Musik, Hoffnung und der Erfolg von Yuval Raphael, Israel beim ESC 2025

Seit meiner Doktorarbeit zu Religion & Hirnforschung vor zwanzig Jahren fasziniert mich der evolutionsbiologische Zusammenhang zwischen Religiosität & Musikalität. Inzwischen habe ich eine Musik-Zeiterleben-Hoffnung-These dazu ausgearbeitet, bei verschiedenen Angelegenheiten vorgestellt und bereits weitere Einladungen zu Vorträgen und Diskussionen auch aus dem europäischen Ausland dazu erhalten. Dabei weise ich auch immer wieder darauf hin, dass der Titel der israelischen Hymne “Hatikva” = Hoffnung bedeutet. Es gibt sogar eine Hatikvah-Übertragung ins Deutsche. Und wo die Hatikvah im hebräischen Original angestimmt wird, etwa an Jom haAtzma’ut in Freiburg, singe ich dieses auch immer wieder gerne mit. Denn wer die Republik Israel vernichten will, ist auch kein Freund der Bundesrepublik Deutschland oder der Europäischen Union, sondern schlichtweg antisemitisch und feindselig-dualistisch unterwegs. Gerade “weil” mir auch das Schicksal der Menschen in Gaza nahegeht, erinnerte ich auch im Landtag von Baden-Württemberg daran, dass die von Katar und Iran fossil finanzierte Terrororganisation Hamas die Demokratie verwarf und das Terrormassaker des 7. Oktober 2023 entfesselte. Wie die allermeisten Israelis und auch deutschen Jüdinnen und Juden spreche ich mich dabei für eine sofortige Freilassung aller Geiseln durch die Terrororganisation, die humanitäre Versorgung der Bevölkerung von Gaza und ein Ende des Krieges aus.
Gemeinsam mit jüdischen und nichtjüdischen Deutschen demonstrierte & sprach ich am 1. Mai 2025 (in Israel: Jom ha’Atzma’ut, 3. Ijar 5785) auf dem Platz der Alten Synagoge in Freiburg für die Freilassung aller Geiseln durch die Hamas und ein sofortiges Ende des Krieges. Foto: Israelitische Kultusgemeinde Freiburg
Nur eine weitere ICE-Bahnstation von Freiburg entfernt befindet sich das schweizerische Basel, wo 1897 der erste Zionistische Kongress zur Gründung der Republik Israel als Konkordanz- oder doch wenigstens Konsensdemokratie stattgefunden hatte. Die Parlamente knebelnde Parteien-Koalitionsverträge wurden in Israel erst in den 1980er Jahren üblich, in der Bundesrepublik Deutschland bereits ab 1961. Das heutige Israel entstand in Basel und oft hatte ich den Kanton Basel-Stadt und auch die dortige Shoah-Gedenkstätte Riehen bereits besucht.
Beim ersten Zionistischen Kongress in Basel präsentierte David Wolffsohn (1855 – 1914) mit dem eigenen Gebetsschal (Tallit) auch den ersten Entwurf der weiß-blauen Flagge Israels, wie sie bis heute weht. Er erinnerte sich später dazu:
„Auf Geheiß unsres Anführers Herzl kam ich nach Basel, um Vorbereitungen für den Zionistischen Kongress zu treffen. Unter den vielen Problemen, die mich damals beschäftigten, war eines, das in gewisser Weise das Wesen des jüdischen Problems in sich barg: Welche Flagge würde in der Kongresshalle hängen? Da durchfuhr mich eine Idee: Wir haben eine Flagge – und die ist blau und weiß. Der Tallit, den wir um uns wickeln, wenn wir beten: das ist unser Symbol. Lass uns diesen Tallit hervornehmen und vor den Augen Israels und aller Völker entrollen! Also bestellte ich eine blauweiße Flagge, auf die der Davidstern gezeichnet wäre. Und so entstand die Nationalflagge, die über der Kongresshalle wehte.“
Im Babylonischen Talmud stellt Rabbi Meir die Frage, warum gerade Techelet als Farbe für den Faden der Zizit gewählt wurde. Seine Antwort lautet: »Weil die Farbe Blau dem Meer gleicht und das Meer dem Himmel gleicht und der Himmel dem himmlischen Thron gleicht.«
Sie können sich also meine Anspannung vorstellen, als antisemitische Aktivisten gegen den Auftritt der israelischen Sängerin Yuval Raphael präzise in Basel beim Finale des Eurovision Song Contest 2025 mobil machten. Die Sängerin hatte das Hamas-Terrormassaker des 7. Oktober 2023 knapp überlebt und ihren Song “New Day Will Rise” ausdrücklich als ein Lied der Hoffnung auf Frieden und Sicherheit angelegt. Was für ein Schwachsinn es ist, die Künstlerin mit der derzeitigen Regierung zu identifizieren, wird schon daran deutlich, dass einige ultraorthodoxe Koalitionspartner von Premier Benjamin Netanjahu (Likud) das öffentliche Singen, ja sogar die mediale Abbildung von Frauen ablehnen! Wer sich wie ich mit Yuval Raphael solidarisierte, solidarisierte sich gerade nicht mit einer zunehmend umstrittenen Regierung und Kriegsführung, sondern mit dem israelischen Volk, den Opfern von Terror und Krieg und mit einer vielfältigen, säkularen und gewaltenteiligen Republik.
Ein historischer Moment, als in Basel, am Ort des Ersten Zionistischen Kongresses in Basel 1897, die blau-weißen Farben Israels zum Auftritt von Yuval Raphael beim Finale des Eurovision Song Contests 2025 aufleuchteten. Screenshot: Michael Blume
Und so kam es zwar zu antisemitischen Störversuchen während des ESC-Finales wie auch zu gewalttätigen Anti-Israel-Demonstrationen in der Stadt Basel. Doch Yuval Raphael konnte auftreten – und triumphieren. Beim internationalen Publikumsvoting belegte sie für Israel mit 297 Punkten sogar Platz Eins, während die Jurys sie mit 60 Punkten nur auf Platz 14 verbannten. Dennoch reichte es zur stolzen Gesamtwertung auf Platz Zwei!
Und aus langjähriger Erfahrung als BW-Beauftragter gegen Antisemitismus und für jüdisches Leben kann ich Ihnen sicher sagen, was für eine Flut an Verschwörungsmythen losgebrochen wäre, hätte sich das Publikum gegen, die Jurys aber für Israel positioniert! So aber bleibt die Erkenntnis, dass die meisten Menschen in den ESC-Staaten sehr wohl zwischen einer mutigen Sängerin und einer umstrittenen Regierung unterscheiden können, dass ein demokratisches Israel im Frieden mit seinen Nachbarn eine europäische Perspektive haben kann, dass Musik Menschen über alle Religionen und Kulturen hinweg verbinden kann. So bleibt auch mir in diesen schweren Zeiten – Hatikva, Hoffnung.
Das ESC-Siegerlied “Ein bißchen Frieden” von Nicole, 1982 hatte auf mich schon als Kind eine große Wirkung. Damals war es noch Vorschrift, dass die Musizierenden in ihrer jeweiligen Landessprache vorzutragen hatten. So gewann Nicole auf Deutsch – und spielte dann zur völligen Verblüffung des Publikums “A Little Peace” mehrsprachig, Deutsch, Englisch, Französisch, Niederländisch! Hier eine Aufnahme von damals:
https://www.youtube.com/watch?v=mnjahffO7eI
In der Formulierung meiner Musik-Hoffnung-These spielte der ESC 1982 eine große Rolle. Hier eine Zusammenfassung durch Perplexity.ai:
# Die Musik-Hoffnung-These von Dr. Michael Blume: Eine interdisziplinäre Analyse
Dr. Michael Blume, Religions- und Politikwissenschaftler, entwickelt in seiner Arbeit eine These, die Musik als zentralen Träger von Hoffnung begreift. Diese These verbindet philosophische, theologische und kulturwissenschaftliche Perspektiven und wird durch das Werk Hans Blumenbergs sowie den Eurovision-Song-Contest-Gewinn „Ein bißchen Frieden“ von Nicole (1982) exemplarisch untermauert.
