Drei Jahrtausende Keilschrift vor und neben den Alphabetschriften – Medienpsychologie hören

Das jafetitische – also ursprünglich griechische, vollvokalisierte, rechtsläufige, durch Bilder ergänzte – Alphabet ist so tief in unseren Alltag eingewoben, dass es den meisten von uns als völlig “natürlich” und als vermeintlich Erfahrungs-“neutrales” Informationsmedium erscheint. Nach Jahrzehnten der Einübung in jafetitische Alphabeträume fällt es uns sogar schwer, die Medienpsychologie und Erfahrungswelt der semitischen Alphabete – wie Hebräisch und Arabisch, also beim Lesen zu vokalisierende, linksläufige, Bilder abweisende Schriften – zu erfassen. In spezialisierten Büchern und Vorträgen erkläre ich dies daher immer wieder an der Linkeschen These nach Detlef Linke (1945 – 2005).
Warum ich Leuten diese schwierigen Zusammenhänge zumute? Ich halte das Verstehen der Medienpsychologie für die Religionen, für lineare Kalender und Zukunftshoffnungen (Podcast!) und nicht zuletzt zur Abwehr von Gefahren durch Verschwörungsmythen für entscheidend wichtig. Es ist noch wissenschaftliches Spezialwissen, aber von hoher, gesellschaftlicher Relevanz. Daher sagte ich am 9.11.2023 im Landtag von Baden-Württemberg auch:
Der dualistische Verschwörungsglaube des Antisemitismus richtet sich aus dem einzigen Grund gegen das Judentum und den Staat Israel, dass diese Religionsgemeinschaft und dieses Volk mit der Alphabetisierung der Menschheit begonnen haben.
Der Noahsohn Sem, dessen Namen auch mit dem Titel meiner Beauftragung durch Sie verbunden wurde, beschreibt in der jüdischen Auslegung der Thora gerade nicht den Begründer einer „Menschenrasse“ oder Sprachgruppe, sondern den ersten Begründer einer Schule in Alphabetschrift. Jede koschere Thorarolle besteht aus 304.805 handgeschriebenen Alphabet-Buchstaben. Mit dem anwesenden Rabbiner Pushkin kann man es nachlesen; er zeigt es gerne in der Synagoge!
Bis heute benennen wir alle daher auch unser gemeinsames lateinisches Alphabet selbstverständlich nach dem Hebräischen Aleph-Beth. Unser gesamtes Recht basiert auf der Alphabetschrift; unsere heiligen Schriften, auch in Christentum und Islam, unsere philosophischen Werke, all das stützt sich auf die Alphabetschrift.
Auch der schönste Begriff der deutschen Sprache „Bildung“, entstammt direkt der Thora, dem 1. Buch Mose, in dem es heißt, der Mensch – jeder Mensch! – sei „im Bilde Gottes geschaffen.“ [1. Mose 1, 27]
Wann immer also Menschen in Freund-Feind-Dualismus und Verschwörungsmythen abdriften, nähern sie sich voller Hass und Bildungsneid dem Antisemitismus an.
Dabei sollte eines klar sein: Entweder wir haben eine gemeinsame Zukunft, oder wir haben keine. Ich will eine gemeinsame Zukunft in Vielfalt in Baden-Württemberg mit dem jüdischen Leben an unserer Seite.
Liebe Abgeordnete, auch Ihre so wichtige Arbeit wird selbstverständlich verschriftet – sogar live!
Vor Kurzem entdeckte ich jedoch auch den hervorragenden Podcast “Von Assur nach Babylon” der Altorientalistik Leipzig, der auf Podcaster, in allen gängigen Formaten wie Spotify und sogar auf YouTube zu finden ist. Die Folge 9 schildert die “Anfänge des Schreibens – Die mesopotamische Keilschrift”.
Folge 9 des Podcasts “Von Assur nach Babylon” auf einem Smartphone. Screenshot: Michael Blume
Selbstverständlich erfordert auch dieser Inhalt eine gewisse Aufmerksamkeit und Konzentration – doch ich meine, es lohnt sich.
Mesopotamische Keilschriften wurden rund drei Jahrtausende vor und neben der Alphabetschrift kulturell gepflegt – und beeinflussten auch das Judentum etwa im babylonischen Exil zutiefst. Gleichzeitig können wir an ihnen die gut erforschte Entstehung von Schriftkulturen und die Medienpsychologie verschiedener Schriftsysteme verstehen. Und schließlich ist das Hören wiederum ein vom Lesen unterschiedliches Medium – was ich hier überaus nützlich finde. Denn wer sich die Wirkungen nicht-alphabetischer Schriften alleine durch das Lesen von Alphabetschriften zu erschließen versucht, stolpert leicht in alphabetische Erfahrungen zurück. Hier empfehle ich daher Filme wie die große Arte-Doku “Die Saga der Schrift” oder eben Podcasts wie “Von Assur nach Babylon”.
Sicher, es ist nicht leicht. Doch es lohnt sich. Ich finde es großartig, was die Kolleginnen und Kollegen aus Leipzig mit “Von Assur nach Babylon” geleistet haben und immer noch leisten. So, genau so geht fediversale Wissenschaftskommunikation!
Wer die Medienpsychologie verschiedener Schriften versteht, versteht Religionen, Philosophien, Kalender, Kulturen, Politik, Recht, Wissenschaften und auch die Gefahren des Antisemitismus sehr viel besser.

Nein, der Antisemitismus wendet sich gegen die Juden, weil sie zufällig in der Gegend waren und sich nicht wehren konnten. Das Alphabet, der hohe Stellenwert von Schrift und Sprache ist der Grund, warum sie das Ganze so lange überlebt haben. Unzählige andere Völker sind ausgelöscht oder assimiliert worden, vermischten sich und wurden zu neuen Völkern – bis sie einen hohen Alphabetisierungsgrad erreichten. Wenn man Lesen kann, ist Vergessen nämlich viel schwerer.
Der Rest des Antisemitismus sind einfach Denkfaulheit und Pragmatismus – wenn man schon eine fertige Hass-Ideologie von der Stange hat, warum sich eine neue aus den Fingern saugen? Jeder Hater hasst alle anderen Hater, weil jeder Hater alles und jeden hasst, weil er im Grunde nur sich selber hasst und in der Welt nur ein Spiegelbild sieht, bis die sich da auf einen neuen Buhmann geeinigt haben, kassieren die voneinander ganz viel Aua, und sie wollen ja Aua machen und nicht Aua abkriegen.
Unterstellen Sie dummen Leuten keine allzu komplizierten Beweggründe.
Wenn Palästinenser und Israelis weder Lesen noch Schreiben könnten, wenn sie keine Heiligen Bücher hätten, die die Religionen getrennt halten, wären sie längst zu einem Volk verschmolzen – die Sprachen und Religionen sind sich ähnlich genug. Wer Multikulti nicht verträgt, dem sollten Lesen und Schreiben verboten werden, zu seinem eigenen Schutz. Das meine ich nicht ernst, nur als Antikäse, der mit Käse zu Synkäse führen soll, weil ich ein trotziger Dreikäsehoch bin und gerne provoziere.
[Ähm, ja – ab hier wird es leider unerträglich, daher gekürzt. M.B.]
Danke, @Paul S – und, freundlich formuliert: Sie haben es schon fast verstanden.
Wie auch der Altorientalistik-Podcast aufzeigt, gab es damals im eurasischen Gürtel eine Vielzahl von Völkern, Sprachen und Staaten, die entstanden und auch wieder vergingen. Auch die vergleichsweise langlebigen Keilschriften konnten weder die zyklischen, mit jedem neuen Herrscher neu zählenden Kalender aufbrechen noch das Vergehen von kollektiven, religiös polytheistischen Identitäten dauerhaft aufhalten. Dies alles gelang dann später den Alphabetschriften, zunächst dem semitischen Hebräisch.
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/ohne-sem-und-japtheth-kein-jesus-worthaus-vortrag-zu-christlichem-antisemitismus/
Aufgefallen ist diese erhaltende Bedeutung der Alphabetschrift übrigens bereits Isaac Asimov (1920 – 1996), der auch sehr spannende Bücher zur Bibel geschrieben hat!
Gerne hier entlang: https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/files/21CBE8E2-1529-47DE-985C-3B42C8E1D995-scaled.jpeg
(Darüber hoffe ich in Zukunft auch noch einmal extra bloggen zu können.)
Wo ich Ihnen jedoch klar widersprechen muss, ist die ahistorische und nicht haltbare Rückdatierung des Antisemitismus in die Antike. Die Antisemitismusforschung, zu der ich verschiedentlich und auch mit dem oben gezeigten Buch “Warum der Antisemitismus uns alle bedroht. Wie neue Medien alte Verschwörungsmythen befeuern” beigetragen habe, unterscheidet hier längst:
1. Die antike Judenfeindlichkeit, die vor allem den bildlosen Monotheismus attackierte und im Bezug auf die Alphabetisierung zwischen neidvollen Vorwürfen und Bewunderung schwankte.
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/welche-bildung-hilft-gegen-antisemitismus-verschwoerungsfragen-37/
2. Der religiöse Antijudaismus, der beginnend in Christentum und Islam Jüdinnen und Juden vorwarf, spätere Offenbarungen G’ttes nicht anzuerkennen, dazu Verschwörungsmythen verbreitete und bisweilen auch Konversionen mit Druck oder Gewalt forcierte.
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/verschwoerungsfragen-6-gottesmord-und-blutmagie-die-wurzeln-des-christlichen-antisemitismus/
3. Der rassistische Antisemitismus, der im 15. und 16. Jahrhundert auch Konversionen der “Kinder Sems” nicht mehr anerkannte bzw. unter Verschwörungsverdacht stellte und sich in zunehmend rassistische Verschwörungsmythen bis hin zum NS-Holocaust steigerte.
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/verschwoerungsfragen-14-semiten-sklaven-chasaren-die-wurzeln-des-rassismus-im-16-jahrhundert/
Ich mache mir gerne die Mühe, hierüber in zahlreichen Texten und Podcasts aufzuklären – wäre Ihnen aber sehr verbunden, das dann auch wahr- und ernstzunehmen.
Mit Dank für Ihr Interesse und freundlichen Grüßen!
@ Paul S.
Die Saga des Antikäses hat mich gerade sehr zum Lachen gebracht, danke dafür.
Und, weil ich auch schon lange nicht mehr mit KI Systemen etwas gemacht habe, wollte ich probieren ob aus dem Text ein gutes Gedicht werden würde und ich meine, das es wirklich einiges in sich hat, auch wenn es sich eher weniger Reimt.
Hoffe es gefällt ihnen! 🙂
Spiegelworte
Nicht, weil sie Schuld trugen,
nicht, weil sie sich wehrten –
nein, weil sie da waren,
im falschen Kapitel der Welt.
Antisemitismus –
die Faulheit des Denkens in Reinform,
gehasst wird, was greifbar ist,
weil Hass so billig zu haben ist.
Ein Volk mit Buchstaben in der Hand,
die Sprache ihr Schild,
das Alphabet ihr Heim,
und wer liest, der vergisst nicht so schnell.
Denn wo Schrift lebt,
lebt Erinnerung
wie ein leiser Trotz
gegen das Auslöschen.
Andere Völker,
vermischt, verschwunden,
verblasst im Rauschen der Geschichte –
doch wer schreibt, bleibt,
wird nicht fortgewischt
wie Kreide auf nassem Stein.
Hater hassen Hater,
denn jeder sieht nur sich –
ein Zerrbild im Spiegel,
voller Groll und Selbstekel.
