Plädoyer für Herzensbildung mit Inge Auerbacher. Mein Beitrag zur Didacta 2025

Schon lange bevor sich die AfD mit einem Stand auf die Bildungsmesse Didacta gedrängt hatte, hatte ich eine Einladung der Kirchen zu einem Gespräch dort angenommen. Inzwischen sind daraus mehrere Termine geworden, auf die ich mich schon sehr freue.

Dabei nahm ich mir vor, dialogisch zu sprechen, aber ein inhaltliches Redeskript vorzubereiten. Ein Dankschreiben der Holocaust-Überlebenden Inge Auerbacher vom Montag berührte mich dabei so sehr, dass ich es heute Morgen noch aufnahm

Hier finden Sie also mein “Herzensbildung”-Redeskript zur heutigen Didacta 2025 in Stuttgart, anbei als pdf-Dokument und Blogtext:

Deckblatt des Redeskriptes von Dr. Michael Blume zur Didacta 2025 in Stuttgart: "Wie hilft (religiöse) Bildung gegen Antisemitismus?"Deckblatt des Redeskriptes “Bildung gegen Antisemitismus” bei der Didacta 2025. Screenshot: Michael Blume

Und hier der Blogtext:

Lieber Reinhold (Boschki),

lieber Herr Schneider,

liebe Marina (Weisband), herzliche Glückwünsche zu Deiner hoch verdienten Auszeichnung!,

sehr geehrte Damen und Herren,

liebe Freundinnen und Freunde,

schon lange bevor auch diese Bildungsmesse durch Feinde unserer Demokratie politisiert wurde, hatte ich mich über die Einladung gefreut und mir Gedanken zum Thema gemacht.

Doch dann erreichte mich vor zwei Tagen ein Schreiben der baden-württemergischen Holocaust-Überlebenden Inge Auerbacher aus New York. Wir trafen uns in Berlin und die hellwache Chemikerin hatte sich vorab kundig gemacht und mich nach den Erfahrungen im Irak und dem Schicksal der Ezidinnen befragt. Wir hatten dann ein intensives Gespräch darüber geführt, ob und wie wir schon Kinder gegen Hass, Hetze und Antisemitismus schützen könnten. Denn im Gegensatz zu den meisten Ansätzen der sogenannten „Holocaust-Pädagogik“ hatte Inge Auerbacher, die die Konzentrationslager als kleines Mädchen überlebt hatte, nicht erst Jugendliche und Erwachsene im Blick, sondern schon Kinder, die sie vor Hass und Vorurteilen schützen will.

Nun antwortete sie mir auf meine Grüße zu ihrem 90. Geburtstag und gab mir gleich das Motto für die heutige Bildungsmesse mit. Inge Auerbacher schrieb:

„Dass ich Ihren Gruß aus meiner alten Heimat persönlich in Händen halte, bedeutet mir unendlich viel!

Wenn ich heute gefragt werde, was ist das A und O in unserer jetzigen Zeit, gefüllt von so viel Antisemitismus und Hass, dann lautet meine Antwort: Herzensbildung haben, nicht den bösen Dingen nur zuschauen, sondern aktiv werden, auch wenn es gefährlich ist.

Wir sind alle Kinder Gottes. Es ist sehr wichtig, dass man Hass frühzeitig begegnet und das Herzen bildet.“

„Das Herzen bildet“ – was für eine schöne, fast schon vergessene Formulierung! In der modernen, deutschen Sprache haben wir „das Hetzen“ wieder groß gemacht, aber „das Herzen“ kommt als Wort kaum noch vor. Und ich gebe Inge Auerbacher Recht – genau das sollten wir wieder ändern!

„Hetzen“ ist tatsächlich ein gewichtiges, deutsches Wort, weil es den Zusammenhang zwischen Beschleunigung und Hass aufdeckt: Wenn wir Menschen allzu sehr unter Druck stehen, gehetzt und verhetzt werden, dann verfallen wir in schnelles, stereotypes Freund-Feind-Denken. Der Holocaust-Überlebende und große Philosoph Hans Blumenberg hat seine lebenslange Auseinandersetzung gerade auch mit dem Nationalsozialismus, aber auch mit der Bibel, mit Goethe und den modernen Wissenschaften schließlich in einen einzigen Satz für die Ewigkeit gegossen:

„Enge der Zeit ist die Wurzel des Bösen.“

Lord Rabbi Jonathan Sacks, seligen Angedenkens, nennt das verhetzte Freund-Feind-Denken bis in den Verschwörungsglauben hinein den „pathologischen Dualismus“, in dem wir die Menschheit nur noch in die vermeintlich absolut gute Eigengruppe und die vermeintlich absolut böse Feindgruppe unterteilen.

Auch Inge Auerbacher sah im Antisemitismus eine Erkrankung des Geistes und besonders des Herzens: „Leider ist dieser Krebs wieder erwacht und Judenhass ist in vielen Ländern der Welt, auch in Deutschland, wieder alltäglich“, sagte sie im Bundestag. „Diese Krankheit muss so schnell wie möglich geheilt werden.“

Die modernen Forschung gibt ihnen Recht: Alle Formen der gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit sowie des politischen und religiösen Extremismus basieren auf dem feindseligen Dualismus. Ich erkläre dies gerne in Vorträgen und auch Schulen am Beispiel einer Hand mit dem Freund-Feind-Dualismus als Handfläche und den verschiedenen Ausprägungen des Hasses als Fingern.

Die Hand des feindseligen Dualismus zeigt symbolisch den Freund-Feind-Dualismus in seinen Ausprägungen wie Antisemitismus, Sexismus, Antiziganismus, Ableismus, Rassismus sowie polarisierender Hass und Hetze.

Die Hand des feindseligen Dualismus. Michael Blume mit Leonardo.AI

Und was macht den Antisemitismus so besonders gefährlich?

Auch das können wir heute klar beantworten: Das Judentum war die erste Religion der Alphabetisierung, der Noahsohn Schem, „Name“ gilt schon im Talmud als der erste Begründer einer Alphabet-Schule. Jüdinnen und Juden bilden ebensowenig eine „Rasse“ oder geschlossene Sprachgruppe wie christliche, muslimische oder humanistische Menschen – sondern sie bildeten die erste Gemeinschaft der Erde, in der jedes Kind Lesen und Schreiben lernte. Der Begriff „Bildung“ entstammt direkt dem ersten Buch Moses 1, 27, wo es heißt, jeder Mensch sei „im Bilde Gottes“ geschaffen.

Deswegen werden alle, ausnahmslos alle anderen Menschengruppen im feindseligen Dualismus als unterlegen betrachtet – ein Sexist, eine Rassistin, ein Ableist, eine Antiziganistin, ein Queerfeind usw. halten sich gegenüber Frauen, Menschen anderer Herkunft, Menschen mit Behinderungen, gegenüber Roma und Sinti sowie gegenüber queeren Menschen für überlegen. Nur im Antisemitismus wird die angegriffene Gruppe – Jüdinnen, Juden und ihre vermeintlichen Mitverschwörer – als überlegen und also als Superverschwörer entworfen. Der Antisemitismus ist also rassistisch, aber nicht irgendein Rassismus, sondern immer verbunden mit Verschwörungsmythen. In all den Jahren und auch quer über die Kulturen und Kontinente ist mir niemals ein Verschwörungsglauben begegnet, in dem nicht auch jüdische „Superverschwörer“ an die Spitze der angeblichen Weltverschwörung getackert wurden.

Indem das Judentum das semitische Aleph-Beth an die Welt vermittelte, brachte es ein großes Geschenk – und bis heute weisen nur die alphabetisierten Religionen und Weltanschauungen lineare Kalender und starke, auch innerweltliche Bildungs- und Fortschrittshoffnungen auf. Doch zugleich mit dieser neuen, Alphabet-orientierten Sozialform von Religion erwuchs und erwächst der oft mörderische Bildungsneid.

Es war eben nie so, dass „formale Bildung“ alleine Menschen vor dem Hass geschützt hätte – im Gegenteil: Hochschulen waren und sind Hochburgen von Bildungsneid und also Juden- und Israelhass. Die italienischen Faschisten, Austrofaschisten und deutschen Nationalsozialisten hatten niemals Probleme, intellektuelle und akademische Täter zu finden. Für jeden verdrängten, jüdischen und oppositionellen Professor, Richter oder Unternehmer fand sich schnell eilfertiger „Ersatz“ und die Wannsee-Konferenz zum Massenmord an Juden, Roma und Sinti wurde von promovierten Juristen dominiert.

Wer behauptet, formale Bildung alleine bewahre Menschen vor Hass und Hetze, verleugnet die Lehren der Geschichte und die Erkenntnisse der Wissenschaften sowie das Heute. Wie Inge Auerbacher es richtig sagt: Um diese „Krankheit“ zu heilen, braucht es nicht nur intellektuelle Bildung, sondern Herzensbildung!

Deswegen danke ich Dir, lieber Reinhold, dass Du als Schüler des Holocaust-Überlebenden und Friedensnobelpreisträgers Elie Wiesel einen besonderen Schwerpunkt auf die Bekämpfung des Antisemitismus unter Studierenden gelegt hast und auch als Mitglied meines Expertenrates an zertifizierten Seminaren dagegen an Hochschulen arbeitest.

Denn wenn ich auch Inge Auerbacher Recht gebe, dass eine Herzensbildung gegen jeden Dualismus idealerweise schon in der Kindheit beginnt, so sehe ich doch ebenso wie Du, dass eine antisemitismuskritische Bildung an der Hochschule für sehr viele Menschen die letzte Chance sein kann, vor einem Leben in Hass und Verschwörungsglauben bewahrt zu werden. Wer sich dagegen über Jahrzehnte gerade auch pseudo-intellektuell in Verschwörungsmythen, Dualismus und sogenannten Post-Kolonialismus hineinradikalisiert hat, findet nur noch selten daraus heraus. Deswegen gilt es festzuhalten: Nur wenn wir Bildungsneid, antisemitische Verschwörungsmythen und feindseligen Dualismus quer durch alle Bildungseinrichtungen erkennen, benennen und überwinden, haben wir eine Chance, sie zu überwinden!

Schauen wir uns dazu abschließend doch noch kurz die Geschichte des schönsten aller deutschen Worte – der Bildung an. 

Über den großen, jüdisch-arabischen Arzt und Gelehrten Maimonides gelangte die Lehre von der Ebenbildlichkeit aller Menschen zum Dominikaner Meister Eckhart ins heutige Deutschland. Und dieser stellte sich im Streit um das Recht von Nonnen und Beginen auf das Lesen und Schreiben auf die Seite der Frauen und prägte mit Berufung auf seinen „Rabbi Moyses“ und auf Jesus Christus – Rabbi Jehoschua – den Begriff und Anspruch der „Bildung“ für jeden, ausnahmslos jeden Menschen.