## Die Kernthese: Musik als Hoffnungsstifterin
Blumes zentrale Aussage lautet: *„Der Sinn der Musik ist die Hoffnung, die die Liebe zu retten und den Glauben zu heilen vermag.“*[1][2] Diese These entsteht aus der Synthese biografischer Erfahrungen, neurobiologischer Erkenntnisse und philosophischer Reflexion. Musik wird hier nicht als bloßes Unterhaltungsmedium verstanden, sondern als Kraft, die existenzielle Krisen überwinden und gesellschaftliche Spannungen transzendieren kann.
### Neurobiologische und psychologische Grundlagen
Blume verweist implizit auf die Fähigkeit von Musik, neuronale Netzwerke zu aktivieren, die mit Emotionen, Erinnerungen und sozialer Bindung verbunden sind. Durch rhythmische und melodische Strukturen könne Musik selbst in traumatischen Situationen kognitive und emotionale Resilienz fördern – eine These, die sich mit modernen Ergebnissen der Musiktherapie deckt.
## Hans Blumenbergs philosophische Fundierung
### Die „Matthäuspassion“-Analyse
Blume stützt sich maßgeblich auf den Philosophen Hans Blumenberg (1920–1996), insbesondere dessen Interpretation von Johann Sebastian Bachs *Matthäuspassion*. Blumenberg schreibt:
> *„Noch einmal vertieft sich der Sinn der Musik: Sie lässt das Unerträgliche ertragen und setzt an die Stelle der Gnade des Schlafes die jenen Schläfern unerreichbare Gunst ihrer Schönheit.“*[2][4]
Diese Passage wird von Blume als Schlüssel zum Verständnis der Hoffnungsfunktion von Musik herangezogen. Blumenbergs Beobachtung, dass Musik durch ästhetische Erfahrung Leid transformiere, ohne es zu leugnen, bildet das philosophische Fundament von Blumes These. Die *Matthäuspassion* zeige, wie Musik religiöse Narrative (hier die Passion Christi) in eine universell erfahrbare Hoffnungsbotschaft übersetze – ein Prozess, der über konfessionelle Grenzen hinausweise[4].
### Metaphorik und „absolute Metaphern“
Blumenbergs Konzept der „absoluten Metaphern“ – sprachlicher Bilder, die nicht durch rationale Begriffe ersetzbar sind – überträgt Blume auf die Musik. So wie Metaphern in Blumenbergs Philosophie als Brücken zwischen Unaussprechlichem und Rationalem dienen, ermögliche Musik die Artikulation von Hoffnung jenseits diskursiver Logik[2]. Dies erklärt, warum politische oder religiöse Botschaften in Musik oft ambivalenter und damit inklusiver wirken als in rein verbalen Manifesten.
## Nicole und „Ein bißchen Frieden“: Ein Fallbeispiel
### Der Song als kulturelles Phänomen
Nicoles Sieg beim Eurovision Song Contest 1982 mit *Ein bißchen Frieden* dient Blume als zeitgeschichtliches Beispiel für die politische Wirkmacht musikalischer Hoffnungsstiftung. Der Song – entstanden im Kontext des NATO-Doppelbeschlusses und der Friedensbewegung – nutzt einfache, bildhafte Sprache („Wie eine Blume am Winterbeginn“) und eine schlichte Melodie, um Sehnsucht nach Frieden auszudrücken[5].
Blume analysiert die Rezeption des Liedes als Paradox:
1. **Emotionale Wirkung vs. politische Kritik**: Während das Publikum die Performance zu Tränen rührte, kritisierten sowohl rechte als auch linke Kommentatoren die vermeintliche Harmlosigkeit des Texts. Rechte Stimmen warfen Nicole vor, Deutschland durch „Mädchenhaftigkeit“ zu schwächen; linke Kritiker monierten, der Song verkläre Frieden statt systemische Veränderungen zu fordern[2][5].
2. **Transnationale Resonanz**: Die mehrsprachige Performance (Deutsch, Englisch, Niederländisch) unterlief nationalistische Lesarten und schuf eine europäische Identitätsmomentaufnahme – Jahrzehnte vor Konzepten wie „Europop“[5].
### Musik als Überwindung ideologischer Gräben
Blume deutet Nicoles Erfolg als Beweis für die Fähigkeit von Musik, ideologische Dualismen (rechts/links, nationalistisch/internationalistisch) zu transzendieren. Indem der Song Hoffnung nicht als utopischen Zustand, sondern als prozesshaften „bisschen“-Zuwachs inszeniere, entspreche er Blumenbergs Idee der Musik als Medium des „Ertragens“ statt Lösens von Widersprüchen[2][6].
## Systematische Implikationen
### Gegenüberstellung von Musik und Sprache
Blume folgt Blumenbergs Einsicht, dass Musik im Unterschied zur Sprache keine „Logik wider sich“ kenne[2]. Während verbale Diskurse stets Ausschlüsse produzieren (durch Definitionen, Dogmen etc.), ermögliche Musik eine Inklusion durch emotionale Resonanz. Dies erkläre ihre Rolle in interreligiösen Dialogen oder Friedensprozessen – Kontexte, in denen verbale Kompromisse oft scheitern.
### Hoffnung vs. Optimismus
Entscheidend ist Blumes Unterscheidung zwischen *Hoffnung* und *Optimismus*:
– **Optimismus** sei ein rationales Kalkül („Alles wird gut“),
– **Hoffnung** dagegen ein durch Musik gestifteter „Grund zum Weitermachen“ trotz rationaler Zweifel[6].
Diese Differenzierung knüpft an Blumenbergs Kritik reiner Vernunftgläubigkeit an: Wie Religionen biete Musik Antworten auf existenzielle „Abgründe“, ohne diese rational auflösen zu müssen[2][4].
Quellen:
[1] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/hoffnung-als-sinn-der-musik-eine-interdisziplinaere-these/
[2] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/files/Sinn_Musik_Hoffnung_Blume19042024.pdf
[3] https://www.lieder.net/lieder/get_text.html?TextId=103453
[4] https://kunst-religion.de/die-theologische-grobzugigkeit-der-musik/
[5] https://eurovisionworld.com/eurovision/1982/germany
[6] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/musik-als-hoffnung-in-der-zeit-wie-erlebt-ihr-das/
[7] https://www.youtube.com/watch?v=-aRUzA6sNKA
[8] https://sueden.social/@BlumeEvolution/113372002699700448
[9] https://philosophie-indebate.de/matthaeuspassion-ueber-den-raetselhaften-versuch-hans-blumenbergs-gott-fuer-die-moderne-zu-retten/
[10] https://www.altemuehle.de/de/programm/item/fries-macht-musik-dr-michael-blume-liest-zum-thema-hoffnung-222
[11] https://religionsphilosophischer-salon.de/10303_hans-blumenberg-schaetzt-die-matthaeuspassion_buchhinweise/philosophische-buecher
[12] https://www.youtube.com/watch?v=I-PzcYMAQeM
[13] https://presse-de.kirchejesuchristi.org/artikel/michael-blume-fuer-verdienste-um-werte-der-familie-ausgezeichnet
[14] https://zeitzeichen.net/archiv/2017_M%C3%A4rz_matthaeuspassion-philosophie
[15] https://geheimtippstuttgart.de/geheimtipp-blickwinkel-mit-dr-michael-blume/
[16] https://www.youtube.com/watch?v=aMxM03PW5fc
[17] https://spiritusblog.com/2019/10/16/blumenberg-v-sprachsituation-und-immanente-poetik/
[18] https://de.wikipedia.org/wiki/Ein_bi%C3%9Fchen_Frieden
—
Antwort von Perplexity: pplx.ai/share
Guten Abend, @Michael,
Danke dass Du Deine persönliche Begegnung mit der Musik teilst. Ich habe mir die Songs von Yuval und Nicole nochmal angehört und habe beide Musikstücke sehr genossen, bei letzterem war es eine Zeitreise in meine Jugend.
