Dürfen Deutsche auch die israelische Regierung kritisieren? Wenn sie echte Freunde Israels sind, dann sollten sie auch das!

Am Freitag sprach ich auf Einladung der Model United Nations Baden-Württemberg (MUNBW) wieder mit zahlreichen jungen, politisch hoch interessierten Menschen.
Diese UN-Schürze für den modernen Mann bekam ich von den engagierten MUNBW-Aktiven. Der Dialog auch mit den jungen Menschen hat mir große Freude gemacht. Foto: privat
In den Fragen stand dabei klar mein Bekenntnis zur wissenschaftlich soliden und international anerkannten IHRA-Arbeitsdefinition von Antisemitismus, zur deutschen Staatsräson als Abkehr von fossilen Gewaltenergien, der Verteidigung der demokratischen Gewaltenteilung und der Frauenrechte auch in Israel, aber auch meine Kritik an den von Benjamin Netanjahu genehmigten Hamas-Gasgeldern aus Katar und an der rechtsextremen Siedlungspolitik. Einige kannten den Podcast „Verschwörungsfragen“ und hatten längst KI-recherchiert, wie der Antisemitismusvorwurf von US-amerikanischen, israelischen und deutschen Rechtsdualisten auch gegen Baden-Württemberg missbraucht worden war.
In den USA wird zunehmend kritisch über das sog. Project Esther der Heritage Foundation (bekannt auch durch das Trump-nahe “Project 2025”) diskutiert, nach dem jede Kritik an der amtierenden, israelischen Rechtsregierung als Hamas-Unterstützung geframed werden solle. Solche absurden Vorwürfe wurden beispielsweise auch gegen den französische Präsidenten Emmanuel Macron, den britischen Premierminister Keir Starmer und dessen kanadischen Kollegen Mark Carney gerichtet.
Dabei wird gerade auch den ortskundigen Freundinnen und Freunden Israels immer deutlicher klar: Wenn es keinen Frieden und keine Einigungen zur Wasserkrise gibt, wird in wenigen Jahrzehnten die gesamte Region für alle Völker und Staaten unbewohnbar sein. Die letzten Feiern zum israelischen Nationalfeiertag Jom ha’Atzmaut mussten bereits wegen massiver Waldbrände abgesagt werden!
Wer eine gemeinsame Zukunft der Europäischen Union und der Republik Israel erleben will, muss Dialog und Frieden schon im Hinblick auf die Klima- und Wasserkrise fördern. Michael Blume mit Leonardo.ai
Deutlich wurde auch bei den zahlreichen MUNBW-Anfragen an mich, dass die israelischen Rechtsextremisten, Rassisten und Siedler die anfangs enormen Sympathien auch der Jugend in Deutschland für die Opfer und Geiseln des Hamas-Terrormassakers vom 7. Oktober zynisch überstrapaziert haben. Verständnis etwa für die israelische Siedlungspolitik im Westjordanland begegnet mir unter jungen Menschen fast überhaupt nicht mehr, sondern fast nur noch bei Evangelikalen und islamfeindlichen Faschisten.
Die israelische Regierung lässt sowohl die Geiseln wie auch ihre treuesten Verbündeten quer durch Europa im Stich. Was sich etwa der DIG-Präsident Volker Beck oder der Stuttgarter DIG-Vorsitzende Oliver Vrankovic im Netz von rechts und links bieten lassen müssen, geht auf keine Hutschnur mehr. Auch etwa Meron Mendel und Saba Nur-Cheema berichten in ihrer neuen FAZ-Kolumne, sie würden gleichzeitig als “pro-israelisch” und “pro-palästinensisch” beschimpft:
“Wenn wir über den Schmerz der israelischen Bevölkerung nach dem 7. Oktober 2023 sprechen, bedeutet das nicht, dass wir israelische Kriegsverbrechen gutheißen. Und wenn wir Solidarität mit den hungernden Menschen in Gaza fordern, heißt das nicht, dass wir die Hamas verharmlosen.”
Und auch die engagierte Menschenrechtsaktivistin Düzen Tekkal, der ich in Pforzheim zum Friedenspreis laudieren durfte, musste von grotesken, linksdualistischen Anfeindungen berichten:
“Unsere Ausstellung zeigte das jesidische Kulturarchiv – einen Raum des Erinnerns an den Genozid. Dort saßen IS-Überlebende, Menschen, die ihren Vater und Bruder an die Terrormiliz verloren haben und kurz zuvor schilderten, dass sie sich auch in Deutschland nicht sicher fühlen. Und dann stürmten propalästinensische Aktivisten den Raum, filmten und beleidigten uns.”
Da ich selbst zu dem Thema ja schon vielfach gesprochen und gebloggt habe, poste ich statt eines weiteren Erklärtextes hier meine Antworten auf ein aktuelles Interview mit dem Reutlinger Generalanzeiger (GEA):
Frage: Darf man als Deutscher das Handeln des israelischen Staates kritisieren?
Der schreckliche Mord an zwei Mitarbeitenden der israelischen Diplomatie in den USA, von denen einer auch deutscher Staatsbürger war, unterstreicht: Es gibt keine Rechtfertigung für Hass und der ist auch keine Kritik.
Klar ist: Wenn man ein ehrlicher Freund von Israel ist, dann muss man auch israelische Politik diskutieren. Auch die Mehrheit der israelischen Bevölkerung ist unzufrieden mit dem Kurs der aktuellen israelischen Regierung und Zigtausende demonstrieren für Frieden. Also ja: Freunde von Israel sollten ehrlich und kritisch sein, so wie Freunde von Frankreich oder der USA auch. Das ist im privaten Umfeld genauso: Man will Freunde, die einem in vielem Verständnis entgegenbringen. Die einem aber auch widersprechen, wenn man falsch liegt – ohne den Oberlehrer zu geben. Diesen Wunsch gegenüber Deutschland erlebe ich auch bei meinen israelischen Freundinnen und Freunden.
Wo ziehen Sie die Grenze zwischen legitimer Kritik und Antisemitismus?
Es gibt eine Definition von Antisemitismus, die von den meisten Politikern und Wissenschaftlern geteilt wird. Vorgelegt wurde sie von der IHRA, der Internationalen Allianz zum Holocaustgedenken. Das ist eine internationale Organisation mit 35 Mitgliedstaaten, auch Deutschland gehört dazu. Die Antisemitismus-Definition besagt: Man darf die Politik Israels kritisieren genauso wie die Politik jedes anderen Staates. Aber man muss bei der Bewertung dieselben Kriterien wie bei anderen Staaten anlegen, man darf nicht mit zweierlei Maß messen.
Ein Beispiel: Pakistan, überwiegend muslimisch und Myanmar, überwiegend buddhistisch, wurden fast zur gleichen Zeit gegründet wie Israel. Dort gibt es auch Gewalt und Kriege. Aber darum fordert niemand, alle Muslime oder alle Buddhisten zu boykottieren oder diese beiden Länder zu zerschlagen.
Genauso verhält es sich mit Israel: Es ist legitim, die Kriegsführung der israelischen Regierung zu kritisieren: dass sie den Tod von Zivilisten in Kauf nimmt, Hunger als Waffe einsetzt, Palästinenser vertreibt. Aber es wäre antisemitisch, Juden als Kindermörder zu bezeichnen. Es ist legitim, die Länge des Militäreinsatzes zu kritisieren: weil die Hamas nicht zerstört wird, solange die Organisation weiter von Iran und Katar finanziert wird. Aber es wäre antisemitisch, Israel das Recht auf Existenz und Selbstverteidigung abzusprechen. Dort verläuft die Grenze.
Israel hat viel internationale Sympathie verspielt: durch die Bombardierung von Schulen und Krankenhäusern, durch die Blockade von Hilfsgütern, durch die vielen zivilen Opfer unter den Palästinensern. Nehmen Sie diesen Imageschaden in Baden-Württemberg auch wahr?
Ja, vor allem in der jüngeren Generation: Dort ist man wütend – auch Menschen, die lange Zeit solidarisch mit Israel waren.
Allerdings ist Gaza nicht der einzige Konflikt auf der Welt, wo Unrecht geschieht. Auch in Myanmar werden die Rohingya, eine muslimische Minderheit, diskriminiert und vertrieben durch eine Militärdiktatur. Ich würde mich freuen, wenn es für andere verfolgte Gruppen, etwa die Rohingya oder die Jesiden, ähnlich große Aufmerksamkeit gäbe wie für die Palästinenser. Aber da gibt es keinen vergleichbaren Aufschrei in der Öffentlichkeit. Das zeigt die Fixierung mancher gesellschaftlichen Gruppen auf Israel. Besonders ausgeprägt ist das in extrem rechten, extrem linken und islamistischen Milieus: In der Ablehnung gegen Israel treffen sich die Extreme.
Die EU stellt das Assoziierungsabkommen mit Israel in Frage. Reichen Appelle nicht mehr? Braucht es jetzt Taten?
Zur Außenpolitik halte ich mich als Beauftragter der Landesregierung Baden-Württemberg zurück. Diese ist Aufgabe der Bundespolitik und der EU-Politik. Deutschland gilt als israelfreundlich. Einige europäische Länder haben Deutschland vorgeworfen, Alleingänge zu machen. Jetzt stimmt Deutschland sich mit den europäischen Partnern stärker ab. Das finde ich gut.
Deutsche Politiker üben kaum Kritik an Israel. Ist Zurückhaltung geboten wegen der historischen Verantwortung? Oder sollte Deutschland Israel gerade darum auf Risiken des eigenen Handelns hinweisen? Etwa, dass es sein Verhältnis zur muslimischen Welt und seine internationale Wertschätzung beschädigt und damit seine Sicherheit gefährdet.
Ich nehme bei der deutschen Politik keine generelle Zurückhaltung mehr wahr. Kanzler Merz hat am Tag seiner Wahl gesagt, dass er sich große Sorgen um Israel macht. Außenminister Wadephul ist kurz nach Amtseinführung nach Israel gereist und hat dort ein sehr kritisches Gespräch geführt. Wenn Angela Merkel Recht hatte, dass die Sicherheit Israels deutsche Staatsräson ist, dann gehört dazu, den obersten Gerichtshof und die Gewaltenteilung in Israel zu verteidigen. Das wünschen sich auch viele Israelis: Ein verbündetes Deutschland, das sich traut, etwas zu sagen. Aber bitte nicht als Oberlehrer, sondern im Dialog.
Sie sind mit vielen Mitbürgerinnen und Mitbürgern jüdischen Glaubens im Gespräch. Wie bewerten diese das Vorgehen der israelischen Regierung im Gazastreifen?
