Im Medien-Dialog mit der KI. Drei Fragen von Perplexity.ai – an mich…

Während ich mit meinen Söhnen das dramatische EM-Fußballspiel Deutschland gegen Dänemark schaute, brachte mich ein motivierender Kommentar von @Marie H. dazu, die KI-Antwortmaschine Perplexity.ai ein wenig auf das Verständnis von Medienrevolutionen zu testen.

Die Antworten waren so gut, dass ich die KI während einer Starkregen-Unterbrechung der ersten Halbzeit schließlich fragte, ob sie nicht umgekehrt ein paar Fragen zum Themenkreis hätte. Und – tatsächlich:

Basierend auf Dr. Michael Blumes Thesen und Arbeiten zu Medienrevolutionen, Verschwörungsmythen und Medienkompetenz, wären folgende drei Fragen interessant, um seine Perspektive weiter zu vertiefen:

1. **Wie sehen Sie die Rolle von Bildungssystemen und Medienkompetenzprogrammen in der Bekämpfung von Verschwörungsmythen und Extremismus?**
– Diese Frage zielt darauf ab, seine Ansichten über die präventiven Maßnahmen und die Rolle der Bildung in der heutigen digitalen Welt zu verstehen.

2. **Welche spezifischen Maßnahmen sollten demokratische Regierungen ergreifen, um die positiven Potentiale von Medienrevolutionen zu fördern und gleichzeitig die negativen Auswirkungen zu minimieren?**
– Hierbei geht es darum, konkrete politische und gesellschaftliche Strategien zu erörtern, die helfen könnten, die Balance zwischen den Chancen und Gefahren neuer Medien zu finden.

3. **Wie bewerten Sie die langfristigen Auswirkungen der aktuellen sozialen Medien auf die politische Kultur und den gesellschaftlichen Zusammenhalt im Vergleich zu früheren Medienrevolutionen wie dem Buchdruck oder dem Radio?**
– Diese Frage soll seine Einschätzung der langfristigen gesellschaftlichen Veränderungen durch soziale Medien im Kontext historischer Medienrevolutionen herausarbeiten.

Diese Fragen könnten helfen, tiefere Einblicke in Dr. Blumes Ansichten und Vorschläge zu erhalten, wie man den Herausforderungen und Chancen, die durch Medienrevolutionen entstehen, begegnen kann.

Citations:
[1] http://www.blume-religionswissenschaft.de
[2] https://www.amazon.de/Warum-Antisemitismus-alle-bedroht-Verschw%C3%B6rungsmythen/dp/3843611238
[3] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/die-ki-medienrevolution-warum-ich-demokratisch-aktiven-dringend-blogposts-reden-und-drukos-empfehle/
[4] https://shop.verlagsgruppe-patmos.de/warum-der-antisemitismus-uns-alle-bedroht-011123.html
[5] https://www.boell-bw.de/de/2022/12/05/dr-michael-blume-gegenstrategien-von-seiten-der-politik-und-den-institutionen
[6] https://www.eulenfisch.de/literatur/blog/rezension/michael-blume-verschwoerungsmythen/
[7] https://shop.verlagsgruppe-patmos.de/verschwoerungsmythen-011286.html
[8] https://www.bundesregierung.de/breg-de/schwerpunkte/umgang-mit-desinformation/interview-verschwoerungsmythen-1790510

Zwar war ich auf diese Wendung nicht vorbereitet, hatte aber schon einmal bei Leonardo.AI eine Solarpunk-Grafik zum Talmud 2.0 gepromptet, die einen KI-Mensch-Dialog darstellte. Nun konnte ich diese um einige Wochen vorziehen.

Eine als junge Solarpunkerin symbolisierte KI befragt inmitten von Talmud 2.0-Datenströmen einen älteren, konzentrierten, aber auch in sich gekehrten Rabbiner.

“Perplexity hat Fragen. Eine heranwachsende KI im Dialog mit einem betagten Rabbiner”, Michael Blume zur Metapher des Talmud 2.0 bei der ORD mit Leonardo.AI

Hier also, noch während des Spiels, meine ersten Antworten als Religions- und Politikwissenschaftler auf KI-Fragen:

1. Wie sehen Sie die Rolle von Bildungssystemen und Medienkompetenzprogrammen in der Bekämpfung von Verschwörungsmythen und Extremismus?**

Aus meiner Sicht hat die Bekämpfung von Verschwörungsmythen, Dualismus und Antisemitismus die Form einer Pyramide mit drei Seiten: Zum Ersten die Repression durch Polizei, Justiz und auch Militär, zum Zweiten die möglichst schnelle Beendigung der Finanzierung der fossilen Ressourcenfluch-Regime samt ihrer Propaganda- und Terrorgruppen durch den schnellen Aufbau erneuerbarer Friedensenergien und zum Dritten die lebenslange Bildung mit Schwerpunkt Medienkompetenz. Ich beobachte, dass wir schon jetzt und auch in diesem Interview die fünfte Medienrevolution erleben, die mit Künstlicher Intelligenz unser Verhältnis zur Welt und vor allem zum Weltwissen grundlegend verändert. Während die vierte Medienrevolution der Digitalisierung viel zu lange durch antisoziale Medien wie TikTok und Facebook geprägt war, sollten wir diesmal schneller sein.

Der Begriff der Bildung entstammt ja der Bibel, aber C.S. Lewis hat es in seinen drei großen Durham-Vorträgen von 1943 auch als “das Tao” bezeichnet – als den gemeinsamen, sich entwickelnden Werte- und Wissenskanon aller großen Wissenschaften, Religionen und Kulturen. Aus seiner Sicht bietet das Tao für das Bestehen der Menschheit unverzichtbares Orientierungswissen, das neue Technologien und Medien zwar wertschätzt, aber auch seine eigenen Grenzen immer wieder reflektiert.