Deine These, nach der der Sinn der Musik die Hoffnung ist, die die Liebe zu retten und den Glauben zu heilen vermag, habe ich mir auch angeschaut (den verlinkten Vortrag). Hast Du dazu noch mehr veröffentlicht? Ich finde das extrem spannend.
Ich bin mir nicht sicher, ob es weiterbringt oder nicht eher redundant ist, will es aber dennoch hier erwähnen. Ich wollte herausfinden, ob Deine These sich “zusammen denken” lässt mit der elementaren Zeiterfahrung, die mit Tonmedien und der Hör-wahrnehmung implizit verbunden ist. Du erinnerst Dich, dazu habe ich kürzlich einen bescheidenen, sehr auf die Wahrnehmung selbst fokussierten Blogpost geschrieben (um Musik ging es da erst mal nicht).
Ich denke nach wie vor, dass (der in meinem Beitrag zitierte) James Joyce hier eine wunderbare poetische Denk-Anregung gibt, indem er die Modalität des Hörbaren (“modality of the audible”) mit dem “Nacheinander” in der Zeit verknüpft.
Jetzt habe ich mich gefragt, ob dieses “Nacheinander” in der Zeit, der sequentiellenAspekt, das ist, was der Musik (als primär dem Hörsinn zugängliches Medium) das Element der Hoffnung einzuhauchen vermag.
Um die Begriffe vorzusortieren, habe ich eine Anfrage an Felo AI gestellt und eine m.E. ganz interssante Antwort bekommen, aus der ich einen Abschnitt wiedergeben möchte.
Antwort Felo AI:
## **Musik und Zeit**
Musik entfaltet sich in der Zeit und erfordert Gedächtnis, um die nacheinander erklingenden Töne zu integrieren und Sinnzusammenhänge herzustellen. Diese zeitliche Abfolge ist entscheidend für die Wahrnehmung musikalischer Strukturen und Emotionen. Laut einer Analyse ist die Wahrnehmung von Musik ohne Gedächtnis nicht vorstellbar, da sie auf der Fähigkeit beruht, akustische Muster zu erkennen und diese in einen zeitlichen Kontext zu setzen.
## **Die Rolle der Hoffnung in der Musik**
Michael Blume argumentiert, dass Musik eine transformative Kraft hat, die Hoffnung stiftet und emotionale Heilung ermöglicht. Diese Idee kann mit der Wahrnehmung von Musik als sequenzieller Erfahrung in Beziehung gesetzt werden. Wenn Musik nacheinander erklingt, können Hörer emotionale Reisen durchleben, die Hoffnung und Heilung fördern. Die zeitliche Struktur der Musik ermöglicht es den Zuhörern, sich in einem emotionalen Prozess zu bewegen, der sowohl die Liebe als auch den Glauben berührt.
## **Verbindung der Konzepte**
Die Verbindung zwischen Blumes These und Joyces Konzept des “Nacheinander” liegt in der Art und Weise, wie Musik als Medium fungiert, das nicht nur Töne, sondern auch emotionale und spirituelle Erfahrungen transportiert. Die sequenzielle Abfolge von Klängen in der Musik spiegelt die zeitliche Dimension wider, die auch in Joyces “Proteus” präsent ist, wo die Gedanken und Wahrnehmungen von Stephen Dedalus in einem ständigen Fluss sind. Diese Fließfähigkeit kann als Metapher für die Hoffnung und die Suche nach Sinn in der Musik interpretiert werden, die sowohl die Liebe als auch den Glauben beeinflusst.
Insgesamt zeigt sich, dass die zeitliche Struktur der Musik und die damit verbundene emotionale Resonanz eine tiefere Verbindung zu den Themen von Hoffnung und Heilung herstellen können, die Blume in seiner These formuliert hat.
Ende der Antwort Felo AI:
Vielen Dank, lieber @Peter – und, ja, ich habe weitere Anfragen zur Musik-These erhalten und plane, auch in Zukunft weiter daran zu arbeiten.
Aus meiner Sicht bist Du mit der Zeit-These hier auch goldrichtig – denn dahin zielt ja die Hoffnung (hebräisch: Hatikva). Musik und Hoffnung transzendieren sich Zeit, borgen sich Zukunft in die Gegenwart, ohne Gewissheit zu versprechen. Ein Aspekt, der mich sehr fasziniert ist der, dass Musik nicht falsifiziert werden kann: Es gibt bessere oder schlechtere Musik, aber keine “falsche” im Sinn einer endgültigen Widerlegung. Die von Hans Blumenberg (1920 – 1996) in einem ganzen Buch rezensierte “Matthäuspassion” von Johann Sebastian Bach (1685 – 1760) gehört in den Bereich der Überzeitlichkeit, aber auch das große “Time” von Hans Zimmer:
https://www.youtube.com/watch?v=va1oiojnGrA
Im Dialog mit dem australischen Neurowissenschaftler und Nobelpreisträger John Carew Eccles (1903 – 1997) formulierte Sir Karl Popper (1902 – 1994) zu Wolfgang Amadeus Mozart (1756 – 1791):
“Mozarts Jupiter-Symphonie ist offenbar weder die Partitur, die er niedergeschrieben hat und die nur eine Art konventioneller und willkürlich verschlüsselter Festlegung der Symphonie ist, noch ist sie die Gesamtsumme der imaginierten akustischen Erlebnisse, die Mozart während der Niederschrift der Symphonie hatte. Sie ist auch nicht eine der Aufführungen und auch nicht alle Aufführungen zusammen oder die Klasse aller möglichen Aufführungen. Das ergibt sich daraus, daß Aufführungen gut oder weniger gut sein können, daß aber keine Aufführung wirklich als ideal bezeichnet werden kann.
Irgendwie ist die Symphonie das, was durch Aufführungen interpretiert werden kann; sie ist etwas, bei dem die Möglichkeit besteht, durch eine Aufführung interpretiert zu werden. Man kann sogar sagen, dass die ganze Tiefe dieses Gegenstandes der Welt 3 nicht durch eine einzige Aufführung ausgelotet werden kann, sondern nur dadurch, daß man ihn immer wieder in verschiedenen Interpretationen hört.
In diesem Sinne ist der Gegenstand der Welt 3 ein wirklich idealer Gegenstand, den es wohl gibt, der aber nirgendwo da ist, und dessen Dasein irgendwie die Potentialität seines wiederholten Interpretiert-Werdens durch den Geist der Menschen ist.”
