
Das ist unser wirkliches Problem !!! Dabei dürfen wir keine Zeit verlieren !!!
Die ganze Tragik der Religionen und der damit verbundenen Handlungen auf Grund von Glaubenszuständen und -grundsätzen zeigt sich doch gerade jetzt stellvertretend bei den Orhodoxen: der Moskauer Patriarch liefert ideologische Kriegspropaganda, der Kiewer Patriarch verdammt Putin als Antichristen.
Die Taliban und Daesh haben das mit der Gewalt auch nicht kapiert und die orthodoxen Juden betreiben mit der Besiedlungspolitik ebenfalls Lebensraumpolitik.
Wann kapieren die Religionen endlich, Lebensfreude für jeden/jede in das Zentrum ihres Handelns zu stellen?
Auch in „Rückzug oder Kreuzzug?“ habe ich das Dualismus-Problem quer durch Kirchen und Religionen offen thematisiert. Aber gerade „orthodoxe Juden“ betreiben keine mit dem Nationalsozialismus zu bezeichnende „Lebensraumpolitik“, manche Ultraortodoxe lehnen sogar die Existenz des Staates Israel ab. Ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie zukünftig auf solche NS-Begrifflichkeiten bei Religionsvergleichen verzichten könnten! Digitale Verrohung der Diskurse bringt niemanden weiter und schadet nur.
Das würde ich so nicht formulieren. In einer Demokratie ist es nun mal nicht einfach, Menschen von etwas zu überzeugen. Solange relevante Wählerkreise nicht mitspielen, werden Politiker nicht auf ein totes Pferd setzen.
Ja, es war falsch, jahrzehntelang auf das moralische Thema “Klimawandel” zu setzen. Viel besser wäre gewesen, von Anfang an konsequent den technisch-strategischen Rahmen “Energiewende” zu nutzen. Aber auch das hätte wohl vor 25 Jahren niemanden interessiert (und interessiert auch heute nur wenige wirklich).
Ohne Wähler kommt man in der Demokratie nun mal nicht voran. Man kann aber gewiss nicht behaupten, dass das Problem rohstoffreicher Diktaturen in den letzten Jahrzehnten “ignoriert” worden wäre.
Danke, @Tim. Tatsächlich denke ich über diese Zusammenhänge gerade viel nach, Ihr Kommentar ist dazu konstruktiv.
Ich nehme stark an, unsere Ukraine-Begeisterung und Putin-Bashing haben vor allem mit dem gewaltigsten möglichen Verstoß gegen Menschenrechte und westliche Werte zu tun: Russland macht uns Konkurrenz. Die Öl- und Gasriesen des Westens dürften durch die Öko-Wende unter Druck geraten, da freut man sich doch, die Russen aus Europa drängeln zu können. Ich befürchte stark, der Umstieg auf Öko-Energien wird so ausfallen, dass wir uns für ein horrendes Budget drei klapprige Windmühlen leisten und ein zweites horrendes Budget, um die Firmen, die sie aufgestellt haben, vor der Pleite zu retten, die Armee wird uns schnell zu teuer, also zahlen wir Schutzgeld an die Amis, damit die uns verteidigen, und zwar in der Form hoher Preise für Gas, Öl und Schrott-Waffen – natürlich auch an die OPEC, die wären ja schön bescheuert, Viel billig zu verkaufen, wenn sie Wenig teuer verkaufen können: Kapitalismus strebt nach der Maximierung wirtschaftlicher Nutzlosigkeit, Pixel sind Profit, Kuchen sind Kosten, selbst wenn Midas sein ganzes Königreich in Geld verwandelt hat, merkt er nicht, dass er es nicht essen kann, sondern zieht in den Krieg, um mehr zum Verwandeln zu erbeuten, umso verzweifelter, je lauter sein Magen knurrt. Da bettelt gerade das hirnlose, fette Schweinchen Europa darum, geschlachtet zu werden, wie kann der beste Freund da ablehnen?
