NSA – Big Brother – Gott – Wie mächtig kann Überwachung werden?
BLOG: Natur des Glaubens
Der Satireblog “Der Postillon” hat es einmal wieder auf den Punkt gebracht, indem er von einer “neuen Sekte” berichtete: Den NSAisten. Wir erfahren, dass die “Anhänger die allwissende und -mächtige Gottheit NSA verehren. […]. Die sogenannten NSAisten sind davon überzeugt, dass NSA nicht nur alles weiß, sondern über jeden ihrer Schritte aufmerksam wacht.” Auch ein Konvertit kommt zu Wort:
“Michael Brandtner aus Duisburg ist ein glühender Verehrer der NSA: “Früher habe ich an den christlichen Gott geglaubt. Heute weiß ich, dass nur NSA wirklich über dem Gesetz steht – unbesiegbar, mysteriös, allmächtig”, sagt er und zeichnet einen Adler in die Luft. “Gemeinsam mit ihren getreuen Dienern GCHQ und BND wacht NSA über uns und bestraft alle die, die gegen ihre unergründlichen Gesetze zur Terrorabwehr verstoßen.” Bald soll Brandtner zum “Informanten” geweiht werden.”
Und auch ein “Kollege” kommt zu Wort:
“Religionswissenschaftler Thilo Weber erklärt, warum der neue Kult allein in Deutschland bereits über eine Million fromme Anhänger verzeichnen kann: “Die Sehnsucht nach einer rätselhaften, allwissenden Macht, größer und mächtiger als wir selbst, ist tief im Menschen verwurzelt und vermittelt so etwas wie Geborgenheit.”
Wie es sich für gute Satire gehört, bleibt einem nach dem ersten Schmunzeln das Thema präsent. Wäre es denn wirklich möglich, dass sich ein ausufernder Überwachungs-Über-Staat zu einem Ersatz-Gott entwickelt?
Aus theologischer Sicht ist der Befund dabei relativ klar: Selbstverständlich besteht die Gefahr, dass sich machthabende Menschen und ihre Institutionen zum “Götzen” an Stelle Gottes aufschwingen wollen; das versuchten schon antike Pharaonen und Kaiser. Und mit den heutigen technischen Möglichkeiten…
Auch in der Literatur ist das Thema schon längst beklemmend durchgespielt. In George Orwell’s heute mehr denn je lesenswertem “1984” hat eine atheistische (ursprünglich linke) Partei die völlige Kontrolle nicht nur über die Gegenwart, sondern auch über die Vergangenheit und damit auch die Zukunft übernommen. Ikonenhaft verkörpert wird die (natürlich auch religionsfeindliche) Überwachungs-Totalherrschaft vom “Big Brother – Großen Bruder”, einem Symbol des perfekten Parteigenossen.
Wie also ist es – könnte das weltweite, sich zunehmend verselbständigende Netz aus Sicherheits- und Überwachungsdiensten zum “neuen Gott” – einem überempirischen Akteur neuen Typs – werden?
Ich denke, so einfach ist es nicht. So ist (noch) allen Beobachtern klar, dass es sich bei diesen Überwachungs-Akteuren um fehlbare Menschen handelt, denen immer wieder Fehler unterlaufen. Auch schon die Pharaonen und Kaiser der Antike hatten ja ihre “Göttlichkeit” von etablierten Gottheiten ableiten und sich mit deren Priesterschaften verbünden müssen.
Und wenn es ihnen in Zukunft gelingen sollte, uns davon zu überzeugen, dass sie die Algorithmen einer überragenden Künstlichen Intelligenz (KI) repräsentierten? Ich denke, es fiele den Menschen schwer, dazu eine emotionale Beziehung aufzubauen. Wir ordnen kognitiv Dinge anders ein als Personen.
Fürs erste dürfte der “NSAismus” also noch eine satirische Idee bleiben. Aber es dürfte sich doch lohnen, sich ein paar Gedanken darüber zu machen, wo die Menschheit “2084” stehen könnte, wenn wir unsere Freiheiten (inklusive der Religionsfreiheit) leichtfertig preisgeben…
Mir als Atheist fällt es schwer an eine Macht zu glauben die alles weis und kann und mit ihren Erzengeln weltweit tot und vernichtung säet.
Anhängern von monotheistischen Religionen haben es da sicherlich etwas leichter an Allmacht zu glauben .
Mir wird schlecht wenn ich an diese Perversen denke.
die captchas sind eine zumutung
@ s3basti8n
Hallo Basti
du meinst: es fällt dir schwer an deine, oder eine dir so vermittelte, oder in dir ausgelöste Vorstellung einer Macht zu glauben, “die alles weiß und kann und mit ihren Erzengeln weltweit tot und Vernichtung säet.”? Oder? Beim Denken an eine solche Macht, würde es mir auch schlecht.
Ich bin dagegen als Christ überzeugt von der Macht der Liebe, wie sie das Sein schlechthin ist, ob wir es nun Gott nennen oder nicht und wie ihr unerschütterlicher Verzicht auf Macht, Gewalt und Herrschaft von Jesus vorgelebt wurde, und habe begriffen, dass und warum diese Liebe in unserer Menschheit einen noch schweren Weg vor sich hat, dass sie aber möglich ist und folglich werden wird.
Es ist jedenfalls so, dass von den von dir genannten monotheistischen Religionen, die du demnach als solche “Vernichtung säende” ansiehst, zumindest die christliche aus dem erwähnten Grund ernsthaft NICHT unter diese Rubrik fällt. Du kannst dir sicher vorstellen, dass dem, der von innen her aus Erfahrung ihren wahren Kern der Liebe befreiend anders erlebt, solches Urteil weh tut und zwar gerade auch um der Person willen, die das so äußert. Deine Vorstellung stammt demnach von Nichtgläubigen, die sich recht oberflächlich, von außen her d.h. losgelöst von der gelebten Realität des Glaubens, einseitig an die christlichen Texte heran machen und andere mit ihren verkürzten Deutungen irreführen. Wenn außerdem ein schlechtes Beispiel von Christen dazu kam, hast du es natürlich schwer, von solcher Liebe zu erfahren und an sie zu glauben. Aber auch ein Atheist kann an die Weise der LIebe glauben, wie sie in Gott ist und nach ihr zu leben trachten.