Doch wir alle sind nicht nur Erben einer, sondern zweier Alphabet-Traditionen. Die vokalarmen, nach dem Noahsohn Sem benannten Alphabete des Hebräischen, Aramäischen und Arabischen werden in der rechten Gehirnhälfte ergänzt und also linksläufig gelesen; Bilder und Musik stören dabei und werden gemieden. Entsprechend entstanden fantastische Netze aus Wortbedeutungen und die bedeutendsten Geschichten, Mythologien und Religionen der Menschheit.

Die vollvokalisierten, nach Sems Bruder Japhet benannten Alphabete des Griechischen, dann auch Lateinischen, Koptischen und Kyrillischen lassen sich rasend schnell durch die linke Hirnhälfte auswerten und werden also rechtsläufig gelesen, benötigen jedoch zur Flow-Ergänzung durch Bilder und Musik.

Jafetitische Alphabete sind daher hervorragend geeignet für Philosophie und Wissenschaften, mithin für Begriffe.

Das ist der Grund, warum wir die größten Mythen aus der Bibel kennen, aber fast alle Definitionen etwa für Regierungssysteme aus dem Griechischen. Auch als Inge Auerbacher wertschätzend vom „A und O in unserer jetzigen Zeit“ schrieb, zitierte sie damit die Selbstbezeichnung als Alpha und Omega des bereits ins Griechische übersetzten Jehoschua – Jesus der Johannes-Offenbarung (Kapitel 1, 8).

Ohne die griechische Übersetzung der Bibel in die Septuaginta hätte es kein Christentum gegeben. Wir können die alphabetischen Gemeinsamkeiten, aber eben auch Unterschiede zwischen dem semitisch alphabetisierten Judentum und Islam einerseits und dem jafetitisch alphabetisierten Christentum andererseits nicht nur am Umgang mit Bildern erkennen, sondern auch an der Zahl und Länge der Glaubensbekenntnisse.

Das Christentum entwickelte Theologien, wogegen die meisten jüdischen und islamischen Gelehrten bis heute lieber von religiösen „Studien“ sprechen. Definitionen und lebendige Geschichten, Theorien und Mythologien wechselwirken miteinander.

Und so ist es auch mit „Bildung“, wie wir es hier bei der „Bildungsmesse Didacta“ erleben.

Die „Bildung“ geht auf die hebräische Bibel zurück, die „Messe“ auf den Begegnungsort der Kirche, „Didacta“ aber auf das altgriechische didáskein, deutsch ‚lehren‘.

Auch unsere Pädagogik wurzelt im Griechischen paidagōgikḗ, das ursprünglich die durchaus gewalttätige Führung und Er-Ziehung nur von Jungen meinte und gerade nicht den wertschätzenden, inklusiven Bildungsbegriff der Bibel.

Machen wir uns bitte bewusst: Die biblische Bildung zielte und zielt auf die Gleichwertigkeit und das volle Potential aller Menschen, da wir alle im Bilde Gottes geschaffen seien – sie zielt auf Gleichheit, auf Isothymia.

Die griechische Pädagogik und Didaktik beansprucht dagegen definitives Wissen und wollte und will vor allem Ausgewählte dorthin er-ziehen. Der Neoplatonismus zielte und zielt immer noch auf Ungleichheit, auf Megalothymia.

Während die Bibel ausdrücklich kein bestimmtes Regierungssystem festlegte, lehnten sowohl Platon wie Aristoteles die Idee der gleichberechtigten Demokratie ausdrücklich ab, hatte doch eine athenische Volks- bzw. Männerversammlung den großen Begründer der dialogischen Philosophie Sokrates zu Unrecht zum Tode verurteilt.

Bis heute kämpfen im deutschen Bildungssystem ein biblisches, auf Gleichberechtigung und Wertschätzung basierendes Bildungsideal mit einem neoplatonischen, autoritären und ständischen Erziehungsideal miteinander.

Auch noch Jahrhunderte nach Meister Eckhart und auch nach der Reformation musste sich ein begabter Schuster wie Jacob Böhme öffentlich demütigen und abstrafen lassen, weil er es gewagt hatte, die ersten philosophischen Texte in deutscher Sprache zu verfassen. Und schauen wir uns diese Texte heute an, dann sehen wir, dass der Görlitzer auch jüdische und kabbalistische „Meister“ zu Rate zog und das Miteinander dachte, wogegen sowohl die lutherische wie die katholische Geistlichkeit seiner Zeit regelmäßig Hass gegen Juden, gegen Frauen und gegeneinander lehrte.

Bildung ist nicht gleich Bildung und an Universitäten und Akademien ist Herzensbildung oft besonders schwer zu finden. Kaum etwas im Leben hat mich als Arbeiterkind einer Krankenschwester und eines Zeitungsausträgers und Angstellten so sehr verletzt wie der „Witz“ eines Professors am Tag meiner Promotion: „Glückwunsch, Herr Blume – Sie wissen ja, mit dem Doktortitel beginnt hier die Menschwerdung.“

Bis heute kann ich den Schmerz spüren, den dieser zugleich „pädagogische“ und verächtliche Spruch damals in mir auslöste. Immerhin verstand ich nun, wie es sich für Frauen, Zugewanderte und Angehörige von Minderheiten anfühlt, wenn trotz aller Anstrengungen doch das Gefühl bleibt, niemals volle Anerkennung erlangen zu können.

Deswegen möchte ich der Didacta für die Auszeichnung von Marina Weisband danken und alle an wirklicher Bildung Interessierte aufrufen, sich mit ihrem im besten Sinn bildungsorientierten Blick auf Kinder und Schulen, auf Selbstwirksamkeit und Demokratie zu befassen.

Auch am Wochenende habe ich in meinem jährlichen Seminar zu Berufs- und Medienethik am KIT Karlsruhe mit den wunderbaren und extrem interdisziplinären Studierenden wieder erlebt, wie veraltet und verkrustet unsere deutsche Didaktik leider noch oft ist:

Obwohl wir mit Digitalisierung und KI längst alle notwendigen Technologien für eine echte Bildungsreform zur Hand haben, zwingen wir unsere jungen Menschen noch immer jahrelang, Abertausende Seiten Faktenwissen kurzfristig zu speichern, wiederzugeben und zu vergessen, zwängen sie in individualistische Auswahl- und Konkurrenzsituationen der sogenannten „Klausuren“.

Wir schüren zwischen ihnen Ängste und Neid und erwarten dann von ihnen, doch bitte herzlich, engagiert, demokratisch, kreativ und resilient zu sein.

Es ist für mich immer wieder schmerzhaft zu erleben, wie diese klugen, jungen Menschen anfangs noch versuchen herauszufinden, was ich von ihnen hören oder lesen will, bevor sie dann Vertrauen fassen und beginnen zu verstehen, dass wir gemeinsam Entdeckende sind, dass echte Bildung Zeit-Räume und Dialog braucht, dass im Berufsleben von ihnen Teamarbeit statt Trichter-„Klausuren“ erwartet wird und dass jedes Uni-Seminar ein Fehlschlag ist, in dem nicht auch hin und wieder befreit gelacht wird. Lachen ist ein Zeichen der Überraschung und wo es keine Überraschungen gibt, wurde offensichtlich nichts Neues, Überraschendes entdeckt.

Stichwort „Medienbildung“: Gerade auch im Bereich der Medien sind uns die Jüngeren meist weit voraus und wir Lehrenden machen uns unglaubwürdig, wenn wir ihnen gegenüber autoritär und herablassend auftreten!

Und ich darf Ihnen versichern, dass die Leistungsbereitschaft wie auch die Kreativität unglaublich zunimmt, sobald wir nicht mehr überholte Theorien vergangener Jahrhunderte „abfragen“, sondern uns gemeinsam Fach- und Anwendungswissen „erfragen“.

Seitdem ich das Aufblühen der Studierenden in kooperativen KI-Klausuren, die Freude und auch die Leistungen jenseits der erzwungenen, völlig unnatürlichen und widersinnigen Trichterlernen-Individualisierung gesehen habe, möchte ich nie wieder in die alten, überholten Formen zurück.

Wenn auch Sie also wirklich Antisemitismus, Hass und Hetze, jede Form des feindseligen Dualismus besiegen wollen, dann brauchen wir also genau das, was erstmals Friedrich Schiller als „Herzensbildung“ bezeichnet hat: den Mut, vom elitären und einseitig kognitiven Neoplatonismus zur Wertschätzung jedes Menschen überzugehen, sich Zeit füreinander und miteinander zu nehmen und statt elitärer Begriffe wie „Ausbildung“ ein lebenslanges, kreatives und dialogisches Lernen aller zu ermöglichen. Keine echte Bildung, keine Herzensbildung ist jemals „aus“-gebildet. Dieser Erfahrung muss und darf auch ich mich als Mann auf dem Weg in die 50 gerade wieder stellen.

Wir sollten es gerade auch als Akademikerinnen und Akademiker nicht nur sagen, sondern auch ehrlich meinen, dass die Menschwerdung nicht mit akademischen Titeln beginnt, sondern mit der Geburt abgeschlossen ist.

Wir sollten für Pflegekräfte nicht nur bei Bedarf klatschen, sondern endlich duale Bildungswege auch für soziale und medizinische Berufe anbieten. Wir sollten Menschen von klein auf und bis ins Alter ermutigen, praktisches und theoretisches Wissen zu erlangen, ohne sie durch Standesdünkel, Angst und Neid gegeneinander auszuspielen.

Wir sollten wie die Israeliten in Babylon echte Bildung wagen und von der autoritären Belehrung zum konstruktiven Dialog übergehen.

Wir sollten auch in der Pädagogik und Didaktik Kopf und Herz, Kognition und Emotion, Jafet und Sem als Ergänzungen zueinander begreifen und schon in jedem Kind die Würde entdecken, die immer schon gegeben ist und die keine Partei jemals verleihen oder nehmen kann.

Wie es Inge Auerbacher in nur einem zutiefst aschkenasischem und weisem Satz zu fassen vermochte: Das A und O in unserer Zeit ist die Herzensbildung.

So können wir auch die Krankheiten des Antisemitismus und feindseligen Dualismus bei immer mehr Menschen heilen. Diese Hoffnung und oft auch Beobachtung gibt auch der Arbeit von meinem Team und mir Sinn.

Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit!