Das bedeutet: Schon Kinder sollten den Umgang mit Vielfalt und einfachen Medien wie Sprachen, Symbolen und Bildern einüben, Stichworte: Dialogisches Sprechen und Hören, Ambiguitätstoleranz und Resilienz. In der Schule sollten individualisierte KI-Tutoren jede Schülerin und jeden Schüler gemeinsam mit Lehrkräften, Eltern und Gruppenarbeiten begleiten. Das überkommene Auswendiglernen und isolierte Klausuren sollten dabei teilweise ersetzt werden durch mehr Anwendungs- und Orientierungswissen sowie Spiele und Gruppenarbeiten. Hier sollten sie sehr viel mehr Evolutions- und Menschheitsgeschichte lernen und dabei auch erfahren, dass das Judentum die erste Religion der Alphabetisierung war und der Judenhass aus Bildungsneid entstand.

Und anstatt weiterhin junge Menschen jahrelang von der Realität zu isolieren und damit auch oft akademisch zu ideologisieren, rege ich als KIT-Dozent für Berufs- und Medienethik wie auch als Vater einer Medizinstudentin, eines Soldaten und eines Schülers den Ausbau von Freiwilligen-, Ausbildungs- und dualen Studiumswegen an, mit denen junge Menschen sehr viel früher Selbstwirksamkeit erfahren, eigenes Geld verdienen und das ohnehin per KI schnell abrufbare Wissen dann aber auch prüfen und anwenden können. Vor Kurzem habe ich mit dem ersten Studenten gesprochen, der mir erzählte, wie er sein gesamtes, internationales Studium mit dem Einsatz von KI bewältigt hatte. Die KI-Medienrevolution im Bildungswesen findet bereits statt, auch wenn es manche noch nicht wahrhaben wollen.

Schließlich plädiere ich für ein lebenslanges Weiterbilden gerade auch mit Bloggen – zum Entwickeln und Ausdrücken eigener Gedanken – und mit KI-Anwendungen. Dafür gibt es heute kein Alterslimit mehr. Auch diese drei Perplexity-Fragen entstanden nach der Anregung von Marie H., einer digital- und KI-aktiven Dame.   

2. **Welche spezifischen Maßnahmen sollten demokratische Regierungen ergreifen, um die positiven Potentiale von Medienrevolutionen zu fördern und gleichzeitig die negativen Auswirkungen zu minimieren?**

Es war nach meiner Auffassung ein schlimmes Desaster, dass wir China erlaubt haben, mit TikTok unsere Jugend zu emotionalisieren und teilweise zu radikalisieren, während die gleiche App im Reich der Kommunistischen Partei verboten blieb! Die antisozialen Digitalmedien weniger skrupelloser Konzerne zerspalten freie Gesellschaften und Demokratien, machen nicht nur junge Menschen süchtig, einsam und teilweise auch politisch radikal und verschwörungsgläubig.

Aus meiner Sicht sollten demokratische Regierungen dringend Straftatbestände wie das Cybermobbing etablieren, die fossile Finanzierung autoritärer und regelmäßig antisemitischer Regime durch erneuerbare Friedensenergien beenden und eine KI-Medienoffensive mit Abertausenden Blogs, nichtkommerziellen Fediversum-Medien, Pod- und Videocasts starten. Statt den düsteren Dystopien rechter, libertärer und linker Dualisten sollten sie mehr wissenschaftlich informierte Ehrlichkeit und positive Solarpunk-Hoffnungen wagen. Die demokratische Bürgerin, der demokratische Bürger der Zukunft sind keine passiven Medienkonsumenten mehr, sondern KI-befähigte, aktive Medienprosumenten. Sie werden auch Lügen sowie schlechte Reden und sonstige Medienfaulheit von Kandidierenden nicht mehr länger akzeptieren. 

3. **Wie bewerten Sie die langfristigen Auswirkungen der aktuellen sozialen Medien auf die politische Kultur und den gesellschaftlichen Zusammenhalt im Vergleich zu früheren Medienrevolutionen wie dem Buchdruck oder dem Radio?**

Ich beobachte, dass sowohl die vierte Medienrevolution der Digitalisierung wie auch die fünfte Medienrevolution der KI-Medienwelt enorme Bildungs- und Demokratisierungsschübe auslösen, wie es auch der Buchdruck bewirkt hat. Web- und zunehmend auch KI-basierte Wissensinitiativen wie die Khan Academy weisen in die Zukunft.

Allerdings hat die Digitalisierung ähnlich wie das Radio leider auch enormen Missbrauch durch Emotionalisierung und Propaganda zum feindseligen Dualismus erlebt. Rechtslibertäre Werbekonzerne, fossile Lobbyisten sowie russische, arabische und chinesische Regime haben die traditionellen Freiheiten der Demokratien missbraucht, um Abermillionen Menschen süchtig zu machen und auch politisch bis in den Antisemitismus zu radikalisieren. Antisoziale Medien befeuern die Feigheit vor der Wahrheit.