Begriffe wie Monotheismus oder Buchreligionen stimmen, so einseitig fixiert, in Bezug auf das Christentum nicht. Das sind medial verbreitete Irrtümer. Der christliche Gott ist in sich so sehr gegenseitige Liebe und deshalb Gemeinschaft, dass er dennoch Einer ist, aber eben nicht wie im Islam eine Individualautorität. Deshalb passt Monotheismus nicht wirklich. Und Buchreligion auch nicht, weil zumindest die kath. Kirche von Anfang an die mündliche Glaubensüberlieferung, also das, was der in der kirchlichen Gemeinschaft gelebte Glaube an Erkenntnisentwicklung verursacht, gleichwertig neben und mit der Schrift gilt, weshalb es ja immer wieder die Konzilien etc. gibt.
Es ist schade um jeden, der von den zeitgeistigen, irreführenden Vorstellungen beeinflusst wird. Ihm wird, so wie dir, das Kostbare des christlichen Glaubens vorenthalten.
Ich würde deshalb eher sagen, dass ein wirklich gläubiger Christ weit davon entfernt wäre, der Pseudoallmacht eines NSAismusmonsters zu verfallen.
Der Gott des Christentums ist absolut kein Allmachtsgott im Sinne eines individualautoritären Alleinherrschers, zu dem so manche Machtmenschen (nicht selten Fundamentalisten) ihn aber immer wieder verfremden, innerhalb und außerhalb der Kirche. Eine Verzerrung, die leider also auch bei dir angekommen ist. Schon gar nicht ist er einer der, wie @Holzherr im nächsten Kommentar schildert, mit künstlicher Angsterzeugung und Gewalt dafür sorgt, dass seine Untertanen nichts vor ihm geheim haben. Über herrschsüchtige und andere Klöpse und Möpse in der katholischen Kirche, die mitunter seltsame Blüten zeitigen, stolpert so mancher zwar mit Recht. Was man dabei aber nicht übersehen darf:
das ist ein menschheitlich evolutionäres Problem, das alle Menschen betrifft und in unterschiedlichsten Gewändern in allen Gruppierungen, Weltanschauungen und Religionen auftaucht, auch bei den Atheisten und eben auch bei den Christen.
Ich schrieb aber schon im anderen Blog von Michael:“Ich selber z.B. bin über die besagten “Möpse und Klöpse”[in christlichem Leben und Lehre] nicht allzu sehr gestolpert. Ein jeder hat schon seine eigene innere Antenne, um die Wahrheit intuitiv zu verstehen, solange sie nicht bewusst nachvollzogen werden kann. “
Heute möchte ich es noch genauer formulieren: “Einem jeden Christen, der ernst macht im Glaubensvollzug, d.h. der im Glauben an die Liebe ernst macht, (..und das kann auch jeder Nichtchrist) kann bewusst sein, dass er stets aktuell in einer größeren Gemeinschaft von so Glaubenden lebt und zwar auch, wenn er rein äußerlich alleine ist. Er hat durch diese Gemeinschaft Teil an dem alle verbindenden einen Geist der Liebe, die Gott ist und für die es ein physikalisches Korrelat gibt. Somit hat er auch seine je eigene innere Antenne zu Gottes Geist. Das ist zwar vielen nicht bewusst, aber es darf, kann und sollte ihnen bewusst sein.
Ein solcher Mensch hat dann deshalb mit den vermeintlichen, verstandesmäßigen Widersprüchen der christlichen Lehre oder mit Verzerrungen durch das Beispiel mancher ihrer Vertreter nicht das große Problem. Das bringt ihn nicht vom Glauben ab, weil er trotz der “Möpse und Klöpse” die Wahrheit des Glaubens an Gott, die Liebe, solange rein intuitiv verstehen kann, solange er sie nicht bewusst nachvollziehen kann.
Letzteres – also “solange er sie nicht bewusst nachvollziehen kann” – ist ein entscheidender Punkt, der eine Menge mit der menschheitlichen Evolution zu tun hat und jeden Menschen betrifft, eben auch dich und mich.
Man muss nur mal das Pferd richtig vor den Karren spannen, dann dürfte eigentlich jedem, der ein wenig über sich und überhaupt den Menschen nachdenkt, klar werden:
Die uralte Suche des Menschen nach seinem Selbstverständnis und deshalb auch nach Gott geschieht aus einer grundlegenden Seinsblindheit heraus. Die hat zur Folge, dass eben auch all unser Reden und schreiben über Gott, auch wenn dem Menschen im Inneren offenbart, eine Artiklulation aus dieser Blindheit heraus ist, von der wir unsere Gottesvorstellung im Laufe der Evolution Schritt für Schritt befreien lernen müssen. Von daher dürfte auch klar sein, dass wir das nicht alleine aus uns heraus können, sondern dafür direkte göttliche Führung von außerhalb der eigenen Blindheit brauchen, um von ihr frei zu kommen. Wiederum muss dies aber eine Führung sein, die des Menschen grundlegende Seinsblindheit berücksichtigt. Die göttliche Führung muss gleichsam in unsere Blindheit einsteigen, sie ein Stück weit adaptieren, damit wir Gottes Führung überhaupt verstehen können.
Für diese Blindheit nur ein paar Beispiele, das Ganze führt hier zu weit:
– Dass wir immer wieder dahin abgleiten, Gott als individualautoritäre Macht eines allmächtigen Alleinherrschers mit gesetzlosen oder willkürlichen Hokuspokusfähigkeiten zu sehen, entspringt dieser Blindheit.
– dass wir uns wegen unserer leibhaftigen Vereinzelung im Miteinander so schwer tun und statt in gegenseitiger Liebe in immer neuen Kriegen uns gegenseitig umbringen, entspringt dieser Blindheit.
