Gewalttätig sind nicht nur die Anderen – Post-dualistische Weisheit von Lord Rabbi Jonathan Sacks (1948 – 2020)

Du bist doch Religionswissenschaftler und Christ, mit einer Muslimin verheiratet, trittst für jüdische und ezidische Menschen ein. Mal ganz ehrlich – wäre die Welt nicht viel friedlicher ohne monotheistische Religionen? So eine atheistische Religion wie der Buddhismus ist doch viel friedlicher, nicht wahr!?

So und ähnlich wurde ich auch in den vergangenen Tagen immer wieder angesprochen. Viele Menschen machen sich Gedanken und Sorgen zum Israel-Gaza-Krieg, einige hatten auch die zahlreichen Troll-Übergriffe nach unserem christlich-jüdischen Podcast-Gespräch zu Lörrach mitbekommen. 

In der Kurzform lässt sich die Monotheismus-Gewalt-Theorie empirisch leicht widerlegen: Auch antitheistische Regime wie der Stalinismus und Maoismus haben Millionen ermordet und auch im Namen des Buddhismus werden etwa in Sri Lanka, Thailand und Myanmar Menschen und insbesondere religiöse Minderheiten unterdrückt und verfolgt. Jede große Religion und Weltanschauung kann missbraucht werden – und wird auch missbraucht.

Wenn etwas mehr Zeit ist, erkläre ich dazu auch gerne die Unterschiede zwischen egozentrischem Relativismus, dialogischem Monismus und feindseligem Dualismus wie in meinem Buch “Rückzug oder Kreuzzug?”, S. 23:

“Dem zwischen Fakten und Meinungen Verantwortung übernehmenden Monismus steht quer durch alle Religionen und Weltanschauungen der massiv vor-urteilende Dualismus gegenüber, der sich aus einem – oft in der Kindheit bitter angelegten – Misstrauen gegen die Welt speist. Im Dualismus werden die eigenen Ängste sowie möglichst alle Missgeschicke aus der eigenen Verantwortung abgespalten und auf Feindbilder, ja auf vermeintliche Weltverschwörer projiziert: Würden nur >die< vertrieben oder vernichtet, dann – so irrt der Dualismus immer wieder verhängnisvoll – wären alle Probleme gelöst.”

Auch im Gespräch über das Buch rund um den dialogischen Monisten Karl Popper (1902 – 1994) im Podcast Hossa Talk 184 mit Jay & Gofi formulierte ich diesen Dualismus-Gedanken und verwies auch auf die Gefahr digitaler Radikalisierung. Und erst vorhin war ich zu einer Diskussion über die “Dune”-Reihe beeindruckt, dass die KI-Antwortmaschine Perplexity.ai sogar bereits monistischen und dualistischen Messianismus präzise unterscheiden kann

Die Grundidee des feindseligen – im englischen Original sogar: pathologischen! – Dualismus stammt aber nicht von mir, sondern von Baron Rabbi Jonathan Sacks (1948 – 2020), einstmals Oberrabbiner von Großbritannien und Mitglied im House of Lords. Wir hatten einst Kontakt, er zitierte mich in seinem Hauptwerk “Not in God’s Name” (S. 38) und nach seinem Tod und dem Ende der Covid19-Pandemie hielt ich auf ihn und die Thora eine Ehrenrede vor der jüdischen Gemeinde und Stadt Pforzheim zur “Woche der Brüderlichkeit”.

Dr. Michael Blume mit Kippa am Rednerpult der Jüdischen Gemeinde Pforzheim im März 2022

Vortrag zu Ehren von Chief Rabbi Jonathan Sacks (1948 – 2020) durch Dr. Michael Blume 03/2022 mit dem Titel: “Weltliche Bildung aus der Thora – Jeder Mensch zählt”. Aufnahme: Jüdische Gemeinde Pforzheim

Mir war und ist es wichtig, dass auch die jüdisch-religiöse Gelehrsamkeit nicht nur als Opfer des Antisemitismus wahrgenommen wird, sondern als lebendige Tradition, die auch den Wissenschaften und Nichtjuden weiterhin viel zu geben hat. Aus diesen Gründen sprach ich mich sowohl bei der Orthodoxen Rabbinerkonferenz (ORD) wie auch bei der evangelischen Landessynode je in Stuttgart für die deutsche Übersetzung der Werke von Rabbi Sacks, seligen Angedenkens, aus.

Hier habe ich für Interessierte schon einmal einen wichtigen Absatz aus “Not in God’s Name”, S. 20 – 21 übersetzt, in dem Sacks zeigte, dass er die Dualismus-Lehre wirklich auf “jede” Religion und Weltanschauung anzulegen vermochte:

“Die Herausforderung betrifft nicht nur den Islam, sondern auch das Judentum und das Christentum.

Im November 1995 ermordete ein junger jüdischer Student, Yigal Amir, den israelischen Premierminister Yitzhak Rabin, den er durch den Friedensprozess, an dem er beteiligt war, als Gefahr für die Zukunft des Staates betrachtete.

Wie Baruch Goldstein, der neunundzwanzig betende Muslime tötete, war Amir akademisch gebildet, religiös und handelte nach religiösen Überzeugungen. Goldstein glaubte, soweit wir vermuten können, dass er den Befehl erfüllte, das Andenken an Amalek, das biblische Symbol des Bösen, auszulöschen (Deut. 25:19). Amir betrachtete Rabin als einen „rodef“, das heißt, eine Bedrohung für das Wohlergehen anderer, oder als einen „moser“, einen Verräter an seinem Volk.

Ich glaube mit vollkommener Überzeugung, dass das Judentum eine Religion des Friedens ist. Aber nicht jeder interpretiert eine Religion auf die gleiche Weise. Keine der großen Religionen kann in unerschütterlicher Selbstkenntnis sagen: „Unsere Hände haben niemals unschuldiges Blut vergossen.“ Als Juden, Christen und Muslime müssen wir bereit sein, die unbequemsten Fragen zu stellen.”

