Fossiler Ressourcenfluch & Verschwörungsmythen – Auch Venezuela bestätigt die These

Seitdem ich sie 2015 im Irak bestätigt fand, erläutere ich die Rentierstaats- oder wohl im Deutschen besser Ressourcenfluch-These bis zur Erschöpfung: Wo Staaten noch keine stabilen Demokratien sind (wie etwa in Norwegen oder den Niederlanden) reißen korrupte Machthaber die Öl- und Gaseinnahmen an sich und sichern fortan ihre Macht durch Gewalt und Verschwörungsmythen. “No taxation without representation” heißt eben auch – wo der Staat nicht primär durch Steuern finanziert wird, bekommen die Bürgerinnen und Bürger auch kaum mehr echte Wahlen.

Die Ressourcenfluch-Grafik zeigt, dass sich Demokratien (links) von unten nach oben durch Steuern finanzieren, wogegen Rentier- bzw. Ressourcenfluchstaaten (rechts) die Gelder von oben nach unten reichen.Weil das englische Wort Rentier State aus der internationalen Politikwissenschaft im Deutschen seltsam klingt, können wir auch den Begriff Ressourcenfluch aus der Volkswirtschaftslehre verwenden. Grafik: Michael Blume  

Konkret bedeutet dies, dass etwa die fossil finanzierten, auch antisemitischen Ressourcenfluch-Regime Russland, Iran und Katar samt ihrer Terror-Gruppen Wagner, Hisbollah, Huthi und Hamas direkt und indirekt durch uns finanziert werden – und solange dies so ist, nicht alleine militärisch besiegt werden können. Auch das diktatorische Sowjet-Imperium verdankte mindestens die letzten beiden Jahrzehnte seiner Existenz den fossilen Rohstoff-Exporten vor allem in den Westen.

Einladung der IRGW 2016 zu einem Vortrag von Dr. Michael Blume mit dem Titel "Flüchtlingskrise, Öl- und Glaubenskriege. Erfahrungen aus dem Sonderkontingent Nordirak"

2016 warnte ich auch bereits bei der Israelitischen Religionsgemeinschaft Württembergs (IRGW) vor dem Zusammenhang von Ressourcenfluch & Antisemitismus. Der Titel meines Vortrages war: “Flüchtlingskrise, Öl- und Glaubenskriege. Erfahrungen aus dem Sonderkontingent Nordirak”. 2022 verbot der fossile Ressourcenfluch-Staat Irak dann auch Kontakte zu Israelis – bei Todesstrafe. Grafik: IRGW

Schon in “Öl- und Glaubenskriege” von 2015 hatte ich dabei darauf hingewiesen, dass der gleiche Zusammenhang auch bei linksdualistischen, afrikanischen und südamerikanischen Regimen bestehe – etwa in Angola oder Venezuela.

Und so hielt sich meine Überraschung also auch in Grenzen, dass das linksdualistische Maduro-Regime im bereits durch Armut, Gewalt und Flucht ausblutenden Venezuela die aktuellen Wahlen gegen alle Umfragen fälschte und Demonstrierende töten ließ.

Mastodon-Post von Dr. Michael Blume zum 31.07.2024 zur Wahlfälschung im fossilen Ressourcenfluch-Staat Venezuela.Mastodon-Post vom 31.07.2024 zur Wahlfälschung im fossilen Ressourcenfluch-Staat Venezuela. Screenshot: Michael Blume

Falls Sie also ernsthaft für Frieden und Mitweltschutz eintreten wollen, lassen Sie uns die Importe der fossilen Gewaltenergien Öl und Gas so schnell wie irgend möglich reduzieren. Warten Sie nicht länger auf erkennbar überforderte Nationalstaaten, sondern lassen Sie uns post-fossile Arche-Regionen aufbauen. Denn ansonsten tragen wir selbst zu den “Feuern des Hasses”, zu immer weiteren Kriegszügen, eskalierender Hitzemord-Gewalt, Terror, antisemitischer Propaganda und der Entwurzelung von immer mehr Menschen bei.

 

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Dr. Michael Blume studierte Religions- und Politikwissenschaft & promovierte über Religion in der Hirn- und Evolutionsforschung. Uni-Dozent, Wissenschaftsblogger & christlich-islamischer Familienvater, Buchautor, u.a. "Islam in der Krise" (2017), "Warum der Antisemitismus uns alle bedroht" (2019) u.v.m. Hat auch in Krisenregionen manches erlebt und überlebt, seit 2018 Beauftragter der Landesregierung BW gg. Antisemitismus. Auf "Natur des Glaubens" bloggt er seit vielen Jahren als „teilnehmender Beobachter“ für Wissenschaft und Demokratie, gegen Verschwörungsmythen und Wasserkrise.

32 Kommentare

  1. Auch Perplexity.ai findet die Ressourcenfluch-These in und durch Venezuela bestätigt:

    Die Wahlfälschungen in Venezuela bestätigen die fossile Ressourcenfluch-These, indem sie die negativen Auswirkungen der Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen auf die politische und wirtschaftliche Stabilität des Landes verdeutlichen. Die Ressourcenfluch-These besagt, dass Länder mit einem Überfluss an natürlichen Ressourcen, insbesondere fossilen Brennstoffen, oft schlechtere wirtschaftliche und politische Entwicklungen durchmachen als Länder mit weniger Ressourcen. Dies wird oft durch Korruption, schwache Institutionen und mangelnde wirtschaftliche Diversifizierung verursacht.

    ### **Bestätigung der Ressourcenfluch-These durch die Situation in Venezuela**

    1. **Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen**:

    Venezuela ist ein klassisches Beispiel eines Petrostaats, dessen Regierung stark von den Einnahmen aus dem Export von Öl und Gas abhängig ist. Diese Abhängigkeit hat zu einer Konzentration der wirtschaftlichen und politischen Macht in den Händen einer kleinen Elite geführt und die Entwicklung anderer Wirtschaftssektoren behindert[1].

    2. **Korruption und schwache Institutionen**:

    Die weit verbreitete Korruption und die schwachen politischen Institutionen in Venezuela sind typische Merkmale des Ressourcenfluchs. Die Regierung von Präsident Nicolás Maduro wird oft beschuldigt, die Wahlen zu manipulieren und die demokratischen Prozesse zu untergraben, um an der Macht zu bleiben[2][4]. Diese Praktiken sind eng mit der Ressourcenfluch-These verbunden, die besagt, dass Länder mit großen natürlichen Ressourcen oft unter schlechter Regierungsführung und hoher Korruption leiden.

    3. **Wirtschaftliche und politische Instabilität**:

    Die wirtschaftliche Misere und die politische Instabilität in Venezuela, einschließlich der jüngsten Vorwürfe von Wahlbetrug und der daraus resultierenden Proteste, sind weitere Indikatoren für den Ressourcenfluch. Die wirtschaftliche Abhängigkeit von Öl hat das Land anfällig für Preisschwankungen gemacht, was zu einer schweren wirtschaftlichen Krise geführt hat, die durch Misswirtschaft und internationale Sanktionen verschärft wurde[1][2].

    ### **Ressourcenfluch und Wahlfälschungen**

    Die jüngsten Wahlfälschungen in Venezuela sind ein direktes Ergebnis der politischen und wirtschaftlichen Dynamiken, die durch den Ressourcenfluch verstärkt werden. Die Regierung nutzt ihre Kontrolle über die Ressourcen, um ihre Macht zu konsolidieren und politische Gegner zu unterdrücken. Dies führt zu einem Teufelskreis von schlechter Regierungsführung, wirtschaftlicher Instabilität und politischer Repression, der typisch für Länder ist, die unter dem Ressourcenfluch leiden[5][6].

    ### **Fazit**

    Die Wahlfälschungen in Venezuela bestätigen die fossile Ressourcenfluch-These, indem sie die negativen Auswirkungen der Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen auf die politische Stabilität und die Qualität der Regierungsführung aufzeigen. Die Situation in Venezuela illustriert, wie natürliche Ressourcen, wenn sie nicht verantwortungsvoll und transparent verwaltet werden, zu erheblichen wirtschaftlichen und politischen Problemen führen können.

    Citations:
    [1] https://www.cfr.org/backgrounder/venezuela-crisis
    [2] https://www.aljazeera.com/news/2024/7/30/whats-happening-in-venezuela-election-turmoil-protests-and-fraud-claims
    [3] https://www.reuters.com/world/americas/venezuelans-vote-highly-charged-election-amid-fraud-worries-2024-07-28/
    [4] https://www.tagesschau.de/ausland/amerika/venezuela-proteste-148.html
    [5] https://www.realinstitutoelcano.org/en/analyses/the-resource-curse-theory-and-evidence-ari/
    [6] https://en.wikipedia.org/wiki/Resource_curse
    [7] https://www.nytimes.com/2024/07/29/world/americas/venezuela-election-takeaways.html
    [8] https://www.bloomberg.com/news/live-blog/2024-07-29/venezuela-election-fallout
    [9] https://www.die-tagespost.de/politik/wahlbetrug-in-venezuela-art-253905

  2. Ich möchte die Frage nach der Stabilität eines demokratischen Staates hinsichtlich der Konsumenten-Staaten fossiler Energien stellen.

    Das heißt, trägt das Festhalten an den fossilen Energien langfristig dazu bei, diese Staaten instabiler zu machen, wenn beispielsweise der Ausbau Erneuerbarer Energien nicht vorangebracht wird?

    • Ja, @Marie H. – Ihre Vermutung ist korrekt! Denn in fossilen Ressourcenfluch-Staaten gibt es ja keine demokratischen Wahlen und also keine Möglichkeit von friedlichen Machtwechseln. Stattdessen werden Oppositionsgruppen von den fossilen Altherren-Regimen mit oft antisemitischen Verschwörungsmythen und Gewalt überzogen – und schließlich zunehmend selbst zu Waffen und Anschlägen greifen. Deswegen ist auch in Venezuela mit zunehmender Gewalt zu rechnen, bis das fossile Maduro-Regime schließlich blutig zusammenbricht.

      Als eindrucksvolles Beispiel für die Ressourcenfluch-Instabilitäten dürfen die sog. “islamischen Aufstände” 1979 je in Saudi-Arabien und im Iran gelten. Perplexity.ai fasst dazu m.E. sachrichtig zusammen:

      Die islamischen Aufstände von 1979 im Iran und Saudi-Arabien stehen in einem komplexen Zusammenhang mit dem Phänomen des Ressourcenfluchs, insbesondere im Kontext von fossilen Brennstoffen wie Öl.

      ## **Iranische Revolution 1979**

      Die Iranische Revolution von 1979, die zur Gründung der Islamischen Republik Iran führte, war teilweise eine Reaktion auf die sozioökonomischen Ungleichheiten und die westliche Einflussnahme unter dem Schah-Regime. Der Iran, reich an Ölreserven, erlebte trotz seines Reichtums erhebliche wirtschaftliche und soziale Spannungen. Diese Spannungen wurden durch den sogenannten Ressourcenfluch verschärft, ein Phänomen, bei dem Länder mit reichlich natürlichen Ressourcen oft schlechtere wirtschaftliche und politische Ergebnisse erzielen als ressourcenarme Länder[1][3].

