Die Reform der Buchstabiertafel DIN 5009 – Die Shitstörmle werden kommen…

1934 zeigten die Nazis, was sie tun – und wieder tun würden -, sobald sie an der Macht sind. Dann war Schluss mit der Berufung auf Meinungsfreiheit, Pressefreiheit, Rechtssicherheit und Respekt vor Traditionen. Auf eine bloße, denunziatorische Postkarte eines ganz gewöhnlichen Antisemiten hin wurden einfach alle hebräischen Namen aus der etablierten Buchstabiertafel gestrichen: Aus David wurde Dora, aus Jacob Jot, aus Nathan Nordpol (nicht einmal ein Name, aber im Nazi-Mythos Herkunft der “Arier”), aus Samuel Siegfried und aus Zacharias Zeppelin.

In Deutschland wurden seitdem Samuel und Zacharias leise wiederhergestellt, in Österreich bisher kein hebräischer Name. Das schilderte ich letztes Jahr in einem Buch zu Antisemitismus & Medien, wo es unter anderem von Andreas Main (Deutschlandfunk) wahrgenommen und besprochen wurde. Und so befassten sich immer mehr Menschen damit – was ich gut und wichtig finde.

Nun also, im Jahr 2020, wird das DIN Deutsche Institut für Normung e.V., das die Buchstabiertafel inzwischen als DIN 5009 verwaltet, eine Expertenkommission einsetzen, das diese Tafel reformieren soll. Gerne habe ich die Einladung in diese Kommission angenommen.

Aber machen wir uns doch bitte nichts vor – egal, was wir tun und entscheiden werden, es sind “Shitstörmle” zu erwarten.

In Erwartung der Shitstörmle. Foto: Michael Blume, Karlsruhe

So werden sich, klar, Überperfekte zu Wort melden, die bemängeln werden, warum diese Überarbeitung erst 75 Jahre nach dem Ende des NS-Regimes erfolge. Das sei doch viel zu spät, um ernstgenommen zu werden. Und außerdem müssten jetzt auch die Namen von Frauen sowie weiterer ethnischer und religiöser Minderheiten gleichwertig aufgenommen werden, sonst sei das ja nur “halbherzig”.

Das wird, zweitens, die Rechtsdrehenden auf den Plan rufen, die möglichst laut und dumpf brüllen werden, ob “die Politiker” denn “nichts Besseres zu tun” hätten – und dass sie sich auch in Zukunft keiner “Gesinnungspolizei” unterwerfen, sondern weiterhin “Nordpol” sagen, weder Juden noch Muslime oder Frauen aufnehmen werden. Nur “P wie Putin” würden sie wohl gerne akzeptieren.

Sodann werden, drittens, weise Schlichter auftreten, die klug vorschlagen, doch einfach die “Internationale Buchstabiertafel” (Alfa, Bravo, Charlie…) zu verwenden. Die Überperfekten werden einwenden, damit werde das historische Unrecht nicht getilgt, sondern nur übermalt. Und die Rechtsdrehenden werden brüllen, das sei doch das NATO-Alphabet und wieder ein Beweis für die jüdisch-westliche Weltverschwörung.

Am Ende wird man, so hoffe ich, zu dem Ergebnis kommen, eine historisch reformierte Buchstabiertafel neben der Internationalen Buchstabiertafel in die DIN 5009 aufzunehmen – damit nicht die Nazis das letzte Wort hatten, aber auch keine unnötige Abkoppelung Deutschlands von internationalen Normen stattfindet.

Und, immerhin: Dadurch werden sich noch einmal viele Menschen mit dem menschen- und geschichtsverachtenden Antisemitismus sowie dem verlogenen “Freiheits- und Traditionsverständnis” von Rechtsextremen gestern und heute befassen. Und ein paar weitere Menschen – inklusive der Leserinnen und Leser dieses Blogs – werden sogar die Chance genutzt haben, über die Regeln medialer Kommunikation und digitaler Schein-Empörung nachzusinnen.

Das zumindest erwarte und erhoffe ich für 2020. Und wenn das Ganze Sie interessiert, so würde ich – gerne auch hier – um Ihre Vorschläge bitten, wie eine reformierte Buchstabiertafel aussehen könnte. Denn wir müssen das Netz ja nicht den – oft inszenierten – Shitstorms überlassen, sondern können es auch dafür nutzen, mit unserer Vergangenheit und Zukunft konstruktiv umzugehen. Das wäre dann eine gute, ja schöne Emergenz.

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Dr. Michael Blume studierte Religions- und Politikwissenschaft & promovierte über Religion in der Hirn- und Evolutionsforschung. Uni-Dozent, Wissenschaftsblogger & christlich-islamischer Familienvater, Buchautor, u.a. "Islam in der Krise" (2017), "Warum der Antisemitismus uns alle bedroht" (2019) u.v.m. Hat auch in Krisenregionen manches erlebt und überlebt, seit 2018 Beauftragter der Landesregierung BW gg. Antisemitismus. Auf "Natur des Glaubens" bloggt er seit vielen Jahren als „teilnehmender Beobachter“ für Wissenschaft und Demokratie, gegen Verschwörungsmythen und Wasserkrise.

56 Kommentare

  1. Die Aufgabe einer Buchstabiertafel ist Buchstabenverwechselungen zu vermeiden. In Sachsen wird das K oft als G ausgesprochen.
    Wenn also die Frau an der Rezeption nach dem Namen fragt und hört
    Albert Gaufmann, dann vermutet sie , dass der Gast “Kaufmann” meint und lässt sich den Nachnamen buchstabieren.
    Das ist der Sinn der Buchstabiertafel. Die Namen für die Buchstaben müssen bekannt sein, auch im Ausland und müssen unverwechselbar sein.
    Ihr Vorschlag , Herr Blume , ist gut, wir sollten hier Vorschläge bringen für gute Namensbeispiele und ein Ranking bei den Vorschlägen machen.
    Bei “Z” plädiere ich für Zeppelin, denn der wurde in Deutschland erfunden.

    • Ja, @bote – eine Buchstabiertafel erfüllt eine konkrete Funktion im Rahmen einer Alphabetschrift. Dabei nehmen aber die gewählten Bezeichnungen selbstverständlich auch historische und emotionale Prägungen auf und an. Im Idealfall gelänge es, beides gut zu verbinden.

      “Z” wie Zeppelin haben eben leider die Nazis anstelle von Zacharias gesetzt. Diese braunen Verbrecher haben leider auch die wunderbare, deutsche Sprache und Kultur missbraucht und geschändet – wie es ja einige derzeit wieder versuchen… :-/

  2. Die Geschichte der Religion(en) hat nichts mit Evolution zu tun, denn Evolution ist nicht von Dummheit inspiriert und im Kreislauf des imperialistischen Faschismus verkommen.

    • Danke für Ihren Netz-Troll-typisch “konstruktiven Beitrag”. 😉

      Und selbstverständlich ist auch Religiosität (Natur) und sind Religionen (Kultur) im Evolutionsprozess entstanden. Schon Darwin selbst wusste, das sonst die Evolutionstheorie unvollständig wäre.

