Menschenbilder, Stadtbilder & Verletzungen – Die Sprachmacht deutscher Komposita

Das wird ein längerer und anspruchsvoller Blogpost, aber ich kann eines nicht ändern: Medienethik verlangt Zeit & Tiefe. Sie besteht im Sprechen über das Sprechen, im Schreiben über das Schreiben, im Denken über das Denken. Medienethik ist Meta, aber nicht käuflich.

Und Politik, Justiz, Wissenschaft und Journalismus gehören zu den menschlichen Berufen, die fast nichts anderes herstellen als Medien: Worte, Reden, Texte, Landkarten, Gesetze, Haushaltspläne, Bilder, Videos.

Wir sollten also annehmen, dass es in diesen Berufen ein besonderes Bewusstsein für die Macht von Sprache und auch von einzelnen Begriffen geben sollte.

Doch leider mache ich oft die Erfahrung, dass es an einer ausgearbeiteten Medienethik in Politik und auch Journalismus noch mangelt. Teile der linken Mitte hoffen immer noch, neue Medientechnologien wie KI aussitzen und verbieten zu können und Teile der rechten Mitte säkularisieren in einen rechtslibertären Individualismus, der sie zur leichten Beute für Rechtsmimesis und Rechtsdualismus macht. Gier macht dumm.

Immer mal wieder werden auch von großen Medienkonzernen und über rechtsdrehende Spindoktoren antidemokratische Verschwörungsmythen oder polarisierende Sprachbilder rausgehauen, die dann eine spaltende und, ja, verletzende Wirkung bis auf völlig rechtstreue Menschen entfalten. Wie Sascha Pallenberg zu Recht beobachtet, wird nach Twitter-X derzeit auch der Konzern-Mediendienst Bluesky von US-Regierungsaccounts gestürmt.

So hat nach meiner persönlichen Auffassung die langjährig erfolgreiche CDU-Bundesvorsitzende und Bundeskanzlerin Angela Merkel die Bedeutung des christlichen bzw. biblischen Menschenbildes für unsere Demokratie verstanden – wogegen ich auch als Familienvater in einer deutsch-türkischen Familie aktuelle “Stadtbild”-Aussagen von Markus Söder, Friedrich Merz und Jens Spahn als unnötig verletzend, spaltend und rechtslibertär wahrnehme.

Klar, dass die BILD-Zeitung des Axel-Springer-Konzerns in Berlin (der zur letzten Bundestagswahl 2025 in der WamS einen Wahlaufruf von Elon Musk für die AfD abdrucken ließ) schnell in die Kerbe haut und ein Umfrageinstitut in einer “Blitzumfrage” 1.001 Erwachsene fragen lässt:

Stören Menschen mit nicht-weißer Hautfarbe oder sichtbarer (nicht-christlicher) religiöser Kleidung Ihrer Meinung nach das Stadtbild in Deutschland?

Diese nicht nur rassistische, sondern auch juden- und islamfeindliche Aussage wird unter dem Begriff Stadtbildstörung von einer absoluten Mehrheit von 55 Prozent der Befragten verneint, aber doch von einem runden Drittel, 34 Prozent, bejaht. Hier haben wir also ein polarisiertes – Meinungsbild.

Warum mir das christliche bzw. biblische “Menschenbild” so wichtig ist

Ich bin vor über 30 Jahren bewusst (& ohne bereits religiös, getauft oder Mitglied einer Kirche zu sein) in der CDU als christlich-demokratischer Partei aktiv geworden, für die das christliche Menschenbild und also die Würde eines jeden Menschen, die Europäische Einigung und der Dialog der Religionen unverhandelbar gewesen ist. Dieses gemeinsame Selbstverständnis verschieden religiöser wie auch nichtreligiöser Unionsmitglieder galt und wurde auch nach der erfolgreichen Wiedervereinigung nicht in Frage gestellt. Die Abgrenzung gegenüber linker Politik erfolgte stärker über positive Inhalte – wie die Entwicklung einer sozialen und ökologischen Marktwirtschaft & eines Mitwelt-Konzeptes im Grundsatzprogramm 1994 -, statt über bloße Reaktanz.

Wer die Union dagegen inzwischen als “konservativ”, “rechts” oder gar sozialdarwinistisch positionieren will, gefährdet nach meiner Einschätzung auch als Politik- und Religionswissenschaftler nicht nur das Vertrauen der Menschen, sondern auch den Zusammenhalt unserer Demokratie insgesamt. Klar können Nichtdeutsche durch Verbrechen ihr Aufenthaltsrecht in Deutschland verwirken – aber Deutsche müssen sich ihr Aufenthaltsrecht auch nicht immer wieder neu “verdienen”, weil sie nicht weiß oder nicht christlich erscheinen! 

In der Bedeutung des Menschenbildes stimme ich also klar dem langjährigen und weit über die Parteiblasen hinaus geschätzten Unions-Fraktionsvorsitzenden Volker Kauder zu, der u.a. “Das hohe C. Politik aus dem Christlichen Menschenbild” (Herder 2020) geschrieben hat und schon darin klarstellte: “Die Union war nie eine konservative Partei.” 

Mastodon-Post von Dr. Michael Blume vom 17. Oktober 2025, in dem er sich gegen "die Ignoranz einiger Konservativer auch gegen alle Erkenntnisse der Politikwissenschaft & KAS" wandte und ein Interview mit dem früheren Unions-Fraktionschef Volker Kauder in der Stuttgarter Zeitung verlinkte. Es trägt den Titel: "Die Union war nie eine konservative Partei"

Mastodon-Post zum Interview von Volker Kauder in der Stuttgarter Zeitung vom 27. August 2025: “Die CDU war nie eine konservative Partei”. Screenshot: Michael Blume

Die immer wieder erfolglos versuchte Rechtsmimesis gegen das Menschenbild der Bibel und des Grundgesetzes stärkt die politischen Ränder und hat Auswirkungen ins direkte Leben, wie ich neulich in einem Artikel “Medien und Mimesis” bei der Herder Korrespondenz zur Bundestagswahl 2025 einmal ausführlicher erinnert habe. Wollen Medienschaffende bei den nächsten Wahlen wirklich die gleichen Fehler wiederholen? Oder doch aus der ferneren und auch näheren Geschichte lernen?

Das Grundwort “Bildung” entstammt der Bibel…

…und kam über den jüdisch-arabischen Gelehrten Maimonides (1135 – 1204) zum deutschsprachigen Dominikanermönch Meister Eckhart (1260 – 1328), der es in die deutsche Volkssprache einsprach und einschrieb. Im Landtag von Baden-Württemberg erklärte ich am 9.11.2023:

“Bis heute benennen wir alle daher auch unser gemeinsames lateinisches Alphabet selbstverständlich nach dem Hebräischen Aleph-Beth. Unser gesamtes Recht basiert auf der Alphabetschrift; unsere heiligen Schriften, auch in Christentum und Islam, unsere philosophischen Werke, all das stützt sich auf die Alphabetschrift.

Auch der schönste Begriff der deutschen Sprache „Bildung“, entstammt direkt der Thora, dem 1. Buch Mose, in dem es heißt, der Mensch – jeder Mensch! – sei „im Bilde Gottes geschaffen.“ [1. Mose 1, 27]

Wann immer also Menschen in Freund-Feind-Dualismus und Verschwörungsmythen abdriften, nähern sie sich voller Hass und Bildungsneid dem Antisemitismus an.”

Gleichzeitig hielten aber (vgl. schon die Linkesche These) die semitisch-linksläufig alphabetisierten Religionen von Judentum (Hebräisch) und Islam (Arabisch) weitgehend am Bilderverbot fest, das im Christentum nach der Übersetzung und Erweiterung der Bibel in die jafetitisch-rechtsläufigen Alphabete des Griechischen und Lateinischen aufgehoben wurde. “Bildung” und “Bilder” sind also in der deutschen Sprache durch tiefe Geschichte hoch emotional und komplex aufgeladene Begriffe! 

Und was haben die Begriffe Medienethik Menschenbild Verschwörungsmythen Rechtsmimesis Sprachbilder und auch Grundgesetz und Menschenwürde gemeinsam?

Es sind aus anderen Worten zusammengesetzte Kompositworte, Komposita. Indem der leider nur anfangs judenfreundliche und reformorientierte Bibelübersetzer Martin Luther (1483 – 1546) diese Möglichkeit der deutschen Sprache aufgriff und Worte wie Morgenland, Feuereifer und Sanftmut schöpfte und verbreitete, bahnte er einer sprachlich sonst seltenen Sprachmacht den Weg: Zusammengesetzte Worte erscheinen als wuchtige, eigene Entitäten, die sich erkunden und diskutieren lassen. Entsprechend emotionaler und philosophischer lässt sich über Sinnstiftung, Menschenbilder, Vermögensbildung und eben auch Straßen- bzw. Stadtbild dialogisieren. Im Englischen wären die Übersetzungen als “Creation of Meaning”, “Views on Humanity”,“Wealth Accumulation” und “Street View” nicht vergleichbar sprachmächtig. Im Französischen mit “Donner un sens”, “Image de l’homme”, “Accumulation de patrimoine” und “Paysage urbain” auch nicht. Gerade auch von Politik- und also Medienprofis wäre doch etwas Interesse an den Feinheiten jeder Sprache und aller Kompositworte mit “Bild” und “Bildung” zu erwarten, meine ich.

Der ehemalige Augustinermönch Martin Luther und die ehemalige Zisterzienserin Katharina von Bora begründeten u.a. das Idealbild der evangelischen Pfarrfamilie. Leider vertraten sie jedoch in höherem Alter auch antijüdische Mythen. Gemälde: „Familie Luther“ nach Gustav Spangenberg um 1875 

Während das sehr deutsche und sehr mächtige Kompositwort “Weltanschauung” vom Königsberger Philosophen Immanuel Kant (1724 – 1804) geprägt wurde, stammt der sogar noch mächtigere Kompositbegriff “Menschenbild” vom Pfarrersohn, Sprachmagier und Religionskritiker Friedrich Nietzsche (1844 – 1900)!

Laut Michael Zichy in “Die Macht der Menschenbilder. Wie wir andere wahrnehmen” (Reclam 2021, S. 121) finden wir das Wort Menschenbild in Nietzsches Schriftwerk insgesamt neunmal, davon viermal in seinen Büchern.

Eine besonders eindrucksvolle Stelle bietet Aphorismus 99 in “Menschliches, Allzumenschliches” (Zweiter Band, 1886), in dem der Philosoph über den “Dichter als Wegzeiger für die Zukunft” schrieb. Nicht mehr die Theologie oder auch Philosophie verbürgt von nun die “Bildung” des Menschen, sondern die Poesie und Pädagogik, wo “die schöne große Seele noch möglich ist”. Sie soll den säkular gebildeten Menschen hervorrufen, der wiederum bei anderen “Nachahmung und Neid” (Mimesis) hervorrufen soll und so “die Zukunft schaffen hilft”.

In Nietzsches eigenen Worten:

“Vielmehr wird er, wie früher die Künstler an den Götterbildern fortdichteten, so an dem schönen Menschenbilde fortdichten und jede Fälle auswittern, wo mitten in unserer modernen Welt und Wirklichkeit, wo ohne jede künstliche Abwehr und Entziehung von derselben, die schöne große Seele noch möglich ist, dort wo, wo sie sich auch jetzt noch in harmonische, ebenmäßige Zustände einzuleiten vermag, durch sie Sichtbarkeit, Dauer und Vorbildlichkeit bekommt und also durch Erregung von Nachahmung und Neid die Zukunft schaffen hilft.”

Dass Nietzsche dann selbst – wahrscheinlich aufgrund einer Syphilis-Geschlechtskrankheit – dem Wahnsinn verfiel und in seinen letzten Lebensjahren als zuckendes Schaustück von seiner Schwester Elisabeth Förster-Nietzsche (1846 – 1935) Ausgewählten vorgeführt wurde, sei erwähnt. Generationen von Gelehrten auch in den USA und Frankreich würden sich später an der Frage abarbeiten, inwiefern der nietzeanische, moralfreie “Übermensch” dem Nationalsozialismus den Weg gebahnt hatte. Und nach dem Untergang des NS-Regimes würden die Mütter und Väter des deutschen Grundgesetzes aus der biblischen Ebenbildlichkeit Gottes den ersten, sprachlich donnernden Artikel ableiten:

Art. 1 GG: Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.

Es ist im Deutschen also nahezu unmöglich, über Bilder, Bildung und aus ihnen gebildete (!) Kompositworte zu sprechen, ohne damit tiefe und oft widersprüchliche Emotionen, Mythen, Sprachbilder (!) zu wecken. Wer die deutsche Sprache liebt, das bundesdeutsche Recht und die Lehren der deutschen Geschichte achtet, wird nicht länger achtlos mit Menschen-, Sprach- und Stadtbildern um sich werfen. Denn Politik, Justiz, Wissenschaft und Journalismus gehören zu den menschlichen Berufen, die fast nichts anderes herstellen als Medien. Wenn sie die Würde der Menschen in unserem Land nicht mehr schützen können, dann haben sie Beruf und Berufung verfehlt.

