Die peinliche Abhängigkeit des Westens vom Öl des Iran

Bis sich wissenschaftliche Erkenntnisse in der demokratischen Politik herumsprechen, dauert es oft Jahrzehnte. So warnte ich erstmals 2015 in “Öl- und Glaubenskriege” vor dem seit den 80er Jahren erforschten fossilen Ressourcenfluch, 2017 dann in “Islam in der Krise”, der es sogar zum SPIEGEL-Beststeller brachte und 2019 in der Kolumne “Ölfluch und Antisemitismus”. Namentlich informierte ich (auch in zahlreichen Blogposts auf “Natur des Glaubens”) über die sog. Rentierstaatstheorie (die leider im Deutschen nach Huftieren klingt) und konkret die fossilen Achse Russland – Iran und den von ihnen finanzierten Terrorgruppen Hamas, Hisbollah und Huthi. Und am 9. November 2023 plädierte ich vor dem Landtag Baden-Württemberg noch einmal ausdrücklich für den schnelleren Ausbau “Erneuerbarer Friedensenergien”, um die Zerstörung unserer Mitwelt und die Kriege gegen die Ukraine, gegen Israel und generell gegen die liberalen Demokratien endlich zu unterbinden.
Zitatmeme von Mastodon zu meiner Landtagsrede am 9.11.2023 in Stuttgart. Screenshot: Michael Blume
Seit über sieben Jahren fahren wir Blumes nun begeistert europäische Elektroautos. Und sogar in einem Gedicht (“Die Feuer des Hasses”) hatte ich vor der fossilen Finanzierung antiwestlicher und antisemitischer Diktaturen und Terrorgruppen gewarnt. Und heute gelang Thomas Seibert auf S. 7 (“Politik”) der Stuttgarter Zeitung die Formulierung unserer peinlichen, fossilen Abhängigkeit in nur drei Sätzen:
“Israel hat Vergeltung für den iranischen Raketenbeschuss vorige Woche angekündigt und arbeitet mit den USA an Plänen für einen Gegenschlag. US-Präsident Joe Biden deutete an, dass es Angriffe auf die iranische Ölindustrie geben könnte. Als der weltweite Ölpreis daraufhin um fünf Prozent in die Höhe schnellte, betonte Biden, er rate Israel von Militärschlägen gegen Irans Ölanlagen ab.”
Beachten Sie bitte: Schon nach dem Jom-Kippur-Krieg 1973 war es zu einem antiwestlichen Ölboykott und in Deutschland sogar zu Fahrverboten gekommen. Die diktatorische Sowjetunion war durch fossile Exporte um etwa zwei Jahrzehnte verlängert worden. Und von steigenden Ölpreisen kann Wladimir Putin neue Truppen gegen die Ukraine finanzieren. In Worten der Alltagssprache: Westliche Fossilisten sind auch sicherheitspolitische und militärische Idioten.
Fossile Lobbyisten und Rechtsdualisten mögen nicht gerne über die fossile Finanzierung von Putin-Russland und der Theokratie im Iran sprechen. Ich tue es dennoch immer wieder. Screenshot: Michael Blume
Immerhin: Auch bei meiner Demo-Rede vom Montag gab es für das Plädoyer gegen die fossile Finanzierung russischer und iranischer Waffen bereits lauten Applaus. Und beim IRGW-Neujahrsempfang zu Rosch HaSchana gestern im Neuen Schloss Stuttgart sprachen mich gerade auch junge Menschen dankbar auf den Inhalt an. Gerade auch (aber nicht nur) Jüngere begreifen zunehmend, was manche Reaktante noch immer zu verdrängen versuchen: den fossilen Ressourcenfluch.
So bleibt mir ein wenig Hoffnung, dass das peinlich-bequeme Versagen, das die fossilen Zerstörung von Mitwelt und Mitmenschen geschehen lässt, vielleicht eines nahen Tages durch Abertausende kluge Solarpunk-Entscheidungen von Demokratinnen und Demokraten endet…
Auch wir Deutschen haben viel zu lange die fossile Zerstörung unserer Welt finanziert, könnten aber immer noch die Solarpunk-Wende einleiten. Niemand kann alles, aber alle können etwas dafür tun. Michael Blume mit Leonardo.AI
Die gewaltverbreitende Natur fossiler Ressourcen und von Uran ist so eindeutig und klar, dass die Diskussion darüber zunehmend langweilig wird, v. a. wenn mensch ihren Output, lieber Herr Blume, verfolgt. Aber vielleicht ist es wie mit populistischen Lügen, die allein schon durch stetige Präsenz bei vielen Menschen verfangen können.
Deswegen ist auch dieser Blogeintrag nicht nur richtig, sondern auch wichtig.
Ich wünschte mir solch klare Kernaussagen von unseren Regierungen. Einige wahre und wichtige Mantras, die so Konsens werden, als Wegweiser für die Gesellschaft.
Die Mantras, die wir von ihnen hören, sind fast alle populistische Lügen.
Vielen Dank, @Hui Haunebuh! 🙏
Tatsächlich strengt es durchaus an, über Jahre hinweg das “Mantra” vom fossilen Ressourcenfluch immer wieder erklären zu müssen. Manchmal denke ich mir: Wer es bisher nicht verstanden hat, will es auch einfach nicht verstehen.
Aber Perplexity.ai hat es immerhin schon “verstanden”: 🙌
Dr. Michael Blume plädiert aus mehreren wichtigen Gründen für erneuerbare Energien als “Friedensenergien”:
## Geopolitische Stabilität
Erneuerbare Energien können geopolitische Konflikte reduzieren, die oft mit fossilen Brennstoffen verbunden sind[1]. Durch die Nutzung lokaler, erneuerbarer Ressourcen wie Wind und Sonne verringert sich die Abhängigkeit von importierten fossilen Energieträgern aus autoritären Regimen[2].
## Finanzierung autoritärer Regime stoppen
Blume argumentiert, dass der Kauf von Öl und Gas aus Ländern wie Russland, Iran oder Katar indirekt antisemitische Regime, Terror und Propaganda mitfinanziert[1]. Erneuerbare Energien können diese finanzielle Unterstützung autoritärer Staaten beenden.
## Umwelt- und Klimaschutz
Erneuerbare Energien tragen zum Klimaschutz bei, indem sie Treibhausgasemissionen reduzieren[2]. Ein stabiles Klima und eine gesunde Umwelt sind laut Blume Voraussetzungen für Frieden und Sicherheit.
## Demokratisierung der Energieversorgung
Dezentrale erneuerbare Energien ermöglichen es Bürgern, selbst Energie zu produzieren und zu teilen. Dies stärkt lokale Gemeinschaften und fördert demokratische Teilhabe[1].
## Strategische Bedeutung
Blume betont, dass der Umstieg auf erneuerbare Energien nicht optional, sondern von “enormer strategischer Bedeutung” ist[3]. Er sieht die Energiewende als wesentlichen Beitrag zur Bekämpfung von Antisemitismus und zur Unterstützung von Verbündeten wie Israel und der Ukraine.
Durch diese Argumente verknüpft Blume erneuerbare Energien direkt mit Frieden, Sicherheit und der Bekämpfung von Antisemitismus. Er fordert alle demokratischen Parteien auf, Energie- und Verkehrspolitik als zentrale Themen zu behandeln, um die Abhängigkeit von autoritären Regimen zu beenden[3].
Citations:
[1] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/erneuerbare-energien-als-friedensenergien/
[2] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/windkraft-zur-produktion-erneuerbarer-friedensenergie-gegen-krieg-und-antisemitismus/
[3] https://www.staatsanzeiger.de/nachrichten/politik-und-verwaltung/antisemitismus-bekaempft-man-entweder-ueberall-oder-man-bekaempft-ihn-gar-nicht/
[4] https://stm.baden-wuerttemberg.de/fileadmin/redaktion/dateien/PDF/231109_StM_Rede_Michael_Blume_Antisemitismusbericht_Landtag.pdf
[5] https://www.studienstiftung.de/portraets-interviews/michael-blume-wir-brauchen-wieder-einen-bildungsbegriff-der-sich-seiner-juedischen-christlichen-und-humanistischen-wurzeln-bewusst-ist
[6] https://stm.baden-wuerttemberg.de/de/themen/beauftragter-gegen-antisemitismus
[7] https://sueden.social/@BlumeEvolution/112273300052370578
[8] https://sueden.social/@BlumeEvolution/112471818688205824
„ Tatsächlich strengt es durchaus an, über Jahre hinweg das “Mantra” vom fossilen Ressourcenfluch immer wieder erklären zu müssen.“…
Ich habe vor kurzem (<1 Monat) das erste mal davon gehört respektive gelesen.
Also war das Mantra schon erfolgreich.
Vielen Dank, @PDDOW
Manchmal habe ich schon den Impuls, dazu nichts mehr zu machen. Ihre Rückmeldung hilft mir! 📚🙌
Moin, Moin,
wobei ich glaube @hui_haunebuh ist durchaus auch auf “der richtigen Seite”, nur das leider der letzte Satz unglücklich verrutscht ist (Absatz) und das “i” bei “ihnen” sich auf die im vorherigen Satz genannten “Regierungen” bezieht.
Also es werden scheinbar mehr, die von den Mantras hier überzeugt werden oder – soll es auch geben 😜 – einfach mal die grauen Zellen arbeiten lassen.
Schönes Wochenende
Walter C.
Ja, @Walter C. Smith – auch ich beobachte, dass es bei immer mehr Menschen zu Erneuerbaren Friedensenergien Klick macht! 🙏🙌 Und die Drukos von @Hui Haunebuh bringen diesen Blog immer wieder weiter! 👏👍
Herr Blume,
in Ihrer Überschrift steht, dass der Westen vom Öl des Iran abhängig sei.
Der Iran verkauft aber fast sein gesamtes Erdöl nach China.
Der Iran ist also von China abhängig.
Sehr geehrter Herr Föckler,
selbstverständlich wissen Sie, dass das Öl auf dem Weltmarkt gehandelt wird – wenn China 🇨🇳 weniger Öl aus dem Iran 🇮🇷 einkaufen könnte, würde es mit uns konkurrieren und also sofort die Preise steigen. Mehr noch: Die Preise SIND gestiegen, als US-Präsident Joe Biden 🇺🇸 auch nur andeutete, dass Israel 🇮🇱 die iranischen Ölanlagen und -häfen bombardieren könnte…
Hinzu kommt die sogenannte Schattenflotte, auch „Dunkle Flotte“ des Iran mit bis zu 400 Schiffen, die unter falschen Flaggen das schwarze Gift auch in den Westen schmuggeln.
„Für den Zeitraum Januar bis Mai 2024 hat die auf den Energiesektor spezialisierte Analysefirma Vortexa einen Anstieg auf im Schnitt 1,56 Million Barrel pro Tag errechnet. “Der Anstieg der Exporte wurde möglich durch eine gesteigerte Rohölproduktion, größere Nachfrage aus China und eine Ausweitung der Dunklen Flotte”, so Vortexa Ende Juni 2024. Als Dunkle Flotte oder auch Schattenflotte werden getarnte Schiffe bezeichnet, die Öl schmuggeln und so Sanktionen umgehen. Laut der gemeinnützigen US-Organisation United Against Nuclear Iran (UANI) umfasst Irans Schattenflotte mindestens 383 Schiffe.“
https://www.dw.com/de/israel-iran-eskalation-nahost-wirtschaft-sanktionen-%C3%B6lpreis/a-70384372
Schon im Irak 🇮🇶 sah ich 2015 mit eigenen Augen die Öl-Schmuggel-Laster aus den IS-Gebieten gen Norden fahren.
Wenn Sie also ehrlich und auch mutig auf die Realität der fossilen Ressourcen-Weltmärkte sehen, dann erkennen Sie: Mit jeder Einheit Öl und Gas finanzieren wir direkt und indirekt auch die Kriegsmaschinen von Russland 🇷🇺 und Iran 🇮🇷 samt der Terrorgruppen Wagner, Hamas, Hisbollah, Huthi…
China ist insofern tatsächlich schlauer als die meisten EU-Nationen, weil es seine Autoflotte rasant elektrifiziert und die Solarenergie ausbaut. Viele Menschen in Europa und den USA wollen dagegen noch immer nicht wahrhaben, wie sehr wir selbst Kriege und Klimakrise fossil befeuern…
Danke für Ihre schnelle Antwort, Herr Blume.
Wenn man etwas tiefer in das Thema einsteigt, dann sieht man, dass NACH Aufhebung der Sanktionen der USA gegen den Iran die Einnahmen des Iran aus Öl-Verkäufen um fast 600% angestiegen sind.
WÄHREND der Sanktionen gegen den Iran, als der Iran sehr wenig Öl produzierte und verkaufte, zahlte man übrigens deutlich weniger an der Tankstelle.
Entgegen Ihrer Überschrift ist der Westen folglich nicht vom Öl des Iran abhängig.
Bidens Angstmacherei vor einem ansteigenden Ölpreis, sollte Israel angreifen, hat andere Gründe.
Das sollte man wissen:
https://www.unitedagainstnucleariran.com/blog/analysis-of-iranian-oil-sales-under-president-trump-vs-president-biden
Danke für die wichtige Diskussion, lieber Herr Föckler!
Sicherlich wissen Sie, dass Donald Trump nicht etwa die westliche Abhängigkeit von fossilen Gewaltenergien wie Öl und Gas reduzieren, sondern diese exklusiv aus den USA 🇺🇸 und wenigen, arabischen Verbündeten wie Saudi-Arabien 🇸🇦 exportieren wollte. Auch jetzt noch bettelt er massiv um fossile Ölgelder:
“Der Kandidat will sich kaufen lassen. Donald Trump bietet Ölkonzernen einen Deal an. Für eine Milliarde Dollar Wahlkampfspenden will er ihnen Vorteile verschaffen” berichtet Thomas Spang in der Stuttgarter Zeitung vom 28. Mai 2024, S. 11“
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/die-externalisierung-fossiler-dualistischer-hoffnungen-auf-donald-trump/
Fossile Lobbyisten versuchen mit allerhand Tricks, den Ausbau Erneuerbarer Friedensenergien zu bremsen und unsere Demokratien gezielt in den Abhängigkeiten von Erdöl und Erdgas zu halten. Klimakrise, Kriege und Terroranschläge nehmen sie dabei nicht nur in Kauf, sondern erkennen diese als Chance, Energiedemokratien zu schwächen und die eigenen Profite zu verlängern. Rechtsdualismus und Islamismus sind längst bösartige, fossile Zwillinge geworden.
Komisch.
Ich verstehe nicht, was geschehen ist.
Sie haben sich in Ihrer Antwort bei mir bedankt, dass ich eine “wichtige Diskussion” angestossen habe und als darauf reagieren will, sehe ich, dass das nicht möglich ist.
Das Feld “Antworten” ist nicht da.
Auch bei meiner Antwort an Sie fehlt diese Funktion, so dass niemand meine Antwort kommentieren kann.
Offensichtlich ein technischer Fehler.
Schade.
Nein, lieber Herr Föckler. Sie sind kein Opfer einer bösen, linksgrünen Soros-Verschwörung, sondern können hier auch weiterhin fossilistisch oder wissenschaftlich kommentieren, gerne auch im freundlicheren, dialogischen Ton. 😊👍
Mich würde zum Beispiel sehr interessieren, wie Sie den Brand der „Annika“ und die Angst arabischer Ölstaaten vor iranischen Angriffen auf ihre Öl-Infrastruktur bewerten. Ob Sie den fossilen Ressourcenfluch und unsere europäischen Abhängigkeiten noch immer verleugnen? 🤔🤷♂️🔥
Mit den besten Wünschen, gerne auch für den weiteren Dialog! 🖖
Selbst KI hat die Zusammenhänge übrigens schon recht gut drauf. Perplexity.ai:
Der Brand des Öltankers “Annika” in der Ostsee verdeutlicht in der Tat einige der Risiken und Probleme, die mit der Nutzung fossiler Energieträger verbunden sind:
## Umweltgefahren durch Öltransporte
Der Vorfall zeigt die konkreten Umweltrisiken, die mit dem Transport von Öl und anderen fossilen Brennstoffen einhergehen. Der Tanker “Annika” hatte 640 Kubikmeter Schweröl an Bord, als im Maschinenraum ein Feuer ausbrach[3]. Ein Auslaufen oder eine Explosion hätte potenziell katastrophale Folgen für das Ökosystem der Ostsee.
## Sicherheitsrisiken
Der Brand verdeutlicht auch die Sicherheitsrisiken für die Besatzungen von Öltankern. In diesem Fall konnten glücklicherweise alle sieben Besatzungsmitglieder gerettet werden[3]. Solche Vorfälle bergen jedoch immer die Gefahr von Verletzungen oder Todesfällen.
## Ressourcenaufwand für Notfälle
Der Einsatz zeigt den enormen Ressourcenaufwand, der bei Notfällen mit fossilen Energieträgern nötig ist. Mehrere Schiffe, Hubschrauber und Einsatzkräfte waren an den Lösch- und Rettungsarbeiten beteiligt[3]. Dies bindet nicht nur finanzielle Mittel, sondern auch Personal und Ausrüstung.
## Breitere Problematik fossiler Energieträger
Über den konkreten Vorfall hinaus lässt sich der Brand in einen größeren Kontext einordnen:
– Fossile Energieträger gelten als Hauptverursacher des Klimawandels durch die Freisetzung von Treibhausgasen bei ihrer Verbrennung[1].
– Ihre Nutzung führt zu Luftverschmutzung und damit verbundenen Gesundheitsproblemen wie Atemwegserkrankungen[1].