Bis sie sich auf einen Buhmann einigen,
teilen sie Aua aus
und kassieren’s zurück.
So schließt sich der Kreis aus Wut.
Glaubt nicht an tiefe Motive
im flachen Gewässer des Geistes.
Manchmal ist der Grund
so banal wie Bequemlichkeit.
Und hätt’ man sie ihrer Bücher beraubt,
Israeli und Palästinenser,
kein Wort, kein Vers, kein Heiliger Klang –
vielleicht wär’n sie eins,
verschmolzen im Klang
verlorener Sprache.
Denn wer das Andere nicht erträgt,
der sollte lieber nicht lesen,
nicht schreiben,
nicht denken.
(Nur ein Witz.
Ein Trotzgedanke.
Ein kleiner Käse gegen großen Unsinn.)
Ich bin nur ein Dreikäsehoch
mit Worten als Waffe,
rebellisch,
frech –
und voller Fragen.
Vielen Dank für die wirklich eindrucksvollen Zeilen, @Berthold Forster 🙏
Und, ja, auch Felo.ai kann den Konnex zwischen Alphabetisierung, Bildungsneid und antijüdischen Verschwörungsmythen wiedergeben:
Die frühe Alphabetisierung des Judentums und der damit verbundene hohe Bildungsgrad haben über Jahrtausende hinweg sowohl Bewunderung als auch Ablehnung hervorgerufen. Diese Ablehnung äußerte sich oft in Form von Bildungsneid und antisemitischen Verschwörungsmythen. Die Gründe dafür lassen sich in mehreren historischen und sozialen Faktoren zusammenfassen:
### **1. Frühe Alphabetisierung und Bildungsvorsprung**
– Das Judentum war die erste Religion, die systematisch Alphabetisierung und Bildung förderte. Bereits vor etwa 4.000 Jahren entwickelte es ein Alphabet und eine heilige Schrift, die Thora, die eigenständiges Lesen und Interpretieren erforderte[4][6][8].
– Kinder, insbesondere Jungen, wurden früh im Lesen und Schreiben unterrichtet, oft schon ab dem vierten Lebensjahr. Dies führte zu einem signifikanten Bildungsvorsprung gegenüber anderen Kulturen, deren Alphabetisierungsgrad deutlich niedriger war[8].
### **2. Bildungsneid und Misstrauen**
– Der hohe Bildungsgrad der jüdischen Gemeinschaft wurde von anderen Gesellschaften oft als Bedrohung wahrgenommen. Dies führte zu Bildungsneid, da die jüdische Bevölkerung durch ihre Bildung Zugang zu Berufen und gesellschaftlichen Positionen hatte, die anderen verwehrt blieben[2][8].
– Die Fähigkeit, komplexe Texte zu interpretieren und Wissen zu verbreiten, wurde von Außenstehenden häufig als „geheimnisvoll“ oder „verdächtig“ angesehen. Dies verstärkte das Misstrauen gegenüber jüdischen Gemeinschaften[8].
### **3. Entstehung von Verschwörungsmythen**
– Der Bildungsneid und das Misstrauen führten dazu, dass Juden oft als „übermäßig mächtig“ oder „manipulativ“ dargestellt wurden. Diese Vorurteile bildeten die Grundlage für zahlreiche antisemitische Verschwörungstheorien, wie die Vorstellung einer „jüdischen Weltverschwörung“[7][11].
– Katastrophen oder gesellschaftliche Krisen wurden häufig mit jüdischen Menschen in Verbindung gebracht, da sie aufgrund ihres Bildungsvorsprungs und ihrer internationalen Netzwerke als „Sündenböcke“ dienten[2][8].
### **4. Verstärkung durch historische Ereignisse**
– In Zeiten politischer und sozialer Umbrüche, wie der russischen Revolution oder der Weltwirtschaftskrise, wurden Juden aufgrund ihres höheren Alphabetisierungsgrades und ihrer Präsenz in urbanen Zentren oft als treibende Kräfte hinter revolutionären Bewegungen dargestellt. Dies nährte weitere Verschwörungsmythen[7][8].
– Antisemitische Propaganda, wie sie von den Nationalsozialisten oder stalinistischen Regimen verbreitet wurde, griff diese Mythen gezielt auf, um Juden als Feindbilder zu etablieren[7].
### **5. Rolle der Religion und Kultur**
– Im Judentum wird die individuelle Auseinandersetzung mit der Thora betont, was Kreativität und Argumentationsfähigkeit fördert. Diese Tradition des eigenständigen Denkens wurde von Außenstehenden oft als „Ungehorsam“ oder „Respektlosigkeit“ gegenüber Autoritäten interpretiert, was weitere Vorurteile schürte[8].
### **Fazit**
Die frühe Alphabetisierung des Judentums und der damit verbundene Bildungsvorsprung führten zu einer Mischung aus Bewunderung und Ablehnung. Während die jüdische Gemeinschaft durch Bildung und Wissen Fortschritte erzielte, wurden diese Errungenschaften von anderen oft mit Neid und Misstrauen betrachtet. Dies schuf den Nährboden für antisemitische Verschwörungsmythen, die bis heute in verschiedenen Formen existieren.
[1] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/verschwoerungsfragen-folge-2-warum-immer-die-juden-warum-immer-israel-antisemitismus/
[2] https://www.evangelisch.de/inhalte/231872/16-07-2024/blume-rechtzeitig-gegen-judenhass-im-netz-vorgehen
[3] https://sueden.social/@BlumeEvolution/113136173224098288
[4] https://www.reformiert.info/de/gesellschaft/der-antisemitismusbeauftragte-michael-blume-erklaert-was-die-wurzeln-des-antisemitismus-sind–24074.html
[5] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/drei-jahrtausende-keilschrift-vor-und-neben-den-alphabetschriften-medienpsychologie-hoeren/
[6] https://www.landtag-bw.de/de/aktuelles/dpa-nachrichten/blume-bedrohungen-gegen-juedinnen-und-juden-im-neuen-gewand-502138
[7] https://www.deutschlandfunkkultur.de/juden-als-feindbild-die-geschichte-des-mythos-der-100.html
[8] https://juedischerundschau.de/article.2019-06.der-hohe-bildungsgrad-des-juedischen-volkes-eine-ursachenforschung.html
[9] https://www.degruyterbrill.com/document/doi/10.1515/9783839434062-003/html?srsltid=AfmBOoqRzAsDZ21Bb5T0Adu1Elioi5LBtaO-58T_1COx6e3QGGNVdzKt
[10] https://www.evangelische-aspekte.de/die-juden-sind-nur-die-ersten-opfer-des-antisemitismus/
[11] https://de.wikipedia.org/wiki/Weltjudentum
[12] https://www.bs-anne-frank.de/mediathek/blog/antisemitismus-in-verschwoerungstheorien
[13] https://www.amazon.de/Warum-Antisemitismus-alle-bedroht-Verschw%C3%B6rungsmythen/dp/3843611335
[14] https://www.anders-denken.info/informieren/antisemitische-verschw%C3%B6rungsideologien
[15] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/entstehung-und-bedeutung-der-alphabetisierung-die-doku-imprimatur/
[16] https://www.kmk.org/aktuelles/artikelansicht/wegweisende-erklaerung-zur-darstellung-des-judentums-in-bildungsmedien-unterzeichnet.html
[17] https://www.sueddeutsche.de/kultur/drittes-reich-verschwoerungsideologien-richard-j-evans-buch-1.5438691
Herzlichen Dank für diesen tiefgründigen und aufschlussreichen Artikel! Ihre Ausführungen zur Bedeutung der Alphabetschrift und ihrer Rolle für unsere Kultur, Religion und Gesellschaft sind beeindruckend und regen zum Nachdenken an. Es ist bewundernswert, wie Sie die Relevanz dieser Themen für unsere gemeinsame Zukunft und den Kampf gegen Antisemitismus betonen. Vielen Dank, dass Sie dieses wertvolle Wissen teilen.
Herzlichen Dank meinerseits für das thematische Interesse, @Kistianto Abdullah 🙏
Faszinierend finde ich, dass nicht nur Spezialisierte aus den Medienwissenschaften und der Kognitionspsychologie die unterschiedlichen Erfahrungsräume der Alphabete beschrieben haben, sondern auch große Religionsgelehrte wie Baron Rabbi Jonathan Sacks (1948 – 2020), seligen Angedenkens. Den bis heute wirksamen Lehrer hatte u.a. fasziniert, dass sich im Griechischen bzw. Jafetitischen Philosophie und frühe Naturwissenschaft entwickelt hatte, im Hebräischen / Semitischen aber der Monotheismus, schriftliche und mündliche Thora.
Felo.ai dazu:
Die Medienpsychologie der semitischen und jafetitischen Alphabete zeigt signifikante Unterschiede in der Art und Weise, wie diese Schriftsysteme die kognitive Verarbeitung und die kulturelle Wahrnehmung beeinflussen.
## **Medienpsychologie der jafetitischen Alphabete**
Die jafetitischen Alphabete, zu denen unter anderem das Griechische und Lateinische gehören, sind vollvokalisiert. Diese Alphabete fördern eine analytische Denkweise, die sich in der Fähigkeit zur Abstraktion und Definition von Begriffen niederschlägt. Derrick de Kerckhove, ein kanadischer Medienwissenschaftler, argumentiert, dass die Verwendung dieser Alphabete die Entwicklung abstrakter Konzepte begünstigt hat, was zu einer stärkeren Fokussierung auf logische Argumentation und theoretische Diskussionen führt. Dies ist besonders evident in der westlichen Philosophie, die stark von den Ideen der griechischen Denker geprägt ist[1].
## **Medienpsychologie der semitischen Alphabete**
Im Gegensatz dazu sind die semitischen Alphabete, wie Hebräisch und Arabisch, vokalarme Systeme, die von rechts nach links geschrieben werden. Diese Alphabete tendieren dazu, narrative Strukturen zu fördern, was sich in der Art und Weise zeigt, wie Geschichten erzählt und kulturelle Identitäten konstruiert werden. Die semitischen Alphabete sind weniger auf abstrakte Begriffe fokussiert und mehr auf die Vermittlung von Geschichten und Erfahrungen. Dies hat Auswirkungen auf die kulturelle Wahrnehmung, da die Menschen, die diese Alphabete verwenden, oft eine andere Beziehung zu Bildern und Musik haben, wobei semitische Kulturen tendenziell eine zurückhaltendere Haltung gegenüber bildlicher Darstellung einnehmen[1][2].
## **Vergleich und Fazit**
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Medienpsychologie der jafetitischen Alphabete eine stärkere Betonung auf analytisches Denken und abstrakte Konzepte legt, während die semitischen Alphabete narrative und kontextuelle Denkweisen fördern. Diese Unterschiede haben tiefgreifende Auswirkungen auf die kulturelle Entwicklung und die Art und Weise, wie Wissen und Identität in verschiedenen Gesellschaften vermittelt werden. Die Diskussion über die Auswirkungen dieser Alphabete auf die Zivilisation ist daher nicht nur linguistisch, sondern auch psychologisch und kulturell von großer Bedeutung[1].
