Gegen Antisemitismus und Zukunftsangst – Vortrag in Schwäbisch Hall

Auf den Vortrag gestern Abend in Schwäbisch Hall hatte ich mich schon sehr gefreut, lautete die Einladung der evangelischen Erwachsenenbildung und des Bündnisses gegen Rechts(-Dualismus) doch auf “Antisemitismus und Zukunftsangst”. Hier hatten sich Engagierte wie Reinhold Klein bereits mit meinen Arbeiten befasst, waren er und weitere Aktive auch bereits in sozialen Fediversum-Medien statt antisozialen Konzernmedien tätig. Entsprechend musste im Brenzhaus nachgestuhlt werden es war für mich die erste Veranstaltung, die vor allem auf Mastodon berichtet und diskutiert wurde.
Ein Mastodon-Post von Reinhold Klein vom 11.03.2025 zum stark besuchten Vortrag in Schwäbisch Hall. Screenshot: Michael Blume
Entsprechend gerne hatte ich mir bereits intensive Gedanken zur Themenstellung Antisemitismus in der Lebens- und Weltzeit gemacht und ein Redeskript von immerhin 29 Seiten mit dem Titel “Auf welche Steine können wir bauen?” gefertigt. Vorgetragen hatte ich dann aber selbstverständlich wieder frei. Besonders freute ich mich, in der nachfolgenden Diskussion und Gesprächen über die Gefahren antisozialer Konzernmedien, über demokratischen Logos versus dualistischen Thymos, über Perry Rhodan sowie über den Schuster und Philosophen Jakob Böhme (1575 – 1624) befragt zu werden. Noch am gleichen Abend sowie am heutigen Tag meldeten sich mehrere Bürgerinnen und Bürger aus Schwäbisch Hall auf Mastodon an, nachdem sie etwa Facebook deinstalliert hatten – ein kleines Stück #UnplugTrump.
Hier finden Sie, falls Interesse besteht, das Redeskript “Auf welche Steine können wir bauen? Gegen Antisemitismus und Zukunftsangst – Gemeinsam für eine Kultur der Hoffnung” als pdf zum kosten- und barrierefreien Download:
Frontseite des Vortragsskriptes Schwäbisch Hall vom 11.03.2025. Text & Screenshot: Michael Blume
Die im Vortrag erwähnte, thymotisch-dualistische Rap- und Haka-Inszenierung “Jungs gegen Mädchen – Mädchen gegen Jungs” aus Bibi & Tina finden Sie hier:
Das ist einer der besten Vorträge, die ich von Ihnen gelesen habe. Leider fehlt mir die Live-Erfahrung. Auch hier gilt: Nichts ersetzt die Teilnahme an solchen Veranstaltungen, denn sie entwickeln eine eigene Dynamik. Man kommt mit anderen Anwesenden ins Gespräch und erhält auch dadurch andere Sichtweisen. Einen Druko zu schreiben, kann dies alles nicht bieten.
Sie haben mehrmals in diesem Vortrag von der Menschenwürde gesprochen. Nicht ohne Grund ist dieser Begriff Teil des Art. 1 GG.
Wenn Sie mir erlauben, dann will ich gerne zwei Begriffe miteinander in Verbindung bringen: Menschenwürde und Zukunftsangst.
Mir ist es aus gesundheitlichen Gründen nur sehr selten möglich, an solchen Veranstaltungen teilzunehmen. Dass ich diesen Druko schon so früh am Morgen – beim zweiten Tässle Kaffee – schreibe, hat auch mit meiner Erkrankung zu tun.
Womit wir bei der Menschenwürde sind. Diese gilt zwar als unantastbar. Es sind nicht Gruppen sondern einzelne Menschen, die Hilfsbedürftige etc. nicht menschenwürdig behandeln. Wer das einmal erlebt hat, ist manchmal mit der Angst vor der Zukunft konfrontiert.
Es kommt für mich nicht darauf an, welche Religion jemand hat oder ob er oder sie nicht religiös ist. Aus meiner Sicht lässt sich nie vom Verhalten einzelner Personen auf alle anderen schließen. Ich habe engagierte wunderbare Menschen auf einer Palliativstation erleben dürfen, die aus einem tiefen christlichen Glauben die Sterbenden und deren Angehörige begleitet haben Nichts hat mich in meinem Glauben so sehr gestärkt wie das Verhalten dieser Frauen. Das hilft in manchen Situationen.
Sie haben den Lauf der Welt – von Ägypten bis heute – sehr einprägsam geschildert. Darüber lohnt es sich nachzudenken.
Viel muss hier ungeschrieben bleiben, weil ich nicht immer eine dialogische Monistin sein kann. Allen, die auf dem Weg dorthin sind, wünsche ich vor allem eines: Gesundheit.
Vielen herzlichen Dank für Ihr Interesse und Ihre ermutigende Rückmeldung, @Marie H.
Es freut mich sehr, dass ich über das Fediversum Inhalte kostenfrei zur Verfügung stellen kann. Im Verlaufe der kommenden Woche sollten auch eine neue Folge von “Blume & Ince” und von “Verschwörungsfragen” mit Prof.in Barbara Traub online gehen.
Klar muss ich jedoch immer auch inhaltliche Abstriche machen – aus diesem Vortrag habe ich beispielsweise die Schriftrichtungen und Medienpsychologie je der semitischen und jafetitischen Alphabete herausgelassen:
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/sind-die-usa-noch-eine-demokratie-und-warum-ist-das-ein-griechischer-begriff/
Auch Artikel 54.1 unseres Grundgesetzes habe ich schweren Herzens rausgelassen, obwohl er das Mindestalter für die Bundespräsidentschaft auf – ja, genau vierzig Jahre festlegt!
(1) Der Bundespräsident wird ohne Aussprache von der Bundesversammlung gewählt. Wählbar ist jeder Deutsche, der das Wahlrecht zum Bundestage besitzt und das vierzigste Lebensjahr vollendet hat.
https://www.gesetze-im-internet.de/gg/art_54.html
Doch gerade wenn ich versuche, die größeren Zusammenhänge aufzuzeigen, muss ich leider immer wieder auf Details verzichten.
Der demografische Zusammenbruch unseres Gesundheits- und Pflegesystems macht mir derzeit besonders große Sorgen. Schon jetzt verschlechtert sich die Versorgung und gleichzeitig explodieren die Defizite der Kassen. Eine erste Pflegekasse musste gerade schon “gerettet” werden.
Die bizarre Bündnis- und Zollpolitik von Donald Trump führt nicht nur die verfallende Großmacht selbst in eine Rezession, eine #Trumpcession. Auch davor hatten der BWL-Prof. Ince & ich ja gewarnt – der wissenschaftliche Konsens dazu war ja völlig klar und wurde, wird leider ignoriert.
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/blume-ince-33-der-prof-wird-40-und-trump-glaubt-an-die-zoelle-des-william-mckinley/
Und schließlich ist da auch noch die globale Erhitzung, die sich auch in 2025 beschleunigt fortsetzt. Ich rechne schon jetzt mit einem in jeder Hinsicht “heißen Sommer” 2025 und möchte gerne den unglaublich eindrucks-, gegen Ende aber auch hoffnungsvollen Vortrag von Prof. Harald Lesch im Dezember in Stuttgart empfehlen:
https://digitalcourage.video/w/5PanLu4dqKtEFdorrKnYdY
Kurz: Ich leiste gemeinsam mit meinem Team, so viel überhaupt geht – auch weit über die Arbeitszeiten hinaus. Das Interesse und die konstruktiven Beiträge durch Sie und so viele, vorgestern gerade auch in Schwäbisch Hall, lassen mich weiter hoffen, dass wir Menschen trotz all unserer Fehler und Schwächen lernen können. Dennoch.
Danke für Ihre Antwort.
Ich freue mich schon mal auf “Blume und Ince” und auch auf die “Verschwörungsfragen”.
Was das Pflegesystem betrifft, bin ich aufgrund meiner Erfahrungen in der Vergangenheit der Meinung, dass es hier sehr, sehr schwierig ist, Lösungen zu finden. Niemand gibt pflegebedürftige Angehörige gerne in eine Pflegeeinrichtung. Sowohl eine solche Entscheidung als auch die häusliche Pflege führen oftmals bei den Pflegenden zu großer psychischer Belastung. Das spricht selten jemand offen aus. Die finanzielle Komponente bereitet vielen Menschen ebenfalls Sorgen.
Dem heißen Sommer sehe ich auch nicht begeistert entgegen. Hitze belastet zusätzlich und schränkt die meisten der mir noch verbliebenen Aktivitäten weiter ein. Da nicht die Hoffnung zu verlieren, kostet Kraft.
Herausforderungen werden es mehr und mehr. Als Einzelne kann ich nur wenig tun – die große Politik bestimmen andere. Ihren abschließenden Worten “…dass wir Menschen trotz all unserer Fehler und Schwächen lernen können.” kann ich nur zustimmen.
Lieben Dank, @Marie H.
Habe heute Morgen auf Mastodon neue Temperaturdaten vom 8. bis 12. März 2025 aus der Arktis repostet: Es ist schon jetzt viel zu warm.
https://fediscience.org/@Ruth_Mottram/114154204817045581
In den deutschen Medien überwiegt dazu immer noch verlegenes Schweigen.
Für mich fühlt es sich schon seltsam an, dass ich nun seit den Beobachtungen 2015 auf die Klimakrise als Wasserkrise, auf Hitzemord-Gewalt & die Folgen der Demografie hinweise, wogegen sich große Teile der Medien gerade auch im letzten Wahlkampf davon verabschiedeten.
Und dann pampen mich einige reaktante Trolle (meistens ältere Männer) hier auch noch ständig an, weil sie Dialog und Wissenschaft nie verinnerlicht haben. Nun ja, ich moderiere jetzt eben strenger.
Gerade auch der aktuelle Vortrag für Schwäbisch Hall hat mich enorm viel Arbeit und Zeit bis über Mitternacht gekostet. Ich werde wohl darüber nachdenken müssen, wie ich mir die Kraft in den kommenden Monaten einteile.
Ihnen Dank für die konstruktive Begleitung!
Die Wurzel vieler Verbrechen gegen die Menschlichkeit ist magisches Denken – der Glaube, das Hitlers aus dem Nichts kommen und der Frieden von allein bleibt. Wir sind alle 6000 Jahre alt und haben unzählige Leben gelebt – wir können so naiv bleiben, wenn wir wollen, aber unsere Waffen werden mächtiger. Wir sind das Baby, das vom Hochstuhl aufs Fahrrad ins Auto ins Flugzeug ins Raumschiff versetzt wird, nach einem Zeitplan, der sich nicht um unsere Entwicklung schert. Das Baby crasht jedes davon nach dem gleichen Schema F, aber jedes Mal mit mehr Aua.
Leute, noch mehr Weite der Zeit, und der Zeit platzt der Kragen, weil ihr nicht ihre Kragenweite seid.
Das Böse zahlt sich heute aus, das Gute in zehn Jahren, doch um in zehn Jahren noch zu leben, müssen Sie 3650 mal das Heute überleben. Wenn Sie keine Instanz haben, die das Böse so klein hält, dass Sie mit der netten Tour besser fahren, bringt Sie das Gute um. Dann müssen Sie der Böseste der Bösen sein, und der freie Wettbewerb perfektioniert die Bösen zu Dämonen der Hölle. Glauben Sie, Musk ist so scharf darauf, Musk zu sein? Der Mann ist Verbitterung und Selbsthass pur.
Deswegen die Konzepte von Ragnarök und Apokalypse als Krieg im Himmel, deswegen ertragen wir sogar Tyrannen, denn sie sind besser als nichts. Deswegen sind Gottesstaaten scheiße, weil sich da die Willkür der Mächtigen hinter einem Thron verstecken kann, der zu mächtig ist, ihm zu widersprechen und zu ohnmächtig, ihnen zu widersprechen. Wir brauchen was Irdisches, für das wir selbst die Verantwortung tragen, ein Gesetz, für dessen Fehler wir alle gerade stehen, das uns zu dem macht, was wir gern wären, aber nicht sein können. Nicht, wenn wir ohne dieses Gesetz durch den Tag kommen müssen.
[Wegen Überlänge und unangemessener Sprache ab hier gekürzt, M.B.]
Danke, @Paul S
Ihr wie immer sehr ausgreifend assoziierender Kommentar eröffnet mir immerhin die Möglichkeit, auf Basis früherer Texte durch Felo.ai mit Claude 3.7 Sonnet einmal eine Unterscheidung von Magischem Denken, Spiritualität und Religiosität vorzunehmen:
# Dr. Michael Blumes Beschreibungen von Magischem Denken, Spiritualität und Religiosität
Dr. Michael Blume, Religions- und Politikwissenschaftler sowie Beauftragter gegen Antisemitismus in Baden-Württemberg, hat in seiner Forschung und seinen Publikationen verschiedene Perspektiven zu Magischem Denken, Spiritualität und Religiosität entwickelt.
## Religiosität
Nach Dr. Blume ist Religiosität evolutionär entstanden und hat sich als nützlich für das menschliche Überleben erwiesen. Er folgt dabei der Definition von Charles Darwin, der Religiosität als “Glauben an höhere Wesen” oder “übernatürliche Akteure” (supernatural agents) beschrieb[18][19]. Diese Definition umfasst den Glauben an Ahnen, Geister, Gottheiten, Engel und andere überempirische Wesenheiten[19].
