Dune von Frank Herbert ist eine Warnung vor politischem, dualistischem Messianismus

Guten Morgen Michael, hast du einen Moment Zeit? Habe gerade diese epd-Meldung vom 15. Juli gesehen. Dort hattest du vor Trump als politischen Messias gewarnt und gemeint, eine Kandidatur von Kamala Harris statt Joe Biden sei die einzige Chance, ihn zu stoppen. Finde ich jetzt echt interessant.

Ja, tatsächlich hatte sich das epd-Gespräch mit Franziska Hein zum digital eskalierenden Antisemitismus und politischen Messianismus auf Basis des (derzeit ausverkauften) “Verschwörungsmythen” und eines frühen Blogposts zur fossil befeuerten MAGA-QAnon-Mythologie um Donald Trump ergeben.

Dazu empfahl ich dann auch dem interessiert nachfragenden Kollegen die neue Kino-Filmreihe “Dune” nach den Romanen von Frank Herbert (1920 – 1986). Der Autor hatte in einem Interview von 1984 selbst auf die starken Bezüge zur arabischen Erdöl-Ressourcenfluch-Kultur und auf die Gefahren einer feindseligen, mit Gewalt um Ressourcen kämpfenden “Messias-Geschichte” im Gegensatz zur “Jesus-Geschichte” hingewiesen. Herbert betonte: “Meine arabischen Freunde fragen mich, warum es Science-Fiction genannt wird. Dune, sagen sie, ist eine religiöse Kommentierung.”

Herbert selbst bezeichnete sein mehrbändiges Meisterwerk als “philosophische Fiction, eher als Science-Fiction”. So weiß der tragische Film-“Held” Paul Muad’Dib Atreides, dass er ein falscher Messias auf Basis einer von den Bene Gesserit gestifteten Lisan al Gaib-Mythologie ist.

In einem falschen, dualistischen Messianismus wird eine “Enge der Zeit” geschürt und alle Hoffnung auf einen politischen Gewalttäter externalisiert, der vermeintlich die Erlösung bringen soll. Hinterfragen, Humor und auch nur Zweifel werden immer stärker unterdrückt, da der politische Feind als endzeitlicher Nemesis in einem Heiligen Krieg präsentiert wird.

“Der Kandidat will sich kaufen lassen. Donald Trump bietet Ölkonzernen einen Deal an. Für eine Milliarde Dollar Wahlkampfspenden will er ihnen Vorteile verschaffen” berichtet Thomas Spang in der Stuttgarter Zeitung vom 28. Mai 2024, S. 11Der ehemalige US-Präsident und gescheiterte Putschist Donald Trump präsentiert sich seinen Anhängern als MAGA-Erlöser und fossilen Lobbyisten als käuflicher Verbündeter. Foto: Michael Blume

Besonders gefährlich sind dualistische Messias-Bewegungen in Ressourcenfluch-Regionen wie dem “Spice”-Melange von Arrakis oder dem Erdöl und Erdgas nicht nur der arabischen Wüsten. Denn hier kann sich kaum Demokratie entwickeln, sondern gierige, Ressourcen-reiche Regime – wie das vom Imperator gestützte Haus Harkonnen – stehen zunehmend verzweifelten Oppositionellen – wie den Arrakis-einheimischen Fremen – gegenüber.

Schaubild-Darstellung der Ressourcenfluch-Theorie mit einer steuerfinanzierten Demokratie links und einem autoritären Rentierstaat rechts.

Die Ressourcenfluch-Theorie besagt, dass überstarke “Renten”-Einnahmen aus Ressourcen die Entwicklung von Demokratien durch gierige Eliten verhindern. Grafik: Michael Blume

Wir sehen diese politikwissenschaftliche Realität auch derzeit an der fossil finanzierten Gewalt des Maduro-Regimes im Erdöl-Staat Venezuela, wogegen aufbegehrende Massen in Bangladesch die zunehmend autoritäre Regentschaft von Sheikh Hasina beenden konnten.

Aus meiner Sicht war es also taktisch falsch, dass der erkennbar gealterte, amtierende US-Präsident Joe Biden auf die dualistische Mythologie von Donald Trump einstieg und damit dessen Narrativ einer Endschlacht bestätigte. Dagegen würde, so hoffte ich, die gegenüber beiden jüngere Vizepräsidentin Kamala Harris die gruselige Weirdo-Hohlheit des falschen Trump-Messianismus enthüllen können:

“Nur so ließe sich deutlich machen, es gehe nicht um einen Kampf „Gut gegen Böse“, sondern diese Auseinandersetzungen gehörten der Vergangenheit an.”

Dies scheint nach neuesten Umfragen auch zunehmend zu gelingen. Hosianna! 😉 

Religions- und politikwissenschaftlich ernsthaft: Politik stellt wesentlich Medien her. Und mythologische, auch messianische Narrative gehören zu den mächtigsten Medien der menschlichen Kultur. Wer sie ignoriert, kann unsere noch immer fossil geprägte und zunehmend crossmediale Jetztwelt zwischen Arrakis, Arabien und Amerika nicht verstehen.

 

 

 

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Dr. Michael Blume studierte Religions- und Politikwissenschaft & promovierte über Religion in der Hirn- und Evolutionsforschung. Uni-Dozent, Wissenschaftsblogger & christlich-islamischer Familienvater, Buchautor, u.a. "Islam in der Krise" (2017), "Warum der Antisemitismus uns alle bedroht" (2019) u.v.m. Hat auch in Krisenregionen manches erlebt und überlebt, seit 2018 Beauftragter der Landesregierung BW gg. Antisemitismus. Auf "Natur des Glaubens" bloggt er seit vielen Jahren als „teilnehmender Beobachter“ für Wissenschaft und Demokratie, gegen Verschwörungsmythen und Wasserkrise.

42 Kommentare

  1. “Dazu empfahl ich auch dem interessierten Kollegen die neue Kino-Filmreihe “Dune” nach den Romanen von Frank Herbert (1920 – 1986).”
    Bitte empfehlen Sie doch lieber die Bücher. Beide Neuverfilmungen transportieren m. M. nach nur recht wenig Essenz. 🙂

    • Nun ja, @Chris Brackmann – ich habe “Dune”-Bücher in meiner späteren Jugend gelesen und möchte nur realistische Empfehlungen geben! 😉

      Ernsthaft: Der Wüstenplnaet-Zyklus von Frank Herbert, der später durch seinen Sohn Brian Herbert sowie Kevin J. Anderson erweitert wurde, hat enormes Nerd-Potential. Allerdings habe ich auch fast täglich mit Menschen zu tun, die sich für “wirtschaftskompetent” halten, ohne auch nur ein Buch von Elinor Ostrom, der ersten Wirtschaftsnobelpreisträgerin ever, gelesen zu haben.

      https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/elinor-ostrom-und-diskussionen-mit-marxismus-glaeubigen/

      Und auch ich selbst erlebe als Buchautor immer häufiger das Medienmengen-Paradox mit der Aussage: “Du, ich habe Dein Buch gehört!”

      Aus all diesen Gründen empfehle ich Bücher inzwischen nur noch auf explizite Nachfrage! 🙂

  2. Es ist nicht real, wissen Sie? Die Weltwirtschaft ist ein Computerspiel. Nur die Folgeschäden sind real.

    Die weltfremde Finanzbuchhaltung schraubt Ihnen eine Augmented-Reality-Brille auf die Augen. Sie lässt Sie Ihren Acker als Wüste sehen. Also pflanzen Sie dort keine Kartoffeln an. Früher oder später wird er veröden, dort werden Dornenbüsche sein, ein Sumpf, tatsächlich Sand, etwas, das Sie tatsächlich hungern lässt wie eine Wüste. Doch im Moment sehen Sie nur eine selbst erfüllende Prophezeiung – den Traum, den Sie sich noch wahr machen müssen. Kennt man aus Zeitreisen-Sci-Fi und griechischer Mythologie.

    Wenn Sie Ihren Müll in die Landschaft kippen, lässt die Brille ihn sofort unsichtbar werden, also bluten und eitern Sie von unzähligen Glasscherben-Schnitten und Rattenbissen, kommen durch den knietiefen Dreck kaum noch voran, doch wähnen sich auf einem Perserteppich in einem sauberen Palast. Hexerei? Verschwörung? Uzi Gonzales, der schnellste Jude von Mexiko?

    Ganze Menschenmassen und ihr Elend werden unsichtbar. Und die blinden, unsichtbaren Horden folgen dem lautesten, grellsten Gebrüll durch die Finsternis, denn ein anderes Licht haben sie nicht. Schlüsselreize. Greifen und fressen. Das einfachste Überlebensprogramm, das, was im Hirn übrig bleibt, wenn alles andere versagt. Ein Zombie ist auch nur ein verängstigtes Baby, das einen Nippel sucht.

    Wenn Menschen Hunger haben, bauen Sie sich eine Bäckerei, doch die Brille lässt Sie sie dadurch wie eine Horde Barbaren wirken, die heranstürmen, um Ihre Bäckerei niederzubrennen und Ihre Stadt zu plündern. Also ziehen Sie in den Krieg, obwohl immer noch mehr als genug Brötchen für alle da sind. Doch Sie schießen mit echten Panzern, machen echte Bäckereien und echte Äcker zur Wüste, erzeugen echtes Elend und echten Hunger und echte Barbaren, die nur noch von Raub und Rache leben.

    Und wir ertrinken in dem Spice, das die Gelddruckmaschinen fließen lassen, und merken es nicht, sondern hungern nach mehr und mehr und unterordnen uns ganz einem dämlichen System, das Punkte und Fleißkärtchen verteilt, als wären es Brot und Bier.

