Islam in der Krise – Der Trailer zum Buch

“Das Buch ist spannend geworden, es gibt bereits viele Vorbestellungen und ein großes Interesse. Was halten Sie davon, wenn wir einen Trailer mit dem Filmemacher Thomas Bünger produzieren, in dem Sie zusammenfassen, worum es in dem Buch geht und warum Sie es geschrieben haben?”

Klar habe ich diese Idee des außerordentlich engagierten Teams des Patmos-Verlages umgehend bejaht – und als Drehort die Stadtbibliothek Filderstadt vorgeschlagen, in deren Vorgängerbau ich als Kind viel Zeit verbrachte und wo wir heute mit unseren Kindern “Stammgäste” sind.

Dankenswerterweise sagte die Stadtbibliothek in Filderstadt-Bernhausen zu – am 10.10.2017 werde ich dort auch eine Lesung geben – und hoffe, dass der Trailer Ihr Interesse am Buch und den Debatten der kommenden Monate weckt. 🙂

Das Buch “Islam in der Krise. Eine Weltreligion zwischen Radikalisierung und stillem Rückzug” erscheint am 28. August 2017 und ist bereits überall im Buchhandel vorbestellbar.

Schon jetzt freue ich mich darauf, in den kommenden Monaten eine ganze Islam-Reihe auf “Natur des Glaubens” zu starten, in denen ich einzelne Themen aus dem Buch aufgreifen und zur Diskussion stellen möchte. Zudem wird es eine Lesereise (mit den Terminen auf der Patmos-Seite) geben. So hoffe ich auf viele anregende Debatte und einen tatsächlichen Dialog mit Interessierten sowie Leserinnen und Lesern.

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Dr. Michael Blume studierte Religions- und Politikwissenschaft & promovierte über Religion in der Hirn- und Evolutionsforschung. Uni-Dozent, Wissenschaftsblogger & christlich-islamischer Familienvater, Buchautor, u.a. "Islam in der Krise" (2017), "Warum der Antisemitismus uns alle bedroht" (2019) u.v.m. Hat auch in Krisenregionen manches erlebt und überlebt, seit 2018 Beauftragter der Landesregierung BW gg. Antisemitismus. Auf "Natur des Glaubens" bloggt er seit vielen Jahren als „teilnehmender Beobachter“ für Wissenschaft und Demokratie, gegen Verschwörungsmythen und Wasserkrise.

18 Kommentare

  1. “Das Buch ist spannend geworden, …”

    Ist das ein Krimi?

    Im Ernst: Der Islam ist seit seiner Schaffung im 8. Jahrhundert in der Krise. Es wird irgendwann in der nahen/mittleren Zukunft implodieren. Entweder erkennen die Vereinsmitglieder, dass Religion von Menschen gemachter Unfug ist, der ausschließlich ihrer Beherrschung & Ausbeutung dient, oder sie erfahren – durch wissenschaftliche Erforschung des Korans – wie der Islam seinen Anfang als christliche Variante des Unitarismus nahm.

    Im ersten Fall dürfte alles seinen friedlichen Gang gehen, den zweiten möchte ich mir nicht ausmalen.

    Viel Erfolg mit Ihren Buch.

    • @Hartmut

      Ein Krimi nicht – doch versuche ich schon, auch ein Sachbuch spannend und verständlich zu schreiben. Das jahrelange Bloggen und Debattieren “übt”. 🙂

      Und was den Islam angeht, so ist dieser anfangs stark expandiert und war auch noch zu Zeiten der Kreuzzüge an Gelehrsamkeit, Kultur und Technologie Europa überlegen. Noch um 1453 fiel Ostrom / Konstantinopel – das heutige Istanbul. Und der Vormarsch ging weiter, bis vor Wien…

      Seit dem 19. Jahrhundert fielen muslimische Gesellschaften reihenweise unter westliche Kolonialmächte – und heute bringt z.B. Israel mit ca. 8 Millionen Einwohnern ein Mehrfaches an Patenten pro Jahr zustande als über 300 Millionen Arabische Menschen!

      Und wie das halt so mit Wissenschaftlern ist: Wir versuchen Prozesse nicht nur zu beschreiben, sondern immer besser zu verstehen…

      Mit Dank für Ihr Interesse und den besten Wünschen! 🙂

  2. Vierfaches Feedback :

    1.) zu ‘In Wirklichkeit ist der Islam, wie jede andere Religion, das was Menschen daraus machen.’ [“Trailer”-Zitat]:

    Ist der Islam gut als Religion oder nicht besser als Herrschaftssystem zu verstehen, ist der Islam nicht im Gegensatz zu wirklichen Religionen sozusagen herrschaftssystem-vollständig?

    2.) Ist der Islam nicht in seinen Schriften als wörtlich und als ewig wahr zu verstehen, was ihn von wirklichen Religionen oft, nicht immer, aber oft, unterscheidet?