– Die Förderung und der Transport fossiler Brennstoffe sind mit erheblichen Umweltauswirkungen verbunden, einschließlich der Zerstörung von Lebensräumen[4].
– Die Abhängigkeit von fossilen Ressourcen kann zu geopolitischen Spannungen und Konflikten führen[4].
## Fazit
Während der Brand der “Annika” glücklicherweise ohne größere Personenschäden verlief, unterstreicht er dennoch die inhärenten Risiken und Probleme, die mit der Nutzung und dem Transport fossiler Energieträger verbunden sind. Er kann als weiteres Argument für die Notwendigkeit einer Energiewende hin zu erneuerbaren Energien gesehen werden, um solche Gefahren in Zukunft zu reduzieren und gleichzeitig den Klimawandel zu bekämpfen.
Citations:
[1] https://www.studysmarter.de/schule/chemie/anorganische-chemie/fossile-energietraeger/
[2] https://www.focus.de/panorama/640-tonnen-rohoel-an-bord-inferno-vor-ostsee-kueste-oeltanker-annika-steht-komplett-in-flammen_id_260385995.html
[3] https://www.tagesschau.de/inland/gesellschaft/feuer-auf-tanker-in-der-ostsee-havariekommando-uebernimmt-leitung-100.html
[4] https://www.germanwatch.org/de/16585
[5] https://www.clientearth.de/aktuelles/aktuelle-news/fossile-energie-und-klimaschutz-die-fakten/
[6] https://www.stern.de/panorama/weltgeschehen/tanker-brennt-vor-deutscher-ostseekueste—verletzte-35135488.html
[7] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/fossiler-ressourcenfluch-verschwoerungsmythen-auch-venezuela-bestaetigt-die-these/
[8] https://www.spiegel.de/panorama/kuehlungsborn-feuer-auf-oeltanker-in-der-ostsee-ausgebrochen-a-beb33acb-b314-4e40-82aa-04da35bdbba9
Ich kann auf Ihre Fragen nicht “Antworten”.
Der Feld “Antworten” fehlt. Deswegen hänge ich meine Antwort hier an.
Ich verstehe nicht?
“Linksgrün, Soros .. ” ?
Warum legen Sie mir Begriffe in den Mund, die ich nicht geäußert habe?
Trotzdem.
Meine Antworten auf Ihre Fragen:
1. Zum Schiffsbrand:
Hoffentlich geht es glimpflich aus.
Chemikalien müssen weiterhin mit den höchsten Sicherheitsvorkehrungen transportiert werden.
Sie sind lebensnotwendig für uns alle.
2. Die Houthis haben bereits in der Vergangenheit die Öl-Infrastruktur Saudi-Arabiens angegriffen.
Geeignete Verteidigungsmaßnahmen wurden ergriffen.
Generell müssen Anlagen und Objekte besonders geschützt werden, die durch menschliche Fehler, Missbrauch oder bei einen Angriff das Wohl und das Leben von Menschen in Gefahr bringen können.
Das sind banale Antworten von mir, aber jeder vernünftige Mensch würde sie so geben.
Eigentlich wollte ich mich zu einem anderen Thema äußern, aber es schien mir geboten zuerst Ihre Fragen zu beantworten.
Vielen Dank, lieber Herr Föckler.
Leider haben Sie ja meine freundliche Nachfrage nach dem fossilen Ressourcenfluch und der europäischen Öl-Abhängigkeit gar nicht beantwortet. Sie sind einfach ausgewichen, als wären wir hier bei Maischberger! 😉
Dass der Öl- und Chemietankerbrand vor der Küste von Mecklenburg-Vorpommern “hoffentlich glimpflich” ausgehen sollte, ist doch eine Binse. Selbstverständlich hoffen alle auf wenig weitere Schäden, sogar die fossilen Lobbyisten. Entscheidend ist aber doch, ob wir endlich vom fossilen Gift runterkommen, das unsere Mitwelt, Mitmenschen und Heimaten tötet.
Auch bei den H(o)uthis “vergessen” Sie interessanterweise deren Raketenbeschuss auf Israel 🤔. Dabei ging es doch in diesem Blogpost auch genau darum.
Schon im Dezember des letzten Jahres hatte ich dazu u.a. gebloggt:
“Derzeit wiederholt sich die Selbstvernichtung durch antisemitischen Dualismus vor den Augen der Welt im Jemen. Nach einem zerstörerischen Stellvertreterkrieg zwischen den muslimischen Öl-Mächten Saudi-Arabien (sunnitisch) und Iran (schiitisch) ist das Land völlig zerstört, die Menschen hungern, Kinder sterben. Wieder und wieder gewähren UN-Hilfsorganisationen und Zahlerländer wie die Bundesrepublik Deutschland sowie Spendenorganisationen Millionen für die Notversorgung der Jemenitinnen und Jemeniten. […] Doch das hält die iranisch kontrollierten Huthi-Milizen nicht davon ab, mit teuren Raketen und Drohnen sowohl Israel wie auch mit Israel verbundene Schiffe an der Meerenge Bab al-Mandab und im Roten Meer anzugreifen. Und in vollendeter Täter-Opfer-Umkehr “warnte” der Terrorführer Abdel-Malik al-Huthi nun die USA davor, das Rote Meer „im Interesse Israels zu militarisieren“. Die Angriffe würden erst enden, wenn Israel seine Handlungen einstellt und humanitäre Güter die Bevölkerung in Gaza erreichen.”
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/wie-dualistischer-antisemitismus-israel-gaza-und-den-jemen-zerstoert/
Psychologisch verstehe ich selbstverständlich, wie schwer es ist, sich einzugestehen, dass der lange Kampf für fossile Gewaltenergien ein Fehler war. Die kognitive Dissonanz schmerzt sicher erheblich. Aber Ihr Account ist ja unter Pseudonym und Sie können sich alle Zeit der Welt nehmen, sich doch noch auf die Politik-, Religions- und Wirtschaftswissenschaft einzulassen. Hier haben z.B. Prof. Dr. Inan Ince (BWL) und ich schon im September 2023 dazu interdisziplinär diskutiert:
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/blume-ince-5-warum-ressourcenfluch-und-rentierstaatstheorie-in-deutschland-scheiterten/
Ihnen Dank für Ihr Interesse, bleiben Sie gerne wacker und mutig am Thema! 🙂
Ihre Frage war nach der Angst arabischer Ölstaaten vor iranischen Angriffen auf ihre Öl-Infrastruktur:
Hier die Frage, die Sie mir gestellt haben.
“Mich würde zum Beispiel sehr interessieren, wie Sie den Brand der „Annika“ und die Angst arabischer Ölstaaten vor iranischen Angriffen auf ihre Öl-Infrastruktur bewerten”.
Die Angriffe der Houthis auf die israelische Zivilbevölkerung sind ein anderes Thema.
Präsident Biden hat die islamistischen Terroristen leider direkt nach seinem Amtsantritt von der Liste der Terrororganisationen gestrichen.
Sie versuchen ja wie ein Profi-Politiker abzulenken, lieber Herr Föckler! Das ist bei Ihnen schon so offensichtlich, dass es sogar Markus Lanz auffallen würde! 😀
Hier nochmal meine Frage an Sie:
“Ob Sie den fossilen Ressourcenfluch und unsere europäischen Abhängigkeiten noch immer verleugnen?”
Denn genau das hatten Sie ja vom ersten Druko an versucht.
Nicht nur ich freue mich auf Ihre ehrliche und verständliche Antwort, lieber Herr Föckler! 🙂
@Herr Föckler
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Wie man immer wieder sieht, genügen die aber nicht.
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“Ungeeignet” sind sie bestimmt nicht. Die Verantwortlichen sind ja nicht dumm.
Die entscheidende Frage aber ist, ob sie “ausreichend” sind, um zu befürchtende Angriffe erfolgreich abzuwehren.
Wir können wohl fest davon ausgehen, dass es auch in Zukunft immer wieder Katastrophen geben wird; solange noch Öl gefördert und transportiert wird.
Danke, @Frankfurter
Gerade auch die russischen und iranischen Schattenflotten zum kriminellen Ölschmuggel sind oft alt, nicht protokolliert und schlecht gewartet. Und auch dann wird es wieder peinliches (Ver-)Schweigen der Fossilisten geben…
@Herr Föckler
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Könnte man. Wenn man nicht davon abhängig wäre; und genau deswegen moniert ja Herr Blume unsere Abhängigkeit
Bin kein Politiker und keine Person von öffentlichem Interesse.
Sie schon, Herr Blume.
Deswegen ist es ungewohnt, dass Sie mir Löcher in den Bauch fragen.
Es sollte umgekehrt sein.
Aber sei’s drum.
Zu Ihrer Frage.
Das Leben der Menschen auf der Erde und deren Wohlergehen sind unter anderem an die Nutzung von Energie gebunden.
Seit über 100 Jahren hat uns die Nutzung von Erdöl als Energiequelle und als Ausgangsstoff in der chemischen Industrie einen unglaublichen wirtschaftlichen Fortschritt und Wohlstand beschert.
Die Menschen sollten bestrebt sein diesen Reichtum und die damit verbundenen kulturellen Errungenschaften zu halten und zu mehren.
Für Sie, Herr Blume, sind die Ressourcen, die die Erde uns gibt ein Fluch, für mich sind sie ein Segen.
Ich schätze Ihre Meinung und bin dafür z.B. Sonnenenergie zu nutzen.
Aber bitte auf freiwilliger Basis, nicht mit in China hergestellen Anlagen und ohne Weltuntergangsstimmung und ideologischen Fanatismus gegenüber denjenigen zu verbreiten, die eine andere Meinung vertreten.
Ich bin gespannt, ob Sie meine Antwort veröffentlichen.
Lieber Herr Föckler,
vielen Dank für Ihren Druko!
Aus meiner Sicht werden die Kosten fossiler Gewaltenergien in einem unerträglichen Ausmaß an Mitwelt und Mitmenschen externalisiert, während die Profite privatisiert werden.
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/blume-ince-23-externalisierung-in-oekonomie-und-psychologie/
Den Preis dafür zahlen die Millionen Unterdrückten der fossilen Ressourcenfluch-Regime wie Russland 🇷🇺, Iran 🇮🇷, Venezuela 🇻🇪 usw., aber auch die Angegriffenen in Israel 🇮🇱 und der Ukraine 🇺🇦. Und über Mitweltkatastrophen wie die Klima- und Wasserkrise sowie aktuell auch der Brand der „Annika“ zahlen ihn wir alle.
Kommende Generationen werden fassungslos sein, wie lange fossile Lobbyisten den Umstieg auf Erneuerbare Friedensenergien verzögern konnten. Und manche werden womöglich auch unseren kleinen Dialog dazu hier analysieren…
Ihnen ein schönes Wochenende!
Hallo @Frankfurter.
1. Trotz höchster Sicherheitsvorkehrungen gibt es in der (chemischen) Industrie Unfälle.
Damit werden wir Menschen leben müssen.
2. Militärische Verteidigungmaßnahmen Saudi-Arabiens zum Schutz seiner Öl-Infrastruktur gegen Angriffe der Houthis müssen einhergehen mit der Vernichtung dieser Terrororganisation und der Beseitigung des IslamoNazi-Regimes in Tehran.
Israel ist dazu in der Lage.
Aber die westliche Welt setzt auf Appeasement.
Das ist der falsche Weg.
3. Die Ölexporte, der hier von Herrn Blume erwähnten Schurkenstaaten kann man durch Sanktionen stark reduzieren (siehe Exporte des iranischen Regimes bis 2021) Das Regime war damals infolge dieser Maßnahmen wirtschaftlich am Boden.
Lieber @Herr Föckler,
wir alle verstehen Ihren Wunsch, die eigene Verantwortung für die fossile Finanzierung des Iran, von Russland, Venezuela usw. samt der mit ihnen verbundenen Terrorgruppen abzustreiten (“zu externalisieren”). Der von Ihnen beispielhaft gewählte Jemen ist ja ein Paradebeispiel für einen fossil finanzierten Stellvertreterkrieg zwischen den Ressourcenfluch-Staaten Iran und Saudi-Arabien.
Vielleicht erinnern Sie sich noch an den Schwertertanz von Donald Trump vor der wahhabitischen Öl-Diktatur?
Reinhard Baumgarten berichtete 2017:
“Donald Trump beugt sein Haupt vor dem greisen Herrscher Saudi-Arabiens, damit dieser ihm den höchsten Orden des wahabitischen Königreichs verleihen kann; Donald Trump – Säbel in der Hand – bewegt etwas ungelenk seinen 71-jährigen Körper zum Schwerttanz inmitten saudischer Nobler.”
https://www.deutschlandfunkkultur.de/trumps-gefaehrliche-nahostpolitik-der-mit-dem-schwert-tanzt-100.html
So lange wir täglich fast 10 Millionen Barrel Erdöl in die EU importieren, haben Sanktionen stets nur eine beschränkte Wirkung: Sie werden durch Sanktionsbrecher wie China, Aserbaidschan und Indien sowie durch die russischen und iranischen Schattenflotten zunehmend unterlaufen. Warum sonst wohl würde schon die bloße Ankündigung eines israelischen Militärschlages gegen Ölanlagen im Iran zu einem Preissprung an den Ölbörsen führen?
Wenn es Ihnen wirklich um den Schutz der Mitmenschen und Mitwelt einschließlich von Israel und Ukraine vor Krieg, Propaganda und Terror geht, dann sollten sie mithelfen, fossile Gewaltenergien schnell zu reduzieren und erneuerbare Friedensenergien auszubauen. Wenn Ihnen die eigene Bequemlichkeit und Reaktanz aber näher ist, dann brauchen Sie das auch nicht länger pseudo-intellektuell zu verbrämen. Sie dürfen davon ausgehen, dass die meisten Leserinnen und Leser von “Natur des Glaubens” die immergleichen Externalisierungen des Fossilismus längst durchschaut haben.
Übrigens: Heute begeht das Judentum den Feiertag von Jom Kippur, zu dem auch bereits 1973 fossile, arabische, damals noch vorwiegend säkularistische Ideologen den Staat Israel angriffen. Auf das Scheitern des damaligen Angriffskrieges gegen Israel folgte der erste OPEC-Ölboykott gegen den Westen, der in Deutschland sogar zu Fahrverboten führte. Die damalige, israelische Ministerpräsidentin Golda Meir (1898 – 1978), deren Regierung und Armee davon zunächst überrascht wurden, verlor dann im Folgejahr ihr Amt.
Ihnen alles Gute und ein besinnliches Wochenende!
Zu den EU-Ölimporten 2023 hier Perplexity.ai:
Um die durchschnittliche tägliche Erdölimportmenge der EU für 2023 zu berechnen, müssen wir die Gesamtimportmenge durch die Anzahl der Tage im Jahr teilen.
Laut den Statistiken importierte die EU im Jahr 2023 insgesamt 479,6 Millionen Tonnen Erdöl[1].
Um dies in Barrel umzurechnen, verwenden wir den Umrechnungsfaktor, dass 1 Tonne Erdöl etwa 7,33 Barrel entspricht.
479,6 Millionen Tonnen × 7,33 Barrel/Tonne = 3.515,47 Millionen Barrel
Nun teilen wir diese Jahresmenge durch 365 Tage:
3.515,47 Millionen Barrel / 365 Tage = 9,63 Millionen Barrel pro Tag
Somit importierte die EU im Jahr 2023 durchschnittlich etwa **9,63 Millionen Barrel Erdöl pro Tag**.
Diese Zahl passt in die Größenordnung der globalen Ölnachfrage, die laut IEA für 2023 bei 101,7 Millionen Barrel pro Tag lag[3], wobei die EU als großer Wirtschaftsraum einen bedeutenden Anteil daran hat.
Citations:
[1] https://www.tradeimex.in/blogs/eu-oil-Imports
[2] https://ec.europa.eu/eurostat/web/products-eurostat-news/w/ddn-20231222-1
[3] https://www.iea.org/reports/oil-market-report-december-2023
@Herr Föckler
________________________________________________________________Natürlich müssen wir mit dem Risiko von Unfällen leben .
Aber wir müssen nicht nicht mit Jedem einzelnen Risiko leben. Jedes vermeidbare Risiko sollten wir … vermeiden.
Wie @Frankfurter sagt! 👍
Wer vermeidbare Unfälle in Kauf nimmt, um (hier fossile, aber auch z.B. atomare) Profite einzufahren, externalisiert die Kosten auf Mitmenschen und Mitwelt. Sicherheit ist nach Elinor Ostrom ein immer wieder herzustellendes Gemeingut und öffentliches Gut, für das wir u.a. Steuern zahlen, Rücksichten nehmen, für das einer meiner Söhne wie auch ich auch Wehrdienst geleistet haben.
Frankfurter14.10.2024, 07:06 Uhr
@Herr Föckler
Die Ölexporte, der hier von Herrn Blume erwähnten Schurkenstaaten kann man durch Sanktionen stark reduzieren
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Könnte man. Wenn man nicht davon abhängig wäre; und genau deswegen moniert ja Herr Blume unsere Abhängigkeit
Antwort:
Die zivilisierte Welt braucht kein Erdöl aus Iran, Russland, Qatar und Irak, @Frankfurter.
@Herr Föckler
Der @Frankfurter hat leider Recht: Solange die von Ihnen sog. “zivilisierte Welt” ihren Verbrauch an Erdöl und Erdgas nicht deutlich und schnell durch Erneuerbare Friedensenergien reduziert, finanzieren wir kriegstreibende Ressourcenfluch-Regime wie Russland und Iran leider direkt und indirekt weiter.