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Dr. Michael Blume studierte Religions- und Politikwissenschaft & promovierte über Religion in der Hirn- und Evolutionsforschung. Lehrbeauftragter am KIT Karlsruhe, Wissenschaftsblogger & christlich-islamischer Familienvater, Buchautor, u.a. "Islam in der Krise" (2017), "Warum der Antisemitismus uns alle bedroht" (2019) u.v.m. Hat auch in Krisenregionen manches erlebt und überlebt, seit 2018 Beauftragter der Landesregierung BW gg. Antisemitismus und für jüdisches Leben. Auf "Natur des Glaubens" bloggt er seit vielen Jahren für das Fediversum, Wissenschaft und Demokratie, gegen antisoziale Medien, Verschwörungsmythen und den Niedergang Europas.

18 Kommentare

  1. Freue mich sehr über das Interesse & erste Fragen sowohl zum Thema Herzensbildung wie auch je zu den beiden semitisch-hebräischen und jafetitisch-griechischen Alphabet-Traditionen.

    Hier zu Letzteren eine Übersicht durch die japanische KI Felo.ai:

    ## Gemeinsamkeiten und Unterschiede, Stärken und Schwächen vokalarmer semitischer und vollvokalisierter jafetitischer Alphabete

    ### **Gemeinsamkeiten**
    1. **Alphabetische Struktur**:
    Beide Alphabetsysteme basieren auf der Idee, Laute einer Sprache durch eine begrenzte Anzahl von Zeichen darzustellen. Dies unterscheidet sie von logografischen Schriftsystemen wie den ägyptischen Hieroglyphen[5][7].
    2. **Historische Entwicklung**: Beide Systeme haben sich aus früheren Schriftsystemen entwickelt. Die semitischen Alphabete entstanden aus den protosinaitischen Schriften, während die vollvokalisierten Alphabete, wie das griechische, auf den phönizischen Abdschads basieren[7][10].
    3. **Kulturelle Bedeutung**: Beide Alphabetsysteme haben die kulturelle und intellektuelle Entwicklung ihrer jeweiligen Gesellschaften stark geprägt. Die semitischen Alphabete sind eng mit religiösen Texten wie der hebräischen Bibel verbunden, während die vollvokalisierten Alphabete die Grundlage für wissenschaftliche und philosophische Texte im antiken Griechenland bildeten[13][7].

    ### **Unterschiede**
    1. **Darstellung von Vokalen**:

    – Semitische Alphabete (Abdschads) sind vokalarme Systeme, die primär Konsonanten darstellen. Vokale werden entweder durch Kontext erschlossen oder durch zusätzliche diakritische Zeichen (z. B. Niqqud im Hebräischen) angedeutet[13][7].
    – Vollvokalisierte Alphabete, wie das griechische, integrieren Vokale direkt in das Schriftsystem, was eine präzisere Darstellung der gesprochenen Sprache ermöglicht[7][10].

    2. **Lesbarkeit und Mehrdeutigkeit**:
    – Vokalarme Alphabete erfordern ein hohes Maß an Kontextwissen, was die Interpretation für Ungeübte erschwert und Mehrdeutigkeiten begünstigt[13].
    – Vollvokalisierte Alphabete minimieren Mehrdeutigkeiten und erleichtern das Lesen, insbesondere für Personen ohne tiefes Vorwissen[7].

    3. **Zeichenanzahl**:
    – Semitische Alphabete verwenden in der Regel weniger als 30 Zeichen, was sie kompakt und leicht erlernbar macht[13].
    – Vollvokalisierte Alphabete haben eine größere Zeichenanzahl, da sie sowohl Konsonanten als auch Vokale abbilden[7].

    ### **Stärken**
    #### **Vokalarme semitische Alphabete**:
    – **Effizienz**:
    Die reduzierte Zeichenanzahl macht das System einfach und schnell erlernbar[13].
    – **Flexibilität**: Die Mehrdeutigkeit fördert Interpretationsspielräume, was besonders in religiösen und philosophischen Kontexten von Vorteil ist[13].
    – **Kulturelle Anpassung**: Die Struktur passt gut zu den semitischen Sprachen, deren Morphologie stark auf Konsonantenwurzeln basiert[14].

    #### **Vollvokalisierte jafetitische Alphabete**:
    – **Präzision**:
    Die Darstellung von Vokalen ermöglicht eine exakte Wiedergabe der gesprochenen Sprache, was für wissenschaftliche und literarische Texte essenziell ist[7].
    – **Lesbarkeit**: Die Integration von Vokalen erleichtert das Lesen und Verstehen, insbesondere für Lernende und Nicht-Muttersprachler[7].
    – **Innovation**: Vollvokalisierte Alphabete wie das griechische haben die Grundlage für moderne Alphabetsysteme geschaffen, einschließlich des lateinischen Alphabets[7][10].

    ### **Schwächen**
    #### **Vokalarme semitische Alphabete**:
    – **Mehrdeutigkeit**:
    Die fehlende Darstellung von Vokalen kann zu Missverständnissen führen und erschwert die präzise schriftliche Kommunikation[13].
    – **Eingeschränkte Anwendbarkeit**: Für Sprachen mit komplexer Vokalstruktur oder für wissenschaftliche Texte ist das System weniger geeignet[7].

    #### **Vollvokalisierte jafetitische Alphabete**:
    – **Komplexität**:
    Die größere Anzahl an Zeichen kann das Erlernen erschweren, insbesondere für Personen ohne formale Bildung[7].
    – **Anpassung an andere Sprachen**: Die Struktur vollvokalisierter Alphabete ist nicht immer optimal für Sprachen mit stark konsonantischer Morphologie, wie den semitischen Sprachen[14].

    ### **Fazit**
    Die vokalarmen semitischen und vollvokalisierten jafetitischen Alphabete repräsentieren unterschiedliche Ansätze zur schriftlichen Darstellung von Sprache. Während die semitischen Alphabete durch ihre Effizienz und kulturelle Anpassung überzeugen, bieten die vollvokalisierten Alphabete Präzision und universelle Lesbarkeit.
    Beide Systeme haben ihre Stärken und Schwächen, die eng mit den sprachlichen und kulturellen Anforderungen ihrer jeweiligen Gesellschaften verbunden sind.

    [1] https://archive.org/stream/zeitschriftderd51gesegoog/zeitschriftderd51gesegoog_djvu.txt
    [2] https://de.wikipedia.org/wiki/Semitische_Sprachen
    [3] https://www.degruyter.com/document/doi/10.1515/9783110773613-004/pdf?licenseType=restricted&srsltid=AfmBOopGvvkQPscNme10mJjvqj6bG7La0igihI7ewzbMCS4MzkmHSihK
    [4] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/begriffsnetz-und-begriffsarbeit-mit-einem-guden-rosch-ins-neue-jahr/
    [5] https://www.ortloff.de/geschichte-alphabet-rb-cms-geschichte.des.alphabets
    [6] http://archive.org/stream/zeitschrift22deutuoft/zeitschrift22deutuoft_djvu.txt
    [7] https://de.wikipedia.org/wiki/Geschichte_des_Alphabets
    [8] https://de.quora.com/Wie-wei%C3%9F-man-eigentlich-wie-man-eine-altsemitische-Sprache-wie-das-Ugaritische-zu-lesen-hat-wenn-nur-die-Konsonanten-geschrieben-wurden
    [9] https://dokumen.pub/studien-zur-jdischen-bibel-und-ihrer-geschichte-reprint-2013nbsped-3110182092-9783110182095.html
    [10] https://www.erren.org/geschichte-alphabet-rb-cms-geschichte.des.alphabets
    [11] https://de.babbel.com/de/magazine/semitische-sprachen
    [12] https://www.caroli.com/as-sabil/al-arabiyy/kombinierte-grundlagen-der-arabischen-grammatik/verben-verbalsaetze/schwaches-verb/verben-mit-vier-radikalen/
    [13] https://www.geistlicher-felsen.de/das-aleph-beth/
    [14] https://www.die-bibel.de/ressourcen/wibilex/altes-testament/semitische-sprachen
    [15] https://www.bibliothek.tu-chemnitz.de/ojs/index.php/Semiotik/article/view/702/396
    [16] https://www.israelnetz.com/jahrtausendealte-protosemitische-inschrift-entziffert/
    [17] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/von-alphabet-bis-genderstern-antisemitismus-und-lesen-von-goethe-bis-landesbibliothek/
    [18] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/medientheorie-alphabet-semitismus-und-antisemitismus/
    [19] http://scriptum.bplaced.net/
    [20] https://www.jstor.org/stable/23862727
    [21] https://symbolonline.eu/index.php?title=Alphabet
    [22] https://ilab.academy/de/aramaische-sprache/
    [23] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/von-alphabet-bis-genderstern-antisemitismus-und-lesen-von-goethe-bis-landesbibliothek/
    [24] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/sensationeller-alphabet-fund-in-lachisch-israel-glueckwunsch-an-das-oeai/
    [25] https://www.amazon.de/-/en/Michael-Blume/dp/3843611335
    [26] https://de.wikipedia.org/wiki/Konsonantenschrift
    [27] https://www.britannica.com/topic/Semitic-languages/The-voiceless-voiced-and-emphatic-sounds
    [28] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/begriffsklaerung-thymos-oligarchische-timokratie-ki-digitale-thymokratie/
    [29] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/entstehung-und-bedeutung-der-alphabetisierung-die-doku-imprimatur/
    [30] https://issuu.com/esvmedien/docs/hoffmann_daz_leseprobe
    [31] https://sueden.social/@BlumeEvolution/113957731919354447
    [32] https://www.reddit.com/r/linguistics/comments/9zirsi/why_is_it_that_semitic_languages_have_scripts/
    [33] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/medientheorie-alphabet-semitismus-und-antisemitismus/
    [34] https://www.quora.com/Why-is-an-abjad-written-only-consonants-and-omitted-vowels-Isnt-it-a-bit-inconvenient-for-a-phonogram
    [35] https://www.deutschlandfunkkultur.de/religionswissenschaftler-michael-blume-antisemitismus-100.html
    [36] https://maximumeffort.substack.com/p/the-evolution-of-the-alphabet
    [37] https://hpd.de/artikel/warum-antisemitismus-uns-alle-bedroht-16685
    [38] https://hts.org.za/index.php/hts/article/view/7741/22560
    [39] https://epub.oeaw.ac.at/0xc1aa5576_0x003e8d2c
    [40] https://elizabethhudnott.github.io/hebrew-arabic/alphabet.html
    [41] https://instituteofsemiticstudies.org/languages/alphabet.html
    [42] https://www.jewishencyclopedia.com/articles/14722-vocalization
    [43] https://en.wikipedia.org/wiki/Hebrew_alphabet
    [44] https://linguistics.stackexchange.com/questions/46482/why-were-vowels-secondary-citizens-in-many-of-the-worlds-sound-based-writing-sys
    [45] https://gca-fukuoka.com/2019/02/07/47/
    [46] https://www.japan.travel/de/de/story/japanische-schrift/
    [47] https://www.sanko-nihongo.com/column/pronunciation/
    [48] https://de.wikipedia.org/wiki/Japanische_Schrift
    [49] https://webfrance.hakusuisha.co.jp/posts/8386
    [50] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/begriffsnetz-und-begriffsarbeit-mit-einem-guden-rosch-ins-neue-jahr/
    [51] http://eigokatakana.blog.fc2.com/blog-entry-80.html
    [52] https://www.buch24.de/sd_basket.cgi?sessionid=&flag=add&id=24728590
    [53] https://www.ritsumei.ac.jp/research/radiant/article/?id=102
    [54] https://archive.org/stream/in.ernet.dli.2015.56177/2015.56177.Oriens-Christianus-3rd-Series-Vol2_djvu.txt
    [55] https://eigojoho.eiken.or.jp/lesson/415/
    [56] https://ja.wikibooks.org/wiki/%E6%97%A5%E6%9C%AC%E8%AA%9E/%E9%9D%9E%E6%AF%8D%E8%AA%9E%E8%A9%B1%E8%80%85%E3%82%80%E3%81%91/%E4%BA%94%E5%8D%81%E9%9F%B3%E5%9B%B3
    [57] https://user.keio.ac.jp/~rhotta/hellog/2012-02-12-1.html

