Digitale Thymokratie oder doch weiter Demokratie? Hoffnungsbilder für 2025

Hier auf dem Blog hatten wir es ja immer wieder diskutiert, nun geht es aber wirklich schnell. Über 70 Prozent der Wählerinnen und Wähler in Österreich haben bewusst “nicht” die FPÖ gewählt – könnten nun aber durch das Versagen der bereits digital polarisierten, demokratischen Parteien unter einen proto-faschistischen, sog. “Volkskanzler” fallen. Der liberale Premierminister von Kanada, Justin Trudeau, erklärte seinen Rücktritt, nachdem er aus Sorge um Zölle auch noch von Donald Trump gedemütigt worden war. Trump hatte noch vor seinem Amtsantritt in zwei Wochen neben Panama und Grönland auch das Nachbarland und NATO-Mitglied imperial bedroht:

“Mit einem Blitzbesuch in Mar-a-Lago wollte Trudeau Trump umstimmen. Doch die Mission ging eher nach hinten los. Trump machte sich anschließend lustig über den “Gouverneur des 51. Bundesstaates” Kanada. Auch nach Trudeaus Rücktritt erneuerte Trump seinen Vorschlag, Kanada solle doch mit den USA fusionieren.” 

Und heute verkündete auch der Meta-Eigner Mark Zuckerberg eine weitere Annäherung von Facebook an X von Elon Musk sowie an Donald Trump. Mimikama kommentierte trocken:

Meta, der Gigant hinter Facebook und Instagram, hat beschlossen, den Faktencheck-Programmen den Stecker zu ziehen. Statt auf professionelle zertifizierte Faktenprüfer zu setzen, wird künftig ein System ähnlich wie Elon Musks „Community Notes“ auf X (ehemals Twitter) verwendet. Oder einfacher gesagt: Die Crowd entscheidet, was „wahr“ ist. Und wir alle wissen, wie gut das im Internet funktioniert, oder?

Immerhin konnte auch die japanische KI Felo.AI meine Warnungen vor post-rationalen Thymokratien und digitalen Oligarchien bereits korrekt einordnen:

Thymokratien sind politische Systeme, in denen Emotionen und persönliche Loyalitäten eine übergeordnete Rolle spielen, oft auf Kosten rationaler und demokratischer Entscheidungsprozesse. Blume sieht in der aktuellen Entwicklung, insbesondere im Kontext antisozialer Medien und digitaler Plattformen, eine Tendenz zur Thymokratie, in der populistische und emotionale Appelle die politische Landschaft dominieren.

Aber mit Panik möchte ich Sie nicht aus diesem Blogpost entlassen.

Herzlich lachen musste ich über diesen Cartoon des genialen Jewy Louis / Ben Gershon zu Chanukka & Weihnachten (von Betroffenen gerne augenzwinkernd als Zeit von “Weihnukka” bezeichnet), der bis hin zu Schaf statt Ochse für Kenner von Juden- und Christentum so viel enthält. Auch aus den wöchentlichen Comics in der Jüdischen Allgemeinen ziehe ich die Kraft, auch in 2025 wieder zu erklären, dass Jehoschua / Jesus & Maryam / Maria in Synagogen und dem Tempel von Jerusalem, aber nicht in Kirchen und in Rom gebetet haben

Das Comic von Jewy Louis in der Jüdischen Allgemeinen vom 19. Dezember 2024 zeigt "drei Dreidel Könige", die Sufganiot, Latkes und Mazzebällchen-Suppe zur Geburt des Christkindes vorbeibringen.Jewy Louis bringt Sufganiot, sein Rabbiner Latkes und seine Mutter Mazzebällchen-Suppe zum mit einer Dreidel spielenden Christ- bzw. Jesuskind in der Krippe mit Schaf und Esel. Foto mfG: Michael Blume

Und dem Koordinierungsrat der Gesellschaften für christlich-jüdische Zusammenarbeit (DKR) mit Mitgliedsvereinen von Aachen bis Zwickau gelang mit “Füreinander Streiten” für 2025 nicht nur ein perfektes, dialogisch-monistisches Jahresthema. Mit der Verleihung der Buber-Rosenzweig-Medaille an Saba-Nur Cheema und Prof. Dr. Meron Mendel bekommen auch zwei wunderbare Hoffnungsmenschen verdient diese große Auszeichnung. Denn sie stemmen sich auch gemeinsam seit Langem gegen Antisemitismus und Rassismus, gegen Hass und Hetze, die ihnen auch als islamisch-jüdisches Ehepaar immer wieder entgegenschlägt. Ich freue mich mit Saba-Nur und Meron! 🙂 

Bekanntgabe des Deutschen Koordinierungsrates der Buber-Rosenzweig-Medaille 2025 an Saba-Nur Cheema und Prof. Dr. Meron Mendel. Das jüdisch-islamische Ehepaar ist dazu mit einem sympathischen Foto abgebildet.

2025 enthält auch Lichtblicke wie das DRK-Jahresmagazin “Füreinander Streiten”, das ich leider (noch?) nicht online finden konnte. Foto mfG: Michael Blume

Erwähnen möchte ich auch, dass die gleiche, überaus lesenswerte DKR-Ausgabe auf den S. 46 – 47 ein starkes Interview mit der muslimischen Bundestagsabgeordneten Lamya Kaddor und dem jüdischen Stuttgarter Michael Rubinstein über ihr gemeinsames Buch “So FREMD und doch so NAH. Juden und Muslime in Deutschland” (Patmos) enthält. Michael bringt ihre gemeinsame Hoffnung mit dem Schlusssatz auf den Punkt: “Die gebauten Brücken dürfen nicht einstürzen!”

Warum ich Hoffnungsbilder so wichtig finde?

