Gastblog Peter Gutsche: Von Wüstenplaneten, Terraforming und Ökologie als Wissenschaft von der Mitwelt – Zukunftsvisionen für eine lebenswerte Erde

Der 8. September ist nicht nur der Weltalphabetisierungstag, sondern auch mein persönlicher Feiertag für Science-Fiction! Denn am 8. September 1961 erschien das erste Perry Rhodan-Heft als Auftakt zum bis heute längsten Serienroman der Menschheit. Am 8. September 1966 erfolgte zudem die Erstausstrahlung von Star Trek – Raumschiff Enterprise. Und auch ein umstrittener Papst, Pius XII. (1876 – 1958), veröffentlichte am 8. September 1957 eine erstaunlich technologieoffene Medienenzyklika zu Film, Funk und Fernsehen: Miranda Prorsus, lat.: Die wunderbare Erfindung.

Weil mein Blogpost zum dualistischen Messianismus in der neuen Dune-Verfilmung nach Frank Herbert (1920 – 1986) bei Leserinnen & Lesern stark ankam, lud ich den erfolgreichen Gastblogger, Solarpunk & Physiker Peter Gutsche gerne noch einmal ein, eine Idee von ihm zu verwirklichen. Denn Peter ist nach meiner Erfahrung ein Meister im interdisziplinären Verknüpfen von Begriffen und Gedanken. Viel Freude beim Schmökern und Zukunft-Gestalten!

In den 1950er Jahren stellte der Physiker Enrico Fermi angesichts der Vielzahl von Sternen im Universum die berühmte Frage: „Wo sind sie alle?“ – warum haben wir keinen Kontakt zu außerirdischen Zivilisationen? Diese Frage drängt sich heute umso mehr auf, als seit den 1990er Jahren tausende extrasolare Planetensysteme entdeckt wurden. Dieses sogenannte Fermi-Paradoxon hat seither viele Überlegungen inspiriert (Buchtipp). Eine Antwort könnte sein, dass die Erde und die Entstehung von Leben ein extrem seltener Glücksfall sind. Unser Planet liegt genau im richtigen Abstand zur Sonne, und geologische Prozesse wie die Plattentektonik tragen zur langfristigen Stabilität des Klimas bei, indem sie sicherstellen, dass sich das Erdsystem immer wieder selbst aus extremen, lebensfeindlichen Zuständen herausreguliert.

Ein Jura-Sedimentformation leuchtet inmitten eines nächtlichen Waldes vor einem prächtigen Sternenhimmel. Foto: Peter Gutsche

Die Sedimentschichten im französischen Jura enthalten Kohlenstoff, der einst Teil der Erdatmosphäre war. Die markante Faltung verdeutlicht die dynamischen Prozesse der Erdkruste, die das Klima seit Jahrmilliarden im lebensfreundlichen Bereich halten. Der geologische Zyklus, der die Entwicklung zwischen zwei Superkontinentphasen beschreibt, dauert etwa 250 Millionen Jahre – genau so lange, wie unser Sonnensystem benötigt, um das Zentrum der Galaxis zu umrunden. Dieses Phänomen wird im Sternenhimmel des Fotos veranschaulicht. Wer den Text bis zum Ende gelesen hat, kann vielleicht der Aussage zustimmen, dass die Erde sich seit Jahrmilliarden selbst „terraformt“. Foto: Peter Gutsche

Eine andere mögliche Antwort auf Fermis Frage ist, dass Leben auf anderen Planeten vielleicht gar nicht so selten ist, die Entwicklung intelligenter, zur interstellaren Kommunikation oder Raumfahrt fähiger Zivilisationen jedoch viele weitere, extrem unwahrscheinliche Schritte erfordert – eine Hypothese, die als „Großer Filter“ bekannt ist. Die Menschheit könnte derzeit beispielsweise in der höchst unvorteilhaften Lage sein, ihre eigenen Lebensgrundlagen zu zerstören, bevor sie die Fähigkeit zu interstellaren Reisen entwickelt. Der fortschreitende Klimawandel, ausgelöst durch die Verbrennung fossiler Brennstoffe, bringt uns gefährlich nahe an einen Punkt, an dem die Erde für den Menschen unbewohnbar werden könnte.

Angesichts solcher dystopischer Zukunftsvisionen erscheint die Idee des Terraformings – the „concept of altering a planet’s environment to make it suitable for human habitat“ (Geoffrey A. Landis) – fast wie eine Notwendigkeit. Wenn wir die Erde unwiderruflich schädigen, könnten andere Planeten als Zufluchtsort für die Menschheit dienen.

Folgende Terraforming-Visionen gibt es für unsere beiden Nachbarplaneten:

Für den Mars, der heute ein kalter Wüstenplanet ist, wird unter anderem die Möglichkeit diskutiert, Kohlendioxid aus den Polkappen freizusetzen, um einen Treibhauseffekt auszulösen und die Temperatur des Planeten zu erhöhen. Elon Musk schlug sogar vor, die Polkappen mit thermonuklearen Bomben zu schmelzen – eine radikale Idee, die ich als Brute-Force“-Terraforming bezeichnen würde. Weniger extreme Ansätze sehen die Nutzung von Spiegeln im Weltraum vor, um die Sonneneinstrahlung auf den Mars gezielt zu verstärken.

Auch für die Venus, deren Oberfläche fast 500 Grad Celsius heiß ist und deren Atmosphärendruck mehr als 90 Bar beträgt, die aber möglicherweise einmal ein erdähnliches Klima gehabt hat, gibt es Terraforming-Konzepte. In den 1960er Jahren schlug Carl Sagan vor, den extremen Treibhauseffekt der Venus durch den Einsatz von Bakterien zu mildern, relativierte diese Idee später jedoch wieder (in seinem Buch „Pale Blue Dot“). Heute wissen wir, dass der Druck in der Venus-Atmosphäre noch viel höher ist als damals angenommen. Geoffrey A. Landis fasst moderne Venus-Terraforming-Ideen zusammen, darunter die Möglichkeit, Asteroiden auf die Venus zu lenken, um ihre dichte Atmosphäre abzutragen.

Terraforming-Konzepte bergen erhebliche Herausforderungen und Risiken: Es bleibt unklar, ob ein terraformierter Planet langfristig bewohnbar wäre. Auf der Venus könnte das Fehlen von Plattentektonik einen erneuten extremen Treibhauseffekt auslösen, selbst wenn die Atmosphäre vorübergehend stabilisiert wird. Auf dem Mars könnte eine geschaffene Atmosphäre aufgrund geringer Schwerkraft und fehlendem Magnetfeld entweichen.

Ein weiteres Problem ist die Fixierung auf technologische und naturwissenschaftliche Aspekte bei Vernachlässigung der menschlichen Dimension – als könnten wir einen lebensfreundlichen Planeten nach Belieben gestalten. Diese Sichtweise erinnert an den Größenwahn von Akteuren wie Elon Musk. Doch die Herausforderung besteht darin, die wechselseitige Abhängigkeit zwischen Mensch und Ökosystem – die Idee der Mitwelt – zu verstehen. Auch angesichts unserer begrenzten Fähigkeit, rational und langfristig zu denken, erscheint Terraforming als generationsübergreifendes Projekt unrealistisch.

Zudem bleibt die Frage, wer diese Technologien kontrollieren würde. Die Vorstellung, dass – beispielsweise im Falle der Weltraumspiegel – ein Milliardär von einer Raumstation aus das Schicksal ganzer Planeten lenkt, wie in „James Bond – Moonraker“, ist keineswegs beruhigend.

Eine differenziertere und weitsichtigere Auseinandersetzung mit dem Thema Terraforming findet sich in Frank Herberts Science-Fiction-Epos Dune. In dieser Geschichte, die Jahrtausende in der Zukunft spielt, hat sich die Menschheit zu einer interstellar agierenden Spezies weiterentwickelt und somit eine weitere Barriere des „Großen Filters“ überwunden. Hauptschauplatz ist der staubtrockene Planet „Arrakis“, auf dem sich Lebensformen entwickelt haben, die an die extremen Bedingungen angepasst sind – wie die riesigen Sandwürmer in der Wüste. Auf dem Wüstenplaneten, dessen Ökosystem im Romanzyklus bis ins kleinste Detail entworfen ist, entwickelt der Sand seine eigene Dynamik und folgt dabei Gesetzmäßigkeiten, die mit denen des Wassers auf der Erde vergleichbar sind. So bewegen sich die riesigen Sandwürmer im Wüstensand ähnlich wie Fische in den irdischen Meeren, und … „Vertiefungen in der Wüste, die sich über die Jahrhunderte hinweg mit Staub gefüllt haben“ sind mitunter „so riesig, dass sie eigene Strömungen und Gezeiten haben“ („Der Wüstenplanet“ von Frank Herbert; Übersetzung von Jakob Schmidt, Heyne, München, Auflage 02, 2016, S. 191).  

Arrakis leidet unter der Ausbeutung der wertvollen Substanz „Spice“, was das Ökosystem erheblich belastet – ein klassischer Ressourcenfluch. Die einheimischen Fremen haben ausgeklügelte Überlebensstrategien wie Destillanzüge entwickelt, die Körperflüssigkeiten recyceln. Ihr tiefes Verständnis des Ökosystems erlaubt es ihnen, die Wüste vorsichtig zu terraformen, wobei sie achtsam mit Pflanzen und Tieren arbeiten. Doch diese Entwicklung bedroht die Sandwürmer, die für die Produktion von Spice unverzichtbar sind. Herberts Roman warnt vor den Risiken der Ausbeutung natürlicher Ressourcen und zeigt die Unwägbarkeiten von Terraforming, indem er die Bedeutung des Verständnisses komplexer Ökosysteme betont. Eingriffe in Planetensysteme können unbeabsichtigte und gefährliche Folgen haben. Der Erste Planetologe von Arrakis, Pardot Kynes, sieht die „höchste Funktion der Ökologie darin, ein Verständnis für Folgewirkungen zu entwickeln.“ („Der Wüstenplanet“, dieselbe Ausgabe wie oben, S. 751)

Frank Herbert wurde durch seine Erlebnisse mit den Sanddünen an Oregons Küste, deren Voranschreiten ganze Ortschaften bedrohte, zu Dune inspiriert. Die massive Dünenbildung wurde vermutlich, wie der Literaturwissenschaftler Devin Griffiths hervorhebt, durch Landschaftsveränderungen während des kalifornischen Goldrauschs ausgelöst, was erneut den Ressourcenfluch verdeutlicht. Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, wurden Maßnahmen wie die Bepflanzung mit Gräsern ergriffen. Hierbei nutzte man das Wissen über und die Erfahrungen der indigenen Gemeinschaften des pazifischen Nordwestens mit Kultivierung von Gräsern. Heute erkennt man auch die Nachteile solcher Maßnahmen, wie die Ansiedlung invasiver Arten. Diese Episode der nordamerikanischen Landschaftsgeschichte verdeutlicht die Komplexität ökologischer Eingriffe und zeigt, dass solche Maßnahmen tiefgreifende und oft unvorhersehbare Folgen haben können – ähnlich wie bei Terraforming-Projekten. In diesem Kontext trifft Griffiths mit seiner subtilen und weitsichtigen Definition von Terraforming den Kern des Themas:

„Terraforming ist ein Begriff für eine Vielzahl von Möglichkeiten, wie die Erde umgestaltet werden könnte: von der großflächigen Zerstörung von Umgebungen im Dienst der Rohstoffgewinnung über die gezielte Prägung menschlicher Infrastrukturen bis hin zu kollaborativen Formen der Gestaltung, bei denen sowohl menschliche als auch nicht-menschliche Partner einbezogen werden.“ (Übersetzung von P.G.)

Fazit

Ich denke, dass wir viele Lehren aus „Dune“ ziehen können:

In Dune wird uns eine Idee des Terraformings präsentiert, die über technische Aspekte hinausgeht und indigene Perspektiven mit einem tiefen ökologischen Bewusstsein verknüpft. Das Terraforming, das von den Fremen vorangetrieben wird, basiert auf einem Verständnis von Ökologie, das die Mitwelt – die wechselseitige Abhängigkeit von Mensch und Natur – in den Mittelpunkt rückt und den Menschen als Teil eines gemeinsamen Lebensraums betrachtet. Dieses Bewusstsein für die Verbundenheit aller Lebewesen und Ökosysteme könnte uns Inspiration sein, einen positiven Ansatz für die Erde zu finden.