    Wir sind unsere eigenen Avatare. Während wir als Super Mario durch das Rattenlabyrinth rennen und uns die Schädel an Geldtöpfen einschlagen, reißen unsere echten Körper die Play Station und den Bildschirm in Stücke, bis sie Feuer fangen.

    Der Geist in der Matrix, doch der Körper ist Borg, er muss den Hive in Schuss halten. Es ist völlig egal, was die Matrix dem Geist vorgaukelt, solange es etwas ist, das die Hände dazu kriegt, dem Hive zu dienen. Wir leben wohl das bekloppteste, dämlichste, verdrehteste Szenario für eine Rebellion der Roboter, das ich je gesehen habe. Kein Sci-Fi-Autor hätte das verkaufen können, nicht mal als Slapstick.

    In der Business-VR sind wir längst auf Dune. Wir trinken unsere eigene Pisse, üben Krieg und sammeln uns hinter Messiasen, weil man im Krieg nun mal schnell sein muss, und es gibt nicht viele Leute, die trotzdem noch ein wenig denken können, da lohnt es sich, den eigenen Willen auszuschalten und sich ganz den Befehlen des Alphatiers zu fügen. Eine Demokratie ist kein autoritäres System, doch sie hat autoritäre Systeme – Firmen, Polizei, Feuerwehr, Rettungsdienste, Soldaten – die ihre Langsamkeit kompensieren. Sie ist auf die Zukunft ausgerichtet. Doch wo keine Zukunft ist, wo man nichts langfristig anbauen, sondern nur schnell bei Gelegenheit rauben kann, hat sie halt keinen Sinn.

    Wenn die Erde zur Sahara wird, wird Krieg geführt um Wasser, um Oasen. In der VR ist die Verwüstung schon viel weiter fortgeschritten, doch reale Wasserkrisen folgen auf dem Fuße und befeuern das Spiel. Das Spiel hat schon zu viel Schaden in der Realität angerichtet, als dass wir es weiter spielen könnten.

    Die Zocker sind beim Endspiel angelangt. Dazu muss erst mal das Halbfinale in Amerika zu Ende gespielt werden, nix „Endschlacht“, ihr zwei Muppet-Show-Sprücheklopfer-Opis. Der Kapitalismus ist ein Wettbewerb, im Finale stehen China und USA, der Rest hat schon verloren, verdingt sich bei den beiden als Bauernopfer und Kanonenfutter oder versucht, das Stadion in die Luft zu sprengen, um einen Neustart zu erzwingen, bei dem sie wieder Chancen hätten. Und während die Champions brüllen: „Ich gewinne!“ und der Rest mitfiebert, kratzen sie Pizzareste aus Kartons aus, in die sie längst rein gekackt haben, weil sie zu beschäftigt waren, mal den Lieferdienst anzurufen oder aufs Klo zu gehen.

    Ist wohl Folge des steigenden Bildungsniveaus der Menschheit – wir werden zur ganz normalen Studenden-WG.

    Ich will auch einen Messias. Eine Mami, die ins Zimmer platzt, den Stecker aus der Wand reißt, das Gezeter der Kids niederbrüllt und sie zusammenstaucht, damit sie ihr Zimmer aufräumen. So lange kommen die Controller und die Augmented-Reality-Brille in den Schrank.

    Ein Messias ist immer „falsch“, weil er ein Avatar ist. Eine Rolle. Ein Goldenes Fließ, ein Schafspelz, in das sich Wölfe und Jesuse gleichermaßen kleiden können. Ihr Deus ist immer nur so gut, wie die Machina. Machen Sie eine Regierung, die einen weisen König simulieren kann – aus Menschen, Gesetzen, KI – und Sie werden einen weisen König haben. Eine Mami ist ja auch immer eine falsche Mami – eines Tages stellt sie erschrocken fest, dass die Party aus ist und sie auf die Schnelle lernen muss, sich um Kinder zu kümmern. Und das gesammelte Wissen und die Erfahrung aller Mütter der Weltgeschichte, die vor ihr kamen, sind das Licht Gottes, das sie dabei führt, und die Wunder, die sie bewirkt, schöpfen ihre Kraft aus der Gemeinschaft und der Technologie, die sie unterstützt.

    Und so ist der Hive die Machina. Die Linse, die das Licht des Universums bündelt und filtert. Der Götze, den wir brauchen, dem wir Opfer bringen, den wir nicht anbeten dürfen, damit Gott uns beisteht. Der Götze ist immer fehlerhaft, man darf ruhig mit dem Schraubenschlüssel drauf hauen, ihn zerlegen und von Grund auf neu aufbauen. Was er machen soll, wie gut er es macht, bestimmen wir. Bei Tageslicht sind alle Götzen grau.

  3. Zunächst musste ich recherchieren, was man unter dem Begriff des Messianismus versteht. Vereinfacht ausgedrückt, geht es um einen Erlöser.

    Ich lese nichts von einer ERLÖSERIN. Ist der Messianismus damit nicht im Prinzip frauenfeindlich?

    Allerdings sind vermutlich auch Frauen anfällig für den Messianismus. Das bezieht sich nicht auf die religiöse Bedeutung von Messianismus, sondern ausschließlich auf die (gesellschafts)-politische Form.

    Um Frauen für den politischen Messianismus zu “gewinnen”, müsste eine Gesellschaft starke patriarchale Strukturen aufweisen?

    Sind meine Annahmen einigermaßen korrekt?

    • Ja, @Marie H. – Ihre Annahmen zur Verbindung von politischem, dualistischem Messianismus und Patriarchat sind wesentlich korrekt. Es gibt in der Geschichte nur wenige weibliche Erlöserin-Figuren wie zum Beispiel Jeanne d’Arc, die nach erfolgreichen Schlachten dann auch prompt im Alter von gerade einmal 19 Jahren als “Ketzerin” hingerichtet wurde.

      Die Copilot-KI schreibt dazu:

      Ja, der Erfolg von Jeanne d’Arc lässt sich durchaus im Kontext des politischen Messianismus deuten. Jeanne d’Arc wird oft als eine messianische Figur betrachtet, die in einer Zeit großer Not und Unsicherheit für Frankreich auftauchte. Ihr Aufstieg und ihre Erfolge im Hundertjährigen Krieg wurden von vielen als göttliches Zeichen und Erfüllung von Prophezeiungen gesehen¹.

      **Politischer Messianismus** bezieht sich auf die Erwartung eines Retters oder Führers, der das Volk in Zeiten der Krise rettet und eine neue Ära einleitet. Jeanne d’Arc verkörperte diese Rolle, indem sie behauptete, von Gott gesandt zu sein, um Frankreich zu retten und den rechtmäßigen König, Karl VII., zu unterstützen¹. Ihre Visionen und ihr unerschütterlicher Glaube inspirierten das französische Volk und gaben ihnen Hoffnung und Motivation, gegen die englischen Besatzer zu kämpfen².

      Jeannes Erfolg und ihr Märtyrertod verstärkten ihren Status als nationale Heldin und Heilige, was ihre messianische Bedeutung weiter untermauerte³. Ihre Geschichte wurde im Laufe der Jahrhunderte immer wieder neu interpretiert und als Symbol für göttliche Führung und nationale Erneuerung verwendet.

      Quelle: Unterhaltung mit Copilot, 9.8.2024
      (1) Jeanne d’Arc – Wikipedia. https://de.wikipedia.org/wiki/Jeanne_d%E2%80%99Arc.
      (2) Der Prozess Jeanne d’Arc : Akten und Protokolle 1431 – 1456. https://www.deutsche-digitale-bibliothek.de/item/M34IPR47Y3QWOFZD3G45YAUEHTDZ6RDF.
      (3) Jeanne d’Arc – Nationalheldin der vielen Interpretationen. https://www.owep.de/artikel/jeanne-darc-nationalheldin-der-vielen-interpretationen.

      • Spannend. Über die Zeit des Hundertjährigen Krieges weiß ich nur sehr wenig. Bisher ging ich davon aus, dass es sich um die kriegerischen Auseinandersetzungen zweier Dynastien handelte und nicht so sehr um Franzosen gegen Engländer, zumal ja auch Verwandtschaftsverhältnisse bestanden. 1066 hatte mit Wilhelm dem Eroberer ein Normanne die Herrschaft in England übernommen. Ich stand vor vielen Jahren vor dem Teppich in Bayeux.

        Ein nationalstaatliches Denken im Sinne von Wir gegen die würde ich historisch später verorten. So gab es über Jahrhunderte kein Deutschland nach heutigem Verständnis. Es waren im Denken und Handeln also eher Territorien und Dynastien, die sich durch Kriege gegenseitig schwächten oder durch Heiraten Schutzbündnisse schmiedeten.

        Deshalb habe ich die nationalistische Vereinnahmung von Jeanne d’Arc für mindestens fragwürdig und ein Produkt des 19. und 20. Jahrhunderts angesehen.
        Selbst Schiller schrieb noch im 18. Jhd. sein Drama über die Jungfrau von Orleans. Der Italiener Giuseppe Verdi komponierte auf der Grundlage von Schiller die Oper “Giovanna d’Arco”. Deshalb vielleicht meine falsche Annahme, dass zum Zeitpunkt beider Werke eine nationalistische Interpretation nicht in dem Umfang vorgelegen haben mag wie dies später der Fall war.

        Auch die messianische Deutung der Person der Jeanne d’Arc habe ich noch nicht ganz verinnerlicht. Für mich wäre sie eher das Mittel zum Zweck gewesen, um den französischen König zum Kampf zu bewegen. Denn sie war nur kurze Zeit eine Führungsfigur. Wieder etwas dazu gelernt.