Zumindest läuft es auf der EU Titanic immer so: Wir brechen hoffnungsvoll zu neuen Ufern auf, bis einer „Kein Geld!“ ruft. Dann versenken wir das Schiff und waten gesenkten Hauptes ans Ufer zurück. Ich hoffe immer noch auf ein Überschreiten eines Schwellenwertes, darauf, dass uns die Welt noch rechtzeitig so viel Stress macht, dass es für eine Initialzündung reicht, damit der Schiffsmotor startet, bevor er absäuft. Doch im Moment scheint es mir, wir sind einfach zu reich zum Überleben.
Was Rentierstaaten angeht – der Zar ist, wie jeder Tyrann, im Wesentlichen ein Zuhälter. Er kontrolliert eine große Fläche voller schwacher, unmotivierter Menschen, die eine geringe Wirtschaftsleistung bringen, doch die Masse allein macht es, denn viel Kleinvieh macht auch Mist, und den erntet der Zar ganz alleine. Um sie zu kontrollieren, muss der Zar stark sein und die Masse schwach, denn wenn alle Macht beim Zaren und der herrschenden Clique gebündelt ist, kann er jegliche Initialzündungen von Aufruhr und Revolutionen im Keim ersticken, bevor sie zum Flächenbrand werden. Eine geringe Wirtschaftsleistung pro Kopf ist also dem Machterhalt durchaus nützlich, noch nützlicher ist es, wenn eine noch schwächere Einkommensquelle die Macht stützt – eine Ölquelle ist ein überaus unterwürfiger, dafür höchst produktiver Leibeigener. Im Gegenzug nützt es den Schwachen durchaus, sich dem Schutz des Tyrannen zu unterstellen, sehen Sie ja auch auf dem Straßenstrich; auch die Trumpisten, Putin-Fans und andere Führerlose hegen diese Hoffnung. Diesen Schutz braucht man aber vor allem in stressigen Zeiten, deswegen ist auch Krieg ganz nützlich.
Das heißt, der Zar macht Klasse durch Masse wett und braucht deswegen ein riesiges Gebiet voller Sklaven und Rohstoffe. Eine Demokratie braucht allerdings das Gleiche: Hier arbeitet jeder für sich alleine, beim Staat kommt wenig davon an. Das heißt, eine reiche Demokratie und eine arme Diktatur können auf staatlicher Ebene durchaus auf Augenhöhe stehen: Wenn ich hundert Sklaven habe, die alle je zwei Euro verdienen und mir jeweils einen abgeben müssen, stehe ich auch nicht schlechter dar als jemand mit hundert Angestellten, die je eine Million Euro verdienen, doch mir nur je drei davon abgeben, von denen zwei dafür drauf gehen, sie bei Laune und mir vom Hals zu halten. Dann ist allerdings Krieg vorprogrammiert, denn Tyrannen, Zuhälter und Kastraten haben gewisse Gemeinsamkeiten: Der Zuhälter spielt das Alphamännchen, das viele Frauen durchfüttern kann, doch es weiß genau, in Wirklichkeit ist es ein Riesenbaby, das an Mamis Titte nuckelt. Sein ganzes Wesen ist nur Mimikry, Show, die er mit aller Gewalt aufrechterhalten muss, um sich selbst und seine Pferdchen zu verarschen. Der Harem mag noch so groß werden, doch gerade, weil trotzdem keine Kinder herauskommen, wird der Kastrat als solcher entlarvt, je mehr er lügt, desto mehr wird die Lüge offenbar. Es greift das Adolf-Prinzip: Wenn du der Beste sein willst, aber total scheiße bist, musst du alle vernichten, die besser sind als du.
Gilt übrigens nicht nur für Zaren, auch der Kapitalismus erhält seine Macht dadurch, dass in Firmen stramme, zentral gelenkte Planwirtschaft herrscht, während sie der größten Gewerkschaft von allen, der Gesellschaft, das Gesetz des Dschungels predigen, jede Maus ein souveräner Zar ohne Land, Macht, Untertanen, Freunde oder Schutz. Außer natürlich, sie dürfen nicht der Löwe sein, dann sind sie sofort der größte Sozialfall von allen und reichen Harz-4-Milliarden ein. Das Schöne an der Demokratie ist, wenn sie nicht so blöd sind, sich in Ideologien aufteilen und aufeinander hetzen zu lassen, können die Leute beim Verteilen der Beute mitmischen – doch das funktioniert nur, solange Beute da ist, wenn alle arm sind, hält nur die Brutalität eines Zaren sie davon ab, sich gegenseitig zu zerfleischen.