Die jüdischen Gemeinden sind ebenso bunt wie die deutsche Gesellschaft insgesamt: Der Anschlag der Hamas am 7. Oktober 2023 war für Israel das schlimmste Massaker seit der Schoa. Seit damals wurden nie wieder so viele jüdische Menschen an einem Tag getötet. Übrigens wurden nicht nur Juden ermordet, sondern auch Muslime, Christen und Buddhisten: Die Hamas hat da keinen Unterschied gemacht. Damals gab es eine breite Solidarisierung mit Israel unter Demokratinnen und Demokraten. So war das auch in den jüdischen Gemeinden in Deutschland.
Doch auch dort bekommen inzwischen immer mehr Menschen Zweifel am Kurs der israelischen Regierung. Dabei geht es nicht nur um die Vertreibung der Palästinenser aus Gaza, sondern auch um die neuen jüdischen Siedlungen im Westjordanland, die Reform der Justiz und die Aushöhlung der Gewaltenteilung. Der Zentralrat der Juden in Deutschland hat Israels Regierung aufgefordert, die Bevölkerung in Gaza wieder mit Lebensmitteln zu versorgen.
Verschärft der Gaza-Konflikt den Antisemitismus in Deutschland? Was erzählen Betroffene?
Antisemiten brauchen keinen Gaza-Konflikt. Antisemitismus ist älter als die Republik Israel. Der Großmufti al-Husseini, ein Verbündeter von Hitler, ließ schon zuvor in Palästina Menschen ermorden und 1941 im Irak Pogrome durchführen. Israel ist nicht der Grund für Antisemitismus. Doch eine falsche Art der Kriegsführung macht es Antisemiten leichter, weitere Menschen auf ihre Seite zu ziehen.
Nach dem 7. Oktober 2023 vervielfachten sich antisemitische Vorfälle. An den Hochschulen wurden jüdische Menschen angegangen – nicht nur in den USA, Berlin und Nordrhein-Westfalen, sondern auch in Baden-Württemberg. Sie wurden bedroht, im echten Leben und in den sozialen Medien. Einige, auch ich, wurden mit dem umgedrehten roten Dreieck markiert: Mit diesem Symbol kennzeichnet die Hamas Militärobjekte in Israel als Abschussziele. Die Hamas rief einen „Tag des Zorns“ aus und appellierte an Muslime, Juden anzugreifen. In Baden-Württemberg passierte das an diesem Tag zum Glück nicht, aber es gab seitdem vermehrt Übergriffe und Gewalt. Auch jetzt noch haben wir nicht das Vorkriegsniveau erreicht, es gibt immer noch mehr Antisemitismus als vor dem Hamas-Anschlag.
Aber inzwischen haben sich auch jüdisch-muslimische Gruppen zusammengefunden, die sich gemeinsam für Frieden einsetzen. Das erlebe ich immer stärker. Auch dass immer mehr Menschen erkennen, dass wir es selbst sind, die mit dem Kauf von Öl und Gas aus Russland, Iran und Katar Kriege, Terror und Propaganda finanzieren. Wenn wir Frieden wollen, dann braucht es weniger kluge Ermahnungen. Dann müssen wir unser eigenes Verhalten ändern.
Sie stellen mehr Antisemitismus fest. Welche Rolle spielen digitale Medien?
Wir haben den traditionellen Antisemitismus. Der ist in Württemberg vor allem rechts motiviert, in Baden vor allem links. Zusätzlich gibt es Antisemitismus unter den Menschen, die zugewandert sind aus Osteuropa und aus der islamischen Welt. Das vermischt sich alles bei uns. Da läuft eine linke Esoterikerin plötzlich Seite an Seite mit einem rechten Querdenker. Die beiden haben kein gemeinsames Ziel, aber ein gemeinsames Feindbild. Diese Vermischung wird besonders durch das Internet vorangetrieben. Die größten Sorgen bereitet mir Tiktok, weil es vor allem junge Leute radikalisiert.
Der Konflikt zwischen Israel und Palästina dauert bereits seit der Staatsgründung im Jahr 1948. Glauben Sie, Frieden ist möglich?
Die Hamas hat in weiten Teilen der arabischen Welt die Unterstützung verloren. In Gaza haben mutige Palästinenser gegen die Hamas demonstriert. Die Menschen werden nie vergessen, was die Hamas ihnen angetan hat. Dass sie diesen sinnlosen Krieg eröffnet hat, dass sie sie als Schutzschilde missbraucht hat, dass sie an der ganzen Zerstörung schuld ist. Im Libanon wurde die Hisbollah so weit geschlagen, dass die Regierung ihr Gewaltmonopol endlich wieder durchsetzen kann. Ägypten bekämpft die Muslimbrüder. Diese Entwicklungen machen Mut, dass Frieden möglich ist.
Das Problem bleibt aber: Russland, Iran und Katar haben kein Interesse am Ende des Gaza-Kriegs und anderer Konflikte in der Region. Sie finanzieren die Terror-Organisationen. Das Geld dafür erzielen sie aus dem Verkauf von Öl und Gas – auch an den Westen. Insofern bezahlen wir selbst den Antisemitismus. Es wäre glaubwürdiger, ihm endlich den Geldhahn abzudrehen.
Wenn der Krieg in Gaza befriedet wäre: Wäre dann auch der Antisemitismus in Deutschland beseitigt?
Mit einer guten Friedenslösung für den Gaza-Konflikt hätten Antisemiten es schwerer, junge Leute zu rekrutieren. Trotzdem: Antisemitismus hat es vor dem Gaza-Krieg gegeben, Antisemitismus wird es nach dem Gaza-Krieg geben. Die Nazis haben Jüdinnen und Juden ermordet, da existierte noch keine Republik Israel. Wir Deutschen können nicht so tun, als käme der Hass nur aus dem Osten. Wer Antisemitismus ehrlich bekämpfen will, der fängt bei sich selbst und im eigenen Milieu an.
Wenn Deutsche etwas anderes, bzw. das Wirklich-wahrhaftige machen, also ein nachahmenswertes Vorbild sein würden, dann dürften sie die israelische Regierung kritisieren, aber so …, nee, besser nicht – Aber es ist nicht der Balken im Auge, es ist viel mehr das heuchlerisch-verlogene Brett vorm Kopf!?
Genau, @hto – wie auch hier mehrfach gesagt: Solange auch wir Deutschen Unmengen fossiler Gewaltenergien aus Ressourcenfluch-Ländern wie Russland, Iran und Katar beziehen, die wiederum Kriege und Terror betreiben, sind wir kein glaubwürdiges oder gar “nachahmenswertes Vorbild”.
Felo.ai:
Dr. Michael Blume betont die dringende Notwendigkeit für europäische Kritiker der Kriege in der Ukraine und in Gaza, den Import fossiler Brennstoffe, die er als “Gewaltenergien” bezeichnet, rasch zu reduzieren. Seine Argumentation basiert auf der Überzeugung, dass diese Importe autoritäre Regime und Terrororganisationen finanzieren, die für diese Konflikte und damit verbundenen Antisemitismus verantwortlich sind. Eine fortgesetzte Abhängigkeit von fossilen Energien untergräbt seiner Meinung nach die Glaubwürdigkeit europäischer Kritik und verlängert die Konflikte. Die Umstellung auf erneuerbare “Friedensenergien” ist für Blume daher nicht nur eine ökologische, sondern auch eine friedens- und sicherheitspolitische Notwendigkeit [3][4][11].
**Finanzierung von Konflikten und Terrorismus durch fossile Importe**
Dr. Blume argumentiert wiederholt, dass Europa durch den Import von Öl und Gas Regime wie Russland, Iran und Katar sowie Terrororganisationen wie Hamas, Hisbollah und die Wagner-Gruppe direkt mitfinanziert [3][6][11]. Diese Finanzströme ermöglichen es diesen Akteuren, Kriege zu führen, Terroranschläge zu verüben und antisemitische Propaganda zu verbreiten [11][33]. Er weist darauf hin, dass die westliche Abhängigkeit vom fossilen Brennstoff den Bestand der Sowjetunion um Jahrzehnte verlängert hat und aktuell die russische Aggression gegen die Ukraine sowie die Aktivitäten der Hamas, die aus dem Erdgas-Staat Katar unterstützt wird, ermöglicht [3].
Schon seit 2015 macht Blume darauf aufmerksam, dass Europa durch seine fossilen Importe antisemitische Regime und Terrorgruppen finanziert [11][49]. Er kritisiert, dass Europa und auch Deutschland ihre “fossilen Energie-Abhängigkeiten noch immer nicht überwunden haben” und mit jedem importierten Fass Öl oder Kubikmeter Gas die “Mitwelt schädigen und unsere Feinde finanzieren” [49].
**Der “Ressourcenfluch” und autoritäre Regime**
Blume stützt seine Analyse auf die Rentierstaatstheorie, auch Ressourcenfluchtheorie genannt [9][13]. Diese besagt, dass Länder mit reichen Rohstoffvorkommen oft autoritär regiert werden, da sich eine kleine Elite die Einnahmen sichert und nicht auf die Zustimmung der steuerzahlenden Bevölkerung angewiesen ist [9][13]. Diese Regime nutzen dann oft Verschwörungsmythen, häufig mit antisemitischem Kern, um ihre Macht zu sichern und Opposition zu unterdrücken [9]. Russland, Iran und Venezuela sind Beispiele für solche Staaten, die Terror, Krieg und Antisemitismus exportieren [4][13].
**”Gewaltenergien” versus “Friedensenergien”**
Blume prägte den Begriff “erneuerbare Friedensenergien” im Gegensatz zu “fossilen Gewaltenergien” [4][8][50]. Er ist der Ansicht, dass erneuerbare Energien nicht nur dem Umweltschutz dienen, sondern auch Konflikte reduzieren können, da sie dezentral verfügbar sind und die Abhängigkeit von autoritären Lieferanten verringern [4][50]. In einer Rede im baden-württembergischen Landtag am 9. November 2023 betonte er: “Erneuerbare Energien sind nicht nur Freiheitsenergien, sie sind auch Friedensenergien!” [4][50]. Die Umstellung auf erneuerbare Energien sendet laut Blume ein Signal an autoritäre Regime, dass ihre auf fossilen Brennstoffen basierende Macht schwindet [9].