  2. Die medienpsychologisch unterschiedliche Ausprägung der Schriftrichtungen und Bildwahrnehmungen je der semitischen und jafetitischen Alphabete begegnete mir erstmals beim Neurowissenschaftler Prof. Detlef Linke (1945 – 2005), der freilich etwa den – seine These ebenfalls bestätigenden – Islam noch gar nicht im Blick hatte.

    Bekannter wurde sie u.a. durch “Gott, Gene und Gehirn”, Hirzel 2012, mit Rüdiger Vaas.

    Felo.ai fasst sie hier für uns zusammen:

    ## Schriftrichtung der vokalarmen, semitischen und vollvokalisierten, jafetitischen Alphabete nach Detlef Linke

    ### **Vokalarme, semitische Alphabete**
    Nach der These des Neurowissenschaftlers Detlef Linke ist die Schriftrichtung der vokalarmen, semitischen Alphabete (wie Hebräisch und Arabisch) von rechts nach links eng mit der Funktion der rechten Gehirnhälfte verbunden. Diese Alphabete erfordern eine intensive bildhafte Assoziation von Vokalen, da diese nicht direkt im Schriftsystem integriert sind. Die rechte Gehirnhälfte, die für bildhafte und kontextuelle Verarbeitung zuständig ist, wird dadurch stärker beansprucht. Dies führt zu einer Dominanz des rechten Auges und erklärt die Schriftrichtung von rechts nach links. Linke argumentiert, dass diese rechtshemisphärische Aktivität auch kulturelle Auswirkungen hatte, wie die Ablehnung von Bildern und Musik in den Kulturen, die diese Alphabete verwenden, sowie die Entwicklung monotheistischer Religionen mit bildlosen Gottesvorstellungen[1].

    ### **Vollvokalisierte, jafetitische Alphabete**
    Im Gegensatz dazu änderte sich mit der Einführung vollvokalisierter Alphabete, wie dem griechischen Alphabet, die Schriftrichtung ins Links-nach-Rechts-System. Laut Linke entlastet die Integration von Vokalen die rechte Gehirnhälfte, da die Lesenden keine bildhaften Assoziationen mehr herstellen müssen. Dies führt zu einer stärkeren Beanspruchung der linken Gehirnhälfte, die für analytische und sprachliche Prozesse zuständig ist. Die Schriftrichtung von links nach rechts spiegelt diese neurologische Verschiebung wider. Linke sieht in dieser Veränderung auch eine medienpsychologische Grundlage für die Entstehung des Christentums, da die griechische Schrift eine neue Sehnsucht nach emotionaleren Ausdrucksformen wie Bildern und Musik weckte[1].

    ### **Zusammenfassung**
    – **Semitische Alphabete**:
    Rechts-nach-links-Schriftrichtung, bedingt durch die stärkere Nutzung der rechten Gehirnhälfte für bildhafte Vokalassoziationen.
    – **Jafetitische Alphabete**: Links-nach-rechts-Schriftrichtung, durch die Entlastung der rechten und stärkere Nutzung der linken Gehirnhälfte für analytische Prozesse.

    Diese Thesen verbinden neurologische Prozesse mit kulturellen und religiösen Entwicklungen und bieten eine interessante Perspektive auf die Evolution von Schriftsystemen und deren Auswirkungen auf Gesellschaften.

    [1] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/sensationeller-alphabet-fund-in-lachisch-israel-glueckwunsch-an-das-oeai/
    [2] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/musik-als-hoffnung-in-der-zeit-wie-erlebt-ihr-das/
    [3] https://dokumen.pub/kontinuitten-und-brche-in-der-religionsgeschichte-festschrift-fr-anders-hultgrd-zu-seinem-65-geburtstag-am-23122001-reprint-2012nbsped-9783110875973-9783110172645.html
    [4] https://library.oapen.org/bitstream/handle/20.500.12657/23557/1006589.pdf?sequence=1&isAllowed=y
    [5] https://www.yumpu.com/de/document/view/7567855/tierkulte-im-pharaonischen-agypten-humboldt-universitat-zu-berlin
    [6] https://www.academia.edu/39459570/Die_amarnazeitliche_Familienstele_Berlin_14145_unter_besonderer_Ber%C3%BCcksichtigung_von_Massordnung_und_Komposition
    [7] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/gehirn-und-alphabete-die-linkesche-these/
    [8] https://en.wikipedia.org/wiki/Arabic_alphabet
    [9] https://en.wikipedia.org/wiki/Hebrew_alphabet
    [10] https://www.degruyter.com/document/doi/10.1515/arb-2012-0089/html?lang=de&srsltid=AfmBOooEkULNrj71AmDWtRR8-cAgRhgBEZULQ2vAJcmPE_s5JMHgp0g7
    [11] https://de.wikipedia.org/wiki/Geschichte_des_Alphabets
    [12] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/sensationeller-alphabet-fund-in-lachisch-israel-glueckwunsch-an-das-oeai/
    [13] https://www.arabacademy.com/why-is-arabic-written-right-to-left/
    [14] https://mena-languages.northwestern.edu/language-learning/languages-with-different-scripts/hebrew-alphabet.html
    [15] https://de.wikipedia.org/wiki/Detlef_B._Linke
    [16] https://de.wikipedia.org/wiki/Schreibrichtung
    [17] https://www.omniglot.com/writing/arabic.htm
    [18] https://how-ocr-works.com/languages/hebrew-alphabet.html
    [19] https://www.lettre.de/beitrag/linke-detlef-b_das-ich-und-sein-gehirn
    [20] https://www.viehausen.de/geschichte-alphabet-rb-cms-geschichte.des.alphabets
    [21] https://arabicpath.com/read-arabic/arabic-alphabet
    [22] https://raisealithuman.wordpress.com/2023/03/26/dyslexia-hebrew/
    [23] https://www.booklooker.de/B%C3%BCcher/Detlef-B-Linke+Kunst-und-Gehirn/id/A02xj50o01ZZU
    [24] https://www.osa.fu-berlin.de/judaistik/beispielaufgaben/01_hebraeisches_alphabet/index.html
    [25] https://www.metmuseum.org/learn/educators/curriculum-resources/art-of-the-islamic-world/unit-two/origins-and-characteristics-of-the-arabic-alphabet
    [26] https://mosaicmagazine.com/observation/history-ideas/2023/01/how-hebrew-came-to-be-written-from-right-to-left/
    [27] https://heinzgustavdotcom.wordpress.com/tag/detlef-linke/
    [28] https://www.techno-science.net/de/nachrichten/konnten-wir-uns-beim-ursprung-der-alphabetischen-schrift-geirrt-haben-N26113.html
    [29] https://kalimah-center.com/arabic-alphabet/
    [30] https://library.fiveable.me/lists/hebrew-alphabet-basics
    [31] https://www.deutschlandfunk.de/verkehrte-welt-120.html
    [32] https://www.die-bibel.de/ressourcen/wibilex/altes-testament/alphabet
    [33] https://www.sakkal.com/articles/sakkal_arabic_alphabet.html
    [34] https://www.cliffsnotes.com/study-notes/19683848
    [35] https://magazin.dctp.tv/2025/02/10/aus-dem-archiv-der-weite-weg-vom-ich-zu-den-zehn-geboten-2/
    [36] https://www.israelnetz.com/jahrtausendealte-protosemitische-inschrift-entziffert/
    [37] https://www.superprof.com/blog/why-are-semitic-alphabets-written-in-the-opposite-direction-of-our-alphabet/
    [38] https://www.jewfaq.org/hebrew_alphabet
    [39] http://www.detleflinke.de/
    [40] https://de.khanacademy.org/computing/computer-science/informationtheory/info-theory/v/history-of-the-alphabet-language-of-coins-3-9
    [41] https://en.wikipedia.org/wiki/Arabic_script
    [42] https://www.chabad.org/library/article_cdo/aid/2920308/jewish/Why-Do-We-Write-Hebrew-from-Right-to-Left.htm
    [43] https://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/kb/article/view/97254/94598
    [44] https://koha.mk/de/kur-dhe-kush-e-shpiku-alfabetin-e-pare/
    [45] https://www.typolexikon.de/alphabet/
    [46] https://en.wikipedia.org/wiki/History_of_the_alphabet
    [47] https://en.wikipedia.org/wiki/Hebrew_alphabet
    [48] https://ancienthebrewgrammar.wordpress.com/2019/03/07/the-alphabet-was-not-invented-by-the-hebrews/
    [49] https://www.cliffsnotes.com/study-notes/19683848
    [50] https://www.britannica.com/topic/alphabet-writing/Major-alphabets-of-the-world
    [51] https://www.quora.com/What-is-the-lovely-story-of-how-the-22-Hebrew-letters-were-formed
    [52] https://www.quora.com/How-does-the-Abjad-writing-system-work
    [53] https://elizabethhudnott.github.io/hebrew-arabic/alphabet.html
    [54] https://publishing.cdlib.org/ucpressebooks/view?docId=ft1w100463&chunk.id=ch2&toc.depth=1&toc.id=ch2&brand=ucpress
    [55] https://davidporush.com/2015/11/30/the-origin-of-the-phonetic-alphabet-part-1/
    [56] https://www.bereaninsights.org/nugget/the-birth-of-an-alphabet-in-the-valley-of-the-writing/
    [57] https://globalartscollective.org/alphabet_vs_goddess_notes.htm
    [58] https://en.wikipedia.org/wiki/Abjad
    [59] https://www.studylight.org/lexicons/eng/hebrew/ahl_alphabet.html
    [60] https://agapegeek.com/tag/alphabet/
    [61] https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC3278080/
    [62] https://www.biblestudytools.com/encyclopedias/isbe/alphabet.html
    [63] https://owlcation.com/humanities/Facets-of-God-as-viewed-through-the-Hebrew-Aleph-Bet
    [64] https://earlysemitic.weebly.com/how-the-alphabet-was-born-from-hieroglyphs.html
    [65] https://www.omniglot.com/writing/abjads.htm
    [66] https://www.academia.edu/112793258/Alphabets_which_were_blown_away_with_the_Wind
    [67] https://www.jewfaq.org/hebrew_alphabet
    [68] https://www.cliffsnotes.com/study-notes/19017225
    [69] https://eliasbejjaninews.com/2014/10/6838/