    3.) zu ‘Muslime können gar nirgendwo austreten, wo sollten sie denn?’ [“Trailer”-Zitat] :

    Das Mittel wäre hier die öffentliche Deklaration; ein Wo zum Austritt gibt es im Islam nicht (er ist ja “wahr”), aber die Todesstrafe für das Austreten.

    4.) zu ‘In den nächsten Jahren werden wir uns entscheiden müssen, ob wir uns damit begnügen uns gegenseitig anzuklagen oder zu sagen, ihr seid schuld oder ihr seid schuld, oder ob wir gemeinsam sagen: Wir gehen an die Wurzel der Probleme hinan, an die Bildung, an den Verschwörungsglauben, an die Abhängigkeit vom Öl.’ [“Trailer”-Zitat] :

    Kompatibilität / Mitleiden wird womöglich praktisch nie entstehen, weil theoretisch nicht vorhanden, zwischen den hier gemeinte Herrschaftssystemen und auch nicht zwischen den Kulturen, die sie zwar nicht alleinige bestimmen, aber anleiten.

    Warum genau soll mit denjenigen, die einen theozentrischen Kollektivismus anstreben, verhandelt werden?
    Weil es nicht anders geht?
    Weil das Herrschaftssystem Islam bereits zu stark ist und nicht mehr i.p. Containment bearbeitet werden kann?
    Oder aus christlicher Liebe?

    MFG
    Dr. Webbaer

    • Lieber @Webbaer,

      lieben Dank für Ihr “Feedback” – ich bin wirklich schon sehr gespannt, ob und wie das Buch Sie ansprechen wird!

      Gerne gehe ich – auch aus gewachsener Verbundenheit – auf Ihre vier Anfragen ein.

      1.) zu ‘In Wirklichkeit ist der Islam, wie jede andere Religion, das was Menschen daraus machen.’ [“Trailer”-Zitat]:

      Ist der Islam gut als Religion oder nicht besser als Herrschaftssystem zu verstehen, ist der Islam nicht im Gegensatz zu wirklichen Religionen sozusagen herrschaftssystem-vollständig?

      Verschiedenste Islamisten (und Sie? Echt jetzt?) vertreten gerne die Behauptung, “der Islam” sei nicht nur eine Religion, sondern ein “Herrschaftssystem”. In der empirischen Realität zeigt sich jedoch, dass selbst unter Islamisten nie eine Einigung über das vermeintlich eindeutige “Herrschaftssystem” erzielt werden konnte. Heute organisieren sich islamische Gesellschaften u.a. in Königreichen, laizistischen und “islamischen” Republiken, mehr oder weniger autoritären Demokratien (z.B. Tunesien, Pakistan, Indonesien) und Diktaturen. Ein erst vor wenigen Jahren ausgerufenes “Kalifat” und ein sog. “Islamischer Staat” fanden unter Muslimen keine allgemeine Anerkennung – vielmehr verbündeten sich zahlreiche Muslime u.a. mit den USA, Europa, Russland usw., um ebendieses “Kalifat” wieder blutig zu beenden.

      Empirisch gesehen spricht also ganz und gar nichts dafür, den ungedeckten Behauptungen islamistischer Splitter- und Terrorgruppen auf den Leim zu gehen, die sich nicht einmal untereinander auf eine Lesart der Scharia oder gar ein “Herrschaftssystem” einigen können.

      2.) Ist der Islam nicht in seinen Schriften als wörtlich und als ewig wahr zu verstehen, was ihn von wirklichen Religionen oft, nicht immer, aber oft, unterscheidet?

      Auch in dieser Frage können wir die Behauptungen von Islamisten (und einigen “Islamkritikern”) mit der empirischen Realität abgleichen. Beispielsweise müssten laut traditioneller, islamischer Lehre alle Musliminnen und Muslime 5 mal täglich ein bestimmtes Ritualgebet vollziehen. Beobachtungen und Studien zeigen jedoch, dass nur noch eine – immer weiter schrumpfende – Minderheit von Musliminnen und Muslimen dieses Gebot beachtet; sehr viel seltener bis überhaupt nicht mehr betet.

      Natürlich können Islamisten nun “den Islam” in die Welt der Ideen entrücken, wie ja auch beispielsweise extreme Sozialisten immer wieder aufs Neue verkünden können, “der wahre Sozialismus” sei eben noch niemals verwirklicht worden.