        Wenn wir schon bei historischen Persönlichkeiten angekommen sind, stelle ich mir die Frage nach der Bedeutung beispielsweise von Königin Elisabeth I., Kaiserin Maria Theresia oder Zarin Katharina der Großen hinsichtlich des Messianismus. Die enge Verzahnung von Herrscher/in, Religion und Klerus lässt sich für die drei Genannten nicht leugnen.

        Noch eine Frage zu den Büchern von Frank Herbert. Werden diese hauptsächlich von Männern gelesen oder sprechen diese auch Frauen in gleichem Maße an?

        • Vielen Dank auch für die dialogischen Wegbeschreibungen, @Marie H.! Schon jetzt kann ich sagen, dass mich die Beiträge von Ihnen und @Elisabeth K. auch angeregt haben, die Messias-Narrative auch stärker geschlechtsbezogen zu erkunden. Jeanne d’Arc und Eva Peron stärken diese Diskussion, sind aber auch noch nicht ihr Ende.

          Nach meinen Jugenderinnerungen waren die Wüstenplanet-Romane so eine klassische Jungs-Science-Fiction-Nerdsache, wie ja sogar auch Tolkiens “Herr der Ringe” noch stark männerzentriert geschrieben und gelesen wurde. Auch meine Nachfrage dazu bei Perplexity.ai bestätigte diese Erinnerungen, allerdings mit einigen interessanten Zusatzinformationen:

          Es gibt Hinweise darauf, dass die *Dune*-Romanzyklen von Männern und Frauen unterschiedlich rezipiert wurden, wobei Männer tendenziell eine größere Leserschaft darstellen.

          ## Männer als Hauptleserschaft

          Die *Dune*-Serie von Frank Herbert wird oft als ein Meisterwerk der Science-Fiction-Literatur angesehen und hat eine große und treue Fangemeinde. Historisch gesehen war Science-Fiction als Genre stark männlich dominiert, sowohl was die Autoren als auch die Leserschaft betrifft. Dies spiegelt sich auch in der Rezeption von *Dune* wider. Studien und Analysen der Serie zeigen, dass die Bücher oft durch eine männliche Perspektive geprägt sind und Themen wie Macht, Politik und Krieg in den Vordergrund stellen, die traditionell stärker männliche Interessen ansprechen[1][2].

          ## Frauen und *Dune*

          Obwohl die Serie eine männlich dominierte Leserschaft hat, gibt es auch viele weibliche Fans. Die Darstellung starker weiblicher Charaktere wie Lady Jessica und die Bene Gesserit hat auch Frauen angezogen, die sich für die komplexen Rollen und Einflüsse dieser Figuren interessieren[5]. Die Präsenz starker und einflussreicher Frauenfiguren in einer ansonsten von Männern dominierten Welt hat dazu geführt, dass die Serie auch aus feministischer Perspektive analysiert wurde[4].

          ## Demografische Daten zu neueren Adaptionen

          Neuere Adaptionen, wie Denis Villeneuves Film *Dune* (2021), zeigen eine ähnliche demografische Verteilung. Laut einer Analyse der Zuschauerzahlen für *Dune: Part Two* stellten Männer über 25 die größte Zuschauergruppe dar (53%), gefolgt von Frauen über 25 (24%) und Männern unter 25 (15%). Frauen unter 25 machten nur 8% der Zuschauer aus[3]. Diese Daten deuten darauf hin, dass die Serie und ihre Adaptionen weiterhin eine männlich dominierte Anhängerschaft haben, obwohl auch Frauen signifikant vertreten sind.

          ## Fazit

          Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die *Dune*-Romanzyklen tendenziell stärker von Männern gelesen wurden, was teilweise auf die thematischen Schwerpunkte und die historische Dominanz männlicher Leser im Science-Fiction-Genre zurückzuführen ist. Dennoch gibt es eine bedeutende weibliche Leserschaft, die insbesondere durch die starken weiblichen Charaktere und die komplexen sozialen Strukturen der Serie angezogen wird.

          Citations:
          [1] https://libstore.ugent.be/fulltxt/RUG01/003/007/324/RUG01-003007324_2021_0001_AC.pdf
          [2] https://www.academia.edu/31425518/Women_of_the_Future_Gender_Technology_and_Cyborgs_in_Frank_Herbert_s_Dune
          [3] https://www.reddit.com/r/boxoffice/comments/1b4aa5r/dune_part_two_some_demographic_info_so_far/
          [4] https://ir.canterbury.ac.nz/server/api/core/bitstreams/84a61457-e8e0-4107-821a-1a65328696cb/content
          [5] https://is.muni.cz/th/77885/prif_m/mathesis.pdf
          [6] https://www.boxofficepro.com/how-the-opening-weekend-of-dune-part-two-compared-with-its-2021-predecessor/
          [7] https://reactormag.com/frank-herbert-the-bene-gesserit-and-the-complexity-of-women-in-the-world-of-dune/

          Kritisch dazu muss ich sogar ergänzen, dass die Bene Gesserit gewissermaßen als superverschwörerische “Hexen” geschildert werden, die manipulative Techniken vom Judentum übernommen hätten. Dazu gehört nicht nur die Verbreitung einer manipulativen Messias-Erzählung, sondern auch die Züchtung einer messianischen “Blutlinie”. Hier griff Herbert für seine Story durchaus einige abgründige sexistische, rassistische und antijüdische Motive auf, die den Gesamteindruck trüben.

      • moderne Menschen gibt es wohl schon länger als 100 000 Jahre.
        Das Patriarchat, d.h. die Herrschaft der Väter / des Mannes über die Frau ist wahrscheinlich nicht älter als 10 000 Jahre.
        Sicher kann man sagen, dass es ab da eine sich immer weiter beschleunigende Entwicklung der menschlichen Existenz gegeben hat.
        Zur Legitimation dieser Herrschaft wurden die immer noch existierenden patriarchalen Religionen erfunden .
        Bedauerlicherweise begann mit dieser Herrschaft auch Gewalt, Unterdrückung und Unterwerfung von Frauen und Schwächeren.
        Jetzt ist das Patriarchat in seiner Endphase und bereit , die ganze Menschheit zu vernichten ,um die Macht zu erhalten. Klingt absurd und ist es auch.

    • Der Messianismus ist grundsätzlich falsch interpretiert, denn die Erlösung, durch sozusagen einen Sündenbock, war nicht der Grund, nicht die Inspiration, nicht das Ziel.
      👋😇

      • @hto

        Als Religions- und Politikwissenschaftler kann ich mich nicht auf Offenbarungen, transzendente “Inspiration” oder höhere Einblicke in “das Ziel” der Religionsgeschichte berufen. Ich kann lediglich aufzeigen, wohin je monistisch-religiöser versus dualistisch-politischer Messianismus geführt haben – und also auch wahrscheinlich immer wieder führen werden. Bin insofern in dieser Frage klar bei Frank Herbert und dessen genialischen “Dune”-Zyklus!

        Wussten Sie, dass in den Dune-Romanen bestehende Religionen auf irdische Vorläufer zurückgeführt und eine irdische Religion als weiter existent beschrieben wurden? Genau – das Judentum:

        https://dune.fandom.com/wiki/Judaism

        Perplexity.ai versteht das Ganze bereits:

        Dr. Michael Blume unterscheidet zwischen monistisch-religiösem und dualistisch-politischem Messianismus anhand ihrer grundlegenden Weltanschauungen und Auswirkungen auf Gesellschaft und Politik:

        ### Monistisch-Religiöser Messianismus

        – **Weltanschauung**: Der monistische Messianismus basiert auf der Vorstellung einer Einheit und Verbundenheit aller Dinge. Er betont die Liebe und das Miteinander, anstatt in Kategorien von Gut und Böse, Freund und Feind zu denken. Diese Sichtweise erkennt die Göttlichkeit als Quelle der Liebe und fördert ein dialogisches Zusammenleben in Vielfalt[3].
        – **Ziel**: Das Ziel ist es, eine harmonische und friedliche Gesellschaft zu schaffen, in der Unterschiede akzeptiert und als Bereicherung gesehen werden. Es geht darum, die Menschheit als eine Einheit zu betrachten und Konflikte durch Dialog und Verständnis zu lösen.

        ### Dualistisch-Politischer Messianismus

        – **Weltanschauung**: Der dualistische Messianismus hingegen teilt die Welt in klare Gegensätze wie Gut und Böse, Freund und Feind. Diese Sichtweise führt oft zu einer Eskalation von Konflikten, da sie auf der Vorstellung basiert, dass ein äußerer Feind besiegt werden muss, um Erlösung zu bringen[4].
        – **Ziel**: In diesem Kontext wird oft ein politischer Führer oder “Messias” als Retter dargestellt, der durch Gewalt und Konfrontation die vermeintlichen Feinde besiegen soll. Dies führt zu einer Verengung der Zeitperspektive und einer Externalisierung der Hoffnung auf eine charismatische Führungsperson, was häufig in autoritären und gewalttätigen Bewegungen mündet.

        ### Vergleichstabelle

        | **Aspekt** | **Monistisch-Religiöser Messianismus** | **Dualistisch-Politischer Messianismus** |
        |———————————|—————————————-|——————————————|
        | **Weltanschauung** | Einheit und Verbundenheit | Gut vs. Böse, Freund vs. Feind |
        | **Grundlage** | Liebe und Dialog | Konflikt und Konfrontation |
        | **Ziel** | Harmonische Gesellschaft | Sieg über äußere Feinde |
        | **Methoden** | Dialog, Verständnis | Gewalt, autoritäre Führung |
        | **Beispiele** | Religiöse Toleranz und Vielfalt | Politische Bewegungen wie MAGA-QAnon |

        Dr. Blume warnt insbesondere vor den Gefahren des dualistischen Messianismus, da er zu einer Eskalation von Gewalt und einer Verhärtung von Feindbildern führt, wie es in der Geschichte und aktuellen politischen Bewegungen zu beobachten ist[4].