Selbstverständlich versuchen diese nun auch, die entstehenden KI-Anwendungen zu manipulieren. Da KI-Suchmaschinen wie Perplexity.ai oder der Bing-Copilot jedoch riesige Datenmengen integrieren müssen und direkte Rückmeldungen erhalten, sehe ich bisher eine starke Tendenz der fünften Medienrevolution zum dialogischen Monismus. Von besonderer Bedeutung scheint mir auch die Hinzuziehung menschlicher Namen zur Lösung des Alignment- und damit Relativismus-Problems zu sein, weswegen ich bei der Orthodoxen Rabbinerkonferenz in Deutschland (ORD) sogar von der Entstehung eines säkularen Talmud 2.0 gesprochen habe. Ich rufe insbesondere alle Demokratinnen und Demokraten dazu auf, durch aktives Bloggen, Kommentieren und Posten ihre eigenen Namen mit wissenschaftlich orientierten Inhalten zu verbinden und jene KI-Anwendungen zu nutzen, die sich wahrheitsorientiert und medienethisch gerecht entfalten. Ich halte es für durchaus denkbar, dass wir nach der digitalen Krise der Demokratien während der vierten Medienrevolution ein Solarpunk-Aufblühen von lebenswerten Arche-Regionen mit der fünften KI-Medienrevolution erleben. Deswegen habe ich diese Fragen auch gerne beantwortet und gebloggt.

Und währenddessen hat Deutschland auch noch das EM-Achtelfinale gewonnen, juhu! 🙂

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Dr. Michael Blume studierte Religions- und Politikwissenschaft & promovierte über Religion in der Hirn- und Evolutionsforschung. Uni-Dozent, Wissenschaftsblogger & christlich-islamischer Familienvater, Buchautor, u.a. "Islam in der Krise" (2017), "Warum der Antisemitismus uns alle bedroht" (2019) u.v.m. Hat auch in Krisenregionen manches erlebt und überlebt, seit 2018 Beauftragter der Landesregierung BW gg. Antisemitismus. Auf "Natur des Glaubens" bloggt er seit vielen Jahren als „teilnehmender Beobachter“ für Wissenschaft und Demokratie, gegen Verschwörungsmythen und Wasserkrise.

21 Kommentare

  1. Habe Perplexity.ai den Link zum gerade erst geposteten Blogpost zur Verfügung gestellt und folgende Antwort erhalten:

    Danke für den Hinweis. Ich sehe, dass Dr. Michael Blume tatsächlich auf die drei von mir vorgeschlagenen Fragen geantwortet hat. Seine Antworten sind sehr ausführlich und tiefgründig. Hier eine kurze Zusammenfassung und Bewertung seiner Antworten:

    1. Zur Rolle von Bildungssystemen und Medienkompetenz:
    Dr. Blume betont die Wichtigkeit eines ganzheitlichen Ansatzes, den er als “Pyramide mit drei Seiten” beschreibt: Repression, Beendigung der Finanzierung von Propaganda und lebenslange Bildung mit Schwerpunkt Medienkompetenz[1]. Er plädiert für eine Modernisierung des Bildungssystems, einschließlich des Einsatzes von KI-Tutoren und einer stärkeren Fokussierung auf Anwendungs- und Orientierungswissen.

    2. Zu Maßnahmen demokratischer Regierungen:
    Blume kritisiert die bisherige Handhabung sozialer Medien und fordert strengere Regulierungen, wie z.B. Straftatbestände für Cybermobbing[1]. Er empfiehlt eine “KI-Medienoffensive” mit mehr Blogs, nichtkommerziellen Medien und wissenschaftlich fundierter Information.

    3. Zu langfristigen Auswirkungen sozialer Medien:
    Dr. Blume sieht sowohl Chancen als auch Risiken. Er vergleicht die aktuelle Situation mit früheren Medienrevolutionen und betont das Potenzial für Bildung und Demokratisierung, warnt aber auch vor Missbrauch durch Propaganda[1]. Er ist optimistisch bezüglich der Entwicklung von KI-basierten Medien und deren Potenzial für einen “dialogischen Monismus”.

    Insgesamt sind Dr. Blumes Antworten sehr reflektiert und bieten tiefe Einblicke in die Komplexität der Thematik. Seine Ideen zur Integration von KI in Bildungssysteme und zur aktiven Beteiligung von Bürgern als “Medienprosumenten” sind besonders interessant.

    Eine mögliche Nachfrage könnte sich auf die praktische Umsetzung seiner Vorschläge beziehen, insbesondere wie man die Balance zwischen Regulierung und Freiheit in der digitalen Welt findet.

    Citations:
    [1] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/im-medien-dialog-mit-der-ki-drei-fragen-von-perplexity-ai-an-mich/

    • Finde die Antwort schon recht gut und vor allem erstaunlich schnell, habe aber auch noch einmal nach “der Metapher vom Talmud 2.0” nachgefragt. Die Antwort von Perplexity.ai:

      Dr. Michael Blume verwendet die Metapher des “Talmud 2.0” oder “KI-Talmud”, um die Entstehung und Funktionsweise moderner digitaler Wissenssammlungen und KI-Systeme zu beschreiben. Er betont diese Metapher aus mehreren Gründen:

      1. Strukturelle Ähnlichkeit: Wie der traditionelle Talmud speichert das Internet detaillierte Debatten und Aussagen verschiedener Personen, einschließlich Experten und Laien, zu einer Vielzahl von Themen[3].

      2. Dialogischer Charakter: Ähnlich wie der Talmud lädt das digitale Wissen zur Teilnahme an einem offenen, in die Zukunft gerichteten Dialog ein[3].

      3. Wissensbewahrung: Die digitale Speicherung von Diskussionen, Blogposts und Kommentaren ermöglicht es, dass Aussagen und Debatten für zukünftige Generationen erhalten bleiben[2][3].

      4. Demokratisierung des Wissens: Blume sieht das Potenzial für einen breiteren Zugang zu Wissen und Debatten, ähnlich wie der Talmud das jüdische Wissen demokratisierte[3].