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Dr. Michael Blume studierte Religions- und Politikwissenschaft & promovierte über Religion in der Hirn- und Evolutionsforschung. Lehrbeauftragter am KIT Karlsruhe, Wissenschaftsblogger & christlich-islamischer Familienvater, Buchautor, u.a. "Islam in der Krise" (2017), "Warum der Antisemitismus uns alle bedroht" (2019) u.v.m. Hat auch in Krisenregionen manches erlebt und überlebt, seit 2018 Beauftragter der Landesregierung BW gg. Antisemitismus und für jüdisches Leben. Auf "Natur des Glaubens" bloggt er seit vielen Jahren für das Fediversum, Wissenschaft und Demokratie, gegen antisoziale Medien, Verschwörungsmythen und den Niedergang Europas.

56 Kommentare

  1. @Hauptartikel

    „Wenn sie die Würde der Menschen in unserem Land nicht mehr schützen können, dann haben sie Beruf und Berufung verfehlt.“

    In der Tat ist der Begriff Stadtbild mit Bezug auf Passanten mit dunklerer Hautfarbe wenig hilfreich. Bei Stadtbild denke ich eher an mehr Bäume, mehr PV-Module und weniger, kleinere und moderne E-Fahrzeuge.

    Dass das weniger heiß ist, heißer wird und mehr Platz zum Fahrradfahren bleibt.

    Wie viele Einwanderer wir wirklich haben wollen, ist allerdings eine Frage, die irgendwie geklärt werden muss. Natürlich nicht wegen Hautfarben, vielleicht aber wenn es um Menschen geht, die von Religionsfreiheit, Gleichberechtigung und Demokratie wirklich nichts halten. Oder hier wirklich kriminell auffallen.

    Die Frage, wie und wann endlich wieder mehr eigene Kinder möglich werden ist durchaus interessant, und ob man dann mit der Gesamtbevölkerungszahl wachsen oder lieber auch moderat schrumpfen will, das kann man sich ja echt mal überlegen. Das ist m.E. keine einfache Frage.

    Irgendwie fehlen die Leute, die hier einwandern, ja zunehmend auch da, wo sie herkommen. Und wenn hier nur eine Immobilienschieflage entsteht mit Wohnungsnot in deutschen Großstädten und massenhaften Leerständen vor allem an den Rändern Europas, aber auch anderswo. Das ist ja nun alles andere als optimal.

    • Danke, @Tobias

      Ich denke, hier sind wir uns einig: Es ist völlig legitim, Probleme im Stadtbild zu benennen. Aber es ist illegitim, die Präsenz von Menschen aufgrund ihrer Hautfarbe oder Religion zu problematisieren.

      Gestern zeigte mir eines der Kinder diese SPIEGEL-Dokumentation über Taschendiebe in Berlin & die Hilflosigkeit der deutschen Polizei dagegen:

      https://youtu.be/zd7_t_9UEuo

      Hier bestünde ernsthafter und akuter Handlungsbedarf, wo es wirklich um die Aufklärung und Vermeidung von Kriminalität statt um die Ausgrenzung ganzer Menschengruppen ginge. Meine ich.

    • Ich (“bio-deutscher” Boomer) fühle mich auch von der CDU-Spitze beleidigt.
      Sie nimmt die Bürger auf der Straße nicht als Menschen wahr, sondern als Stadtmöblierung, als Ding.
      Und dann nennt sie sich “christlich”.
      Die Frage “Stören Menschen mit … sichtbarer .. religiöser Kleidung Ihrer Meinung nach das Stadtbild in Deutschland?” würde ich mit “JA” beantworten.
      Das Wort Religion, wurde früher gesagt, kommt von Bindung/Bande. Und hat damit die gleiche Wurzel wie Räuberbande.
      Alte, mehr oder minder weiße Räuberhauptmänner verlangen Unterwerfung und Geld. Bei Gehorsam gibt es Lohn nach dem Tod, bei Ungehorsamkeit Gewalt.

      Aus den Städten dieser Völker jedoch, die der HERR, dein Gott, dir als Erbbesitz gibt, darfst du nichts, was Atem hat, am Leben lassen. Vielmehr sollst an den Hetitern und Amoritern, Kanaanitern und Perisitern, Hiwitern und Jebusitern den Bann vollziehen, so wie es der HERR, dein Gott, dir zur Pflicht gemacht hat, damit sie euch nicht lehren, entsprechend all den Gräueln zu handeln, die sie zu Ehren ihrer Götter begangen haben, und so zu sündigen gegen den HERRN, euren Gott.
      Wenn du eine Stadt längere Zeit hindurch belagerst, um sie anzugreifen und zu erobern, dann sollst du ihrem Baumbestand keinen Schaden zufügen, indem du die Axt daran legst. Du darfst von den Bäumen essen, sie aber nicht fällen mit dem Gedanken, die Bäume auf dem Feld seien der Mensch selbst, sodass sie von dir belagert werden müssten.

      https://www.die-bibel.de/bibel/EUE/DEU.20
      Wenigstens die Bäume werden geschont, wenn schon nicht die Menschen.

      • Vielen Dank, @Omnivor, dass Sie uns daran erinnern, dass es auch antireligiöse Dualisten gibt, die die politische Polarisierung gerne weiter befeuern.

        “Die Frage “Stören Menschen mit … sichtbarer .. religiöser Kleidung Ihrer Meinung nach das Stadtbild in Deutschland?” würde ich mit “JA” beantworten.“

        Beeindruckend. Nicht.

  2. Wenn hier etwas das Stadtbild stört, dann ist das meine Visage, ja, Herr Merz? Wenn die Stadt die ertragen kann, kann sie alles andere auch ertragen. Ich nehme meine Aufgabe als lebende Markierung des ästhetischen Kipppunktes sehr ernst, bin stolz darauf, seitdem man für Stolz keinen richtigen Grund mehr braucht, und möchte nicht, dass sich andere mit meinen Federn teeren. Kann ich aber verstehen die Verwechslung, heute machen Migranten ja fast alle Jobs, damit die Eingeborenen Zeit haben, gegen sie zu demonstrieren.

    In Sachen Sprache bin ich selbst ziemlich flapsig, letztes Mal habe ich was von „Deutschen“ und „Migranten“ geschrieben. „Deutscher“ ist ein Wort, das zwei verschiedene Dinge bezeichnet – einen Bürger Deutschlands und eine ethnische Gruppe, wie Slawen oder Bantu oder Han-Chinesen. Ersteres wird nicht nach Ethnie unterschieden, sondern nach Zettelwirtschaft, bei Letzterem ist der Merger in der Mache, das heißt, wir müssen uns noch ein Bisschen aneinander gewöhnen, um zu vergessen, dass es je anders war. Ich hätte Biodeutscher oder Eingeborener sagen sollen, wäre klarer gewesen.

    Seit Merkel ist die Debatte gekippt: Damals wollten wir Bedürftige aufnehmen und Wirtschaftsflüchtlinge draußen halten, heute ist es umgekehrt, nur heißen Wirtschaftsflüchtlinge heute „Fachkräfte“. Aus einer Frage der Ethik ist eine Frage der Nutzviehhaltung geworden. Als Merkel die Menschen herein ließ, wussten wir ja noch nicht, dass wir mit Integration völlig überfordert sind und die ablaufen würde, wie die Mobilisierung in Russland, und dass unsere Werte etwas sind, womit wir uns gern den Allerwertesten abwischen. Wir lebten immer noch in der Fantasie, es wäre 1900 und wir würden die Welt beherrschen, heute haben wir immer noch nicht begriffen, dass wir ein Pfauenzoo in Amerika sind, der aus Kostengründen zur Hühnerfarm umfunktioniert wird. Dass Opa Merz genauso wie Opa Trump nicht weiß, wie ihm geschieht, und die Probleme im Kalkhirn zu einer Flut von Käfern oder Speedy Gonzaleses zusammenfallen, die aus den Wänden rieseln, ist einfach ein Anzeichen dafür, dass es höchste Zeit ist, in Rente zu gehen.

    Schätze mal, einst waren solche Herrscher gang und gäbe, und deswegen hat sich der Mythos von Bischof Hatto, den die Mäuse gefressen hatten, in ganz Europa verbreitet, wobei er immer an ein lokales Beispiel angelehnt wurde.

    Der Rückgang geistiger Fitness und das daraus resultierende Absinken der Schwelle, ab der der Mensch auf Überforderung nur noch mit Paranoia und Gewalt und totaler Ablehnung alles Neuen und aller Veränderungen reagiert, ist ein Alterssymptom und keine Schuld. Ob man nun Auto fährt oder Deutschland, wenn der Geist nicht mehr mitspielt, muss man den Führerschein abgeben. Sage ich als jemand, der nicht mehr Fahrrad fahren kann und gerade fünf Minuten den Tablet-Stift gesucht hat, der sich in seinem Pullover verfangen hatte.

    Apropos Kippen: Sehen Sie den Seiltänzer? Unter Merkel begann das Seil zu wackeln, der Wähler verschob den Schwerpunkt in der GroKo zur Mitte und dieser erstarrte vor Angst, dagegen begannen die beiden Enden der Balancierstange kräftig zu schwanken. Mit der Ampel wurde die Stange wiederum stabilisiert, Rechts und Links wurden mit FDP und Grünen näher an die Mitte gezogen, doch die SPD versagte dabei, zu verhindern, dass die sich gegenseitig hochschaukelten. Heute kippt Deutschland mit der AfD ganz weit nach rechts und zieht die CDU und SPD mit sich, die Stange steht so senkrecht, dass die Linken völlig abgehoben sind, und statt ein Gegengewicht zu bilden, selbst nach unten drücken. Im freien Fall zappelt Merz und greift nach allem, was uns halten könnte, und das ist die Balancierstange vom Trump, die aber mit nach rechts kippt.

    Heute ist die Mitte deutlich weiter nach links von wo sie gestern noch war und die ist aus Mangel an Balance deutlich geschrumpft. Fragen Sie mal einen Seiltänzer, was er in so einer Situation tun würde.

    Für mich ist Nietzsche ein Mensch, der stets daran gescheitert ist, sich über sich selbst zu erheben, und bis zu einem gewissen Grad sein Scheitern auch begriff. Er zeigt mir auch, wie sehr Körper und Geist zusammenhängen, denn er war krank und wollte seinem Körper entfliehen. Was passiert, wenn der Geist es schafft, zeigen sowohl er wie ich wie die Merz-CDU: Ohne das Korrektiv Realität verliert man sich in seinem Hirn und das fällt auseinander.

    Tja. Nicht alles, was ich erklären kann, kann ich rechtfertigen, nicht alles, was wirksam ist, darf gemacht werden, doch wenn ich Erklärungen finden und die Wirksamkeit überprüfen will, ist die amoralische Sichtweise durchaus nützlich. Sich über die Moral zu erheben scheitert daran, dass dadurch die kollektive Wirksamkeit sinkt – der Einzelne profitiert kurz, doch auf lange Sicht verliert er zusammen mit allen anderen. Unsere Milliardäre sind bettelarm verglichen mit dem, was sie wären, wenn sie sich ethisch verhalten würden. Nur würden sie dann nicht so hoch über uns allen schweben, weil wir alle viel reicher wären, und damit würden sie sich herabgesetzt fühlen.

  3. Zitat Michael Blume:Stören Menschen mit nicht-weißer Hautfarbe oder sichtbarer (nicht-christlicher) religiöser Kleidung Ihrer Meinung nach das Stadtbild in Deutschland?“
    Antwort: So aufgefasst – das Wort „Stadtbild“ gehört zu einer Aussage gegen Menschen anderer Herkunft – wäre die Aussage von Friedrich Merz geradezu kriminell. Doch behaupte ich aus der öffentlichen Wahrnehmung: mir gestörtem „Stadtbild“ meinte Friedrich Merz etwas ganz anderes, nämlich die zunehmend Unsicherheit im öffentlichen „Stadtraum“ unter anderem durch mehr Übergriffigkeit und gar Kriminalität unter anderem durch Migranten.
    Kurzum: Es scheint mir, Michael Blume, mit diesem Post und seiner Eingangsfrage bauen sie einen Strohmann auf. Mit anderen Worten: Sie unterstellen Merz&Co eine Aussageabsicht, die er gar nie hatten – oder etwa nicht?

    • @Martin Holzherr

      Zunächst freut es mich sehr, dass Sie unserem Bundeskanzler (Kompositwort) eine positive „Aussageabsicht“ (Kompositwort) zumessen!