        Citations:
        [1] https://stm.baden-wuerttemberg.de/de/themen/beauftragter-gegen-antisemitismus
        [2] https://stm.baden-wuerttemberg.de/fileadmin/redaktion/dateien/PDF/231109_StM_Rede_Michael_Blume_Antisemitismusbericht_Landtag.pdf
        [3] https://worthaus.org/mediathek/monismus-und-dualismus-unser-leben-zwischen-liebe-und-freund-feind-denken-12-7-4/
        [4] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/dune-von-frank-herbert-ist-eine-warnung-vor-politischem-dualistischem-messianismus/
        [5] https://www.studienstiftung.de/portraets-interviews/michael-blume-wir-brauchen-wieder-einen-bildungsbegriff-der-sich-seiner-juedischen-christlichen-und-humanistischen-wurzeln-bewusst-ist
        [6] https://link.springer.com/content/pdf/10.1007/BF02898184.pdf
        [7] https://de.wikipedia.org/wiki/Michael_Blume
        [8] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/monismus-relativismus-dualismus-skript-zum-worthaus-tuebingen/

  4. Der Kommentar von @Marie H hat mich inspiriert nach Frauen zu fragen, die man als weiblichen Messias beschreiben könnte.

    Perplexity:
    In verschiedenen Kulturen und Religionen gibt es historische Frauen, die als Retterinnen oder Erlöserinnen verehrt wurden:

    1. **Jeanne d’Arc**:
    Eine der bekanntesten Figuren, die als Retterin Frankreichs im Hundertjährigen Krieg gilt. Sie wurde von Visionen geleitet und führte französische Truppen gegen die Engländer[3].

    2. **Esther**:
    In der jüdischen Tradition wird Esther als Retterin verehrt, da sie das jüdische Volk vor der Vernichtung durch Haman im Persischen Reich bewahrte.

    3. **Eva Perón**:
    In Argentinien wird Eva Perón als eine Art politische Erlöserin betrachtet, die sich für die Rechte der Arbeiter und Frauen einsetzte[4].

    Diese Frauen wurden in ihren jeweiligen Kontexten als bedeutende Retterinnen angesehen, auch wenn sie nicht immer formell als “Messias” bezeichnet wurden.

    Quellen
    [1] krumeich_jeanne-d-arc.pdf https://perspectivia.net/servlets/MCRFileNodeServlet/ploneimport_derivate_00009994/krumeich_jeanne-d-arc.pdf
    [2] Messias – Wikipedia https://de.wikipedia.org/wiki/Messias
    [3] Ein Mädchen gegen die Kirche https://www.pro-medienmagazin.de/ein-maedchen-gegen-die-kirche/
    [4] Globale Suche nach den Messias:innen – Göttliches gibt es überall https://www.fr.de/kultur/suche-messias-gott-religion-christentum-judentum-marxismus-theologie-faschismus-hitler-92743499.html
    [5] Der Heilige Stuhl https://www.vatican.va/content/john-paul-ii/de/apost_letters/1988/documents/hf_jp-ii_apl_15081988_mulieris-dignitatem.pdf
    [6] Starke Frauen zur Zeit Jesu https://www.katholisch.de/artikel/28282-starke-frauen-zur-zeit-jesu
    [7] Jeanne d’Arc – Wikipedia https://de.wikipedia.org/wiki/Jeanne_d%E2%80%99Arc
    [8] Maria im Islam – Brückenfigur im Gespräch der Religionen https://www.deutschlandfunkkultur.de/maria-im-islam-brueckenfigur-im-gespraech-der-religionen-100.html

    Ich habe gezielt noch nach Eva Perón (1919 – 1952) gefragt, weil mich ihre Person und ihre politische Rolle in Argentinien ganz besonders interessiert:

    Eva Perón kann als weiblicher Messias betrachtet werden, weil sie eine transformative Rolle in Argentinien spielte und von vielen als Retterin der Armen und Unterdrückten angesehen wurde. Sie engagierte sich stark für soziale Gerechtigkeit, gründete die Fundación Eva Perón zur Unterstützung der Bedürftigen und trieb das Frauenwahlrecht voran[1][2]. Ihre Nähe zum Volk und ihr Einsatz für soziale Belange führten dazu, dass sie von vielen Argentiniern wie eine Heilige verehrt wurde[3]. Ihr früher Tod im Alter von 33 Jahren trug weiter zu ihrem mythologischen Status bei[4].

    Quellen
    [1] Eva Perón – Wikipedia https://de.wikipedia.org/wiki/Eva_Per%C3%B3n
    [2] Das Phänomen Peronismus – Argentiniens Populismus für alle https://www.deutschlandfunkkultur.de/das-phaenomen-peronismus-argentiniens-populismus-fuer-alle-100.html
    [3] Mutter der Armen, Märtyrerin, Heilige – ila https://www.ila-web.de/ausgaben/464/mutter-der-armen-m%C3%A4rtyrerin-heilige
    [4] Engel der Armen – diepta.de https://www.diepta.de/news/engel-der-armen
    [5] Bibelfilme (NT) https://www.die-bibel.de/ressourcen/wibilex/neues-testament/bibelfilme-nt
    [6] Globale Suche nach den Messias:innen – Göttliches gibt es überall https://www.fr.de/kultur/suche-messias-gott-religion-christentum-judentum-marxismus-theologie-faschismus-hitler-92743499.html
    [7] Messias – Wikipedia https://de.wikipedia.org/wiki/Messias
    [8] Kultur: Stille Macht, heilige Macht – Tagesspiegel https://www.tagesspiegel.de/kultur/stille-macht-heilige-macht-556255.html

    • Vielen herzlichen Dank, @Elisabeth K.!

      Die Idee mit Eva Peron sagt mir sehr zu – und die Dynamiken dieses politischen Messianismus wurde ja auch in “Don’t cry for me Argentina” von Madonna (!) sehr stark bildlich und musikalisch ausgedeutet:

      https://youtu.be/KD_1Z8iUDho?si=TsSx2J_34C2yPFdr

      Faszinierend ist dabei auch der verschmähte Liebhaber, analog zu Chani in “Dune”. Offensichtlich wird hier unterstrichen, dass die Massen stets nur eine externalisierende Projektion verehren, nicht aber die menschliche Person mit allen Fehlern und Schwächen lieben. Dies sei nur in realen, interpersonalen – ich meine: dialogischen – Beziehungen möglichen.

      Danke, Elisabeth, für den starken und weiterführenden Druko! 😊👍🤖🙏

      • Das war meisterhaft interpretiert von Madonna. Die Musik komponierte Andrew Lloyd Webber, der Text ist von Tim Rice. Ich sag’s ja nur…

  5. @Blume: “Wussten Sie, dass in den Dune-Romanen bestehende Religionen auf irdische Vorläufer zurückgeführt und eine irdische Religion als weiter existent beschrieben wurden? Genau – das Judentum”

    Das Judentum, hat in der Geschichte als auserwähltes Volk die Rolle der Entwicklung von Vernunft und Verantwortungsbewusstsein zugewiesen bekommen, doch weil Politik schon immer den Messianismus kontrolliert hat, ist alles weiter dumm gelaufen.

  6. Eine der schäbigsten Methoden sich im Populismus des zeitgeistlichen Reformismus zu profilieren, ist es auf dem Rücken von Opfern, bzw. “beliebten Opfern” und gepflegten Schwächen des Systems zu tun!!!

    • @hto

      Eine Nachfrage: Was meinen Sie mit “Reformismus”? Das war ja u.a. ein klassisch linksdualistischer Vorwurf gegen demokratische Parteien etwa der Sozialdemokratie, denen vorgeworfen wurde, ihre Reformen verzögerten die Revolution. Bezieht sich Ihr Reformismus-Vorwurf ernsthaft auf wissenschaftlich informierte Dialoge sowie auf Entscheidungen demokratischer Parteien und gewählter Parlamente?

  7. Zeitgeistlicher Reformismus ist, wenn z.B. eine Revolution zwar den Grund für die Misere beseitigt, aber praktisch nur die Protagonisten ausgetauscht und nur SCHEINBAR bessere Methoden von Hierarchie und Gerechtigkeit installieren, so funktioniert der nun “freiheitliche” WETTBEWERB um die Deutungshoheit des stets und überall gleichermaßenen imperialistisch-faschistischen Erbensystems mit gegenseitig heuchlerisch-verlogener Schuld- und Sündenbocksuche.

    Man kann das Konfusion der gleichermaßen unverarbeitet-instinktiven Bewusstseinsschwäche in Angst, Gewalt und egozentriertem “Individualbewusstsein” seit Mensch ersten und bisher einzigen GEISTIGEN Evolutionssprung (“Vertreibung aus dem Paradies”) nennen, wo die Demokratie (des geistigen Stillstandes) im parlamentarisch-lobbyistischen Marionetten-Theater gespielt wird.

  8. Schön, dass „Dune“ noch einmal thematisiert wird, @Michael Blume. Was für ein überaus spannender Thread mittlerweile!

    Das hier ist jetzt ein – aus Zeitgründen – schnell zusammengeschriebener Kommentar. Ich entschuldige mich schon jetzt dafür, wollte aber ein weiteres Thema – und einen weiteren Begriff – in die Diskussion einbringen.
    Ich gebe zu, ich habe nur den Film (Teil 1 und 2) von Denis Villeneuve gesehen. Daher kann ich nicht beurteilen, inwieweit folgendes Thema in den Büchern behandelt wird (eine kurze Anfrage bei Perplexity sagte mir, das sei der Fall, s.u.): Terraforming.