Weil ich Ihnen schon sagen kann, was in 2025 medial passieren wird: Nachdem der digitale Oligarch Elon Musk in einer Berliner Sonntagszeitung gegen die Einsprüche mutiger Journalistinnen und Journalisten einen Wahlaufruf für die AfD unters Volk bringen konnte, ist eine weitere, offene Parteinahme durch weitere Medien gar nicht mehr nötig. Stattdessen werden von nun an die demokratischen Parteien und insbesondere die Konservativen mit völlig überzogenen Forderungen konfrontiert, um sie dem zunehmend verunsicherten Publikum als inkompetent, schwach und zögerlich erscheinen zu lassen. Entsprechend zermürbt sollen diese dann nach dieser oder spätestens der nächsten Bundestagswahl ebenfalls vor dem Rechtsdualismus in die Knie gehen, wie derzeit in Österreich. Von der Zeitungsdruck-Demokratie zur digitalen Thymokratie. Es fallen doch immer wieder genug Verantwortliche darauf herein. Medienwissenschaft ist keine Raketenwissenschaft.

Daher habe ich heute schon Anfragenden zu seltsamen Schmiertexten über Stuttgart folgende Stellungnahme von mir zukommen lassen:

Ich sage voraus, dass dem verschwörungsgläubigen Elon Musk nahestehende Stimmen zur Bundestagswahl eine Kampagne gegen unsere demokratischen Parteien, gegen unsere Polizei, Justiz und Medien stricken, nach dem Motto: Die können es alle nicht. Dagegen sage ich: Baden-Württemberg steht zusammen für das Miteinander der Religionen, für Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und gegen jede auch antisemitische Gewalt.“

Oder wie ich es letztes Jahr in einem Gedicht formulierte: Ich bin kein Optimist mehr, aber habe noch Hoffnung. Und wenn ich nur ein Wort zur Verfügung habe, so sage ich: Dennoch.

Und weil gerade so viele Menschen Meta-Facebook verlassen, hier ein Fernsehbericht über meinen Ausstieg von vor fünf Jahren. Ja, damals war das Verlassen antisozialer Medien noch eine berichtenswerte Sensation…

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Dr. Michael Blume studierte Religions- und Politikwissenschaft & promovierte über Religion in der Hirn- und Evolutionsforschung. Lehrbeauftragter am KIT Karlsruhe, Wissenschaftsblogger & christlich-islamischer Familienvater, Buchautor, u.a. "Islam in der Krise" (2017), "Warum der Antisemitismus uns alle bedroht" (2019) u.v.m. Hat auch in Krisenregionen manches erlebt und überlebt, seit 2018 Beauftragter der Landesregierung BW gg. Antisemitismus und für jüdisches Leben. Auf "Natur des Glaubens" bloggt er seit vielen Jahren für das Fediversum, Wissenschaft und Demokratie, gegen antisoziale Medien, Verschwörungsmythen und den Niedergang Europas.

19 Kommentare

  1. Die Hoffnung und das Dennoch benötigen im Moment eine Menge an demokratischer und verbindender Energie und eine positive Einstellung.
    Die demokratischen Kräfte dürfen sich nicht auseinander dividieren lassen.

    • Ja, @Elisabeth – momentan ist das mit der Hoffnung nicht leicht. Ich habe ja schon viele Jahre die bittere Erfahrung machen müssen, dass viele auch kluger Menschen die Schäden durch fossile Gewaltenergien für Mitwelt & Mitmenschen einfach nicht begreifen wollten.

      https://energiewinde.orsted.de/koepfe-der-energiewende/michael-blume-antisemitismus-ressourcenfluch-oel-gas-konflikte-interview

      Und jetzt sehen wir, wie durch die digitale Medienrevolution eine Demokratie nach der anderen neurogehackt, polarisiert und zu einer rechtsdualistischen Thymokratie umgewandelt wird. Und immer noch gehen vor allem auch Konservative in die Falle, dem Rechtsruck nachzulaufen, bis sie medial als inkompetent geschmäht, gedemütigt und dann in „Koalitionen“ mit Faschisten gezwungen werden.

      Gerade schaue ich mit der Familie „La Palma“ und fühle mit den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, deren Warnungen zu lange ignoriert wurden. Tja.

  2. Einen wunderschönen Abend @Michael,

    Jede Zeit hat ja seine Herausforderungen, auch wenn ich mir persönlich wünsche, es wäre weniger davon^^.
    Es bleibt aber wohl, tapfer bleiben und eben an die Grundsätze festhalten die ein ehrenwertes und gutes Leben für alle ermöglichen. Bin leider erst vor kurzem wieder draufgestoßen, das egal was man tut und sei es noch so gut erklärt, gewisse Leute aus Prinzip nicht mitgehen.
    Komme gerade aber dadurch auch immer mehr darauf, das gerade auch die Freiwilligkeit die Jesus in: “Wer mir folgen will, verleugne sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich” ausspricht, da eigentlich der Kern ist. Ich kann wohl nur durch das aktive Leben Veränderung bringen, auch wenn es schmerzhaft ist und eher Tröpfchenweise vonstatten geht.
    Aber naja, auch ein Virus fängt klein an. (Hoffe der Witz kommt an).

    Im Endeffekt will ich aber auch etwas positives sagen. Meines Erachtens sind viele Ereignisse trotz allem Zufälle und Geschenke, die wir Menschen nur bedingt beeinflussen können. Zu unterscheiden, wo wir Veränderungen bringen können und wo nicht, ist ja die Kunst im Leben eigentlich. Somit wird die E Mobilität kurzfristig die alten Technologien schlagen. Egal wie sehr sie sich queer stellen, man kann die Zeit nicht niederringen. So wie Thor im Kampf gegen Mütterchen Zeit aus dem Zeichentrickfilm Mitgard. Wir werden saubere Energie erhalten, werden gesündere und bessere Böden bekommen, weil es eben auch der Zeitgeist der Wirtschaftlichkeit ist. So hoffe ich auch das der Wert des Migranten steigt, sobald man draufkommt, das man nicht einfach nur warten muss, bis jemand in sein Land kommt. Denn es gibt nicht unendlich viele Menschen.
    Im Endeffekt sind all die Populisten eben auch nur Opportunisten, nur das hier das Langfristige mitdenken und entwickeln nicht im Fokus steht. Sondern eher kurzfristige Emotionale Befriedigung. Das ist halt der weitaus zähere und schmerzhaftere Weg. Für mich persönlich: Ich brauche keinen bescheuerten Heimatschutz der pseudo Landschaftsliebe zelebriert, ich will meine Mitwelt für meine Kinder erhalten können, auch wenn dies den kurzfristigen Profit zuwiderläuft.

