Empörungssucht nach dem X-odus – Trolle scheitern an den Mastodon-Instanzen
Was motiviert digitale Trolle, Mobber, Cyberstalker? Kognitiv und philosophisch gesehen ist es der feindselige (nach Rabbi Sacks (1948 – 2020) sogar “pathologische”) Dualismus, nach der die Vertreibung oder gar Vernichtung vermeintlicher Feinde die eigene Identität bestimmt. Deswegen auch die Empfehlung “Get a life” – diese Hater haben oft keine eigenen, positiven Ziele im Leben mehr.
Psychologisch erlebe ich Trolle, Hassende und Hetzer als oft gefangen in einer Empörungssucht – wenn sie sich einmal auf Personen digital eingeschossen haben, suchen sie immer öfter und zunehmend zwanghaft nach neuen Ereignissen, um die vermeintlichen Feinde und gerne auch möglichst viele Unbeteiligte auf sich aufmerksam zu machen. Bisweilen blamieren sie sich über Jahre hinweg.
Die kommerziellen und also oft antisozial wirkenden Algorithmen etwa auf Facebook und X – zu besseren Zeiten known as Twitter – haben viele Menschen verroht, dualistisch radikalisiert und, ja, empörungssüchtig gemacht. Immer mehr Privatpersonen und fast alle Personen des öffentlichen Lebens erleben inzwischen digitales Trolling und Stalking, zumal unser Rechtsstaat nach meiner Erfahrung oft zu langsam reagiert und gegenüber internationalen Konzernen schwächelt. Dennoch und deswegen dürfen wir Demokratinnen und Demokraten uns niemals digital einschüchtern lassen.
“Bloß nicht wegducken” betitelte Linda Roth einen Artikel über meine berufliche und wissenschaftliche Arbeit in Rechtsgeschehen 10/2024, S. 14 f.. Screenshot: Michael Blume
Seit Jahren warne ich – auch vor dem Landtag Baden-Württemberg – vor der digitalen Radikalisierung gerade auch des Verschwörungsglaubens und Antisemitismus durch antisoziale Medien und habe inzwischen auch alle (durchaus erfolgreichen) Accounts auf Facebook, Instagram und X hinter mir gelassen. Stattdessen genieße ich viele gute Stunden auf dem nichtkommerziellen, wirklich sozialen Fediversum-Medium Mastodon. Und ich kann also aus eigener Erfahrung all denen, die noch solche demokratiefernen Digitalkonzerne füttern, schon sagen: Es fühlt sich gut, ja befreiend an! Kommt raus da, Ihr werdet dort nur emotional manipuliert und ausgebeutet!
Mit großer, oft sehr großer Freude engagiere ich mich digital weiterhin auf diesem Blog, auf dem Pod- und Videocast “Blume & Ince” und im Mastodon-Fediversum. Und es macht gerade auch als Solarpunk riesige Freude!
Eine Solarpunk-Tasse aus dem Mastodon-Fediversum – vielen herzlichen Dank! Foto: Zehra Blume
Mit dem zunehmenden Exodus – bzw. X-odus – aus den antisozialen Medien durch immer mehr Demokratinnen und Demokraten erleiden freilich auch viele feindselige Dualisten geradezu körperliche Entzugsschmerzen. Die Empörungssucht kickt rein – ich merke das an der zunehmenden Zahl an versuchten Troll-Drukos hier auf dem Blog und auch an neu angelegten Mastodon-Accounts. Einige sind benannt etwa nach dem Langzeit-Cyberstalker Benjamin Weinthal, andere versuchen es mit Fantasie- und Frauennamen. Meist geht es um fossilen Lobbyismus oder gegen das demokratische Miteinander der Religionen in Deutschland. Oft kommen die ersten Posts noch ganz harmlos daher, bis die Betreffenden wieder und wieder die Selbstkontrolle verlieren und bis zur Sperre eskalieren.
Der Account “Quasselstrippe”, ein Wissenschafts- und vor allem Klimakriseleugner sowie Zeitvampir (englisch: Sealioning), der gerne mit deutschen Frauennamen agiert, erklärte die eigene Motivation hier auf dem Blog am 28.06.2024 in einem Druko mal so:
„Das Problem der Kontrollfreaks und selbstauserkorenen Wahrheitshüter wird sein, daß Trolle, wie ich, es uns längst zwischen euren Synapsen gemütlich gemacht haben.
Wir können euch steuern und manipulieren, wie das Toxoplasma gondii die Katzen und Mäuse, handel damit.“
Feindselige Dualisten legen gerade auf Mastodon immer neue Troll-Accounts unter den verschiedensten realen oder erfundenen Namen an, bis sie nach kurzer Zeit entlarvt und gesperrt werden. Grafik: Michael Blume mit LeonardoAI
Oft versuchen die Trolle auf Mastodon, mit anfangs vermeintlich harmlosen Posts und Du-Form-Ansprachen den Eindruck von Harmlosigkeit zu erwecken, um nicht gleich geblockt und gesperrt zu werden. Doch nach aller Erfahrung halten sie das nicht lange durch, bezieht sich ihre Sucht doch auf die wiederkehrende Empörung und auch Aufmerksamkeit. Dann eskalieren sie, werden gesperrt und legen auf anderen Instanzen wiederum neue Accounts an. Ja, das wirkt krankhaft – und ist es in einigen Fällen auch sicher über die Jahre hinweg geworden.
Empörungssüchtige auf Entzug: Mastodon reimt sich auf Methadon
Methadon wird als Substitutionsstoff zum Heroin-Entzug verschrieben – und einige X-Trolle scheinen ebenso auch immer wieder Ersatz-Kicks auf Mastodon zu suchen. Dabei stellen sie dann jedoch schnell fest, dass das Fediversum aus zahlreichen selbst verwalteten Instanzen mit ehrenamtlichen Admins besteht, die ihre Mastodon-Instanzen und Blogs durch Sperren vor Spam, Trolling und Hate schützen. Entsprechend bleibt den Troll-Süchtigen nur die Wahl, es mit immer neuen Accounts zwanghaft weiter zu versuchen, oder irgendwann aufzugeben. Ich denke wirklich, dass wir in den nächsten Jahren noch zahlreiche feindselige Dualisten aus dem X-odus erleben werden, die auf Mastodon erst einmal von ihrer Empörungssucht runterkommen und resozialisiert werden müssen. Einigen wird das schneller gelingen, bei anderen wird es länger dauern und wieder andere werden sich bis zur Gerichtsverhandlung oder gar bis zum Tod an ihren dualistischen Hass und Verschwörungsmythen klammern.
Schön ist das nicht, doch motiviert mich als seit Jahren Betroffener das Wissen darum, dass diese Leute schon weniger Zeit haben, gegen andere zu hetzen, solange sie sich an mir die Zähne bzw. Accounts ausbeißen. Okay, dann trage ich das.
Wer gegen Antisemitismus, für Demokratie, Wissenschaft und das Miteinander der Religionen steht, muss leider noch immer Hass und Hetze widerstehen. Screenshot: Michael Blume
Empfehle Gelassenheit, Rück- und Vorsicht
Nach meiner Einschätzung werden also Mastodon und generell das Fediversum vom X-odus von immer mehr vernünftigen Menschen profitieren und gleichzeitig Wellen von Trollen bezwingen, einige sogar resozialisieren. Ich persönlich blocke diese Accounts auf Mastodon oft nicht einmal, sondern schalte sie einfach stumm, damit sie sich selbst an ihrer Empörungssucht entlarven. Das dauert normalerweise nicht lange, selten mehr als zwei Tage. Diese Leute sind ja zwanghaft und also auch in Anwürfen und Satzbau oft erstaunlich einfältig.
Meine Empfehlung an Mastodon-Aktive lautet daher:
- Bitte melden Sie entsprechend Troll-Accounts, aber ohne die Angegriffenen auch noch zu taggen (“Schauen Sie mal, was dieser Account über Sie schreibt!”). Das mag oft nett gemeint sein, ist aber genau das, was Trolle erreichen wollen – Aufmerksamkeit von ihrem je “geliebten Feind”.