Das Cover von "Not in God's Name. Confronting Religious Violence" von Rabbi Jonathan Sacks, 2015

Aus meiner Sicht das bedeutendste Buch gegen jeden Dualismus am Beginn des 21. Jahrhunderts: “Not in God’s Name. Confronting Religious Violence” von Rabbi Jonathan Sacks, sel. A.

Sollten auch Sie – ob religiös oder nicht – den Mut haben, sich als Europäerin, als Europäer den “unbequemsten Fragen zu stellen”, so rege ich an, es mit unserer eigenen Externalisierung und Finanzierung fossiler Gewalt zu versuchen. Solange wir selbst fossile Importe aus Ressourcenfluch-Regimen wie Russland, Iran, Irak und Katar bezahlen, finanzieren wir selbst auch die Kriege, Terrorgruppen und Propaganda mit, die wir dann seufzend beklagen.

 

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Dr. Michael Blume studierte Religions- und Politikwissenschaft & promovierte über Religion in der Hirn- und Evolutionsforschung. Uni-Dozent, Wissenschaftsblogger & christlich-islamischer Familienvater, Buchautor, u.a. "Islam in der Krise" (2017), "Warum der Antisemitismus uns alle bedroht" (2019) u.v.m. Hat auch in Krisenregionen manches erlebt und überlebt, seit 2018 Beauftragter der Landesregierung BW gg. Antisemitismus. Auf "Natur des Glaubens" bloggt er seit vielen Jahren als „teilnehmender Beobachter“ für Wissenschaft und Demokratie, gegen Verschwörungsmythen und Wasserkrise.

32 Kommentare

  1. Wow, über Nacht hat es bereits viele Rückmeldungen zu diesem Blogpost gegeben! Einige verwiesen auch auf meine diesbezüglichen Bücher wie “Islam in der Krise” oder das oben erwähnte “Rückzug oder Kreuzzug? Die Krise des Christentums und die Gefahr des Fundamentalismus”. Dazu – und konkret auch zum MAGA-Trump-Dualismus – findet Ihr bei Interesse hier auch ein Interview mit Christian Rabhansl:

    https://www.deutschlandfunkkultur.de/rueckzug-oder-kreuzzug-100.html

    Eine Mastodon-Userin übersandte zu diesem Blogpost zudem ein Lied von Bodo Wartke, “Nicht in meinem Namen”. Es ist auch für mich als religiösen Menschen schmerzhaft, schließt aber direkt an das biblische Gebot an, den Namen G’ttes nicht zu missbrauchen”. So heißt es in 2. Mose 20, 7:

    “Du sollst den Namen des Herrn, deines G’ttes, nicht mißbrauchen; denn der Herr wird den nicht ungestraft lassen, der seinen Namen mißbraucht.”

    Hier das Lied gegen jeden religiösen Dualismus und untenstehend der Text:

    https://youtu.be/1hBVqgxA_Cg?si=MQ2f1qs8fnjZC97g

    Wenn ich ein Gott wär von irgendeiner traditionsreichen populären Weltreligion
    – von welcher Religion, ist dabei völlig egal –
    Dann hätt‘ ich was zu sagen, das geht euch alle an, denn
    Ihr habt da etwas Wesentliches missverstanden
    Und das bereits zum wiederholten Mal

    All der Hass und all das Leid
    Für das ihr weltweit verantwortlich seid
    Flucht und Vertreibung und all die menschlichen Dramen
    Unterdrückung, Krieg, Völkermord
    Wovon ihr behauptet, es wär‘ Gottes Wort
    All das geschieht nicht in meinem Namen!

    Wenn ihr ein Land besiedelt, das euch nicht gehört
    Die Bevölkerung vertreibt und ihre Dörfer zerstört
    Und alle Friedensbemühungen immer wieder erlahmen
    Weil ihr nicht miteinander sondern allein dort leben wollt
    Weil ihr glaubt, ihr wärt das auserwählte Volk
    Dann handelt ihr damit nicht in meinem Namen!

    Wenn ihr tausend Jahre alte Kulturen vernichtet
    Und auf den Trümmern eure protzigen Paläste errichtet
    Und behauptet, ihr machtet euch stark für die Schwachen und Armen
    Wenn von selbsternannten Dienern Gottes auf Erden
    Kinder mißbraucht und mißhandelt werden
    Dann geschieht das ganz gewiß nicht in meinem Namen!

    Wenn ihr bigott, rigide und weltentrückt
    Eure Frauen verachtet und unterdrückt
    Aufgrund eurer „Werte“, eurer ach so tugendsamen
    Nach denen man als Frau nicht widersprechen darf
    Sondern eingesperrt wird und versklavt
    Dann handelt ihr damit nicht in meinem Namen!

    Und wenn eure Tochter zum Beispiel das dann nicht mehr still
    Ertragen sondern selbstbestimmt leben will
    Statt die mütterliche Knechtschaft nachzuahmen
    Und sie von euch dann erniedrigt, geschlagen, entführt
    Verstoßen oder sogar ermordet wird
    Dann handelt ihr damit nicht in meinem Namen!

    Wenn ihr Homosexuelle zusammenschlagt
    Sie beschimpft und durch die Straßen jagt
    Weil sie wagten einander öffentlich zu umarmen
    Wenn ihr Frauen wie Freiwild behandelt, das man
    Nach Belieben begrapschen und vergewaltigen kann
    Dann handelt ihr damit nicht in meinem Namen!

    Wenn ihr Andersgläubige massakriert
    Und Regimekritiker exekutiert
    Ohne jegliches Mitleid und ohne Erbarmen
    Wenn ihr euch daran ergötzt und weidet
    Wie ihr öffentlich Menschen die Köpfe abschneidet
    Handelt ihr damit nicht in meinem Namen!

    Und wenn ihr wieder mal hemmungslos Blut vergießt
    Indem ihr wahllos unschuldige Menschen erschießt
    Die vor euch nicht rechtzeitig entkamen
    Und wenn ihr euch, mit Sprengstoff behängt
    Inmitten einer Menschenmenge in die Luft sprengt
    Handelt ihr damit nicht in meinem Namen!