Blume betont, dass Religiosität auf bestimmten Gehirnmodulen aufbaut und neurobiologische Grundlagen hat[1][17]. Er erklärt: “Wenn wir uns zueinander verhalten als Menschen, ist das soziales Verhalten. Wenn wir uns aber gegen Wesenheiten verhalten, an die wir glauben können, Ahnen, Geister, Gottheiten, Aliens, Engel, dann ist das religiöses Verhalten”[18].
Wichtig ist für Blume die Erkenntnis, dass Religiosität nicht auf ein einzelnes “Gottmodul” im Gehirn zurückzuführen ist: “Es ist absolut so, dass man nicht sagen kann, also es gibt ein Gottmodul oder Gottesknopf im Gehirn. […] Heutige Forscherinnen und Forscher sehen eben ganz klar, dass völlig unterschiedliche Gehirnbereiche dabei aktiv sind”[1].
## Spiritualität
Spiritualität unterscheidet Blume klar von Religiosität. Er geht davon aus, dass “Religiosität und Spiritualität auf verschiedenen Gehirnmodulen aufbauen und entsprechend ‘getrennt’ auftreten können – so etwa bei spirituellen Humanisten -, sich aber in der individuellen und kulturellen Realität von Menschen auch regelmäßig ‘bündeln'”[17].
Bei spirituellen Erlebnissen wird laut Blume in einem anderen Bereich des Gehirns eine erhöhte Aktivität gemessen als bei religiösen Praktiken[1]. Während Religiosität mit dem Glauben an übernatürliche Akteure verbunden ist, bezieht sich Spiritualität mehr auf persönliche, transzendente Erfahrungen.
Blume verweist auf die zunehmende Popularität des Begriffs Spiritualität in modernen Gesellschaften: “Noch so vor 30/40 Jahren assoziierte dieser Begriff noch so ein altertümliches, vielleicht an Nonnen, die in weltabgeschiedenen Klöstern den Rosenkranz beten – wogegen momentan der Begriff Spiritualität sehr populär geworden ist”[21].
## Magisches Denken
Magisches Denken beschreibt Blume als den Glauben an empirisch nicht nachweisbare Zusammenhänge[19]. Es kommt sowohl in religiösen wie nichtreligiösen Kontexten vor, beispielsweise in Homöopathie oder Astrologie[19].
In der Diskussion um das Buch “Magisches Denken” behandelt Blume dieses Phänomen ausführlicher[3][6]. Er sieht magisches Denken als eine grundlegende kognitive Tendenz des Menschen, kausale Zusammenhänge zu konstruieren, auch wenn diese empirisch nicht belegt sind.
Blume warnt vor den Gefahren des magischen Denkens, wenn es in Form von Verschwörungsmythen auftritt: “Leider nehmen das viele Menschen als selbstverständlich war, und glauben, dass die Dinge schon von alleine gut werden. Das ist aber magisches Denken”[3].
## Zusammenhänge und Unterschiede
Dr. Blume betont, dass diese drei Phänomene zwar verwandt, aber unterschiedlich sind:
1. **Religiosität** bezieht sich auf den Glauben an übernatürliche Akteure und die damit verbundenen Praktiken.
2. **Spiritualität** kann unabhängig von Religiosität existieren und bezieht sich auf transzendente Erfahrungen.
3. **Magisches Denken** ist eine kognitive Tendenz, die sowohl in religiösen als auch nichtreligiösen Kontexten vorkommt.
Blume sieht diese Phänomene aus evolutionsbiologischer Perspektive und betont, dass sie sich als nützlich für das menschliche Überleben erwiesen haben. Er bezeichnet Spiritualität und Frömmigkeit sogar als “segensreiche Produkte der Evolution”[20].
Insgesamt vertritt Dr. Michael Blume einen interdisziplinären Ansatz, der Erkenntnisse aus Religionswissenschaft, Hirnforschung und Evolutionsbiologie verbindet, um diese grundlegenden menschlichen Phänomene zu verstehen und zu erklären.
[1] https://www.deutschlandfunk.de/religiositaet-hirnforscher-und-theologen-auf-der-suche-nach-100.html
[2] http://www.blume-religionswissenschaft.de/
[3] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/die-digitale-diskursverschiebung-von-der-einsamkeit-zur-dauer-wut/
[4] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/evolution-der-religion-kompakt-geht-das/
[5] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/die-definition-von-religion/
[6] https://www.kockuvonstuckrad.com/publications/
[7] https://www.studienstiftung.de/portraets-interviews/michael-blume-wir-brauchen-wieder-einen-bildungsbegriff-der-sich-seiner-juedischen-christlichen-und-humanistischen-wurzeln-bewusst-ist
[8] https://www.iclrs.org/blurb/michael-blume/
[9] https://refubium.fu-berlin.de/bitstream/handle/fub188/42235/978-3-447-11509-4_Kostenloser%20Open%20Access-Download.pdf?sequence=1&isAllowed=y
[10] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/die-natur-des-glaubens-aus-sicht-der-bing-copilot-ki/
[11] https://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/arch-inf/article/view/18192/11993
[12] http://www.blume-religionswissenschaft.de/reli_hirnf.html
[13] https://de.wikipedia.org/wiki/Michael_Blume
[14] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/geschichte-reimt-sich-der-moses-exodus-die-ddr-und-der-faschismus/
[15] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/english-translation-of-my-state-parliament-speech-against-antisemitism-on-november-9th-2023/
[16] https://www.uni-muenster.de/ZIT/Aktuelles/2016/20160513_workshop_blume.html
[17] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/mystik-spiritualitaet-interdisziplinaerer-perspektive-ein-neues-buch-eine-neue-kategorie/
[18] https://www.deutschlandfunk.de/religion-warum-menschen-glauben-100.html
[19] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/bernat-rliche-bzw-berempirische-akteure/
[20] https://www.br.de/radio/bayern2/sendungen/radiowissen/ethik-und-philosophie/spiritualitaet-120~attachment.pdf?
[21] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/spiritualit-t-im-blick-der-wissenschaften/
[22] https://www.researchgate.net/publication/225951579_Cognitive_Foundations_of_Religiosity
[23] https://www.boell-bw.de/de/2022/12/05/dr-michael-blume-gegenstrategien-von-seiten-der-politik-und-den-institutionen
[24] https://whyevolutionistrue.com/2012/08/16/atran-and-the-wilsons-vs-the-rest-of-us-the-chronicle-writes-on-religion-wars/
[25] https://relilab.org/michael-blume-hat-religion-zukunft/
[26] https://www.researchgate.net/publication/225244733_AuthoritarianismReligiousness_and_Conservatism_Is_Obedience_to_Authority_the_Explanation_for_Their_Clustering_Universality_and_Evolution
[27] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/religionspsychologie-seminar-uni-koeln-ss2015/
[28] https://www.prosocial.world/people/michael-blume
[29] https://www.herder.de/hk/hefte/archiv/2016/7-2016/angstgetrieben-warum-verschwoerungstheorien-heute-so-populaer-sind/
[30] https://www.zeit.de/autoren/B/Michael_Blume/index
[31] https://kuscholarworks.ku.edu/server/api/core/bitstreams/1cb9bc66-56e4-456f-9d40-661505c295ce/content
[32] https://bghistorian.hypotheses.org/1727
[33] http://www.blume-religionswissenschaft.de/evol.html
[34] https://trott-war.de/im-gespraech-mit-dem-antisemitismusbeauftragten-dr-michael-blume/
[35] https://scholar.sun.ac.za/bitstream/handle/10019.1/79961/roux_destructive_2013.pdf?isAllowed=y&sequence=1
[36] https://k-larevue.com/en/michael-blume-there-are-around-20-latent-anti-semites-and-5-active-anti-semites-in-germany/
[37] https://relilab.org/dr-michael-blume-religionen-gewalt-im-blick-der-religionswissenschaft/
[38] https://www.herder.de/autoren/b/michael-blume/
[39] https://groups.io/g/waldorf-critics/topic/interview_with_ansgar_martins/78808549
[40] https://www.deutschlandfunk.de/verschwoerungsmythen-das-boese-in-uns-selbst-100.html
[41] https://www.uni-muenster.de/ZIT/Veranstaltungen/raumzeit_blume.html
[42] https://open.bu.edu/server/api/core/bitstreams/523a532d-75b4-4baa-a6d8-8db7c5e58d07/content
[43] https://sueden.social/@BlumeEvolution
[44] https://stm.baden-wuerttemberg.de/de/themen/beauftragter-gegen-antisemitismus
[45] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/author/blume/
Zur Zeit:
Buchempfehlung – Michaela Krützen “Zeitverschwendung”!
Besonders das dritte Kapitel mit Jeff Bridges ist zu empfehlen. Eine Reflektion über Sinn und Widersinn von Arbeit.
Das Kooperationsparadoxon sei hier genannt. Tausch/Kauf ist eine Kooperationsveranstaltung. Wir bewegen uns also im System. Wir können also, wenn wir Geld verdienen wollen/ müssen nur systembedingt verhalten. Wollen wir nich kriminell werden. Somit, Jeckenburger, kooperieren wir uns an die Kippunkte des Erdsystems. Wir sind dazu verdammt.
Sie haben mit dem Konsumverzicht absolut recht. Das Kooperationsparadoxon ist das theoretisch-praktische Fundament.
Wir müssen konsumieren, um der kaufmännischen Bilanz gerecht zu werden.
Immer schneller.
Michaela Krützen steht auf…
Vielen Dank für Ihren Buchtipp und die inhaltlichen Hinweise, @Mussi 🙏
Mich besorgt durchaus, dass auch wirtschaftswissenschaftlich völlig gesicherte Erkenntnisse zum Einfluss der Demografie auf das Wirtschaftswachstum und die Nachfrage von großen Teilen der Öffentlichkeit, Medien und Politik noch immer ignoriert werden. Dabei gibt es mit Japan doch das Beispiel eines traditionalen Landes mit hohem Wohlstand, HighTech-Industrie, zahlreichen Atomkraftwerken und langer Ablehnung von Zuwanderung, an dem sich klar erkennen lässt: Bei schrumpfender Bevölkerung erlahmt logischerweise auch das Arbeitskräftepotential sowie die Binnennachfrage und damit jedes Wirtschaftswachstum. Der lange Ausweg von Japan und auch Deutschland, überschüssige Güter dann eben in die ganze Welt zu exportieren, bricht aufgrund des weltweiten Geburtenrückgangs und zunehmender Abschottungen ebenfalls zusammen.
Die schnell steigende Produktivität ist dabei doch eigentlich eine überaus erfreuliche Sache und könnte die Grundlage dafür bieten, vom bisherigen, linear wachstumsorientierten Wirtschaften auf ein dialogisch-regeneratives Wirtschaftssystem umzustellen: Was ist im Leben der Menschen anstelle von Güter-Überfluss wirklich wichtig (Wohnen, Gesundheit, Bildung, Zeit), wie schaffen wir die schnellere Umstellung auf erneuerbare Friedensenergien, wie können wir Familien, Sinnerfahrungen und Gemeinschaften wieder stärken? Es betrübt mich schon, dass auch in meiner Partei, der CDU, das Thema noch kaum diskutiert, sondern das “C” oft als “Capital” gelesen wird. Ich habe noch eine kleine Hoffnung, dass die Konfrontation mit den Demografie- und Klima-Realitäten schon dieses Sommers vielleicht zu einer breiteren Debatte und Reflexion führen wird.
Dankbar möchte ich dabei einen Gastblogpost von Elisabeth Krüger zu Migration und Wohnungsmarkt erwähnen – denn neben bereits schrumpfenden Gebieten mit wachsenden Leerständen gibt es in Deutschland auch weiterhin Arche-Regionen mit Wohnungsmangel:
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/migration-wohnungsmarkt-ein-gastblogpost-von-elisabeth-krueger/
Hier einmal eine knappe Zusammenfassung der demografischen und wirtschaftlichen Entwicklung in Japan seit den 1970er Jahren durch die japanische KI Felo.ai mit Claude 3.7 Sonnet:
# Die Auswirkungen der demografischen Geburtenimplosion auf die wirtschaftliche Entwicklung Japans seit den 1970er Jahren
Die demografische Geburtenimplosion Japans hat tiefgreifende Auswirkungen auf die wirtschaftliche Entwicklung des Landes gehabt. Diese Entwicklung lässt sich deutlich in Jahrzehnten darstellen, wobei jede Periode ihre eigenen wirtschaftlichen Herausforderungen und Anpassungen aufweist.
## 1970er Jahre: Beginn der demografischen Wende
In den 1970er Jahren begann Japans demografische Transformation mit einem deutlichen Rückgang der Geburtenrate. Die Gesamtfruchtbarkeitsrate, die 1950 noch bei 5,1 und 1947 bei 4,5 lag, sank bis Ende der 1970er Jahre unter den Reproduktionswert von 2,1[9]. Diese Entwicklung wurde durch mehrere Faktoren begünstigt:
– Die Legalisierung von Abtreibungen im Jahr 1948 und nationale Kampagnen zur Familienplanung[9]
– Steigende Bildungs- und Berufschancen für Frauen[29]
– Veränderungen in den gesellschaftlichen Normen bezüglich Ehe und Familie[36]
Wirtschaftlich befand sich Japan in dieser Zeit noch in einer Phase des Hochwachstums, obwohl die Ölkrise 1973/74 das Land in eine tiefe Rezession stürzte und die hohe Abhängigkeit von internationalen Rahmenbedingungen deutlich machte[2]. Das Wirtschaftswachstum verlangsamte sich von zweistelligen Raten auf moderatere 4,4% im Durchschnitt der 1970er Jahre[5][12]. Die demografischen Veränderungen hatten in dieser Phase noch keine unmittelbaren negativen Auswirkungen auf die Wirtschaft, da die Bevölkerung insgesamt noch wuchs und die Alterung noch nicht fortgeschritten war.
