North Stream und der Streit um den Fossilismus in der CDU

Es gibt Themen, die einen im Laufe der Jahre immer wieder verfolgen. Bei mir sind das die fossile Finanzierung von Diktaturen, Terror und Antisemitismus, konkret durch Ölimporte und Gas-Pipelines wie North Stream 2. Aufgrund der Rentierstaatstheorie lehnte ich diese seit vielen Jahren ab. Neben Büchern wie “Öl- und Glaubenskriege” (2015) und “Islam in der Krise” (2017) sowie zahlreichen Posts und Kolumnen verfasste ich 2016 sogar einen Leserbrief an die Stuttgarter Zeitung, in dem es hieß:

“In Ölstaaten entwickelt sich keine Demokratie, keine gesunde Wirtschaft, meist nicht einmal ein Steuersystem, da letztlich alle nur um die Förderquellen kämpfen und dafür ideologische und religiöse Schein-Begründungen suchen. Mit jedem Liter Öl [und Gas M.B.] finanzieren wir repressive Regime wie Saudi-Arabien oder Russland, Milizen und Bürgerkriege wie in Lybien, im Irak und in Nigeria, letztlich auch ölschmuggelnde Terrorgruppen wie den IS.”

Ausdrücklich bloggte ich so auch bereits 2019, Jahre vor dem russischen Überfall auf die Ukraine:

“Aber wer nicht auf Erkenntnisse der Wissenschaften hören will, muss eben fühlen. “Nord Stream 2” wird mit jedem Tag mehr zu einem schlimmeren politischen, wirtschaftlichen und auch umweltbezogenen Desaster. Immer mehr Zeitgenossen auch anderer Länder sowie spätere Generationen werden über unsere Kurzsichtigkeiten – von links bis insbesondere rechts – die Köpfe schütteln…”

Und nachdem dann Wladimir Putin die Ukraine und damit Europa mit dem nächsten, fossil finanzierten Krieg überzogen hatte, bloggte ich auch 2022 fast resigniert:

“Selbst wenn es uns nochmal gelingen sollte, die schlimmsten Exzesse des tyrannischen Rentierstaatsbündnisses Russland – Iran einzuschränken, so muss ich doch skeptisch sein, ob wir endlich bereit sind, endlich auf die Klimakrise (die übrigens längst auch in Israel als “Bedrohung” anerkannt wurde) zu reagieren.

Wir haben gegenüber den Erkenntnissen der Wissenschaft versagt.”

Noch im September 2023 – wenige Wochen “vor” dem Hamas-Terrormassaker gegen Israel – diskutierte ich mit BWL-Prof. Dr. Inan Ince in “Blume & Ince 5”, warum weder die politikwissenschaftliche Rentierstaatstheorie noch die volkswirtschaftliche Ressourcenfluch-These in Medien, Politik und Öffentlichkeit Gehör fänden. Inzwischen erkennt auch der israelische Geheimdienst Schin Bet diesen Fehler.

Auch kurz nach dem 7.10.2023 schrieb ich in einem österreichischen Medium:

“Die derzeit in europäischen Medien oft zu lesende Belehrung, dass die israelische Rechte die Gefahr durch die Hamas unterschätzt und etwa deren Finanzierung durch Katar gestattet habe, ist also zu ergänzen: Auch die europäische und amerikanische Rechte versagte strategisch, indem sie die Energiewende von fossilen zu erneuerbaren Energien massiv verzögerte. Bis heute finanzieren wir durch Gasimporte etwa den Hamas-Verbündeten Katar und beziehen über den Zwischenhändler Indien weiterhin russisches und iranisches Öl. Wir bezahlen täglich jene antisemitische Propaganda, Raketen und Terrorangriffe gegen Israel und Ukraine mit, die wir dann lautstark beklagen.”

Und daran hat sich übrigens bis heute wenig geändertnoch immer überweisen die Importeure der Europäischen Union mehr fossiles Gewalt-Geld nach Russland, als wir der Ukraine als Unterstützung zukommen lassen.

Gedenkstunde der CDU-Landtagsfraktion in der Synagoge Ulm für die Opfer des Hamas-Terrorkrieges gegen Israel mit Dr. Michael Blume. Er verwies auch dabei erneut auf die verhängnisvolle, fossile Finanzierung des Antisemitismus und ein Magazin mit einer "Öl"-Titelgeschichte liegt vor ihm.

Gedenken an die Opfer des Hamas-Terrorkrieges durch die CDU-Landtagsfraktion und die Israelitische Religionsgemeinschaft Württemberg in der Synagoge Ulm am 7. Oktober 2024. Erste Reihe, von links nach rechts: Rabbi Shneur Trebnik, Christian Gehring, MdL, Fraktionsvorsitzender Manuel Hagel, MdL, Prof.in Barbara Traub, Vorstandssprecherin IRGW, Dr. Michael Blume. Ich hatte über die fossile Finanzierung der antisemitischen Gewalt durch Öl und Gas gesprochen. Foto: CDU-Landtagsfraktion Baden-Württemberg

In meiner Rede im Landtag von Baden-Württemberg am 9.11.2023 – der bisher wichtigsten Rede meines Lebens – hatte ich zudem dringend für “erneuerbare Friedensenergien” geworben, um die fossile Finanzierung von Antisemitismus und Diktaturen, von Terrorgruppen, Propaganda und fossilem Lobbyismus geworben:

“Radikale Antisemiten sind nicht demokratie- und damit auch nicht friedensfähig. Der Antisemitismus bedroht uns alle. Wir müssen ihm tatsächlich mit allen Mitteln begegnen, im Notfall auch polizeilich, auch militärisch.

Die bittere Wahrheit ist, dass unsere eigene Gier nach Öl und Gas immer noch antisemitische Regime mitfinanziert, ihren Terror, ihre Propaganda, ihre Raketen. Erneuerbare Energien sind nicht nur Freiheitsenergien, sie sind auch Friedensenergien! Unsere Demokratien müssen unabhängiger werden vom fossilen Stoff ihrer Feinde einschließlich Katar und einschließlich Wladimir Putin!”

"Erneuerbare sind Friedensenergien". Zitatkachel zur Landtags-Rede von Dr. Michael Blume am 9.11.2023 im Landtag von Baden-Württemberg.

Auf Mastodon wurde diese Zitatkachel zu meiner Landtagsrede vom 9.11.2023 gefertigt. Screenshot: Michael Blume

Selbstverständlich beschrieben inzwischen auch viele weitere Forschende die Zusammenhänge, etwa Christian Stöcker in “Männer, die die Welt verbrennen” und Peter Sloterdijk in “Die Reue des Prometheus. Von der Gabe des Feuers zur globalen Brandstiftung”. Sie dringen aber auch kaum durch, leider.

Tja – und seit gestern werde ich nun auch wieder (auch hier auf dem Blog) gefragt, was ich von fossilen Gewaltenergien und konkret der North Stream-Pipeline halte. Denn der CDU-Politiker Thomas Bareiß hatte auf Linkedin über eine Wiedereröffnung nach dem Ukraine-Krieg sinniert und damit scharfen Widerspruch auch aus der CDU etwa von Dennis Radtke erfahren. Auch frühere Debatten um Lobby-Geld aus der Ressourcenfluch-Diktatur Aserbaidschan brachen dabei wieder auf.

Mastodon-Blogpost zur North Stream-Debatte in der CDU vom März 2025.Mastodon-Post von Angelika Wienert am 16.03.2025 zur North Stream-Debatte auch innerhalb der CDU. Screenshot: Michael Blume

Nach meiner nun doch schon langjährigen Erfahrung und auch meiner Mitgliedschaft in der KlimaUnion glaube ich nicht, dass viele in der Berliner Medien- und Politik-Blase darauf warten, dass ich die Gefahren des Antisemitismus und Fossilismus sowie die Chancen der erneuerbaren Friedensenergien erkläre. Mir scheint, ich nerve viele Menschen damit eher. Okay.

Also tue ich es hier auf meinem Wissenschaftsblog in drei Sätzen mit Links noch einmal:

  1. Der rassistische Antisemitismus entwickelte sich primär aus Bildungsneid gegen das Judentum als erste Religion der Alphabetisierung über die antike Judenfeindlichkeit und den später religiösen Antijudaismus.
  2. Der autoritäre Fossilismus entstand durch die Öl- und später Gas-Rentiers ab dem späten 19. Jahrhundert, die diese feindselig-dualistische und auch faschistische, petro-maskulinistische und verschwörungsmythologisch-antisemitische Weltanschauung mit erheblichem Geld- und Lobby-Einsatz bis heute propagieren.
  3. Wer also Frieden, Sicherheit und Demokratie sowie den Mitweltschutz fördern, wer die fossile Finanzierung von Diktaturen, Terror, Fossilismus und Antisemitismus stoppen möchte, sollte die Importe von fossilen Gewaltenergien so schnell wie möglich durch crossmedialen Solarpunk und erneuerbare Friedensenergien verringern.

Niemand kann alles, aber alle können etwas tun.

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Dr. Michael Blume studierte Religions- und Politikwissenschaft & promovierte über Religion in der Hirn- und Evolutionsforschung. Lehrbeauftragter am KIT Karlsruhe, Wissenschaftsblogger & christlich-islamischer Familienvater, Buchautor, u.a. "Islam in der Krise" (2017), "Warum der Antisemitismus uns alle bedroht" (2019) u.v.m. Hat auch in Krisenregionen manches erlebt und überlebt, seit 2018 Beauftragter der Landesregierung BW gg. Antisemitismus und für jüdisches Leben. Auf "Natur des Glaubens" bloggt er seit vielen Jahren für das Fediversum, Wissenschaft und Demokratie, gegen antisoziale Medien, Verschwörungsmythen und den Niedergang Europas.

56 Kommentare

  1. Wenn sich schon die meisten Menschen damit schwer tun, die fossile Finanzierung auch des Antisemitismus zu verstehen – wie ist es dann mit KI?

    Habe einmal Felo.ai mit einer ProSearch dazu gepromptet – und bin vom Ergebnis sehr beeindruckt!

    ## Die Finanzierung von Antisemitismus durch fossile Brennstoffe

    Die Verbindung zwischen fossilen Brennstoffen und der Finanzierung von Antisemitismus ist vielschichtig und manifestiert sich auf mehreren Ebenen:

    ### Rentierstaaten und autoritäre Regime

    Dr. Michael Blume, Antisemitismusbeauftragter der Landesregierung Baden-Württemberg, hat den Begriff “Fossilismus” geprägt, um die zerstörerische Weltanschauung zu beschreiben, die mit der industriellen Ausbeutung von Erdöl und Erdgas entstanden ist. Nach der Rentierstaatstheorie nutzen Regime, die große Einnahmen aus dem Verkauf fossiler Brennstoffe erzielen, diese Mittel zur Unterdrückung anderer Gruppen und zur Festigung autoritärer Macht[16][20].

    Diese Rentierregime greifen regelmäßig antisemitische Verschwörungsmythen auf, fördern und befeuern sie, um ihre autoritäre Macht zu festigen und das Modell liberaler Demokratien als “zionistisch” zu brandmarken[21]. So wurde beispielsweise die antisemitische Fälschung der “Protokolle der Weisen von Zion” von arabischen Regimen multimedial propagiert.

    ### Direkte Finanzierung antisemitischer Gruppen

    Einnahmen aus fossilen Brennstoffen werden zur direkten Finanzierung antisemitischer Terrorgruppen verwendet:

    1. **Hamas-Finanzierung**: Die Hamas wird von Ölstaaten wie Katar finanziert[18][22]. Michael Blume berichtet, dass er im Irak gesehen hat, wie sich Daesh durch Einnahmen aus Öl und Gas finanziert[16].

    2. **Weitere Terrorgruppen**: Die Gier nach Öl und Gas finanziert antisemitische Regime mit, ihren Terror, ihre Propaganda und ihre Raketen. Als Beispiele werden der Terror von Al-Qaida gegen die USA, von Daesh gegen die Eziden, von Hamas, Hisbollah und Huthi gegen Israel genannt[18][20].

    3. **Europäische Mitverantwortung**: Durch Gasimporte werden Hamas-Verbündete wie Katar finanziert, und über Zwischenhändler wie Indien und Aserbaidschan wird weiterhin russisches und iranisches Öl bezogen, wodurch antisemitische Propaganda, Raketen und Terrorangriffe mitfinanziert werden[16][19].

    ### Strukturelle Mechanismen

    Die Finanzierung erfolgt durch verschiedene strukturelle Mechanismen:

    1. **Secrecy Jurisdictions**: Fossile Brennstoffunternehmen nutzen “Secrecy Jurisdictions” (Geheimhaltungsjurisdiktionen), um ihre Aktivitäten und Eigentumsstrukturen zu verschleiern. 68% der Finanzierung fossiler Brennstoffe durch die 60 größten Banken der Welt wird über solche Jurisdiktionen abgewickelt[26].

    2. **Steuerbefreite Organisationen**: Antisemitische Proteste werden teilweise durch steuerbefreite Organisationen finanziert, die in einigen Fällen Verbindungen zu Terrororganisationen wie der Hamas haben. Students for Justice in Palestine (SJP), eine Organisation hinter vielen antisemitischen Aktivitäten auf College-Campussen, erhält Finanzmittel und materielle Unterstützung von steuerbefreiten Organisationen[10].

    3. **Ausländische Spenden an Universitäten**: Institutionen, die Geld von Spendern aus dem Nahen Osten annahmen, hatten im Durchschnitt 300% mehr antisemitische Vorfälle als Institutionen, die dies nicht taten. Institutionen, die nicht offengelegte Gelder von autoritären Spendern annahmen, hatten im Durchschnitt 250% mehr antisemitische Vorfälle[3].

    ### Historische Dimension

    Die Verbindung zwischen fossilen Brennstoffen und Antisemitismus hat auch eine historische Dimension. Shell kollaborierte während der Nazi-Ära mit dem Regime, entließ alle jüdischen Vorstandsmitglieder und ersetzte sie durch vom Nazi-Regime genehmigte Personen. Das Unternehmen profitierte auch von Zwangsarbeit während des Krieges[26].

    ### Lösungsansätze

    Dr. Blume betont, dass der Fossilismus bzw. Petromaskulinismus nur durch folgende Maßnahmen überwunden werden kann:

    1. **Erneuerbare Energien**: Ein breites gesellschaftliches Engagement für erneuerbare Energien, die er als “Friedensenergien” bezeichnet[16][20].

    2. **Dezentrale Lösungen**: Förderung dezentraler Ansätze wie Solarpunk und das Fediversum[16].

    3. **Persönliches Handeln**: Umstieg auf Elektroautos, Installation von Solaranlagen[20].

    4. **Post-fossile Wirtschaft**: Entwicklung einer post-fossilen Wirtschaft, die energiedemokratisch, friedlich und freiheitlich ist[20].

    5. **Divestment**: Jüdische Organisationen wie Dayenu fordern, dass jüdische Institutionen ihre Investitionen aus fossilen Brennstoffen abziehen[16][29][31].

    Die Überwindung des Fossilismus wird als wichtiger Schritt zur Bekämpfung von Antisemitismus und autoritären Strukturen gesehen, da die Einnahmen aus fossilen Brennstoffen häufig zur Finanzierung antisemitischer Regime und Terrorgruppen verwendet werden.