    Ihr seid weder Märtyrer noch ehrbare Rächer
    Ihr seid einfach nur gottlose Schwerverbrecher
    Und glaubt mir, ihr gehört zu den ganz infamen!
    Wenn ihr zerstört, was ich erschuf
    Dann will ich nicht, dass ihr euch auf mich beruft
    Denn ihr handelt nicht in meinem Namen!

    Im Gegenteil
    Ihr verwandelt diesen Planeten in einen finst‘ren unduldsamen
    Und verschandelt das Ansehen all derer, die in Frieden kamen
    Es wird Zeit, dass euch einer standhält, eurem Wahn, diesem grausamen
    Denn ihr handelt nicht in meinem Namen!
    Denn ihr handelt nicht in meinem Namen!
    Shalom, Inschallah, Amen

    Zuletzt hatte ich zu den grauenhaften Verbrechen islamischer Dualisten an Ezidinnen & Eziden sowie zum fossilen Ressourcenfluch weltweit auch hier gebloggt:

    https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/der-schmerz-der-bleibt-der-fossile-ressourcenfluch-finanziert-die-gewalt-gegen-juedinnen-kurden-ezidinnen/

    Behaupte also bitte niemand, mit dialogischem Monismus zwischen den Religionen könne es sich jemand leicht machen. Dialog- und Friedensarbeit ist hart und führt immer wieder zu Hass durch religiöse und politische Dualisten.

    https://www.swr.de/swraktuell/baden-wuerttemberg/morddrohung-gegen-bw-antisemitismusbeauftragten-michael-blume-im-interview-100.html

    Danke für Euer Interesse, bitte bleibt am Thema!

  2. Danke für den Beitrag.b und ja natürlich gibt es in jeder Religion nicht nur Menschen, die sie missbrauchen. es gibt tatsächlich in jeder Religion auch AnSätze, die sich verdrehen lassen oder gar recht eindeutig “dualistisch” aggressiv sind.
    Aber Ihr – zumindest in diesem kurzen Text – verkürztes Argument von wegen nichtreligiöse Systeme wie Stalinismus oder buddhistischen geprägte Staaten wie Myanmar unterdrücken auch ist nicht so stichhaltig:
    Diktaturen unterdrücken – egal welche behauptete Ideologie ihre Grundlage ist.

    und zumindest graduell erkenne ich durchaus Unterschiede zwischen monotheistischen Religionen die ein Wir-Die-Denken zementieren und zb explizit erzählen, wie Gott seinem auserwählten Volk den Auftrag gibt, sich ein land zu erobern und alle andersgläubigen zu töten oder dass Frauen weniger Wert seien etc., als eine polytheistische Religion, die zumindest grundsätzlich alle Götter akzeptieren kann. Und der kommunistische Grundgedanke, dass alle Menschen gleiche Rechte haben etc. ist nun schon was anderes, als die Nur-wer-an-uns-glaubt-wird-erlöst-Idee…

    Aber ja: bisher hat keine Religion oder Ideologie sich mit Ruhm bekleckert

    • Danke, @Cornelia Gliem – und ja, da bin ich durchaus bei Ihnen!

      Tatsächlich zeigen die empirischen Daten, dass monotheistische Religionen graduell stärker kooperativ und damit auch reproduktiv, aber eben auch ausgrenzend wirken. Sie erzeugen etwas stärkere Gemeinschaften als poly- oder nichttheistische Traditionen – im Guten wie im Schlechten. Entsprechend habe ich schon früh den Buddhismus einerseits dialogisch, aber eben auch wissenschaftlich gewürdigt, vgl.

      https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/der-buddhismus-als-gl-cksfall-f-r-die-evolutionsforschung-zur-religion/

      Das Argument der Anschlussfähigkeit von religiösen Traditionen wird immer wieder vorgebracht. So wird beispielsweise mit einigem Recht erwähnt, dass Buddha und Jesus keine politische Macht ausgeübt und nicht getötet hätten, wogegen dies von Krishna, Moses und Muhammad berichtet werde. Ob dies denn nicht bedeute, dass der Buddhismus und das Christentum friedlicher sein müssten als Hinduismus, Judentum oder Islam?

      Aus meiner Sicht geht das Argument jedoch auch in die andere Richtung: Wenn auch im Namen des Buddha und des Christus brutale Gewalt, Kriegs- und Kreuzzüge legitimiert werden konnten, so bedeutet dies m.E., dass uns keine Religion oder Weltanschauung durch bloße Zugehörigkeit “gut macht”, sondern dass uns jede in Verantwortung nimmt. Wer für die eigene religiöse oder auch nichtreligiöse Gruppe Überlegenheit beansprucht, muss sich dann auch an diesem Anspruch messen lassen. Hier verweise ich dann gerne auf die m.E. eindrucksvolle Ringparabel nach Gotthold Ephraim Lessing (1729 – 1781), wie sie u.a. Karl-Josef Kuschel in einem eigenen, beeindruckenden Buch (“Vom Streit zum Wettstreit der Religionen”) ausgedeutet hat.

  3. Michael Blume
    12.08.2024, 08:41 Uhr

    “Wenn ich ein Gott wär”

    Was soll dies anderes sein, als den Seinen Namen zu missbrauchen?

    • Bodo Wartke versetzt sich hier als bekennend humanistischer Mensch in eine religiöse Perspektive – und spricht also auch nicht von “dem”, sondern nur von “einem” Gott. Ich empfinde das als religiöser Mensch als sehr respektvoll. Und als sehr viel respektvoller als z.B. Ihre Verhöhnung unseres christlich-jüdischen Podcast-Gespräches in Lörrach als “Sabbatkränzchen”:

      https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/gegen-antisemitismus-fuer-juedisches-leben-in-loerrach-und-im-bibletunes-podcast/

      Ihnen einen guten und gerne dialogischen Wochenstart!

      • Michael Blume
        12.08.2024, 10:29 Uhr

        Ebenso! Wetter soll ja mitspielen und die schwülwarme Hitze heute Abend erstmal zu Ende gehen.
        Die 38 °C werden wir hier wohl nicht reißen, vielleicht war in ihrer Prognose die Oberflächentemperatur im wandelnden Schatten gemeint? Keine Ahnung, Schwamm drüber!
        Das Lied müsste ich mir gelegentlich mal anhören, oder wenigstens den Text lesen, wovor mir graut.
        Vom Bild ist mir aufgefallen, daß sich die Zeilenenden wohl immer reimen.
        Meinen Sie, weil es sich reimt müsse auch Wahrheit darin stecken?