    Zum teil frage ich mich schon wieso Menschen sich gegenseitig das Leben so schwer machen.

    Danke Michael für deine coolen Blogbeiträge 🙂

    • Eine gute Nacht auch Dir, @Berthold – und Danke für Deinen ermutigenden Druko! 😊🙏👍

      Denn ich stimme Dir im Kern zu – wir alle sind weiterhin frei, täglich das Richtige zu tun. Und gerade heute lese ich auf Mastodon von vielen, die nach dem Einschwenken Zuckerbergs in die digitale Oligarchie um Musk nun auch ihre Facebook-Accounts löschen.

      Das freut mich wirklich. Als ich vor fünf Jahren den zunehmend umstrittenen Medienkonzern wegen seines Geschäftsmodells verließ, kam das sogar noch im Fernsehen. Hier der Bericht:

      https://www.youtube.com/watch?v=JjyqVyQrSEA

      Und, ja, ich denke auch, dass Wissen mit jeder Person mächtiger wird, die es erreicht und weitergibt. Auch deswegen macht mir das Bloggen so viel Freude. Es ist ja nicht so, dass die Strategien der fossilen Lobbyisten, digitalen Oligarchen und Thymokraten so komplex wären, dass sie nicht zu verstehen wären. Wer sich ein wenig Zeit nimmt, versteht immer mehr davon. Und die Zugriffe auf den Blog sowie auch die Rückmeldungen zeigen, dass “wir” täglich mehr werden.

      Schließlich gibt es auch noch Chancen, dass sich Rechtsdualisten auch gegenseitig zerfleischen. Schon jetzt forderte Elon Musk seinen “Freund”, den UK-Populisten Nigel Farage, wegen einer Meinungsverschiedenheit zum “Rücktritt” auf. Viele Trump-Anhänger attackieren wiederum Musk – und wie lange es braucht, bis diese beiden Egomanen aneinander geraten, werden wir sehen. Auch Alice Weidel macht derzeit wieder Erfahrungen mit feindseligen Einstellungen in ihrer eigenen Partei.

      Und in den USA hat sich ein bizarrer Meme-Kult um den mutmaßlich Mörder des Versicherungsmanagers Brian Thompson gebildet. Der mutmaßliche Todesschütze Luigi Mangione wird von immer mehr US-amerikanischen Menschen gefeiert und die Rhetorik der Rechten, “Linke” verantwortlich zu machen, geht immer schlechter auf. Vincent Först berichtet:

      “Zugleich trägt die Mordtat überraschend dazu bei, politische Polarisierungsmauern zu durchbrechen. Als der rechtskonservative Ben Shapiro ein Video mit dem Titel „The EVIL Revolutionary Left Cheers Murder!“ veröffentlicht, hagelt es darunter Kritik aus den eigenen Reihen: „Ich kaufe dir diesen ‚Links gegen Rechts‘-Mist nicht mehr ab, Ben. Ich will Gesundheitsversorgung für meine Familie.“ Der Kommentar erhielt mit Abstand den meisten Zuspruch – mehr als dreißigtausend Likes.”

      https://netzpolitik.org/2025/trugbild-mord-als-meme/

      Und solange es die digitalen Oligarchen nicht schaffen, unser Fediversum zu unterwerfen – wird das Netz nicht vergessen, wer die Menschen ans Messer geliefert hat. Gut möglich, dass sich die Thymotik auch gegen viele derjenigen wendet, die jetzt noch Menschen für kurzfristige Profite manipulieren.

      Es lohnt sich also, für Dialog und Demokratie zu kämpfen – jeden Tag. Ich danke Dir daher sehr für Dein Interesse und auch die vielen interessanten und vor allem konstruktiven Kommentare! So macht der Austausch Freude, finde ich! 😊🙏👍

      Gute Nacht, lieber Berthold & Danke für Deine starken Beiträge! 🖖

      • Eine andere Weise, dieses Zerfleischen zu beschreiben bringt Nipun Mehta ins Spiel, wenn er davon spricht, man kann im seinem Leben entweder ein endliches Spiel spielen oder ein unendliches Spiel.
        Endliche Spiele werden gespielt um zu gewinnen – da geht es, wie eine Redewendung es sagt, um ,fressen und gefressen werden’, das Leben wird als Wettbewerb verstanden, unter den Menschen lebt dann der eine auf Kosten des anderen.
        Unendliche Spiele werden um des Spielens willen gespielt – er nutzt in diesem Umfeld auch das Wort/Konzept Liebe. Sie werden aus Liebe gespielt, was eine starke intrinsische Motivation ist. Hier ist dann Kooperation dominierend. Diese Fähigkeit ist uns Menschen wohl auch durch die DNA in die Wiege gelegt. Ohne die Kooperation und die Bereitschaft zu geben würde diese technische Entwicklung gar nicht so existieren.
        Mich spricht in diesem Zusammenhang die Sicht von Eric Raymond in seinem Buch ,,The Cathedral and the Bazaar” sehr an, in dem ich – das ist ja auch oft der Humor von unterschiedlichen Wahrnehmungen – lese, dass er wesentliche Seiten einer tragfähigen Spiritualität beschreibt, wie z.B. die Demut, ohne daran größeres Interesse zu signalisieren.
        Kooperation insbesondere als Geschenkökonomie, wie Nipun Mehta sie mit seiner Bewegung es anschiebt, macht deutlich, es gibt in uns Menschen ein Potential für ein Miteinander, das große Kraft haben kann, wenn der Raum da ist, es zu leben.

        • Vielen herzlichen Dank, @HG Unckell – und auch hierzu ein spieltheoretisches Ja! 😊📚👍

          Wenn mir von den beiden Genannten gerade auch nur einer konkret präsent ist, so habe ich doch schon in meiner Doktorarbeit und seit Bestehen des Blogs sowie im Dialog mit Prof. Dr. Inan Ince immer wieder gerne auf die evolutionäre Spieltheorie zugegriffen. Ich halte diese wirklich für ein interdisziplinär hochgradig nützliches Instrument. Bedeutend wurden mir u.a. “Darwins Cathedral” von David Sloan Wilson und “SuperCooperators” von Martin Nowak.