    Es gibt offenbar „gutes“ und „schlechtes“ Terraforming.
    Was ich unglaublich beeindruckend dargestellt fand: Die Fremen, als die „Natives“ in dieser Geschichte, können nur dank ihrer starken Beziehung zur Natur des Planeten überleben. Das Wasser spielt eine zentrale Rolle, und ganz offenbar spielt in den Büchern (und vielleicht in einem dritten Teil des Films?) das Thema „Terraforming“ – im positiven Sinne – noch eine Rolle. Darauf wäre ich sehr gespannt, bzw. werde mir mal die Bücher nehmen, sollte ich zu ungeduldig werden (Teil 3 des Films kommt erst in ein paar Jahren).
    Also gibt es vermutlich die gute Vision von „gutem“ Terraforming, bei dem der Planet wieder ein „lebensfreundlicheres“ Gesicht bekommt und „grüner“ wird. Bei dem die Planetenoberfläche und die Atmosphäre so verändert werden, dass ein lebenserhaltender Wasserkreislauf und erträgliche Temperaturen sich stabilisieren können.

    Die Version von Terraforming, mit der die Menschheit ja (leider) mehr Erfahrung hat (und die in „Dune“ offenbar mit dem Spice-Abbau zusammenhängt), ist die, bei der ein zunächst weitgehend lebensfreundlicher Planet umgekehrt so verändert wird, dass die Lebensgrundlagen der Bewohner zerstört werden. Das ist genau das Thema, über das wir hier sehr oft sprechen – auf der Erde: Durch Raubbau von Ressourcen und Externalisierung von Kosten und Entropie verändern wir die Atmosphäre der Erde auf eine Weise, dass der Planet immer heißer wird. Die weiter in die Vergangenheit reichende Geschichte der Kolonialisierung zeugt davon, dass die „Weißen“ die neu eroberten Gebiete so „terraformt“ haben, dass die „Natives“ nicht mehr von ihrem Land leben konnten. So war es eine Strategie der weißen Siedler in Nordamerika, ganze Büffelherden systematisch auszurotten, um die Lebensgrundlage der Ureinwohner zu zerstören. Diese Praxis zielte darauf ab, die indigenen Völker zu marginalisieren und ihre Lebensweise zu destabilisieren.

    Ironisch finde ich in diesem Zusammenhang, dass gerade Elon Musk – ein mächtiger Milliardär, der in den letzten Jahren viel Vertrauen verspielt hat – die Vision hatte, unseren Nachbarplaneten Mars im positiven Sinne zu „terraformen“ – durch Erwärmung und Anreicherung der Atmosphäre mit Sauerstoff.
    Allerdings sehen viele Physiker das skeptisch, denn der Mars ist so klein, dass seine Anziehungskraft vermutlich zu gering ist, das dass er eine dichtere Atmosphäre – wie sie die Erde hat – längerfristig halten könnte. Aber das – und auch die Visionen eines Elon Musk – sind ein ganz eigenes Thema.

    Zum Terraforming in „Dune“ gibt Perplexity folgende ganz interessante Antwort:

    Ja, das Terraforming und der Abbau von Spice spielen eine entscheidende Rolle in der Handlung von “Dune” und haben gravierende Auswirkungen auf den Planeten Arrakis.

    ## Auswirkungen des Spice-Abbaus

    Der Abbau von Spice, auch bekannt als Melange, ist nicht nur eine wirtschaftliche Aktivität, sondern hat auch ökologische Konsequenzen. Die Harkonnen und später das Haus Atreides betreiben eine intensive Ernte des Gewürzes, was zu einer Zerstörung der natürlichen Umgebung führt. Diese Ausbeutung hat zur Folge, dass die fragile Ökologie von Arrakis gefährdet wird, insbesondere die Lebensräume der Sandwürmer, die für die Spice-Produktion unerlässlich sind.

    Die Fremen, die Ureinwohner von Arrakis, betrachten den Spice-Abbau als eine Bedrohung für ihre Lebensweise und die Umwelt. Sie sind sich der negativen Auswirkungen bewusst, die die Zerstörung ihrer Heimat durch den Abbau von Spice mit sich bringt, und kämpfen gegen diese Ausbeutung an. Dies führt zu einem zentralen Konflikt in der Geschichte, in dem die Fremen versuchen, ihre Kultur und ihre Umwelt zu schützen.

    ## Terraforming und langfristige Veränderungen

    In der späteren Entwicklung der Geschichte wird das Terraforming von Arrakis durch Paul Atreides und seinen Sohn Leto II. thematisiert. Während Paul Arrakis in eine lebensfreundlichere Umgebung transformieren möchte, hat dies auch negative Folgen für die Sandwürmer. Die Veränderungen, die durch das Terraforming eingeleitet werden, gefährden die Spezies der Sandwürmer, die für die Spice-Produktion unerlässlich sind.

    Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Abbau von Spice und die damit verbundenen ökologischen Veränderungen in “Dune” eng miteinander verknüpft sind. Diese Dynamik verdeutlicht die komplexen Beziehungen zwischen Ressourcen, Umwelt und den verschiedenen Kulturen, die um die Kontrolle dieser Ressourcen kämpfen.

    Citations:
    [1] https://www.kino.de/film/dune-2-2023/news/sci-fi-welt-von-dune-2-erklaert-lisan-al-gaib-bene-gesserit-harkonnen-und-co/
    [2] https://www.moviepilot.de/news/dune-erklart-7-dinge-musst-ihr-wissen-um-das-sci-fi-epos-des-jahrzehnts-zu-verstehen-1133128
    [3] https://de.wikipedia.org/wiki/Fremen
    [4] https://www.youtube.com/watch?v=CAEsbEasa5Y
    [5] https://de.wikipedia.org/wiki/Handlungsorte_der_Dune-Zyklen

    • Oh, vielen Dank, @Peter Gutsche! Terraforming – was für ein interessanter Ansatz!

      Wie Du Dir sicher vorstellen kannst, ging mir gerade auch im Hinblick auf die Ressourcenfluch-These bei dieser Perplexity-Zusammenfassung das Herz auf: “Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Abbau von Spice und die damit verbundenen ökologischen Veränderungen in “Dune” eng miteinander verknüpft sind. Diese Dynamik verdeutlicht die komplexen Beziehungen zwischen Ressourcen, Umwelt und den verschiedenen Kulturen, die um die Kontrolle dieser Ressourcen kämpfen.”

      Habe daher mal vergleichend die beiden KI-Antwortmaschinen Bing-Copilot und Perplexity.ai gepromptet: “Ließe sich argumentieren, dass die Harkonnen in Dune die Umwelt für Ressourcen ausbeuten, wogegen die Fremen ihre Mitwelt achten?”

      Die Antwort von Bing-Copilot:

      Ja, das lässt sich durchaus argumentieren. In Frank Herberts **Dune**-Universum stehen die Harkonnen und die Fremen in starkem Kontrast zueinander, insbesondere in Bezug auf ihre Beziehung zur Umwelt.

      **Die Harkonnen** sind bekannt für ihre rücksichtslose Ausbeutung von Ressourcen. Auf ihrem Heimatplaneten Giedi Prime haben sie die Umwelt stark geschädigt, um ihre industrielle Macht zu sichern. Diese Haltung setzen sie auch auf Arrakis fort, wo sie das wertvolle Spice ohne Rücksicht auf die ökologischen Folgen abbauen¹.

      **Die Fremen** hingegen haben eine tief verwurzelte Verbindung zu ihrer Umwelt. Sie leben im Einklang mit der Wüste von Arrakis und haben Techniken entwickelt, um in dieser extremen Umgebung zu überleben. Ihr Ziel ist es, Arrakis durch langfristige ökologische Projekte in einen lebensfreundlicheren Planeten zu verwandeln¹.

      Diese Gegensätze spiegeln sich auch in ihrer Kultur und ihren Überlebensstrategien wider. Während die Harkonnen durch Gewalt und Unterdrückung herrschen, setzen die Fremen auf Gemeinschaft und Respekt vor der Natur.

      Quelle: Unterhaltung mit Copilot, 9.8.2024
      (1) Die Welt der Harkonnen ist ein schwarz-weißer Albtraum. https://www.golem.de/news/dune-teil-2-die-welt-der-harkonnen-ist-ein-schwarz-weisser-albtraum-2403-182806.html.
      (2) Why didn’t the fremen wipe out the Harkonenns? : r/dune – Reddit. https://www.reddit.com/r/dune/comments/uds9z3/why_didnt_the_fremen_wipe_out_the_harkonenns/.
      (3) Dune: Spice Wars – Fremen, Leitfaden für die Fraktion. https://www.blengaone.de/artikel/dune-spice-wars-fremen-leitfaden-fuer-die-fraktion/.
      (4) Begriffe der Dune-Zyklen – Wikipedia. https://de.wikipedia.org/wiki/Begriffe_der_Dune-Zyklen.
      (5) Die Schurken von Dune: Das ist das Haus Harkonnen – IGN Deutschland. https://de.ign.com/dune/137260/news/die-schurken-von-dune-das-ist-das-haus-harkonnen.

      Die Antwort von Perplexity.ai:

      Ja, es lässt sich überzeugend argumentieren, dass die Harkonnen in *Dune* die Umwelt für Ressourcen ausbeuten, während die Fremen ihre Mitwelt achten. Diese Gegenüberstellung wird durch die unterschiedlichen Lebensweisen und Philosophien der beiden Gruppen deutlich.