      Ich mache mir inzwischen nur noch wenig Hoffnung, Sie für empirische Wissenschaft zu gewinnen – aber für alle, die gerne weiterdenken, könnte diese Folge von Quarks & Co. ggf. interessant sein:
      https://www.youtube.com/watch?v=Iy9J9ddelVw

      Ihnen trotz allem alles Gute. 🙂

  3. Und wenn das Ganze Sie interessiert, so würde ich – gerne auch hier – um Ihre Vorschläge bitten, wie eine reformierte Buchstabiertafel aussehen könnte.

    Na dann bin ich mal so frei für einen ersten Schnellschuss als Diskussionsgrundlage.

    Meine Zielsetzung:
    a) das alte Original wiederherstellen
    b) der heutigen Realität (Frauen, Migranten) mehr Rechnung tragen (ohne deswegen einen Proporz oder dergl. einzuführen, das halte ich für übertrieben)
    c) abstrakte Begriffe ausschließen (möglichst alle Wörter sollen Personennamen sein, womit “Quelle”, “Ypsilon” oder eben auch “Nordpol” draußen wären)

    Mein Vorschlag:
    A = Anton (bleibt)
    Ä = Äskulap (abstrakter Begriff geändert in griech. männl. Vorname – jaaa, ich weiß schon, dass das kein “normaler” Vorname ist…)
    B = Berta (bleibt)
    C = Cäsar (bleibt)
    CH = Charlotte (bleibt)
    D = David (wiederhergestellt)
    E = Emil (bleibt)
    F = Friedrich (bleibt)
    G = Gustav (bleibt)
    H = Heinrich (bleibt)
    I = Ida (bleibt)
    J = Jakob (wiederhergestellt)
    K = Katharina (wiederhergestellt – warum wurde die eigentlich heraus genommen? ist jedenfalls auch russisch)
    L = Ludwig (bleibt)
    M = Marie (wiederhergestellt – warum wurde die überhaupt durch die weniger verbreitete “Martha” ersetzt?)
    N = Nathan (wiederhergestellt)
    O = Otto
    Ö = Özdal (abstrakter Begriff geändernt in türk. männl. Vorname)
    P = Paula (bleibt)
    Q = Quentin (abstrakter Begriff geändert in frz./brit. männlicher Vorname)
    R = Richard (bleibt)
    S = Samuel (bereits wiederhergestellt)
    SCH = Scheherazade (abstrakter Begriff geändert in weibl. persischer Vorname)
    ß = Eszett (da fällt mir leider nichts ein…)
    T = Theodor (bleibt)
    U = Ulrich (bleibt)
    Ü = Ülkan (abstrakter Begriff geändert in türk. Unisex-Vorname)
    V = Viktor (bleibt, ist auch russisch)
    W = Wilhelm (bleibt)
    X = Xanthippe (bleibt)
    Y = Yasmin (abstrakter Begriff geändert in weibl. türk. Vorname; Problem: Deutsche Schreibung mit J als Jasmin, ist also nicht eindeutig)
    Z = Zacharias (bereits weiderhergestellt)

    Bis auf Eszett sind damit alle abstrakten Begriffe raus und durch eine Mischung aus männl. und weibl. Vornamen verschiedener Herkunft (deutsch, russisch, griechisch, türkisch, französisch/britisch) ersetzt. Y ist noch zu uneindeutig, finde ich, aber gut, wie gesagt als Diskussionsgrundlage.

      • Bei Otto habe ich die Klammer “(bleibt)” vergessen. Dankeschön für die freundliche Betrachtung meines Vorschlags trotz dieses Fehlers.

        @Viktor mit W – ja, nun ja, man kann ja inzwischen auch Christian mit K schreiben usw. Angesichts laufender Verwechslungen von “viel” (wie “viel Schnee”) und “fiel” (wie “er fiel um”), in diesem Fall selbst erlebt bei einem Kind (13J, süddt. Gymnasium) in der Verwandtschaft, bringt auch das “Vogel-V” nur begrenzte Sicherheit.

        Ich bin für eine gewisse Einheitlichkeit – entweder nur Namen oder gar keine, zum Beispiel.

        Zudem sehe ich das Ganze historisch – die alte Tafel aus Kaiserreich und Weimarer Republik wieder herzustellen halte ich durchaus für einen Beitrag zur Traditionspflege.
        Sie dabei aber nicht 1-1 zu übernehmen, sondern eben zu vereinheitlichen, erscheint mir nicht als Widerspruch, da es damals in Deutschland eben noch keine Namen gab, die beispielsweise mit Ö anfangen. Heute ist das anders und man kann also vollenden, was damals von den Vorvätern begonnen wurde, bevor die Sache zu einer Glaubensfrage geworden ist.

        In der Frage nach kurzen Namen gibt es durchaus einige Möglichkeiten, z.B. Katja für Katherina oder Theo für Theodor. Auch das würde mir nicht als Bruch erscheinen, allerdings denke ich nicht, dass diese Verkürzungen nötig wären. Es geht schließlich um gesprochene Wörter, und wie hier schon gesagt wurde, würden sie wohl ohnehin nur von wenigen Leuten so benutzt, da viele gar nicht wissen, dass es eine offizielle Buchstabiertafel gibt, und somit, wenn sie es nötig haben, spontan selbst eine “erfinden”. Angesichts dieser Umstände halte ich es für unerheblich, bei den Namen der offiziellen Tafel auf Kürze oder Bekanntheit zu achten, hier würde ich mehr Wert auf historische Korrektheit und Traditionspflege legen.

      • Diese Reform ist überflüssig wie die idiotische sogenannte Rechtschreibreform, die nur Unsicherheiten und Falschschreibungen in Massen produziert hat, Abgesehen davon kennen die wenigsten die Buchstabiertafel noch, schon gar nicht die englische oder NATO-Buchstabiertafel. Für die Umlaute türkische, hierzulande völlig unbekannte Vornamen willkürlich herauszusuchen, ist schon abseitig und wird die Ausländer noch mehr verwirren, wenn buchstabiert werden soll. U Umlaut A Umlaut O Umlaut ist völlig genug, das versteht jeder. Ich prophezeihe Ihnen jetzt schon, dass sich niemand an diesen Unsinn halten wird, ich sicher auch nicht. Julius war ein äußerst beliebter Vorname unter den Juden. Scheherezade? Wer soll das aussprechen? Das ist vollkommen irrsinnig. Was ist denn gegen Schule einzuwenden. Wenn Sie sich an diesem Schwachsinn beteiligen wollen, viel Vergnügen.

        • Vielen Dank, lieber Herr Busche. Dass das Thema „Sprache(n)“ emotional besetzt ist, leuchtet unmittelbar ein. Aber lernt man in den Sprachwissenschaften denn gar nicht mehr, sich auch differenziert auszudrücken?