Nehmen wir doch mal via Perplexity.ai nur die EU-Mitgliedsstaaten Österreich und Ungarn, die Sie, lieber @Herr Föckler, doch sicher zur “zivilisierten Welt” zählen werden.
Basierend auf den verfügbaren Informationen lässt sich für Österreich und Ungarn folgendes Bild der fossilen Energieimporte im Jahr 2023 zeichnen:
## Österreich
– **Erdgas**: Österreich bezog 2023 weiterhin einen Großteil seines Erdgases aus Russland. Im Februar 2024 stammten etwa 87% der Gasimporte aus Russland[3]. Dies zeigt, dass sich die Abhängigkeit von russischem Gas im Vergleich zu früheren Jahren kaum verringert hat.
– **Erdöl**: Genaue Zahlen für 2023 werden nicht genannt, aber Österreich importierte traditionell einen bedeutenden Teil seines Erdöls aus Russland und anderen Ländern.
– **Gesamtbild**: Etwa 66% des österreichischen Energiebedarfs wurden 2023 durch fossile Energieträger gedeckt[3]. Die Energieimporte trugen insgesamt zu rund 70% zur Deckung des Gesamtenergieaufkommens bei[4].
## Ungarn
– **Erdgas**: Ungarn bezog 2023 weiterhin einen erheblichen Teil seines Erdgases aus Russland. Das Land hatte 2021 einen 15-jährigen Liefervertrag mit Gazprom abgeschlossen und 2022 sogar eine Erhöhung der Liefermenge vereinbart[2].
– **Diversifizierung**: Trotz der starken Abhängigkeit von Russland bemühte sich Ungarn um eine Diversifizierung seiner Gasimporte:
– Zugang zum LNG-Terminal auf der kroatischen Insel Krk
– Geplante Anbindung an das Thrace Terminal in Griechenland
– Neue Pipelineverbindungen nach Slowenien und Polen
– Liefervertrag mit Aserbaidschan und Verhandlungen mit Turkmenistan[2]
– **Erdöl**: Genaue Zahlen für 2023 werden nicht genannt, aber Ungarn importierte traditionell einen bedeutenden Teil seines Erdöls aus Russland.
Beide Länder zeigten 2023 noch eine starke Abhängigkeit von fossilen Energieimporten, insbesondere aus Russland. Während Ungarn aktiv an einer Diversifizierung seiner Bezugsquellen arbeitete, blieb Österreich stärker an russische Lieferungen gebunden. Beide Länder strebten jedoch langfristig eine Reduzierung ihrer Abhängigkeit von fossilen Importen an, unter anderem durch den Ausbau erneuerbarer Energien und Verbesserungen der Energieeffizienz.
Citations:
[1] https://www.energyagency.at/aktuelles/tag-der-fossilen-abhaengigkeit-2023
[2] https://www.gtai.de/de/trade/ungarn/branchen/ungarn-setzt-auf-erschwingliche-energie-1036382
[3] https://www.energyagency.at/aktuelles/tag-der-abhaengigkeit-von-kohle-oel-und-erdgas
[4] https://www.bmk.gv.at/dam/bmvitgvat/content/themen/energie/publikationen/zahlen-daten-fakten/2023/Energie-in-Osterreich_2023.pdf
[5] https://www.german-energy-solutions.de/GES/Redaktion/DE/Publikationen/Kurzinformationen/Technologiefactsheets/2024/fs-ungarn.pdf?__blob=publicationFile&v=3
[6] https://www.german-energy-solutions.de/GES/Redaktion/DE/Publikationen/Marktanalysen/2024/zma-ungarn.pdf?__blob=publicationFile&v=2
[7] https://lowcarbonpower.org/de/region/Ungarn
[8] https://de.statista.com/statistik/daten/studie/41363/umfrage/ungarn-kohleproduktion-in-millionen-tonnen-oelaequivalent/
[9] https://www.statistik.at/statistiken/energie-und-umwelt/energie/energiebilanzen
Yom Kippur ist seit fast 2500 Jahren der höchste Feiertag des jüdischen Volkes.
Warum thematisieren Sie jetzt, was 1973 am Yom Kippur geschehen ist, Herr Blume?
Mir persönlich ist das schmerzhaft noch sehr bewußt.
Der Angriff auf Israel hatte überhaupt nichts mit fossilen Brennstoffen zu tun.
Die Angreifer wollten Israel vernichten.
Die “Ölkrise” ware eine Folge des von Israel gegen den Widerstand Deutschlands gewonnen Krieges.
Die Vernichtung der jüdischen Staates konnte verhindert werden.
געלויבט גאט
Am Yisrael Chai
PS: Wieder bin ich sehr gespannt, ob Sie meine Antwort veröffentlichen.
Warum sollte ich Ihre Antwort nicht veröffentlichen? Bisher habe ich all Ihre Drukos freigeschaltet – mit Ihrer fossilistischen Opferrolle entlarven Sie sich nur selbst. 😉
Zu Ihren „Fragen“: Ich habe Jom Kippur thematisiert, weil Jom Kippur ist! 😊🙏🕎
Und die arabischen Ressourcenfluch-Regime versuchten Israel 🇮🇱 auch 1973 zu vernichten und reagierten auf ihre Ölniederlage mit einem wütenden, antiwestlichen Ölboykott.
Wer daraus nichts über den fossilen Ressourcenfluch lernen will, spricht für sich.
Sie bekennen sich gleichzeitig zu Israel, wollen aber nicht darauf verzichten, dessen Feinde zu finanzieren. Oder etwa doch, Herr Föckler?
Über diese fossile Heuchelei hatte ich bereits beim Israeltag in Stuttgart gesprochen:
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/endlich-glaubwuerdig-gegen-den-fossil-finanzierten-antisemitismus-einstehen-meine-rede-zum-heutigen-israeltag-2024/
Ihnen alles Gute & dazu ein post-fossiles, also ehrliches: Am Yisrael Chai! 🖖
Ich verstehe Ihren Begriff “fossilistische Opferrolle” nicht, den Sie mir hier zum Vorwurf machen, Herr Blume.
Noch nie in meinem Leben war ich in einer Opferrolle.
Der Begriff “Ölniederlage” ist mir nicht bekannt.
Auch Ihr oft verwendeter Begriff “Ressourcenfluch” ist mir nicht geläufig.
Fossile Brennstoffe können doch per se gar nichts Böses sein.
Diese Ressourcen sind kein Fluch, sondern ein Segen für die Menschheit.
So auch für Israel.
Israel exportiert Erdgas und wird mit seinen üppigen Gasfeldern Tamar und Leviathan bald die EU mit Erdgas versorgen.
Erdgas aus Israel, statt aus Russland!
Das ist kein Fluch, sondern ein Segen.
Für die Vertragspartner auf beiden Seiten.
Dieser Beitrag ist ohne Groll und persönliche Angriffe geschrieben.
Wir sind lediglich einem Dialog über ein Thema, über das wir unterschiedliche Ansichten haben.
Werden Sie ihn trotzdem veröffentlichen?
Selbstverständlich veröffentliche ich auch diesen fossilistischen Druko, lieber Herr Föckler! Schon alleine, dass Sie konsequent jede freundliche Anredeform vermeiden, finde ich interessant, ja drollig. 😊
Und inzwischen hat sich auch komplementär zum fossilen Ressourcenfluch eine Debatte um den Demokratiesegen entwickelt!
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/brasilien-mexiko-nigeria-und-kurdentum-als-solarpunk-hoffnungen/
Falls Sie sich trauen, können Sie sich ja auch gerne dort einbringen.
Ihnen einen schönen Sonntag! 😊🙏🙌
Sehr geehrter Herr Blume,
es wiederholen sich bei ihnen die Themen, aber gerade deswegen, weil sie so essentiell sind!
Wer abhängig von einem Produkt ist, büst eben seine Freiheit zu teil ein, manchmal sogar vollkommen. Das wir von Primär Erwirtschaftungen wie den Bergbau und die Ausbeutung von Bodenschätzen so dermaßen am Tropf hängen, wird wohl einigen Industrien und damit auch uns, das Genick brechen.
Es würde mich aber interessieren wie sie Vietnam, Kuba, China und andere autoritäre Staaten ohne große Bodenschätze in der Rentierstaatstherorie einordnen würden?
Wobei, China kann man als reich an seltenen Erden ansehen.
Trotzdem, wie schaffen es solche Länder einen Machtapperat zu entwickeln, es kann ja nicht nur die Kommunistische Ideologie sein🤔
Wünsche noch einen schönen Tag und einen langen Atem.
Der Kampf für eine gerechtere Welt geht weiter 🧐😤
Sehr geehrter Herr Forster,
haben Sie vielen Dank für Ihr Interesse!
Ja, dass die Rentierstaats- und Ressourcenfluch-Warnungen seit Jahrzehnten ignoriert werden, möchte ich auch zukünftig immer wieder anprangern. Schon auf den fossil finanzierten Jom-Kippur-Krieg von 1973 folgte ein Ölboykott, der auch in Deutschland 🇩🇪 zu Fahrverboten führte. Dass daraus jedoch kaum Folgerungen gezogen wurden, geht als Versagen aus Politik und Wissenschaftskommunikation in die Geschichte ein. Und davon nehme ich weder die USA 🇺🇸 noch die EU 🇪🇺 oder sonst eine Demokratie aus.
Im aktuellen SPIEGEL 41 / 5.10.2024 finden wir nun auf S. 20 die Info zu Israel 🇮🇱: „Die israelische Regierung ließ monatlich Millionen Dollar aus Katar an die Terrororganisation passieren. Premierminister Benjamin Netanjahu sagte bei einem internen Treffen seiner Likud-Partei, die Unterstützung der Hamas sei entscheidend dafür, einen palästinensischen Staat zu verhindern.“
Nun, die Jüdische Allgemeine hatte bereits vor Jahren kritisch zu den fossilen „Geldkoffern aus Katar“ berichtet:
https://www.juedische-allgemeine.de/politik/geldkoffer-aus-dem-golfstaat/
Und dennoch wird die Debatte in Deutschland immer noch von Fossilisten bestimmt, die so tun, als hätten sie mit der Ressourcenfluch-Finanzierung von Russland 🇷🇺, Katar 🇶🇦 und Iran 🇮🇷 (bis hin zu dessen Atomprogramm), mit den Terrororganisationen Wagner, Hamas, Hisbollah, Huthi nichts zu tun. Statt die fossile Finanzierung der Regime und Kriege zu adressieren, rennen viele „Friedensbewegte“ Sarah Wagenknecht hinterher.
Ja, diese Ignoranz gegenüber Wissenschaft ärgert mich.
Die Rentierstaats- und Ressourcenfluchtheorien beschreiben die Folgen von erheblichen Einnahmequellen wie vor allem Erdöl, Erdgas, aber auch Gold, Diamanten usw. auf vordemokratische Strukturen. Keine Ressourcenfluch-Diktatur wird zur Demokratie, aber nicht jede Diktatur entsteht aus dem gleichen Ressourcenfluch. Dass zum Beispiel China 🇨🇳 durch den massiven Ausbau von Solarenergie und Elektroautos nur das Klima schützen wolle, glauben nur Halbgebildete. Tatsächlich sichert sich die Diktatur durch das Erschließen neuer Märkte und die Senkung der Öl- und Gasabhängigkeiten.
Auch zu den mehr oder weniger erfolgreichen Abwehrmaßnahmen gegen den Ressourcenfluch in den Niederlande 🇳🇱 und in Norwegen 🇳🇴 habe ich bereits geschrieben und gebloggt.
Ihnen noch einmal Dank für Ihr Interesse , bitte bleiben Sie dran! 📚🙌
Danke für die Antwort Herr Blume!
Eventuell wäre es ja eine Interessante Idee, eine Trennung von Wirtschaft und Politik zu fordern. Das mächtige Firmen und Konzerne sich durch Lobbyisten und eigene Denkfabriken eine so große Macht aufbauen das sie sinnhafte Entscheidung der Menschheit ins negative beeinflussen, sollte nicht sein.
Es ist wirklich fraglich warum sich so viele von kurzfristigen scheinlösungen abspeißen lassen obwohl es doch klar ist, wo das Problem liegt. Ich bin ja mehr als froh das es in meinem Heimatland die Kpö nicht reingeschafft hat. Nicht, weil mir Kommunisten Angst machen, sondern dieser blinde Populismus zu glauben, man kann mit autoritären Staaten gut Freund sein ohne dabei schmutzig zu werden. Das finde ich sehr erschreckend.
Danke für die auskunft, ich finde es ja auch spannend wieso aus den Diktaturen süd koreas, Taiwans, Griechenlands ect. Demokratien wurden, während Kommunistische und sozialistische mehr ins autoritäre hineinrutschten. Oder ist das nur Gefühlsmäßig?
Die Chinesen werden wohl, wenn sie soweiter machen, der erste Staat der sich vollkommen von Rohstoffen lößt die er nicht im Land hat. Also, Machtpolitik scheint besser zu helfen als ein Langfristiges handeln mit seiner Mitwelt.
Verstehe einer die Welt…
Einen guten Abend wünsch ich ihnen noch 🙂
Leider haben Sie meine Antwort nicht veröffentlicht, Herr Blume.
Schade.
Ich kann nicht nachvollziehen, warum Sie so handeln.
Zumal Sie jetzt öffentlich auf meine Antwort reagieren, als hätte ich Ihnen nicht geantwortet.
Bei den Mitlesenden vermitteln Sie den Eindruck, dass ich Ihnen nicht geantwortet hätte.
Das ist kein fairer Umgang.
Lieber Herr Föckler,
ich habe jeder Ihrer Drukos veröffentlicht und auch beantwortet. Es wäre wirklich schön, wenn Sie zu einem freundlicheren Ton und aus der ewigen Opferrolle hinausfinden könnten. Ich leiste diesen Wissenschaftsblog gerne und ehrenamtlich, wann immer Zeit ist. Entsprechend lasse ich mich ungerne in Spielchen verwickeln.
Ihnen alles Gute & weiterhin die besten Wünsche! 🙏🙌
Auch wenn ich erneut als Selbstdarsteller mich ggf auch von Ihnen geoutet sehen sollen dürfen gemusst zu haben sollte:
Niemandem ist es peinlich, die Abgase seines Automobils anderen ins Gesicht zu pusten.
Überdies ist ein Elektromotor keine heutige Erfindung sondern wurde bereits vor der von vielen als segensreich apostrophierten Implementierung der Standard-Oil Company erfunden.
Peinlich ist also weniger eine als Abhängigkeit definierte innere Logik industriellen Fortschritts, sondern eine erstaunlich wirkende Geschichtsvergessenheit.
Aber für Menschen, deren Zeitrechnung erst am 22.Februar 2022 sowie am 07. Oktober 2023 beginnt, vmtl alles gar kein Problem.
Daher werde ich mich künftig absentieren in Sachen weiterer Kommentierungen Ihrer Erkenntnisfortschritte.
Ich danke sowohl für Ihre freundliche Gastfreundschaft in Ihrem Blog, wie auch für Ihre freundlichen Erziehungsabsichten, an denen Sie mich als Exempel hatten teilnehmen lassen.
Beste Grüße
Vielen Dank für den sehr konstruktiven und verständlichen Druko, @mentalsports! Auf diesem guten, dialogischen Niveau werden Sie hier immer willkommen sein, wenn Sie es wollen.
Herzliche Grüße, alles Gute! 🙏🙌
Seit Jahren betreiben Sie Aufklärung. Wissenschaftlich fundiert. Die Zusammenhänge sind verständlich dargestellt. Trotzdem fehlt es am guten Willen. Bei denen, die wirklich etwas tun können.
Ich überlege manchmal, woran es liegen könnte. Woher kommt die Reaktanz? Imho fehlt es nicht an Bildung oder Wissen. Ich glaube, dass das Festhalten an dem, was man kennt, Sicherheit in Krisenzeiten vermittelt. Die Enge der Zeit.
Solarpunk kann sicher als Bewegung Gleichgesinnter Hoffnung vermitteln, die notwendige Handlungen durch jeden Einzelnen möglich macht. Das Gefühl der Zusammengehörigkeit mit anderen stärkt jeden und jede.
Aber auch im Falle, dass man mit Solarpunk persönlich nichts anfangen kann, gibt es dennoch Menschen, die zukunftsorientiert denken und ihr mögliches tun.
Ich hoffe, dass das Thema Solarpunk in positiver Weise von den Medien aufgegriffen wird.
Herzlichen Dank, @SabineH 🙏
Ja, auch heute haben mir zwei sehr kluge, junge Leute gesagt, dass das Problem der Ressourcenfluch-These „Bequemlichkeit und Reaktanz“ sei. Denn die Erkenntnis, dass wir selbst noch mehr oder weniger fossile Regime & Gewalt finanzieren, werde als unangenehm empfunden. Thesen, die die Probleme externalisieren, „zum Problem anderer“ machen – zum Beispiel als jüdisch-muslimischer Religionskonflikt -, hätten es dagegen viel einfacher.
Insofern ließe sich der Solarpunk als (nicht-exklusiver) Aufstand gegen die eigene Bequemlichkeit und Reaktanz verstehen. Und dann denke ich: Okay, dann freue ich mich doch über jede Person, die das (auf welchem Weg und unter welchem Label auch immer!) schafft! 😊🙏🙌
Nochmal Danke für das ermutigende Interesse!