        • @Quasselstrippe

          Ich halte den Gedichtreim für eine wichtige Kunstform, der nicht nur ästhetisch steigernd wirkt, sondern auch die Erinnerung fördert.

          Gleichwohl habe ich bei meinem Gedicht “Die Feuer des Hasses” das Reimschema bewusst durch schwierige Worte wie “Externalisierung” aufgebrochen, um den Schrecken der fossilen Realität nicht aufzuhübschen.

          https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/gedicht-die-feuer-des-hasses-als-video-text/

          Und, ja, darin geht es auch um die Klimakrise und deren Leugnung durch charakterlich schwache, oft feige und also feindselig-dualistische Fossilisten.

          • Michael Blume
            12.08.2024, 11:07 Uhr

            Habe mich auch mal im Reimen auf Schwäbisch versucht, was meinen Sie?

            Zwoi Dichter aussem Schwobaland
            hend sich einst reichlich spät
            Nochdem oin dritter selbsternannt
            en ehran Gräbern ommedräht

            Roima kenna, selten Kunst
            wenn se arg holpret schüttlet rät
            da Friedrich vo der Ruhebank
            em Malle Bua hättsch no nix gsait

            Woil käms vom Wälla no wärs Wunscht

          • Auch im Schwabenländle gibt’s moal Streit,
            Dualismus, der isch nemme weit.

            Feindselig sein, des isch koi Spaß,
            Querdenker steigern sich digital in Haß.

            Doch viele Schwoba, die send klug und weise,
            Lösat Konflikte uff dialogische Weise.

            Mit Herz und Verstand, des isch doch klar,
            gat’s besser und zamma, echt wunderbar.

            In Prosa durch Perplexity.ai:

            Der feindselige Dualismus beeinflusst die Arbeit von Dr. Michael Blume erheblich, insbesondere in seiner Rolle als Antisemitismusbeauftragter von Baden-Württemberg. Dieser Dualismus, der die Welt in extreme Gegensätze wie “Freund” und “Feind” unterteilt, bildet die Grundlage für viele Formen von gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit und politischem Extremismus, einschließlich Antisemitismus, Rassismus und Sexismus[1][2].

            Dr. Blume sieht sich in seiner Arbeit mit den Auswirkungen dieses Dualismus konfrontiert, da er regelmäßig mit Hass und Hetze konfrontiert wird, die aus solchen extremen Denkweisen resultieren. Diese Herausforderungen prägen seine Bemühungen, gegen Antisemitismus und verwandte Verschwörungsmythen vorzugehen. Er setzt sich dafür ein, diese dualistische Sichtweise zu überwinden, indem er den dialogischen Monismus fördert, der Vielfalt und das dialogische Zusammenleben betont[4].

            Blume nutzt seine Plattformen, um auf die Gefahren von Hass und Hetze aufmerksam zu machen und die Bedeutung von Toleranz und Verständnis zu betonen. Er arbeitet daran, Bildung und Aufklärung als Mittel gegen Antisemitismus und Extremismus zu nutzen, was auch die Förderung eines respektvollen Dialogs zwischen verschiedenen Gruppen einschließt[5][7].

            Citations:
            [1] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/die-hand-des-feindseligen-dualismus-was-antisemitismus-rassismus-und-sexismus-verbindet/
            [2] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/warum-dualistisch-der-bessere-begriff-als-manichaeisch-ist/
            [3] https://www.zvw.de/rems-murr-kreis/deutscher-lokaljournalistenpreis-michael-blume-%C3%BCber-anfeindungen-und-angriffe_arid-567056
            [4] https://worthaus.org/mediathek/monismus-und-dualismus-unser-leben-zwischen-liebe-und-freund-feind-denken-12-7-4/
            [5] https://stm.baden-wuerttemberg.de/fileadmin/redaktion/dateien/PDF/231109_StM_Zweiter_Bericht_Beauftragter_gegen_Antisemitismus_BW_2023.pdf
            [6] https://openreli.de/openreli-2024-friedfertig/
            [7] https://stm.baden-wuerttemberg.de/de/themen/beauftragter-gegen-antisemitismus

          • Michael Blume
            12.08.2024, 11:32 Uhr

            Dei Perplxi isch it gscheit
            entlastets denga dommer Leit
            herrgottmarot häts me gfreit
            wennde a oigens Roimle ghaitsch

          • Habe ich, @Quasselstrippe. Perplexity.ai kann viel, aber nicht reimen – schon gar nicht Schwäbisch. 🙂

            Wollen Sie sich jetzt nicht erst einmal Zeit für das dialogische Lesen und Hören nehmen, statt weitere Wut ins Internet zu kippen? Das bringt ja auch Sie selbst nicht weiter. Ich denke, das dürften Sie ja auch schon hin und wieder bemerkt haben.

          • Michael Blume
            12.08.2024, 11:41 Uhr

            Hab mal den Interpreten gegurgelt
            und vermute dasser hier schwurbelt

            Physikstudium abgebrochen
            Zertrümmerte er seine Knochen
            Beim Schneebrettlen gewiss mit Helm
            Was hats em bracht denkt sich der Schelm

            An Mozarts Rondo er versucht
            dem Reimen Sinn zu geben gält
            es Öde Antigone zu bemühen
            achtundachtzig Sprachen rühren

            Wenns achzigtausend Leuten gfällt
            wirds doch auch uns nicht so schwer fallen
            der Reimeslust hier nachzuspüren
            aufdass sich wer am Boden kugelt

  4. Den Kreuzrittern, denen kann man ihr gottlos/unvernünftiges Handeln im Sinne von “denn sie wissen nicht was sie tun” noch vergeben (so weit ich das beurteilen kann!), aber Du bist eine Schande für die Menschheit.