Der Zar sucht Beute und Status, er lebt von der Zerstörung. Wenn er irgendwo einen Krieg anzetteln kann, der viele Schwache schafft, viele Opfer und Verzweifelte, die er verführen, beschützen, sie mit seiner Alphamännchen-Haremsshow in seinen Stall locken kann, damit sie für ihn auf den Strich gehen, dürfte ihm das ein Lächeln ins Gesicht zaubern.
Kurzum, Zar Westen hat abgewirtschaftet, die Bauern erheben sich und Rädelsführer basteln an eigenen Zarenkronen, es kommt, was kommen muss. Die westliche Hegemonie kollabiert, Diadochenkämpfe, Revolutionen, Kriege, das Übliche halt. Ein Imperium, das auf Papier gebaut ist, kann einen Weltenbrand nicht überleben, also zündelt auch der gute Putin, wo er nur kann. Ihm kann’s egal sein, er herrscht schon über Asche. Und hat einen Weltklasse-Flammenwerfer.
Massenvernichtungswaffen haben auch was mit Rentierstaat zu tun: Wer sie hat, braucht nicht viel Kanonenfutter. In Friedenszeiten bedeutet das, dass er auf die Menschen pfeifen kann. Im Krieg, dass er von Konflikten profitiert, in denen der Einsatz von ABC-Waffen eingeschränkt ist, weil er sein geliebtes Volk verheizen kann. Umgekehrt will jeder Zwerg mit geringer Bevölkerungszahl Dschingis-Khans Armeen im ABC-Köfferchen haben, aber auch einen Meuchelmörder in jedem Palast. In Osteuropa ist Russland ein Riese, doch Sibirien behält es nur dank seiner Atomwaffen. China wird versuchen, diese zu umgehen, indem es Russland in Abhängigkeiten treibt, fünftausend Atomsprengköpfe können es nicht mit fünfzig „Beratern“ im Kreml aufnehmen. Ansonsten sehen wir Stellvertreterkriege, bei denen die Diadochen, Möchtegerns und andere Zwerge von den Streitereien der fallenden und aufsteigenden Riesen profitieren möchten.
Israel hat eine Chance, wenn es Sparta spielt – zum Zaren des Nahen Ostens wird. Ich habe mal eine Karte namens „Evil Europe“ gezeichnet, als ich mir überlegt habe, was passieren könnte, wenn der neue Nationalismus mit dem Sachzwang zu immer größeren Staaten zusammenkommt und so ziemlich alles schiefgeht, was schiefgehen möchte. Israel erstreckt sich von Euphrat bis zum Nil, hat ein Kastensystem, bei dem die Kinder von Jüdinnen den höchsten Rang einnehmen, danach die Konvertiten, dann freie Gojim, dann muslimische Sklaven. Regiert wird es von den Söhnen konvertierter reicher Araber, die arme Jüdinnen geheiratet haben. Iran ist Teil von Eranshahr, eines Farsi sprechenden Reiches, doch die Schiiten leben im Reservat in der Wüste. Sibirien gehört zu Korea, also Nordkorea, das sich auch China einverleibt hat. Russland hat Osteuropa inklusive Konstantinopel zu Panslawien vereint, also Russland voller Russen, die erst zu solchen umerzogen werden müssen, die Ungarn wurden nach Österreich umgesiedelt, die Österreicher in die Tschechei, die Tschechen nach Ungarn – irgendwie ist da die Energiewende mit drin, wenn man sehr viele Züge kostengünstig rollen lassen kann, werden Vertreibungen völlig neuen Ausmaßes möglich. Immerhin besser als Völkermord, dafür sinkt die Hemmschwelle. Nordafrika wird von der Terrorherrschaft katholischer Neo-Templer und schwarzer Afro-Nazis gepeinigt, denn schließlich haben all seine vielen Völker und Kulturen nichts außer der Hautfarbe, das sie eint. Ist schon ein paar Jahre alt, die Karte. Wenn ich sehe, wie Russland in Afrika agiert, ändere ich sie vielleicht noch mal: Aus Black-Panther-Nazis werden Tschornyje Pantery.