      Und auch ich will gerne glauben, dass es Friedrich Merz nicht darum ging, rassistische Narrative zu bedienen, sondern auf die Probleme von Kriminalität und Unsicherheit etwa an Bahnhöfen hinzuweisen.

      Die später auch noch „Töchter“-bekräftigte Aussage war folgende:

      “Aber wir haben natürlich immer im Stadtbild noch dieses Problem, und deswegen ist der Bundesinnenminister ja auch dabei, jetzt in sehr großem Umfang auch Rückführungen zu ermöglichen und durchzuführen.”

      Es hätte ja auch zum Beispiel sein können:

      “Aber wir haben natürlich immer im Stadtbild noch Probleme von Kriminalität und Unsicherheit, die insbesondere auch Frauen betreffen. Auch deswegen sanieren wir die Bahn und Bahnhöfe, erhöhen die Finanzmittel der Kommunen und ich werde mit dem Bundesinnenminister im Januar weitere Vorschläge zur besseren Bekämpfung von Kriminalität vorstellen.“

      Und noch einmal: Wir wählen Politikerinnen und Politiker dafür, dass sie machtvolle Medien herstellen. Entsprechend dürfen wir auch Qualität und ein Lernen aus Fehlern erwarten, wie bei jeder Bäckerin und jedem Handwerker auch. Für die Herstellung von Medien wurde der Bundeskanzler vom Bundestag gewählt und aus Steuermitteln nicht schlecht bezahlt.

      • @Michael Blume: Etwas ist sicher: eine so missverständliche Aussage wie die mit dem „Stadtbild“ hätte Friedrich Merz nie äussern sollen. Denn dabei kann sich jeder denken, was er will. Nicht selten ist das ja Absicht, nicht selten will man mit solchen Aussagen alle erreichen – auch die generell Auslandfeindlichen. Das aber ist in der Position des Kanzlers unverantwortlich.

        • Exakt so, @Martin Holzherr. Ein Bundeskanzler hat die Deutschen – egal welcher Herkunft, Hautfarbe, Religion – zu repräsentieren und zusammen zu führen. Inzwischen gibt es zur eingetretenen Polarisierung sogar schon einen Rap-Song von Eko Fresh. Denn auch so geht deutsche Sprache:

          https://youtu.be/SwlUNfAzKl0

          Ein Ernstnehmen von Sprache & eine ehrliche Korrektur von Fehlern wünsche ich mir darüber hinaus von allen, die Politik als Beruf gewählt haben. Denn Politik stellt machtvolle Medien her, nichts anderes.

  4. Guten Morgen, Michael,

    Was für ein tiefgründiger Text! Ich glaube, es gibt nur wenige, die die derzeitige „Stadtbild“-Debatte in einem so weiten Kontext betrachten und dem Geschehen eine derartige gedankliche Tiefe verleihen.

    Ich versuche, das Menschenbild, das Nietzsche in dem zitierten Text entwirft, in Beziehung zu setzen zum christlichen Menschenbild – insbesondere zu dem darin enthaltenen Begriff der Menschenwürde.

    Wenn ich Nietzsches Text (und andere seiner Schriften) lese, erkenne ich ein Menschenbild, das davon ausgeht, dass der Mensch sich geistig und seelisch aus eigener Kraft weiterentwickelt. Zwar sagt Nietzsche das nicht ausdrücklich, doch ich interpretiere sein Ideal so, dass der Mensch Würde dadurch erlangt, dass er „über sich hinauswächst“, Triebe und Leidenschaften – also all das, was als „lästige archaisierende Vergröberung des Menschenbildes“ erscheinen könnte – überwindet.

    Die Gefahr eines solchen Verständnisses liegt darin, dass Lesende versucht sein könnten, den Menschen an die Stelle Gottes zu setzen – eine Haltung, die in radikalen Fortschrittsvisionen wie dem Transhumanismus wiederkehrt. Diese Vorstellungen schaffen eine Zukunft, in der die „Starken“ bevorzugt und die „Schwachen“ zurückgelassen werden.

    Demgegenüber verleiht das christliche Menschenbild dem Menschen – allein durch seine ExistenzWürde. Der Mensch ist im Bilde Gottes geschaffen. Das ist die Gegenwartsform; es bedarf keiner Anstrengung auf die Zukunft hin: und diese Sichtweise begründet die unbedingte Achtung des Lebens an sich: jedes menschliche Leben ist schützenswert, ohne Einschränkung oder Bedingung.

    So sehr mich Nietzsche schon immer beeindruckt hat – und noch immer fasziniert, gerade als Wortkünstler – so sehr habe ich das christliche Menschenbild neu schätzen gelernt und erkenne immer mehr die Stärke und Wucht dieser Aussage an, dass die Würde des Menschen unantastbar ist – und zwar ohne dass der Mensch in „Vorleistung“ gehen muss.

    Beim Lesen – es geht mir hier um reine Begriffsarbeit – kam mir noch der Begriff der Identität in den Sinn. Menschenbild und Identität sind eng miteinander verwoben.

    Das Menschenbild beschreibt die grundlegenden Vorstellungen vom Wesen des Menschen – was ihn ausmacht, welche Fähigkeiten, Werte und Ziele ihm zugeschrieben werden.

    Es kann als ästhetische Zukunftsvision eines vollkommenen Menschen erscheinen, „bei dem der Geist ohne Anmaßung und Eifersucht mit seiner Schwester, der Seele,“ zusammenwohnen kann (Fortsetzung von Nietzsches Aphorismus 99), oder als Vorstellung eines Geschöpfes Gottes, das allein durch seine Existenz – sein Da-Sein – schützenswert ist.

    Die Identität hingegen bezeichnet das individuelle Selbstverständnis eines Menschen – wie er sich selbst sieht und in Beziehung zu seiner Umwelt setzt.

    Das in einer Gesellschaft vorherrschende Menschenbild prägt wesentlich, wie Menschen sich selbst verstehen. Umbrüche im Menschenbild – also (um einen auf diesem Blog schon mehrfach angeklungenen Begriff zu verwenden) Paradigmenwechsel – führen häufig zu Identitätskrisen (oder umgekehrt?). Ich würde sogar so weit gehen, zu behaupten, dass solche Krisen von bestimmten Akteuren gezielt ausgenutzt werden, um Menschen über das Thema „Identität“ zu manipulieren und in eine bestimmte Richtung zu drängen.

    Vielleicht erklärt das, warum gerade jene, die ein an Selbstvervollkommnung orientiertes Zukunfts-/Menschenbild vertreten (etwa im Langzeitismus oder Transhumanismus), heute mit sogenannten „identitären“ Bewegungen kooperieren – und dadurch erhebliche politische Macht entfalten.

    Ich weiß es nicht, das ist zunächst nur eine These. Aber vielleicht können wir besser verstehen lernen, wie sich Menschenbilder verändern, wenn wir einen Blick in die Literaturgeschichte werfen und uns anschauen, wie sich Zeiten, in denen bestimmte Menschenbilder dominierten oder sich wandelten, in der Dichtung wiederfinden.

    Zwei gegensätzliche Beispiele können das verdeutlichen helfen: das auf Harmonie beruhende Menschenbild bei Adalbert Stifter einerseits (großartig umgesetzt im „Nachsommer“ oder in den Bunten Steinen) und das fragmentierte, von Unsicherheit geprägte Menschenbild bei Robert Musil andererseits.

    Nicht zufällig heißt Musils großes, unvollendetes (!) Werk Der Mann ohne Eigenschaften: Sein Protagonist entzieht sich jeder Zuschreibung, jeder festen Identität. Musil prägt den Begriff des „Möglichkeitssinns“ – die Fähigkeit, über bestehende Realitäten hinauszudenken und neue Formen des Lebens zu erproben.

    Gerade heute erscheint Musil hochaktuell. In einer Zeit multipler Krisen und kultureller Pluralität fühlen sich viele Menschen in ihrer Identität verunsichert – und werden dadurch anfällig für Akteure, die diese Unsicherheit gezielt instrumentalisieren.

    In den letzten Jahren, so scheint mir, hat sich ein Bruch im Menschenbild vollzogen: Werte wie Gemeinsinn und Verantwortung treten zurück zugunsten eines überbetonten Verständnisses von individueller Freiheit, die oft eher Egoismus meint.

    Vielleicht ist genau das entscheidend – dass wir uns dieser Dynamik stellen und uns nicht auf ein vermeintlich sicheres Menschenbild festlegen lassen, wie es identitäre Bewegungen anbieten.

    Denn mangels einer tragfähigen Alternative – die erst in einem offenen gesellschaftlichen Prozess, der Zeit braucht, ausgehandelt werden muss – greifen rechtslibertäre Akteure auf ein vermeintlich besseres, vergangenes Menschenbild zurück. Doch dieses Paradigma funktioniert in der heutigen Welt mit einer offenen Zukunft nicht mehr.

    Im Gegensatz dazu werden die Mutigen die Unsicherheit wie ein Kreuz zu tragen verstehen – auch hier greife ich auf etwas zurück, das Du schon mehrfach in Deinen Texten zum Ausdruck gebracht hast, den Bezug Karl Poppers auf das christliche Menschenbild. (Es wäre eine ganz eigene Diskussion wert, sich den Zusammenhang von „die Würde des Menschen ist unantastbar“ und „das Kreuz der Verantwortung zu tragen“ gesondert anzuschauen.)

    • Vielen Dank für diesen tiefen Kommentar, lieber @Peter 🙌

      Und inhaltlich bin ich da ganz bei Dir: Indem Nietzsche die von der Gottheit geschenkte Ebenbildlichkeit des Menschen zum säkularen Auftrag an „die Dichter“ umdreht, wird die Gefahr wie auch die Verantwortung deutlich:

      Die Gefahr, dass Menschen – bei Nietzsche selbst etwa auch: Frauen – gegeneinander abgewertet werden, sich Menschenwürde erst „erleisten“ müssten.

      Und die Verantwortung, dass Nicht-Seöbstverständliche einer gleichen und allgemeinen Menschenwürde immer wieder neu & crossmedial zu vermitteln – auch durch Dichtung, durch Filme, Texte, Vorträge usw.

      Deshalb habe ich mich so sehr gefreut, dass eine Zeitung aus Bietigheim-Bissingen meine Veranstaltung mit Hunderten Schülerinnen & Schülern genau zur Würde aller Menschen erfasste:

      Es gibt keine Menschenwürde erster und zweiter Klasse

      https://www.bietigheimerzeitung.de/inhalt.bietigheim-bissingen-es-gibt-keine-menschenwuerde-erster-und-zweiter-klasse.db535c4d-a022-48ec-983f-d0175b15a027.html

      Darf ich Dich noch etwas fragen? Erkenntnistheoretisch würde ich die Mythologie der Ebenbildlichkeit und daraus abgeleiteten Würde im babylonischen Exil verorten – und zwar als religiösen Paradigmenwechsel, der unbedingte Geltung beansprucht, den wir aber interdisziplinär auf Viabilität hin entwickeln dürfen.

      Wie siehst Du das?

      • hallo @Michael,

        das ist eine spannende These, und ich kann versuchen, mitzudenken und ein paar Fragen dazu zu finden – wohl wissend, dass ich hier nur interessierter Laie bin und mir möglicherweise der angemessene religionwissenschaftliche (und theologische) Hintergrund fehlt.

        Was ich bemerkenswert finde: Du verortest den Ursprung der Idee der Ebenbildlichkeit Gottes in eine Zeit, in der das jüdische Volk eine tiefe Krise durchlebt hat, die vermutlich als fortwährende und kollektive Erfahrung einer “Identitätskrise” erlebt wurde. Also eine Krisenzeit, in der möglicherweise das alte “Paradigma” nicht mehr getragen hat (aus Sicht Thomas S. Kuhns). Soweit mein bescheidenes Wissen mich nun hier trägt (um im Bild des Tragens zu bleiben: ich bewege mich fachlich gerade auf sehr dünnem Eis :-)), wurden zuvor viele Götter verehrt, und im Exil entwickelte sich der Monotheismus und die Vorstellung von der Ebenbildlichkeit Gottes – zunächst auf Ebene des Volkes. Das “auserwählte Volk” war durch diese religöse Konstitution besser in die Lage versetzt, seine Identität zu erhalten und so als Gemeinschaft zu überleben. Das Paradigma von der Ebenbildkichkeit Gottes war also eine viable Theorie, die sich bewährte (jetzt im Sinne des Konstruktivismus)

        Ich würde nun die These aufstellen, dass die Zuerkennung der Ebenbildlichkeit Gottes nicht nur auf der Ebene des Volkes, sondern auf der Ebene jedes einzelnen Menschen ein weiterer Schritt ist, eine Anpassung des ursprünglichen Paradigmas, das die Überlebensfähigkeit der gesamten menschlichen Zivilisation in einer globalisierten Welt steigert. Die Würde des Einzelnen als Grundlage der Verfassung befähigt offenen Gesellschaften, ihren Mitgliedern ein maximal gutes Leben zu bieten.