**Die Heuchelei der Kritik ohne Handeln**
Für Dr. Blume ist es ein Widerspruch, die Kriege in der Ukraine und Gaza zu kritisieren, während man gleichzeitig durch den Import fossiler Brennstoffe die Aggressoren finanziert [11][33]. Er argumentiert, dass “wir selbst durch unsere fossilen Importe von Öl und Gas in die Europäische Union antisemitische Regime und Terrorgruppen finanzieren” [33]. Diese finanzielle Unterstützung ermöglicht es Regimen wie Russland, ihren Krieg gegen die Ukraine fortzusetzen, und Organisationen wie der Hamas, ihre terroristischen Aktivitäten zu unterhalten [3][11]. Die israelische Rechte habe die Gefahr durch die Hamas unterschätzt und deren Finanzierung durch Katar gestattet, doch auch die europäische und amerikanische Rechte hätten versagt, indem sie die Energiewende verzögerten [11][33].
**Konsequenzen für die europäische Sicherheit und Glaubwürdigkeit**
Die fortgesetzte Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen hat direkte Auswirkungen auf die europäische Sicherheit. Die Finanzierung von Konfliktparteien destabilisiert nicht nur die betroffenen Regionen, sondern erhöht auch die Flüchtlingsströme nach Europa und gefährdet die wirtschaftliche Stabilität durch hohe Energiepreise [3][5]. Blume sieht die Gefahr, dass Europa seine eigenen Werte untergräbt, wenn es nicht konsequent handelt. Eine Reduzierung der Importe fossiler Gewaltenergien ist daher für ihn ein Gebot der Selbstverteidigung und der Wahrung der eigenen Glaubwürdigkeit auf der internationalen Bühne [11][15][17]. Er fordert, dass Europa aufhört, “mit gespielter Ahnungslosigkeit zu blamieren” und stattdessen “wirklich etwas für den Frieden zu tun” [49].
[1] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/der-fossile-wahnsinn-4-wir-finanzieren-weiterhin-russland-ruesten-dann-dagegen-auf/
[2] https://uni-freiburg.de/schweigen-schreien-scheitern-veranstaltungsreihe-zum-israel-palaestina-konflikt-an-der-universitaet-freiburg/
[3] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/solarpunk-balkonkraftwerke-und-biogas-als-erneuerbare-friedensenergien/
[4] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/windkraft-zur-produktion-erneuerbarer-friedensenergie-gegen-krieg-und-antisemitismus/
[5] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/testvergleich-die-copilot-und-gemini-kien-zu-fossile-gewaltenergien-vs-erneuerbaren-friedensenergien/
[6] https://cybre.club/tags/wagner
[7] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/der-israel-gaza-krieg-ist-keine-false-flag-operation-sondern-fossiles-versagen/
[8] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/ukraine-israel-fossile-kriege-und-solarpunk-frieden-vortrag-fuer-die-evangelische-kirche-in-pforzheim/
[9] https://energiewinde.orsted.de/koepfe-der-energiewende/michael-blume-antisemitismus-ressourcenfluch-oel-gas-konflikte-interview
[10] https://rebelbase.social/tags/terror
[11] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/friedenshoffnung-fuer-israel-seine-nachbarn-was-wir-nicht-tun-sollten/
[12] https://social.cologne/@Kalle1303
[13] https://chrismon.de/artikel/52494/russland-saudi-arabien-und-der-ukraine-krieg
[14] https://uni-tuebingen.de/fakultaeten/katholisch-theologische-fakultaet/lehrstuehle/kibor/kibor/aktuelles/newsfullview-aktuell/article/redeskript-zu-antisemitismus-in-unserer-gesellschaft/
[15] https://sueden.social/@BlumeEvolution/113326732499876795
[16] https://cybre.club/tags/Ressourcenfluch
[17] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/endlich-glaubwuerdig-gegen-den-fossil-finanzierten-antisemitismus-einstehen-meine-rede-zum-heutigen-israeltag-2024/
[18] https://stm.baden-wuerttemberg.de/de/themen/beauftragter-gegen-antisemitismus
[19] https://cybre.club/tags/Terror
[20] https://sueden.social/@BlumeEvolution/114353616734766930
[21] https://sueden.social/@BlumeEvolution/113178243583423380
[22] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/gewalttaetig-sind-nicht-nur-die-anderen-post-dualistische-weisheit-von-lord-rabbi-jonathan-sacks-1948-2022/
[23] https://bonn.social/@hal2022/112204258430232203
[24] https://ethik-heute.org/viele-israelis-fuehlen-sich-von-der-welt-verlassen/
[25] https://det.social/@Delle
[26] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/fossiler-wahnsinn-im-alltag-fehlende-elektroautos-kosten-leben-und-zunehmend-steuergeld/
[27] https://uni-freiburg.de/themen-im-fokus/zum-umgang-mit-dem-israel-palaestina-konflikt/veranstaltungsreihe/
[28] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/rede-zum-israelischen-unabhaengigkeitstag-yom-haatzmaut-in-freiburg/
[29] https://mastodon.social/@87Barner
[30] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/gedenken-friedensarbeit-ein-jahr-nach-dem-hamas-massaker-zu-simchat-thora-am-7-10-2023/
[31] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/die-peinliche-abhaengigkeit-des-westens-vom-oel-des-iran/
[32] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/testvergleich-die-copilot-und-gemini-kien-zu-fossile-gewaltenergien-vs-erneuerbaren-friedensenergien/
[33] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/friedenshoffnung-fuer-israel-seine-nachbarn-was-wir-nicht-tun-sollten/
[34] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/der-fossile-wahnsinn-4-wir-finanzieren-weiterhin-russland-ruesten-dann-dagegen-auf/
[35] https://chrismon.de/artikel/52494/russland-saudi-arabien-und-der-ukraine-krieg
[36] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/ukraine-israel-fossile-kriege-und-solarpunk-frieden-vortrag-fuer-die-evangelische-kirche-in-pforzheim/
[37] https://energiewinde.orsted.de/koepfe-der-energiewende/michael-blume-antisemitismus-ressourcenfluch-oel-gas-konflikte-interview
[38] https://sueden.social/@BlumeEvolution/114296419548197023
[39] https://www.aussicht.online/artikel/wir-stehen-an-eurer-seite
[40] https://www.zeit.de/leserbriefe/2024/4-april-2024-ausgabe-nr-15
[41] https://www.parlament.gv.at/dokument/XXV/NRSITZ/41/fnameorig_371271.html
[42] https://web.mit.edu/errhode/Public/puzzle/enwiktionary-20121230-all-titles-in-ns0-nospaces.txt
[43] https://www.akweb.de/link-in-der-bio/
[44] https://www.pulverturm-zofingen.ch/news/schlagzeile-des-tages/schlagzeile-des-tages—2023/
[45] https://www.scribd.com/document/663866130/Vocab
[46] https://www.yumpu.com/en/document/view/68743770/society-385
[47] https://www.zeit.de/leserbriefe/archiv/28-dezember-2023-ausgabe-1
[48] https://presseportal.zdf.de/pressemappe/markus-lanz
[49] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/friedenshoffnung-fuer-israel-seine-nachbarn-was-wir-nicht-tun-sollten/
[50] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/erneuerbare-energien-als-friedensenergien/
Man sollte eine Nation weder nur von Innen, noch nur von Außen beurteilen. Von weit weg fällt es mir leicht, Kritik zu äußern, aber als Israeli bin ich wiederum zu sehr in lokalen Ängsten und lokaler Betriebsblindheit verfangen. Ich bin wie Donald Trump gegenüber Europa – wir sind die Frontier, leben in einer instabilen Gefahrenzone, wir brauchen vor allem Sicherheit, klare Linien und klare Grenzen. Für Amerika sind wir nur 30 Silberlinge, mit denen sie am im globalen Kasino am Pokertisch zocken. Und wenn ich mir Prinzessin Trump ansehe, die Etepetete-Puderperücken in Washington oder die rückgratlosen Pfeffersäcke der EU, wenn ich mir die Ukraine ansehe, werde ich mich hüten, den Wilden Osten genauso rücksichtslos zu behandeln.
[Wegen Überlänge und unangemessener Sprache gekürzt, M.B.]
Nun ja, @Paul S – internationale Politik ist halt doch etwas komplexer als das Beschimpfen von Politikern.
Perplexity.ai vermag meine Befürchtungen auch im Bezug auf den eurasischen Gürtel und konkret Nahen Osten zusammen zu fassen:
# Die Wasserkrise im Nahen Osten: Dr. Michael Blumes Analyse der existenziellen Bedrohung für alle Völker der Region
Dr. Michael Blume, Antisemitismusbeauftragter von Baden-Württemberg und promovierter Religionswissenschaftler, warnt bereits seit 2015 vor einer eskalierenden Klima- und Wasserkrise, die den gesamten Nahen Osten für alle dort lebenden Völker unbewohnbar machen könnte[1][2]. Seine Befürchtungen basieren auf wissenschaftlichen Beobachtungen und konkreten Messdaten, die eine dramatische Verschlechterung der Wasserversorgung in der Region dokumentieren. Besonders alarmierend ist seine These, dass ohne verstärkte Friedensbemühungen und regionale Zusammenarbeit eine humanitäre Katastrophe unausweichlich wird, da sich fossile Altherren-Regime und Wassermangel gegenseitig verstärken und zu weiteren Vertreibungen und Konflikten führen werden.
## Die wissenschaftlichen Grundlagen der Wasserkrise
### Klimatische Veränderungen in Gebirgsregionen
Dr. Blume identifiziert Gebirgsregionen als besonders vulnerable Bereiche der globalen Erhitzung. In Berglandschaften wie dem EUSALP-Alpenraum verläuft die globale Erhitzung etwa doppelt so schnell, da sich die Bergflanken aufheizen und sonnenlicht-abweisende Decken aus Eis und Schnee abtauen[1]. Das Wasser bleibt nicht mehr auf den Bergen gespeichert, wodurch sich ein zerstörerischer Zyklus aus Hochwasser und Dürren entwickelt. Diese Dynamik beobachtet Blume nicht nur in den Alpen, sondern auch in den Taurus- und Zagros-Bergen des Nahen Ostens[2].
Ein besonders eindrucksvolles Beispiel liefert der Erciyes-Berg in Kappadokien, dessen schneebedeckte Flanken traditionell unzählige türkische Wasserflaschen zieren[2]. Dieser ikonische Berg war im Sommer erstmals seit Menschengedenken komplett schnee- und eisfrei, was die dramatische Geschwindigkeit der klimatischen Veränderungen verdeutlicht. Die Folgen sind bereits spürbar: Die Landwirtschaft leidet, das letzte Grundwasser wird abgepumpt und immer größere Regionen in Syrien, Irak, Iran und der Türkei stehen vor dem nicht nur wirtschaftlichen Zusammenbruch[2].