## 1980er Jahre: Wirtschaftlicher Höhepunkt trotz demografischer Warnsignale
In den 1980er Jahren setzte sich der Geburtenrückgang fort, während Japan gleichzeitig seinen wirtschaftlichen Höhepunkt erreichte. Die demografischen Warnsignale wurden jedoch zunehmend sichtbar:
– Die Gesamtfruchtbarkeitsrate sank weiter, was langfristig zu einer Schrumpfung der Erwerbsbevölkerung führen würde
– Das Durchschnittsalter der Arbeitskräfte begann zu steigen[7]
– Die japanische Arbeitslosenquote erreichte im Mai 1988 ihren höchsten Stand seit 1953[6]
Wirtschaftlich erlebte Japan in den 1980er Jahren eine Blasenökonomie mit starkem Wachstum. Das durchschnittliche BIP-Wachstum lag bei 4,3%[5]. Japanische Unternehmen reagierten auf die sich abzeichnenden demografischen Herausforderungen, indem sie das Rentenalter von 55 auf 65 Jahre erhöhten[13][28]. Diese Maßnahmen halfen, den Arbeitskräftemangel vorübergehend zu mildern.
Die Alterung der Bevölkerung begann bereits in dieser Zeit, den Realzins in Japan zu beeinflussen. Laut Studien erklärt die Alterung der Arbeitskräfte etwa 40% des Rückgangs des Realzinses zwischen den 1980er und 2000er Jahren[1][7].
## 1990er Jahre: Die “Verlorene Dekade” und demografische Realität
Die 1990er Jahre markierten einen Wendepunkt in Japans Wirtschaftsgeschichte, als die demografischen Herausforderungen mit wirtschaftlichen Problemen zusammentrafen:
– 1989 sank die Geburtenrate auf einen neuen Tiefstand von 1,57 Kindern pro Frau, was als “1.57-Schock” bekannt wurde und mediale Aufmerksamkeit erregte[39]
– Der Anteil der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter erreichte 1991-93 mit knapp 70% seinen Höhepunkt und begann danach zu sinken[44]
– Die Regierung begann, Familienpolitik und -programme zu initiieren und auszubauen[39]
Wirtschaftlich erlebte Japan in den 1990er Jahren eine schwere Krise nach dem Platzen der Vermögens- und Immobilienblase. Das durchschnittliche BIP-Wachstum sank auf nur 1,3%[5][23]. Diese Periode wurde als “Verlorene Dekade” bekannt[23][25]. Die demografischen Faktoren verschärften die wirtschaftlichen Probleme:
– Der Rückgang der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter belastete das Wirtschaftswachstum[12]
– Die Alterung der Bevölkerung erhöhte den Druck auf die Sozialversicherungssysteme[3]
– Die Politik der 1990er Jahre führte zu einer Verlagerung der finanziellen Belastung auf zukünftige Generationen[6]
Die Regierung reagierte mit fiskal- und geldpolitischen Impulsen, konnte aber die Binnenwirtschaft nicht nachhaltig beleben[19]. Japan rutschte gegen Ende des Jahrzehnts in eine Deflation ab[19][37].
## 2000er Jahre: Anpassung an die schrumpfende Bevölkerung
In den 2000er Jahren wurde die demografische Krise Japans immer offensichtlicher:
– Die Gesamtbevölkerung erreichte 2008 mit etwa 128 Millionen ihren Höchststand und begann danach zu sinken[16][27]
– Die Gesamtfruchtbarkeitsrate schwankte zwischen 1,3 und 1,4 Kindern pro Frau[39]
– Der Anteil älterer Menschen (65+) an der Gesamtbevölkerung stieg weiter an[3]
Wirtschaftlich erholte sich Japan nur langsam von der Krise der 1990er Jahre. Das Wirtschaftswachstum blieb mit durchschnittlich 0,2% bis 0,4% pro Jahrzehnt niedrig[12]. Die demografischen Auswirkungen wurden deutlicher:
– Der negative Beitrag des Arbeitskräfteinputs senkte die Wirtschaftswachstumsrate um 0,7 bis 0,9 Prozentpunkte[12]
– Die Alterung der Bevölkerung führte zu steigenden Sozialversicherungskosten[24]
– Japan wurde zunehmend exportabhängig, da die Binnennachfrage aufgrund der alternden Bevölkerung schwach blieb[25]
Die Regierung reagierte mit weiteren Maßnahmen zur Förderung der Geburtenrate und zur Unterstützung von Familien, jedoch ohne durchschlagenden Erfolg[39]. Die Zahl der Teilzeitbeschäftigten stieg von 20% Anfang der 1990er Jahre auf über 30% im Jahr 2009[25].
## 2010er Jahre: Verschärfung der demografischen Krise
In den 2010er Jahren verschärfte sich die demografische Krise Japans weiter:
– Die Bevölkerung schrumpfte kontinuierlich, mit einem Rückgang von fast einer Million Menschen zwischen 2010 und 2015[27]
– Der Anteil der über 65-Jährigen stieg auf knapp 30% der Gesamtbevölkerung[21][29]
– Die Geburtenrate sank weiter auf 1,2 im Jahr 2022[9][33]
Wirtschaftlich führte dies zu anhaltenden Herausforderungen:
– Das Arbeitskräfteangebot ging weiter zurück, was zu akuten Arbeitskräftemängeln in allen Sektoren führte[18]
– Die Sozialversicherungskosten stiegen auf 37,7 Billionen Yen (253 Milliarden USD) im Fiskaljahr 2024, ein Anstieg von fast 20% in nur einem Jahrzehnt[24]
– Das nominale BIP Japans fiel von 5,33 Billionen USD im Jahr 1995 auf 4,21 Billionen USD im Jahr 2023[23]
– Die Reallöhne sanken um etwa 11%[23]
Die Regierung reagierte mit verschiedenen Maßnahmen:
– Erhöhung des Rentenalters und Förderung der Beschäftigung älterer Arbeitnehmer[28]
– Verstärkte Bemühungen, mehr Frauen in den Arbeitsmarkt zu integrieren[22][28]
– Schrittweise Öffnung für ausländische Arbeitskräfte, obwohl deren Anteil mit etwa 2% der Gesamtbevölkerung noch gering blieb[27]
– Investitionen in Automatisierung und Robotik, um den Arbeitskräftemangel auszugleichen[18][35]
## Langfristige wirtschaftliche Auswirkungen
Die demografische Geburtenimplosion hat mehrere langfristige wirtschaftliche Auswirkungen auf Japan gehabt:
1. **Verlangsamtes Wirtschaftswachstum**: Der Rückgang der Erwerbsbevölkerung hat das Potenzialwachstum Japans deutlich reduziert. Das jährliche Wachstum sank von 10% in den 1960er Jahren auf etwa 1% in den 2000er und 2010er Jahren[5][12][17].
2. **Veränderung der Arbeitsmarktstruktur**: Japan hat mit einer zunehmenden Alterung der Arbeitskräfte und einem steigenden Anteil von Teilzeitbeschäftigten zu kämpfen[4][25]. Der Anteil älterer Menschen (65+) an der Gesamtarbeitskraft stieg auf 13,4% im Jahr 2023[43].
3. **Steigende Sozialausgaben**: Die Kosten für Renten, Gesundheitsversorgung und Langzeitpflege sind erheblich gestiegen und belasten die öffentlichen Finanzen[3][24]. Dies hat zu einer der höchsten öffentlichen Verschuldungsquoten der Welt geführt[26].
4. **Deflationärer Druck**: Die alternde Bevölkerung hat zu einem anhaltenden deflationären Druck beigetragen, da die Binnennachfrage schwach blieb und der natürliche Zinssatz in den negativen Bereich fiel[26][37].
5. **Regionale Ungleichgewichte**: Die Bevölkerungsabnahme und Alterung sind in ländlichen Gebieten besonders ausgeprägt, was zu “vom Aussterben bedrohten Orten” führt und regionale wirtschaftliche Ungleichgewichte verstärkt[16][31].
6. **Innovationsdruck**: Die demografische Krise hat Japan dazu gezwungen, in Automatisierung, Robotik und künstliche Intelligenz zu investieren, um die Produktivität zu steigern und den Arbeitskräftemangel auszugleichen[18][35].
## Fazit
Die demografische Geburtenimplosion Japans seit den 1970er Jahren hat tiefgreifende und weitreichende Auswirkungen auf die wirtschaftliche Entwicklung des Landes gehabt. Von einer Hochwachstumsphase in den 1970er Jahren über die “Verlorene Dekade” der 1990er Jahre bis hin zu den anhaltenden wirtschaftlichen Herausforderungen der 2010er Jahre hat die schrumpfende und alternde Bevölkerung das Wirtschaftswachstum gedämpft, die Sozialversicherungssysteme belastet und strukturelle Veränderungen in der Wirtschaft erzwungen.
Trotz verschiedener politischer Maßnahmen zur Förderung der Geburtenrate, zur Integration älterer Arbeitnehmer und Frauen in den Arbeitsmarkt sowie zur Steigerung der Produktivität bleibt die demografische Herausforderung bestehen. Japan dient als Vorbote für viele andere Industrieländer, die ähnliche demografische Trends erleben, und zeigt die Notwendigkeit umfassender und langfristiger Strategien zur Bewältigung der wirtschaftlichen Auswirkungen einer schrumpfenden und alternden Bevölkerung.