        Macht das irgendwie Sinn?

        • Vielen Dank, lieber @Peter – hier kann ich nun wirklich etwas Religionswissenschaft für unsere Debatte ergänzen! 🙂

          Es gilt als Konsens in der Bibelwissenschaft, dass große Teile der Thora einschließlich der Schöpfungsgeschichte von jüdischen Gelehrten im babylonischen Exil verschriftet wurden. Eine besonders intensive Auseinandersetzung an mehreren Bibelstellen findet mit den prachtvollen Götter-Prozessionen der Babylonier statt, mit denen sich die jüdischen Deportierten auseinandersetzen mussten. Statt der üblichen Mimesis zur Megalothymia – dem autoritären Verlangen nach Überlegenheit – setzte sich jedoch die Mimesis zur Isothymia durch: Der egalitäre Wunsch, als gleichwertig anerkannt zu werden. 1. Mose 1, 27 schreibt die Ebenbildlichkeit gerade “nicht” (!) nur bestimmten jüdischen, sondern allen (!) Menschen zu – also sogar denen, die Jerusalem niedergeworfen, Menschen getötet und deportiert hatten!

          In “Die Entstehung der Bibel. Von den ersten Texten zu den heiligen Schriften” von Konrad Schmid & Jens Schröter (C.H. Beck 2022) lesen wir auf S. 151:

          “König Jojachin wird sogar in babylonischen Dokumenten erwähnt, die Nahrungsrationen für Personen am babylonischen Königshof auflisten.

          Die Priesterschrift steht vor allem in ihren Textanteilen in Genesis 1 – 11, die die Erschaffung der Welt und ihre früheste Geschichte betreffen, in einem engen literarischen Gespräch mit babylonischer Gelehrsamkeit. Ihre in Genesis 1 entwickelte Kosmologie ist entsprechend ihren inhaltlichen Grundzügen aus dem sogenannten babylonischen Weltschöpfungsepos Enuma Elisch übernommen, und Thematik und Ausgestaltung der Sintflutperikope sind vom Atrahasis-Epos und der elften Tafel des Gilgamesch-Epos inspiriert.”

          Es ist aus meiner Sicht überaus fasziniert, dass der deutsche Begriff der “Bildung” in einem religiösen Perspektiv- und Paradigmenwechsel vor über zweieinhalb Jahrtausenden verwurzelt ist!

          https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/files/2025-03-20-ReligionsunterrichtMedienDemokratieBildungBlume.pdf

          Du fragtest:

          Ich würde nun die These aufstellen, dass die Zuerkennung der Ebenbildlichkeit Gottes nicht nur auf der Ebene des Volkes, sondern auf der Ebene jedes einzelnen Menschen ein weiterer Schritt ist, eine Anpassung des ursprünglichen Paradigmas, das die Überlebensfähigkeit der gesamten menschlichen Zivilisation in einer globalisierten Welt steigert. Die Würde des Einzelnen als Grundlage der Verfassung befähigt offenen Gesellschaften, ihren Mitgliedern ein maximal gutes Leben zu bieten.

          Macht das irgendwie Sinn?

          Und ich sage: Ja! Wenn es einen Sinn zu finden gibt, dann in der gleichberechtigten Würde jedes einzelnen Menschen. Ich hoffe, dass sich darauf biblisch-religiöse wie auch humanistisch-nichtreligiöse Menschen immer wieder einigen können. Das ist für mich der Kern der Menschenbild-Menschenwürde-Begriffswelten.

          Vielen Dank für Deine starken Beiträge! 🙌🌈

          • Hallo @Michael,

            Vielen Dank für diese interessanten religionswissenschaftlichen Details! Das Thema ist äußerst spannend.

            Ursprünglich wollte ich diese Diskussion vorerst so stehen lassen, aber ich habe noch einige Gedanken, die ich skizzieren möchte.

            Zu dem von Dir vorgetragenen Gedanken über die Entstehung eines neuen religiösen Paradigmas im babylonischen Exil gesellen sich ja auch bereits früher diskutierte Aspekte, die mit der Verwendung neuer Medien zu tun haben. Während die Juden die Alphabetschrift verwendeten, setzten die mächtigeren Babylonier auf die Keilschrift.

            In Anlehnung an die Idee, dass sich Geschichte reimt: Könnte sich ein Teil der Menschheit derzeit nicht in einer ähnlich bedrängenden Situation befinden? Ich denke dabei an die immer mächtiger werdenden Kräfte, die das freie, überprüfbare Wissen und die Demokratie gefährden und die mit der medialen Macht reicher Konzerne zunehmend Raum einnehmen. Für die Vertreterinnen und Vertreter des rationalen Denkens und des empathiebasierten Dialogs ergibt sich eine vergleichbare “identitätsbedrohende” Lage, in der sie sich gegen die Assimilation durch thymos-orientierte Akteure, die auf mächtigen Plattformen operieren, wehren müssen. Als Beispiel denke ich an die Angriffe auf Wikipedia und an die immer grössere Akkumulation und Dominanz antisozialer Medienkonzerne. Hier klingt m.E. auch der Konflikt zwischen Settembrini und Naphta aus Thomas Manns “Zauberberg” an.

            Möglicherweise erleben die Prinzipien der Aufklärung (ein bislang erfolgreiches Paradigma), des Humanismus und der beispielsweise im Christentum gelebten Mitmenschlichkeit gerade eine Krise, die für ihre Vertreter wie eine existenzielle Exil-Erfahrung erscheint und die ein neues Denkmuster erfordert, das deren Überleben ermöglicht.

            Vielleicht ist das aber auch zu weit hergeholt.

          • Vielen Dank, lieber @Peter – und ich stimme Dir zu! 🙏👍

            Nach meiner Auffassung lässt sich die breitere Einführung neuer Medien als Medienrevolution erfassen. So bewirkte die Ausbreitung der Alphabetschriften einen Demokratisierungsschub (Isothymia) gegenüber den älteren, hierarchischer geprägten Schriftformem (Megalothymia).

            Ein vergleichbares Ringen erleben wir jetzt zwischen den oligopolen Konzernmedien und dem dezentral-dialogischen Fediversum. Zunächst ist es den Konzernmedien gelungen, Milliarden Menschen in abgezirkelte Bereiche (sog. „walled Gardens“) zu locken. Doch nach und nach kämpfen sich immer mehr Menschen auch wieder daraus frei. Und das hat schon jetzt auch politische Auswirkungen.

            In Teilen Asiens und Afrikas tritt eine neue Generation auf den Plan. Junge Menschen bilden spontan Protestbewegungen und schmieden ungewöhnliche Koalitionen. Dabei handelt es sich um die erste Generation, die das Leben vor dem Internet nicht kennt. Sie nutzen die sozialen Medien nicht nur, um Straßenproteste anzukündigen und live zu übertragen, sondern auch, um sich zu organisieren und zu diskutieren. Als Reaktion darauf setzen die Regierungen auf technologische Repression.

            https://www.derstandard.at/story/3000000237266/wo-die-generation-z-aufbegehrt

            Auch deswegen bin ich Dir so dankbar für Dein Engagement im Fediversum, konkret auf Mastodon und als Blogger, lieber @Peter. Das Medium ist die Botschaft & so stärkst Du demokratische und nicht-kommerzielle Strukturen.

            Ich empfehle auch generell demokratisch Aktiven, ihre Inhalte auch im Hinblick auf die schnell steigende Zahl der KIen nicht mehr länger nur für die Datensilos autoritärer Konzerne zu produzieren, sondern im Fediversum frei zugänglich zu machen. Hier wird die Zukunft in Form und Inhalt entschieden.

  5. Ich meine, die „Probleme im Stadtbild“ ergeben sich dadurch, dass es praktisch jede Muslima gewohnt ist, sich in ihrer Heimat mit “3 m² Stoff“ dagegen schützen muss, für „Freiwild“ gehalten zu werden.

    Moslems können es bei uns nicht nicht einsehen, dass bei uns Frauen im “Mini und freizügiger Bluse“, oder im Freibad mit “oben ohne”, genau so „geschützt“ sind, wie in ihrer Heimat mit “3 m² Stoff“.

    Bedeutet, wenn ein Einheimischer und erst recht ein Moslem, dieses Tabu überschreitet, beeinträchtigt das sein künftiges Leben stark.

    Beispiel: Ein etwas autistischer Bekannter und Jurastudent, hatte mit „Instinkten“ Probleme. Kurz gesagt, er wurde in einem „Missbrauchs Verfahren“ verurteilt. Statt gut verdienender Rechtsanwalt zu sein, durfte er in einer Anwaltskanzlei, nach Verbüßung seiner Haft, den Schreibkram erledigen. Er war für sein ganzes Leben „beeinträchtigt“, wegen einer „Fehleinschätzung“.

    Ich nehme an, bei „den Töchtern von Herrn Merz “ läuft es auf genau diese Fragen hinaus.

    Es ist eine Besonderheit, die für Zuwanderer aus dem moslemischen Raum besonders wichtig ist. Es wäre das erste was Zuwanderer bei uns zu berücksichtigen haben…..

    • Das ist einfach islamfeindlicher Rassismus, @Realo

      Ich bin Teil einer deutschen und christlich-islamischen Familie & genau niemand hier hat ein Problem mit Klima-angemessener Bekleidung oder gar Kriminalität. Ihre ausgrenzenden Behauptungen verfehlen die empirische Realität der allermeisten auch islamischen Menschen in Deutschland klar.

      Aber immerhin haben Sie hier gut aufgezeigt, was ein verantwortungsloser Wortgebrauch durch Politiker bei manchen auslöst. Das ist ein starker Beleg, Danke. 🤭

    • @ Realo: Das Verhalten eines Mannes gegenüber einer Frau oder einfach anderen Menschen hängt nicht nur an seiner Kultur, sondern an Willen und Fähigkeit zur Selbstlenkung des jeweiligen Mannes, das ist meine direkte Erfahrung. Manche stehen wohl nicht in Kontakt mit sich selbst und handeln nach irgendwelchen Mustern aus Seifenopern, Schund-TV, Pornos?
      Manche Männer mit vermutl. muslimischem Hintergrund haben sich meiner Beobachtung nach ggüber Frauen besser verhalten als so mancher “Biodeutsche” (mit unbekanntem religiösem Background – keine Ahnung ob man z. B. bei thüringischen Atheisten automatisch von einer bestimmten Verhaltensweise ggüber Frauen ausgehen könnte???), und manche schienen eher extrem von ihren Emotionen und Instinkten getrieben zu sein…
      Ich glaube, in den letzten Jahren hat es sich für Frauen sehr gebessert ggüber vor einigen Jahrzehnten. Viele jüngere Leute / Männer sind liberal und entspannt, was Geschlechterrollen angeht, abgesehen vllt. von einigen dezidierten Alpha Males, die ihre Männlichkeit nonstop ins Zentrum ihres Daseins stellen müssen.
      Man weiß bei jenen nicht, woran’s hapert, aber die immer gleichen schematischen Verhaltensabläufe sind teils unterhaltsam azuschauen, wie Popcornkino, für Außenstehende… 😀
      Aber ich stimme Ihnen zu, dass es für alle Beteiligten schwierig werden kann, wenn feste Weltbilder aufeinander prallen und man wiederholt ins Freibad geht und dort Dinge sieht, die man eigentlich nicht sehen darf, und dann sich selbst vllt. wiederholt null im Griff hat, sämtl. Sicherungen im Kopf durchbrennen und komplett außer Kontrolle gerät 😮
      Grüße

  6. Komposita machen aus einem Punkt einen ausufernden Farbklecks.
    Das Wort Kindergarten wurde sogar in den englischen Wortschatz aufgenommen.

    Die Komposita sollen eine Satz verkürzen, indem sie die Erklärung verkürzen, und dabei begehen sie eine Todsünde, sie machen das zusammengesetzte Substantiv mehrdeutig auslegbar.

    . Im Englischen verwendet man Wortszusammensetzungen hauptsächlich bei konkreten Substantiven, oft noch durch Bindestrich getrennt. Im Deutschen sind wir viel produktiver, da wird geschachtelhubert was das Zeug hält.

    Fazit: Der Begriff “Sprachmacht” stimmt und er ist auch eine Komposita.

    • Danke, @Mensch – und ja: Komposita entwickeln eine eigentümliche, objektivierende Sprachmacht, mitunter gar eine Sprachgewalt. Auch deswegen plädiere ich so stark dafür, dass Verantwortliche in Politik und Journalismus bewusster und vorsichtiger mit Sprache umgehen. Ein dummer Satz kann Millionen verletzen, ein kluger Satz sie ermutigen.