  5. Kabarettisten sind im Allgemeinen auch eine üble Sorte opportunistischer Populisten (ausser Didi Hallervorden!), denn aus den Fehlern und Schwächen des Systems etwas Lächerliches zu machen ist offensichtlich grundsätzlich nicht hilfreich.

  6. Eine Religion ist, wie ein Staat, ein kollektives Ich – es verhindert Kämpfe im Innern, und lässt die Leute Kräfte für einen Kampf nach Außen sammeln: Sie tauschen eine Million Kains, die alle einander 100 Jahre lang mit einem Stein die Schädel einschlagen, gegen 100 Jahre Frieden, die die Kains damit verbringen, Steine zu sammeln, einander am Leben zu lassen und Baby-Kains zu zeugen, sodass Sie am Ende zehn Millionen Kains bekommen, jeder mit hundert Steinen, die einander die Schädel einschlagen, und zwar alle am selben Dienstag um Viertel nach Zwölf.

    Das heißt, wir hoffen und beten entweder, dass unsere ganze Lebensspanne in die 100 Jahre Frieden fällt. Oder wir akzeptieren einfach, dass den Frosch aufzublasen, bis er platzt, eine ziemlich blöde Art des Ein- und Ausatmens ist, und gucken uns bei Kermit ab, wie der das eleganter hinkriegt.

    Staaten und Religionen werden von der Hypnose der Macht zusammengehalten – einem Kraftfeld, das unsere Egos unterdrückt und einem größeren, kollektiven unterordnet, das durch ein Alphatier erhalten wird. Im Staat ist das Alphatier körperlich präsent, in der Religion ist das eher so: „Na warte, bis Papa nach Hause kommt!“

    [Schnipp wegen Überlänge und Qualitätsproblemen. Dieser Blog ist keine Schmierwand. Danke. M.B.]

  7. @Michael 12.08. 23:04 / Perplexity.ai / Rousseau

    „…dass der Gesetzgeber, ähnlich wie ein religiöser Führer, die Menschen dazu bringen sollte, sich den Gesetzen des Staates zu unterwerfen, indem er göttliche Interventionen als Ursprung seiner Weisheit darstellt…“

    Was Autokraten in aller Welt die ganze Zeit versuchen.

    Gleich die alten Ägypter haben damit angefangen. Warum sich als Pharao nicht gleich zum Gott erklären? Hoffentlich, weil das heute keiner mehr glaubt.

    Besser ist doch die Legitimierung durch freie Wahlen. Verbunden mit einem öffentlichen Diskurs, der die Arbeit der gewählten Regierung begleitet. Entsprechend müssen Gesetze und Verwaltungsakte mit vernünftigen Argumenten erklärt werden.

    Und die gewählte Regierung muss dann auch das Ergebnis ihrer Politik verantworten, und es akzeptieren, wenn der Wähler nicht mehr wirklich einverstanden ist. Oder sich einfach nur frischen Wind wünscht.

    So sind dann auch Regierungswechsel ohne Gewalttätigkeiten praktikabel.

  8. Danke für diesen interessanten und engagierten Blogpost, @Michael Blume!

    Ich selbst gehöre keiner Religionsgemeinschaft, als wissenschaftlich denkender Mensch trete ich aber Religionen mit aufrichtigem Interesse und Respekt gegenüber. Ich sehe mich dabei eher als interessierten Beobachter, der nicht selbst aktiv teilnimmt. Ich möchte die Bedeutung von Religion für viele Menschen zu verstehen und wertzuschätzen.

    Da ich „nicht dazu gehöre“, wäre es ein leichtes, wenn ich mich zurücklehnte und von gehobener Warte aus auf das Unrecht zeigen würde, das im Namen von Religionen verübt wurde und verübt wird. Ich will betonen, dass es wichtig ist, auf Missstände und Unrecht hinzuweisen, aber wenn dies aus einer Überheblichkeit heraus geschieht, ist es ein Beispiel für vielleicht nicht bösartigen, aber zumindest problematischen Dualismus: dort die böse Religion, hier die „guten“ und aufgeklärten Atheisten.

    Ich habe mich immer bemüht, dieser „Versuchung“ zu widerstehen.

    Denn immer wieder haben religiöse Menschen mich überrascht, mich mit Fragen und Antworten konfrontiert, auf die ich in all meiner wissenschaftsnahen Skepsis nie gekommen wäre. Das waren in erster Linie Freunde, die einen Glauben leben, aber auch Menschen des öffentlichen Lebens.

    Ich habe kürzlich ein Erlebnis aufgeschrieben, das ich auf dem Kirchentag 1987 in Frankfurt hatte.

    Dort hatte der Theologe Wolfgang Huber, unter anderem Bischof der Evangelischen Kirche in Berlin-Brandenburg, einen Vortrag gehalten – zum Thema Versöhnung angesichts der Ermordung des Diplomaten Gerold von Braunmühl durch die „Rote-Armee-Fraktion“, ein Verbrechen, das 1987 noch ganz frisch im kollektiven Gedächtnis war.

    Es ging um das Thema Versöhnung, und dieser Vortrag klingt nach Jahrzehnten noch nach in mir.

    Ich zitiere aus dem Vortrag „Versöhnung beginnt, wo Verdrängung endet – Über den Weg zu Gerechtigkeit und Frieden“ vom 19. Juni 1987 (mit aufrichtigem Dank an die Organisatoren des Deutschen Evangelischen Kirchentages, die mir das Manuskript haben zukommen lassen):

    „Am 10. Oktober 1986 wird der Diplomat Gerold von Braunmühl in Bonn erschossen. Die ‘Rote-Armee-Fraktion’ bekennt sich zu der Tat. Vier Wochen später veröffentlichen die Brüder des Ermordeten einen Brief an die Mörder. Sie setzen sich mit den Motiven der Täter auseinander und versuchen, sie zur Umkehr zu bewegen. Später erklären sie ihren Dialogversuch so: ‘Die Adressaten dieses Briefes sind weder Dämonen noch Bestien, sondern einfach Mörder, also Menschen. Sie können noch erschrecken, zweifeln, sie können aufhören. Ob sie das allerdings tun, hängt auch davon ab, was andere tun und wie sie darauf reagieren’ Die Brüder Braunmühl setzen damit ein glaubwürdiges Zeichen für ein Gemeinwesen, das auf dem Dialog und der Bereitschaft zu gewaltfreier Veränderung aufgebaut ist.“

    Das sind einfach unerhörte und großartige Worte.