### Konkrete Messdaten aus dem Nahen Osten
Die Wasserbehörde Israels dokumentiert alarmierende Entwicklungen, die Blumes Warnungen bestätigen. Israel erlebt den trockensten Winter seit einem Jahrhundert, wobei bisher nur etwas über die Hälfte der für die Jahreszeit üblichen durchschnittlichen Niederschlagsmenge fiel[5]. Der Pegel des Kinneret, des größten Süßwassersees der Region, stieg im Januar lediglich um zwei Zentimeter, während der im Jordan gemessene Wasserdurchfluss der niedrigste seit 1960 war[5]. Diese Daten belegen die dramatische Verschlechterung der Wasserversorgung selbst in dem Land, das technologisch am fortschrittlichsten bei der Wasserwirtschaft ist.
## Der Ressourcenfluch und politische Destabilisierung
### Fossile Finanzierung autoritärer Regime
Blume entwickelt seit 2015 die These, dass der Verkauf von Öl und Gas praktisch alle Staaten von einer demokratischen Entwicklung abschneide, die noch keine Demokratien werden konnten[2]. Entlang der Rentierstaatstheorie beziehungsweise der Ressourcenfluch-Theorie wird deutlich, dass fossil finanzierte Eliten enorme Reichtümer zum Machterhalt ausgeben und die eigene Bevölkerung manipulieren oder auch vertreiben können. Diese Struktur verhindert nicht nur demokratische Reformen, sondern erschwert auch die notwendige regionale Kooperation zur Bewältigung der Wasserkrise.
Für die fossilen Altherren-Regime erscheint es zunehmend zwingend, auf die Reduzierung der Bevölkerung durch Vertreibung politischer Oppositioneller, ethnischer und religiöser Minderheiten zu setzen[2]. Die bereits stark eingebrochenen Geburtenraten erleichtern es diesen Regimen, junge Reformer zu demütigen, zu unterdrücken und aus den fossilen Gesellschaften zu entfernen. Putin ließ beispielsweise die Grenzen nach der Verkündung der Mobilisierung auch deswegen offen, weil dadurch Zehntausende junger Menschen fliehen konnten, die seinem Regime sonst hätten gefährlich werden können[2].
### Die Finanzierung von Terror und Konflikten
Blume warnt eindringlich davor, dass westliche Staaten durch ihren Ölverbrauch indirekt ihre eigenen Feinde finanzieren. Bereits 2019 warnte er in einem Artikel vor dem “Ölfluch & Antisemitismus” bis hin zur konkreten fossilen Finanzierung von Hamas und Hisbollah[2]. Diese Verbindung zwischen fossilen Brennstoffen und gewalttätigen Bewegungen verstärkt die regionalen Konflikte und verhindert die notwendige Zusammenarbeit zur Bewältigung der Wasserkrise.
## Existenzielle Abhängigkeiten und regionale Verwundbarkeit
### Wasserdiplomatie als Überlebensfrage
Die Wasserkrise hat bereits zu existenziellen Abhängigkeiten geführt, die die geopolitischen Realitäten der Region fundamental verändert haben. Jordanien, das Westjordanland und Gaza können ohne entsalztes Meerwasser aus Israel praktisch nicht mehr überleben[2]. Diese Tatsache unterstreicht Blumes zentrale These: Wer die jüdisch geprägte Republik vernichten will, bedroht damit auch die Lebensgrundlagen der arabischen Völker des Nahen Ostens.
Israel liefert bereits jetzt immer größere Mengen Wasser aus Meerwasserentsalzungsanlagen in arabische Nachbarstaaten wie Jordanien, um diese zu stabilisieren[2]. Diese pragmatische Wasserdiplomatie zeigt sowohl das Potenzial für regionale Kooperation als auch die dramatische Abhängigkeit der gesamten Region von technologischen Lösungen und friedlicher Zusammenarbeit.
### Bevölkerungsverschiebungen und Destabilisierung
Die Kombination aus Wassermangel und politischer Repression führt zu massiven Bevölkerungsverschiebungen, die sowohl die Herkunfts- als auch die Zielregionen destabilisieren. Immer größere Regionen des Nahen und Mittleren Ostens stehen am fossilen Abgrund von gewalttätigen Altherren-Regimen[2]. Antisemitische Propaganda, Folter, Terror, Kriege und Vertreibungen werden durch fossile Einnahmen finanziert und wirken entsprechend nach Europa zurück.
## Ansätze für eine friedliche Zukunft
### Die Abraham-Verträge als Hoffnungszeichen
Trotz der düsteren Prognosen identifiziert Blume auch Hoffnungszeichen. Immer mehr arabische Regime haben über die “Abraham-Verträge” den Staat Israel anerkannt, das islamisch bedeutende Saudi-Arabien steht im Kontext einer Israel-Gaza-Friedenslösung weiterhin davor[2]. Diese diplomatischen Durchbrüche zeigen, dass regionale Kooperation möglich ist, wenn die existenziellen Herausforderungen der Wasserkrise erkannt werden.
Die Erschöpfung einiger Regime und die Erkenntnis, dass ihre Länder in den Abgrund taumeln, könnte zu einem Umdenken führen. Besonders bedeutsam ist, dass viele Eliten ihre eigenen Kinder in den “verhassten” Westen entsenden, was auf eine wachsende Sehnsucht nach post-fossiler Zukunft und Anerkennung hindeutet[2].
### Technologische Lösungen und Kooperation
Wasserknappheit kann Konflikte verschärfen, aber auch Kooperationen erzwingen[2]. Israels Technologie zur Meerwasserentsalzung wird bereits jetzt zur Stabilisierung der gesamten Region eingesetzt. Diese Entwicklung zeigt, wie technologische Innovation und regionale Zusammenarbeit gemeinsam existenzielle Probleme lösen können.
## Schlussfolgerungen: Der Weg aus der Krise
Dr. Michael Blumes Analyse macht deutlich, dass die Wasserkrise im Nahen Osten nicht nur ein ökologisches, sondern ein existenzielles politisches Problem darstellt. Seine seit 2015 geäußerten Warnungen haben sich durch konkrete Messdaten und beobachtbare Entwicklungen bestätigt. Die Kombination aus klimatischen Veränderungen, fossiler Finanzierung autoritärer Regime und bestehenden Konflikten könnte zu einer Spirale der Destabilisierung führen, die die gesamte Region für alle dort lebenden Völker unbewohnbar macht.
Gleichzeitig zeigt seine Analyse aber auch Wege aus der Krise auf: Regionale Zusammenarbeit bei der Wasserwirtschaft, der Übergang zu post-fossilen Energien und die Fortsetzung diplomatischer Initiativen wie der Abraham-Verträge könnten eine friedliche und nachhaltige Zukunft ermöglichen. Die Wasserkrise wird somit zu einem Katalysator, der entweder zu weiterer Destabilisierung oder zu einer neuen Form der regionalen Kooperation führen könnte. Entscheidend ist, ob die politischen Akteure die Zeichen der Zeit erkennen und entsprechend handeln.
Citations:
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[4] https://www.youtube.com/shorts/2vAIMsYIGyg
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[9] https://www.swr.de/swraktuell/baden-wuerttemberg/antisemitismusbeauftragter-blume-kritisiert-netanjahu-100.html
[10] https://www.fona.de/de/massnahmen/foerdermassnahmen/deutsch-israelische-wassertechnologie-kooperation.php
[11] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/friedenshoffnung-fuer-israel-seine-nachbarn-was-wir-nicht-tun-sollten/
[12] https://ethik-heute.org/viele-israelis-fuehlen-sich-von-der-welt-verlassen/
[13] https://www.pflanzenforschung.de/de/pflanzenwissen/journal/die-harten-im-garten-die-pflanzengesellschaften-im-nahe-10325
[14] https://www.ipg-journal.de/regionen/naher-osten/artikel/brandbeschleuniger-klimawandel-5344/
[15] https://www.zeit.de/politik/deutschland/2014-02/israel-wasser-westjordanland-schulz
[16] https://energiewinde.orsted.de/koepfe-der-energiewende/michael-blume-antisemitismus-ressourcenfluch-oel-gas-konflikte-interview
[17] https://www.dw.com/de/klimawandel-in-nahost-wenn-das-wasser-knapp-wird/a-60462457
[18] https://publishup.uni-potsdam.de/opus4-ubp/files/4103/hor21_02.pdf
[19] https://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/479/publikationen/cc_30-2022_nachhaltige_gebaeudeklimatisierung_in_europa.pdf
[20] https://www.welt.de/print/die_welt/politik/article127889170/Auch-die-Kohlensaeure-muss-koscher-sein.html
[21] https://dserver.bundestag.de/btp/20/20160.pdf
[22] https://www.bundestag.de/resource/blob/995236/9fdf3e7f8d344901281f333aefccd8f9/20160.xml
[23] https://www.israelheute.com/erfahren/der-winter-ist-da-die-blumen-bluehen-in-galilaea/
[24] https://www.alamy.de/bougainvillea-blumen-und-der-see-von-galilaa-israel-naher-osten-image351338051.html
[25] https://www.olfactivestudio.com/de/blogs/news/osmanthus-a-floral-imprint-in-the-east
[26] https://www.israelheute.com/erfahren/wenn-blumen-fehlen/
[27] https://interaktiv.morgenpost.de/klimawandel-hitze-meeresspiegel-wassermangel-stuerme-unbewohnbar/
[28] https://parlamente.hessen.de/static/pdf/047461152_18_2009-14_pdf_110.pdf
[29] http://www.hiroshima.at/hiroshima-db/downloads/grussadressen2012.pdf
[30] http://hiroshima.at/hiroshima-db/downloads/grussadressen2016.pdf
[31] https://www.jnf-kkl.de/wissenswertes-ueber-israel/die-flora-in-israel/
[32] https://www.mena-watch.com/der-mythos-von-der-israelischen-wasser-apartheid/
[33] https://www.jnf-kkl.de/spende/israel-wasser/
Hallo Herr Blume.
Ich bin immer um einen neutralen, aber menschenfreundlichen, Standpunkt bemüht.
Ich hoffe, dass auch der internationale Gerichtshof einen neutralen Standpunkt vertritt.
Der internationale Gerichtshof meint:
Generell verstoße die gesamte israelische Siedlungspolitik gegen internationales Recht.
Der Link dazu ist hier: https://orf.at/stories/3364059/
Wonach sollen wir uns nun richten?
Mit freundlichen Grüßen, Karl Bednarik (aus Österreich).