    [1] https://www.opensecrets.org/industries/indus?ind=E01
    [2] https://www.reuters.com/world/us/us-cancels-400-million-grants-contracts-columbia-university-over-antisemitism-2025-03-07/
    [3] https://edworkforce.house.gov/news/documentsingle.aspx?DocumentID=409718
    [4] https://www.opensecrets.org/industries/recips?ind=E01++
    [5] https://www.yahoo.com/news/government-threat-could-cost-ohio-110000443.html
    [6] https://www.brandeis.edu/registrar/bulletin/provisional/courses/subjects/9500.html
    [7] https://www.adl.org/resources/article/who-funding-us-anti-israel-groups
    [8] https://m.economictimes.com/news/international/global-trends/trump-administration-cancels-400m-in-grants-and-contracts-with-columbia-university/articleshow/118797026.cms
    [9] https://www.inss.org.il/publication/climate-fund/
    [10] https://waysandmeans.house.gov/2024/07/25/four-key-moments-hearing-on-tax-exempt-funding-of-antisemitism/
    [11] https://energycommerce.house.gov/
    [12] https://www.desmog.com/heartland-institute/
    [13] https://yaleclimateconnections.org/2025/01/the-fossil-fuel-industry-spent-219-million-to-elect-the-new-u-s-government/
    [14] https://www.commondreams.org/opinion/trump-s-police-state
    [15] https://www.state.gov/report/custom/0b01fa6ef9/
    [16] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/der-fossile-wahnsinn-4-wir-finanzieren-weiterhin-russland-ruesten-dann-dagegen-auf/
    [17] https://www.boell.de/de/2024/07/01/die-afd-und-ihr-verschleierter-antisemitismus
    [18] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/auch-der-schin-bet-israel-kritisiert-nun-die-fossile-finanzierung-des-antisemitismus/
    [19] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/daten-zum-fossilismus-wie-der-fossile-wahnsinn-antisemitismus-finanziert-und-die-deutsche-autowende-abwuergte/
    [20] https://energiewinde.orsted.de/koepfe-der-energiewende/michael-blume-antisemitismus-ressourcenfluch-oel-gas-konflikte-interview
    [21] https://www.salonkolumnisten.com/oel_antisemitismus/
    [22] https://chrismon.de/kolumnen/klimazone/einnahmen-aus-oel-finanzieren-den-terror-der-hamas
    [23] https://afdbundestag.de/kostenguenstige-und-umweltvertraegliche-synthetische-energietraeger-und-treibstoffe-fuer-mehr-souveraenitaet-und-wohlstand/
    [24] https://oilchange.org/news/how-fossil-fuel-companies-profit-from-genocide/
    [25] https://www.presidency.ucsb.edu/documents/2024-democratic-party-platform
    [26] https://taxjustice.net/2024/09/11/how-greenlaundering-conceals-the-full-scale-of-fossil-fuel-financing/
    [27] https://royaldutchshellplc.com/2025/03/15/shells-historical-ties-to-nazi-germany-1930s-1940s/
    [28] https://www.jpost.com/international/article-798615
    [29] https://ejewishphilanthropy.com/leading-jewish-groups-collectively-have-billions-invested-in-fossil-fuel-companies-study-finds/
    [30] https://www.ed.gov/about/news/press-release/us-department-of-educations-office-civil-rights-sends-letters-60-universities-under-investigation-antisemitic-discrimination-and-harassment
    [31] https://www.jta.org/2024/04/10/united-states/union-for-reform-judaism-pledges-to-divest-millions-from-fossil-fuel-industry
    [32] https://www.city-journal.org/article/stop-the-mideast-money-fueling-campus-anti-semitism
    [33] https://www.naturfreunde-wuerttemberg.de/politik-gruenen-fossiler-antisemitismus?page=1
    [34] https://www.edi.admin.ch/edi/de/home/fachstellen/frb/themen/spezifische-Rassismen/antisemitismus.html
    [35] https://ethik-heute.org/viele-israelis-fuehlen-sich-von-der-welt-verlassen/
    [36] https://www.bundeskanzleramt.gv.at/themen/europa-aktuell/2022/eu-will-abhaengigkeit-von-fossilen-brennstoffen-reduzieren-kommission-praesentiert-repowereuplan.html
    [37] https://www.sueddeutsche.de/muenchen/landkreismuenchen/antisemitismus-bayern-wanderausstellung-taufkirchen-li.3215965
    [38] https://www.boell.de/de/2016/11/30/subventionierung-und-finanzierung-fossiler-brennstoffe
    [39] https://www.land.nrw/pressemitteilung/innovative-zukunftsprojekte-sechs-neue-ansiedlungsprojekte-staerken-nrw-als
    [40] https://op.europa.eu/de/publication-detail?p_p_id=publicationDetails_PublicationDetailsPortlet&p_p_lifecycle=1&p_p_state=normal&p_p_mode=view&_publicationDetails_PublicationDetailsPortlet_javax.portlet.action=subject&selectedSubjectId=2051&facet.eurovoc.subject=2051&language=de&domain=EUPub&domain=EULex&domain=EUWebPage&domain=EUSummariesOfLegislation
    [41] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/erneuerbare-friedensenergien-und-die-abwehrschlacht-des-fossilismus/
    [42] https://www.swp-berlin.org/publikation/die-globale-abkehr-von-fossiler-energie
    [43] https://juedischerundschau.de/article.2024-02.der-unsinn-aus-dem-antisemitismus-beauftragte-gebacken-werden.html
    [44] https://www.hrw.org/de/news/2024/01/25/ein-menschenopfer-fuer-fossile-brennstoffe
    [45] https://350.org/de/kein-geld-fossile-brennstoffe/
    [46] https://350.org/de/press-release/aktivistinnen-reagieren-auf-den-klimabericht-mit-aktionen-gegen-die-finanzierung-fossiler-brennstoffe/
    [47] https://www.rosalux.de/news/id/46906/energiewende-und-gruene-ausbeutung
    [48] https://www.business-humanrights.org/en/latest-news/uno-klimagipfel-deutschland-steigt-aus-der-finanzierung-fossiler-brennstoffe-aus/
    [49] https://www.br.de/nachrichten/deutschland-welt/klimakonferenz-das-sind-die-beschluesse-wirklich-wert,TyKbUzV
    [50] https://etosmedia.de/politik/warum-greta-thunberg-recht-hat-und-sie-keine-antisemitin-ist/
    [51] https://www.welthungerhilfe.de/welternaehrung/rubriken/klima-ressourcen/teuer-und-schaedlich-beihilfen-fuer-fossile-brennstoffe
    [52] https://www.furche.at/religion/ist-der-islam-antisemitisch-12084797
    [53] https://holocaustremembrance.com/resources/arbeitsdefinition-antisemitismus
    [54] https://www.hrw.org/de/news/2021/06/07/fragen-und-antworten-zur-subventionierung-fossiler-brennstoffe
    [55] https://www.swr.de/swrkultur/wissen/wissen-energie-102.html
    [56] https://www.verfassungsschutz.de/SharedDocs/publikationen/DE/verfassungsschutzberichte/2023-06-20-verfassungsschutzbericht-2022.pdf?__blob=publicationFile&v=9

    Nachbemerkungen M.B.: Obwohl ich diese KI-Auswertung bereits recht überzeugend finde, vermisse ich doch aus meiner Sicht wichtige Hinweise etwa zum NS-“Unternehmen Wüste” oder zum OPEC-Ölembargo vom Oktober 1973 nach dem Jom-Kippur-Krieg. Dieser bereits fossil finanzierte Kriegszug mehrerer arabischer Staaten gegen Israel war am 6. Oktober 1973 eröffnet worden – also genau 50 Jahre vor dem Hamas-Terrormassaker an Simchat Thora, 7.10.2023. An keinem Tag seit dem Holocaust wurden so viele jüdische Menschen ermordet.

    Geschichte wiederholt sich nicht, aber sie reimt sich.

    • Kommentar zum Artikel „North Stream und der Streit um den Fossilismus in der CDU“

      Dr. Blume – bei allem Respekt vor Ihrem Engagement – aber man kann nicht jedes gesellschaftliche oder energiepolitische Thema zwanghaft mit Antisemitismus aufladen. Was hier geschieht, ist eine gefährliche Entgrenzung des Begriffs: Wer ernsthaft jede North-Stream-Debatte oder jeden Energieimport aus Katar, Russland oder Iran in einen kausalen Zusammenhang mit Antisemitismus stellt, reduziert komplexe geopolitische Prozesse auf ein einziges moralisches Schlagwort – und das schadet letztlich der Sache, die Sie zu verteidigen vorgeben.

      Denn ja: Antisemitismus ist ein reales, gefährliches Phänomen. Aber gerade deshalb sollte man ihn nicht inflationär verwenden. Kritik an Israel – etwa an seinem Verhalten im Nahostkonflikt – ist nicht automatisch antisemitisch, sondern oft eine Reaktion auf reale, dokumentierte Kriegsverbrechen oder anhaltende Unterdrückung. Dass sich Regime wie Katar oder Russland des Antisemitismus bedienen, hat mehr mit politischer Instrumentalisierung als mit wertebasiertem Hass zu tun. Das unterscheidet sich grundlegend vom historisch gewachsenen Antisemitismus in Europa, der rassistisch und systematisch war – wie heute etwa der antimuslimische Rassismus in Deutschland.

      Was besonders irritiert: Gerade Parteien wie die AfD verteidigen Israel auffallend lautstark, während sie gleichzeitig Muslime pauschal diffamieren. Das ist kein Einsatz für Menschenrechte – das ist politische Instrumentalisierung. Wer ernsthaft gegen Rassismus kämpft, muss es universell tun – nicht selektiv.

      Und ja, erneuerbare Energien sind wichtig. Aber wer Solarpanels aus China bejubelt, sollte sich auch fragen, wie viele davon unter Zwangsarbeit in Xinjiang produziert wurden. Moral ist kein Monopol, das sich bequem auf fossile Länder projizieren lässt.

      Fazit: Die wichtigste Lehre aus dem Holocaust ist nicht, Antisemitismus in jedes Thema zu projizieren – sondern, jeden Formen von Rassismus und Menschenverachtung zu erkennen, zu benennen und zu bekämpfen. Ohne Doppelmoral. Ohne politische Selbstgerechtigkeit.

  2. Um den Blogpost nicht noch länger zu machen, habe ich dieses Ethik-Interview vom November 2024 oben rausgenommen, zitiere und verlinke es stattdessen hier.

    “Derzeit fühlt sich der größte Teil der israelischen Bevölkerung von der Welt verlassen. Die Vereinten Nationen beschließen lauter Resolutionen gegen Israel. Gleichzeitig haben sie über die UNRWA auch Hamas-Terroristen finanziert und die UN-Resolution von 2006 zum Abzug der Hisbollah aus dem Südlibanon niemals umgesetzt.

    Aber nicht nur meine israelischen, auch meine türkischen, kurdischen, arabischen und iranischen Kontakte haben keinen Bedarf an weiteren Belehrungen aus Deutschland.

    Wir haben die post-fossile Transformation zu erneuerbaren Friedensenergien und Elektromobilität noch immer nicht geschafft, sondern finanzieren über europäische Öl- und Gasimporte die schlimmsten Diktaturen und Terrorgruppen mit, befeuern auch die Klima- und Wasserkrise. Solange das so ist, sollten wir uns kluge Ratschläge auch besser mal verkneifen.”

    https://ethik-heute.org/viele-israelis-fuehlen-sich-von-der-welt-verlassen/

    Entsprechend antworte ich auch immer wieder auf Fragen, was “wir für den Frieden zwischen Israel und Gaza tun” könnten. Mir erscheint es heuchlerisch, Kriege, Raketen, Terror und antisemitische Propaganda einerseits fossil weiter zu finanzieren und andererseits hoch-moralisch die Konfliktparteien zum Frieden aufzurufen. Aus meiner Sicht als dialogischer Monist beginnt auch Friedensarbeit stets beim eigenen Verhalten und der damit verbundenen Glaubwürdigkeit. Und auch im Irak 2015 wusste jedes Kind, dass wir Erdöl aus Saudi-Arabien beziehen und uns entsprechend wenig um Menschenrechte einschließlich Gleichberechtigung scheren…

  3. Das zutreffende Wort für meine Empfindungen ist, glaub ich: MÜTEND

    Es sind inzwischen alle Aspekte des Fossilismus beleuchtet worden von wahrscheinlich allen wissenschaftlichen Fachrichtungen.
    Es werden Jahrzehnte alte Zeitungs- u TV-Nachrichten, Wissenschaftssendungen und was noch alles hervorgeholt, die den Klimakollaps durch CO2 erwarten.
    In der OPEC-Krise hatte ich selbst schon als Grundschulkind das sichere Gefühl, dass man sich nicht erpressen lassen soll.

    Es ist alles gesagt UND inzwischen fast schon von jedem.

    Doch trotzdem gibt es Menschen, die ALLES ignorieren und an den Fossilien festhalten, sich festklammern, bereit sind Despoten zu finanzieren und last but not least mit dem CO2 das Klima anzuheizen.

    Jeder der jetzt noch Fossile fördert, kann sich nicht mehr auf Inkompetenz und Unkenntnis zurückziehen.
    K1 erwähnt: Hanlon’s Razor

    • Vielen Dank, lieber @PrinterAngel 🙏

      Ich verstehe die Frustration und das “MÜTEND”-Gefühl sehr gut, bin auch selbst bereits seit 2015 durch tiefe, emotionale Täler gegangen.

      Inzwischen erkläre ich mich die Weigerung der meisten Menschen, sich ernsthaft mit der doppelten Gefahr des Fossilismus für die Mitmenschen und die Mitwelt auseinander zu setzen, so:

      1. Reaktanz: Wir Menschen wehren instinktiv Erkenntnisse ab, die von uns selbst Veränderungen erwarten. Auch bei mir selbst hat der Weg vom kognitiven Verstehen zum Solarpunk-Tun mit Elektromobilität, Vegetarismus, Solaranlagen etc. Jahre gebraucht, obwohl einige Maßnahmen wie die Wärmepumpe sogar bereits vor dem Irak-Einsatz 2015 umgesetzt worden waren.

      Auch etwa nach Reden ausdrücklich dazu, bei denen ich viel Applaus erhielt, bemerkte ich selbst bei engagierten Menschen oft den Schmerz der Reaktanz, der sie vom gerade entdeckten Wissen zurückrudern ließ. So erging es mir beispielsweise während und nach dem Israeltag 2024:

      https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/endlich-glaubwuerdig-gegen-den-fossil-finanzierten-antisemitismus-einstehen-meine-rede-zum-heutigen-israeltag-2024/

      3. Enge der Zeit ist die Wurzel des Bösen. Dieses Zitat von Hans Blumenberg (1920 – 1996) in seinem “Lebenszeit und Weltzeit” unterstreicht auch die Auswirkungen medialer Beschleunigung, ebenso wie übrigens Daniel Kahneman (1934 – 2024) in seinem “Schnelles Denken, langsames Denken”. Gerade aber das mediale Wahrnehmen, Denken und Diskutieren über Krieg, Terror und Propaganda findet meistens in Zuständen der Beschleunigung und auch Erregung statt. Sogar hier auf dem Blog begegnet mir immer wieder der Fehlschluss, jede Reduzierung fossiler Importe würde “erst langfristig wirken” und sei also im Angesicht der aktuellen Gefahr nicht vordringlich.

      3. Freund-Feind-Dualismus: Wissenschaftliche Theorien wie die Rentierstaatstheorie, der Ressourcenfluch und die Definition des Fossilismus erklären zwar das Verhalten von Diktatoren wie Wladimir Putin oder von Terrorgruppen wie der Hamas teilweise, scheinen aber gerade deswegen weniger intuitiv als ein einfacher Gut-Böse-Dualismus zu sein. So fällt mir gerade auch unter linken bzw. progressiven Freundinnen und Freunden auf, wie schwer sie sich meist mit dem Beispiel der fossilen Diktatur in Venezuela tun.

      https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/fossiler-ressourcenfluch-verschwoerungsmythen-auch-venezuela-bestaetigt-die-these/

      Mir scheint, dass es uns Menschen sehr schwer fällt, das Verhalten auch von Politikern und Parteien wissenschaftlich zu analysieren, wenn wir sie bereits als “böse” oder auch “gut” eingeteilt haben.