          Tatsache ist, dass die Nationalsozialisten die Buchstabiertafel verunstaltet haben und dies jahrzehntelang auch die Fachwelt nicht gekümmert hat. Selbstverständlich wird es Leute geben, die „Schwachsinn“ brüllen, wenn man daran etwas ändert. Aber ebenso würde es Empörung auslösen, wenn man sagte: „Oh, die Nazi-Eingriffe haben wir jetzt so lange übersehen, dass wir sie jetzt mal besser stehenlassen, damit es keine Shitstorms gibt.“

          Die Unterlassungen sind vor Jahrzehnten begangen worden, es wird so oder so Aufregung geben. Die Frage ist nicht mehr, ob man reformiert, sondern wie sinnvoll. Wenn Sie dazu etwas Konstruktives beizutragen hätten, würde nicht nur ich das begrüßen. Falls Sie sich vertieft mit dem Thema befassen wollen, gibt es hier auch einen Blogpost zu der großen Rolle der Sprachwissenschaften in der Entstehung des modernen Antisemitismus:
          https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/1860-sprach-steinthal-von-antisemitismus/

    • “Y ist noch zu uneindeutig,”

      “Yasmin” geht auf keinen Fall. bei google: “Yasmin” 118 Mill., “Jasmin” 180 Mill.

      vielleicht wäre es noch am praktikabelsten, in diesem Ausnahmefall die Buchstabenbezeichnung “Ypsilon” selbst zu verwenden.

    • Ich trete mal aus meiner Rolle als Leser zum Schreiber über…
      zwei Vorschläge hätte ich als Alternative:

      Scheherazade klingt mir offen gesagt etwas zu kompliziert und zu lang, um ihn zur Klarstellung immer sicher zu nutzen. Davon abgesehen ist der Name sicher auch nicht in allen Kreisen bekannt. Ersatzweise würde ich Schneewittchen vorschlagen – ebenfalls ein alter deutscher Frauenname mit hohem Bekanntheitsgrad.

      Und bei Yasmin sehe auch ich die Verwechslungsgefahr mit Jasmin. Ein passender Name scheint mir hier hingegen der weibliche Name Yvonne zu sein. Zumindest wäre mir jetzt keine alternative Schreibweise ohne Y bekannt.
      Beste Grüße
      Andreas

  4. Nun, solange Sie die Grundanforderungen (Unterscheidbarkeit beim Hören über stark verrauschte Kanäle und leichte Merkbarkeit) erfüllen haben Sie eine ziemlich freie Hand.

    Und in einem Land das neue Postleitzahlen und schon zweimal eine neue Währung einführen konnte werden technische und organisatorische Gegenargumente eher lächerlich anmuten. Ansonsten…

    Wie wäre es mit *Bäumen* — von Ahorn bis Zypresse? Erst dachte ich noch “Beim Q wird es schwierig”, aber wir brauchen nicht einmal einen Exoten, die Quitte tuts auch. Weiteres hier.

    • Vielen Dank, eine feine Idee – und Bäume würden ja auch besonders gut zur deutschen Kultur und Romantik passen.

      Allerdings wäre das historische Unrecht durch den NS-Antisemitismus damit nicht getilgt, sondern nur übermalt.

      Oder wir müssten hebräische Baum-Namen finden…

      • Ein bloßes Wiedergutmachen hielte einen unguten Kessel am Köcheln: Eine ewig stinkende Brühe aus Unrecht, Wiedergutmachen, Korrektur des Wiedergutmachens (welche Minderheit gehört noch rein?), wohlmeinendes Sentiment, Ressentiment, Conter-Ressentiment, …

        Die neurophysiologische Grundlage ist bekannt: Jede Erinnerung — auch in der Negation oder Ablehnung — stärkt die Synapsen des Negierten, sowie die der dazugehörigen Erregung. Dieses Feld würde nie völlig friedlich werden und je nach Wahlausgang und BILD-Schlagzeile gerne mal wieder hochkochen. (Und irgendwann schreiben manche Bundesländer ihre eigenen Buchstabiertafeln?) Bei politisch unbesetzten Worten wäre diese Gefahr, wenn auch nicht gleich Null, doch viel geringer.

        Durch andere Namen wäre das konkrete Unrecht zwar getilgt, aber es bleibt ein “long tail” an potentieller (anzapfbarer!) Unzufriedenheit und Reizwörtern/-Themen, die sich einfach nutzen lassen: Man kann leicht imaginieren wie jemand in BGS/Polizei/Bundeswehr immer mal wieder die falschen Namen einschlüpfen lässt um sich und anderen etwas zu beweisen und zu signalisieren.

        Deswegen halte ich es für besser, dieses absehbar ewige Minenfeld zu verlassen und neutrale Begriffe zu verwenden.

        Dass ein Unrecht erfolgt ist, muss auf andere Weise, und zusätzlich, klar- und richtiggestellt werden.

        Gleichzeitig darf Blick darf nicht nur rückwärts gerichtet sein, ich bitte Sie, vorwärts zu gestalten.

        Etwas größerer Horizont: Um die Vergangenheit zu versöhnen ohne einen verdrängenden “Schlußstrich” zu ziehen ist Tieferes nötig, das man aber schon bei so kleinen und konkreten und scheinbar nur-administrativen Angelegenheiten wie einer Buchstabiertafel im Blick haben sollte. (Ich denke dass Sie hier der richtige Mensch an der richtigen Stelle sind.) Wenn Sie mir die Frechheit gestatten, ein relevantes Buch stellvertretend für ein ganzes Arbeitsgebiet zu empfehlen (Warnung: Englisch, schwierig, anspruchsvoll, dick — aber lohnend!): “Memory, Narrative and Forgiveness : Perspectives on the Unfinished Journeys of the Past”, von Gobodo-Madikizela und Van Der Merve (eds).

        • Vielen Dank, @Warum nicht Bäume.

          In der Warnung vor der Befestigung von Negativ-Assoziationen sind wir uns einig. Auch deswegen plädiere ich ja klar dafür, dass wir nicht länger nur vom “Anti-Semitismus” sprechen, sondern auch wissenschaftlich und religiös reflektiert klar machen, wofür eigentlich “Semitismus” steht, und wofür nicht:
          https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/medientheorie-alphabet-semitismus-und-antisemitismus/

          Allerdings sehe ich hier die Fälle anders gelagert: Die Wiederherstellen z.B. von “Nathan” wäre m.E. gerade kein “bloßes Wiedergutmachen”, der “einen unguten Kessel am Köcheln” hielte, sondern die würdige Erinnerung an einen überaus bedeutenden, biblischen und deutschen Namen. Der biblische Prophet, der den König kritisiert, Lessings Nathan der Weise – DAS sind die Assoziationen, die die Nazis löschen wollten und die es umso mehr verdient haben, wieder erinnert zu werden. Hier würden wir uns m.E. durch gezieltes Vergessen zu nachträglichen Komplizen machen.