[1] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/sind-die-usa-noch-eine-demokratie-und-warum-ist-das-ein-griechischer-begriff/
[2] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/von-alphabet-bis-genderstern-antisemitismus-und-lesen-von-goethe-bis-landesbibliothek/
[3] https://en.wikipedia.org/wiki/Alphabet_effect
[4] https://www.britannica.com/topic/alphabet-writing/Development-and-diffusion-of-alphabets
[5] http://www.compilerpress.ca/Competitiveness/Anno/Anno%20McLuhan%20Alphabet.htm
[6] https://instituteofsemiticstudies.org/wordpress/languages/alphabet/
[7] https://www.cokesbury.com/9781666787016-The-Origins-of-the-West-Semitic-Alphabet-in-Egyptian-Scripts?srsltid=AfmBOoqAEFDbk6OP6TSgkFt1kEPXYZ4lvA2-qdfLp7UBZaeW3J5sapIV
[8] https://www.academia.edu/783493/The_Alphabet_Effect_A_Media_Ecology_Understanding_of_the_Making_of_Western_Civilization
[9] https://www.fernstudium.com/sprachkurs/arabisch/
[10] https://instituteofsemiticstudies.org/languages/alphabet.html
[11] https://aish.com/the-jewish-invention-of-the-alphabet/
[12] https://psycnet.apa.org/record/2013-25928-003
[13] https://en.wikipedia.org/wiki/English_Phonotypic_Alphabet
[14] https://www.britannica.com/topic/North-Semitic-alphabet
[15] https://psycnet.apa.org/record/2006-04432-009
[16] https://en.wikipedia.org/wiki/History_of_the_alphabet
[17] https://academic.oup.com/book/32294/chapter/268508776
[18] https://brill.com/view/journals/vt/74/3/article-p331_2.xml?language=en&srsltid=AfmBOopyk-5LDAMLZm9aFmQ3XNNJ855OQoIZn8glNbmQiXATtKKAjU3g
[19] https://www.academia.edu/76150175/Medien_unter_Kontrolle
[20] https://www.journals.uchicago.edu/doi/abs/10.1086/723458
[21] https://www.timesofisrael.com/first-written-record-of-semitic-alphabet-from-15th-century-bce-found-in-egypt/
[22] https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC3278080/
Ich liebe alte Schriften und Sprachen und werde auf jeden Fall in den Podcast rein hören! Vielen Dank!
Vor einigen Jahren habe ich begonnen privat das Hebräisch der Thora zu lernen. Es war spannend zu sehen, das hinter jedem Buchstaben eine tiefe Bedeutung steckt. Diese Schrift ist voller Bilder und Geschichten.
Herzlichen Dank, @Vitaliji – und ja, das Hebräische wie auch das Arabische sind mehr als nur zufällig andersherum geschriebene Alphabetschriften und -sprachen. Sie bilden vielmehr mediale Erfahrungs- und Wirkungsräume, aus denen sich auch die Rezitation von Tora und Koran in den Originalsprachen sowie die Zurückdrängung von Bildern, der im Ergebnis bildlose Monotheismus ergibt.
Perplexity.ai beschreibt es in jafetitisch-deutscher Alphabetschrift so:
Die Rezitation der Torah im Hebräischen und des Korans im Arabischen basiert auf tiefgreifenden kognitions- und medienpsychologischen Mechanismen, die weit über theologische Begründungen hinausgehen. Moderne Forschung aus der Kognitionswissenschaft, Neuropsychologie und Medientheorie liefert überzeugende Erklärungen für diese jahrtausendealte Praxis.
### Neurobiologische Besonderheiten der semitischen Sprachverarbeitung
**Spezifische Hirnvernetzung**
Neurowissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass die Verarbeitung semitischer Sprachen charakteristische neuroanatomische Merkmale aufweist. Forschungen des Max-Planck-Instituts für Kognitions- und Neurowissenschaften in Leipzig dokumentieren, dass arabische Muttersprachler eine stärkere Vernetzung zwischen linker und rechter Gehirnhälfte entwickeln als Sprecher anderer Sprachen[1][2]. Diese verstärkte interhemisphärische Konnektivität entsteht durch die besonderen Anforderungen der arabischen Schrift, bei der kurze Vokale oft fehlen und beim Lesen über Vorwissen oder Kontext erschlossen werden müssen[2].
**Bihemisphärische Sprachverarbeitung**
Die arabische Schrift aktiviert verstärkt die rechte Gehirnhälfte für semantische und phonologische Verarbeitung, was zu einer außergewöhnlich robusten neuronalen Netzwerkbildung führt[1]. Diese bilaterale Hirnaktivierung unterscheidet sich grundlegend von der vorwiegend linkshemisphärischen Verarbeitung alphabetisierter Sprachen wie dem Deutschen oder Englischen. Die verstärkten Verbindungen im Corpus callosum, der Brücke zwischen den Hemisphären, schaffen ein neurologisches Fundament für die präzise Memorierung und Rezitation heiliger Texte[2].
### Embodied Cognition und multisensorische Verankerung
**Körperliche Verankerung religiöser Erfahrung**
Die Forschung zur “Embodied Cognition” zeigt, dass religiöses Wissen und spirituelle Erfahrungen fundamental in sensomotorischen Systemen verankert sind[3][4]. Religiöse Texte werden nicht nur kognitiv, sondern auch körperlich erfahren – durch Atembewegungen, Stimmmodulation und rhythmische Rezitation[3]. Diese körperliche Dimension ist entscheidend für die Memorierung und das Verstehen heiliger Schriften.
**Sensomotorische Grounding-Effekte**
Studien belegen, dass Körperhaltung und Gedächtnis eng miteinander verknüpft sind. Teilnehmer können autobiografische Erinnerungen schneller abrufen, wenn sie dieselbe Körperhaltung einnehmen wie bei der ursprünglichen Erfahrung[5]. In religiösen Kontexten verstärken wiederholte Rezitationshaltungen – wie das Knien oder die spezifischen Bewegungen beim islamischen Gebet – die Gedächtniskonsolidierung erheblich[5].
**Ritualisierte Körperpraktiken**
Empirische Untersuchungen zeigen, dass kniende Teilnehmer eher dazu neigen, Ereignisse als wundersam zu bewerten und Objekte als religiös zu identifizieren[5]. Diese verkörperten kognitiven Effekte sind selbst dann wirksam, wenn sie auf kulturell erlernten Assoziationen beruhen. Die regelmäßige Wiederholung spezifischer Körperhaltungen während der Textrezitation schafft starke neuronale Verknüpfungen zwischen physischer Erfahrung und spirituellem Inhalt[5].
### Medientechnische Eigenschaften semitischer Schriften
**Konsonantenschrift als kognitiver Verstärker**
Die semitischen Alphabete sind ursprünglich reine Konsonantenschriften (Abjad-Systeme), die den Leser zwingen, aktiv Vokale zu ergänzen[6]. Diese “Unvollständigkeit” ist kein Mangel, sondern ein kognitiver Verstärker. Beim Lesen arabischer oder hebräischer Texte muss das Gehirn kontinuierlich zwischen verschiedenen möglichen Vokalisierungen wählen, was zu einer intensiveren neuralen Verarbeitung führt[7].
**Aktivierung metasprachlicher Fähigkeiten**
Untersuchungen zeigen, dass arabischsprachige Kinder bereits im Kindergarten- und Grundschulalter metasprachliche Fähigkeiten entwickeln, die denen von bilingualen Kindern ähneln[7]. Diese erhöhten metasprachlichen Kompetenzen, einschließlich verbesserter phonologischer Bewusstheit, unterstützen nicht nur das Lesen lernen, sondern auch die Memorierung komplexer religiöser Texte[7].
### Psychologie der mündlichen Tradition
**Serielle Gedächtnisstrukturen**
Die Rezitation heiliger Texte folgt den Prinzipien des seriellen Gedächtnisses, bei dem jedes Wort als Hinweis für das nächste fungiert[8]. In mündlichen Traditionen können Rezipienten den Inhalt nicht zusammenfassen oder selektiv abrufen, ohne vom Anfang zu rezitieren – sie benötigen einen “Anlauf”[8]. Diese charakteristische Eigenschaft verstärkt die Bedeutung der Originalsprache, da jede Übersetzung die spezifischen Klang- und Rhythmusmuster zerstören würde, die als Gedächtnisstützen dienen.
**Multimodale Gedächtnisorganisation**
Während der Rezitation werden gleichzeitig verschiedene organisatorische Schemata aktiviert: semantische Bedeutung, Klangbilder, räumliche Anordnung, Reim, Alliteration, Rhythmus und motorische Bewegungen[8]. Diese multimodale Vernetzung erklärt, warum Übersetzungen die kognitiven Vorteile der Originalsprache nicht reproduzieren können – sie durchbrechen die fein abgestimmten Verbindungen zwischen Klang, Bedeutung und körperlicher Erfahrung.
### Neurolinguistische Sprachverarbeitung
**Bilinguale kognitive Statuseffekte**
Forschungen zeigen, dass das Hocharabische (MSA) bei arabischen Muttersprachlern einen kognitiven Status ähnlich einer Zweitsprache einnimmt[7]. Diese Situation verstärkt paradoxerweise die exekutiven Funktionen und metasprachlichen Fähigkeiten, die für das Memorieren und präzise Rezitieren von Texten essential sind[7].
**Neuronale Netzwerke für semantische Verarbeitung**
Untersuchungen auf Neuronenebene zeigen, dass die semantische Verankerung von Wörtern durch zwei Mechanismen erfolgt: direkte sensomotorische Zuordnung und kategorienbezogene Zuordnung[9]. Motor- und somatosensorische Neuronen sind primär an der sensomotorischen Zuordnung beteiligt, während parietale Neuronen beide Mechanismen nutzen[9]. Diese neuronalen Netzwerke sind hochspezifisch für die ursprüngliche Sprache trainiert und können durch Übersetzungen nicht vollständig aktiviert werden.
### Medientheoretische Perspektiven
**Schrift als inkarnatorisches Medium**
Die Medientheorie des Heiligen, wie sie von Nancy und anderen entwickelt wurde, versteht heilige Schriften als Medien der Trennung und Verbindung zugleich[10]. Die Originalsprachen fungieren als “abgetrennte” (sakrale) Bereiche, die durch spezifische mediale Praktiken der Rezitation wieder verbunden werden. Diese medientheoretische Betrachtung erklärt, warum Übersetzungen die mediale Funktion heiliger Texte fundamental verändern[10].
**Vertikalspannung und Transzendenz**
Semitische Schriften erzeugen durch ihre besonderen medialen Eigenschaften eine “Vertikalspannung” zwischen dem “Übernatürlichen” und dem “Unternatürlichen”[10]. Die Bewahrung der Originalsprachen erhält diese mediale Spannung aufrecht, während Übersetzungen sie in horizontale, kommunikative Strukturen transformieren.
### Praktische Konsequenzen für religiöse Bildung
**Memorierungsvorteile**
Die Forschung zur oralen Tradition zeigt, dass wiederholte Rezitation in der Originalsprache außergewöhnliche Memorierungsleistungen ermöglicht. Studien dokumentieren, dass intensive Bibelrezitation (vier oder mehr Mal pro Woche) die Fähigkeit zur mentalen Speicherung des Textes um 407 Prozent steigert[11]. Diese Effekte sind spezifisch an die phonetischen und rhythmischen Eigenschaften der Originalsprachen gebunden.
**Soziale und psychische Auswirkungen**
Regelmäßige Rezitation in der Originalsprache zeigt messbare Auswirkungen auf psychische Gesundheit und soziales Verhalten. Studien dokumentieren Reduktionen von Einsamkeitsgefühlen um 30%, Ärger um 32% und zwischenmenschlichen Konflikten um 40% bei regelmäßiger Textrezitation[11]. Diese Effekte sind vermutlich mit den neuroplastischen Veränderungen durch die spezifischen kognitiven Anforderungen semitischer Schriften verbunden.