Statt den größenwahnsinnigen Terraforming-Plänen einzelner Milliardäre nachzueifern, sollten wir einen langsamen, angepassten Wandel auf der Erde fördern, der kulturelle und religiöse Werte wie Demut und Bescheidenheit berücksichtigt. Ein „positives Terraforming“ auf der Erde könnte komplexer gedacht und menschliche Akteure stärker einbeziehen. Dune erinnert uns daran, dass Manipulationen an Ökosystemen immer mit Unwägbarkeiten verbunden sind und in den Händen weniger gefährlich werden können. Es ist Zeit, dass wir als Gemeinschaft Verantwortung übernehmen und in kleinen Schritten daran arbeiten, das angenehme Klima des Holozäns zu bewahren. Lasst uns dem Motto folgen: „Niemand kann alles, aber alle können etwas tun“ – und gemeinsam eine nachhaltige Zukunft gestalten.

 

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Dr. Michael Blume studierte Religions- und Politikwissenschaft & promovierte über Religion in der Hirn- und Evolutionsforschung. Uni-Dozent, Wissenschaftsblogger & christlich-islamischer Familienvater, Buchautor, u.a. "Islam in der Krise" (2017), "Warum der Antisemitismus uns alle bedroht" (2019) u.v.m. Hat auch in Krisenregionen manches erlebt und überlebt, seit 2018 Beauftragter der Landesregierung BW gg. Antisemitismus. Auf "Natur des Glaubens" bloggt er seit vielen Jahren als „teilnehmender Beobachter“ für Wissenschaft und Demokratie, gegen Verschwörungsmythen und Wasserkrise.

62 Kommentare

    • Sehr gerne, lieber @Peter Gutsche! Und schon an den ersten Drukos hier lässt sich ersehen, dass ein “interessanter Dialog” bereits entsteht! 🙂

      Bin da auch deswegen zuversichtlich, da ich eine “Nerdländ”-Festrede an einem Institut der Universität Stuttgart halten durfte, in dem gezielt auch mit Szenarien etwa zur Besiedelung des Mars gearbeitet wurde, um das politische Denken und Hoffen anzuregen!

      https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/files/2024-04-26-Blume_Festrede_DeliberativeDemokratie_Stuttgart.pdf

      Auch Perplexity.ai weiß bereits zu sagen, wie Science-Fiction die interdisziplinäre Fantasiearbeit anregt!

      Science-Fiction kann die interdisziplinäre Fantasiearbeit auf vielfältige Weise anregen und bereichern:

      ## Erweiterung des Vorstellungsvermögens

      Science-Fiction ermöglicht es, über die Grenzen des aktuell Möglichen hinauszudenken:

      – Sie projiziert mögliche Zukünfte basierend auf gegenwärtigen Realitäten und wirft dabei Fragen über die Menschheit und technologische Entwicklungen auf[1].
      – Durch das Erforschen spekulativer Szenarien werden kreative Denkprozesse angeregt, die auch für die wissenschaftliche Forschung inspirierend sein können.

      ## Brücke zwischen Disziplinen

      Science-Fiction fungiert als Bindeglied zwischen verschiedenen Fachbereichen:

      – Sie bringt Bereiche wie Literatur, Film und Gesellschaftstheorien zusammen und fördert so den interdisziplinären Austausch[3].
      – Naturwissenschaftliche Forschung profitiert vom größeren Ideenpool der Science-Fiction, indem sich Forscher von futuristischen Visionen inspirieren lassen[3].

      ## Antizipation technologischer Entwicklungen

      Science-Fiction kann zukünftige technologische Möglichkeiten vorwegnehmen:

      – Viele in der Science-Fiction erdachte Konzepte, wie Roboter oder künstliche Intelligenz, wurden lange vor ihrer technischen Realisierbarkeit thematisiert[1].
      – Dies kann Wissenschaftler dazu anregen, über bisher als unmöglich geltende Technologien nachzudenken und neue Forschungsrichtungen zu erschließen.

      ## Ethische Reflexion

      Science-Fiction bietet eine Plattform für ethische Debatten:

      – Sie ermöglicht es, potenzielle Auswirkungen neuer Technologien und wissenschaftlicher Entwicklungen zu durchdenken[1].
      – Durch die Darstellung dystopischer oder utopischer Szenarien werden gesellschaftliche Diskussionen über wünschenswerte oder zu vermeidende Zukünfte angeregt.

      ## Förderung des “Scenario Thinking”

      Science-Fiction unterstützt die Entwicklung von Zukunftsszenarien:

      – Das “Scenario Thinking” ist ein zentrales Werkzeug der Zukunftsforschung geworden, das seinen Ursprung in der Kunst hat[5].
      – Durch die Ausarbeitung verschiedener Szenarien können Forscher und Entscheidungsträger besser auf mögliche zukünftige Entwicklungen vorbereitet sein.

      ## Inspiration für konkrete Forschungsprojekte

      Science-Fiction kann direkt Einfluss auf wissenschaftliche und technologische Entwicklungen nehmen:

      – Physiker, Informatiker und Biologen lassen sich bei der Wahl ihrer Forschungsthemen von Science-Fiction-Szenarien beeinflussen[3].
      – Beispielsweise haben frühe Science-Fiction-Filme wie “Man and the Moon” von Walt Disney aus dem Jahr 1955 die Raumfahrtforschung inspiriert[6].

      Insgesamt zeigt sich, dass Science-Fiction als Denkfigur und kreative Methode dient, um disziplinübergreifend neue Ideen zu generieren, ethische Fragen zu diskutieren und zukünftige Entwicklungen zu antizipieren. Sie fördert damit nicht nur die Fantasie, sondern auch den kritischen Diskurs über die Gestaltung unserer Zukunft.

      Citations:
      [1] https://nccr-planets.ch/de/blog/2021/05/17/scientists-on-science-fiction/
      [2] https://www.ndr.de/kultur/Wie-beeinflusst-Science-Fiction-die-Zukunftsforschung,sciencefiction110.html
      [3] https://www.factory-magazin.de/themen/utopien/fiktion-ist-der-schluessel-zu-kreativen-loesungen
      [4] https://de.wikipedia.org/wiki/Science-Fiction
      [5] https://www.schroedingerskatze.at/science-fiction/
      [6] https://www.kulturrat.de/themen/science-fiction/wissenschaft-inspiriert-durch-science-fiction/
      [7] https://de.council.science/blog/lessons-from-an-eco-dystopia/
      [8] https://www.stadtmarketing.eu/wie-beeinflussen-uns-science-fiction-werke/

        • Laut Perplexity.ai: Ja, war er.

          Ja, Wernher von Braun war maßgeblich an Disneys Fernsehfilm “Man and the Moon” beteiligt:

          1. Von Braun diente als technischer Berater für den Film[1][2].

          2. Er tritt persönlich in der Sendung auf und diskutiert Pläne für eine Reise zum Mond[1][3].

          3. Von Braun war Teil eines Teams von Wissenschaftlern, die Walt Disney für diese und ähnliche Weltraum-bezogene Produktionen engagiert hatte[4].

          4. Seine Beteiligung basierte auf einer Artikelserie im Collier’s Magazine über die Möglichkeiten der Raumfahrt, die von Braun mitgeschrieben hatte und die Walt Disney inspirierte[2].

          5. Von Braun brachte sein umfangreiches Wissen über Raketen in das Projekt ein, das er durch seine Arbeit an der V2-Rakete in Deutschland erworben hatte[1][3].

          6. Er half auch bei der Gestaltung des TWA Moonliner, einer Raketen-Attraktion in Disneyland[5].

          Seine Beteiligung an “Man and the Moon” war Teil einer Reihe von Disney-Produktionen zum Thema Weltraum, zu denen auch “Man in Space” und “Mars and Beyond” gehörten[4][5]. Diese Sendungen trugen dazu bei, das öffentliche Interesse an der Raumfahrt zu wecken und spielten eine Rolle bei der Vorbereitung der amerikanischen Öffentlichkeit auf das Apollo-Programm.

          Citations:
          [1] https://en.wikipedia.org/wiki/Man_and_the_Moon
          [2] https://www.duckipedia.de/Man_and_the_Moon
          [3] https://www.youtube.com/watch?v=S_N3EYMgya4
          [4] https://www.youtube.com/watch?v=8zcU85O82XE
          [5] https://waltsdisneyland.wordpress.com/2018/12/22/the-man-who-gave-us-mickey-mouse-and-disneyland-also-gave-us-the-moon-and-mars/
          [6] https://www.imdb.com/title/tt0351298/
          [7] https://de.wikipedia.org/wiki/Man_in_Space
          [8] https://de.wikipedia.org/wiki/Science-Fiction

          • Vielen Dank für die ausführliche Antwort. Ich fand die Person von Brauns vor Jahren sehr interessant. Dann wurde bekannt, wie tief er in den Bau der Vergeltungswaffen unter den Nazis verstrickt war. Stichwort Mittelbau Dora. Seine Biographie hat etwas Faustisches.

            Beim Thema SF fehlt mir der Name Jules Verne. Ich könnte mir vorstellen, dass die SF Literatur nach ihm doch irgendwie auf seinen entsprechenden Werken aufbaut. Es gibt ja auch noch eine Menge an Filmen.

            In Erinnerung geblieben ist mir beispielsweise “Die geheimnisvolle Insel” mit Omar Sharif aus den 1970er Jahren, wo manches sehr futuristisch daherkam.

  1. Die gegenwärtige Situation ist, dass wir immer noch egozentrischen Relativismus und feindseligen Dualismus als Paket mit uns herumtragen. Das tun wir so oft und so lange, wo immer wir uns auch hinbegeben. Dabei werden auch neueste Technologien keine Heilsbringer sein und uns nicht helfen; wir werden unsere Mitwelt immer zugrunde richten.

    Nur wenn es uns gelingt, dieses epigenetische Erbe in uns abzulegen, wird die Menschheit die nächste Stufe der Evolution erreichen. Erst dann werden wir – wie es im Marvel-Universum so schön heißt – als „würdig erwiesen“ haben, andere Welten zu besuchen und auch eine Chance haben, dort zu bleiben und vielleicht zu überleben – mit neuen Technologien.
    Bis dahin werden wir erst einmal selbst unsere Herzen terraformen müssen.

    Der einzige Ausweg führt ins Innere.

    • Guten Morgen, @Tilmann Schneider.

      Wow! Das ist ein schöner Satz, der eigentlich die Problematik zusammenfasst, die ich zum AUsdrück bringen wollte:

      „Bis dahin werden wir erst einmal selbst unsere Herzen terraformen müssen.“

      Wir können uns – trotz aller technischen Möglichkeiten – (noch) nicht selbst aus entkommen, selbst wenn wir zu fremden Sonnensystemen reisen können.
      Ein weiterer Blick auf Dune und das Fermi-Paradoxon finde ich in diesem Zusammenhang ganz „Augen öffnend“:

      Das eingangs erwähnte Fermi-Paradoxon wird in Frank Herberts Epos indirekt thematisiert. Die Menschheit ist dort, Jahrtausende nach unserer Zeit, technisch weit fortgeschritten und betreibt interstellare Raumfahrt.
      Es ist ihr also offenbar gelungen, den „Größen Filter“ einer möglichen Auslöschung zu umgehen. Sie hat es geschafft, sich zu einer interstellar agierenden Spezies zu entwickeln. Es gibt in Dune jedoch, untypisch für das Science-Fiction-Genre, keinerlei Anzeichen einer nicht-menschlichen, „außerirdischen“ Zivilisation. Während es offenbleibt, wie die Flora und Fauna auf den unterschiedlichen Planeten des Imperiums – wie zum Beispiel auf wie Arrakis – entstanden sind, hat die Menschheit ihren Ursprung offenbar auf der Erde. Dies wird zwar nicht explizit ausgeführt, liegt aber nahe. Von dort ausgehend, hat sie sich durch die Besiedlung verschiedener Planeten und durch genetische Manipulation stark diversifiziert.

      In diesem Szenario bleibt die Menschheit jedoch allein im Weltallallein mit ihren Konflikten und ureigenen Problemen wie dem Ressourcenfluch.

      Eben, solange wir unsere „Herzen“ noch nicht „terraformt“ haben.

    • @Tilman Schneider

      „Der einzige Ausweg führt ins Innere.“
      Ganz richtig, und wir sind weit davon entfernt.