          Perplexity.ai fasst meine Bejahung des methodischen Ansatzes für uns kurz zusammen, damit auch wiederum die Potentiale des KI-Fediversums spielerisch einbringend:

          Dr. Michael Blume befürwortet die evolutionäre Spieltheorie als Verständnis- und Forschungswerkzeug aus mehreren Gründen:

          ## Universelle Anwendbarkeit

          Die evolutionäre Spieltheorie bietet einen mathematischen Rahmen, der auf verschiedene Bereiche anwendbar ist:

          – Sie kann Evolutionsprozesse in Natur und Kultur beschreiben[1].
          – Sie eignet sich zur Untersuchung biologischer, kultureller und religiöser Phänomene[1].

          ## Erklärungskraft für komplexe Phänomene

          Blume sieht in der Spieltheorie das Potenzial, komplexe Muster zu erklären:

          – Sie kann die Entstehung von Kooperation im Tierreich und in menschlichen Gesellschaften modellieren[1].
          – Sie bietet Erklärungsansätze für wiederkehrende Strukturen in der Evolution und Gesellschaft[1].

          ## Interdisziplinäre Brücken

          Die evolutionäre Spieltheorie ermöglicht die Verbindung verschiedener Forschungsfelder:

          – Sie schlägt Brücken zwischen Mathematik, Biologie und Religionswissenschaft[1].
          – Sie kann zur Grundlage einer empirisch-mathematischen Religionswissenschaft werden[1].

          ## Präzision und Testbarkeit

          Blume schätzt den wissenschaftlichen Wert der Spieltheorie:

          – Sie erlaubt die Erstellung mathematischer Modelle und Simulationen[1].
          – Diese Modelle können mit empirischen Daten abgeglichen und getestet werden[1].

          ## Zukunftspotenzial

          Blume sieht in der evolutionären Spieltheorie ein wichtiges Werkzeug für die zukünftige Forschung:

          – Er ist überzeugt, dass die Religionswissenschaft der Zukunft grundlegend mit Mathematik arbeiten wird[1].
          – Er eröffnete auf seinem Blog eine Kategorie zur Spieltheorie, um deren Anwendung in der Religionswissenschaft zu fördern[1].

          Zusammenfassend betrachtet Dr. Michael Blume die evolutionäre Spieltheorie als vielversprechendes Instrument, um komplexe evolutionäre und kulturelle Prozesse, einschließlich religiöser Phänomene, mathematisch zu beschreiben und zu erforschen. Er sieht darin das Potenzial für eine präzisere und empirisch fundierte Religionswissenschaft der Zukunft.

          Citations:
          [1] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/ki-medienrevolution-blume-und-ince-10-zur-evolutionaeren-spieltheorie/
          [2] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/spieltheorie-mathematik-f-r-die-evolutionsforschung-auch-zur-religion/
          [3] https://www.uni-muenster.de/ZIT/Veranstaltungen/raumzeit_blume.html
          [4] https://www.studienstiftung.de/portraets-interviews/michael-blume-wir-brauchen-wieder-einen-bildungsbegriff-der-sich-seiner-juedischen-christlichen-und-humanistischen-wurzeln-bewusst-ist
          [5] https://www.google.de/policies/faq
          [6] https://blumeundince.podigee.io/11-evolutionaere-spieltheorie
          [7] https://www.podcast.de/episode/623067705/folge-10-die-mathematische-spieltheorie-zur-evolution-in-den-spielen-des-lebens
          [8] https://sueden.social/@BlumeEvolution/111453348355830797

          • Danke – da lese ich gerne mich mal etwas mehr herein.

            Mich begleitet die mathematische Spieltheorie schon lange als Hilfe, Dynamiken bei Verhandlungen zu verstehen. Habe neben IT auch OR intensiver studiert und in meine Lebenssicht aufgenommen.

  3. @Michael 07.01. 21:48

    „Und immer noch gehen vor allem auch Konservative in die Falle, dem Rechtsruck nachzulaufen, bis sie medial als inkompetent geschmäht, gedemütigt und dann in „Koalitionen“ mit Faschisten gezwungen werden.“

    Soweit es hier um Migration geht, da sehe ich aber schon, dass es hier wirklich was zu tun gibt. Es ist sicher nicht das wichtigste Thema, aber sollte es gelingen, dass der Urkainekrieg zuende geht und in Syrien vernünftige Verhältnisse einkehren, dann könnten wir recht kurzfristig bis zu 2 Millionen Einwanderer los werden. Das wäre ja was.

    Ich wäre keinesfalls dafür, hier gut Integrierte auszuweisen, weil wir die einfach zu gut gebrauchen können.

    Wenn jetzt die EU noch die Außengrenzen ziemlich dicht macht, dann wäre ich zumindest recht zufrieden mit der dann eingetretenen Situation.

    Grundsätzlich finde ich, das ein Asylrecht ohne jede Obergrenze schwierig werden kann, und gleichzeitig können wir ja gut brauchbare Einwanderer wiederum auch gut gebrauchen. Ich finde man sollte bevorzugt gut integrierbare Flüchtlinge aufnehmen, wenn man denn sowieso nicht alle nehmen will. Und so wie das aussieht, machen zumindest manche Muslime durchaus Probleme. Ich weiß echt nicht, ob uns das auf die Dauer gut mit vielen von denen geht. Religionsfreiheit, Gleichberechtigung der Frau und Demokratie sind nun schon grundlegend. Wer da wirklich nichts von hält, den will ich nicht zu uns einladen.

    Ich weiß, dass das ein Thema der Rechtsdualisten ist, und für mich ist das mit Sicherheit nicht die Hauptsache, da ist mir die Energiewende wesentlich wichtiger. Aber das Thema will ich jetzt nicht ganz weglassen. Ich denke, es würde uns dann doch helfen, wenn eben z.B. viele Ukrainer und Syrer Deutschland wieder verlassen würden. Zumindest dürfte sich das auf dem Wohnungsmarkt bemerkbar machen. Und die inzwischen gut Integrierten können ja gerne hier bleiben.