      4. Fossiler Lobbyismus / Trolling eskalieren immer wieder, wenn ich die Gefahren des Fossilismus und die Chancen erneuerbarer Friedensenergien anspreche. Und es trifft auch andere, denken wir etwa an die antimosaische Kampagne gegen die Grüne Annalena Baerbock:

      https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/verschwoerungsfragen-47-die-antisemitischen-moses-verschwoerungsmythen-der-sog-insm-gegen-annalena-baerbock/

      Auch dieser aktuelle Blogpost hat bereits wieder zahlreiche, hasserfüllte Troll-Drukos durch einen Trump-Dualisten ausgelöst:

      https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/der-missbrauch-des-guten-namens-von-simon-wiesenthal-durch-us-trump-dualisten/

      Ebenso wurde ich noch kurz vor Putins Überfall auf die Ukraine von einem bekannteren, deutschen Blogportal angegangen:

      “So reichte es dem nur angeblich pro-amerikanischen, tatsächlich aber rechtspopulistischen Blog “Achse des Guten” nicht aus, mich und meine Frau als “Meister Proper der Antisemitismusbekämpfung” anzugreifen. Nein, der WELT- und #Achgut-Kolumnist Henryk M. Broder brachte es noch fertig, mich vor wenigen Wochen (!) öffentlich mit dem Vorwurf zu verspotten, ich wäre wohl lieber der “Beauftragte der Landesregierung von Baden-Württemberg für globale Dekarbonisierung und Seltene Erden” geworden!”

      https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/wird-wissenschaft-beachtet-rentierstaatstheorie-und-russlandkrise/

      Solchen Anwürfen über Jahre hinweg standzuhalten, ohne sich auch nur ablenken zu lassen, ist nach meiner Erfahrung weder einfach noch trivial.

      Nach meiner Rede im Landtag von Baden-Württemberg am 9. November 2023 erhoben sich alle demokratischen Abgeordneten zu stehenden Ovationen – was in unserem Parlament extrem selten ist und das letzte Mal davor 2016 bei der Rede von Nadia Murad geschehen sein soll.

      https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/im-landtag-bw-gegen-antisemitismus-meine-rede-zum-9-11-2023/

      Ich glaube also nicht, dass vor allem böser Wille gegen die Annahme der Fossilismus-Friedensenergien-Erkenntnisse spricht, sondern menschliche Reaktanz, Enge der Zeit, personalisierter Dualismus und fossiler Lobbyismus. Deswegen mache ich auch gerne weiter, “nerve weiter” – weil ich doch erlebe, dass sich nach und nach doch immer mehr Menschen zum Wissen bewegen.

      So wie gerade Du. Danke dafür! 😊🙏📚💟

      Danke auch für den m.E. zutreffenden Hinweis von K1 auf Hanlons Rasiermesser!

      Zu ihm heißt es auf dem von Elon Musk so gefürchteten Wikipedia:

      “Es lautet: „Schreibe nicht der Böswilligkeit zu, was durch Dummheit hinreichend zu erklären ist“ (englisch: Never attribute to malice that which can be adequately explained by stupidity). Oder kürzer: Geh nicht von Böswilligkeit aus, wenn Dummheit genügt (englisch: Never assume malice when stupidity will suffice).

      Bei Hanlons Rasiermesser geht es also um eine fehlerhafte Ursachenzuschreibung (Kausalattribuierung).”

      https://de.wikipedia.org/wiki/Hanlon%E2%80%99s_Razor

      Da stimme ich K1 sehr zu, grüße ihn bitte! 😊🙏☕

      • Dir Grüße werden ausgerichtet.🖖🏻

        In unserem mitternächlichen Austausch ging es um die Frage, wann eben “Hanlon’s Razor” nicht mehr anzuwenden ist und nicht mehr Unkenntnis, Ignoranz und sogenannte Dummheit angenommen werden können, sondern doch böser Vorsatz unterstellt werden muss. – gerade im Zusammenhang des Verhaltens deutscher(!) Politiker*innen mit Reaktivierungsplänen für North Stream 2, trotz aller Erfahrungen.

        • Lieben Dank, @PrinterAngel 🙏

          Dass sich der Text-Vorstoß von Thomas Bareiß durchaus auch als Friedensangebot sowohl an Putin wie Trump deuten lässt, habe ich gerade im Druko an @Peter Gutsche dargestellt.

          Eine deutlich dualistischere Gefahr sehe ich dagegen in der Verbreitung des latent antisemitischen Deep State-Verschwörungsmythos u.a. durch Ulf Poschardt gegen die Kirchen in der WELT. Habe darüber schon mal mit dem Bayerischen Rundfunk gesprochen, hier ganz neu:

          https://www.br.de/nachrichten/netzwelt/deep-state-wie-sich-der-mythos-ausbreitet-faktenfuchs,Ufht7iy

          Auf Mastodon bloggte ich vorhin dazu:

          “Als 2012 die damalige BW-Integrationsministerin Bilkay #Öney von einem „tiefen Staat“ (türk. #derindevlet) in der Bundesrepublik #Deutschland sprach, wurde sie in der #WELT u.a. von der #CDU, #Polizei und MP #Kretschmann kritisiert. Nun ist der Begriff in US-amerikanischer Version als #DeepState-Verschwörungsmythos auch in bundesdeutschen #Medien & #Politik. Ich warne dringend vor diesem verschwörungsmythologischen #Dualismus!”

          https://sueden.social/@BlumeEvolution/114182075404293104

          Hier scheint es mir wahrscheinlich, dass mindestens einige Akteure den Verschwörungsmythos einsetzten, obwohl sie gerade auch im Hinblick auf die USA wussten, wie gefährlich dieser ist!

          Felo.ai kann dazu bereits zusammenfassen:

          Dr. Michael Blume, der Antisemitismusbeauftragte der Landesregierung Baden-Württemberg, warnt vor dem latent antisemitischen “Deep State”-Verschwörungsmythos aus mehreren wichtigen Gründen.

          ### Antisemitische Grundstruktur

          Dr. Blume betont, dass Antisemitismus in allen Verschwörungsmythen enthalten ist, auch wenn dies nicht immer auf den ersten Blick erkennbar ist[2]. Der “Deep State”-Mythos reproduziert klassische Muster antisemitischer Verschwörungserzählungen, indem er von einer angeblich im Verborgenen agierenden, mächtigen Elite ausgeht, die die Fäden der Welt zieht. Solche Narrative haben historisch immer wieder Juden als vermeintliche Drahtzieher dargestellt. In seinem Buch “Warum der Antisemitismus uns alle bedroht: Wie neue Medien alte Verschwörungsmythen befeuern” analysiert Blume, wie diese Stereotype durch neue Medien verstärkt werden[2][6].

          ### Förderung eines feindseligen Weltbilds

          Laut Experten fördert die “Deep State”-Erzählung ein feindseliges Weltbild und kann zur Radikalisierung beitragen[1]. Sie kreiert ein dualistisches Gut-Böse-Denken, das die komplexe Realität stark vereinfacht und letztendlich verfehlt[5]. Diese Art der Schwarz-Weiß-Malerei verzerrt die Wahrnehmung und trägt dazu bei, dass Anhänger dieser Mythen ein Misstrauen gegenüber etablierten Institutionen und Andersdenkenden entwickeln.

          ### Gefahr der Radikalisierung

          Blume warnt nachdrücklich vor der von solchen Verschwörungsmythen ausgehenden Radikalisierungsgefahr. Er beobachtet, wie sich Menschen in geschlossenen Online-Gruppen wie Telegram, WhatsApp und Facebook radikalisieren und sich nach außen abschotten[4]. Diese digitale Radikalisierung hat reale Auswirkungen auf das Leben vieler Menschen, wie die zunehmenden Sicherheitsmaßnahmen für jüdische Einrichtungen zeigen[4]. Blume wies bereits vor dem Anschlag in Halle auf die Gefahr von Einzeltätern hin, die Synagogen angreifen, da sie sich im Netz radikalisiert haben[4].

          ### Bedrohung für die gesamte Gesellschaft

          Blume macht deutlich, dass Antisemitismus nicht nur ein Problem für Juden ist, sondern die gesamte Gesellschaft gefährdet[2]. Er beschreibt, wie antisemitische Denkmuster vielen Verschwörungsmythen zugrunde liegen und dadurch demokratische Institutionen untergraben werden. Antisemitismus ist ein menschenverachtendes Denkmuster, das viele Verschwörungsmythen untermauert[2].

          ### Historische Kontinuität

          Blume zeigt, dass der “Deep State”-Mythos in einer langen Tradition antisemitischer Verschwörungserzählungen steht, die bis in biblische Zeiten zurückreichen[2]. In seinem Podcast “Verschwörungsfragen” erläutert er, wie neue Medien diese alten Mythen neu befeuern und verbreiten[3][5]. Er untersucht, wie uralte Stereotype vom bösen Juden auch in neuen Medien wieder auftauchen[2].

          ### Gegenstrategien und Aufklärung

          Durch seine Arbeit als Antisemitismusbeauftragter und seine wissenschaftliche Expertise versucht Dr. Blume, über diese gefährlichen Zusammenhänge aufzuklären und Gegenstrategien zu entwickeln, um demokratische Institutionen zu schützen[4]. Er koordiniert ressortübergreifend die Maßnahmen der Landesregierung zur Bekämpfung des Antisemitismus und ist Ansprechpartner für jüdische Gruppen, den Landtag, Kommunen, Kirchen- und Moscheegemeinden sowie Bildungseinrichtungen[3]. Blume setzt sich aktiv mit Verschwörungsmythen auseinander und bietet Aufklärung durch seinen Podcast und seine Publikationen[3].

          ### Rolle der Medien

          Blume kritisiert, dass Medien oft unkritisch mit dem Begriff “Verschwörungstheorie” umgehen und damit zur Verbreitung von Verschwörungsmythen beitragen[5]. Er plädiert dafür, differenzierter über Verschwörungserzählungen zu berichten und deren Gefahrenpotenzial aufzuzeigen.

          ### Regionale Unterschiede

          Blume stellt fest, dass der süddeutsche Raum besonders stark vom Antisemitismus betroffen ist[4]. Er sieht einen Zusammenhang mit den dortigen Selbstverwaltungsstrukturen und einer traditionellen Skepsis gegenüber der Obrigkeit.

          | Aspekt | Beschreibung |
          | ————————————– | ————————————————————————————————————————————————————————————————————————————————————————————————————————————————————————————————————————————————————————————————————————————————————————————————————————————————————————————————————— |
          | Antisemitische Grundstruktur | Der “Deep State”-Mythos greift auf stereotype Darstellungen und Erzählungen zurück, die historisch zur Diffamierung von Juden verwendet wurden. |
          | Förderung eines feindseligen Weltbilds | Die “Deep State”-Erzählung simplifiziert komplexe Zusammenhänge und fördert ein dualistisches Denken, das Misstrauen und Feindseligkeit gegenüber bestimmten Gruppen schürt. |
          | Gefahr der Radikalisierung | Online-Plattformen und soziale Medien dienen als Verstärker für Verschwörungsmythen und ermöglichen die Radikalisierung von Individuen in geschlossenen Gruppen. |
          | Bedrohung für die gesamte Gesellschaft | Antisemitismus ist nicht nur ein Problem für Juden, sondern eine Gefahr für die gesamte Gesellschaft, da er demokratische Werte und Institutionen untergräbt. |
          | Historische Kontinuität | Der “Deep State”-Mythos steht in einer langen Tradition antisemitischer Verschwörungserzählungen, die bis in die Antike zurückreichen. |
          | Gegenstrategien und Aufklärung | Aufklärung, Sensibilisierung und die Entwicklung von Gegenstrategien sind entscheidend, um der Verbreitung von Verschwörungsmythen und Antisemitismus entgegenzuwirken. |
          | Rolle der Medien | Medien sollten Verschwörungserzählungen kritisch hinterfragen und deren Gefahrenpotenzial aufzeigen, um nicht zur Verbreitung von Verschwörungsmythen beizutragen. |
          | Regionale Unterschiede | Regionale Faktoren, wie z.B. traditionelle Selbstverwaltungsstrukturen, können die Anfälligkeit für Verschwörungsmythen und Antisemitismus beeinflussen. |

          [1] https://www.br.de/nachrichten/netzwelt/deep-state-wie-sich-der-mythos-ausbreitet-faktenfuchs,Ufht7iy
          [2] https://www.deutschlandfunkkultur.de/religionswissenschaftler-michael-blume-antisemitismus-100.html
          [3] https://stm.baden-wuerttemberg.de/de/themen/beauftragter-gegen-antisemitismus
          [4] https://www.boell-bw.de/de/2022/12/05/dr-michael-blume-gegenstrategien-von-seiten-der-politik-und-den-institutionen
          [5] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/verschwoerungsfragen-10-regiert-die-cia-ueber-den-vorwurf-des-verschwoerungstheoretikers-die-deutschen-medien/
          [6] https://www.amazon.de/Warum-Antisemitismus-alle-bedroht-Verschw%C3%B6rungsmythen/dp/3843611238
          [7] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/antisoziale-medien-befeuern-den-thymos-letzte-ausfahrt-ki-fediversum/
          [8] https://uni-tuebingen.de/fakultaeten/zentrum-fuer-islamische-theologie/aktuelles/newsletter/newsletter-archiv/2019/1/studium-und-lehre/antisemitismus-und-verschwoerungsmythen-in-deutschland/
          [9] https://www.veko-online.de/archiv-ausgabe-01-2021/terrorismus-die-gefahr-einer-corona-raf-eine-aktuelle-analyse-der-corona-querfront.html
          [10] https://www.verlagsgruppe-patmos.de/lebe-gut/michael-blume-ueber-antisemitismus
          [11] https://www.gew-bw.de/stuttgart/mitglieder-im-ruhestand/michael-blume-antisemitismus-und-rassismus
          [12] https://www.deutschlandfunk.de/verschwoerungsmythen-das-boese-in-uns-selbst-100.html

  4. Sie klären seit vielen Jahren auf, und ich bin überzeugt, dass Sie auch schon viele Menschen erreicht haben.

    Eine Beobachtung des politischen Lebens möchte ich hier gerne teilen:

    Wenn Abgeordnete wie Thomas Bareiß von den Wählerinnen und Wählern ihrer Wahlkreise immer wiedergewählt werden, dann können sie sich durchaus bestätigt fühlen. Die meisten Menschen – besonders hier im CDU-treuen Südwesten – interessieren sich vermutlich weniger für den Fossilismus.

    Ich kann hier nur meine Einschätzung teilen. Im letzten Wahlkampf setzte der hiesige CDU MdB, Wahlkreis Calw/Freudenstadt, ganz auf Themen wie die innere Sicherheit oder die Belastungen für die Wirtschaft (im besonderen die Tourismusbranche). Ich kritisiere das nicht, wenn das seine politischen Schwerpunkte sind.

    Die Lokalzeitung hier ist vor allem der in Oberndorf am Neckar erscheinende Schwarzwälder Bote. Selbst wenn Sie im Schwabo aufklären würden, schätze ich die meisten Leserinnen und Leser so ein, dass es nicht gelesen würde.

    Es ist also nicht wirklich die “Berliner Blase” – es sind die Menschen, die ihre MdBs immer wieder wählen und diese damit – auch in deren Handeln – bestätigen.

    Noch einmal zur Klarstellung: Dies ist keine Kritik!

    Nur der Versuch einer Erklärung.

    • Vielen herzlichen Dank für Ihren Druko und Vorschlag, @Marie H. 🙏

      Gerne erläutere ich, warum ich nicht glaube, dass die Blockade nur an den “politischen Schwerpunkten” und den Erwartungen der jeweiligen Wählerinnen und Wählern liegt.