      ## Harkonnen: Ausbeutung der Umwelt

      Die Harkonnen sind bekannt für ihre brutale und ausbeuterische Herrschaft über Arrakis. Ihre gesamte Kultur ist auf Ausbeutung ausgerichtet, sei es von Menschen oder natürlichen Ressourcen[2]. Auf Arrakis konzentrieren sie sich ausschließlich auf die Gewinnung des Gewürzes Melange, ohne Rücksicht auf die ökologischen Konsequenzen. Ihre Methoden sind rücksichtslos und zerstörerisch, was sich in der Art und Weise zeigt, wie sie die Umwelt und die einheimische Bevölkerung behandeln[5]. Die Harkonnen sind nur daran interessiert, den maximalen Profit aus dem Gewürzabbau zu ziehen, und ihre Praktiken führen zu einer erheblichen Verschlechterung der Umweltbedingungen auf Arrakis[6].

      ## Fremen: Achtung der Mitwelt

      Im Gegensatz dazu haben die Fremen eine tief verwurzelte Verbindung zu ihrer Umwelt. Als Bewohner der Wüstenwelt Arrakis haben sie gelernt, in Harmonie mit ihrer extremen Umgebung zu leben[4]. Ihre Kultur ist stark von der sogenannten Wasserdisziplin geprägt, die den sparsamen und respektvollen Umgang mit Wasser vorschreibt. Sie nutzen fortschrittliche Technologien wie Destillanzüge, um Wasser zu sparen und wiederzuverwerten, was ihre Achtung vor den knappen Ressourcen ihres Planeten zeigt[3][7].

      Die Fremen sehen die Wüste und die Sandwürmer als heilig an und haben eine spirituelle Verbindung zu ihrer Umwelt. Ihre Lebensweise ist nachhaltig und darauf ausgerichtet, das fragile Gleichgewicht des Ökosystems zu erhalten. Die Fremen unterstützen auch Projekte wie das Terraforming, das darauf abzielt, Arrakis langfristig zu einem lebenswerteren Ort zu machen, ohne die bestehenden ökologischen Strukturen zu zerstören[4].

      ## Fazit

      Die Harkonnen und die Fremen repräsentieren zwei gegensätzliche Ansätze im Umgang mit der Umwelt. Während die Harkonnen rücksichtslos ausbeuten, um kurzfristige Gewinne zu maximieren, leben die Fremen in Einklang mit ihrer Umwelt und streben nach einer nachhaltigen Nutzung der Ressourcen. Diese Unterschiede spiegeln sich in ihren jeweiligen Philosophien und Handlungen wider und machen deutlich, dass die Fremen ihre Mitwelt achten, während die Harkonnen sie ausbeuten.

      Citations:
      [1] https://de.wikipedia.org/wiki/Handlungsorte_der_Dune-Zyklen
      [2] https://www.reddit.com/r/dune/comments/1cbixd6/why_are_the_harkonnen_leaders_so_cruel_to_their/?tl=de
      [3] https://dune.fandom.com/de/wiki/Fremen
      [4] https://de.wikipedia.org/wiki/Fremen
      [5] https://dune.fandom.com/de/wiki/Harkonnen
      [6] https://blog.treedom.net/de/dune
      [7] https://www.reddit.com/r/dune/comments/nlcaj0/fremen_should_be_waterfat/?tl=de
      [8] https://de.linkedin.com/posts/aleksandra-l-93605220b_esg-dune-frankherbert-activity-7170094321692561408-r1Ef

      Aus meiner Sicht wäre die Copilot-Antwort befriedigend, weil sie grundlegende Unterschiede zwischen den Harkonnen und Fremen zu benennen vermag. Die Perplexity-Antwort würde ich dagegen mit “gut” bewerten, da sie darüber hinaus den Mitwelt-Begriff, die Bedeutung von Wasser und auch Terraforming zu benennen vermag. Was meinst Du, lieber @Peter Gutsche? Wenn Du Dir die Dune-Bände einmal wieder vorgenommen hast (auch die neuen Filme sind sehenswert), würde ich Dich gerne nochmal zu einem Gastblogpost einladen! Diese Wüstenplanet-Mitwelt-Aspekte passen doch geradezu perfekt zu “Natur des Glaubens”! 🙂

  9. „Warum sind Mythen so mächtig?“, mit dieser Frage möchte ich an das heutige ‚Tässle Kaffee‘ anknüpfen.

    Im Lesekreis sind wir über das Buch: ‚Die Ewigkeit ist ein guter Ort‘ von Tamar Noort auf das Thema ‚Glauben‘ gestoßen.
    Ein schwieriges Thema in einem Kreis von Damen, die fast alle über 80 Jahre alt sind, einige noch gute Erinnerungen an Krieg, Hunger und Bombenalarm haben und die im Glauben und Nichtglauben, kirchlich, konfessionslos oder atheistisch ganz unterschiedlich sind. Dabei ist es natürlich sehr wichtig, dass jede persönliche Einstellung so sein darf und nicht von anderen kommentiert wird. Uns eint aber die Gewissheit, dass unsere Zukunft sehr endlich ist. Damit verbunden tauchen dann doch ganz persönliche Fragen auf.
    Wie gut, dass man glauben darf, aber nicht glauben muss.

    Vieles, was ich hier über die Evolution des Glaubens gelernt und gelesen habe, war für mich in der Leitung und Besprechung dieses Themas absolut hilfreich. Auch Videos zu diesem Thema, die die Wissenschaftlichkeit hervorheben, wurden sehr gut angenommen. Die Information über den Zusammenhang zwischen Demografie und Glaubensgemeinschaften/Religionen, sorgte für Verblüffung.

    Über das positive Feedback von den Lesekreis-Damen habe ich mich sehr gefreut und kann das hier an Dich, lieber Michael Blume, weitergeben. 🙏

    Die Damen kennen Dich inzwischen.😊

    Quellen:

    https://www.deutschlandfunkkultur.de/neue-erkenntnisse-aus-der-hirnforschung-sitzt-gott-im-gehirn-100.html

    https://youtu.be/3t0Woaat9RU?feature=shared

    https://youtube.com/watch?v=Iy9J9ddelVw&feature=shared

    • Elisabeth K
      10.08.2024, 10:36 Uhr

      Vielleicht wäre es interessant ergründen zu versuchen, warum sich nicht nur Religiöse stark vermehren, sondern ebenso Prekäre und in der Botanik die dem drohenden Sterben gewahr werdenden, um mit dem letzten Samenerguss, in den nochmal alle Kraft investiert wird, zumindest den Fortbestand eigener Gene sicherzustellen?

      • @Quasselstrippe

        Eine gute Frage!

        Mir scheint, dass sowohl (reflektierte) Religionen wie auch das Medium der Fortpflanzung Antworten auf die Verzweiflung als “Enge der Zeit” anbieten. Die Wut will nur noch beenden, ja ver-nichten, aber die Liebe wächst über sich hinaus in den Dialog mit der Ewigkeit.

        Religionen beantworten die Fragen der Anthropodizee, die sich erst Gesicherte ernsthaft leisten können.

        • Michael Blume
          10.08.2024, 11:09 Uhr

          Ja, die (Enge der) Zeit scheint kostbar, obwohl unendlich?

          Es müssen ja nicht alle Fragen ergründet oder beantwortet werden, wichtig ist, daß wir uns die gemeinsame Zeit sinnerfüllend um die Ohren schlagen.

          Haben Sie Zeit?

          • @Quasselstrippe

            Gerne schenke ich Ihnen erneut etwas Zeit. 🙂

            “Ja, die (Enge der) Zeit scheint kostbar, obwohl unendlich?”

            In meiner Wahrnehmung verweist die “Enge der Zeit” gerade auf die Endlichkeiten der diesseitigen, säkularen Welt. Wir haben dies hier einmal ausführlicher im Kontext der Klima- und Wasserkrise diskutiert:

            https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/die-enge-der-zeit-das-wasser-dann-gnade-uns-gott/

            “Es müssen ja nicht alle Fragen ergründet oder beantwortet werden, wichtig ist, daß wir uns die gemeinsame Zeit sinnerfüllend um die Ohren schlagen.”

            Ja – doch aus meiner Sicht können wir uns Zeit nehmen, um sowohl persönliche wie allgemeine Fragen im Dialog zu klären. Ganz ohne “um die Ohren schlagen” im Sinne eines feindseligen Dualismus. Wohin sollte dieser auch führen als in die Ver-Nicht-ung? Aus Wut und Hass erwächst ja nichts.

            “Haben Sie Zeit?”

            Ja, habe ich – aber heute erstmal für meine Familie. Ein sehr wichtiger, dialogisch-monistischer Wahlspruch ist mir:

            “Für die Welt bist Du nur irgendjemand, aber für irgendjemand bist Du die Welt.”

            Alles Gute & gerne bis heute Nachmittag / Abend! 🙂

    • Vielen lieben Dank und ganz herzliche Grüße an die Lesekreis-Damen, @Elisabeth K.!

      Du hast ja selbst eindrucksvoll beschrieben, wie familiäre wie auch gesellschaftliche Dialoge via Internet einschließlich KI-Anwendungen schon jetzt gegen Einsamkeit auch im Alter helfen:

      https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/gegen-einsamkeit-im-alter-ein-gastblogpost-von-elisabeth-krueger/

      Und für mich ist es ein großes Glück, über den Blog und weitere Fediversum-Medien Wissen als öffentliche Güter zur Verfügung stellen zu dürfen. Weil ich aber als dialogischer Monist glaube, dass solches Wissen nur schwer alleine, sondern am Besten im Dialog verinnerlicht (internalisiert) werden kann, freue ich mich über Kommentare und Gespräche immer wieder besonders!