– das wir übereinander herrschen und nicht einander dienen wollen, um miteinander zu leben, entspringt dieser Blindheit.
Gott muss also ein Stück weit in unsere autoritären und viel zu kurz greifenden, dem menschlichen Vermögen und seiner Vereinzelung entsprechenden Gottesvorstellungen einsteigen, um uns aus unserer Blindheit heraus führen zu können. Das erkärt einen Großteil der evolutionären, menschheitlichen und religionsgeschichtlichen Dramatik. Wir sind es, deren Seinsblindheit ein falsches Gottesbild produziert und deshalb mit zunehmender naturwissenschaftlicher Erkenntnis mit unserer Vorstellung von Gottebenbildlichkeit ins Schleudern geraten. Sie verbirgt sich aber nach wie vor hinter unserer Seinsblindheit, und es gilt, sie freizuschaufeln.
Denn schau mal, ein geistbegabtes Wesen wie wir, sollte doch eher aus einem Wissen heraus schöperisch wirken können. Aber nein, wir entwickeln uns stets von Nichtwissen nach etwas mehr Wissen. Wir müssen mühsam aus Fehlern lernen, wissen heute nicht, was morgen ist; sind, ehe wir uns unserer selbst bewusst werden können, abhängig von der liebenden und unterweisenden Zuwendung menschlicher Gemeinschaft, weil wir alle mit dem Verstand bei Punkt Null anfangen, während aber, wie es sicher jede Mutter bestätigen kann, unsere Seele von Anfang an voll da ist. Diese erfährt je nach familiärer Situation sehr bald in der Gemeinschaft nicht nur Geborgenheit, sondern wird sich ihrer Abhängigkeit schmerzlich bewusst. Durch die Gemeinschaft werden wir außerdem alle erst einmal in ein Weltverständnis hinein geboren, das wir uns nicht – zumindest nicht mit unserem hiesigen Verstand – ausgesucht haben. Wir wurden nicht gefragt. Zumindest wissen wir nicht, ob wir gefragt wurden.
Da kann doch was nicht stimmen, da steht doch irgendwas Kopf. Wenn wir das zugeben, werden wir auch herausfinden, was da warum Kopf steht.
Die menschheitliche Evolution ermöglicht uns den Aufstieg aus der Seinsblindheit unseres Geistes, der Unfähigkeit zu erkennen, wer wir wirklich sind. Wobei die Betonung auf ‘wir’ liegt, denn WIR sind ja sehr viele und brauchen sehr viel Platz und Zeit und Raum, eben ein ganzes Universum um als dieses menschheitliche Wir in Freiheit wieder sehend werden zu können, die ‘Hölle’ aus unserer blinden Mitte zu verbannen, überwinden und schließlich Gott, die Liebe zu schauen und zu leben wie sie wirklich ist. Ob wir ab dann die Erde nicht mehr brauchen, sei mal dahin gestellt. Dass sie nicht ewig existieren wird, wissen wir heute ja.
Den NSAismus und dei NSA brauchen wir dann gewiss nicht mehr. 😉
Damit sich Machtstrukturen längere Zeit halten können müssen sie – auch wenn sie insgesamt noch so fragwürdig sind – menschliche Grundbedürfnisse befriedigen. Ein Überwachungssstaat muss also mindestens das Bedürfnis nach Sicherheit befriedigen. Wenn es zuwenig wirkliche Bedrohungen gibt müssen diese erfunden werden. Um die Überwachung einfacher zu machen, kann man den Leuten vormachen, es dürfe keine Geheimnisse geben, wer etwas zu verbergen habe sei eine Gefahr für die Gemeinschaft. Solche Direktiven sind aus Sektengemeinschaften, die von einem Guru geführt werden, bekannt. Der Guru weiss alles weil er von all seinen Anhängern totale Offenheit verlangt und über Getreue auch noch das erfährt, was geheim bleiben soll. Auch ein säkularer Überwachungsstaat braucht zudem Rituale um den sozialen Kitt zu erhöhen. In einem Internet-Überwachungsstaat könnte man sich den sakralen Akt des gemeinsamen Einloggens an einem bestimmten Tag vorstellen, wo jeder als Opfergabe seine persönlichen Daten allen andern anbietet. Wer aber wirklich etwas verbirgt und dabei ertappt wird muss öffentlich bestraft werden und zwar auf so schmerzhafte Art, dass jedem andern schauert und somit die Abschreckungswirkung maximal ist.
Die Legitimitation der Herrschenden, derjenigen, die die Überwachung orchestrieren müssen zudem um ihre Legitimation besorft sein. Wenn sie vorgeben einem höheren Ziel zu dienen und nicht nur ihren eigenen Interessen, dann steigt ihre Akzeptanz. Als höheres Ziel genügt aber vielleicht schon der Erhalt der Gemeinschaft. Wenn die Überwacher also vorgeben, ohne ihre Überwachung würde Anarchie und Unrechtmässigkeit herrschen und Terroranschläge wären an der Tagesordnung und sie überzeugen eine Mehrheit davon, dann haben sie schon viel errreicht.
Da hat sich der Postillion die neue Sekte nicht genau angeschaut. Ihr Gott hat nämlich einen Pferdefuß und seine Verehrung wird selbst manch Flatterhaften zum Verhängnis:
Ein Vampir will ins Hauptquartier der NSA fliegen. Da kommt ihm ein anderer Vampir entgegen. Er sieht sehr, sehr erschöpft aus und ruft: “Flieg da bloß nicht rein, die saugen selber!”
Die “Überwachung a la NSA” [1] funktioniert ja so, dass über das Web kommununizierte Inhalte erst einmal nur in einer “NSA-Datenhaltung” [1] persistiert werden und in der Folge spezialisierte Algorithmen dem jeweiligen Dienste-Inhaber die nähere Analyse nahelegen, wobei dann immer auch Personal zum Einsatz kommt, was wiederum aufwendig ist.