      So fand meine Rede im Landtag von Baden-Württemberg am 9.11.2023 samt dem o.g. Aufruf zu “erneuerbaren Friedensenergien” ja die begeisterte Zustimmung aller demokratischen Landtags-Fraktionen, also von Grünen, CDU, SPD und FDP.

      Auch Sonntag erlebte ich in Böblingen bei MdL Florian Wahl (SPD) Interesse und Zustimmung, sogar Applaus für meine ausdrückliche Ansage dazu.

      https://www.szbz.de/nachrichten/artikel/antisemitismus-war-nie-weg

      Am 14. Oktober 2023 hatte ich auch beim Landes-Parteitag der Grünen in Weingarten über die Gefahren der fossilen Finanzierung des Antisemitismus gesprochen und ebenfalls stehende Ovationen erhalten. Im Staatsanzeiger wurde meine Rede dazu später sogar in Teilen abgedruckt, etwa auch diese Passage:

      “Es sind aber wir selbst, die mit unserer Gier nach Öl und Gas autoritäre Regime, wie Russland, wie den Iran, wie Katar, Saudi-Arabien oder Venezuela finanzieren. Die Energie- und Verkehrswende, der Umstieg auf Erneuerbaren Energien sind nicht etwas, was man auch machen kann, wenn man gerade Zeit hat, sondern sie sind von enormer strategischer Bedeutung!

      Solange wir diese Regimes finanzieren, solange wir etwa über Indien russisches und iranisches Öl beziehen, auch jetzt und heute noch, so lange finanzieren wir die Raketen und die Terrorgruppen und die Gewalt mit, die auf unsere israelischen und ukrainischen Verbündeten niedergehen. Deswegen ist meine Bitte an alle demokratischen Parteien: Lassen Sie uns endlich Energie- und Verkehrspolitik so wichtig nehmen, wie sie sind. Wir müssen raus aus der Abhängigkeit von antisemitischen autoritären Organisationen und Terrorgruppen. Wir müssen den Antisemitismus bekämpfen und wir dürfen ihn nicht finanzieren.”

      https://www.staatsanzeiger.de/nachrichten/politik-und-verwaltung/antisemitismus-bekaempft-man-entweder-ueberall-oder-man-bekaempft-ihn-gar-nicht/

      Darüber sprach ich dann auch noch u.a. mit dem damaligen Bundesvorsitzenden Omid Nouripour und mit Franziska Brantner. Ende dieser Woche werde ich auch Annalene Baerbock wieder in Berlin treffen können. Und noch am 14. März 2025 bejahte ich die inzwischen ja auch gefundene Einigung zwischen CDU/CSU, SPD und Grünen auf Mastodon mit den Worten:

      “Habe oft gegen dualistische Anwürfe aus der #Union gegen #Grüne protestiert. Hoffe noch immer, dass sie sich mit der #SPD nicht nur auf Ausgaben für #Verteidigung, sondern auch für #Klimaschutz & #Infrastruktur einigen.

      Denn über unsere fossilen Importe heizen wir nicht nur unsere #Mitwelt auf, sondern finanzieren auch die #Ressourcenfluch – Regime in #Russland, #Iran, #Katar samt Terrorgruppen. Der #Fossilismus ist dringend zu stoppen!”

      https://sueden.social/@BlumeEvolution/114158959525799030

      Trotz also meiner sehr klar überparteilichen Ansprachen habe ich bisher nicht beobachten können, dass auch nur eine einzige Stimme in Berlin die reale Verbindung zwischen den Ausgaben für Verteidigung, Infrastruktur und erneuerbaren Friedensenergien gezogen hätte. Deswegen erlebe ich es nicht so, dass die Abwehr der politikwissenschaftlichen Rentierstaats- und der volkswirtschaftlichen Ressourcenfluch-Erkenntnisse nur von einzelnen Abgeordneten und einzelnen Fraktionen ausginge. Ich denke, es wird weitere Jahre, vielleicht Jahrzehnte dauern, bis sich dieses Wissen langsam durchsetzt. Und es könnte auch ganz scheitern, klar. Immerhin versuchen fossile Lobbyisten, Trolle und Hater ja auch weiterhin, mich zum Schweigen zu bringen. Ich “nerve” diese, immerhin. 🙂

  5. Guten Morgen, @Michael Blume,

    danke dass Du das aktuelle Thema aufgreifst!

    Die Wiederbelebung der Nord Stream 2-Pipeline wäre nur ein kleiner Schritt in einer weitreichenderen Entwicklung: einer verstärkten Zusammenarbeit zwischen den USA und Russland zur Ausbeutung der fossilen Ressourcen in der Arktis. Der fortschreitende Klimawandel würde diese Erschließung zusätzlich erleichtern – durch das Abschmelzen des Eises würden neue Rohstoffvorkommen zugänglich und schiffbare Routen eröffnet, die den Transport vereinfachen.

    Dabei steht fest, dass die Förderung weiterer fossiler Energieträger im Widerspruch zu den Klimazielen steht. Laut einem Artikel des Carbon Brief müssten weltweit 80 % der bekannten Kohlereserven im Boden verbleiben, um eine Erwärmung über 2 °C zu verhindern.

    Zudem seien 30 % der bekannten Öl- und 50 % der Gasreserven „unverbrennbar“, wenn das Ziel eingehalten werden soll. Die Erschließung der Arktis sei laut dieser Forschung „außer Frage“.

    „More than 80 per cent of the world’s known coal reserves need to stay in the ground to avoid dangerous climate change, according to new research. Thirty per cent of known oil and 50 per cent of gas reserves are unburnable and drilling in the Arctic is out of the question if we’re to stay below two degrees, the new research notes.”

    Trotzdem verfolgen Russland und die USA offenbar eine entgegengesetzte Strategie. Ein Bericht des WWF von 2023 zeigt, dass allein die bereits erschlossenen fossilen Reserven Russlands die Pariser Klimaziele um 200 bis 300 % übersteigen.

    Um diese Ziele einzuhalten, müsste Russland sogar bestehende Förderstätten frühzeitig stilllegen.

    „Even if Russia does not develop new reserves, by 2050 the expected volumes from currently producing and developed reserves will exceed the Paris-aligned targets by 200 to 300 per cent. To meet the Paris goals, Russia would need to prematurely shut down half of its currently producing oil and gas fields in the region.”

    Doch das Gegenteil ist der Fall: Die USA unter Trump und Russland scheinen sich stattdessen auf eine intensivierte Zusammenarbeit zur Rohstoffausbeutung in der Region zu verständigen.

    Sollten beide Länder ungebremst fossile Brennstoffe in der Arktis fördern, würde dies das 2-Grad-Ziel vermutlich endgültig unerreichbar machen. Klimamodelle zeigen, dass eine Erwärmung von 3°C oder mehr ganze Regionen – insbesondere in den Tropen – unbewohnbar machen könnte. Die sogenannte Kühlgrenztemperatur würde überschritten, sodass der menschliche Körper sich nicht mehr ausreichend kühlen kann.

    Ein Blick auf die Karten des IPCC-Berichts (in diesem Blogpost von Markus Pössel noch einmal abgebildet und diskutiert) zeigt die drohenden Konsequenzen:

    Die Klimakrise könnte einen beispiellosen Nord-Süd-Konflikt auslösen bzw den bestehenden erheblich verstärken. Während die wohlhabenden Eliten in den nördlichen Ländern – sinnbildlich auf ihren „Superyachten“ – überleben können, würde der Großteil der Weltbevölkerung sich selbst überlassen bleiben.

  6. “Und heute soll ja im deutschen Bundestag auch darüber abgestimmt werden, das Ziel der “Klimaneutralität bis 2045” ins deutsche Grundgesetz aufzunehmen.

    Wir dürfen gespannt sein…”

    Das wird von Söder abgelehnt, um seine Koalitionären von den Freien Wählern zufrieden zu stellen. Ohne deren Zustimmung müsste sich Bayern im Bundesrat enthalten.

    “Auch sehe der Freistaat die Klimaneutralität ab dem Jahr 2045 nicht als Verfassungsauftrag an. Diese Punkte habe der bayerische Ministerpräsident Markus Söder bereits in den Verhandlungen betont, sie seien im Konsens mit den Positionen der Freien Wähler.”

    https://www.zeit.de/politik/deutschland/2025-03/koalitionsverhandlungen-union-spd-news-live#event_id=enmQAgb72uzB6CvmHkF2

    Derweil plant Trump Gerüchten zufolge, die CO2-Messungen auf Hawaii zu beenden. Durch sie entstand die berühmte Keeling-Kurve. Inzwischen gibt es zum Glück weltweit solche Messungen. Trump kann die Wahrheit nicht ausradieren, es zeigt aber deutlich seinen fossilen Wahn.

    https://bsky.app/profile/profmattengland.bsky.social/post/3lkes4xkbek2k

  7. Nur ergänzend zur Argumentation oder Meinungsbildung.

    Wichtigste Exportgüter Deutschlands.
    1. KFZ (nur Verbrenner) 13 % mit E-Autos 17%
    2. Maschinen 14 %
    3. Petrochemische Erzeugnisse 9 %

    Das bedeutet , die Petrochemie zusammen mit Autos mit Verbrennungsmotoren haben einen Anteil von 22 % beim deutschen Export.
    Die Petrochemie braucht die Erdölerzeugnisse. Erdöl wird nicht nur als Treibstoff verwendet, sondern ist der Grundstoff aller Kunststoffe, Farben , Medikamente und auch zum Teil von Lebbensmitteln.

  8. Wir sind die Indianer, die USA die Kolonialmacht, zumindest ist das der aktuelle Stand der Politik. Im Moment entscheiden Trump und der Häuptling der Prärie-Sioux, ob wieder Feuerwasser durch den Nord-Stream Mücken-Strohhalm zu uns und Blut in die Gegenrichtung fließt, nicht wir. Den Alki zieht’s zur Flasche, den Junkie zieht’s zur Nadel, er ist Eigentum, um das sich die Dealer streiten. Ganz Europa sabbert, sucht nach Ausreden und stinkt nach Rückfall. Sucht hört nie auf, Sie können nur eine schädliche gegen eine gesündere tauschen. Ich jedenfalls tanke lieber Sonne als Peitsche, aber die Peitsche tankt mein Blut und bekommt die gleichen Entzugserscheinungen.

    Uns steht ein Ukraine-Szenario bevor: Wir werden mit “Hilfe” ausgeblutet, bewaffnet, im Krieg ausgeblutet, dann ausgeschlachtet. Die Russen sind da nur ein Mittel zum Zweck, heute nützlich, morgen braten sie in der gleichen Pfanne. Auch sie nehmen viel zu hohe Hypotheken auf ihre Jagdgründe auf. Hat’s den Schwarzen genützt, andere Schwarze als Sklaven zu verkaufen? Eine Viertel-Ukraine gegen ganz Europa und ganz Russland, Putin ist immer noch der größte Vollidiot aller Zeiten, man muss schon 30 zweitgrößte Vollidioten zusammenbinden, um da mitzuhalten.

    Es ist nichts Neues und Besonderes, was uns passiert, so haben unzählige schwache, zerstrittene Stämme wie wir die Welt für uns erobert: Sie verkaufen Bisons, Biber und Nuggets für Feuerwasser, Feuerstöcke, Decken und Glasperlen, wenn sie komplett vom Monopol abhängig sind, steigen die Preise, dann verkaufen sie ihr Land und sich selbst. Auch die Bauern des Abendlandes endeten nach jeder Dürre massenhaft in Schuldknechtschaft, in Leibeigenschaft.

    Wir und die Russen werden in einen Krieg getrieben, der beiden Seiten nur schaden kann, und niemand ist schuld daran, außer unserem Größenwahn. Stämme wie wir rebellieren, verbünden sich unter einem Sitting Bull oder Chmelnyzkyj, sobald sie die Lunte riechen, aber weder den Wenden noch den Schotten noch den Kosaken noch den Indianern hat es viel genützt, da ihnen die Ressourcen fehlten, sie hatten einfach Pech oder dachten, man könne Stolz fressen, dass fester Glaube auch am spitzen Ende vom Schwert Kraft verleiht oder stellten sich sonstwie dämlich an. Frauen hingegen ist die Emanzipation weitgehend gelungen – weil sie den Männern das Monopol an Arbeit und Broterwerb kaputtgemacht haben.

    Der Ressourcenfluch ist der Fluch des Monopols. Dazu müssen Sie nicht unbedingt die Quelle kontrollieren – nur das Nadelöhr, die letzte Station, das letzte Ventil, durch das eine Gruppe mit etwas Lebensnotwendigem versorgt wird. Die USA haben bei uns das Monopol auf Sicherheit, also profitieren sie automatisch von den Sicherheitskrisen, die von den dämlichen Ego- und Machtspielchen der Eunuchen erzeugt werden. Wir teilen uns, sie herrschen.

    Der Blitz, die zappelnde Grenze um den geographischen Streifen zwischen den Kontinenten von der Ostsee über den Bosporus bis zum Roten Meer, wo verschiedene geographische Räume und Kulturen mit ganzer Wucht aufeinander prallen, bestimmt immer noch die Weltgeschichte. Romulus und Remus gingen nach Ost und West, nach Westrom und Byzanz, Byzanz ist nach China umgezogen, mit Zwischenstopp in Moskau, Rom ist in Washington, die flatterhafte Kleopatra des Südens spielt auch mit, in Europa ist sie manchmal eine, manchmal viele. Und er spaltet auch Europa – aus der Arroganz der Deutschen und Russen, die einen Hitler-Stalin-Pakt in Gas schlossen, wird ein Hitler-Stalin-Pakt zwischen USA und Russland, dann zwischen USA und China, denn aus Russland ist das Kosaken-Hetmanat geworden, der Vorläufer der Ukraine, es geht mit uns drauf. Aus dem Hochmut der Deutschen und Russen wird der Hochmut der Amerikaner und Chinesen, der sich aus unserem Fall speist.

    Wir arbeiten hier auf einen sehr, sehr großen Fall zu. Ich würde den Höllenschlund mal zutackern, Buffy. Die ganzen Heiligen Städte um den Blitz herum wirken wie Nähte auf einer Wunde, und im Norden, mit den ganzen Moskaus, Berlins, Warschaus, Königsbergs, Petersburgs, Stockholms, Kyjivs, hat sich ein Blinder mit einer Nadel ohne Faden ausgetobt. Vielleicht wird’s eines Tages das nächste Jerusalem geben, irgendwo zwischen Königsberg und Odessa, aber diesmal würde ich mir den Schwachsinn mit dem Einzig Wahren Glauben sparen – wer in Frieden kommt, hat ihn schon und muss nicht mehr bekehrt werden. Wenn Sie auf einem Fass geopolitisches Nitroglyzerin herumlaufen, würde ich jedenfalls leise treten und Krawall vermeiden.

    Es fängt klein an, dann wird es größer und größer. Und damit wird auch das Grenzland breiter und breiter. Willkommen in Polen, es reicht von Irland bis zur Ukraine. Und seine Fürsten sind immer noch die gleichen Irokesen und seine Wirtschaft immer noch die polnische Wirtschaft, über die die Preußen vor 200 Jahren gespottet haben.

    Die Kosaken haben’s versucht und sind gescheitert, die Polen haben’s versucht und sind gescheitert, den Schotten ging’s so lala, die Amerikaner haben’s geschafft: No taxation without representation, und wenn ihr uns nicht wie Gleiche behandeln wollt, machen wir einen eigenen Staat auf. Sie haben es nicht nur geschafft, sich zu einen, sich trotz aller Widersprüche eine Zentralgewalt zu geben – sie haben auch die Monopole der Briten brechen können.