          Ebenso wäre es m.E. ja absurd zu fordern, es sollten keine Synagogen mehr gebaut bzw. wiederaufgebaut werden, weil diese manche an die Reichspogromnacht vom 9.11.1938 erinnern. Hier sehe ich kein “Recht auf Vergessen”, sondern eher eine “moralische Pflicht zu erinnern”. Nicht Juden, sondern Nazis haben u.a. Gotteshäuser zerstört und auch die Buchstabiertafel-Namen geschändet. Ich finde, damit dürfen sie nicht das letzte Wort gehabt haben…

    • Oh ja, @Jens. Angehörige einer wahren Kulturnation wären ja auch zu konstruktiven Kommentaren in der Lage. Aber zu viele belassen es, egal, worum es geht, beim ärmlichen Jammern…

  5. Michael Blume,
    Sie schreiben selbst im Vorwort, dass man es nicht allen recht machen wird. Zuerst muss man Grundsätze für das Alphabet erarbeiten.
    Z.B. dass alle Worte Namen sein müssen.
    Zacharias bleibt ein schlechtes Beispiel, weil niemand mehr Zacharias heißt. Bei “J” wie Jakob ist es sinnvoll, weil hier der biblische Hintergrund noch bekannt ist.
    Alle Worte sollen kurz sein, bei telefonischem Nachfragen. Dann orientiert man sich am besten am internationalen Alphabet.
    Bei “H” finde ich Hotel am besten, denn jeder weiß , was ein Hotel ist.
    Das Buchstabieralphabet sollte erkennen lassen, dass es aus dem deutschspragigen Raum kommt. Dann ist die Absprache mit der Schweiz und Österreich sinnvoll, damit man hier zu einer Übereinkunft kommt.

    hto,
    die Geschichte, die Kultur, die Kulturgeschichte, die Religion sind auch der Evolution unterworfen.
    Man kann die Geschichte z.B. einteilen in die Zeit vor Karl Marx und die Zeit nach Karl Marx.
    Jetzt konkret: Wenn du den Namen “hto” am Telefon buchstabieren sollst, was sagst du dann ?

  6. Mir müssen relativ häufig telefonisch Leute etwas buchstabieren und aus dieser Erfahrung heraus wage ich es durchaus sicher zu behaupten, man solle bitte keine hohen Erwartungen an die Fähigkeit unserer Mitmenschen haben, Änderungen im Buchstabieralphabet überhaupt nur mitzubekommen.
    Die allermeisten radebrechen sich da einen ab…

    Nun gut, inhaltlich gesehen müssen meist nur die Frikative S und F, die Plosive B und P sowie die Nasale M und N deutlich voneinander unterschieden werden. Meinetwegen eingedenk eines Gesprächs (“… mit D wie Dheodor…”) auch noch D und T 😉

    Niemand missversteht ein Jot, Iks, Zett, Ell oder Ypsilon – aber es vergeht unterm Strich viel Zeit, während die ungeübten Gesprächspartner händeringend kreative eigene Buchstabierlösungen während des Telefonats zu entwickeln versuchen.
    Sie fühlen sich dabei unwohl und inkompetent – und das kann nicht ein Ziel eines eigentlich kommunikationsfördernd gedachten Instrumentes sein.

    In Zeiten einer allgemeinen Wehrpflicht hätte das NATO-Alphabet durchaus Sinn gemacht, leider stelle ich immer wieder fest, dass bspw. Beneluxer oder Skandinavier dies durchaus besser hinbekommen als Deutsche; Franzleute und Angelsachsen beiderseits des großen Teichs bevorzugen zudem landestypische Namensalphabete.

    Konrad muss auf jede Fälle weg: Zu häufig wird er für C verwendet; derjenige stutzt dann erst, wenn er plötzlich beim Buchstabieren auf ein K trifft.

    Überhaupt sind Vornamen problematisch, denn natürlich gibt es auch bspw. eine Schreibung von Wiktor. Warum nicht eindeutige Bezeichnungen? So sagen wir doch zur Verdeutlichung “Vogel-Vau”, also gehört V dann als Vogel buchstabiert.

    Nein, dafür wird Samuel (drei statt zwei Silben, schlechter verständlich – bitte an üble Tonqualität denken!)) statt Siegfried wiedereingeführt…
    Oh Mann, bitte die Ideologie draußen vorlassen und die Tafel in ihren eigentlichen Zweck verbessern.

    • Nun haben ja leider die Nazis „die Ideologie“ in die Buchstabiertafel eingefügt, @Sönke Noack. Und darauf wird sich auch ein guter Teil der Wahrnehmung und Diskussionen konzentrieren. „Bedanken“ Sie sich gerne bei den Braunhemden und deren heutigen Widergängern.

      Dem müssen wir uns also stellen. Über konstruktive Vorschläge freue ich mich.

  7. Ich kann nur schreiben, danke Michael Blume! Ich wusste das nicht. Ab sofort ist bei mir der David, der Nathan, der Samuel und der Zacharias wieder drin. Vielleicht lass ich mir auch noch ein paar Namen einfallen, die die Diversität unserer Gesellschaft widerspiegeln.
    @tranquebar
    Finde deine Vorschläge sehr gut!

  8. Ein einheitliches Buchstabieralphabet würde meines Erachtens mehr Sinn machen. Zumal beispielsweise Feuerwehrleute außer dem deutschen auch das NATO-Alphabet lernen müssen, damit sie sich im Katastrophenfall besser mit anderen Stellen, wie dem Militär, austauschen können. Und wer als Bayer in der Nähe von Österreich oder der Schweiz lebt, der sollte zusätzlich über die Unterschiede in den Buchstabiertafeln anderer deutschsprachiger Länder informiert sein, da es bei einem Notfall wichtig ist den genauen Einsatzstandort zu kennen.

    Im nationalen und internationalen Funkverkehr haben die deutschen Buchstabiertafeln sowieso keine Gültigkeit. Um Übertragungsfehler zu vermeiden darf laut dem internationalen Fernmeldevertrag einzig das internationale Alphabet verwendet werden. Aus diesem Grund wird sich langfristig das „ideologiefreie“ Nato-Alphabet oder ICAO-Alphabet durchsetzen. Einzig „X-Ray“ könnte dabei etwas für Verwirrung sorgen, da man im Deutschen stattdessen den Begriff „Röntgenstrahlung“ verwendet. Da aber heutzutage jedes Kind bereits in der Schule Englisch lernt, dürfte das auch kein Problem sein.
    Ich weiß nicht, ob es da überhaupt eine Rolle spielt die Buchstabiertafel zu reformieren. Und falls ja, dann sollte man auch den Frauen einen Platz einräumen. Schließlich sind die Hexenverfolgungen nach den Judenverfolgungen die größte nicht kriegsbedingte Massentötung von Menschen durch Menschen. Beide Gruppen wurden aufgrund eines Verschwörungsmythos verfolgt, der ihnen diverse imaginäre Verbrechen zur Last legte und sie zum Sündenbock für alles und jedes machte.

    • Vielen Dank für die Rückmeldung, @Mona. Was würdest Du von der Linie halten, die Buchstabiertafel unter Einbezug von Frauennamen zu reformieren und ebenso das internationale Buchstabier-Alphabet in die DIN aufzunehmen? Dann könnte die historische Wunde geheilt, aber auch eine Öffnung zum Internationalen geschaffen werden. 🤔 #Gedanken

      • @Michael Blume

        Das ist eine gute Idee. Und bezüglich der Frauennamen möchte ich noch erwähnen, dass es sowohl bei den Hexenverfolgungen als auch bei den Judenverfolgungen Opfer beider Geschlechter gab.

  9. Reformen sind gut, wenn man “alte Zöpfe” dabei abschneidet.

    Wenn schon unbedingt Namen, dann bitte nur kurze und momentan in Deutschland verbreitete Namen, die allen geläufig sind.

    Oder kennen Sie jemanden der heute heisst:
    Anton, Berta, Cäsar, Dora oder David, Emil, Friedrich, Gustav, usw. usw. ?

    Dann ist mir schon lieber das bekannte “Nato Alphabet”, das international sehr weit verbreitet ist bei Leuten, die oft Begriffe (oder Namen) buchstabieren müssen.