      Die Ölindustrie im Iran führte zu einer Konzentration von Reichtum und Macht in den Händen einer kleinen Elite, während große Teile der Bevölkerung in Armut lebten. Dies schürte Unzufriedenheit und führte zu einer breiten Unterstützung für die Revolution, die von Ayatollah Khomeini angeführt wurde. Die Revolution war somit auch eine Reaktion auf die negativen Auswirkungen des Ressourcenfluchs, wie wirtschaftliche Ungleichheit und politische Korruption[3].

      ## **Aufstände in Saudi-Arabien 1979**

      In Saudi-Arabien kam es 1979 zu bedeutenden Unruhen, darunter der Qatif-Aufstand und die Besetzung der Großen Moschee in Mekka. Diese Ereignisse können ebenfalls im Kontext des Ressourcenfluchs betrachtet werden. Saudi-Arabien, ein weiteres Land mit enormen Ölreserven, sah sich mit internen Spannungen konfrontiert, die durch die ungleiche Verteilung des Ölreichtums und die politische Unterdrückung verschärft wurden[4].

      Der Qatif-Aufstand war eine Reaktion der schiitischen Minderheit auf die systematische Diskriminierung und Vernachlässigung durch die sunnitische Mehrheit und die saudische Regierung. Trotz der enormen Ölreserven in der Region Qatif, erlebten die schiitischen Gemeinden dort wirtschaftliche Benachteiligung und politische Repression. Die islamische Revolution im Iran inspirierte die schiitische Bevölkerung in Saudi-Arabien, ihre Forderungen nach Gleichberechtigung und besseren Lebensbedingungen zu verstärken[4].

      ## **Zusammenhang mit dem Ressourcenfluch**

      Beide Ereignisse zeigen, wie der Ressourcenfluch zu politischen und sozialen Unruhen führen kann. In beiden Ländern führte der Reichtum an fossilen Brennstoffen zu einer Konzentration von Reichtum und Macht, die soziale Ungleichheiten verstärkte und politische Instabilität schuf. Diese Instabilität bot einen fruchtbaren Boden für islamistische Bewegungen, die sich gegen die bestehenden Regime wandten und eine Rückkehr zu religiösen Werten und Gerechtigkeit forderten[1][2][5].

      Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die islamischen Aufstände von 1979 im Iran und Saudi-Arabien durch den Ressourcenfluch beeinflusst wurden, der zu wirtschaftlichen Ungleichheiten und politischen Spannungen führte, die letztlich in revolutionären Bewegungen und Aufständen mündeten.

      Citations:
      [1] https://en.wikipedia.org/wiki/Resource_curse
      [2] https://www.deutschlandfunk.de/die-revolution-von-1979-der-islam-ist-die-loesung-100.html
      [3] https://en.wikipedia.org/wiki/Background_and_causes_of_the_Iranian_Revolution
      [4] https://en.wikipedia.org/wiki/1979_Qatif_Uprising
      [5] https://www.investopedia.com/terms/r/resource-curse.asp
      [6] https://toynbeeprize.org/posts/petroleum-and-progress-in-iran-an-interview-with-gregory-brew/
      [7] https://www.files.ethz.ch/isn/109611/wp113.pdf
      [8] https://en.wikipedia.org/wiki/Iranian_Revolution

  3. Sind wirklich auch in den Niederlanden und Norwegen Merkmale des Ressourcenfluchs erkennbar? Ich habe noch nie gehört, Probleme bei Wahlen und Machtwechseln gibt. Können Sie da ein paar Beispiele nennen warum der Ressourcenfluch auch in diesen Ländern besteht?
    LG

    • Danke für die Frage & ein klares: Ja, @Moritz Minkwitz

      Bereits etablierte Demokratien können die Rückkehr zu fossilen Altherren-Diktaturen zwar verhindern, werden aber trotzdem auch mit den negativen Folgen der fossilen Einnahmen konfrontiert. Norwegen hatte so schon mit der sehr bewussten Konstruktion eines regierungsfernen Staatsfonds reagiert, wogegen die Niederlande noch eine sog. “Holländische Krankheit” erlitten. Perplexity.ai erklärt sie schon recht gut:

      Der Begriff *Holländische Krankheit* (englisch: Dutch disease) wurde erstmals 1977 von der Zeitschrift *The Economist* geprägt, um die wirtschaftlichen Auswirkungen zu beschreiben, die in den Niederlanden nach der Entdeckung des großen Erdgasfeldes in Groningen im Jahr 1959 beobachtet wurden[1].

      ## Ursachen der Holländischen Krankheit

      Die Entdeckung und Ausbeutung des Erdgasfeldes in Groningen führte zu einem erheblichen Anstieg der Einnahmen aus dem Erdgasexport. Diese Einnahmen führten zu einer Aufwertung der niederländischen Währung, was wiederum die Wettbewerbsfähigkeit anderer Exportsektoren wie der verarbeitenden Industrie und der Landwirtschaft verringerte. Dieser Effekt wird durch zwei Hauptmechanismen erklärt:

      – **Ressourcenbewegungseffekt**: Arbeitskräfte und Kapital werden von den nicht-boomenden Sektoren (wie der verarbeitenden Industrie) in den boomenden Sektor (Erdgas) verlagert. Dies führt zu einer direkten Deindustrialisierung der betroffenen Sektoren.
      – **Ausgabeneffekt**: Die zusätzlichen Einnahmen aus dem Erdgasexport erhöhen die Nachfrage nach nicht handelbaren Gütern und Dienstleistungen, was zu höheren Preisen in diesem Sektor führt. Dies führt zu einer indirekten Deindustrialisierung, da die realen Wechselkurse steigen und die Exportgüter teurer und weniger wettbewerbsfähig werden[1].

      ## Auswirkungen in den Niederlanden

      Die wirtschaftlichen Vorteile durch die Erdgasförderung in Groningen waren erheblich. Der niederländische Staat und die beteiligten Unternehmen, wie Shell und ExxonMobil, erzielten Milliardengewinne[3]. Jedoch führte die Konzentration auf den Erdgasexport zu einer Vernachlässigung anderer Sektoren, was langfristig negative wirtschaftliche Folgen hatte.

      Zusätzlich zu den wirtschaftlichen Auswirkungen verursachte die Erdgasförderung in Groningen auch erhebliche geologische Probleme. Die Entnahme großer Mengen von Erdgas führte zu Bodenabsenkungen und zahlreichen Erdbeben, die erhebliche Schäden an Gebäuden und Infrastruktur verursachten und die Lebensqualität der Anwohner beeinträchtigten[2][4].

      ## Fazit

      Die *Holländische Krankheit* beschreibt somit die negativen wirtschaftlichen und sozialen Folgen, die durch die Entdeckung und Ausbeutung großer natürlicher Ressourcen entstehen können. Im Fall der Niederlande führte die Erdgasförderung zu einer kurzfristigen wirtschaftlichen Blüte, aber auch zu langfristigen Problemen wie Deindustrialisierung und geologischen Schäden.

      Citations:
      [1] https://en.wikipedia.org/wiki/Dutch_disease
      [2] https://www.focus.de/finanzen/news/konjunktur/groningen-europa-besitzt-eines-der-groessten-gasfelder-der-welt-und-kann-es-nicht-nutzen_id_160263657.html
      [3] https://www.zeit.de/wirtschaft/2024-04/niederlande-groningen-beendet-foerderung-erdgas
      [4] https://www.energiezukunft.eu/wirtschaft/niederlande-beendet-erdgasfoerderung
      [5] https://www.deutschlandfunk.de/niederlande-gasfoerderung-mit-folgen-100.html
      [6] https://www.nzz.ch/dutch_disease-ld.423519
      [7] https://de.wikipedia.org/wiki/Holl%C3%A4ndische_Krankheit
      [8] https://welt-der-bwl.de/Holl%C3%A4ndische-Krankheit

      • Mich hat interessiert, wie die Niederlande diese Krise überwunden hat und habe Perplexity.AI gefragt:

        Welche Maßnahmen haben die Niederlande ergriffen, um die negativen Auswirkungen der Holländischen Krankheit zu bekämpfen

        Die Niederlande haben mehrere Maßnahmen ergriffen, um die negativen Auswirkungen der Holländischen Krankheit zu bekämpfen:

        1. Diversifizierung der Wirtschaft: Die Niederlande investierten in die Entwicklung anderer Wirtschaftssektoren, um die Abhängigkeit vom Rohstoffsektor zu verringern[1].

        2. Umsichtiges Management der Ressourceneinnahmen: Statt die Gewinne aus dem Erdgassektor direkt in die Wirtschaft zu pumpen, wurden Teile der Einnahmen im Ausland investiert. Dies half, den Wechselkurs zu stabilisieren und verhinderte eine übermäßige Konzentration auf den boomenden Rohstoffsektor[4].

        3. Lohnzurückhaltung: Das “Abkommen von Wassenaar” von 1982 war ein entscheidender Schritt. Darin einigten sich die Tarifpartner auf Lohnzurückhaltung, um die Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern und Arbeitsplätze zu schaffen[3].

        4. Investitionen in Wettbewerbsfähigkeit: Die Regierung unterstützte die Industrie durch gezielte Investitionen und Subventionen, um die Dominanz des Rohstoffsektors zu mindern und eine breitere wirtschaftliche Basis zu schaffen[4].

        5. Förderung von Innovation und Technologie: Die Niederlande setzten auf die Entwicklung innovativer Sektoren, um die Wirtschaft zukunftsfähig zu machen.

        Durch diese Kombination von Maßnahmen gelang es den Niederlanden, die negativen Auswirkungen der Holländischen Krankheit zu überwinden und eine ausgewogene, diversifizierte Wirtschaft aufzubauen.

        Quellen:
        [1] Dutch Disease Das Dilemma der Dutch Disease Den … – FasterCapital https://fastercapital.com/de/inhalt/Dutch-Disease–Das-Dilemma-der-Dutch-Disease–Den-Ressourcenfluch-ueberwinden.html
        [2] Holländische Krankheit – Wikipedia https://de.wikipedia.org/wiki/Holl%C3%A4ndische_Krankheit
        [3] Holländische Krankheit – ZVEI https://www.zvei.org/themen/hollaendische-krankheit
        [4] Holländische Krankheit | VWL – Welt der BWL https://welt-der-bwl.de/Holl%C3%A4ndische-Krankheit
        [5] Eine holländische Kur für die Holländische Krankheit https://www.project-syndicate.org/commentary/michael-boskin-praises-the-netherlands–welfare-state-reforms-and-calls-for-other-countries-to-follow-suit/german

        • Vielen Dank, @Tilmann Schneider – brillant gefragt! Ich denke, Norwegen und die Niederlande sollten einmal einen Extra-Blogpost bekommen.

          Habe daher mal die Google-Gemini-KI gefragt, was wir zur Überwindung des fossilen Ressourcenfluches von diesen beiden Ländern lernen können und dazu auch um “vier Quellen” gebeten. Die Antwort dieser KI-Antwortmaschine:

          Norwegen und die Niederlande sind zwei Länder, die reich an fossilen Ressourcen waren und sind, aber unterschiedliche Wege eingeschlagen haben, um den sogenannten “fossilen Ressourcenfluch” abzuwenden.

          **Was wir lernen können:**

          * **Diversifizierung der Wirtschaft:**
          * **Norwegen:** Hat frühzeitig in einen staatlichen Pensionsfonds investiert, der über Jahrzehnte hinweg in internationale Aktien und Anleihen angelegt wurde.
          Dieser sogenannte “Ölfonds” hat das Land finanziell abgesichert und ermöglicht eine langfristige Planung, die über den Rohstoffboom hinausgeht.
          * **Niederlande:** Hat zwar auch einen Staatsfonds, aber dieser ist weniger umfangreich. Dennoch hat das Land in Bildung, Infrastruktur und nachhaltige Technologien investiert, um die Wirtschaft zu diversifizieren.