Aus: Popper, Karl & Eccles, John (1977 / 1990): Das Ich und sein Gehirn. Piper, S. 534
Und Eccles antwortet ihm etwas später ebenso mit einer intensiven Betrachtung von Zeitformen:
“Wir hören Musik.
Wie ich beschrieben habe tritt sie in die auditorische Maschinerie ein und wird in erster Instanz vom rechten Temporallappen bearbeitet.
Man kann sich vorstellen, daß ein großer Teil der Erfahrung aus all unserer vorhandenen Kenntnis und unseren erlernten Fähigkeiten dazu verwendet wird, uns die vollständige Analyse und Synthese zu bringen, den vollständigen Sinn für die Perfektion der Durchführung, für die Zeitabläufe, die Melodien, die Harmonie und alles übrige in zeitlicher Aufeinanderfolge.
Es käme einem sehr gelegen, Bewußtsein mit den tatsächlichen Orten in Verbindung zu setzen, an denen all die unglaublich komplexen neuronalen Operationen mit ihrer ganzen Grundlage im Lernen der Vergangenheit, mit den Erinnerungen und der gesamten Struktur, die in diesen Abschnitt genetisch eingebaut ist, die die anfänglichen Fähigkeiten, Musik zu verstehen gewährleisten, vonstatten gehen.”
Aus: Popper, Karl & Eccles, John (1977 / 1990): Das Ich und sein Gehirn. Piper, S. 555
Entsprechend fasziniert mich der Kernbefund Deiner Feol.ai-Suche:
“Die Verbindung zwischen Blumes These und Joyces Konzept des “Nacheinander” liegt in der Art und Weise, wie Musik als Medium fungiert, das nicht nur Töne, sondern auch emotionale und spirituelle Erfahrungen transportiert. Die sequenzielle Abfolge von Klängen in der Musik spiegelt die zeitliche Dimension wider, die auch in Joyces “Proteus” präsent ist, wo die Gedanken und Wahrnehmungen von Stephen Dedalus in einem ständigen Fluss sind. Diese Fließfähigkeit kann als Metapher für die Hoffnung und die Suche nach Sinn in der Musik interpretiert werden, die sowohl die Liebe als auch den Glauben beeinflusst.”
Aus meiner Sicht bilden Wissenschaft, Religion und Musik je unterschiedliche Erkenntniswege, die Zeitlichkeit neurobiologisch und erkenntnishaft unterschiedlich aufnehmen und bearbeiten. Es wäre mir eine Ehre, an diesem Thema auch in den kommenden Jahren dialogisch weiterarbeiten zu dürfen. Auch deswegen hat mich Dein starker Kommentar sehr gefreut – vielen herzlichen Dank! 🙏 🎶 🤓
Musik hat eine besondere Wirkung auf Menschen in unterschiedlichsten Situationen. Sie hilft, dass Emotionen fließen können. Gefühle von Vertrautheit und Verbundenheit werden durch Musik verstärkt.
Musik hilft, Trauer zu überwinden. In meiner Familie trauern wir gerade sehr.
Auch eine langjährige Freundin wird in zwei Tagen beigesetzt.
Musik ist tröstlich.
Vielen Dank, liebe @Elisabeth K – Dir mein herzliches Beileid zum Tod Deiner langjährigen Freundin.
Und inhaltlich volle Zustimmung. Ich meine sogar, wir sollten uns in Zukunft die psychologische Verbindung zwischen Hoffnung und Trost genauer anschauen.
Auch auf mich starke Wirkung hatte das große “Geboren um zu leben” von Unheilig, hier noch einmal gespielt auf seiner Abschiedstour:
https://www.youtube.com/watch?v=VfItMzC-SgY
Lieben Dank für Deinen Kommentar und herzliche Grüße in diesen für Dich auch schweren Tagen aus dem Süden. 🙏
Dir, lieber Michael, herzlichen Dank. 🙏
Wie viele Thesen haben Sie eigentlich momentan aufgestellt und wie kommen Sie denen nach? Ich komme da nicht mehr mit.
Musik und Religion bzw. Spiritualität liegt doch einigermaßen auf der Hand.
Ich würde sogar behaupten, Musik als Kulturleistung ist eine eigene Form und ein eigener Stil des Lebens. Wobei Leben an sich schon unheimlich ist. Das ist schon der Singsang der Sprache. Und Sprache haben auch nichtmenschliche Tiere, wie man zunehmend anerkennt.
Danke für Ihre Nachfragen, lieber @Mussi, auf die ich gerne eingehe.
Wie viele Thesen haben Sie eigentlich momentan aufgestellt und wie kommen Sie denen nach? Ich komme da nicht mehr mit.
Ja & das scheint mir auch nicht weiter verwunderlich. Wir alle vertreten ja im Alltag unzählige Hypothesen, über die wir meistens gar nicht ausdrücklich nachdenken. Wenn ich aber eingeladen werde, über ein bestimmtes Thema – wie etwa die Evolution von Religiosität oder Musikalität – zu sprechen oder zu schreiben, so bemühe ich mich, dazu überprüfbare und diskutierbare Thesen auszuformulieren. Oft, aber leider nicht immer, schaffe ich es, diese dann auch auf dem Wissenschaftsblog zugänglich zu machen. Damit möchte ich nicht nur wissenschaftliche Erkenntnisse, sondern auch den oft mühsamen Weg ihrer dialogischen Erarbeitung transparent machen.
Musik und Religion bzw. Spiritualität liegt doch einigermaßen auf der Hand.
Mich haben dazu schon im Studium die Arbeiten und Formulierungen des Religions- und Musiksoziologen Max Weber (1864 – 1920) inspiriert. Und zu und nach meiner Doktorarbeit über Religion und Hirnforschung – die damals sog. Neurotheologie – las ich ausführlich über Musiksoziologie und -psychologie. Auch ich meine, dass hier noch sehr viel zu entdecken ist!
Ich würde sogar behaupten, Musik als Kulturleistung ist eine eigene Form und ein eigener Stil des Lebens. Wobei Leben an sich schon unheimlich ist. Das ist schon der Singsang der Sprache. Und Sprache haben auch nichtmenschliche Tiere, wie man zunehmend anerkennt.
Auch hierzu von mir Zustimmung – und wie sollte es auch anders sein? Schließlich sind doch Kultur- und Sprachfähigkeit, Musikalität, Spiritualität und Religiosität aus dem gleichen Evolutionsprozess unserer Art erwachsen, also im gleichen Gehirn und auf Wechselwirkungen angelegt.
Hier habe ich einmal Felo.ai um einen Vergleich der evolutionären Funktionen von Musikalität, Spiritualität und Religiosität gebeten:
Die evolutionären Funktionen von Musikalität, Spiritualität und Religiosität sind komplex und vielschichtig, wobei jede einzelne auf unterschiedliche, aber teilweise überlappende Weise zur menschlichen Entwicklung und zum Überleben beigetragen hat.
Musikalität diente wahrscheinlich der sexuellen Selektion, der Stärkung sozialer Bindungen, der Mutter-Kind-Kommunikation und der kognitiven Entwicklung.
Spiritualität, oft als eine individuellere Erfahrung von Sinn und Transzendenz verstanden, könnte in evolutionär alten Gehirnstrukturen verwurzelt sein, die mit Empathie und emotionaler Verarbeitung zusammenhängen, und als Grundlage für Religiosität dienen.
Religiosität wiederum hat sich als mächtiger Mechanismus zur Förderung von Gruppenkohäsion, Kooperation und pro-sozialem Verhalten erwiesen, was oft zu einem erhöhten reproduktiven Erfolg führte und möglicherweise als Anpassung oder als Nebenprodukt anderer kognitiver Fähigkeiten entstand.