Science Fiction ist so eine Sache – irgendwie wird sie immer wahr, doch anders, als man denkt. Die Midase der Welt sind groß geworden und ihre Mägen mit ihnen, sie werden nicht mehr satt und fressen den Kleinen das Futter weg samt der Kleinen. Also werden auch die Kleinen nicht mehr satt, fressen sich gegenseitig und wenden sich gegen die Großen. Was dabei herauskommt, weiß ich nicht, ich sehe nur die Teufel tanzen. Den Tanz erkenne ich aus den Geschichtsbüchern wieder, doch daraus lassen sich nur die Spielregeln ableiten, nicht das Resultat.
Dennoch sind Dystopien wichtig, denn sie zeigen, wohin die Wege führen, die wir gehen. Der Prophet wird zum Propheten, weil er falscher Prophet sein will, zumindest der Fanclub vom Kristallkugel-Johnny. Wer die Variablen Gog und Magog diesmal füllen wird, weiß ich nicht, im Moment sieht’s nach Amerika und China aus, aber auch seine Sci-Fi hat ja noch auf keinen Weltuntergang so richtig gepasst. Kehret um, denn das Ende ist nahe? Nein. Sucht neue Wege, denn das Ende ist da. Die Brücken zurück sind abgebrannt, und die, auf der ihr steht, brennt ihr gerade nieder. Bleibt nur Going down in a blaze of horror oder Quantensprung an neue Ufer.
Ob die EU Titanic es schafft, von Prinz Prosperos Märchenschloss auf dem höchsten Gipfel des sinkenden Atlantis zu einem Schiff zu werden? Papierschiffchen sind dem perfekten Sturm jedenfalls nicht gewachsen. Nach uns die Sintflut, so lebten unsere Väter und Großväter, und sie hatten Recht.
I am the God that you obey
I am the hope that makes you pray
I make attack, I make defend
I’m the beginning and the end
I love strong hearts, feel them with pride
I promise justice, lead the guide
Your rise against me is my win
You win outside, I win within
You need a fight, I teach you war
I give you all, so you want more
I let you save all that you love
I promise you my throne above
I write the songs the angels sing
I bring the light that burns their wings
I make them rise, so they can fall
I guard, I catch, I take the toll
You are my flesh, my blood, my child
Our fire makes us both divine
I won’t give up, you can’t give in
We’ll burn forever, blazed be sin
@Blume
“Hochmut kommt vor dem Fall”
Dieser Krieg ist mit keinem vorher zu vergleichen, jetzt geht es nicht um Weizen, Öl oder sonstigem Schnickschnack, es geht um das Konservative Alles oder Nichts von alten und in Unwahrheit verblendeten Männern.
Nur Mut zu wirklich-wahrhaftig menschlicher Kommunikation kann uns noch retten, doch an Wunder zu wirklich-wahrhaftiger Vernunft glaube ich nicht, denn der Verstand dafür ist offenbar komplett verspielt!
@Blume
Ich hatte mir gedacht, dass Sie das mit dem Lebensraum so nicht stehen lassen werden. Ich hätte auch Biotoppolitik zu Geopolitik sagen können, richtig.
https://de.wikipedia.org/wiki/Lebensraum
Aber das macht doch im Kontex von Religion und Ideologie und aktuellem Eroberungskrieg und Ausweitung der Konfliktdynamiken gerade die Mehrfachbedeutung, deren Vermengungen und historisch argumentative Verdrehungen klarer!
Mir macht es stark den Eindruck, dass Machtpolitik eher wieder Glaubenspolitik werden soll. Eine Verstetigung des Trends der Abkehr von der Wissenschaft.
https://www.zeit.de/2022/11/patriarch-kyrill-wladimir-putin-russland-ukraine-krieg
Ja, @Mussi, die Thesen zur Re-Mythologisierung auch politischer Prozesse und zur digitalen Radikalisierung von Freund-Feind-#Dualismus vertrete ich doch ausdrücklich u.a. in „Rückzug oder Kreuzzug“.