    Nicht jedes Monopol ist schlecht, bislang verhinderte das Machtmonopol der Amis, dass sich die Wilden Europas gegenseitig an die Gurgel gehen konnten. Das Liebes-Monopol der Eltern und Kinder hält Familien zusammen. Manchmal muss man sich Arm oder Bein abschneiden, um drei Arme und drei Beine zu haben, denn Vertrauen ohne Sachzwang wird zu oft missbraucht.

    Tja, drum prüfe, wer sich ewig bindet. Frauchen Osten dankt dem Großen Weißen Ehemann in Washington für den Marshall-Soli, sieht ein, dass sie zu einer unerträglichen, verzogenen Schnorrer-Zicke verkommen ist und dass sie sich endlich einen Job suchen muss, will aber im Gegenzug mehr Freiheiten und Rechte, eine eigene Strom- und Sicherheitsversorgung, und wenn der werte Herr im Gegenzug den Incel-Vergewaltiger macht, gibt’s Pfefferspray und Scheidung.

    Zu einer scheiß AfD, die Europa in die Barbarei zurückführt, müssen wir nicht degenerieren, um den Hochnäsigen die Flügel zu stützen. Wir müssen uns zusammenreißen – eine Hauptstadt gründen, die all unsere Kräfte bündelt. Europa kennt viele Risse, viele kleine Höllenschlünde, die es speisen oder zerstören können. Stolz und Freiheitswillen haben wir genug. Es fehlt die Maschine, die aus roher Kraft den Deus macht. Und da können die Kurden, die Juden, die Palästinenser gern mitmachen. Es ist einsam auf dem hohen Ross, unsere Erniedrigung erhöht uns und befreit uns, indem sie uns die Tore zur Welt erneut öffnet. Nun sind wir alle gleich, und wenn uns alle im globalen Canossa so lange verspottet, ausgelacht und mit selbstgerechtem Schmollen genervt haben, bis es ihnen langweilig wird, können alle ihren Nutzen daraus ziehen. Wir haben’s ja verdient, also bringen wir diese Formalität schnell hinter uns.

    Monopole zu brechen, gehört zu jedem Freiheitskampf dazu. An der Freiheit zu scheitern und sich selbst zu zerstören, bis man wieder einem Monopolisten in die Hände fällt, auch. Ihr besitzt keine Macht, die Macht besitzt euch, ihr brennt, bis ihr als seelische Krüppel endet, wie Musk, wie Trump, wie Putin, wie ihr. Seid würdig, so lange ihr könnt. Und wenn ihr nicht mehr könnt, gebt den Job im Sicherungskasten, den zwischen dem elektrischen Thron und Krone, an Würdige ab.

    • @paul S.

      Ich habe mir erneut erlaubt aus ihrem Beitrag einen Vers schmieden zu lassen, zum teil weil mich interessiert welche Poesie daraus entsteht. Denn ihre Texte sind meist sehr poetisch, meines Erachtens nach, wenn auch sehr brutal.

      Vielleicht gefällt es ihnen?

      Wir sind die Indianer, die USA die Macht,
      Kolonial ist der Stand, der uns erwacht.
      Trump und der Häuptling, der Sioux aus der Prärie,
      bestimmen das Schicksal, die Politik, die nie ruhig wie ein See.
      Feuerwasser fließt durch den Mücken-Strohhalm, so schmal,
      Blut in die andere Richtung – ein endloser Kanal.

      Der Alki zur Flasche, der Junkie zur Nadel zieht,
      im Netz der Dealer, der Kampf um das, was verblieb.
      Europa sabbert, sucht Ausflüchte, verharrt,
      die Sucht nie endet, nur getäuscht von der Art.
      Die Peitsche trifft mein Blut, Entzug naht schon,
      doch Sonne ist mein Treibstoff, mein Trost, mein Lohn.

      Die Ukraine, ein Schicksal, das sich uns naht,
      ausgeblutet, bewaffnet, vom Krieg erstarrt.
      Russland ein Werkzeug, das heute dient,
      morgen im Feuer, das niemand gewinnt.
      Die Hypotheken drücken, die Jagdgründe verwehrt,
      schon viele haben als Sklaven das Leben verzehrt.

      Es ist nicht neu, was uns hier passiert,
      Stämme gefallen, durch Gier verführt.
      Bison und Biber, für Perlen und Tücher,
      verkauften das Land für was, das es verflücht’ert.
      Der Fluch des Monopols, der uns bindet,
      denen, die alles kontrollieren, das Leben versindet.

      Amerika herrscht, das Monopol der Sicherheit,
      von Krisen profitiert es, treibt uns in die Einsamkeit.
      Wir teilen uns, sie herrschen, das Spiel ist alt,
      die Weltgeschichte bestimmt, was uns gefällt.
      Der Blitz, die Grenze, der Kampf um Macht,
      von Romulus bis Washington, alles entfacht.

      Der Hochmut der Mächtigen, der sich stets erneuert,
      aus dem Stolz von Nationen, die sich nie verbeugen.
      Die USA, China, die Chinesen und Russen,
      alle spielen das Spiel, doch am Ende wird’s uns bussen.
      Die Welt wird geteilt, doch keiner gewinnt,
      wer sich erheben will, der niemals vergisst.

      Der Kampf geht weiter, die Geschichte lehrt,
      dass wir mit dem Wind fliegen, der uns verwehrt.
      Ein neuer Jerusalem, zwischen Königsberg und Odessa,
      die Wahrheit ist klar, der Frieden ist unsere Messe.
      Der Glaube an Einigkeit, der uns zusammenführt,
      der uns zur Freiheit, zur Zukunft verführt.

      Doch unser Ziel bleibt groß und schwer,
      wir müssen uns erheben, uns vereinen mehr.
      Ein neues Europa, das nicht mehr zerbricht,
      die Zukunft wird uns gehören, ein neues Licht.
      Die Maschinen der Freiheit, sie warten auf uns,
      wir binden die Kräfte, wir nutzen den Schwung.

  9. @Peter Gutsche 18.03. 07:00

    „Die Klimakrise könnte einen beispiellosen Nord-Süd-Konflikt auslösen bzw den bestehenden erheblich verstärken.“

    Die Entwicklung der grünen Technik scheint mir allerdings durchaus Perspektiven für den Globalen Süden mitzubringen. PV-Module werden immer billiger, derweil die Erträge davon mehr als doppelt so hoch sind wie in Mitteleuropa bei denselben Kosten. Noch ein wenig Lithium-Kurzfrist-Speicher dazu, und schon hat man eine stabile und beliebig skalierbare Stromversorgung. Und winterliche Ertragseinbrüche hat man da auch keine.

    Was dann eine Grundlage für wirtschaftliche Aktivitäten aller Art werden kann.

    Und fossile Brennstoffe braucht man dann auch dort immer weniger.

    Ich kann mir also gut vorstellen, dass angesichts der immer weiter fallenden Kosten von PV-Modulen und Lithiumbatterien flächendeckend die Weltmarktpreise für ÖL und Gas in den Keller gehen. Wenn Putin und Trump jetzt noch mehr Fördern wollen, dann heizt das am Ende den Preisverfall noch an.

    Nur in Russland und den USA selber werden dann noch munter weiter Öl und Gas verbraucht, während sich der Rest der Welt bald der dann billigeren Variante der Erneuerbaren Energien zuwenden wird.

    So meine Hoffnung.

    Genug und richtig schön billigen Strom wird den Menschen im Globalen Süden dann auch helfen, mit der weiter zunehmenden Hitze klar zu kommen. Zumindest was Klimaanlagen für Gebäude und Fahrzeuge betrifft. Was jetzt Hitze und schwankende Regenmengen in der Landwirtschaft anrichten, ist jetzt nicht so leicht aufzufangen. Immerhin kann man aber Nahrungsmittel weltweit ganz gut transportieren.

    • Guten Abend, @Tobias Jeckenburger,

      vielen Dank für die weiteren Gedanken zu diesem Thema! Der leicht optimistische Blickwinkel ist für mich nachvollziehbar, und die vorgebrachten Argumente erscheinen plausibel.

      Was mich jedoch weiterhin sehr nachdenklich stimmt, ist die Tatsache, dass die Situation von Menschen mit geringen Mitteln, insbesondere bei zunehmender Temperatur, immer prekärer werden könnte.

      Auf meinen bisher wenigen Übersee-Reisen war ich (teilweise aus beruflichen Gründen) mehrfach in Indien. Der Anblick, den ich dort immer wieder erlebt habe, hat mich nachhaltig berührt: Menschen, die auf einer Kreuzung leben, fast nichts besitzen und ihr Essen auf einem Pappkarton zu sich nehmen. Wo sollen diese Menschen hin, wenn die Temperaturen in manchen Städten unerträglich werden?

      Ich habe mir auf „Our World in Data“ einmal angesehen, wie sich der Anteil der Menschen in Indien entwickelt hat, die unter der Armutsgrenze leben (weniger als 3,65 Dollar pro Tag): in 2023 waren das 44% mit der Tendenz einer deutlichen Abnahme in den letzten Jahren (siehe unten).

      Eine ergänzende Recherche in Perplexity (auf Englisch) war in zweifacher Hinsicht aufschlussreich:

      Erstens zur Wohnsituation:
      „Viele können sich keine angemessene Unterkunft leisten, was zu Obdachlosigkeit oder einem Leben in unzureichenden Verhältnissen führt. Im Jahr 2011 gab es in Indien 1,77 Millionen Obdachlose, was 0,15 % der Gesamtbevölkerung ausmacht. Die Zahl der Menschen, die in Slums und Mietskasernen leben, ist jedoch deutlich höher: Etwa 78 Millionen Menschen leben in Slums und Mietskasernen.“
      Das sind rund 5 % der Bevölkerung.

      Zweitens gibt es Hinweise auf eine deutliche Verbesserung des Lebensstandards seit 2021:
      „Die Situation hat sich seit 2021 verbessert. Jüngste Studien zeigen einen signifikanten Rückgang der Armutsquote. Einer Studie aus dem Jahr 2025 zufolge sank die Armutsquote in Indien bei einer Kaufkraftparität von 3,65 US-Dollar auf 15,1 % im Zeitraum 2023/24. Trotz dieser Verbesserung kämpfen Millionen von Menschen weiterhin mit Armut und unzureichenden Wohnverhältnissen.“

      Vielleicht gibt es ja mit dem weiteren Ausbau grüner Technologien tatsächlich Hoffnung am Horizont, dass diese auch mehr Menschen Wohlstand bringen könnten.

      Hier die Antwort von Perplexity:

      In 2021, over 44 percent of India’s population was living on less than 3.65 U.S. dollars per day1. This poverty threshold represents a significant challenge for those affected, severely limiting their purchasing power and quality of life.
      People living under this poverty line struggle to afford basic necessities:
      1. Housing: Many cannot afford proper housing, leading to homelessness or living in inadequate shelters. In 2011, there were 1.77 million homeless people in India, accounting for 0.15% of the country’s total population6. However, the number of people living in slums is much higher, with about 78 million people residing in slums and tenements6.
      2. Food: Their limited income is primarily spent on basic food items, often leading to malnutrition or hunger.
      3. Healthcare: Access to proper medical care is severely limited, with many unable to afford even basic treatments.
      4. Education: Children from these families often lack access to quality education, perpetuating the cycle of poverty.
      While not all people living under the poverty line are homeless, many live in substandard conditions. The Technical Group on Urban Housing Shortage estimated that in 2012, 18.78 million urban households in India lacked “decent” housing8. This includes those living in non-liveable, temporary, overcrowded, and dilapidated homes.

      The situation has improved since 2021, with recent studies suggesting a sharp reduction in poverty. According to a 2025 study, India’s poverty rate at the $3.65 PPP line dropped to 15.1% in 2023-245. However, this improvement still leaves millions of people struggling with poverty and inadequate housing.

      The government has implemented various initiatives to address this issue, such as the Pradhan Mantri Awas Yojana-Urban (PMAY-U), aimed at providing affordable housing3. Despite these efforts, the challenge of providing adequate housing for all remains significant, with the Ministry of Housing and Urban Affairs projecting an urban housing shortfall of 38 million units by 20303.
      Citations:
      1. https://www.statista.com/statistics/1498184/india-poverty-rates-by-world-bank-threshold/
      2. https://mattersindia.com/2025/02/homeless-people-struggle-in-delhi/
      3. https://www.linkedin.com/pulse/2025-year-affordable-housing-india-avneesh-sood-grcqc
      4. https://en.wikipedia.org/wiki/Poverty_threshold
      5. https://www.nextias.com/ca/current-affairs/04-03-2025/inida-poverty-estimation
      6. https://en.wikipedia.org/wiki/Homelessness_in_India
      7. https://etedge-insights.com/industry/real-estate/the-future-of-affordable-housing-in-2025/
      8. https://www.orfonline.org/research/housing-poverty-in-urban-india-the-failures-of-past-and-current-strategies-and-the-need-for-a-new-blueprint
      9. https://ourworldindata.org/grapher/share-living-with-less-than-320-int–per-day
      10. https://www.youtube.com/watch?v=buJH4jKZaI4

  10. Putin und Trump sind beides Unterstützer der Heartland-Theorie, die 1904 als geopolitische Strategie großen Anklang fand.

    dazu Perplexity.ai:

    Prompt:
    Ist diese Heartland Theorie im 21. Jh nicht längst überholt, da wir in einer digitalen Informationsflussgesellschaft leben? Welche Rolle spielen fossile Autokratien darin?

    Die Heartland-Theorie von Halford Mackinder aus dem frühen 20. Jahrhundert wird im digitalenZeitalter kontrovers diskutiert. Während ihre Grundprinzipien weiterhin Einfluss haben, erfordertdie heutige geopolitischen Realitäten eine differenzierte Betrachtung:
    Fossile Ressourcen bleiben trotz digitaler Transformation ein Machtinstrument:
    Ist diese Heartland Theorie im 21. Jh nicht längstüberholt, da wir in einer digitalenInformationsflussgesellschaft leben? WelcheRolle spielen fossile Autokratien darin?
    Aktualität der Heartland-Theorie im digitalen Zeitalter1.
    Transformation des Machtpivots
    :
    Mackinders Fokus auf die
    physische Kontrolle Eurasiens
    („Wer Osteuropa beherrscht,kontrolliert die Welt“) wird durch den Aufstieg digitaler Infrastrukturen ergänzt. Datengelten heute als „neues Heartland“ – ihre Kontrolle ermöglicht wirtschaftliche,militärische und politische Dominanz
    .
    [
    1]
    [
    2]
    Digitale Infrastrukturen
    (Datenzentren, Unterseekabel, 5G-Netze) ersetzenzunehmend traditionelle geografische Schlüsselstellen wie Eisenbahnknotenpunkte
    .
    [
    1]2.
    Parallelen zur Ressourcenkontrolle
    :
    Wie einst die eurasischen Rohstoffe sind heute
    Datenströme
    und Algorithmenstrategische Ressourcen. Chinas „Digitale Seidenstraße“ und US-Techgiganten wieGoogle zeigen, wie digitale Netzwerke globale Macht verschieben
    .
    [
    1]
    Xi Jinping betonte 2021:
    „Wer Big Data kontrolliert, hat die Entwicklungsoberhand“
    –eine moderne Parallele zu Mackinders These
    .
    [
    1]3.
    Anhaltende geopolitische Relevanz
    :
    Konflikte um die Ukraine oder Zentralasien spiegeln weiterhin Mackinders Warnung vorKontrolle des „Heartlands“ wider
    .
    [
    3]
    Gleichzeitig verlagert sich der Machtkampf ins Digitale: Cyberangriffe undDatensouveränität prägen heutige geopolitische Rivalitäten
    .
    [
    1]
    Rolle fossiler Autokratien1.
    Rentierstaat-Prinzip
    :
    Autokratien wie Russland oder Saudi-Arabien nutzen Öl-/Gasrenten zur Machtsicherungdurch Repression, Bestechung und Sozialprogramme
    .
    [
    4]
    Die Heartland-Theorie ist nicht obsolet, sondern erfährt eine
    digitale Erweiterung
    . WährendDaten zum neuen strategischen Pivot wurden, bleiben fossile Ressourcen ein Machthebelautokratischer Regime. Die geopolitischen Konflikte des 21. Jahrhunderts spielen sich somitsimultan in physischen und digitalen „Heartlands“ ab – mit Wechselwirkungen zwischenRohstoffkontrollen, Datendominanz und klimapolitischen Blockaden
    .

