Evolutionsprinzip Überleben – oder Überlieben?

BLOG: Natur des Glaubens

Evolutionsgeschichte der Religion(en)
Natur des Glaubens

Als Herbert Spencer 1864 den Begriff “Survival of the Fittest – Das Überleben des Bestangepassten” prägte, leitete er eines der vielleicht folgenreichsten Missverständnisse im Bezug auf die Evolutionstheorie ein. Viele Menschen glauben seitdem irrtümlich, die Evolution und Natur bestehe vorwiegend aus unbarmherzigem Kampf, in dem nur “die Stärksten überleben” und Phänomene wie (Nächsten-)Liebe, Gemeinschaft, Kooperationen, Religion(en) etc. keinen Platz haben könnten.

Das ist natürlich völlig falsch! Spencer selbst wusste durchaus: “Dieses Überleben der Passendsten (engl.: Survival of the Fittest) aber hat auch die Vermehrung der Passendsten zur Folge.” Und am Ende kommt es genau darauf an – auf die Fortpflanzung über Generationen hinweg!

Wir Deutschen sind ein schönes Beispiel für einen weltweiten Trend: Wir “überleben” derzeit in Wohlstand und Freiheit, wie sie sich unsere Vorfahren kaum erträumen konnten, durchschnittlich so lang wie nie zuvor. Aber wir schenken dabei kaum noch Kindern das Leben: Seit Jahrzehnten folgen kaum noch zwei Kinder auf drei Erwachsene – was inzwischen eine Bevölkerungsimplosion auslöst. Und aus evolutionärer Sicht gilt: Bei Säugetieren werden Gene nur über Nachkommen weiter gegeben. Genau deshalb ist auch der Reproduktionsvorteil für die Evolution der Religiosität beim Menschen entscheidend!

Wie es der Evolutionspsychologe Harald Euler gerade im Hinblick auf die evolutionäre Religionsforschung (mit Fundstelle zitiert in “Evolutionsgeschichte der Religion”, S. 29) formuliert hat:

„Überlebensvorteile, die sich nicht in Fortpflanzungsvorteile ummünzen, sind belanglos. Hingegen sind Fortpflanzungsvorteile selbst dann evolutionär wirksam, wenn sie ihre Vorteile mit einer Verkürzung des Lebens verkaufen.”

Überleben? Überlieben!

Auf einer grundsätzlicheren Ebene, die nicht nur die Evolution des Menschen betrifft, lässt sich also sagen: Erfolgreiche Evolutionsprozesse bringen keineswegs nur brutale Kämpfer hervor, sondern viel häufiger gerade auch Veranlagungen der Zusammenarbeit, des Vertrauens, ja der Liebe (und der Religion(en)). Der Tübinger Evolutionsbiologe Prof. Nico Michiels und sein Team haben dieses Prinzip in einem Darwin-Rock-und-Videoclip dargestellt, in dem die lila Mannschaft zwar zunächst triumphiert, aber schließlich doch von der orangenen Mannschaft überholt wird – denn diese tröstet, küsst, liebt und hat schließlich Kinder, während lila siegend vergreist…

Man beachte bitte auch, wieviel Mühe sich die Biologen geben, hier via Laboratmosphäre klar zu machen, dass hier keine süßliche Romantik verströmt wird, sondern ein leider viel zu wenig bekanntes Fakt! Daher: Bitte unbedingt anschauen-anhören und weiter empfehlen!

Interessant auch: Die Homepage von “Darwin rocks”!

Und auch echtes Kennenlernen ist möglich:

Am Dienstag, 14. Juli, 18 Uhr freue ich mich, die Ringvorlesung Evolution bei den Kolleginnen und Kollegen der Evolutionsbiologie an der Universität Tübingen mit einem Vortrag zur “Evolution von Religiosität und Religionen” zu beschließen. Ort: Kupferbau, Hörsaal 21, Hölderlinstr. 5, 72074 Tübingen. Interessierte sind natürlich herzlich eingeladen!

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Dr. Michael Blume studierte Religions- und Politikwissenschaft & promovierte über Religion in der Hirn- und Evolutionsforschung. Uni-Dozent, Wissenschaftsblogger & christlich-islamischer Familienvater, Buchautor, u.a. "Islam in der Krise" (2017), "Warum der Antisemitismus uns alle bedroht" (2019) u.v.m. Hat auch in Krisenregionen manches erlebt und überlebt, seit 2018 Beauftragter der Landesregierung BW gg. Antisemitismus. Auf "Natur des Glaubens" bloggt er seit vielen Jahren als „teilnehmender Beobachter“ für Wissenschaft und Demokratie, gegen Verschwörungsmythen und Wasserkrise.

23 Kommentare

  1. Süss 🙂

    Mal abgesehen davon, dass ich mich auch völlig ungläubig reproduziere, und das mit allergrößtem Vergnügen … äh, also auch und besonders mit Blick auf das Ergebnis, sind Song und Aussage wirklich süss. Und Liebe samt Kindern schwer zu empfehlen. Schön, dass das mal jemand ganz laut sagt.