NS-Begriffe ausgerechnet auf jüdische Traditionen anzuwenden und dabei das orthodoxe Judentum nicht vom sowohl säkularen wie auch religiösen Rechtsextremismus zu unterscheiden ist aber nicht nur sachlich falsch, sondern bringt auch Diskussionen zum Entgleisen.
Sie können das besser. Bitte.
Gerne@Michael Blume. Dann gilt es den Begriff,die Bedeutung und das Thema ‘RECHTFERTIGUNG’ aufzunehmen.
Danke, @Mussi. Mir erschließt sich das Thema “Rechtfertigung” in diesem Kontext als Problematisierung der Legitimation von extremen Ansprüchen? Dies wäre dann m.E. bei Poppers “Historizismus” zu finden, zu dem Sie auch eine kritische Podcast-Folge in “Verschwörungsfragen” finden:
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/verschwoerungsfragen-42-den-israel-palaestina-konflikt-mit-dem-historizismus-entschluesseln/
Zum Freund-Feind-Dualismus, der sich quer durch die Religionen und Weltanschauungen zieht, habe ich gerade einen Blogpost mit Vortragsvideo eingestellt:
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/freund-feind-dualismus-statt-rinks-lechts-hufeisen-theorie-eine-wuerdigung-von-rabbi-sacks-sel-ang/
Ihnen vielen Dank für Ihr Interesse – und für das zukünftige Meiden von begrifflichen NS-Gleichsetzungen.
Wenn Putin von “ethnischen Säuberungen, Drogensüchtige und Nazis” fabuliert, dann umschreibt er den ursprünglichen Grund für die Aggression, den man mit Rassismus und der “Individualbewusst”-bewusstseinsbetäubenden “Werteordnung” des nun “freiheitlichen” Wettbewerbs genau markiert.
Die Russen haben bis heute nie den respektvollen Anschluss gefunden, was die Wunde in ihrer “Seele” auch noch brennender gemacht hat, aber man muss auch wissen, dass das “gesunde” Konkurrenzdenken des nun “freiheitlichen” Wettbewerbs absolut kein Heilmittel ist, ganz im Gegenteil.
Tja, lieber @hto, bei allem antiwestlichen Freund-Feind-Dualismus darf ich doch daran erinnern, dass Russland selber u.a. Grosny in Tschetschenien einäscherte, das Assad-Regime in Syrien unterstützte und aufgrund verbreiteten Alkoholismus eine deutlich niedrigere Lebenserwartung von Männern aufweist.
Das Linksaußen beliebte Denkspiel “Böser Westen – Unschuldiger Osten” trifft nun einmal auf eine Realität, die sehr viel komplexer ist als jeder Dualismus. Ich verstehe, dass Sie das ärgert – aber da Sie das “Individualbewusstsein” anderer Menschen gerne beschimpfen, dürfen Sie sich gerne auch mal in Selbstkritik üben…
@Blume
Du reimst Dir wirklich nur Stuss zusammen, aus einer extrem systemrational-gebildeten Suppenkaspermentalität, die in ihrer konfusionierten Komplexität wahrhaftig nicht zu fassen ist. 🥴
Danke für die eindrucksvolle Bestätigung im Freund-Feind-Dualismus, @hto. Es gelingt Ihnen einfach nicht, die Welt auch aus anderen Perspektiven als Ihrer bereits vorgefassten zu betrachten und damit mal eigene Annahmen zu korrigieren. Selbst im Angesicht einer brutalen Invasion klammern Sie sich noch an Böser-Westen-Verschwörungsmythen. Und klar, dass Sie dann alle angehen, die Ihnen – noch so freundlich – widersprechen.
Gegenüber Dialog, realer Geschichte, Wissenschaften blocken Sie also immer wieder mit den gleichen Satzbausteinen ab. Was bleibt Ihnen sonst auch noch?