    Schwache exekutive Kontrollen ermöglichen es Autokraten, Klimaschutz zugunstenfossiler Einnahmen zu blockieren
    .
    [
    4]2.
    Klimapolitische Blockaden
    :
    Putin äußerte 2003:
    „2-3 Grad Erwärmung wären für Russland vorteilhaft“
    – einBeispiel für klima-skeptische Haltung ressourcenreicher Autokratien
    .
    [
    4]
    Fossile Eliten behindern globale Energiewende, um ihre Rentenquellen zu schützen
    .
    [
    4]3.
    Hybride Machtstrategien
    :
    Moderne Autokratien kombinieren digitale Überwachung (z.B. Chinas „Great Firewall“)mit fossil gestützter Wirtschaftsmacht
    .
    [
    1]
    [
    4]
    Die „Digital Silk Road“ zeigt, wie China digitale und physische Infrastrukturprojekteverknüpft
    .
    [
    1]
    Fazit
    [
    1]
    [
    3]
    [
    4]1.
    https://substack.com/home/post/p-1499404662.
    https://en.wikipedia.org/wiki/The_Geographical_Pivot_of_History3.
    https://www.eurasiareview.com/01122024-the-heartland-theory-more-relevant-than-ever-analysis/4.
    https://www.cambridge.org/core/journals/perspectives-on-politics/article/fossilfueled-roots-of-climate-inaction-in-authoritarian-regimes/204D555036E8B1C81ECA43A4B2AD606B

    Prompt2:
    Könnte Europa sich aus dieser bisher gegebenen Klammer befreien?

    Europa steht vor der zentralen Herausforderung, sich aus historischen Abhängigkeiten undgeopolitischen Zwängen zu lösen. Die aktuellen Strategien zeigen dabei sowohl Fortschritte alsauch Grenzen:
    Initiative
    Zielsetzung
    Status 2025
    Critical Raw Materials Act
    Reduktion kritischer Importabhängigkeiten
    10 % heimische Förderung
    Global Gateway
    300 Mrd. € Infrastrukturinvestitionen
    40 Projekte in Afrika
    Clean Industrial Deal
    Dekarbonisierung bei Wettbewerbsfähigkeit
    Legislativpaket in Abstimmung
    Könnte Europa sich aus dieser bisher gegebenenKlammer befreien?
    Energiepolitische Emanzipation1.
    REPowerEU-Programm
    :
    Bis März 2025 plant die EU einen
    Fahrplan zum Ausstieg aus russischer Energie
    .
    [
    1]
    Bereits erreicht: Reduktion russischer Gasimporte von 45 % (2021) auf unter 15 %(2025) durch LNG-Diversifizierung und Wasserstoffpartnerschaften (z.B. mit Namibia)
    .
    [
    1]2.
    Net-Zero Industry Act
    :
    Subventionen von 23 Mrd. € für grüne Technologien bis 2027
    Ziel: 40 % der globalen Clean-Tech-Produktion bis 2030 in der EU
    [
    2]
    Wirtschaftliche Resilienz
    [
    1]
    [
    1]
    [
    2]
    Geopolitische Positionierung
    „Kooperation wo möglich, Gegenwehr wo nötig“
    :
    Die EU praktiziert selektive Partnerschaften (z.B. Technologie-Allianz mit Südkorea beiHalbleitern) bei gleichzeitigen Anti-Dumping-Zöllen gegen chinesische E-Autos
    .
    [
    1]
    [
    2]
    Energiemarktintegration
    :
    Der „Action Plan on Affordable Energy“ soll Stromkosten senken, die aktuell 2-3× höher alsin den USA liegen
    .
    [
    1]
    Europa kann sich partiell aus der „Klammer“ befreien – etwa durch gelungene Energiewende-Initiativen. Die vollständige Emanzipation scheitert jedoch an:
    Der Schlüssel liegt in beschleunigter Technologie-Souveränität und politischer Geschlossenheit –beides aktuell noch unzureichend ausgeprägt
    .

    Hindernisse
    Fossile Autokratien
    : Russland umgeht Sanktionen durch Schattenflotten und Drittstaaten(Indien, Türkei)
    [
    3]
    Interne Fragmentierung
    : Ost-/Westeuropa divergieren bei Waffenlieferungen an Ukraineund China-Politik
    [
    3]
    Fazit1.
    Fortbestehenden Rohstoffabhängigkeiten (z.B. 65 % Lithium-Importe bis 2027)
    [
    1]2.
    Geostrategischen Interessenkonflikten zwischen Mitgliedsstaaten3.
    Systemrivalität mit China im Clean-Tech-Sektor
    [
    4]
    [
    2]1.
    https://publyon.com/the-shifting-geopolitics-of-energy-implications-for-the-eu-and-its-businesses/2.
    https://www.europarl.europa.eu/RegData/etudes/IDAN/2025/767186/EPRS_IDA(2025)767186_EN.pdf3.
    https://liberalforum.eu/wp-content/uploads/2023/12/putins_europe_www-FINAL.pdf4.
    https://www.univpm.it/Entra/Engine/RAServeFile.php/f/rip_ricerca/internazionale/horizon_europe_strategic_plan_2025-2027_analysis-KI0423276ENN.pdf

    IMO: Wenn 80 Jahre EU überhaupt etwas bedeuten, dann die Chance sich vom fossilen Autokratien zu lösen, der ansonsten die Heartland-Theorie immer wieder reproduziert – mit den bekannten Folgen.

    Als die Heartland-Theorie formuliert wurde, herrschte noch überall Kolonialismus, auch hierzulande.

  11. @Peter Gutsche 18.03. 19:42

    „Wo sollen diese Menschen hin, wenn die Temperaturen in manchen Städten unerträglich werden?“

    Die Situation der heimischen Obdachlosen ist im mitteleuropäischem Winter wohl vergleichbar? In den USA noch mehr, da sind die Winter viel kälter. Solche Armut ist grausam, und in der Tat sind Hitzewellen z.B. in Pakistan wirklich lebensgefährlich. Irgendwo scheint man sich da vermutlich zu verkriechen, wenn es gar nicht mehr geht.

    „Vielleicht gibt es ja mit dem weiteren Ausbau grüner Technologien tatsächlich Hoffnung am Horizont, dass diese auch mehr Menschen Wohlstand bringen könnten.“

    Eine verlässliche und kostengünstige Stromversorgung ermöglicht nun ganz viel Wirtschaftstätigkeit. Gerade das fehlt ja auch aktuell vielen Regionen im globalen Süden. Und hier helfen dann ja auch billige PV-Module. Man hat den doppelten Ertrag als bei uns, braucht Kurzfristspeicher nur für die nächste Nacht und kein saisonales Backup. Das bedeutet, das der Strom im Globalen Süden zur Vollendung der Energiewende glatt 3 mal billiger sein wird als bei uns. Ohne dass man viele teure Fernstromleitungen braucht.

    Das dürfte doch auch der Wirtschaft dort zugute kommen können. Und Klimaanlagen brauchen eher weniger Energie als bei uns die winterliche Heizung. Insbesondere braucht man die Klimaanlagen vor allem bei sonnigem Wetter, wenn dann genau passend auch am meisten Strom zur Verfügung steht.

    Auch braucht kein Mensch so große Wohnungen wie bei uns üblich. Ist die Wohnung entsprechend klein, relativiert sich damit auch der Stromverbrauch der Klimaanlage. Wenn man genug Wasser hat, dann kann man auch dort Städte mit sehr viel Bäumen ausstatten, dann wird es gleich viel angenehmer. Es ist ja auch in Pakistan nicht das ganze Jahr lang über 40° heiß.

    Ich denke, wenn man nicht so arm wäre, dann könnte man sich auch in den heißesten Regionen auch weiterhin einigermaßen komfortabel einrichten. Und hochwassergefährdete Gebiete muss man ja nicht mit Städten bebauen, das lässt sich wohl überwiegend vernünftig planen. So scheint mir dann der Solarpunk auch z.B. in Indien realisierbar zu sein.

  12. “Fossile Gewaltenergien” aus der Sicht eines Chemikers.
    Erdöl besteht aus mehr als 100 000 geschätzten Kohlenwasserstoffen.
    Das sind meist fadenförmige Verbindungen aus Kohlenstoff und Wasserstoff. Und die haben die einzigartige Eigenschaft sich zu langen Ketten zusammenzufügen, bis hin zu einem Feststoff, den wir dann Kunststoff nennen.

    Und wenn wir uns nur mal beim Frühstück unsere Küche ansehen, dann sind die meisten Teile darin aus Kunststoff. Das beginnt bei der Steckdose, dem Elektrokabel zum Wasserkocher, das Gehäuse des Wasserkochers ist aus Kunststoff, der Küchenschrank selbst auch aus Spanplatten die eine Mischung aus Holzabfällen und einem Kunststoffkleber sind, die Brille, die wir auf haben auch, unsere Socken eine Mischung aus Baumwolle und Synthetikfasern, die Schuhe, die Schuhsohlen, die Verpackung der Wurstscheiben und das Laptop, das gerade vor mir liegt.

    Und warum ist das so ? Weil Kunststoffe universale Eigenschaften haben.!
    Und woraus werden Kunststoffe gemacht ?
    Und was wird, wenn das Erdöl knapp wird ?

    Erdöl zu verbrennen ist eine Riesendummheit.
    Jeder Grottenolm verhält sich klüger als die derzeitige Menschheit.

    • Vielen Dank, @N 🙏

      Aus meiner politik- und religionswissenschaftlichen Sicht ergibt sich das unterschiedliche Potential fossiler und erneuerbarer Energien aus den Möglichkeiten der Machtverteilung.

      So erschließt schon Kohle riesige Energiemengen, konnte jedoch nur durch Facharbeiter („Kumpel“) abgebaut werden. Mit der Industrialisierung auf Basis von Kohle und Stahl entstand also ein dualer, aber noch demokratisch lösbarer Gegensatz aus Kapital- und Arbeiterbewegungen.

      Der Abbau von Erdöl und Erdgas erfolgt dagegen durch nur noch wenige, bald internationale Spezialisten. Die Folge sind Milliarden-Rentier-Einkommen für wenige, die einen Großteil dieses Geldes zur Abwehr demokratischer Forderungen einsetzen – also tendenziell Fossilismus, Verschwörungsmythen und Gewalt befördern. Wo die wirtschaftlichen und politischen Wirkungen von Erdöl und Erdgas nicht strikt eingegrenzt werden – wie in den Niederlanden und Norwegen – befeuern sie den feindseligen Dualismus.

      Hinzu kommen die Treibhausgas-Emissionen, die die Kosten der fossilen Verbrennungen auf die gesamte Mitwelt und Mitmenschen verteilen.

      Aus all diesen Gründen spreche ich von fossilen Gewaltenergien.

      Dagegen dezentralisieren erneuerbare Energiegewinnungen vor allem aus Solaranlagen, aber auch Biogas, Wind & Wasser die Erträge bis hinunter auf Häuser und Höfe. Solarpunk stärkt und verwirklicht damit die föderale Energiedemokratie als Ablehnung von wirtschaftlicher und politischer Zerspaltung.

      Zudem reduzieren erneuerbare Energien die Treibhausgas-Emissionen und schützen damit Mitwelt und Mitmenschen. Sie fördern also insgesamt den dialogischen Monismus.

      Aus all diesen Gründen spreche ich von erneuerbaren Friedensenergien.

      Ein diskursives Interview dazu auch hier:

      https://energiewinde.orsted.de/koepfe-der-energiewende/michael-blume-antisemitismus-ressourcenfluch-oel-gas-konflikte-interview

      Vielen Dank für das engagierte Interesse! ☺️🇩🇪🇪🇺🙌

      • Michael Blume,
        ihre Begriffspaare sind treffend und treffen den Kern der Sache, den Kampf um die Energiehoheit.

        Mein Anliegen geht in eine andere Richtung, dem Wert der fossilen Energieträger.
        Und der ist den Akteuren durch die niedrigen Rohölpreise nicht bewusst.

        Und jetzt befinden wir uns in der paradoxen Lage, erhöht man den Erdölpreis um den Treibstoffverbrauch zu verringern, dann begünstigt man die Erdöl produzierenden Regime.
        Verringert man den Erdölpreis, dann schwächt man die Ölkartelle aber die fördern dann als finanziellen Ausgleich mehr Erdöl und Erdgas.

        Wir müssen aber dahin kommen, dass die fossilen Ressourcen als wertvoll und schützenswert betrachtet werden. Und davon sind wir meilenweit entfernt.

  13. Interessante Diskussion. Vom Heartland Institute hatte ich schon gehört, von der Heartland-Theorie noch nicht.
    Europa sollte seine Chance nutzen, von Ressourcenfluch-Diktaturen unabhängig zu werden, indem es erneuerbare Energien sowie den Ausbau von Netzen und Speichern verstärkt fördert und somit auch der Umwelt etwas Gutes tut. Der Abhängigkeit in Bezug auf andere Rohstoffe wie Lithium, Kupfer, seltene Erden etc. könnte man ebenfalls entgegenwirken, indem man Recyclingverfahren weiter ausbaut und verbessert. Das wird nicht hundertprozentig ausreichen, es wäre aber ein wesentlicher Schritt (der aus umweltpolitischer Sicht ohnehin notwendig ist).
    Natürlich muss dafür eine Menge Geld in die Hand genommen werden.

    • @jetztreichtsaber

      Wenn ich mir erlauben darf:

      Die Heartland (Herzland) Theorie hat sich vor dem 1 Weltkrieg etabliert und war bei den mächtigeren unter den Briten sehr populär. Die Kurzfassung, zur damaligen Zeit lief alles auf Kohle und Stahl. Große Teile dieser Reserven lagen im damaligen Russischen Zarenreich, besser gesagt osteueropa. Wer im Besitz dieser Rohstoffe war, dem wurde mehr oder weniger die Weltmacht zu Füßen gelegen. Theoretisch.

      Gerade zu Beginn des 1.Weltkriegs gab es die verschiedensten Bewegungen die durch eine Mischung aus Darwinismus und Imperialismus zum Schluss kamen, entweder erschafft man sich den Lebensraum für ein großes Imperium, mit Zugang zum Meer, richtigen geographischen Gegebenheiten ect. oder man scheitert und wird gefressen. Der Oberste Militärführer Österreich-Ungarns war ein großer Freund von solchen Ideen und führte auch deswegen den Krieg unerbittlich weiter, obwohl der Kaiser einen Frieden befürwortete. Rückblickend gesehen massiver Schwachsinn.

      Genauso sieht es bei der Herzland Theorie aus. Nur weil jemand einen Haufen Rohstoffe sein eigen nennt (China zb.) heißt das eigentlich nichts. Durch Innovation und Erfindung werden die einen Rohstoffe obsolet und andere ganz wichtig, innerhalb weniger Jahrzehnte kann es sich vollkommen drehen.
      Vor zwanzig Jahren war es Öl, heute ist schon absehbar das das schwarze Gold immer mehr an Relevanz verlieren wird und in fünfzig Jahren sind es wieder neue Rohstoffe die Macht und Stärke sichert.