  2. @ Arvid: Ja! 🙂

    Und natürlich haben auch Nichtglaubende Kinder. Nur halt statistisch ganz eindeutig weniger… 😉

    Ne ganze Studiensammlung dazu hier:
    http://www.blume-religionswissenschaft.de/….html

    Oder auch einfach einen Artikel z.B. hier:
    http://www.blume-religionswissenschaft.de/…n.pdf

    Aber davon abgesehen: Auch mir hat es sehr gut gefallen, dass Kinder in diesem Video mal nicht als Problem, sondern als “Helden” gefeiert werden. Und evolutionär gesehen ist ja in der Tat auch stets die nächste Generation die entscheidende! 🙂

    Dieses kennst Du, oder? (Du bist Deutschland, kinderfreundlich)
    http://www.youtube.com/watch?v=PKA1M4yaDmc

  3. Üblich war doch bisher, dass die Vermehrung einer Spezies durch die vorhanden Ressourcen begrenzt wurde und mit Anpassung der Fitness deshalb das Verhalten zum Erwerb von Nahrung usw. optimiert wurde. Wenn das heute nicht mehr funktioniert und Wohlstand kontraproduktiv sein kann, fragt sich doch, welche Fehlfunktion im Menschen oder seiner Kultur demnächst wohl von der Evolution aussortiert wird.

  4. Moral und Kirche

    Hier stellt sich natürlich die Frage: Sind wir auf der Welt um uns fortzupflanzen, ist das der Sinn unseres Lebens? M.E. ist das eine sehr individuelle Entscheidung. Mag ja sein, dass sich Religiöse stärker vermehren, nur in einer quasi überbevölkerten Welt muss das nicht unbedingt von Vorteil sein.
    Kürzlich hat Papst Benedikt XVI in seiner dritten Enzyklika davon gesprochen, eine “echte politische Weltautorität” sei nötig, um die globalen Probleme, von der Finanzkrise über die Friedenssicherung bis zum Klimawandel, in Angriff zu nehmen. Dem stimme ich zu, weil es wohl die Grundaufgabe einer Religion ist sich mit moralischen Fragen zu befassen. Reproduktionsfreude hängt ja nicht unbedingt damit zusammen ob jemand gläubig ist, eher kann hier von einer Verhütungsfurcht ausgegangen werden. Ich wurde kath. erzogen und weiß wovon ich spreche.
    “Erfolgreiche Evolutionsprozesse bringen keineswegs nur brutale Kämpfer hervor…”. Wäre wohl auch nicht gut, denn sonst hätten wir uns recht schnell gegenseitig ausgerottet. Langfristig müssen die Menschen lernen miteinander auszukommen, ob mit oder ohne Religion.
    Michael, meinst Du moralisch leben und handeln ist an Religion gekoppelt? Es gibt ja auch Religionsgemeinschaften, wie z.B. die Church of Scientology, die ich für moralisch fragwürdig halte. Jede moderne Gesellschaft hat ja Gesetze, sind sie ausreichend um das Zusammenleben zu sichern? Ich kenne viele Leute, für die ist ihre Zugehörigkeit zu einer Kirche nichts anderes wie eine Mitgliedschaft in einem Verein. Auf der anderen Seite gibt es viele Menschen, die sich ernsthaft mit moralischen Fragen auseinandersetzen ohne in einer Kirche zu sein. Ich würde da gerne Deine Meinung hören.

    Gruß Mona

  5. Stimmt schon

    Stimmt schon, dass es im Leben nicht ausschließlich nur um Kampf und Duchsetzung geht, aber eben auch. Und irgendwie haben wir Menschen es in den großen Medien geschafft, dass die Natur meist nur aus putzigen Eisbärbabys besteht, während die Rolle des Menschen meist die des Bösen ist. Und genau dort muss sich etwas ändern.

  6. Diskriminierung

    Das ist unfair und diskriminierend. Es sollte die Pille abgeschafft und die ganze ungläubige Gesellschaft verstärkt konservativ erzogen werden. Genau.

    Btw: Bei … äh … einem nahen Verwandten vermute ich übrigens das Gegenteil, er hatte zuerst zu Kinder, wurde dann gläubig und sitzt jetzt im Kirchengemeinderat.
    Hat sowas mal jemand untersucht?
    🙂

    Trotzdem: wer sich tatsächlich um das Vergnügen des eigenen Kindes bringen will, um all die täglichen Lacher und solche Effekte, wie das längere Leben berufstätiger Mütter, hat vielleicht nicht ganz Unrecht. Schon gesehen

    http://www.youtube.com/…?v=jqxENMKaeCU&hl=de
    ?

    Schönen Sonntag nach Stuttgart!

  7. @ adenosine

    Wesentlich scheint mir zu sein, dass der Mensch begann, auch über seine Reproduktion bewusst(er) zu entscheiden, statt nur dem “genetischen Imperativ” unterworfen zu sein. Religiös-kulturelle Motivationen (wie sehr viel später das biblische “Seid fruchtbar und mehret euch”) konnten ja auch erst dann eine Rolle spielen.