      Aufgrund von Mikroblogging und vor allem Hashtags nehme ich derzeit übrigens auch einen starken Zuwachs an Komposita auch im Englischen wahr.

      https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/hashtag-hackathon-fediverse-komposita-der-hoffnung/

      Danke für den bestärkenden Kommentar! 🙌

      • Michael Blume,
        “Ein dummer Satz kann Millionen verletzen, ein kluger Satz sie ermutigen.”
        Falsche Worte sind wie die Drogen. Einmal in Umlauf sind sie nicht mehr aufzuhalten.

        Dieses Schauspiel bietet die gegenwärtige Weltpolitik.
        Es fehlt an Politikern mit Rückrat, mit Weitblick, und mit Liebe zu den Menschen.

        Danke für die tiefschürfenden Gedanken !

  7. Moin, kein Ahnung ob ich bei nachfolgendem Zitat, welches ich häufiger bei dir schon las “mit gemeint” oder mich gar direkt angesprochen fühlen soll, aber, nein … erst mal das Zitat:

    “Teile der linken Mitte hoffen immer noch, neue Medientechnologien wie KI aussitzen und verbieten zu können”.

    Ich würde nur gerne, da ich fürchte hier falsch wahrgenommen zu werden, darauf einmal eingehen dürfen. Ich mag LLMs nicht und meide sie drum, richtig. Aber ich mag auch Leberwurst nicht und meide drum auch diese. Daraus nun herzuleiten, das ich dem Fleischkonsum kritisch gegenüberstehe oder religiöse Vorbehalte dem Verzehr von Leber gegenüber hätte, etc., das kann man alles machen, aber … vielleicht mag ich ja auch einfach nur keine Leberwurst? Wär ja möglich! Und genauso mag ich halt keine LLMs … ohne mich darob in irgendeine Ecke drängen, oder gar instrumentalisieren lassen zu wollen. Just saying, da ich mich zu häufig bei derlei Äußerungen (ungerechtfertigt) mit gemeint zu sein wähne. 🤓 *Artikel weiterlesen geht’*.

    • Danke, @Solomon – beim Nicht-Mögen bin ich durchaus bei Dir. Ich mag zum Beispiel Tiktok überhaupt nicht, halte es für Neurohacking-toxisch und für politisch gefährlich (vgl. die Präsidentschaftswahlen in Rumänien). Dennoch glaube ich nicht, dass wir ein allgemeines Tiktok-Verbot bekommen werden.

      Mehr Mut macht mir hierzu das reale Medienverhalten der jüngeren Generationen:

      Die Zeit, die Menschen auf Social Media verbringen, hat bereits 2022 ihren Höhepunkt gefunden. Seitdem geht sie stetig zurück, so die Zahlen.

      Laut der FT verbrachten Personen ab 16 Jahren Ende 2024 durchschnittlich zwei Stunden und 20 Minuten pro Tag auf verschiedenen Plattformen, was einem Rückgang von fast zehn Prozent seit 2022 entspricht. Besonders bemerkenswert dabei: Am stärksten ausgeprägt sei der Rückgang bei Personen unter 30 Jahren – also bei jenen, die Plattformen stets am intensivsten nutzten.

      https://www.derstandard.at/story/3000000293189/zenit-erreicht-social-media-konsum-nimmt-weltweit-ab

      Danke für den nachfragenden Kommentar und das Interesse! 🙏🙌

      • Ja, das spricht Marina Weisband auch in ihrer aktuellen Wind und Wurzeln Podcastfolge an, in der sie die Bedeutung der Aufmerksamkeitsökonomie anspricht und wie das Ringen um die Aufmerksamkeit der Konsument:innen anfangs florierende Medienformate nach und nach mit Merch überhäufen, bis die Nutzenden sich schließlich von den, als Medium dann kaum mehr nützlichen, Verbreitungsformen wieder zurück ziehen. Aber statt jetzt noch mehr, als eine Empfehlung für ihren Podcast auch hier zu lassen (Achtung: böses Merch! 😈), ist mir grad auch eher danach, das hier zu zu machen und einfach mal etwas in den Herbst raus zu gehen. 🍃 Drum: Tschüss! ^^ 🍂

  8. @Realo 24.10. 11:24

    „Moslems können es bei uns nicht nicht einsehen, dass bei uns Frauen im “Mini und freizügiger Bluse“, oder im Freibad mit “oben ohne”, genau so „geschützt“ sind, wie in ihrer Heimat mit “3 m² Stoff“.“

    So dämlich dürften doch wohl nicht viele sein. Genügend respektvolles Anbaggern ist aber nicht nur legal, sondern wird auch nicht unbedingt abgelehnt. Auch wenn auch das mal nervig sein kann.

    Wenn junge Moslems was vor der Ehe haben wollen, müssen sie sich ja nun an Frauen halten, die dem zugeneigt sind. Das können sowohl Nichtmusliminnen wie Musliminnen sein, die das Thema nicht so eng sehen.

    Eine Freundin von mir hatte mit ca. 22 einen türkischstämmigen Freund, die Beziehung lief gut und respektvoll, ganze 7 Jahre. Dann hat allerdings die Verwandtschaft diesen Freund erfolgreich gedrängt, eine Türkin zu heiraten.

    Was soll man machen, kann passieren. Auch unter Deutschen kann es passieren, dass man anfangs einfach nur sexuelle Abenteuer sucht, und sich dann später aber doch einen Partner fürs Leben anschafft, mit dem man auch Kinder großziehen will.

    Den muslimischen Männern bleiben hier nur wenige muslimische Frauen für die Abenteuer, die müssen sich dann ja zwangsweise woanders umsehen. Geheiratet wird dann trotzdem gerne die muslimische Jungfrau.

    Macht uns das denn was? Vielleicht vor allem doof für die junge Muslimin, die muss enthaltsam sein und das bis zur Heirat durchhalten. Wenn hier allerdings die Verwandtschaft dann gewalttätig wird, um das durchzusetzen, dann ist das bei uns definitiv ein Fall für Polizei und Staatsanwaltschaft.

  9. Wieder ein sehr guter Blogpost, der unbedingt zum Nachdenken anregt.

    Sprache ist mächtig, weil sie uns Menschen Kommunikation ermöglicht. Doch Sprache kann eine Waffe sein. Deshalb müssen wir mit unserer Wortwahl vorsichtig umgehen.

    Beim Lesen dachte ich an Friedrich Schiller. Der mit seiner Sprachmacht so für die Freiheit der Menschen eintrat. Wir haben die von ihm geforderte Gedankenfreiheit (“Don Karlos”). Wir haben auch die Freiheit der Meinungsäußerung und niemand erteilt uns (noch) ein Schreibverbot (wie Schillers Landesfürst).

    Sein “Über die ästhetische Erziehung des Menschen” habe ich gelesen. Nicht alles war und ist mir verständlich. Ich meine aber, dass seine Briefe bezüglich des Menschenbildes hilfreich sein können.

    In seinen Dramen geht es auch um Freiheit. Mehr noch aber um persönliche Entscheidungen, um das Ringen mit sich selbst – Maria Stuart, Wilhelm Tell, Wallenstein. In unserer aktuellen politischen und gesellschaftlichen Situation könnte man aus dem “Wallenstein” zitieren:

    “Von der Parteien Gunst und Hass verwirrt,
    Schwankt sein Charakterbild in der Geschichte”

    Die Mächtigen zu Schillers Zeiten waren auch auf ihren Nachruhm bedacht. Es ist gut, dass wir diese Form der Eitelkeit heute eher selten haben. Andererseits meine ich, dass die Mächtigen unserer Zeit auch gelegentlich über ihr Bild in der Geschichte nachdenken sollten.

    Wenn ausgrenzende, verletzende, herabsetzende Äußerungen noch lange in digitalen Speichern bleiben, wäre es gut, wenn sich Amtsträger dessen bewusst wären.

    • Ganz herzlichen Dank für die Rückmeldung und das Interesse, @Marie H. 🙏🙌

      Und, ja, mit Friedrich Schiller sprechen Sie ein nach Auffassung von Inge Auerbacher und mir ganz zentrales Kompositwort an: Die Herzensbildung!

      Bei der Bildungsmesse Didacta sagte ich dazu:

      “Wenn auch Sie also wirklich Antisemitismus, Hass und Hetze, jede Form des feindseligen Dualismus besiegen wollen, dann brauchen wir also genau das, was erstmals Friedrich Schiller als „Herzensbildung“ bezeichnet hat: den Mut, vom elitären und einseitig kognitiven Neoplatonismus zur Wertschätzung jedes Menschen überzugehen, sich Zeit füreinander und miteinander zu nehmen und statt elitärer Begriffe wie „Ausbildung“ ein lebenslanges, kreatives und dialogisches Lernen aller zu ermöglichen.

      Keine echte Bildung, keine Herzensbildung ist jemals „aus“-gebildet. Dieser Erfahrung muss und darf auch ich mich als Mann auf dem Weg in die 50 gerade wieder stellen.

      Wir sollten es gerade auch als Akademikerinnen und Akademiker nicht nur sagen, sondern auch ehrlich meinen, dass die Menschwerdung nicht mit akademischen Titeln beginnt, sondern mit der Geburt abgeschlossen ist.”

      https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/plaedoyer-fuer-herzensbildung-mit-inge-auerbacher-mein-beitrag-zur-didacta-2025/

      Es bedeutet mir viel, dass auch solche Grundsatzthemen wie Menschenbild und Herzens-Bildung hier auf dem Blog von den meisten sehr gut und mit viel Interesse aufgenommen werden! 🌞📗🖖

  10. Den verpönten Begriff „Rasse“ verwende ich nicht.

    Es geht um so etwas wie Populationen oder Unterarten, um die nun einmal real existierende genetische Vielfalt. Auch die kleinsten Unterschiede, z.B. im Verhalten, sollten korrekt und als wissenschaftliche Fakten beschrieben werden können. Auch beim Menschen.

    Natürlich versuchen auch „Ethnien, Kulturkreise oder Populationen“ sich selber einen „gehobenen Status zuzulegen“, besondere Rechte abzuleiten, um z.B. einer anderen Gruppe den wichtigen Zugang zu Ressourcen zu bestreiten, was zu bedauerlichen Konflikten mit vielen Opfern führen kann. Eben Krieg aus Folge der menschlichen Unzulänglichkeit….

    @ Tobias Jeckenburger

    Zitat: „So dämlich dürften doch wohl nicht viele sein. Genügend respektvolles Anbaggern ist aber nicht nur legal, sondern wird auch nicht unbedingt abgelehnt. Auch wenn auch das mal nervig sein kann.“

    Genau das habe ich mit meinem Beispiel gemeint. Selbst ein fast fertig ausgebildeter Jurist hat sich beim „respektvollem Anbaggern“ (wegen mangelnder Instinkte) in seiner „Einschätzung vertan“ und sich selber fürchterlich geschadet. Wenn einer aus fremden Kulturkreisen kommt, ist dieses Risiko noch einmal viel höher. Daher verwundert es nicht, warum die „Töchter von Merz“ zu ihrer Sichtweise kommen….

    Bei uns, anders als in Moslemischen Ländern, erfolgt die Partnerwahl recht unabhängig von der Verwandtschaft.

    Zitat: „Den muslimischen Männern bleiben hier nur wenige muslimische Frauen für die Abenteuer, die müssen sich dann ja zwangsweise woanders umsehen. Geheiratet wird dann trotzdem gerne die muslimische Jungfrau.“

    Genau das ist der Grund, „die Töchter von Merz“ wollen sich natürlich nicht „ausnutzen lassen“, sie sind doch keine „naiven Dummerchen“ mehr.

    Genau darum geht es bei der Diskussion….

    • @Realo

      Rassismus ist, Menschen auf ihre Herkunft („razza“) festzulegen. Auch Musliminnen und Muslime gehören längst zum deutschen Volk. Eine Zukunft haben die religiösen und nichtreligiösen Menschen nur gemeinsam.

  11. Realo – islamfeindlich?
    Kann man sich nicht manchmal fragen, wo zum Kuckkuck, das verdammte Kloster ist, von dem die vielen Nonnen (die 3m³ Stoff) her sein müssen?
    Es gibt ja auch Türkinnen, Iranerinnen, wohl auch weitere, die sowohl dort wie hier, es vorziehen, ohne Kopftuch aus dem Haus zu gehen.
    Ist es da nicht eher die Frage, ob der Islam frauenfeindlich ist?
    (Oder nur gewisse Strömungen?)

  12. @Realo 24.10. 18:31

    „Genau das ist der Grund, „die Töchter von Merz“ wollen sich natürlich nicht „ausnutzen lassen“, sie sind doch keine „naiven Dummerchen“ mehr. Genau darum geht es bei der Diskussion….“

    Wo ist denn das Problem? Einfach nein sagen, wenn Frau keinen Bock auf eine Affäre hat, und gut ist das doch. Man muss natürlich gucken, ob ein muslimischer Mann doch eventuell zu heiraten wäre, wenn man denn ein konkretes Interesse hätte.