### Evolutionary-kognitive Überlegungen
**Koevolution von Sprache und Kognition**
Die jahrtausendelange Tradition der mündlichen Übertragung heiliger Texte hat möglicherweise selektive Vorteile für bestimmte kognitive Fähigkeiten geschaffen. Die intensiven Memorierungsanforderungen könnten die Entwicklung spezialisierter neuronaler Netzwerke begünstigt haben, die optimal für die Verarbeitung semitischer Alphabetschriften ausgelegt sind[12].
**Kulturelle Nischenkonstruktion**
Die Bewahrung der Originalsprachen kann als Beispiel kultureller Nischenkonstruktion verstanden werden, bei der spezifische mediale Praktiken kognitive Umgebungen schaffen, die ihrerseits die kulturelle Entwicklung beeinflussen[12]. Die semitischen Schriftsysteme haben Lernumgebungen geschaffen, die bestimmte kognitive Fähigkeiten verstärken und dadurch ihre eigene Bestandskraft sichern.
### Zusammenfassung der kognitiven Mechanismen
Die Bewahrung der Torah im Hebräischen und des Korans im Arabischen basiert auf einem komplexen Zusammenspiel kognitions- und medienpsychologischer Faktoren. Die neurologischen Besonderheiten der semitischen Sprachverarbeitung, die Effekte verkörperter Kognition, die spezifischen Eigenschaften der Konsonantenschriften und die Mechanismen mündlicher Tradition schaffen synergistische Effekte, die durch Übersetzungen nicht reproduziert werden können. Diese wissenschaftlichen Erkenntnisse bestätigen und erklären die intuitive Weisheit religiöser Traditionen, die über Jahrtausende die Bedeutung der Originalsprachen für spirituelle Praxis und Übertragung erkannt haben.
[1] https://www.focus.de/wissen/typisch-deutsch-wie-forscher-muttersprachler-an-ihren-gehirnen-erkennen-koennen_id_189730686.html
[2] https://www.spektrum.de/news/typisch-deutsch-verschaltet-die-muttersprache-praegt-das-gehirn/2125008
[3] https://hebraicthought.org/how-do-our-bodies-think-embodied-cognition-and-ritual/
[4] https://experts.illinois.edu/en/publications/embodiment-in-religious-knowledge
[5] https://academic.oup.com/book/45409/chapter/389386590
[6] https://de.wikipedia.org/wiki/Semitische_Sprachen
[7] https://education.academy.ac.il/SystemFiles/Reading%20the%20Reading%20Brain%20English%20Summary.pdf
[8] https://dukespace.lib.duke.edu/bitstreams/d382fa40-6737-46bc-a30b-de6d9a57aa3e/download
[9] https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/28575757/
[10] https://www.ikkm-weimar.de/publikationen/archiv-fur-mediengeschichte/cfp-medien-des-heiligen/
[11] https://www.youtube.com/watch?v=E47DrLfu4u4
[12] http://laral.istc.cnr.it/borghi/Languagegrounding.htm
[13] https://www.degruyterbrill.com/document/doi/10.1515/9783110569520-023/html
[14] https://www.pedocs.de/frontdoor.php
[15] https://www.pedocs.de/volltexte/2018/14429/pdf/ZfPaed_1987_2_Bucher_Oser_Wenn_zwei_das_gleiche_Gleichnis_hoeren.pdf
[16] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/drei-jahrtausende-keilschrift-vor-und-neben-den-alphabetschriften-medienpsychologie-hoeren/
[17] https://www.deutschlandfunk.de/heilige-schriften-2-4-religioese-texte-im-alltaeglichen-100.html
[18] https://de.wikipedia.org/wiki/Avesta
[19] https://www.mariendomhamburg.de/wp-content/uploads/sites/2/2016/06/Flyer-liturgische-Texte-englisch.pdf
[20] https://www.stiftsbezirk.ch/userdata/Stiftsbezirk/Materialien%20zu%20den%20Ausstellungen%20(intern)/Verr%C3%BCckte%20Geschichten/ausstellungskatalog-verrueckte-geschichten-2024.pdf
[21] https://de.wikipedia.org/wiki/Kabbala
[22] https://www.vatican.va/content/francesco/de/apost_letters/documents/papa-francesco-lettera-ap_20200930_scripturae-sacrae-affectus.html
[23] https://www.orientalistik.phil.fau.de/2014/04/26/the-morpho-syntactic-encoding-of-tense-and-aspect-in-semitic/
[24] https://de.wikipedia.org/wiki/Internationales_Phonetisches_Alphabet
[25] https://de.wikipedia.org/wiki/Geschichte_der_Schrift
[26] https://www.lernhelfer.de/schuelerlexikon/deutsch/artikel/phonetisierung
[27] https://www.psychologicalscience.org/news/releases/a-persons-language-may-influence-how-he-thinks-about-other-people.html
[28] https://scielo.org.za/pdf/hts/v72n3/24.pdf
[29] https://de.babbel.com/de/magazine/semitische-sprachen
[30] https://litpress.org/Products/2408/Liturgical-Language
[31] https://www.saet.ac.uk/Christianity/EmbodimentandLiturgy
[32] https://scholarlypublishingcollective.org/psup/theological-interpretation/article-abstract/15/2/277/206432/Embodied-Cognition-and-the-Foundational?redirectedFrom=PDF
[33] https://www.sil.org/system/files/reapdata/12/50/87/125087948204766536022071187359727939368/Von_Worten_zum_Wort.pdf
[34] https://books.google.com/books/about/Corporeal_Theology.html?id=J_OxzwEACAAJ
[35] https://www.grin.com/document/110921?srsltid=AfmBOorCecyhERONEQFemm7UbrKIv7VUpsQS0F26O73lMAlSeXNB1DWx
[36] https://www.zfl-berlin.org/publikationen-detail/items/heilige-texte-in-der-moderne.html
[37] https://www.degruyter.com/document/doi/10.1515/9783110296655/html?lang=de
[38] https://brill.com/display/title/52293?language=de
[39] https://www.uni-weimar.de/fileadmin/user/fak/medien/hauptseiten/Archiv_Mediengeschichte/AMG15_Editorial_final.pdf
[40] https://morgensternbooks.com/book/9780195120325
[41] https://www.gotquestions.org/Deutsch/bibel-anwenden.html
[42] https://de.wikipedia.org/wiki/Buddhistische_Literatur
[43] https://www.frontiersin.org/journals/human-neuroscience/articles/10.3389/fnhum.2024.1387674/full
[44] https://journalofcognition.org/articles/10.5334/joc.155
[45] https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC8534254/
[46] https://web.media.mit.edu/~dkroy/papers/pdf/roy_2003.pdf
[47] https://www.numberanalytics.com/blog/embodied-practices-in-faith
[48] https://www.jstor.org/stable/25843223
[49] https://www.transcript-open.de/pdf_chapter/bis%205999/9783839457856/9783839457856-014.pdf
[50] https://www.theo-web.de/fileadmin/user_upload/theo-web/pdfs/21-jahrgang-2022-heft-2/emotion-und-religion-religionspsychologische-perspektiven.pdf
[51] https://www.amazon.de/GED%C3%84CHTNIS-HEILIGEN-Ausgew%C3%A4hlte-Studientexte-Messfeiern/dp/3545504301
[52] https://www.superprof.at/blog/nuetzliches-wissen-zum-thema-arabisch-lernen/
[53] https://www.utb.de/doi/reader/10.36198/9783838533544-61-66
[54] https://blog.studiumdigitale.uni-frankfurt.de/arabischlehre/files/2014/10/semitische-sprachen-fischer.pdf
[55] https://www.jstor.org/stable/j.ctt19qggc3
[56] https://brill.com/view/journals/jocc/5/1-2/article-p14_2.xml
[57] https://www.uni-kassel.de/uni/aktuelles/sitemap-detail-news/post/detail/News/heilige-texte-wie-man-sie-liest-und-wie-besser-nicht?cHash=f4186dd81f35edf9e172dad866e748c6
[58] https://www.youtube.com/watch?v=RHC3f9SzKpI
[59] https://www.youtube.com/watch?v=fUQ499Q0hWU
Guten Morgen, @Michael.
Heute beschränke ich mich darauf, Danke zu sagen für Deinen wertvollen Hinweis!
Ein wirklich hervorragend gemachter Podcast der Uni Leipzig!
Ein Thema, bei dem ich praktisch kein Wissen habe, und beim Hören hat mich das Thema gleich gefesselt. Das ist wirklich hervorragende Wissenschaftskommunikation, was die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Altorientalistik da machen!
Grüße aus der Freiluftsauna Rhein-Neckar!
Vielen Dank auch für Dein Interesse, lieber @Peter 🙏
Und, ja, der Altorientalistik-Podcast der Uni Leipzig setzt nach meiner Einschätzung neue Maßstäbe für eine gelungene Wissenschaftskommunikation eines auch kleineren Faches in die interessierte Öffentlichkeit und ans interdisziplinäre Kollegium!
Seit meiner Doktorarbeit zur damals sog. “Neurotheologie” zwischen Religion und Hirnforschung arbeite ich gerne an den interdisziplinären Fragen der Medienpsychologie mit. Hier aber auch die Thesen von zwei anderen Forschenden, die dazu viel länger und mehr als ich geleistet haben, durch Felo.ai:
Dieser Bericht analysiert und vergleicht die Thesen des Neurophysiologen Detlef Linke, des Medientheoretikers Derrick de Kerckhove und des Religionswissenschaftlers Michael Blume zu den kognitiven, kulturellen und weltanschaulichen Unterschieden, die sich aus der Struktur semitischer (konsonantischer) und jafetitischer (vollvokalisierter) Alphabete ergeben.
Detlef Linkes These konzentriert sich auf die neurophysiologischen Korrelate der Schriftrichtung und postuliert, dass die Verarbeitung von rechtsläufiger und linksläufiger Schrift unterschiedliche Gehirnregionen aktiviert. Derrick de Kerckhove, ein Schüler Marshall McLuhans, argumentiert, dass die Hinzufügung von Vokalen im griechischen Alphabet eine kognitive Revolution auslöste. Diese schuf die Grundlage für abstraktes, analytisches Denken, Individualismus und die westliche visuelle Kultur, indem sie den Text vom mündlichen Kontext löste. Michael Blume, ebenfalls von McLuhan beeinflusst, entwickelt eine medien-deterministische Theorie, wonach das semitische Alphabet einen spezifischen „Semitismus“ – gekennzeichnet durch lineare Geschichtsschreibung, die Idee der Menschenwürde und eine schriftbasierte Religiosität – hervorbrachte. Antisemitismus ist für ihn eine reaktionäre Gegenbewegung zu diesen Prinzipien, die auf einem „Unbehagen an der Schrift“ und „Bildungsneid“ basiert.
Zusammenfassend bieten die drei Denker komplementäre, aber unterschiedliche Erklärungsmodelle: Linke liefert eine neurobiologische, de Kerckhove eine medienpsychologische und Blume eine religions- und ideengeschichtliche Perspektive auf die tiefgreifenden Auswirkungen alphabetischer Schriftsysteme.
## Detaillierter Bericht
### Einleitung: Die grundlegende Unterscheidung der Alphabetsysteme
Die Unterscheidung zwischen semitischen und jafetitischen Alphabeten ist primär technischer Natur und hat weitreichende Implikationen.