Alle drei Phänomene nutzen komplexe kognitive Fähigkeiten und spielen eine Rolle in der emotionalen Regulation und Kommunikation.
### Evolutionäre Funktionen der Musikalität
Die Musikalität des Menschen, also die Fähigkeit, Musik wahrzunehmen, zu produzieren und zu genießen, hat sich wahrscheinlich aufgrund verschiedener evolutionärer Drücke entwickelt.
**Sexuelle Selektion und Partnerwahl**
Charles Darwin vermutete bereits, dass Musik eine Rolle bei der Partnerwahl spielen könnte, ähnlich dem Gesang der Vögel [39][45][83]. Musikalische Fähigkeiten könnten als Indikator für gute Gene, Kreativität, Intelligenz und Gesundheit gedient haben, wodurch Individuen mit ausgeprägter Musikalität attraktiver für potenzielle Partner wurden [38][45][63][84][88]. Studien, wie die zum Gesangsverhalten von Chorknaben in Anwesenheit von Mädchen, deuten auf solche Mechanismen hin [45][84][88].
**Soziale Bindung und Gruppenkohäsion**
Gemeinsames Musizieren, Singen und Tanzen fördert die Ausschüttung von Neurotransmittern wie Oxytocin, Dopamin und Endorphinen, die positive Emotionen hervorrufen und soziale Bindungen stärken [44][87][108]. Dies war entscheidend für die Kooperation bei der Jagd, der Verteidigung, der Kindererziehung und dem allgemeinen Zusammenhalt prähistorischer Gruppen [39][44][55][63][83][102]. Musikalische Rituale dienten auch der Abgrenzung der eigenen Gruppe und der Stärkung der Gruppenidentität [44].
**Mutter-Kind-Kommunikation und -Bindung**
Eine verbreitete Theorie besagt, dass die früheste Form der Musik im Singsang zwischen Mutter und Kind (“Motherese”) entstanden sein könnte [39][83][90]. Dieser melodische Sprachgebrauch diente der Beruhigung des Säuglings und der Stärkung der Mutter-Kind-Bindung, insbesondere als unsere Vorfahren ihr Fell verloren und Säuglinge getragen werden mussten, wobei die Mutter manchmal beide Hände für andere Tätigkeiten benötigte [42][44][49][63][80].
**Kommunikationshilfe und Sprachentwicklung**
Musik und Sprache könnten sich aus einer gemeinsamen Vorläufer-Kommunikationsform entwickelt haben oder parallel entstanden sein, wobei Musik oft als der “emotionale Zweig” betrachtet wird [41][45][51][66][77]. Rhythmisches Trommeln und vokale Laute könnten zur Koordination von Gruppenaktivitäten gedient haben [44][46]. Die für Musik notwendigen Fähigkeiten wie Rhythmusgefühl und Tonhöhenkontrolle sind auch für die Sprachentwicklung relevant [41][52]. Musikalisches Training kann die für den Spracherwerb notwendigen neuronalen Bahnen stärken [53][70].
**Kognitive Entwicklung und emotionale Regulation**
Musik stimuliert Gehirnbereiche, die für Mustererkennung, Rhythmus, Klangidentifikation und Sprachverarbeitung zuständig sind [50]. Sie kann als emotionales Ausdrucksmittel dienen, Trost spenden, motivieren und zur allgemeinen emotionalen Ausgeglichenheit beitragen [43][45][56][81][98]. Die ältesten gefundenen Musikinstrumente, wie Flöten aus Knochen, sind über 40.000 Jahre alt, was auf eine lange Geschichte musikalischer Betätigung hinweist [44][45][81].
### Evolutionäre Funktionen der Spiritualität
Spiritualität bezieht sich oft auf eine persönliche Suche nach Sinn, Werten, Transzendenz und einer Verbindung zu etwas Größerem als dem Selbst, die nicht notwendigerweise an eine institutionalisierte Religion gebunden ist [1][21][23][69].
**Neurobiologische Grundlagen**
Neuere Forschungen deuten darauf hin, dass Spiritualität tief in unserer neurobiologischen Matrix verwurzelt sein könnte [58][82]. Studien haben ein mögliches “Spiritualitätszentrum” im periaquäduktalen Grau (PAG) des Hirnstamms lokalisiert, einer evolutionär sehr alten Gehirnregion [31][33][58][79][82]. Diese Region ist auch an der Schmerzmodulation, Angstreaktionen, positiven Emotionen, altruistischem Verhalten und bedingungsloser Liebe beteiligt [33][58]. Dies legt nahe, dass die Fähigkeit zu spirituellen Empfindungen auf fundamentalen neurobiologischen Prozessen beruht, die der Mensch mit anderen Säugetieren teilt [58][82]. Die Entwicklung des Gehirns ermöglichte es dem Verstand, mit imaginären Entitäten zu operieren, die vergöttlicht werden konnten, wobei die Wahrnehmung spiritueller Entitäten oft emotional und organisch ist [26].
**Verbindung zu Empathie und Sinnfindung**
Einige Ansätze sehen eine Entwicklungslinie von der Empathie der Säugetiere bis hin zu den spirituellen Fähigkeiten des Menschen [21][71][72]. Spiritualität kann als ein Mechanismus verstanden werden, der Individuen hilft, Sinn in der Welt und im eigenen Leben zu finden, insbesondere angesichts existenzieller Fragen und Herausforderungen [8][23]. Sie kann zu einer positiven Transformation der Selbst- und Welterfahrung beitragen [20].
**Alternative Orientierung und Identitätsbildung**
Spiritualität bietet alternative Wege zur Identitätsbildung und weltanschaulichen Orientierung, abseits oder ergänzend zu traditionellen religiösen Systemen [29][61]. Das Konzept der “Evolutionären Spiritualität” verbindet wissenschaftliche Erkenntnisse mit Weisheitslehren und zielt auf die Förderung der menschlichen Evolution ab [22][32][37].
### Evolutionäre Funktionen der Religiosität
Religiosität, oft verstanden als ein System von Glaubensvorstellungen und Praktiken, die sich auf übernatürliche Akteure beziehen und in sozialen Gruppen geteilt werden, hat nachweislich signifikante evolutionäre Funktionen erfüllt.
**Gruppenkohäsion und Kooperation**
Eine der am häufigsten genannten Funktionen von Religiosität ist die Förderung von Zusammenhalt und Kooperation innerhalb von Gruppen [1][3][4][7][9][10][12][16][86][97][105][111]. Gemeinsamer Glaube und Rituale schaffen eine “moralische Gemeinschaft”, koordinieren Verhalten, etablieren Normen und sanktionieren egoistisches Verhalten, wodurch die Gruppe effektiver zusammenarbeiten kann [1][4]. Dies verschaffte religiösen Gruppen einen Vorteil gegenüber weniger kohäsiven Gruppen [4].
**Reproduktiver Erfolg**
Empirische Daten zeigen, dass religiös praktizierende Menschen weltweit tendenziell höhere Geburtenraten aufweisen [1][7][9]. Einige Forscher argumentieren, dass Religion für den Erhalt menschlicher Zivilisationen sogar notwendig sein könnte, da es historisch keine nicht-religiöse Population gab, die langfristig ihre Reproduktionsrate über der Erhaltungsgrenze halten konnte [1].