Witzigerweise verschmilzt hier die rechtlich einwandfreie Gefahrenabwehr mit dem Ausforschen von Mandatsträgern und von wirtschaftlich relevanten Personen und Institutionen.
Was unzulässig sein sollte, die üblichen Regeln zugrunde gelegt, wie moderne Gesellschaftssysteme, Systeme die den Werten der Aufklärung folgen, demokratische “westliche” Systeme, miteinander umzugehen haben.
Wie dieses Dilemma aufzulösen ist, bleibt eine spannende Frage, die zunehmende Heterogenität der genannten Gesellschaften berücksichtigend.
MFG
Dr. W
[1] und anderer Dienste
“Die “Überwachung a la NSA” [1] funktioniert ja so, dass über das Web kommununizierte Inhalte erst einmal nur in einer “NSA-Datenhaltung” [1] persistiert werden und in der Folge spezialisierte Algorithmen dem jeweiligen Dienste-Inhaber die nähere Analyse nahelegen, wobei dann immer auch Personal zum Einsatz kommt, was wiederum aufwendig ist.”
Um diesen menschlichen Risikofaktor (s. Snowden) ausklammern zu können, will die NSA die neue Generation der Quantencomputer einsetzen. Das wäre wahrlich ein Spiel mit dem Feuer…..
Der “Quantencomputer” läuft noch nicht so richtig, ist auch eher als hochspezialisiertes Produkt zu verstehen, das für die eher simplen Zwecke der Datenhaltung keinen Nutzen verspricht.
Man muss halt, wie früher die Stasi oder die entsprechenden Einheiten des NS-Regimes, oft händisch ran, wenn es um die Bedeutung und den Sinn bestimmter Kommunikation geht.
Diesbezüglich scheint es dem Schreiber dieser Zeilen schwer vorstellbar, dass breit überwacht worden ist seitens der NSA oder anderer Dienste.
Man hatte schon ganz primär die bekannte Gefährdergruppe im Auge, dazu wohl noch die eine oder andere gesellschaftliche Spitzenkraft – wie es derartige Dienste im “Westen” halt so machen, das punktuelle Vorgehen betreibend.
Nanu, Dr. Webbaer, wollen Sie das jetzt verharmlosen? Ich bezog mich auf Ihren Satz: “und in der Folge spezialisierte Algorithmen dem jeweiligen Dienste-Inhaber die nähere Analyse nahelegen, wobei dann immer auch Personal zum Einsatz kommt, was wiederum aufwendig ist.”
Wenn solches Personal durch Quantenkomputer ersetzt wird, weil es aufwendig und bezüglich der Geheimhaltung unsicher ist, dann wissen Sie so gut wie (oder besser als) ich, dass es dann nicht um “die eher simplen Zwecke der Datenhaltung “ geht, sondern um die stur quantentechnische, algorithmische Auswertung realen menschlichen Verhaltens.
Wer solches selbsttätig auswertenden Computern überlässt, der hat nicht nur harmlos salopp nicht mehr alle Tassen im Schrank, wenn der nicht zusieht, dass er nachweislich vor aller Öffentlichkeit die Fehler dieses Computers unter Kontrolle hat, ….was nicht sein wird. Wie will der sicherstellen, dass durch Fehler des Computers, also dessen technische ‘Sturheit’, ‘Blindheit’ etc. aber absolute schöpferische Freiheit nicht unbescholtene Menschen zu schaden kommen?
Wer weiß, vielleicht waren die Beispiele von Web.de schon solche Tests am lebenden ‘Objekt’ Mensch, was ja doch verboten wäre. Längst ist der Mensch in vielerlei Hinsicht verbotenerweise klammheimlich zum Versuchskanichen geworden.
All solcher Mist entspringt den Hirnen derer, die dem Menschen die Freiheit absprechen und auf diese Weise vor allem auch ihren eigenen Geist ins Unbewusste verbannen, wo er dann laufende Meter Angst produziert, verkleidet in hehre Gewänder wie Gemeinwohl, Staatsräson etc. . Diese angestaute Angst zeitigt dann so manche irrsinnige Teufelskreise: Züchtung von Terror, um die Menschen gefügig zu machen, ….damit die Quantencomputer auch reibungslos funktionieren können bei der Diktatur über die Massen, vor denen diese Hirne letztlich die versteckte, große Angst haben, solange sie diese nicht beherrschen können, weshalb sie sie eben so menschenunwürdig in den Griff bekommen wollen.
Ich behaupte mal, dass es keinen Terror in dem momentanen Ausmaß gäbe, wenn er nicht von solchen Hirnen gezüchtet worden wäre. Also muss diese Angstproduktion unfreier Hirne und ihre Terrorzucht beendet werden. Das geht nur indem man dafür sorgt, dass die Massen mündig werden in der Liebe, in der gegenseitigen Liebe, die jedes Terrorbedürfnis abfallen läst wie welkes Laub. Das ist dann global gesehen wesentlich preiswerter, humaner als all die Angstwaffen.
“Man hatte schon ganz primär die bekannte Gefährdergruppe im Auge, dazu wohl noch die eine oder andere gesellschaftliche Spitzenkraft – wie es derartige Dienste im “Westen” halt so machen, das punktuelle Vorgehen betreibend.”
Ich bin erstaunt ob Ihrer Beschwichtigungen. Natürlich wird es derer gegeben haben, die “ganz primär die bekannte Gefährdergruppe im Auge hatten”, aber das sind ja nicht alle und das System, was da aufgetürmt wird, kann am Ende ganz was anderes. Ob dies die eigentliche Absicht war oder nicht, sei mal dahin gestellt. Es wird diese ungeheuren Dinge können und seinen Anwender finden. Bis dahin ist dann die Terrorbekämpfung etc. nur ein reines Aushängeschild. Und dann kommt bald der Spruch zum Zuge:
“wer einen Hammer hat, für den ist alles ein Nagel”.