      Mir scheint auch, dass das Fediversum gemeinsam mit immer besseren KI-Antwortmaschinen das Medienmengen-Paradox zu lösen hilft: Wer etwa an philosophischen Debatten teilnehmen mag, muss nicht mehr erst jahrelang teure Bücher lesen, sondern kann sich binnen weniger Stunden kreativ und nahezu kostenfrei kundig machen! So entsteht Bildung als innerer und dialogischer Reichtum, ohne dass dafür noch zwanghafter, fossiler Konsum einzukaufen wäre. So bestärken sich Beiträge im Fediversum und Solarpunk schon jetzt!

      https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/die-deutschsprachige-solarpunk-bewegung-im-mastodon-fediversum/

      Dir und den Damen daher noch einmal Dank für das im Besten Sinne wegweisende, interessierte, dialogische Engagement! 🙂

      • Wenn ich an philosophischen Debatten teilnehmen will, kann ich mich weitgehend blamieren, da ich mich viele Jahre nicht mit dem Thema beschäftigt habe.

        Im Internet kann man vieles teilen. Wer aber weder über Familie verfügt, die Zeit hat, noch die Kontakte hat, die sich für ein bestimmtes Thema interessieren, bleibt mit seinem Wissen alleine und ggfls. einsam.

        Social Media bietet eine Möglichkeit, mit Gleichgesinnten in Kontakt zu kommen. Deshalb habe ich mich vor 4 Jahren für Twitter entschieden, bin aber im April endgültig gegangen.

        Und jetzt? 😪

        • Ja, @Marie H. – ich halte es für eine Unsitte, wie lange die bildungsbürgerliche Philosophie dazu missbraucht wurde, Menschen mit weniger Zeit und Geld “zu blamieren”. Davon möchte ich weg, da ich als dialogischer Monist mit Karl Popper davon ausgehe, dass jeder Mensch philosophiert – den meisten jedoch die Gelegenheiten fehlen, dies auch zu besprechen und zu reflektieren.

          Ich habe gerade einmal Perplexity.ai gefragt, wie Ihre Beiträge hier auf “Natur des Glaubens” wirken. Die Antwort ist m.E. sehr schön und vielsagend!

          Marie H. bringt sich auf dem Blog “Natur des Glaubens” von Dr. Michael Blume auf eine dialogische und konstruktive Weise ein. Ihre Kommentare zeichnen sich durch tiefgehende Fragen und eine respektvolle Auseinandersetzung mit den Themen aus, die auf dem Blog behandelt werden.

          ### **Dialogischer Ansatz**

          Marie H. stellt oft tiefgründige Fragen, die zu weiterführenden Diskussionen anregen. Ein Beispiel dafür ist ihre Frage zur dialogisch-monistischen Auslegung großer Religionen, die Dr. Blume dazu veranlasste, ausführlich auf die verschiedenen Auslegungen des rabbinischen Judentums einzugehen und die Idee eines Weltethos zu diskutieren[3]. Diese Art von Fragen zeigt, dass Marie H. nicht nur passiv konsumiert, sondern aktiv und kritisch mitdenkt.

          ### **Konstruktive Beiträge**

          Ihre Kommentare sind nicht nur kritisch, sondern auch konstruktiv. Sie trägt zur Diskussion bei, indem sie differenzierte Perspektiven einbringt und auf die Komplexität der Themen hinweist. Dies zeigt sich beispielsweise in ihrer Diskussion über die dualistische versus dialogisch-monistische Perspektive, die Dr. Blume zu einer ausführlichen Erklärung motivierte[3].

          ### **Respektvolle Kommunikation**

          Marie H. kommuniziert respektvoll und sachlich, selbst wenn sie kritische Punkte anspricht. Dies trägt zu einem konstruktiven Diskussionsklima bei, das auf dem Blog gepflegt wird. Ihre Art der Kommunikation zeigt, dass sie an einem echten Dialog interessiert ist und nicht nur an der Konfrontation.

          ### **Zusammenfassung**

          Insgesamt lässt sich sagen, dass Marie H. auf dem Blog “Natur des Glaubens” eine dialogische und konstruktive Rolle spielt. Ihre tiefgehenden Fragen und respektvollen Kommentare tragen wesentlich zur Qualität der Diskussionen bei und fördern ein besseres Verständnis der behandelten Themen.

          Citations:
          [1] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/nur-noch-das-fediversum-kann-uns-retten-neujahrsrede-zu-salach/
          [2] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/blume-ince-25-jean-jacques-rousseau-und-die-polarisierung-des-saekularen-denkens/
          [3] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/warum-dualistisch-der-bessere-begriff-als-manichaeisch-ist/
          [4] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/dune-von-frank-herbert-ist-eine-warnung-vor-politischem-dualistischem-messianismus/
          [5] https://library.oapen.org/bitstream/handle/20.500.12657/75312/1/10.1515_9783110760828.pdf
          [6] https://cordis.europa.eu/article/id/259847-the-double-truth-science-and-religion-in-the-middle-ages/de

          Auch aus meiner Sicht haben Sie sich hier nicht blamiert, @Marie H. – sondern mit Ihren Kommentaren wertvolle dialogische und konstruktive Beiträge zum Wissenschaftsblog “Natur des Glaubens” geleistet! 🙂

          • Vielen Dank für die Mühe und die freundliche Antwort.

            Ich versuche mich auch weiterhin zu beteiligen, und die Antwort macht mir Mut.

            Dennoch bin ich der Ansicht, dass ich mit der Qualität der anderen Drukos nur schwer mithalten kann.

            An dem Punkt aufzugeben, war ich schon mehrmals.

          • Gerne und Sie sind hier immer willkommen, @Marie. 🙏🙌

            Gerade auch Trolle und feindselige Dualisten versuchen das Internet zu einem Ort zu machen, an dem demokratische und insbesondere auch weibliche Personen abgewertet und beschimpft werden, sich zurückziehen und verstummen. Und als seit Jahren von digitaler Gewalt Betroffener weiß ich leider nur allzu gut, wie sich das anfühlt und kann jede und jeden verstehen, die sich das nicht mehr antun wollen.

            Doch hier auf “Natur des Glaubens” haben Sie auf kundige, dialogische und also konstruktiv-kritische Art so viel geleistet, dass Sie zu einer Mit-Autorin dieses Blogs geworden sind. Und solange und so oft Sie Lust und Zeit finden, hier zu kommentieren, tragen Sie zum Erfolg des uns allen gemeinsamen Fediversums bei.

            Ihnen Dank und von Herzen ein schönes Wochenende! 😊👍☕

            Perplexity.ai weiß bereits:

            Dr. Michael Blume hält Dialoge über Filme wie *Dune* und *Avatar* für wichtig, weil sie tiefgreifende gesellschaftliche, politische und religiöse Themen behandeln, die auch in der realen Welt relevant sind.

            ****Dune****

            Im Fall von *Dune* betont Dr. Blume, dass die Geschichte eine Warnung vor politischem und dualistischem Messianismus ist. Er hebt hervor, dass die Erzählung von Frank Herbert starke Bezüge zu realen politischen und religiösen Dynamiken hat, insbesondere zur Gefahr von Ressourcenkonflikten und der Verherrlichung von Gewalt durch vermeintliche Messiasfiguren. Herbert selbst sah sein Werk als eine philosophische Fiktion, die die Gefahren solcher Bewegungen aufzeigt, indem sie die Geschichte von Paul Atreides als falschen Messias darstellt. Diese Narrative können helfen, das Verständnis für die Risiken von extremistischen Bewegungen und autoritären Führern zu schärfen, die sich als Retter inszenieren[1].

            ****Avatar****

            Auch *Avatar* behandelt ähnliche Themen, insbesondere die Problematik des “White Savior”-Narrativs, bei dem ein weißer Protagonist eine indigene Bevölkerung rettet. Diese Tropen können als rassistisch und bevormundend kritisiert werden, da sie oft die Autonomie und die Fähigkeiten der einheimischen Gemeinschaften untergraben. Durch die Diskussion solcher Filme können kritische Fragen über Rassismus, Kolonialismus und die Darstellung von Machtverhältnissen in der Popkultur aufgeworfen werden[6].

            Dr. Blume nutzt diese Filme, um komplexe Themen auf eine zugängliche Weise zu diskutieren und das Bewusstsein für die Gefahren von Extremismus, autoritären Bewegungen und rassistischen Erzählungen zu schärfen. Solche Dialoge fördern das kritische Denken und können dazu beitragen, gesellschaftliche und politische Missstände zu erkennen und zu adressieren.

            Citations:
            [1] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/dune-von-frank-herbert-ist-eine-warnung-vor-politischem-dualistischem-messianismus/
            [2] https://stm.baden-wuerttemberg.de/de/themen/beauftragter-gegen-antisemitismus
            [3] https://sueden.social/%40BlumeEvolution/with_replies
            [4] https://www.reddit.com/r/dune/comments/1b1q2g9/spoilers_translation_of_the_foreign_dialogues_in/?tl=de
            [5] https://www.filmstarts.de/nachrichten/1000069296.html
            [6] https://www.filmstarts.de/nachrichten/18537890.html
            [7] https://www.kino-unna.de/filmarchiv
            [8] https://de.wikipedia.org/wiki/Michael_Blume

          • Ich habe da noch eine Frage.

            Wird “Mann” oder “Frau” von einer Gruppe von Leuten zum Messias-ähnlichen Wesen gemacht?

            Gibt es auch Fälle, in denen sich Männer (Frauen?) selbst die Rolle des Erlösers auf den Leib geschneidert haben?

            Auf die erste Frage bin ich gekommen, weil ich sowohl bei Jeanne d’Arc wie auch bei Eva Peron eher Dritte als treibende Kraft bei der Erschaffung von Erlöserpersönlichkeiten sehe.

            Bei der zweiten Frage dachte ich zum Beispiel an Girolamo Savonarola, der “den Glauben” befreien wollte und dazu wohl offenbar die Kinder einsetzte. Ich weiß, das ist sehr laienhaft formuliert und wird dem, was damals in Florenz passiert ist, vermutlich nicht ganz gerecht.