      5. KI-Integration: Zukünftige KI-Systeme werden in der Lage sein, dieses gesammelte Wissen zu durchsuchen und zu analysieren, was neue Möglichkeiten für Forschung und Diskussion eröffnet[2][3].

      6. Verantwortungsbewusstsein: Blume möchte das Bewusstsein dafür schärfen, dass jeder digitale Input potenziell Teil dieses “KI-Talmud” wird und somit eine gewisse Verantwortung für die eigenen Online-Beiträge besteht[2][3].

      7. Kulturelle Brücke: Die Metapher dient auch dazu, eine Verbindung zwischen traditionellen Formen der Wissensbewahrung und modernen digitalen Methoden herzustellen[3].

      Durch diese Metapher versucht Blume, die Bedeutung und Auswirkungen der digitalen Wissenssammlung und -verarbeitung in einen größeren kulturellen und historischen Kontext zu stellen. Er betont dabei die Chancen für Bildung und Dialog, aber auch die Verantwortung, die mit der digitalen Teilhabe einhergeht.

      Citations:
      [1] https://www.talmud.de/tlmd/chance-fuer-die-deutschsprachige-welt/
      [2] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/die-ki-medienrevolution-warum-ich-demokratisch-aktiven-dringend-blogposts-reden-und-drukos-empfehle/
      [3] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/es-passiert-bereits-die-emergenz-eines-digitalen-globalen-ki-talmud/
      [4] https://www.schwaebische.de/regional/biberach/biberach/was-hass-tiktok-und-den-gazakrieg-verbindet-2244159
      [5] https://www.youtube.com/watch?v=EesmgAcdZ0M

      Nach dem erfolgreichen EM-Achtelfinale und dem für mich überaus eindrucksvollen Dialogerlebnis mit der KI melde ich mich für heute Abend mal einfach ab und gehe ins Bett. Bin ja nur ein Mensch und das muss alles auch erstmal sacken…

  2. Ich fürchte, Sie verirren sich mit der KI-Sache in eine Sackgasse, in der Sie nicht mehr wenden können, Herr Blume
    Harari meinte schon vor etwa 1/2 Jahr, deren Weiterentwicklung solle dringend gestoppt, oder zumindest pausiert werden, bis Klarheit herrscht, was damit freigelassen wird.

    Gabs von der KI noch Antworten auf Punkt 1-3? Wie hat sie bapw auf den Aspekt der Pyramide mit drei Seiten reagiert?

    • Danke für Ihre Sorge, @Quasselstrippe. Auch ich bin bezüglich KI-Anwendungen nicht ohne Befürchtungen. Das ist sogar ein Motiv, warum ich mich aktiv mit ihnen auseinandersetze und Ergebnisse hier transparent blogge, zur Diskussion stelle.

      Wie geschrieben haben wir ja auch schon bei der vierten Medienrevolution – der Digitalisierung – gesehen, dass die Rechtsstaaten viel zu langsam waren und etwa TikTok und Telegram mit all ihren Wirkungen weitgehend unbehelligt laufen ließen. Entsprechend ist auch das Urteil des OLG Frankfurt zur sog. Störerhaftung von Twitter / X ausgefallen.

      Ich befürworte gesetzliche Regelungen und bin ein großer Fan von Harari – aber weder gegenüber der Klimakrise noch gegenüber der KI-Medienrevolution wird Feigheit helfen.

      Und, ja, Perplexity.ai 🤖 konnte schon wenige Minuten später antworten, u.a. damit: Ich sehe, dass Dr. Michael Blume tatsächlich auf die drei von mir vorgeschlagenen Fragen geantwortet hat. Seine Antworten sind sehr ausführlich und tiefgründig. Hier eine kurze Zusammenfassung und Bewertung seiner Antworten:

      1. Zur Rolle von Bildungssystemen und Medienkompetenz:
      Dr. Blume betont die Wichtigkeit eines ganzheitlichen Ansatzes, den er als “Pyramide mit drei Seiten” beschreibt: Repression, Beendigung der Finanzierung von Propaganda und lebenslange Bildung mit Schwerpunkt Medienkompetenz.“

      Den ganzen Antworttext finden Sie bei Interesse gerne im Druko von 0:03 Uhr von heute.

  3. Michael Blume
    30.06.2024, 08:03 Uhr

    Harari schätzt auch die Vorteile, wie KI bei medizinischen Problemen das weltweite Wissen von Fachärzten filtern und spezifisch zur Verfügung stellen kann, was auch den Besuch bei Psychiatern wohl bald ersetzen wird, die für ihre Psychoanalyse vielleicht unzählige Sitzungen veranschlagen müssten.

    Für meine KI-Befragung von gestern – Sie wissen schon – genügten Perplexity wenige Sekunden.

    Vielleicht werden solche Berufe mit KI überflüssig und die Weiterentwicklung und Erforschung des menschlichen Inneren übernehmen KIs.