    Für eine evolutionäre Sackgasse halte ich das übrigens nicht – sondern für eine große Chance. Wir Menschen sind dadurch nicht auf die “malthusianische Falle” (Überreproduktion bis zur Ressourcenausschöpfung, dann Kampf) festgelegt – wir können andere Wege wählen. Uns steht auf Basis unserer biokulturellen Veranlagungen ein Universum an Möglichkeiten offen. Dowd würde da jetzt schreiben: “Thank God for Evolution!” 😉
    http://www.chronologs.de/…gott-f-r-die-evolution

  8. @ Mona

    Danke für Deine vielen Fragen! Zumal Du ja auch immer wieder mit tollen Beiträgen und Recherchen in “Natur des Glaubens” mitwirkst, gehe ich gerne auch ausführlicher darauf ein!

    Sind wir auf der Welt um uns fortzupflanzen, ist das der Sinn unseres Lebens?

    Aus dem Evolutionsprozess alleine lassen sich m.E. noch keine Sinninhalte ableiten. Wenn das ganze Universum nur in sinnlosem und zeitlich begrenztem Zufall gründete, wäre ja auch völlig egal, was darin passiert. Es ist m.E. also eher anders herum: Wer Möglichkeiten der Sinnstiftung (wie z.B. die Religion) entdeckt hat, kann u.U. auch motiviert werden, Kinder und Familie als wirklich “sinnhaft” zu erleben. Und Überlieferungen, die dazu ermutigen, werden damit natürlich auch wiederum erfolgreicher verbreitet und sich gegen kinderfeindliche Varianten durchsetzen.

    M.E. ist das eine sehr individuelle Entscheidung. Mag ja sein, dass sich Religiöse stärker vermehren, nur in einer quasi überbevölkerten Welt muss das nicht unbedingt von Vorteil sein.

    Im Zuge meiner Forschungsarbeit nehme ich derzeit auch Fälle in den Blick, die Dich freuen dürften: Es gab und gibt immer wieder auch religiöse Varianten (v.a. in überbevölkerten Regionen), die dazu aufriefen, die Zahl der Kinder zu begrenzen, nach dem Motto: Lieber weniger, denen es dafür besser gehen soll. Und das macht ja auch evolutiv Sinn: Der Reproduktionserfolg sollte sich ja über Generationen hinweg erhalten, “Nachhaltigkeit” kann sich da als erweisen, wenn die Rahmenbedingungen stimmen. Aber diese Arbeiten stehen noch am Anfang, für Hinweise bin ich da immer dankbar!

    Reproduktionsfreude hängt ja nicht unbedingt damit zusammen ob jemand gläubig ist, eher kann hier von einer Verhütungsfurcht ausgegangen werden. Ich wurde kath. erzogen und weiß wovon ich spreche.

    Ja, wobei die Ablehnung vieler Verhütungsmethoden hier ja explizit religiös begründet wurde (Gott will das nicht). Allerdings ist das keine allgemeine und, wie die Daten ausschauen, auch keine sehr kluge Strategie: Judentum, Islam und evangelisches Christentum kennen kein generelles Verhütungsverbot, haben aber dennoch teilweise auch reproduktiv erfolgreichere Varianten hervor gebracht.

    “Erfolgreiche Evolutionsprozesse bringen keineswegs nur brutale Kämpfer hervor…”. Wäre wohl auch nicht gut, denn sonst hätten wir uns recht schnell gegenseitig ausgerottet. Langfristig müssen die Menschen lernen miteinander auszukommen, ob mit oder ohne Religion.

    Ja, das sehe ich auch so. Siehe die Antwort auf @adenosine. Und ich bin der Auffassung, dass das Menschenrecht der Religionsfreiheit immer in beide Seiten zu verteidigen ist: Als Freiheit, alleine oder gemeinschaftlich zu glauben – oder eben nicht zu glauben.

    Michael, meinst Du moralisch leben und handeln ist an Religion gekoppelt?

    Nein. Religion beeinflusst Verhalten und dieses Verhalten kann (aus unserer Sicht) moralisch (wie Martin Luther King jr.) oder unmoralisch (wie Osama Bin Laden) sein. Aber auf lange Sicht setzen sich natürlich in der (bio-)kulturellen Evolution immer wieder jene Bewegungen durch, die sich insgesamt als lebensdienlich bewährt haben. Religion kann also m.E. bestimmte Potentiale für moralisches Verhalten organisieren – aber keineswegs ein Monopol auf Moral erheben.

    Es gibt ja auch Religionsgemeinschaften, wie z.B. die Church of Scientology, die ich für moralisch fragwürdig halte.

    Es ist sogar so, dass die allermeisten Religionsgründungen scheitern, einige katastrophal (Massenselbstmord, Attentate etc.). Aber zu Weltreligionen steigen natürlich nur Überlieferungen auf, die Werte wie soziales Engagement, Frieden, Familie etc. auch vermitteln.