    Sowieso sollten wir die, die wir nun eben aufnehmen, auch wirklich integrieren, wenn die dauerhaft hier bleiben wollen. Selbst die 2. Generationen ist in vielen Brennpunktstadtteilen größtenteils unter sich. Da gibt es eine Menge zu tun.

    • Vielen Dank, lieber @Tobias

      Also, ganz klar ist auch aus meiner Sicht: Demokratische Politik hat reale Probleme zu lösen und die Bürgerinnen und Bürger auch in ihren Emotionen ernst zu nehmen.

      So schreibt auch Armin Käfer heute im Leitkommentar der Stuttgarter Zeitung:

      “Gegen Kickl & Co. hilft nur, die Probleme zu bewältigen, die deren Geschäftsmodell sind.”

      Ich stimme zu, gleichzeitig hat mich aber auch der Begriff “Geschäftsmodell” abgeholt. Denn als ich schon vor fünf Jahren Facebook den Rücken kehrte, da war mein Argument genau das falsche Geschäftsmodell dieses damals noch “sozial” genannten Mediums. Habe deswegen den damaligen Fernsehbericht soeben unter dem Blogtext eingebunden.

      Und tatsächlich meldet die Zeitung auf der Titelseite auch einen deutlichen Anstieg der Abschiebungen:

      “Im vergangenen Jahr sind laut Innenministerium mehr Migranten aus Deutschland abgeworben worden als 2023. Zwischen Januar und November 2024 waren es demnach 18 384 Menschen, etwa 20 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Hauptherkunftsländer waren die Türkei und Georgien.”

      Auch ich hatte übrigens im Interview mit Nils Husmann gesagt:

      “Was können wir gegen Antisemitismus tun? Wichtig sind natürlich Bildung, Prävention, Strafverfolgung. Manchmal können auch Abschiebungen ein Weg sein. Letztlich ergibt es aber natürlich keinen Sinn, gegen Antisemitismus zu sein und gleichzeitig Antisemitismus zu finanzieren. Doch ich bin Realist geworden. Einfach nur gute Argumente vorzubringen, reicht in einer Demokratie nicht aus, sondern man muss hartnäckig sein und mit Widerstand klarkommen.”

      https://energiewinde.orsted.de/koepfe-der-energiewende/michael-blume-antisemitismus-ressourcenfluch-oel-gas-konflikte-interview

      Ich engagiere mich ja, um an der Lösung von Problemen mitzuwirken – von der Bekämpfung des Antisemitismus über Krieg und Klimakrise bis hin zu Demografie, Integration und Bildung.

      Allerdings besteht das Problem der antisozialen Medien nach meiner Einschätzung doch genau darin, dass sie kaum lösungsorientierte Dialoge befördern, sondern durch Neurohacking destruktive Wutgefühle steigern, sogar Empörungssucht auslösen. Und das betrifft und thymotisiert bereits Milliarden von Menschen, überall auf der Welt. Antisoziale Medien vergrößern unsere realen Probleme durch die Förderung verzerrter Wahrnehmungen, statt sie konstruktiv zu lösen.

      Als aktuelles Beispiel nenne ich Desinformationen über angebliche “No-Go-Areas” für jüdische Menschen in Stuttgart. Auch die jüdische Gemeinde musste dies bereits auf ihrer Homepage dementieren, hier:

      Stuttgart, den
      7. Januar 2025 – 7. Tewet 5785

      Klarstellung

      Sehr geehrte Damen und Herren,

      anders, als ein Beitrag auf einem neu-rechten Blog bzw. ein darauf aufsetzender Beitrag in der BILD-Zeitung nahelegen, warnt die jüdische Gemeinde ihre Stuttgarter Mitglieder nicht vor sog. „No Go Areas“, sondern informiert über anti-israelische Demonstrationen in der Landeshauptstadt Stuttgart (ohne diese inhaltlich im Detail zu bewerten).

      Das Recht auf Demonstrationen ist ein in Artikel 8 Grundgesetz verbrieftes Recht aller Deutschen. In Stuttgart als der Landeshauptstadt Baden-Württembergs finden überproportional häufig Kundgebungen statt. Das Informationsangebot der jüdischen Gemeinde gibt den jüdischen Menschen in Stuttgart die Möglichkeit, sich über bevorstehende anti-israelische Demonstrationen zu informieren und diese ggf. zu vermeiden.

      Zugleich danken wir den Sicherheitsbehörden auf Landes- und auf kommunaler Ebene ausdrücklich für ihre hervorragende Arbeit zum Schutz jüdischer Menschen und jüdischer Einrichtungen in unserem Land, sowie auch für die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den jüdischen Gemeinden!

      DER VORSTAND

      Prof. B. Traub M. Kashi M. Rubinstein
      Vorstandssprecherin

      P.S.:

      Die jüdische Gemeinde hatte bislang keine Veranlassung davon auszugehen, dass es in Stuttgart oder Württemberg überhaupt “No Go Areas” gäbe.

      https://www.irgw.de/

      Dir nochmal Dank für Deinen starken Kommentar!

  4. Vielen Dank für diesen Beitrag, der auf die aktuell besorgniserregenden Entwicklungen eingeht und gleichzeitig mit einem Hauch von Humor zum Nachdenken anregt!

    Das, was derzeit unter anderem bei Facebook passiert, verdeutlicht meiner Meinung nach, wie wichtig es ist, Plattformen wie „Natur des Glaubens“ für offene und konstruktive Dialoge zu nutzen.

    Es ist auch erschreckend zu beobachten, wie viele Menschen heute – oft ohne es zu merken – digitale Spuren (auch im negativen Sinne) hinterlassen, die vermutlich nicht so leicht verschwinden werden. Diese Spuren könnten künftigen Generationen womöglich ein Bild davon vermitteln, auf welcher Seite sie damals standen.