Sie schreiben, dass junge Leute auf Sie zugekommen sind. Ich kann mich noch an die Demos von FFF erinnern. Damals habe ich deren Anliegen zum Klimawandel nicht verstanden. Dank Ihrer vielen Blogposts sind mir viele Zusammenhänge klargeworden.
Um so bedauerlicher ist die Entwicklung der FFF Bewegung in mancherlei Hinsicht.
Ihnen nochmals Dank für Ihr Engagement.
Vielen Dank, @SabineH 🙏
Ja, vor dem schlimmen Abdriften von Teilen der internationalen FFF-Bewegung um Greta Thunberg hatte ich ja bereits ab 2021 immer wieder gewarnt, hier in der Jüdischen Allgemeinen:
https://www.juedische-allgemeine.de/politik/israel-hass-posts-von-fridays-for-future-weiter-in-der-kritik/
Und was die gefährliche Bequemlichkeit und Reaktanz gegenüber dem fossilen Ressourcenfluch angeht, habe ich gerade auf Mastodon gepostet:
https://sueden.social/@BlumeEvolution/113287863277533910
„Habe mich entschieden: Wen die Wiederholungen von Solarpunk und Erneuerbaren Friedensenergien langweilen, schalte mich besser gleich stumm. Denn ich werde gegen die Klimakrise & die bösartigen, fossilen Zwillinge des Rechtsdualismus und Islamismus bis zum letzten Atemzug aufklären. Falls noch nötig, wird #ErneuerbareFriedensenergie auf meinem Grabstein 🪦 stehen. #Solarpunk“
Klar kann es sein, dass es für eine echte Energiewende schon zu spät ist – Menschen sterben bereits täglich durch fossile Gewalt, Temperaturen und Extremwetter eskalieren, Süßwasser wird zunehmend knapp und immer mehr Weltregionen werden zunehmend unbewohnbar. Aber ich will es wenigstens versucht haben und halte es immer noch für möglich, dass wir einige demokratische Arche-Regionen vor dem Schlimmsten bewahren können.
Ihnen Dank und ganz herzliche Grüße! 🖖
@Berthold Forster 09.10. 18:59
„Die Chinesen werden wohl, wenn sie soweiter machen, der erste Staat der sich vollkommen von Rohstoffen lößt die er nicht im Land hat. Also, Machtpolitik scheint besser zu helfen als ein Langfristiges handeln mit seiner Mitwelt.“
China war ja traditionell sehr lange ziemlich selbstständig. Und denkt vielleicht auch ein paar Jahre weiter wie wir. Mitwelt dürfte da interessieren.
Aber Machtpolitik auch. Es macht auch unabhängig, wenn man alles selber kann. Damit wären auch wir gar nicht mal so schlecht beraten, finde ich. Das macht das Leben sogar irgendwie überschaubarer, je regionaler es zu Leben und zu Wirtschaften gelingt.
Ist das nicht sogar auch noch mal ein Extraspaß am Solarpunk?
Natürlich kommen die Smartphones auch weiterhin aus hochspezialisierten Fabriken. Aber Baumaterial und Nahrung kann doch gerne möglichst lokal organisiert werden, und eben die grüne Energieversorgung.
KI ist einerseits zentral organisiert, kann aber eine ganz lokale Bildungsoffensive lostreten, wo man in jedem Dorf auch im hinterletztem Busch in Afrika das gesammelte Weltwissen zur Verfügung hat.
Der globale Massenhandel darf dann gerne massiv kleiner werden. Mit dem Ende von Öl und Gas auch noch. Das spart nicht nur Schiffsdiesel, es macht das Leben auch überschaubarer. Das ist doch schon für sich was wert.
@Tobias Jeckenburger
Absolut. Wer nicht abhängig ist, hat auch Macht. Warum entscheiden sich dann aber genau Personengruppen, mit einem stark Patriotischen hang dazu, abhängigkeitsverhältnisse aufrechtzuerhalten?! Gerade bei denen steht ja unabhängigkeit ganz hoch oben.
Das macht einfach keinen Logischen Sinn, außer eben um ein einfaches Weltbild aufzubauen und zu Leben. Vielleicht noch das man sich daran bereichert?
Vielleicht ist ja der Leitspruch: Global denken, lokal handeln für den Solarpunk treffend.
@Michael 09.10. 21:40
„Thesen, die die Probleme externalisieren, „zum Problem anderer“ machen – zum Beispiel als jüdisch-muslimischer Religionskonflikt -, hätten es dagegen viel einfacher.“
Der Religionskonflikt ist jetzt aber im Nahen Osten schon Teil des Problems. Nur ist der gar nicht grundlegend, das wirkliche Problem sind die fossilen Diktatoren, die sich gegen das eigene Volk mithilfe von Ölmilliarden durchsetzten können.
Und rein praktisch können wir die Religionskonflikte von Europa aus wenig beeinflussen, die Energiewende allerdings können wir wirklich realisieren.
https://www.spektrum.de/news/treibhausgasemissionen-fluessigerdgas-klimaschaedlicher-als-kohle/2236749
„Flüssigerdgas (englisch: liquified natural gas, LNG) verursacht 33 Prozent mehr Treibhausgase als der Einsatz von Kohle.“
Ja wenn es dann so ist, dann sollten wir doch lieber die heimische Braunkohle weiter nutzen, und dann so auch die Weltmarktpreise für Gas senken helfen. Und wir sparen dabei auch noch Geld, das wir z.B. in neue Stromtrassen investieren könnten, was dann wiederum die gesamte Energiewende beschleunigt.
Unsere seit längerem geplante Erdgasnutzung als Brückentechnologie funktioniert doch nur mit billigem russischem Gas. Das ist doch zumindest mittelfristig vorbei. Zusätzlich sind Gaskraftwerke schneller regelbar als Braunkohlekraftwerke, was dann aber der inzwischen laufende Zubau von Batteriespeichern sehr gut ausgleichen kann.
Ich meine entsprechend, dass wir wirklich keine Kohlekraftwerke mehr stilllegen sollten, soweit das möglich ist. Und wenn Wind und Sonne zuwenig liefern, sollten wir vorrangig das dann nötige Backup mit Braunkohle realisieren. Und die Gaskraftwerke nur laufen lassen, wenn es anders nicht geht.
China macht das offenbar auch, die haben genug eigene Kohle und müssten Gas auch teuer importieren. Und wie das aussieht, ist das überhaupt kein Problem. Für das Klima kann das sogar hilfreich sein. Insbesondere mittelfristig, solange das unverbrannt entwichene Gas noch in der Atmosphäre ist.
@Berthold Forster 10.10. 14:00
„Vielleicht ist ja der Leitspruch: Global denken, lokal handeln für den Solarpunk treffend.“
Nicht vielleicht, es ist definitiv die Grundlage. Die globalen Zusammenhänge zu sehen, die Möglichkeiten zu reagieren auszumachen und dann eben das lokal Mögliche aus eigener Motivation umzusetzen.
„Vielleicht noch das man sich daran bereichert?“
Für die Energiewende müssen alte Geschäftsmöglichkeiten aufgeben werden, und neue Wege gefunden werden. Das sind dann auch wieder Geschäftsmöglichkeiten. Aber die Akteure der alten Geschäfte sind voll etabliert, und die neuen Branchen sind noch nicht wirklich am Markt und noch nicht als Lobbyisten aktiv.
Genauso können künftige Generationen noch nicht wählen gehen, das machen die jetzt Lebenden ganz unter sich aus. Das dürfte hier ein wirklich grundlegendes Problem sein.
Wir können uns hier aber selber einfach weigern, und unsere Wege selber gehen. Und einfach unseren Konsum überprüfen, das gesparte Geld in grüne Technik investieren und so die Widerstände einfach links liegen lassen. Wer wirklich Lust hat, nicht mehr Teil des Problems zu sein, der kann das auch tun und Teil der Lösung werden.
Leute mit mehr Geld zählen hier umso mehr, aber auch ziemlich arme Leute haben ihre Möglichkeiten.
@ Tobias
„Flüssigerdgas (englisch: liquified natural gas, LNG) verursacht 33 Prozent mehr Treibhausgase als der Einsatz von Kohle.“
Dieser Aussage stehe ich kritisch gegenüber. Kohle ist nicht gleich Kohle.
Man muss unterscheiden, ob Steinkohle oder Braunkohle verbrannt wird. Die Verbrennung von Braunkohle ist in jedem Fall klimaschädlicher als die Verbrennung von LNG. Braunkohle zu verbrennen ist die schmutzigste Art der Energiegewinnung. Gaskraftwerke sind sehr viel flexibler beim Herauf- und Herunterfahren als Reserve, wenn nicht genügend Strom aus erneuerbaren Energien zur Verfügung steht.
https://www.mdr.de/wissen/klimabilanz-co-zwei-emissionen-lng-gas-steinkohle-100.html
Ein Zitat aus dem Artikel.
(Daniel Münter, er ist Energieexperte am Institut für Energie- und Umweltforschung, Heidberg (ifeu).) … Dazu Münter: “Die Diskussion geht völlig am Thema vorbei.” Man müsse sowohl aus Kohle als auch aus Gas so schnell wie möglich aussteigen.
Das ist auch meine Meinung. Weder LNG, noch Steinkohle und schon gar nicht Braunkohle sollten in Zukunft noch zur Energiegewinnung verbrannt werden. Die Entwicklung zu mehr Speicherkapazitäten über Groß-Batterien muss mit Nachdruck vorangetrieben werden.
@Berthold Forster 10.10. 14:00
„Das macht einfach keinen Logischen Sinn, außer eben um ein einfaches Weltbild aufzubauen und zu Leben.“
Den Wählern rechter Parteien mag es auch um ein Ende von Einwanderung gehen? Das steht dem Mitweltthema jedenfalls gar nicht unbedingt entgegen.
Weniger Konsum, weniger Arbeitskräftebedarf, mehr Ressourcen für eigenen Nachwuchs wären wohl keine schlechte Idee. Das braucht dann auch keine weiteren Einwanderer.
Zumal der ökologische Fußabdruck eines Einwanderers aus Ghana deutlich zunimmt, wenn er sich in Deutschland niederlässt.
Insbesondere würde ein zunehmend entspannter Wohnungsmarkt den Neubaubedarf senken, die hier nicht mehr nötigen Investitionen kann man dann anderweitig einsetzen. Man spart dann nicht nur die Emissionen der Baustoffproduktion, man hat dann auch mehr Geld über für grüne Technik.
Jedenfalls wären das auch Möglichkeiten. Wieso man auch gegen die Energiewende ist, ist eigentlich in der Tat nicht nachvollziehbar.
Ok, eine Energiewende bei gleichzeitig weiter steigendem Konsum wäre ja sogar auf noch mehr Zuwanderung angewiesen. Wenn man das dann nicht will, dann muss man auch an der Energiewende sparen.
@Tobias Mecklenburger
Da sind uns die Mächte des Universums geschenkt und wir scheinen das aber noch nicht ganz greifen zu können.
Derzeit verbrauchen ja die Server dieser Welt 1,5% der Stromerzeugung, der Verbrauch massiv steigend durch KI. Ich bete, das sich da die Richtigung noch einmal ändert, sonst werden die Abhängigkeitsverhältnisse steigen. Dann wird nicht Fleisch oder Auto, sondern das Internet als unabdingbarer verzicht herangezogen. Wohl auch zurecht, schließlich sind wir Europäer in der Hinsicht von den USA abhängig.
Ich denke mir immer, das wir eben auch schon an gewisse Grenzen anstoßen. Entweder man zieht mehr Wachstum aus einer größer werdenden Bevölkerung oder man hat eine reichere, konsumfreudigere. Wenn das eine aber schon ansteht, aufgrund geringer Geburten und das sind ja schon einige Länder, zweiteres nicht möglich ist weil der Reichtum sich eben nicht so leicht verteilen lässt, schrumpft man schlussendlich.
Das wird wohl ganz gewaltig einen Wandel herbeiführen, ganz gleich wer Krieg führt oder was die KI kann.
Jetzt warte ich nur noch auf Aufforderungen aus Europa an die Ukraine, doch bitteschön die Gasstation bei Sudscha in der Oblast Kursk nicht zu zerstören. Das wäre ein Eingeständnis für das Versagen der fossilen Energiepolitik des Westens und deshalb ziemlich peinlich.
Danke, @Tilmann Schneider, für die sehr treffende Beobachtung! Wir sind da schon dicht dran…
„Ungarn bezichtigt die EU-Kommission, das Land absichtlich von der Versorgung mit russischem Öl abgeschnitten zu haben. […] Die Ukraine hatte im Juni die Druschba-Pipeline geschlossen, über die Ungarn und die Slowakei russisches Öl bezogen. Seither sind beide Länder weitgehend von der Belieferung abgeschnitten. Die EU-Kommission hatte erklärt, sie werde sich in die Auseinandersetzung um die Ölversorgung nicht einmischen.“
https://www.deutschlandfunk.de/ungarn-macht-eu-fuer-mangelnde-lieferungen-verantwortlich-102.html
Wenn (oder besser: falls) spätere Generationen auf das 20. und beginnende 21. Jahrhundert schauen, werden sie die fossile Energiepolitik plus fossilen Ressourcenfluch als das zentrale Desaster für Mitwelt und Menschheit beschreiben… 😔🔥🤔
@Elisabeth K 10.10. 16:53
„Weder LNG, noch Steinkohle und schon gar nicht Braunkohle sollten in Zukunft noch zur Energiegewinnung verbrannt werden. Die Entwicklung zu mehr Speicherkapazitäten über Groß-Batterien muss mit Nachdruck vorangetrieben werden.“
Und Zubau von PV und WKA auch erstmal, Fernstromleitungen und Wasserstoffinfrastruktur auch. Dann noch Elektroautos, Wärmepumpen und andere Industrieprozesse. Das dauert alles, angesichts der gewaltigen Investitionen. Ich würde es gerne beschleunigen. Wenn wir mittelfristig mal weniger Konsum praktizieren, kann das doppelt so schnell gehen. Das braucht dann aber immer noch 15 bis 20 Jahre.
Jahre, die nicht ohne fossiles Backup auskommen können. Es wird dann aber zügig immer weniger.
„Braunkohle zu verbrennen ist die schmutzigste Art der Energiegewinnung.“
Nicht viel schlechter als Steinkohle, und auch nicht so viel schlechter als LNG-Frackinggas. Und vor allem stehen die Braunkohlekraftwerke schon, mitsamt einheimischer Kohleförderung. Und dieses kann auch noch lange Jahre als letztes Backup vorgehalten werden, wenn z.B. in besonders kalten Wintern die Methangasspeicher leer werden. Auch wenn das nur alle paar Jahre für wenige Wochen zum Einsatz kommt. Das schützt dann vor dem Blackout ohne viele Treibhausgase zu verursachen. Die dafür nötige Kohle kann man recht einfach auf Halde am Kraftwerk lagern.
Und wir finanzieren damit keine fossilen Autokraten. Das wäre auch ziemlich wichtig.
„Gaskraftwerke sind sehr viel flexibler beim Herauf- und Herunterfahren als Reserve, wenn nicht genügend Strom aus erneuerbaren Energien zur Verfügung steht.“
Wir brauchen sowieso fest installierte und in Fahrzeugen verbaute Lithiumbatterien um insbesondere die täglichen PV-Schwankungen auszugleichen. Sobald wir genug davon haben, können die auch gleich das langsame Ansprechen der alten Braunkohlekraftwerke ausgleichen.
Wollen wir in fernerer Zukunft alles benötigte Methan aus regenerativen Quellen gewinnen, dann dürfte das relativ knapp sein. Backupkraftwerke die mit Holz und zwischengelagertem Müll laufen, werden wir dann wohl auch noch gebrauchen können. Vielleicht kann man dann sogar alte Braunkohlekraftwerke auf Holz und Müll umrüsten. Jedenfalls gibt es viel schneller eine akute Gasknappheit, wenn hier nur noch Gaskraftwerke als Backup genutzt werden können.
Und andere Speicher mit nur einem Ladezyklus im Jahr dürften unbezahlbar sein. Wir können froh sein, wenn wir neben den im kurzfristigem Einsatz optimalen Lithiumbatterien noch Lösungen finden, die mit 10 bis 20 Ladezyklen im Jahr wirtschaftlich sind.
Der Kostenfaktor ist jetzt aber auch nicht egal. Wenn die Braunkohle viel billiger als das LNG-Gas ist, bleibt doch auch mehr Geld für die nötigen Investitionen in die gesamte Energiewende übrig.
@Berthold Forster 10.10. 19:20
„Derzeit verbrauchen ja die Server dieser Welt 1,5% der Stromerzeugung, der Verbrauch massiv steigend durch KI.“
Angesichts der Zeit, die man heute so online verbringt gar nicht mal soo viel. Und die Server können da stehen, wo der Strom billig ist, also z.B. in Norwegen oder auch zwischendurch pausieren, wenn im Netz akuter Strommangel herrscht.
Außerdem werden die Prozessoren wohl immer noch kleiner, billiger und sparsamer. Und ich kann mir gut vorstellen, dass man mit spezieller Hardware, die die Funktionalität von neuronalem Netzen eingebaut hat, sehr viel sparsamere KI hinbekommen kann.
„Entweder man zieht mehr Wachstum aus einer größer werdenden Bevölkerung oder man hat eine reichere, konsumfreudigere.“
Ehrlich gesagt, wo wäre denn eine schrumpfende Wirtschaft wirklich ein Problem? Wenn es aus der Demografie folgt, dann wird es doch eher mit einem Arbeitskräftemangel einher gehen. Die Angst vor Rezessionen nährt sich doch aus einer drohenden erhöhten Arbeitslosigkeit. Der Arbeitskräftemangel würde nur Einiges teurer machen, und entsprechend einfach nur zu eher leichteren Wohlstandseinbußen führen.