          * **Stärkung der Institutionen:**
          * **Norwegen:**
          Besitzt starke, unabhängige Institutionen, die eine transparente und verantwortungsvolle Nutzung der Öl- und Gasressourcen gewährleisten.
          * **Niederlande:** Hat ebenfalls starke Institutionen, aber die Zusammenarbeit zwischen Regierung, Unternehmen und Zivilgesellschaft könnte noch weiter gestärkt werden.

          * **Nachhaltigkeit:**
          * **Norwegen:**
          Setzt sich zunehmend für erneuerbare Energien ein und unterstützt internationale Klimaschutzinitiativen.
          * **Niederlande:** Ist ein Vorreiter in der Entwicklung von nachhaltigen Technologien und hat ehrgeizige Ziele zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen.

          * **Soziale Gerechtigkeit:**
          * **Norwegen:**
          Hat ein ausgeprägtes Sozialsystem, das die Verteilung der Öleinkünfte sicherstellt und soziale Ungleichheit reduziert.
          * **Niederlande:** Hat ebenfalls ein gutes Sozialsystem, aber die Verteilung der Wohlstandseffekte der Öl- und Gasindustrie könnte gerechter gestaltet werden.

          **Was beide Länder gemeinsam haben:**

          * **Langfristige Planung:** Sowohl Norwegen als auch die Niederlande haben erkannt, dass die fossilen Ressourcen irgendwann erschöpft sein werden und haben daher langfristige Strategien entwickelt, um die Wirtschaft auf eine nachhaltige Zukunft auszurichten.
          * **Internationale Zusammenarbeit:** Beide Länder sind aktiv in internationalen Organisationen und Initiativen engagiert, um globale Herausforderungen wie den Klimawandel anzugehen.

          **Vier Quellen, die Sie für weitere Informationen konsultieren können:**

          1. **Der Ölfonds Norwegens:** Eine offizielle Website, die detaillierte Informationen über den größten Staatsfonds der Welt bietet.
          2. **Internationale Energie-Agentur (IEA):** Die IEA veröffentlicht regelmäßig Berichte über die Energiemärkte und die Energiewende in verschiedenen Ländern, darunter Norwegen und die Niederlande.
          3. **Weltbank:** Die Weltbank hat zahlreiche Studien zum Thema “fossiler Ressourcenfluch” veröffentlicht und bietet umfassende Analysen zu den Auswirkungen von Rohstoffreichtum auf die Entwicklung von Ländern.
          4. **Wissenschaftliche Fachzeitschriften:** Zeitschriften wie “Energy Policy” oder “The Journal of Development Studies” veröffentlichen regelmäßig wissenschaftliche Artikel zu diesem Thema.

          **Fazit:**

          Sowohl Norwegen als auch die Niederlande bieten wertvolle Lektionen für andere Länder, die mit ähnlichen Herausforderungen konfrontiert sind. Durch eine diversifizierte Wirtschaft, starke Institutionen, Nachhaltigkeit und soziale Gerechtigkeit können auch andere Länder den “fossilen Ressourcenfluch” abwenden und eine nachhaltige Zukunft gestalten.

          Einen Vergleich der Microsoft-Copilot-KI und der Google-Gemini-KI hatte ich hier schon einmal vorgenommen:

          https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/testvergleich-die-copilot-und-gemini-kien-zu-fossile-gewaltenergien-vs-erneuerbaren-friedensenergien/

          Aus meiner Sicht scheint derzeit weiterhin Perplexity.ai die besten Antworten mit Quellenlinks zu geben, aber andere KI-Antwortmaschinen werden auch immer weiter verbessert. Wissen wird damit als öffentliches Gut – nach Elinor Ostrom – immer besser zugänglich.

  4. Eine liebe Dialogpartnerin auf Mastodon hat noch einmal nach Details zu Norwegen gefragt, so dass ich Perplexity.ai gebeten habe, uns einige Details zu dessen Staatsfonds zusammen zu fassen:

    Norwegen reagierte auf den sogenannten fossilen Ressourcenfluch, indem es 1990 den Government Pension Fund Global (GPFG), auch bekannt als Norwegischer Staatsfonds, einrichtete. Der Ressourcenfluch beschreibt das Phänomen, dass Länder mit reichlich natürlichen Ressourcen oft wirtschaftliche Instabilität, Korruption und geringes Wirtschaftswachstum erleben. Norwegen wollte diese negativen Effekte vermeiden und entwickelte daher eine Strategie, um die Einnahmen aus seinen Erdöl- und Erdgasvorkommen nachhaltig und verantwortungsvoll zu verwalten.

    ### Maßnahmen und Ziele des Staatsfonds

    ****1. **Trennung von Einnahmen und Ausgaben:****
    Der GPFG wurde so konzipiert, dass die Einnahmen aus dem Öl- und Gasgeschäft nicht direkt in den Staatshaushalt fließen, sondern in den Fonds investiert werden.
    Dies hilft, die Wirtschaft vor den Schwankungen der Ölpreise zu schützen und eine Überhitzung der Wirtschaft zu vermeiden.

    ****2. **Langfristige Investitionen:****
    Der Fonds investiert die Einnahmen weltweit in verschiedene Anlageklassen wie Aktien, Anleihen und Immobilien.
    Dies dient der Diversifikation und der Minimierung von Risiken, die mit der Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen verbunden sind.

    ****3. **Nachhaltigkeit und Ethik:****
    Der Fonds legt großen Wert auf ethische und nachhaltige Investitionen.
    Es gibt klare Richtlinien, die Investitionen in Unternehmen verbieten, die gegen Menschenrechte verstoßen oder erhebliche Umweltschäden verursachen.

    ****4. **Transparenz und Rechenschaftspflicht:****
    Der GPFG ist für seine Transparenz bekannt. Alle Investitionen und die Performance des Fonds werden regelmäßig veröffentlicht, was das Vertrauen der Öffentlichkeit stärkt und Korruption vorbeugt.

    ### Erfolge und Herausforderungen

    Der GPFG hat sich als äußerst erfolgreich erwiesen und ist heute einer der größten Staatsfonds der Welt. Er hat Norwegen geholfen, finanzielle Stabilität zu bewahren und eine nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung zu fördern. Dennoch steht der Fonds vor Herausforderungen, wie der Notwendigkeit, sich an globale wirtschaftliche Veränderungen anzupassen und weiterhin ethische Standards zu wahren.

    Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Norwegen mit der Einrichtung des GPFG einen innovativen und effektiven Weg gefunden hat, den fossilen Ressourcenfluch zu umgehen und die Einnahmen aus seinen natürlichen Ressourcen zum langfristigen Nutzen der Gesellschaft zu verwalten.

  5. Guten Abend, @Michael Blume.

    Ich habe mal wieder eine ganze Menge gelernt alleine durch diesen Blog, die Fragen und Antworten dazu. Vielen Dank! Insbesondere auch zu der Frage nach Norwegen (und der Antwort dazu), die mir schon seit einiger Zeit im Kopf herumging.

    Dieser Blogpost ist für mich ein Beispiel dafür, wie wichtig es ist, die richtigen Begriffe für das zu entwickeln, was in der Welt geschieht, um es einordnen und damit umgehen zu können – in diesem Fall der Begriff des Ressourcenfluchs. Ich finde, auf „Natur des Glaubens“ wird richtig gute Denk- und Begriffsarbeit geleistet. Ich habe die Hoffnung, dass Du und alle die, die sich hier am Dialog beteiligen, diesen Weg mit Respekt und Freude weitergehen. Mehr wollte ich heute eigentlich gar nicht sagen.

    • Vielen Dank, lieber @Peter Gutsche!

      Deine ermutigende Rückmeldung bedeutet mir auch deswegen viel, da ich ja viele Jahre auf den politikwissenschaftlichen Begriff der Rentierstaatstheorie gesetzt habe – der aber im Deutschen eben nach Rentier klingt und wohl auch deswegen bei vielen Leuten nicht durchdrang. Vor einigen Jahren habe ich dann entschieden, stattdessen den aus der Volkswirtschaftslehre stammenden Begriff des (fossilen) Ressourcenfluches stärker zu machen – und freue mich nun SEHR über den Erfolg!

      Letztlich ist der fossile Ressourcenfluch der Grundbegriff sowohl für fossile Gewaltenergien wie auch erneuerbare Friedensenergien – und für ein vertieftes Verständnis der nicht nur ökonomischen Externalisierung, über die Du ja neulich wundervoll und astronomisch Gast-gebloggt hast!

      https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/der-nachthimmel-als-gemeingut-ein-gastblogpost-von-peter-gutsche/

      Perplexity.ai meint (diesmal ganz ohne Quellen..?) dazu:

      Der Begriff des fossilen Ressourcenfluchs kann auf verschiedene Weise zur Demokratie-, Bildungs- und Friedensarbeit beitragen, indem er als analytisches Werkzeug und als Grundlage für politische und gesellschaftliche Maßnahmen dient. Hier sind einige spezifische Aspekte:

      ### Demokratiearbeit

      ****1. **Förderung von Transparenz und Rechenschaftspflicht:****
      Der Ressourcenfluch ist oft mit Korruption und mangelnder Rechenschaftspflicht verbunden.
      Das Bewusstsein für diese Probleme kann dazu beitragen, Mechanismen zur Förderung von Transparenz und Rechenschaftspflicht in der Regierung zu stärken. Initiativen wie die Extractive Industries Transparency Initiative (EITI) zielen darauf ab, die Offenlegung von Einnahmen aus natürlichen Ressourcen zu fördern und so die Korruption zu bekämpfen.

      ****2. **Stärkung der Zivilgesellschaft:****
      Das Wissen um die Risiken des Ressourcenfluchs kann die Zivilgesellschaft mobilisieren, um Druck auf Regierungen auszuüben, verantwortungsvolle und transparente Managementpraktiken zu implementieren.
      Dies kann zu einer stärkeren Beteiligung der Bürger an politischen Prozessen und zur Förderung demokratischer Werte führen.

      ### Bildungsarbeit

      ****1. **Aufklärung über wirtschaftliche Zusammenhänge:****
      Bildungsprogramme können den Begriff des Ressourcenfluchs nutzen, um Schüler und Studenten über die wirtschaftlichen und sozialen Herausforderungen aufzuklären, die mit der Abhängigkeit von natürlichen Ressourcen verbunden sind.
      Dies fördert ein tieferes Verständnis für nachhaltige Entwicklung und verantwortungsvolle Ressourcennutzung.

      ****2. **Förderung von kritischem Denken:****
      Indem der Ressourcenfluch als Fallstudie in Lehrpläne integriert wird, können Bildungseinrichtungen kritisches Denken und Problemlösungsfähigkeiten fördern.
      Schüler und Studenten lernen, komplexe wirtschaftliche und politische Zusammenhänge zu analysieren und innovative Lösungen zu entwickeln.