      Im Falle Europas haben wir eine solche Menge an Seltenen Erden in irgendwelchen Geräten, das wir mit einer schrumpfenden Bevölkerung und effektiveren Methoden wohl 100% Selbstversorgung zusammenbringen könnten. Ist halt Teurer als sie aus irgendwelchen Ländern aus der Erde zu reißen, deswegen wird es wohl eher noch ungern gemacht.

  14. @N 19.03. 13:53

    „Verringert man den Erdölpreis, dann schwächt man die Ölkartelle aber die fördern dann als finanziellen Ausgleich mehr Erdöl und Erdgas.“

    Wenn wir wegen weniger Verbrauch die Weltmarktpreise senken, würde eine Erhöhung der Fördermenge doch noch niedrigere Preise verursachen.

    Aber wir können dann doch die fossilen Brennstoffe einfach mehr besteuern, wenn sie wirklich nachhaltig billiger werden. Und mit dem eingenommenen Geld dann sogar noch gleich die grüne Technik fördern. Das muss man nur politisch wollen.

    Also, je niedriger der Weltmarktpreis für Öl und Gas, desto besser. Selbst die Nutzung der heimischen Braunkohle senkt da die Weltmarktpreise, und wir sparen uns neue Gaskraftwerke, die bald sowieso nur noch als Backup im Winter gebraucht werden.

    Der größte Lichtblick erscheint mir derzeit allerdings, dass die chinesischen PV-Module und Lithiumbatterien immer effektiver und billiger werden. Gerade Deutschland hat immer noch reichlich Außenhandelsüberschuss, hier können wir jede Menge gleich einkaufen.

    Um eine eigene Produktion samt gründlichem Recycling davon können wir uns später immer noch kümmern.

    • Tobias Jeckenburger,
      “Aber wir können dann doch die fossilen Brennstoffe einfach mehr besteuern”
      Der Anteil Deutschlands am weltweiten Bedarf liegt bei 2 % !

      “Also, je niedriger der Weltmarktpreis für Öl und Gas, desto besser”
      Pekuniär gedacht stimmt das, wenn wir an die nächsten Jahrhunderte denken, stimmt das nicht. Die wollen auch noch aus Erdöl Medikamente herstellen können.
      Was alles im Erdöl enthalten ist, ist noch nicht erforscht.
      Mal bildhaft gesprochen , wenn man Erdöl verbrennt ist das so, als ob man Kühe verbrennt um Wärme zu gewinnen.

  15. @N, @Tobias Jeckenburger & @Berthold Forster

    Begrüße es, dass Ihr auf verschiedene Weise wie vorher auch schon @Peter Gutsche, die Existenz der Carbon Bubble, deutsch Karbonblase diskutiert.

    Aus naturwissenschaftlicher Sicht sind wir uns völlig einig, dass der größte Teil der noch im Boden befindlichen Erdöl- und Erdgas-Mengen dort bleiben muss und nicht verfeuert werden darf. Doch aus der Perspektive einiger fossiler Konzerne handelt es sich oft um „Assets“ – Vermögen – deren Abwertung politisch zu verhindern ist! So führt z.B. jeder Einbau und Erhalt einer Öl- oder Gasheizung, damit sogar jede Verzögerung des Einbaus einer Wärmepumpe zu fossilen Gewinnen.

    Felo.ai fasst es so zusammen:

    ## Auswirkungen der Karbonblase auf den fossilen Lobbyismus

    Die **Karbonblase** bezieht sich auf die Überbewertung von Unternehmen, die auf fossile Brennstoffe angewiesen sind, und ist das Ergebnis der bevorstehenden Abwertung fossiler Brennstoffreserven, die nicht mehr genutzt werden können, um die globalen Kohlenstoffbudgets einzuhalten. Diese Situation hat weitreichende Auswirkungen auf den fossilen Lobbyismus.

    **Wirtschaftliche Unsicherheit**:

    Die Karbonblase führt zu einer zunehmenden Unsicherheit für Unternehmen, die in der fossilen Brennstoffindustrie tätig sind. Da die Nachfrage nach fossilen Brennstoffen voraussichtlich sinken wird, müssen diese Unternehmen ihre Strategien anpassen, um ihre Marktposition zu sichern. Dies könnte sie dazu veranlassen, verstärkt Lobbyarbeit zu leisten, um politische Entscheidungen zu beeinflussen, die ihre Interessen schützen und den Übergang zu erneuerbaren Energien verlangsamen[1][5].

    **Erhöhter Lobbydruck**:

    Um ihre wirtschaftlichen Interessen zu wahren, investieren fossile Brennstoffunternehmen erhebliche Summen in Lobbyarbeit. Jährlich geben sie Hunderte Millionen US-Dollar aus, um politische Entscheidungsträger zu beeinflussen und Gesetze zu fördern, die die Nutzung fossiler Brennstoffe begünstigen. Diese Lobbyarbeit zielt darauf ab, regulatorische Maßnahmen zu verhindern, die den Übergang zu einer nachhaltigeren Energiepolitik behindern könnten[2][5].

    **Stranded Assets**:

    Ein zentrales Thema im Zusammenhang mit der Karbonblase ist das Konzept der “stranded assets”, also von Vermögenswerten, die aufgrund von Klimapolitik und Marktveränderungen an Wert verlieren. Unternehmen, die in fossile Brennstoffe investieren, könnten gezwungen sein, ihre Reserven abzuschreiben, was zu erheblichen finanziellen Verlusten führen würde. Dies verstärkt den Druck auf die Lobbyarbeit, um politische Rahmenbedingungen zu schaffen, die eine Abwertung dieser Vermögenswerte hinauszögern[1][7][8].

    **Gesellschaftlicher Widerstand**:

    Gleichzeitig wächst der gesellschaftliche Widerstand gegen fossile Brennstoffe, insbesondere im Kontext internationaler Klimakonferenzen wie COP27. Hier haben zahlreiche zivilgesellschaftliche Organisationen und Aktivisten ihre Stimme gegen fossile Brennstoffe erhoben, was den Druck auf die Lobbyarbeit der fossilen Industrie erhöht. Die Diskrepanz zwischen den Interessen der fossilen Brennstofflobby und den Forderungen nach Klimaschutz könnte zu einem intensiveren politischen Kampf führen[3][5].

    Insgesamt zeigt sich, dass die Karbonblase nicht nur die wirtschaftlichen Grundlagen der fossilen Brennstoffindustrie gefährdet, sondern auch die Dynamik des Lobbyismus in diesem Sektor beeinflusst. Unternehmen müssen sich anpassen und ihre Lobbystrategien möglicherweise aggressiver gestalten, um ihre Interessen in einem sich wandelnden politischen und wirtschaftlichen Umfeld zu verteidigen.

    [1] https://en.wikipedia.org/wiki/Carbon_bubble
    [2] https://www.daybreakgame.org/card/1447?locale_override=de
    [3] https://carbontracker.org/onevoiceagainstfossilfuelscop27/
    [4] https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S1877343523001410
    [5] https://www.americanprogress.org/article/these-fossil-fuel-industry-tactics-are-fueling-democratic-backsliding/
    [6] https://gijn.org/resource/guide-investigating-fossil-fuels-lobbying/
    [7] https://hal.science/hal-04636040/document
    [8] https://thehill.com/opinion/energy-environment/4590103-expect-financial-fallout-when-the-fossil-fuel-bubble-finally-bursts/
    [9] https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S2214629621001857

    • Michael Blume,
      Verhängnisvoll ist, dass “Erdöl” im gleichen Atemzug nur mit Verbrennung , Klimakatastrophe oder Karbonblase genannt wird.
      Das suggeriert dem Laien, Erdöl ist unwert und schadet nur der Umwelt.

      Gut ist die Einsicht, dass Erdöl , Erdgas und Kohle im Boden bleiben sollen.
      Aber nicht nur weil die Verbrennung ökologisch verhängnisvoll für die Erde ist sondern weil Erdöl, Erdgas und Kohle wertvolle Rohstoffe sind.

      Und dass der Preis für diesen Rohstoff nach Angebot und Nachfrage an den Börsen festgelegt werden kann, dass ist doch der Beweis für die fehlende Einsicht.
      Nachtrag: Der Preis für unbelastetes Trinkwasser wird auch nicht an Börsen festgelegt.
      Zweiter Nachtrag : Bei Herrn T. kann man nicht mit der Klimakatastrophe argumentieren. Der würde aber mit der Erkenntnis, dass Erdöl eigentlich viel zu billig ist, seine Einstellung ändern ,und den Erdölpreis erhöht, und damit auch im Sinne von Herrn Musk handeln.

  16. @ N

    Eine Möglichkeit den Gegensatz zwischen Ökologie und Ökonomie aufzuheben ist der Grunderbegedanke.
    Wir sind durch Schulden gezwungen auszubeuten, immer mehr Technosphäre zu schaffen.
    Derjenige, der keine Schulden hat, der ist eigentlich erst wirklich frei. Ein Gruss an die Griechen.

    • Mussi
      “Grund erbe gedanke”
      Danke,
      der Bauernsohn würde seinen Vater verfluchen, wenn er den Ackeboden mit Pestiziden z.B. verseucht hätte und er seine Erzeugnisse nicht mehr als “Bio” verkaufen kann.
      Also, es geht auch ohne Fremdworte, ganz einfach !
      Und dahin müssen wir kommen, das gemeine Volk muss mitreden können, ohne Fremdworte.

  17. @N 20.03. 10:08

    „Aber nicht nur weil die Verbrennung ökologisch verhängnisvoll für die Erde ist sondern weil Erdöl, Erdgas und Kohle wertvolle Rohstoffe sind.“

    In der Tat nutzt die komplette Chemieindustrie Öl und Gas durchaus ausgiebig. Aber das allermeiste wird wirklich verbrannt, wenn nur das schon mal weg viele, bliebe nur noch wenig Problem übrig.

    Und hier können Biogas und pflanzliche Rohstoffe wie Rapsöl oder Mais das meiste auch leisten. Insbesondere Plastikprodukte aller Art. Die hätten dann sogar noch den Vorteil, dass sie biologisch abbaubarer sind und sich nicht als Mikroplastik dauerhaft in der Biosphäre anreichern.

    Was man dann an Rohöl wirklich nicht ersetzen kann, ist minimal, schätze ich mal.

    Das hilft den fossilen Konzernen alles nichts. Eine erfolgreiche Energiewende macht denen Billionengeschäfte kaputt. Aber es erhält eben die Bewohnbarkeit des Planeten, und die Geschäfte mit der Grünen Technik sind ebenfalls auf die Dauer Billionengeschäfte in vergleichbarer Höhe. Wenn nicht sogar noch mehr.

    Ein geordneter Rückzug aus der Fossilen Wirtschaft kann dabei problemlos funktionieren. Einfach nichts mehr in neue Förderkapazitäten investieren, und zeitgleich die Investitionen in den Aufbau der Grünen Technik lenken. So haben wir hier einen Umbau, wo sich Verluste und Gewinne ganz gut ausgleichen.

    Wenn sich die Preissenkungen bei der Grünen Technik so weiter fortsetzen, dann wird das auf die Dauer für den Verbraucher gar nicht so viel teurer. Derweil natürlich bei ziemlich Vielen weniger Verschwendung auch möglich wäre.

    Dann klappt das alles noch viel schneller.

    • Tobias Jeckenburger,
      “Was man dann an Rohöl wirklich nicht ersetzen kann, ist minimal, schätze ich mal.”

      Ganz genau , aber………aber………..zu einem 8 mal höheren Preis.
      Motoröl, mineralisch, direkt aus dem Erdöl raffiniert ,kostet etwa 2,60 € der Liter.
      Motoröl, vollsyntetisch, also künstlich hergestellt ,kostet 20,00 € der Liter.

      Und dann kosten eben die einfachsten Dinge wie eine Kunststoffplatte nicht mehr 20 Euro, sondern 160 Euro.
      Der Vorteil bleibt nicht aus, die Müllproduktion wird reduziert.
      Und dann, erst dann, wird man Wert von Kunststoffen zu schätzen lernen, aber dann ist es schon zu spät, die Erdölquellen sind dann erschöpft.

  18. @N 21.03. 08:23

    „Und dann, erst dann, wird man Wert von Kunststoffen zu schätzen lernen, aber dann ist es schon zu spät, die Erdölquellen sind dann erschöpft.“

    Wikipedia Stichwort Kunststoff:

    „Zwischen 1950 und 2015 wurden weltweit rund 8,3 Mrd. Tonnen Kunststoff hergestellt – das ergibt etwa eine Tonne pro Kopf der Weltbevölkerung. Die Hälfte der Produktion stammt aus den letzten 13 Jahren.“

    Aktuell in etwa eine Tonne in 20 Jahren, das sind dann noch 50 Kg im Jahr. Bei unseren durchaus höherem Konsumniveau dann vielleicht 120 Kg jährlich oder 10 Kg im Monat.

    Wikipedia Stichwort Erdöl:

    „BP hat den Tagesverbrauch 2016 mit 96,6 Millionen Barrel (über 15,4 Milliarden Liter) beziffert,“

    15,4 Mrd L / 8 Mrd Menschen = 1,92 L am Tag. Für uns dann eher 5 L am Tag.

    Das macht dann 150 L im Monat. Mit Gas und Kohle dazu dann vielleicht ungefähr 300 Kg.

    Gegenüber den 10 Kg Plastik ist das 30 mal so viel.

    Wenn wir nur noch 3 % der fossilen Brennstoffe für die Plastikproduktion brauchen, dann haben wir das Problem wirklich so gut wie gelöst. Und selbst wenn wir hierfür weiter Erdöl und Erdgas verwenden, dann brauchen wir uns um die verfügbaren Reserven davon keine Gedanken machen.

    Zumal man den Müll auch mit Pyrolyse in Synthesegas verwandeln kann, was dann vermutlich zur Produktion von neuen Kunststoffen genutzt werden kann. Oder man nimmt eben Pflanzliche Rohstoffe wie Rapsöl oder Mais. Es geht nun mal nur um 10 kg im Monat. Das sind nicht mehr als 20 Euro, wenn das Rapsöl nicht mehr als 2 Euro pro Liter kostet.

    Zumal es ziemlich wichtig wäre, wenn Kunststoffe biologisch abbaubar wären. Das Mikroplastik reichert sich sonst immer mehr an, ohne Ende.

    „Und dann kosten eben die einfachsten Dinge wie eine Kunststoffplatte nicht mehr 20 Euro, sondern 160 Euro.“

    Auf die Dauer wohl nicht. Nur wenn das neuartige Nischenprodukte sind, sind die so viel teurer. Und wie gesagt, dann eben weiter auch Erdöl verwenden, wenn es aus pflanzlichen Rohstoffen wirklich so viel teurer würde.

    Die Mengen machen hier den Unterschied.

  19. @ N
    20.03.2025, 09:48 Uhr

    Tobias Jeckenburger,
    “Aber wir können dann doch die fossilen Brennstoffe einfach mehr besteuern”
    Der Anteil Deutschlands am weltweiten Bedarf liegt bei 2 % !

    Da wäre ich vorsichtig. Das ist ganz nahe dran an der Klimaleugnerargumentation bezüglich der CO2 Emissionen ^^ 🙂

    Das es vollkommen bescheuert ist, einen wertvollen Rohstoff wie Gas oder Öl einfach zu verfeuern, da hast Du aber vollkommen recht.

    • Uli Schoppe,
      Eine weise Einsicht “Das es vollkommen bescheuert ist,…..”

      Langfristig unübersichtlich wird es bei den “Nanopartikeln“, die sich schon im Blut der Menschen nachweisen lassen,
      Wir haben also den Kunststoffmüll nicht nur in den Weltmeeren, sondern als winzige Kunstoffpartikel auch schon im Blut.