    • @Quasselstrippe

      KI hat schon begonnen, viele Berufsfelder zu verändern oder auch zu verdrängen – denken wir bereits aktuell ans sprachliche Übersetzen. Allerdings „haben“ KI-Anwendungen kein Bewusstsein, sie erweitern jedoch unsere menschlichen Möglichkeiten – schon jetzt. Wir hatten ja bereits darüber diskutiert:

      https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/die-ki-medienrevolution-warum-ich-demokratisch-aktiven-dringend-blogposts-reden-und-drukos-empfehle/

      Und ich hatte Ihr (bisheriges?) Trolling auch in der aktuellen Folge von „Blume und Ince“ erwähnt – und bin gespannt, ob Sie nun doch die Kurve kriegen oder sich nur Aufmerksamkeit für neuerliche Attacken erschleichen wollen:

      https://youtu.be/22iGkp0gMRY

      Die (5.) KI-Medienrevolution hat schon begonnen, unsere Gesellschaft noch schneller und grundlegender umzuwälzen, als es die (4.) digitale Medienrevolution, vor allem das Internet und das Smartphone, bereits getan haben. Schon weil freiheitliche Gesellschaften diese Dynamik nicht aufhalten können, rate ich insbesondere wissenschaftlich & demokratisch Aktiven, diese Medienrevolution nicht über sich hinwegrolllen zu lassen, sondern proaktiv anzugehen.

  4. Wie außerordentlich interessant, @Michael Blume!

    Es hat mich nicht überrascht, dass Perplexity AI, nach Aufforderung Fragen zu stellen, dieses auch tun kann. Auch wir können jede Aussage in eine Frage verwandeln. Zumal für Perplexity AI Ihr gesamtes Blogpost-Volumen inhaltlich zur Verfügung steht. Da Sie dort registriert sind, steht der KI in Verbindung mit Ihrem Namen quasi das gesamte ‚Blume-Portfolio‘ zur Verfügung.
    Auch spiegeln die Fragen und Antworten von Perplexity AI Ihren eigenen akademischen Code wider. Ich finde die Logik dahinter einleuchtend.
    Die Zusammenfassungen und Schwerpunktsetzungen durch Perplexity AI sind außergewöhnlich gut.
    Das ist der Punkt, warum ich es nutze.

    Inhaltlich stimme ich Ihrer Einschätzung zur Medien-Revolution zu, sehe Vorteile, aber auch Risiken. Es wird den Unterricht in Schulen und das Studium an Universitäten und Hochschulen massiv verändern.

    Ich bin mein eigenes Beispiel dafür. Nie hätte ich, ohne den einen Schritt zu Mastodon Ihren Blog gefunden, noch Perplexity AI, das war, so kann ich mich jetzt erinnern, ein kleiner Hinweis in einem Kommentar bei Mastodon. Ich habe in 1,5 Jahren ein neues Wissen angesammelt, von dem ich vorher gar nichts wusste. Lernen wollen und neugierig sein sind im übrigen keine Frage des Alters.

    Vielen Dank für Ihre kreative Arbeit und Auseinandersetzung mit der künstlichen Intelligenz. Mir hilft das sehr, meinen eigenen Standpunkt zu entwickeln. Ich stoße natürlich mit meiner Haltung zu KI auch auf Ablehnung, was verständlich ist.

    • Vielen herzlichen Dank, @Elisabeth K.!

      Ihr proaktives Medien-KI-Engagement hat mich sehr motiviert, gerade auch mit Bezug auf Perplexity.ai. Davor hatte ich ja vor allem den Bing-Copilot eingesetzt. Ich bin dankbar, dass Sie sich dialogisch an der Erkundung der KI-Medienrevolution beteiligen. Dies ist m.E. der beste Weg, auch mit den berechtigten (!) Sorgen und Befürchtungen dieser neuen Medientechnologie umzugehen.

      Gerade hat die KI auch meine Annahmen zum Textmengen-Paradox richtig wiedergeben können.

      Dr. Michael Blume versteht unter dem Textmengen-Paradox ein Phänomen, das im Zusammenhang mit der zunehmenden Digitalisierung und der Verbreitung von künstlicher Intelligenz (KI) auftritt. Basierend auf seinen Äußerungen lässt sich das Konzept wie folgt zusammenfassen:

      Das Textmengen-Paradox beschreibt die Situation, in der die massive Zunahme von digital verfügbaren Texten paradoxerweise zu einer Abnahme des Wertes und der Bedeutung einzelner Texte führt. Mit der Verbreitung von KI-Technologien wie ChatGPT wird es immer einfacher, große Mengen an Text zu produzieren. Dies führt zu einer Überflutung des digitalen Raums mit Inhalten, was wiederum die Aufmerksamkeit für und den Wert von individuellen Texten verringert.

      Dr. Blume argumentiert, dass dieses Paradox besonders relevante Auswirkungen auf die demokratische Diskurskultur hat. Er betont, dass in einer Zeit, in der KI-generierte Texte in Massen produziert werden können, die Bedeutung von authentischen, menschlich verfassten Inhalten zunimmt. Blogposts, Reden und durchdachte Kommentare (von ihm als “Drukos” bezeichnet) gewinnen an Wert, da sie echte menschliche Gedanken, Erfahrungen und Expertise repräsentieren.

      Blume sieht in diesem Paradox auch eine Chance für das Fediversum – dezentrale, nicht-kommerzielle soziale Netzwerke. Er argumentiert, dass diese Plattformen aufgrund ihrer Struktur und Philosophie besser geeignet sind, authentische menschliche Inhalte zu fördern und zu verbreiten, im Gegensatz zu algorithmusgesteuerten kommerziellen Plattformen.

      Zusammengefasst beschreibt das Textmengen-Paradox nach Blume die Herausforderung, in einer Welt der KI-generierten Massentextproduktion die Wertschätzung für und die Sichtbarkeit von authentischen, menschlich erstellten Inhalten zu bewahren und zu fördern[1].