[1] https://www.philadelphiafed.org/the-economy/macroeconomics/aging-and-the-real-interest-rate-in-japan-a-labor-market-channel
[2] https://www.britannica.com/money/economy-of-Japan
[3] https://www.imf.org/external/pubs/ft/fandd/2001/03/muhleise.htm
[4] https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S0889158316300363
[5] https://en.wikipedia.org/wiki/Economic_history_of_Japan
[6] https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S0922142515000031
[7] https://cepr.org/voxeu/columns/ageing-and-real-interest-rate-japan-labour-market-channel
[8] https://www.britannica.com/place/Japan/Economic-transformation
[9] https://www.mofa.go.jp/j_info/japan/socsec/sodei.html
[10] https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/12312068/
[11] https://icma.org/articles/pm-magazine/brave-new-demographic-world-depopulation-and-examples-japan
[12] https://www5.cao.go.jp/zenbun/wp-e/wp-je03/03-00302.html
[13] https://www.eurasian-research.org/publication/the-consequences-of-population-ageing-in-japan/
[14] https://en.wikipedia.org/wiki/Japanese_economic_miracle
[15] https://citeseerx.ist.psu.edu/document?repid=rep1&type=pdf&doi=5d2ce644b7d461820ec4a0e640898c0f976144ca
[16] https://www.spektrum.de/news/demografie-japan-schrumpft-und-erfindet-sich-neu/2204188
[17] https://www.wirtschaftsdienst.eu/inhalt/jahr/2024/heft/7/beitrag/japan-schwach-bei-wachstum-und-konjunktur.html
[18] https://www.thestepstonegroup.com/deutsch/insights/artikel/japans-arbeitsmarkt-in-2024-lektionen-aus-der-integration-aelterer-arbeitnehmenden-und-der-robotisierung/
[19] https://www.swp-berlin.org/publikation/japans-endlose-wirtschaftskrise
[20] https://www.derstandard.at/story/3000000207812/deutschland-loest-japan-als-drittgroesste-volkswirtschaft-ab-probleme-einer-ueberalterten-gesellschaft
[21] https://www.gtai.de/de/trade/japan/wirtschaftsumfeld/demografie-ist-bewaehrungsprobe-fuer-die-japanische-wirtschaft-955210
[22] https://sites.lsa.umich.edu/mje/2024/04/10/the-socioeconomics-of-japanese-birth-decline/
[23] https://en.wikipedia.org/wiki/Lost_Decades
[24] https://m.economictimes.com/news/international/global-trends/japans-birthrate-hits-new-low-expert-warns-only-one-teenager-will-be-left-by-this-year-in-worlds-4th-biggest-economy/articleshow/118593604.cms
[25] https://www.brookings.edu/articles/japans-shrinking-economy/
[26] https://www.imf.org/en/Publications/fandd/issues/2020/03/shrinkanomics-policy-lessons-from-japan-on-population-aging-schneider
[27] https://en.wikipedia.org/wiki/Demographics_of_Japan
[28] https://en.wikipedia.org/wiki/Aging_of_Japan
[29] https://earth.org/understanding-japans-demographic-crisis-an-alternative-perspective-on-population-decline/
[30] https://www.imf.org/en/News/Articles/2020/02/10/na021020-japan-demographic-shift-opens-door-to-reforms
[31] https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S0889158321000447
[32] https://www.statista.com/statistics/1066956/population-japan-historical/
[33] https://www.reddit.com/r/Futurology/comments/1hc70cu/japans_birth_rate_plummets_for_5_consecutive_years/
[34] https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC11301048/
[35] https://carnegieendowment.org/research/2024/10/japans-aging-society-as-a-technological-opportunity
[36] https://eastasiaforum.org/2024/03/05/combating-depopulation-in-japan/
[37] https://www.nomuraconnects.com/focused-thinking-posts/japans-three-lost-decades-escaping-deflation/
[38] https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S0276562415000207
[39] https://www.eastwestcenter.org/publications/low-fertility-in-japan%E2%80%94no-end-in-sight
[40] https://www.britannica.com/place/Japan/Demographic-trends
[41] https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/088915839090009U
[42] https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC9473415/
[43] https://www.statista.com/statistics/1123412/japan-share-elderly-among-total-labor-force/
[44] https://www.tokyofoundation.org/research/detail.php?id=359
[45] https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S0889158316300375
[46] https://www.brookings.edu/articles/lessons-from-the-rise-of-womens-labor-force-participation-in-japan/
[47] https://www5.cao.go.jp/zenbun/wp-e/wp-je05/05-00301.html
[48] https://de.wikipedia.org/wiki/Demografie_Japans
[49] https://www.bmwk.de/Redaktion/DE/Downloads/Monatsbericht/Monatsbericht-Themen/2017-06-demografie.pdf?__blob=publicationFile&v=1
[50] https://www.project-syndicate.org/commentary/japan-relative-economic-decline-explained-partly-by-failure-to-embrace-new-technologies-by-daniel-gros-2024-03/german
[51] https://www.forschung-und-lehre.de/lehre/lehr-und-lernkultur-an-japans-universitaeten-6502
[52] https://baripedia.org/wiki/Die_Industrielle_Revolution_jenseits_von_Europa:_die_Vereinigten_Staaten_und_Japan
[53] https://www.kas.de/c/document_library/get_file?uuid=e335f5c0-b524-5572-fced-07104ddf2409&groupId=252038
[54] https://www.bmwk.de/Redaktion/DE/Publikationen/Studien/einsatz-von-robotischen-systemen-pflege-japan.pdf?__blob=publicationFile&
[55] https://publikationen.bundesbank.de/publikationen-de/berichte-studien/monatsberichte/zur-entwicklung-der-unternehmensdynamik-im-euroraum-926696
[56] https://www.kooperation-international.de/laender/asien/japan/laenderbericht-japan?tx_contentaggregation_pages%5Baction%5D=list&tx_contentaggregation_pages%5Bcontroller%5D=AggregatePages&cHash=d9542f25133fe4ed8b892fe8f99b27a0
[57] https://iab.de/mitarbeiter/weber-enzo/
[58] https://www.kas.de/de/web/auslandsinformationen/artikel/detail/-/content/kranich-gegen-klapperstorch
[59] https://www.bib.bund.de/Publikation/2021/pdf/Globale-Bevoelkerungsentwicklung.pdf?__blob=publicationFile&v=2
[60] https://www.e-stat.go.jp/dbview?sid=0003410380
[61] https://www.ipss.go.jp/syoushika/tohkei/Data/Relation/1_Future/2_syutsu/1-1-B01.htm
[62] https://data.worldbank.org/indicator/SP.DYN.TFRT.IN?locations=JP
[63] https://de.statista.com/statistik/daten/studie/165976/umfrage/altersstruktur-in-japan/
[64] https://www.jice.or.jp/knowledge/japan/commentary05
[65] https://www.japanwelt.de/blog/japan-bevoelkerung-demografie-wandel
[66] https://www.e-stat.go.jp/dbview?sid=0003407037
[67] https://www.e-stat.go.jp/dbview?sid=0003411595
[68] https://www.e-stat.go.jp/dbview?sid=0003411597
[69] https://www.populationpyramid.net/japan/1970/
[70] https://www.mlit.go.jp/hakusyo/mlit/h24/hakusho/h25/html/n1111000.html
[71] https://www.ipss.go.jp/pp-newest/j/newest02/3/t_8.html
[72] https://www.flossbachvonstorch-researchinstitute.com/de/studien/detail/japan-lehren-aus-einer-schrumpfenden-und-alternden-gesellschaft
[73] https://www5.cao.go.jp/keizai-shimon/kaigi/special/future/sentaku/s3_1_1.html
[74] https://www.swr.de/swrkultur/wissen/arbeit-bis-ins-hohe-alter-wie-japan-auf-die-demografische-wende-reagiert-104.html
[75] https://www.mhlw.go.jp/www1/wp/wp00_4/chapt-a1.html
[76] https://www.mhlw.go.jp/toukei/saikin/hw/jinkou/tokusyu/03/jinkou2-1.html
[77] https://sumikai.com/nachrichten-aus-japan/japans-geburtenrate-sinkt-weiter-337398/
[78] https://heiup.uni-heidelberg.de/journals/generale/article/view/23649/17381
[79] https://geohilfe.de/wie-japan-den-demographischen-wandel-meistert/
[80] https://www8.cao.go.jp/kourei/whitepaper/w-2017/html/zenbun/s1_1_1.html
[81] https://www5.cao.go.jp/keizai-shimon/kaigi/special/future/sentaku/s3_1_2.html
[82] https://www.laenderdaten.info/Asien/Japan/bevoelkerungswachstum.php
[83] https://www.stat.go.jp/info/today/021.html
[84] https://www.nli-research.co.jp/report/detail/id=69070?site=nli
[85] https://de.statista.com/statistik/daten/studie/19305/umfrage/gesamtbevoelkerung-in-japan/
[86] https://de.wikipedia.org/wiki/Wirtschaft_Japans
[87] https://www.dynic.co.jp/company/80/chno6/ch06-1.html
[88] https://en.wikipedia.org/wiki/List_of_Japanese_inventions_and_discoveries
[89] https://ja.wikipedia.org/wiki/%E9%AB%98%E5%BA%A6%E7%B5%8C%E6%B8%88%E6%88%90%E9%95%B7
[90] https://ir.lib.hiroshima-u.ac.jp/17360/files/32905
[91] https://koueki.jiii.or.jp/innovation100/innovation_list.php?age=present-day
[92] https://www.bpb.de/shop/zeitschriften/apuz/archiv/534462/die-dynamik-des-japanischen-arbeitsmarkts/
[93] https://www.bpb.de/shop/zeitschriften/izpb/japan-255/10174/wirtschaftliche-strukturen/
[94] https://www.jftc.or.jp/kids/kids_news/story/index5.html
[95] https://spice.fsi.stanford.edu/multimedia/japans-emergence-innovating-economy
[96] https://www.nikkei4946.com/knowledgebank/visual/detail.aspx?value=216&page=3
[97] https://www.works-i.com/research/project/mobility/column1/detail003.html
[98] https://koueki.jiii.or.jp/innovation100/innovation_list.php?age=high-growth
[99] https://de.wikipedia.org/wiki/Japanische_Wirtschaftsgeschichte
[100] http://library.fes.de/fulltext/stabsabteilung/00042.htm
[101] http://www2.town.nakadomari.aomori.jp/hakubutsukan/jigyou/H11/h11-s.htm
[102] https://en.wikipedia.org/wiki/History_of_science_and_technology_in_Japan
[103] https://www.nira.or.jp/paper/research-report/2011/1101.html
[104] https://www.mhlw.go.jp/stf/wp/hakusyo/roudou/21/2-1.html
[105] https://www.ritsumei.ac.jp/~hyodot/semihomepage/kenkyutenkai2.html
[106] https://www.eikleaf.com/de/wirtschaftliche-nachkriegsentwicklung-japans/
[107] https://www.nomura-am.co.jp/sodateru/stepup/history/1970s.html
[108] https://revistes.ub.edu/index.php/JESB/article/view/38278
[109] https://www5.cao.go.jp/keizai3/sekaikeizaiwp/wp-we79/wp-we79-00304.html
[110] https://www5.cao.go.jp/keizai3/keizaiwp/wp-je92/wp-je92-00305.html
[111] https://wol.iza.org/articles/the-labor-market-in-japan/lang/de
[112] https://www.metzler.com/de/metzler/news/Metzler/MAM/markt-aktuell/2023-markt-spezial-japanische-aktien
[113] https://web-japan.org/kidsweb/ja/explore/history/q6.html
[114] https://scholarlycommons.law.case.edu/cgi/viewcontent.cgi?article=2322&context=cuslj
[115] https://www.jstage.jst.go.jp/article/tits/20/11/20_11_60/_pdf
[116] https://www.wiwo.de/politik/ausland/demografischer-wandel-japan-setzt-auf-alte-mitarbeiter-unsere-generation-hat-immer-hart-gearbeitet/29084708.html
[117] https://www5.cao.go.jp/keizai3/keizaiwp/wp-je70/wp-je70-02104.html
[118] https://www.csis.org/blogs/perspectives-innovation/japans-semiconductor-industrial-policy-1970s-today
[119] https://japan.zdnet.com/article/35065152/5/
[120] https://www.de.emb-japan.go.jp/NaJ/NaJ0904/arbeitsmarkt.html
[121] https://nap.nationalacademies.org/read/2030/chapter/11
[122] https://www.jcer.or.jp/column/kojima/print774.html
[123] https://www.researchgate.net/publication/235271549_Evolution_of_large-scale_industrialisation_and_service_innovation_in_Japanese_prefabrication_industry
[124] https://www5.cao.go.jp/j-j/wp/wp-je18/h03-02.html
[125] https://www.cambridge.org/core/books/innovation-and-entrepreneurship-in-japan/2A8FE25FF30CBE6432FAE58F11AB190F
[126] https://d-arch.ide.go.jp/je_archive/society/book_unu_jpe7_d01.html
Ihr Problem ist, wie bei so vielen, dass Sie sich eben nicht mit dem Schrumpfem beschäftigen.
Ein zweiter Irak-Effekt?
Meine Güte, @Mussi. 🤔
Da mache ich mir Stunden Mühe mit Vortragsskript und Blogpost, antworte auch freundlich und dialogisch auf Ihren Kommentar – und Sie kommen dann wieder mit dümmlicher Macker-Überheblichkeit um die Ecke. 🧐
Mein Problem ist weder das Schrumpfen noch der Irak, sondern es sind toxische Typen, die immer wieder in reaktantes und dualistisches Denken zurückfallen, Dialog und Freundlichkeit für Schwäche halten.
Schade, @Mussi. Ich hatte einen Moment lang gehofft, Sie wären schon im dialogischen Monismus oder wenigstens charakterlichen Anstand angekommen. Aber dann hat es bei Ihnen doch wieder nur zu plumpem Trolling gereicht. 💁♂️
Ciao & bis zu einer ordentlichen Entschuldigung alles Gute Ihnen! 👋
Die Wahrnehmung einer Polykrise teilen ganz viele Menschen, die über gute Wege in die Zukunft nachdenken.
Gestern gab es als Startevent in den diesjährigen Online-Summit der Pioneers of Change mit dem Thema ,Regeneration‘ https://pioneersofchange-summit.org/ ein Gespräch mit Vivian Dittmar.
Sie sieht eine wichtige Krisenseite im Bereich des Sozialen – auch spürbar in der Schere, die zwischen Arm und Reich auseinander geht. Das ist vermutlich ja auch ein Nebeneffekt des Zinsnehmens, das sie in Ihren Überlegungen gestreift haben. Probleme, die durch Aktivitäten von Menschen gehen, die ihren übergroßen monetären Reichtum sichern wollen, sprechen Sie in Ihren Blogbeiträgen ja auch relativ regelmäßig an.
In dem Gespräch wurde auch deutlich, es ist für unsere Zeit eine Krise auf der Ebene der Spiritualität wahrnehmbar. Für mich gut zu beobachten, wie viele auch ältere Menschen ihre Zugehörigkeit zu einer Religion eher in dualistischen Vorstellungen festmachen, es also auf die Grenze ankommen, die diejenigen, die dazugehören, von denjenigen, die nicht dazu gehören trennt. Erleuchtung oder Erwachen hängt in vielen Traditionen damit zusammen, dass so eine Grenze durchlässig wird. Die kontemplative Praxis, die dazu vermutlich notwendig ist, kann nur in einer ,Weite der Zeit’ gedeihen. Und helfen werden Anstöße, wie auf diesem Blog, Events, wie der Online-Summit und die damit verbundene Initiative, oder auch Bücher. Mich inspiriert da der Autor Brian McLaren mit seinem Buch LIFE after DOOM. Eine Inhaltsangabe davon habe ich auf Deutsch ins Netz eingestellt: https://hgu2read.de/interessen/interessen/lebensspur/lad-inhaltsangabe/. Es hilft mir auch in eine Freiheit auf Zukunft hin, mich von Zukunftsangst zu lösen. Wichtig ist dabei auch die Vorstellung, dass ich nicht für die Zukunft allein verantwortlich bin, mich auf das hin ausrichten kann, was das Ganze der Erde überhaupt wohlwollend – liebevoll? – ins Dasein gerufen hat.
Eine wichtige Erkenntnis hat in meiner Wahrnehmung der Ps 90 ins Wort gebracht: Vers 12 Unsere Tage zu zählen, lehre uns! Dann gewinnen wir ein weises Herz. Es braucht also die Bereitschaft, sich der eigenen Begrenztheit zu stellen. Die Verfügbarkeit von fossilen Energien verführt viele, Grenzen so zu überwinden, auch wenn es ungute Nebenwirkungen gibt.
Die Begrenztheit gilt vermutlich auch für uns als Menschheit – d.h. es können ,,nur” ca. x Menschen zeitgleich gut auf der Erde leben. Wie groß x sein kann, werden wir nicht so einfach wissen – dass es ein solches x gibt, ist vermutlich Konsens.