      Doch aus religionswissenschaftlicher Perspektive spricht nichts dafür, den Islam grundsätzlich anders zu behandeln wie andere Religionen oder Weltanschauungen auch. Auch “der Islam” wird täglich verschieden interpretiert – und unterliegt ebenso z.B. Säkularisierungsprozessen wie andere Religionen auch. Und selbstverständlich darf ich mich für diese (durch Daten gestützten) Beobachtungen schon jetzt auf Beschimpfungen auch von islamistischer Seite einstellen. Aber Sie wissen ja, dass mich so etwas eher als Auszeichnung ermutigt, Freiheit bewahren wir schließlich nicht durch Einknicken. 🙂

      3.) zu ‘Muslime können gar nirgendwo austreten, wo sollten sie denn?’ [“Trailer”-Zitat] :

      Das Mittel wäre hier die öffentliche Deklaration; ein Wo zum Austritt gibt es im Islam nicht (er ist ja “wahr”), aber die Todesstrafe für das Austreten.

      Gleich das erste Kapitel des o.g. Buches beschreibt und beleuchtet die komplexe Situation – u.a. im Hinblick auf die Drohungen mit Todesstrafen (die in islamisch geprägten Ländern sehr unterschiedlich bejaht werden) und auf die Situation ex-muslimischer sowie atheistischer Verbände in Ländern wie Deutschland, den USA, der Türkei und der arabischen Welt. Auch die zunehmende Zahl von Konversionen zu anderen Religionen (vom Christentum bis zur Rückkehr in den Zoroastrismus u.v.m.) wird thematisiert. Und wussten Sie, dass z.B. auch in Indonesien bereits neue, post-islamische Religionen mit mehreren zehntausend Anhängerinnen und Anhängern entstanden sind, z.B. die “Millah Abraham”?
      https://www.theatlantic.com/international/archive/2017/08/new-religions/533745/

      Auch das Phänomen des “stillen Rückzugs” dürfte für Ihre Überlegungen interessant sein: Also der Umstand, dass viele ehemalige Musliminnen und Muslime sich als agnostisch oder atheistisch verstehen und sich überhaupt nicht mehr religiös einbringen; ohne aber durch eine öffentliche Distanzierung den Zorn von Familien oder Islamisten zu riskieren.

      4.) zu ‘In den nächsten Jahren werden wir uns entscheiden müssen, ob wir uns damit begnügen uns gegenseitig anzuklagen oder zu sagen, ihr seid schuld oder ihr seid schuld, oder ob wir gemeinsam sagen: Wir gehen an die Wurzel der Probleme hinan, an die Bildung, an den Verschwörungsglauben, an die Abhängigkeit vom Öl.’ [“Trailer”-Zitat] :

      Kompatibilität / Mitleiden wird womöglich praktisch nie entstehen, weil theoretisch nicht vorhanden, zwischen den hier gemeinte Herrschaftssystemen und auch nicht zwischen den Kulturen, die sie zwar nicht alleinige bestimmen, aber anleiten.

      Ist das eine These, eine Hoffnung, oder beides, lieber @Webbaer? Ich verstehe die apokalyptische Sehnsucht nach dem großen Knall und der letzten Schlacht, die wir ja bei Extremisten aller Art finden, vgl.
      https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/kleinbuerger-und-bullen-die-hoelle-von-hamburg-vom-verschwoerungsglauben-der-nog20-linksextremisten/

      Bitte haben Sie aber Verständnis dafür, dass ich meine Aufgabe nicht darin sehe, den Menschen Nervenkitzel um jeden Preis zu präsentieren. Dazu gibt es gerade auch im Bereich der Islamliteratur mehr als genug islamistische wie auch “islamkritische” Anbieter mit meist wenig wissenschaftlichem Anspruch…

      Warum genau soll mit denjenigen, die einen theozentrischen Kollektivismus anstreben, verhandelt werden?
      Weil es nicht anders geht?
      Weil das Herrschaftssystem Islam bereits zu stark ist und nicht mehr i.p. Containment bearbeitet werden kann?
      Oder aus christlicher Liebe?

      Ich wüsste nicht, wo ich mich für “Verhandlungen” mit Vertretern eines “theozentrischen Kollektivismus” ausgesprochen hätte. Abgesehen davon, dass zwischen den Gesprächsformen des Dialoges und der Verhandlung enorme Unterschiede bestehen (und ich dennoch den Dialog mit Extremisten mitunter für aussichtslos halten kann, zudem auch kein Pazifist bin): “Islam in der Krise” stellt vielmehr beobachtungs- und datengestützt dar, dass es mit dem “theozentrischen Kollektivismus” lange nicht so weit her ist, wie Islamisten und einige “Islamkritiker” dies gerne glauben würden.