**Kognitive Grundlagen und Ursprungstheorien**
Die Entstehung von Religiosität wird unterschiedlich erklärt:
* **Nebenprodukt-These:** Religiosität könnte als ein Nebenprodukt anderer, evolutionär vorteilhafter kognitiver Mechanismen entstanden sein [1][2][9]. Dazu gehört das “Hyperactive Agency Detection Device” (HADD), eine Tendenz, Ereignissen und Objekten Handlungsmacht zuzuschreiben, was zur Vorstellung übernatürlicher Wesen führen kann [2]. Auch die Fähigkeit zur Mustererkennung und Symbolbildung spielt eine Rolle [1].
* **Adaptations-These:** Alternativ wird argumentiert, dass Religiosität selbst eine Anpassung darstellt, die spezifische Überlebens- und Reproduktionsvorteile bot [4][9][60][93]. Diese Sichtweise gewinnt zunehmend an Unterstützung, da sie die empirischen Daten besser zu erklären scheint [9].
Die Fähigkeit zur Selbstreflexion, ermöglicht durch die Entwicklung des präfrontalen Kortex, wird ebenfalls als eine Voraussetzung für religiöses Denken gesehen [11][73]. Frühe Formen von Religiosität manifestierten sich möglicherweise bereits in der mittleren Altsteinzeit durch rituelle Bestattungen von Toten durch *Homo sapiens* und Neandertaler [7][111].
**Terror-Management-Theorie**
Das Bewusstsein der eigenen Sterblichkeit erzeugt existenzielle Angst. Religionen bieten oft Narrative und Glaubenssysteme (z.B. ein Leben nach dem Tod), die helfen, diese “Todesangst” zu bewältigen, indem sie Sinn und Wert vermitteln [2][8].
**Gesundheitliche Aspekte und Moral**
Religiosität wird mit verschiedenen positiven gesundheitlichen Auswirkungen in Verbindung gebracht, darunter bessere psychische Gesundheit (z.B. Stressbewältigung, geringere Depressions- und Angstraten) und teilweise auch physische Vorteile wie niedrigerer Blutdruck und ein gestärktes Immunsystem [104][105][109]. Religionen etablieren oft moralische Kodizes, die pro-soziales Verhalten fördern und Konflikte innerhalb der Gruppe reduzieren [4][7]. Es wird jedoch auch betont, dass aufgeklärte Menschen keine Religion benötigen, um moralisch zu handeln [1].
Zusammenfassung
Musikalität und Religiosität teilen die starke Funktion der sozialen Bindung, wobei Musik oft ein integraler Bestandteil religiöser Rituale ist und deren gemeinschaftsstiftende Wirkung verstärkt. Spiritualität kann als eine breitere, individuellere Basis betrachtet werden, aus der sich spezifischere religiöse Ausdrucksformen entwickeln können, oder die unabhängig davon existiert [7]. Während Religiosität oft klare Antworten auf existenzielle Fragen und moralische Richtlinien bietet, die den Gruppenzusammenhalt und die Reproduktion fördern, fokussiert Spiritualität mehr auf die persönliche Erfahrung von Sinn und Verbundenheit. Musikalität dient als universelles Werkzeug für emotionalen Ausdruck, soziale Koordination und möglicherweise kognitive Entwicklung, das sowohl in säkularen als auch in religiösen/spirituellen Kontexten eine Rolle spielt. Alle drei Phänomene sind tief in der menschlichen Natur verankert und haben auf komplexe Weise zur Evolution des Menschen beigetragen.
Es ist wichtig zu beachten, dass die Forschung in diesen Bereichen andauert und einige Theorien, insbesondere zur genauen Entstehung und den spezifischen Selektionsdrücken, weiterhin diskutiert werden [9][41]. Die Unterscheidung zwischen den Konzepten ist nicht immer trennscharf, und es gibt erhebliche Überlappungen in ihren Manifestationen und Funktionen.
[1] https://www.theologie-naturwissenschaften.de/startseite/leitartikelarchiv/evolution-und-religion
[2] https://en.wikipedia.org/wiki/Evolutionary_psychology_of_religion
[3] https://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/arch-inf/article/view/18192/11993
[4] https://fs.blog/the-evolutionary-function-of-religion/
[5] https://www.herder.de/cig/cig-ausgaben/archiv/2018/48-2018/die-religion-im-licht-der-evolution/
[6] https://riojournal.com/article/66132/
[7] http://www.blume-religionswissenschaft.de/evol.html
[8] https://www.zygonjournal.org/article/id/11649/
[9] https://scilogs.spektrum.de/bierologie/die-gesetze-der-evolution-und-die-religion/
[10] https://ffrf.org/fttoday/november-2004/articles-november-2004/the-evolutionary-psychology-of-religion/
[11] https://www.welt.de/wissenschaft/article114696979/Was-Religion-mit-Intelligenz-zu-tun-hat.html
[12] https://www.journals.uchicago.edu/doi/full/10.1093/bjps/axr035
[13] https://www.westarp.de/themenseite/evolution-religiositaet/
[14] https://www.reddit.com/r/religion/comments/ean8bp/what_evolutionary_purpose_does_religion_serve/
[15] http://www.darwin-jahr.de/evo-magazin/gott-gene-und-gehirn-evolution-religiositaet7503?page=0,4
[16] https://www.quora.com/Is-there-any-evolutionary-benefit-for-religion-Or-is-religion-just-a-misfiring-of-something-else-which-was-selected-for-perhaps-the-vestigial-psychological-characteristic-the-innate-tendency-to-believe-in-agency
[17] https://socio.ch/relsoc/t_fernandez.htm
[18] https://trace.tennessee.edu/cgi/viewcontent.cgi?article=1921&context=utk_chanhonoproj
[19] https://en.wikipedia.org/wiki/Evolutionary_origin_of_religion
[20] https://www.tandfonline.com/doi/full/10.1080/20440243.2021.1955453
[21] https://www.degruyter.com/document/doi/10.1515/spircare-2019-0050/html?lang=de
[22] https://mysticheart.org/evolutionary-spirituality/
[23] https://www.researchgate.net/publication/338626377_Spiritualitat_-_Eine_evolutionare_und_psychotherapiewissenschaftliche_Perspektive
[24] https://en.wikipedia.org/wiki/Spiritual_evolution
[25] https://www.integralbeing.at/de/evolution-mediation-spiritualitaet/
[26] https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/20440961/
[27] https://www.amazon.de/Die-spirituelle-Evolution-Menschen-Ganzen/dp/3753491373
[28] https://www.frontiersin.org/journals/psychology/articles/10.3389/fpsyg.2023.1103847/full
[29] https://www.integralesforum.org/integrale-perspektiven/2019/162-ip-05-2019-schwerpunkt-integrale-konferenz-2019-spirit-heute-und-morgen/5043-funktionen-der-spiritualitaet-von-1900-bis-heute
[30] https://www.quora.com/What-is-the-evolutionary-purpose-of-spirituality
[31] https://www.scinexx.de/news/medizin/gehirnareal-fuer-spiritualitaet-lokalisiert/
[32] https://www.universespirit.org/evolutionary-spirituality-definition-principles-history-aka-universe-spirituality-eco-spirituality
[33] https://www.aerzteblatt.de/news/wo-die-spiritualitaet-im-gehirn-verortet-ist-f3f0ff54-dea1-4cfb-9a67-45390f9b2f80
[34] https://www.nature.com/articles/nindia.2012.120
[35] https://www.buecher.de/artikel/buch/die-spirituelle-evolution-des-menschen/61820682/
[36] https://www.stevemcintosh.com/books/the-presence-of-the-infinite/rise-evolutionary-spirituality/
[37] https://www.treeoflifespirituality.com/the-sacred-work-of-being-human/evolutionary-spirituality
[38] https://royalsocietypublishing.org/doi/10.1098/rstb.2020.0391