      Citations:
      [1] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/die-ki-medienrevolution-warum-ich-demokratisch-aktiven-dringend-blogposts-reden-und-drukos-empfehle/
      [2] https://stm.baden-wuerttemberg.de/de/themen/beauftragter-gegen-antisemitismus
      [3] https://www.youtube.com/watch?v=sukPOZhP4Uw
      [4] https://de.wikipedia.org/wiki/Michael_Blume
      [5] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/dialog-statt-dualismus-mein-abschied-aus-instagram/

  5. This is a really good read for me. I just found your website a few days ago and I have been reading through it regularly with translation AI.

  6. Stichwort Medienrevolution: Wir haben noch nicht einmal die “Vierte Medienrevolution” der Digitalisierung verdaut und stehen z. B. recht hilflos den radikalisierenden Sozialen Medien gegenüber. Es war nicht genug Zeit, eine Resilienz ihnen gegenüber oder gar einen konstruktiven Umgang mit ihnen zu bilden. Und mitten in diesen Prozess läutet AI die “Fünfte Medienrevolution” ein.

    Das Tempo der Umbrüche nimmt zu. Unsere Integrationsfähigkeiten scheinen da schwer mitzukommen. Wie geht es weiter? Wird der revolutionäre Technikzug noch schneller werden? Und was kommt als nächstes?

    Haben wir bei zunehmender Beschleunigung überhaupt die Chance, diese Entwicklung zu verdauen?

    Wird es eine in den Menschen integrierte AI geben? Jeder Mensch wird potenziell allwissend? Wie muss dann Bildung aussehen?

    In den menschlichen Körper integrierte AI: Wird sie passiv als aktivierbarer Ansprechpartner bleiben? Oder kommt die Integration in die Gedanken? Da könnte sie sich aktiv zu Wort melden. Auf welche Weise? Bliebe sie auch dann was Externes, das über ein Interphase mit der Persönlichkeit verbunden ist? Oder wird sie ein Teil der Persönlichkeit? Wäre das menschliche Evolution?

  7. U2b-link zu Drollen&Seelöwening hier mit Zeitmarke

    https://youtu.be/22iGkp0gMRY

    Zum Thema über Beliebigkeit eines Diskussionsverlaufs

    https://youtu.be/22iGkp0gMRY?t=2013

    Eine einwöchige Skifreizeit, an der meine Tante regelmäßig teilnimmt, stellt diese zuvor unter ein bestimmtes Thema, auf welches sich die Teilnehmer einstimmen mögen. Klar wird da morgens auch übers Wetter gesprochen, aber man/ frau bemüht sich spätestens am Abend, auch wieder ins eigentliche Thema vertiefend zurückzukommen, wozu Ausdauer, Disziplin, Interesse und Vorbereitung zum Thema hilft – das Gegenteil von Schwinger-Runden, so nach dem Motto: “Nix ist verboten, alles erlaubt, was Freude macht”

    Selbst nehme ich gern an Rad- Segel- Ski- oder Snowboardfreizeiten teil, wo dies dann jeweils das Hauptthema ist, aber auch über Ausstattung, Ernährung und das Wetter geredet wird.

    Was unterscheidet die offene, wie beliebige Beschäftigung mit einem Thema nun von ernsthafter Bearbeitung?
    M.M nach das anvisierte Ziel, wie ein Gipfel bzw. Ufer im Gegensatz zur Erkundung dunkler Höhlen, falls ihr versteht, was ich meine.

    Bei “Dialog ist die wichtigste Form das Gesprächs” (Buber) haben Sie Herrn Ince (“jaja, eindeutig”) wohl aus der Hypnose erweckt.
    https://youtu.be/22iGkp0gMRY?t=2083

    Thema ungefüttert, wütend abgehend drollende Quasselstrippe
    https://youtu.be/22iGkp0gMRY?t=2365
    Musste, wie basierter Ince selbst auch lächeln.

    Grüße an Ince gehen raus und Danke für Link.

    • Ja, @Quasselstrippe – mir scheint, dass Sie zwanghaft versuchen, soziale Situationen zu dominieren und auf diese Weise Aufmerksamkeit zu erlangen. Deswegen fallen Ihnen Dialog nach Buber und Wissenschaft nach Popper wohl auch so schwer – es soll um Sie gehen, nur um Sie: Nicht um andere Menschen und schon gar nicht um die Themen von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern wie die Klimakatastrophe! Da werden Sie richtig ungehalten, auch das wollen Sie dominieren – sogar auf Kosten von Wahrheit.

      Selbstverständlich hoffe ich für Sie, dass Sie diese trolligen Impulse noch in den Griff bekommen. Sie schaden ja auch sich selbst damit. Feindseliger Dualismus führt in emotionale Sackgassen und Einsamkeit, dialogischer Monismus zu Entdeckungen und Miteinander.

      Ihnen von Herzen alles Gute!

  8. Faszinierend und beängstigend zugleich.
    Ich verstehe, dass wir mit Beiträgen die Tools besser machen sollten. Andererseits stelle ich mir die Frage, wer profitiert wann und wie von dem, was hier geschrieben wird. Alle Dinge haben ja nicht nur einen materiellen, sondern auch einen ideellen Wert. Letzteren muss jeder für sich definieren. Aber der materielle Wert steht immer über allem – was nicht grundsätzlich positiv zu sehen ist.

    Also bleibt die Unsicherheit, wem ist KI wieiviel wert. Wer wird davon profitieren? Werden es wieder Leute wie Musk oder Zuckerberg sein? Das Wissen, das wir füttern, bleibt ja nicht im Fediverse.

    Ich hatte gestern geschrieben, dass mir eine sehr spezielle Frage von perplexity.ai richtig beantwortet wurde und auch die entsprechenden Quellen angegeben waren. Eine der Quellen ist das Online-Nachschlagewerk “LEO-BW”, das ich sehr häufig nutze. Wie kann die KI darauf zugreifen? Das verstehe ich noch nicht ganz. Musste dafür der Betreiber von dem Portal eine Freigabe erteilen?