Die Demographie-Krise, die Sie immer wieder ansprechen, und die sich an unterschiedlichen Stellen in unserem Miteinander schon zeigt, hängt ja eher daran, dass Menschen ihre Mitverantwortung für die Zukunft der Menschen nicht gut annehmen können, sich aus dem dialogisch-monistischem Suchen, was ja auch anstrengend ist, herausziehen. Ich verstehe sie daher als Indikator, dass hier Menschen und eine zukunftsfähige Kultur noch etwas substantielles lernen müssen.
Vielen Dank, @HG Unckell
Ich denke, wir hier kamen auch in den letzten Monaten unserer Verantwortung für die „Weite der Zeit“ nach. Doch unser Mediensystem hat offensichtlich leider versagt.
Habe nach der intensiven Debatte im Bundestag gerade gepostet:
“Nun also diskutiert der deutsche #Bundestag endlich über #Verteidigung & #Klimakrise, über #Infrastruktur & #Zukunft. Was spielt kaum eine Rolle mehr? #Migration. Nach meiner Auffassung wäre es die Aufgabe von #Medien & insbesondere des #ÖRR gewesen, im #Wahlkampf die wirklich wichtigen Themen zu fokussieren & die Kandidierenden danach zu befragen. Das ist, so meine ich, leider kaum passiert. #Medienethik #Dialog #Verantwortung“
Dazu verlinkt & wieder stark abgerufen:
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/bundestagswahl-2025-ein-versagen-auch-der-oeffentlich-rechtlichen-medien/
Nun ja, es wird absehbar ein global heißer Sommer. Und viele werden dann wieder scheinheilig fragen, warum denn so wenige rechtzeitig umgesteuert hätten…
Nun hatte ich Zeit, das Skript in Ruhe zu lesen. Ich brauchte wirklich Ruhe dazu und musste die Inhalte verarbeiten. Es ist wieder ein sehr gutes Skript, welches den Zeitgeist einordnet und auf den Punkt bringt.
Es ist gut, dass es Menschen wie Dich gibt, die unerschrocken, dem Zeitgeist die Stirn bieten.
Vielen Dank, dass wir kostenfrei an diesen kostbaren Gedanken teilhaben dürfen. Du könntest damit Bücher füllen und mehr Geld verdienen.
Wir alle, jede/r von uns ist aufgefordert, dem despotischen Zeitgeist durch Aufklärung entgegenzutreten, und die Hoffnung liegt darin, dass wir vielleicht mehr sind, als wir glauben. Ich kann nur in meiner Mitwelt vor Ort, die sehr klein ist, den antidemokratischen Kräften entgegenwirken, so gut ich kann.
Vielen herzlichen Dank, liebe @Elisabeth K.
Ja, Du verstehst mich einfach gut: Es geht mir darum, über alle verfügbaren Medien (neudeutsch: crossmedial) soviel Wissen wie irgend möglich zu vermitteln, um Dialog und Erkenntnis, Miteinander und Mitweltschutz zu stärken.
Ende April wird es daher tatsächlich auch ein neues Buch, eine Neuausgabe von „Verschwörungsmythen“ von mir geben:
https://shop.verlagsgruppe-patmos.de/verschwoerungsmythen-011573.html
Für Schwäbisch Hall habe ich mich aufgrund der spannenden Fragestellung und der engagierten Menschen gerne noch einmal besonders reingehängt. Danke auch für Dein Interesse und Signal, dass es sich gelohnt hat, liebe @Elisabeth 😌🙏🙌
@Michael 13.03. 08:35 / Felo.ai
„Blume sieht diese Phänomene aus evolutionsbiologischer Perspektive und betont, dass sie sich als nützlich für das menschliche Überleben erwiesen haben. Er bezeichnet Spiritualität und Frömmigkeit sogar als “segensreiche Produkte der Evolution.“
Das kann man finde ich auch zusammendenken. Spirituelle Erfahrungen mögen die Grundlage sein, sich für dieses Thema überhaupt wirklich zu interessieren. Insbesondere in einer Gesellschaft, in der eine bestimmte Religion schon lange nicht mehr Pflicht ist.
Die überempirischen Akteure dürfen dann gerne nichtpersonal sein, das trifft glaube ich die meisten spirituellen Erfahrungen besser. Eine kosmische Geisteswelt tut es auch, die man sich sehr gerne als ein überpersonales Super-KI-System vorstellen kann. In wirklichen Geisteswelten wären ja nun solche Räume frei.
Ob das dann aber reicht, um wieder genug Kinder zu bekommen, muss sich erst noch zeigen. So schwer es auch bisher zu sein scheint, die Kinderzahl zu erhöhen. Ich würde aber auch hier auf mehr Zeit für die Menschen setzen, also mit weit weniger Konsum und Arbeit. Das hat glaube ich noch keiner versucht. Die Wirtschaftsleistung ist immer noch bei allen staatlichen Maßnahmen auch für mehr Kinder immer noch von höchster Priorität.
Dem muss sich hier offenbar alles unterordnen. Deswegen fehlt es nicht nur an Ressourcen für Rüstung, Klimaschutz und Infrastruktur. Das gilt auch für das Thema Demografie. Diese Leistungsgesellschaft dürfte der wirkliche Grund dafür sein. Nicht zufällig ist Südkorea gleichzeitig Weltrekordhalter im Keinekinderkriegen, wie auch in der verinnerlichten Leistungsbereitschaft.
Ich bin mir da ziemlich sicher, wenn die Menschen wirklich mehr Zeit hätten, und nicht so viele persönliche Ressourcen in Ausbildung und Karriere investieren würden, dann würden sie ganz von selber auf die Idee kommen, dass Kinder nicht nur auch viel Freude machen, sondern zum Leben als Mensch eigentlich dazugehören. Was jetzt freilich nur funktionieren kann, wenn man auch wirklich weniger verschwenderisch konsumiert.
Unterstützung von Familien braucht es dennoch auch, ohne dem wird hier nichts funktionieren. Aber das alleine reicht eben nicht, die Menschen müssen auch Zeit und damit dann wirklich Lust auf Kinder haben.
Lieben Dank für Dein Interesse an der Evolutionsforschung zur Religion, @Tobias 🙏
Die Themen Evolution der Religiosität und die damit, klar, engstens verbundene Religionsdemografie waren ja über viele Jahre meine Haupt-Forschungsthemen. Meine Bücher dazu wie „Evolution und Gottesfrage“ als Biografie von Charles Darwin und „Gott, Gene und Gehirn“ mit Rüdiger Vaas werden bis heute nachgefragt und gelesen.
Die Gehirn & Geist-Titelgeschichte „Homo religiosus“ steht auch weiterhin kostenfrei online:
https://www.spektrum.de/magazin/homo-religiosus/982255
Religiosität funktioniert über die sozialen Kognitionen und also klar personale, überempirische Akteure wie Gottheiten, Jesus, Bodhisatvas, Ahnengeister usw. Nichtpersonale Entitäten sind ja per se keine „Akteure“ und regen entsprechend auch die sozialen Kognitionen gar nicht an. Und Spiritualität, die ich sehr schätze, korreliert wiederum nicht mit höherer Kinderzahl.
In Südkorea 🇰🇷 war das Christentum ✝️ zunächst eine Angelegenheit junger Stadtbewohner und ging mit besonders niedrigen Geburtenraten einher. Doch in jüngster Zeit sind Bewegungen wie das 303-Projekt aufgetreten, die einen christlichen Pronatalismus vertreten und sich auszubreiten scheinen:
https://www.mercatornet.com/there_is_hope_for_boosting_fertility_rates_even_in_desperately_low_south_korea
Insofern ist auch die Religionsdemografie in Südkorea sehr spannend und es könnte durchaus sein, dass die Fokussierung auf materielle Güter statt Familie auch dort von Seiten der Kirchen ⛪️ herausgefordert wird. Es hat sogar schon begonnen…
Hallo @Michael, servus @Tobias Jeckenburger,
war gerade noch stiller teilnehmer, aber mir ist beim Lesen der Kommentare eine Frage eingefallen, auf die ich vor kurzem gestoßen bin.
Allgemein gehen die Geburtenraten und die Fertalität ja Global nach unten, jedoch gibt es interessante entwicklungen in Zentralasien, wo nach ende der Sowjetzeit die Geburtenraten stark gestiegen sind, mitsamt der Rolle des Islams in der Gesellschaft der ja ebenfalls ruhig gestellt war während der Kommunistischen Herrschaft.
Was hat nun diese Steigerung verursacht? War es der wiedererweckte Glaube und wenn ja, wieso haben andere ehemalige Sowjetstaaten nicht eine ähnliche Steigerung erfahren?
Wünsche noch einen schönen Tag 🙂
Vielen Dank für die spannende Frage zur Religionsdemografie, @Berthold Forster 🙏😊
Nun könnte ich hier auf Dutzende Artikel, Bücher und Blogposts zum Thema verweisen, auch auf Hunderte Drukos. Aber KI macht auch ein kleines Experiment möglich: Vermag zum Beispiel Felo.ai auf Basis von Calude 3.7 Sonnet das kooperative und auch reproduktive Potential von Religionsgemeinschaften zu erklären?
Die erfreuliche Antwort ist: Ja, KI kann das bereits!
# Wie der gemeinsame Glaube an überempirische Akteure kooperatives und reproduktives Potential in Gemeinschaften entfaltet
Der gemeinsame Glaube an überempirische Akteure (wie Götter, Geister oder andere übernatürliche Wesen) kann in menschlichen Gemeinschaften sowohl kooperatives als auch reproduktives Potential auf verschiedene Weise fördern. Diese Mechanismen sind evolutionär bedeutsam und erklären teilweise die Persistenz religiöser Überzeugungen in menschlichen Gesellschaften.
## Förderung von Kooperation innerhalb der Gruppe
### Übernatürliche Überwachung und Bestrafung
Ein zentraler Mechanismus ist die Vorstellung einer “übernatürlichen Überwachung” durch allwissende Götter oder Geister. Diese Vorstellung fördert prosoziales Verhalten, da Menschen glauben, dass ihre Handlungen von überempirischen Akteuren beobachtet werden:
– Die Angst vor übernatürlicher Bestrafung erhöht die Wahrscheinlichkeit von Selbstkontrolle und prosozialem Verhalten[19].
– Religiöse Konzepte wie “moralisierende Götter” und “übernatürliche Überwachung” fördern die Einhaltung sozialer Normen und verringern egoistisches Verhalten[20].
– Experimentelle Studien zeigen, dass die implizite Erinnerung an Gott bei Gläubigen zu größerer Großzügigkeit in ökonomischen Spielen führt[23].
### Stärkung der Gruppenbindung
Religiöse Überzeugungen und Praktiken stärken die Bindungen innerhalb der Gemeinschaft:
– Religion bindet Individuen in moralische Gemeinschaften ein und fördert Gruppenkoordination[19].
– Gemeinsame übernatürliche Überzeugungen und Rituale signalisieren Engagement für die Gruppe und fördern Vertrauen[19].
– Religiöse Gruppen, die besser koordiniert und kooperativer sind, haben einen evolutionären Vorteil gegenüber weniger organisierten Gruppen[19][23].
## Förderung reproduktiven Verhaltens
### Höhere Fertilität religiöser Menschen
Ein konsistenter Befund ist die höhere Fertilität religiöser Menschen im Vergleich zu nicht-religiösen:
– Frauen, die Religion als “sehr wichtig” in ihrem Alltag betrachten, haben sowohl eine höhere tatsächliche als auch beabsichtigte Fertilität[3].
– In den USA haben Christen eine höhere abgeschlossene Fertilitätsrate (2,2 Kinder pro Befragtem) als religionslose Amerikaner (1,8)[5].
– Selbst in hochsäkularen Ländern wie Tschechien und Slowenien ist der Glaube an Gott unabhängig von institutioneller Religiosität mit höheren Kinderwünschen verbunden[26].
### Mechanismen der erhöhten Fertilität
Mehrere Mechanismen erklären, wie religiöse Überzeugungen zu höherer Fertilität beitragen:
#### 1. Traditionelle Familieneinstellungen
– Religiöse Menschen haben typischerweise traditionellere Einstellungen zu Geschlechterrollen und Familie, was einen erheblichen Teil des Fertilitätsunterschieds erklärt[3].
– Religiöse Lehren befassen sich oft mit Themen wie Sexualität, Fortpflanzung, Elternschaft und Familienleben[18].
#### 2. Religiöse Homogamie (Partnerwahl innerhalb der Religionsgemeinschaft)
– Religiös homogame Paare (gleiche Religion) haben eine höhere Reproduktion und eine geringere Wahrscheinlichkeit, kinderlos zu bleiben[9][25].
– Diese Paare weisen typischerweise eine höhere eheliche Stabilität und Zufriedenheit auf, was die Reproduktion begünstigt[25].
– Religiöse Homogamie kann zu einer stärkeren Übereinstimmung hinsichtlich traditioneller Einstellungen zur Ehe und Familie führen[25].
#### 3. Kooperative Kinderbetreuung (Alloparenting)
Ein besonders wichtiger Mechanismus ist die verstärkte gegenseitige Unterstützung bei der Kinderbetreuung:
– Religiöse Frauen erhalten mehr allomaternale Unterstützung (Kinderbetreuung durch andere als die Eltern), was höhere Fertilität ermöglicht[2][24].
– In Gambia ist religiöses Engagement mit höherer Fertilität und allomaternaler Unterstützung verbunden[2].