    Jede moderne Gesellschaft hat ja Gesetze, sind sie ausreichend um das Zusammenleben zu sichern?

    Ja, absolut. Deutschland ist ja ein schönes Beispiel. Wir leben in eine recht säkularen Kultur recht friedlich zusammen – und implodieren dabei derzeit mangels Kindern. Denn die Motivation, den Freiheits- und Freizeitverzicht, die Kosten, Mühen etc. von Kindern auf sich zu nehmen, lässt sich in einer freiheitlichen Gesellschaft nicht gesetzlich erzwingen. Deswegen wächst die Rolle von Religionsgemeinschaften demographisch.

    Ich kenne viele Leute, für die ist ihre Zugehörigkeit zu einer Kirche nichts anderes wie eine Mitgliedschaft in einem Verein. Auf der anderen Seite gibt es viele Menschen, die sich ernsthaft mit moralischen Fragen auseinandersetzen ohne in einer Kirche zu sein. Ich würde da gerne Deine Meinung hören.

    Ich freue mich ausdrücklich, dass sich menschliches Verhalten in Vielfalt ausprägt und befürworte eher noch mehr Freiheit dazu und gegenseitigen Respekt dafür. Diese Vielfalt in einem freundschaftlichen Wettbewerb halte ich einerseits für eine Chance, unendlich viel zu entdecken, und andererseits für einen wichtigen Schutz gegen engstirnige, z.B. ideologische Verhärtung, Selbstgerechtigkeit etc.

    Brillant finde ich z.B. das Gleichnis vom barmherzigen Samariter: Hier wird der eigenen Anhängerschaft moralisches Verhalten empfohlen, indem ein Andersglaubender als Vorbild präsentiert wird! So was würde man heute wahrscheinlich “Benchmarking” nennen. 🙂 Und es unterstreicht auf jeden Fall, dass Vielfalt besser ist als Einfalt, sei es in Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Kunst, Kultur und eben auch Religion bzw. Weltanschauung.

  9. @ Sören Schewe: Ja!

    Und irgendwie haben wir Menschen es in den großen Medien geschafft, dass die Natur meist nur aus putzigen Eisbärbabys besteht, während die Rolle des Menschen meist die des Bösen ist. Und genau dort muss sich etwas ändern.

    Ja, es ist schon sehr interessant, wie wir Menschen uns immer wieder in der Natur spiegeln. Mal wird der Tier (unberechtigt) zum Negativbeispiel stilisiert – Verhalten gilt als “tierisch”, der Mensch sei des Menschen Wolf etc. – dann wieder (ebenso unberechtigt) zum edlen Gegensatz des bösen Menschen erhoben. Für den Blick auf die Natur scheint mir das Gleiche zu gelten wie für den Blick auf Religionen: Umso differenzierter, umso interessanter und besser!

  10. @ Arvid

    Das ist unfair und diskriminierend. Es sollte die Pille abgeschafft und die ganze ungläubige Gesellschaft verstärkt konservativ erzogen werden. Genau.

    Bitte nicht! Außer moralischen und menschenrechtlichen Argumenten würde ich gegen diesen Vorschlag auch noch einwenden: Wo bleibt denn da die Evolution!? Den Reproduktionsvorteil haben religiös vergemeinschaftete Menschen doch nur, solange die Sache(n) freiwillig bleiben! 😉

    Btw: Bei … äh … einem nahen Verwandten vermute ich übrigens das Gegenteil, er hatte zuerst zu Kinder, wurde dann gläubig und sitzt jetzt im Kirchengemeinderat.
    Hat sowas mal jemand untersucht?
    🙂

    Na klar! Die Wechselwirkungen sind häufig! So stellen Kinder Sinn- und Wertefragen, benötigen Bildungsangebote, die häufiger von religiösen Organisationen betrieben werden und außerdem ändert sich der Freundeskreis: Gerade kinderreiche Eltern vernetzen sich häufiger untereinander – und in diesen Netzwerken sind Religiöse wiederum stärker vertreten. Es gibt also sehr häufig die von Dir beschriebene Wechselwirkung!

    Allerdings gibt es darüber hinaus natürlich auch Gemeinschaften wie orthodoxe Juden oder die Amischen, die sehr kinderreich sind, ohne viele Konvertiten zu akzeptieren. Es lässt sich also nicht behaupten, dass nur der Kinderreichtum Religiosität befördere, der Pfeil Religiosität -> Kinderreichtum ist stärker. 🙂

  11. Lebens-Logik der Liebe

    Hallo Herr Dr. Blume,

    erlauben Sie mir, wenn ich auch beim Thema Liebe und Überleben den Blick auf eine “schöpferische” Vernünftigkeit lenken möchte, die m.E. durch das dargestellte
    Weiterdenken der Evolutionsbiologen zu begründen ist und nach meinem heutigen Verständnis von (ur)christlichem Glaube als zeitgemäße “schöpferische” Vernunft-Bestimmung (in Glaubenssprache Wort Gottes)zu verstehen wäre.