* **Semitische Alphabete**: Diese Schriftsysteme, wie das Phönizische, Hebräische und Arabische, sind typischerweise als **Abdschads** klassifiziert [9][50]. Das bedeutet, sie repräsentieren hauptsächlich oder ausschließlich Konsonanten [33][35]. Vokale müssen vom Leser aus dem Kontext erschlossen oder durch diakritische Zeichen (wie die Niqqud im Hebräischen) ergänzt werden [33]. Diese Struktur erfordert eine hohe Kontextsensibilität und fördert eine interpretative, narrative Denkweise [17][33].
* **Jafetitische (vollvokalisierte) Alphabete**: Dieser Begriff, der von Denkern wie Blume und de Kerckhove verwendet wird, bezieht sich auf Alphabete, die dem griechischen Modell folgen [20][26][36]. Die entscheidende Innovation der Griechen war die Einführung eigener Zeichen für Vokale, wodurch sie diese gleichberechtigt neben die Konsonanten stellten [17][33]. Dies ermöglicht eine präzisere, kontextunabhängigere Abbildung der gesprochenen Sprache und gilt als Grundlage für die wissenschaftliche und philosophische Tradition des Westens [17][33].
Beide Systeme haben einen gemeinsamen Ursprung in früheren protosinaitischen Schriften und teilen die grundlegende Idee, die Laute einer Sprache durch eine begrenzte Anzahl von Zeichen darzustellen [6][33].
### Die These von Detlef Linke: Neurophysiologie und Schriftrichtung
Der früh verstorbene Neurophysiologe Detlef Linke (1945–2005) entwickelte die sogenannte „Hirn-Schriftrichtung-These“, die von Michael Blume aufgegriffen und bewahrt wurde, da sie in den Geisteswissenschaften zunächst wenig Resonanz fand [34].
Linkes These basiert auf der Lateralisierung des Gehirns, also der funktionalen Spezialisierung der beiden Gehirnhälften. Er postulierte, dass die Leserichtung einen direkten Einfluss darauf hat, welche Hirnareale primär bei der Textverarbeitung aktiviert werden.
* Das Lesen von **linksläufigen Schriften** (wie Hebräisch und Arabisch) würde tendenziell eher die ganzheitlich und bildhaft verarbeitende rechte Gehirnhälfte stimulieren.
* Das Lesen von **rechtsläufigen Schriften** (wie Griechisch und Latein) würde hingegen die analytisch und sequenziell arbeitende linke Gehirnhälfte stärker beanspruchen.
Obwohl die verfügbaren Quellen keine detaillierten experimentellen Daten von Linke selbst enthalten, wird seine Arbeit als wichtiger Impuls für die interdisziplinäre Forschung zu den Auswirkungen von Schriftsystemen auf die Kognition gewürdigt [34]. Die These legt eine neurobiologische Grundlage für die von de Kerckhove und Blume beschriebenen kulturellen und psychologischen Phänomene nahe.
### Die These von Derrick de Kerckhove: Die kognitive Revolution des griechischen Alphabets
Derrick de Kerckhove, Direktor des McLuhan-Programms und Professor an der Universität Toronto, sieht in der Entwicklung des vollvokalisierten griechischen Alphabets die entscheidende Psychomodulation, die das westliche Denken hervorbrachte [15][17][24]. Seine Analyse, die er unter anderem in „The Alphabet and the Brain“ darlegt, unterscheidet scharf zwischen den kognitiven Effekten der beiden Alphabetsysteme [16][18][19].
**Der semitische Abdschad und die orale Kultur**
De Kerckhove beschreibt semitische Konsonantenschriften als Systeme, die in einer Symbiose mit dem Interpreten existieren [17]. Da der Leser die Vokale selbst intonieren muss, bleibt der Text untrennbar mit dem mündlichen Vortrag und dem kulturellen Kontext verbunden. Das Lesen ist kein stiller, privater Akt, sondern ein lautes, gemeinschaftliches Ereignis. Die Schriftrichtung von rechts nach links begünstigt laut de Kerckhove ein iteratives, bildhaftes Erfassen des Textes anstelle einer linearen Analyse [18]. Dies bewahrt die Dominanz der oralen Kultur, in der das Wissen im Kollektiv verankert ist [17][44].
**Das griechische Alphabet als „erstes Computerprogramm“**
Die Hinzufügung von Vokalzeichen durch die Griechen war für de Kerckhove eine radikale Neuerung, die den Text von seinem Umweltkontext löste [17]. Ein griechischer Text konnte ohne Vorwissen oder mündliche Anleitung von jedem, der die Zeichen kannte, korrekt ausgesprochen werden. Dies hatte tiefgreifende psychologische Folgen:
* **Übergang zur visuellen Kultur**: Das laute Vorlesen wurde sekundär. Stilles, inneres Sinnieren über den Text wurde möglich [17].
* **Entstehung des Individuums**: Die Fähigkeit, Sprache im stillen Lesen zu kontrollieren, förderte die Entwicklung von Privatheit, kritischer Distanz und einer autonomen Identität [44].
* **Förderung des analytischen Denkens**: Die neue Schriftstruktur, eine unidirektionale Abfolge von Konsonanten und Vokalen, zwang den Geist zur Analyse [18]. Diese lineare Logik, die in einem geschlossenen, selbstreferenziellen System operiert, bezeichnet de Kerckhove als das „erste Computerprogramm“, das die Grundlage für die westliche Wissenschaft und Logik legte [17].
De Kerckhove sieht die Entstehung der griechischen Tragödie als kulturelle Reaktion auf die tiefgreifende psychologische Krise, die dieser mediale Wandel auslöste [19][21].
### Die These von Michael Blume: Alphabet, „Semitismus“ und Antisemitismus
Dr. Michael Blume, Religionswissenschaftler und Antisemitismusbeauftragter des Landes Baden-Württemberg, entwickelt eine medienhistorische Theorie des Antisemitismus, die stark von Marshall McLuhan beeinflusst ist [4][5][7]. Für ihn ist das Medium der Alphabetschrift nicht neutral, sondern prägt die Botschaft bis ins Innerste [4].
**Der „Semitismus“ als mediales Produkt**
Blume argumentiert, dass aus dem semitischen Alphabet drei grundlegende mythologische Inhalte entstanden, die er zur Widerlegung rassistischer Thesen bewusst als „Semitismus“ bezeichnet [1][4][46].
1. **Lineares Fortschrittsverständnis**: Das lineare Lesen eines alphabetischen Textes, bei dem sich die Bedeutung erst mit der Zeit entfaltet (z.B. ob aus „Wu“ ein „Wurm“ oder „Wunder“ wird), etabliert laut Blume ein lineares Geschichtsverständnis mit einem hoffnungsvollen, messianischen Ziel [4].
2. **Idee der Gleichwertigkeit**: Blume leitet die Idee der Menschenwürde und Gleichheit aus der Schriftkultur ab. Als Beleg führt er einen frühen hebräischen Schriftfund an, der fordert, für das Recht von Sklaven und Armen einzutreten [4]. Kritiker wenden hier ein, dass dieser Text die Institution der Sklaverei voraussetzt und nicht negiert [4].
3. **Individuelles Lesen statt kollektivem Erleben**: Die Schriftkultur ersetzt die mündliche Überlieferung im Nahverhältnis durch das individuelle Lesen und Schreiben [4].
**Antisemitismus als Gegenbewegung**
Für Blume ist der Antisemitismus eine fundamentale Reaktion auf den „Semitismus“ und wurzelt in einem „Unbehagen an der Schrift“ [4]. Er manifestiert sich in Gegenkonzepten:
* Anstelle einer linearen Fortschrittsgeschichte tritt eine **zyklische Geschichtsauffassung** von ewigem Aufstieg und Verfall [4].
* Anstelle des ruhigen Lesens treten öffentliches **„Gebrüll und Gefühle“** [4].
* Anstelle der Gleichwertigkeit treten Konzepte von **Ungleichheit und Abstammung** [4].
**Bildung, Bildungsneid und der „pathologische Dualismus“**
Blume erweitert seine These um den Aspekt der Bildung. Er würdigt das Judentum als die erste Religion der Alphabetisierung, in der jedes Kind lesen und schreiben lernte [37][52]. Der Begriff „Bildung“ selbst sei von Genesis 1,27 („im Bilde Gottes“) abgeleitet [37][52]. Dieses Geschenk der Alphabetisierung habe jedoch einen mörderischen **„Bildungsneid“** hervorgerufen, der besonders in akademischen Milieus ein starker Motor für Antisemitismus sei [37][52]. Dieser Hass basiert auf einem von Blume als **„pathologischen Dualismus“** bezeichneten Freund-Feind-Denken, das die Welt in eine absolut gute Eigengruppe und eine absolut böse Feindgruppe aufteilt [37][52]. Im Antisemitismus wird die jüdische Gruppe dabei als überlegene Superverschwörung imaginiert, was ihn von anderen Formen der Gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit unterscheidet [37][52].
### Synthese und Vergleich
Die drei Ansätze bieten unterschiedliche, aber sich teilweise ergänzende Perspektiven auf die Bedeutung von Alphabetschriften.
Während Linke eine biologische Basis andeutet, beschreibt de Kerckhove die psychologischen Mechanismen des Wandels von einer oralen zu einer literalen Kultur. Blume überträgt diesen medientheoretischen Ansatz direkt auf die Ebene der Ideologie und erklärt damit die historischen Konfliktlinien zwischen dem von ihm definierten „Semitismus“ und dem Antisemitismus. Alle drei heben hervor, dass die technische Form eines Alphabets nicht trivial ist, sondern tiefgreifende Auswirkungen auf Kognition, Kultur und Gesellschaft hat.