Öffentlichkeit verbunden mit einer Förderung der Mündigkeit aller Bürger in ihrem Selbstverständnis auch als Masse zu gegenseitiger Liebe in Freiheit ist die einzige Medizin, die derlei rechtzeitig verhindern kann.
Um es noch einmal klar zu formulieren: Die IT ist im Zusammenhang mit dem Ausforschen der riesengroßen Datenmenge, die bei der spionage-artigen Erfassung anfällt, nur ein Instrument.
D.h. letztlich muss jemand händisch ran.
Verharmlosung hat nicht stattgefunden, sondern Einordnung.
Wenn Sie einen politisch-kritischen Kommentar zum Thema lesen wollen, bedienen Sie sich gerne hier:
-> https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/nsa-big-brother-gott-wie/#comment-28624
MFG
Dr. W (der für die realistische Bearbeitung des Vorgangs wirbt, auch für technisches Verständnis)
früher wurden wir durch die Stasi überwacht und jetzt durch NSA – d.i. die Stasi-Abkürzung für “nicht-sozialistisches Ausland” … finde ich also kein bißchen überraschend. Eigentlich hat sich doch wenig geändert. (Schade, aber isso – Menschen ändern sich nunmal nicht durch ein Feuerwerk am Brandeburger Tor.) Ich denke, wer keine terroristischen Absichten hegt, sondern ein “immer ganz lieb”-Kind ist, braucht da auch keine wirkliche Sorge zu haben, dass ihm dadurch Nachteile entstehen.
WICHTIGE EMPFEHLUNG, Filmtipp:
Das Leben der anderen. – Super gemacht und sagt sehr viel… kann man auhc gut mal reflektieren.
Ja, Susanne – auch meine Familie hat die DDR-Erfahrung samt Überwachung und Stasi-Haft (für meinen Vater) hinter sich und ich bin schon betrübt, wie wenig Bürgerrechte bei vielen zählen.
Traurig-passend dazu die heutige SPIEGEL-Meldung: Nur ein Viertel der Deutschen macht sich Sorgen wegen der Überwachungsenthüllungen…
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/dreiviertel-der-deutschen-haben-keine-angst-vor-us-geheimdienst-nsa-a-931382.html
Seufz…
Ich denke, wer keine terroristischen Absichten hegt, sondern ein “immer ganz lieb”-Kind ist, braucht da auch keine wirkliche Sorge zu haben, dass ihm dadurch Nachteile entstehen.
…na, das ist aber doch ein bisschen zu gutgläubig. Im Moment mag es zwar ‘nur’ darum gehen, Übeltäter, Terroristen etc. aufzuspüren. Wenn das System aber steht, kann es ganz was anderes und dafür braucht es nur ein paar wenige Verrückte, die Zugang haben. So etwas würde uns ein wahrhaft finsteres Zeitalter bescheren.
Möglicherweise ist die Tatsache dass: “Nur ein Viertel der Deutschen macht sich Sorgen wegen der Überwachungsenthüllungen.” schon ein Ergebnis dieser anderen Möglichkeiten.
Zum Thema “Mir kann ja nichts passieren” hier eine kleine Zusammenstellung der Redaktion von Web.de. Einen Fall davon kennen die Leserinnen und Leser dieses Blogs ja schon…
http://web.de/magazine/nachrichten/ausland/nsa/18142166-nsa-affaere-prism-skandal-online-snowden.html#.channel5_1.Sind%20die%20bereits%20ein%20NSA-Opfer?.408.2722
“Wir ordnen kognitiv Dinge anders ein als Personen.”
So isses.Der gottgleiche Herrscher ist die Übersteigerung des alpha-Tieres , eine Organisation wie die NSA kann das nicht ersetzen.
Außerdem wollen die von der NSA nicht von den Massen geliebt werden , und das mögen selbige schon mal gleich gar nicht.
Spiegel online:
“Dass die NSA-Aktivitäten nicht für weitaus mehr Unruhe bei den Deutschen sorgen, liegt nach ihrer Ansicht an einem generellen Fatalismus, der sich im Zuge der technologischen Entwicklung in der Bevölkerung breitgemacht habe. So befürchten laut der Umfrage 57 Prozent der Deutschen, ihre Daten seien im Internet nicht geschützt. Nur 17 Prozent der Bundesbürger vertrauen darauf, dass der Staat sorgsam mit ihren Daten umgeht.”
Der Titel des Spiegel Artikels ist im Gunde falsch. Die Sache mit dem Fatalismus sagt doch, dass wir Angst haben, dass wir kuschen, resignieren. Fatalismus ist im Grunde ganz schlimm, schlimmer als nichts tun. Rein äußerlich kann man angesichts von üblen Entwicklungen mitunter tatsächlich nichts tun. Aber Fatalismus verhindert auch, dass wir wenigstens innerlich im Geiste das tun, was ansteht. Und das kann entscheidender sein, als konkretes Tun. Gerade wenn es um solche ‘Massengeschäfte’ wie fragwürdige Überwachung geht, ist die in der Menge der Bürger aktiv gelebte innere Einstellung auschlaggebend.
Wenn ausreichend viele Bürger, vielleicht über die Hälfte, sich im Geiste stark machen und um der Liebe willen – nicht aus Angst oder Selbstsucht etc. – glaubend nicht wollen, dass solche Überwachung stattfindet, oder dass sie nicht missbraucht wird, wird das Wirkung haben, auch wenn niemand den Mund aufmacht. Und da zählt jeder.
Eine Überschrift “Jeder zählt” wäre besser gewesen. Oft weiß man als Bürger ja auch gar nicht was, konkret besser wäre, aber solche gemeinsame innere Haltung aktiven Glaubens in der Menge der Leute kann dieses Bessere auf Seiten der handelnden Akteure hervorbringen.
Wenn sich die Mehrheit der Bundesbürger nicht über die NSA-Aktivitäten aufregt, hat dies nichts mit Fatalismus oder Angst zu tun, sondern ist ein intelligentes Verhalten.
Wenn wieder einmal eine Sau durch das Dorf getrieben wird, muss man nicht unbedingt aufspringen!