    Ja, das stimmt und es gehört leider zur traurigen Realität von Religionen, wenn, wie der Sänger Bodo Wartke es ausdrückt, „von selbsternannten Dienern Gottes auf Erden Kinder mißbraucht und mißhandelt werden…“

    Aber was in seinem Namen geschieht, das ist die Versöhnung, von der Wolfgang Huber so leidenschaftlich und empathisch gesprochen hat.

  9. ‚Nicht in Gottes Namen‘,

    Der Liedtext macht es sehr deutlich, dass das Negative auf dieser Welt nicht mit Gott in Verbindung zu bringen ist – es ist von Menschen gemacht.

    Wie oft fragen wir bei Schicksalsschlägen: „Wie konnte Gott das zulassen?“- Eine Antwort werden wir nicht bekommen.
    Der eine Gott, der soll dann doch aber bitte der Gott meiner Religion sein und nicht der Gott, der anderen Religionen – auch das funktioniert nicht.
    Der Gott der anderen Religionen ist derselbe Gott meiner Religion, meiner Konfession.

    ‚Nicht in Gottes Namen‘ ist, wie in dem Liedtext bedrückend beschrieben, einleuchtend nachzuvollziehen, aber ,in Gottes Namen‘ ist viel schwieriger zu beschreiben und noch schwieriger zu leben.

    Der pathologische oder feindliche Dualismus bei unterschiedlichen Religionen oder Ideologien ist, durch Medien verstärkt und verbreitet, das offensichtliche. Er hat sich in Kriegen und politischen Hassreden, Populismus, Rassismus, Sexismus, … manifestiert.
    Das friedliche Miteinander, der konstruktive Dialog auf Augenhöhe, die Kompromissfähigkeit und die Suche nach Lösungen sind leiser, sind unauffälliger und werden leider vom Krawall des feindlichen Dualismus übertönt, aber es gibt diesen dialogischen Monismus.
    Die ambivalente Gleichgültigkeit, das Verharren in der Komfortzone, die Selbstlüge: ‚es wird schon gut gehen‘, das Wegschauen – diese Haltung vieler Mitmenschen ist schwer zu fassen.

    Es muss uns gelingen (in Gottes Namen) gemeinsam etwas gegen die von Menschen gemachte Klimakrise zu tun, denn wir haben nur diesen einen Planeten.
    Dass wir nur eine Erde zum Leben haben, ist eine Tatsache und keine philosophische oder religiöse Betrachtung.

    • Vielen herzlichen Dank, @Elisabeth K.! Es ist sehr ermutigend zu sehen, dass die wesentlichen Unterschiede zwischen den drei kognitiven Grund-Weltanschauungen des egozentrischen Relativismus, des feindseligen Dualismus und des dialogischen Monismus von immer mehr Menschen – wie auch von den besseren KIen – längst verstanden werden. Das ist sehr ermutigend, Danke! 🙏📚🙌

      Die heutige Stuttgarter Zeitung ist voller Berichte über die längst tödliche Hitzewelle mit zahlreichen Bränden im Süden Europas, aktuell vor allem in Griechenland. Zugleich beobachtet Reiner Ruf auf S. 3 zum geplanten Aufbau des Wasserstoffnetzes m.E. zu Recht (S. 3):

      “Es liegt in der Logik des Kapitalismus, Risiken möglichst umfänglich auf den Staat abzuwälzen. Belastungen werden externalisiert, Gewinne internalisiert.”

      Genau darüber hatten wir ja u.a. in “Blume & Ince” bereits interdisziplinär und auch interreligiös (christlich-alevitisch) diskutiert:

      https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/blume-ince-23-externalisierung-in-oekonomie-und-psychologie/

      Wo immer möglich versuche ich auch, den m.E. deutlich besseren Begriff der Mitwelt aus der Dialogphilosophie stark zu machen. Perplexity.ai weiß dazu schon:

      Dr. Michael Blume bevorzugt den Begriff **Mitwelt** gegenüber **Umwelt**, weil er der Ansicht ist, dass der traditionelle Begriff der Umwelt eine dualistische Trennung zwischen Mensch und Welt suggeriert. Der Begriff “Umwelt” wird oft als etwas betrachtet, das vom Menschen getrennt und zur Ausbeutung freigegeben ist. Diese Sichtweise wird durch die historische Prägung des Begriffs durch Jakob Johann von Uexküll, einen Unterstützer Hitlers, zusätzlich verzerrt[3].

      Im Gegensatz dazu steht der Begriff “Mitwelt” für einen **monistischen Ansatz**, der die Natur als integralen Bestandteil eines gemeinsamen Lebensraums betrachtet, in dem Menschen und Natur miteinander verbunden sind. Dieser Ansatz betont die gegenseitige Abhängigkeit aller Lebewesen und Ökosysteme und fördert eine respektvollere und nachhaltigere Haltung gegenüber der Natur[3]. Dr. Blume sieht in der Mitwelt eine Möglichkeit, die Verantwortung des Menschen für die Natur zu internalisieren und eine harmonische Beziehung zwischen Mensch und Natur zu schaffen[3].

      Citations:
      [1] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/warum-der-sueddeutsche-gebirgsraum-besonders-stark-unter-der-klima-und-wasserkrise-leidet/
      [2] https://stm.baden-wuerttemberg.de/de/themen/beauftragter-gegen-antisemitismus
      [3] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/mitwelt-statt-umwelt-ki-bilder-mit-leonardo-ai/
      [4] https://twitter.com/BlumeEvolution/status/1814395068196987015
      [5] https://link.springer.com/chapter/10.1007/978-3-322-82545-2_7
      [6] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/solarpunk-ist-mehr-als-utopie-schon-heute-gegen-reaktanz-und-arroganz-leben/
      [7] https://de.wikipedia.org/wiki/Michael_Blume

      Noch einmal vielen lieben Dank fürs dialogisch-monistische Mitdiskutieren, liebe Elisabeth! 😊☕🙌

    • Liebe @Elisabeth K,

      ich finde, besser lässt sich die Herausforderung eines guten Lebens nicht auf den Punkt bringen – was auch immer „in Gottes Namen“ für Skeptiker wie mich bedeuten mag:

      „‚Nicht in Gottes Namen‘ ist, wie in dem Liedtext bedrückend beschrieben, einleuchtend nachzuvollziehen, aber ,in Gottes Namen‘ ist viel schwieriger zu beschreiben und noch schwieriger zu leben.“

      Danke dafür!