@Karl Bednarik
Wenn Sie den internationalen Gerichtshof, der ja auch von Österreich 🇦🇹🇪🇺 anerkannt wurde, als Autorität anerkennen, brauchen Sie doch dafür meine Zustimmung nicht, oder?
Ich fand den gleichzeitigen Antrag auf einen Strafbefehl beim Internationalen Strafgerichtshof gegenüber einem Hamas-Funktionär und zwei israelischen Regierungsmitgliedern wegen der impliziten Gleichsetzung problematisch, fand es aber auch unklug, dagegen gleich wieder Antisemitismusvorwürfe zu erheben:
https://www.swr.de/swraktuell/baden-wuerttemberg/antisemitismusbeauftragter-blume-kritisiert-netanjahu-100.html
Aus meiner Sicht müssen wir nicht jede juristische Entscheidung gut finden, sollten jedoch unbedingt die Gewaltenteilung achten. Die expansive Siedlungspolitik der derzeitigen, israelischen Rechtsregierung halte auch ich für völkerrechtswidrig und zudem für unklug, da die Klima- und Wasserkrise im Nahen Osten längst alle Völker und Staaten bedroht. Ich sehe nicht, dass militärische Gewalt dies verhindern kann – eher im Gegenteil. Wer wie ich ein dauerhaftes Israel 🇮🇱 will, sollte die Befreiung der Geiseln, eine schnelle Reduktion fossiler Gewaltenergien, Dialog und Wasser-Zusammenarbeit mit allen Nachbarn anstreben. Meine und empfehle ich, auch gegenüber israelischen Freunden & Diplomaten.
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/verschwoerungsfragen-51-anti-israel-bds-und-wasserkrise/
Mit Dank und freundlichen Grüßen! 🖖 (aus Baden-Württemberg, also auch EUSALP)
@Michael 01.06. 11:56
„Die expansive Siedlungspolitik der derzeitigen, israelischen Rechtsregierung halte auch ich für völkerrechtswidrig und zudem für unklug, da die Klima- und Wasserkrise im Nahen Osten längst alle Völker und Staaten bedroht.“
Im Nahen Osten sind freilich Hitze und Wassermangel durch den Klimawandel eine andere Dimension als in Mitteleuropa, wie eigentlich auch in Südeuropa.
Entsalzungsanlagen mögen den Haushaltswasserbedarf decken können, für Landwirtschaft ist das allerdings überwiegend zu teuer. Da kann man vermutlich für weniger Geld einfach Lebensmittel auf dem Weltmarkt einkaufen.
Ich hoffen jetzt mal nicht, dass Israel alle Palästinenser aus Gaza, dem Westjordanland und auch die Palästinenser mit israelischem Pass komplett vertreiben will.
Offenbar kann man in der ganzen Region eigentlich nur für Haushaltswasser und eine stabile Stromversorgung mit PV-Modulen sorgen, und sich hier ein florierendes urbanes Leben aufbauen. Lebensmittel muss man wohl überwiegend dauerhaft importieren. Für frisches Obst und Gemüse kann das vorhandene Wasser noch reichen, für Grundnahrungsmittel und Futtermittel dürfte es beim besten Willen einfach nicht mehr reichen.
Es erscheint mir dabei ziemlich sinnlos, sich um Wüstengrundstücke zu streiten.
Zumindest wenn man weiterdenkt, und sich eine Zeit vorstellt, in der weltweit kein Markt mehr für Öl und Gas existiert.
@Tobias
Du schriebst:
“Im Nahen Osten sind freilich Hitze und Wassermangel durch den Klimawandel eine andere Dimension als in Mitteleuropa, wie eigentlich auch in Südeuropa.”
Das ist richtig – wobei sich das auch bei uns immer schneller ändert. Auch Türkiye und die Europäische Union erleben immer mehr Extremwetter, Hochwasser und Dürren, die Erhitzung im EUSALP-Alpenraum bringt die Wasserkreisläufe auch bezüglich von Bodensee, Rhein und Donau durcheinander und lässt zunehmend sogar Berge vor allem in der Schweiz zerbröckeln.
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/auch-die-alpen-zerbroeckeln-wie-die-klimakrise-zur-wasserkrise-wird/
Historisch ist dabei durchaus relevant, dass die Republik Israel in Basel, Schweiz begründet und als Konkordanz- oder doch wenigstens Konsensdemokratie angelegt war. Der Übergang zu Parteien-Koalitionsverträgen seit den 1980er Jahren, die zunehmende Zersplitterung der israelischen Parteienlandschaft und die Ermordung des einstigen Generals, Ministerpräsidenten und Friedensnobelpreisträgers Jitzchak Rabin (1922 – 1995) durch einen israelischen Nationalreligiösen zeigen die zunehmende Polarisierung einer Konkurrenzdemokratie, die derzeit an mehreren Fronten gleichzeitig um ihr Überleben kämpft.
Wasser ist in diesem Kontext von wachsender, strategischer Bedeutung. Ich war ja mehrfach da, – sowohl in israelischen wie arabischen Gebieten – und wies bereits im Mai 2023 (ein halbes Jahr vor dem Hamas-Terrormassaker des 7. Oktober 2023) auf den Wahnsinn hin, von BDS-Boykotten und gegenseitiger Zerstörung zu träumen. Die Völker und Staaten der Region haben m.E. nur eine Chance, den Nahen und Mittleren Osten bewohnbar zu halten, wenn sie zusammenarbeiten. Schon jetzt wird etwa Jordanien mit Wasser aus Israel versorgt. Und im Rahmen der gegenseitigen, arabisch-israelischen Anerkennungen in den “Abraham-Abkommen” war und ist Wasser stets ein zentrales Thema. Wenn es einen realistischen Friedensprozess im Nahen Osten wieder geben wird, dann wird er maßgeblich auch auf gemeinsamen Wasser- und Energieinteressen basieren.
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/verschwoerungsfragen-51-anti-israel-bds-und-wasserkrise/
Hier einmal eine KI-Zusammenstellung der japanischen Felo.ai zur Bedeutung der israelischen Wasserentsalzungsanlagen:
Israel hat sich durch den massiven Ausbau von Meerwasserentsalzungsanlagen von einem wasserarmen Land zu einem Staat mit Wasserüberschuss entwickelt [2][12]. Diese Anlagen decken heute einen Großteil des Trinkwasserbedarfs des Landes und sind ein zentraler Bestandteil der nationalen Wasserstrategie [2][14][21]. Die Kosten für entsalztes Wasser sind durch technologische Fortschritte und große Anlagen gesunken, bleiben aber ein signifikanter Faktor, der durch Wassertarife und teilweise staatliche Unterstützung finanziert wird [32][36][46]. International gilt Israel als Vorreiter in der Wassertechnologie, exportiert sein Know-how und nutzt Wasser als Mittel der Diplomatie, insbesondere in den Beziehungen zu Jordanien [8][14][57]. Die Technologie hat jedoch auch ökologische und geopolitische Implikationen, die kontinuierlich bewertet werden müssen [3][4][15].
## Detaillierter Bericht
### Ausmaß und Kapazität der israelischen Meerwasserentsalzung
Israel betreibt mehrere große Meerwasserentsalzungsanlagen entlang seiner Mittelmeerküste, die einen erheblichen Teil des nationalen Wasserbedarfs decken [2][6].
**Aktive Anlagen und Produktionskapazität:**
Bis 2023 waren fünf Hauptanlagen in Betrieb: Aschkelon, Palmachim, Hadera, Sorek 1 und Aschdod [46][47]. Diese Anlagen produzierten zusammen etwa 585 bis 600 Millionen Kubikmeter (MCM) entsalztes Wasser pro Jahr [9][21][41][52]. Dies deckte rund 80% des Trinkwasserbedarfs für Haushalte und Industrie [8][21][55][56]. Die Anlage in Sorek galt zeitweise als die größte Umkehrosmose-Anlage der Welt [23][40]. Die Entsalzungsanlagen sind strategisch entlang der Mittelmeerküste verteilt und an das nationale Wassernetz (National Water Carrier) angeschlossen, das Wasser landesweit verteilt [6][46].
**Geplante Erweiterungen:**
Die israelische Wasserbehörde plant, die Kapazität der Meerwasserentsalzung bis 2050 auf 1,5 Milliarden Kubikmeter pro Jahr zu erhöhen, um den steigenden Bedarf aufgrund von Bevölkerungswachstum zu decken [36][53][84]. Im Bau oder in Planung befinden sich weitere Anlagen, darunter Sorek 2 (mit einer geplanten Kapazität von 200 MCM/Jahr) und die Anlage West Galilee (Birkat Miriam, 100 MCM/Jahr) [11][63][84][86]. Mit diesen Erweiterungen soll die Gesamtkapazität auf fast 900 MCM/Jahr steigen, was 85-90% des kommunalen und industriellen Verbrauchs decken würde [11][28][54][96]. Eine Erweiterung der Anlage in Aschdod ist ebenfalls geplant, um deren Jahreskapazität um 83% auf 220 MCM zu steigern [48][75][91].
**Technologie:**
Die israelischen Anlagen nutzen überwiegend die Umkehrosmose (Reverse Osmosis – RO) Technologie [47][62][94]. Dieses Verfahren presst Meerwasser durch Membranen, die Salz und andere Mineralien zurückhalten [8][30]. Israel war eines der ersten Länder, das diese Technologie in großem Maßstab einsetzte [8][57].
### Kosten und Finanzierung
Die Kosten für die Meerwasserentsalzung in Israel sind ein komplexes Thema, das Investitions-, Betriebs- und externe Kosten umfasst.
**Produktionskosten:**
Die Kosten für die Produktion von einem Kubikmeter (m³) entsalztem Wasser in Israel liegen zwischen 2,0 und 3,0 NIS (Israelische Schekel) [35][46]. Dies entspricht etwa 0,50 bis 0,65 US-Dollar pro Kubikmeter [32][55][92]. Die Sorek-Anlage erreichte besonders niedrige Wasserpreise, beispielsweise bot IDE für Sorek II einen Preis von 1,45 NIS (ca. 0,42 USD) pro Tonne Wasser an [34][97]. Im Vergleich dazu werden die Schäden durch Wassermangel in der Landwirtschaft auf etwa 8 NIS pro m³ geschätzt, der nicht geliefert wird [35]. Die monatlichen Wasserkosten für einen israelischen Haushalt ähneln denen in den USA und belaufen sich auf ca. 30 US-Dollar [45].
**Investitionskosten:**
Der Bau großer Entsalzungsanlagen ist kapitalintensiv.