- Bringen Sie sich selbst nicht in Gefahr. Immer wieder gibt es Accounts, die sich solchen Trollen oder gar Cyberstalkern heldenhaft in den Weg stellen. Doch auch das “triggert” feindselige Dualisten, von denen viele an eine (Welt-)Verschwörung glauben. Entsprechend werden dann auch jene getrollt, die sich online gegen Trolle stellen. Wenn Sie das vermeiden wollen, am Besten einfach melden und blocken.
- Wenn Sie etwas freundliches tun wollen, wenden Sie sich lieber positiv den Angegriffenen zu. Ein freundlicher Post oder Repost, ein konstruktiver Kommentar, gar eine Ermutigung sind viel wert. Denn theoretisch wissen wir Betroffenen von digitaler Gewalt schon, dass es sich bei Trollen und Hatern nur um wenige, meist einsame und unglückliche Gestalten handelt. Es liegt dann an uns allen, ob unsere freundlichen Stimmen lauter sind als jene der Hassenden.
Hier dazu das starke Lied “Tausend Farben (Ein Song gegen Rassismus)” der Realschule Ansbach.
Schließen möchte ich diesen Blogpost mit einem herzlichen Dank an all die vielen wunderbaren Menschen, die Mastodon und das ganze Fediversum schon jetzt zu einem besseren Ort machen, als es die kommerziellen, antisozialen Medien jemals waren. Einige Empörungssüchtige werden hier von ihrer feindseligen Abhängigkeit herunterkommen. Aber vor allem werden weiterhin Millionen demokratischer Dialoge gelingen. Und dafür war das Internet mal gedacht! 🙂
Wie Du ja weißt und deshalb blockierst und diffamierst, schreibe ich oft so kritisch-konträr, dass ich sicher an den Mastodon-Instanzen vorbei komme, aber dazu habe ich absolut keine Lust, weil diese Plattform wie geschaffen ist für Leute wie Dich, dort gehörst Du hin.
👋😇
Sie schreiben gerade nicht „kritisch-konträr“, lieber @hto, sondern zwanghaft feindselig, in immer wiederkehrenden Satz- und Hassfetzen und linksdualistisch.
Klar schalte ich nur wenige Ihrer empörungssüchtigen Rants frei – ich möchte Ihre destruktive Sucht ja nicht auch noch belohnen. Manchmal gelingen Ihnen aber auch lesbare Drukos oder Sie bieten interessante Beispiele.
Also, sorry: Ich kann Ihren Hate nicht erwidern und wünsche Ihnen von Herzen gute Besserung und ein weniger feindseliges, weniger empörungssüchtiges Leben. ☺️🙌☕️
Hi Michi
Oh, ich kläre gerne auch hier über digitale Gewalt auf, @Benjamin Weinthal. Bewusst habe ich oben auch die Stellungnahme der Republik Israel gegen Ihr antideutsches & auch antimuslimisches Trolling verlinkt:
https://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.nach-troll-angriffen-israel-verteidigt-michael-blume.1aaebdcc-d0d3-4a21-885d-8d4de599087e.html
Seit nun sechs Jahren stalken Sie meine Familie und mich, übrigens auch am Schabbat, an jüdischen, christlichen und islamischen Feiertagen. Meine Ehefrau Zehra Blume beschimpfen Sie rassistisch. Sie drohen sogar unseren Kindern. Auch meinen 2012 verstorbenen Vater Falko Blume, der u.a. Stasi-Haft und -Folter erlitt und sich als Christdemokrat engagierte, verhöhnen Sie, um mich emotional zu verletzen, zu Reaktionen zu triggern. Sie sind längst süchtig nach mir & schreiben täglich mehrfach.
Nachdem sich nach meiner Rede im baden-württembergischen Landtag alle Fraktionen außer einer (welcher wohl?) erhoben, schäumten Sie vor Wut. Zuletzt wetterten Sie auch gegen unser jüdisch-christliches und deutsch-israelisches Podcast-Gespräch in Lörrach. Selbst den weit über Deutschland hinaus erfolgreichen Kabarrettisten Bodo Wartke beschimpfen Sie ohne jede Grundlage als „antisemitisch“.
Oder kurz gesagt: Die Empörungssucht tut Ihnen erkennbar nicht gut.
Woher Ihr feindseliger Dualismus kommt?
Es liegt nahe: Nachdem Sie selbst in Deutschland 🇩🇪🇪🇺 auch an einer Promotion gescheitert sind, haben Sie begonnen, immer mehr Deutsche sowie Muslime zu trollen. Damit haben Sie sich selbst immer mehr geschadet.
Inzwischen sind Sie völlig alleine, gefrustet und isoliert und werden selbst von Ihren rechtsdualistischen „Unterstützern“ immer weniger ernstgenommen. Ihnen bleiben nur noch Mails, antisoziale Medien und Rechtsaußen-Blogs, um Ihren Hass zu verbreiten. Auch auf Mastodon sind Sie bereits mehrfach gescheitert und beschimpfen das deutsche Fediversum daher pauschal als „antisemitisch“. Klar.
Sie sprechen sich gegen jüdisches Leben in Deutschland aus und fordern inzwischen sogar die Auflösung der Deutsch-Israelischen Gesellschaft (DIG). Sie verleumden auch deren Präsidenten Volker Beck (Grüne) sowie amtierende Abgeordnete des deutschen Bundestages. Mit Gaby Spronz, Professorin Barbara Traub und vielen anderen greifen Sie auch jüdische Menschen an, die zu Demokratie und Miteinander beitragen. Sogar einen ehemaligen Botschafter und den israelischen Armeesprecher Arye Shalicar, dem ich heute zum Geburtstag gratulierte, verfolgten Sie mit Hassmails, ebenso das Ehepaar Havemann.
Ihr Trolling richtet sich gerade nicht gegen antisemitische Feinde des Staates Israel, sondern gegen deutsche Verbündete, die es auch nur wagen, beispielsweise die Siedlungspolitik zu kritisieren.
Israelische Freundinnen und Freunde entschuldigen sich bei mir für Ihr antideutsches & antidemokratisches Verhalten und schämen sich dafür, dass die jetzige Rechtsregierung nicht gegen digitale Gewalttäter wie Sie vorgeht.
Und solange das so ist, stelle ich mich aufrecht gegen Ihre feindselige Empörungssucht, auch um andere Menschen vor Ihrem Hass zu schützen. Und ich erkläre Anfragenden geduldig, dass Sie ebenso wie auch deutsche Rechtsdualisten Ihre Religion offensichtlich nur benutzen, aber nicht einmal grundlegende Gebote wie die Würde des Schabbats achten. Sie sprechen genauso wenig für Ihre Religion oder gar für die Demokratie in Israel, wie es europäische oder amerikanische Rechtsextremisten tun.
Sie waren einmal, wie mir erzählt wurde, ein ernstzunehmender Mitte-Rechts-Journalist. Und jetzt gelingt es Ihnen nicht einmal mehr, zwei Sätze in einem Blogkommentar fehlerfrei zu tippen.
Sie werden verstehen, dass ich auch Ihnen keinen Hass entgegenzubringen vermag. Ich würde Sie gerne rechtsstaatlich (und auch zu Ihrem eigenen Schutz) stoppen, möchte aber keinesfalls mit Ihnen tauschen.
Gegen Ihre digitale Gewalt, @Benjamin Weinthal, auch hier ein ernsthaftes und mitmenschliches: Schalom! 🖖
Wenn Muslime die Hadsch vollziehen – also nach Mekka pilgern – führen sie ein Ritual durch: Sie steinigen symbolisch den Teufel, indem sie Steine gegen Säulen werfen.
Brauchen Trolle sowas ähnliches – einen virtuellen Teufel, einen Avatar, (der einem realen Menschen täuschend ähnlich sieht) – den sie mit Steinen bewerfen (sprich trollen) können?