    @Michael 24.10. 21:20

    „Auch Musliminnen und Muslime gehören längst zum deutschen Volk.“

    Keine Frage, und die meisten dürften inzwischen sogar deutsche Staatsbürger sein. Dennoch sollte irgendwie geklärt werden, wie viele Millionen weitere Muslime wir haben wollen.

    „Eine Zukunft haben die religiösen und nichtreligiösen Menschen nur gemeinsam.“

    Unbedingt, es sind nicht nur manche Muslime, die zuweilen von Religionsfreiheit gar nichts halten. Da gibts genug von bei uns, und auch durchaus intolerante Nichtreligiöse. Da kann man auch gerne dran arbeiten. Man kann sich aber schon auch fragen, wie viele mehr wir wirklich davon als weitere Einwanderer haben wollen.

    Da wo so manche Flüchtlinge herkommen, ist wohl mangelnde Religionsfreiheit durchaus Teil des Problems. Auch wenn Fossilismus offenbar die Hauptursache für die instabilen Verhältnisse sein dürfte.

    Die Jesiden haben hier sicher nicht ihr Problem selbst verursacht. Und auch nicht die afghanischen Ortskräfte. Aber religiöse Intoleranz spielt dennoch seine Rolle. Wenn man jetzt die Palästinenser ansieht, da kann man schon sagen, dass die unter der Führung der Hamas tatsächlich ihr Problem durch religiöse Intoleranz selbst verursacht haben.

    Wenn die doch noch komplett vertrieben werden, müsste man echt gucken, ob man die in Europa aufnehmen will oder lieber eine nachhaltige Ansiedlung in der arabischen Welt fördern sollte.

    Das ist jetzt nur Theorie, aber laut Plan sollen jetzt die Hamaskämpfer alle ihre Waffen abgeben. Ich kann mir kaum vorstellen, dass die das wirklich machen werden. Ich hoffe aber drauf, dennoch.

    Wenn sich mit dem absehbaren Ende des Fossilismus zusammen mit einer überaus günstigen Ertragslage für Solarenergie auch die Verhältnisse in der muslimischen Welt nachhaltig verbessern, dann könnte sich das Thema dann langsam von selber erledigen.

    Besser jetzt schon gucken, mehr eigenen Nachwuchs zu realisieren, wer weiß, ob in 10 oder spätestens in 20 Jahren überhaupt noch einer nach Europa einwandern will.

    • Danke, @Tobias

      Und es ist doch wirklich interessant zu sehen, wie schnell die Sprachbild-Menschenbild-Debatte hier in eine weitere Islamdebatte umgekippt wurde. Auch dies bestätigt, dass es eigentlich kaum um reale Kriminalität, sondern um die Frage von Zugehörigkeit und Identität geht.

      Leute mit schwacher Identität versuchen sich über Feindbilder zu stabilisieren, statt sich – wie Du es getan hast – etwa auch ehrlich mit der Demografie zu befassen. Immerhin durfte & darf ich erleben, dass „Islam in der Krise“ da viel aufgeklärt hat.

      Während der hier erwähnte Martin Luther in Muslimen („Türken“) vor allem eine „Geißel Gottes“ sah, lobte Friedeich Nietzsche die Religion als Gegensatz zur christlichen „Sklavenmoral“. Unter jüngeren Menschen zumindest in den Städten ist die Frage, ob auch der Islam zu Deutschland gehört, jedoch nach meiner Erfahrung längst bejahend geklärt und kein Aufreger mehr.

  13. @ Tobias Jeckenburger 25.10.2025, 00:45 Uhr

    Zitat: „Wo ist denn das Problem? Einfach nein sagen, wenn Frau keinen Bock auf eine Affäre hat, und gut ist das doch. Man muss natürlich gucken, ob ein muslimischer Mann doch eventuell zu heiraten wäre, wenn man denn ein konkretes Interesse hätte.“

    Sehen wir „es“ doch nüchtern, hat einer keinen guten Beruf (oder Geld), ein Auto und eine Wohnung, häufen sich die „Nein“ ganz signifikant. (Außer er kann auf „gehobene Toy Boy“ Kenntnisse verweisen….)

    Es ist auch klar, dass gelegentlich auch von mir als Mann (z.B. aus Gesundheitsgründen) ein „Nein“ nötig war.

    Ein Bekannter hat sich gewundert, warum seine Tochter nicht in die Disko aufgebrochen ist, obwohl auf der Webcam ihrer Disko am Laptop zu erkennen war, dass in der Disko einiges los wäre. Sie meinte nur, es ist keiner da…. Das bezog sich allerdings auf ihre „Zielgruppe“, Jungärzte mit BMW, Söhne von Unternehmern, gerade noch Jungakademiker aus anderen Fachrichtungen….

    Ein armer Zuwanderer, der womöglich aus Glaubensgründen, „aneckt“ könnte höchstens ein Leben als „Bettelmönch“ führen…..

    Ich persönlich habe keine Vorurteile, sehe aber das Zusammenleben, auch von Menschen, realistisch und sachlich, wie ein „Zoodirektor“. Die wissen genau, dass sie nicht Tieren einer bestimmten Rasse einfach ein Gehege zuweisen können um dort zusammenzuleben. Sie bemühen sich sorgfältig dass ein jedes Tier auch in die Herde passt. Versuchen mit ihren Kollegen einen passenden Ort zu finden, bevor sie ein Tier zum Futter für andere Tiere machen müssen…..

    Aber Zoff gibt es nicht nur bei Tieren. Die Moslems wollen keine Juden im Land, wollen das mit allen Mitteln verhindern.

    Es ist für sie aber völlig selbstverständlich, dass sie sich bei uns in Mitteleuropa festsetzen. Auch dass sie die „einzige Wahrheit gepachtet“ haben und wir dankbar für ihre Unterweisungen sein müssten.

    Besonders die Islamisten und Terroristen ermöglichen uns gelegentlich einen Blick in unsere eigene Zukunft, wenn sie andeuten, wie sie mit „verstockten Ungläubigen“ umgehen…..

    Dass es auch moderne, aufgeschlossene Moslems in den hoch entwickelten Ölstaaten geben dürfte, denen aufgefallen ist, dass sich z.B. Israel keinesfalls „unterwerfen“ würde, sondern sich z.B. bei einem Atomwaffeneinsatz gegen Israel, mit „absoluter Konsequenz“ wehren würde, ist denen völlig klar.

    Vielleicht klappt es doch noch mit der Koexistenz?????

    • @Realo

      Womöglich haben Sie ja gehofft, Ihre Gleichsetzung von Menschen und Tieren würde mich triggern.

      “Versuchen mit ihren Kollegen einen passenden Ort zu finden, bevor sie ein Tier zum Futter für andere Tiere machen müssen…..

      Aber Zoff gibt es nicht nur bei Tieren. Die Moslems wollen keine Juden im Land, wollen das mit allen Mitteln verhindern.“

      Für mich bestätigt Ihr Kommentar nur, was auch vorher klar war: Die meisten Putinknechte sind auch rassistisch und religionsfeindlich unterwegs. Sie halten sich vielleicht für einen „Zoodirektor“, sind aber doch auch nur ein alternder Menschenaffe. 🦍😅

      Zu meinem Leben gehören jede Menge christlicher, muslimischer, jüdischer, ezidischer, anders- und nichtreligiöser Menschen. Und wir kommen auf demokratischer und dialogischer Basis prima miteinander aus.

      Wir kriechen halt auch – im Gegensatz zu Ihnen – auch nicht vor fossil finanzierten Tyrannen. 🛢️🔥🤔

  14. @Realo 25.10. 14:43

    „Es ist für sie aber völlig selbstverständlich, dass sie sich bei uns in Mitteleuropa festsetzen. Auch dass sie die „einzige Wahrheit gepachtet“ haben und wir dankbar für ihre Unterweisungen sein müssten.“

    Viel schlimmer als christliche Vereine, die explizit die Wahrheit meinen gepachtet zu haben, werden sich vergleichbare Muslime auch nicht auswirken.

    Mögen tue ich die aber auch nicht.

    Recht radikale Nichtreligiöse gibts auch noch, die sind aber eher unorganisiert.

    Und ich kenne persönlich jede Menge Muslime, die durchaus mit Religionsfreiheit klarkommen. Und gerade deswegen nach Europa gezogen sind. Das mag jetzt aber eine recht persönliche Stichprobe sein.

    • @Tobias & @Martin Holzherr

      Der Oberbürgermeister von Tübingen, Boris Palmer, deutete die Worte unseres Bundeskanzlers übrigens nicht auf die Religion:

      Im Internet hatte Boris Palmer vergangene Woche noch angriffslustig Stimmung gegen nicht-weiße Menschen geschürt: „Wer sich häufiger in Parks und Bahnhöfen in den Städten aufhält, weiß genau, was der Kanzler meint: Gruppen junger Männer mit dunkler oder schwarzer Hautfarbe, die den ganzen Tag oder auch die Nacht Zeit haben, dort zusammenzustehen“, schrieb der ehemalige Grünen-Politiker auf Facebook. „Es muss nicht mal sein, dass sie Drogen verticken, was leider oft genug der Fall ist. Es reicht völlig, dass man sie dort tagein tagaus sieht, um sich zu ärgern.“

      https://www.merkur.de/politik/dunkler-hautfarbe-stadtbild-debatte-merz-stadtbild-boris-palmer-ueber-maenner-mit-zr-93999248.html

      Ich finde das für hauptberufliche Politiker schlichtweg unwürdig.

  15. @ Michael Blume 25.10.2025, 16:23 Uhr

    Ich habe einfach an den Einsatz von in der Wissenschaft völlig üblichen „Tiermodellen“ gedacht und dafür sind Zoologen Experten…..

    Ich gehe selbstverständlich davon aus, dass Rassismus völlig ungeeignet ist, das Verhalten kleiner Gruppen innerhalb einer größeren Gruppe zu beschreiben und habe mich nicht auf Rassen berufen.

    Die Religion sehe ich wesentlich differenzierter. Ungefähr so, wie ich es von einem bestens im Westen ausgebildeten, modern denkenden, aus den Golfstaaten stammenden Moslem erfahren habe.

    Der betonte den wichtigen historischen Charakter des Islam, in einer Zeit ohne Kühlschränke, Wasseraufbereitung, Wasserpipelines….. Damals waren besonderer Regeln z.B. für die extrem heißen und wasserarmen Wüstengebieten sehr wohl existenziell wichtig.

    Dass z.B. auf die Wasserökonomie und die Körperreinigung extrem geachtet wurde, weil sonst viele Menschen grausam verdurstet oder an Krankheiten umgekommen wären.

    Die heftigen „Abwehr Aggressionen“ (Tötungen der „Feinde“) gegen „Fremdes“ wäre ehemals weniger bedeutsam gewesen, weil es die Verkehrsmöglichkeiten (Flugzeuge,….) ohnehin nicht gab und die Wüstenbewohner auch kaum in den Westen gelangt sind.

    In einer eng vernetzten Welt ist Koexistenz angebracht.

    Wie wir jetzt wissen, neigen gewisse Moslemgruppen bei ihren Angriffen dazu, ungewöhnlich „grausam“ vorzugehen („Nine Eleven“, „Dubrowka Theater Moskau“, „Schule in Beslan“, „Gaza 7.10.23“,….), verlangen aber von den Kontrahenten die Einhaltung humanitärer Regeln, die sie selber schwer missachten….

    Während diese Gruppen stets heimtückisch zuschlagen, möglichst viele Opfer wollen, werden die Bewohner der Häuser im Gaza von den Juden aufgefordert, bis zu einem bestimmten Zeitpunkt ihre Häuser zu verlassen und auch die Alten und Gehbehinderten, wegen der Sprengungen zu evakuieren.

    Auch feindlich gesinnte Moslems lassen sich in Europa, offensichtlich aus Eroberungsgründen nieder, wollen aber die Juden vernichten, die im Prinzip aus dieser Gegend abstammen. Das ist ein unerträglicher Widerspruch…..

    @ Tobias Jeckenburger 25.10.2025, 17:06 Uhr

    Heutzutage weiß man, dass die Realität extrem komplex ist, die “Wahrheitsfindung“ sehr schwer ist und da habe ich Ihre Sicht und die von Herrn Blume hier ausdrücklich gewürdigt.

    Ich kenne ebenfalls Muslime, die durchaus bestens mit unserer Kultur klarkommen. Ihre Eltern kamen als Fremdarbeiter ins Land und waren sehr belastbar. Die Jungen waren ehrgeizig, konnten studieren und sind recht erfolgreich geworden.

    Ein ehemaliger Arbeitskollege hat allerdings gegenteilige Erfahrungen gemacht. Der „Nachwuchs“ nutzt die Gesellschaft aus, weil auch seine Eltern „ausgenutzt“ wurden. Das stimmt zwar, ist aber kein tragfähiges Gesellschaftsmodell….