      • Lieber @Peter Gutsche,
        zunächst danke ich Dir für die Rückmeldung.

        Auch für mich als Christin gehört der Zweifel zum Glauben dazu.
        Ich konnte die Schwierigkeiten meines Lebens nicht einfach auf Gott externalisieren, die musste ich schon selbst bearbeiten. Und in Phasen der Schwierigkeiten ist der Zweifel immer spürbar. Rückblickend weiß ich, dass der Glaube mir Kraft gegeben hat.

        Glauben und Zwang passen überhaupt nicht zueinander und ein Rezept gibt es auch nicht.

        Herzliche Grüße

        • Vielen Dank, @Peter Gutsche & @Elisabeth K.!

          Ein Königsweg zur Förderung von Demokratie und Frieden, zur Abwendung der Vergiftung unserer Mitwelt und Mitmenschen besteht in der Solarpunk-Abwendung von den fossilen Gewaltenergien Öl und Gas sowie der Förderung von Erneuerbaren Friedensenergien.

          https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/die-deutschsprachige-solarpunk-bewegung-im-mastodon-fediversum/

          So schreibt nun auch der SPIEGEL in der aktuelle Ausgabe vom 10.8.2024 auf S. 69 zur Finanzierung der Huthi-Terrororganisation im Jemen:

          “Die Finanzierung deses hybriden Miliz-Apparats läuft nicht mehr einseitig aus Teheran. Nach Angaben hochrangiger irakischer Offizieller soll der damalige Premier Nouri al-Maliki vor einem Jahrzehnt Iran dafür Milliarden Dollar aus den kaum kontrollierten Öleinnahmen des Irak überlassen haben.”

          Gleichzeitig hat der Irak zivile Kontakte zu Israelis bei Todesstrafe (!) verboten. Und auch die deutsche Fregatte “Hessen” war im Einsatz, um Angriffe der Huthi aus dem völlig zerstörten Jemen auf Handelsschiffe abzuwehren. Es ist ein anhaltender Wahnsinn der Zerstörung von Mitmenschen und Mitwelt, den gerade auch wir Europäerinnen und Europäer weiterhin täglich mitfinanzieren. Wir verhalten uns “weird” und in vielen noch liberalen Demokratien gewinnen rechtsdualistische Weirdos an fossil finanzierter Macht.

          Würden wir wirklich Frieden, Entwicklung, auch das Abbremsen von Vertreibungen, Flucht und Migration wollen, so hätten wir alle hier anzusetzen.

          Danke für die so guten und wohltuenden Dialoge!

  10. @Elisabeth K 13.08. 07:26

    „Der Gott der anderen Religionen ist derselbe Gott meiner Religion, meiner Konfession.“

    Wenn man denn von dem Einen Gott erzählt, dann soll man ihn auch wirklich als den Einen anerkennen. Defakto also keine auch nur irgendwie zerstrittene Geisteswelt, sondern eine, die wirklich an einem Strang zieht.

    „‚Nicht in Gottes Namen‘ ist, wie in dem Liedtext bedrückend beschrieben, einleuchtend nachzuvollziehen, aber ,in Gottes Namen‘ ist viel schwieriger zu beschreiben und noch schwieriger zu leben. „

    Wir können doch letztlich nur gucken, was jetzt wirklich gebraucht wird. Und einfach nur hoffen, dass die Eine Geisteswelt auch mithilft. Weil es eben vielleicht nicht nur gut aussieht, sondern auch gut ist und damit tatsächlich auch geistige Unterstützung wirklich zu erwarten ist.

    „Dass wir nur eine Erde zum Leben haben, ist eine Tatsache und keine philosophische oder religiöse Betrachtung.“

    Genau das ist schon grundlegend genug, um geistige Unterstützung für diese Biosphäre wirklich erwarten zu dürfen.

    Sich irgendeinen Murks aus irgendwelchen Schriften oder von irgendwelchen Gurus zu leihen, und damit dann in Kriege zu ziehen, dürfte auch nicht wirklich geistige Unterstützung verdienen. Das sieht nicht nur übel aus, das kann auch nichts werden.

    Wir sind eben begrenzt, aber genug fähig, um zu gucken, was jetzt wirklich vernünftig wäre. Alles andere, jede Spekulation, was hier welche Götter auch immer angeblich fordern, hat doch überhaupt keine Grundlage, die sich vernünftig erfassen und schon gar nicht vernünftig umsetzen lässt.

  11. Hallo Herr Blume,

    ich frage mich, warum Sie derart häufig auf Zitate aus KI verwenden, sehr oft sogar um sich selber zu zitieren? Mir ist ihre Motivation dazu nicht klar, falls es dazu schon einen Artikel von Ihnen gibt, wäre ich für einen Link dankbar. Falls nicht, vielleicht wollen Sie das ja mal erläutern.

    Beste Grüße,
    Lars Behrens

    • Guten Morgen Herr Behrens,

      Danke für Ihre Frage!