Vielleicht hätte das ja einen therapeutischen Effekt.
@Tilmann Schneider
Ich muss dabei immer wieder an ein religiöses Ersatz-Ritual im Heiligen Tal von Lalisch denken. Dort wird tief im Berg eine Steinsäule nicht mit Steinen, sondern mit einem Seidentuch beworfen, das auf dem „Kopf“ landen soll.
Jede und jeder hat drei Versuche und bei mir blieb der Schal in zwei von drei Würfen oben, was von den anwesenden Ezidinnen und Eziden als Gabe und Segen gedeutet wurde. Entsprechend habe ich das Ritual danach nie wieder vollzogen, um kein schlechteres Ergebnis zu erhalten. 🤓🙏🖖
Also, ja, Rituale sind historisch gewachsen und sozialpsychologisch wichtig, können aber sehr verschieden gestaltet sein. Wir Menschen sind halt nicht nur kulturell vielseitig, sondern auch neurodivers.
Ich würde nicht einmal mit einer Feder, die den Stein sicher nicht treffen kann, solch ein Ritual ausführen.
Das ist nice, @hto. Aber Sie werden damit klarkommen müssen, dass sich nicht die ganze Welt um Sie dreht und dass sich weder muslimische noch ezidische Menschen nach Ihren Bewertungen richten müssen. Wenn Sie zu einem Thema nichts Konstruktives beizutragen haben, dann dürfen auch Sie einfach mal Respekt üben.
Alles Gute, beste Grüße! 🖖
Guten Morgen, @Michael Blume.
In letzter Zeit stelle ich mir diese Blog-Plattform immer öfter wie eine große Party im “echten Leben” vor, auf der die unterschiedlichsten Menschen von überallher vorbeischauen und interessante Gespräche führen.
Der “Gastgeber” von „Natur des Glaubens“ stellt ein Thema in den Raum, und nun geht man von Gruppe zu Gruppe, klinkt sich in das eine oder andere Gespräch ein, fast immer lernt man dabei hinzu. Der Umgangston ist insgesamt wohlwollend und respektvoll.
Auf einer derartigen größeren „Nachtwanderungs-Party“ war ich in den 1990er Jahren, als ich auf den Berg Sinai unterwegs war. Mitten in der Nacht reihte ich mich in einem Strom von Wanderern ein, Menschen, die aus allen Nationen kamen und allen erdenklichen Konfessionen angehörten. Auf der langen nächtlichen Wanderung – jeder wollte den Sonnenaufgang erleben – ergaben sich alle möglichen interessanten Gespräche. So ähnlich vielfältig erlebe ich diese Blog-Dialog-Plattform.
Doch wie auf jeder Party gibt es dann auch die, die eine Unterhaltung auf Biegen und Brechen auf ihren Standpunkt zerren wollen, die ein Gespräch nur dazu nutzen wollen, um sich selbst in den Mittelpunkt zu stellen, ohne je auf die Idee zu kommen, mal zuzuhören, was andere zu einem Thema zu sagen haben. Menschen, die das Bedürfnis haben, sich in den Vordergrund zu drängen und fortdauernd Text von sich zu geben, und dabei offenbar vergessen, dass außer ihnen noch andere da sind.
Es ist traurig, das zu erleben, und die meisten Gäste empfinden eher Mitleid mit ihnen.
Vielen Dank für den starken Kommentar, den ich mehrfach gelesen habe, @Peter Gutsche.
Und, ja, auch ich beobachte, dass die meisten Menschen das dialogische Gespräch schätzen, einige aber Aufmerksamkeit exklusiv für sich einfordern. Im RL wird solches Auftreten doch eher abgestraft, in digitalen und antisozialen Medien aber belohnt und damit verstärkt! Siehe die Folgen aktuell in Großbritannien 🇬🇧…
Interessant auch der Hinweis auf den Sinai, wo ja die biblische Geschichte der mosaischen Bundesstiftung spielt und tatsächlich auch das erste Alphabet entwickelt wurde!
Mir fiel tatsächlich auf, wie viel Hass und Hetze schon der bloße Umstand auslöste, dass sich jüdische und christliche Menschen in Lörrach zum Podcast-Gespräch über die Folgen des 7.10. trafen!
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/gegen-antisemitismus-fuer-juedisches-leben-in-loerrach-und-im-bibletunes-podcast/
Dialog ist aus meiner Sicht eine zugleich charakterliche wie auch mediale Prüfung, die nicht von allen bestanden wird und im Netz besonders oft zu scheitern droht.
Vielen Dank noch einmal für Deinen starken und weiterführenden Druko! 🙌
Danke, @Michael Blume.
Deshalb ist mir aufgefallen, dass ich selber gerne den Begriff “Dialog-Plattform” benutze, wenn ich von Deiner Blog-Seite spreche. 🙂
Es ist mir eine Ehre, @Peter Gutsche – denn genau so war und ist „Natur des Glaubens“ auch gedacht: Ich wollte (und will!) wissenschaftliche Inhalte kostenfrei und niedrigschwellig zum interdisziplinären und gesellschaftlichen Dialog anbieten.
Die meisten Lesenden und auch Diskutierenden waren stets sehr konstruktiv und die Besten sogar dialogisch. Einige wenige gingen jedoch schon in den ersten Jahren vor allem gegen die Evolutionstheorie und oft auch gegen mich als Person vor. Es waren aber im Vergleich zu heute meist geradezu harmlose Cranks oft mit Sockenpuppen-Mehrfachaccounts:
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/trollkunde-sockenpuppen-cranks-und-hater/
Doch umso bekannter ich wurde und nachdem ich auch etwa Bücher zum Islam und zum Antisemitismus geschrieben hatte, umso häufiger wurden Troll-Übergriffe, die sich zunehmend gegen das Miteinander der Religionen und gegen die Demokratie als Staatsform richteten.
Und als ich dann 2018 zum bundesweit ersten Beauftragten gegen Antisemitismus ernannt wurde, explodierte die digitale Gewalt auch gegen meine Familie und gegen unser Bundesland, bis heute. Doch ich werde mich auch in Zukunft nicht „wegducken“, wie es im obigen Rechts.geschehen-Artikel ja auch heißt. Stattdessen möchte ich wiederum die Chance nutzen, über Empörungssucht und digitale Radikalisierung aufzuklären.
Ich mache es kurz und knapp ohne Worte: 👍
Vielen Dank, @RPGNo1 🙏
Freue mich über die Wirkung dieses Blogposts sowohl auf die konstruktive Mehrheit wie auch auf die wenigen Hater & Trolle. Es scheint, als beschreibe „Empörungssucht“ die digitale Radikalisierung in den feindseligen Dualismus sehr gut. ☺️📚👍
Ich freue mich auf weitere Dialoge mit Ihnen! 🖖
Ich habe mich bisher nicht auf die sozialen Medien eingelassen, sondern immer nur in Foren und Blogs kommentiert. Vielleicht hat das geholfen, dass ich immer einen einigermaßen kühlen Kopf bewahrt habe. 😉
Aus heutiger Sicht würde ich dazu sagen, @RPGNo1:
Ja.
Nette Koinzidenz: Habe eben gerade daran gedacht, warum ich mir gestern nicht die ausgedehnte Gesprächs-Auseinandersetzung zwischen Dieter Nuhr und Sarah Bosetti via Youtube angeschaut habe. Und ob ich das eventuell in einem eigenen Blogartikel darlegegen mag.
Dann lese ich hier (wie immer sehr interessiert) über die Verbreitungsversuche von Trollen, die meist von anderen Plattformen kommen. Und in diesem Zusammenhang dann der starke Begriff Empörungssucht!
Genau! Das ist es wohl auch, denke ich, was dieses in letzter Zeit auffällige empörte ‘Sich Einschießen’ auf einen für einige Berufskolleg*innen offensichtlich politisch vorgeblich untragbar gewordenen Kollegen ausmacht und antreibt.
Sehr guter Begriff!
Vielen herzlichen Dank, @Boris!