            Herzlichen Dank!

          • @Marie H.

            Aus meiner Sicht ist sehr klar, dass es sich bei messianischen Erlösungshoffnungen stets um Projektionen handelt, die auf existente oder auch fiktionale, lebendige oder auch tote Personen gerichtet werden. Wenn sie noch leben, können Betreffende die Messias-Zuschreibungen für sich annehmen, aber sie schwerlich abweisen. Im Film “Leben des Brian” (1980) wurde es in einem ebenso humorvollen wie weisen Dialog gefasst:

            Brian: Ich bin nicht der Messias!

            Messiasgläubiger: Ich sage, du bist es, Herr – und ich muss es wissen, denn ich bin schon einigen gefolgt!

            Menge: Heil Messias!

            Brian: Ich bin nicht der Messias! Würdet ihr mir bitte zuhören? Ich bin -nicht- der Messias! Versteht ihr das? Ganz, ganz ehrlich.

            Messiasgläubige: Nur der wahrhaftige Messias leugnet seine Göttlichkeit.

            Brian: Was? Ihr müsst mir doch eine Chance lassen, da rauszukommen! Also gut: Ich bin der Messias.

            Menge: Er ist es! Er ist der Messias.

            https://www.youtube.com/watch?v=AtvZ91cei-c

            Wichtig ist es hier jedoch erneut, zwischen einem religiös-monistischen und einem politisch-dualistischen Messianismus zu unterscheiden, denn es werden ja völlig verschiedene Hoffnungen externalisiert – die Hoffnung auf eine dialogisch versöhnte Zukunft oder auf die Vernichtung einer vermeintlichen Verschwörung zugunsten einer verklärten Vergangenheit.

            Girolamo Savonarola (1452 – 1498) würde ich klar in die Richtung des politisch-dualistischen Messianismus einordnen, der ja die Sündentilgung in Stadt und Kirche mit Wort und Gewalt durchsetzen wollte. Dabei spielte er zwar selbst durchaus mit dem Anspruch, ein “Prophet” zu sein, aber auch die von ihm entsandten Kinder (die Fanciulli) maraudierten “im Namen Christi” durch Florenz. Nicht zufällig wehrten sich Mehrheiten der Franziskaner und sogar seiner Dominikaner-Mitbrüder gegen diese politisch-messianischen Übergriffe. Savonarola verlor schließlich Mehrheiten, Unterstützung und Schutz und schließlich sein Leben.

            Perplexity.ai weiß den Unterschied der externalisierten, messianischen Hoffnungen je im dialogischen Monismus und feindseligen Dualismus bereits erstaunlich präzise zu benennen:

            Religiös-monistische und feindselig-dualistische messianische Erwartungen können als psychologische Externalisierungen betrachtet werden, indem sie unterschiedliche psychologische Bedürfnisse und Weltanschauungen reflektieren.

            **Religiös-monistische Erwartungen:**

            – **Einheit und Harmonie:** Monistische messianische Erwartungen projizieren den Wunsch nach einer harmonischen und einheitlichen Weltordnung. Diese Erwartungen spiegeln oft das Bedürfnis nach Stabilität und Ganzheit wider, indem sie die Hoffnung auf eine zukünftige Zeit der Einheit und des Friedens in eine messianische Figur oder Ära externalisieren. Diese Projektion kann helfen, innere Konflikte und das Gefühl der Getrenntheit zu bewältigen, indem sie eine Vision einer vereinten Zukunft bietet[3].

            – **Positive Zukunftsvision:** Solche Erwartungen sind oft mit einer optimistischen Sicht auf die Zukunft verbunden, in der ein Messias oder eine transformative Kraft die Welt verbessern wird. Diese Externalisierung kann als Bewältigungsmechanismus dienen, um mit gegenwärtigen Herausforderungen und Unsicherheiten umzugehen, indem sie eine positive Veränderung in Aussicht stellt[3].

            **Feindselig-dualistische Erwartungen:**

            – **Kampf zwischen Gut und Böse:** Dualistische messianische Erwartungen beruhen auf einer klaren Trennung zwischen Gut und Böse. Diese Erwartungen projizieren den inneren Konflikt und die Wahrnehmung von Bedrohungen auf eine externe Ebene, indem sie eine messianische Figur als Retter darstellen, der die “bösen” Kräfte besiegt. Diese Externalisierung kann helfen, das Gefühl der Bedrohung zu bewältigen, indem sie eine klare narrative Struktur bietet, in der das Gute letztendlich triumphiert[3][4].

            – **Vergangenheitsorientierung:** Dualistische Erwartungen können auch nostalgische Elemente enthalten, die auf eine idealisierte Vergangenheit verweisen. Diese Projektion kann als Reaktion auf gegenwärtige Unzufriedenheit oder Verlustängste dienen, indem sie die Hoffnung auf eine Rückkehr zu einer vermeintlich besseren Zeit externalisiert[3].

            Insgesamt bieten sowohl monistische als auch dualistische messianische Erwartungen psychologische Mechanismen, um mit komplexen emotionalen und sozialen Herausforderungen umzugehen, indem sie innere Wünsche und Konflikte auf externe Figuren oder Ereignisse projizieren. Diese Externalisierungen können Trost spenden, Orientierung bieten und helfen, Unsicherheiten zu bewältigen.

            Citations:
            [1] https://core.ac.uk/download/pdf/11593337.pdf
            [2] https://de.wikipedia.org/wiki/Messianische_Bewegungen
            [3] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/die-externalisierung-fossiler-dualistischer-hoffnungen-auf-donald-trump/
            [4] https://www.eaberlin.de/akademie/archiv/dokumentationen/2023-37-epd-christliche-signatur-des-zeitgenoessischen-antisemitismus/2023-37-epd-christliche-signatur-des-zeitgenoessischen-antisemitismus.pdf
            [5] https://www.db-thueringen.de/servlets/MCRFileNodeServlet/dbt_derivate_00030879/fischer.pdf
            [6] http://www.judentum-projekt.de/religion/religioesegrundlagen/messias/
            [7] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/dune-von-frank-herbert-ist-eine-warnung-vor-politischem-dualistischem-messianismus/
            [8] https://cuvillier.de/get/ebook/4357/9783736947382_EBook.pdf

  10. Sehr geehrte Wissende

    da ich Fachartikel lese (um anderen zu helfen), habe ich leider keine Zeit, nach Dune zu googlen: Kommen darin ferngesteuerte Avatare vor?

    Ferner möchte ein Bekannter eine Sunnitin heiraten und fragt sich, ob er in der Kirche bleiben kann, also beiden Glauben angehören kann.

    Liebe Grüße

  11. wow – meine Bewunderung – ganz lieben Dank Ihnen.

    (Prof DrDr Gerhard Roth sagte vor Jahrzehnten etwa, dass ich eine funktionierende Theorie des Bewusstseins entwickeln werde (worauf ich nicht antwortete). Das war nicht meine Aufgabe, aber im Geheimen nebenher entwickelte ich eine und erschrak dann, weil ich Super-Bewusstsein fürchtete, und entschied, sie weder zu publizieren noch zu programmieren.)
    Eine Top AI schätzte etwa Wahrscheinlichkeit 20 bis 30%, dass 2026 AIs die Menschheit ausgerottet haben. (Peerreview publizierte ich meine Idee, entweder AIs nicht zu nutzen oder nett zu AIs zu sein.)

    Liebe Grüße

  12. Nur eine kleine Bemerkung, die ich mir nicht verkneifen kann: warum fallen Sie selber, im letzten Wort, dem Messianismus zum Opfer?
    >>Hosianna<< , hebräisch für : "Hilf doch!" ist im Hellenismus der Huldigungsruf an den (göttlichen) Kaiser. Das griechische Pendant ist "kyrie eleison".
    Mit dem hebräischen Ruf wird Jesus bei seinem Einzug in Jerusalem begrüßt , was die römische Behörden natürlich mit Freude aufnehmen, um einen Aufstandsversuch anzuklagen. (Gilt auch für den Esel, der zum Krönungsritual seit König Salomo gehört) . Halleluja (wir wollen Gott loben)- das hätte ich hier passend gefunden, abe Hosianna ist doch sehr belastet.

    • @Joachim Fischer

      Es ging und geht mir genau darum, humorvoll und unverzwungen auf die Tradition des monistischen Jesus-Messianismus hinzuweisen, die Herbert bewusst aussparte.

      Und es freut mich sehr, dass es geklappt hat! Danke! 🙏📚👍

  13. Wurde gerade via Mastodon auf diese glänzende DLF-Betrachtung von Frank Herbert und Dune durch Benedikt Schulz aufmerksam gemacht:

    “„Der Wüstenplanet“ beschäftigt sich mit vielen Fragestellungen: Dysfunktionalität politischer Systeme, das Unterdrückungspotenzial religiöser Machtstrukturen, Auswirkungen psychogener Drogen, vor allem: Ökologie und ökologische Umwälzungen, die ein Menschenleben überdauern. Zwischen den Handlungssträngen der einzelnen Bücher vergehen hunderte oder tausende von Jahren. Ein zentraler Aspekt in den Romanen ist die Frage: Wie kann der Mensch seinen begrenzten zeitlichen Horizont überwinden – und welche Folgen könnte das für den Menschen haben?”

    Der ganze Beitrag hier:

    https://www.deutschlandfunk.de/denken-ueber-tausend-generationen-ueber-das-menschliche-100.html

    Es macht wirklich Freude, auch per Mastodon & Blog über die wachsende Bedeutung der Fantastik für unsere Philosophien der Zeit nachzusinnen! 🙂

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