      Ich halte KI-Anwendungen nicht nur für einen Ausbau bereits bestehender Digitalangebote, sondern für den Auftakt zu einer weiteren Medienrevolution hin zu AR (Augmented Reality) und gar VR (Virtual Reality). Gerade weil ich darin durchaus auch Gefahren – von Manipulation bis Botshit und Übertreibungsblasen – sehe, plädiere ich wie schon zuvor beim Internet für ein aktives, erprobendes Mitwirken. So sollten Menschen aktiv als “Gatekeeper” fungieren, verschiedene KI-Anwendungen testen, vergleichen, kritisch-konstruktiv diskutieren, etwa hier:

      https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/testvergleich-die-copilot-und-gemini-kien-zu-fossile-gewaltenergien-vs-erneuerbaren-friedensenergien/

      Dass sich KI-Ergebnisse durch den Einsatz von Namen deutlich verbessern, habe ich u.a. mit dem Sprachbild vom KI-Talmud bei der Orthodoxen Rabbinerkonferenz Deutschland (ORD) ausgeführt:

      https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/der-noahbund-fuer-frieden-und-mitwelt-vortrag-bei-der-orthodoxen-rabbinerkonferenz-deutschland-ord/

      Auch deswegen blogge ich gezielt konstruktiv und zitierend über m.E. bedeutende Namen wie hier Rabbi Sacks, sel. Ang., Hans Blumenberg, Jeanne Hersch, Charles Darwin, Antoinette Brown Blackwell u.v.m. Ich möchte dazu beitragen, dass möglichst viele wissensorientierte Namen im Netz und auch in KI-Antworten sachgerecht und würdig aufzufinden sind.

      Gleichwohl habe ich mich medienethisch entschieden, KI-Antwortmaschinen nicht zur Formulierung von Blogposts oder gar Artikel- und Buchtexten, sondern nur im Blog-Kommentarbereich aktiv einzusetzen, ihren Einsatz zudem stets transparent zu machen und die Rolle als Gatekeeper beim Einstellen und Freischalten von KI-Texten ernst zu nehmen.

      Ich freue mich, dass sich auch andere Diskutierende wie etwa @Elisabeth K. und @Peter Gutsche mit KI-Anwendungen hier entsprechend dialogisch einbringen. Und selbstverständlich sind dabei auch andere Namen erlaubt – ich ließ beispielsweise zuletzt auch die Hiob-Interpretation von Ernst Bloch (1885 – 1977) vortragen. Allerdings bitte ich bei allen KI-gestützten Drukos um eine inhaltliche Prüfung zum Einstellen bzw. Freischalten. Diese fällt naturgemäß bei Beiträgen je zum eigenen Namen leichter. Botshit gilt es m.E. zu vermeiden und ich nutze persönlich andere Namen auch nur dann, wenn ich die Richtigkeit der Textausgabe auch überprüfen kann.

      So habe ich gerade eben zu Ihrer Frage Perplexity.ai experimentell gepromptet: “Warum nutzt Dr. Michael Blume KI-Antwortmaschinen als Wissensquellen und erlaubt sogar KI-Klausuren?”

      Die Antwort stimmt wesentlich (mit einer Einschränkung, die ich unten ergänze), inklusive der Links:

      Dr. Michael Blume nutzt KI-Antwortmaschinen als Wissensquellen und erlaubt KI-Klausuren aus mehreren Gründen, die mit seiner Sicht auf die Rolle von Bildung und Technologie in der modernen Gesellschaft zusammenhängen.

      **Einsatz von KI in Bildung und Medienkompetenz**

      Dr. Blume betont die Bedeutung eines ganzheitlichen Bildungsansatzes, der Medienkompetenz einschließt. Er sieht in KI-Technologien eine Möglichkeit, das Bildungssystem zu modernisieren und zu bereichern. KI-Tutoren könnten beispielsweise helfen, Anwendungs- und Orientierungswissen zu vermitteln, was im heutigen digitalen Zeitalter von großer Bedeutung ist[1].

      **KI in Klausuren**

      Am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) hat Dr. Blume eine sogenannte “duale KI-Klausur” eingeführt, die traditionelle Prüfungsformen mit modernen Technologien kombiniert. Diese Klausurform integriert Gruppen- und Hausarbeiten mit KI-Tools, was den Studierenden helfen soll, sich besser auf die Anforderungen der heutigen Arbeitswelt vorzubereiten, in der digitale und soziale Kompetenzen zunehmend gefragt sind[3][5].

      **Kritisch-konstruktive Auseinandersetzung mit KI**

      Dr. Blume sieht die Nutzung von KI nicht nur als technologische Innovation, sondern als Teil einer größeren Medienrevolution, die das menschliche Selbstbewusstsein erweitert und verändert. Er plädiert für eine aktive und kritisch-konstruktive Auseinandersetzung mit KI-Technologien, um deren Potenziale voll auszuschöpfen und gleichzeitig die Kontrolle über die technologische Entwicklung zu behalten[1][2].

      Zusammengefasst nutzt Dr. Michael Blume KI-Antwortmaschinen und erlaubt KI-Klausuren, um die Bildung zu modernisieren, Medienkompetenz zu fördern und Studierende besser auf die digitale Zukunft vorzubereiten.

      Citations:
      [1] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/im-medien-dialog-mit-der-ki-drei-fragen-von-perplexity-ai-an-mich/
      [2] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/nach-perplexity-ai-dem-ki-festival-heilbronn-nun-auch-drei-ki-fragen-vom-bing-copilot/
      [3] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/die-erste-ki-quellcode-klausur-am-kit-karlsruhe-reflexionspapier/
      [4] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/files/2024-05-23-Blume_KIT_KI_QuellcodeKlausurBildungssysteme.pdf
      [5] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/blume-ince-20-ueber-die-ki-bildungsrevolution-und-die-khan-academy/
      [6] https://sueden.social/%40BlumeEvolution/112803570134137888

      Insgesamt finde ich diese Antwort sehr gut, allerdings geht es mir dabei keineswegs nur um Studierende. Immer mehr Schülerinnen und Schüler nutzen bereits jetzt KI-Anwendungen intensiv und auch außerhalb des Studiums – etwa in Beruf und Freizeit, in Religion und Politik – nehmen KI-Anwendungen rapide zu. Deswegen hoffe ich, auch über die Lehre hinaus gerade auch durch das Bloggen kleine Beiträge zur allgemeinen KI-Medienethik leisten zu können.

      Vielen Dank für Ihr Interesse, nutzen Sie gerne diesen Blog und machen Sie kritisch-konstruktiv auch im KI-Bereich mit! 🙂

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