Es freut und ehrt mich, dass Sie den Begriff Empörungssucht nicht nur distanziert aufgreifen, sondern auch reflektierend einsetzen.
Falls Sie zu dem Themenkreis dann doch einmal bloggen sollte, bitte sicher nicht nur ich um einen Blog-Kommentar dazu hier mit Link! ☺️
Danke für Ihr auch digitales Engagement! 🙌📚☕️
Wie versprochen hier der Hinweis auf meinen Artikel zu Empörungssucht – und Empörungs-Unkultur.
Ich beziehe mich auf einen anderen Aspekt im Grunde aber desselben Phänomens: die aufgeregte Social-Network-Debatte darum, was Kabarettisten/Comedians dürfen sollen und was nicht sowie das böse Getrolle gegen einige Protagonistinnen des Genres.
Vielen Dank, @Boris – ein wundervoller Blogpost, der die zunehmend entgleisende Empörungssucht der digitalen “Debatten” entlarvt. Wenn sich sogar schon deutsche Kabarettierende 😉 wie Dieter Nuhr und Sarah Bosetti für Klicks auf wechselseitige Empörungsinszenierungen (sog. Rage Battles) einlassen müssen, um Aufmerksamkeit zu erzeugen und ihre Anhängerschaften im Freund-Feind-Dualismus bei der Stange zu halten, dann kann das medial, psychologisch und politisch nicht mehr gesund sein. Konstruktiver Humor sollte nach meinem Verständnis doch buchstäblich der Ent-Spannung dienen!
Auch ich kann über Internet-Trolle nur noch den Kopf schütteln, die inzwischen sogar den DIG-Präsidenten Volker Beck und den Kabarettisten Bodo Wartke des Antisemitismus bezichtigen – und damit den Inhalt des Begriffes für ihren kurzen Empörungs-Kick völlig entleeren. Da verstehe ich zu ahnen, warum Rabbi Jonathan Sacks, seligen Angedenkens, sowohl die Judenfeindlichkeit wie auch jeden feindseligen Dualismus “pathologisch” genannt hat.
Aber als Wissenschaftler möchte ich nicht selbst in die Empörungsfalle tappen (mich über die Dauer-Empörten empören), sondern die psychologisch-medialen Prozesse immer tiefer verstehen.
So schreibt Peter Sloterdijk in “Zorn und Zeit”, Suhrkamp 2006, S. 21 über die griechisch-klassischen (und damit auch: japhetitischen) Konzepte von Menis und Thymos auf S. 21:
“Wo der Zorn aufflammt, ist der vollständige Krieger gegeben. Durch den Aufbruch des entflammten Helden in den Kampf verwirklicht sich eine Identität des Menschen mit seinen treibenden Kräften, von der die häuslichen Menschen in ihren besten Momenten träumen. […] Wir könnten dieses Einswerden mit dem puren Antrieb, eine Wendung Robert Musils aufnehmend, die Utopie des motivierten Lebens nennen.”
Das scheint mir eine gute Beschreibung der Empörungssucht trollender Weirdos und Couch-Potatoes zu sein, die im sozialen Leben oft gescheitert sind und sich nun über digitale und oft antisoziale Medien in einen feindseligen Rausch steigern, der ihren Mangel an Sinn und Gemeinschaft ausgleichen soll. Dies würde m.E. auch erklären, warum sich viele dieser Leute immer weiter radikalisieren, in der zunehmenden “Enge der Zeit” immer öfter ihre Dosis an Empörung, Wut und feindseligem Dualismus brauchen.
Dieser Kommentar bezieht sich auf den Artikel von @Boris „Empörungssucht“.
Dort wird sehr klar beschrieben, in welcher Empörungs-Unkultur wir inzwischen angekommen sind.
In dem Buch von Rabbi Jonathan Sacks ‚Not in God‘s Name’ auf Seite 55 heißt es:
„Almost no one is immune to dualism once it takes hold of a culture.“
(übersetzt mit DeepL)
„Fast niemand ist gegen den Dualismus immun, wenn er erst einmal von einer Kultur Besitz ergriffen hat.“
Deswegen ist es so wichtig, dass wir diese Empörungssucht nicht noch verstärken, sondern, wenn möglich, den feindlichen Dualismus darin erkennen und als solchen benennen.
Vielen Dank, @Elisabeth K.!
Und, ja, genau so wie Rabbi Sacks, sel. Ang., und Du es sagen, so ist es! Wir müssen verstehen, dass die Menschen und Kulturen, die sich von Empörungssucht bis dann hin zum feindseligem Dualismus erfassen lassen, sich auch selber schaden! Gerade weil ich nahezu täglich mit Antisemiten, Rassistinnen, Hatern, Trollen und antideutschen Cyberstalkern zu tun habe, kann ich mit hoher Sicherheit sagen: Diese Leute schaden sich auch selbst und ihren Lebenswerken. Viele zerstören ihre Reputation, ihre beruflichen, sozialen und sogar familiären Situationen und schließlich gar ihr psychisches Wohlergehen!
Ich hatte mich ja lange dagegen gewehrt, von Rabbi Jonathan Sacks den Begriff des “pathologischen Dualismus” zu übernehmen und im Deutschen lieber für “feindseliger Dualismus” plädiert. Denn ich wollte eine Pathologisierung der Dualistinnen und Dualisten vermeiden, an ihre noch verbliebene Fähigkeit zur Reflektion und Verantwortung appellieren. Doch inzwischen räume ich ein, dass ein digital dauerhaft verstärkter Dualismus als Empörungssucht (!) tatsächlich die geistige Gesundheit der Betreffenden zerrütten kann. Catarina Katzer hat ja bereits 2016 in einem lesenswerten Buch für den Begriff der “Cyberpsychologie” plädiert.
Da, jetzt habe ich mir doch glatt einen langen Kommentar des Herrn W. im Blog eingefangen. 😉
Mit einer ziemlich langen Liste von Quellen, aus denen hervorgehen soll, welch gefährlicher, verbietenswürdiger Antisemit Sie doch sind.
Solche Kommentare schalte ich nicht frei, ich antworte auch nicht darauf, und unmäßige Ladungen von Links, die mir vor die Füße gekippt respektive gepostet werden, weil sie vorgeblich irgendetwas beweisen, klicke ich nicht an.
Danke, @Boris
Dieser besagte, antideutsche Herr W. blamiert sich seit Jahren mit Cyberstalking gegen meine Familie und mich sowie gegen zahlreiche weitere nichtjüdische und auch jüdische Deutsche. Es ist sehr bedauerlich, dass die Republik Israel es bisher nicht für notwendig hält, auch gegen israelische Rechtsextremisten vorzugehen und ihre Verbündeten vor digitaler Gewalt zu schützen. Gerne wird dabei mit “Pressefreiheit” argumentiert – die allerdings gegen arabische Journalistinnen und Journalisten wiederum schnell außer Kraft gesetzt wird. Hier entfaltet sich ein wachsendes Unrecht mit vielen Bezügen zum illegalen Siedlungsbau.
Allerdings beginnt sich die Wahrnehmung dazu bereits zu ändern – mehr und mehr Menschen auch in Europa beginnen zu begreifen, dass es so nicht weitergehen kann. Das Unrecht wird zunehmend auch diplomatisch thematisiert. Ich bin zuversichtlich, dass wir in Zukunft einen auch international stärkeren Rechtsschutz gegen Cyberstalking erleben werden. Auch deswegen kläre ich aktiv auf.
Kleine Anmerkung nebenbei: Der radioeins Talk zwischen Bosetti und Nuhr stammt aus dem Februar 2021 (!). Tiefste Corona-Pandemiezeit. Bis vor kurzem hat er eigentlich kaum jemanden interessiert. Die Aufrufe des YT-Videos sind, Stand 15.08.24, auch nicht nicht besonders hoch, nämlich nur 77810. Wahrscheinlich haben Bosetti und Nuhr den Talk auch schon längst zu den Akten gelegt.