      Bitte lassen Sie uns wissen, ob und wie Ihnen der reale Buchinhalt zugesagt hat! Ich bin ehrlich gespannt! 🙂

  3. Sehr geehrter Herr Blume,
    ich äußere mich hier nicht zu Ihrem Buch, sondern ich frage Sie:
    würden Sie von sich selbst sagen, sie seien thematisch unbefangen? –

    Hinweisen möchte ich auf folgende Quellen:

    http://www.faktum-magazin.de/2017/08/hinweis-islam-kritik-gegen-die-ausbreitung-islamischer-herrschaftskultur/

    http://frankfurter-erklaerung.de/2017/08/anschlag-mit-transporter-in-barcelona/

    Literatur:
    Hartmut Krauss:
    Islam, Islamismus, muslimische Gegengesellschaft,
    3. korr. Aufl., Hintergrund-Verlag Osnabrück 2012

    und

    http://www.hintergrund-verlag.de/buecher-Saekulare-Demokratie-verteidigen-und-ausbauen.html

    Mit freundlichen Grüßen
    Dr. Günter Buchholz

    • Sehr geehrter Herr Dr. Buchholz,

      zwar läge die Vermutung nahe, dass Sie die gute Platzierung dieses Blogs nur dafür nutzen wollen, hier ein paar “islamkritische” Links zu platzieren; doch will ich Ihnen dies hier einmal zugestehen – mit der Bitte, es in Zukunft nicht zu übertreiben.

      Dafür erlaube ich mir die Gegenfrage: Würden Sie ernsthaft behaupten, es gäbe weltweit überhaupt noch Interessierte, die “thematisch unbefangen” seien? Für mich selbst kann ich immerhin in Anspruch nehmen, den Islam seit Jahrzehnten aus den verschiedensten Perspektiven kennengelernt und schon vor Jahrzehnten in Vorträgen und Texten auch vor Extremismus und Fundamentalismus gewarnt zu haben; sei es als Teil von Publikationen oder gar in Form eines eigenen sciebooks. Zudem schildere und reflektiere ich die gemachten Erfahrungen, zum Beispiel aus dem Irak.

      Was das o.g. Buch angeht, so rechne ich mit Widerspruch sowohl von islamistischer wie auch mancher “islamkritischer” Seite, da ich vermeintliche Gewissheiten beider Seiten auf Basis von Beobachtungen und Daten in Frage stelle. Denn “unbefangen” ist bei diesen Themen niemand mehr – wir unterscheiden uns jedoch weiterhin darin, ob wir für neue Argumente noch aufnahmebereit und offen sind.

      Ihnen alles Gute, mit ebenfalls freundlichen Grüßen

      Michael Blume (auch ein Dr., ich verzichte jedoch im alltäglichen Dialog lieber auf die Voranstellung des Titels)

  4. Wäre es nicht besser, ein Buch mit dem Titel „Religion in der Krise“ zu schreiben?

    Die religiösen Vorstellungen haben sich in der Evolution laufend verändert und unterlagen einer Entwicklung, von der anzunehmen ist, dass sie mit der kulturellen Entwicklung des Menschen einhergegangen ist. Von den Naturreligionen über den Polytheismus, den Monotheismus, den völkermordgebietenden alttestamentlichen Gott endete diese Entwicklung beim neutestamentlichen Gott einer völkerübergreifenden Nächstenliebe. Ist das jetzt endlich das wahre und absolute Gottesbild?

    Oder hat sich angesichts der heutigen globalisierten, technisierten und „aufgeklärten“ Welt nicht der Glaube an übernatürliche Wesen und Kräfte als solcher überholt? Das ist, wie wohl schon zu früheren Zeiten, nicht eine Frage des Wünschens, sondern eine der Notwendigkeit. Denn etwa angesichts der Flüchtlingskrisen (die ja auch in Amerika und Asien stattfinden) versagen die moralischen Gebote des den Nächsten liebenden Gottes, d.h. sie können diese Probleme nicht lösen. Ist daher statt des Glaubens an die göttliche Herkunft des Menschen nicht vielmehr ein Wissen über seine natürliche und darin animalische Herkunft mit all ihren Instinkten vonnöten?

    • Lieber Herr Ehlert,

      vielen Dank – tatsächlich überlege ich, ob das nicht ein Thema für das nächste Buch sein könnte. Wie Sie wissen, bin ich kein Verkünder religiöser Wahrheiten, sondern Religionswissenschaftler. Entsprechend sind mir empirisch belegbare Details wichtiger als Vermutungen oder gar Wünsche und ich bin froh, zunächst einmal die Situation einer (Welt-)Religion genauer erkundet zu haben. Gespannt bin ich dann natürlich auch auf die Rückmeldungen, Diskussionen und Argumente zu “Islam in der Krise”, aus denen sicher wieder viel Neues zu lernen sein wird. Die Lesereise veranstalte ich nicht nur, um das Buch zu bewerben, sondern auch, um selbst weiter zu lernen und zu entdecken.

      Und dann, ja dann könnte ich mir ein Buch zur Zukunft der Religion(en) durchaus vorstellen…

      Ihnen herzlichen Dank für Ihr Interesse und Ihre Überlegungen!

  5. Lieber Herr Blume,

    es freut mich, dass Sie offen für Kritik und Anregungen sind und mit wissenschaftlichen, objektiven Maßstäben (und nicht mit einem emotional geprägten Glauben an übernatürliche Personen und Wunderdinge) an das Problem herangehen wollen.