      ### Friedensarbeit

      ****1. **Konfliktprävention:****
      Der Ressourcenfluch ist oft mit innerstaatlichen und internationalen Konflikten verbunden, da der Wettbewerb um wertvolle Ressourcen zu Spannungen und Gewalt führen kann.
      Durch die Analyse und das Verständnis dieser Dynamiken können Maßnahmen zur Konfliktprävention entwickelt werden. Dies kann die Förderung von gerechter Ressourcennutzung und die Implementierung von Friedensabkommen umfassen.

      ****2. **Förderung von sozialer Gerechtigkeit:****
      Die gerechte Verteilung von Einnahmen aus natürlichen Ressourcen kann soziale Ungleichheiten abbauen und so zur Friedenssicherung beitragen.
      Programme, die darauf abzielen, die wirtschaftlichen Vorteile von Ressourcen gleichmäßig zu verteilen, können soziale Spannungen mindern und stabile, friedliche Gesellschaften fördern.

      ### Fazit

      Der Begriff des fossilen Ressourcenfluchs bietet wertvolle Einblicke und Werkzeuge für die Demokratie-, Bildungs- und Friedensarbeit. Durch die Förderung von Transparenz, Rechenschaftspflicht, Bildung und sozialer Gerechtigkeit kann das Verständnis dieses Phänomens dazu beitragen, die negativen Auswirkungen der Ressourcennutzung zu mindern und nachhaltige, friedliche und demokratische Gesellschaften zu fördern.

  6. Norwegen hat es nicht nur geschafft, die Gewinne aus dem Verkauf des Erdgases für das Gemeinwohl zu sichern und vernünftig zu nutzen, Norwegen hat auch eine Vorreiterrolle in Bezug auf erneuerbare Energien und die Einführung von Elektroautos.

    Perplexity:
    „Norwegen ist ein Vorreiter bei erneuerbaren Energien und Elektromobilität:

    Fast 100% des Stroms in Norwegen wird aus erneuerbaren Quellen erzeugt, hauptsächlich aus Wasserkraft. 2020 deckte Wasserkraft etwa 60% des gesamten Energiebedarfs des Landes[1][3].

    Bei Elektroautos ist Norwegen weltweit führend. 2023 waren 82,38% aller verkauften Neuwagen in Norwegen Elektrofahrzeuge[5]. Das politische Ziel ist es, die gesamte norwegische Autoflotte bis 2025 emissionsfrei (Elektro oder Wasserstoff) zu machen[5].

    Gründe für den Erfolg der E-Mobilität sind:

    – Umfangreiche staatliche Förderung und Anreize wie Steuererleichterungen, günstigeres Parken und Mautgebühren[5]
    – Flächendeckende Ladeinfrastruktur mit über 24.000 öffentlichen Ladepunkten landesweit[2]
    – Fast 100% erneuerbare Stromerzeugung, wodurch E-Autos nahezu klimaneutral betrieben werden können[2]

    Norwegen dient vielen Ländern als Vorbild für den Ausbau erneuerbarer Energien und die Förderung der Elektromobilität. Die konsequente Politik und Infrastrukturentwicklung haben zu dieser Vorreiterrolle geführt.“

    Quellen
    [1] Erneuerbare Energien in Norwegen: Was Sie wissen sollten https://www.hivepower.tech/de/blog/renewable-energy-in-norway-what-you-should-know
    [2] Elektromobilität in Norwegen: der Vorreiter – Fleet.Electrified https://fleet-electrified.vwfs.de/e-mob-guide/elektromobilitaet-in-norwegen-im-land-des-spitzenreiters/
    [3] Go Electric: Norwegens erneuerbare Energie – Fjord Tours https://www.fjordtours.com/de/norwegen/menschen-und-kultur/oekotourismus/erneuerbare-energie
    [4] Erneuerbare Energien und Elektromobilität in Norwegen https://beteiligungsportal.baden-wuerttemberg.de/de/service/pressemitteilung/pid/erneuerbare-energien-und-elektromobilitaet-in-norwegen
    [5] Norwegen – Welthauptstadt der Elektroautos – Visit Norway https://www.visitnorway.de/reiseplanung/mobilitat-vor-ort/auto/elektroautos/

    Deutschland bezieht grünen Strom (Wasserkraft) durch die NordLink-Verbindung (623 km lang) aus Norwegen.

  7. Interessant, wie Norwegen es offenbar schafft, die Gewinne aus der Ausbeutung von natürlichen Ressourcen gemeinschaftlich sinnvoll einzusetzen. Das ist bemerkenswert und andere rohstoffreiche Länder schaffen das nicht. Wenn in Deutschland beispielsweise Kohle gefördert wird, geht ein Großteil der Einnahmen in die Privatwirtschaft, wenn auch Länder wie NRW direkt (Beiteiligung an Unternehmen) und indirekt (Steuern) davon profitieren.
    Klar denke ich, dass Norwegen Vorbild ist, was die Energiewende betrifft. Allerdings war ja eine Wende im Stromsektor offenbar nicht nötig, weil die Geografie und entsprechend sinnvolle Investitionen in Wasserkraft diese nicht von vornherein ausschlossen. Und Gewinne aus Gas und Öl, welche die Subventionen letzlich mit möglich machen, gibt es deswegen, weil andere diese vorteilhafte Position nicht haben. Nachmachen lässt sich das also nicht direkt.

    • Ja, @Ritschi Alpenstern – die sehr unterschiedliche Geografie ist ein weiterer Grund dafür, dass ich die meisten Nationalstaaten bei der Klimakrise als überfordert wahrnehme. Das sog. Heizungsgesetz ist ja auch daran gescheitert, dass sich aus Berlin keine sinnvollen Vorgaben machen lassen, wie in völlig verschiedenen Städten und Landschaften Energie und Wärme optimal zu organisieren sind. Auch der Bürgermeister von Buchen (Odenwald), Roland Burger (CDU), erzählte mir einiges darüber, wie irrwitzig sich manche Berliner Vorgabe in der besonderen Waldlandschaft und Gliederung seiner Gemeinde auswirkte.

      https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/ki-testvergleich-perplexity-ai-microsoft-copilot-zum-besuch-in-buchen/

      Auch sind beispielsweise schon jetzt in Deutschland die meisten süd- und mitteldeutschen Gebirgsregionen sehr viel stärker von der globalen Erhitzung betroffen als die Städte in Norddeutschland – was ein Faktor für die oft arrogante und kenntnisfreie Berichterstattung dazu aus Hamburger und Berliner Redaktionen ist.

      https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/warum-der-sueddeutsche-gebirgsraum-besonders-stark-unter-der-klima-und-wasserkrise-leidet/

      Aus meiner Sicht kann daher die post-fossile Transformation zu erneuerbaren Friedensenergien und Solarpunk-Arche-Regionen kaum von den Nationalstaaten ausgehen, sondern müsste die Kommunen, Regionen und Länder in der Europäischen Union stärken. Die Solarpunk-Regionen sind sozusagen die Bäume von Cayo Santiago, genannt “Monkey Island”:

      “Doch in der Hitze ist der Schatten von Baumkronen eine wertvolle, lebensrettende Ressource. War es zuvor kein Problem, wenn Affen aggressiv auf ihren Schattenplätzen beharrten, haben seit [dem Hurrikan] Maria tolerantere Rhesusaffen, die sich schattige Stellen teilen, einen Überlebensvorteil. Durch natürliche Selektion nahm die Zahl garstigerer Artgenossen ab.”

      https://www.sueddeutsche.de/wissen/evolution-affen-hurrikan-monkey-island-lux.SLN8btR4iXnpsZ48HM7ALf

      Vielen Dank für das Interesse am Thema! 🙏👍

  8. Ich kann dem allem nur zustimmen. Aber ich würde die ganze Betrachtung gerne auf das Individuum herunterbrechen wollen, so dass sich niemand mehr hinter dem Staat verstecken kann.
    JEDER Nutzer fossiler Energie trägt seinen Anteil zur Finanzierung der Ressourcenfluch-Regime bei. Dabei können selbst kleine Verhaltensänderungen in Summe ein allmähliches Kippen der Verhältnisse bewirken.
    Unser persönliches Programm zur Unabhängigkeit von fossiler Energie:
    -Vegetarier seit 2000
    -Passivhaus seit 2007
    -Elektroauto seit 2021 (parallel aber auch der alte Benziner für ausgewählte Strecken)
    -zwei Wärmepumpen 2023
    -Beteiligung bei einer bürgereigenen Genossenschaft, die sich für eine konsequent nachhaltige Energiezukunft einsetzt. Die unserem Anteil entsprechende erneuerbare Energieerzeugung übersteigt unseren Bedarf.
    -seit über 10 Jahren kein privater Flug mehr
    – nächstes Ziel: solare Energieerzeugung (nicht ganz einfach, auf unserem Dach funktioniert es leider nicht)
    Ich appelliere an ALLE, sich im Rahmen ihrer Möglichkeiten für einen Umbau unserer Gesellschaft zur Selbstversorgung einzusetzen, so dass wir gemeinsam dieses dunkle Kapitel hinter lassen und unabhängig und resilient werden. Die Möglichkeiten dazu haben WIR.

    • Vielen herzlichen Dank und volle Zustimmung, @Conny Liepert!

      Wer behauptet, als Einzelne und Einzelner nichts tun zu können, lügt und heuchelt. Niemand kann alles, aber jede und jeder kann etwas tun!

      So stieg auch ich (gemeinsam mit der Familie, wobei niemand gezwungen wird) auf Wärmepumpe, Vegetarismus, Elektroauto (seit 2017), Solardach u.v.m. um. Der Staat kann und wird gegen den Willen der Bürgerinnen und Bürger keine Energiewende einleiten können! Entweder, wir gehen selbst mit voran oder wir machen uns mitschuldig an unserer Mitwelt und unseren Mitmenschen.

      So rief ich am 9. November (!) 2023 unter Applaus aller demokratischen Fraktionen ins Plenum des Landtages von Baden-Württemberg:

      “Radikale Antisemiten sind nicht demokratie- und damit auch nicht friedensfähig. Der Antisemitismus bedroht uns alle. Wir müssen ihm tatsächlich mit allen Mitteln begegnen, im Notfall auch polizeilich, auch militärisch.

      Die bittere Wahrheit ist, dass unsere eigene Gier nach Öl und Gas immer noch antisemitische Regime mitfinanziert, ihren Terror, ihre Propaganda, ihre Raketen. Erneuerbare Energien sind nicht nur Freiheitsenergien, sie sind auch Friedensenergien! Unsere Demokratien müssen unabhängiger werden vom fossilen Stoff ihrer Feinde einschließlich Katar und einschließlich Wladimir Putin!”

      https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/im-landtag-bw-gegen-antisemitismus-meine-rede-zum-9-11-2023/

      Und beim Israeltag am 08. Mai 2024 in Stuttgart rief ich es auch vor Hunderten auf offener und öffentlicher Bühne mitten in der Fußgängerzone aus:

      “Vor allem aber bitte ich Sie, uns zu begreifen, dass kein Militär der Welt gegen Terroristen siegen kann, solange wir selbst diese fossil weiterfinanzieren!