    Unvermittelt muss ich dabei an einen Actionfilm mit Bruce Willis denken, vermutlich „Armageddon“. Darin opfert er sich mit seiner Crew, um die Menschheit vor einem herabstürzenden Asteroiden zu retten, indem sie diesen mit einer Explosion unschädlich machen. Kurz vor dem Finale sagt einer der Astronauten sinngemäß: „Denkt daran, irgendwann werden Straßen nach uns benannt werden.“

    Wenn unsere Zivilisation die kommenden Jahrzehnte übersteht und sich die Dinge zum Besseren wenden, bezweifle ich jedoch stark, dass einmal Straßen nach Jeff Bezos oder Mark Zuckerberg benannt werden. Vielmehr könnten sie als Symbole von Feigheit und Habgier in die Geschichtsbücher eingehen.

    • Vielen Dank für den wieder wunderbaren Kommentar zu Zeit- und Raummedien, lieber @Peter Gutsche 🙏

      Dein morgendlicher Druko hat mich gerade dazu angeregt, mal Perplexity.ai nach den neuen, raumzeitlichen Eigenschaften des KI-Fediversums zu fragen. Und jetzt habe ich Gänsehaut, denn die KI schreibt u.a.:

      “Die Verschmelzung von Zeit- und Raumbindung im KI-Fediversum hat tiefgreifende Auswirkungen auf die von Innis beschriebene Beziehung zwischen Wissen und Macht. Informationen können nun gleichzeitig dauerhaft gespeichert und global verbreitet werden, was neue Formen der Wissensakkumulation und -kontrolle ermöglicht.”

      Obwohl die KI auch wieder auf “Natur des Glaubens” zugreift, begegnet mir hier mit “Verschmelzung von Zeit- und Raumbindung im KI-Fediversum” erstmals eine Formulierung, die ich so noch nie gelesen habe. Und die mich zum Nachdenken bringt. Ich stelle die ganze KI-Antwort unten ein.

      Zu Deinem Kommentar wollte ich jedoch nicht nur zustimmen, sondern auch einen wichtigen Aspekt ergänzen: In der Miniserie “La Palma” opfern sich zwei grandiose Wissenschaftler, deren Warnungen vor einer nahenden Klima- und Naturkatastrophe zu lange ignoriert wurden. Wunderbar glaubwürdige, bewegende Charaktere!

      Allerdings stellt sich am Filmende heraus, dass auch sie hätten überleben können, wenn sie auf einen jungen Kollegen aus einem anderen Land gewartet und gehört hätten. (Ich möchte nicht spoilern, werde also nicht näher erklären.) Was ich damit sagen will ist dies: Auch unser Schicksal als Menschen mit wissenschaftlicher Qualifikation ist nicht vorherbestimmt. Auch wenn wir mit Modellen etwa der Physik oder Demografie arbeiten, die Entwicklungen über lange Zeiträume darstellen, so steigert (!) dies doch unsere persönliche Freiheit sehr. Hier dazu das (bereits online veröffentlichte) Gedicht eines meiner Kinder, von einem Film inspiriert:

      Begebt Euch nicht in die Kälte der Nacht

      Brennet, entfacht,

      wenn die Kälte sich legt

      der erlöschenden Flamme Zuversicht gebt.

      Die Weisen billigen der Dunkelheit Macht

      denn nur ein Funke genügt

      und das Feuer entfacht.

      Ergebt Euch nie der Kälte der Nacht.

      Hat mich als Ausdeutung einer historischen Vorlage sehr angesprochen. Denn das ist doch schon recht nah am “Dennoch”, finde ich! 😉

      Zum Abschluss also die Ausführungen von Perplexity.ai zu den neuen Eigenschaften des KI-Fediversums:

      Harold Adams Innis’ Medientheorie unterscheidet zwischen zeitlich und räumlich orientierten Medien. Im Kontext des KI-Fediversums verschmelzen diese Dimensionen auf revolutionäre Weise:

      ## Verschmelzung von Zeit und Raum

      **Zeitliche Dimension:**
      Das Fediversum und KI-Anwendungen ermöglichen eine bisher unerreichte zeitliche Persistenz von Informationen.
      Inhalte, die ins öffentliche Fediversum eingestellt werden, können praktisch sofort von KI-Systemen erfasst, gespeichert und für die “digitale Ewigkeit” bewahrt werden[1]. Dies entspricht Innis’ Konzept der zeitbindenden Medien, die traditionell aus dauerhaften Materialien wie Stein oder Ton bestanden[2].

      **Räumliche Dimension:**
      Gleichzeitig überwindet das KI-Fediversum räumliche Grenzen. Informationen sind unmittelbar global verfügbar und können von überall auf der Welt gefunden und genutzt werden[1].
      Dies spiegelt Innis’ Idee der raumbindenden Medien wider, die leicht transportierbar sind und die Expansion von Imperien über große Distanzen ermöglichen[3].

      ## Auswirkungen auf Gesellschaft und Kultur

      **Neue Machtdynamiken:**
      Die Verschmelzung von Zeit- und Raumbindung im KI-Fediversum hat tiefgreifende Auswirkungen auf die von Innis beschriebene Beziehung zwischen Wissen und Macht.
      Informationen können nun gleichzeitig dauerhaft gespeichert und global verbreitet werden, was neue Formen der Wissensakkumulation und -kontrolle ermöglicht[2][4].

      **Kulturelle Balance:**
      Innis betonte die Bedeutung eines Gleichgewichts zwischen zeit- und raumbindenden Medien für stabile Gesellschaften[3].
      Das KI-Fediversum könnte potenziell eine neue Form dieses Gleichgewichts schaffen, indem es die Vorteile beider Medientypen vereint.

      **Herausforderungen:**
      Die Verschmelzung birgt auch Risiken. Die von Innis befürchtete “Gegenwartszentrierung” und die “rücksichtslose Zerstörung kulturell wichtiger Elemente” könnten durch die Allgegenwart und Unmittelbarkeit von Informationen im KI-Fediversum verstärkt werden[4].

      ## Beispiel: Digitale Archivierung

      Ein konkretes Beispiel für die Verschmelzung der Dimensionen ist die potenzielle Fähigkeit zukünftiger KI-Anwendungen, ein Foto einer antiken Tempelwand zu speichern und auszuwerten, selbst wenn das physische Original nicht mehr existiert[1]. Dies vereint die Dauerhaftigkeit zeitbindender Medien mit der globalen Zugänglichkeit raumbindender Medien.