    Denn so wie ich die Evolutionsbiologen heute verstehe – worauf auch Ihr Beitrag hinweist – haben diese doch die anfängliche Deutung der natürlichen Prinzipien als Recht des Bösen, Starken… längst hinter sich, wird inzwischen nach menschlicher Zukunftstauglichkeit gefragt. Evolutionsbiologen wie Junker erklären mir, dass es ein Märchen sei, dass die Naturlehre keinen Sinn mache. Sie zeigen mir inzwischen meinen “extern” vorgegebenen natürlichen Sinn als menschlichen Optimierer, Teilnehmer am gesamten evolutionären Geschehen. Und sie sagen mir, dass mir die Evolution nützliche Kultwerkzeuge gegeben hat, weil ich mich meist nicht an das halte, was sinnvoll wäre. (Selbst bei meiner Ernährung und noch mehr im großen Ganzen.)

    Und da mir die Evolution nicht nur Körpersäfte gegeben hat, die meine Gene steuern, meinen Körper antreiben, sondern einen Kopf zum denken, mich als Kulturwesen zu erkennen, leite ich mit Blick auf das Ganze daraus meine natürlich-schöpferisch bleibende Bestimmung nicht nur im Sinne der familiären Fortpflanzung, Liebe zu Kindern und Enkeln ab.

    Kann eine hergebrachte Religiösität, auch wenn sie sich zahlenmäßig kinderreicher rechnet, wirklich die Menschen zu Zukunftsoptimierern machen? Taugen die Bezugnahmen auf konservative Moralvorschriften, die dann religiös eingefärbt, meist in Traditionstexte hineingelesen werden, noch dazu, unseren Kindern eine Zukunft zu geben, längst als notwendig erkannte soziale, ökologsche und ökonomische Nachhaltigkeit zu halten?

    Wenn wir die Evolution als göttliches Werk betrachten bzw. als kreativen=schöpferischen Vernunftprozess, wie das in Ihren letzten Beiträgen deutlich wurde, lässt sich dann aus aus diesem Prozess kein Welt- oder Schöpfungsverständnis ableiten, das aus Liebe zum Leben bzw. aus dankbarer Begeisterung für das ganz natürlich “schöpferisch” Gegebene, im bewussten Einsatz der bekannten Kultwerkzeuge zur Nächstenliebe anleitet und zur gemeinsamen Zukunftsgestaltung, statt wissentlicher Vernichtung?

    Ist die das Hören eines, auch “schöpferische” Liebe in Familie, Beruf, Alltag… fordernden ewigen Wortes in evolutionsbiologischer bzw. wissenschaftlicher Welterklärung nur mein Hirngespinst? Soll ich die Hoffnung auf zeitgemäße schöpferische Bestimmung bzw. ein aufgeklärtes Hören des ewigen Wortes (was laut der Lehre Glaube und Hoffnung vorausgeht) aufgeben?

    Gerhard Mentzel

  12. Geburtenrate Italien

    Ich las gerade in einem älteren Italienisch-Heft ´ADESSO Januar 2009´ über eine Untersuchung der Università Cattolica, zwischen 1995 und 2005: demnach sinkt die Geburtenrate im südlichen Italien und im Norden steigt sie (im Vergleich zum Durchschnitt). Dies hängt dort zusammen mit der Beschäftigungsquote von Frauen: im Süden sind viel mehr arbeitslos, als im Norden des Landes; wo es mehr Arbeitsplätze gibt.
    Hier scheint ein deutlicher Zusammenhang mit einer finanziell planbaren Zukunft zu bestehen.
    Die Studie ist von Interesse, da das Land überwiegend einheitlichen Glaubens ist.

    Und wenn oben der Eindruck entsteht, dass die Deutschen ´überleben´ (statt überlieben) in Wohlstand und Freiheit – dann sollte man Bedenken wer bei uns die schlechtbezahltesten Jobs bekommt oder dann am schnellsten arbeitslos wird : die Frauen.

    (Weitere Daten aus dem ADESSO-Heft: 45,3% der Frauen in Italien arbeiten. Geburtenrate 1,34 Kinder pro Frau)

  13. @ KRichard: Geburtenrate Italien

    Vielen Dank für den Hinweis!

    Ja, die Entwicklung der katholischen Geburtenraten ist ein sehr interessanter Fall der Religionsdemografie, zu dem ich auch gerne mal einen eigenen Beitrag mache.

    Hinweisen darf ich aber noch darauf, dass die höhere Geburtenrate in Norditalien natürlich auch mit der höheren Zuwanderung und religiösen Vielfalt im stärker industrialisierten Norden zu tun hat – Angehörige oft kinderreicher Religionen siedeln sich seit Jahrzehnten v.a. in den Regionen an, in denen es auch Arbeitsplatzchancen gibt. Sie tragen damit auch zu einer religiösen und demografischen Belebung Norditaliens bei.