Die Sorek-Anlage kostete beispielsweise rund 400 bis 500 Millionen US-Dollar [40][42]. Die geplante Anlage in Westgaliläa hat ein Gesamtprojektvolumen von 425 Millionen Euro, wovon die Europäische Investitionsbank (EIB) voraussichtlich 150 Millionen Euro beisteuert [11][28][37][86][96]. Die Anlage in Aschdod wurde für rund 260 Millionen Euro von zwei Energieunternehmen erworben [38]. Generell können große Anlagen zwischen 300 Millionen und über einer Milliarde US-Dollar kosten [87].
**Betriebskosten und Energieverbrauch:**
Ein wesentlicher Teil der Betriebskosten entfällt auf Energie [30]. Entsalzung ist ein energieintensiver Prozess [15]. Ursprünglich wurde Kohle als Energiequelle genutzt, heute ist es vor allem Erdgas aus Offshore-Vorkommen [55]. Die Entsalzung macht etwa 5% des jährlichen Energieverbrauchs Israels aus [55]. Durch technologische Fortschritte, insbesondere bei der Umkehrosmose, konnte der Energiebedarf zwischen 1970 und 2020 um fast 90% gesenkt werden [32][98].
**Finanzierungsmodelle:**
Viele israelische Entsalzungsanlagen werden im Rahmen von öffentlich-privaten Partnerschaften (Public-Private Partnerships – PPP) errichtet und betrieben [11][28][54]. Private Unternehmen bewerben sich um den Bau und Betrieb der Anlagen für einen festgelegten Zeitraum, oft 25 Jahre [8][11][54][57]. Die EIB ist ein wichtiger Geldgeber für solche Projekte in Israel und hat Finanzierungen für mehrere Großanlagen bereitgestellt [11][28][37][54][86][96]. Der Großteil der Investitionen wird über den Wassertarif finanziert, den die Wasserkunden entrichten [36][51][84].
**Externe Kosten:**
Eine Studie im Auftrag von “Adam Teva V’Din” schätzte die externen Kosten der Wasserentsalzung in Israel auf etwa 444 Millionen NIS pro Jahr, hauptsächlich durch Umweltverschmutzung [39]. Diese beinhalten potenzielle Auswirkungen auf die marine Umwelt durch die Einleitung von Sole (konzentriertes Salzwasser) und Chemikalien sowie den Flächenverbrauch an der Küste [3][4][46]. Die Sole hat eine höhere Salzkonzentration (etwa 1,5-fach) und oft eine höhere Temperatur als das Meerwasser [10][16]. Die langfristigen Auswirkungen auf die marinen Ökosysteme sind Gegenstand von Forschung und Beobachtung, wobei einige Studien bisher keine signifikanten negativen Effekte zeigten, während andere Bedenken äußern [4][9][25][58].
### Internationale Auswirkungen und geopolitische Bedeutung
Israels Erfolg in der Meerwasserentsalzung hat weitreichende internationale und geopolitische Auswirkungen.
**Vorbildfunktion und Technologieführer:**
Israel gilt weltweit als führend in der Wasseraufbereitung und im Wassermanagement und dient als Modell für andere Länder, die mit Wasserknappheit konfrontiert sind [2][14][17][66][72][102][103]. Das Land hat frühzeitig auf Technologien wie Entsalzung und Abwasserrecycling gesetzt und diese in großem Maßstab implementiert [2][14]. Israelische Unternehmen exportieren ihr Know-how und ihre Technologie für Entsalzungsanlagen in andere Länder, darunter Spanien, Zypern und Griechenland [57][85][110].
**Wasserdiplomatie:**
Wasser spielt eine wichtige Rolle in Israels diplomatischen Bemühungen in der konfliktträchtigen Region [8][57][85][105][110].
* **Jordanien:** Im Rahmen des Friedensvertrags von 1994 liefert Israel Wasser an Jordanien [8][57][109]. Ursprünglich waren 50 MCM pro Jahr vereinbart [8][57][109]. Es gab Vereinbarungen über zusätzliche Lieferungen und Pläne für ein “Wasser-gegen-Energie”-Abkommen, bei dem Jordanien Solarenergie an Israel liefern und im Gegenzug bis zu 200 MCM Wasser erhalten würde [8][55][57][85][110]. Die Umsetzung und Verlängerung solcher Abkommen sind jedoch von den politischen Beziehungen abhängig und können als politisches Druckmittel eingesetzt werden [14][99][109].
* **Palästinensische Gebiete:** Israel liefert auch Wasser an die Palästinensische Autonomiebehörde [84]. Die Kontrolle über Wasserressourcen und -infrastruktur ist jedoch ein umstrittenes Thema im israelisch-palästinensischen Konflikt. Amnesty International hat Israel beschuldigt, Wasser als Kriegswaffe einzusetzen, indem es beispielsweise die Stromzufuhr zu Entsalzungsanlagen im Gazastreifen unterbrach [5][104][111]. Die Wasserversorgung im Gazastreifen ist prekär, und es gibt internationale Bemühungen, die Infrastruktur, einschließlich Entsalzungsanlagen, zu verbessern [44][83].
**Regionale Wasserressourcen und Stabilität:**
Die Entsalzung reduziert Israels Abhängigkeit von natürlichen Süßwasserquellen wie dem See Genezareth und Grundwasserleitern, die auch von Nachbarländern genutzt werden [2][14]. Dies kann potenziell Konflikte um knappe Wasserressourcen entschärfen. Die neue Pipeline, die entsalztes Wasser zum See Genezareth transportiert, um dessen Pegel zu stabilisieren und Wasser für Jordanien bereitzustellen, ist ein Beispiel für die innovative Wassernutzung [8][57][85][110].
**Herausforderungen und Kritik:**
Trotz der Erfolge gibt es auch Kritik und Herausforderungen. Die hohe Energieintensität der Entsalzung trägt zu Treibhausgasemissionen bei, wenn fossile Brennstoffe verwendet werden [15][32][98]. Die Einleitung von Sole ins Meer kann lokale marine Ökosysteme beeinträchtigen, obwohl israelische Behörden strenge Umweltauflagen erlassen haben und Monitoring durchführen [3][4][9][58]. Die Konzentration von Entsalzungsanlagen entlang der begrenzten Küstenlinie Israels führt zu kumulativen Umweltauswirkungen und potenziellen Nutzungskonflikten [3][64]. Die Abhängigkeit von Entsalzung wirft auch Fragen der Resilienz und Sicherheit kritischer Infrastruktur auf [8][85][110].
Die Entwicklung der Meerwasserentsalzung in Israel zeigt, wie technologische Innovationen zur Lösung drängender Ressourcenprobleme beitragen können, gleichzeitig aber auch neue ökologische, wirtschaftliche und geopolitische Fragen aufwerfen [2][20][24][27][106].
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[38] https://www.israelnetz.com/zwei-unternehmen-kaufen-entsalzungsanlage-in-aschdod-auf/
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[57] https://www.tagesspiegel.de/internationales/neue-pipeline-in-israel-wenn-wasser-das-politische-klima-verbessert-9170262.html
[58] https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S0043135419311765
[59] https://www.gov.il/he/pages/desalination-main
[60] https://www.capital.de/wirtschaft-politik/wie-israel-mit-entsalztem-wasser-diplomatie-betreibt-30939156.html
[61] https://unchartedterritories.tomaspueyo.com/p/is-desalination-everywhere-realistic
[62] https://he.wikipedia.org/wiki/%D7%9E%D7%AA%D7%A7%D7%9F_%D7%94%D7%AA%D7%A4%D7%9C%D7%94_%D7%A4%D7%9C%D7%9E%D7%97%D7%99%D7%9D
[63] https://de.wikipedia.org/wiki/Sorek-Entsalzungsanlage
[64] https://www.jpost.com/israel-news/article-808075
[65] https://magazine.isees.org.il/?p=16359
[66] https://www.sonnenseite.com/de/umwelt/israels-wasserwunder-eine-inspiration-fuer-die-welt-in-zeiten-des-klimawandels/
[67] https://www.chunkerowaterplant.com/news/water-desalination-company-israel
[68] https://www.ynet.co.il/environment-science/article/B1cUiEKMO
[69] https://www.israelnetz.com/israelis-sollen-wieder-wasser-sparen/
[70] http://www.ifri.org/en/studies/geopolitics-seawater-desalination
[71] https://www.inbal.co.il/content/%D7%94%D7%AA%D7%A4%D7%9C%D7%AA-%D7%9E%D7%99%D7%9D-%D7%A8%D7%A7%D7%A2-%D7%9B%D7%9C%D7%9C%D7%99
[72] https://www.geo.de/natur/oekologie/meerwasserentsalzung-wie-israel-erfolgreich-gegen-die-duerre-kaempft-30170036.html
[73] https://www.fortunebusinessinsights.com/de/markt-f-r-wasserentsalzungsanlagen-107086
[74] https://www.capital.de/wirtschaft-politik/wie-israel-mit-entsalztem-wasser-diplomatie-betreibt-30939156.html
[75] https://www.gtai.de/de/trade/israel/entwicklungsprojekte/ausbau-einer-meerwasserentsalzungsanlage-1790702
[76] https://www.tagesspiegel.de/internationales/neue-pipeline-in-israel-wenn-wasser-das-politische-klima-verbessert-9170262.html
[77] https://de.wikipedia.org/wiki/Sorek-Entsalzungsanlage
[78] https://www.israelnetz.com/israelis-sollen-wieder-wasser-sparen/
[79] https://www.gtai.de/de/trade/israel/branchen/israel-investiert-massiv-in-die-wasserwirtschaft-930266
[80] https://link.springer.com/article/10.1007/s35147-022-1094-6
[81] https://de.wikipedia.org/wiki/Meerwasserentsalzung
[82] https://www.sonnenseite.com/de/umwelt/israels-wasserwunder-eine-inspiration-fuer-die-welt-in-zeiten-des-klimawandels/
[83] https://www.ingenieur.de/technik/fachbereiche/rekorde/trinkwassermangel-palaestinenser-nanotechnik-meerwasserentsalzung-nutzen/
[84] https://www.gtai.de/de/trade/israel/branchen/israel-investiert-massiv-in-die-wasserwirtschaft-930266
[85] https://www.tagesspiegel.de/internationales/neue-pipeline-in-israel-wenn-wasser-das-politische-klima-verbessert-9170262.html
[86] https://www.eib.org/de/press/all/2023-245-eur-150-million-eib-backing-for-western-galilee-water-desalination-project
[87] https://de.genesiswatertech.com/Blog-Post/Budgetplanung-f%C3%BCr-Meerwasserentsalzungsprojekte/