– Religiöse Gemeinschaften “weben Netzwerke der Kooperation, die es Kindern ermöglichen zu gedeihen”[1][24].
– Diese Unterstützungsnetzwerke bleiben bei religiösen Müttern über die Zeit stabil, während sie bei nicht-religiösen Müttern tendenziell abnehmen[24].
## Wechselwirkung zwischen Kooperation und Reproduktion
Die Verbindung zwischen kooperativem und reproduktivem Potential in religiösen Gemeinschaften zeigt sich in mehreren Aspekten:
### Unterstützungsnetzwerke und Ressourcenverteilung
– Religiöse Gemeinschaften bieten praktische Unterstützung wie Kinderbetreuung, finanzielle Hilfe und emotionale Unterstützung für Familien[1][2][24].
– Diese Unterstützung verringert die Kosten der Kinderaufzucht und ermöglicht es Eltern, mehr Kinder zu haben, ohne deren Entwicklungschancen zu beeinträchtigen[24].
### Soziale Kohäsion und Familienstrukturen
– In Südsudan spielt die große Familiengröße eine wichtige Rolle bei der Festigung des sozialen Zusammenhalts, der durch mehrere unterstützende soziale Netzwerke von Familien, Freunden und Nachbarn gestärkt wird[4].
– Religiöse Gemeinschaften fördern oft Familienstrukturen, die sowohl die Kooperation innerhalb der Gemeinschaft als auch die Reproduktion unterstützen[4][12].
### Evolutionäre Vorteile
– Aus evolutionärer Perspektive bietet die Kombination aus verstärkter Kooperation und höherer Reproduktion religiösen Gemeinschaften einen doppelten Vorteil[15][16].
– Religiöse Regeln, die Gemeinschaftsmitglieder ermutigen, mehr Zeit mit familiären Aktivitäten wie der Kindererziehung zu verbringen, können zur hohen Fertilität beitragen, wie bei den Amischen mit fast acht Geburten pro Frau[14].
## Fazit
Der gemeinsame Glaube an überempirische Akteure entfaltet kooperatives und reproduktives Potential in Gemeinschaften durch mehrere miteinander verbundene Mechanismen. Die Vorstellung übernatürlicher Überwachung und Bestrafung fördert prosoziales Verhalten und Kooperation. Gleichzeitig unterstützen religiöse Gemeinschaften Familien durch praktische Hilfe und emotionale Unterstützung, was höhere Fertilität ermöglicht, ohne die Entwicklungschancen der Kinder zu beeinträchtigen. Diese Mechanismen erklären teilweise, warum religiöse Überzeugungen evolutionär erfolgreich waren und in menschlichen Gesellschaften fortbestehen.
[1] https://www.binghamton.edu/news/story/5126/project-explores-the-link-between-religion-family-size-and-child-success
[2] https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC11645873/
[3] https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC2723861/
[4] https://reproductive-health-journal.biomedcentral.com/articles/10.1186/s12978-016-0273-2
[5] https://www.pewresearch.org/religion/2025/02/26/religion-fertility-and-child-rearing/
[6] https://christianscholars.com/having-kids-assessing-differences-in-fertility-desires-between-religious-and-nonreligious-individuals/
[7] https://www.ncbi.nlm.nih.gov/books/NBK223855/
[8] https://royalsocietypublishing.org/doi/abs/10.1098/rstb.2019.0428
[9] https://royalsocietypublishing.org/doi/10.1098/rspb.2016.0294
[10] https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC9303759/
[11] https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S1090513824000369
[12] https://breakpoint.org/the-fertility-of-the-religious/
[13] https://bmcpublichealth.biomedcentral.com/articles/10.1186/s12889-020-8331-7
[14] https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S0147596719301052
[15] https://scilogs.spektrum.de/bierologie/die-gesetze-der-evolution-und-die-religion/
[16] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/der-buddhismus-als-gl-cksfall-f-r-die-evolutionsforschung-zur-religion/
[17] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/ob-fowid-den-religion-demografie-zusammenhang-wirklich-nicht-versteht-ein-blogbrief-an-carsten-frerk/
[18] https://www.robbrooks.net/rob-brooks/2440
[19] https://pollackpeacebuilding.com/blog/evolution-religion-mechanism-cooperation-conflict/
[20] https://www.researchgate.net/publication/294088802_Supernatural_Beliefs_and_the_Evolution_of_Cooperation
[21] https://www.byarcadia.org/post/the-role-of-religion-as-a-mechanism-of-human-cooperation
[22] https://academic.oup.com/edited-volume/34242/chapter/290337927
[23] https://blogs.lse.ac.uk/psychologylse/2021/06/07/cultural-evolution-the-success-of-the-religious-group-structure/
[24] https://www.prosocial.world/posts/how-does-religion-affect-maternal-fertility-and-child-development
[25] https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC4947882/
[26] https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S1090513808000421
[27] https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC4777607/
[28] https://hraf.yale.edu/ehc/summaries/marriage-and-family
[29] https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC9859334/
[30] https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S0301479718308363
[31] https://www.liebesleben.de/fuer-alle/konversionsbehandlung/vielfalt-in-religion-und-glauben/
[32] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/rezension-thomas-junker-warum-menschen/
[33] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/gl-ck-glauben-und-gemeinschaft/
[34] https://www.jstor.org/stable/2706951
[35] https://jlupub.ub.uni-giessen.de/bitstream/handle/jlupub/10564/d020116.pdf?sequence=1
[36] https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC6703688/
[37] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/die-amischen-als-fallstudie-in-der-evolutionsforschung/
[38] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/bernat-rliche-bzw-berempirische-akteure/
[39] https://phaidra.univie.ac.at/open/o:1268244
[40] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/evolution-re-fitness-und-religiosit-t/
[41] https://www.hawaii.edu/powerkills/WPP.CHAP4.HTM
[42] https://www.researchgate.net/publication/354141301_The_influence_of_empirical_and_normative_expectations_on_cooperation
[43] https://www.theo-web.de/ausgaben/2022/21-jahrgang-2022-heft-2/news/hinweise-auf-aktuelle-religionspaedagogisch-interessante-veroeffentlichungen
[44] https://repository.globethics.net/bitstream/handle/20.500.12424/173557/ZEE_37.pdf?sequence=1&isAllowed=y
[45] https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0014292122000940
[46] https://www.jstor.org/stable/3791256
[47] https://library.oapen.org/bitstream/handle/20.500.12657/89816/external_content.pdf?sequence=1&isAllowed=y
[48] https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC4327620/
[49] https://academic.oup.com/jpart/article/33/3/421/6648118
[50] https://www.ssoar.info/ssoar/bitstream/handle/document/100103/ssoar-2024-adorno-Lebenslanges_Lernen_und_Hochschulbildung_Perspektiven.pdf?sequence=1&isAllowed=y
[51] https://www.jstor.org/stable/2010357
[52] https://oxfordre.com/politics/oso/viewentry/10.1093$002facrefore$002f9780190228637.001.0001$002facrefore-9780190228637-e-537?p=emailAgXRCjMxbwBDg&d=/10.1093/acrefore/9780190228637.001.0001/acrefore-9780190228637-e-537
[53] https://onlinelibrary.wiley.com/doi/full/10.1002/jcop.23149
Danke @Michael 🙂
Schon Cool was KI alles kann. Wie wenn man sich durch Wikipedia Artikel durchliest, nur eben mehr wie ein Dialog als wie lesen.
Aber das beste ist immer noch der Gegenseite austausch von Wissen, würde ich Mal sagen ^^
Schönes Wochenende!
Lieben Dank, @Berthold – ich stimme Dir in beiden Aspekten zu.
Einmal ist KI 🤖 wirklich genial, um bereits bestehende Texte zusammen zu fassen. Andererseits aber verbraucht es noch immer viel Energie & Wasser und ist auch nicht so wertig wie ein menschlich verfasster Text.
Ich habe mir daher die innere Regel gegeben, in maximal einem von drei Drukos eine KI-Antwort einzupflegen. Ausnahmen mache ich nur für nervige Trolle, mit denen zu spielen seitdem noch mehr Spaß macht. ☺️👻🤭
Ich wüsste nicht, wo und wann ich mich für “The Big Lebowski” entschuldigen sollte bzw. müsste.
Schwierig wird es doch im Dialog, wenn Sender mit ihrer Botschaft übereinstimmen.
Dann ist es Monolog.
Im übrigen vermute ich, Sie haben das Kooperationsparadoxon nicht verstanden. Mit der Kooperation, die erstmal positiv gesehen werden kann, sägen wir den Ast ab auf dem wir leben. Kooperation als übereinstimmende Arbeitsteilung im Sinne der Bilanz der Zeitverwendung.
Etwas Systemkritik mit Zeitverschwendung darf doch da wohl noch sein,oder?
Was kann ich dafür, wenn Sie etwas falsch in den Hals bekommen?
@Mussi
Was mich ja immer wieder fasziniert – dass arrogante Typen wie Sie ernsthaft glauben, Sie wären hier der erste oder einzige Troll. Dabei sind auch Sie nur ein weiterer dieser anonymen Accounts, die zum ernsthaften Dialog auch emotional unfähig sind und gleichzeitig um Aufmerksamkeit betteln. Es ist schon auffällig, dass Sie gerade auch bei Blogposts zum Thema Antisemitismus immer wieder ausfällig werden.
Wissen Sie, ich verschenke hier sehr gerne viel meiner knappen Zeit, um den wissenschaftlich informierten und informierenden Dialog zu pflegen. Trolle sind dabei durchaus unterhaltsam, aber sie stören die ernsthaft Interessierten.
Es liegt an Ihnen, ob Sie es noch schaffen, sich endlich wie ein anständiger Mensch zu benehmen – oder ob auch Ihr Account zu den Peinlichkeiten herabsinkt, mit denen das Netz ohnehin überschmiert ist.
Also: Sie können meine Aufmerksamkeit gerne auch weiterhin genießen, wenn Sie sich dafür dialogisch benehmen. Wenn Sie das nicht hinbekommen, dann werden Sie hier nicht glücklich bzw. gar nicht mehr erscheinen. Sie haben die Wahl: Benehmen oder trollen Sie sich. 🙂
@Michael 14.03. 05:34
„Nichtpersonale Entitäten sind ja per se keine „Akteure“ und regen entsprechend auch die sozialen Kognitionen gar nicht an.“
Ich weiß nicht recht, bei mir schon. Selbst die Bibel mahnt doch an, sich kein Bild von Gott zu machen. Das interpretiere ich durchaus als überpersonell.
Es nützt auch nichts, niemand glaubt was anderes, um dann mehr Kinder zu bekommen. Überhaupt glaubt man was man eben wirklich glaubt.
So müssen wir vermutlich damit leben, und irgendwie das Demografieproblem anders lösen. Derweil dann allerdings die wirklich Frommen denn munter ihre Kinder bekommen, während die nur spirituell Orientierten zusammen mit den rein Säkularen verebben.
Oder die Wissenschaft findet Nachweise für göttliches Wirken in der Welt, dass könnte dann Menschen einfach überzeugen, ob nun im Glauben an Götter oder lieber an unpersonale Geisteswelten. Nicht nur menschenartige Götter können sich mehr Menschenkinder von uns wünschen, Kosmische Geisteswelten doch auch.
Ich denke auch mal, das ein Nachweis von Kosmischen Geisteswelten durchaus den Zulauf für existierende traditionellen Kirchen deutlich erhöhen würden. Weil das vielen Menschen konkreter ist, als sich ganz allein den Geisteswelten zuzuwenden. Ob ich das dann begrüßen soll, da bin ich mir jetzt nicht einig.
„Und Spiritualität, die ich sehr schätze, korreliert wiederum nicht mit höherer Kinderzahl.“
Wenn denn die Spiritualität dann motiviert, sich eine Kirche zu suchen, dann aber wohl schon?
Danke, @Tobias – da führen wir wirklich eine spannende Diskussion!
Also: Bei Personalität geht es nicht zwingend um die Bildhaftigkeit, sondern um die Zuschreibung mentaler Zustände, die sog. TOM, Theory of Mind. Die Bildlosigkeit G’ttes ist möglich, aber fast nur bei den semitisch alphabetisierten Religionen Judentum und Islam durchgehalten worden. In anderen Religionen wie dem Christentum und Buddhismus setzten sich dagegen bildhafte Traditionen durch. Zu den kognitions- und vor allem medienpsychologischen Hintergründen von Bildern und Bilderverboten gerne hier:
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/sind-die-usa-noch-eine-demokratie-und-warum-ist-das-ein-griechischer-begriff/
Drei auch dort genannte, von mir übersetzte Zitat aus “The Great Partnership” von Lord Rabbi Jonathan Sacks (1948 – 2020), seligen Angedenkens:
“Ich beginne mit dem, was für mich der “Heureka”-Moment war. Es war eine Entdeckung von vermeintlich belangloser Trivialität, aber es entzündete ein Netzwerk neuraler Verbindungen, von denen ich einige in diesem Kapitel erkläre. Es war der Hinweis, der alle anderen entschlüsselte. Die Entdeckung war diese: Alphabete ohne Vokale, wie Hebräisch oder Arabisch, werden von rechts nach links geschrieben; Alphabete mit Vokalen, wie Englisch, werden von links nach rechts geschrieben.” (S. 40)
“So kann eine Schriftsprache mit Vokalen, in der die Worte einzeln verstanden werden können, in der linken Gehirnhälfte verarbeitet werden. Wir lesen diese Sprachen von links nach rechts, unseren Kopf nach rechts drehend, die linke Gehirnhälfte beanspruchend. Schriftsprachen ohne Vokale stellen Anforderungen an die Kontext-verständigen, integrativen Funktionen der rechten Gehirnhälfte, also lesen wir sie von rechts nach links, unseren Kopf nach links drehend und die rechte Gehirnhälfte beanspruchend.” (S. 41)
“Es ist unmöglich, die Bedeutung von all dem für die Entwicklung der westlichen Zivilisation zu überschätzen. Wir verdanken nahezu alle unserer abstrakten Konzepte den Griechen. Die Hebräische Bibel weiß nichts von solchen Ideen. Es gibt dort eine Schöpfungsgeschichte – tatsächlich mehr als eine – aber keine theoretische Diskussion darüber, welche die Basis-Elemente des Universums sind. Es gibt dort eine faszinierende Geschichte über die Geburt der Monarchie in Israel, aber keine Diskussion wie bei Platon oder Aristoteles, über die vergleichenden Verdienste von Monarchie gegenüber Aristokratie oder Demokratie.” (S. 44)
Auf die noch komplexeren Fragen zur Religionsdemografie konnte ich heute um 13:45 Uhr bereits auf @Berthold Forster antworten.