    Eine europäische Auswertung des Religion-Demografie-Zusammenhangs auch mit Daten zu Italien finden Sie z.B. hier:
    http://www.oeaw.ac.at/…-Berghammer_pp271-305.pdf

    Herzliche Grüße!

  14. @Michael

    Danke für die ausführliche Antwort! Warum in Deutschland und anderen modernen Industriegesellschaften so wenige Kinder geboren werden, da gehen die Meinungen natürlich auseinander. “Denn die Motivation, den Freiheits- und Freizeitverzicht, die Kosten, Mühen etc. von Kindern auf sich zu nehmen, lässt sich in einer freiheitlichen Gesellschaft nicht gesetzlich erzwingen…”. Stimmt schon! Nur viele Menschen fühlen sich weder vom Staat noch von den Religionsgemeinschaften “motiviert” eine Familie zu gründen. Ich lebe in einer fast rein kath. Stadt in Bayern, beinahe alle Kindergärten etc. sind in der Hand der kath. Kirche, diese wacht auch eifersüchtig über ihre Pfründe. Allerdings findet so gut wie keine religiöse Erziehung mehr statt. In den Schulen unterscheidet sich das Fach Ethik kaum vom Religionsunterricht. Die älteren Schüler lästern oft, der Religionslehrer würde seine Themen aus der Zeitschrift Bravo entnehmen um en vogue zu sein. Natürlich mag das im Gegensatz zu früher, wo die Kirche sich in alles einmischte, als Wohltat empfunden werden. Die Kirche soll auch mit der Zeit gehen, leider hat sie sich hier zu einem inhaltsleeren Machtapparat entwickelt, wer in ihr einen Ort der Nächstenliebe sucht, sucht vergebens.

    Umso mehr freut es mich wie frisch und undogmatisch bei Dir religiöse Themen behandelt werden. Zu Deinem Blog fällt mir immer das folgende Zitat von Immanuel Kant ein:
    Die Schöpfung ist niemals vollendet.
    Sie hat zwar einmal angefangen
    aber sie wird niemals aufhören.

  15. @ Mona: Vielen Dank!

    Liebe Mona,

    vielen Dank für Deinen lieben und sehr ermutigenden Kommentar! Es freut mich sehr, dass Dir Natur des Glaubens zusagt!

    Und sehr gerne greife ich Deine Beschreibung des katholischen Dorfes in einem der kommenden Beiträge (Juli oder August) einmal auf – Du hast mich da auf eine Idee gebracht! 🙂

    Herzlichen Dank fürs Mitmachen!

  16. Weltbevölkerung wächst, Unvernunft auch

    “Schon in zwei Jahren werden mehr als sieben Milliarden Menschen die Erde bevölkern…Als einziger Kontinent wird Europa – nach einer Zunahme – langfristig voraussichtich Einwohner verlieren.”

    So eine Meldung aufgrund aktueller statistischer Auswertungen aus Wiesbaden.

    Nachdem sich die Dikussion über die neuesten Erkenntnisse der Evolutionsforschung wieder auf die Kinderzahlen und religiöse Einflüsse konzentriert, ist mir bei dieser Meldung über das Weltbevölkerungswachstum wieder die Frage gekommen, was es für die Evolution bzw. die Zukunft überhaupt bringt, wenn in Europa dank Neoreligiösität mehr Kinder zur Welt kommen würden? Müsste eine Religiösität ihre Natur bzw. Tauglichkeit nicht in völlig anderer Weise beweisen?

    Sicher machen Kinder unsere Zukunft aus, rechnet die Evolutionsforschung mit Genmaximierung bzw. der Zahl der Nachkommen. Doch müsste eine Evolutionslehre, die nicht bei der puren Biologie stehen bleibt, wie sie im Beitrag vorgestellt wurde, nicht noch mehr nach den Zukunftsbedingungen der Kinder fragen?

    Greift die Natur des Glaubens nicht zu kurz, wenn sie nur nach Kindersegen – insbesondere bei uns – fragt? Wäre es mit Blick auch die Weltentwicklung nicht viel wichtiger nachzudenken, wie eine evolutionstaugliche Glaubensvorstellung dazu beitragen kann, dass sich die Menschen so verhalten, dass die Kinder der Welt eine Zukunft haben?

  17. @ G. Mentzel: Missverständnis

    Lieber Herr Mentzel,

    vielen Dank für Ihren Beitrag, der wieder einmal Ihr beliebtestes Stilmittel – die rhetorische Frage – enthält. Gerne gehe ich darauf ein! 🙂

    Greift die Natur des Glaubens nicht zu kurz, wenn sie nur nach Kindersegen – insbesondere bei uns – fragt?