Für die meisten Menschen ist dieses Thema völlig uninteressant; sei es, dass sie überhaupt kein Internet benutzen, aber auch, weil in ihrem Sprachbereich keine Begriffe vorkommen, welche für Terrorismusabwehr oder Indurstriespionage von Interesse sind.
Im Nachbarblog werden Aktivitäten des BUND kommentiert, die man durchaus auch als gezielte Manipulation betrachten kann.
Und intelligentes Verhalten ist es nun mal, dass man sich nicht in jede Angstvision hineintreiben lässt – ohne diese zu hinterfragen
Jaja. Hierzu was Aktuelles:
Zudem genügt es über Terrorismus oder Spionage zu sprechen, um bestimmte Trigger auszulösen – woraufhin eine Dienst-Kraft händisch tätig werden könnte.
Grundsätzlich ist es so, dass das, was technisch möglich ist, irgendwann die Bürokraten zu Gesetzesvorhaben anleiten wird.
Das sieht man immer wieder, zuletzt bei der PKW-Maut (die nie kommen sollte, haha), auch wäre dieses Instrument eine feine Möglichkeit Privatkommunikation zu strafen im Sinne der immer mehr um sich greifenden Politischen Korrektheit, vgl. bspw. mit dieser EZ-“Handreichung” -> http://www.europarl.europa.eu/meetdocs/2009_2014/documents/libe/dv/11_revframework_statute_/11_revframework_statute_en.pdf
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Ohne hier auf den Fall Dr. Blume zu verweisen, wo Verfassungsschützer anscheinend gezielt geleakt haben…
>:->
MFG
Dr. W
Ist mir bekannt. Gewiss, man kann das berücksichtigen und bestimmte Ausdrücke vermeiden. Rein aus Selbstschutz muss man dem leider vorerst vielleicht Rechnung tragen. Aber geben wir solchen Machenschaften damit nicht erst recht freie Bahn? Ist es in Ordnung, wenn wir es sind, die die Sprache ändern müssen, um IT weiterhin unbescholten benutzen zu können?
Was anderes wäre es, wenn das offen verhandelt würde. Das wäre zumindest ehrlich und menschenwürdig. Brächte allerdings natürlich auch nichts. Die tatsächlichen Übeltäter würden dann sicher ganz schnell als erstes eine angepasste Sprache produzieren. Darin haben die bessere Übung als jeder normale Bürger.
hm…. kann es sein @Dr. Webbaer, dass sie deshalb oft so unverständlich umständliche Formulierungen für Alltägliches verwenden?
PS: ….als Bildhauerin das Handwerk schätzend, weiß ich, wie sehr letztlich händisch gearbeitet werden muss, um der Realität gerecht werden zu können. Aber in der IT und Computerwelt wird das gerne vergessen, ist das Bewusstsein dafür abgestumpft. Und wenn es die Arbeit erleichtert, geht man da gerne etwas lockerer, sprich menschenünwürdiger mit um. Man sieht doch jetzt schon allüberall wie locker Rechtschreibtippfehler etc. in Kauf genommen werden. Und wenn die Quantencomputer so prima selbsttätig arbeiten, sprich deuten können, och dann lässt man sie halt, zumal wenn man von Angst und Sammelwut gepeinigt wird.
@ KRichard
Wenn es so ist, wie Sie schreiben, stimmt das natürlich. Ich hatte zunächst nur das Urteil “Fatalismus” vom Spiegelartikel aufgegriffen. Wenn aber stimmt, wie Sie es darstellen: “ für die meisten Menschen ist dieses Thema völlig uninteressant; sei es, dass sie überhaupt kein Internet benutzen, aber auch, weil in ihrem Sprachbereich keine Begriffe vorkommen, welche für Terrorismusabwehr oder Indurstriespionage von Interesse sind. “ was ich aber angesichts der zunehmenden Zahl der Internetnutzer bezweifle, dann wäre es allerdings auch wieder nicht intelligentes Verhalten, sondern Unwissenheit. Die aber könnte noch gefährlicher sein. Unwissenheit der Masse kann zwar mitunter auch ein Schutz sein, wenn es gilt Massenpanik zu verhindern, aber was von beidem nachteiliger ist, dürfte dennoch eine Frage bleiben.
Verhindern von Katastrophen durch bewusstes Handeln der Liebe, geistiges und praktisches Zusammenstehen von Bürgern etc. ist immer besser als Unwissenheit. Die hat die deutschen Bürger jedenfalls nicht vor der letzten großen Katastrophe bewahrt. Diesmal würde es den ganzen sogenannten zivilisierten Westen treffen.
Es stimmt schon, dass in den Medien diverse Säue zwecks Manipulation durchs Dorf gejagt werden, aber z.B. Ihre Beschwichtigung und die von @Dr.Webbaer könnten auch ein Symptom dafür sein, dass das NSA Problem ein echtes, ernsthaftes ist und eben deshalb diese spezielle ‘Sau’ nicht nur nicht durchs Dorf geschickt wird, sondern mit allen mitteln vermieden wird, dass sie von selber losläuft.
@Grenzgängerin
Dass die NSA-Affäre ein echtes Problem ist, darüber brauchen wir nicht zu diskutieren; dies ist offensichtlich. Aber wenn der SPIEGEL solchen Menschen, welche sich nicht offen darüber empören einfach Fatalismus unterstellt, empfinde ich dies als Frechheit und Beleidigung. ich bin der Meinung, dass ich mir selbst die Freiheit nehmen kann, ob ich mich aufrege oder nicht – mir eine bestimmte Geisteshaltung zu unterstellen ist nicht in Ordnung.
Aber mit der SPIEGEL-Stellungnahme sind wir bei einem anderen Thema, welches wir in diesem Zusammenhang auch einmal diskutieren sollten. In den letzten Jahren wird ´Empörung´ von den Medien gezielt geschürt und gesteuert und somit zu einem Wirtschaftsartikel manipuliert und degradiert (Mixa, Köhler, von Guttenberg, Wulff, Käßmann, Brüderle, usw.). Damit kann man offensichtlich hervorragend die Auflagenzahlen steigern – und: z.B. die Guy Fawkes Maske ist mittlerweile sogar als kommerzielle Massenware im Handel erhältlich.