    Herzlichen Dank dafür!

    • Lieber Herr Ehlert,

      den Dank möchte ich gerne erwidern – Sie bereichern den Blog immer wieder durch konstruktive Kommentare, auf die ich auch schon auf Facebook angesprochen wurde. In guter Erinnerung ist mir auch Ihr Gastbeitrag und Text zum Sozialdarwinismus:
      https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/charles-darwins-evolutionsbiologie-gefahr-sozialdarwinismus/

      Dass wir alle auch emotional geprägt sind – ob Theisten, Agnostiker oder Atheisten, Idealisten oder Materialisten usw. – steht für mich außer Frage. Genau deswegen halte ich das wissenschaftliche Ideal ja für unverzichtbar – wenn es gerade auch von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern selbst auch in seinen Grenzen reflektiert wird.

      Mit den besten Wünschen für eine gute Woche!

  6. Staats- und religionsunabhängige zivilgesellschaftliche Gruppen scheint es mir im islamischen Kulturraum nur wenige zu geben. Und dort wo es sie gibt, riskieren sie Fatwas, wie etwa die Fatwa gegen den Reformislam und damit auch gegen die von Seyran Ateş gegründete Moschee in Berlin. Zitat : Eine Frau darf kein Gebet anleiten, Frauen und Männer dürfen nicht im selben Raum beten, Frauen in einer Moschee nicht ohne Kopftuch sein. Denn dies sei unislamisch. Im Klartext: todeswürdig.
    Und die die Kairoer Al-Azhar-Universität schrieb in der Fatwa, die Bekämpfung des islamischen Extremismus dürfe nicht durch eine extremistische Moschee stattfinden.
    Eine Moschee in der es keine Geschlechtertrennung gibt und in der auch Andersgläubige am Gebet teilnehmen dürfen ist also eine extremistische Moschee.
    Man kann sich sogar sicher sein, dass die Islam-Experten der Al-Azhar-Univiersität nichts gegen die Lehren des Imams Abdelkadi Es Satty einzuwenden gehabt hätten, der in Nordkatalonien die Widererrichtung des islamischen Kalifats Córdoba gefordert hatte, was allerdings nicht heisst, dass sie seine terroristischen Aktivitäten akzeptiert hättten. Es heisst eben nur, dass der offizielle Islam, wie er von der Al-Azhar-Universität mit Fatwas verteidigt wird, sehr weit weg von der säkularen, europäischen Gesellschaft ist und geistig sehr nah an religiösen Haltungen ist, die auch in islamistischen Terrorgruppen vertreten werden.

    • Lieber @Martin Holzherr,

      da will ich gar nicht grundsätzlich widersprechen, nur ergänzen: So haben gerade auch die frühen Nationalisten und Sozialisten in der islamischen Welt im Namen der “Modernisierung” viele zivilgesellschaftliche Organisationen (z.B. Sufi-Orden) verboten oder zumindest bedrängt. Die derzeit größte islamische und nichtstaatliche Selbstorganisation ist die indonesische Nahdlatul Ulama, deren Generalsekratär am Samstag in der FAZ ein überaus bemerkenswertes Interview gegeben hat. Unter anderem räumte er ein, dass “Terrorisms und Islam zusammenhängen” und rief gerade auch die Europäer auf, die Probleme der islamischen Theologie (z.B. das Verhältnis von Religion und Staat) klarer zu benennen sowie schärfer gegen Islamisten vorzugehen. Ich habe mir die Ausgabe gleich gekauft, vgl. http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/debatten/islamgelehrter-terrorismus-und-islam-haengen-zusammen-15157757.html

      Damit will ich die bestehenden, riesigen Probeme micht kleinreden, aber doch darauf hinweisen, dass auch innermuslimisch die Kritik an der Krise des Islams lauter wird…

      • @Michael Blume: Die. «Mehrheit der Schweizer Imame ist islamistisch» liest man in der NZZ vom Sonntag vom 27.8.2017 und viele Imame und Moscheen seien vom Islamischen Zentralrat gesteuert.
        Gleichzeitig hat der Economist vom 26. August 2017 den politischen Islam zum Thema gemacht und ein düsteres Bild für die politische Zukunft des arabisch/islamischen Raums entworfen. Die Alternativen seien Autokratismus, Islamismus und Jihaddismus und wenn schon sei Islamismus doch noch besser als Autoritarismus.

  7. Lieber Herr Blume,
    da sie meinen Sozialdarwinismusbeitrag erwähnen, möchte ich das zum Anlass nehmen, auch die von Ihnen thematisierte Islam-Krise in den größtmöglichen Bezugsrahmen zu stellen, nämlich den der Evolution. Von da aus hoffe ich auf konstruktive weitere Diskussionen in den von Ihnen angekündigten Debatten um Ihr Islambuch.