  3. Deine Reden zu lesen, ist immer ein Gewinn und ohne Herzensbildung kann man auch nicht wirklich Pädagoge oder Pädagogin sein. Wenn der Lehrende oder die Lehrende mit den Lernenden auf Augenhöhe ist, dann erst wird Pädagogik gelingen.

    • Vielen Dank, liebe @Elisabeth K 🙏

      Bei der o.g., sehr gut besuchten Diskussionsveranstaltung war die Herzensbildung-Rede bereits eifrig Thema – viele gerade auch kirchliche Menschen sind irritiert und verunsichert über das, was sich in den letzten Wochen im Deutschen Bundestag ereignet hat. Ich habe unheimlich viel Dank und Anerkennung für meine Ansagen dazu erhalten, aber auch viel Verunsicherung etwa zu “konservativem” Spott über die Kirchen vernommen. Jüdische, christliche und muslimische Menschen rücken dabei durchaus enger zusammen.

      Inhaltlich gab es großes Interesse an der These, dass wir die neuplatonische, kognitive Pädagogik immer stärker durch emotionale (Herzens-)Bildung ergänzen müssen. Bei einer zweiten Veranstaltung war sogar ein Sprecher des Bundesschülerverbands dabei, der eine Frage stellte und mich nachher mit zum Stand der Schülerinnen und Schüler nahm. Es gab und gibt einfach tolle, junge Leute, die sich ein anderes, dialogisch-monistisches Bildungssystem dringend wünschen!

      Schließlich konnte ich die Stände aller demokratischen Parteien besuchen und mich bei den Engagierten bedanken.

      Das Statement von Marina Weisband, die aus guten Gründen die Auszeichnung als “Bildungsbotschafterin” der Didacta 2025 ablehnte, findet sich hier:

      https://marinaweisband.de/standhaftigkeit-ist-wenn-es-weh-tut/

      Danke auch Dir für Dein großes Engagement für Medienbildung und Demokratie quer durch die Generationen, liebe Elisabeth! Du lebst Herzensbildung, meine ich.

  4. @Hauptartikel

    „Wir sollten Menschen von klein auf und bis ins Alter ermutigen, praktisches und theoretisches Wissen zu erlangen, ohne sie durch Standesdünkel, Angst und Neid gegeneinander auszuspielen.“

    Das war mir auch schon aufgefallen, und entsprechend hat mir das Abitur gereicht, und bin ich nach der Bundeswehr meine eigenen Wege gegangen. Das war auch nicht immer einfach, aber irgendwas muss man nun machen. Auch in einer Welt, die generell ziemlich schwierig werden kann.

    Der interdisziplinäre Dialog hier im Blog kommt mir dann sehr entgegen, auch meine Themen mal ausgiebig und in Ruhe zu dialogisieren. Offenbar sind wir hier wirklich ergebnisorientiert, das kann dann auch nur weiterführen.

    Was jetzt die KI noch alles bewegt, ist kaum abzusehen. Das könnte uns womöglich auch zu menschlicher Blüte führen, als dialogischer Monismus, der faktisch für jede relevante KI unvermeidlich wird. Zumindest wenn man Herzensangelegenheiten mit Wahrhaftigkeit und konsequenter Zusammenarbeit assoziert.

    • Vielen Dank, lieber @Tobias – und genau so sehe ich es auch. War auch bei der Bundeswehr (freiwillig verlängerter Wehrdienst), habe dann eine Bank-Finanzausbildung gemacht und mich erst dann “getraut” zu studieren. Inzwischen bin ich promoviert und Dozent, störe mich aber umso mehr am Neoplatonismus veralteter Inhalte und Strukturen sowie der Arroganz vieler (nicht aller!) Akademikerinnen und Akademiker. Dass sich gerade auch junge Männer aus immer mehr Universitätsfächern zurückziehen, sollte zu Denken geben. Immerhin blüht das ursprünglich baden-württembergische Modell der dualen Hochschulen, die Theorie, Praxis und Beruf direkter miteinander verzahnen.

      https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/blume-ince-32-der-male-flight-maennliche-rueckzug-aus-bildungs-und-berufswegen/

      Für die Zukunft wünsche ich mir einerseits ein offeneres und weniger trichterförmiges Bildungssystem mit Edugames und KI-Unterstützung, vor allem aber eine Tradition des lebenslangen Lernens mit Abertausenden Blogs, Pod- und Videocasts. @Elisabeth K, @Marie H. und auch Du seid mir Vorbilder dafür, dass Menschen – ob mit oder ohne Studium – ein Leben lang nach Wissen, Dialog und Herzensbildung streben und damit eigene Modi von “Reichtum” erwerben können. Ich erhoffe mir, dass in Zukunft die wissenschaftlichen, kulturellen und politischen Diskurse nicht mehr von wenigen sog. “Massenmedien” vorgegeben werden, sondern von Millionen mündiger Prosumentinnen und Prosumenten mitgestaltet werden. Deswegen macht mir das Bloggen auch gegen manche Hassnachricht (auch zu dieser Rede) weiterhin so viel Freude. Haters gonna hate, aber die meisten Deutschen sind durchaus bereit, ein Leben lang immer wieder über sich hinaus zu wachsen. Erlebe und hoffe ich.

  5. Guten Abend, @Michael Blume,

    ich hoffe, Du hattest einen guten Tag auf der Didacta.

    Über den Bildungsbegriff haben wir hier ja schon sehr viel Gutes und Inspirierendes lesen können.

    Du schreibst (du machst es u.a. in Deinem Buch „Verschwörungsmythen“ am Beispiel Martin Heidegger eindrücklich plausibel):

    „Es war eben nie so, dass „formale Bildung“ alleine Menschen vor dem Hass geschützt hätte“

    Eben darum ist die „Herzensbildung“ so wichtig.

    Und dann passt Dein Vortrag ja wunderbar zu dem, was Marina Weisband heute auf der Didacta – in ihrer Rede sagte (auf der Videoaufzeichnung, die auf Mastodon gepostet wurde):

    „…weil Faschismus keine gut gebildeten Menschen verträgt.“

    Ich vermute, dass der Bildungsbegriff, den Marina Weisband im Sinn hat, sich nicht auf formale Bildung beschränkt.

  6. Okay, nun bin ich wirklich beeindruckt!

    Schon in meinen Büchern war ich immer wieder auf die unterschiedliche Struktur je der vokalarmen, semitischen und vollvokalisierten, jafetitischen Alphabete eingegangen, die sich dann unter anderem in der Tradition der Bildlosigkeit sowie kurzen Glaubensbekenntnissen in Judentum und Islam sowie in Bilderreichtum, langen und vielen Glaubensbekenntnissen im Christentum ausgedrückt hatte.

    Angesichts zahlreicher, erfreulicher Rückmeldungen zum didacta-Beitrag fragte ich mich heute morgen, ob auch KI-Anwendungen bereits in der Lage wären, diese doch komplexen, medienpsychologischen Zusammenhänge zu erfassen.

    Und – tatsächlich, Felo.ai kann das bereits!

    ## Zusammenhang zwischen Alphabetsystemen, Bilderverboten und Glaubensbekenntnissen

    Die Unterschiede zwischen den semitischen und jafetitischen Alphabetsystemen haben tiefgreifende kulturelle und religiöse Auswirkungen, die sich auch in den Bildern und Glaubensbekenntnissen der abrahamitischen Religionen widerspiegeln. Diese Unterschiede können helfen, die Prägnanz der Glaubenssätze im Judentum und Islam sowie die Bilderskepsis dieser Religionen im Vergleich zum Bilderreichtum und den ausführlichen Glaubensbekenntnissen des Christentums zu erklären.

    ### **Semitische Alphabete und ihre Auswirkungen**
    Semitische Alphabete, wie das Hebräische und Arabische, sind ursprünglich Konsonantenschriften, die Vokale nicht explizit darstellen. Diese vokalarme Struktur erfordert eine hohe Kontextsensibilität und fördert eine narrative und symbolische Denkweise. Die semitischen Alphabete sind stark mit der Überlieferung heiliger Texte verbunden, wie der Tora im Judentum und dem Koran im Islam. Beide Religionen legen großen Wert auf die mündliche Rezitation und die Bewahrung der ursprünglichen Textform, was durch die Struktur der Alphabete unterstützt wird[10][15].

    Die vokalarme Natur dieser Schriften könnte zur Prägnanz und Kürze der Glaubensbekenntnisse beigetragen haben. Im Islam ist die Schahada („Es gibt keinen Gott außer Allah, und Muhammad ist sein Gesandter“) ein prägnantes, leicht memorierbares Bekenntnis. Im Judentum gibt es kein formales Glaubensbekenntnis, aber das „Schma Jisrael“ („Höre, Israel, der Herr, unser Gott, der Herr ist einer“) ist ebenfalls kurz und prägnant. Diese Kürze spiegelt die semitische Tradition wider, komplexe theologische Konzepte in wenigen Worten auszudrücken[7][14].