Ich wünsche Ihnen von Herzen alles Gute – vor allem einen Ausweg aus Ihrem selbstgebauten Dualismus…
Viele hier im Westen (auch Kommentatoren wie KRichard) sind sich zu wenig bewusst, dass Russland keine Grossmacht ist. Die Wirtschaftsstärke von Russland ist kleiner als die von Italien und das Durchschnittseinkommen in Russland beträgt lediglich 1/3 dessen von Italien. Auch militärisch ist Russland keine Grossmacht obwohl Putin sehr viel ins Militär investiert hat. Doch mit den USA oder mit China kann es Russland nie und nimmer aufnehmen.
Prognose: Schon jetzt ist sicher dass Russland keinen gloriosen Sieg in der Ukraine davontragen wird. Russland hat nur eine Chance: die Unterstützung durch China über Waffenlieferungen und Umgehung der Sanktionen. Wenn aber China allzu stark auf die Seite Russlands rückt, dann entsteht wieder eine stark bipolare Welt, dann steht uns ein zweiter kalter Krieg bevor gegen den der erste nichts war. Allerdings wäre eine solche Entwicklung gegen das wirtschaftliche Interesse Chinas. Deshalb ist sie nicht so wahrscheinlich.
@Holzherr
Mir ging es in meinen Beiträgen darum, Gründe für den aktuellen Krieg anzusprechen – aber keinesfalls, diesen irgendwie zu relativieren.
Ganz egal wer bei solchen militärischen Machtspielchen ´gewinnt´ – unsere Nachkommen auf der Erde werden die großen Verlierer sein.
Denn um die Folgen der Klimaveränderung abzumildern müssten alle Länder/Menschen freundschaftlich zusammen arbeiten.
@Blume
https://de.wikipedia.org/wiki/Rechtfertigung_(Theologie)
Bleiben wir mal beispielhaft beim Patriarchen in Moskau: wenn wir uns die theologische Rechtfertigung ansehen, dann Frage ich mich, wie will der Patriarch, der auch nur ein Mensch ist, je vor seinen Gott treten, wenn er mit dem Teufel paktiert. Sündiger geht es wohl nicht.
Und so sieht es eigentlich mit allen Dualismen in den Ideologien und Religionen aus, das Feindbild wird benutzt, um sich als gut zu rechtfertigen.
Die Frage ist doch, akzeptiert man den Dualismus oder überwindet man ihn? Die Antwort ist ganz einfach: der Dualismus ist da, wir wissen darum, also machen wir uns ein schönes gutes Leben. So einfach wäre es. Man muss nur die beiden Pole akzeptieren und nicht ständig danach fragen, welcher Pol denn nun das Wahre und Richtge ist. Diese “Eindeutigkeit” wird man nie erreichen! Das ist ausgeschlossen! Sind halt beide da.
Danke, @Mussi. In der monistischen Lesart wären “Gut” und “Böse” innerhalb jedes Menschen zu finden – in den Worten der christlichen Theologie: Auch ein “gerechtfertigter” Mensch bliebe doch verstrickt in Sünden. Und eine solche Einsicht erscheint mir auch empirisch sehr viel haltbarer als jede Aufteilung der Menschheit in völlig “gute” und völlig “böse” Menschengruppen…
@Blume
Warum sagst Du Mussi nicht, dass die Dummheit im Glauben an die scheinbar unüberwindbare Erfüllung der offenbarten Vorsehung der Grund ist, dass der Patriarch wie alle Christen an die gleichermaßene Kapitulation vor dem nun “freiheitlichen” Wettbewerb glaubt???
Ich glaube weil Du ein verkommener Mensch in diesem völlig Bösen bist (der Hölle auf Erden), der nur schmarotzt und an nichts als nur an sich selbst glaubt.
Nun, @hto, ich sage das @Mussi nicht, weil es schlichtweg sächlich falsch wäre.
Patriarch Kyrill I. predigt ja (bisher) gerade nicht für eine “Kapitulation vor dem nun freiheitlichen Wettbewerb”, sondern brandmarkt die westlichen Demokratien als vermeintlich böse und verschwörerisch, bis hin zu Warnungen vor “Gay-Paraden” im Donezk.