    Greift der “Theologe der Vernunft” zu kurz, wenn er noch immer nicht zwischen der evolutionsbiologischen Beschreibung und der theologischen Deutung von Religiosität unterscheiden mag? Wird er irgendwann akzeptieren können, dass die Weitergabe von Genen bei Säugetieren nun einmal über die Zeugung von Nachkommen erfolgt und es daher nicht im Belieben des Wissenschaftlers steht, jene Faktoren zu bevorzugen, nach denen ihm gerade der Sinn steht? 😉

    Wäre es mit Blick auch die Weltentwicklung nicht viel wichtiger nachzudenken, wie eine evolutionstaugliche Glaubensvorstellung dazu beitragen kann, dass sich die Menschen so verhalten, dass die Kinder der Welt eine Zukunft haben?

    Wäre es dem Nachdenkenden nicht eine Hilfe, wenn er sich zuvor mit den Mitteln der Wissenschaft eine möglichst umfassende Kenntnis der Phänomene angeeignet hätte, über die er nachdenkt? Wäre dem “Theologen der Vernunft” wirklich geholfen, wenn Natur des Glaubens sich auf schöngeistige Gedanken und rhetorische Fragen beschränken würde? Oder ginge nicht gerade dann der empirische Bezug zur Erforschung der Realität verloren – über die (auch im Interesse unserer Kinder) möglichst sachkundig nachzudenken wäre?

    Lieber Herr Mentzel, Sie haben Recht – diese rhetorischen Fragen machen wirklich Spaß! Danke für die Anregung!
    🙂

    Herzliche Grüße!

  18. Bezug zur Realität

    Hallo Herr Dr. Blume,

    es geht mir nicht um rein rhetorische Fragen, noch weniger Angriffe gegen die Religionswissenschaft, sondern Denkanstöße, die Natur/den Nutzen des Glaubens über die bisherige Weise hinauszuforschen.

    Die Weitgabe von Genen mag bei unseren im Bewusstsein zurückgebliebenen Säugebrüdern die alleinige Bestimmung sein, was bisher meist alleiniger Gegenstand evolutionswissenschaftlicher Untersuchungen war. Doch gerade die Evolutionslehre, die Sie hier vorstellen, geht über die rein biologische Betrachtung im alten Sinne hinaus.

    Wenn Menschen im Prozess ewiger Evolution (gleichzeitig Schöpfung) nicht mehr wären, als reine Genmaximierungsmaschinen (was selbst Dawkins anerkennt und für Kulturwesen den Begriff Meme prägt)gäbe es z.B. diesen Block nicht, müssten Sie und ich dann nicht gebärfähigen Wesen hinterherhetzen, zumindest mit zahlenmäßigen Nachkommen zufrieden sein?

    Wer Evolution bzw. natürliches Werden als Schöpfungswerk denkt, wie dies auch die von Ihnen in den beiden letzten Beiträgen vorgestellen Denker tun (ich aufgrund meiner Auswertung antiken theologischen Denkens der Zeitenwende) bei muss sich m.E. zwangsläufig auch die schöpferische Bestimmung aus der Evolution ableiten. Die Evolutionswissenschaftler wie Junker sind es, die mich dann auf einen ganz natürlichen externen Sinn hinweisen, der über das Kinderzeugen hinausgeht und den ich mir nicht willkürlich aus altreligiöserer Tradition zusammensuchen kann, weil mir aus persönlichen Glaubensgründen danach gerade der Sinn steht.

    Auch wenn meine “Möglichkeiten der Wissenschaften” als im Berufsleben stehender Laie beschränkt sind, so denke ich, dass meine Bezugnahme auf den antiken Logos keine “schöngeistigen Gedanken” sind.

    Auch wenn der Papst in seiner neuen Enzyklika nur nach einer politischen Autorität gerufen hat, die für eine schöpfungsvernünftige Gestaltung der Zukunft sorgt, schlecht die Ursache für die Unvernunft des Alltages in einer zum reinen Mythos gewordenen “religiösen” Lehre suchen kann, deren Verhaltenslehren kaum einer noch wirklich ernst nimmt. Eine Religionswissenschaft, die sich bei der evolutionären Leistung der Religion auf Kinderzahlen reduziert, wird dem Denken, aus dem heraus anfängliche Theologie entstand, wo philosophisch-monistischen Vorstellungen in den monotheistischen Kult überführt wurden, weil eine reine Vernunftlehre zu kurz griff, nicht gerecht.

    Auch wenn es wieder nach reiner Rhetorik aussieht: Lässt sich bei einer umfassenden Deutung der Evolution als ewiges Gesamt-Schöpfungsswerk der Nutzen des Glaubens bei all dem was wir wissen, über die Weltentwicklung, wie über anfängliches Denken, auf das redizieren, was meist debattiert wird?

    Gerhard Mentzel

  19. @ Mentzel: Nachfragen

    Lieber Herr Mentzel,

    vielen Dank für Ihre Überlegungen. Gerne möchte ich zwei Punkte nachfragen.

    Sie schreiben: Die Weitgabe von Genen mag bei unseren im Bewusstsein zurückgebliebenen Säugebrüdern die alleinige Bestimmung sein, was bisher meist alleiniger Gegenstand evolutionswissenschaftlicher Untersuchungen war.