Ein sehr schöes Beispiel für derartige Manipulation ist der Fall Wulff: monatelange wurde er als Verbrecher dargestellt, seine Familie wurde zerstört und Dutzende Steuerfander fanden nach zweijähriger intensiver Fahndung nur einen Betrag von 800 Euro – mit dem man ihm einen Strick drehen könnte, wenn man den Grundsatz ´im Zweifelsfall zugunsten des Angeklagten´ absichtlich nicht berücksichtigt.
Bei diesem Fall haben sich die Medien eine goldene Nase verdient, indem Empörung geziet geschürt wurde. – ABER: für diejenigen Steuerbetrüger, welche Milliardenbeträge in die Schweiz geschafft hatten, hatte man dann nicht mehr genug Steuerprüfer.
@KRichard
“Aber mit der SPIEGEL-Stellungnahme sind wir bei einem anderen Thema, welches wir in diesem Zusammenhang auch einmal diskutieren sollten.”
Ja das wäre ein wichtiges Thema, aber in Bezug auf eine Lösungsfindung sehr problematisch, wenn man von Journalismus nicht viel Ahnung hat.
Zuerst wäre allerdings ohnehin zu klären, gibt es sie überhaupt: DIE Medien.?
Ich benutze den Begriff ja auch oft genug. Aber bei jeder Kritik an ‘DIE Medien’ tut man irgendwelchen Journalisten oder Verlag etc. unrecht.
Unsere westlichen Demokratien sind zwar schon recht fortgeschritten, ob wir aber das Verhältnis Individuum – Gemeinschaft, schon ausreichend richtig sehen, und entsprechend pflegen, darf bezweifelt werden. Im Umgang mit ‘DEN Medien’ und vor allem mit deren Manipulationsmöglichkeiten und -praktiken wäre das sehr wichtig.
Im Grunde ist jeder Mensch in seiner Person immer gleichzeitig Individuum und Gemeinschaft. Und nur in dem Maße wie der Einzelne in sich selber dieses Verhältnis in Freiheit und Liebe richtig geregelt bekommt, also begreift und lebt, wird eine Gemeinschaft gesund leben und handeln. Dabei spreche ich mit Absicht nicht von funktionieren.
Leider hat die christliche Theologie – immer noch zu sehr dem seinsblinden individualautoritären Machtdenken verhaftet -, den kostbarsten Kern ihrer Botschaft, der sich genau darauf bezieht, noch viel zu wenig/unklar für das allgemeine christliche Bewusstsein in die Alltagsprache und die Alltagshandlung übersetzt. Das wäre für den Umgang mit Medienmanipulation die beste Medizin.
Ich glaube es sind schon 15, wenn nicht 20 Jahre her, ( …Internet war noch nicht, also muss es vor 1995 gewesen sein) da las ich erstmals in einer Zeitung, dass man in einer Kleinstadt in England versucht hatte, die öffentliche Meinung via Medien gezielt in eine bestimmte Richtung zu lenken. Hat funktioniert! Seither war mir klar, wo es lang gehen wird. Wenn ich andere darauf ansprach, hielt man das für unmöglich, Unsinn…
Solche Massenmanipulationen wirken natürlich nur, wenn der Einzelne sich manipulieren lässt. Sein großes Problem dürfte die Unterscheidung sein.
Um jetzt noch vollends vom Thema ab zu kommen….
“Solche Massenmanipulationen wirken natürlich nur, wenn der Einzelne sich manipulieren lässt. Sein großes Problem dürfte die Unterscheidung sein.”
Ich fürchte selbst das ist zu optimistisch. Werbung (im weiteren Sinne) wirkt langfristig IMMER, nämlich langfristig und subtil übers Unterbewusstsein. Selbst bei denen, welche sich dagegen völlig immun fühlen und auf intellektueller Ebene den Manipulationsversuch durchschaut haben. Hinzukommt die Wirkung der gefühlten Gruppenmehrheitsmeinung auf das Individuum der es sich schwer entziehen kann, falls es das überhaupt will…. …und vieles vieles mehr.
@Ralph
…in der Tat vieles vieles mehr. Aber Fakt ist, es muss eine Lösung auf der Basis von Freiheit und “Gegenseitiger Liebe” gefunden werden.
Und so “vollends ab vomThema” sehe ich das nicht.
Es ist ja angesichts der NSA Aktivitäten und anderer, über die nur noch nicht geredet wird, offenkundig, dass es die Fähigkeit zu totaler Überwachung schon gibt, was eben auch die totale Manipulation ermöglicht. Das System ist zum Glück nicht von jetzt auf gleich global aufzubauen. Man darf zwar getrost davon ausgehen, dass unter anderen Vorzeichen daran gebastelt wird, doch wir haben in gleichem Tempo (…ein bisschen Druck schadet ja nicht) eine gute Chance, die Katastrophe, auf die solche engstirnigen, angstgesteuerten Basteleien unvermeidlich erneut zusteuern würden, zu verhindern, müssen uns aber sputen, unsere wahren Resourcen der Freiheit rechtzeitig zu entdecken und aktivieren.
Nö. Ich glaube in unseren Zeiten kann nicht trotz, sondern wegen der Techik das Inividuum und die Gemeinschaft weniger nachhaltig manipuliert werden als früher. Das ist überall so. Man sieht es in Ländern wie China, im Iran, Ägypten am deutlichsten. Und in Zukunft wird es noch schwerer.
@ Ralph
Warum “nö”?