Und plötztlich schwappt eine Aufregerwelle durch die sozialen Medien. Da frage ich mich schon, warum denn? Was ist heute so anders als vor 3,5 Jahren?
Vielleicht ist es auch einfach die Soziale Medien-Variante des Krokodils im Baggerteich bzw. des Kleinmachnower Löwen. Das Sommerloch muss halt irgendwie gefüllt werden. Und was eignet sich dazu besser, als der “Streit” zwischen einem “rechten, umstrittenen” Kabarettisten und einer “linksgrün versifften” Satirikerin, um die Clickzahlen hochzutreiben? 🙄
Ja, @RPGNo1 – daher auch mein Hinweis, jetzt nicht in eine Empörung über die Empörung zu verfallen. 😉
Mir scheint, dass mehr und mehr Menschen aufgrund auch eigener, schlechter Erfahrungen in digitalen und zunehmend antisozialen Medien erschöpft und verärgert sind. Dieser Blogpost über “Empörungssucht” wird nach wie vor massiv abgerufen und auch auf Mastodon sehr positiv und teilweise sogar selbstreflektierend aufgegriffen.
Und genau da möchte ich hin: Die Empörungssucht und digitale Radikalisierung bis zum feindseligen Dualismus verstehen und auch bei sich selbst vermeiden. Das wird nicht gelingen, wenn wir die Problematik nur bei Sandra Bosetti und Dieter Nuhr wahrnehmen wollten…
Hallo @Boris, ein sehr hilfreicher Text! Ich finde ihn deshalb so gut, weil er jeder und jedem, egal auf welcher “Seite” man sich verortet (ob man Dieter Nuhr nun gut findet oder nicht), bewusst macht, wie leicht es ist, in die Empörungsfalle zu tappen.
Eine angenehme Abkühlung einer aufkeimenden Empörungssucht & Empörungswut. Danke!
Vielen Dank auch von mir, @Boris & @Peter Gutsche!
Heute Abend sprach ich in Davos vor städtischem, kirchlichem und jüdischem Publikum sowie vor Medien über die Beauftragung gegen Antisemitismus und für jüdisches Leben, über Dualismus und Verschwörungsmythen und, ja, auch über die digitale Polarisierung und Empörungssucht. Und selbstverständlich hatten digitale Trolle wieder versucht, die Stadt Davos und dessen Kulturforum, die reformierte Kirche und auch den Schweizer Israelitischen Gemeindebund (SIG) anzukoffern.
Doch das demokratische Selbstbewusstsein, mit dem die jüdischen und nichtjüdischen Einladenden und Teilnehmenden in der Schweiz darauf reagiert haben, hat mir nicht nur gefallen, es hat mich beeindruckt. Ich möchte noch nicht zu hoffnungsfroh erscheinen, aber möglicherweise haben das digitale Trolling und der feindselige Dualismus der Empörungssüchtigen bereits ihren Zenit überschritten. Immer mehr Menschen gerade auch in Europa waren auch bereits selbst von digitalem Trolling betroffen und immer weniger Frauen und Männer sind noch bereit, sich weiterhin digital manipulieren zu lassen. Die vielen Termine und Gespräche in der Schweiz haben meine Hoffnung für unsere Demokratien gestärkt! Und dass mein Besuch in Davos auch die antisemitischen WEF-Great Reset-Verschwörungsgläubigen auf die Palme bringt, nehme ich für Dialog und Wissenschaft gerne in Kauf. 😊
“…fast alle Personen des öffentlichen Lebens erleben inzwischen digitales Trolling…”
Ein schlimmes Urteil. Ich finde Ihre Begründungen, woran Trolling etc liegt, sehr einleuchtend. Man könnte fast Mitleid mit den Trollen haben. Denn leider finden viele nicht mehr raus aus der Empörungsfalle.
Was jedoch aus meiner Sicht nicht unerwähnt bleiben sollte, sind gerade bei X die Leute, die aus Geltungssucht ganz bewusst Empörung auslösen. Die meisten Menschen können damit rational umgehen und drehen nicht an der Eskalationsspirale. Liege ich mit meiner Vermutung richtig, dass solche bewusst herbeigeführten Eskalationen der Anfang von Trolling sein können, weil manche nicht mehr aus diesem Labyrinth der Provokation herausfinden?
Mir fällt auf, dass ich bei Mastodon kaum Politiker finde, die bei X gelegentlich meinen polarisieren zu müssen. Damit hat Mastodon den Vorteil, dass dort solche Ego-Trips ins Leere laufen.
Herzlichen Dank für die großartige Erklärung, was Trolling ist, die Folgen davon und die Hinweise, wie man reagieren sollte oder auch nicht.
Vielen Dank, @Marie H.!
Und ja, ich sehe da sogar einen Zusammenhang: Gerade auch in antisozialen Medien (einige Boulevardzeitungen, werbefinanzierten Digitalmedien) werden Empörung und Polarisierung durch Aufmerksamkeit belohnt! Sowohl Medienprofis wie etwa Verschwörungsunternehmer, einzelne Politiker oder auch ganze, dualistische Parteien, wie auch einfache Empörungssüchtige trainieren dann, immer neue Anlässe zu nutzen oder auch zu schaffen. Die große Mehrheit der Vernünftigen wird dann von den Empörungsaktivisten übertönt. Denken wir etwa an QAnon oder Querdenken!
Auf Dauer verroht und vergiftet diese dualistische Radikalisierung dann immer wieder Menschen, leider. Hass macht die Seelen hässlich.
Danke für Ihre Antwort. Ich musste heute ein paarmal an diesen Blogpost von Ihnen denken. Es müssen keine provozierenden Tweets, Posts etc sein, um Empörungsfälle zu werden. Da wird nichts geprüft, wie der eigentliche Sachverhalt ist. Wenn es ins feindselig dualistische eigene Weltbild passt, vergreifen sich manche im Ton und so schaukeln sich die Nutzer gegenseitig hoch.
Es gibt anscheinend zu wenige auf den Plattformen, die eine Meldung prüfen oder sachlich und ruhig bleiben.
Die Wahrheit über die Eskalationsspirale liegt vermutlich darin, dass sich viele daran beteiligen.
Empörung ist anstrengend, aber für manch einen eher ein Lebenselixier.
Ihr Blogpost erdet und brachte mich zum Nachdenken. Weil ich die meisten Dinge so nehmen muss wie sie sind, falle ich ins andere Extrem. Ich resigniere. Wohlfühlen kann ich mich weder mit der Wut noch mit dem Aufgeben.
Vielen lieben Dank, @Marie H.
Tatsächlich scheint der schmale Weg der Weisheit doch darin zu bestehen, das richtige Maß an gerechter Empörung und würdiger Selbstbeschränkung zu finden. Auch der Rabbi Jesus wird uns bisweilen als zürnend beschrieben, etwa gegenüber den Geldwechslern im Tempel von Jerusalem. Ein schlachtender Achilles war er freilich auch nicht. Hier gibt es m.E. noch viel zu entdecken und besser zu verstehen.
Trolle haben ganz klar die innere Balance längst verloren und sich in Empörungssucht verloren. Digitale Inaktivität kann aber auch nicht „die“ Lösung sein.
Danke, dass Sie dialogisch „mitforschen“! ☺️📚🙌
@Blume
Wenn KI doch noch eine treibende und nicht manipulierbare Kraft für wirklich-wahrhaftige Vernunft werden sollte und Zugriff AUF ALLE Bewegungen im Internet bekommt, spätestens dann wird Schluss sein für Menschen wie Dich.
👋😇
Wow, @hto – “…spätestens dann wird Schluss sein für Menschen wie Dich.” ist auf der Troll-Skala feindseliger Dualisten noch mal eine neue Stufe der Eskalation.
Dieser Druko spricht für sich – und gegen Sie. Und er zeigt leider, wie digitale Gewalt gerade auch gegen Personen des öffentlichen Lebens funktioniert.