Und wenn eine tatsächlich sinkende Bevölkerung nicht mit neuer Zuwanderung ausgeglichen wird, dann macht sich das irgendwann auch auf dem Wohnungsmarkt überaus positiv bemerkbar. Was dann den tatsächlichen Wohlstand wieder deutlich erhöhen kann und gleichzeitig durch weniger Neubautätigkeit wieder Arbeitskräfte frei macht.
Ich mache mir da ehrlich gesagt überhaupt keine Sorgen.
Selbst wenn wir aus freien Stücken wirklich deutlich weniger konsumieren würden, können wir die freiwerdende Ressourcen an Geld, Arbeitskraft und Rohstoffen in die Energiewende oder wahlweise in Aufrüstung investieren. Und wenn das nicht reicht, dann einfach weniger Arbeiten.
„Das wird wohl ganz gewaltig einen Wandel herbeiführen, ganz gleich wer Krieg führt oder was die KI kann.“
Insbesondere wenn jetzt aber KI im Gesundheitswesen wie in den Öffentlichen Verwaltungen zu weitreichenden Einsparungen führen kann, dann würden sich hier die Staatshaushalte nachhaltig sanieren lassen. Und Mittel frei werden, die seit Jahrzehnten hängenden öffentlichen Investitionen endlich mal aufzuholen.
@ Tobias Jeckenburger 11.10.2024, 01:41 Uhr
Ich fürchte Sie sehen die Sache mit den „Einsparungen“ zu optimistisch. Es ist zwar schön, wenn jemand in „Zeiten wie diesen“ Optimismus verbreitet, aber wenn man sich noch an das Geschehen nach 1945 (ich bin Anfang 1945 geboren) , zumindest teilweise aus Erzählungen der Eltern, erinnern kann, so unterschätzt man die Probleme des Mangels.
Wobei es angeblich 1945 besser war als 1918, weil die Fachleute aus Hitlers Verwaltung besser organisieren konnten und die den Mangel angeblich besser im Griff hatten.
Abgesehen davon, waren die meisten Menschen natürlich wütend auf die Nazis, weil sie die Menschen zum Krieg manipuliert haben und unglaublich viele Menschen mit ihrem Leben, oder ihrer Gesundheit bezahlen mussten und für den Rest ihres Lebens Krüppel waren.
Es herrschte ein Mangel an fast allem. Es gab zu wenig Kohle und Wohnungen waren eiskalt. Die Leute sind in den Wald gegangen und haben Zapfen gesammelt zum Heizen. Natürlich gab es auch zu wenig Lebensmittel und Medikamente. Töchter, selbst aus „religiösen Familien“ haben sich „prostituiert“ damit der kleine Bruder eine „Diphtheriespritze“ im Ami Krankenhaus bekam. Die Menschen sind mit dem Fahrrad und Rucksack zu den Bauern gefahren und haben Kartoffel und Kraut „gehamstert“. Bezahlt wurde entweder mit schwerer Bauernarbeit oder mit Schmuck von der Oma….
Was glauben Sie was es bedeuten würde, wenn Menschen die auf Medikamente angewiesen sind sterben müssen, weil ihre Medikamente nicht da sind…..
Zitat: „Ehrlich gesagt, wo wäre denn eine schrumpfende Wirtschaft wirklich ein Problem?“
Die wäre überall ein Problem. Nicht nur weil wir auf Bananen und Südfrüchte verzichten müssten.
Ein Mangel würde sich ausbreiten. Lebenswichtige Dinge würden extrem teuer oder sie verschwinden einfach vom Markt.
Bestimmte Arbeitskräfte wurden zunächst dringend gebraucht, z.B. Dachdecker. Nach 1950 wurden sie arbeitslos, weil alle Dächer (Bombenschäden) gedeckt waren. Ein Verwandter meiner Eltern ist nach Australien ausgewandert, nachdem er sich bei der Botschaft beworben hatte und genommen wurde.
Die Australier haben über Inserate in Fachzeitungen einen passenden Arbeitgeber gesucht und der ist mit dem Dachdecker in Kontakt getreten. Als sich beide einig waren, auch über die Unterkunft, durfte er seine Reise antreten. Zwischendurch, bis zu Abreise hat er Englisch gelernt. Die Australier haben genau gewusst, wie man einen „Fachkräftemangel“ wirklich und nicht „tölpelhaft“ behebt.
Arbeitskräfte kann man nicht so einfach „hin und her“ verschieben. Ein Dachdecker kann nicht einfach Autos reparieren und Automechaniker nicht als Dachdecker arbeiten.
Wir machen „verlockende, humanistische Angebote“ an Zuwanderer, aber haben weitaus zu wenige Wohnungen. Wer kann sich von den Zuwanderern auch eine Wohnung, womöglich mit „grüner Heizung“ leisten? Eine neue oder sanierte Wohnung kostet rund 200 000 Euro. Das ist selbst für Einheimische schwierig, die schon länger gearbeitet und Ersparnisse haben.
Mit dem „Wandel“ haben sie recht, mit der „Aufrüstung“ verdienen die Aktionäre Geld, das Volk wird zum „Krüppel“. Alles schon dagewesen….
@ Tobias Jeckenburger
Einen guten Tag wünsche ich, muss mich noch entschuldigen, habe versehentlich den nachnahmen falsch geschrieben.
Was die Wirtschaft angeht, bin ich da recht bei ihnen. Die Wirtschaft ist eben auch nur eine Erfindung des Menschen um besser mit seinen Mitmenschen agieren zu können und kein allmächtiger Gott der Wachsen muss. Somit kann man auch eine Lebensverbesserung erreichen wenn die Wirtschaft schrumpft. Nur braucht es da wohl andere Ansätze.
An sich, Wandel sehe ich nicht wirklich negativ, eher als schmerzhaft. Wenn Fabriken nicht mehr gebraucht werden und Grund und Gebäude an Geldwert verlieren, dann wird das eben sehr wohl große Auswirkungen auf die Gesellschaft haben.
Auch eine Schrumpfung der Bevölkerung verläuft nicht so einfach. Gerade Japan zeigt es vor. Seit 2011 haben sie einen natürlichen Bevölkerungsrückgang, die Region Tokio hat aber erst 2023 zum schrumpfen begonnen. Städte ziehen aus der Landbevölkerung durchgehend Menschen weg. Irgendwann ist das Gefäß zwar leergeschöpft, doch dann wird einfach von anderen Städten oder Ländern die Bevölkerung angezogen.
Wenn sie in einem solchen Ballungszentrum wohnen, kann es gut sein das es immer knapp an Wohnungen sein wird, den die ganzen frei werdenden Flächen werden für die meisten Menschen unattraktiv sein. Dazu muss es instand gehalten werden, was ja auch nicht von KI geregelt werden kann.
Das ist glaube ich auch der Knackpunkt von Herrn Blumes Mad Max Ansatz. Ein paar große florierende Städte und eine große Fläche an ausgezuzelten Dörfern und Kleinstädten. Somit wird auch die Migration der Zukunft wohl weniger Länder fokussiert und vielmehr auf einige Großregionen spezialisiert werden. Schrumpfen ist genauso schwer wie Wachsen in Wirklichkeit. man kann einen Haufen Fehler dabei machen.
Zu der KI: Ich weiß noch wie ich 2015 das erste mal von der 4 Industrierevolution gelesen habe, die Digitalisierung. Damals wurde gesagt das wohl knapp ein drittel der Arbeiten in der EU durch Robotik ersetzt werden, Lieferdienste, selbst fahrende Autos und LKWs. Supermärkte, Bedarfsgeschäfte, alles über das Internet lieferbar. So ganz hat es sich noch nicht durchgesetzt und ich weiß auch nicht ob es das wirklich auch kann.
Die KI soll ja eine eigene Revolution sein, doch wo ist ihr Gewinn? Tatsächlich wird ja einfach nur hochgepokert. Im besten falle hat man den neuen heiligen Gral, Massive Macht und Einfluss, doch dafür muss die KI eben auch etwas verbessern oder Optimieren. Sie kann keinen Arzt ersetzen, nicht mehr der Fehlerquote die sie noch an sich hat. Verbessern, da sehe ich massiv viel Potential. Auch bei Anwälten. Schließlich muss diese nur die Gesetzes Lage durchforsten und den Fall vergleichen. Bei den Amis wird ja an sich sehr viel mit Präzedenz Fälle gearbeitet, so könnte ein Laie seinen Fall erklären, die KI nimmt das auf und zeigt Möglichkeiten. Theoretisch könnte man dann mit einigen Anwälten weniger auf der Welt leben.
Also, ich bin absolut optimistisch auf konservativer art. Es wird definitiv in Zukunft mies werden, es wird einen Haufen Probleme geben, aber die Vergangenheit war ja auch nicht besser.
Diejenigen, die unsere fatale und im Ergebnis selbstmörderische Abhängigkeit vom fossilen Ressourcenfluch, konkret vom Mitwelt- und Mitmenschenkiller Öl immer noch leugnen wollen, sollten jetzt nicht weiterlesen:
„Der Öl- und Chemikalientanker “Annika” brennt nordöstlich von Kühlungsborn in der Ostsee. Die sieben Besatzungsmitglieder wurden an Land gebracht. Das Tankschiff transportiert 640 Tonnen Schweröl. Der 73 Meter lange und zwölf Meter breite Öl- und Chemikalientanker “Annika” ist nordöstlich von Kühlungsborn in der Ostsee in Brand geraten.“
https://www.tagesschau.de/inland/oeltanker-ostsee-brand-100.html
Wer da immer noch kein Solarpunk leben, nicht auf Erneuerbare Friedensenergien umsteigen will, nimmt die Zerstörung der Mitwelt und Mitmenschen bis hin zur eigenen Heimat billigend in Kauf… 😔🔥🚢
Die gute Nachricht heute Morgen am 12.10. besagt, dass der Brand auf dem Öltanker in der Ostsee glücklicherweise heute Nacht in Rostock gelöscht wurde.
In der Ostsee gibt es eine Vielzahl von alten russischen Öltanker, die als russische Schattenflotte bezeichnet werden, die die Sanktionen der EU umgehen. Nicht nur der Iran hat eine Schattenflotte, sondern auch Russland.
https://www.daserste.de/information/politik-weltgeschehen/report-mainz/sendung/2024/russische-schattenflotte-ostsee-100.html
Vielen Dank, @Elisabeth K – und genau so ist es. Die russischen und iranischen Schattenflotten dienen dem Schmuggel fossiler Gewaltenergien, v.a. Öl. Wer sich dem Ausbau Erneuerbarer Friedensenergien verweigert, beteiligt sich aktiv an der Finanzierung der russischen und iranischen Kriege, Propaganda und Terrorgruppen, unter anderem gegen die Ukraine und gegen Israel.
Perplexity.ai fasst es so zusammen:
Die russischen und iranischen Schattenflotten dienen in erster Linie dazu, westliche Sanktionen zu umgehen und weiterhin Öl auf dem Weltmarkt verkaufen zu können. Hier die wichtigsten Aspekte:
## Umgehung von Sanktionen
– Beide Länder nutzen eine Flotte älterer Tanker, um Öl trotz westlicher Embargos und Preisdeckel zu exportieren.
– Die Schiffe operieren außerhalb üblicher Regulierungen und Überwachungssysteme.
– Dadurch können Russland und Iran Öl zu Discountpreisen an willige Abnehmer wie China verkaufen.
## Methoden der Verschleierung
– Abschalten von Ortungssystemen und Transpondern
– Falsche Dokumentation und Umflaggen der Schiffe
– Riskante Schiff-zu-Schiff-Transfers auf offener See
– Undurchsichtige Eigentümerstrukturen über Briefkastenfirmen
– Überstreichen von Schiffsnamen
## Umfang der Flotten
– Russlands Schattenflotte wird auf 300-1400 Tanker geschätzt, ein beispielloser Umfang.
– Irans Flotte ist kleiner, diente aber als Vorbild für Russland.
– Auch Venezuela und Nordkorea nutzen ähnliche Taktiken.
## Risiken und Probleme
– Ältere Schiffe ohne regelmäßige Wartung erhöhen Sicherheits- und Umweltrisiken.
– Mangelnde Transparenz erschwert die Durchsetzung internationaler Regeln.
– Die Flotten untergraben Bemühungen, Russlands Öleinnahmen zu beschränken.
## Geopolitische Dimension
– Die Schattenflotten ermöglichen es Russland und Iran, trotz Sanktionen Einnahmen zu generieren.
– Sie sind Teil einer breiteren Strategie, westliche Regeln zu untergraben.
– Ihr Erfolg könnte andere Staaten ermutigen, ähnliche Taktiken anzuwenden.
Die Schattenflotten stellen somit eine erhebliche Herausforderung für die internationale Gemeinschaft dar, sowohl in Bezug auf die Durchsetzung von Sanktionen als auch hinsichtlich maritimer Sicherheit und Umweltschutz.
Citations:
[1] https://kyivindependent.com/opinion-russias-shadow-fleet-strategy-draws-from-irans-playbook/
[2] https://www.veridica.ro/en/opinions/russias-shadow-fleet-a-response-to-sanctions-and-a-new-business-model
[3] https://www.weforum.org/agenda/2023/02/shadow-fleet-hurting-efforts-to-defund-the-invasion-of-ukraine/
[4] https://www.atlanticcouncil.org/in-depth-research-reports/issue-brief/russias-growing-dark-fleet-risks-for-the-global-maritime-order/
[5] https://www.bloomberg.com/news/newsletters/2024-08-30/rise-of-the-dark-fleet-to-move-sanctioned-oil-is-rewiring-energy-markets
[6] https://carnegieendowment.org/russia-eurasia/politika/2024/09/russia-oil-fleet-sanctions?lang=en
Auch militärisch wird die fossile Abhängigkeit des Westens für Israel 🇮🇱 und die USA 🇺🇸 sowie die gesamte NATO immer mehr zum Problem!
„Jordanien, die Vereinigten Arabischen Emirate, Saudi-Arabien und Katar wollen die USA einem Bericht zufolge bei einem möglichen israelischen Vergeltungsschlag gegen den Iran nicht unterstützen. […] Obwohl die iranischen Drohungen vage seien, hätten sie in den ölreichen Staaten die Sorge geweckt, dass ihre Öleinrichtungen getroffen werden könnten. Auch US-Militäreinrichtungen und -streitkräfte in der Region könnten gefährdet sein.“
https://www.n-tv.de/politik/Iran-Drohungen-an-arabische-Staaten-mit-Erfolg-article25284400.html
Wer den fossilen Ressourcenfluch immer noch leugnet, ist auch ein sicherheitspolitischer und militärischer Idiot.
Litauen baut Panzersperren und reißt Brücken ab!
Auch direkt vor unserer Haustür droht Ungemach.
Vielleicht fliegt uns noch vor den US Wahlen alles um die Ohren.
Oh, das wäre furchtbar, @SabineH!
Und die russische Kriegsmaschinerie 🇷🇺 wurde und wird auch durch fossile Exporte in EU- und NATO-Staaten finanziert! 😤🔥🚙
Mir schießt manchmal eine sehr unangenehme und schwerwiegende Frage durch den Kopf. Wenn Menschengruppen sich weigern, aus den Fossilien auszusteigen, was zwangsweise zu Tod und Elend führen und die gesamte menschliche Zivilisation letztlich in den Untergang stürzen würde, wäre dann Gewaltanwendung gegen diese Gruppen gerechtfertigt, wenn diese Gewaltanwendung die Katastrophe abwenden könnte? Ab welchem Punkt?
Nicht falsch verstehen. Das ist nicht mein Weg oder Plan; Terrorismus wäre sowieso kein funktionierender Lösungsweg! Und Krieg möchte ich auch nicht. Die Frage ist trotzdem absolut ernst gemeint.
Danke für die Frage, @Hui Haunebuh – und die klare, religionspsychologische Antwort darauf ist: Nein.
Wir haben es sogar schon bei den Sitzblockaden der sog. Letzten Generation gesehen: Wenn sich die noch fossil geprägte Mehrheit angegriffen fühlt, zieht sie sich in Reaktanz und Rechtsdualismus zurück. So wurden auch brutale und menschenverachtende Proteste durch Lobbyisten bäuerlicher Massenbetriebe sehr viel eher hingenommen als die gewaltlosen Sitzblockaden junger Klimaaktivistinnen.
Jede Form von Ökoterrorismus würden fossile Lobbyisten und Medien zu einem Angriff auf uns alle umdeuten – mit mächtiger Resonanz. Hätte ich die Zeit, würde ich einen Science-Fiction-Roman um eine False-Flag-Ökoterrorgruppe der fossilen Lobbyisten schreiben. (Übrigens schon angedeutet in der m.E. großartigen TV-Serie „Designated Survivor“ mit Kiefer Sutherland).
@Berthold Forster 11.10. 11:51
„An sich, Wandel sehe ich nicht wirklich negativ, eher als schmerzhaft. Wenn Fabriken nicht mehr gebraucht werden und Grund und Gebäude an Geldwert verlieren, dann wird das eben sehr wohl große Auswirkungen auf die Gesellschaft haben.“
Für Mieter ist das doch richtig gut, und Vermieter haben eher sowieso genug Geld. Wenn es freilich überhand nimmt, dann kann man immer noch doch wieder Einwanderer einladen oder mehr eigenen Nachwuchs realisieren. Für die nächsten 5 Jahre dürften wir aber wirklich sehr gut mit Mietern versorgt sein.