    Und vor dem dabei (zu häufigen) Gebrauch von Englisch sollte man auch keine Angst haben, ist eben heute die “lingua franca”, wie früher mal das Latein, und zukünftig vielleicht das Chinesich.

    Also, ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei einer modernen Lösung dieses “Problems”.

    • Vielen Dank, @Manfred Dreher. Würden wir die Häufigkeit von Namen zugrunde legen, dann wären David und Nathan klar drinnen, Siegfried und Zacharias aber z.B. wohl draußen. Und es gäbe etwas mehr Mädchen- als Jungennamen…

      Grundsätzlich scheint es mir aber eine gute Idee zu sein, auch die moderne Häufigkeit von Namen zu gewichten. Vielen Dank für die Anregung!

    • Ich kenne persönlich immerhin einen Anton und zahlreiche Davids – lustigerweise ist kein einziger davon jüdisch. Katharina, Jakob, Marie, Paula und Samuel gibt es auch oft (auch hier ist wiederum keiner der Jakobs und Samuels, die ich kenne, Jude). Einen Nathan kenne ich aber nicht. Bei der Verbreitung sollte man, wenn man sie berücksichtigt, nur die in Deutschland einbeziehen, nicht welt- oder europaweit.

      Wenn es extra darum geht, auch gezielt jüdische Namen zu berücksichtigen, muss man schauen, welche Namen man nimmt, denn viele Namen jüdischen Ursprungs sind heute ganz normale deutsche Namen, deren Herkunft vielen wohl nichtmal mehr bekannt ist – oder einfach niemanden kümmert.

  10. Michael Blume,
    ….gemeinsame Wurzel….. das ist der entscheidende Link.
    Was machen wir also mit den Italienern, denen der Buchstabe “W” fehlt?
    Wir können also für W ein Wort wählen, das
    sich in Italien als Fremdwort eingebürgert hat. Z.B. Weltanschauung.
    Das Buchstabenalfabet sollte also Wörter wählen, die internationalen Bezug haben.
    Wörter hebräischen Ursprungs sind so gesehen nützlich, weil sie die gemeinsame Klammer der abendländischen Kultur sind.

  11. gemeinsame Wurzeln sind der Sternenstaub, die Elemente, aus denen wir sind. Wenn ich das manchmal erwähnen muss, weil einige dann wissen wollen, wie ein Element geschrieben wird, dann kommt es eigentlich immer zu einem leichten Schmunzeln.
    Das Periodensystem ist universell; und ein wenig romantisch.

    • Das mit dem Sternenstaub finde ich immer wieder schön und wahr.

      Gleichwohl kann ich uns nicht den Hinweis als Religionswissenschaftler ersparen, dass auch diese Benennung bereits symbolisch-mythologische Deutungen enthält. Rein naturwissenschaftlich – alle schweren Elemente wurden durch solare Fusionen gebildet – könnte man auch schließen: Wir sind Atommüll… 😉

      #Beschreibung #Bewertung #Physik #Metaphysik 🤗💙🌟

  12. Ich betätige mich mal als (hoffentlich als gutmütig erkannter) Troll und mache einen nicht ganz ernst gemeinten Vorschlag, der aber dazu geeignet wäre, die “Rechtsdrehenden” maximal auf die Palme zu bekommen.

    Wobei ich aber dennoch auf Balance geachtet habe: Altes keltisch-germanisches Namenskulturgut wie “Dagobert” steht harmonisch neben neudeutschen Vornamen (Kevin), heute beliebten Klassikern (Julia) sowie hebräischen und muslimischen Namen.

    (;

    A Abdullah
    B Bernd
    C Cindy
    D Dagobert
    E Efraim
    F Fatima
    G Greta
    H Hassan
    I Israel
    J Julia
    K Kevin
    L Leonie
    M Mohammed
    N Nathan
    O Otto
    P Petra
    Q Quirin
    R Ronny
    S Samuel
    T Tamina
    U Udo
    V Vanessa
    W Wilhelm
    X Xenia
    Y (Ypsilon)
    Z Zacharias

  13. Ich staune, über welchen Unsinn man sich Sorgen macht.

    Ich bin seit mehr als 50 Jahren im Funk tätig. Nach meiner Erfahrung wird auch von den Deutschen eigentlich nur das (internationale) englische Buchstabieralphabet eingesetzt, denn die Sprache des Funks ist Englisch. Und da ist es völlig egal, ob ich nach Rußland oder nach Brasilien telefoniere. Das deutsche Buchstabieralphabet wird nur sehr selten verwendet, wenn im englischen Buchstabieralphabet etwas nicht ganz klar geklungen hat und die Nachricht einem Deutschen übermittelt werden soll. Und kein Mensch ist gezwungen, sich dabei an irgendwelche Normen zu halten.

    Es geht um die Übermittlung von Namen, Rufzeichen, oder ungewöhnlich geschriebenen Wörtern. Normale Menschen am Telefon kennen das Norm-Buchstabieralphabet meist nicht. Sie setzen dann irgend welche Wörter mit dem passenden Anfangsbuchstaben ein. Und das genügt auch. Eine DIN-Norm dafür ist unsinnig.

    Buchstabieralphabete sind historisch gewachsen. Normiert waren sie früher nur innerhalb einer Firma. Die Post hatte z.B. ein anderes Buchstabieralphabet als Firmen, die mit Funk zu tun hatten. Deshalb kann man nicht von einem einheitlichen Buchstabieralphabet sprechen. Auch im internationalen Gebrauch nicht. Ich kenne z.B. im Deutschen zwei Wörter für das K : Konrad und Kaufmann. Katharina kenne ich nicht. In den Buchstabieralphabeten werden werden häufig Wörter mit zwei Silben eingesetzt. Katharina hat 4 Silben, wird sich also nie durchsetzen. Ich halte Konrad für geeignet und habe es auch immer benutzt. Auch weil Konrad kein A als ersten Selbstlaut hat. Wenn man das deutsche Buchstabieralphabet anschaut, stellt man fest, daß viele Wörter ein A als ersten Selbstlaut haben. Dadurch leidet die Verständlichkeit des Buchstabieralphabetes. Deshalb wird sich Zacharias nie gegen Zeppelin durchsetzen. Und einen Buchstaben Y muß ich nicht buchstabieren, das Wort Ypsilon hat schon 3 Silben. David wird sich nicht gegen Dora, und Jakob wird sich nicht gegen Julius durchsetzen.

    Die Deutschen haben den Tick aus allem eine Norm zu machen. Und das deutsche Institut für Normung macht aus diesem Tick ein Geschäftsmodell. Verbindliche Normen sollten frei zugänglich im Internet stehen, oder für wenig Geld gedruckt erhältlich sein. Wenn man schon einmal eine Norm beschaffen mußte, dann wird man feststellen, daß es anders ist. Das DIN will Geld verdienen und man soll für die Norm viel Geld bezahlen. So als ob der Bund mit der Herausgabe von Gesetzen Geld verdienen wollte. Aber das hat sich sowieso bald überlebt : Bald werden nur noch europäische Normen gelten und die Chinesen halten sich auch an keinerlei Norm.
    Wenn ich nicht Normgerechtes produzieren möchte, lasse ich das in China produzieren

    Leute, man muß nicht jeden Quark normieren.