      Wer weiterhin meint, sich einen dicken SUV-Verbrenner in die Garage stellen zu können, finanziert unseren Feinden ein Maschinengewehr samt Munition. Und wer weiterhin gegen jede Kerosinsteuer, jede Solaranlage und gegen jedes Windrad agitiert, ist kein ehrlicher Freund des israelischen und des ukrainischen Volkes und übrigens auch nicht der fossil unterdrückten Russen, Araberinnen und Iranerinnen. Niemand kann gleich alles verändern – auch ich nicht -, aber wer sich reaktant jeder Einsparung fossiler Gewaltenergien widersetzt, lädt Blut auf seine Hände.”

      https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/endlich-glaubwuerdig-gegen-den-fossil-finanzierten-antisemitismus-einstehen-meine-rede-zum-heutigen-israeltag-2024/

      Mir ist völlig klar, dass das selbstbezogene Relativistinnen oder gar feindselige Dualisten nicht gerne hören, darauf mit Externalisierung, Hass und Verschwörungsmythen reagieren: “Auch MEIN fossiler Lebensstil soll etwas mit Zerstörung und Krieg zu tun haben!? Was erlauben sich diese Wissenschaftler, dieser Blume!” – die Reaktanz und Wut gegen schmerzliche Erkenntnisse der Wissenschaft kann ich emotional und psychologisch nachvollziehen. Aber wir Menschen haben doch auch Vernunft und also eine Wahl!

      https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/den-digitalen-rechtsruck-verstehen-durch-die-psychologie-von-externalisierung-und-reaktanz/

      Aber die Befunde gerade auch aus der Politikwissenschaft (Rentierstaatstheorie) und der Volkswirtschaftslehre (Ressourcenfluch) sind seit Jahrzehnten (!) klar und sollten m.E. von keiner erkenntnisoffenen Monistin, keinem Monisten noch länger ignoriert werden: Unsere fossile Wirtschaft zerstört und tötet. Wer Demokratie, Frieden, Bildung und eine gute Zukunft erleben will, der beginne jetzt mit den Veränderungen zu Solarpunk-Arche-Regionen bei sich selbst.

      • Zitat Michael Blume: “Unsere fossile Wirtschaft zerstört und tötet.” Sorry, Herr Blume, diese pauschale Aussage ist doch grundfalsch, realitätsfern und komplett irrsinnig. Ich wiederhole es noch mal und noch mal und noch mal – mein “ceterum censeo”, denn die Wiederholung ist die Mutter des Lernens: “Ohne fossile Brennstoffe müsste die Hälfte der Menschheit verhungern und der Rest würde in Armut, Primitivität und Unterentwicklung versinken. Wir wären wieder wie im vorindustriellen Zeitalter Hungersnöten ausgesetzt, der gesamte soziale, wirtschaftliche medizinische, und technische Fortschritt wäre weg.”
        Vor fast einem Jahr wurde in der Online-Ausgabe von “Spektrum der Wissenschaft” ein Buch von Vaclav Smil besprochen mit dem Titel “Wie die Welt wirklich funktioniert”. Untertitel: “Die fossilen Grundlagen unserer Zivilisation und die Zukunft der Menschheit”. Dieses Buch müsste Pflichtlektüre werden für sämtliche Politiker und alle Journalisten etc., die sich mit Energiethemen auseinandersetzen. Vaclaw Smil sieht durchaus die Gefahren, die CO2-Emission hervorrufen, also kann man ihn schon mal nicht als “Klimaleugner” in einer bestimmten Ecke stellen. Aber er sieht auch glasklar, dass ein überstürzter Ausstieg aus fossilen Brennstoffen praktisch nicht möglich ist. Das gilt nicht nur für die Stromproduktion, deren Dekarbonisierung schon schwer genug ist, siehe deutsche Energiewende. Die Elektrizität macht laut Vaclav Smil nur 18% des globalen Energieverbrauchs aus und die Dekarbonisierung der übrigen 80% des gesamten Energieeinsatzes wird sich noch viel schwieriger gestalten als die der Stromversorgung. Smil macht es vor allem an vier Massenprodukten fest, Zement, Stahl, Plastik und Dünger. Wir werden also noch Jahrzehnte auf fossile Brennstoffe angewiesen sein. Und daher werden wir auch weiterhin auf Importe aus Ländern mit, gelinde gesagt, zweifelhafter Reputation angewiesen sein. Insofern hilft die Ressourcenfluch-Theorie und die Rentierstaatentheorie überhaupt nicht weiter. Graue Theorie, etwas für universitäre Debattierclubs und abgehobene Professoren ohne Beitrag zur Lösung der Probleme.

        • Lieber Herr Quentmeier,

          zunächst einmal möchte ich Ihnen gegen meine eigenen Überzeugungen “danken”, dass Sie sich hier auf meinem Blog für Einreisen des Austrofaschisten Martin Sellner nach Deutschland ausgesprochen haben – und damit sehr transparent gemacht haben, wo Sie politisch stehen und zu welchen Fronten fossile Reaktanz führt.

          “Diese Wirtschaft tötet” stammt aus einem Apostolischen Schreiben von Papst Franziskus. Und, nein, ich bin nicht katholisch und stehe weder dem Papstamt noch dessen Thesen unkritisch gegenüber, vgl.:

          https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/sinnfragen-zwischen-wissenschaft-und-religion-zwischen-gehirn-und-geist-sowie-antworten-auf-papst-franziskus-laudato-si/

          Aber in der Präzisierung auf “fossile Wirtschaft” gebe ich dem katholischen Bischof von Rom hier Recht: Während die billige Energie aus Kohle und dann vor allem Erdöl und Erdgas einerseits erhebliches Wachstum beschert hat (dessen Profite bis heute extrem ungerecht verteilt werden), so wurden die Kosten dafür mittels Treibhausgasen auf die Mitwelt und mittels Ressourcenfluch auf die Mitmenschen externalisiert. Wenige wurden extrem reich, viele wohlhabend – und gerade auch die Ärmsten der Welt zahlen dafür heute einen wachsenden Preis. Und wussten Sie, dass auch die Nationalsozialisten Tausende Menschen in Konzentrationslager sperrten und weit mehr als dreitausend ermordeten, um im sog. “Unternehmen Wüste” aus Ölschiefer Mineralöl zu produzieren?

          https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/verschwoerungsfragen-23-blut-fuer-oel-das-unternehmen-wueste-und-die-rentierstaatstheorie/

          Nein, ich spreche mich nicht für einen “überstürzten Ausstieg” aus fossilen Rohstoffen noch für einen kompletten Boykott aller Ressourcenfluch-Regime aus. Sogar bei den “offenen Grenzen” bin ich viel strenger wie Sie und würde am liebsten weder einen Rassisten und Rechtsdualisten wie Martin Sellner noch Kalifatsstaat-Forderer nach Baden-Württemberg einreisen lassen. Ich wünsche mir einen sehr viel wehrhafteren Rechtsstaat gegen alle seine Feinde.

          Zudem weise ich auch hier klar darauf hin, was jeder und jede von uns schon heute tun kann, um weniger fossile Gewaltenergien zu verbrennen und erneuerbare Friedensenergien schneller auszubauen. Niemand kann alles, aber jeder und jede kann mehr tun. Und es geht ja – gegen alle fossile Reaktanz und Angstmache, gegen allen fossilen Dualismus, Islamismus und Lobbyismus – schon jetzt gut voran! 🙂

          Perplexity.ai:

          In den letzten zehn Jahren haben sich sowohl der Umfang als auch die Kosten der erneuerbaren Energien weltweit erheblich entwickelt. Diese Entwicklung ist durch technologische Fortschritte, politische Maßnahmen und eine zunehmende Akzeptanz erneuerbarer Energien geprägt.

          ## Umfang der Erneuerbaren Energien

          ****Globaler Ausbau****

          – **Installierte Kapazität**: Die weltweit installierte Kapazität an erneuerbaren Energien hat sich erheblich erhöht. Im Jahr 2023 betrug die installierte Kapazität über 3.000 Gigawatt (GW), was mehr als einem Viertel der globalen Stromerzeugungskapazitäten entspricht[2]. Der jährliche Zubau liegt bei etwa 300 GW, wobei die Windenergie sich seit 2010 mehr als vervierfacht und die Photovoltaik (PV)-Leistung um den Faktor 21 erhöht hat[2].
          – **Regionale Verteilung**: Etwa die Hälfte der installierten Kapazität befindet sich in Asien, gefolgt von Europa und Nordamerika. Asien verzeichnete im letzten Jahrzehnt das größte Wachstum mit über 200 %, während Europa und Nordamerika um 64 % bzw. 75 % wuchsen[2].

          ****Deutschland als Beispiel****

          – **Stromerzeugung**: In Deutschland stammten im ersten Quartal 2024 fast 60 % des erzeugten Stroms aus erneuerbaren Energien, wobei Windkraft mit 38,5 % den größten Anteil hatte[1].
          – **Solarenergie**: Die Installation von Solaranlagen hat in Deutschland stark zugenommen. Im Jahr 2023 wurden über eine Million neue Solaranlagen installiert, und bis 2030 sollen Solaranlagen mit einer Gesamtleistung von 215 GW installiert sein[1].

          ## Kostenentwicklung

          Die Kosten für erneuerbare Energien sind in den letzten zehn Jahren deutlich gesunken, was maßgeblich zur Beschleunigung ihres Ausbaus beigetragen hat.

          – **Kostenreduktion**: Technologische Innovationen und Skaleneffekte haben die Kosten für erneuerbare Energien erheblich gesenkt. Die Stromgestehungskosten für Wind- und Solarenergie sind mittlerweile niedriger als die für fossile und nicht-fossile Alternativen[4].
          – **Investitionen**: Die Investitionstätigkeit in erneuerbare Energien hat zugenommen. In Deutschland wurden 2023 Investitionen im Wert von 36,6 Milliarden Euro getätigt, was einem Anstieg von 64 % gegenüber dem Vorjahr entspricht[3].

          ## Zukunftsaussichten

          Die Entwicklung der erneuerbaren Energien wird sich in den kommenden Jahren weiter beschleunigen.

          – **Prognosen**: Bis 2028 sollen fast 3.700 GW an erneuerbaren Energien ans Netz gehen, wobei Photovoltaik und Windkraft rund 95 % des weltweiten Ausbaus ausmachen werden[4].
          – **Ziele**: Um das 1,5-Grad-Szenario zu erreichen, müssen bis 2030 etwa 65 % der globalen Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien stammen, was jährliche Investitionen von etwa 1,3 Billionen USD erfordert[2].

          Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Umfang der erneuerbaren Energien weltweit erheblich zugenommen hat und die Kosten signifikant gesunken sind, was den Weg für eine nachhaltigere Energiezukunft ebnet.

          Citations:
          [1] https://www.bundesregierung.de/breg-de/aktuelles/ausbau-erneuerbare-energien-2225808
          [2] https://www.weltenergierat.de/energie-fuer-deutschland-2023/energie-in-der-welt-globaler-ausbau-erneuerbarer-energien/
          [3] https://www.bmwk.de/Redaktion/DE/Dossier/erneuerbare-energien.html
          [4] https://nachhaltigwirtschaften.at/de/iea/publikationen/2023/renewables-2023.php
          [5] https://www.irena.org/publications/2021/Jun/Renewable-Power-Costs-in-2020
          [6] https://www.ise.fraunhofer.de/content/dam/ise/de/documents/publications/studies/DE2021_ISE_Studie_Stromgestehungskosten_Erneuerbare_Energien.pdf
          [7] https://www.umweltbundesamt.de/themen/klima-energie/erneuerbare-energien/erneuerbare-energien-in-zahlen

          Lieber Herr Quentmeier, da mögen Sie noch so sehr schäumen: Den Positionen von Ihnen, Martin Sellner oder diversen fossil finanzierten Regimen samt Terrorgruppen gehört unsere Zukunft erkennbar nicht. Die Energiedemokratie auf Basis dezentral erzeugter und gespeicherter, erneuerbarer Friedensenergien ist noch lange nicht weit genug, aber sie wächst schon jeden Tag.