Ebenso bin ich kein “verkommener Mensch in diesem völlig Bösen”, der “nur schmarotzt und an nichts als nur an sich selbst glaubt”, sondern ein Arbeiterkind und ein Christ, der seit seinem 13. Lebensjahr immer gearbeitet hat und auch diesen sehr beliebten Wissenschaftsblog ehrenamtlich und ohne jedes Honorar betreibt. (Heute zum Beispiel mit dem Abbau von Überstunden.)
Ich verstehe psychologisch, dass Sie aus Ihrem Hass und Dualismus nicht mehr herauskommen. Aber Sie brauchen nicht zu glauben, dass ich das deswegen übernehmen würde. Meine guten Wünsche bleiben Ihnen, von Herzen.
@Blume: “Patriarch Kyrill I. predigt ja (bisher) gerade nicht für eine “Kapitulation vor dem nun freiheitlichen Wettbewerb”, sondern brandmarkt die westlichen Demokratien als vermeintlich böse und verschwörerisch, bis hin zu Warnungen vor “Gay-Paraden” im Donezk.”
Und indem er das tut steht er wiederum im Wettbewerb, anstatt Vergebung und den einen gewaltlosen und fusionierenden Weg des Christus zu predigen, was Du als geschulter Provokateur des wirklich-wahrhaftig Bösen sicher sehr genau weisst.
Wow, @hto, nun bin ich also schon ein „geschulter Provokateur des wirklich-wahrhaftig Bösen“. Also vom Teufel selbst ausgebildet und ausgesandt? 💁♂️
Ihre Neigung, im liberalen Westen alles „wirklich-wahrhaftig Böse“ zu verorten, wogegen russische, ukrainische, chinesische Menschen nur Opfer seien, hat übrigens inzwischen auch einen eigenen, von osteuropäischen Linken verbreiteten Begriff: Westsplaining. 😌
Ihnen alles Gute, vor allem weniger Hate und Anmaßung…
Korrekt.
Die Überwindung des Schicksals / der “göttlichen Sicherung” vor dem Freien Willen / der offenbarten Vorsehung mit Gerichtsbarkeit am Jüngsten Tag, ist die Gemeinschaft im Gemeinschaftseigentum “wie im Himmel all so auf Erden”, für einen weiteren Geist der Gott/Vernunft ist, also für eine “Seele Mensch”, die …, denn Mensch bedeutet immer ALLE, seit Mensch erstem und bisher einzigen geistigen Evolutionssprung (“Vertreibung aus dem Paradies”)!!!
Und zum Nachdenken was Gebet und Glaube wirklich-wahrhaftig bedeutet: Matthäus 21,18-22
Das ist leider nur ziemlich sinnfreies, fundamentalistisches und anmaßendes Geschwurbel, lieber @hto. 💁♂️
Ich hoffe Mussi kann es erkennen, vor allem welch negative Energie in Deinem bekundetem Unverständnis steckt.
Wenn ich an den Blödsinn vom Antichrist glauben würde, dann würdest Du sicher ein Wasserträger für ihn sein. Aber ich weiß es aus AKErfahrung eben genau. 😎
Aber ich ANMAßENDER WEISS es aus AKErfahrung eben genau. 👋😎
Ach @hto, wenn du dich etwas mehr mit Antonymen und Synonymen,dem Kern des Dualismus,beschäftigt hättest,dann würdest du auch furchtlos mich direkt ansprechen und nicht feige @Michael Blume angreifen,der die Freiheit gegen dein Gedankengefängnis verteidigt.
Hier sind jede Menge Angebote,die möglicherweise nicht zu deiner Nachfrage passen. Manchmal verliert man,manchmal gewinnt man.
Du könntest mal die Frage stellen,warum dein Gott so etwas wie Dichotomie,Polarität,Dualismus,Gegensätzeoder Komplementarität geschaffen hat,die doch irgendwie etwas gemeinsam haben.
Eigentlich hast du schon Antwort bekommen.
Anstatt zu empfangen sendest du nur.
Anstatt zu hören,sprichst du nur.
Letztendlich bist du es,der Konkurrenz säat,anstatt das Wesen der Kooperation zu erkennen.
@Mussi: “… hättest,dann würdest du auch furchtlos mich direkt ansprechen …”
🤔 Aber ich wollte doch garnichts von Dir. 🤗🤭