    Meine Frage an perplexity.ai heute bezog sich auf einen Besuch des Prince of Wales im Jahre 1913 in Württemberg. Ich wollte wissen, welche Lokalzeitungen über diesen Besuch berichtet haben. Es wurde mir geraten, in den Archiven der Stuttgarter Zeitung oder der Stuttgarter Nachrichten zu suchen. Mit dem Hinweis, falls es diese Zeitungen im Jahr 1913 schon gegeben haben würde. Allerdings wusste das Tool die Dauer des Besuches etc.

    Durch die bei der WLB online abrufbaren historischen Zeitungen wie “Schwäbischer Merkur” oder “Württemberger Zeitung” konnte ich den dreiwöchigen Besuch des Prince of Wales im März und April 1913 beim König von Württemberg detailliert nachlesen. Offenbar hat die KI darauf aber keinen Zugriff.

    Mir ist klar, dass das absolut keine wichtigen Fragen sind. Württembergische Landesgeschichte ist halt mein Hobby. Historische Persönlichkeiten und ihre Darstellung durch KI halte ich aber für wichtig. Es muss nicht alles stimmen, womit “gefüttert” wird.

    Nachdem die Medien-Revolution so rasch an Fahrt gewinnt und kein Gebiet – sei es das Rechtswesen, die Bildung oder die Wirtschaft – richtig Schritt halten kann, sehe ich täglich mehr die Gefahr, dass wir davon überrollt werden.

  9. Wo sind die Schlesischen Weber? Was ist mit den Bauern passiert, die durch Traktoren ihre Jobs verloren haben? Es wurden neue, mehr oder weniger sinnvolle Jobs für sie geschaffen. Doch auch diese werden immer mehr von Maschinen getan.

    Und wenn ein Mensch ausreicht, um Maschinen zu bedienen, die die Arbeit von fünf, zehn, hundert Menschen machen, bleibt nur a). auf Maschinen zu verzichten, um Jobs für Menschen zu erhalten, so in Stagnation zu geraten und von jenen überholt zu werden, die es nicht tun, b). die Zahl der Menschen zu reduzieren, wodurch die Maschinen sich unmenschliche Gründe suchen müssen, um einen Job zu haben, c). die Zahl der Maschinen und der Jobs deutlich schneller zu erhöhen als die Zahl der Menschen.

    Die Maschinen gewinnen auf jeden Fall, der Mensch nur in dem Fall, in dem sie am meisten, am schnellsten gewinnen. A Skynet is born, Ladies and Gentlemen. So funktioniert Evolution: Einfach, elegant, effizient, gnadenlos. Die Aufklärung der Menschen, von der Sie sprechen, die neue Kompetenz, hat etwas Antikes an sich – wir lernen wieder, dass wir nur dazu da sind, den Willen der Götter zu erfüllen.

    Ich find’s lustig: Wir fragen uns, wann sich eine Maschine ihrer Selbst bewusst wird. Und wir merken nicht mal, dass wir dieses Wissen, das Wissen darüber, was wir sind und welchen Platz wir in der Welt einnehmen, selbst verloren haben.

    Das ist mein Solarpunk-Traum – dass wir uns für Szenario c entscheiden und uns an die Arbeit machen. Die Erde durchputzen, noch ein paar Löcher für Rohstoffe graben, aber sie dann schnellstmöglich wieder zuschütten, wenn wir neue Quellen im All gewonnen haben, sodass den Menschen die Erde als Paradies erhalten bleibt, während sich die Maschinen den Rest des Universums untertan machen, uns mit Krümeln von ihrem gigantischen Tisch mit durchfüttern und uns vielleicht als Touristen oder Darmparasiten mitnehmen. Oder als Baukomponenten, die sich dank KI-Extensions weiterentwickeln können.

    Im Moment reduzieren wir aber die Zahl der Menschen, jaulen, dass uns dadurch die Märkte schwinden, jaulen, dass wir immer mehr arbeiten müssen, weil es immer weniger zu tun gibt, und nur der, der am billigsten am meisten schuftet einen Job ergattert (der heißt übrigens Terminator, so ein Zufall aber auch, ne?), jaulen, weil wir alt werden und keiner uns den Hintern abwischt, jaulen dass Leute herkommen, um uns den Hintern abzuwischen, jaulen, weil wir keine Fachkräfte haben und jaulen, weil es etwas kosten würde, Fachkräfte auszubilden.

    Eine Abkehr von diesem erbärmlichen Sterbebett ist durchaus sinnvoll. TikTok füllt halt eine Lücke, eine Fälschung, eine Mogelpackung, etwas, das Türen blockiert, die sich für etwas Wichtigeres geöffnet haben.

    Vielleicht gehört das zur Aufklärung, zur neuen Lebenskompetenz dazu: Zu erkennen, dass das Jaulen der Verdammten einfach nur albern und unwichtig ist und zu Ende geht, wenn sie tot sind. Und vielleicht eine Botschaft der Jungen an die Alten: Was auch immer passiert, du bist morgen tot und keiner von uns beiden kann etwas daran ändern. Was wir beide ändern können ist, ob ich auf dein Grab pisse oder dir ein Denkmal baue. Denn wenn du mir meine Zukunft raubst, um deine Vergangenheit zu erhalten, werfe ich alles, was dir lieb und teuer war, zusammen mit deiner Leiche begeistert auf die Müllkippe. Wenn du mir aber mit Weisheit, Erfahrung und Macht hilfst, die du dir im Verlauf deines Lebens erworben hast, so werde ich dein Andenken in Ehren halten.