          Wir Solarpunks sagen gegen jede Form des leider noch fossil befeuerten Antisemitismus, Rassismus und Sexismus: “Nie wieder ist jetzt!”

  9. @Michael 02.08. 11:40 / Quentmeier

    Da nimmt mir Perplexity.ai die Arbeit ab, Herrn Quentmeier zu antworten. Wunder der Technik.

    Das persönliche und regionale Engagement ist das wesentlichere. Den Konsum überprüfen geht sowieso nur persönlich, und gemeindenahe Lösungen wie Windparks und Nahwärmelösungen wie auch größere PV-Freiflächenanlagen müssen lokal und regional organisiert werden.

    So hätte die eigentlich geplante Wärmepumpenpflicht vor allem für noch höhere Strompreise gesorgt, weil derzeit nur in Küstennähe wirklich der grüne Strom dafür da ist. Erstmal für mehr Netzspeicher und neue Stromtrassen zu sorgen genügt die nächsten Jahre, um die dortigen Überschüsse nutzen zu können. Und wer in Küstennähe wohnt, der kann sich ja sinnvollerweise freiwillig eine Wärmepumpenheizung anschaffen. Oder für Neubauten auch woanders.

    Der Bund bzw. die EU müssen aber auch ihren Teil beitragen. Vor allem die Baugenehmigungen für Windräder und die Modalitäten für privates Einspeisen und Speichern von Strom. Was wohl noch dringend fehlt, das sind ausreichend und einheitliche Ladestationen für E-Autos in ganz Europa, und auch die Strompreise fürs Aufladen sehen mit 80 ct/Kwh durchaus nach Abzocke aus.

  10. @Michael 02.08. 13:43

    „…welche Ressourcenfluch-Regime und Terrorgruppen derzeit von den Öl- und Gaseinnahmen profitieren.“

    So schnell geht das aber alles nicht. Klar ist, dass es schon hilfreich wäre, wenn durch mehr Energiewende auch die Öl- und Gaspreise fallen. Dazu beitragen würde es freilich auch, wenn wir in Deutschland doch etwas mehr Braunkohle noch als Backup nutzen, soweit das möglich ist. Die Gaskraftwerke reagieren schneller auf Bedarfsschwankungen, andererseits gibt es immer mehr Netzbatterien. Wenn von den Netzbatterien noch deutlich mehr installiert wird, dann kann das die Unflexibilität der alten Braunkohlekraftwerke gut ausgleichen.

    Das senkt dann bei uns sogar die Strompreise, und trägt eben zur Senkung der Weltmarktpreise für Gas durchaus bei.

    Die aktuelle militärische Lage ist allerdings so kritisch, dass wir nur mit einer Förderung der Energiewende alleine noch nicht klar kommen. Wenn ein wiedergewählter Trump tatsächlich aus der Nato aussteigt, dann haben wir ein europäisches Problem mit unserer Verteidigungsfähigkeit gegenüber Putin.

    Aktuell könnte es sinnvoll sein, alles zu unternehmen, um so schnell wie möglich aufzurüsten. Ein Verfall der Öl- und Gaspreise dürfte zu spät kommen.

    Wir sind nun immer noch über Jahrzehnte von Öl und Gas abhängig. Da hat Herr Quentmeier partiell recht, was freilich überhaupt nicht bedeutet, dass wir in Europa in 20 Jahren und im Rest der Welt in 30 oder 40 Jahren dennoch komplett mit der Energiewende fertig werden können.

    Man könnte das durchaus so gestalten, dass wir erst das Gas zur Stromerzeugung und zum Heizen ersetzen, dann das Öl für die Fahrzeuge und erst am Ende noch als letztes die eigene Braunkohle als saisonales Strombackup nutzen, bis wir auch das nicht mehr brauchen.

    Mit dieser Reihenfolge endet die Finanzierung unserer eigenen Feinde deutlich früher. Da wäre es gar nicht gut, als Erstes aus der Braunkohle auszusteigen. Auch wenn das kurzfristig natürlich mehr Treibhausgase einspart. Nebenbei erhöht das Vorhalten von Braunkohle bis zum Schluss deutlich die Versorgungssicherheit.

    Das kann nicht nur im Kriegsfall mit Russland aktuell werden, auch könnte z.B. ein großer Vulkanausbruch auf Island die Ertragslage von Sonnenenergie in ganz Europa auf Monate beeinträchtigen. Wenn man da noch alte Braunkohlekraftwerke in Bereitschaft hat, dann kann das sehr hilfreich sein.

    • Danke & ein klares Ja und Nein, @Tobias

      Klar ist, dass wir und unsere Verbündeten jetzt und auch im Hinblick auf die kommenden Jahrzehnte militärisch aufrüsten und gegen die fossilen Ressourcenfluch-Regime, deren Terror- und Propagandagruppen standhalten müssen. Einige, wie etwa Saudi-Arabien, senden jetzt schon Friedenssignale und wollen lieber noch einige Zeit ihren fossilen Reichtum genießen, statt gestürzt zu werden. Akute Sorgen macht mir dagegen das iranische Atompogramm sowie auch die Fluchtbewegungen, die durch die fossile Gewalt und Mitwelt-Zerstörung ausgelöst werden.

      Ich stimme ebenfalls zu, dass staatliche Maßnahmen nur noch begrenzten Einfluss auf die Geschwindigkeit der Energiewende haben. Freilich hätten entschlossene Maßnahmen im Verkehrsbereich – etwa die Weiterförderung der Elektroautos, Tempolimits, die Ertüchtigung der Bahn usw. – längst massive Einsparungen erbringen können! Nach dem Jom-Kippur-Krieg und dem antiwestlichen OPEC-Ölboykott wurden sogar Fahrverbote verhängt – und jetzt duckt sich die Verkehrspolitik weg!

      Und wir alle können viel tun: Wer heute noch ein Auto oder eine Heizung kauft, sich für diese oder jene Speise entscheidet oder etwa das Angebot bekommt, einer Energiegenossenschaft beizutreten, hat “jetzt” schon die Möglichkeit, etwas für Frieden und Mitweltschutz zu tun. Wir Blumes sind nun schon vor Jahren auf Wärmepumpe und Elektroauto umgestiegen, haben den Fleischkonsum massiv reduziert, inzwischen auch ein Solardach usw. Wir konnten damit bereits Abertausende Liter Mineralöl einsparen und mussten auf gar niemanden mehr “warten”.

      Ja, ich weiß – niemand kann alles. Aber jeder und jede kann etwas tun. So werden weiterhin Hunderttausende hochpreisige Verbrennerautos verkauft, obwohl etwa Renault oder BMW längst starke und nachgefragte Elektroautos auf dem Markt haben.

      Ansonsten ist “Abwarten, bis andere ihren Verbrauch fossiler Rohstoffe reduzieren” halt doch nur Heuchelei, die mit der Zerstörung von Mitwelt und dem Blut von Mitmenschen einhergeht. Frieden und Demokratie brauchen Menschen, die Verantwortung im Jetzt übernehmen!

      Wir hatten es ja neulich erst von der Schweizer Philosophin Jeanne Hersch (1910 – 2000), die mir nach Karl Popper (1902 – 1994) die wichtigste, deutschsprachige Stimme der Philosophie des 20. Jahrhundert ist. Ich habe Perplexity.ai mal gebeten, uns ihre wesentlichen Ansagen zu Zeit, Sinn und Freiheit zusammen zu fassen:

      Jeanne Hersch, eine bedeutende Schweizer Philosophin des 20. Jahrhunderts, hat sich intensiv mit den Themen Zeit, Sinn und Freiheit auseinandergesetzt. Ihre Gedanken und Schriften bieten wertvolle Einsichten in diese grundlegenden philosophischen Konzepte.

      ## **Zeit**

      Jeanne Hersch betrachtete die Zeit als eine zentrale Dimension des menschlichen Daseins. In ihrem Werk *Erlebte Zeit* betont sie, dass die Zeit nicht nur eine Abfolge von Momenten ist, sondern eine existenzielle Erfahrung, die eng mit dem menschlichen Bewusstsein und der Freiheit verknüpft ist. Für Hersch ist die Zeit nicht einfach gegeben, sondern sie wird durch das menschliche Handeln und Erleben gestaltet[5].

      ## **Sinn**

      Herschs Auffassung vom Sinn des Lebens ist tief in der Freiheit des Individuums verwurzelt. Sie argumentiert, dass der Sinn nicht vorgegeben ist, sondern von jedem Einzelnen aktiv geschaffen werden muss. Der Sinn existiert für Hersch nur in der Freiheit des Menschen, und es ist die Verantwortung jedes Einzelnen, seinem Leben Bedeutung zu verleihen. Dieser Prozess des Sinnschaffens ist eng mit der Freiheit verbunden, da nur freie Wesen in der Lage sind, ihrem Leben einen Sinn zu geben[4]. Sie betont, dass der Sinn des Lebens nicht als etwas Objektives existiert, sondern durch die Art und Weise, wie wir unser Leben gestalten und deuten, entsteht.

      ## **Freiheit**

      Freiheit ist ein zentrales Thema in Herschs Philosophie. Sie sieht Freiheit nicht nur als Abwesenheit von Zwang, sondern als aktive Selbstbestimmung und Verantwortung. Für Hersch bedeutet Freiheit, dass der Mensch nicht bloß ein passives Opfer der Geschichte ist, sondern die Fähigkeit hat, sein eigenes Leben zu gestalten und Verantwortung für seine Handlungen zu übernehmen[3]. Diese Freiheit bringt jedoch auch Risiken mit sich, da sie den Menschen vor die Herausforderung stellt, ständig Entscheidungen treffen zu müssen und für die Konsequenzen dieser Entscheidungen verantwortlich zu sein.

      Herschs Philosophie betont die Notwendigkeit, dass Menschen in einer demokratischen Gesellschaft die besten Bedingungen für die Suche nach Freiheit vorfinden sollten. Demokratie, so Hersch, bietet keinen fertigen Freiheitsbegriff, sondern schafft die Rahmenbedingungen, unter denen Individuen ihre Freiheit suchen und verwirklichen können[5].

      ## **Zusammenfassung**

      Jeanne Hersch lehrt uns, dass Zeit, Sinn und Freiheit eng miteinander verknüpft sind. Die Zeit ist eine existenzielle Dimension, die durch menschliches Handeln und Erleben gestaltet wird. Der Sinn des Lebens ist nicht vorgegeben, sondern muss von jedem Einzelnen aktiv geschaffen werden, und dies ist nur in der Freiheit möglich. Freiheit bedeutet für Hersch aktive Selbstbestimmung und Verantwortung, und sie ist die Voraussetzung dafür, dass Menschen ihrem Leben einen Sinn geben können. Ihre Philosophie fordert uns auf, die Verantwortung für unser eigenes Leben zu übernehmen und die Freiheit zu nutzen, um unserem Dasein Bedeutung zu verleihen.