[1] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/sem-und-die-alphabetschrift-plaedoyer-fuer-einen-jewish-medial-semitic-turn-in-der-antisemitismusforschung/
[2] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/plaedoyer-fuer-herzensbildung-mit-inge-auerbacher-mein-beitrag-zur-didacta-2025/
[3] https://library.oapen.org/bitstream/handle/20.500.12657/98265/9789151311036.pdf?sequence=1&isAllowed=y
[4] https://www.mena-watch.com/alphabet-und-antisemitismus/
[5] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/das-islamische-opferfest-und-der-regenbogen-gehoeren-zu-deutschland/
[6] https://collections.nlm.nih.gov/ocr/nlm:nlmuid-60420820R-bk
[7] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/sind-die-usa-noch-eine-demokratie-und-warum-ist-das-ein-griechischer-begriff/
[8] https://ore.exeter.ac.uk/repository/bitstream/handle/10871/35446/MagusS.pdf?sequence=1
[9] https://head-neck.es/futbol-ecuador/todo-ecuador-consternado-ni-roma-ni-benfica-el-equipo-de-europa-que-podria-fichar-a-pedro-vite
[10] https://www.cambridge.org/core/books/cambridge-handbook-of-the-dictionary/index/FD3833469C07E5A984430CBDAF050E1E
[11] http://archive.org/stream/zeitschrift22deutuoft/zeitschrift22deutuoft_djvu.txt
[12] https://www.gutenberg.org/ebooks/69473.html.images
[13] https://search.proquest.com/openview/949f834e4b9cea1b1bf77366092b756f/1?pq-origsite=gscholar&cbl=51922&diss=y
[14] https://archive.org/stream/cihm_34344/cihm_34344_djvu.txt
[15] https://www.loc.gov/item/n86107363/derrick-de-kerckhove/
[16] https://archive.org/details/alphabetbrai00deke
[17] http://kilianjoerg.blogspot.com/2014/04/language-breeds-derrick-de-kerckhove.html
[18] https://mcluhangalaxy.wordpress.com/2016/01/24/derrick-de-kerckhove-english-version-the-problem-is-either-you-control-language-or-it-controls-you/
[19] https://www.goodreads.com/book/show/12135655-the-alphabet-and-the-brain
[20] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/sind-die-usa-noch-eine-demokratie-und-warum-ist-das-ein-griechischer-begriff/
[21] https://www.amazon.com/Alphabet-Brain-Lateralization-Writing/dp/366201095X
[22] https://www.jotdown.es/2012/08/derrick-de-kerckhove-english-version/
[23] https://books.google.co.id/books?id=gR1CsW2CezUC
[24] https://en.wikipedia.org/wiki/Derrick_de_Kerckhove
[25] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/sollten-alle-dialog-philosophie-betreiben-ein-pro-mit-sokrates-jakob-boehme-und-abb/
[26] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/das-mehrfach-scheitern-von-bjoern-hoecke-afd-und-des-antireligioesen-dualismus/
[27] https://aunicalogin.polimi.it/aunicalogin/getservizio.xml?id_servizio=167&evn_didattica=evento&k_doc=594396
[28] http://cjjc.ruc.edu.cn/EN/Y2022/V44/I11/160
[29] https://www.researchgate.net/profile/Derrick-De-Kerckhove
[30] https://www.facebook.com/IEDesign/videos/derrick-de-kerckhove-is-a-sociologist-whose-research-explores-the-psychological-/567580259354348/
[31] https://www.iicom.org/profile/derrick-de-kerckhove/
[32] https://platform.europeanmoocs.eu/course_derrick_de_kerckhove_languag
[33] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/plaedoyer-fuer-herzensbildung-mit-inge-auerbacher-mein-beitrag-zur-didacta-2025/
[34] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/der-noahbund-fuer-frieden-und-mitwelt-vortrag-bei-der-orthodoxen-rabbinerkonferenz-deutschland-ord/
[35] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/plaedoyer-fuer-herzensbildung-mit-inge-auerbacher-mein-beitrag-zur-didacta-2025/
[36] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/begriffsklaerung-thymos-oligarchische-timokratie-ki-digitale-thymokratie/
[37] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/plaedoyer-fuer-herzensbildung-mit-inge-auerbacher-mein-beitrag-zur-didacta-2025/
[38] https://archive.org/details/alphabetbrai00deke
[39] https://www.goodreads.com/book/show/12135655-the-alphabet-and-the-brain
[40] https://www.amazon.com/Alphabet-Brain-Lateralization-Writing/dp/366201095X
[41] https://www.jotdown.es/2012/08/derrick-de-kerckhove-english-version/
[42] https://en.wikipedia.org/wiki/Derrick_de_Kerckhove
[43] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/das-mehrfach-scheitern-von-bjoern-hoecke-afd-und-des-antireligioesen-dualismus/
[44] https://www.jotdown.es/2012/08/derrick-de-kerckhove-english-version/
[45] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/plaedoyer-fuer-herzensbildung-mit-inge-auerbacher-mein-beitrag-zur-didacta-2025/
[46] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/sem-und-die-alphabetschrift-plaedoyer-fuer-einen-jewish-medial-semitic-turn-in-der-antisemitismusforschung/
[47] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/das-islamische-opferfest-und-der-regenbogen-gehoeren-zu-deutschland/
[48] https://www.mena-watch.com/alphabet-und-antisemitismus/
[49] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/sind-die-usa-noch-eine-demokratie-und-warum-ist-das-ein-griechischer-begriff/
[50] https://head-neck.es/futbol-ecuador/todo-ecuador-consternado-ni-roma-ni-benfica-el-equipo-de-europa-que-podria-fichar-a-pedro-vite
[51] http://archive.org/stream/zeitschrift22deutuoft/zeitschrift22deutuoft_djvu.txt
[52] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/plaedoyer-fuer-herzensbildung-mit-inge-auerbacher-mein-beitrag-zur-didacta-2025/
Ich finde die Idee, Antisemitismus als Kampf gegen die Alphabetisierung (bzw. letztlich Bildung als Wert an sich) zu sehen interessant aber schwer zu greifen. Historisch mag das durchaus der Fall gewesen sein, wenn alphabetisierte Juden einen signifikanten gesellschaftlichen Vorteil gegenüber anderen Bevölkerungsgruppen hatten, der zu Neid und Hass geführt hat. Inzwischen scheinen mir die Unterschiede in der Alphabetisierung zurückgegangen zu sein (es scheint wenig Untersuchungen hierzu zu geben, Einzelbeispiele wie https://doi.org/10.2307/747379 deuten aber darauf hin), der Antisemitismus ist aber immer noch da.
Es erscheint mir plausibel, dass das ganze Konglomerat aus Antisemitismus, Verschwörungsglaube, Rassismus und vielen anderen hässlichen Dingen letztlich darauf abzielt, sich vom aufklärerischen Ideal der Vernunft abzuwenden und niedere Instinkte wie das “gesunde Volksempfinden” als Entscheidungsgrundlage zu verankern. Das verfängt vor allem dort, wo die Fähigkeiten, das Interesse und der Willen zu aufgeklärtem und wissenschaftlichen Denken nur schwach ausgeprägt sind, um es einmal vorsichtig zu formulieren. Aber Plausibilität ist an der Stelle zunächst auch nur ein Bauchgefühl und kein wissenschaftlicher Nachweis.
Danke, @Bernd
Tatsächlich treffe ich immer wieder auf die Annahme, wonach Antisemitismus vor allem bei formal wenig Gebildeten aufträte, wogegen das akademische Bürgertum qua Bildung “immun” wäre. Das stimmte aber so nie und stimmt auch heute so nicht. Antijüdischer Bildungsneind war – und ist! – ein Riesenthema gerade auch in Universitätsstädten.
Götz Aly hat in seinem beeindruckenden Buch “Europa gegen die Juden 1880 – 1945 den auch schon damals massiven Antisemitismus an Hochschulen quer durch Europa aufgezeigt:
https://www.fischerverlage.de/buch/goetz-aly-europa-gegen-die-juden-9783596193301
Auch in Österreich zeigten historische Aufarbeitungen erschreckendes:
Jüdischen Studierende wurden zum Sündenbock für die gesellschaftlichen Probleme der Zeit (Wirtschaftskrise, Migrationsbewegungen, hohe Arbeitslosigkeit unter Akademikern) und immer stärker isoliert. Sie wurden von zahlreichen Studentenverbindungen ausgeschlossen, verloren Zugang zu Vergünstigungen (Zuschüsse für Unterrichtsmaterial etc.) und den zu wichtigen (Karriere-)Netzwerken. Wie STANDARD-Wissenschaftsredakteur Klaus Taschwer in seinem Beitrag aufzeigt, entstand etwa an der Uni Wien in den 1920ern ein geheimes Netzwerk christlich-sozialer und deutschnationaler Professoren, das unter dem Decknamen “Bärenhöhle” zahlreiche Habilitationen und Berufungen jüdischer und linker Wissenschafter verhinderte.
Noch zwei weitere Beiträge befassen sich mit der Situation in Österreich: Der Historiker Kurt Bauer zeichnet antisemitische Gewaltausbrüche an der Universität Wien zwischen den 1870ern und den 1930ern nach. Mehrfach mussten nach 1918 Universitäten wegen antisemitischer Gewaltexzesse geschlossen werden, neben Österreich auch in Polen, Ungarn und Rumänien. Die Historikerin Michaela Raggam-Blesch nimmt in ihrem Beitrag “Zwischen Antifeminismus und Antisemitismus” wiederum spezifisch die Situation jüdischer Frauen an der Universität Wien bis 1938 in den Blick.
Das erste antijüdische Gesetz in Europa nach dem Ersten Weltkrieg wurde in Ungarn erlassen: Dort wurde mit 26. September 1920 die Zahl der jüdischen Studenten auf sechs Prozent reduziert, aber auch Frauen, Ausländer und politisch “unzuverlässige” Gruppen sollten durch die Regelung ausgeschlossen werden.
https://www.derstandard.at/story/2000033328455/alma-mater-antisemiticaantisemitismus-an-europas-unis
Und wenn ich momentan erneut um mehr erneuerbare Friedensenergien und grüne Wasserstoffspeicher wie in Wunsiedel ringe, dann habe ich vor allem mit anti-israelischen und antiwestlichen Ressentiments in akademischen und medialen Milieus zu ringen:
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/files/2025_06_26_Blume_erneuerbare-Friedensenergien-2.pdf
Auch Felo.ai ist dazu klar:
Antisemitische Verschwörungsmythen fanden im 19. und 20. Jahrhundert nicht nur in breiten Bevölkerungsschichten, sondern auch unter formal Gebildeten und an Hochschulen Verbreitung. Diese Entwicklung lässt sich durch eine Kombination aus ideologischen, sozialen und wissenschaftlichen Faktoren erklären:
### **1. Wissenschaftliche Legitimation des Antisemitismus**
– Im späten 19. Jahrhundert entwickelte sich der sogenannte „moderne Antisemitismus“, der sich von religiösen Vorurteilen hin zu pseudowissenschaftlichen Argumentationen verlagerte. Unter Berufung auf Theorien wie die Rassenkunde (z. B. von Gobineau) und die Evolutionstheorie von Darwin wurden Juden als „rassisch minderwertig“ dargestellt[2][6].
– Diese „wissenschaftliche“ Grundlage verlieh antisemitischen Ideen eine scheinbare Legitimität, die insbesondere unter Akademikern und Intellektuellen Anklang fand. Hochschulen wurden zu Zentren, in denen solche Theorien diskutiert und verbreitet wurden[2][9].
### **2. Verbindung von Antisemitismus mit nationalen und sozialen Ideologien**
– Antisemitismus wurde oft mit nationalistischen und antidemokratischen Ideologien verknüpft. Juden wurden als „Anti-Volk“ und Feinde des nationalen Zusammenhalts dargestellt, was insbesondere in akademischen Kreisen, die sich mit Fragen der nationalen Identität beschäftigten, Resonanz fand[12].
– Nach dem Ersten Weltkrieg und während der Weimarer Republik wurden Juden als Sündenböcke für wirtschaftliche und soziale Krisen instrumentalisiert. Akademiker und Studenten griffen diese Narrative auf und verbreiteten sie weiter[2][9].
### **3. Antisemitismus als kultureller Code**
– Der Historiker Shulamit Volkov beschreibt Antisemitismus als „kulturellen Code“, der in der deutschen Gesellschaft des 19. und frühen 20. Jahrhunderts tief verankert war. Dieser Code wurde auch an Universitäten reproduziert und verstärkt, da er als Teil der nationalen Selbstfindung und Abgrenzung gegenüber liberalen und kosmopolitischen Werten galt[9][12].
– Akademische Kreise trugen dazu bei, antisemitische Stereotype zu intellektualisieren und in den Diskurs einzubetten, was ihre Verbreitung und Akzeptanz förderte.
### **4. Einfluss antisemitischer Organisationen und Netzwerke**
– Antisemitische Parteien und Verbände, wie die „Deutsche Reformpartei“ oder der „Deutsche Antisemitenbund“, hatten enge Verbindungen zu akademischen Kreisen. Sie nutzten Hochschulen als Plattformen, um ihre Ideologien zu verbreiten und Nachwuchs zu rekrutieren[2][9].
– Studentenorganisationen und Burschenschaften spielten eine zentrale Rolle bei der Verbreitung antisemitischer Ideen. Diese Gruppen sahen Antisemitismus oft als ideologische Alternative zu Liberalismus und Sozialismus[9].