    • @Realo

      Ja, ich habe selbstverständlich großes Verständnis dafür, dass Sie als alter Deutscher meinen, andere Kulturen und Religionen über Judenfeindschaft belehren zu müssen. Ihr Umfeld machte bei Hitlers Holocaust mit und Sie kriechen jetzt vor Putin, der u.a. im tschetschenischen Grosny schreckliche Massaker verüben ließ.

      Am 1. Oktober 1999 marschierte die russische Armee mit 100.000 Soldaten unter Bruch des drei Jahre zuvor geschlossenen Abkommens von Chassawjurt erneut in Tschetschenien ein, um die aus Russlands Sicht kriminelle und die Rebellen unterstützende Regierung von Aslan Maschadow zu stürzen. Sie eroberte schnell den Großteil des tschetschenischen Flachlandes und nahm nach wochenlanger, verlustreicher Schlacht am 6. Februar 2000 die Hauptstadt Grosny ein.

      https://de.wikipedia.org/wiki/Zweiter_Tschetschenienkrieg

      Es ist psychologisch nachvollziehbar, dass Sie Ihre Feigheit und fossile Tyrannophilie lieber auf Musliminnen und Muslime in Deutschland externalisieren, anstatt sich ehrlich und kritisch auch mit der eigenen Geschichte zu befassen. Sie sind nicht in der Lage, einen ehrlichen Blick auf die Geschichte von Deutschland und die Gegenwart von Russland zu werfen – stattdessen versuchen Sie durch Islamfeindlichkeit Ihre schwache Identität zu stabilisieren.

      Bedauerlich, gerade auch für Sie selbst.

  16. @Realo 25.10. 14:43

    „Ein ehemaliger Arbeitskollege hat allerdings gegenteilige Erfahrungen gemacht. Der „Nachwuchs“ nutzt die Gesellschaft aus, weil auch seine Eltern „ausgenutzt“ wurden. Das stimmt zwar, ist aber kein tragfähiges Gesellschaftsmodell….“

    Da kenne ich auch ein paar von. Offenbar hängt das direkt mit recht schlechtem Bildungserfolg der 2. Generation Einwanderer zusammen. Deswegen wäre es auch sehr von Vorteil, wenn die schon vor der Regeleinschulung mit Deutschlernen anfangen, und ein weiteres Jahr Zeit hätten, wenigstens einen vernünftigen Hauptschulabschluss zu schaffen.

    Und überhaupt Kontakte in den Schulen zwischen Einheimischen und Zugewanderten wären m.E. ziemlich hilfreich. Hier in in der Dortmunder Nordstadt funktioniert das derzeit gar nicht. Das müsste sich doch abstellen lassen?

  17. @ Michael Blume 26.10.2025, 12:51 Uhr

    Ja, meine Eltern wagten es zumindest nicht, dagegen aufzumucken, dass die Nazipropaganda genau wie die Medienpropaganda heute, den Menschen eingeredet hat, es ginge darum, dass die Welt, besonders die Russen, am deutschen Wesen genesen sollten.

    Das wurde den Menschen bei Veranstaltungen mit „Freibier“ so vermittelt. Hatte einer Bedenken, so haben ihm die Sitznachbarn unterm Tisch auf die Zehen getreten und zugeflüstert, er möge sein Maul halten, sonst kommt er ins KZ…..

    Heute müssen wir, nach der Osterweiterung, den Russen unsere Demokratie vermitteln, daran sollen sie diesmal „genesen“. Den gleichen Fehler mache ich jedenfalls nicht.

    Für unsere Werte kämpfen bedeutet, praktisch die ganze Welt zu uns „einladen“, möglichst am Bahnhof freudig „beklatschen“, damit sie bei uns glücklich werden können und ihnen natürlich auch unsere Demokratie „erklären“.

    Also dass, ähnlich wie in Amerika und Israel, eine Partei meint, eine bestimmte Persönlichkeit muss unbedingt an die Regierungsspitze, die andere „Hälfte“ möchte sie im Knast sehen….

    Natürlich gibt es noch den Aspekt, dass wir nach den vielen „Hilfsgeldern“ die im Osten (zur Osterweiterung) „versenkt“ wurden, auch die Bodenschätze der Russen gut „gebrauchen könnten“. Nur die Russen wollen sie halt nicht herausrücken….

    Ich bin für niemals wieder Krieg, für friedliche Koexistenz, für Kooperation möglichst in „Harmonie“…..

    Wie es für mich naheliegend ist, dass Israel nach dem Gaza Massaker den Gaza „zerlegt“ hat, wundert mich genau so wenig, dass die Russen nach dem Schulmassaker in Beslan, Grosny „zerlegt“ haben.

    Nach den „Bildungsmoslems“ in den Ölstaaten, dürften das auch allmählich den anderen, etwas bildungsfernen Moslems einleuchten….

    Der Holocaust wurde natürlich verschwiegen. Meine Eltern haben mir erzählt, dass sie im Kino Filme vorgesetzt bekamen, dass z.B. der „Hitler den Juden eine Stadt schenkt“. Zu sehen war ein jüdisches Mädchen auf einer Liege im Freibad, wie es glücklich lachend ein riesiges Schmalzbrot verzehrt hat…..

    Ich glaube keiner Propaganda und schon gar nicht „Kriegslüstlingen“.

    Ja, ich bin feige, feige, feige, feige, feige, feige, feige, feige, …. weil ich nicht blöd genug bin, zu wollen dass unsere Jungen, diesmal sogar bloßfüßig (ohne Atombomben in der Hinterhand), als Kanonenfutter in den Krieg geschickt werden……

    • Genau, @Realo – Sie sind, wie Sie nun selber schreiben, “feige, feige, feige”… – weil Sie aus der Geschichte auch Ihrer Familie keinen demokratischen Widerstand gegen Tyrannei und Faschismus ableiten, sondern wiederum Unterwerfung unter die fossile Diktatur des Wladimir Putin. Und dafür wollen Sie sowohl unsere Demokratie opfern, wie auch die Ukraine – und Sie wollen jüdische und muslimische Menschen gegeneinander ausspielen.

      Interessant finde ich zudem, dass Ihre charakterliche und intellektuelle Feigheit so tief reicht, dass Sie auch die Erkenntnisse der Naturwissenschaften zur menschgemachten Klima- und Wasserkrise leugnen.

      Ich verachte Sie übrigens nicht – ich bedauere Sie. Denn auf der jämmerlichen Feigheit von Menschen wie Ihnen haben Tyrannen zu allen Zeiten ihre Herrschaft aufbauen, Menschen vertreiben und vernichten sowie sinnlose Kriege vom Zaun brechen können.

      Politikwissenschaftlich gesprochen: Rechtsmimesis befeuert immer weiteren Rechtsdualismus.

      https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/kartenliebe-das-scheitern-digitaler-rechtsmimesis-am-beispiel-grossbritannien/

      Wer sich Tyrannen und Kriegstreibern unterwirft, macht Tyranneien und Kriege wieder wahrscheinlicher.

      Sie stehen für mich sinnbildlich für jene Menschen, die nicht willens oder nicht fähig sind, das Kreuz der Wahrheit zu tragen…

      https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/das-schrumpfen-der-freiheit-poppers-kreuz-der-wahrheit-im-hossa-talk-184/

      Ich wünsche Ihnen von Herzen alles Gute, vor allem die Entdeckung von Rückgrat und Mut.

  18. @Michael 26.10. 14:43

    „Wer sich Tyrannen und Kriegstreibern unterwirft, macht Tyranneien und Kriege wieder wahrscheinlicher.“

    Ich denke auch, das Putin einfach darauf hofft, dass der Zusammenhalt in der ganzen Nato verloren geht. Eine andere Chance für ihn kann ich kaum erkennen.

    Und uns hilft es voraussichtlich überhaupt gar nichts, jetzt nachzugeben. Entscheidend bleibt, dass die USA dabei bleiben.

    Wir können versuchen, uns selbst mehr Aufzurüsten. Insbesondere wenn wir Rüstungsgüter in den USA jetzt reichlich einkaufen. Immerhin muss man Trump zugestehen, das die USA mit seinen immensen Rüstungsausgaben in den letzten 20 Jahren die Grundlage für eine jetzt bitternötige Verteidigungsfähigkeit gegenüber Putin sind.

    Wir haben nicht ganz zu unrecht uns hier kaum noch engagiert, wer schon rechnete damit, das Putin hier einen solchen Ärger anfängt.

    Jetzt wissen wir es, und müssen zahlen, und können nur hoffen, dass Trump dabei bleibt.

    Mit Feigheit kommen wir überhaupt nicht weiter. Putin lässt sich ja nicht mal auf einen Waffenstillstand auf Basis der aktuellen Frontlinie ein. Selbst wenn wir ihm die ganze Ukraine überlassen, macht er dann vermutlich umgehend mit dem Baltikum weiter. Das hilft uns einfach überhaupt nicht weiter.

    Es gibt jetzt keine bessere Option, als die Ukraine weiter zu unterstützen. Und von der Gratwanderung, genug zu unterstützen und gleichzeitig zu vermeiden, dass Putin doch noch zum Atomwaffeneinsatz greift, kommen wir auch nicht runter.

  19. @Michael 26.10. 18:06 / Felo.ai

    „Der Übergang zu erneuerbaren Energien ist nicht nur eine Frage der Klimapolitik, sondern auch der geopolitischen Stabilität und des Friedens.“

    Klar ist, je weniger Putin in der Kriegskasse hat, desto kleiner auch das Putinproblem. Insbesondere eine Senkung der Weltmarktpreise für Öl und Gas wird da wirksam sein. Es könnte aber schon schwierig werden, die russischen Exporte in Nicht-Nato-Länder durchweg zu verhindern.

    Und derweil wir noch nicht so weit sind, müssen wir die militärischen Fakten berücksichtigen. Und sobald hier die Energiewende entsprechend vorwärts kommt, könnte man dann auch von der derzeit anvisierten Aufrüstung wieder abrücken. Aber die Reihenfolge spielt eine Rolle, schätze ich.

    In der islamischen Welt dürfte sich die Lage dann auch bessern. Nicht nur durch den Wegfall fossiler Einkünfte, auch durch hohe Erträge von Solarenergie. Eine entsprechend verlässliche und überaus kostengünstige Stromversorgung, die überall zur Verfügung stehen kann, könnte Wirtschaft und Menschen sehr förderlich sein.

    • Herzlichen Dank, lieber @Tobias – und inhaltlich volle Zustimmung.

      Es geht bei der fossilen Finanzierung immer auch, aber niemals nur um das Putin-Regime in Russland. Ebenso finanzieren sich ja auch die Revolutionsgarde und das Atomprogramm im Iran durch fossile Exporte und indirekt auch die Terrororganisationen Wagner, Hamas, Hisbollah, Huthi u.m.

      Zu Recht fragte Philipp Peyman Engel in der Jüdischen Allgemeinen: “Wer stoppt die Hamas?”

      https://www.juedische-allgemeine.de/meinung/wer-stoppt-die-hamas/

      Und wer es auch nur einen Funken ehrlich meint, muss sich damit auseinandersetzen, dass frei gelassene Hamas-Terroristen in ägyptischen Luxushotels dinieren, übrigens direkt neben und mit europäischen Touristinnen und Touristen:

      Mehr als 150 aus israelischen Gefängnissen entlassene Hamas-Terroristen sind nach dem Gefangenenaustausch offenbar in einem Luxushotel in Kairo untergebracht worden.
      Das berichtet die britische Zeitung “Daily Mail”, die sich auf eigene Recherchen vor Ort beruft. Ihre Unterkunft befinde sich demnach im Hotel “Renaissance Cairo Mirage City”, einem öffentlich zugänglichen Fünf-Sterne-Haus, in dem weiterhin auch westliche Touristen wohnen.

      https://www.t-online.de/nachrichten/ausland/krisen/id_100971880/hamas-terroristen-leben-nach-freilassung-aus-israel-offenbar-im-luxus.html

      Wer also wirklich möchte, dass die fossil finanzierten Kriege, Terrorgruppen und Antisemitismus-Propagandakampagnen eines Tages enden, muss sich um die Einsparung der fossilen Gewaltenergien Erdöl und Erdgas bemühen. Ein dauerhaft sinkender Ölpreis ist der stärkste Hebel, um Konflikte weltweit zu reduzieren, vgl.

      https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/niedrige-oelpreise-fuehren-zu-weniger-feuern-des-hasses/

      Nicht alle, aber sehr wohl die meisten Konflikte sind fossil finanziert – und die massiven Schäden, Todesfälle und Vertreibungen durch die Klimaerhitzung und Wasserkrise kommen ja noch hinzu. Deswegen versuche ich auch als Solarpunk den Wandel nicht nur zu fordern, sondern selbst zu leben.

      Dir Dank für Dein dialogisches Interesse!