      Der egoistische Dualismus und der egozentrische Relativismus werden sicherlich nicht in absehbarer Zeit als epigenetikisches Erbe überwunden werden können.
      Dieser evolutionäre Schritt ist meilenweit entfernt und ich fürchte unerreichbar.
      Im Gegenteil, diese Verhaltensmuster müssen sich ja nicht einmal mehr verstecken, sie werden bewusst als Aggression gegen Mitmenschen gefördert. Sie werden nicht nur digital ausgelebt und zur Zerstörung der Demokratie eingesetzt. Um Macht und Diktaturen zu installieren, wird die Klimakrise geleugnet und bereitwillig als Kollateralschaden hingenommen. Das Denken hinter diesen Verhaltensmustern ist so machtorientiert und auch gefährlich, dass dabei nicht begriffen wird, dass der Ast, auf dem wir sitzen, schon fast durchgesägt ist.

    • @ Tilmann Schneider

      “Nur wenn es uns gelingt, dieses epigenetische Erbe in uns abzulegen, wird die Menschheit die nächste Stufe der Evolution erreichen.”

      Sehen Sie es als ein lohnenswertes Ziel an, das epigenetische (warum nicht genetische?) Erbe der Menschen abzulegen?

      Vorschläge dazu:
      In Zukunft könnte man ggf. ins Erbgut eingreifen um unerwünschte menschliche Eigenschaften (z.B. Gruppendenken u.a.) zu eliminieren.
      Auch Drogen oder invasive Eingriffe ins Gehirn könnten hier vielleicht zum Ziel führen.
      Erziehungsmaßnahmen oder Persuasion (im weiteren Sinne) helfen m.E. nur bedingt, die menschliche Natur kommt vermutlich doch immer wieder zum Vorschein.

      Schöne neue Welt!

      • @Hirsch & @Tilmann Schneider

        Aus meiner in Christentum und Liberalismus wurzelnden Sicht verstoßen eugenische Phantasien jeder Art 1. gegen die Menschenwürde und 2. sind wissenschaftlich widersinnig.

        https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/warum-eugenik-unm-glich-ist/

        Eugenik ist unwürdig und unmöglich, weil das Leben nicht planbar ist. Daher plädiere ich sogar – gemeinsam mit Prof. Ince – für eine größere Akzeptanz von Neurodiversität.

        • @ Blume

          Ihre moralischen Bedenken teile ich uneingeschränkt!

          Ihre Ansicht, dass (“angeborene”) Eigenschaften von Lebewesen grundsätzlich nicht planbar sind, teile ich jedoch keinesfalls.

          • @Hirsch

            Danke, aber Ihr Einwand richtet sich nicht gegen das, was ich geschrieben und verlinkt habe…

            Selbst wenn wir genetische Eingriffe im Bereich von Individuen für “planbar” und ethisch vertretbar hielten (und dies könnte etwa im Bezug auf genetisch veranlagte Krankheiten durchaus so sein), so erreicht dies noch lange nicht die “Planbarkeit” gesamter Arten und ihrer Zukunft. Wer beispielsweise behauptet, eine höhere “Fitness” einer “Art” zu garantieren, maßt sich an, nicht nur biologische Prozesse modellieren zu können, sondern auch die späteren Lebenswelten aller genetisch Modifizierten zu kennen. Das halte ich – über die moralisch-religiöse Ablehnung von Eugenik hinaus – im Hinblick auf den Menschen und dessen rapide, auch kulturelle Evolution für unmöglich und damit auch für unverantwortlich, für eine Anmaßung von Wissen.

            Hier dazu zwei Schlüsselbegriffe, biokulturelle Evolution und Emergenz, zu denen ich bereits viel gearbeitet habe, auf Deutsch und Englisch via Perplexity.ai zusammengefasst:

            ## Biokulturelle Evolution

            Biokulturelle Evolution bezieht sich auf die miteinander verflochtenen Prozesse der biologischen und kulturellen Veränderung im Laufe der Zeit. Sie erkennt an, dass:

            1. Biologische Evolution Veränderungen in genetisch vererbbaren Merkmalen umfasst.

            2. Kulturelle Evolution Veränderungen in erlernten Verhaltensweisen, Ideen und Technologien einschließt, die durch nicht-genetische Mittel weitergegeben werden können.

            3. Es signifikante Wechselwirkungen und Rückkopplungsschleifen zwischen biologischen und kulturellen Evolutionsprozessen gibt.

            Dr. Blume betont, dass biologische und kulturelle Evolution nicht als völlig getrennte oder parallele Prozesse betrachtet werden sollten, sondern als miteinander verbundene Aspekte der menschlichen Entwicklung. Er argumentiert gegen die Ansicht, kulturelle Evolution sei völlig losgelöst von der biologischen Evolution, und sieht sie stattdessen als Teil eines ganzheitlichen Evolutionsprozesses.

            ## Emergenz

            Im Kontext der Evolution bezieht sich Emergenz auf das Auftreten neuer Eigenschaften, Strukturen oder Organisationsebenen, die auf einer niedrigeren Ebene nicht vorhanden oder vorhersehbar waren. Insbesondere:

            1. Emergenz beinhaltet die Entwicklung neuartiger Merkmale oder Fähigkeiten, die aus einfacheren zugrunde liegenden Prozessen entstehen.

            2. In der biologischen Evolution kann dies das Auftreten neuer Merkmale, Verhaltensweisen oder sogar völlig neuer Lebensbereiche umfassen.

            3. Kulturelle Evolution selbst kann als ein emergentes Phänomen betrachtet werden, das aus der biologischen Evolution hervorgeht und zu neuen Bereichen menschlicher Erfahrung und Entwicklung führt.

            Dr. Blume betrachtet Emergenz als ein Schlüsselkonzept zum Verständnis, wie komplexe Systeme und Phänomene, einschließlich religiöser Überzeugungen und Praktiken, aus einfacheren evolutionären Prozessen entstehen können. Er sieht dies als Teil einer breiteren interdisziplinären Perspektive, die Erkenntnisse aus Neurowissenschaften, Evolutionsbiologie und Religionswissenschaften integriert.

            Based on Dr. Michael Blume’s perspectives, we can define biocultural evolution and emergence as follows:

            ## Biocultural Evolution

            Biocultural evolution refers to the intertwined processes of biological and cultural change over time. It recognizes that:

            1. Biological evolution involves changes in genetically heritable traits[1][2].

            2. Cultural evolution encompasses changes in learned behaviors, ideas, and technologies that can be passed on through non-genetic means[1].

            3. There are significant interactions and feedback loops between biological and cultural evolutionary processes[2].

            Dr. Blume emphasizes that biological and cultural evolution should not be seen as entirely separate or parallel processes, but as interconnected aspects of human development[1]. He argues against viewing cultural evolution as completely distinct from biological evolution, instead seeing it as part of a holistic evolutionary process.

            ## Emergence

            In the context of evolution, emergence refers to the appearance of new properties, structures, or levels of organization that were not present or predictable from the components at a lower level. Specifically:

            1. Emergence involves the development of novel features or capabilities that arise from simpler underlying processes[2].

            2. In biological evolution, this can include the emergence of new traits, behaviors, or even entire new domains of life[2].

            3. Cultural evolution itself can be seen as an emergent phenomenon arising from biological evolution, leading to new realms of human experience and development[2].

            Dr. Blume views emergence as a key concept for understanding how complex systems and phenomena, including religious beliefs and practices, can arise from simpler evolutionary processes[3]. He sees this as part of a broader interdisciplinary perspective that integrates insights from neuroscience, evolutionary biology, and religious studies.

            Citations:
            [1] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/biokulturelle-evolution/
            [2] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/was-bedeutet-evolution-f-r-sie/
            [3] https://www.uni-muenster.de/ZIT/Veranstaltungen/raumzeit_blume.html
            [4] http://www.blume-religionswissenschaft.de/pdf/Gehirn_Evolution_Religion_Forum_Grenzfragen_0307.pdf
            [5] https://de.wikipedia.org/wiki/Michael_Blume
            [6] http://www.blume-religionswissenschaft.de/evol.html
            [7] https://link.springer.com/book/10.1007/978-3-642-10350-6
            [8] https://stm.baden-wuerttemberg.de/de/themen/beauftragter-gegen-antisemitismus

  2. Jessas, da gehts aber ab ^^

    Die Idee einer sich formenden Erde, die aktiv dafür sorgt, das Leben entstehen kann, ist massiv cool und ein interessanter Blick.

    Danke für den Informativen Gastbeitrag 🙂

    Gerade der Eingriff, den man in Landschaften macht um Ressourcen zu gewinnen, ist ja langfristig gesehen wahnsinnig. Da höhlt man für einige Jahrzehnte, vielleicht Jahrhunderte Entwicklung ganze Erdmassen aus, um am ende eine einbrechende Erdschicht zu erleben, die Generationen danach noch beeinträchtigen werden.

    Bei mir Zuhause gibt es einen alten Leidfaden, ein überbleibsel der Bauernkultur

    Das Haus gehört mein und doch nicht mein,

    Mein Nachkömmling wird es auch nicht sein,

    Der Dritte der muss auch heraus,

    Freund sag mir, wem gehört dies Haus.

    Mein Papa sagte dazu immer, er sei nur der Pächter der nächsten Generation, nur derjenige der ein Erbe verwaltet. Ich glaube, hier liegt ein großer Faktor gegen eine Enge der Zeit. Nämlich die Weite der Ewigkeit, nicht für einen selbst, aber für eine endlose Reihe anderer die nach einen das Leben erleben dürfen.

    Vielleicht wird es Zeit das Buch Dune mal zu lesen, die Filme haben mich nicht so mitgenommen, doch da scheint einiges an Ideen zu schlummern. Oder auch den Beitrag von Papst Pius, mal sehen was er zu den Visuellen Medien gesagt hatte.

    Danke für diese wirklich wundervollen Beiträge 🙂

    • Vielen Dank für das Interesse und die Rückmeldung, @Berthold Forster!

      Habe von diesem schönen Druko auch zur päpstlichen Medien-Enzyklika vom 8. September 1957 angeregt gerade mal Perplexity.ai gefragt, warum der doch als sehr konservativ geltende und wegen seiner Zurückhaltung gegenüber dem NS umstrittene Papst Pius XII. den Einsatz neuer Medientechnologien befürwortete. Die m.E. sehr starke Antwort:

      Papst Pius XII. bejahte den Einsatz moderner Medientechnologien aus mehreren Gründen:

      ## Verbreitung der kirchlichen Botschaft

      Pius XII. erkannte das Potenzial moderner Medien, um die Botschaft der Kirche einem breiteren Publikum zugänglich zu machen:

      – Er nutzte regelmäßig das Radio für Ansprachen und Botschaften, um Gläubige weltweit zu erreichen.
      – Der Papst förderte den Einsatz von Film und Fernsehen zur Verbreitung christlicher Inhalte.

      ## Anpassung an gesellschaftliche Entwicklungen

      Pius XII. war bestrebt, die Kirche mit den technologischen Fortschritten der Zeit in Einklang zu bringen:

      – Er sah die Notwendigkeit, dass sich die Kirche den Kommunikationsmitteln der modernen Welt öffnet, um relevant zu bleiben.
      – Der Papst wollte zeigen, dass Glaube und technischer Fortschritt vereinbar sind.

      ## Internationale Präsenz des Vatikans

      Die neuen Medien ermöglichten es dem Vatikan, seine globale Präsenz auszubauen:

      – Durch Radioansprachen konnte der Papst direkt zu Katholiken in aller Welt sprechen.
      – Die mediale Präsenz stärkte die Rolle des Vatikans als internationaler Akteur.

      ## Förderung des Dialogs

      Pius XII. sah in den Medien ein Instrument zur Förderung des Dialogs:

      – Er nutzte sie, um sich zu aktuellen Themen zu äußern und die Position der Kirche darzulegen.
      – Die Medien boten eine Plattform für den Austausch mit anderen gesellschaftlichen Gruppen.

      Insgesamt erkannte Pius XII. die Chancen moderner Medientechnologien für die Verkündigung und Kommunikation der Kirche. Er setzte sie gezielt ein, um die Reichweite päpstlicher Botschaften zu vergrößern und die Kirche als zeitgemäße Institution zu präsentieren.

      Citations:
      [1] https://de.wikipedia.org/wiki/Pius_XII.
      [2] https://de.catholicnewsagency.com/article/393/das-ziel-war-menschenleben-zu-retten-pater-gumpel-uber-pius-xii-und-den-holocaust
      [3] https://www.domradio.de/artikel/zentrale-rolle-der-internationalen-politik-neue-forschungen-zu-papst-pius-xii-und
      [4] https://www.spiegel.de/politik/das-ist-eine-schande-a-1c0e264a-0002-0001-0000-000008805183
      [5] http://www.kath-info.de/piusxii.html
      [6] https://www.katholisch.de/artikel/251-vatikanische-medien

    • Guten Morgen, @Berthold Forster,

      Das ist eine starke Aussage:

      „Pächter der nächsten Generation“

      Das erinnert mich an die Aussage „how to become a good ancestor“.
      Dazu habe ich einenText gefunden der auf der Seite des United Nations Development Programme veröffentlicht wurde.