    Michael Blume: „Dass wir alle auch emotional geprägt sind – ob Theisten, Agnostiker oder Atheisten, Idealisten oder Materialisten usw. – steht für mich außer Frage. Genau deswegen halte ich das wissenschaftliche Ideal ja für unverzichtbar“.

    Die Religion unter dem „wissenschaftlichen Ideal“ zu beurteilen, halte ich schon deswegen für sehr interessant, weil ich für mich den Anspruch gestellt habe, dass mein Glaube objektiven Wahrheitskriterien und damit dem „wissenschaftlichen Ideal“ genügen soll. Diesen Anspruch erfüllt für mich nur die christliche bzw. neuplatonische „negative Theologie“. Darin sind alle „positiven Theologien“, unverblümt gesagt, Götzendienste, weil es darin um die Besitznahme des transzendenten Göttlichen in weltliche Bilder, Begriffe und Vorstellungen geht, mit dem letztendlichen Ziel der ewigen und gottgleichen Erhaltung des eigenen weltlichen oder kreatürlichen Seins.

    Diese „Götzendienste“ hatten in der Vergangenheit und allgemein in der Evolution, in der es oft genug um das einfache Überleben und den bloßen Erhalt des Seins ging, durchaus ihren (psychologischen) Sinn und ihre Notwendigkeit, ja vielleicht sogar Unabdingbarkeit zur natürlichen Menschwerdung. Doch das ändert sich heute in der globalisierten und technisierten Welt, die grundsätzlich jedem Menschen das einfache Überleben sicherstellt. Die Konsequenz des modernen Lebens ist daher ein „stiller Rückzug“ der Religion allgemein, nicht nur im Islam, sondern auch im Christentum.

    Zudem halte ich in diesem Zusammenhang die Erkenntnis für hilfreich, dass wir heute in der Zeit eines evolutionären Umbruchs leben, der alle vergangenen Umbrüche der menschlichen Evolution, wie etwa den der neolithischen Revolution, weit in den Schatten stellt. Dieser Umbruch des industrialisierten und technisierten Lebens bringt zwar viele Vorteile mit sich (die u.a. einen „stillen Rückzug“ der Religion bedingen), aber auch mancherlei Gefahren, wie etwa der, dass diese westliche Kultur in andere Kulturen wie ein Tsunami hineinbricht.

    Wenn die Umbrüche den Menschen keine Vorteile, sondern im Gegenteil Nachteile und Existenzängste bringen, so wehren sie sich im wahrsten Sinne des Wortes instinktiv dagegen. Der von dem Biologen Edward O. Wilson im Kapitel „Stammessysteme als grundlegendes menschliches Merkmal“ seines Buches „Die soziale Eroberung der Erde“ beschriebene Instinkt der Gruppenbildung und Gruppenauseinandersetzung enthält dabei das Verhalten, das wir, je nach Perspektive, als heilig oder teuflisch und böse bezeichnen.

    Wenn die eigene Gruppe in ihrer Identität und Existenz bedroht wird, so richtet sich ihre Aggressivität instinktiv mit einem verklärten oder gar göttlichen Selbstverständnis gegen die tatsächlich oder eine nur vermeintlich (verschwörerisch) konkurrierende Gruppe. Bei den Deutschen der 1920er bis 1940er Jahre waren das insbesondere die Juden, bei trumpwählenden Amerikanern ist es in erster Linie der Islam (aber auch Juden und Schwarze) und bei den sich in ihrer Identität und Existenz bedroht sehenden Mohammedanern ist es eben die westliche Kultur. Bei diesen instinktgesteuerten Gruppenauseinandersetzungen spielt die Religiosität eine entscheidende, da identitätsstiftende Rolle.
    Für die Islamisten ist der Islam in keiner Krise, sondern er gibt ihnen Identität, Geborgenheit und Sicherheit – und einen geradezu heiligen Auftrag, für den sie ohne Weiteres ihr Leben hingeben.

    Was ist zu tun? Ganz nach der Vorstellung eines göttlich auserwählten Volkes, einer Herrenrasse oder des Mottos „Make our group great again“ die jeweiligen konkurrierenden Gruppen in altbewährter instinkthafter und animalischer Weise bekämpfen, notfalls auch über einen mit Massenvernichtungswaffen geführten Entscheidungskampf, oder zu erkennen, dass der Mensch nicht göttlichen Ursprungs ist, sondern aus der Evolution hervorgegangen ist und dementsprechend ein animalisches Erbe als bestimmte Instinkte genetisch fest verankert in sich trägt, das auch sein höchstes Denken noch beeinflusst? Was für eine Dimension diese Beeinflussung insbesondere durch ein nicht mehr passendes Instinktverhalten hat, wird deutlich, wenn Wilson über das Ideal des heutigen Wirtschaftens sagt: „Wir sind ein evolutionäres Mischwesen, eine Chimärennatur, wir leben dank unserer Intelligenz, die von den Bedürfnissen des tierischen Instinkts gesteuert wird. Deswegen zerstören wir gedankenlos die Biosphäre und damit unsere eigenen Aussichten auf dauerhafte Existenz.“

  8. “… wir leben dank unserer Intelligenz, die von den Bedürfnissen des tierischen Instinkts gesteuert wird.”