Wo soll ich behauptet haben, dass etwa die Technik der Übeltäter ist und in Zukunft nur noch der Diktatur und Manipulation dient? Technik ist neutral und steht im Prinzip immer allen Seiten zur Verfügung, theoretisch…., wenn sie nicht vorzeitig von Halunken zu fragwürdigen Zwecken geheim gehalten wird. Skrupellose sind mit solchen Dingen in der Regel schneller auf der Matte. Und die ehrlichen werden erst wach, wenn schon was Übles passiert ist, was sich aber bei größerer Wachsamkeit vermeiden ließe.
Grundsätzlich dient die Technik natürlich allen Seiten. Genau das ändert aber nichts daran, dass es nach wie vor der Mensch ist, der entscheidet, welche Art Nutzung das Rennen macht, ob zum Fortschritt der Freiheit oder zum Rückschlag. Darauf kam es mir an.
Ein Rückschlag – etwa in Gestalt von neuen ungeahnten diktatorischen Systemen – währt zwar historisch gesehen in der Regel nicht ewig, aber er richtet über beachtlich lange Zeiträume vorübergehend viel Leid an. Das genau muss nicht sein, wenn alle rechtzeitig – und nicht nur technisch – wachsam sind.
Ich bin in diesem Sinne zwar zuversichtlich, habe aber nicht die Illusion, dass man sich zurücklehnen darf.
Liebe Kommentierende,
über Facebook erreichte mich eine schöne Rückmeldung zu diesem Blogpost und der Diskussion, die ich Ihnen nicht vorenthalten möchte. Eine Religionswissenschaftlerin schrieb: “Der Post ist gut geschrieben, die Kommentare aber noch unterhaltsamer.”
Ehre, wem Ehre gebührt! 🙂
Könnte ironisierend gemeint sein, wenn’s von einem Religionswissenschaftler kommt, gell?!
MFG
Dr. W (der sich primär um die Darstellung dessen bemüht hat, wie eine Überwachung a la NSA oder anderer Dienste praktisch funktioniert)
Lieber Webbär, manchmal befürchte ich, Sie würden zum Misanthropen! 😉 Hoffentlich gibt es eine Bärin oder einen Bären, die oder der Sie hin und wieder an das Gute glauben lässt…
Die Kollegin meinte es wirklich nett, das dürfen Sie glauben. 🙂
….na ja, Michael, angesichts der ernsten Thematik empfand ich das Adjektiv “unterhaltsam” auch nicht gerade als positiv, im Sinne von ernst nehmen des Geschriebenen. Aber vielleicht war diese Verharmlosung ja schon der Versuch einer Tarnsprache. Wer will schon ein Unheilsprophet sein oder gar einen solchen loben……
‘Unterhaltsam’ klingt jovial, so wie von einem Obermeier abgesondert, der giftig loben will.
MFG
Dr. W (Papi schon länger als manche hier leben)
@Webbär, das erklärt natürlich manches! Und ich hoffe, Sie sind bzw. werden auch Opi! 🙂
Aber klar: Für Religionswissenschaftler ist der Brückenschlag von einem “säkularen” Politikthema zu ihrem ureigenen Feld erstmal “unterhaltsam”. Bleibt zu hoffen, dass es im zweiten Schritt auch zu weiteren Gedanken angeregt hat.
Dem webbärigen “Schreiber dieser Zeilen” und der @Grenzgängerin wünsche ich von Herzen einen schönen Abend und eine gute Nacht!
Danke Webbaer für die hilfreich treffende Deutung:
“‘Unterhaltsam’ klingt jovial, so wie von einem Obermeier abgesondert, der giftig loben will.”
….wohl weil er Konkurrenz wittert? 😉
An diesen ersten Teil der Diskussion mit dem ” Brückenschlag von einem “säkularen” Politikthema zu ihrem [der Religionswissenschaftler] ureigenen Feld” hatte ich – zumal darauf niemand reagiert hat – schon nicht mehr gedacht, als ich über das “unterhaltsam” gestolpert bin. Ich wollte damit erst mal nur dem Basti helfen, musste deshalb aber – ein bisschen provisorisch – so weit ausholen.
Ihre Deutung und nun Michaels Erklärung erinnern mich erst wieder daran.
In der Tat habe ich für die Religionswissenschaftler noch eine Überraschung im Koffer. Macht das Probleme, Michael, wenn von einer Nichtreligionswissenschaftlerin zur Frage der Evolution ein möglicherweise entscheidender – und nicht einfach nur “unterhaltsamer” – Anstoß kommt?
@Grenzgängerin, Nur zu! Als Wissenschaftler bin ich neugierig und erkenntnisorientiert! 🙂
Wichtich war halt auch nicht mit sowas wie dem Islam verheiratet zu sein, der Webbaer hat dbzgl. immer auf Konvergenz beharrt.
Ansonsten natürlich: Beste Nachtruhe und schönes Halloween oder so,
MFG
Dr. W
Jetzt bitte nicht wieder den Altnazi raushängen lassen, das ist unkreativ und hat keine Zukunft. Ich will nicht glauben, dass das Alter zu Fremdenfeindlichkeit determiniert. Meine Frau ist Muslimin, aber nicht “der Islam” und als ebenfalls liberaler, aber praktizierender Christ mangelt es uns nicht an “Konvergenzen”.
Und so freuen wir uns schon jetzt gemeinsam auf St. Martin, da ist Laternenbasteln angesagt. 🙂
Schalom!
‘Altnazi’ war jetzt aber nicht nett, Ihr Kommentorenfreund war nie Doitscher oder “rechts”, Sie sind gerade im Verleumdungsmodus, gell?
MFG
Dr. W
Bei allem Respekt: Wenn Sie noch einmal meine Ehe rassistisch kommentieren war das Ihr letzter Kommentar auf meinem Blog. Sie hatten genug Ermahnungen und Chancen und ich habe weder Zeit noch Lust, mit Ihnen darüber weiter zu diskutieren. Reißen Sie sich bitte endlich zusammen!
Punkt.
Ja, gut, die Feststellung war womöglich unfair und diente nicht der Sache.
MFG
Dr. W (der aber weiterhin weder Nazi noch Jude (“Schalom”) ist)