  20. guten Morgen,

    Die “Stadtbild”-Bemerkung unseres Bundeskanzlers verführt unglückseligerweise viele dazu, sich in einer Kombination von Dunning-Kruger-Effekt und “schnellem Denken” (nach Kahneman) gar allzu schnell zuzutrauen, genau darüber Bescheid zu wissen, wie Menschen aus anderen Kulturkreisen vermeintlich ticken.

    Ich bin zwar kein Vielreisender und die Flugreisen in meinem gesamten Leben mit Ende 50 kann ich an zwei Händen abzählen. Dennoch haben mich die wenigen, dafür intensiven Reisen in so fremde Länder wie Syrien und Indien bescheiden gemacht. Je mehr ich mich auf das erste Land einließ, desto weniger konnte ich dort “den Moslem” finden. Zu divers und vielfältig das Nebeneinander ganz unterschiedlicher Minderheiten, die dort (damals noch vor dem Bürgerkrieg) anzutreffen waren. Ich begegnete dort viel Schönes, viel, was mich beeindruckt hat, vielem, was mir gar nicht gefiel, erlebte aber dann wieder unfassbar überraschendere Momente der bedingungslosen Gastfreundschaft, die mich tief berührten. Umso erstaunter war ich über die festen und simplen Vorstellungen, die viele Menschen in meinem Umfeld über “die Moslems” hatten.

    Deshalb empfinde ich pauschale Aussagen bzw Andeutungen wie die über das “Stadtbild” als schädlich. Sie verleiten leider viele Menschen dazu, sich ein verzerrtes Bild von anderen Kulturkreisen machen.

    • Ja, @Peter – dem stimme ich zu.

      Auch etwa in Großbritannien hat die Nachahmung rechtsdualistischer Narrative erst durch die konservativen Tories und derzeit durch die eigentlich sozialdemokratische Labour den demokratischen Parteien geschadet und dem Rechtspopulismus weiteren Auftrieb gegeben. Rechtsmimesis befeuert Rechtsdualismus, immer.

      https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/kartenliebe-das-scheitern-digitaler-rechtsmimesis-am-beispiel-grossbritannien/

      Inzwischen hat die polarisierende “Stadtbild”-Debatte auch die beiden Regierungsfraktionen der derzeitigen Bundesregierung gegeneinander aufgebracht. Eine wirklich fähige Christdemokratin wie Angela Merkel hätte gar nicht auf Kosten des christlichen Menschenbildes agiert und angesichts einer solchen Zerspaltung längst dialogisch und moderierend eingegriffen.

      Im aktuellen SPIEGEL 44 / 2025 finden wir auf S. 37 den Artikel “Merz im Dilemma”, der den Konsens der international vergleichenden Politikwissenschaft darstellt: Demokratische Parteien profitieren vom Rechtsruck nicht. Der sehr lesenswerte Text von Maria Fiedler und Linda Tutmann schließt mit dem Absatz:

      “Zu ihrer Klausur hatte die CDU den Markt- und Gesellschaftsforscher Stephan Grünewald vom Rheingold-Institut eingeladen, der mit seinem Team psychologische Tiefeninterviews mit Wählern führt, auch mit Anhängern der AfD. […] Der schwarz-roten Koalition rät Grünewald in seinem Buch zu einer ‘sachorientierten Zusammenarbeit’. Die Menschen seien der parteigetriebenen Machtspiele müde. Sie erwarteten von der Regierung Klarheit, Geschlossenheit und eine ‘produktive Problemlösungshaltung’. Merz dürfte Grünewald aufmerksam zugehört haben.”

      Wirklich?

  21. @ Michael Blume 26.10.2025, 15:35 Uhr

    Aus der Geschichte habe ich gelernt, dass man den manipulierenden Medien, nicht glauben kann.

    Der Hitler wurde als „edler Mensch“ verhökert, der es gut mit allen Menschen meint. Früher haben das viele Menschen noch geglaubt, was so geschrieben wird, oder im Film vorkommt. Jetzt weiß man, dass sogar Filme fake sein können….

    Den meisten Soldaten wurde erst in den Gräben von Stalingrad so richtig klar, was Sache ist….

    Ich wurde im Zusammenhang mit dem Wehrdienst „scharf darauf gemacht“, genau zu erkennen, wenn die Kommunisten kommen um bei uns ein „Arbeiterparadies“ zu installieren. Ich hätte zweifellos meine Heimat am eisernen Vorhang verteidigt. Umgekehrt hätte ich das natürlich auch von den Russen erwartet.

    Den Russen wurde ein Land nach dem anderen, letztlich mit gekauften Demos, (wie es auch umgekehrt die Kommunisten bei uns versucht haben) abspenstig gemacht und ich habe mich gewundert, wie lange sich das die Russen haben gefallen lassen.

    Für mich war völlig klar, dass sich die russische Führungsspitze die immer weiter gehende Natoerweiterung, die Vertreibung vom Schwarzen Meer, den Majdanputsch und den Versuch in Russland mit Hilfe der Medien eine Westmarionette zu installieren, nicht gefallen lassen kann.

    Nicht die Russen sind zu uns gekommen sondern umgekehrt. Ich würde doch niemals bei einem Raubzug mitmachen.

    Ich bin für niemals wieder Krieg, für friedliche Koexistenz und für eine Kooperation aller Völker, möglichst in „Harmonie“…..

    Selbstverständlich bin ich auch für einen humanen Umgang mit den Unterlegenen. Die Hamas Leute sollten umgeschult werden und zivile Jobs erhalten, allenfalls in Trumps Urlaubsparadies als Empfangschef oder Hausmeister…..

    Allerdings sind auch mir viele Muster bekannt die zu Kriegen führen und da wundere ich mich nicht wenn es „kracht“.

    Es verhält sich letztlich wie im Tiermodell, wenn ein „vorwitziger kleiner Bär“ auf die verrückte Idee käme, den „großen starken Bären“ von der Wasserstelle zu vertreiben. Der lässt sich das natürlich nicht gefallen und greift sofort an…..

    Die Erkenntnisse der Naturwissenschaften zur menschgemachten Klima- und Wasserkrise leugne ich doch nicht. Nur müssen die Probleme sachlich von Fachleuten angegangen und wirtschaftlich optimal behoben werden.

    • Ach, @Realo – klar hassen Sie die vielfältigen Medien einer demokratischen Gesellschaft und würden gerne in der russischen Tyrannei nur noch den Staatsfunk Ihres Lieblings-Diktators Wladimir Putin vernehmen. Was für eine Entlastung wäre es für Sie, endlich wieder vor einem Führer kriechen zu dürfen, statt selbst nachdenken zu müssen!

      Schon Ihre dualistische Entgegensetzung von Deutschen und Russen geht dabei am historischen Geschehen wie auch der Gegenwart völlig vorbei. NS-Deutschland kämpfte nicht alleine gegen Russland, sondern gegen die Sowjetunion. Deren massenmörderischer Diktator Stalin war Georgier und das KZ Auschwitz wurde von Soldaten aus der heutigen Ukraine befreit, u.a. von einem ukrainisch-jüdischen Offizier.

      https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/anatoliy-shapiro-der-das-kz-auschwitz-befreiende-sowjet-offizier-war-ukrainischer-jude/

      Und auch Ihr Idol Putin zwingt heute u.a. muslimische Soldaten aus Tschetschenien und Dagestan an die Front, sogar Söldner aus Nordkorea.

      Feigheit macht dualistisch. Und Dualismus macht dumm.

      Ich fürchte, meine Geduld mit Ihrer tyrannophilen Putin-Propaganda neigt sich langsam dem Ende entgegen. Sie wiederholen leider nur noch wissenschaftlich unhaltbares Geschwurbel.

  22. @Realo 27.10. 09:57

    „Für mich war völlig klar, dass sich die russische Führungsspitze die immer weiter gehende Natoerweiterung, die Vertreibung vom Schwarzen Meer, den Majdanputsch und den Versuch in Russland mit Hilfe der Medien eine Westmarionette zu installieren, nicht gefallen lassen kann.“

    Die Beitrittsländer haben alle freiwillig Nato und EU gesucht. Das macht einen gravierenden Unterschied.

    Die Ukraine war sich tatsächlich uneins, ob sie sich nach Westen oder Osten orientieren soll.

    Nach dem Majdanputsch und dem Verbot von Russisch als Amtssprache war allerdings das Maß voll, und Russland hat militärisch eingegriffen. Man hätte das so stehen lassen können. Dass Putin 2022 versucht hat, die ganze Ukraine zu erobern, das war doch eine Sache für sich.

    Ein Pokerspiel, ob die Nato zusammenhält oder eben doch nicht, kann ich hier nur erkennen. Und ein wirklich sinnloses Spiel, Russland ruiniert sich damit doch selber.

    Bis zum Ende von Öl und Gas, dann versinkt Russland sowieso in der Bedeutungslosigkeit?

    Die globale Energiewende könnte mit hohen Öl und Gaspreisen hier und da schneller gehen. Allerdings macht die aktuelle Preisentwicklung von PV-Modulen und Lithiumbatterien eine ganz andere Option auf. Die fossilen Energien werden langsam aber sicher auch bei sehr viel niedrigeren Preisen zunehmend unwirtschaftlich.

    Bei uns in Mitteleuropa nicht als erstes, wo die Solarerträge deutlich höher sind, da lohnt sich das alles sehr viel mehr. Aber natürlich auch bei uns, insbesondere weil wir auch viel Geld haben, und damit ganz andere Spielräume.

  23. @ Tobias Jeckenburger 27.10.2025, 13:24 Uhr

    Bestimmte Gruppierungen in den Ostländern (die im Westen mehr verdienen würden), haben sich jeweils freiwillig Nato und EU gesucht.

    Der Verlust der Häfen hätte den Russen „weh getan“, weil sie für jede Tonne Import/Export fest zahlen hätten müssen. Dazu kam die Scham, auch noch den Flottenhafen zu verlieren. Sie wären regelrecht von der Ukraine „dominiert“ worden!

    Zitat: „Bis zum Ende von Öl und Gas, dann versinkt Russland sowieso in der Bedeutungslosigkeit?“

    Russland hat weitaus mehr an Bodenschätzen. Außerdem wir Öl als Rohstoff für die Chemieindustrie immer dringend gebraucht.

    Wäre es so wie Sie meinen, gäbe es den ganzen Krieg nicht. Wer in Europa wäre schon so blöd, einen Krieg um “Lebensraum“, womöglich in Sibirien, zu finanzieren, wenn die eigene Bevölkerung schrumpft? Wir haben genug zu tun, unseren eigenen Lebensraum vor den Invasoren zu schützen, die ohne passende Qualifikation ins Land kommen.

    Es geht natürlich, wie praktisch immer, um die Ressourcen, hier um die Bodenschätze…..

  24. @Realo 27.10. 19:49

    „Russland hat weitaus mehr an Bodenschätzen. Außerdem wir Öl als Rohstoff für die Chemieindustrie immer dringend gebraucht.“

    Die Umsätze mit Bodenschätzen jenseits der fossilen Brennstoffe sind vergleichsweise wenig. Und was mit Erdöl in der Chemieindustrie produziert wird, das geht meistens auch mit Pflanzenöl. Und viel ist das jenseits der Energiewirtschaft auch nicht.

    „Es geht natürlich, wie praktisch immer, um die Ressourcen, hier um die Bodenschätze…..“

    Eher ein verzweifelter Kampf, wenigstens solange das Öl- und Gasgeschäft noch läuft, noch mal fleißig mitspielen? Rechnen tut sich das alles längst nicht mehr. Hätte Putin die Ukraine tatsächlich in 6 Wochen unterworfen, dann wäre das noch lohnend gewesen, keine Frage.

    Aber der Krieg bindet jetzt seit 4 Jahren alle russischen Ressourcen, die mögliche Beute ist das schon lange nicht mehr wert. Und auch für uns hätte sich ein Krieg gegen Russland nie gelohnt, soviel sind die entsprechenden mineralischen Rohstoffe in Russland nie im Leben wert.

    Pluspunkte sowohl in Russland wie in der Ukraine sind erhebliche Landwirtschaftliche Einkünfte. Aber auch dafür muss man ganz viel investieren und arbeiten, die Profitmargen sind angesichts eines florierenden Welthandels eher gering. Auch dafür lohnt sich kein Krieg.

    Einfach in Bildung und Wirtschaft investieren, wie wir das machen und wie es China macht, das bringt dagegen wirklich was. Die Geduld muss man nur haben.

  25. Ich habe kein Auto und nutze ÖPNV.
    Was mir auf den Sack geht ist, Nutzung des Smartphone ohne Kopfhörer mit runterreduziertem Ton im Bus und der Bahn.
    Und das vorrangig von arabischen Mitbürgern.
    Respekt ist deren Kultur.
    Das ist aber nicht respektvoll.

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