    So weit so gut, ABER es gab / gibt Naturvölker, die nutzten / nutzen ihre Intelligenz im Einklang mit Natur und Instinkt, was Bewusstsein für die weitere Entwicklung …!? 😉

    Der “zivilisierte” Mensch, der sich auch aufgeklärt wähnt, hat dagegen den Geschäfts-SINN bis zur vorhersehbaren Eskalation entwickelt, der, mit Konsum- und Profitautismus in Bewusstseinsbetaeubung, alle denkbaren …losigkeiten der Unwahrheit in Sündenbocksuche fördert – somit haben wir insgesamt unseren geistigen Stillstand seit der “Vertreibung aus dem Paradies” zu instinktiver Bewusstseins schwäche von Angst, Gewalt und “Individualbewusstsein” bis zum “freiheitlichen” Wettbewerb gepflegt, was einer Evolution von Intelligenz zu Dummheit entspricht!? 😁

    • Lieber @hto,

      ach so – deswegen haben sich ja auch die idealisierten “Naturvölker” am Besten entwickelt… Und deswegen nutzen auch Sie gerade das Alphabet und das Internet, diese (bösen?) Erzeugnisse des “Individualbewusstseins” und des “Wettbewerbs”… 🙂

      Da Sie in einem zweiten, gar nicht erst freigeschalteten Kommentar wieder mal beleidigend und trollig geworden sind, sperre ich Sie für die kommenden Wochen. Mit Rücksicht auf Ihr “Individualbewusstsein” und Ihren “Diskursautismus”! 😉

      Ihnen alles Gute und noch einen schönen Sommer!

  9. In Bezug auf meinen letzten Kommentar zu Jonathan Sacks möchte ich die hier vorangegangene Konfrontation als Beispiel dafür nehmen, wie schwer bzw. unmöglich die von Sacks angestrebte Politik vom „Ich“ zum „Wir“ ist. Die Menschen sehen ihre Probleme aus verschiedenen Perspektiven mit verschiedenen Überzeugungen und Weltbildern und sobald dabei der Ton nicht stimmt oder die Kritik zu stark wird, wird es oft emotional und beleidigend, wodurch die Kommunikation beendet und damit Trennung, Konfrontation, Verbannung und Ausschluss da ist – genau das Gegenteil davon, was Sacks bzw. allgemein die Religion eigentlich beabsichtigt.
    (Als Teilnehmer diese Blogs würde mich dabei schon interessieren, warum jemand konkret ausgeschlossen wird. Dem Moderator kommt hier natürlich eine große Machtposition zu, die in einem demokratischen Miteinander gerade bei der stärksten Maßnahme des Ausschlusses einer Person transparent und nachvollziehbar sein sollte. Mit den Begriffen bzw. Vorwürfen „trollig“, „Individualbewusstsein“ und „Diskursautismus“ kann ich zumindest im Zusammenhang mit der Verurteilung dieses Ausschlusses nicht viel anfangen, erst recht nicht, weil ich als individueller kritischer Querdenker insbesondere von sich für absolut setzenden Gruppen oder Selbstverständnissen selbst schnell in eine solche Ecke gestellt werde.)

    Mir fällt zu diesen oft im menschlichen Miteinander enthaltenen Eskalationen gerade die Aussage einer der Organisatoren der G20 Proteste in Hamburg ein, der sogar die Gewalt dieser Proteste (sinngemäß) mit dem Argument rechtfertigte, weil man ja auf friedliche Weise nichts erreicht habe. Dass dann die Andersdenkenden ebenfalls zur Gewalt greifen und so wieder allgemein das animalische Recht des Stärkeren gilt, scheint dabei keine Rolle zu spielen bzw. so weit scheint dieser Mensch mit seinen linken Idealen nicht gedacht zu haben. Aber gerade dieses Verhalten bzw. die unbefriedigten Emotionen die dahinter stehen und sich entladen wollen, sind ein Ausdruck für die Natur des Menschen.