    • Ihr Kommentar deckt sich zu 99% mit meiner Einstellung zum Thema.
      Aber eine Frage habe ich doch. Warum sollte sich “Jakob” nicht gegen “Julius” durchsetzen können?

  14. Ergänzung

    Das Buchstabieralphabet enthielt auch früher schon nicht nur Namen sondern auch für den Buchstaben besonders deutliche charakteristische Wörter.
    Ä – Ärger
    Ö – Ödipus, Ökonom
    Ü – Übel, Übermut
    Q – Quelle
    Ich weiß nicht, ob @tranquebar dieses alte gebräuchliche Buchstabieralphabet überhaupt kennt. Ich habe nicht den Eindruck. Ich halte auch nichts von sogenannter “politischer Korrektheit” erst jetzt, 75 Jahre nach den Nazis. Nach dem Krieg hatten sich die Deutschen geschworen, Deutschland nie wieder zu bewaffnen. Heute geistert die Bundeswehr überall in der Welt rum. Vielleicht sollte man an dieser Stelle mal über Folgerungen aus dem Weltkrieg nachdenken. Und vielleicht sollte man auch bei der Taktik der AfD mal über “politische Korrektheit” nachdenken.

    Ich halte das bisher gebräuchliche Buchstabieralphabet für nicht rassistisch und für zweckmäßig. Es gibt keinen Grund, daß Außenstehende versuchen es zu verschlimmbessern. Wer über so etwas auf Staatskosten nachdenkt, hat den verkehrten Posten. Entschuldigung, nun ist mir doch der Shitstorm (warum nicht deutsch Scheißesturm) herausgerutscht. Aber ich war nicht unsachlich !

    • Oh Mann, @Leser – müssen Sie denn wirklich alle Klischees bestätigen? Dass nun endlich das Lernen aus der NS-Geschichte eingestellt werden sollte und deutsche Juden für Sie „Außenstehende“ bleiben, die sich nicht in deutsche Belange „einmischen“ sollten… 😤

      Interessant ist auch, dass Sie sich zwar pseudo-heldenhaft gegen jetzige Eingriffe gegen die Buchstabiertafel DIN 5009 wehren, am damaligen, autoritären Eingriff und der „Norm-Setzung“ der Nazis sowie deren dadurch verursachte „Staatskosten“ aber nichts auszusetzen haben. Denn diese durften das, waren und sind für Sie ja keine „Außenstehenden“… 😡

      Nochmal zum Hinweis: Deutsche Juden waren und sind genauso wenig „außenstehend“ wie Deutsche anderer und keiner Konfession. Und die deutsch-hebräischen Namen, die die Nationalsozialisten autoritär und in der Verachtung gewachsener Traditionen entfernten, wurden und werden im Übrigen auch von nichtjüdischen Deutschen mit Stolz getragen.

      Immerhin: Ihr Kommentar hat nochmal unterstrichen, dass wir mit einer Reform der Buchstabiertafel genau das richtige Signal setzen können – gegen Rassismus, Antisemitismus und Geschichtsvergessenheit… Dafür werden wir auch braune „Scheißestürmle“ gerne in Kauf nehmen. ✊

  15. @Michael Blume

    Scheiße ist nun mal braun, aber ich nicht ! Ich weiß auch nicht welche Klischees ich bedienen soll. Sie haben meinen Beitrag gar nicht richtig gelesen ! “Außenstehende” sind bei mir Leute, die nichts mit der Sache zu tun haben, aber mitreden wollen. Sie sind der Außenstehende in Bezug auf die Buchstabiertafel / das Buchstabieralpabet.
    Sie benutzen das Buchstabieralphabet nicht und wollen denen, die es benutzen, vorschreiben, welches Wort für welchen Buchstaben verwendet werden soll. Ist das nicht anmaßend. Ich bin im Funk tätig und benutze das Buchstabieralphabet seit 50 Jahren um Rufzeichen und Namen zu buchstabieren. Meist benutze ich das internationale englische Buchstabieralphabet, auch im deutchsprachigen Raum. Und ich werde verstanden ! Das deutsche Buchstabieralphabet ist eigentlich überflüssig. Die Funkdienste sind fast alle englisch.

    Ein Buchstabieralphabet ist wie eine Sprache, man benutzt es ohne darüber nachzudenken. Das Buchstabieralphabet ist auf Verständlichkeit optimiert und nicht auf “politische Korrektheit”. Die gibt es im Buchstabieralphabet nicht. Funken ist eine aussterbende Kommunikation. Kommuniziert wird heute über digitale Netzwerke und da braucht man kein Buchstabieralphabet. Viele Funker (in Deutschland die meisten) sind heute über 60 Jahre alt. Denen werden Sie kein neues Buchstabieralphabet beibiegen, auch wenn Sie eine neue Buchstabiertafel als unsachlicher Außenstehender definieren.

    Die Deutschen haben Völkermord begangen. Nicht nur an den Juden im Naziregime, auch an Südafrikanern in der Kaiserzeit, an Sinti, an Roma …. . Das darf nie vergessen werden. Aber Sie ehren keinen ermordeten Juden, Herero, Sinti, Roma …. in dem Sie alte Namen in eine Buchstabiertafel übernehmen. Und auch bei den Deutschen werden Sie damit keine Scham über den begangenen Völkermord hervorrufen. Das muß anders in Erinnerung bleiben. Und die Scham über den begangenen Völkermord wird auch nicht durch solche die Verbrechen glorifizierenden Fersehsendungen wie : Hitlers Wunderwaffen, Hitlers Sonderkommandos, Hitlers Frauen, Hitlers U-Boote, . . . in Erinnerung behalten. Solche Sendungen laufen auf privaten “Nachrichtensendern” und auch auf öffentlich rechtlichen Sendern wie ZDF. Eine Schande, wozu unser Rundfunkbeitrag verwendet wird. Vielleicht sollten Sie an der Stelle mal ansetzen, die Scham über den von Deutschen begangenen Völkermord in Erinnerung zu behalten.

    Die jungen Menschen haben das glücklicherweise alle nicht miterlebt. Sie sagen, das haben unsere Großväter und Urgroßväter getan und haben recht. Die jungen Menschen beziehen diese Scham über den begangenen Völkermord nicht auf sich. Man muß ihnen klar machen, daß die Bezeichnung “Deutsch” in der ganzen Welt mit Völkermord besudelt wurde und das so etwas nie wieder passieren darf. Und da werden junge Menschen in Deutschland radikalisiert und ziehen mit dem IS in den Krieg, als wäre es ein Geländespiel. Das zu verhindern, ist auch Ihre Aufgabe.

    Wenn man die Politiker der AfD und ihre Anhänger hört, dann wird mir Angst und Bange. So hat das vor 90 Jahren auch angefangen. Herr Blume, dafür zu sorgen, daß das in der Gesellschaft deutlich wird, das wäre Ihr Aufgabengebiet ! Und da kommen Sie daher, und wollen Buchstabiertafeln verändern. Weit an Ziel vorbei.

    So, ich hoffe, ich habe noch genügend weitere Klischees bedient. Z.B. das Klischee eines politisch denkenden Menschen.