      Auch darum ist es wichtig die Kunststoffe zu verteuern und auch zu verbieten.
      Das Recyclen ist ja nur ein Feigenblatt bei den Mengen die produziert werden, übrigens ist Deutschland ein Hauptproduzent.

      Herr Blume hat ja das Problem an der Wurzel erkannt, man sollte die Förderung von fossilen Rohstoffen weltweit ächten.
      Und man sollte dazu kommen, die Konferenzen auf jeder Ebene als Videokonferenzen durchzuführen, das wäre ein beitrag zum Umweltschutz.
      Positiv: DHL hat seine Fahrzeuge schon auf elektrisch umgerüstet.

  20. @N 08:32 Uhr

    Herzlichen Dank für den Druko, @N! 🙏

    Sie schrieben:

    „Herr Blume hat ja das Problem an der Wurzel erkannt, man sollte die Förderung von fossilen Rohstoffen weltweit ächten.
    Und man sollte dazu kommen, die Konferenzen auf jeder Ebene als Videokonferenzen durchzuführen, das wäre ein beitrag zum Umweltschutz.“

    Damit bin ich sehr einverstanden, wobei ich eine kleine Hoffnung mehr habe: Umso günstiger erneuerbare Friedensenergien und Batterien werden, umso schneller wird der Abbau fossiler Gewaltenergien unwirtschaftlich. Sogar ohne Berücksichtigung der massiven, externalisierten Kosten.

    Allerdings bevorzuge ich persönlich den Begriff Mitweltschutz statt Umweltschutz.

    Denn das klassische Umweltschutz stellt uns Menschen der Natur dualistisch gegenüber. Es erweckt den falschen Eindruck, wir täten „der Umwelt“ bzw. dem Klima im sog. „Klimaschutz“ einen Gefallen.

    Doch es gilt die Einsicht der großen Ozeanforscherin Edith „Edie“ Widder, 73. In einem Artikel der Süddeutschen Zeitung von heute, 22.03.2025, über die Überforderung der Meere wird sie auf S. 12 zitiert:

    „Wir zerstören einen Garten Eden, der seit Millionen Jahren Leben ermöglicht – und der unseretwegen vielleicht viele Jahrhunderte lang kein neues Leben mehr hervorbringen wird.

    Wir sprechen hier von einem Volumen von 300 Millionen Kubikkilomtern, so groß ist das Meer. Und es ist erschreckend, dass wir in der Lage waren, die Temperatur und die Chemie des Meeres so stark zu verändern. Aber die Natur ist erstaunlich anpassungsfähig, ich bin mir sicher, dass es noch lange Leben auf diesem Planeten geben wird. Die Frage ist nur, ob mit oder ohne uns.“

    Ein Klima, eine Um-Welt würde es auch nach uns geben. Was wir möglichst gemeinsam wirklich schützen sollten, ist die für uns bewohnbare Mitwelt.

    https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/die-feuer-von-los-angeles-umwelt-klima-oder-endlich-mitweltschutz/

    Die Klimakatastrophe eskaliert zur Wasserkrise. Diese bedroht die Existenz unserer Art.

    • Michael Blume,
      Ergänzend zur Katastrophenphantasie.
      Jede/r Hausfrau/Hausmann kann diesen Versuch durchühren.
      2 Kochtöpfe auf zwei Herdplatten stellen. Einen Topf mit Wasser aus dem Kühlschrank füllen. In den anderen Topf nur Eiswürfel geben.
      Was geschieht?

      Nach 5 Minuten Erhitzen hat der Topf mit dem Wasser eine Temperatur von 80 Grad Celsius.
      Der andere Topf mit den Eiswürfeln hat gerade mal eine Temperatur von 1 Grad Celsius erreicht.
      Und das bei gleicher Wärmezufuhr.

      Unsere Erde ist mit dem Topf mit den Eiswürfeln vergleichbar. Die Gletscher und die Pole verhindern, dass sich unsere Meere auf 80 Grad Celsius erwärmen.

      Warum das so ist ?
      Eis braucht zum Auftauen 80 mal mehr Energie als wenn sich nur Wasser erwärmt.

      • Lieben Dank, @N

        Freilich bedient der heutige Artikel der Süddeutschen Zeitung 📰 unter dem Titel “Das erschöpfte Meer“ (S. 11 – 13) ausdrücklich keine „Katastrophenphantasie“.

        Zwar werden die naturwissenschaftlichen Gefahren der globalen Erhitzung wie Meeresspiegelanstieg, Übersäuerung und möglicher Zusammenbruch der Atlantischen Umwälzströmung AMOC.

        Aber die o.g. Edie Widder wird auch mit dem Satz zitiert (S. 12):

        “Ich glaube, eines unserer Probleme im Umgang mit dem Klimawandel besteht darin, dass wir immer nur vom Untergang fantasieren. Wir sollten uns lieber auf unsere Stärken besinnen, anstatt die Todestrommel zu schlagen.“

        Auf S. 13 wird Enric Sala vorgestellt, der seine Professur im Bereich der Ozeanografie / Meereskunde in La Jolla sogar aufgab, um sich konstruktiv zu engagieren:

        “Bisher hat man versucht, Menschen durch Schreckensmeldungen aufzuwecken. Mit Bildern von zerstörerischen Überschwemmungen, grotesken Plastikbergen, vertrockneten Seen, verschwindenden Gletschern.

        Das Besondere an Enric Sala ist, dass er den Menschen nicht die Schrecken des Klimawandels zeigt. Er zeigt ihnen die Schönheit der Meere. Er will uns nicht mit der Apokalypse drohen, er will uns mit dem Paradies locken. Wir sollen unser Leben nicht aus Furcht ändern, sondern aus Freude.

        Sala macht zunächst mal etwas Antizyklisches. Er fordert eben nicht Flugverbote oder das Ende der Kohlezeit. Er macht das Gegenteil, er will Minrobeispiele des Gelingens schaffen. Beweise, die zeigen, dass eine andere Welt möglich ist. Konkret schafft er Schutzgebiete im Meer, sogenannte MPAs, das sind marine protected areas.“

        Und da sich die MPAs binnen weniger Jahre zu blühendem Leben erholen, können die Menschen – und gerade auch Politiker – die Erfolge direkt bestaunen. Die schnell steigenden Tourismus-Einnahmen kommen noch hinzu!

        Zumal meine Familie und ich auch selbst in Ägypten 🇪🇬 eine U-Boot-Fahrt zu einem künstlichen Riff 🪸 erleben durften, kann ich diesen Ansatz nur begrüßen!

        Für erneuerbare Friedensenergien braucht es den Solarpunk, für einen weltweiten Mitweltschutz mehr Waterpunk!

        Die aktuelle Wochenendausgabe der Süddeutschen kann ich – auch wegen eines starken Artikels über eine Selbsthilfegruppe von Angehörigen von Verschwörungsgläubigen auf Seite 3 – nur sehr empfehlen! 🤓💡🖖

        • Michael Blume.
          was fehlt ist eine nüchterne Darstellung von Entwicklungen.
          So vermeiden wir, dass sich Menschen am Schrecken weiten, noch dass sich Menschen am Schrecken langweilen.

          Vor genau 35 Jahren erschien das Buch “Mit Vollgas in den Stau”.
          Hat das jemand beeindruckt ?
          Jetzt haben wir die Dauerstaus auf den Autobahnen, beeindruckt und betroffen sind nur die Berufskraftfahrer.
          Die Politik ist gefordert, aber sie ist hilflos.

          Solarpunk ist optimistisch, nur……das reicht nicht-.

          • Nun ja, @N – inhaltlich sind wir uns da einig!

            Freilich wäre es doch fair, wenn Sie eingestehen könnten, dass Sie meinem Druko zur Süddeutschen Zeitung „Katastrophenphantasien“ andichteten – obwohl die Zeitung genau eine ausgewogene Darstellung aus Gefahren und erfolgreichen Lösungen bietet.

            Kognitive Bestätigungsfehler (sog. Vorurteile) unterlaufen uns als Menschen eben doch ausnahmslos.

  21. @Michael 22.03. 10:17

    „Ein Klima, eine Um-Welt würde es auch nach uns geben. Was wir möglichst gemeinsam wirklich schützen sollten, ist die für uns bewohnbare Mitwelt.“

    Ja und aber auch nein.

    Unsere Landwirtschaftlichen Nutzflächen und unsere Städte sind natürlich unsere Lebensgrundlagen, unsere Bereiche, auf die wir einerseits angewiesen sind, und die ganz im Sinne unserer Nutzung zu erhalten und zu fördern wären.

    Der Rest der Natur, insbesondere eher Naturnahe Wälder oder Meeresgebiete, die haben wiederum auch ihren eigenen Wert. Wobei wir die auch wiederum nutzen, also auch darauf angewiesen sind.

    Das eine geht hier ohne das andere nicht. Schützenswertes sollte nach Möglichkeit geschützt werden, ob es nun unsere Nutzung nachhaltiger macht oder nur für sich selbst. Die Natur hat auch ihren eigenen Wert, den wir wiederum auch gerne verbreitet touristisch nutzen.

    Entsprechend geht es bei dieser Art von Mitnutzung um zusätzliche Argumente, die über unser einfaches Überleben weit hinaus gehen.

    Genauso kann man auch Landwirtschaft so betreiben, dass sie nicht nur nachhaltiger ist, sondern auch mehr Biodiversität erlaubt. Und so wiederum einfach schöner sein kann. Wie man auch die Städte als wesentlichster Lebensraum naturnaher gestalten kann. Und auch eine Schwammstadt mit sehr viel kühlendem Grün ist nicht nur für uns sehr lebenswert, es ermöglicht auch wieder mehr Natur mitten zwischen uns.

    Das hat sogar was für sich, würde ich sagen.

    Man kann das also gar nicht trennen. Wenn wir uns für die Natur engagieren, tun wir das auch für uns selbst. Und wenn wir unser Auskommen nachhaltig sichern, dann hilft das auch der restlichen Natur.

    Eine wirkliche Beziehung zwischen Individuum und Natur im weiteren Sinne kann denn aber auch noch sehr wirksam mitspielen. Wir sind auch im Geiste Mitwesen dieser Biosphäre. Ist man sich dem wirklich bewusst, wird die Motivation, hier förderlich zu sein, durchaus zunehmen können.

    Der Mensch hat hier die Aufgabe, nicht nur zu überleben, sondern auch diese Biosphäre nach Kräften zu fördern. Meine ich jetzt. Und das wiederum kann dem Individuum eine Richtung vorgeben, wie man sich als Mikrokosmos im Makrokosmos sinnvoll zu bewegen hat.

    Das ist jetzt sogar psychologisch für uns interessant. Das kann einfach auch unserer psychischen Natur entgegen kommen. Eine Verbindung über alle Artgrenzen hinweg scheint mir hier zur Wirklichkeit unserer geistigen Konstitution zu gehören. Das gehört zum Menschen immer dazu, auch wenn wir noch nicht wissen, wie diese Verbindung funktioniert.

  22. @Michael 22.03. 15:01

    „Inhaltlich kann ich da zwischen uns freilich gar keinen Unterschied erkennen, denn gerade auch die Landwirtschaft ist mir ein Paradebeispiel für Mitwelt statt Umwelt.“

    In der Praxis zunächst nicht. Allerdings halte ich die Biosphäre für auch schon wertvoll in Zeiten, als es noch gar keine Menschen gab.

    Und ich kann mir auch gut eine Welt vorstellen, in der es deutlich weniger Menschen gibt, als was die Ökosysteme zur Versorgung der Menschen hergeben könnten. Zwischen den kultivierten Lebensräumen darf es m.E. jede Menge ungenutzte Natur geben, in denen wir Menschen uns dann aus reiner Lust und Laune bewegen können.

    Auch weniger Tierhaltung oder Nahrung aus Bakterienkulturen, die ganz mit grünem Wasserstoff gefüttert werden können, würde uns einer nur teilweise genutzten Welt näher bringen.

  23. zu das erschöpfte Meer,
    Ein passender Titel.
    @Michael Blume
    ihnen Katastrophenphantasie anzudichten, dies war nie beabsichtigt oder unterstellt.
    Das würde auch gar nicht zu ihnen passen.

    Das Wort Katastrophenphantasie passt auch nicht in diesem Zusammenhang. Es ist ja psychologisch so, dass der Anblick von Meer “unbegrenzte Freiheit” assoziiert und man nicht an die Möglichkeit denkt, dass die Fische einmal in diesem Meer enden.

    Daraus kann man aber etwas lernen, sich zu lange mit einem Thema beschäftigen führt zu einer Verengung der Sichtweise. Deshalb klinke ich mich hiermit aus.
    Bleiben sie erfolgreich.

  24. Ja, es gibt so etwas wie einen Ressourcenfeudalismus: Eine kleine Gruppe von Leuten verfügt über die Bodenschätze eines Landes und verfügt zusätzlich über weitgehende politische Macht, mit der sie andere, nicht ressourcenbezogene Wirtschaftsbereiche wenig Entwicklungsmöglichkeiten gibt.
    Schon die späte Sowjetunion war ein ressourcen-feudalistisches System, ein System, das jede der sozialistischen/kommunistischen Ideen, auf denen die Sowjetunion angeblich beruhte, verraten hatte und in der es eine Trickle-Down-Wirtschaft gab, also eine Wirtschaft, in der eine kleine Schicht über die Ressourcen und den Wohlstand verfügte und in der befreundete und abhängige Personen und Institutionen ein paar Krümel vom erwirtschafteten Wohlstandskuchen bekamen.
    Das Russland unter Putin funktioniert genau gleich und Putin vermisst nur gerade die frühere imperiale Macht der Sowjetunion. Eine Machr, die er nun wiederherstellen will.

  25. Es fällt mir nicht leicht, das Thema anzuschneiden. Sie haben m.E. zurecht Herrn Hagel gegen die Vorwürfe aus den Reihen der Partei “Die Linke” verteidigt. Auch Ministerpräsident Kretschmann hat sich an die Seite des CDU Spitzenkandidaten bei der Landtagswahl in BW 2026 gestellt.

    Bislang war Herr Hagel für mich ein weitgehend Unbekannter. Wie er politisch denkt, welche Einstellung er vertritt – das alles weiß ich – noch – nicht.

    Mir ist jedoch in der letzten Zeit manches aufgefallen, was ich nicht verstehe.

    So hat sich Herr Hagel in Stuttgart mit dem ungarischen Außenminister getroffen, vor ca. 3 Wochen. Das mag gute Gründe haben, über die ich jedoch nichts gelesen habe. Problematisch daran finde ich, dass gerade Ungarn die EU in diesen Tagen enorm schwächt und sehr zu Russland und Putin hält.

    Mit dem ehemaligen österreichischen Bundeskanzler Sebastian Kurz verbindet Herrn Hagel offenbar eine freundschaftliche Beziehung. Soweit ich weiß, vertritt dieser fossile Interessen. Darüber hinaus gibt es auch eine Verbindung zu einem der Tech-Milliardäre aus dem Silicon Valley.

    In einer TV-Sendung am 24.02.2025 sagte Herr Hagel: “Diesen Menschen wollen wir einen Weg zurück bauen in die politische Mitte dieses Landes. Wir wollen die AfD schlagen, aber wir schlagen die AfD nicht mit Lichterketten. Wir schlagen die AfD nur, wenn wir die Probleme lösen.”

    Mit “diesen Menschen” waren die Wählerinnen und Wähler der AfD gemeint.

    Was die Lichterketten angeht: Macht er sich da über das Engagement der vielen Menschen lustig, die gegen die AfD auf die Straße gegangen sind? Und welche Probleme meint er, die er lösen will? Die AfD hat m.E. nur 1 Thema, das ihr wichtig ist: Migration.

    Ich möchte es wirklich gerne verstehen.

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