      Citations:
      [1] https://schwabe.ch/produkttypen/editionen/jeanne-hersch-ausgewaehlte-philosophische-schriften/
      [2] https://www.nzz.ch/mutter_courage_als_philosophin-ld.948166
      [3] https://www.e-helvetica.nb.admin.ch/api/download/urn:nbn:ch:bel-1933253:185574.pdf/185574.pdf
      [4] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/begeistert-von-jeanne-hersch-und-damit-alleine/
      [5] https://de.wikipedia.org/wiki/Jeanne_Hersch
      [6] https://www.swissinfo.ch/ger/gesellschaft/jeanne-hersch-ein-schweizer-philosophie-monument/8470630
      [7] https://www.ife.uzh.ch/dam/jcr:00000000-4a53-efca-0000-000018c84d02/HerschVortragVHSdef.pdf

      PS: Heute Nacht, vom 2. auf den 3. August 2024 jährt sich der genozidale Angriff der Fossil finanzierten Terrororganisation Daesh / „Islamischer Staat“ auf die Ezidinnen und Eziden des Shingal.

      https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/lecture-about-the-daesh-genocide-against-yazidis-at-eurojust-2023-den-haag/

      Hätten wir seitdem entschlossener reagiert, so hätten wir womöglich die fossilen Kriegs- und Terrorzüge gegen die Ukraine 🇺🇦 und gegen Israel 🇮🇱 sowie zahlreiche Vertreibungen und Zerstörungen noch verhindern können. Wollen wir nun wieder „abwarten“? Nein, ich denke nicht.

  11. Lieber @Michael Blume!

    Welche Punkte könnte eine Abhandlung enthalten, die sich mit den Gemeinsamkeiten der Wirtschaftstheorie von Elinor Ostrom und der Philosophie von Jeanne Hersch auseinandersetzt?
    Die wissenschaftlichen Konzepte beider Frauen passen doch außerordentlich gut in das Konzept der Solar-Arche-Regionen.

    Perplexity hat einen Text fabriziert, aber ohne Quellenangaben und konnte auch auf Nachfrage hin keine finden.

    Hier der Text von Perplexity ohne Quellenangaben:

    „Jeanne Hersch, eine Schweizer Philosophin, und Elinor Ostrom, eine amerikanische Wirtschaftswissenschaftlerin, weisen trotz ihrer unterschiedlichen Fachgebiete einige bemerkenswerte Gemeinsamkeiten in ihren Denkansätzen auf.

    Beide Denkerinnen betonten die Bedeutung individueller Verantwortung und Handlungsfähigkeit. Hersch betonte in ihrer Philosophie die Freiheit und Verantwortung des Einzelnen, während Ostrom in ihrer Wirtschaftstheorie die Fähigkeit von Individuen hervorhob, gemeinsam Ressourcen zu verwalten.

    Ein weiterer gemeinsamer Aspekt ist ihr Fokus auf die Bedeutung von Gemeinschaften und Kooperation. Hersch betonte die Wichtigkeit des Zusammenlebens und der gegenseitigen Verantwortung, während Ostrom die erfolgreiche Selbstverwaltung von Gemeinressourcen durch lokale Gemeinschaften untersuchte.

    Beide Frauen waren auch kritisch gegenüber vereinfachenden Theorien und betonten die Komplexität menschlicher Interaktionen. Sie plädierten für nuancierte Ansätze, die der Vielfalt menschlicher Erfahrungen und Verhaltensweisen Rechnung tragen.

    Schließlich teilten beide eine optimistische Sicht auf die menschliche Fähigkeit, Probleme zu lösen und positive Veränderungen herbeizuführen, sei es in der Philosophie oder in der Wirtschaft.“

    Was sagst Du zu diesem Text?

    Auf Deine Antwort bin ich gespannt.

    • Vielen Dank, liebe @Elisabeth K.!

      Mir ist in der Tat kein Text bekannt, der Jeanne Hersch und Elinor Ostrom zueinander in Beziehung setzen würde. Der Text von Perplexity.ai ist auch vor diesem Hintergrund richtig gut und zutreffend. Klar wären auch tiefere Themen wie Drogen (gegen deren Legslisierung sich Hersch aussprach) oder innere Sicherheit (worüber Ostrom forschte) denkbar gewesen, aber als erste Zusammenfassung hat die KI gut geleistet!

      Vielen Dank und gute Nacht! 🌙

  12. @Michael 02.08. 17:47 / Perplexity.ai / Jeanne Hersch

    „Ihre Philosophie fordert uns auf, die Verantwortung für unser eigenes Leben zu übernehmen und die Freiheit zu nutzen, um unserem Dasein Bedeutung zu verleihen.“

    Das ist zunächst grundlegend. Dem kann man noch hinzufügen, dass es richtig Freude machen kann, Teil der Lösung zu sein. Und nicht Teil des Problems. Außerdem darf man hoffen, mit vernünftigen Zielen möglicherweise auch von Geisteswelten unterstützt zu werden.

    Es ist klar, dass die Bundespolitik mehr für die Energiewende tun kann. Hier hängt eine Menge. Aber die Energiewende erfordert dennoch so hohe Investitionen, dass das eben beim besten Willen immer noch 20 Jahre dauert. Letztlich geht es um die komplette Energieversorgung.

    Nur mit deutlich weniger Konsum könnte es schneller gehen, aber nur die Technik austauschen, das dauert. Es geht ja nicht nur um Geld dabei, sondern auch um Arbeitskraft und Rohstoffe.

    Wer ein Eigenheim hat, und Auto fahren muss, der kann vieles selber investieren. Eine entsprechende eigene PV-Anlage mit eigener Ladesteckdose für das eigene E-Auto kann hier recht kostengünstig viel bewegen. Allerdings ist schon die Wärmepumpe nicht mehr so eindeutig, insbesondere wenn das Haus nicht so gut isoliert ist. Das macht aktuell nur in Küstennähe wirklich Sinn, in Süddeutschland fehlt hier im Winterhalbjahr einfach zu viel grüner Strom. Sobald hier endlich auch mal hinreichend viel Windenergie installiert wird, machen dann aber auch die Wärmepumpen wirklich Sinn.

    Wer jetzt Geld investieren will, sollte erst mal in Windräder, und erst ein paar Jahre später in Wärmepumpen investieren.

    Wer in der Stadt inmitten von verdichteter Bebauung wohnt, der kann hier selber gar nichts alleine machen. Man bräuchte hier Energiegenossenschaften, die sich um die Versorgung von ganzen Wohnblocks bis zu mehreren Straßenzügen kümmern.

    Dann kann man erstmal alle geeigneten Dächer u.ä. mit PV-Modulen versehen, damit einen erheblichen Teil des eigenen Stromverbrauchs abdecken, und nach und nach immer mehr eigene Ladestationen dazubauen. Die vorhandenen Flächen dürften auch im Innenstadtbereich sowohl den eigenen Stromverbrauch wie das Laden aller Fahrzeuge zumindest im Sommerhalbjahr sicher stellen können.

    Wenn mal die Windenergie noch deutlich weiter ausgebaut ist, dann kann man auch Nahwärmenetze mit einer Kombination von Wärmepumpe, Gasmotoren in Kraftwärmekopplung und zentrale Holz-Heizkessel als Backup installieren, die gleich 10 bis 100 Miethäuser zentral versorgen.

    Sollte man Gelegenheit haben, sinnvolle Projekte einfach nur Mitzufinanzieren, dann kann auch das sehr hilfreich sein.

    Freilich kann man öfter auch das eigene Auto ganz aufgeben, und mit Fahrrad und öffentlichen Verkehrsmitteln auskommen. Und weniger Tierisches verzehren und weniger Nahrungsmittel wegwerfen. Oder mit einer kleineren Wohnung auskommen und Urlaub auf Campingplätzen im eigenen Bundesland machen.

    Sollte sich allerdings zukünftig ein Sammeltaxisystem mit selbstfahrenden Elektrofahrzeugen etablieren lassen, dann können wir richtig Sparen. Geld, Zeit, Platz und vor allem jede Menge Rohstoffe für die Fahrzeuge, und auch viel Energie, wenn die Sammeltaxis im Schnitt mit 2 bis 6 Fahrgästen unterwegs sind.

    Das wäre noch mal deutlich sparsamer in jeder Hinsicht als das eigene E-Auto versorgt mit der eigenen PV-Anlage. Die damit wieder freigewordenen Ressourcen kann man gleich für weitere Investitionen einsetzen.

    • Vielen Dank, @Tobias ! 🙏

      Dieser Satz hat mir besonders zugesagt:

      “Nur mit deutlich weniger Konsum könnte es schneller gehen, aber nur die Technik austauschen, das dauert. Es geht ja nicht nur um Geld dabei, sondern auch um Arbeitskraft und Rohstoffe.”

      So ist es – und Solarpunk-Philosophie kann sehr einfach und konkret sein. Gerade trage ich eine kurze und sehr gemütliche Hose, die wir aus einer älteren, schon zum Wegwerfen bestimmten Jeans zurechtgeschnitten haben. Auch wir hätten uns früher von der Werbung einreden lassen, dass wir ständig neue Kleidungsstücke brauchen und dass es auf die dafür verbrauchte, fossile Energie, das Süßwasser, die Rohstoffe und Arbeitskräfte doch gar nicht ankomme. Heute denken wir mehr ans Recycling und die Kreislaufwirtschaft und an den schönen, alten, schwäbischen Spruch: “Mit dem Alde kann mar ds Nuie verhalde.” Hochdeutsch: Mit dem Alten kann mensch das Neue aufsparen.”

      Wurde heute zum 10. Jahrestag des IS-Genozides am Ezidentum noch einmal in der Stuttgarter Zeitung zitiert und habe all meine Gedanken zum fossilen Ressourcenfluch und unserer Finanzierung von dualistischer Propaganda, Terror und Krieg in einen Blogpost gefasst:

      https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/der-schmerz-der-bleibt-der-fossile-ressourcenfluch-finanziert-die-gewalt-gegen-juedinnen-kurden-ezidinnen/

      Danke für das intensive Interesse und konstruktive Mitdiskutieren!