      Die dort angestellte Betrachtung zu der Anzahl der Menschen, die auf diesem Planeten wahrscheinlich noch leben werden, bringt mich zum Begriff des Longtermism.

      In diesem Blogpost auf „our world in data“ wird das Thema noch eindringlicher dargestellt – und, ich finde, es ist faszinierend zu lesen:

      Aber – meines Wissens, ich müsste dazu aber noch recherchieren, gibt es auch Kritik an dieser Form des „Longtermism“ – kurz gesagt: hier wird zu weit in die Zukunft geschaut und vor dem entsprechenden Zeithorizont erscheint selbst die Klimakrise als kurzfristiges Phänomen. Entsprechend ist auch Elon Musk ein Unterstützer dieser Vision.

      https://taz.de/Wen-kuemmert-schon-die-Gegenwart/!vn5990731/

      Perplexity dazu:

      Das Konzept des Longtermism wird aus verschiedenen Perspektiven kritisch betrachtet:

      ## Ethische Bedenken

      **Vernachlässigung akuter Probleme**: Kritiker argumentieren, dass der Fokus auf eine weit entfernte Zukunft dazu führen kann, dringende gegenwärtige Probleme zu vernachlässigen. Die Sorge um hypothetische zukünftige Szenarien könnte von realen, akuten Herausforderungen wie Armut oder Klimawandel ablenken[2].

      **Problematische Gewichtung**: Der Longtermismus gewichtet das potenzielle Wohlergehen zukünftiger Generationen stärker als das der gegenwärtig lebenden Menschen. Dies wird als ethisch fragwürdig angesehen, da es zu einer Vernachlässigung aktueller Bedürfnisse führen kann[3].

      ## Wissenschaftliche und praktische Kritik

      **Spekulative Grundlagen**: Viele Annahmen des Longtermismus basieren auf hochspekulativen Szenarien, wie etwa der Entwicklung einer superintelligenten KI. Kritiker bemängeln, dass diese hypothetischen Risiken unverhältnismäßig viel Aufmerksamkeit erhalten[2][4].

      **Verharmlosung realer Gefahren**: Es wird kritisiert, dass der Longtermismus dazu neigt, reale und wissenschaftlich belegte Gefahren wie den Klimawandel zu verharmlosen, indem er sie im Vergleich zu hypothetischen zukünftigen Szenarien als weniger bedeutsam darstellt[4].

      ## Ideologische Kritik

      **Technologiegläubigkeit**: Longtermismus wird oft als übermäßig technologiegläubig wahrgenommen, mit einem starken Fokus auf technologische Lösungen für globale Probleme[3].

      **Elitäre Tendenzen**: Es gibt Bedenken, dass der Longtermismus dazu tendiert, die Rolle von “Innovatoren” und “Ingenieuren” überzubewerten, was zu einer elitären Sichtweise führen kann[3].

      ## Philosophische Einwände

      **Utilitaristische Grundlagen**: Die utilitaristische Basis des Longtermismus wird kritisiert, da sie zu ethisch fragwürdigen Schlussfolgerungen führen kann, wie etwa der Rechtfertigung von Opfern in der Gegenwart für einen hypothetischen zukünftigen Nutzen[5].

      **Geschichtsphilosophische Annahmen**: Die dem Longtermismus zugrunde liegenden geschichtsphilosophischen Voraussetzungen, wie die Annahme einer bevorstehenden transformativen KI-Entwicklung, werden als spekulativ und potenziell irreführend kritisiert[5].

      Insgesamt wird der Longtermismus von seinen Kritikern oft als eine “merkwürdige und sonderbare Ideologie” bezeichnet, die zwar gut gemeint sein mag, aber in ihrer praktischen Anwendung problematische Konsequenzen haben könnte[2].

      Citations:
      [1] https://www.ida-nrw.de/fileadmin/user_upload/reader/Re-Praesentationen.pdf
      [2] https://netzpolitik.org/2023/longtermismus-eine-merkwuerdige-und-sonderbare-ideologie/
      [3] https://www.spiegel.de/wissenschaft/longtermism-was-ist-das-rettung-oder-gefahr-kolumne-a-983e60ba-6265-40a8-8c65-8f2668e4e9ff
      [4] https://www.feinschwarz.net/longtermism-die-gefaehrdete-zukunft/
      [5] https://www.theorieblog.de/index.php/2022/12/philosophie-fuer-das-silicon-valley-longtermism/
      [6] https://www.philomag.de/artikel/longtermism-eine-neue-theorie-fuer-die-zukunft
      [7] https://www.radicalphilosophy.com/commentary/the-toxic-ideology-of-longtermism
      [8] https://core.ac.uk/download/pdf/12237220.pdf

      Ende der Antwort von Perplexity.

      Vielleicht ist es daher umso wichtiger, wie hier jetzt schon vielfach angeklungen, die “Nahperspektive” der “Mit-Menschlichkeit” einzunehmen und – auch im Sinne der Mitwelt – sich technologisch nicht weiter hinauszulehnen als es unsere allzumenschlichen Begrenzungen (ethischen usw Fähigkeiten) zulassen. Visionäre wie Elon Musk vergessen das, der ate Leitfaden aus der Bauernkultur scheint da mehr Weisheit zu beherbergen.

  3. @Gutsche
    thank you for this measured post. I truly enjoyed reading it.
    Before Elon starts bombing other planets because he likes to make things go “boom”, we truly need to prioritize creating a habitable planet earth.

    Dune remains a masterpiece of an encyclopedic mind like Herbert that has remained relevant decades later. He recognized as you mentioned based on sand dunes that even mini terraforming our own planet can have disastrous effects. If I remember correctly, Roddenberry’s Federation had solved the world’s problems before they started to colonize.

    I view this as one of our biggest challenges when it comes to space exploration; our anthroprocentric views regarding the universe or contact with any alien species. We have evolved in response to cataclysmic events on this planet. I used to be of the opinion of how unlikely our existence is, that it was like “winning the lottery a billion times over” (quote origin?). I no longer do. Homo habilus requires a goldilock zone, other alien species (and we have plenty of extremophiles on this planet that live in conditions that are toxic to humans), might not require it.

    Of course this is hypothetical. We can’t even travel within our solar system so this planet is all we currently have.

    The Fermi paradox assumes that sentient alien life forms want to visit or communicate. What if they dont? What if they are not carbon based so any trade or resources are meaningless to them. What if they have evolved on a planet less hostile than ours or have selfregulatory physiology that limits their overpopulation, in which case they would have little reason to colonize or “invade”.

    • Guten Morgen @Science,

      many thanks for your feedback which I appreciate.

      “I view this as one of our biggest challenges when it comes to space exploration; our anthroprocentric views regarding the universe or contact with any alien species. “

      You add an inspiring new perspective to this dialogue!

      I think it is the big question: is it only live as we know it (or expect it to be) that requires the “goldilocks zone”, and other forms of live (maybe based on another chemistry) aren’t?

      And also: Aliens might not want to contact us. Can you blame them when they see how we are?

      This is one of the many answers to the Fermi paradox, as outlines nicely in the book written by Stephen Webb: https://link.springer.com/book/10.1007/978-3-319-13236-5

      By the way, thanks for adding the nice word “goldilocks zone” which I had in mind when writing the blogpost, but I skipped finally.

      This is the explanation of what it is for those who might not have known:
      A Goldilocks Zone refers to the habitable zone: the region around a star where conditions are just right—neither too hot nor too cold—for liquid water to exist on a planet’s surface, making it potentially suitable for life. It has its origin in the children’s story “Goldilocks and the Three Bears” where the girl “Goldilocks” is looking for the right temperature of porridge.

      +++German:
      Vielen Dank für das Feedback, das ich sehr schätze.

      „Ich sehe dies als eine unserer größten Herausforderungen in Bezug auf die Weltraumforschung an:

      “unsere anthropozentrischen Ansichten in Bezug auf das Universum oder den Kontakt mit außerirdischen Spezies.“

      Sie bringen eine inspirierende neue Perspektive in diesen Dialog ein! Ich denke, das ist die große Frage: Ist es nur das Leben, wie wir es kennen (oder erwarten), das die „Goldilocks-Zone“ benötigt, und möglicherweise sind andere Lebensformen (vielleicht basierend auf einer anderen Chemie) nicht darauf angewiesen?

      Und auch: Vielleicht wollen die Aliens gar keinen Kontakt zu uns. Kann man es ihnen verdenken, wenn sie sehen, wie wir drauf sind? Das ist eine der vielen Antworten auf das Fermi-Paradoxon, wie es Stephen Webb in seinem Buch schön darstellt:

      https://link.springer.com/book/10.1007/978-3-319-13236-5

      Übrigens, danke, dass Sie das schöne Wort „Goldilocks-Zone“ erwähnt haben, das ich beim Schreiben des Blogposts im Kopf hatte, aber letztlich weggelassen habe. Hier ist die Erklärung für diejenigen, die es vielleicht nicht kannten:

      Eine Goldilocks-Zone oder Goldlöckchen-Zone, bezieht sich auf die bewohnbare Zone um einen Stern: die Region um einen Stern, in der die Bedingungen genau richtig sind – weder zu heiß noch zu kalt – damit flüssiges Wasser auf der Oberfläche eines Planeten existieren kann, was ihn potenziell für Leben geeignet macht. Der Begriff stammt aus der Kindergeschichte „Goldlöckchen und die drei Bären“, in der das Mädchen „Goldlöckchen“ nach dem Brei mit der richtigen Temperatur sucht.

      • @PeterGutsche

        and thank you for this post and your conversation. I write faster in English than German. I have not read Stephen Webb yet. but I currently agree with Prof Hawking: It might be better if they do not visit us.

        Was the translation AI assisted?

        The Goldilocks zone is important because it is the only environment the human species can live in. Dinosaurs were the most successful at surviving for 120 million years or so and did it in a high CO2 environment. We tend to forget the history of this planet.

        Have you watched the miniseries battlestar galactica? Deals with anything from religion to diaspora of the entire human “race”.

        Its been a pleasure meeting you.

        • @science,  thank you also from my side for this nice conversation!

          In the previous comment, I answered first in English and then used ChatGPT (to save time) for a german translation for people not familiar with English.

          Yes, that’s an important aspect. We tend to have an anthropocentric perception of the world, forgetting that other species can live under very different conditions.

          Also in this regard: humans evolved during a cooler climate period (that is, seen in more detail, “modulated” by a change of ice ages and interglacials).
          However, overseeing Earth’s complete history, there were more periods with significant warmer temperatures (like the Cretaceous) than those cooler ones we know. This makes the current period (in which humans evolved) also a kind of “Goldilocks zone” (and we risk leaving this climate zone). What do you think about that thought?

          Maybe an interesting SciFi setting would be to imagine humans living in a supercontinent phase (Pangaea) with maybe extreme climate conditions…

          Thanks for reminding me of battlestar Galactica. Long time since I’ve watched it. Will have to watch it again.

        • @science, now in German (Google translate):

          Ja, das ist ein wichtiger Aspekt. Wir neigen zu einer anthropozentrischen Wahrnehmung der Welt und vergessen, dass andere Arten unter ganz anderen Bedingungen leben können.

          Auch in diesem Zusammenhang: Der Mensch entwickelte sich während einer kühleren Klimaperiode (also genauer betrachtet „moduliert“ durch einen Wechsel von Eiszeiten und Interglazialen).

          Betrachtet man jedoch die gesamte Erdgeschichte, gab es mehr Perioden mit deutlich wärmeren Temperaturen (wie die Kreidezeit) als die kühleren, die wir kennen. Dies macht die aktuelle Periode (in der sich der Mensch entwickelte) auch zu einer Art „Goldlöckchen-Zone“ (und wir riskieren, diese Klimazone zu verlassen). Was denken Sie über diesen Gedanken?

          Vielleicht wäre es ein interessantes SciFi-Setting, sich Menschen vorzustellen, die in einer Superkontinentphase (Pangäa) mit möglicherweise extremen Klimabedingungen leben …

          Danke für die Erinnerung an Battlestar Galactica. Es ist lange her, dass ich es gesehen habe. Werde es mir noch einmal anschauen müssen.

          • @Gutsche

            good question with a very complex lengthy answer. The myth that we are coming out of an ice age is being propagated by the fossil industries. I think that our biodiversity and a thriving ecosystem that we barely understand but depend on, has more to do with the composition of our breathable atmosphere and the oxygen level which is much higher than 300 million years ago. However, that warmer climate had much less biodiversity. Im oversimplifying but it was not that much warmer except for the winter.