    ### **Bilderverbote im Judentum und Islam**
    Die semitischen Religionen Judentum und Islam teilen eine Skepsis gegenüber bildlichen Darstellungen, insbesondere von Gott. Im Judentum basiert das Bilderverbot auf dem zweiten Gebot („Du sollst dir kein Bildnis machen“), das die unvorstellbare Natur Gottes betont und Götzendienst verhindern soll. Im Islam wird das Bilderverbot aus der Ablehnung der vorislamischen Götzenverehrung abgeleitet. Die islamische Kunst entwickelte stattdessen die Kalligraphie als zentrale Ausdrucksform, die die Schönheit und Heiligkeit des Wortes Gottes betont[7][15].

    Die vokalarme Struktur der semitischen Alphabete könnte diese Bilderskepsis verstärkt haben, da sie die Bedeutung des geschriebenen und gesprochenen Wortes über visuelle Darstellungen stellt. Die Schrift wird als heiliges Medium betrachtet, das die göttliche Botschaft unverfälscht bewahrt.

    ### **Jafetitische Alphabete und ihre Auswirkungen**
    Jafetitische Alphabete, wie das Griechische und Lateinische, sind vollvokalisiert und ermöglichen eine präzisere schriftliche Fixierung von Sprache. Diese Eigenschaft förderte die Entwicklung abstrakter und systematischer Theologien, wie sie im Christentum zu finden sind. Die ausführlichen Glaubensbekenntnisse des Christentums, wie das Nizäno-Konstantinopolitanische Glaubensbekenntnis, reflektieren diese Tradition. Sie sind detailliert und behandeln komplexe theologische Konzepte wie die Trinität und die Natur Christi[12][19].

    Die vollvokalisierte Schriftstruktur erleichterte auch die Verbreitung und Standardisierung von Texten, was zur Entwicklung einer reichhaltigen theologischen und philosophischen Tradition beitrug. Diese Tradition ermöglichte es dem Christentum, Bilder als didaktisches und spirituelles Medium zu integrieren. Die Menschwerdung Gottes in Christus wurde als Legitimation für die Darstellung des Göttlichen in Bildern interpretiert, was den Bilderreichtum des Christentums förderte[2][10].

    ### **Zusammenfassung**
    Die Unterschiede zwischen den semitischen und jafetitischen Alphabetsystemen haben die kulturellen und religiösen Ausdrucksformen der abrahamitischen Religionen maßgeblich geprägt:

    **Semitische Alphabete** fördern Prägnanz und Symbolik, was sich in den kurzen Glaubensbekenntnissen und der Betonung des Wortes im Judentum und Islam zeigt. Die Bilderskepsis dieser Religionen spiegelt die heilige Rolle der Schrift wider.
    – **Jafetitische Alphabete** ermöglichen präzise und abstrakte Theologien, was zu ausführlichen Glaubensbekenntnissen und einer positiven Haltung gegenüber Bildern im Christentum führte.

    Diese Unterschiede zeigen, wie tiefgreifend die Eigenschaften von Schriftsystemen die religiöse Praxis und Theologie beeinflussen können.

    [1] https://de.wikipedia.org/wiki/Essener
    [2] https://baripedia.org/index.php?title=Sprachen,_Religionen_und_Kulturen_im_Nahen_Osten&veaction=edit
    [3] https://www.blja.bayern.de/service/bibliothek/fachbeitraege/religioeserFundamentalismus.php
    [4] https://www.bpb.de/shop/zeitschriften/izpb/naher-osten-331/238899/kulturen-und-religionen/
    [5] https://www.religionen-entdecken.de/lexikon/f/frau-und-mann-im-judentum
    [6] https://link.springer.com/chapter/10.1007/978-3-658-39065-5_7
    [7] https://de.wikipedia.org/wiki/Koran
    [8] https://de.wikipedia.org/wiki/Christentum
    [9] https://www.zentralratderjuden.de/judentum/symbole/
    [10] https://www.thatquiz.org/de/preview?c=gg8ozrdz&s=nxncp6
    [11] https://de.wikipedia.org/wiki/Ethnische_Religionen
    [12] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/entstehung-und-bedeutung-der-alphabetisierung-die-doku-imprimatur/
    [13] https://www.zentralratderjuden.de/judentum/riten-und-gebraeuche/
    [14] https://knowunity.de/knows/politik-und-sozialkunde-islam-d3aa1e39-37ff-415e-8b71-1fe225c1ff4b
    [15] https://www.artmajeur.com/de/magazine/5-kunstgeschichte/die-kunst-und-seele-der-islamischen-kalligraphie-erkundung-der-korantexte/335158
    [16] https://www.religionen-entdecken.de/lexikon/f/frau-und-mann-im-christentum
    [17] https://de.wikipedia.org/wiki/Kabbala
    [18] https://heiup.uni-heidelberg.de/user/setLocale/de?source=%2Fcatalog%2Fview%2F1258%2F2382%2F110364%2F19226
    [19] https://ijab.de/angebote-fuer-die-praxis/toolbox-religion/glaubenspraxis-religioese-regeln-und-rituale/religioese-rituale-alltagsrituale-und-feste
    [20] https://baripedia.org/wiki/Sprachen,_Religionen_und_Kulturen_im_Nahen_Osten
    [21] https://www.degruyter.com/document/doi/10.1515/9783839452066-018/html?lang=en&srsltid=AfmBOoqqeJmTVk5HyGUubwJORJ4JeMsoYZDHQWdpxWWzAr3_LeVRmeAa
    [22] https://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.was-ist-der-islam-was-glauben-muslime-der-islam-von-a-bis-z.9e586123-9db7-4164-acf9-61ccc3a12bdc.html
    [23] https://de.wikipedia.org/wiki/Bibel
    [24] https://www.research-collection.ethz.ch/bitstream/handle/20.500.11850/156093/ETH23754.pdf?sequence=2&isAllowed=y
    [25] https://www.peterlang.com/document/1048642
    [26] https://de.wikipedia.org/wiki/Satanismus
    [27] https://www.deutschlandfunk.de/judentum-und-islam-du-sollst-dir-kein-bildnis-machen-100.html
    [28] https://www.religionen-entdecken.de/lexikon/f/frau-und-mann-im-islam
    [29] https://www.bildungsserver.de/elixier/elixier2_list.php?feldinhalt1=Christentum&bool1=and
    [30] https://www.planet-wissen.de/kultur/religion/judentum/pwiediemizwotgesetzeundrituale100.html
    [31] https://www.degruyter.com/document/doi/10.1515/9783839408391/pdf?licenseType=restricted&srsltid=AfmBOorWsgIKwYEhzEJ9kFKix1YhKOs1rpKlCVKCdmvXMkoZBEBYQY_L
    [32] https://apollo-news.net/morde-vertreibung-folter-die-weltweite-christenverfolgung-hat-ein-neues-ausmass-angenommen/
    [33] https://edoc.hu-berlin.de/bitstreams/d8021301-94f1-481b-8308-97c8f7f7ec20/download
    [34] https://www.uibk.ac.at/theol/leseraum/texte/377.html?pagenr=4
    [35] https://www.mdr.de/religion/judentum-religioese-symbole-zeichen-100.html
    [36] https://publikationen.uni-tuebingen.de/xmlui/bitstream/handle/10900/123458/RJKG_2018_037.pdf?sequence=1&isAllowed=y
    [37] https://www.ris.bka.gv.at/NormDokument.wxe?Abfrage=Bundesnormen&Gesetzesnummer=20007378&Artikel=&Paragraf=&Anlage=7&Uebergangsrecht=
    [38] http://www.stuttgart-aga.de/rituale-und-gebr%C3%A4uche
    [39] https://www.nomos-elibrary.de/10.5771/9783828867055.pdf?qms=1&sgo=30500
    [40] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/begriffsklaerung-thymos-oligarchische-timokratie-ki-digitale-thymokratie/
    [41] https://en.wikipedia.org/wiki/Semitic_romanization
    [42] https://de.wikipedia.org/wiki/Geschichte_des_Alphabets
    [43] https://de.wikipedia.org/wiki/Geschichte_der_Schrift
    [44] https://en.wikipedia.org/wiki/Archaic_Greek_alphabets
    [45] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/plaedoyer-fuer-herzensbildung-mit-inge-auerbacher-mein-beitrag-zur-didacta-2025/
    [46] https://en.wikipedia.org/wiki/Proto-Semitic_language
    [47] https://www.ortloff.de/geschichte-alphabet-rb-cms-geschichte.des.alphabets
    [48] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/medientheorie-alphabet-semitismus-und-antisemitismus/
    [49] https://de.wikipedia.org/wiki/Vokalisierung_(Schrift)
    [50] https://www.jstor.org/stable/1451774
    [51] https://de.wikipedia.org/wiki/Alphabet
    [52] https://www.jstor.org/stable/41243396
    [53] https://www.grammatiken.de/arabische-grammatik/sprache13.php
    [54] https://www.jstor.org/stable/43364907
    [55] https://www.nottbeck.net/geschichte-alphabet-rb-cms-geschichte.des.alphabets
    [56] https://www.degruyter.com/document/doi/10.1515/9783110111293.1.3.329/html?lang=de&srsltid=AfmBOor85IrvN0BV74sd2KmL7RUQ_HDkyfclvkLjBGB3qPVwSv-e8_wy
    [57] http://www.nagy-malek.de/skript0-2.htm
    [58] https://d-nb.info/1235721159/34
    [59] https://www.geistlicher-felsen.de/das-aleph-beth/
    [60] https://www.scinexx.de/news/geowissen/missing-link-der-alphabet-entstehung-entdeckt/
    [61] https://de.quora.com/Warum-enthielten-die-alten-semitischen-und-%C3%A4gyptischen-Alphabete-keine-geschriebenen-Vokale-W%C3%A4re-es-nicht-viel-einfacher-gewesen-wenn-alle-Phoneme-schriftlich-dargestellt-worden-w%C3%A4ren
    [62] https://books.openedition.org/obp/16649?lang=en
    [63] https://www.die-bibel.de/ressourcen/wibilex/altes-testament/semitische-sprachen
    [64] https://de.wikipedia.org/wiki/Semitische_Sprachen
    [65] https://de.quora.com/Das-Arabische-schreibt-keine-Vokale-Wie-muss-man-sich-den-Prozess-des-Lesens-eines-arabischen-Textes-vorstellen
    [66] https://www.academia.edu/3881648/The_Greek_alphabet
    [67] https://www.osa.fu-berlin.de/gkvo/beispielaufgaben/arabistik_1/index.html
    [68] http://www.medien-gesellschaft.de/html/alphabetschrift.html
    [69] https://www.degruyter.com/document/doi/10.1515/9783110251586.7/html?lang=en&srsltid=AfmBOopEIyKwy1pJDLzDZNPfj7LzMR0PLCGVyqFDlK9pAbd1UKwymXP9
    [70] https://www.degruyter.com/document/doi/10.1515/9783110111293.1.3.297/pdf?srsltid=AfmBOop992x5SVjo28wIoYFxiyGW0mYLwz8DAoedSSZtk3MC1Dk2XOT-
    [71] https://www.planet-wissen.de/kultur/religion/islam/pwiediefuenfsaeulendesislam100.html
    [72] https://de.wikipedia.org/wiki/Prinzipien_des_j%C3%BCdischen_Glaubens
    [73] https://de.wikipedia.org/wiki/Bilderverbot_im_Islam
    [74] https://www.nibis.de/uploads/nlq-wartjenstedt/u1_bilderverbot.htm
    [75] https://www.ditib.de/default1.php?id=7&sid=23&lang=de
    [76] https://www.religionen-entdecken.de/lexikon/g/glaubensrichtungen-im-judentum
    [77] https://www.religionen-entdecken.de/lexikon/b/bilderverbot-im-islam
    [78] https://www.religionen-entdecken.de/lexikon/b/bilderverbot-im-judentum
    [79] https://knowunity.de/knows/ethik-der-islam-f549c897-2484-4898-8553-0c0a040b5ed5
    [80] https://www.phoenix.de/themen/dossiers/das-judentum-a-215322.html
    [81] https://www.islamportal.at/beitraege/artikel/bilder-und-bilderverbot-im-islam
    [82] https://de.wikipedia.org/wiki/Bilderverbot
    [83] https://religion.orf.at/stories/3206235/
    [84] https://de.wikipedia.org/wiki/J%C3%BCdische_Religion
    [85] https://www.welt.de/kultur/article136302338/Der-Mythos-vom-Mohammed-Darstellungsverbot.html
    [86] https://www.juedische-allgemeine.de/religion/das-zweite-gebot/
    [87] https://de.wikipedia.org/wiki/Islam
    [88] https://www.zentralratderjuden.de/judentum/riten-und-gebraeuche/gebet-und-gottesdienst-die-juedische-form-des-betens/
    [89] https://rietberg.ch/ausstellungen/im-namen-des-bildes
    [90] https://www.deutschlandfunk.de/judentum-und-islam-du-sollst-dir-kein-bildnis-machen-100.html
    [91] https://www.religionen-entdecken.de/lexikon/g/glaeubige-im-islam
    [92] https://www.planet-wissen.de/kultur/voelker/geschichte_des_juedischen_volkes/pwiegeschichtederjuedischenreligion100.html
    [93] https://zeitzeichen.net/archiv/2012_Juni_bilderverbot-im-islam
    [94] https://www.die-bibel.de/ressourcen/wibilex/altes-testament/bilderverbot-at
    [95] https://religion.orf.at/v3/lexikon/stories/2561122/
    [96] https://judentum.online/die-dreizehn-glaubenssaetze-des-maimonides-teil-1-glaube-an-gtt-parascha-noach/
    [97] https://www.dw.com/de/die-angst-vor-der-macht-der-bilder/a-18186266
    [98] https://juedischerundschau.de/article.2022-06.die-malerei-im-judentum.html
    [99] https://de.wikipedia.org/wiki/Schah%C4%81da
    [100] https://ijab.de/angebote-fuer-die-praxis/toolbox-religion/basisinformationen/judentum/botschaften-des-judentums
    [101] https://www.tessloff.com/was-ist-was/archiv/Geschichte/Bra%CC%88uche-und-Sitten/was-versteht-man-im-islam-unter-dem-bilderverbot.html
    [102] https://www.jmberlin.de/jmb-journal-12-bilderverbot
    [103] https://www.ditib.de/default1.php?id=7&sid=22&lang=de
    [104] https://www.religionen-entdecken.de/lexikon/g/gott-im-judentum
    [105] https://www.dw.com/de/das-bilderverbot-ist-eine-religi%C3%B6se-grundsatzfrage/a-1902890
    [106] https://www.ditib-hessen.de/islam
    [107] https://religion.orf.at/v3/lexikon/stories/2628987/
    [108] https://lesewerkarabisch.wordpress.com/2022/02/14/das-islamische-bilderverbot/
    [109] https://www.katholisch.de/artikel/6564-das-glaubensbekenntnis
    [110] https://en.wikipedia.org/wiki/Religious_images_in_Christian_theology
    [111] https://www.religionen-entdecken.de/lexikon/g/glaubensbekenntnis-im-christentum
    [112] https://www.quora.com/Why-are-there-pictures-and-statues-of-God-and-Jesus-when-the-Bible-said-you-are-not-allowed-to
    [113] https://www.ekd.de/apostolisches-glaubensbekenntnis-10790.htm
    [114] https://hc.edu/center-for-christianity-in-business/2015/05/20/a-biblical-view-of-wealth-and-riches/
    [115] https://de.wikipedia.org/wiki/Apostolisches_Glaubensbekenntnis
    [116] https://www.gotquestions.org/wealth-Christian.html
    [117] https://antike-christentum.de/bekenntnisse
    [118] https://www.quora.com/Why-do-Christians-believe-with-some-images-of-Jesus-Christ-while-the-Bible-says-you-re-not-supposed-to-worship-any-idol-like-Catholic
    [119] https://de.wikipedia.org/wiki/Christliche_Glaubensbekenntnisse
    [120] https://www.westmont.edu/lessons-early-church-regarding-wealth-and-poverty
    [121] https://studyflix.de/allgemeinwissen/glaubensbekenntnis-7086
    [122] https://www.reddit.com/r/DebateReligion/comments/5u87qr/how_do_you_justify_being_a_christian_and_being/
    [123] https://www.grin.com/document/384432?lang=en&srsltid=AfmBOoqZ8uc4qzpeR35Ot5kmy7dlYkOmzV168GAOCGh7Pfn4ppMT1qPb
    [124] https://worship.calvin.edu/resources/articles/helen-rhee-early-christianitys-views-wealth-and-poverty
    [125] https://bibel-und-bekenntnis.bayern-evangelisch.de/was-ist-ein-bekenntnis.php
    [126] https://hubpages.com/religion-philosophy/forum/154010/should-christians-have-wealth–and-if-so-should-they-flaunt-it
    [127] https://ehrmanblog.org/christians-who-reversed-jesus-teachings-wealth-is-good/