    • @Leser

      Selbstverständlich nutze auch ich die Buchstabiertafel – wie auch generell die Schrift. Dagegen können Sie ja einmal einen Blick darauf wagen, was Adolf Hitler & Co. von den „Tintenrittern“ hielten.

      Und noch einmal: Nicht wir Demokraten und auch nicht deutsche Juden, Sinti oder Roma, nicht die Behörden des Kaiserreiches und auch nicht die afrikanischen Herero und Name griffen brutal in die Buchstabiertafel ein – sondern die Nationalsozialisten. Diese, nur diese haben sich an den deutsch-hebräischen Namen gestört und diese entfernt, ohne wiederum einen internationalen Weg zu suchen. Wenn Sie doch angeblich aus der Geschichte lernen wollen und sich an der Nicht-Einführung der internationalen Buchstabiertafel stören, warum benennen Sie dann nicht die Schuldigen – die deutschen Nationalsozialisten -, sondern greifen stattdessen jene an, die sich dem Thema stellen?

      Inhaltlich halte ich es – wie oben bereits geschrieben – durchaus für denkbar, dass eine reformierte Buchstabiertafel neben die internationale Tafel gestellt wird, so dass der Übergang zur internationalen Norm würdevoll gestaltet wird. Darüber könnte man doch ohne Schuld- und Verdrängungskomplexe sprechen.

      Dass Sie Angst vor einem Neuerstarken von Rechtsextremen haben, will ich Ihnen sogar glauben. Aber ich möchte Sie ermutigen, gerade deswegen nicht vor dem Unangenehmen wegzulaufen, sondern sich dem Antisemitismus in Geschichte und Gegenwart zu stellen. Sehen Sie dem Hass ins Auge, der unsere Nation, Europa und die Welt in Not, Schande und Niederlage gestürzt hat – anstatt gegen jene zu wettern, die an die Verbrechen erinnern und Konsequenzen daraus ziehen. Wenn Sie dagegen vor dem rechtsextremen Spuk die Augen verschließen und hoffen, er gehe so vorbei, dann tun Sie nicht nur den Ermordeten Unrecht, sondern auch den Heutigen und Zukünftigen…

      Gegen N wie Nazis hilft M wie Mut, auch beim Umgang mit der Vergangenheit.

  16. Eine deutsche Buchstabiertafel ist keine internationale Festlegung sondern eine nationale Empfehlung ! Das Internationale Buchstabieralphabet geht : alpha bravo charly delta echo fox golf hotel . . . Und auch das ist nur eine Empfehlung. Kein Mensch wird dafür betraft, wenn er Buchstaben anders buchstabiert, wenn ich zum Beispiel statt nancy november sage (beides üblich). Und Herr Blume, bitte wo benutzen Sie die Buchstabiertafel. Haben Sie ein Rufzeichen ? Welches ? Sie bestellen Hotelzimmer über das Telefon ? Ich benutze dafür das Internet, und brauche dazu kein Buchstabieralphabet. Sie haben so einen schönen eingängigen verständlichen Namen, wenn da jemand nachfragen würde, würde ich sagen : Blume wie Blüte. Und ich kann auch überhaupt nichts mit Würde empfinden, wenn ich das deutsche oder das internationale Buchstabieralphabet benutze. Es ist ein Werkzeug. Nichts weiter.

    Herr Blume, wir haben offensichtlich verschiedene Auffassungen von der Bedeutung des Wortes “brutal”. Sie machen sich da mit solchen “brutalen” Übertreibungen keine Freunde. Sie sorgen mit solchen Übertreibungen nur dafür, daß man Sie nicht ernst nimmt. Wollen Sie das ? Die Änderung des Buchstabieralphabetes war auch nicht brutal und nicht rechtswidrig. Es war unmoralisch. Und auch nur dadurch leicht durchsetzbar, weil damals die meisten Funker Soldaten waren. Es war auch vergleichsweise einfach und billig, die Dienstvorschrift der Soldaten zu verändern. Das haben unsere Großeltern bezahlt. Auch ich habe dieses Buchstabieralphabet 20 Jahre nach den Nazis so gelernt. Aber jetzt, nach fast 90 Jahren, im Buchstabieralphabet Gleiches mit Gleichem zu vergelten, ist kindisch und unsinnig. Und das würden wir heute bezahlen müssen. In der Bibel steht zwar Auge um Auge, Zahn um Zahn, aber ich halte ein anderes Zitat für sinnvoller : Wenn dir einer eine Ohrfeige gibt, halte ihm die andere Wange auch noch hin. Ich bitte zu entschuldigen, ich bin Atheist und kenne die Bibel nur oberflächlich. Das zweite Zitat ist möglicherweise nicht wortwörtlich. “Schlagende Argumente” dieser Art sind immer unsachlich ! Ihr Versuch, die Buchstabiertafel 75 Jahre nach den Nazis zu verändern, ist das auch ! Und wenn sich Menschen aufregen, daß dafür heute staatliches Geld ausgegeben wird, dann kann ich das verstehen ! Es gibt wichtigeres. Herr Blume, was meinen Sie, was passieren würde, wenn man sowas in der Zeitung veröffentlichen würde. Ich glaube Ihr Ansehen würde leiden.

    Herr Blume, Sie können natürlich alles, was unter der Nazis entwickelt oder erfunden wurde, ablehnen. Dann dürfen Sie kein Schiff und kein Flugzeug mit RADAR benutzen. Sie dürfen kein Flugzeug mit Luftstrahltriebwerk (Oheim) benutzen. Auch die Röhrentechnik hat unter den Nazis ihren Höhepunkt erreicht. Sie hat danach nur noch eine Miniaturisierung erlebt. Von deutschen Ingenieuren unter den Nazis entwickelte Röhren wurden jahrzehntelang von anderen Firmen überall in der Welt unter anderem Namen nachgebaut. Röhren werden heute noch in Großsendern (Rundfunk) benutzt. Wettersatelliten-Bilder dürfen Sie sich auch nicht anschauen, denn die ersten Großraketen (A4), die an die Grenze zum Weltraum gelangten, wurden in Nazideutschland entwickelt. Beschämend ist nur, daß all diese Entwicklungen im Krieg gemacht wurden, nur um andere Menschen effektiver töten zu können. Und das trifft nicht nur auf Nazideutschland zu. Die Amerikaner haben die integrierten Schaltkreise nur entwickelt, weil sie kleine und leichte Steuerungen für ihre Raketen und Marschflugkörper brauchten. Für zivile Anwendungen oder die Industrie waren die ersten Schaltkreise viel zu teuer.

    Sie sehen, Herr Blume, wir nutzen heute viele Dinge, die “brutal” für militärische Zwecke zum Töten von Menschen entwickelt wurden. Ist so etwas einer Menschheit würdig ? Ist das das Wesen der Menschheit ? Und dann auch noch töten im Namen des Glaubens ! Soll sich die Menschheit auf das Niveau der Kreuzzüge vor 900 Jahren zurückentwickeln ?

    Und da kommen Sie daher, und wollen Buchstabiertafeln verändern. Kraft Ihrer Wassersuppe, per Order Mufti. Weit, weit am Ziel vorbei ! Es geht nicht nur um Nazis ! Es geht um das friedliche Zusammenleben der Menschen dieser Welt. Und wenn wir etwas gegen Nazis tun, dann bitte gegen die Aktuellen in unserem Land. Das ist wichtiger.