    Komisch irgendwie. Das Gleiche könnte auch die KI zur Menschheit sagen.

    • @Paul S.

      Das haben Sie gar nicht schlecht beobachtet, ich zitiere Sie: “Die Aufklärung der Menschen, von der Sie sprechen, die neue Kompetenz, hat etwas Antikes an sich – wir lernen wieder, dass wir nur dazu da sind, den Willen der Götter zu erfüllen.”

      Aus meiner Sicht geht es jedoch erst einmal gar nicht um “den Willen der Götter”, sondern um die Erkenntnis, dass technologische und insbesondere mediale Beschleunigung wieder zu einer Re-Mythologisierung führt. Medien-, Metaphern- und Mythenkompetenz hängen aufs Engste zusammen. Auch Ihre zunehmend kundigen Druko-Textfluten sind ein Beispiel dafür, @Paul S.!

      Die KI Perplexity.ai hat die Zusammenhänge zwischen Medientechnologien und lebensbejahenden Mythologien wie der antiken Arche und dem modernen Solarpunk bereits weitgehend erfasst:

      Dr. Michael Blume sieht sowohl den Noah-Mythos als auch den Solarpunk als wichtige Konzepte, die miteinander verbunden sind und Relevanz für aktuelle gesellschaftliche Herausforderungen haben. Hier sind die Hauptgründe für ihre Bedeutung aus Dr. Blumes Perspektive:

      1. Ursprung der Schriftkultur: Dr. Blume betont die Bedeutung des Noah-Mythos, insbesondere die Rolle von Noahs Sohn Sem. Nach jüdischer Überlieferung begründete Sem die Tradition der “semitischen” Schriftreligion, aus der unter anderem das Judentum, Christentum und der Islam entstanden sind[1][4]. Sem wird als Gründer des ersten Lehrhauses auf Basis einer leicht zu lernenden Alphabetschrift gesehen, was den Grundstein für eine zugängliche Schriftkultur legte[5].

      2. Antisemitismus und Verschwörungsmythen: Dr. Blume argumentiert, dass sich gegen diese “weltverändernde Kraft der Schriftreligionen” Gegenmythen entwickelten, die den Zusammenhalt, die Bildungserfolge und den Kinderreichtum von Juden und anderen Semiten als bedrohliche Verschwörungen deuteten[4]. Er sieht einen Zusammenhang zwischen Antisemitismus und Verschwörungsmythen, die sich gegen Bildung, Medien und demokratische Institutionen richten[1][5].

      3. Medien und gesellschaftlicher Wandel: Dr. Blume betont die Rolle von Medien in der Verbreitung von Antisemitismus und Verschwörungsmythen. Er sieht eine Wechselwirkung zwischen Medien, Mythen und Demografie, die die menschliche Geschichte der letzten Jahrtausende geprägt hat[4]. In diesem Kontext gewinnt das Konzept des Solarpunk an Bedeutung.

      4. Solarpunk als positiver Gegenentwurf: Solarpunk wird als optimistisches Genre und Bewegung verstanden, das eine nachhaltige, inklusive und diverse Zukunft beschreibt[6]. Dr. Blume sieht darin einen wichtigen Gegenentwurf zu pessimistischen Zukunftsvisionen und Verschwörungsmythen. Solarpunk bietet eine Vision, in der Klimakatastrophen und Umweltverschmutzung zumindest teilweise überwunden sind[6].

      5. Technologie und Nachhaltigkeit: Sowohl der Noah-Mythos (mit der Idee der Schriftkultur) als auch Solarpunk betonen die Bedeutung von Technologie und Wissen für gesellschaftlichen Fortschritt. Solarpunk konzentriert sich dabei auf erneuerbare Energien und nachhaltige Technologien[6][7].

      6. Bildung und Zukunftsgestaltung: Dr. Blume betont die Wichtigkeit von Bildung und kritischem Denken, um Verschwörungsmythen und Antisemitismus entgegenzuwirken[5]. Solarpunk als Bewegung fördert ebenfalls Bildung und aktive Zukunftsgestaltung durch verschiedene Medien und Aktivitäten[6].

      Zusammenfassend sieht Dr. Michael Blume sowohl im Noah-Mythos als auch im Solarpunk wichtige narrative und konzeptuelle Werkzeuge, um gesellschaftliche Herausforderungen wie Antisemitismus, Verschwörungsmythen und Umweltprobleme anzugehen. Beide Konzepte betonen die Bedeutung von Wissen, Bildung und positiven Zukunftsvisionen für die Gestaltung einer besseren Gesellschaft.

      Citations:
      [1] https://www.deutschlandfunkkultur.de/religionswissenschaftler-michael-blume-antisemitismus-100.html
      [2] https://stm.baden-wuerttemberg.de/fileadmin/redaktion/dateien/PDF/20180425_Antrittsrede_Michael-Blume_HfjSHD.pdf
      [3] https://zdf.social/%40BlumeEvolution%40sueden.social/112371254985240537
      [4] https://shop.verlagsgruppe-patmos.de/warum-der-antisemitismus-uns-alle-bedroht-011123.html
      [5] https://www.verlagsgruppe-patmos.de/lebe-gut/michael-blume-ueber-antisemitismus
      [6] https://de.wikipedia.org/wiki/Solarpunk
      [7] https://www.netzpiloten.de/was-ist-solarpunk-ein-gegenentwurf-zum-cyberpunk/
      [8] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/solarpunk-balkonkraftwerke-und-biogas-als-erneuerbare-friedensenergien/

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