Und eine langsame Schrumpfung, etwa wenn wir auf 1,8 Kinder pro Frau kommen und ohne weitere Nettozuwanderung klarkommen wollen, das dürfte auch funktionieren. In Gegenden mit Abwanderung renoviert man dann eher keine Immobilien mehr, und reißt sie dann irgendwann einfach ab. Wenn das eher langsam abläuft, kann man auch damit klar kommen.
@Realo 11.10. 10:31
„Ich fürchte Sie sehen die Sache mit den „Einsparungen“ zu optimistisch.“
Wir haben hier keinen Krieg hinter uns, der alles zerstört hat. Wenn viele Menschen freiwillig weniger konsumieren und das Geld für grüne Technik ausgeben, dann fallen ein paar Arbeitsplätze weg, und andere entstehen. Und wenn das irgendwann in der Summe schrumpft, braucht man weniger Arbeitskräfte, aber wenn gleichzeitig die Bevölkerung auch schrumpft, dann hat man auch weniger Arbeitskräfte.
Das einzige was hier wirklich passiert, dass ist weniger Nachfrage nach Immobilien. Für Wohnungen und für Gewerbe. Das ist derzeit in den meisten Städten völlig überteuert, und auf mindestens 10 Jahres wäre das nur zu begrüßen, wenn hier sich die Preise normalisieren. Die Mieter hätten dann deutlich mehr Geld, und an Bauarbeitern kann man auch sparen.
„Arbeitskräfte kann man nicht so einfach „hin und her“ verschieben. Ein Dachdecker kann nicht einfach Autos reparieren und Automechaniker nicht als Dachdecker arbeiten.“
Wenn ein Wandel langsam genug erfolgt, können viele Leute dann schon umschulen. Wer in der Autoindustrie gearbeitet hat, der wird auch in einer Firma klarkommen, die Wärmepumpen herstellt. Wer auf dem Bau gearbeitet hat, der kann auch Windräder, PV-Module und neue Stromtrassen installieren. Und allein die Berufsanfänger reagieren ja sofort auf die Lage auf dem Arbeitsmarkt, und lernen bevorzugt genau das, was gerade gefragt ist.
„Nicht nur weil wir auf Bananen und Südfrüchte verzichten müssten.“
Wir haben einen weiterhin robusten Außenhandelsüberschuss, dass hier Importe schwieriger werden, ist wirklich extrem weit entfernt.
„Ein Mangel würde sich ausbreiten. Lebenswichtige Dinge würden extrem teuer oder sie verschwinden einfach vom Markt.“
Alles was die Leute weiter nachfragen, wird doch auch problemlos produziert werden können. Das kann doch nicht schwieriger werden, wenn manches nicht mehr gekauft wird. Wer sich kein neues Privatauto kauft, wird doch weiterhin Fahrräder kaufen können oder sich einen Urlaub leisten.
@Hui Haunebuh 11.10. 12:44
„..wäre dann Gewaltanwendung gegen diese Gruppen gerechtfertigt, wenn diese Gewaltanwendung die Katastrophe abwenden könnte? Ab welchem Punkt?“
Noch hat jeder selber genug an der eigenen Energiewende zu arbeiten. Was noch mindestens 20 Jahre gelten dürfte. Wenn dann z.B. die Länder übrig bleiben, die jetzt die fossilen Energieträger verkaufen, sind das so viele gar nicht.
Und auch denen werden die PV-Module und weitere grüne Technik immer günstiger.
Wirtschaftssanktionen würden vermutlich reichen. Krieg zu führen, das halte ich auch für absurd.
Vielleicht gelingt aber auch eine internationale CO2- und CH4-Steuer, und wer da dann nicht mitmacht, wird einfach von den anderen Ländern vom Handel ausgeschlossen. Zusammen mit eben günstigen Preisen von grüner Technik könnte das funktionieren.
Das würde auch noch weiterführen können, und jeder, der es schafft ,Treibhausgase wieder aus der Atmosphäre herauszuholen, könnte damit Geld verdienen.
Aber da muss man ja auch erstmal hinkommen. Wenn die EU, die USA und China hier wirklich vorwärts kämen, dann hätten wir wohl das meiste geschafft. Der Rest wäre dann eher einfach.
Auch wenn der Energiehunger auch und gerade in Europa und Nordamerika steigt, schafft man es beispielsweise in deutschland, durch ideologisch motivierte Vorgaben wie auch durch selbst auferlegte, langsam übersteigerte verwaltungstechnische Beschränkungen keine wirklich breit aufgestellte Energiewirtschaft zu etablieren. So spielt mittlerweile das Thema Ausweitung der Nutzung der Wasserkraft aufgrund finanztechnischer wie naturschutzrechtlicher Vorgaben keine Rolle mehr. Stattdessen kommen dann so Punkte wie 2% der bundesdeutschen Fläche sind für die Windkraft zu nutzen, oder Prüfung der Anlage großer PV-Freifeldanlagen im Rahmen der kommunalen Wärmeplanung zum trgen. Beides leider Quelenn für die Produktion von Energie aus erneuerbaren Quellen, die eben nicht wirklich grundlastfähig sind, aber auf der andererseite letztlich genauso viel Ressourcen erfordern, wie einzelne Wasserkraft- und Pumpspeicherkraftwerke.
Und durch den aus meiner Sicht übersensiblen Umgang mit möglichen freigesetzten Schadstoffen aus der Holzverbrennung setzt man noch einen auf die Erhöhung des Strombedarfes drauf.
Da wird man die nächsten Jahre nicht aus dem Dilemma rauskommen, letztlich doch auf fossile Energieträger (super, Gas aus der Nordsee oder aus Übersee, tiefgferoren hier angelandet) zurückgreifen zu müssen, um den Energiehunger befriedigen zu können.
Danke für Ihren Druko, lieber @Marvin 🙏
Freilich teile ich als Solarpunk das Gejammere über demokratische Politik nicht. Ja, Nationalstaaten sind noch immer fossil geprägt und machen schlimme Fehler. Wer jedoch ernsthaft die Energiewende zu Erneuerbaren Friedensenergien vorantreiben will, sollte nicht länger über “ideologisch motivierte Vorgaben” klagen, sondern bei sich selbst anfangen. So fahre ich nun seit siebeneinhalb Jahren mit großer Begeisterung ein 100% solar geladenes, französisches Elektroauto – und machte damit so gute Erfahrungen, dass auch mehrere Angehörige, Freunde und Bekannte inzwischen den Verbrennermotor hinter sich gelassen haben:
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/dekarbonisierungskugel-fuer-den-weltfrieden-meine-erste-erfahrungen-mit-dem-elektro-renault-zoe/
Klar finde ich den plötzlichen, deutschen Förderstop für die Anschaffung neuer Elektroautos sowohl sicherheits- wie industriepolitisch falsch und habe ja auch als “fossilen Wahnsinn” kritisiert, dass dadurch inzwischen auch E-Auto-Batterien für den weiter ausgebauten Solarstrom fehlen:
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/fossiler-wahnsinn-im-alltag-fehlende-elektroautos-kosten-leben-und-zunehmend-steuergeld/
Doch ich sage eben auch: Wer immer noch auf die “richtige” Nationalpolitik wartet, um selbst privat oder kommunal zur Energiewende beizutragen, meint es mit den Erneuerbaren Friedensenergien und dem Mitweltschutz gar nicht ernst. Von der ressourcenschonenden Ernährung über das Elektroauto bis zur Solaranlage und kommunalen Energiepolitik ist schon heute unendlich viel möglich. Niemand kann alles, aber alle können etwas tun. Hatte gerade einen sehr intensiven Videocast mit OB Christoph Traub von Filderstadt dazu:
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/gedenken-friedensarbeit-ein-jahr-nach-dem-hamas-massaker-zu-simchat-thora-am-7-10-2023/
Perplexity.ai versteht die Zusammenhänge bereits:
Dr. Michael Blume betont die Bedeutung der Kommunalpolitik für die Energiewende zu erneuerbaren Friedensenergien aus mehreren wichtigen Gründen:
## Dezentrale Struktur erneuerbarer Energien
Die erneuerbaren Energien haben einen dezentralen Charakter, der besonders gut zur kommunalen Ebene passt[1]. Im Gegensatz zu großen zentralisierten Kohle- oder Atomkraftwerken können Wind-, Solar- und Biogasanlagen lokal und in kleineren Einheiten betrieben werden. Dies eröffnet den Kommunen neue Handlungsmöglichkeiten in der Energieversorgung.
## Kommunale Wertschöpfung
Durch den Ausbau erneuerbarer Energien auf kommunaler Ebene entstehen vielfältige Wertschöpfungseffekte in der Region[1]:
– Kommunale Steuereinnahmen steigen
– Neue Arbeitsplätze werden geschaffen
– Lokale Energiegesellschaften erwirtschaften Gewinne
Dies stärkt die wirtschaftliche Basis der Kommunen und macht sie unabhängiger von externen Energieversorgern.
## Bürgerbeteiligung und Energiedemokratie
Kommunale erneuerbare Energieprojekte ermöglichen eine direkte Beteiligung der Bürger:
– Bürgerenergiegesellschaften können gegründet werden
– Privatpersonen können selbst zu Energieproduzenten werden
– Die Energieversorgung wird demokratischer und transparenter
Dies fördert die Akzeptanz der Energiewende und stärkt den sozialen Zusammenhalt.
## Kommunale Handlungsspielräume
Städte und Gemeinden haben vielfältige Möglichkeiten, die Energiewende voranzutreiben[1]:
– Umstellung kommunaler Liegenschaften auf erneuerbare Energien
– Ausbau von Nah- und Fernwärmenetzen mit erneuerbaren Energien
– Förderung der energetischen Gebäudesanierung
– Entwicklung nachhaltiger Mobilitätskonzepte
Durch diese Maßnahmen können Kommunen als Vorbild und Antreiber der Energiewende fungieren.
## Friedenspolitische Dimension
Indem Kommunen auf erneuerbare “Friedensenergien” setzen, leisten sie einen wichtigen Beitrag zur Reduzierung der Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen. Dies hat auch eine friedenspolitische Dimension, da weniger Konflikte um fossile Ressourcen entstehen.
Zusammenfassend sieht Dr. Blume in der kommunalen Ebene einen Schlüssel für eine erfolgreiche und bürgernahe Energiewende hin zu erneuerbaren Friedensenergien. Die Kommunen können hier als Vorreiter und Gestalter auftreten und so einen wichtigen Beitrag zu Klimaschutz, regionaler Wertschöpfung und letztlich auch zum Frieden leisten.
Citations:
[1] https://www.unendlich-viel-energie.de/media/file/287.KOMM-MAG_2014_web.pdf
[2] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/erneuerbare-energien-als-friedensenergien/
[3] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/gedenken-friedensarbeit-ein-jahr-nach-dem-hamas-massaker-zu-simchat-thora-am-7-10-2023/
Sehr geehrter Herr Blume,
sie missverstehen mich da völlig.
T
atsächlich berate ich Kommunen zum Thema Klimaschutz und Anpassung an den Klimawandel, und weiß daher sehr genau, was alles möglich ist.
Natürlich macht es keinen Sinn, sich von Staaten wie Russland, Saudi-Arabien abhängig zu machen, reine Rentiersstaaten, die nur überleben/bestehen, weil sie den ihnen genehmen Teil der Bvölkerung alimentieren, pampern, ansonsten aber den nicht genehmen Teil unterdrücken, ausbeuten.
Was ich jedoch in der Praxis feststelle, es fehlt letztlich bei der Energieversorgung eine gewisse “Technologieoffenheit”. Nicht im Sinne von Gaskraftwerken (die aber leider notwenidig sind, um die Grundversorgung sicherzustellen), Kohlekraftwerken oder gar Kernkraft. Da sorgen schon die Bundesländer Bayern und Baden-Württemberg dafür, dass die Frage der Endlagerstätte für hochradioaktiven Müll nicht gelöst wird (obwohl sehr geeignete Gesteinsformationen in diesen Bundesländern vorhanden sind). Baden-Württemberg wüde ja am liebsten der Schweiz den Bau der schweizer Anlage im Grenzbereich zu Baden-Württemberg verbieten :-). Deshalb wird Kernkraft in Deutschland einfach keine Rolle mehr spielen. Und das ist gut! Nein, worauf ich hinaus will sind so Vorgaben, dass Pumpspeicherkraftwerke doppelte Durchleitungsgebühren zahlen müssen, dass es nicht mehr möglich ist, Wasserkraftwerke zu errichten, für die Täler geflutet werden müssen, sondern dass man im Wesentlichen auf PV und Windkraft setzt, die im angestrebten Umfang (und vorgegebenen Umfang) meiner Ansicht nach genauso problematisch sind wie einzelne Wasserkraftwerke oder auch kleine/mittlere Heizkraftwerke auf Holzbasis (wobei ja gerade die Alpenregionen in der Schweiz, Österreich und Südtirol es vormachen, wie gut sich ergänzende Energieträger Wasser, Sonne und Biomasse kombinieren lassen, um eine stabile Energieversorgung zu sichern). Daneben tragen so peu á peu stattfindende Verschärfungen von Richtwerten für Feuerstätten ebenfalls dazu bei, dass eine wichtige nutzbare lokale, vor der Haustür liegende Energiequelle bald nicht mehr nutzbar sein wird.
Und es ist durchaus ehrenvoll, wenn man auf E-Fahrzeuge umsteigt, die man mit eigenem PV-Strom betanken kann. Problematisch wird es aber dann, wenn gerade die Menschen über ihre Stromrechnung die Ausfallkapazitäten mitfinanzieren müssen, die erforderlich sind, um die Stromversorgung bei Nacht und/oder Windstille und im Winter stabil zu halten (abetr das ist wieder eine Frage der sozialen Gerechtigkeit), die nicht im Eigenheim leben und auch kein Balkonkraftwerk installieren können.
Energiegenossenschaften sind gut, funktionieren ja auch in Regionen wie dem Emsland sehr gut. Es gibt auch super Lösungen für kleine Nahwärmenetze (Steinheim an der Murr ist da gerade dabei, etwas funktionierendes aufzubauen). Nur auch das funktioniert nur in begrenztem Maße, fast immer mit einem Backup einer immer bereitstehenden Grundversorgung.
Es mag etwas wirr klingen, nur wünsche ich mir da etwas mehr Realismus und damit etwas weniger Rigidität (ist der bessere Begriff – man hat ja manchmal das Gefühl, man steht wiederauferstandenen Wiedertäufern aus Münster gegenüber.
Und, man braucht etwas mehr Sinn für die Frage, wie schaffen wir es, nicht ständig immer mehr Energieverbraucher ans Netz zu bringen, Fahrwege immer weiter werden zu lassen – immer größer werdende Schulen an Schulzentren – oder über den individualisierten Lieferverkehr eben diesen weiter wachsen zu lassen – Shopapotheken, Versandhändler.
Soweit erstmal, ein Muskelradfahrer, der täglich mehr als (die angeblich durchschnittlich zumutbaren) 5km für eine Strecke fährt.
PS: Das mit den lokalen Arbeitsplätzen funktioniert nur, wenn die lokalen Unternehmen auch wirtschaften können.
Danke, @Marvin
Ich denke, wir liegen da nicht so weit auseinander. Über die Bedeutung von Technologieoffenheit habe ich sogar mal auf einer Demo der kurdischen Gemeinde gegen Antisemitismus und Kalifatsstaat-Forderer gesprochen:
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/technologieoffenheit-statt-kalifatsstaat-meine-demo-rede-vom-11-mai-2024/
Mir ist es einfach wichtig, gerade auch beim Einsatz für Erneuerbare Friedensenergien nicht beim Beklagen von Problemen stehenzubleiben. Die Zeit dafür haben wir einfach nicht mehr. Aber mir scheint, da sind wir einer Meinung.
Alles Gute & gute Nacht! 🙏🙌
@ Tobias Jeckenburger 11.10.2024, 14:13 Uhr
Zitat: „Für Mieter ist das doch richtig gut, und Vermieter haben eher sowieso genug Geld.“
Das ist leicht gesagt: Ein Vermieter vermietet sein Haus weil sein Job 500 km entfernt ist. Dann ist die Ölheizung hinüber und die Heizung samt Haus muss saniert werden, weil eine Wärmepumpen Heizung großflächige Heizkörper, praktisch eine Fußbodenheizung benötigt und das Haus isoliert werden muss.
Kostet rund 200 000 Euro. Die Kreditzinsen haben sich auch drastisch erhöht. Bedeutet 1200 Euro Mietzinserhöhung im Monat auf 20 Jahre. Ist nicht durchsetzbar, der Vermieter will den Mieter loswerden und gibt das Haus später an seine Enkel weiter.
Folge: Arbeitslose Bauarbeiter. Weniger Wohnungen. Noch höhere Mietpreise.
Die Nachfrage nach Immobilien und damit die Wohnungskosten sinken nur, wenn weniger zuwandern und Betriebe mit gut bezahlten Mitarbeitern pleite gehen…..
Zitat: „Wenn ein Wandel langsam genug erfolgt, können viele Leute dann schon umschulen.“
Das ist leicht gesagt. Die Firmen wollen junge billige Mitarbeiter und sind nicht bereit in „alte und teure“ Mitarbeiter zu investieren. Ein 40 Jähriger mit Frau, Kindern und Hund hat nun einmal höhere Kosten im Monat, als ein Junger der in einer WG lebt…..