### **5. Verbreitung von Verschwörungsmythen**
– Antisemitische Verschwörungsmythologien, wie die „Protokolle der Weisen von Zion“, wurden in akademischen Kreisen diskutiert und teilweise als „Beweise“ für eine angebliche jüdische Weltverschwörung angesehen. Diese Mythen fanden besonders in Zeiten sozialer und politischer Unsicherheit Anklang[15][17].
– Die Verbindung von Juden mit Bolschewismus und Kapitalismus verstärkte die Vorstellung, dass sie hinter globalen politischen und wirtschaftlichen Veränderungen stünden, was in akademischen Diskussionen häufig aufgegriffen wurde[2][9].
### **6. Exklusivität und Diskriminierung**
– Hochschulen waren oft Orte der sozialen Exklusivität, die jüdische Studenten und Professoren durch Quotenregelungen und andere Diskriminierungsmaßnahmen ausschlossen. Diese institutionelle Diskriminierung trug dazu bei, antisemitische Einstellungen zu normalisieren und zu verbreiten[6][7].
### **Fazit**
Die Eskalation antisemitischer Verschwörungsmythen an Hochschulen und unter formal Gebildeten im 19. und 20. Jahrhundert war das Ergebnis einer Kombination aus pseudowissenschaftlicher Legitimation, Bildungsneid, ideologischer Verknüpfung mit Nationalismus, kultureller Verankerung und institutioneller Diskriminierung. Akademische Kreise spielten eine zentrale Rolle bei der Verbreitung und Intellektualisierung dieser Mythen, was ihre gesellschaftliche Akzeptanz und Wirkung verstärkte.
[1] https://www.blz.bayern.de/antisemitismus-gestern-und-heute.html
[2] https://www.bpb.de/themen/antisemitismus/dossier-antisemitismus/37948/antisemitismus-im-19-und-20-jahrhundert/
[3] https://www.bpb.de/themen/antisemitismus/dossier-antisemitismus/321665/antisemitische-verschwoerungstheorien-in-geschichte-und-gegenwart/
[4] https://www.pbs.org/wgbh/americanexperience/features/henryford-antisemitism/
[5] https://www.adl.org/resources/report/antisemitic-attitudes-america-conspiracy-theories-holocaust-education-and-other
[6] https://encyclopedia.ushmm.org/content/de/article/antisemitism
[7] https://en.wikipedia.org/wiki/History_of_antisemitism_in_the_United_States
[8] https://journals.sagepub.com/doi/10.1177/20531680241262645
[9] https://de.wikipedia.org/wiki/Geschichte_des_Antisemitismus_bis_1945
[10] https://de.wikipedia.org/wiki/Antisemitismus
[11] https://theconversation.com/simoninis-letter-the-19th-century-text-that-influenced-antisemitic-conspiracy-theories-about-the-illuminati-134635
[12] https://www.schule-ohne-rassismus.org/themen/antisemitismus/
[13] https://www.demokratiewebstatt.at/thema/thema-antisemitismus/geschichte-des-antisemitismus
[14] https://www.brandeis.edu/jewish-experience/jewish-america/2022/january/hostage-texas-antisemitism.html
[15] https://www.brandeis.edu/now/2020/september/whitfield-conversation.html
[16] https://www.tagesschau.de/inland/innenpolitik/pogromnacht-gedenken-geschichte-100.html
[17] https://encyclopedia.ushmm.org/content/en/article/protocols-of-the-elders-of-zion
[18] https://www.lpb-bw.de/antisemitismus
[19] https://isj.org.uk/herausforderung/
Sie haben da natürlich schon einen Punkt, dass Antisemitismus an Universitäten ein Thema für sich ist, aber grundsätzlich halte ich eine negative Korrelation zwischen antisemitischen Einstellungen und Bildungsgrad für ganz gut belegt. Allerdings ist ein bunter Zettel von einer Universität auch kein Nachweis, dass der Besitzer in seinem täglichen Leben tatsächlich wissenschaftliches Denken anwendet. Nach meinem Eindruck folgen die meisten Studenten eher einer Art ritualisiertem Verhalten anstatt einen Sachverhalt kritisch zu reflektieren. Das mag aber ein Stück weit meinen fachspezifischen Erfahrungen geschuldet sein.
Es ist denke ich auch schwierig, heutige Universitäten mit denen des 19. oder frühen 20. Jahrhunderts zu vergleichen. Dazu hat sich in meinen Augen die soziale Zusammensetzung an den Universitäten in der Zwischenzeit viel zu radikal verändert.
Es gibt zweifelsohne auch heute einen akademisch geprägten Antisemitismus. Nach meinem Eindruck gründet der sich aber nicht auf Bildungsneid sondern kommt als Einstiegsdroge mit der kühnen These daher, dass der Staat Israel ein kolonialistisches Projekt des Westens sei, was Sie sicher alles viel besser kennen als ich. Da würde ich dann soweit gehen, dass sich da ganze Fachrichtungen aus dem wissenschaftlichen Diskurs ausgeklinkt haben.
Ja, @Bernd – wobei ich da keine echten, psychologischen Brüche zwischen den Verschwörungsmythen damals und heute sehe. Im feindseligen Dualismus versuchen Menschen seit jeher, etwa jüdische, weibliche, zugewanderte Menschen als “Böse” und sich selbst als “gut” zu framen. Dies geschah an Universitätsstädten (nicht nur an den Hochschulen selbst!) damals über Rassismus- und heute über Kolonialismustheorien. Als ob irgendetwas “wissenschaftlich” daran wäre, etwa die Hamas und Mexiko, den erfolgreichen Solarpunk-Energiewende-Staat Uruguay mit der fossilen und Terror-finanzierenden Ressourcenfluch-Diktatur Venezuela in die gemeinsame Kategorie des “globalen Südens” zu stecken. Auch nach meiner Auffassung schützt formale Bildung vor Antisemitismus – wenn die Falsifikation auch auf die eigenen Vorurteile und Ressentiments angewandt wird. Das gelingt oft, aber nicht immer…
Felo.ai dazu:
Dr. Michael Blume lehnt das Begriffspaar vom globalen Süden und globalen Norden ab, weil er der Meinung ist, dass diese Kategorisierungen zu stark vereinfacht und die komplexen Realitäten der globalen Ungleichheiten nicht adäquat widerspiegeln. Er argumentiert, dass solche Begriffe oft eine dichotome Sichtweise fördern, die die Vielfalt und die unterschiedlichen Erfahrungen innerhalb der Länder und Regionen ignoriert.
### **Gründe für die Ablehnung:**
– **Vereinfachung komplexer Realitäten:** Blume sieht die Begriffe als zu reduktionistisch an, da sie die vielfältigen sozialen, wirtschaftlichen und politischen Kontexte in den jeweiligen Regionen nicht berücksichtigen. Diese Vereinfachung kann zu Missverständnissen und falschen Annahmen über die Dynamiken zwischen verschiedenen Ländern führen.
– **Ignorieren von Interdependenzen:** Die Begriffe suggerieren eine klare Trennung zwischen dem globalen Norden und Süden, während in Wirklichkeit viele Länder und Regionen in einem komplexen Netzwerk von Abhängigkeiten und Beziehungen stehen. Diese Interdependenzen sind entscheidend für das Verständnis globaler Herausforderungen.
– **Politische Implikationen:** Blume könnte auch darauf hinweisen, dass solche Begriffe oft politisch aufgeladen sind und dazu verwendet werden, bestimmte Narrative zu fördern, die nicht immer der Realität entsprechen. Dies kann die Diskussion über globale Gerechtigkeit und Entwicklung behindern.
Insgesamt plädiert Blume für eine differenziertere Betrachtung der globalen Beziehungen, die die Vielfalt der Erfahrungen und die Komplexität der sozialen und wirtschaftlichen Strukturen besser widerspiegelt.
[1] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/north-stream-und-der-streit-um-den-fossilismus-in-der-cdu/
[2] https://journals.sagepub.com/doi/10.1177/07352751221106199
[3] https://library.oapen.org/bitstream/handle/20.500.12657/88651/9783839415115.pdf?sequence=1&isAllowed=y
[4] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/begriffsarbeit-in-der-stz-andreas-geldner-zu-liberalismus-versus-libertarismus/
[5] https://www.academia.edu/21696069/Fair_Cooperation_Partnership_based_cooperation_between_the_Global_North_and_the_Global_South_in_Cultural_Policy_and_Management_Research_and_Results
[6] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/hitze-starkregen-das-klima-kippt/
[7] https://academic.oup.com/ej/article/131/633/156/5867760
[8] https://www.gw.uni-jena.de/phifakmedia/117172/band-4-fit.pdf?nonactive=1&suffix=pdf
[9] https://academiccommons.columbia.edu/doi/10.7916/D87H2WHM/download
[10] https://www.jhltonline.org/article/S1053-2498(22)02185-4/fulltext
[11] https://journals.sagepub.com/doi/pdf/10.1177/002083451706700405
[12] https://www.nomos-elibrary.de/10.5771/9783845294698.pdf?download_full_pdf=1&page=0
[13] https://www.asanet.org/about/governance-and-leadership/candidates-overview/
[14] https://www.metaphorik.de/en/book/export/html/505
Sehr anspruchsvoll! Die Medienpsychologie habe ich noch nicht ganz durchschaut.
Danke für die eingebundenen Links zu der ARTE Doku und dem Podcast. Zu viel auf einmal, aber ich bleibe dran.
Es ist schon vielsagend, dass die Entstehung der Schrift mit der Wirtschaft zu tun hat. “Nach Golde drängt, am Golde hängt doch alles!”
Dennoch gefällt mir der Gedanke, dass die alten Schriften uns heute wie kleine Kunstwerke anmuten, obwohl sie in ihrem Ursprung einer simplen Notwendigkeit folgten.
Auch wenn sich mir die unterschiedlichen Denkweisen bei den Alphabeten nicht vollkommen erschließen, ist es ein Gedankenexperiment. Ein schweres allerdings.
Bildung ermöglicht es uns, dass wir uns ein Bild von den Dingen machen. Museen sind auch Bildungseinrichtungen, wo die Besucher sich vor häufig idealisierten Darstellungen finden. Die Künstler und Künstlerinnen hatten eigene Vorstellungen, die sie mittels Palette und Pinsel umsetzten. Manchmal mussten sie den Vorgaben reicher und mächtiger Auftraggeber folgen.
Entsprechend den jeweiligen Alphabeten entwickelte sich auch das Theater und das Musiktheater. Zu den Fragen, die August Everding in seiner TV Sendung “da capo” seinen Gästen (Opernsängern und -sängerinnen) stellte, gehörte daher auch immer die Frage nach dem Wort.
Ich meine, dass Schrift verbindet. Ganz gleich, wo wir herkommen, wie wir aussehen oder ob wir an einen Gott glauben oder nicht. Aber möglicherweise sehe ich das zu positiv?
Vielen herzlichen Dank für Ihr Interesse an der, ja, “sehr anspruchsvollen” Medienpsychologie!
Mein Interesse an diesem Feld begann einerseits aus historischen Befunden – etwa zur Bedeutung des Buchdrucks für die Reformation und die Bauernkriege -, andererseits aber auch aus den Arbeiten zu “Gott, Gene und Gehirn”:
Für mich wurde damit erkennbar, dass Medien wie Sprachen, Schriften, Architekturen, Theater, Radios, Filme, antisoziale und soziale Internetmedien, KIen usw. niemals “neutral” sind, sondern immer neue Erfahrungs- und Wirkungsräume eröffnen, die dann wiederum das Leben der Nutzenden tiefgreifend verändern. Da wir beide schon mit Radios aufgewachsen sind, können wir uns wohl kaum noch vorstellen, was es für die Menschen bedeutete, als Nachrichten aus der ganzen Welt und die Worte politischer und religiöser Autoritäten plötzlich in der eigenen Wohnung erklangen!