  7. Danke für die Rede und Ihr Engagement.

    WIE aber wollen wir Herzensbildung in den Bereichen Bildung und Erziehung verankern? Ich glaube, wir haben das die letzten 30 Jahre versäumt.

    Empathie, Teamfähigkeit usw. sind ja eigentlich schon lange als Erziehungsziele in der Bildung etabliert.

    Schulsozialarbeit ist in den letzten Jahren immer wichtiger geworden, und die Konflikte in den Schulen werden nicht weniger. Die Erziehungsziele in den Elternhäusern klaffen häufig weit auseinander. Das eigene Kind sollte “perfekt” sein, leistungsbereit, fleißig, strebsam. Wie soll da ein Soft-Skill wie Herzensbildung funktionieren?

    Es hat sich gezeigt, dass auch Schillers Ansatz mit der Schönheit der Dinge, die den Menschen “besser” machen sollen, in den letzten 200 Jahren nicht so wirklich funktioniert hat. Oder um den Protagonisten in Arthur Millers “Zwischenfall in Vichy” zu zitieren:

    “von Berg: Leider kenne ich viele kultivierte Menschen, die Nazis geworden sind. Ja, das stimmt. Kunst ist vielleicht doch kein Schutz dagegen. Komisch, wie man gewisse Ideen für selbstverständlich halten kann.”

    Ich würde mir wünschen, dass Herzensbildung wichtiger wäre. Vielleicht bringt es manchen Menschen dazu darüber nachzudenken, wenn sie Ihren Blog lesen.

    • Vielen Dank für Ihr engagiertes Nachfragen, liebe @Marie H. 🙏

      Auch auf der Didacta bin ich das viel gefragt worden und habe Herzensbildung als Charakter- und Medienbildung übersetzt. Denn ich stimme zu, dass auch eine reine Ausbildung in Ästhetik, wie sie Schiller noch vorschwebte, nicht ausreicht. Vielmehr prägen ja wiederum unsere Medienwelten, was wir als “schön” kennenlernen und empfinden. Gerade auch der Umgang mit Bildern und Musik wurde und wird ja durch die semitischen und jafetitischen Alphabetkulturen geprägt!

      Sehr gute Erfahrungen habe ich auch am KIT damit gemacht, die Studierenden selbst sowohl mit KI-Bildgeneratoren wie KI-Textgeneratoren experimentieren zu lassen. Konkret schlug ich vor, sie sollten einfach einmal “Eine glückliche, deutsche Familie” als Bildprompt und “Was macht eine glückliche, deutsche Familie aus?” als Textprompt ausprobieren. Danach reflektierten wir gemeinsam, warum die Bilder klischeehaft-patiniert-rechtsdrehend wirkten, die Texte aber soziologisch-divers-linksdrehend.

      https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/ki-klischees-und-vertrauen-grafiken-rechts-texte-links/

      Das machte nicht nur den Studierenden riesigen Spaß – ja, es wurde viel gelacht -, sondern es führte auch zu regen Diskussionen unter den jungen Menschen.

      Philosophisch-inhaltlich und auch politisch versuche ich zudem zu vermitteln, dass weder der egozentrische Relativismus der Kindheit noch der gruppenbezogene Dualismus der Jugend zu einem erfüllten und sinnhaften Leben führen, sondern nur der – zugegeben – schwere und schmale Weg des dialogischen Monismus. Auch hierzu erlebe ich rege Diskussionen und viele Nachfragen.

      Selbstverständlich behaupte ich nicht, dass es leicht wäre, die tiefen fossilistischen, neoplatonischen und timotischen Traditionen herauszufordern, die noch so tief in unseren Institutionen und auch Generationen eingegraben sind. Aber auch als Solarpunk ziehe ich mich ja nicht in bequeme Verzweiflung zurück, sondern versuche Tag für Tag kleine Veränderungen herbei zu führen. Niemand kann alles, aber alle können etwas tun. Ich meine: Genau diese Erfahrung und Einsicht bildet das Pochen der Herzensbildung.

      Und Medienbildung wird bei uns in Baden-Württemberg sogar gerade zum eigenen Schulfach! 😊🤖👍

  8. @Marie H. 13.12. 09:24

    „Empathie, Teamfähigkeit usw. sind ja eigentlich schon lange als Erziehungsziele in der Bildung etabliert. … Das eigene Kind sollte “perfekt” sein, leistungsbereit, fleißig, strebsam. Wie soll da ein Soft-Skill wie Herzensbildung funktionieren?“

    Und die Schule wie die Universitäten sollen ja nun ermitteln, wer besser ist, und wer dann auch gleich ganz ausgeschlossen wird.