Die jungen Leute wissen nicht was sie machen sollen, weil ihre Ausbildung in wenigen Jahren wertlos sein kann….
Eine Inflation ist jedenfalls auch kein Honiglecken….
@Realo 11.10. 16:08
„Ein Vermieter vermietet sein Haus weil sein Job 500 km entfernt ist.“
Ich würde es dann eher verkaufen.
„Dann ist die Ölheizung hinüber und die Heizung samt Haus muss saniert werden“
Die neue Gasheizung kostet nur 10.000 €.
„weil eine Wärmepumpen Heizung großflächige Heizkörper, praktisch eine Fußbodenheizung benötigt und das Haus isoliert werden muss. Kostet rund 200 000 Euro.“
Muss jetzt keiner. Bei mittelmäßiger Bausubstanz geht die Wärmepumpe alleine, kostet dann 30.000 €. Bei einer Isolierung geht es auch immer ohne Fußbodenheizung.
„Folge: Arbeitslose Bauarbeiter. Weniger Wohnungen. Noch höhere Mietpreise.“
Ja was denn jetzt? Entweder wir brauchen Bauarbeiter, z.B. für die Isolierung, was bei höheren Mieten sogar eher funktioniert. Oder es bleibt für die Mieter billiger.
„Die Nachfrage nach Immobilien und damit die Wohnungskosten sinken nur, wenn weniger zuwandern und Betriebe mit gut bezahlten Mitarbeitern pleite gehen..“
Ja gerne. Was nützen Betriebe, die nichts wirklich Brauchbares herstellen. Wenn der Kunde das nicht mehr nachfragt, dann ist das doch gut. Die Mitarbeiter werden meistens was anderes finden.
„Die Firmen wollen junge billige Mitarbeiter und sind nicht bereit in „alte und teure“ Mitarbeiter zu investieren.“
Die müssen inzwischen auch die Alten nehmen, weil es nicht genug Junge gibt.
„Die jungen Leute wissen nicht was sie machen sollen, weil ihre Ausbildung in wenigen Jahren wertlos sein kann..“
Ja nun. Die weitere Automatisierung ist immer schon ein Faktor gewesen, der die jungen Leute vor die Frage stellt, was sie später machen können. Und doch steigen die Möglichkeiten mit der Automatisierung und auch der Wohlstand. Und gerade weil es so wenig junge Leute gibt, haben die dann auch mehr Möglichkeiten. Insbesondere wenn mal weniger Zuwanderer kommen.
„Eine Inflation ist jedenfalls auch kein Honiglecken…“
Die Inflation ist durchgängig auf den Ukrainekrieg zurückzuführen. Das ausbleibende billige Gas treibt die Strom- und Heizkosten hoch, und die Flüchtlinge verursachen eine guten Teil der Wohnungsnot, und damit die Mieterhöhungen. Und die Kosten für die Waffenlieferungen und die eigene Aufrüstung treiben ebenfalls einen Teil der Inflation an.
Das hat mit der Energiewende alles nicht viel zu tun. Im Gegenteil, wenn wir hier weiter wären, dann wären auch die Energiekosten niedriger. Und Putin hätte weniger Geld, um gegen uns Krieg zu führen.
@ Blume
Die „Globalisierung und die Spezialisierung“ wurde uns früher als „Frieden stiftend“ verkauft. Ist auch naheliegend, jeder bietet das an „was er hat“ oder „was er gut“ kann. Man ist davon ausgegangen, die Staaten könnten gar nicht mehr Kriege führen, weil sie wegen der eng vernetzten Wirtschaft voneinander abhängig sind.
Da ist was dran, wie wir jetzt sehen.
Aber die seit “ewig“ geltenden wirklichen „psychischen Motive“ für Kriege, haben sich nicht verändert, sind nicht einfach verschwunden.
Jetzt glaubt auch eine Gruppe (wie schon immer) einer anderen Gruppe „überlegen“ zu sein, (z.B. zahlenmäßig, wie die Moslems gegenüber Israel). Sie könne sich „Gebiete mit Ressourcen einfach holen“, mit allen Mitteln der Propaganda, Ideologie, Religion und des Krieges.
Ressourcen sind: „Lebensraum“, „Rohstoffe“ und „Sklavenarbeit“ der dort lebenden Menschen.
Das war bei den Römern so und die Amis holten sich einfach seit dem 16 Jh. ihre Sklaven aus Afrika und natürlich auch bei den Nazis…. Diese grundlegenden „Muster“ gibt es praktisch überall.
Friedlicher Handel reicht nicht, die „Gierigen“ wollen immer mehr, die Menschen müssen „bluten“.
Israel wurde schon von den Moslems überfallen als die praktisch noch gar kein Öl verkauft haben. Allerdings dürfte es stimmen, dass die Moslems in Europa wegen ihrer Ölverkäufe schon relativ weit auf dem Weg zu ihrer „Weltherrschaft des Islam“ gekommen sind. Ihre „Invasion“ wurde vermutlich deshalb „geduldet“?…
Russland hat seine Atombomben und Atomraketen (und vermutlich auch B, C, Waffen für den „äußersten Notfall“) bereits kurz nach dem WK2 gebaut („kalter Krieg“). Ihnen war klar, nach Napoleon und Hitler wird der Westen, diesmal vereint, irgendwann wieder vor der Türe stehen…. Ihnen ihre Rohstoffe abknöpfen wollen, die sie praktischer Weise auch gleich in Sklavenarbeit fördern müssten.
Die „Instinkte“ auch für Kriege, waren stärker als die „Vernunft“ und das ist ein Problem bei der A, B, C – Waffentechnik……
Ja, @Realo – die Externalisierung von Kosten auf andere ist ein psychologischer Grundzug der Menschheitsgeschichte.
Denken wir nur an Wildbeuter & Jägerinnen, die sich noch bei der Seele des erlegten Tieres bedankten gegenüber der heutigen, industriellen Massentierhaltung. An die Sklaverei. Den Hexenwahn. Die Konfessions- und Nationalkriege. An linken, libertären, rechten Dualismus. Und schließlich an den fossilen Ressourcenfluch, mit dem wir die Kosten schneller Profite auf die Mitwelt und Mitmenschen abspalten – bis heute. Und „wir“ finanzieren damit selbstverständlich nicht nur islamisch geprägte Staaten, sondern auch die Regime in Russland 🇷🇺 und Venezuela 🇻🇪.
Zum gar nicht neuen, auch linken und islamistischen Querfront-Antisemitismus habe ich mich gestern gegenüber der StZ geäußert:
https://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.studie-aus-mannheim-linke-studenten-fuer-die-palaestinenser-aber-nicht-judenfeindlich.9fd4c5b7-8c81-4048-bd9f-91253e81983b.html
Wussten Sie, dass es vor der Durchsetzung der Verbrennermotoren bereits Elektroautos mit einer Reichweite bis zu 80 km gab, die dann aber wieder verdrängt wurden?
@Realo 12.10. 12:24
„Ihnen war klar, nach Napoleon und Hitler wird der Westen, diesmal vereint, irgendwann wieder vor der Türe stehen…“
Dagegen hat Putin ja seine Atomwaffen. Aber warum sucht er dann die Auseinandersetzung? Nach 2014 war die Sache nicht ganz geklärt, aber Putin hatte die Krim und den Donbass, und wir haben das offensichtlich als gegeben akzeptiert.
War das hier ein Missverständnis, und Putin dachte, dass wir auch einer Eroberung der ganzen Ukraine tatenlos zusehen? Vielleicht war das wirklich das Problem, vielleicht auch unseres. Wir hätten mit mehr Nachdruck unserer Waffenlieferungen androhen können. Ob das was genutzt hätte ist schwer zu sagen. Vielleicht.
Ich sehe hier auch überhaupt kein Bestreben des Westens, Russland anzugreifen, zu besetzen und uns die Rohstoffe zu holen. Wir haben genug florierende Wirtschaft, wir brauchen das schlichtweg nicht.
Wenn Trump jetzt doch wieder Präsident wird, und wirklich aus der Nato aussteigt, wird Putin erstmal gucken, ob er dann in der Ukraine doch seine Ziele erreichen kann. Und bei Erfolg womöglich das Baltikum angreifen, und mal testen, was der Bunte Haufen der Restnato noch drauf hat.
Das wäre für uns ein Argument, noch viel entschiedener Aufzurüsten und die europäischen Streitkräfte besser zu koordinieren. Was jetzt aber erstmal schon fast gelaufen ist. Im Januar wäre Trump dann im Amt. Bis dahin bleibt kaum noch Zeit für uns.
Bleibt freilich zu hoffen, dass sich Putins Armeen doch auch ausgiebig abgenutzt haben, und die Möglichkeiten entsprechend begrenzt sind. Eine Verhandlungslösung, in etwa so wie sich das Trump vorstellt, wäre vielleicht sogar möglich. Das bisschen Land brauchen wir als EU wohl kaum, auch nicht mit Bodenschätzen. Die Menschen sind viel wichtiger. Das Leben muss florieren.
Das ist ja gerade der Ressourcenfluch, dass man angesichts des damit verbundenem Reichtums auf des Florieren und Aufblühen der Menschen verzichten kann. Das hat offenbar sogar China verstanden.
@Michael 12.10. 12:52
„Wussten Sie, dass es vor der Durchsetzung der Verbrennermotoren bereits Elektroautos mit einer Reichweite bis zu 80 km gab, die dann aber wieder verdrängt wurden?“
Entscheidend für den Erfolg des Verbrennungsmotors war ja die sehr einfache Herstellung flüssiger Energieträger aus Erdöl. Was auch durchaus zur Niederlage Hitlers im 2. Weltkrieg beigetragen hat. Die Alliierten hatten fast alle Ölquellen in ihrem Machtbereich. Und auch Japan hatte dasselbe Problem.
Ja, @Tobias – mit der durchaus irritierenden Argumentation von @Realo, Parallelen zwischen dem 2. Weltkrieg und den heutigen fossilen Ressourcenfluch-Kriegen herzustellen, steht er ja nicht alleine.
Noch im Irak beobachtete, nein erlebte ich beim Kampf gegen den sog. Islamischen Staat / Daesh sieben Jahrzehnte nach dem zweiten Weltkrieg :
“Die USA richteten dabei ihre neuerlichen Angriffe nicht mehr nur gegen Ölförderstätten, sondern erstmals auch gegen Tanklaster, die das Öl mit Millionengewinnen in benachbarte Regionen (wie v.a. die Türkei) schmuggelten. Bemerkenswert war dabei auch die Namenswahl: “Operation Tidal Wave II” (Flutwelle II) spielte sehr direkt auf die “Operation Tidal Wave” an, die sich 1943 gegen (von der deutschen Wehrmacht kontrollierte) Ölförderstätten in Rumänien gerichtet hatte.”
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/oel-terror-wie-gold-regime/
Inzwischen sind KI-Anwendungen wie u.a. Perplexity.ai in der Lage, einen Vergleich der beiden US-Luftangriffe gegen die Öl-Infrastruktur je der deutsch-europäischen Nazis und der arabisch-islamistischen IS-Terrormiliz vorzunehmen:
Die Operationen Tidal Wave aus dem Jahr 1943 und Tidal Wave II von 2015 waren zwei US-amerikanische Luftangriffe, die trotz des ähnlichen Namens sehr unterschiedliche Ziele und Methoden verfolgten:
## Operation Tidal Wave (1943)
– Ziel: Zerstörung der Ölraffinerien in Ploiești, Rumänien, um die Treibstoffversorgung Nazi-Deutschlands zu unterbrechen[1].
– Datum: 1. August 1943[1]
– Eingesetzte Kräfte: 178 B-24 Liberator-Bomber der US Army Air Forces[3]
– Besonderheiten:
– Erster Angriff auf niedrigster Flughöhe (50-250 Meter)[1][2]
– Extrem lange Flugstrecke von 2400 km (Hin- und Rückflug)[3]
– Einer der verlustreichsten Luftangriffe des Zweiten Weltkriegs[1]
## Ergebnisse und Folgen:
– 53 abgeschossene Flugzeuge, 310 getötete oder vermisste Besatzungsmitglieder[1]
– 101 getötete und 238 verletzte rumänische Zivilisten[1]
– Trotz schwerer Schäden konnten die Raffinerien schnell repariert werden[3]
– Fünf Medals of Honor und 56 Distinguished Service Crosses wurden verliehen[1]
## Operation Tidal Wave II (2015-2017)
– Ziel: Zerstörung der Öl-Infrastruktur des Islamischen Staates (IS) in Syrien und Irak[4]
– Beginn: 21. Oktober 2015[4]
– Eingesetzte Kräfte: Verschiedene Kampfflugzeuge der US-geführten Koalition, darunter A-10 Thunderbolt II und AC-130 Spectre[4]
## Taktik und Besonderheiten:
– Angriffe auf Öltransporter, Raffinerien und Verteilungseinrichtungen[4]
– Vermeidung von Zivilopfern durch Warnungen vor Angriffen[4]
– Fokus auf schwer zu reparierende Schäden an der Infrastruktur[4]
## Ergebnisse:
– Reduzierung der Öleinnahmen des IS um über 90%[4]
– Zerstörung von über 2.500 Öltankern[4]
– Nachhaltige Schwächung der finanziellen Basis des IS[4]
Der Name “Tidal Wave II” wurde als Hommage an die Operation von 1943 gewählt, obwohl sich die Einsätze in Zielsetzung und Durchführung stark unterschieden[4]. Während die Operation 1943 ein einzelner, verlustreicher Großangriff war, handelte es sich 2015-2017 um eine längerfristige Kampagne mit präziseren Schlägen und dem Ziel, zivile Opfer zu minimieren.
Citations:
[1] https://en.wikipedia.org/wiki/Operation_Tidal_Wave
[2] https://www.airandspaceforces.com/article/1207wave/
[3] https://www.nationalww2museum.org/war/articles/over-cauldron-ploesti-american-air-war-romania
[4] https://en.wikipedia.org/wiki/Operation_Tidal_Wave_II
@Michael 12.10. 14:48
„handelte es sich 2015-2017 um eine längerfristige Kampagne mit präziseren Schlägen und dem Ziel, zivile Opfer zu minimieren.“
Kann man natürlich auch mit Iran machen. Dann steigt aber der Ölpreis, und Putin freut sich.
Kann man auch mit Putin dann machen, konventionelle zielgenaue Marschflugkörper dafür hätten wir wohl. Dann steigt der Ölpreis aber noch mehr. Wird uns das dann selbst zu teuer?
Vielleicht nicht. Könnte aber in einen Atomkrieg führen. Denn will jetzt keiner. Vielleicht manche Radikalreligiöse, erst recht, wenn Jerusalem irgendwie beteiligt ist. Das Himmelreich kann sehr attraktiv sein, auch als pure Fantasie. Vor allem, wenn man sonst nichts mehr hat.
Was allemal bleibt, ist die Energiewende. Wenn sie nicht zu spät kommt.
Danke, @Tobias – Du hast es verstanden.
Für den Ausbau Erneuerbarer Friedensenergien bleibt immer weniger Zeit. Mit jedem weiteren Tag beschädigen wir Mitwelt und Mitmenschen. Alleine die Ölimporte in die EU betragen noch immer fast 10 Millionen Barrel – pro Tag!
“Enge der Zeit ist die Wurzel des Bösen.” Hans Blumenberg (1920 – 1996)
Laut einigen Artikel steigt die Produktion des schwarzen Goldes in den USA und Kanada sosehr, das es ab 2030 wohl eine Überproduktion von Rohöl geben wird. Wenn der Bedarf sinkt und gleichzeitig die Kapazitäten nach oben gehen, verlieren Russland und der Iran maßgeblich an Macht und Einfluss. Vielleicht ein langfristiger Plan?
Ja, @Berthold Forster – das war ja bereits der “Plan” der Öl-Lobby um Donald Trump: Eine massive Steigerung der Ölproduktion in den USA und Saudi-Arabien auf Kosten des Iran und auch von Venezuela, mit einem “neutralen” Putin-Russland. Deswegen wandte sich Trump sogar im ansonsten einvernehmlichen X-Interview mit Elon Musk gegen erneuerbare Friedensenergien. Er bot der Öl-Lobby direkt an, gegen Wahlkampfspenden Umweltbeschränkungen aufzuheben:
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/die-externalisierung-fossiler-dualistischer-hoffnungen-auf-donald-trump/
Auch die demokratische Vizepräsidentin Kamala Harris hat gerade zugunsten des Swing-State Pennsylvania ihren Widerstand gegen Fracking aufgegeben.
@ Tobias Jeckenburger 12.10.2024, 13:58 Uhr
Aus der „Frieden stiftenden“ und auch sehr ökonomischen „Globalisierung und Spezialisierung“ der Wirtschaft wurde ein „Ressourcenfluch“. Das wird, neben der Rüstungsproblematik und der Weltkriegsgefahr, den Wohlstand beeinträchtigen.
Zitat: „Dagegen hat Putin ja seine Atomwaffen.“
Die Atomwaffen haben die Russen, um eine Nato Osterweiterung auf ganz Russland zu verhindern. Diese Tendenz ist allerdings klar ersichtlich. Als die Ukraine versucht hat, die Russen vom Schwarzen Meer (Häfen) zu vertreiben, weil sie dort laut Herrn Kiesewetter nichts zu suchen hätten, war dies ein Casus Belli.
Nur waren die Russen ehemals über den Verlust z.B. von Polen vermutlich nicht gerade „traurig“, weil die katholischen Polen und die kommunistischen Russen immer schon schwere Konflikte austrugen. Die in Polen stationierten Westwaffen sind eher für Polen ein Problem, weil sie wissen dürften, was das bedeutet…. (Die Polen möchte übrigens von den Deutschen 1,3 Billionen Euro Kriegsentschädigung).