[39] https://www.planet-wissen.de/kultur/musik/macht_der_musik/pwiemusikundevolution100.html
[40] https://en.wikipedia.org/wiki/Evolutionary_musicology
[41] https://www.swr.de/swrkultur/wissen/die-schwester-der-sprache-wie-der-mensch-die-musik-entdeckte-100.html
[42] https://www.frontiersin.org/journals/psychology/articles/10.3389/fpsyg.2024.1419170/full
[43] https://www.deutschlandfunk.de/forschung-wie-die-musik-entstanden-ist-100.html
[44] https://www.psychologytoday.com/us/blog/parenting-from-a-neuroscience-perspective/202403/the-evolutionary-roots-of-music
[45] https://www.mdr.de/wissen/die-grossen-fragen-warum-brauchen-wir-musik-100.html
[46] https://www.reddit.com/r/evolution/comments/18kb5d6/what_is_the_evolutionary_purpose_of_music/
[47] https://www.musiker-board.de/threads/musik-und-evolution.328692/
[48] https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC5635050/
[49] https://www.deutschlandfunknova.de/beitrag/die-evolution-der-musik-feinde-beeindrucken-babys-beruhigen
[50] https://www.quora.com/What-evolutionary-advantage-does-enjoying-music-give-us
[51] https://www.welt.de/print-welt/article152899/Evolution-der-Musik.html
[52] https://journals.sagepub.com/doi/10.1177/10298649241255694
[53] https://www.bonedo.de/artikel/ist-musik-nur-ein-evolutionaerer-unfall/
[54] https://royalsocietypublishing.org/doi/10.1098/rstb.2014.0088
[55] https://www.frontiersin.org/journals/neuroscience/articles/10.3389/fnins.2014.00292/full
[56] https://www.deutschlandfunk.de/forschung-wie-die-musik-entstanden-ist-100.html
[57] https://www.integralbeing.at/de/evolution-mediation-spiritualitaet/
[58] https://www.scinexx.de/news/medizin/gehirnareal-fuer-spiritualitaet-lokalisiert/
[59] http://www.darwin-jahr.de/evo-magazin/gott-gene-und-gehirn-evolution-religiositaet7503?page=0,4
[60] https://scilogs.spektrum.de/bierologie/die-gesetze-der-evolution-und-die-religion/
[61] https://www.integralesforum.org/integrale-perspektiven/2019/162-ip-05-2019-schwerpunkt-integrale-konferenz-2019-spirit-heute-und-morgen/5043-funktionen-der-spiritualitaet-von-1900-bis-heute
[62] https://www.theologie-naturwissenschaften.de/startseite/leitartikelarchiv/evolution-und-religion
[63] https://www.planet-wissen.de/kultur/musik/macht_der_musik/pwiemusikundevolution100.html
[64] https://www.mdr.de/wissen/die-grossen-fragen-warum-brauchen-wir-musik-100.html
[65] https://www.westarp.de/themenseite/evolution-religiositaet/
[66] https://www.swr.de/swrkultur/wissen/die-schwester-der-sprache-wie-der-mensch-die-musik-entdeckte-100.html
[67] https://www.musiker-board.de/threads/musik-und-evolution.328692/
[68] https://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/arch-inf/article/view/18192/11993
[69] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/spiritualit-t-im-blick-der-wissenschaften/
[70] https://www.bonedo.de/artikel/ist-musik-nur-ein-evolutionaerer-unfall/
[71] https://www.degruyter.com/document/doi/10.1515/spircare-2019-0050/html?lang=de
[72] https://www.researchgate.net/publication/338626377_Spiritualitat_-_Eine_evolutionare_und_psychotherapiewissenschaftliche_Perspektive
[73] https://www.welt.de/wissenschaft/article114696979/Was-Religion-mit-Intelligenz-zu-tun-hat.html
[74] http://www.blume-religionswissenschaft.de/evol.html
[75] https://www.herder.de/cig/cig-ausgaben/archiv/2018/48-2018/die-religion-im-licht-der-evolution/
[76] https://www.amazon.de/Die-spirituelle-Evolution-Menschen-Ganzen/dp/3753491373
[77] https://www.welt.de/print-welt/article152899/Evolution-der-Musik.html
[78] https://www.neue-impulse-verlag.de/shop/item/9783753472218/die-spirituelle-evolution-des-menschen-von-horst-schorshusen-gebundenes-buch
[79] https://www.aerzteblatt.de/news/wo-die-spiritualitaet-im-gehirn-verortet-ist-f3f0ff54-dea1-4cfb-9a67-45390f9b2f80
[80] https://www.deutschlandfunknova.de/beitrag/die-evolution-der-musik-feinde-beeindrucken-babys-beruhigen
[81] https://www.deutschlandfunk.de/forschung-wie-die-musik-entstanden-ist-100.html
[82] https://www.scinexx.de/news/medizin/gehirnareal-fuer-spiritualitaet-lokalisiert/
[83] https://www.planet-wissen.de/kultur/musik/macht_der_musik/pwiemusikundevolution100.html
[84] https://www.mdr.de/wissen/die-grossen-fragen-warum-brauchen-wir-musik-100.html
[85] https://www.herder.de/cig/cig-ausgaben/archiv/2018/48-2018/die-religion-im-licht-der-evolution/
[86] https://www.spektrum.de/magazin/homo-religiosus/982255
[87] https://sciencev1.orf.at/news/58934.html
[88] https://www.mdr.de/wissen/die-grossen-fragen-warum-brauchen-wir-musik-100.html
[89] https://www.theologie-naturwissenschaften.de/startseite/leitartikelarchiv/evolution-und-religion
[90] https://www.planet-wissen.de/kultur/musik/macht_der_musik/pwiemusikundevolution100.html
[91] http://www.darwin-jahr.de/evo-magazin/gott-gene-und-gehirn-evolution-religiositaet7503?page=0,4
[92] https://www.thieme-connect.de/products/ejournals/html/10.1055/a-0637-1940
[93] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/evolution-der-religion-kompakt-geht-das/
[94] https://www.wissenschaft.de/allgemein/der-hit-der-evolution/
[95] https://www.reddit.com/r/evolution/comments/18kb5d6/what_is_the_evolutionary_purpose_of_music/?tl=de
[96] https://www.friedrich-verlag.de/friedrich-plus/grundschule/musik/didaktik-methodik/mit-musik-dem-glueck-auf-der-spur/
[97] https://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/arch-inf/article/view/18192/11993
[98] https://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/evolution-singen-bringt-menschen-ueberlebensvorteil-a-501895.html
[99] https://www.sueddeutsche.de/wissen/naturwissenschaft-und-religion-glaube-und-evolution-passt-das-zusammen-1.3553055
[100] https://www.herder.de/cig/cig-ausgaben/archiv/2018/48-2018/die-religion-im-licht-der-evolution/
[101] https://www.mpg.de/24544328/0415-emae-ist-musikgenuss-in-den-genen-verankert-6971365-x?c=2191
[102] https://science.apa.at/power-search/7448594124279795553
[103] https://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/religion-versus-evolution-wie-die-suende-in-die-welt-kam-a-677896.html
[104] https://www.welt.de/gesundheit/psychologie/article136101491/So-gut-ist-Glauben-fuer-unsere-Gesundheit.html
[105] https://www.welt.de/wissenschaft/article114696979/Was-Religion-mit-Intelligenz-zu-tun-hat.html
[106] https://hpd.de/artikel/11987
[107] https://www.deutschlandfunk.de/warum-haben-alle-kulturen-eine-religion-entwickelt-100.html
[108] https://sciencev1.orf.at/news/58934.html
[109] https://www.welt.de/gesundheit/psychologie/article136101491/So-gut-ist-Glauben-fuer-unsere-Gesundheit.html
[110] https://www.deutschlandfunk.de/warum-haben-alle-kulturen-eine-religion-entwickelt-100.html
[111] https://www.spektrum.de/magazin/homo-religiosus/982255
nur ergänzend,
man besuche einmal einen Gottesdienst für Italiener in einer deutschen Kirche.