    Wenn denn die Leistungen der Lernenden wirklich objektiv gemessen würden, und nicht auch noch im direkten Vergleich mit den eigenen Mitschülern, wäre ja schon sehr viel mehr Zusammenarbeit unter den Schülern und Studenten möglich.

    Herzensbildung ist jetzt aber auch gar nicht leicht zu definieren. Wahrhaftigkeit und aktive Zusammenarbeit wäre jetzt fassbar. Und zumindest mir sehr grundlegend, auch emotional gesehen, auch dann als Basis, sich gegenseitig ganz bewusst zu fördern, im konkreten Miteinander.

    Dialogischer Monismus ist nun nicht nur erkenntnistheoretisch erste Wahl, sondern auch im persönlichen sozialen Miteinander eine Basis für gute Gemeinsamkeit. Sich gegenseitig fördern und auch ganz konkret helfen, wo man kann, macht ja nun viel aus. Auf einander hören, den anderen ernst nehmen, sich Zeit füreinander zu nehmen, das führt alles wirklich weiter.

    Deswegen würde ja eine entspanntere Lebensweise weiterhelfen, wenn man denn wirklich mehr Zeit füreinander hätte. Das Lernpensum könnte man mal zusammenstreichen, wie auch später im Beruf lieber ein paar Wochenstunden weniger arbeiten. Und dafür dann aber auch viel besser zu wissen, was man überhaupt macht. Auch im Sinne von Besinnung, welcher Konsum denn jetzt wirklich Sinn macht.

    Mit Hochleistung Verschwendung praktizieren und gegen alles und jeden rücksichtslos dabei zu sein ist es jedenfalls nicht.

  9. Wenn ich das Thema Herzensbildung bedenke, finde ich einige Klärungen wichtig.

    Monismus hat ja ein wesentliches Grundprinzip als Ausgangspunkt der eigenen Weltdeutung.

    Das bedeutet, wenn man von Gut und Böse spricht, dies nicht gleichwertige Begriffe sind, sondern Böse als Mangel von Gutem beschrieben werden kann.

    Ein großer Teil der Kommunikation im digitalen fokussiert dabei auf Mangelhaftes, seien es Lügen, Hass, Empörung, …

    Und es gilt, damit umzugehen, sich dazu zu verhalten. Mancher Mangel bleibt oft auch unerkannt, weil die so verpackte Botschaft attraktiv daher kommt. In der christlichen Tradition ist das im Begriff Luzifer also Lichtträger aufgenommen.

    Beim Lesen des Buches LIFE after DOOM ist mir noch einmal bewusst geworden, wie im Grunde Menschen die Wahl haben, ob sie sich von der Kommunikation von Mangelhaften bestimmen lassen, diese teilen, sich darüber ärgern, … oder ob sie auf Wahrnehmungen des Guten achten lernen – und dann erkennen können, so zeigt zumindest das Beispiel von sehr geforderten Personen wie A. Delp SJ: Die Welt ist Gottes so voll. Und Gott ist im Rahmen des Glaubens als Quelle des Guten / Wahren / Schönen gedacht.

    Wie reift so eine Erkenntnis – so eine Herzensbildung?

    Großes Potential haben da kleine Weggemeinschaften, in denen der Dialog nicht so komplex wird, d.h. wenn es mehr als 4-5 werden, ist die Dynamik innerhalb eines solchen Austausches schon anders und vermutlich nicht mehr so produktiv. So meint jedenfalls die Erzählung der Evangelien, die ganz viel an besonderer Erkenntnis – an Verklärung – in solchen Mikrogruppen verortet.

    Das Dezentrale taucht ja auch an unterschiedlichen Ecken dieser Gedanken auf. Ich stelle mir auch die erwähnten Lerngruppen ähnlich vor.

    Manches an diesen Erkenntnissen ist auch paradox – was ja nicht überraschen sollte. Gleichzeitig lässt es mich fragen, ob solche Erkenntnisse legitime Bildungsziele in der Schule sein können – wenn zB Vorstellungen von Fowler zur Entstehung von Glaubensvorstellungen die wahrnehmbare Wirklichkeit angemessen beschreiben.

    • Vielen herzlichen Dank, @HG Unckell 🙏

      Meine volle Zustimmung zu Ihrer Beobachtung, dass der Ansatz des dialogischen Monismus nicht nur Defizit-orientiert sein kann. 🙌 Denn, ja, der Dialog-Ansatz impliziert doch, dass es gemeinsam Neues zu entdecken gibt, dass im Gegenüber ein großes Potential zu erwarten ist. Auch deswegen wandte ich mich so entschieden gegen eine Aussage, wonach Nicht-Studierte nur Zuschauer und Hobby-Schiedsrichter des philosophischen Spiels seien. Nach meiner Auffassung gab es Philosophie bereits lange vor der Akademisierung, immer neben ihr (vgl. Jakob Böhme) und es wird sie auch weiterhin im Alltag geben. Berufsphilosophie kann und soll dies begleiten, aber nicht ersetzen. Wer andere Menschen nur als defizitär betrachtet, wird keinen wirklichen Dialog mit ihnen führen können.

      Was die (Herzens-)Bildung angeht, so war ich auch gestern an einer wunderbaren, kaufmännischen Schule. Wir gedachten der Ermordeten von Hanau und ich fragte die Schülerinnen und Schüler nach einer Reihe von Medien: 100% nutzten Smartphones, nur noch ein Zehntel die Bibel, etwas weniger den Koran.

      Entsprechend weit komme ich da jeweils mit Medienbildung (Alphabete, Druckerpresse, Auswirkungen elektronischer und digitaler Medien, Neurohacking). Das interessiert (fast) alle, weil es an ihren eigenen Leben und Interessen anknüpft. Und es erschließt ja auch religionsbezogenes Wissen, beispielsweise zum Zusammenhang linearer Kalender und Zeitvorstellungen mit der Alphabetisierung.

      Die Vermittlung von Bildung, die religiöses Wissen voraussetzt, würde m.E. in den konfessionellen Religionsunterricht gehören und in der allgemeinen Schülerschaft auch nur noch einen kleinen Teil mitnehmen. Die von Ihnen angesprochene Bedeutung von dialogischen Kleingruppen würde ich daher über Medien vermitteln, beispielsweise mit dem Beispiel von Freundschaft, Lern- oder Spielgruppen.

      Ein aktuelles und sehr schönes Beispiel für Herzensbildung sind nach meiner Auffassung die „SofaConcerts“ von Marlo Grosshardt :

      https://youtu.be/NGVtEf7Q6O0

      Auch deswegen plädiere ich dafür, den Begriff Herzensbildung als Charakter- und Medienbildung (mit Mediengeschichte und Medienpsychologie) zu erfassen. Während ich selbst religiös praktizierend und interessiert bin, kann ich nicht erkennen, dass eine bestimmte Religion für eine Herzensbildung zwingend notwendig wäre bzw. dass wir entsprechendes Wissen auf das ohnehin veraltete Trichterlernen draufpacken müssten. Ich denke, Religionen sollten sich als soziales, religiös-spirituelles und auch wissensbezogenes Angebot verstehen, das freilich nicht durch staatliche Stellen forciert werden sollte.

      Ihnen noch einmal herzlichen Dank für Ihre starken, dialogischen Beiträge wie den neuerlichen Hinweis auf das m.E. brillante SWR-Wort von Dorothea Lorenz. 🙏📚🙌

  10. Danke für Ihre ausführliche Resonanz

    Ihre Beobachtung, dass Herzenbildung nicht von einer bestimmten Religion abhängt, finde ich durch viele beeindruckende Menschen auf der ganzen Welt aus den unterschiedlichen spirituellen Traditionen sehr bestätigt.

    Gleichzeitig glaube ich, dass es auf eine Weise des Lebensstils ankommt – bin mir also nicht sicher, ob da der Begriff Religion, wie Sie ihn brauchen, gut passt. Die Herzensbildung wird ja etwas sein, dass wir Menschen, ähnlich wie Liebe, Freundschaft und manche andere positive Qualität, nicht direkt anzielen können. Sie wächst uns im Ausüben einer entsprechenden Lebenshaltung zu. Und so etwas, darauf weist z.B. ein Gespräch mit Frau Dr. Kelly Turner im Netz https://www.awakin.org/v2/calls/709/kelly-turner/ hin, ist auch für Atheisten möglich, als eine Praxis, die das Denken ruhig werden lässt.

    Überrascht hat mich Ihre Parallelisierung von Smartphone und konkreten Büchern – viele, die ich kenne, lesen solche Bücher über das Smartphone.

    Insgesamt inspiriert der Austausch in diesem Blog mich sehr – vielen Dank für Ihre Mühe, die Resonanz erfahrbar werden zu lassen

    • Vielen Dank für Ihre konstruktive Nachfrage, @HG Unckell

      Ja, als Religionswissenschaftler verwende ich einen engen Religionsbegriff – gemeinsamer Glaube an und Verhalten zu überempirischen Akteuren -, zumal viele nichtreligiöse oder auch spirituelle Menschen sich dagegen wehren, in die oder gar eine Religion eingemeindet zu werden. Gleichzeitig können wir Menschen als lebensbejahend, dialogisch-monistisch, gut, herzensgebildet, weise usw. auch über alle Grenzen von Religionen und Weltanschauungen hinaus anerkennen.

      Digitale Bücher, eBooks, habe ich über einige Jahre durch den Verlag sciebooks (meiner Frau) geschrieben und publiziert, das war eine starke Erfahrung. Dazu gehörte jedoch auch der dringende Wunsch vieler Leserinnen und Leser nach gedruckten Exemplaren für sich selbst oder zum Verschenken. Inzwischen werden die letzten Exemplare davon zu teilweise verblüffenden Preisen gehandelt.

      Drei meiner Patmos-Bücher habe ich zudem auch als Hörbücher eingesprochen – und werde längst öfter gehört und gelesen.

      Kurz: Auch meine Alltagserfahrungen bestätigen hier die Beobachtungen der Medienpsychologie, wonach kein Medium neutrale Informationen überspielt, sondern diese immer auch verwandelt. Den gleichen Text auf Papier oder einem Bildschirm zu lesen, sich als Hörbuch vorlesen zu lassen eröffnet je völlig unterschiedliche Erfahrungsräume. Schon semitische und jafetitische Alphabetschriften haben enorme, medienpsychologische Auswirkungen und entsprechend auch verschiedene Schriftrichtungen.

      Danke und herzliche Grüße 🖖

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