Um die Atomgefahren weiß die Nato, hat die Ukrainer offensichtlich deswegen nicht aufgenommen und ist zögerlich das künftig zu tun. Das würde einen Atomkrieg und vermutlich eine „endgültige“ gegenseitige Ausrottung mittels B und C Waffen bedeuten….
Der Nato käme es in Wirklichkeit keineswegs darauf an, „nur“ die Demokratie zu verbreiten, wie es Hitler nicht wirklich darauf angekommen ist, dass zuerst die Russen, danach die ganze Welt am „Deutschen Wesen genesen“ soll. Es kommt immer auf Eroberungen (Herrschaft über Land, Bodenschätze, Sklaven, Verkehrswege,….) an. Da soll man sich nichts vormachen.
Der Westen hatte vermutlich kein Bestreben Russland anzugreifen, weil klar war, was das bedeuten würde. Aber wenn die Ukrainer das unbedingt wollten, hat man sie „ungern aufgehalten“, auf eigene Verantwortung sozusagen.
Die Politiker waren auf „Friedenskurs“ und jetzt wird alles wieder rückgängig gemacht. Wegen der Waffentechnik droht eine Selbstzerstörung der Welt…
@Realo
Es ist psychologisch zwar gut erklärbar, aber doch immer wieder erstaunlich, dass Pro-Putin-Dualisten konsequent das Budapester Memorandum von 1994 verleugnen. Darin hatte sich die Ukraine zur Aufgabe ihrer Atomwaffen verpflichtet und dafür Friedens- und Sicherheitsgarantien durch Russland, Großbritannien und die USA erhalten:
https://de.wikipedia.org/wiki/Budapester_Memorandum
Der von Putinisten tyrannophil und unterwürfig verklärte Wladimir Putin brach auch diesen Friedensvertrag. Er konnte dabei auf den Fossilismus und die Feigheit vieler im Westen setzen. Wie wir leider sehen, zu Recht…
Und da Sie sich ja immer wieder auf vermeintliche Lehren gegenüber dem NS-Regime von Adolf Hitler (1889 – 1945) berufen, hier einige Informationen zum NS-“Reichsbohrprogramm” von 1934 bis 1945, mit dem die Nationalsozialisten nach Erdöl im Deutschen Reich und besetzten Gebieten bohren ließen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Reichsbohrprogramm
Wenn es Ihnen also wirklich um Frieden geht, dann ist klar, was statt der Verharmlosung von Tyrannen und Kriegsverbrechern zu tun wäre: Den Verbrauch fossiler Gewaltenergien zu senken und erneuerbare Friedensenergien auszubauen.
Hallo zusammen,
ich habe bei dieser spannenden Unterhaltung – unter anderem aus Zeitgründen – nur zugehört und mitgelesen. Nun möchte ich jedoch einen interessanten Aspekt zum Thema „Ressourcenfluch“ hinzufügen, den ich allgemein spannend finde (nicht speziell bezogen auf den Iran).
Man kann den Gedanken des Ressourcenfluchs quasi umkehren, indem man fragt: Welchen Einfluss hat das Demokratieniveau eines Landes auf dessen Ambitionen im Bereich Klimaschutz?
In diesem Zusammenhang bin ich auf den Begriff „democracy-climate nexus“ gestoßen, der unter anderem hier weiter erklärt wird.
Der „democracy-climate nexus“ beschreibt die komplexe Beziehung zwischen demokratischer Regierungsführung und Klimaschutz. Dabei können demokratische Institutionen sowohl die Umsetzung effektiver Klimapolitik durch öffentliche Teilhabe und Rechenschaft fördern als auch durch politische Beschränkungen behindern.
Eine interessante Studie zu diesem Thema ist „The domestic politics of international climate commitments: which factors explain cross-country variation in NDC ambition?“
Diese Arbeit untersucht, welche Faktoren die Ambitionen eines Landes beeinflussen, die im Pariser Abkommen festgelegten nationalen Klimaziele („Nationally Determined Contributions“, NDCs) zu verfolgen. Dafür wurden die NDCs von 170 Ländern analysiert, um den Einfluss verschiedener innenpolitischer, wirtschaftlicher und struktureller Faktoren auf den Ambitionsgrad / den Ehrzgeiz zu untersuchen.
Zusammengefasst fanden die Forscher:
„Under the Paris Agreement, parties self-determine their mitigation ambition level by submitting Nationally Determined Contributions (NDCs). …We find that a country’s level of democracy and vulnerability to climate change have positive effects on NDC ambition, while coal rent and GDP have negative effects.“
Deutsch (google translate):
„Im Rahmen des Pariser Abkommens legen die Vertragsparteien ihre Ambitionen zur Emissionsminderung selbst fest, indem sie national festgelegte Beiträge (NDCs) einreichen. …Wir haben festgestellt, dass der Grad der Demokratie und die Anfälligkeit eines Landes gegenüber dem Klimawandel positive Auswirkungen auf die Ambitionen der NDCs haben, während Einnahmen aus der Kohleförderung und das BIP negative Auswirkungen haben.“
Besonders spannend finde ich, dass diese Aussage den Gedanken des Ressourcenfluchs quasi von hinten aufrollt. In der zitierten Arbeit gibt es folgende, m.E. sehr interessante Textpassage:
„One argument, based on collective action theory, is that political leaders in democracies generally have stronger incentives to provide public goods, such as environmental protection, than leaders in non-democracies do. … The reasoning is that the benefits are dispersed to the population while costs are more concentrated on elites, and elites are more influential relative to the general population in non-democracies than in democracies… On the other hand, democratic institutions have also been blamed for causing climate policy inertia by fostering short-sighted politicians that are susceptible to special interests … Runciman…, for example, asserts that ‘When it comes to climate change, democracy looks increasingly like the spell, not the cure.’ The theory of ‘authoritarian environmentalism’ (Gilley 2012) suggests that authoritarian regimes can produce more ambitious environmental policies because of their centralized powers, strong control over the environmental policy-making process and disregard for individual liberties. The increasingly proactive position of China on climate change is often cited as a case in point … Yet, while the centralized powers of autocracies can allow swift action on climate change, such powers can also allow authoritarian rulers to shirk from enacting ambitious policies. If mitigating climate change is uniformly beneficial for the population of a country, the ruling elite in autocracies have little incentive to take on ambitious mitigation policies if the costs of such policies fall disproportionally on themselves …. Large-N studies that have previously tested the relationship between democracy and environmental policy ambition find unequivocally that democracies are more ambitious.“
Deutsch (google translate):
„Ein Argument, das auf der Theorie des kollektiven Handelns beruht, ist, dass politische Führer in Demokratien im Allgemeinen stärkere Anreize haben, öffentliche Güter wie Umweltschutz bereitzustellen, als Führer in Nicht-Demokratien. … Die Begründung ist, dass die Vorteile auf die Bevölkerung verteilt werden, während die Kosten stärker auf die Eliten konzentriert sind, und dass Eliten im Verhältnis zur Gesamtbevölkerung in Nicht-Demokratien einflussreicher sind als in Demokratien… Andererseits wurden demokratische Institutionen auch dafür verantwortlich gemacht, dass sie Trägheit in der Klimapolitik verursachen, indem sie kurzsichtige Politiker fördern, die anfällig für Sonderinteressen sind … Runciman… behauptet beispielsweise: „Wenn es um den Klimawandel geht, sieht die Demokratie zunehmend wie ein Zaubermittel aus, nicht wie ein Heilmittel.“ Die Theorie des „autoritären Umweltschutzes“ (Gilley 2012) legt nahe, dass autoritäre Regime aufgrund ihrer zentralisierten Macht, ihrer starken Kontrolle über den umweltpolitischen Entscheidungsprozess und ihrer Missachtung individueller Freiheiten ehrgeizigere Umweltpolitiken hervorbringen können. Die zunehmend proaktive Haltung Chinas zum Klimawandel wird oft als Beispiel dafür angeführt … Doch während die zentralisierten Machtbefugnisse von Autokratien schnelle Maßnahmen gegen den Klimawandel ermöglichen, können sie es autoritären Herrschern auch ermöglichen, sich vor der Umsetzung ehrgeiziger Maßnahmen zu drücken. Wenn die Eindämmung des Klimawandels für die Bevölkerung eines Landes durchweg von Vorteil ist, hat die herrschende Elite in Autokratien wenig Anreiz, ehrgeizige Maßnahmen zur Eindämmung des Klimawandels zu ergreifen, wenn die Kosten solcher Maßnahmen unverhältnismäßig stark auf sie selbst fallen … Large-N-Studien, die zuvor die Beziehung zwischen Demokratie und umweltpolitischem Ehrgeiz untersucht haben, kommen eindeutig zu dem Schluss, dass Demokratien ehrgeiziger sind.“
Ich finde, diese Überlegungen sind eine spannende Ergänzung zur Diskussion über den Ressourcenfluch.
Kürzlich gab es eine interessante Diskussion darüber, warum einige Länder, die reich an fossilen Rohstoffen sind, dem Ressourcenfluch entkommen und stabile Demokratien geworden sind – wie etwa Norwegen (Stichwort: norwegischer Staatsfonds).
Eine Anfrage bei Perplexity („Are there any examples of fossil fuel producing countries successfully transitioning away from autocracy?“) brachte weitere Beispiele ans Licht, die für Leserinnen und Leser von „Natur des Glaubens“ interessant sein könnten – vielleicht mag jemand ja Gedanken und weiterführende Informationen dazu teilen: Nigeria, Mexiko und Brasilien. Diese Länder sind reich an fossilen Brennstoffen, haben sich aber, besonders in der jüngeren Vergangenheit, zu Demokratien entwickelt.
Vielen Dank für die spannenden Gedanken und Funde, lieber @Peter Gutsche! 🙏🙌
Ggf. könnten wir also dem fossilen Ressourcenfluch einen Solarpunk-Demokratiesegen gegenüberstellen! Was meinst Du? 🤔🔥🌞
@peter Gutsche
Danke für den spannenden Beitrag und die Anregung 🙂
Was mir bezüglich Brasilien, Mexiko und Nigeria eingefallen ist, könnte etwas kontovers sein, aber andererseits gehört das ja dazu.
Ich schätze, das die Religion dabei eine wichtige Rolle gespielt hat. Jedenfalls bei diesen drei Ländern, man kann ja auch fragen wieso Südkorea und Taiwan Demokratien wurden, da würde die Antwort wohl anders ausfallen.
Nun, ich gehe davon aus das Religionen an sich stark Demokratisierend sein können, da sie ja zur aktiven teilhabe animieren. Man muss viel Zeit und Energie reinstecken, was wiederum eine Personen erweiterung ergibt. Kirche ist dann plötzlich kein Wort oder Gebäude sondern eben ein teil von einem selbst.
In Südamerika ist die Befreiungstheologie entstanden, quasi Marxismus auf Katholisch. Das Bischöfe, Priester, Nonnen und Laien da immer wieder aktiv Position bezogen haben, könnte das angetrieben haben.
Bei Nigeria würde ich ähnlich tippen.
Problem am Gedankengang ist wohl das es einerseits ja auch Katholische Faschistenbewegungen gegeben hat, so wie ein gewisser Dollfuß, der sich ja auf den Ständestaat berief, oder Franco Faschismus, Portugal usw. Also die vereinahmung von Religion durch elitäre Gruppen. Machen ja die Revolutionsgarden auch im Iran. Ich würde da sagen, das der Katholizismus wohl einfach schwerer einzunehmen ist wie ander Konfessionen und Religionen, da er durch die eigene Zentrale Leitung immer auch ein Politischer Gegenpol ist.
Im Gegensatz zum Orthodoxen Christentum was immer mehr zusammenarbeit gezeigt hat und weniger reibpunkt war.
Es gab bei Kennedy, der erste Katholische Präsident der Amis, das wahnwitzige Gerücht, er würde einen Tunnel durch den Atlantik bis nach Rom bauen um direkt vom Papst seine Befehle zu erhalten ^^
Das trifft es glaube ich im Kern: Dadurch das man eine riesige Orginisation im Rücken hat, die zum teil auch Staatliche Strukturen herausfordert, wird dem Katholiken die Treue argwöhnt, gleichzeitig hat er immer einen Rückzugspunkt wenn ihn der Staat zu sehe in die Mangel nimmt.
Vielleicht ist das ausschlaggebend, vielleicht spinne ich mir nur etwas zusammen, bin gespannt ob es auf Widerhall trifft.
wünsche eine Gute Nacht 🙂
Da könnte durchaus etwas dran sein, @Berthold Forster! 🙏🙌
Sowohl Brasilien 🇧🇷 wie Nigeria 🇳🇬 und Mexiko 🇲🇽 sind vergleichsweise große Staaten mit starken Religionsgemeinschaften und ethnischer Vielfalt. Unter diesen Bedingungen könnten zentralistisch-autoritäre Ressourcenfluch-Regime gegenüber religiös & ethnisch vielfältigen Oppositionsnetzwerken an ihre Kosten-Grenzen geraten und schließlich auch die Öl-Profiteure einen Übergang zur Konflikt-entschärfenden Demokratie befördern… 🤔📚
@Peter Gutsche & @Berthold Forster
Eure hervorragenden Drukos haben mich angeregt, die Demokratiesegen-These mal auszubuchstabieren und zu bloggen:
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/brasilien-mexiko-nigeria-und-kurdentum-als-solarpunk-hoffnungen/
Freue mich schon sehr auf die Diskussion darüber! 🙂
hallo @Michael Blume,
das ist eine schöne und passende Wortschöpfung!
Einen schönen Abend noch.
@Peter Gutsche 12.10. 18:55
„Die Begründung ist, dass die Vorteile auf die Bevölkerung verteilt werden, während die Kosten stärker auf die Eliten konzentriert sind, und dass Eliten im Verhältnis zur Gesamtbevölkerung in Nicht-Demokratien einflussreicher sind als in Demokratien“
Ein sehr interessanter Gedanke. Der Profit der Eliten kann also die größte Bremse werden, und je demokratischer das Land, desto weniger wirkt sich das aus. So erklärt sich auch, dass hier lokal öfter mehr läuft als was Berlin so hinbekommt. Wir selber haben aber auch unseren eigenen Einfluss, wir können nicht nur Wählen gehen. Wir können unseren eigenen Konsum überprüfen und das gesparte Geld in grüne Technik investieren.
Bleibt zu beobachten, wie es mit der Energiewende in China weitergeht. Rein traditionell wären die vergleichsweise gut in der Lage, die Mitwelt konsequent mitzudenken und auch längerfristig zu planen. Außerdem hat China selber inzwischen immense Kapazitäten, Neues zu entwickeln. Auch die komplette grüne Technik, die man dann auch sehr gerne international verkauft.
Hier trifft sich dann auch mal das Interesse der Eliten an florierendem Umsatz mit der Förderung der Mitwelt. Aber auch mit der eigenen Unabhängigkeit von teuren Öl- und Gas-Importen? Da hat uns China vielleicht sogar Einiges voraus, man ist dort recht streng im nationalen Interesse unterwegs. Unsere Konzerne und Lobbyisten sind auch mal von Saudi-Arabien finanziert.
Ich will hier nicht die chinesische Diktatur fördern. Wirtschaft und Mitweltschutz sind nicht alles. Ich beobachte aber mit Interesse, was die so machen. Insbesondere freut es mich aber, wenn die Techniken entwickeln, die bei uns vernachlässigt werden, weil man bei uns öfter versucht, die Energiewende zu verzögern.
Das sieht man alleine schon an den fehlenden vernünftigen E-Autos aus deutscher Produktion. Wenn hier China nicht tätig würde, dann wären wir vermutlich sogar noch langsamer damit. Konkurrenz belebt das Geschäft.
Die direkte Verflechtung von fossilem Ressourcenfluch, Friedens- und Sicherheitspolitik wurde auch gestern und heute wieder eindrucksvoll sichtbar.
Nachdem Israel der Bitte auch des US-Präsidenten entsprochen hat, in seiner Antwort auf den iranischen Raketenterror nicht die Ölanlagen des Iran anzugreifen, sank der Ölpreis an den Börsen deutlich:
“Die Ölpreise sind am Montag deutlich gefallen. Am Wochenende hatte Israel zwar einen Vergeltungsangriff auf den Iran unternommen, dieser war aber weniger umfangreich ausgefallen als zuletzt teils befürchtet. Zudem mahnte Irans Religionsführer Ajatollah Ali Chamenei überlegtes Handeln an. Die Furcht vor einer weiteren Eskalation der Lage im Nahen Osten nimmt damit erst einmal laut Marktbeobachtern ab.”
https://www.t-online.de/finanzen/aktuelles/wirtschaft/id_100518666/oelpreise-fallen-trotz-angriffs-auf-iran-deutlich.html
Ich kann da meine Aussagen aus “Öl- & Glaubenskriege”, “Ölfluch & Antisemitismus”, meiner Landtagsrede gegen jeden Antisemitismus vom 9.11.2023 und zuletzt auch meiner Rede beim Israeltag 2024 in Stuttgart nur wiederholen: Wer wirklich Frieden und die Überwindung fossil finanzierter, antisemitischer Diktaturen wie Russland und Iran sowie von Terrorgruppen wie Hamas, Hisbollah und Huthi erleben möchte, reduziere “jetzt” die Verbrennung fossiler Rohstoffe und stärke erneuerbare Friedensenergien!