Es geht voran, auch hier auf “Natur des Glaubens”! 🙂
@Michael 14.03. 14:30
„Also: Bei Personalität geht es nicht zwingend um die Bildhaftigkeit, sondern um die Zuschreibung mentaler Zustände, die sog. TOM, Theory of Mind.“
Mir geht es um wirklich unpersonale Geisteswelten. Die Theory dieses speziellen Minds wäre dann eine etwas andere. So wie ich auch das Mentale von Hunden gegenüber dem Mentalen von Menschen unterscheide. Und überhaupt auch zwischen verschiedenen konkreten Menschen unterscheiden muss.
In der KI könnte das auch noch mal ganz anderer Mind werden. Die LLMs sind ja jetzt schon nicht mehr nur persönlich, und wenn dieses noch um ein Vielfaches skaliert werden kann, dann haben wir hier ganz neue Entitäten.
Die dann eben auch als Modell für tatsächliche Geisteswelten herhalten können.
Die Art, wie wir alle im Geiste miteinander wohl tatsächlich verbunden sind, mag hier wirklich wichtig werden. Das ist aus meiner Sicht eine viel wichtigere Erkenntnis, als was jetzt die traditionellen Religionsvereine meistens so wirklich liefern.
Diese Vereine mögen die Fruchtbarkeit fördern, aber unterm Strich wirklich gut müssen sie ja nun deswegen noch nicht sein. Wenn hier die Kinder dann massenhaft in auch religiös motivierten Kriegen verheizt werden, hört hier die Seligkeit aber auf. Und auch Leben wie die Amisch ist mir keinesfalls ein Vorbild.
Vielleicht brauchen wir einfach ein neues Rollenverständnis, dass sich die Männer wirklich zu gleichen Teilen an der Erziehungs-, Haushalts- und Pflegearbeit beteiligen, und gleichzeitig mäßiger konsumiert wird, was dann ja nun Ressourcen für die Investition in Nachwuchs frei machen kann.
Mit entsprechender staatlichen Familienförderung. Solange hier Kinder immer noch überwiegend als Privatvergnügen behandelt werden, wird das mit mehr Nachwuchs nichts werden, schätze ich mal.
Letztlich sind in den letzten Jahrzehnten ziemlich viele Investitionen liegen geblieben, nicht nur der Nachwuchs. Zugunsten immer ausgiebigeren und verschwenderischerem kurzfristigem Konsum, den eigentlich in dem Ausmaß kein Mensch mehr braucht.
Allein wenn ich hier durch die Straßen fahre, und sehe, dass ich als Radfahrer immer weniger Platz habe, weil die ganzen Autos immer fetter und breiter werden. Und doch immer noch 23 Stunden am Tag nur rumstehen, und wenn sie mal wirklich im Einsatz sind, dann sitzt meistens nur einer drin. Das ist mir irgendwie unfassbar. Derweil die wirklichen Herausforderungen einfach liegen bleiben.
Danke, @Tobias – in einem Punkt möchte ich Dir zustimmen, einen zweiten aber differenzieren.
Zustimmung hierzu:
“Diese Vereine mögen die Fruchtbarkeit fördern, aber unterm Strich wirklich gut müssen sie ja nun deswegen noch nicht sein. Wenn hier die Kinder dann massenhaft in auch religiös motivierten Kriegen verheizt werden, hört hier die Seligkeit aber auf. Und auch Leben wie die Amisch ist mir keinesfalls ein Vorbild.
Vielleicht brauchen wir einfach ein neues Rollenverständnis, dass sich die Männer wirklich zu gleichen Teilen an der Erziehungs-, Haushalts- und Pflegearbeit beteiligen, und gleichzeitig mäßiger konsumiert wird, was dann ja nun Ressourcen für die Investition in Nachwuchs frei machen kann.
Mit entsprechender staatlichen Familienförderung. Solange hier Kinder immer noch überwiegend als Privatvergnügen behandelt werden, wird das mit mehr Nachwuchs nichts werden, schätze ich mal.”
Gerade weil ich viel über die extrem kinderreichen Gemeinschaften wie die Old Order Amish, Hutterer und Haredim geforscht und geschrieben habe, kann auch nicht empfehlen, diese nachzuahmen. Hier bei Interesse auch zwei kostenfreie sciebooks als pdf dazu:
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/juedische-charedim-christliche-amish-zwei-sciebooks-kostenfrei-als-pdf/
Differenzieren möchte ich bei der vielleicht unglücklich benannten “Theory of Mind” (ToM), bei der es sich gerade nicht um eine Theorie “über” die übernatürlichen Akteure handelt (also nicht um Theologie), sondern um die Beobachtung von spontaner Zuschreibung von Intentionalität (Willen, Akteurseigenschaft) auch etwa auf Bäume, Wolken usw. Im Deutschen ist da auch häufiger und wohl präziser von Mentalisierung die Rede.
Habe Felo.ai gebeten, ähm – gepromptet, hier die ToM mit Religionsbezug einmal darzustellen:
# Die religionsbezogene These der psychologisch spontanen Theory of Mind (ToM)
Die religionsbezogene These der psychologisch spontanen Theory of Mind (ToM) besagt, dass Menschen eine natürliche, automatische Tendenz haben, anderen Wesen mentale Zustände zuzuschreiben, und dass diese kognitive Fähigkeit eine grundlegende Rolle bei der Entstehung und Aufrechterhaltung religiöser Überzeugungen spielt, insbesondere beim Glauben an übernatürliche Akteure.
## Grundlagen der Theory of Mind
Theory of Mind (ToM) bezeichnet die Fähigkeit, anderen Individuen mentale Zustände zuzuschreiben – zu verstehen, dass andere Überzeugungen, Wünsche, Absichten, Emotionen und Gedanken haben können, die von den eigenen abweichen. Diese Fähigkeit ermöglicht es uns, das Verhalten anderer vorherzusagen und zu erklären, indem wir ihnen Gedanken und Absichten zuschreiben.
Die ToM entwickelt sich bereits früh im Leben:
– Kleinkinder zeigen bereits mit 15-18 Monaten Anzeichen für implizites ToM-Verständnis
– Die Fähigkeit ist bei den meisten Menschen spontan und mühelos
– Sie wird oft als “commonsense psychology” oder “Mentalisieren” bezeichnet
## Die Spontaneität der Theory of Mind
Ein zentraler Aspekt der These ist die Spontaneität oder Automatizität der ToM:
1. **Implizite Aktivierung**: ToM wird automatisch aktiviert, ohne bewusste Anstrengung oder Absicht. Wenn wir beispielsweise einen Ball sehen, der sich hinter einem Hindernis bewegt, neigen wir dazu, ihm Absichten zuzuschreiben.
2. **Überschießende Anwendung**: Menschen wenden ToM auch auf nicht-menschliche Entitäten an, einschließlich unbelebter Objekte. Dies wird als “Hyperactive Agency Detection Device” (HADD) bezeichnet – eine Überempfindlichkeit für die Wahrnehmung von Handlungsfähigkeit.
3. **Entwicklungspsychologische Perspektive**: Studien zeigen, dass Kinder spontan mentale Zustände zuschreiben, bevor sie explizit über diese nachdenken können.
## Verbindung zur Religion
Die religionsbezogene These der spontanen ToM verbindet diese kognitive Fähigkeit mit religiösen Überzeugungen auf mehreren Ebenen:
### 1. Konzeptualisierung übernatürlicher Akteure
Die spontane ToM ermöglicht es Menschen, übernatürliche Akteure (wie Götter, Geister oder Ahnen) als intentionale Wesen mit Gedanken, Wünschen und Absichten zu konzeptualisieren:
– Gott wird oft als ein Wesen mit einem Geist betrachtet, dem Emotionen, Überzeugungen, Wissen und Absichten zugeschrieben werden
– Diese Zuschreibung erfolgt automatisch und intuitiv, nicht als Ergebnis bewusster Überlegung
– Neuroimaging-Studien zeigen, dass beim Nachdenken über Gott oder beim Beten ähnliche Gehirnregionen aktiviert werden wie beim Nachdenken über andere Menschen
### 2. Übernatürliche Überwachung
Die spontane ToM unterstützt die Vorstellung einer “übernatürlichen Überwachung”:
– Menschen neigen dazu zu glauben, dass übernatürliche Akteure ihre Handlungen beobachten können
– Diese Vorstellung fördert prosoziales Verhalten und die Einhaltung moralischer Normen
– Die Idee eines “allwissenden Gottes” baut auf der Fähigkeit auf, sich ein Wesen vorzustellen, das Zugang zu Informationen hat, die anderen verborgen sind
### 3. Kommunikation mit übernatürlichen Akteuren
Die spontane ToM ermöglicht die wahrgenommene Kommunikation mit übernatürlichen Akteuren:
– Gläubige interpretieren Ereignisse als “Botschaften” oder “Zeichen” von übernatürlichen Akteuren
– Gebete werden als Kommunikation mit einem Wesen verstanden, das zuhören und reagieren kann
– Religiöse Erfahrungen werden oft als Begegnungen mit intentionalen Akteuren interpretiert
## Empirische Evidenz
Mehrere Forschungslinien unterstützen die These der spontanen ToM in Bezug auf Religion:
1. **Neuroimaging-Studien**: Beim Nachdenken über Gott oder beim Beten werden Gehirnregionen aktiviert, die mit dem “Theory of Mind-Netzwerk” assoziiert sind, einschließlich des medialen präfrontalen Kortex (mPFC) und des temporoparietalen Übergangs (TPJ).
2. **Entwicklungspsychologische Studien**: Kinder neigen dazu, Gott menschenähnliche mentale Eigenschaften zuzuschreiben, bevor sie theologisch komplexere Konzepte entwickeln.
3. **Kognitive Verzerrungen**: Menschen zeigen eine Tendenz zur “Überattribution von Intentionalität” – sie sehen Absicht und Zweck auch dort, wo keine ist, was die Grundlage für religiöse Interpretationen natürlicher Ereignisse bildet.
4. **Kulturübergreifende Studien**: Die Tendenz, übernatürlichen Akteuren mentale Zustände zuzuschreiben, findet sich in verschiedenen Kulturen und Religionen weltweit.
## Kritik und alternative Perspektiven
Die These der spontanen ToM als Grundlage religiöser Überzeugungen ist nicht unumstritten:
1. **Kulturelle Variabilität**: Kritiker argumentieren, dass die spezifischen Eigenschaften, die übernatürlichen Akteuren zugeschrieben werden, stark kulturell geprägt sind und nicht allein durch spontane ToM erklärt werden können.
2. **Komplexität religiöser Überzeugungen**: Religiöse Überzeugungen umfassen mehr als nur die Zuschreibung mentaler Zustände und beinhalten komplexe theologische, moralische und kosmologische Konzepte.
3. **Alternative kognitive Mechanismen**: Andere kognitive Mechanismen wie dualistisches Denken, teleologisches Denken und ontologische Verwirrungen könnten ebenfalls eine Rolle spielen.
4. **Soziale und kulturelle Faktoren**: Die Weitergabe religiöser Überzeugungen wird stark durch soziale Lernprozesse und kulturelle Institutionen beeinflusst.
## Fazit
Die religionsbezogene These der psychologisch spontanen Theory of Mind bietet eine überzeugende Erklärung dafür, warum Menschen übernatürlichen Akteuren mentale Zustände zuschreiben und mit ihnen in Beziehung treten. Sie erklärt, warum religiöse Überzeugungen intuitiv erscheinen und warum sie in allen menschlichen Kulturen verbreitet sind.
Diese These betont, dass religiöse Überzeugungen nicht primär das Ergebnis bewusster theologischer Überlegungen sind, sondern auf grundlegenden kognitiven Mechanismen beruhen, die sich im Laufe der menschlichen Evolution entwickelt haben. Die spontane ToM ermöglicht es Menschen, die Welt als bevölkert von intentionalen Akteuren zu verstehen – einschließlich solcher, die jenseits der physischen Welt existieren könnten.