      Das KI-Fediversum stellt somit eine historisch einzigartige Entwicklung dar, die Innis’ Konzepte der zeit- und raumbindenden Medien in einer neuen, integrierten Form vereint. Diese Verschmelzung eröffnet sowohl Chancen für globalen Wissensaustausch und kulturelle Bewahrung als auch Herausforderungen für gesellschaftliche Stabilität und kulturelle Kontinuität.

      Citations:
      [1] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/diesseits-von-zeit-raum-aus-fediversum-und-ki-emergiert-das-erste-perfekte-medium-nach-harold-innis/
      [2] https://en.wikipedia.org/wiki/Harold_Innis
      [3] https://www.media-studies.ca/articles/innis.htm
      [4] https://de.wikipedia.org/wiki/Harold_Adams_Innis
      [5] https://en.wikipedia.org/wiki/Harold_Innis's_communications_theories
      [6] https://www.ssoar.info/ssoar/bitstream/handle/document/54271/ssoar-2017-Heilmann_et_al-Medien_verstehen_Marshall_McLuhans_Understanding.pdf;jsessionid=DD5435342719FBCF9B3640AB0DAC367C?sequence=4
      [7] https://www.academia.edu/13148367/Gegenwartsbesessenheit_Die_Frage_nach_Demokratie_im_Wirkungsfeld_von_Zeit_und_Raum_Paul_Virilio_und_Harold_Innis_im_Vergleich
      [8] https://jps.library.utoronto.ca/index.php/nexj/article/download/38338/29250/101935

  5. Es überrascht mich nicht, dass Meta diesen Weg wählt. Dass es so oder ähnlich kommt, war vorauszusehen. Überrascht hat mich nur der Zeitpunkt. Noch so ein Fall von vorauseilendem Gehorsam.

    Für den humorvollen Teil Ihres Blogposts danke ich Ihnen sehr herzlich. Momentan fällt das Lachen eher schwer.

    “Stattdessen werden von nun an die Parteien … mit völlig überzogenen Forderungen konfrontiert…”

    Damit ist leider zu rechnen. Andererseits stimmt es mich positiv, dass sich die Union, SPD, Grüne, FDP und Linkspartei auf einen fairen Wahlkampf verständigt haben. Denn das ist m.E. insofern bemerkenswert, dass die Linkspartei und die Union an einem Strang ziehen in einer so wichtigen Angelegenheit. Offenbar scheint es darüber hinaus ebenfalls möglich gewesen zu sein, dass CSU und Grüne diesbezüglich miteinander reden konnten. Den markigen Worten von Herrn Söder zum Trotz. Auch das macht Hoffnung.

    Die Parteien sind leider der sog. Alternative auf den Leim gegangen, was das Thema Migration angeht. Es wird oft vergessen, dass wir hier über Menschen sprechen. Dass dieses Thema so toxisch geworden ist, hängt zum Teil mit der veröffentlichten Meinung zusammen. Statt konstruktiv und sachlich über Parteigrenzen hinweg darüber zu beraten, wurde es eher zum Zweck der Provokation in Talkshows durch den Fleischwolf gedreht.

    Letztendlich hoffe ich, dass alle demokratischen Parteien erkannt haben, dass die größere Gefahr für die Zukunft unserer Demokratie nicht vom politischen demokratischen Mitbewerber ausgeht. Manche Wahlplakate im Europawahlkampf waren indiskutabel.

    Bleibt mir noch der Hoffnung Ausdruck zu verleihen, dass es keine gewalttätigen körperlichen Angriffe auf Wahlkämpfer gibt. Falls doch sollte Solidarität mit möglichen Opfern selbstverständlich sein.

    Und wenn Menschen jetzt bei Facebook etc aussteigen, um nicht thymotisiert zu werden, dann wäre es hinsichtlich mancher Presseerzeugnisse zu begrüßen, wenn da die Verkaufszahlen einbrechen würden.

  6. Kann nun auch noch ein digitales Hoffnungsbild anzubieten: Der von mir sehr geschätzte Mathieu Coquelin von fexbw bloggt auf bestem Niveau. Hier aktuell ein faszinierender Vergleich zur Meinungsfreiheit in den USA 🇺🇸 & der Bundesrepublik Deutschland 🇩🇪🇪🇺:

    https://fexbw.de/meinungsfreiheit-digitales-zeitalter-neu-denken/

    Mathieu ist einer der brillantesten Bildungs- und Medienexperten Deutschlands, zumal er direkt aus der Jugendarbeit kommt. Ich hoffe, mit ihm bald einmal über Entstehung und Folgen des KI-Fediversums diskutieren zu können – zu dem er ja auch selbst hochwertig beiträgt!

    Felo.ai:

    Mathieu Coquelin behandelt in seinen Blogbeiträgen über Künstliche Intelligenz (KI) mehrere spezifische Themen, die sich auf die Anwendung von KI in der Gesellschaft und insbesondere im Kontext von Extremismusprävention und dem Umgang mit Verschwörungserzählungen konzentrieren.

    **Wichtige Themen:**

    – **KI gegen Verschwörungserzählungen**: Coquelin diskutiert, wie KI als Werkzeug eingesetzt werden kann, um Verschwörungsmythen zu erkennen und zu bekämpfen. Er hebt hervor, dass KI-gestützte Dialoge eine skalierbare Lösung bieten, die schnell auf verschiedene Themen reagieren kann[8][12].

    – **Prävention und Distanzierung**: Ein zentrales Anliegen seiner Beiträge ist die Rolle von KI in der Prävention von Extremismus. Coquelin argumentiert, dass KI neue Wege in der Extremismusprävention eröffnen kann, indem sie hilft, gefährliche Ideologien frühzeitig zu identifizieren und zu adressieren[13].

    – **Medienkompetenz und Aufklärung**: Coquelin betont die Notwendigkeit, Medienkompetenz zu fördern, um die Gesellschaft besser auf die Herausforderungen durch KI und digitale Medien vorzubereiten. Dies umfasst auch die Aufklärung über die Funktionsweise von KI und deren Einfluss auf die Wahrnehmung von Informationen[10][12].