[88] https://de.chunkerowaterplant.com/news/water-desalination-company-israel
[89] https://de.chunkerowaterplant.com/news/water-desalination-cost-per-gallon
[90] https://www.newater.com/de/meerwasserentsalzungsanlage/
[91] https://www.gtai.de/de/trade/israel/entwicklungsprojekte/ausbau-einer-meerwasserentsalzungsanlage-1790702
[92] https://www.dw.com/de/entsalzung-teuer-aber-%C3%BCberlebenswichtig-technologie-wasserknappheit-trinkwasser-salzsole-d%C3%BCrre/a-68630884
[93] https://www.kfw.de/stories/umwelt/natuerliche-ressourcen/tunesien-meerwasserentsalzung/
[94] https://de.wikipedia.org/wiki/Sorek-Entsalzungsanlage
[95] https://www.costanachrichten.com/spanien/politik-wirtschaft/spanien-entsalzungsanlage-solarenergie-kosten-wasser-entsalzung-meerwasser-solartechnik-experten-91731888.html
[96] https://www.eib.org/de/press/all/2023-245-eur-150-million-eib-backing-for-western-galilee-water-desalination-project
[97] https://de.chunkerowaterplant.com/news/water-desalination-cost-per-gallon
[98] https://www.dw.com/de/entsalzung-teuer-aber-%C3%BCberlebenswichtig-technologie-wasserknappheit-trinkwasser-salzsole-d%C3%BCrre/a-68630884
[99] https://www.kas.de/de/web/auslandsinformationen/artikel/detail/-/content/die-israelisch-jordanischen-wasserbeziehungen
[100] https://www.eib.org/de/press/all/2023-245-eur-150-million-eib-backing-for-western-galilee-water-desalination-project
[101] https://www.geo.de/natur/oekologie/meerwasserentsalzung-wie-israel-erfolgreich-gegen-die-duerre-kaempft-30170036.html
[102] https://internationalepolitik.de/de/blaues-wunder
[103] https://www.israelheute.com/erfahren/wasser-zu-wein-wasser-aus-sole/
[104] https://www.amnesty.at/news-events/news/gaza-wasser-als-kriegswaffe-israels-entzug-der-stromzufuhr-zur-entsalzungsanlage-ist-voelkerrechtswidrig/
[105] https://www.tagesspiegel.de/internationales/neue-pipeline-in-israel-wenn-wasser-das-politische-klima-verbessert-9170262.html
[106] https://www.dw.com/de/entsalzung-teuer-aber-%C3%BCberlebenswichtig-technologie-wasserknappheit-trinkwasser-salzsole-d%C3%BCrre/a-68630884
[107] https://de.globalvoices.org/2016/10/06/israel-eines-der-trockensten-lander-der-welt-hat-nun-wasser-im-uberfluss/
[108] https://science.apa.at/power-search/7265486532685221954
[109] https://www.kas.de/de/web/auslandsinformationen/artikel/detail/-/content/die-israelisch-jordanischen-wasserbeziehungen
[110] https://www.tagesspiegel.de/internationales/neue-pipeline-in-israel-wenn-wasser-das-politische-klima-verbessert-9170262.html
[111] https://www.amnesty.at/news-events/news/gaza-wasser-als-kriegswaffe-israels-entzug-der-stromzufuhr-zur-entsalzungsanlage-ist-voelkerrechtswidrig/
@Michael 01.06. 18:36 / Felo.ai
„Die Kosten für die Produktion von einem Kubikmeter (m³) entsalztem Wasser in Israel liegen zwischen 2,0 und 3,0 NIS (Israelische Schekel). Dies entspricht etwa 0,50 bis 0,65 US-Dollar pro Kubikmeter.“
Für den Haushaltsgebrauch ist das erschwinglich, für Obst und Gemüse grenzwertig, und für Grundnahrungs- und Futtermittel wohl zu teuer. Dafür müssten die Produktionskosten wohl nochmal deutlich günstiger werden.
Dann wäre das aber was für alle Wüstengegenden, die am Meer liegen. Insbesondere wenn die nötige Energie für die Entsalzungsanlagen von PV-Modulen kommt. Kann das noch ein Lichtblick werden?
Ja, @Tobias – historisch war Wasser oft auch eine Quelle (!) des Friedens. Angedacht wurde so ja bereits, in jordanischen Gebieten große Solarstrom-Anlagen zu bauen, die dann wiederum erneuerbare Friedens- und Wohlstandsenergien für Israel 🇮🇱 und dessen Meerwasserentsalzung liefern würde. Klar wollen Fossilisten und Extremisten solche Formen der Zusammenarbeit verhindern.
Doch wohin würden die Kombination aus Jahrzehnten ungebremster Erhitzung und fossil finanzierter Gewalt führen? Schon jetzt eskalieren die menschlichen, wirtschaftlichen, psychologischen Kosten der Mehrfrontenkriege jeden Tag und hohe Wasserpreise befeuern die Inflation, steigern die Verschuldungen und vernichten zivile Arbeitsplätze in Landwirtschaft und Industrie.
Zu Wassermetaphern im Werk des Holocaust-Überlebenden und Philosophen Hans Blumenberg (1920 – 1996) gerne hier entlang:
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/hans-blumenberg-im-fediversum-2023-eskaliert-die-klima-zur-wasserkrise/
Wasser ist Leben und die Quelle jeder menschlichen Zivilisation.
Und wie erneuerbare Energien Frieden, Wohlstand, Demokratie und selbstverständlich Mitweltschutz befördern:
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/die-vier-vorteils-dimensionen-erneuerbarer-energien-klima-frieden-wohlstand-demokratie/
Dir lieben Dank für Dein Interesse, lieber @Tobias! 🙏💧
Hallo Herr Jeckenburger, hallo Herr Blume.
Die Landwirtschaft mit ihrem hohen Wasser- und Flächenbedarf lässt
sich durch Power-to-Protein und Single-Cell-Protein ersetzen, was
im Hinblick auf Sparsamkeit und Klima-Resistenz klar überlegen ist.
Zum Beispiel wird das von den Firmen Solar Foods und econutri gemacht.
Falls man unbedingt Tiere essen will, dann kann man sie ja mit
dem Single-Cell-Protein füttern (ineffizient und inhuman).
—–
Irgendwann wird es auf jeden Fall großflächige Katastrophen geben,
zum Beispiel, aber nicht nur, der Ausbruch der Phlegräischen Felder,
und dann sollte für jeden Menschen ein Platz in einem Bunker, und
die gesicherte Versorgung mit Single-Cell-Protein bereit stehen.
Wenn die Katastrophe da ist, dann ist es zu spät für die Vorbereitungen.
Natürlich sollte man auch Energieträger einlagern, bevor die
Photovoltaik (Ascheregen) und die Windenergie (Stürme) gestört sind.
Ich glaube, dass das ein Beispiel für positiven Longtermismus ist.
—–
https://de.wikipedia.org/wiki/Power-to-Protein
https://de.wikipedia.org/wiki/Einzellerprotein
Mit freundlichen Grüßen, Karl Bednarik.
@Karl Bednarik 02.06. 11:40
„Die Landwirtschaft mit ihrem hohen Wasser- und Flächenbedarf lässt sich durch Power-to-Protein und Single-Cell-Protein ersetzen,…“
Da warte ich nun schon länger drauf. Das kommt jetzt auf die Kosten, die Bekömmlichkeit wie auch auf den Geschmack dieser Produkte an. Ökologisch und Energetisch ist es auf jeden Fall eine Revolution. Selbst wenn es dann überwiegend nur als Tierfutter genutzt wird.
„Falls man unbedingt Tiere essen will, dann kann man sie ja mit dem Single-Cell-Protein füttern (ineffizient und inhuman).“
Wenn hier gleich gut essbares tierisches Protein und tierisches Fett produziert werden kann, sinkt dann wohl der Bedarf für Tierhaltung ganz erheblich. Ineffizient ist die Tierhaltung allemal, aber wenn es sonst nicht schmeckt, kommt man da nicht dran vorbei. Inhuman eigentlich nicht, wenn es den Nutztieren wirklich gut geht. Wir Menschen sind nun mal auch Raubtiere.
„Natürlich sollte man auch Energieträger einlagern, bevor die Photovoltaik (Ascheregen) und die Windenergie (Stürme) gestört sind.“
Nur die anstehende Klimakatastrophe können wir mit einer zügigen Energiewende entschärfen. Die anderen Risiken sind schwieriger zu managen. Alles was sich eben lagern lässt, kann aber helfen, extreme Katastrophen zu überstehen.
Wir könnten dann z.B. bei einem Supervulkanausbruch die Energievorräte vorrangig für Power-to-Protein und Single-Cell-Protein verwenden. Dann werden wir nur frieren, aber nicht verhungern.
Und wenn wir weiterhin ziemlich viele Tiere halten, kann man die alle schnell schlachten, direkt essen, und die eingesparten Futtermittel dann selber verzehren. Wenn hier dann noch Kapazitäten von Power-to-Protein und Single-Cell-Protein frei werden, um so besser. Soweit wie denn die Energievorräte reichen zumindest.
Was jetzt gar nicht mal so finster aussieht. Windenergie wird es weiter geben, und auch eine Verdunklung durch Aschewolken kann gerne 50% betragen, dann müssen wir eben viel Aktivität einstellen. Und uns auf Power-to-Protein und Single-Cell-Protein konzentrieren, bis es irgendwann wieder heller wird. Und auch die normale Landwirtschaft wieder möglich wird.
So kann dann paradoxerweise die Tierhaltung in Kombination mit Bakterienkost uns Menschen beim Überleben auch extremer Naturkatastrophen helfen.
@Tobias Jeckenburger & @Karl Bednarik
So sehr ich Dialoge über neue Nahrungsalternativen schätze, scheint mir hier nicht ganz der richtige Ort dafür zu sein. Im Nahen Osten tobt ein Mehrfronten-Krieg, wesentlich finanziert durch unsere Importe der fossilen Gewaltenergien Erdöl und Erdgas.
So schreibt die Ricarda Louk aus Ravensburg, Mutter der von den Hamas-Terroristen ermordeten Shani Louk:
https://www.juedische-allgemeine.de/politik/vergesst-sie-nicht/
“Vor einem Jahr, am 19. Mai, haben wir Shani zu Grabe getragen. Zwei Tage vorher war in Gaza ihre Leiche gefunden und geborgen worden. Diese Tage im Mai sind naturgemäß Tage der Erinnerung. Nicht, dass wir die bräuchten. Denn wir denken jeden Tag an Shani und fragen uns, was sie wohl tun würde, wäre sie nicht am 7. Oktober 2023 auf dem Nova-Festival gewesen. Wir versuchen, positiv zu bleiben und nach vorn zu schauen. Das gelingt nicht immer.