            Obviously intertwined with temperatures on earth. Research in paleontology keeps changing and we still know very little about the physiology of dinosaurs that allowed them or maybe required that they were so big.

            What our Goldilockzone created was a stable environment with relatively few weather extremes in which the human species could thrive. Stability is key in human survival. In the past, changes occurred over millenia that allowed species to adapt or migrate. 200 years of rapidly changing temperatures and we become the sixth mass extinction.

            I am absolutely convinced that there are other sentient technologically advanced species in this universe. it would be egotistic and arrogant to think we are that special.

            I am still contemplating whether to put a speculative human future chapter in my book. For now, this is my short answer to your thought provoking question.

            A very good book is Thomas Kuhn The structure of scientific revolution.

            Once again, its been a pleasure speaking to you and lets hope we dont revert back to the stone age.

        • @science,
          … and, yes, I also agree with Hawking — this is btw one of the answers to the Fermi Paradox mentioned in the book.

          Even if aliens had already been sitting in a spaceship heading towards Earth, they would have turned around immediately after hearing about the results of last week’s state elections in eastern Germany. It’s better to just leave humans alone.

          Deutsch:
          selbst wenn Außerirdische bereits in einem Raumschiff Richtung Erde gesessen hätten. Spätestens nachdem sie die Ergebnisse der Landtagswahlen letzte Woche in Ostdeutschland mitbekommen hätten, wären sie auf der Stelle umgekehrt. Lieber lässt man die Menschen in Ruhe.

  4. P.S.@Gutsche
    sorry hard to edit, this is humorous speculative science fiction; but what if there is a sentient species out there that evolved photosynthetically, has the technology to open a worm hole at any time, does not need to kill to eat, has been observing us and wont even say hello because we keep killing eachother?

  5. Lieber @Peter Gutsche!

    Deinen neuen Gastpost habe ich mit Interesse gelesen und gratuliere Dir dazu.
    Das Thema Science-Fiction insbesondere Star Trek und Dune kann ich nicht kommentieren, weil ich zu wenig Wissen darüber habe.
    Nachdem ich mich informiert habe, finde ich das Thema ,Terraforming‘ kritisch bedenkenswert. Die Risiken, die damit verbunden sind, sind enorm und nach heutigem Stand doch kaum überschaubar.

    https://pm-wissen.com/was-ist-terraforming_12628

    Die ethische Frage, die sich hier stellt und die auch in Deinem Text deutlich wird, ist doch:

    Warum suchen wir Überlebensräume auf anderen Planeten, wenn wir gleichzeitig die Lebensbedingungen auf unserem Planeten ruinieren?

    Steckt nicht auch hinter Terraforming der Antrieb mehr Ressourcen, mehr Macht zu erhalten. Bei Elon Musk & Co. doch sicherlich.
    Für mich hat der Schutz unseres Planeten und die Forschung und technische Umsetzung, das überschüssige CO2 aus der Erdatmosphäre zu entfernen, Vorrang vor der Terraforming-Forschung.

    https://www.tecindustry.ch/de/themen-1/climeworks-nimmt-grosse-co2-reduktionsanlage-in-island-in-betrieb.html

    Die Renaturierung vieler Bereiche unseres Planeten, um ihn für uns Menschen als Lebensraum zu erhalten, ist doch in gewisser Weise auch notwendiges Re-Terraforming auf unserem Planeten

    „Auch angesichts unserer begrenzten Fähigkeit, rational und langfristig zu denken, erscheint Terraforming als generationsübergreifendes Projekt unrealistisch.“

    Dieser Aussage von Dir kann ich mich vorbehaltlos anschließen.

    Die Aufgabe, unsere Mitwelt für kommende Generationen zu erhalten, ist für uns alle eine globale Herausforderung.

    • Vielen Dank, @Elisabeth K. & @Peter Gutsche !

      Tatsächlich erinnert der Science-Fiction-Tag des 8. September auch an die Verzweiflung von Fliehenden über das Mittelmeer – bis zur Umsetzung unmöglich erscheinender Träume. Denn am 8. September 1947 wurden zum Entsetzen der Weltöffentlichkeit knapp 4.500 Holocaust-Überlebende, die an Bord der “Exodus 1947” die Alijah nach Israel versucht hatten, in Deutschland ausgeschifft und in Lagern interniert.

      https://www.ndr.de/geschichte/chronologie/Exodus-1947-Briten-internieren-Holocaust-Ueberlebende-bei-Luebeck,exodus196.html

      8. September 1947: Jüdische Geflüchtete landen in Hamburg

      “Es waren so viele, die aus den Vernichtungslagern kamen. Und jetzt sollten sie zurück in das Land, aus dem sie gerade entkommen waren”, erinnert sich Arie Itamar, der die Ereignisse an Bord damals als Kind erlebt. Am 8. September 1947 legen die Schiffe in Hamburger Hafen an. Unter den Augen der Weltöffentlichkeit werden die Juden und Jüdinnen, teils unter Gewaltanwendung, von Bord gebracht.

      In vergitterten Zügen transportieren die Briten die Menschen nach Lübeck. “Dieser Zug mit Gittern davor erinnerte viele an die Deportationszüge nach Auschwitz”, so Arie Itamar. “Ich weiß nicht ob, die britische Regierung uns dafür bestrafen wollte, dass wir auf der ‘Exodus’ gefahren sind. Vielleicht war es auch einfach ein Mangel an Sensibilität.”

      “Zurück in Nazi-Deutschland”

      In Lübeck angekommen, ist der Widerstand der Flüchtlinge gebrochen. Sie werden auf Lkw verladen und in das Lager Pöppendorf im Waldeshusener Forst gebracht. Elf Wachtürme, ein zwei Meter breiter Stacheldrahtzaun, Scheinwerfer mit Flutlicht und patrouillierende Soldaten sichern es. “Ich hatte das Gefühl, wieder zurück in Nazi-Deutschland zu sein. Hunde, Stacheldraht und dauernd diese Maschinenpistolen. Das einzige, was sie nicht getan haben: Sie haben uns nicht umgebracht”, so Zeitzeuge Shaya Hasit.

      Weltweite Empörung über britisches Vorgehen

      Der britische Umgang mit den Holocaust-Überlebenden ruft weltweit Entrüstung hervor. “Erst durch diese Ereignisse entstand eine Wahrnehmung für die Probleme der jüdischen Flüchtlinge”, so der Historiker Simon Waldman. “Zugleich war die Idee der Briten, man könne die illegale Einwanderung stoppen, indem man die Flüchtlinge einfach zurückschickt, spektakulär gescheitert.”

      Der rechtslibertäre Musk-Milliardärs-Vorschlag, dass sich wenige Reiche auf einen umgebombten Mars absetzen, während die Menschheit hier an der Klimakrise zugrunde geht, erinnert doch sehr an das Superjacht-Narrativ. Solarpunkiger, klüger und gerechter wäre es stattdessen, schon jetzt die post-fossile Transformation zu beschleunigen und so viele irdische Arche-Regionen wie irgend möglich zu bewahren.

      • Danke @Michael Blume, für die Erinnerung an die Geschehnisse um das Schiff “Exodus 1947” – einfach nur grausam und bedrückend.

        Das Stichwort „Arche-Region“ bringt mich noch auf eine weitere Parallele in „Dune“.

        Die indigenen Fremen und deren Lebensweise lassen sich nicht direkt mit den Bedingungen vergleichen, unter denen wir heutigen Menschen leben. Ihre Lebensbedingungen sind ungleich schwieriger und von täglichen existenziellen Bedrohungen geprägt (Wasserdisziplin). Daher gibt es bei ihnen einige teilweise sehr grausame Regeln, um das Überleben zu ermöglichen.

        Dennoch könnte man umhegte Bereiche, in denen die Fremen die Natur durch Bepflanzung verändern, als „Arche-Regionen“ interpretieren. Dort wird bereits ein „langsames Terraforming“ praktiziert. Siehe z.B. in Band 1 „Der Wüstenplanet“ S. 446: Hier zeigt der Anführer Stilgar einen eingehegten Bereich, ein Becken mit sachtem pflanzlichen Bewuchs:

        „‘Und was macht Ihr mit dem Antlitz Arrakis‘, das niemand sehen darf?‘ ‘Wir verändern es … langsam, aber bestimmt … bis es für menschliches Leben geeignet ist. Unsere Generation wird das Ergebnis nicht zu Gesicht bekommen, auch nicht unsere Kinder, unsere Kindeskinder und die Enkel ihrer Kinder … aber eines Tages wird es soweit sein.‘ Stilgar sah wieder auf das Becken hinaus. ‘Offene Wasser. Große grüne Pflanzen. Und Menschen, die ohne Destillanzug im Freien herumlaufen.‘“

        Auch hier wieder der schon mehrmals angesprochene Aspekt der Zeit.

        Mit dem Unterschied, dass die Fremen einen weitgehend lebensfeindlichen Planeten – allmählich – wieder lebensfreundlich machen wollen. Dagegen ist die Idee der Arche-Regionen auf der Erde die, dass – allmählich und dezentral – daran gearbeitet wird, unser Klima in der menschenfreundlichen “Goldilocks-Zone” zu halten.

        • Vielen Dank, lieber @Peter Gutsche !

          Ich möchte Dir hier nicht nur Recht geben, sondern darauf hinweisen, dass es tatsächlich eine jüdische Auslegungstradition zur Arche gibt, die genau dem Verhalten der Fremen auf Arrakis oder auch der Solarpunk-Bewegung sowie Deinen Überlegungen zur Zeit entspricht! Demnach habe Noah Wert darauf gelegt, die Bäume zum Bau der rettenden Arche zu pflanzen und wachsen zu lassen – als Zeichen an die Menschheit zur Umkehr! Das sowohl im evangelischen Christentum zu Martin Luther wie auch im Islam zum Propheten Muhammad tradierte Sprachbild, mensch möge im Angesicht der nahenden Apokalypse einen Apfelbaum pflanzen, bekommt hier noch einmal eine Tiefendimension.

          Rabbiner Baruch Babaev in der Jüdischen Allgemeinen vom 13.02.2018:

          “Jakow war nicht der Erste, der Bäume als Zeichen der Hoffnung pflanzte. Schon Noach, 13 Generationen vor ihm, hatte aus diesem Grund Zedern gepflanzt.

          Der Midrasch Tanchuma (Noach 5) führt eine Meinung von Rabbi Josi an: Der sagte, es habe nur deshalb 120 Jahre gedauert, die Arche zu bauen, weil Noach zunächst die Zedern pflanzte – in der Hoffnung, dass seine Tat die Gesellschaft zur Reue und Rückkehr bewegen würde.

          Jeden Tag goss Noach seine Bäume, doch die Menschen lachten ihn aus. Man kann sich schwer vorstellen, 120 Jahre lang Tag für Tag ausgelacht zu werden und trotzdem die Hoffnung auf eine Besserung der Menschen nicht aufzugeben.

          Auch heute ist uns das Pflanzen von Bäumen als Zeichen der Hoffnung nicht fremd. Nach der Schoa, als viele sich keine Zukunft mehr vorstellen konnten, dankt der Staat Israel – über die Jerusalemer Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem – jenen Menschen, die ihr Leben aufs Spiel setzten, um Juden zu retten. Dabei wird für jeden »Gerechten unter den Völkern« ein Baum gepflanzt. Bis heute wurden damit mehr als 26.000 Menschen für ihre Verdienste gewürdigt.

          Nicht nur diejenigen die die Hölle der Schoa erlebt haben, schöpfen Hoffnung, wenn sie die Bäume in der Allee der Gerechten sehen, sondern auch wir, die dritte und vierte Generation, verlieren bei ihrem Anblick nicht die Hoffnung und den Glauben an die Mitmenschlichkeit.

          Golda Meir, die damalige Außenministerin des Staates Israel, sagte beim Festakt zur Eröffnung der Allee der Gerechten: »Die Gerechten unter den Völkern haben nicht nur den Juden das Leben gerettet, sondern auch die Hoffnung und den Glauben an den menschlichen Geist.«”

          Wer die Augen in die Philosophie der Zeit hinein öffnet, sieht. Auch in die Fantasy-Mythologie von Tolkien floss die Noah-Arche-Mythologie über den Ent Baumbart ein.