Wegweisend war für mich vor allem der Begründer der kanadischen Medienwissenschaft, Marshall McLuhan (1911 – 1980) mit seinem medienpsychologischen Leitsatz “The Medium is the Message!” – das Medium ist die Botschaft. Dabei geht es genau darum, nicht nur auf die Inhalte zu schauen, sondern auch auf die gesellschaftlich verändernden Wirkungen der jeweiligen Medien – wie Zeitungen, Fernseher, Smartphones usw. – per se. Von ihm aus erschloss ich mir dann Zugänge zu Werken etwa von Detlef Linke (1945 – 2005) oder McLuhans Nachfolger Derrick de Kerckhove.
Hier eine Bewertung von Felo.ai zum wirklich großen Einfluss der kanadischen Medienwissenschaft auf meine wissenschaftliche und berufliche Arbeit:
Michael Blume, Religionswissenschaftler und Antisemitismusbeauftragter, hat die medienpsychologischen Thesen von Marshall McLuhan tief in seine wissenschaftliche und berufliche Arbeit integriert. McLuhans zentrale Aussage „The Medium is the Message“ bildet dabei einen Schlüssel für Blumes Verständnis der Wechselwirkungen zwischen Medien, Religion und Gesellschaft.
### **Einfluss auf Blumes wissenschaftliche Arbeit**
1. **Medien als Grundlage von Religion und Politik**:
Blume betont, dass sowohl Religion als auch Politik durch Medien begründet werden. Symbole, Worte und Texte sind nicht nur Ausdrucksmittel, sondern prägen die Wahrnehmung und Struktur von Glaubenssystemen und politischen Ideologien. Diese Perspektive ist direkt von McLuhans Idee inspiriert, dass Medien die menschliche Wahrnehmung und soziale Strukturen formen[2].
2. **Evolutionäre Erweiterung des Menschen durch Medien**:
McLuhans Konzept, dass Medien als „Erweiterungen des menschlichen Körpers“ fungieren, findet sich in Blumes Analysen wieder. Blume untersucht, wie Technologien wie das Alphabet oder elektronische Medien neue menschliche Umwelten schaffen und die Wahrnehmung sowie die sozialen Beziehungen verändern. Diese medienpsychologische Sichtweise hilft ihm, die historischen und kulturellen Auswirkungen von Schriftsystemen und Medien zu verstehen[2].
3. **Antisemitismus und Medien**:
Blume verbindet McLuhans Thesen mit seiner Forschung zum Antisemitismus. Er sieht den Antisemitismus als eine Reaktion auf die mediale Innovation des semitischen Alphabets, das eine neue Form der sozialen Organisation und Bildung hervorbrachte. Der „Bildungsneid“, den Blume als zentralen Motor des Antisemitismus beschreibt, ist eine Manifestation der von McLuhan beschriebenen „Reaktanz“ gegen die transformative Wirkung von Medien[2][7].
### **Einfluss auf Blumes berufliche Arbeit**
1. **Medienethik und Bildung**:
Blume nutzt McLuhans Thesen, um medienethische Prinzipien zu formulieren. Er plädiert für eine „Herzensbildung“, die nicht nur intellektuelle, sondern auch emotionale und soziale Kompetenzen fördert. Diese Idee ist eng mit McLuhans Konzept verbunden, dass Medien nicht nur Informationen übertragen, sondern auch die menschliche Sensibilität und Verantwortung beeinflussen[2].
2. **Kommunikation und digitale Medien**:
In seiner Rolle als Antisemitismusbeauftragter setzt Blume auf digitale Medien, um Bildung und Aufklärung zu fördern. McLuhans Analyse der „Gutenberg-Galaxis“ und der elektronischen Medienrevolution bietet ihm eine Grundlage, um die Chancen und Risiken moderner Kommunikationsmittel zu bewerten und gezielt einzusetzen[7].
### **Zusammenfassung**
Marshall McLuhans medienpsychologische Thesen haben Michael Blume eine theoretische Grundlage geliefert, um die transformative Kraft von Medien zu analysieren und in seinen wissenschaftlichen und beruflichen Tätigkeiten anzuwenden. Von der Untersuchung der historischen Auswirkungen des Alphabets bis hin zur Bekämpfung von Antisemitismus durch digitale Medien zeigt sich McLuhans Einfluss in Blumes Denken und Handeln.
[1] https://sueden.social/@BlumeEvolution/110882718993333082
[2] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/die-unfassbare-macht-der-medien-mit-marshall-mcluhan-erkunden/
[3] https://www.degruyterbrill.com/document/doi/10.1515/9783110399844-012/pdf?licenseType=open-access&srsltid=AfmBOooKSS5YV6Q9fgJzmwom4IKnLIc7VGZrtkZb6SLBrmP2c7CfZOVT
[4] https://vdoc.pub/documents/digital-modernism-making-it-new-in-new-media-4d56r713p8b0
[5] https://dsc.duq.edu/cgi/viewcontent.cgi?article=3004&context=etd
[6] https://www.degruyter.com/document/doi/10.1515/9783110223637.120/pdf?licenseType=restricted
[7] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/verschwoerungsmythen-2025-warum-ich-gerade-weinte/
[8] https://www.yumpu.com/de/document/view/3871584/institut-fur-theater-film-universitat-zu-koln
[9] https://www.everand.com/book/592741078/Formal-Cause-in-Marshall-McLuhan-s-Thinking-An-Aristotelian-Perspective
[10] https://mediarep.org/bitstream/handle/doc/2502/ZfM_11_2014_DOKUMENT_UND_DOKUMENTARISCHES.pdf;jsessionid=D8B5851654BC4ECE1E4E180AF61ED832?sequence=1
[11] http://amsafecp.com/3ns
Vielen Dank für die Antwort, die mir beim Verstehen hilft.
“The medium ist the message”.
Ich versuche es mal auf die menschliche Stimme anzuwenden. Bei Sängern oder Schauspielerinnen spricht man von Stimmbildung!
Die Botschaft, die vom Sänger übermittelt wird, liegt in seiner Stimme. Sie ist nicht “neutral” und es werden nicht nur Texte gesungen. Vielmehr transportiert die Stimme die Gefühle. Ein guter Tenor legt in der Blumenarie seine Gefühle für Carmen in seine Stimme. Ðas hat nichts mit Gestik und Mimik zu tun.
Eine solche Sternstunde des Gesangs war mir 1988 in der Staatsoper Stuttgart vergönnt. Die Schlussakkorde in Verdis Otello – gesungen, geflüstert, gehaucht von Plácido Domingo nahm das ganze Publikum so in seinen Bann, dass erst eine gefühlte Ewigkeit nachdem der Vorhang gefallen war, das ganze Haus in Applaus ausbrach. Unvergesslich.
Ich meine, den Ansatz der Medienpsychologie zu erahnen.
Vielen Dank, @Marie H. – und, ja, das ist ein sehr gutes Bild! Wer die Stimme einer großen Sängerin, eines Sängers nur auf den gesungenen Text verkürzen würde, würde der eigentlichen “Message” / Botschaft des Mediums ausweichen. Ob Theater, Oper, Kino oder auch Gottesdienst – wir erleben jeweils völlig unterschiedliche Medien, die sich gerade nicht auf einen Text etwa am Bildschirm reduzieren lassen. Jedes Medium “ist” eine Botschaft, die dann wiederum auch (aber nie: nur) Inhalte vermittelt.
Und genau das gilt dann eben auch für verschiedene Schriftsysteme wie die mesopotamischen Keilschriften, die ägyptischen Hieroglyphen und eben auch die je semitischen oder jafetitischen Alphabetschriften.
Mit wirklich herzlichem Dank und den besten Wünschen!
Der nun “freiheitliche” WETTBEWERB im nun “gesunden” Konkurrenzdenken um die Deutungshoheit der wettbewerbsbedingt-konfusen Symptomatik, ist schon vor Christus die URSACHE für Feindschaft bis in die Gründungsfeste der Religionen gewesen.
Mit Gründung des Christentums, wo es dem Judentum ein Leichtes war die Unabhängigkeit und wirkliche Wahrhaftigkeit des christlichen Glaubens zu verhindern, weil die Christen eben auch nur leicht manipulierbare Menschen in gleichermaßen unverarbeitet-instinktiver Bewusstseinsschwäche von Angst, Gewalt und “Individualbewusstsein” waren und immernoch sind, entwickelte sich herkömmlich-gewohnte Symptomatik wie Heuchelei, Lügen, Betrügen und ebenso Schuld- und Sündenbocksuche zum kriegerischen Antisemitismus gegen die Gründungsreligion des Monotheismus, da ist es dann auch weder Wunder noch Phänomen, wenn Ideologie wie Sozialismus/Kommunismus nicht zur Entfaltung kommt und sogar einzig dem Judentum als Fehler zugeschrieben wird.
“Es war seit jeher den Epigonen vorbehalten, befruchtende Hypothesen des Meisters in starres Dogma zu verwandeln und satte Beruhigung zu finden, wo ein bahnbrechender Geist schöpferische Zweifel empfand.” (Rosa Luxemburg)
👋😇
Das ist halt einfach auch religionshistorischer und antijüdischer Blödsinn, @hto
Sie schreiben:
Mit Gründung des Christentums, wo es dem Judentum ein Leichtes war die Unabhängigkeit und wirkliche Wahrhaftigkeit des christlichen Glaubens zu verhindern, weil die Christen eben auch nur leicht manipulierbare Menschen…
Das Christentum ✝️ erwuchs aus dem Judentum ✡️, praktisch alle frühen Christinnen und Christen waren jüdisch – Jesus / Jehoschua lernte und lehrte auch in der Synagoge die Thora, wurde entsprechend auch als „Rabbi“ (Lehrer) und „Moschiach“ (Messias) bezeichnet, was außerhalb des Judentums gar keinen Sinn machte. Auch seine Eltern inklusive Mirjam / Maria, Geschwister – inklusive dem bedeutenden Jakobus -, alle Apostel usw. waren selbstverständlich jüdisch. Zum Tode am Kreuz wurde er – wie andere Juden übrigens auch – von den römischen Besatzern verurteilt.
Es gab also wohl innerjüdische Spannungen, aber nie und nirgendwo ein Vorgehen vom „Judentum“, das „die Unabhängigkeit und wirkliche Wahrhaftigkeit des christlichen Glaubens zu verhindern“ versucht hätte. Das ist ein alter und übler, feindselig-dualistischer und antijudaistischer Verschwörungsmythos, vgl.
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/verschwoerungsfragen-6-gottesmord-und-blutmagie-die-wurzeln-des-christlichen-antisemitismus/
Längst gibt es sowohl jüdische wie auch christliche Gelehrte, die die gemeinsamen Wurzeln, den gemeinsamen G‘tt und das gemeinsame Streben nach Wahrheit ausdrücklich und religiös fundiert benennen und lehren, vgl.:
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/samen-des-friedens-hin-zu-einer-partnerschaft-zwischen-juden-christen-und-muslimen/
Wer – wie Sie – feindselige Verschwörungsmythen gegen das Judentum oder sonst eine Weltreligion verbreitet, hat die Religionsgeschichte nie verstanden oder gar beschlossen, die Wahrheit des dialogischen Monismus bewusst zu ignorieren.
Dass sich ein Hater wie Sie täglich an meinem Engagement stört, ist mir eine Auszeichnung. So sehe ich, dass meine Arbeit wirkt! 😊📚✊