    Wen meinen Sie mit dem “im Bewusstsein zurückgebliebenen Säugebrüdern” und was mit “Bestimmung”? Evolutionsforschung ist ein historisches Unterfangen und untersucht, wie Leben wurde.

    Doch gerade die Evolutionslehre, die Sie hier vorstellen, geht über die rein biologische Betrachtung im alten Sinne hinaus.

    Inwiefern? Sie bezieht Kultur als Teil der Natur ein, aber das tun Sprach- und Musikwissenschaftler auch. Wo sehen Sie den Unterschied?

    Herzliche Grüße!

  20. Nur Menschen müssen hören

    Hallo Herr Dr. Blume,

    gern versuche ich meine Begriffsverwendungen etwas klarer zu stellen.

    Mit den “im Bewusstsein zurückgebliebenen Säugebrüdern” wollte ich auf die von Ihnen erwähnten Säugetiere Bezug nehmen. Da unsere Brüder (biblisch gesprochen nicht in den Apfel – der evolutionären Erkenntnis – gebissen haben) keine mit Geist bzw. Bewusst-SEIN begabten Wesen sind, scheint ihre natürliche Bestimmung allein in der Genvermehrung zu liegen. Doch können wir unsere natürlichen, evolutionären (=schöpferischen) Sinn darauf beschränken? Oder macht nicht gerade eine weitergedachte Evolutionslehre, auf die Sie oftmals Bezug nehmen, eine natürliche (externe, nicht selbst festzulegende) Bestimmung im evolutionären Geschehen bewusst, die bei uns dann über die Brutpflege bzw. Vermehrung hinausgeht, kreative Zukunftsoptimierung verlangt.

    Allein den Trieben und der Gier zu folgen, führt m.E. bei menschlichen Wesen nicht in funktionierende Zukunftsgescheinschaften (Lebensvoraussetzung für unsere Enkel). Instinkt, Gefühl und Körpersäfte scheinen bei uns einer bewussten “schöpferischen Bestimmung” (bibl. Wort Gottes) folgen zu müssen, die jede Kultur bisher auf andere Weise verwirklichte und deren Verständnis dem evolutionären Wandel unterliegt.

    Wenn Musik- und Sprachwissenschaft Kultur als Teil der menschlichen Natur betrachten, dann ist das ein Weg, den ich auch in der Theologie gehen will, wenn ich die “schöpferische Bestimmung” bzw. das lebendige Wort aus dem natürlichen Prozess des Werdens ableite, in gegenwärtiger Welterklärung das ewige Wort hören will.

    Macht uns jedoch eine Religionswissenschaft, die als evolutionären Nutzen des Glaubens nicht nach einem weiterentwickelten aufgeklärten Bewusstsein fragt, das auf menschlich soziale Weise Zukunft schafft, kreativ optimiert statt vernichtet, sondern oft allein die Nachkommen zählt, nicht zum Affen?

    Auch wenn bereits Darwin nicht das Recht des Stärkeren belegen wollte, sondern nach dem Fittesten, Angepasstesten, evolutionär Tauglichsten fragte, so ist mir klar, dass die anfängliche Evolutonslehre die Betrachtung unbewusster Wesen in den Vordergrund stellte, der böse Starke im Mittelpunkt stand, Beispielsweise bis heute bei Manfred Eigen dann die “Lüge” (statt die Liebe) als Über-Lebensprinzip gelten soll. Was bisher verallgemeinert, auf menschliche Beziehungen übertragen wurde und mit dazu beitrug, dass das natürliche Werden nicht als schöpferisch Werk zu betrachten oder gar als ewiges Wort zu verstehen war.

    Wenn ich – im Gegensatz zur heutigen Evolutionsbiolgie – beim natürlichen, extern vorgegebenen Lebenssinn – von Bestimmung rede, dann bringe ich damit zum Ausdruck, dass ich die Evolution als schöpferisches Wort, in Anknüfung an die Antike das natürliche (logisch-vernünftige) Werden als Logos (bibl. Jesus) verstehen will. Und nach urchristlicher Lesweise, ist der nicht Gott, sondern ist das lebendige Wort das Einzige, was über den Gott der monotheistischen Väter zu sagen ist, worauf der Glaube an den Einen personalen Urgrund gründen kann.

    Ich befürchte, ich hab mit meiner völlig ungewohnten Denkweise und damit Begriffsverwendung wieder mehr zur Verwirrung beigetragen.

    Gerhard Mentzel

  21. @ Mentzel: Danke! (-:

    Lieber Herr Mentzel,

    in der Tat, ich würde einige Begriffe anders verstehen und verwenden (z.B. Bestimmung) und vor allem erneut auf den Unterschied von Theologien/Philosophien einerseits und empirischen (und damit stets historischen) Wissenschaften andererseits verweisen. Nichtsdestotrotz: Danke für Ihre kreativen Überlegungen und Anfragen.

    Herzliche Grüße!

  22. Lösung

    Nicht gleich nachsehen………………….erst grübeln. Sonst fällt ja die Spannung weg…………..Die Lösung lautet:
    Seine Frau!

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