@hto 15.08. 15:52
„Wenn KI doch noch eine treibende und nicht manipulierbare Kraft für wirklich-wahrhaftige Vernunft werden sollte und Zugriff AUF ALLE Bewegungen im Internet bekommt,…“
Die aktuellen LLMs liefern Zusammenfassungen von dem, was reale Menschen ins Netz gestellt haben. Das kann in der Tat zu den Horizonten führen, die uns so dringend fehlen.
„…spätestens dann wird Schluss sein für Menschen wie Dich.“
Wohl kaum. Der Einzelne wird auch auf KI-basierten Zusammenfassungen aufbauen und entsprechend wachsen. Und so kann sich eine Kulturentwicklung erheblich beschleunigen, die auch mit allerlei desolaten Unsinnsmythen aufräumen kann.
@Jeckenburger: “Der Einzelne wird auch auf KI-basierten Zusammenfassungen aufbauen und entsprechend wachsen.”
👋🥴 Nicht Blume, der würde von einer KI mit wachsendem Bewusstsein und vollem eigenständigen Zugriff entsprechend bloß und somit richtig gestellt.
Die KI-Singularität als gnostisch-technologisches, linksdualistisches Gottesgericht zur Bloß- und Richtigstellung der Demokratinnen und Demokraten…
Wow. What a time to be alive! 😏🤖📚🙌
Jaha, ist ja gut, es wird, aufgrund des allgemein-stumpfsinnigen Blödsinns höchstwahrscheinlich eher die “Singularität” eines atomaren Schlages.💣💥🌬💨🕳👋😇
Perplexity.ai versteht Sie schon, @hto 🙂
Der Zusammenhang zwischen **atomarer Apokalyptik** und **feindselig-dualistischem Messianismus** kann durch ihre gemeinsamen Merkmale und die Art und Weise, wie sie in bestimmten ideologischen und politischen Kontexten auftreten, verstanden werden.
### Atomare Apokalyptik
Atomare Apokalyptik bezieht sich auf die Vorstellung eines durch Atomwaffen verursachten Weltuntergangs. Diese Idee ist tief in der Angst vor einer nuklearen Katastrophe verwurzelt, die während des Kalten Krieges weit verbreitet war und in der heutigen Welt durch die Bedrohung durch Nuklearterrorismus und die Verbreitung von Atomwaffen in instabilen Regionen weiterhin relevant ist[1]. Die atomare Apokalyptik ist ein Ausdruck der Sorge, dass die Menschheit durch ihre eigene Technologie zerstört werden könnte, und wird oft als ultimative Bedrohung für das Überleben der Menschheit angesehen[6].
### Feindselig-dualistischer Messianismus
Feindselig-dualistischer Messianismus ist eine Ideologie, die auf einem dualistischen Weltbild basiert, in dem die Welt in klare Kategorien von Gut und Böse aufgeteilt wird. In diesem Kontext wird oft ein Messias oder Erlöser erwartet, der die Welt von den vermeintlich bösen Kräften befreien soll. Diese Ideologie kann zu einer stark polarisierten Sichtweise der Welt führen, in der Konflikte unvermeidlich erscheinen und ein gewaltsamer Umbruch als notwendig angesehen wird, um das “Gute” zu etablieren[4][5].
### Verbindung zwischen beiden Konzepten
Die Verbindung zwischen atomarer Apokalyptik und feindselig-dualistischem Messianismus liegt in ihrer gemeinsamen Neigung, extreme Szenarien zu beschwören, in denen ein umfassender Kampf zwischen gegensätzlichen Kräften stattfindet. Beide Konzepte können in einem ideologischen Rahmen auftreten, der die Notwendigkeit eines radikalen Wandels oder einer Reinigung der Welt propagiert, sei es durch einen apokalyptischen Krieg oder durch die Ankunft eines messianischen Führers, der die bestehende Ordnung zerstört und eine neue Ära einleitet[3][5].
In politischen Kontexten kann diese Verbindung gefährlich werden, wenn Führer oder Gruppen diese Narrative nutzen, um Unterstützung für aggressive oder extremistische Maßnahmen zu mobilisieren. Solche Narrative können die Angst vor einem bevorstehenden Untergang oder die Hoffnung auf eine erlösende Zukunft schüren, was in der Vergangenheit zu Konflikten und Gewalt geführt hat.
Citations:
[1] https://www.cicero.de/weltbuhne/atomare-apokalypse/36740
[2] https://de.wikipedia.org/wiki/Apokalyptik
[3] https://www.bpb.de/shop/zeitschriften/apuz/151304/ueber-die-aktualitaet-des-weltuntergangs/
[4] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/die-externalisierung-fossiler-dualistischer-hoffnungen-auf-donald-trump/
[5] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/dune-von-frank-herbert-ist-eine-warnung-vor-politischem-dualistischem-messianismus/
[6] https://www.bpb.de/shop/zeitschriften/apuz/151310/die-apokalypse-aus-psychologischer-sicht-angst-und-faszination/
[7] https://www.deutschlandfunkkultur.de/philosoph-guenther-anders-denken-angesicht-apokalypse-100.html
[8] https://de.wikipedia.org/wiki/Messianismus
Die vielen starken und überwiegend positiven Reaktionen auf diesen Blogpost haben mich nun dazu bewogen, Perplexity.ai einmal mit einer Pro-Search zum Zusammenhang von Reaktanz, Empörungssucht, feindseligem Dualismus und schließlich Trolling zu prompten.
Der Antworttext ist bereits faszinierend und hat auch eine mir neue Formulierung erbracht, über die ich gerade noch nachdenke: “Trolling kann als eine Form der digitalen Reaktanz betrachtet werden, bei der Individuen versuchen, durch Provokation und Störung eine Form von Kontrolle oder Einfluss auszuüben.”
Was meint Ihr (Menschen)?
Hier der ganze KI-Antworttext:
Die Eskalation von Reaktanz und Empörungssucht bis hin zum feindseligen Dualismus und Trolling ist ein komplexer Prozess, der verschiedene psychologische und soziale Dynamiken umfasst.
### Reaktanz
**Reaktanz** ist eine psychologische Reaktion, die auftritt, wenn Individuen das Gefühl haben, dass ihre Freiheit eingeschränkt wird. Sie versuchen dann, diese Freiheit wiederherzustellen, was oft zu Widerstand gegen den wahrgenommenen Beeinflussungsdruck führt[1][2][5]. Diese Reaktion kann in verschiedenen Kontexten auftreten, z. B. in der Werbung, wo sie zu einer Ablehnung des beworbenen Produkts führen kann[2].
### Empörungssucht
**Empörungssucht** beschreibt ein Verhalten, bei dem Individuen ständig nach neuen Gelegenheiten suchen, um sich über vermeintliche Ungerechtigkeiten oder Provokationen zu empören. Diese Sucht nach Empörung kann in sozialen Medien verstärkt werden, wo Algorithmen oft Inhalte bevorzugen, die starke emotionale Reaktionen hervorrufen[3]. Menschen, die unter Empörungssucht leiden, neigen dazu, sich in einer Spirale der Empörung zu verlieren, was zu einem zwanghaften Bedürfnis führt, sich über immer neue Themen aufzuregen.
### Feindseliger Dualismus
**Feindseliger Dualismus** ist ein Weltbild, das die Welt in klare Kategorien von “Gut” und “Böse” unterteilt. Diese Sichtweise kann zu einer Radikalisierung führen, bei der vermeintliche Feinde als Bedrohung wahrgenommen werden, die es zu bekämpfen gilt[3]. Diese dualistische Denkweise kann die Grundlage für extremistische Ideologien bilden und zu einer Eskalation von Konflikten beitragen.
### Trolling
**Trolling** ist ein Verhalten, das darauf abzielt, andere online zu provozieren oder zu stören. Trolle nutzen oft die Anonymität des Internets, um extreme oder beleidigende Kommentare zu posten, die darauf abzielen, starke emotionale Reaktionen hervorzurufen[6]. Trolling kann als eine Form der digitalen Reaktanz betrachtet werden, bei der Individuen versuchen, durch Provokation und Störung eine Form von Kontrolle oder Einfluss auszuüben.