      • Vielleicht darf ich in diesem Zusammenhang an die Irrfahrt der St. Louis erinnern. Es handelte sich um ein Passagierschiff der Hamburger Reederei HAPAG.
        1939 gingen 937 Passagiere an Bord, fast ausschließlich Juden, die emigrieren wollten, jedoch mussten viele von ihnen wieder mit der St. Louis nach Deutschland zurückkehren. Sie hatten in zahlreichen Ländern keine Aufnahmeerlaubnis erhalten. Opfer der Shoa wurden ca. 250 Personen.
        Unter dem Titel VOYAGE OF THE DAMNED wurde 1976 ein Kinofilm gedreht.
        Weitere Details bei Wikipedia.

    • Guten Morgen @Elisabeth K,

      vielen Dank für Dein Feedback, das mich sehr freut!

      “Warum suchen wir Überlebensräume auf anderen Planeten, wenn wir gleichzeitig die Lebensbedingungen auf unserem Planeten ruinieren?”

      Ja genau, das ist einerseits absurd.

      Andererseits, wie ich versucht habe, darzustellen: Wenn wir es nicht einmal schaffen, unser eigenes Klima im angenehmen Bereich zu halten (durch technisch sehr einfache Maßnahmen wir Energiesparen oder Verwendung erneuerbarer Energien), wie wollen wir dann so komplexe Projekte wie Terraforming durchführen können, bei denen wissenschaftlich und technisch noch vieles völlig offen ist?

      Und danke für den Hinweise auf die Konzepte zu Carbon Capture and Storage. So sehr sie notwendig sind und ja auch im neusten Zustandsbericht des Weltklimarates als zusätzliche Maßnahmen empfohlen wurden: Auch diese Konzepte sehe ich teils sehr kritisch. Schon allein aus Betrachtungen zur Entropie: Es kostet letztlich enorme Mengen an Energie, Kohlendioxid, das einmal in der Atmosphäre verdünnt – dort „ungeordnet“ und vermischt ist – ist, dort wieder „herauszuholen“ (weil die Entropie bei der Entmischung reduziert werden muss).

      Insofern sehe ich diese Technologien auch als eine Art „Terraforming“ – nur eben auf unserem Planeten.

  6. Lieber @Peter Gutsche,

    erlaube mir auch eine persönliche Anmerkung zu Deinem m.E. hervorragenden Blogpost samt der KI-ergänzten Kommentare!

    Nach meiner Auffassung berührst Du mit der Thematisierung des rechtslibertären Longtermismus bis hin zum aberwitzigen Terraforming genau die Wasserscheide der demokratisch-monistischen und sozialdarwinistisch-dualistischen Zukunftsentwürfe.

    Solarpunks erkennen die Wissenschaften von der Klima- und Mitweltkrise an und versuchen auch durch eigenes Engagement, die Klimakrise noch abzubremsen und eine demokratische Zukunft für so viele Menschen, Tiere und Pflanzen wie möglich in Arche-Regionen zu ermöglichen.

    Rechtslibertäre wie Elon Musk und Donald Trump leugnen dagegen die Klimakatastrophe gar nicht mehr, sondern verharmlosen sie. Sie streben eine rechtslibertäre, sozialdarwinistische Ordnung an, in dem sich technologisch aufgerüstete Reiche gegen die Verzweiflung und Flucht der Klimaflüchtlinge abschotten.

    »Wir werden ein bisschen mehr Grundstücke am Strand haben, was nicht das Schlechteste auf der Welt ist«, verkündete Trump bereits 2022 in Anchorage, Alaska.

    Auch die Mars-Terraforming-Ideen eines Elon Musk sind daher nicht einfach individuelle Wahnvorstellungen, sondern die logische Konsequenz des antidemokratischen Longtermismus: Falls die Erde durch unsere eigene, fossile Gier unbewohnbar wird, so werden wenige Reiche auch diese zurücklassen und ins Weltall auswandern. In seiner dualistischen und auch antisemitischen Longtermismus-Weltsicht nimmt sich Elon Musk nicht als Bösewicht, sondern als rechtslibertären Retter der Menschheit vor vermeintlichen jüdischen Superverschwörern wie George Soros und naiven, getäuschten Demokratinnen wahr.

    Zumal sich dieser sozialdarwinistische Longtermismus gerade auch in den jungen Generationen und unter sog. Finfluencern massiv ausbreitet, möchte ich Dir für Deine Beiträge zur auch physikalischen, interdisziplinären Aufklärung dagegen von Herzen danken! 🙏🤖🙌

    • Danke @Michael Blume.

      Eine hervorragende Zusammenführung vieler Gedanken, die hier schon angeklungen sind!

      Im Zusammenhang mit der Idee des Longtermism erinnere ich an das (mittlerweile gescheiterte) Projekt „Mars One“, das das Ziel hatte, relativ kurzfristig eine Kolonie auf dem Mars zu gründen. Dazu wurde ein Auswahlverfahren gestartet, in dem sich Menschen bewerben konnten, um als Astronauten mit einer Reise ohne Rückkehr zur Erde zum Mars zu fliegen und dort – so war die Hoffnung – dauerhaft zu überleben.

      Natürlich gab es zu recht viel Kritik am Projekt, das dann nicht zustande kam.

      Ich war aber damals schon entsetzt darüber, wie hier mit dem Enthusiasmus und der Hoffnung junger Menschen gespielt wurde.

      (Hier hatte Elon Musk zufällig nicht seine Hände im Spiel.)

      • Sehr gerne, @Peter Gutsche 🙏🙌

        Es gibt sogar seit 1997 eine Science-Fiction-Computerspiel und seit April 2024 auch Filmserie, die das sozialdarwinistische Szenario eines “Ressourcenkrieg”-Zusammenbruchs im 21. Jahrhundert mit böser Satire durchspielt: Fallout von Interplay Entertainment, jetzt Bethesda Softworks.

        In “Fallout” wird eine kulturell reaktante, Atom- und Fusionsenergie-betriebene Erde erzählt, die schließlich in einem Ressourcenkrieg zwischen China und den USA um die letzten Ölreserven in Alaska endet. Ganz wie im Musk-schen Longtermismus-Superjacht-Szenario entkommen einige vor allem weiße und wohlhabende US-Amerikaner in unterirdische Bunker, die “Vaults”. Aber auch in den verstrahlten Trümmern der Oberwelt re-organisieren sich die Reste von Menschen, Mutanten und Staaten bzw. Militärtraditionen.

        Eine knappe Darstellung der Gaming- und Amazon-Prime-Story hier:

        https://youtu.be/gw-ujUawcCo?si=eexg490V2kG3qx0O

        Ich hoffe sehr, dass uns eine lebendige Science-Fiction helfen kann, die post-fossile Transformation zu beschleunigen, weitere, fossil finanzierte Kriege zu vermeiden und möglichst viele demokratische Solarpunk-Arche-Regionen für Mitmenschen und Mitwelt zu bewahren. Denn der aufsteigende, rechtslibertäre Faschismus leugnet die Klimakatastrophe gar nicht mehr, sondern begrüßt sie als Chance zur Vernichtung vermeintlicher linker und jüdischer “Weltverschwörer” und schon jetzt armer “Untermenschen”. Die Grundzüge dieser post-apokalyptischen Mythologie nehmen längst Gestalt an, gerade auch via antisozialer Medien wie Telegram und X.

    • Ein Szenario mit einer Arche-Region,
      mit der sich Superreiche von der zerstörten Erde abkapseln, wird sehr treffend im Scifi-Film Elysium von 2013 beschrieben.

  7. @Blume

    Many of these games “train” young gamers. I temporarily stopped because they became too violent and postapocalyptic in the last decade. Bioshock, Fallout, Mass effect Borderlands are very good games but while I can appreciate the warnings and philosophy behind them, many teens do not.

    I am oversimplifying again, but using resources to upgrade to better weapons is teaching them military warfare.

    • Yes, @Science – I do see the danger of Science-Fiction Relativism and militaristic pathological Dualism (quote by Rabbi Sacks in “Not in God’s Name”, p. 51). As to my perception, it did not start with Bioshock et al. or even with Battlestar Galactica, but as early as with “Starship Troopers” by Robert A. Heinlein (1907 – 1988). My point is not that all Literature, Science-Fiction or Fantasy is inherently “good”, but that it is fertile ground for reflecting issues of Ethics, Freedom and Responsibility. For some, it might even be a road the scientifically enlightened, dialogical Monism.

  8. Jüngere Forschungen ergeben, dass der menschliche Körper viel stärker an die Biosphäre gebunden ist als bisher angenommen, so dass Menschen außerhalb unseres Planeten, sei es auf Raumschiffen, sei es auf anderen Himmelskörpern wie dem Mars, auf Dauer nicht überleben können. Das finde ich als jemand, der seit 60 Jahren SF liest, natürlich ein bisschen schade. Die Vorstellungen von Weltraumreisen, der Besiedlung fremder Planeten usw. macht deshalb nur Sinn, wenn wir sie als Analogien begreifen, die das (menschliche) Leben auf der Erde widerspiegeln.

    Hinweisen möchte ich hier auf einen SF-Roman von 1974, der mich in meinem bisherigen Leben besonders beeindruckt hat, in dem auch ein Wüstenplanet eine wichtige Rolle spielt und der, ganz im Blume’schen Sinn, ein antidualistisches Stück Literatur ist: Ursula K. LeGuin: Freie Geister.
    Im Klappentext heißt es dazu:

    “Ursula K. LeGuins ‘Freie Geister’ ist eine der bedeutendsten Utopien des 20. Jahrhunderts, in der die Systemfrage – Kommunismus, Kapitalismus oder Anarchismus? – mit aller Deutlichkeit gestellt wird. Ältere Ausgaben sind unter den Titeln ‘Planet der Habenichtse’ und ‘Die Enteigneten’ erschienen.

    Der einzige Ort auf dem Anarres, der durch eine Mauer von seiner Umgebung abgetrennt wird, ist der Raumhafen. Von hier aus werden die Edelmetalle, die in den Minen des Planeten abgebaut werden, einmal im Jahr zum achbarplaneten Urras geflogen.
    Für die Herrschenden von Urras ist das anarchistische Anarres nicht mehr als eine abhängige Bergbaukolonie, die es möglichst effektiv auszubeuten gilt. Für die Bewohner von Anarres ist ihre Heimat jedoch der einzige Ort im ganzen Sonnensystem, wo sie wirklich frei sind – frei von Unterdrückung, aber auch frei von dem Zwang, künstlich erzeugte Bedürfnisse befriedigen zu müssen.
    Als sich auch auf Anarres erste Herrschaftsstrukturen zu bilden beginnen, begibt sich der Physiker Shevek auf eine riskante Reise nach Urras. Er möchte in Dialog mit dortigen Wissenschaftlern treten und gerät dabei zwischen alle Fronten.”
    Auch die anderen SF- und Fantasy-Romane der Autorin sind enpfehlenswert und von großer Aktualität, wei sie oft Umweltthemen und Alternativen zu unseren heutigen Formen des Zusammenlebens thematisieren.

    • Danke, @Martin Grohmann! Ich freue mich, dass sich hier immer mehr Kommentierende auch zum Thema Science-Fiction fruchtbar einbringen!

      Uwe Brinkhoff postete gerade auf Mastodon diesen faszinierenden Internet-Fund:

      “Aus dem GI-Newsletter vom Freitag ein Beitrag zum Thema Science-Fiction-Filme:

      Ist Ihnen aufgefallen, dass sich in Science-Fiction-Filmen Erzählmuster im Laufe der Zeit verändert haben? Heute geht es in Science-Fiction-Filmen oft um gesellschaftliche Krisen und Ungerechtigkeit. Das war aber nicht immer so, wie Alvin Chang zeigt. Er hat mittels IMDB und ChatGPT aus jeder Dekade 200 beliebte Science-Fiction-Filme analysiert.”

      https://pudding.cool/2024/07/scifi/

      Ich bestaune gerade diese kreative Auswertung und Animation von Alvin Chang.

      So schreibt er u.a.:

      “Sci-fi is an amazing genre.

      It helps us explore our feelings about the unknown, the future, and the possible. It lets us imagine “what if” scenarios, and then build out rich worlds that our minds can occupy. It depicts dystopias we should fend off and utopias we should seek – and it teases us with the scintillating possibility that humans may actually be able to build the world we want.

      But over the last few generations, it’s been harder for us to imagine this better world – and our sci-fi reflects that.”

      Auf Deutsch:

      “Science-Fiction ist ein erstaunliches Genre.

      Es hilft uns, unsere Gefühle über das Unbekannte, die Zukunft und das Mögliche zu erforschen. Es ermöglicht uns, uns “Was-wäre-wenn”-Szenarien vorzustellen und dann reichhaltige Welten zu erschaffen, die unser Verstand besetzen kann. Er zeigt Dystopien, die wir abwehren sollten, und Utopien, die wir suchen sollten – und er neckt uns mit der schillernden Möglichkeit, dass Menschen tatsächlich in der Lage sein könnten, die Welt zu bauen, die wir wollen.