Auch wenn man nicht alles vesteht, irgendetwas ist anders. Es ist die Stimmung.
Kirchenlieder auf italienisch hören sich anders an als deutsche Kirchenlieder.
Und wenn die Frauen ihren Choral anstimmen, dann toppt ihr Gesang sogar die besten Opernchöre. Das ist ein einschneidendes Erlebnis, und dann versteht man die Kraft, die von einem Lied, einem Gesang ausgehen kann.
Danke, @Der Hopper – und ja. Ich durfte bereits katholische Gottesdienste in
Italien, den USA, Israel und auch beispielsweise in Kurdistan-Irak besuchen. Und ich stimme sehr zu, dass der Chorgesang eine sprachlich und emotional unvergleichliche Bedeutung und Wirkung hat.
Gerade heute durfte ich zu einem Hackathon im Innenministerium Baden-Württemberg auch den Kindergarten-Chor der Israelitischen Religionsgemeinschaft Württembergs (IRGW) hören. Auch das sehr bewegend.
Musik 🎶 verbindet Menschen – auch in Kirchen, Religionen und Völkern sowie über diese hinaus. Deswegen ist der ESC-Erfolg von Yuval Raphael so wertvoll! Und deswegen ist es unverzichtbar, dass wir alle für Demokratien eintreten, in denen alle Menschen und also auch Frauen ihre Stimmen öffentlich erheben und singen dürfen.
Aus Spanien und Belgien wird der Erfolg von Yuval Raphael empört bestritten, werden Boykotte gefordert und israelfeindlicher Antisemitismus geschürt.
https://www.n-tv.de/leute/Spanien-will-Israels-Spitzenplatz-im-Publikumsvoting-ueberpruefen-lassen-article25779076.html
Auch deutschsprachige X-er lassen sich ihre Wut wieder nicht nehmen. Während sich die einen darüber empören, dass eine Israelin beim Publikum so gut abgeschnitten hat, ärgern sich andere darüber, dass wieder eine Frau ihre Stimme erhoben hat. All dies unterstreicht, wie wertvoll der ESC-Erfolg von Yuval Raphael auch in die Zukunft wirkt.
@Musikalität, Spiritualität und Religiosität
Ergänzend vermute ich noch, dass dieses Zugänge zu echten Geisteswelten liefert. Und so zu einer wirklichen Macht werden kann, die uns Menschen nachhaltig bewegen kann. Und so universal diese Geisteswelten dann sind, kann es für uns Kulturwesen auch echten Zusammenhalt stiften, der über alle Gemeinschaften hinaus wirken kann.
Tobias Jeckenburger
“Und so universal diese Geisteswelten dann sind, kann es für uns Kulturwesen auch echten Zusammenhalt stiften, der über alle Gemeinschaften hinaus wirken kann.”
Philosophie wird nicht mehr über Bücher verbreitet sondern über Liedtexte.
Man denke an die französischen Chansons,
Und wenn die mit einer eindringlichen Stimme gepaart sind, dann werden daraus
Evergreens. Non, je ne regrette rien von Edith Piaf als älteres Beispiel, was hauptsächlich die Frauen anspricht.
Schon aus diesem Grunde sind internationale Musikveranstaltungen ein Kulturgewinn.
Meine Meinung zu den Vorfällen, telefonische Stimmabgaben lassen sich nicht kontrollieren. Deshalb sollten nur die anwesenden Zuschauer/Zuhörer stimmberechtigt sein.
https://taz.de/Eurovision-Song-Contest/!6089528/
Oh, das sind bedrückende Stellungnahmen zum ESC, @Marie H. Gerade auch heute, wo wir den Mord an zwei Mitarbeitenden der israelischen Diplomatie in den USA beklagen.
https://www.tagesspiegel.de/internationales/deutsch-israeli-in-washington-getotet-was-uber-yaron-lischinsky-und-seine-partnerin-sarah-milgrim-bekannt-ist-13735114.html
Sollte der ESC die Republik Israel 🇮🇱 ausschließen, so würde er auch mich verlieren.
Wir betrachten Musik aus unserer Musiktradition heraus und übersehen dabei häufig, dass die Melodien, die Instrumente auf anderen Kontinenten ganz andere sind. Vieles davon klingt fremd für unsere Ohren. Mir scheint es aber wichtig zu sein, Menschen aus anderen Regionen der Welt auch mit Hilfe von deren Musik zu verstehen.
Bei uns ist Musik ungeheuer vielfältig. Manche spielen selbst ein Instrument, während andere Konsumenten/Hörende sind. Durch die vielen verschiedenen Musikrichtungen besteht manchmal die Neigung, Menschen, die einen anderen Musikgeschmack haben zu belächeln oder sich arrogant über diese zu erheben.
Dabei vergessen manche, dass Musik zum Wohlbefinden dazugehört (nicht für alle). Musik lebt auch durch die menschliche Stimme, die zusammen mit der gesungenen Melodie eine einzigartige Interpretation darstellt. Es macht für mich einen Unterschied, ob ich “My Way” von Frank Sinatra oder Placido Domingo höre.
Ich finde es wichtig, dass es Wettbewerbe wie “Operalia” oder “Jugend musiziert” gibt.
Trotz KI wünsche ich mir die musikalische Kreativität von Menschen. Außerdem hoffe ich, dass noch sehr viel Unbekanntes gefunden und aufgeführt wird. Ein Beispiel ist die “Messa per Rossini”, an der auf Initiative von Giuseppe Verdi 13 Komponisten mitgewirkt haben. Erst in den 1970er Jahren wurden die Noten wiedergefunden und 1988 das Werk in Stuttgart uraufgeführt.
Trost, Hoffnung, Zuversicht, Freude und Kraft schöpfe ich aus der Musik. Auch übrigens aus den Texten. Und aus der Historie hinter der Musik. Es gibt so viel neben den “Unsterblichen” wie Bach und Mozart.
Vielen Dank, liebe @Narie H. – hier kann ich wirklich nur Satz für Satz zustimmen (zu-stimmen(!)). Genau so erlebe ich Musik auch und bemühe mich daher auch immer wieder um die Öffnung in neue, musikalische Welten. Die menschliche (!) Kreativität enthält die Keime der künstlerischen, poetischen und auch musikalischen Entdeckung, die ich bei KIen nicht erkenne. KIen geben bestenfalls wieder, was Menschen zuvor entdeckt und erschaffen haben.
Marie H.
New Day Will Rise ist im Stil europäischer Musiktradition. Wenn man es nicht besser wüsste, dann ist das eigentlich ein französisches Chanson.
Aller erste Klasse !
Was sich stark vom europäischen Geschmack abhebt das ist indische Musik, chinesische und japanische Musik .
Wobei die traditionelle indische Musik noch ein Geheimtipp ist.
It’s laborious to find knowledgeable people on both Israeli Democracy & the importance of Music for all Human beings. But you sound like you already know what you’re speaking about! Thanks from a hoping and praying and singing Nation!