    Die sachliche, wissenschaftliche und möglichst emotionsfreie geistige Auseinandersetzung in einer demokratischen Gesellschaft ist hier natürlich das Ideal und die Lösung. Doch selbst in der Wissenschaft gibt es keine endgültige und allumfassende Lösung, denn sie kann etwa in der Quantenphysik nicht einmal erklären, was das materielle Sein letztendlich ist. Selbst in der Evolutionsbiologie gibt es bis heute tiefgehende Widersprüche. So hält ausgerechnet der Begründer des bis heute geltenden Paradigmas der Evolutionstheorie, der Biologie Edward O. Wilson, zwischenzeitlich den Kern dieses Paradigmas für falsch und unwissenschaftlich (ich stimme ihm da voll zu). Mit der sogenannten Verwandtenselektion wird ein Konzept in die Evolution der Lebewesen hinein projiziert, das es bei kritischer Betrachtung genau wie früher eine Lebenskraft im Vitalismus gar nicht gibt, das mit den Phänomenen auf der physischen Ebene nicht in Einklang zu bringen ist und das daher als metaphysisch zu bezeichnen ist. Wie in einem SPIEGEL-Interview mit Wilson genannt, hat seine Kehrtwende ihm die „erbitterte Feindschaft vieler Kollegen eingetragen“, die ihm nun ein „Missverständnis der Evolutionstheorie“ vorwerfen. So viel also zu den konkreten Problemen, zu einem harmonischen und einheitlichen „Wir“ zu gelangen.

    Die hier vorangegangene und schnell eskalierte Diskussion um die Gefahren der weiteren Evolution unserer Zivilisation halte ich in mehrfacher Hinsicht nicht für konstruktiv. So hält der Soziobiologie Eckhart Voland die Vorstellung vom „Edlen Wilden“ für einen Mythos (und hier stimme ich ihm zu). Voland sagt: „Soweit man überhaupt verlässliche Statistiken erstellen kann, zeigt sich in naturnahen Gesellschaften ein beachtliches Maß an Aggressivität, das zu deutlich mehr Tötungsfällen führt, als beispielsweise heute in US-amerikanischen Großstädten zu beobachten ist, die nicht selten eine Spitzenposition in westlichen Kriminalstatistiken einnehmen.“

    Sollte man jetzt allerdings fragen, wodurch denn dieser soziale Fortschritt unserer westlichen Gesellschaften gegenüber den archaisch lebenden Gesellschaften bedingt ist, durch die Metaphysik unserer Religion oder durch den Gegenpol der metaphysikverbannenden Aufklärung, bei der u.a. die moderne Naturwissenschaft mit all ihren technischen und medizinischen Entwicklungen sowie die Demokratie entstanden sind, so sind wir wieder mitten in einer äußerst heiklen Diskussion, bei der sehr schnell wieder die Emotionen mit all ihren Konsequenzen durchbrechen können.

    Das zu vermeiden und sich aus verschiedenen Perspektiven und von verschiedenen Weltbildern her sachlich und konstruktiv über Probleme austauschen zu können, auch wenn dabei Weltbilder und Selbstverständnisse von Teilnehmern in Frage gestellt werden, sollte zumindest das Ziel der weiteren Entwicklung und Evolution sein. Denn wie es insbesondere das Scheitern der Quantenphysik lehrt, sollte man gerade mit dem eigenen Weltbild und Selbstverständnis grundsätzlich kritisch umgehen, weil es wahrscheinlich ist, dass wir die eigentliche Realität in unserem Sein, unseren Begriffen, Vorstellungen und Weltbildern gar nicht erfassen können. Mich inspiriert hier das von Schiller in seiner Antrittsvorlesung als Geschichtsprofessor geschilderte Ideal des philosophischen Kopfes, der laufend bereit dazu ist, sein gegenwärtiges Weltbild einzureißen, um es zu verbessern und neu aufzubauen (was darin ja auch das Ideal der modernen Wissenschaft ist – oder sein sollte).

    • Lieber Herr Ehlert,

      ja – es ist in der Tat gerade auch für erfolgreiche Blogs ein großes Problem, dass sie auch Trolle und Hobby-Missionare anziehen. Denen geht es dann gar nicht mehr um einen sachlichen Austausch, sondern um Aufmerksamkeit (gerne auch durch “Lautstärke”).

      Lange Zeit hat man diese Trollereien einfach ignoriert, doch sie vertreiben natürlich auch die wertvollen, konstruktiv Kommentierenden. Daher gehöre ich zur wachsenden Zahl der Blogger, die auch gerne mal löschen. Mir ist Qualität wichtiger als Quantität.

      Ihr negatives Urteil über Jonathan Sacks hat mich nicht überzeugt. Erstens vertritt er eine reiche Religionstradition, die Jahrtausende auch der Krisen und Verfolgungen durch Kinderreichtum, Bildung und innere Vielfalt überstanden hat. Wer sich für die Evolutionsforschung zu Religiosität und Religionen interessiert, sollte m.E. gerade auch die jüdischen Traditionen ehrlich interessiert in den Blick nehmen.

      Andererseits kenne ich, zweitens, bislang keine dauerhaft blühende Gemeinschaft auf Basis “negativer Theologie” o.ä. Philosophisch-theologische Erörterungen und evolutionäre Funktionalität scheinen nicht einfach deckungsgleich zu sein. Schon deswegen lerne ich lieber an bewährten Traditionen statt an Gedankenspielen.

      Mit Dank und herzlichen Grüßen!

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