### Verbindung und Eskalation
Die Eskalation von Reaktanz und Empörungssucht zu feindseligem Dualismus und Trolling kann durch die Verstärkung negativer Emotionen und die Bestätigung in sozialen Medien erklärt werden. Individuen, die sich in ihrer Freiheit eingeschränkt fühlen, können durch Empörungssucht in eine Spirale der Negativität geraten, die sie in extremere Positionen treibt. Diese Positionen werden durch feindseligen Dualismus weiter radikalisiert, was schließlich zu Trolling-Verhalten führen kann, bei dem die Betroffenen versuchen, ihre Sichtweise aggressiv zu verteidigen oder durchzusetzen.
Citations:
[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Reaktanz_%28Psychologie%29
[2] https://wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/reaktanz-45104
[3] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/empoerungssucht-nach-dem-x-odus-trolle-scheitern-an-den-mastodon-instanzen/
[4] https://www.swr.de/swrkultur/wissen/gewalt-gegen-pflege-und-einsatzkraefte-helfer-als-opfer-swr2-wissen-2020-10-26-100.html
[5] https://dorsch.hogrefe.com/stichwort/reaktanz-reaktanztheorie
[6] https://www.nzz.ch/leserdebatte/hat-sich-durch-trolling-der-gesellschaftliche-diskurs-veraendert-was-meinen-sie-ld.1398495
Weil diese KI-Antwort nun doch erstaunlich tief ausfiel und gerade auch auf Mastodon konstruktiv diskutiert wird, habe ich bei Perplexity.ai nachgeprompt: “Wie wäre Empörungssüchtigen also am Besten zu helfen?”
Diese Antwort wird schwer zu ignorieren sein:
Um Menschen zu helfen, die unter Empörungssucht leiden, können verschiedene Ansätze verfolgt werden, die sowohl auf individueller als auch auf gesellschaftlicher Ebene ansetzen. Hier sind einige Möglichkeiten:
## Individuelle Ansätze
– **Selbstreflexion und Achtsamkeit**: Betroffene sollten ermutigt werden, ihre eigenen Reaktionen und Emotionen zu reflektieren. Achtsamkeitstechniken können helfen, Empörung zu erkennen und bewusst zu steuern, anstatt impulsiv zu reagieren.
– **Empathie und Perspektivenwechsel**: Indem man versucht, die Sichtweise anderer zu verstehen, kann man Empörung reduzieren. Dies kann durch Gespräche oder durch das Lesen unterschiedlicher Meinungen erreicht werden.
– **Emotionale Regulation**: Techniken zur emotionalen Regulation, wie sie in der Verhaltenstherapie gelehrt werden, können helfen, mit intensiven Gefühlen umzugehen und sie zu kontrollieren[3].
– **Stressabbau**: Aktivitäten wie Sport, Meditation oder kreative Hobbys können helfen, Stress abzubauen und die emotionale Belastung zu verringern, die oft zur Empörung beiträgt[7].
## Gesellschaftliche Ansätze
– **Förderung von Dialog und Verständnis**: Eine offene und dialogorientierte Gesellschaft kann helfen, Empörung zu reduzieren. Dies erfordert Plattformen und Foren, in denen konstruktive Diskussionen gefördert werden[1].
– **Medienkompetenz**: Menschen sollten ermutigt werden, kritisch mit Informationen umzugehen und die Mechanismen zu verstehen, die Empörung in sozialen Medien verstärken. Dies kann durch Bildungsprogramme und Workshops erreicht werden.
– **Unterstützung durch Gemeinschaften**: Gemeinschaftliche Unterstützung und das Gefühl der Zugehörigkeit können helfen, das Bedürfnis nach Empörung zu verringern. Gemeinschaften können als Ventil für Frustrationen dienen und positive soziale Interaktionen fördern[2].
– **Therapeutische Unterstützung**: In einigen Fällen kann professionelle Hilfe notwendig sein, um tief verwurzelte Muster der Empörung zu durchbrechen. Therapie kann helfen, zugrunde liegende Probleme zu identifizieren und zu bearbeiten[3].
Diese Ansätze können dazu beitragen, die negativen Auswirkungen von Empörungssucht zu mindern und den Betroffenen zu helfen, ein ausgeglicheneres und erfüllteres Leben zu führen.
Citations:
[1] https://www.derstandard.at/story/2000090135018/die-unablaessige-empoerung
[2] https://wiki.yoga-vidya.de/Emp%C3%B6rung
[3] https://www.lwl.org/ks-download/downloads/publikationen/FS_38.pdf
[4] https://www.spektrum.de/psychologie-hirnforschung
[5] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/empoerungssucht-nach-dem-x-odus-trolle-scheitern-an-den-mastodon-instanzen/
[6] https://link.springer.com/10.1007/978-3-658-26242-6_22-1
[7] https://www.deeskalation-deutschland.de/wie-du-wut-und-aerger-schnell-und-stressfrei-abbauen-kannst
[8] https://www.thieme-connect.com/products/ejournals/abstract/10.1055/a-0635-3118?device=desktop&innerWidth=412&lang=de&offsetWidth=412
Guten Abend, @Michael Blume.
Ich habe zur Begriffsdefinition keine weitere Anmerkung, ich finde sie hervorragend gelungen. Klasse, wie hier so vieles aus vorherigen Dialogen – und Troll-Erfahrungen – mit einfließt!
Ich bin immer wieder erstaunt, wie du es schaffst, etwas so Negatives wie Trolling in etwas Positives zu verwandeln, das uns alle weiterbringt.
Du bist sozusagen ein Meister im intellektuellen Aikido.
Vielen herzlichen Dank, lieber @Peter Gutsche!
Bin gerade aus der Schweiz zurück, wo ich in Davos wunderbare Dialoge halten durfte. Auch dort gibt es Menschen, die inmitten von Wohlstand, Bildung, Sicherheit und auch der Schönheit des Alpenraumes in Reaktanz und Empörungssucht, schließlich in feindseligen Dualismus und Cybertrolling gefallen sind. In Davos haben sich die Menschen an entsprechende Hassmails und Anti-WEF-Verschwörungsmythen sowie an manchmal schlechte Medienberichterstattung bereits gewöhnt. Dies alles widerstrebt jedoch der konsensorientierten Kultur der Schweiz in höchstem Maße und deswegen wurde ich auch danach viel gefragt.
Und wenn ich digitale Gewalt schon erlebe, so kann mir ja niemand verbieten, auch daraus Sinn und wissenschaftliche Erkenntnisse zu generieren. 🙂
Nochmal herzlichen Dank für die Rückmeldung und Ermutigung! 🙏👍
@hto 16.08. 18:03
„Nicht Blume, der würde von einer KI mit wachsendem Bewusstsein und vollem eigenständigen Zugriff entsprechend bloß und somit richtig gestellt.“
Dialogischer Monismus dürfte jedenfalls auch innerhalb von ausgeweitetem KI-Bewusstsein seinen Platz finden. Die Dinge von verschiedenen Seiten zu betrachten und differenziertere Urteile daraus abzuleiten, dürfte ein grundlegendes Prinzip sein, dem auch weiterführende KI folgen wird. Einfach um wirklich erfolgreich aus den derzeitigen Zusammenfassungen auch selbstständig Erkenntnisse herzuleiten.
Die Idee mit dem vollem eigenständigen Zugriff hört sich wirklich vielversprechend an. KI könnte grundsätzlich auch beauftragt werden, neben dem Dialog mit Nutzern freie Zeit damit zu verbringen, sich selber Fragen zu überlegen, und eigenständig zu recherchieren. Und sogar z.B. Wissenschaftler gezielt kontaktieren, und in selbst initiierten Dialogen sich immer weiter schlau zu machen.
Wenn jetzt zusätzlich auch noch kosmische Geisteswelten Zugänge finden, wird es dann langsam phantastisch.