      Aber in den letzten Generationen ist es für uns schwieriger geworden, uns diese bessere Welt vorzustellen – und unsere Science-Fiction spiegelt das wider.”

      Sehr empfehlenswert, auch für @Peter Gutsche!

  9. Michael Blume08.09.2024, 20:16 Uhr

    “Yes, @Science – I do see the danger of Science-Fiction Relativism and militaristic pathological Dualism (quote by Rabbi Sacks in “Not in God’s Name”, p. 51).” (Blume)

    Product of their 1950s and 1960s time. I see a resurgence of that now. And one cannot take the author out of postwar fears and the cold war that was prevalent back then.

    As to my perception, it did not start by Bioshock et al. or even by Battlestar Galactica, but as early as by “Starship Troopers” by Robert A. Heinlein (1907 – 1988). My point is not that all Literature, Science-Fiction or Fantasy is inherently “good”, but that it is fertile ground for reflecting issues of Ethics, Freedom and Responsibility. For some, it might even be a road the scientifically enlightened, dialogical Monism. (Blume)

    Please clarify. Do you mean it did not start ‘with’?

    Starship troopers was published in 1959. The movie however (1997) did a very good job at changing it into a satire about propaganda and military recruitment.

    I just saw your response to Martin Grohman: I completely agree. I dealt with the history reflected in science fiction in one of my dissertations as it pertains to the development of technology often driven by the military. Of course it changes.

    I never thought that you divide scifi into good or evil. The miniseries BSG was very good in exploring those ideas.

    • @Science

      I swapped “by” to “with” for clarification.

      Furthermore, I do agree. My wife & I enjoyed the new BSG-SciFi-series very much.

      For those that did not yet have a chance to see it, Perplexity.ai is ready to help:

      Here are some of the strongest narrative threads from the Battlestar Galactica series:

      1. The Human-Cylon Conflict: The series centers on the conflict between humans and the Cylons, a race of sentient machines created by humans that rebelled and nearly wiped out humanity. This overarching narrative drives much of the plot and character development throughout the series.

      2. The Search for Earth: After the destruction of their home colonies, the surviving humans, led by the Battlestar Galactica, embark on a journey to find the mythical 13th colony, Earth. This quest serves as a central plot device and source of hope for the characters.

      3. Political Intrigue and Leadership Challenges: The series explores complex political dynamics within the surviving human fleet, particularly through the relationship between military leader Commander William Adama and civilian President Laura Roslin. Their differing approaches to leadership create tension and conflict throughout the series.

      4. Religious and Philosophical Themes: Both humans and Cylons have strong religious beliefs that play a significant role in the narrative. The series delves into questions of faith, destiny, and the cyclical nature of history.

      5. Cylon Infiltration and Sleeper Agents: The revelation that some Cylons can appear human creates paranoia and tension within the fleet. Characters like Boomer struggle with their identities as sleeper agents, adding depth to the conflict.

      6. Moral Dilemmas in Wartime: The series frequently presents characters with difficult moral choices, exploring themes of torture, suicide bombings, and the balance between security and civil liberties.

      7. Character Development and Relationships: The show focuses heavily on the evolving relationships between characters, including romantic entanglements, friendships, and familial bonds, all set against the backdrop of their struggle for survival.

      8. The Nature of Humanity: As the line between human and Cylon blurs, the series explores what it means to be human and the potential for redemption and coexistence between the two groups.

      These narratives are woven together to create a complex, morally ambiguous story that goes beyond typical space opera tropes to address contemporary issues and philosophical questions.

      Citations:
      [1] https://en.wikipedia.org/wiki/Battlestar_Galactica_%282004_TV_series%29
      [2] https://screenrant.com/battlestar-galactica-seasons-ranked-worst-best/
      [3] https://www.theguardian.com/culture/2021/jun/23/battlestar-galactica-one-of-televisions-greatest-space-operas-thats-anything-but-goofy
      [4] https://www.imdb.com/list/ls028997168/
      [5] https://en.wikipedia.org/wiki/Battlestar_Galactica
      [6] https://telltaletv.com/2024/03/15-best-battlestar-galactica-episodes-ranked/
      [7] https://www.ign.com/articles/2013/12/07/battlestar-galactica-20-best-storylines-and-moments
      [8] http://dailycandor.com/battlestar-galactica/

  10. @Blume

    thank you thought so. i know the sites the AI is quoting from and they are the main themes. Im guessing AI is not postmodern enough to analyse itself.

    I know we’ll agree to disagree. But a theme and a concern is machine learning and AI. I had hoped that robots assist with manual labor. I do not want them to replace human thinking or by a book written by an AI. Currently we are already seeing the potential for plagiarism and hollywood went on strike for it. That is a different conversation.

    • Yes, @Science, we are also having a conversation about generative AI und Art here on this blog:

      https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/do-something-demokratisierung-als-fantasiearbeit-mit-generativer-ki-kunst/

      And, yes, we do not have to agree on that. It is quite normal for many intellectuals not to like new technologies at first. Photography has been seen as an assault to Art und Creativity for decades, until it got accepted as an Art Form in itself. Personally, I will not let anti-Science propagandists and pathological dualists get ahead in AI as another and very powerful media technology.

      Perplexity.ai is getting my position on AI right and I will ask it to translate it into English, too:

      Dr. Michael Blume sieht die KI-Medienrevolution als eine wichtige Chance für Bloggende und demokratisch Aktive. Hier sind einige Kernpunkte seiner Position:

      ## KI als Chance für Bloggende

      Dr. Blume betont, dass Inhalte wie Webseiten, Blogs und Kommentare durch KI enorm an Bedeutung gewinnen werden[3]. Er sieht darin eine Gelegenheit für Demokratinnen und Demokraten, diese Technologien aktiv mitzugestalten und zu verstehen, anstatt sie zu ignorieren[1].

      ## Aktive Nutzung und Mitgestaltung

      Blume argumentiert, dass eine bloße Verweigerung gegenüber neuen Technologien wie KI ein Fehler wäre. Stattdessen plädiert er dafür, KI-Technologien aktiv zu nutzen und mitzugestalten, um sicherzustellen, dass sie zum Wohl der Gesellschaft eingesetzt werden[1].

      ## Verbesserung durch Wissensaustausch

      Dr. Blume sieht in der Nutzung von KI eine Möglichkeit, durch frei verfügbares Bloggen von Wissen für Verbesserungen zu sorgen. Anstatt nur über schlechte KI-Anwendungen zu klagen, können Demokratinnen und Demokraten durch das Teilen von Wissen und Erfahrungen zur Verbesserung der KI-Technologien beitragen[1].

      ## KI in der Kunst

      Obwohl nicht direkt auf Dr. Blumes Aussagen bezogen, zeigt die allgemeine Diskussion über KI in der Kunst, dass diese Technologie als Werkzeug gesehen wird, das künstlerische Prozesse beeinflussen und neue kreative Möglichkeiten eröffnen kann[2]. Dies passt zu Blumes genereller Haltung, neue Technologien als Chance zu begreifen und aktiv zu nutzen.

      ## Medienkompetenz und Bildung

      Dr. Blume betont die Wichtigkeit von Medienkompetenz und lebenslanger Bildung im Umgang mit KI und neuen Medien. Er sieht die KI-Medienrevolution als eine bereits stattfindende Entwicklung im Bildungswesen, die genutzt werden sollte, um die Gesellschaft widerstandsfähiger gegen Desinformation und Extremismus zu machen[1].

      Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Dr. Michael Blume eine positive und proaktive Haltung gegenüber KI in Blogging und Kunst einnimmt. Er sieht darin Chancen für demokratische Partizipation, Wissensvermittlung und gesellschaftlichen Fortschritt, betont aber auch die Notwendigkeit von Medienkompetenz und kritischer Auseinandersetzung mit diesen neuen Technologien.

      Citations:
      [1] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/im-medien-dialog-mit-der-ki-drei-fragen-von-perplexity-ai-an-mich/
      [2] https://ars.electronica.art/newdigitaldeal/files/2021/08/artandai.pdf
      [3] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/die-ki-medienrevolution-warum-ich-demokratisch-aktiven-dringend-blogposts-reden-und-drukos-empfehle/
      [4] http://www.blume-religionswissenschaft.de
      [5] https://www.burda.com/en/news/how-ai-affects-our-lives-interdisciplinary-exchang/
      [6] https://slatestarcodex.com/2015/05/22/ai-researchers-on-ai-risk/

      In English, translated by the same AI-tool, Perplexity.ai:

      Dr. Michael Blume views the AI media revolution as an important opportunity for bloggers and democratic activists. Here are some key points of his position:

      ## AI as an Opportunity for Bloggers

      Dr. Blume emphasizes that content such as websites, blogs, and comments will gain enormous importance through AI. He sees this as an opportunity for democrats to actively shape and understand these technologies rather than ignoring them.

      ## Active Use and Co-creation

      Blume argues that merely refusing to engage with new technologies like AI would be a mistake. Instead, he advocates for actively using and shaping AI technologies to ensure they are employed for the benefit of society.

      ## Improvement through Knowledge Exchange

      Dr. Blume sees the use of AI as an opportunity to bring about improvements through freely available blogging of knowledge. Instead of just complaining about poor AI applications, democrats can contribute to the improvement of AI technologies by sharing knowledge and experiences.

      ## AI in Art

      Although not directly related to Dr. Blume’s statements, the general discussion about AI in art shows that this technology is seen as a tool that can influence artistic processes and open up new creative possibilities. This aligns with Blume’s general attitude of viewing new technologies as opportunities to be actively utilized.

      ## Media Literacy and Education

      Dr. Blume emphasizes the importance of media literacy and lifelong learning in dealing with AI and new media. He sees the AI media revolution as an already ongoing development in education that should be used to make society more resilient against disinformation and extremism.

      In summary, Dr. Michael Blume takes a positive and proactive stance towards AI in blogging and art. He sees opportunities for democratic participation, knowledge transfer, and social progress, but also emphasizes the need for media literacy and critical engagement with these new technologies.

  11. And, yes, we do not have to agree on that. It is quite normal for many intellectuals not to like new technologies at first. Photography has been seen as an assault to Art und Creativity for decades, until it got accepted as an Art Form in itself. Personally, I will not let anti-Science propagandists and pathological dualists get ahead in AI as another and very powerful media technology. (Blume)

    I havent read the link yet, but am aware of the concerns of artists. I am aware that people feared that movies would replace theaters. They now run in parallel. Or that photography would replace paintings. Fact is that many artists lose their livelihoods when such technological revolutions occur. I am a technophile, but I remain stubborn on AI, especially at this early stage.

    See you soon:)

  12. Guten Morgen @Michael Blume,

    ich möchte mich nochmal für Deine Gastfreundschaft hier auf dem Blog und für das Vertrauen bedanken, einen Gastblogpost von mir zu veröffentlichen!

    @Alle Kommentierenden: Ich bin begeistert von den vielen Gedanken, die hier im Dialog entstanden sind, und werde noch eine Weile brauchen, das alles zu verarbeiten. Es hat mir eine große Freude gemacht, mit Euch an diesem wichtigen Thema weiter zu denken.

  13. @Michael Blume, @Hirsch & @Tilmann Schneider,

    spannend, wie der Dialog nun auch die Themen Evolution und Biologie mit umfasst!

    Ich zitiere aus dem verlinkten Blogpost von 2010 Warum Eugenik unmöglich ist:

    „Der grandiose Irrtum sowohl rechter wie linker (und anderer) Vertreter von Eugenik besteht darin, an die wissenschaftliche Planbarkeit des Lebens zu glauben. Sie waren und sind davon überzeugt, über ausreichend wissenschaftliche Erkenntnis zu verfügen, um nicht nur die gesamte Geschichte zu verstehen, sondern die Zukunft planen zu können.“

    „Die Planwirtschaftler, Eugeniker und sonstigen ‘Sozialingenieure‘ haben aber bisher immer versagt und würden auch weiterhin versagen.“

    Was in manchen Terraforming-Fantasien anklingt, hört sich für mich an wie „Planwirtschaft“. Ich erlaube mir daher, vorzuschlagen, jene „Geo-Ingenieure“, die versuchen, die Biosphäre eines Planeten nach ihrem Ermessen zu gestalten und zu planen, in die oben genannte Liste der Planwirtschaftler, Eugeniker und sonstigen ‘Sozialingenieure’ aufzunehmen.