  13. Sehr geehrter Herr Blume,
    ich bin überrascht, dass Sie das Thema “Martin Sellner” noch einmal anschneiden. In der Diskussion zum Thema “Arche-Region Filderstadt” hatten Sie ja einen dicken Punkt gesetzt und wollten dazu offenkundig nichts mehr hören. Aber wenn Herr Sellner einreisen durfte, liegt das einfach daran, dass es keine rechtlichen Hindernisse gegen seine Einreise gibt. Gegen diesen Mann liegt nichts vor und er kommt mit gültigen Papieren. Das einzige Problem ist, dass seine Meinung irgendwelchen linken Politikern nicht gefällt-und das darf kein Einreise-Hinternis sein. Noch gilt in diesem Land die Freiheit der Meinungsäußerung (Grundgesetz Artikel 5), oder? “Und was die “Einreise von Kalifats-Forderern” angeht: die sind doch schon längst hier, zu tausenden im Land und fordern die Einrichtung eines Kalifats, andere fordern die Vernichtung Israels oder demonstrieren mit übelsten juden- und israelfeindlichen Parolen. Die Polizei lässt diese Leute gewähren! Viele sind durch die Merkel’sche Grenzöffnung ab 2015 eingereist, völlig unkontrolliert, oft ohne gültige Papiere. “Jetzt sind sie halt da” (Zitat Merkel)- und können offenbar machen, was sie wollen.
    Wenn Sie sich bei dem Zitat “Diese Wirtschaft tötet” auf den amtierenden Papst berufen, spricht das natürlich auch Bände. Papst Franziskus ist eher ein links-woker Agitator, der mit dem Zeitgeist geht denn ein ernstzunehmender Kirchenführer. Ansonsten kann ich nur sagen, die katholische Kirche ist eine Institution, die für über 1500 Jahre brutale Unterdrückung, Ignoranz, Wissenschaftsfeindlichkeit und Nähe zur Macht der weltlichen Würdenträger steht. Ganz nebenbei ist die katholische Kirche auch noch eine der größten Kinderschänder-Organisationen der Weltgeschichte. Diese Institution sollte sich erst um ihre zahlreichen Leichen im Keller kümmern, die zahllosen Fälle von Kindesmissbrauch, den absurden Zölibat und nebenbei gesagt auch mal die eigene Geschichte aufarbeiten, “Von den Evangelisten bis zu den Faschisten”, wie es in dem Untertitel zu Karl-Heinz Deschners Buch “Abermals krähte der Hahn” so schön heißt. Die katholische Kirche hat für mich keinerlei Glaubwürdigkeit und ist auch in den letzten Jahrzehnten nicht durch positive Einflüsse aufgefallen. Ich erinnere nur an die Enzyklika “Humane vitae” von Papst Paul VI. (“Pillen Paul”), in dem künstliche Empfängnisverhütung verdammt wurde. Somit hat die katholische Kirche auch einen Beitrag zur Bevölkerungsexplosion von zahlreichen Ländern geleistet. Wenn der durch die fossile Wirtschaft erzielte Reichtum ungleich verteilt ist, dann stimmt das zwar, aber neben einigen Millionären oder Milliardären wie Krupp, Rockefeller, Thyssen und wie sie alle heißen, steht noch ein gewaltiger wirtschaftlicher Aufschwung gegenüber, der letztlich der Mehrzahl der Menschen in den Industrieländern einen vor 200 Jahren absolut unvorstellbaren Wohlstand, soziale Sicherheit medizinische Versorgung, Bildung etc. beschert hat, Auch der neue “digitaler Reichtum” ist sehr ungleich verteilt: es gibt Unternehmen mit einem enormen Börsenwert und neue Milliardäre, an erster Stelle steht Microsoft und dessen Gründer Bill Gates, der jahrelang der reichste Mann der Welt war. Jetzt ist er vielleicht auf Platz drei oder vier abgerutscht und andere haben seinen Platz angenommen. Leute wie Jeff Bezos von Amazon oder Elon Musk von Tesla, aber diese Leute kriegen ihr Geld ja nicht vom Sozialamt, sondern sie haben es mit Erfindungen verdient, die Millionen und Milliarden Menschen das Leben einfacher machen. Dass ich kein Freund von Musks Elektroautos bin dürfte klar sein, aber ich erkenne an, dass dieser Mann ein unglaublich fähiger Unternehmer ist.
    Ihre Argumentation wird in vielen Punkten auch immer absurder. Was haben Naziverbrechen wie das “Unternehmen Wüste” mit der Förderung fossiler Brennstoffen in arabischen und anderen Ländern zu tun? Die Segnung fossiler Brennstoffe habe ich schon oft genug erwähnt – das können Sie nicht mit den Zwangsarbeitern und der Nazi-Barbarei vergleichen.
    Und wenn Sie noch mal auf die offenen Grenzen zurückkommen, das ist wieder Ihre typische Mischung aus bewusstem Missverstehen oder einfach nur Mangel an analytischem Denkvermögen. Zwischen der unkontrollierten Masseneinwanderung von hundertausenden, die in der Mehrzahl ohne Papiere kommen und der Einreise eines einzigen Mannes mit politisch unkorrekter Denkweise ist doch auch noch ein gewisser Unterschied, oder?
    Wenn Sie so oft auf “Perplexity ai” hinweisen: ich habe mit dieser künstlichen Intelligenz ein paar Tests gemacht-einen hatte ich schon vorgestellt. Perplexity ai kann nicht einmal zwei Personen mit Namen Armin Quentmeier in Deutschland auseinanderhalten, sondern liefert abstruse Aussagen zu den beiden. Eigentlich könnte ich noch zu vielen anderen Dinge etwas sagen,aber dann wird man Beitrag wieder zu lang und wenn er dann doch nicht hochgeladen wird, frage ich mich, wozu habe ich mir die Mühe gemacht.
    Letzte Anmerkung: “Ich schäume” nicht, ich bin aber einfach nur entsetzt, wie sehr in unserem Land Wunschdenken, Ideologie und Traumtänzerei über Technik,
    Wissenschaft, ja über die ganze Aufklärung wieder die Oberhand gewinnt!

    • Lieber Herr Quentmeier,

      ich freue mich, Ihnen mitteilen zu dürfen, dass die tapfere, baden-württembergische Gemeinde Neulingen durchgesetzt hat, was der deutsche Bund mal wieder nicht hinbekommen hat: Der Austrofaschist Sellner wurde ausgewiesen.

      “Das Polizeipräsidium Pforzheim erklärte am Samstagabend, einer namentlich nicht genannten Person sei ein befristetes Aufenthaltsverbot für die Gemeinde Neulingen erteilt worden. Die Person sei der Aufforderung nachgekommen. Sellner selbst schrieb anschließend bei X, die Polizei habe seinen Vortrag »gesprengt« und ihm »einen Platzverweis für den gesamten Ort erteilt«.”

      Dass Sie neben Sellner auch noch für Musk plädieren, war ja zu erwarten. Musks antisemitische Verschwörungsmythen hatte ich u.a. bereits hier aufgedeckt…

      https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/antisemitische-und-antiamerikanische-eskalationen-auf-x/

      …und zuletzt hatte er auch die US-amerikanische Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris als “Marionette” des jüdischen Milliardärs George Soros geschmäht.

      Dass Sie hier unter diesem Blogpost auch weiter die fossilen Gewaltenergien verteidigen, aus denen sich auch die linksdualistische Diktatur in Venezuela speist, vermag da ebenfalls nicht mehr zu überraschen. Mich hätte ja durchaus noch Ihre Reaktanz zur Tatsache interessiert, dass in Norwegen inzwischen über 90% der KfZ-Neuanmeldungen Elektroautos sind:

      “Während in Deutschland eine veränderte Förderpolitik und eine zunehmende Skepsis gegenüber E-Autos für rückläufige Neuzulassungen von Elektrofahrzeugen sorgen, werden in Norwegen derzeit Autos mit Verbrennungsmotor marginalisiert.

      So kamen in den ersten sieben Monaten des Jahres 2024 in dem skandinavischen Land 57.960 Elektroautos neu auf die Straße, während die Zahl der Neuwagen mit Verbrennungsmotor auf 9.754 sank. Damit stieg der Anteil der Elektroautos an allen Neuzulassungen in Norwegen auf 85,6 Prozent.

      Besonders hoch war der Anteil im vergangenen Juli. Von den 6.456 Neuzulassungen entfielen 5.934 auf E-Autos, was einem Marktanteil von 92 Prozent entspricht, wie die jüngsten Zahlen der norwegischen Straßenbehörde OFV zeigen.”

      https://www.electrifiedmagazin.de/elektro/norwegen-92-prozent-marktanteil-fuer-elektroautos/16223/

      Freilich wird es zur Diskussion über Norwegens erfolgreiche Abkehr vom fossilen Verbrennermotor zwischen uns beiden nicht mehr kommen, da Sie trotz zahlreicher, freundlicher Ermahnungen meinerseits es wieder nicht lassen konnten, menschenfeindlich zu provozieren. Erst fordern Sie offene Grenzen für nichtdeutsche Rechtsextremisten wie Martin Sellner. Dazu dann noch Ihr kaltes Abtun der Abertausenden Morde für die Ölproduktion im sog. NS-“Unternehmen Wüste”, als wäre dies kaum der Erwähnung wert. Für mich haben Sie die Grenze des Erträglichen in den fossilen, feindseligen Dualismus erneut überschritten und auch auf mehrere freundliche Hinweise meinerseits nicht konstruktiv reagiert. Hier auf diesem Blog wird also kein Kommentar mehr von Ihnen erscheinen. Mein Wissenschaftsblog steht für fossile und rechtsdualistische Propaganda auch weiterhin nicht zur Verfügung.

      Ihnen gerne alles Gute, aber hier sind Sie raus.

    • Dr. Quentmeier!

      Ihre Behauptung einer “Grenzöffnung 2015” (»Viele sind durch die Merkel’sche Grenzöffnung ab 2015 eingereist«) wurde mehrfach als rechtsextreme Lüge widerlegt, u.a. 2019 durch den Faktenfinder der durchaus nicht als links bekannten “tagesschau”:

      https://www.tagesschau.de/faktenfinder/merkel-grenze-101.html

      War das ein Recherchefehler Ihrerseits (eines Doktors absolut unwürdig!) oder ein rechtsextremer Propagandaversuch(eines Menschen absolut unwürdig!)?

  14. Vor den Augen der Welt hält sich das fossil finanzierte Maduro-Regime von Venezuela nach Wahlfälschungen noch an der Macht, während die zunehmend autoritäre Regierungschefin Sheikh Hasina in Bangladesch von wütenden Demonstrationen und wachsender Kritik aus Wirtschaft und Armee bereits gestürzt werden konnte:

    https://www.n-tv.de/politik/Bangladeschs-Regierungschefin-setzte-Traumata-als-Waffe-ein-article25138479.html

    Zwar ist auch die Geburtenrate von Bangladesch bereits unter die demografische Bestandserhaltungsgrenze von 2,1 Kindern pro Frau gefallen, aufgrund der noch sehr jungen Bevölkerung ist jedoch mit einer Steigerung der Bevölkerungszahl von derzeit um die 174 Millionen auf über 200 Millionen Menschen zu rechnen. Aufgrund seiner geografischen Lage an mächtigen Flussdeltas nur dicht über dem Meeresspiegel wird das Land zudem zunehmend brutal durch die Klima- und Wasserkrise getroffen.

  15. Venezuelas “linkes” Ressourcenfluch-Regime vergreift sich laut SPIEGEL-Meldung erneut am Termin des christlichen Weihnachtsfestes, um die Kirche und konservative Opposition zu demütigen und von den erheblichen Unruhen im Land abzulenken.

    »Es ist September und es riecht schon nach Weihnachten. Als Dank an das kämpferische Volk werde ich Weihnachten per Dekret auf den 1. Oktober vorziehen«, sagte der Staatschef in einem Fernsehprogramm vor Anhängern. »Das Weihnachtsfest kommt mit Frieden, Freude und Sicherheit.«

    Schon in der Vergangenheit hatte Maduro zu der ungewöhnlichen Maßnahme gegriffen, um von den drängenden Problemen des südamerikanischen Landes abzulenken. Während der Coronapandemie 2020 zog er Weihnachten auf den 15. Oktober vor, im Jahr darauf auf den 4. Oktober.

    Damals veröffentlichte Maduro ein Video des mit Christbäumen und Weihnachtsdekoration geschmückten Präsidentenpalasts Miraflores. Traditionell verteilt die sozialistische Regierung in der Weihnachtszeit Lebensmittelpakete beispielsweise mit Schweinshaxe in den Armenvierteln des Landes.

    In einer Doppelrezension von Stöcker und Sloterdijk hatte ich einmal versucht herauszuarbeiten, warum leider nicht nur rechts-, sondern auch linksdualistische Regierungen an der post-fossilen Transformation scheitern.

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