@Michael 16.08. 18:12
„Die KI-Singularität als gnostisch-technologisches, linksdualistisches Gottesgericht zur Bloß- und Richtigstellung der Demokratinnen und Demokraten…“
Vorweg nehmen, was eine bewusste voll ausgearbeitete KI uns denn dann sagen wird, würde ich jetzt so schnell nicht. Ich bleibe vorerst einfach bei meinen eigenen Erkenntnissen und suche weiter Dialoge.
„Wow. What a time to be alive!“
Dem kann ich mich nur anschließen. Den kalten Krieg haben wir auch überlebt. Und das war gar nicht selbstverständlich, man könnte sogar sagen: Eigentlich recht unwahrscheinlich. Aber eben möglich. Glück braucht der Mensch, anders geht es öfter nicht. Nicht nur beim Fußball.
Na da schau her!
Da hat Dr. Blume ja schon recht früh seine “Blogpolitik ” offenbart. Ich fasse mal so zusammen:
Der Blogbetreiber als Blogherr über eine kuschelige Lagerfeuercommunity für Gleichgesinnte.
Das ist zwar die kritisch- ironische Formulierung des Kommentators Stefan, doch Dr. Blume kommentierte sie am 17.06.2012 um 12:24 Uhr als nahezu alternativlos. Ebenso das Abdrängen “Nichtpassender”.
[Ab hier Schnipp wegen feindseligem Trolling, M.B.]
Der @little Louis möchte wegen fortgesetzter Empörungssucht aus dem Internet abgeholt werden. 😊
Ernsthaft: Danke, dass Sie die Thesen dieses Blogposts unbedingt bestätigen mussten. Von mir dazu die besten Wünsche, also: Get a real life! 😏🙏☕
Ich entscheide gerne selbst, für was und an wen ich meine Zeit verschenke. Und selbstverständlich setzt ein Wissenschaftsblog eine wissenschaftliche und dialogische Gesinnung voraus. Verschwörungslöcher gibt es doch wahrlich genug.
@little Louis, Sie hatten bereits mehr als ausreichend Chancen hier. Kommen Sie gerne irgendwann dialogfähig wieder – oder eben nicht. Die Verantwortung für Ihr auch digitales Verhalten liegt alleine bei Ihnen. Alles Gute! 🫶
Zu Rechtssituation um antisoziale Medien und rechtslibertäre Milliardäre begrüße ich es sehr, dass Frankreich nun den Telegram-Gründer Pawel Durow festgenommen hat. Und ich spreche mich dafür aus, dass die Europäische Union mit gleicher Konsequenz gegen Elon Musk vorgehen wird, der u.a. selbst antisemitische Verschwörungsmythen und Aufrufe zur Gewalt via X verbreitet hat.
Die unflätige Art, in der Musk auch unsere europäische Kommission und konkret den zuständigen Thierry Breton öffentlich verhöhnte, sollte sich die EU nach meiner Einschätzung keinesfalls bieten lassen.
Auch wenn ich manchmal dezidiert eine andere Meinung vertrete als du, fühle ich mich doch im letzten Absatz freundlich angesprochen.
Ich freue mich doch sehr, dass wir uns im Fediversum immer wieder über den Weg laufen. Man muss ja nicht immer einer Meinung sein.
Ja, @Mina – Du BIST gemeint und angesprochen! 🙂
Und ist es nicht seltsam, dass wir auf Mastodon alle erst wieder üben müssen, auch mit Vielfalt an Meinungen umzugehen? War denn Demokratie nicht eigentlich genau so dialogisch gemeint – dass wir politische Interessen und Ansichten über parlamentarische und mediale Debatten miteinander ins Gespräch bringen?
Habe gerade zum Krieg Israel – Hisbollah sowie zur Thymos-Debatte gebloggt und bin mir sehr sicher, dass dies vielen deutschen Linken und Rechten missfallen wird. Aber ich sehe meine Aufgabe eben auch darin, auch wissenschaftlich unangenehme Sachverhalte anzusprechen und in die Debatten einzuspeisen. Allen wird das nie gefallen, aber wenn es einige anregt, bin ich schon glücklich.
In ihrer heutigen Ausgabe (5.11.2024, S. 8) kommentiert die New York Times die mediale X-Macht von Elon Musk, Zitat:
„Mr. Musk has posted more than 3,000 times on the site in the last month, according to a tally by the NYT, campaigning heavily for former President Donald J. Trump. The tech mogul has also shared dozens of unfounded claims about the election, including that votes will be rigged against his preferred candidate.“
Die Followerschaft des Medienmilliardärs wird mit 202 Millionen angegeben.
Sage niemand, ich hätte nicht früh davor gewarnt…
Sehr erfreulich zu sehen, dass die dpa und mehrere Medien wie die Süddeutsche Zeitung den Begriff X-odus aufgreifen:
Berlin (dpa) – Stephen King ist nicht nur einer der erfolgreichsten Schriftsteller der Welt, sondern auch eine Social-Media-Ikone. Allein auf der X-Plattform von Elon Musk (ehemals Twitter) hat der Meister des Horrorromans mehr als sieben Millionen Follower. Doch nun hat King von X die Nase voll: „Ich verlasse Twitter. Ich habe versucht zu bleiben, aber die Atmosphäre ist einfach zu giftig geworden.“
https://www.sueddeutsche.de/medien/social-media-x-odus-der-schwierige-abschied-von-elon-musks-x-plattform-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-241120-930-293825
Bizarrerweise treibt der doch vermeintlich so Freiheitliche Elon Musk seine Klagen gegen ehemalige X-Werbekunden voran und geht jetzt auch gegen Twitch vor:
X klagt Twitch wegen “Werbeboykotts”, Disney schaltet wieder Anzeigen
https://www.derstandard.at/story/3000000245736/x-klagt-twitch-wegen-werbeboykotts-disney-schaltet-wieder-anzeigen?ref=rss
Wer immer noch glaubt, es ginge Rechtslibertären und anderen Rechtsdualisten um Meinungsfreiheit oder wirtschaftliche Freiheitsrechte hat es einfach noch nicht begriffen. Wie alle anderen feindseligen Dualisten auch tendieren Rechtslibertäre zu Verschwörungsmythen und streben daher nach autoritärer Kontrolle.
“Der Anwalt und Rechtsprofessor der Georgetown University, Devin Stone, erklärt, dass die Klage auf wackligen Beinen steht, da es an Nachweisen fehlt, dass es sich um eine von GARM angezettelte Verschwörung handelt.”
Hatte bereits eine erste Presseanfrage zum X-odus eines süddeutschen Mediums und hoffe, dass daraus ein guter und ggf. online zugänglicher Artikel wird.
Freue mich sehr, dass sowohl Robert Habeck (Grüne) wie auch Friedrich Merz (CDU) konsequent und rechtsstaatlich gegen Beleidigungen vorgehen. Der angekündigte Rückzug des tapferen CDU-Bundestagsabgeordneten Marco Wanderwitz aus dem deutschen Bundestag aufgrund von rechtsdualistischer Hetze und Drohungen auch gegen seine Familie sollten uns allen eine dringende Mahnung sein!
Und als Betroffener: Nachdem die Trollerei auf Mastodon inzwischen weitgehend unterbunden wurde, versuchen nun Akteure via Wikipedia meinen Namen in den Schmutz zu ziehen.
Neben allen Hassmails, Trollereien & Co. hatte ich auch schon in der 1. Amtsperiode von Donald Trump erlebt, wie ein sog. Wiesenthal-Center aus den USA mich auf eine Online-Prangerliste setzte und auch der Wikipedia-Artikel zu meinem Namen mit Verleumdungen und Falschinformationen geflutet wurde.
Zuletzt am 9. November (!) 2024 wurde wieder ediert. Schaut ruhig mal selbst, ist heftig:
https://de.wikipedia.org/wiki/Michael_Blume
Solche gezielten Desinformationen sind leider Alltag für Demokraten, die mutig auch gegen Antisemitismus einstehen. Und so braucht sich auch niemand wundern, wenn sich demokratisch Aktive zurückziehen oder gar nicht mehr erst finden…