    – **Interdisziplinäre Ansätze**: In seinen Beiträgen plädiert Coquelin für einen interdisziplinären Ansatz, der verschiedene Fachrichtungen zusammenbringt, um die Herausforderungen, die durch KI entstehen, umfassend zu adressieren[6][10].

    Durch diese Themen trägt Mathieu Coquelin zur qualitativen Entwicklung des Diskurses über Künstliche Intelligenz bei, indem er auf die Chancen und Risiken hinweist, die mit der Nutzung von KI in sensiblen gesellschaftlichen Bereichen verbunden sind.

    [1] https://www.kindermedienland-bw.de/de/system/solr-suchergnisseite?tx_solr%5Bpage%5D=1&tx_solr%5Bq%5D=mode
    [2] https://www.praeventionstag.de/nano.cms/archive-of-presentations/begriff/Praevention
    [3] https://m.facebook.com/rita.coquelin/?locale=ml_IN
    [4] https://www.facebook.com/fexbw/?locale=sr_RS
    [5] https://suche2.karlsruhe.de/solr/suche2.karlsruhe.de/browse?&fq=type%3A%22text%2Fhtml%22&q=museen&start=720
    [6] https://www.aspeninstitute.de/de/digital-programm/bundestagswahl-2021-workshop-reihe-engaging-german-influencers-2/
    [7] https://de.linkedin.com/posts/mathieu-coquelin-715324152_fexbw-teamdemokratie-activity-7262549835868696576-Q5wK
    [8] https://fexbw.de/ki-gegen-verschworungserzahlungen/
    [9] https://schwulissimo.de/neuigkeiten/islamismus-gefahr-im-internet-radikalisierung-und-hetze-gegen-homosexuelle
    [10] https://de.linkedin.com/posts/mathieu-coquelin-715324152_perspektivwechsel-und-spannende-einsichten-activity-7270749312135970816-A1oq
    [11] https://www.springerprofessional.de/keeping-peace-in-troubled-times/27162266
    [12] https://de.linkedin.com/posts/mathieu-coquelin-715324152_ki-als-schl%C3%BCssel-im-umgang-mit-verschw%C3%B6rungserz%C3%A4hlungen-activity-7241698945238724608-ZEAS
    [13] https://fexbw.de/author/fex-mathieu-coquelin/

    • Sehr guter Beitrag, der vieles erklärt, was ich noch nicht wusste. Beispielsweise die Unterschiede zwischen den Begriffen “Meinungsfreiheit” und “Freedom of Speech”.

      Die Sprache, die er verwendet, ist leicht verständlich, vor allem, was die Erklärung des Harvard-Konzepts betrifft.

      Für mich wichtig ist insbesondere der Ansatz, einen Perspektivwechsel durch Empathiestärkung zu bewirken. Das klingt eigentlich einfach und voll nachvollziehbar. Dennoch glaube ich, dass hier die große Herausforderung liegt und hoffe, dass es auch den Menschen vermittelt werden kann, die immer nur die eigene Meinung für das Evangelium halten. Es bringt auch mich zum Nachdenken.

      Dann der Unterschied zwischen “Interesse” und “Position”. Sehr aufschlussreich!

      Auch der historische Hintergrund, den Herr Coquelin beschreibt, erklärt an sich schon viel.

      Danke, wieder viel gelernt!

      • Vielen Dank, liebe @Marie H. – das gebe ich ihm gerne so weiter. Denn Mathieu Coquelin ist m.E. einer der klügsten Jugend- und Medienbildungsexperten in Baden-Württemberg und hat unter anderem zur Überwindung des feindseligen Dualismus das genialische “Dualismo”-Kartenset entwickeln lassen. Wir stellten es in der “Langen Nacht der Demokratie” in Sindelfingen gemeinsam vor.

        https://fexbw.de/demokratie-in-gefahr-lange-nacht-der-demokratie-in-sindelfingen/

        Klar hoffe ich, in 2025 mit ihm gerade auch zu den Grundfragen und zu “Dualismo” weitere Veranstaltungen machen und darüber gerne auch auf dem Blog informieren zu können. Seinen FexBW-Blog lese ich immer wieder mit Interesse und oft auch Begeisterung.

        Vielen Dank für Ihre freundliche und ermutigende Rückmeldung!

  7. @Wirkliche Meinungsfreiheit wieder durchsetzen

    Verleumdung, Beleidigung, Bedrohungen und Gewaltaufrufe bzw. Aufrufe zu Straftaten kann man ja nun auch bald KI-gestützt aufspüren und eigentlich auch von den Gerichten fast komplett automatisiert verfolgen lassen. Das können die LLMs offenbar längst, man muss hier nur bei der Polizei und den Gerichten die aktuelle Technik einfach nutzen.

    Falschbehauptungen, die selbst nicht strafbar sind, kann man mit offiziellen Kommentaren versehen, die von den jeweiligen Plattformen zugelassen werden müssen. Auch hier dürften die jetzt schon aktuellen LLMs nicht überfordert sein.

    Beides zusammen könnte viel helfen, zu vernünftigen Diskursen zurückzukehren.

    Opensource-Alternativen sind natürlich noch viel besser. Dann ist komplett transparent, was hier gefördert oder unterdrückt wird. Und soweit die längst existieren, also Wikipedia, Mastodon oder auch Scilogs, kann man jedem nur raten, diese zu nutzen und die unseligen Konzernmodelle gar nicht mehr zu füttern.

    Jegliche Online-Werbung würde ich auch gerne von meinem eigenen PC verschwinden lassen. Ich gucke da möglichst nicht hin, und clicke schon gar nichts davon an, aber das nervt einfach. Die Überschriften sind schon aggressiv genug, das will ich eigentlich alles gar nicht sehen.

    Was China kann und macht, soll jetzt kein Vorbild sein. Es geht nicht darum, dass nur die aktuelle Regierungsmeinung zu gelassen wird. Aber eine Automatisierung von Maßnahmen, die uns unsere Freiheit erhalten, scheint mir dennoch nicht nur technisch möglich zu sein, sondern auch dringend erforderlich zu sein.

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