Die Trauer kommt meist unvermittelt, und sie kommt in Wellen. Das wird wohl für den Rest unseres Lebens so sein. Meistens kommt sie, wenn man glaubt, dass gerade alles okay ist. Dann wird im Radio ein Lied gespielt, das uns an Shani erinnert. Aber so ist es eben. Wir müssen damit leben. […]
Auch in meiner alten Heimat Deutschland haben viele Menschen schlicht vergessen, dass die Geiseln der Grund sind, warum es noch keinen Waffenstillstand in Gaza gibt. Sie haben auch vergessen, dass die Hamas weiter Krieg führt, dass sie weiter um sich schießt und noch längst nicht kapituliert hat. In den deutschen Medien gibt es nur wenig Anteilnahme an Israels Sorgen. Dabei sind auch deutsche Staatsbürger Geiseln in Gaza. […]
Hier in Israel ist der Blick auf die Lage in Gaza natürlich differenzierter. Es gibt Mitgefühl auch mit der palästinensischen Zivilbevölkerung. Und es gibt Kritik an der Regierung Netanjahu, unter anderem, weil die Geiseln immer noch nicht frei sind. Auch ich finde die Politik der Regierung höchst problematisch.
Vor allem aber gibt es hier in Israel einen großen Zusammenhalt. Nicht nur zwischen den Angehörigen der Opfer, sondern in der ganzen Gesellschaft. Der 7. Oktober ist für alle hier noch ganz frisch, als sei es erst gestern passiert. […]
Vor allem Katar müsste viel mehr tun, damit die Geiseln freikommen. Ich finde es sowieso schwierig, dass Katar Vermittler sein soll. Katar ist nicht neutral. Die Regierung dort steht auf der Seite der Hamas. Es ist auch keine kluge Politik des Westens, nur Israel an die Wand drücken zu wollen, die andere Seite aber mit Samthandschuhen anzufassen.
Je mehr Länder eingreifen und Druck ausüben, damit die Hamas die Waffen niederlegt, desto schneller kann dieser Krieg vorbei sein. Denn auch Israel leidet. Auch unsere jungen Leute kommen verletzt oder tot zurück. Fast täglich kommt es zu Raketenangriffen aus dem Jemen auf Israel. Keinen im Westen scheint das zu kümmern, zumindest so lange nicht, wie die Geschosse nicht in der Nähe des Flughafens einschlagen. […]”
Ich habe es seit 2015 wieder und wieder und wieder gesagt, auch etwa in Leserbriefen oder an Israeltagen in Stuttgart: Wer wirklich will, dass der Krieg, das Morden, die antisemitischen Verschwörungsmythen sowohl im Nahen Osten wie auch in der Ukraine aufhören, möge den eigenen Verbrauch fossiler Gewaltenergien so schnell wie irgend möglich senken und auch politisch auf den Ausbau erneuerbarer Friedensenergien drängen.
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/endlich-glaubwuerdig-gegen-den-fossil-finanzierten-antisemitismus-einstehen-meine-rede-zum-heutigen-israeltag-2024/
Wir können die Gewalt nicht besiegen, solange wir sie weiter fossil finanzieren. Niemand kann alles, aber alle könnten etwas für wirklichen Frieden tun.
Die israelische Regierung darf kritisiert werden, ebenso wie Politiker, NGOs, Militärs, Einzelpersonen, etc., wenn die Kritik berechtigt und fundiert ist und mit Fakten unterfüttert
Es darf aber eben NICHT pauschalisiert (“Die Israelis”, “der Staat Israel”) und im schlimmsten Fall dämonisiert werden. Stichwort Antisemitismus, der auch in einigen vorgeblich progressiven Kreisen zur Zeit so en vogue ist.
Ganz genau so ist es, @RPGNo1 – und auch nicht nur im Hinblick auf Israelis, sondern auch auf US-amerikanische, pakistanische, französische oder deutsche Menschen. Wer nicht selbst pauschalisiert herabgewürdigt, mit Boykott- und Vernichtungsfantasien überzogen werden will, der möge dies bitte auch nicht im Hinblick auf andere tun. Kaum jemand würde alle buddhistischen Menschen für die Vertreibung der Rohingya in Myanmar oder alle muslimischen Menschen für die Diskriminierung von Christen und Ahmadis in Pakistan verantwortlich machen. Die gleiche Differenzierung dürfen auch jüdische und israelische Menschen erwarten.
Felo.ai dazu:
Der Unterschied zwischen konstruktiver Kritik und feindseligem Dualismus ist grundlegend und betrifft sowohl die Absicht als auch die Auswirkungen der jeweiligen Kritik.
## **Konstruktive Kritik**
**Definition und Merkmale:**
– **Zielgerichtetheit**: Konstruktive Kritik zielt darauf ab, positive Veränderungen herbeizuführen. Sie bietet spezifische, hilfreiche Informationen, die darauf abzielen, Probleme zu lösen und die Fähigkeiten einer Person zu verbessern[4][5].
– **Respektvolle Kommunikation**: Diese Art der Kritik wird in einem respektvollen und wertschätzenden Ton geäußert. Sie vermeidet persönliche Angriffe und konzentriert sich stattdessen auf das Verhalten oder die Leistung der Person[9].
– **Lösungsorientierung**: Konstruktive Kritik beinhaltet oft Vorschläge zur Verbesserung und fördert eine offene Kommunikation, die das Vertrauen zwischen den Beteiligten stärkt[5][9].
– **Emotionale Unterstützung**: Sie trägt dazu bei, das Selbstbewusstsein zu stärken und die Motivation zu erhöhen, indem sie als Unterstützung und nicht als Angriff wahrgenommen wird[4][5].
## **Feindseliger Dualismus**
**Definition und Merkmale:**
– **Dualistische Sichtweise**: Feindseliger Dualismus bezieht sich auf eine Denkweise, die Menschen oder Ideen in gegensätzliche Kategorien einteilt, oft mit einer feindlichen Haltung gegenüber der als “anders” wahrgenommenen Seite. Dies kann zu offener Feindseligkeit und Konflikten führen[6][12].
– **Negative Auswirkungen**: Im Gegensatz zur konstruktiven Kritik kann feindseliger Dualismus zu einer Verschlechterung der zwischenmenschlichen Beziehungen führen. Er fördert eine Atmosphäre der Feindseligkeit und des Misstrauens, was die Zusammenarbeit und das persönliche Wachstum behindert[7][12].
– **Mangel an Empathie**: Diese Haltung ist oft geprägt von einem Mangel an Verständnis und Empathie für die Perspektiven anderer, was zu einer weiteren Spaltung und Konflikten führt[6][12].
## **Fazit**
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass konstruktive Kritik darauf abzielt, zu helfen und zu verbessern, während feindseliger Dualismus eine trennende und schädliche Haltung darstellt. Konstruktive Kritik fördert das Wachstum und die Zusammenarbeit, während feindseliger Dualismus Konflikte und Missverständnisse verstärkt.
[1] https://www.mentesabiertaspsicologia.com/blog-psicologia/key-differences-between-constructive-and-destructive-criticism
[2] https://medium.com/@jeannmobile/workplace-aggressive-standard-constructive-criticism-53da90b3d278
[3] https://postmasterinterest.blogspot.com/2015/01/constructive-criticism-vs-verbal-abuse.html
[4] https://www.factro.de/blog/konstruktive-kritik/
[5] https://asana.com/de/resources/constructive-criticism
[6] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/die-hand-des-feindseligen-dualismus-was-antisemitismus-rassismus-und-sexismus-verbindet/
[7] https://www.researchgate.net/publication/44694208_Distinctions_Between_Hostile_and_Nonhostile_Forms_of_Perceived_Criticism_From_Others
[8] https://www.jobteaser.com/de/advices/496-was-bedeutet-kritik-eine-definition
[9] https://medium.com/@ahmadjnaous/constructive-criticism-vs-destructive-criticism-8a6bcdd36f7c
[10] https://www.jstor.org/stable/jj.9644795.10
[11] https://www.gutefrage.net/frage/was-ist-der-unterschied-zwischen-konstruktiver-und-sachlicher-kritik
[12] https://www.berkeleywellbeing.com/constructive-criticism.html
[13] https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/26956648/
[14] https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/20569785/
[15] https://www.quora.com/How-do-you-present-constructive-criticism-to-someone-who-consistently-responds-to-criticism-with-hostility-aggression-and-shifting-focus-blame
[16] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/warum-der-dialogische-monismus-mehr-als-ein-anti-dualismus-dualismus/
[17] https://phaidra.univie.ac.at/open/o:1353165
[18] https://www.degruyter.com/document/doi/10.1515/transcript.9783839424698/pdf
[19] https://www.justiceatwork.com/retaliation-vs-constructive-feedback/
r
https://www.juedische-allgemeine.de/meinung/die-palaestinenser-muessen-von-der-hamas-und-ihrer-ideologie-befreit-werden/
@Michael 02.06. 17:21
„So sehr ich Dialoge über neue Nahrungsalternativen schätze, scheint mir hier nicht ganz der richtige Ort dafür zu sein. Im Nahen Osten tobt ein Mehrfronten-Krieg, wesentlich finanziert durch unsere Importe der fossilen Gewaltenergien Erdöl und Erdgas.“
Neben einem Ende von Öl und Gas wäre Power-to-Protein und Single-Cell-Protein doch eine echte Option für die trocken-heißen Regionen, wo die meisten Muslime wohnen.
Wenn solche Nahrungsproduktion bezahlbar wäre, dann wäre man von Lebensmittelimporten unabhängig. Dann noch genug Meerwasserentsalzungsanlagen, und schon hat man auch da eine komplette Lebensbasis auf der Grundlage von erneuerbaren Energien.
Insbesondere die dort verbreitet hohen Erträge von PV-Anlagen reichen dann auch für die Entsalzungsanlagen, für Power-to-Protein- und Single-Cell-Protein-Anlagen und das Wasser auch für Obst und Gemüseanbau. Am Besten inmitten von ganz gut klimatisierten Städten mit schön viel Grün dazwischen. Dafür reicht dann der eigene grüne Strom und auch das eigene entsalzte Meerwasser.
Vielleicht wären das mal Aussichten, sich in der Region mit der eigenen Zukunft zu beschäftigen? Sozusagen Wüstensolarpunk. Dann sinkt auch der Bedarf an religiösen Endzeitfantasien, und damit fällt so mancher Wahnsinn gleich mit weg.