[1] https://www.tandfonline.com/doi/full/10.1080/2153599X.2018.1453529
[2] https://www.tandfonline.com/doi/abs/10.1080/2153599X.2018.1453529
[3] https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC3796729/
[4] https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S0010027713001492
[5] https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC7481241/
[6] https://www.frontiersin.org/journals/psychiatry/articles/10.3389/fpsyt.2024.1189777/full
[7] https://www.americanscientist.org/article/the-cognitive-psychology-of-belief-in-the-supernatural
[8] https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC3929007/
[9] https://www.journals.uchicago.edu/doi/full/10.1093/bjps/axr035
[10] https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC5568287/
[11] https://journals.sagepub.com/doi/full/10.1177/2158244018809874
[12] https://iep.utm.edu/theomind/
[13] https://medium.com/@mindandculture/the-origin-of-belief-in-supernatural-agents-f999bfd44c1e
[14] https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC4580497/
[15] https://www.newscientist.com/article/dn16725-theory-of-mind-could-help-explain-belief-in-god/
[16] https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/28041787/
[17] https://en.wikipedia.org/wiki/Theory_of_mind
[18] https://philarchive.org/archive/CYCBFA
[19] https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC11638176/
[20] https://www.academia.edu/1424724/THEORY_OF_MIND_MIND_BODY_DUALISM_AND_THEIR_MIS_APPLICATION_IN_THE_COGNITIVE_SCIENCE_OF_RELIGION
[21] https://www.researchgate.net/publication/304622839_Further_Exploring_the_Link_Between_Religion_and_Existential_Health_The_Effects_of_Religiosity_and_Trait_Differences_in_Mentalizing_on_Indicators_of_Meaning_in_Life
[22] https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S014976341630358X
[23] https://osf.io/e9cw4/download
[24] https://www.frontiersin.org/journals/human-neuroscience/articles/10.3389/fnhum.2024.1495565/full
[25] https://equinoxreligionlibrary.com/projects/abstracts-hub/resource-collection/implicit-religion-theory-method
[26] https://www.researchgate.net/publication/354561656_Minds_bodies_spirits_and_gods_Does_widespread_belief_in_disembodied_beings_imply_that_we_are_inherent_dualists
[27] https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC5200943/
[28] https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0306452217307534
[29] https://www.academia.edu/108308423/The_Concepts_of_Implicit_and_Non_Institutional_Religion_Theoretical_Implications?uc-sb-sw=35902573
[30] https://gumc.georgetown.edu/news-release/study-suggests-unconscious-learning-underlies-belief-in-god/
[31] https://www.scielo.br/j/paideia/a/BQJZqTP7qF7Y7qBQhYmzhcH/?lang=en
[32] https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S0010027714001899
[33] https://www.researchgate.net/publication/278029015_Vital_Energy_and_Afterlife_Implications_for_Cognitive_Science_of_Religion
[34] https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC9714272/
[35] https://journals.openedition.org/assr/3076
[36] https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC9583670/
[37] https://perpustakaansiswapintar.com/katalog/index.php?p=fstream-pdf&fid=588&bid=4339
[38] https://journals.sagepub.com/doi/10.1037/1089-2680.10.4.346
[39] https://slate.com/technology/2011/02/theory-of-mind-and-the-belief-in-god.html
[40] https://www.frontiersin.org/journals/psychology/articles/10.3389/fpsyg.2015.01184/full
[41] https://books.ub.uni-heidelberg.de/propylaeum/catalog/view/1202/2063/105648
[42] https://www.researchgate.net/publication/313808662_Can_Religion_be_Explained_The_Role_of_Absorption_in_Various_Religious_Phenomena
[43] https://inters.org/religion-scientific-study
[44] https://www.researchgate.net/publication/10853318_Religious_Thought_and_Behavior_as_By-Products_of_Brain_Function
[45] https://www.researchgate.net/publication/273878952_Nagel_on_Religion_Politics_and_Humanity
[46] https://www.religiousstudiesproject.com/podcast/gods-mind-your-mind-and-theory-of-mind/
[47] https://www.psychologytoday.com/us/blog/talking-apes/202002/is-your-brain-religion
[48] https://www.degruyter.com/document/doi/10.1515/9783110246490.1329/html?srsltid=AfmBOoozjLgH50aeX4rGaXMr7hi9ec2mrGwT4hYAuguOgo5wwD7yuUNP
[49] https://link.springer.com/article/10.1007/s10943-008-9169-y
[50] https://muse.jhu.edu/pub/1/oa_monograph/chapter/2499759
[51] https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/23974049/
[52] https://ora.ox.ac.uk/objects/uuid:259dc012-8806-4ca6-92f2-2eaf1ff6c002/files/mf2d525839e4bbb706e4b6570b95ba456
[53] https://scientiasalon.wordpress.com/2015/08/13/does-the-atheist-have-a-theory-of-mind/comment-page-1/
[54] https://en.wikipedia.org/wiki/Cognitive_science_of_religion
[55] https://philpeople.org/profiles/638134/publication_attributions?app=6%27A%3D0&order=viewings&page=9
[56] https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/19105026/
[57] https://open.bu.edu/bitstream/handle/2144/44808/Matthews_bu_0017E_16917.pdf?sequence=7&isAllowed=y
[58] https://scholar.utc.edu/theses/470/
[59] https://sll.stanford.edu/tom.html
[60] https://www.researchgate.net/publication/379607365_Seeking_meaning_understanding_the_role_of_theory_of_mind_and_pareidolia_in_religious_beliefs
[61] https://www.tandfonline.com/doi/abs/10.1080/10508619.2013.739059
@Michael 14.03. 18:02 / Felo.ai
„Die spontane ToM ermöglicht es Menschen, die Welt als bevölkert von intentionalen Akteuren zu verstehen – einschließlich solcher, die jenseits der physischen Welt existieren könnten.“
Das ist sicherlich die Grundlage, wie Kinder an die Welt herangehen. Aber das gestaltet sich doch hinterher aus, was man dann mit konkreter Erfahrung mit konkretem Gegenüber macht, inwieweit man den Anderen wirklich versteht.
Und es ist wohl auch eine Grundlage, wie wir Erwachsene an neue Menschen herangehen, wenn wir sie kennenlernen. Oder auch beim Umgang mit Tieren, man lernt mit der Zeit, wie die wirklich ticken, was so ungefähr in ihnen vor sich geht.
Vermutlich auch im Glauben wie im Gebet. Ich denke, hier passiert wirklich auch ein gewisses kennenlernen, und ich vermute dahinter dann auch tatsächliche Geisteswelten, die man im Gebet nebenbei auch erkundet.
Umso interessanter wäre es, verschiedene Menschen, Tiere und gedachte geistige Entitäten tatsächlich so erfassen zu können, wie sie wirklich sind.
Bei zukünftiger und teils sogar schon existierender KI wäre es insofern extrainteressant, dass man hier eventuelle mentalen Zustände auch im Detail der Hard- und Software nachvollziehen könnte.
Ich finde man sollte uns Menschen hier nicht unterschätzen, dass wir wirklich ziemlich gut darin sind, andere Lebende wie geistige Wesenheiten dann doch ganz gut erfassen können.
Wobei die geistigen Wesenheiten dann eher zu Kulturkreisen gehören, und sich in verschiedenen Kulturen durchaus anders zeigen. Aber ich halte es für sehr plausibel, dass wir hier nur eine wirkliche Geisteswelt haben, die sich nur verschieden zeigt. Was man dann allerdings erst auf den zweiten Blick erkennen kann, und was dann auch die Grundlage praktikabler Religionsfreiheit werden kann.
Man lernt ja auch lebenslänglich immer besser, andere Menschen und auch Haustiere wirklich so zu erfassen, wie sie wirklich sind. Erfahrung ist hier der Schlüssel, der uns vorwärts bringt.
Auch kann ich mich erinnern, dass ich die ersten Monate mit dem damals für mich völlig neuen Computer öfter ganz spontan heftig geschimpft habe, wenn was nicht funktioniert hat. Was dann im Laufe der Zeit dann nach und nach weniger wurde. Inzwischen habe ich wohl wirklich auch emotional verstanden, dass das wirklich nur eine Maschine ist.
Schimpfen tue ich manchmal nur noch über Zumutungen von mancher Software wie etwa Elster, und habe hierbei nicht meinen Computer im Sinn, sondern die unprofessionellen Programmierer mangelhafter Software.
Ganz grundsätzlich glaube ich inzwischen an einen durch und durch lebendigen Kosmos, der auch Computer einschließt, nur dass eben genau diese Computer derzeit für diese grundsätzliche Lebendigkeit gerade eben nicht gebaut sind. Was nicht heißt, dass das nicht gehen kann. Ich kann mir durchaus auch eine KI vorstellen, die so konstruiert ist, dass sie tatsächlich auch lebendig sein kann.
Wenn es das dann mal gibt, werden wir uns hiermit dann auch noch recht persönlich auseinandersetzen können. Und unsere ToM gegenüber dieser lebendigen KI mit entsprechend wachsender Erfahrung ausgestalten werden.
Lieben Dank, @Tobias
Du schriebst:
“ Aber ich halte es für sehr plausibel, dass wir hier nur eine wirkliche Geisteswelt haben, die sich nur verschieden zeigt. Was man dann allerdings erst auf den zweiten Blick erkennen kann, und was dann auch die Grundlage praktikabler Religionsfreiheit werden kann.“
Wenn ich Dich richtig verstehe, erkennst Du in der Vielfalt der Religionen also einen Weg der Erkenntnis hin zu diesseitigen und transzendenten Entdeckungen?
Ein sehr schöner Gedanke! 💭 🙏 📚 🤔 🙌
@Michael 15.03. 08:04
„Wenn ich Dich richtig verstehe, erkennst Du in der Vielfalt der Religionen also einen Weg der Erkenntnis hin zu diesseitigen und transzendenten Entdeckungen?“
Genau, und der Einzelne bewegt sich dann auch öfter noch zwischen den Religionen und Weltanschauungen, und geht dann gerne seine ganz eigenen Wege.
Derweil dann am Ende eine Konvergenz der Vernunft dabei herauskommen kann. Weil diese Vernunft letztlich wesentlicher Teil der ganzen Veranstaltung sein dürfte.
Es entsteht hier nicht weniger als Weltkultur. Wobei die Wissenschaften vorne mit dabei sind. Aber eben nicht alleine. Nicht alles ist wissenschaftlich fassbar, muss aber doch einbezogen werden. Die eigene Erfahrung ist auch Evidenz, wenn auch dann nur eine persönliche. Das kann man schwer ignorieren.
Bevor es hier zu esoterischen Entgleisungen kommt, hilft dann allerdings eine Mäßigung der eigenen Fantasie und sich damit abzufinden, dass man viele interessante Fragen zunächst offen lassen muss.
Vielen lieben Dank, @Tobias – auch ich hatte Dein Bekenntnis zu „Geisteswelten“ bisher oft als esoterisch gelesen.
Inzwischen würde ich aber meinen, dass wir beide wesentlich das Gleiche meinen, wie ich es 2011 auf einer Konferenz in Barcelona formulierte:
http://www.blume-religionswissenschaft.de/pdf/Blume_Barcelona_ReligiousKnowledge.pdf
Wir beide lehnen einen erkenntnistheoretischen Monismus ab, weil wir eine Vielfalt von Erkenntniswegen wie Wissenschaften einschließlich der Philosophie, persönliche Erfahrung, Kunst, Musik, Religionen anerkennen. (Erkenntnistheoretischer Pluralismus.) Aber auch eine relativistische bzw. esoterische Beliebigkeit lehnen wir ab, da sich Erkenntnisse auch immer wieder überprüfen lassen müssen.
So befürworten wir also einen emergentistischen und dialogischen Monismus, der eine gemeinsame Wahrheit annimmt, die jedoch nur aus dem sorgfältigen Dialog verschiedener Erkenntniswege erschlossen werden kann.
Würdest Du dem soweit zustimmen können?
@Michael 15.03. 13:42
„So befürworten wir also einen emergentistischen und dialogischen Monismus, der eine gemeinsame Wahrheit annimmt, die jedoch nur aus dem sorgfältigen Dialog verschiedener Erkenntniswege erschlossen werden kann. Würdest Du dem soweit zustimmen können?“
Ja. Unbedingt respektiere ich auch Erfahrungen Anderer, wobei ich die Eigenen allerdings auch ernst nehmen muss. Schnellschüsse führen uns nicht weiter. Wir müssen uns das ganze Bild angucken, und geduldig dabei bleiben.
„..auch ich hatte Dein Bekenntnis zu „Geisteswelten“ bisher oft als esoterisch gelesen.“
Das kann man esoterisch interpretieren, ist aber dennoch extra allgemein gehalten. Um eben auch der vielfältigen Erfahrung von Menschen mit Geisteswelten gerecht zu werden.
Warum viele spirituelle Erfahrungen haben, und viele wieder gar keine, ist mir hier ein wesentliches Rätsel. Da kann ich nichts dran ändern. Aber sich die Erfahrungen auch Anderer angucken, und nach Gemeinsamkeiten suchen, das kann man ja nun machen.
Ein eher allgemeines Konzept von Geisteswelten erscheint mir hier eben dann denkbar, ich meine, das kann man doch versuchen. Wenn man denn nun meint, dass da tatsächlich was dran sein kann.
Andere machen sich Konzepte ohne jegliche Geisteswelten. Das ist dann auch ein Teil des unvermeidlichen Pluralismus, den dieses Universum uns Menschen anbietet.
Müssen wir uns hier einigen? Das hat auf jeden Fall viel Zeit, würde ich sagen. Die Vielfalt hat doch auch was.