    Es würde mich freuen, wenn meine Ausführungen zur Erdgeschichte und zum Terraforming verdeutlicht haben, dass – ebenso wie das Leben selbst – auch komplexe Öko- und Klimasysteme weder geplant noch durchdesigned werden können.

    Ich zitiere nochmal aus dem Blogpost Warum Eugenik unmöglich ist:

    „Die Evolution plant nicht bzw. nur in sehr kleinen Schritten“

    Entsprechend möchte ich eine Parallele ziehen, und so plädiere ich ja bereits in meinem Blogpost:

    „Es ist Zeit, dass wir als Gemeinschaft Verantwortung übernehmen und in kleinen Schritten daran arbeiten, das angenehme Klima des Holozäns zu bewahren.“

    • Danke, @Peter Gutsche – und volle Zustimmung!

      Über den Aspekt vermeintlicher “Planbarkeit” ist der Denkschritt vom Terraforming (als Planung der Mitwelt) zur Eugenik (als Planung der Menschheit) tatsächlich ziemlich nahe! Und ich bin dankbar, dass wir hier auch noch einmal die Grenzen der Planbarkeit ausgelotet haben!

      Angeregt auch durch diese m.E. sehr gute und intensive Debatte habe ich nun noch einmal extra zum aufsteigenden Faschismus-Paket des Langzeitismus gebloggt, der die Klimakrise als Chance (!) deutet, Sozialdarwinismus, Eugenik, Rassismus und auch Antisemitismus miteinander zu verbinden. Und der vor allem unter jüngeren Männern bereits außerordentlich erfolgreich ist:

      https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/langzeitismus-der-kommende-faschismus-feiert-die-klimakrise-fossiler-wahnsinn-3/

      Es ist wirklich ermutigend, wie sehr uns Science-Fiction helfen kann, auch solche unangenehmen Themen zu diskutieren. Deswegen habe ich auch mehrere Anregungen zu Elon Musk, zu “Elysium”, “Fallout” & Co. gerne aufgegriffen. Würde mich freuen, wenn wir gemeinsam dranbleiben!

  14. Guten Abend, @Michael Blume, hab’s gerade gelesen. Ein sehr dichter Text, der durch seine vielfältigen Bezüge zum intensiven Nachdenken einlädt.

    Ich finde es großartig, wie sich hier ein Dialog über mehrere Blogposts entfaltet. “Natur des Glaubens” ist gerade wirklich spannend!

    • Danke, @Peter Gutsche – ohne Deine mutige Blogpost-Vorlage hier hätte ich es weiterhin gar nicht für möglich gehalten, ein so tiefes und für die meisten von uns kognitiv schmerzhaftes Thema in einem Blogpost zu verdichten. Nun bin ich gespannt, ob und was hier in den nächsten Tagen passiert…

  15. @Gutsche, @Blume and others
    EXACTLY!!!

    I blame you for not getting my own work done. I have not read the link yet but Eugenics angers and frustrates me for so many reasons. I did not think I would be confronted with this unscientific nonsense again.

    The biggest problem with the wild west of the internet is the lack of chronological order of various discoveries.

    Despite mapping the human genome in the 1990s we still do not understand how our DNA actually works.

    In science fiction GATTACA dealt with this brilliantly. Pandorum (movie) is interesting, not very good but interesting with an unexpected twist at the end.

  16. @Gutsche

    good question with a very complex lengthy answer. The myth that we are coming out of an ice age is being propagated by the fossil industries. I think that our biodiversity and a thriving ecosystem that we barely understand but depend on, has more to do with the composition of our breathable atmosphere and the oxygen level which is much higher than 300 million years ago. However, that warmer climate had much less biodiversity. Im oversimplifying but it was not that much warmer except for the winter.

    Obviously intertwined with temperatures on earth. Research in paleontology keeps changing and we still know very little about the physiology of dinosaurs that allowed them or maybe required that they were so big.

    What our Goldilockzone created was a stable environment with relatively few weather extremes in which the human species could thrive. Stability is key in human survival. In the past, changes occurred over millenia that allowed species to adapt or migrate. 200 years of rapidly changing temperatures and we become the sixth mass extinction.

    I am absolutely convinced that there are other sentient technologically advanced species in this universe. it would be egotistic and arrogant to think we are that special.

    I am still contemplating whether to put a speculative human future chapter in my book. For now, this is my short answer to your thought provoking question.

    A very good book is Thomas Kuhn The structure of scientific revolution.

    Once again, its been a pleasure speaking to you and lets hope we dont revert back to the stone age.

    • @science.

      Thanks a lot for your comment!

      One sentence I do not really understand:

      “The myth that we are coming out of an ice age is being propagated by the fossil industries”

      I must say that I don’t work as a scientist and have my knowledge on Earth history from textbooks that I read in my free time. My view on things was that humans evolved during a colder / cooler phase of Earth’s climate, within which ice ages and interglacials alternated. But that during this whole time (2-3 million years) it was never as hot as, for example, during the Cretaceous period. Also learning from a textbook (for this topic, in particular, “Earth, Our Living Planet” by Louis Legendre and Philippe Bertrand), as far as I know, such cooler periods are a rarety in Earth’shistory. That’s why I assumed that with regard to Pleistocene climate we live / evolved also in a kind of Goldilocks zone.

      As you stress on stability: maybe we should consider in addition the role of the Moon as stabilizer of Earth’s axis. The formation of the Moon might be another happy coincidence that made sure that humans could evolve under much more stable climate conditions than on an Earth without Moon. What do you think?
      What I find interesting is your assumption regarding the mixture of the air and the complexity of life and the fact that warmer climate had much less biodiversity, as you mention. I didn’t know that.

      “I am still contemplating whether to put a speculative human future chapter in my book. For now, this is my short answer to your thought provoking question.”

      You are writing on a book? That makes me curious now. Please let me know (if you like to share) when that’s the case. Looks like it should be one I would be interested to read.

      The pleasure of our conversation is entirely on my side.

      German (google translate):

      Einen Satz verstehe ich nicht wirklich:

      „Der Mythos, dass wir aus einer Eiszeit kommen, wird von der fossilen Industrie verbreitet“

      Ich muss sagen, dass ich nicht als Wissenschaftler arbeite und mein Wissen über die Erdggschichte aus Lehrbüchern beziehe, die ich in meiner Freizeit lese. Meiner Ansicht nach hat sich der Mensch während einer kälteren/kühleren Phase des Erdklimas entwickelt, in der sich Eiszeiten und Interglaziale abwechselten. Aber dass es in dieser ganzen Zeit (2-3 Millionen Jahre) nie so heiß war wie zum Beispiel während der Kreidezeit. Nach dem, was ich in einem Lehrbuch gefunden habe (zu diesem Thema insbesondere “Earth, Our Living Planet” von Louis Legendre und Philippe Bertrand), sind solche kühleren Perioden eine Seltenheit in der Erdgeschichte. Deshalb ging ich davon aus, dass wir im Hinblick auf das pleistozäne Klima auch in einer Art Goldlöckchen-Zone leben bzw uns als Art entwickelt haben.

      Da Sie die Stabilität betonen: Vielleicht sollten wir zusätzlich die Rolle des Mondes als Stabilisator der Erdachse berücksichtigen. Die Entstehung des Mondes könnte ein weiterer glücklicher Zufall sein, der dafür sorgte, dass sich der Mensch unter viel stabileren Klimabedingungen entwickeln konnte als auf einer Erde ohne Mond. Was denken Sie?

      Was ich interessant finde, ist Ihre Annahme bezüglich der Luftmischung und der Komplexität des Lebens sowie der Tatsache, dass es in wärmeren Klimazonen, wie Sie erwähnt haben, viel weniger Artenvielfalt gab. Das wusste ich nicht.

      „Ich überlege immer noch, ob ich in mein Buch ein spekulatives Kapitel über die menschliche Zukunft aufnehmen soll. Dies ist vorerst meine kurze Antwort auf Ihre zum Nachdenken anregende Frage.“

      Sie schreiben an einem Buch? Das macht mich jetzt neugierig. Bitte lassen Sie es mich wissen (wenn Sie es teilen möchten), wenn dies der Fall ist. Sieht so aus, als ob ich es gerne lesen würde.

      Die Freude an unserem Gespräch liegt ganz auf meiner Seite!

  17. One sentence I do not really understand:

    “The myth that we are coming out of an ice age is being propagated by the fossil industries”

    Science: The fossil industry has been claiming that what we are currently experiencing is a more normal climate for earths history. the myth thatthe planet is reverting to a more normal stage and that within the last 10000 years we’re experiencing an iceage. this is misinformation one famous example are the longtrrm strategists the Koch brothers of Koch industries.

    Gutsche: I must say that I don’t work as a scientist and have my knowledge on Earth history from textbooks that I read in my free time. My view on things was that humans evolved during a colder / cooler phase of Earth’s climate, within which ice ages and interglacials alternated. But that during this whole time (2-3 million years) it was never as hot as, for example, during the Cretaceous period(Gutsche)

    Science: A comment section does not allow for a detailed discussion of earths entire history. I didnt get into the specific eras, but if one uses the jurassic period; the average temperature was 15 celcius in winter up to 30s in the summer depending on continents that existed back then. overall much warmer than now.
    The co2 was 16 times higher than now. plants and trees were rudimentary

    Its counterintiitive because the gigantism led me to believe that there was more O2 not less, but paleontology research and discovery keeps changing.

    There are many factors why humans evolved and you are correct but it depends on the time period in earths history.

    The moon? Yes probably, but i dont know.

    Gutsche: wärmeren Klimazonen, wie Sie erwähnt haben, viel weniger Artenvielfalt gab. Das wusste ich nicht.

    Science: misunderstanding. There was less biodiversity (as far as we know) hundreds of millions of years ago. There is more biodiversity in tropical climates today.

    Gutsche: Sie schreiben an einem Buch? Das macht mich jetzt neugierig. Bitte lassen Sie es mich wissen (wenn Sie es teilen möchten), wenn dies der Fall ist. Sieht so aus, als ob ich es gerne lesen würde.

    Science: thank you that is very kind. yes, but it deals mostly with human health so I do not know how interesting you will find it. Im looking at climate as it pertains to human health in one of my chapters.

    • @science,

      many thanks for helping me understand your statements. I appreciate this a lot as I never like to stop learning about Earth’s history.

      Regarding the book: sounds interesting from my perspective nevertheless. I wish you all the best for finishing this project.

      • @Gutsche
        Gerne geschehen. Und danke fur ihr interesse an meinem project.

        Auf Mars eine Forschungsstation und spater colonizing; gut moglich. Aber nicht durch terraforming.

  18. Wenn ich es bis jetzt noch nicht geschafft habe, den Mars-Terraforming-Begeisterten unter Euch die Laune zu verderben, dieser Artikel schafft es – garantiert:

    https://defector.com/neither-elon-musk-nor-anybody-else-will-ever-colonize-mars

    „Das Leben auf der Erde im großen Stil, das große Netzwerk des Lebens, ist eine größere und dynamischere Terraforming-Maschine, als es sich jemals jemand vorstellen könnte. Es hat ununterbrochen seit mehreren Milliarden Jahren gearbeitet. Es hat den Südpol oder den Gipfel des Mount Everest bisher nicht terraformt. In welchem zeitlichen Rahmen haben Sie sich vorgestellt, dass die Schachtel mit Flechten, die Sie zum Mars schicken, die gefrorene, lebensfeindliche, radioaktive Wüstenhölle in einen Ort verwandeln würde, an dem Menschen Weizen anbauen könnten?“

    (Übersetzung mit google translate)

    😊

  19. Oh, schau mal, @Peter Gutsche! In diesem aktuellen NDR-Bericht über einen sog. „Klimastreik“ in Hamburg wird ein (ironisches?) Plakat gezeigt. Um eine die Erde 🌏 verlassende Rakete 🚀 heißt es dort: „Schade wäre gern hier geblieben.

    https://www.ndr.de/nachrichten/hamburg/Fridays-for-Future-Tausende-beim-Klimastreik-in-Hamburg,fridaysforfuture1100.html

    Aus meiner Sicht ist das edukative Kunst mit leider unrealistischen Verheißungen. Dachte, dieser Fund könnte Dich freuen. Beste Grüße, lieber Gastblogger! 😊📚🙌

  20. Danke, @Michael Blume, für diesen Netzfund!

    Ja, das Plakat bringt die Angst, unsere (erste) Erde zu verlieren, auf den Punkt. Nur ist es eben, wie Du sagst, fraglich, ob wir eine zweite Erde finden oder schaffen können.

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