    • Ihre sehr ausführlichen und auch emotionalen Antworten – samt der klassischen Gegenübersetzung zwischen vermeintlich alttestamentarischer Rachsucht und jesuanischer Versöhnungsbereitschaft – unterstreicht vor allem eines, lieber @Leser – wie wichtig es ist, darüber zu sprechen und notfalls auch zu streiten.

      Gerade war ich – am 75. Jahrestag der Befreiung von Auschwitz – zu Vortrag & Diskussion an einer Schule. Und Sie glauben z.B. gar nicht, wie viele gerade auch junger Menschen heute zwar nicht mehr funken, aber Sprachnachrichten versenden. Und dabei selbstverständlich auch Buchstabieren. Wie ja auch die hier diskutierte, von den Nazis veränderte Buchstabiertafel vor allem in Telefonbüchern Verwendung fand.

      Ab wann halten wir einen Eingriff in Sprachtraditionen für „brutal“? Sie schildern, dass ein autoritärer, gezielt antisemitischer Eingriff in die damalige Buchstabiertafel durch die Nationalsozialisten nicht sehr zu beanstanden wäre. Gleichzeitig empören Sie sich aber schon über die Möglichkeit einer heutigen, nicht mit Strafen bewehrten und hier transparent vorgestellten und diskutierten Reform. Es ist Ihnen eben emotional gerade nicht egal. Denn das war es nie…

      Ihnen daher Dank für das engagierte Interesse. Vielleicht finden wir ja noch auf gemeinsamen Boden.

  17. @Michael Blume

    Sie schildern, dass ein autoritärer, gezielt antisemitischer Eingriff in die damalige Buchstabiertafel durch die Nationalsozialisten nicht sehr zu beanstanden wäre.

    Es wäre zu beanstanden gewesen. 1945, 1950 oder 1955. Aber nicht mehr 2020. Drei Generationen später. Beide deutsche Staaten haben das alte Buchstabieralphabet weiter benutzt. Auch weil es verständlicher und zweckmäßig war (weniger A als ersten Selbstlaut).

    • Doch, @Leser, die antisemitischen Maßnahmen der NS-Diktatur sind auch nach Jahrzehnten noch „zu beanstanden“. Gerade auch heute (75. Jahrestag der Befreiung von Auschwitz).

      Auch wenn es für Sie emotional schwer ist: Nicht wir Heutigen, die Nazis haben Ihnen das Thema eingebrockt. Und jetzt, da Sie es kennen, lässt es sich auch nicht mehr verdrängen.

  18. @Michael Blume

    Nur weil die Nazis braun als Symbolfarbe haben, darf ich keinen braunen Hammer mehr benutzen ? Nur weil die Nazis braun als Symbolfarbe haben soll ich nicht in den vom alten Laub braunen winterlichen schneefreien Laubwald gehen ? Nur weil die Nazis eine Passage von Liszt in der Wochenschau entwürdigt haben, darf ich dieses Musikstück von Liszt nicht mehr hören ? . . . – Lächerlich ! !

    • Wer hätte denn hier all das behauptet, @Leser? Sie unterstellen Absurdes, um es dann niederzubrüllen.

      Würden Sie es denn tatsächlich okay finden, wenn eine rechtsgerichtete Partei heute wieder die Parteifarbe „Braun“ wählen würde? Schrieben Sie nicht selbst von Ihrer „Angst“ vor einem Erstarken Rechtsextremer? Nehmen Sie also doch auch selbst Geschichte, Symbole, Worte auch im historischen Kontext wahr? Ist das nicht psychologisch normal?

      Es geht hier doch ganz konkret um einen autoritären und antisemitischen Eingriff der Nationalsozialisten in die deutsche Buchstabiertafel, der durch bedachtes, bewusstes Handeln widerrufen werden kann und sollte.

      Für Sie geht es dagegen schon bei diesem Thema aber offensichtlich um viel, viel mehr. Gegen welchen imaginären Feind, gegen welche Gefühle in Ihrem Kopf und Herzen kämpfen Sie, @Leser – und warum? 🤔🤷‍♂️

  19. @Michael Blume

    Ich brülle nicht. Fettschreibung hat auf einem Parallelblog auch bei spektrum.de nicht funktioniert. Mal sehen, ob es hier funktioniert. Ist das Wort Fettschreibung fett ?

    Ich bin aber absolut gegen aktionistische und nutzlose ideologisch bedingte Handlungen.

    Das von den Nazis veränderte Buchstabieralphabet ist selbst nicht rassistisch oder braun eingefärbt. Der Anlaß der Änderung war unmoralisch. Es ist – meines Erachtens nach – sogar besser als das ursprüngliche Buchstabieralphabet. Es ist jetzt fast 90 Jahre in Gebrauch, und ich empfinde eine ideologisch bedingte Rückänderung als ideologisch bedingte nutzlose Handlung.

    Herr Blume, wir sind nicht einer Meinung. Und ich kann Sie offensichtlich nicht davon überzeugen, sinnvollere Dinge zu tun. Ich hatte gedacht, Sie hätten vernünftigere Ansichten. Schade. Also lassen wir das. Ich werde nicht mehr antworten.

    • Ja, @Leser – da werden wir wohl nicht mehr zusammenkommen. Ich werde antisemitische Maßnahmen der Nationalsozialisten auch nicht rückwirkend als „Verbesserung“ anerkennen.

      Sie haben deutlich gemacht, dass Sie als Funker ohnehin das sog. NATO-Alphabet nutzen, gleichzeitig aber voller Emotionen jede Reform der Buchstabiertafel als Eingriff von „Außenstehenden“ und „alttestamentarischer Rachsucht“ abgelehnt. Offensichtlich haben wir tatsächlich ein ganz unterschiedliches Verständnis von „vernünftig“. Allerdings will ich Ihnen gerne zugestehen, dass Ihre Ausführungen interessant und erhellend waren.

      Ihnen alles Gute und eine angstfreie Zeit auch beim Funken! 🤗☕️✅

  20. Selbst auf die Gefahr, dass ich von Ihnen als ein “Rechtsdrehenden” verurteilt werde, besteht für mich die Frage, wer bereit ist für diesen Unsinn Geld auszugeben. Die Frage, ob es nichts wichtigeres gibt, ist nach meiner Ansicht berechtgt.

    • Danke, @Robert-Peer Hintelmann. Ich finde die Kommentare mancher älterer Herren immer wieder bezeichnend, die es arg wichtig finden, die Aufarbeitung der NS-Geschichte nicht wichtig zu finden – und dabei auch gleich weinerlich eine Opferrolle einnehmen. Sorry, ich mag Sie gar nicht beschimpfen, fühle stattdessen mit Ihnen und wünsche Ihnen mehr Freude, Wärme und Zuversicht. 💁‍♂️

      Falls Sie noch nicht alle jüngeren Menschen & Jüdinnen ablehnen: Die Stellungnahme einer jüngeren Dame zur Reform der Buchstabiertafel gebe ich Ihnen gerne zur Kenntnis:
      https://www.juedische-allgemeine.de/unsere-woche/nathan-ist-zurueck/

      Mit Dank für Ihr Interesse und freundlichen Grüßen!

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