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Die Klima- und Wasserkrise in Sizilien als Menetekel für Europa

Wann immer ich über die menschgemachte Klimakatastrophe als Wasserkrise blogge, sind digitale Troll-Angriffe so sicher wie das Amen in der Kirche. Und ich verstehe das auch: Wer sich über Reaktanz erst einmal in feige Verschwörungsmythen und dann feindseligen Dualismus eingegraben hat, empört sich über jedes weitere Anzeichen: “Das darf nicht wahr sein!” 

Und wir wissen ja inzwischen: Empörung und also Trolling können süchtig machen.

Eine Comicseite: Wütende Gesichter zerspringen um die Kette der Wirklichkeit. Beschrieben ist die Seite mit "Reactance" - Reaktanz.“Die Moderne kettet unsere Privilegien! Wutschrei der Reaktanz“, Michael Blume mit Leonardo.AI, Juni 2024

Doch alle Wut gegen die Wahrheit und alles Beharren auf kognitiven Bestätigungsfehlern ändern nicht, dass die fossil befeuerte Erhitzung leider wahr ist. Schon jetzt leiden immer mehr südeuropäische Inseln und Ebenen unter Dürren und Wassermangel, wogegen die europäischen Gebirgsregionen zunehmend von Starkregen und Hochwassern heimgesucht werden. Auch jetzt, während ich diese Zeilen mitten im Sommermonat August schreibe, geht hier in Filderstadt wieder ein lokal massiver Regen nieder.

Ein Kind starrt fassungslos auf die Klimakatastrophe, die links Bäume und Wiesen verbrennt und rechts alte Städte in Starkregen ertränkt.Die globale Erhitzung führt zur Zunahme von Bränden, Hitzeschlägen und Dürren einerseits (links), zu höherer Wasseraufnahme der Luft und plötzlichen Starkregen und Hochwassern andererseits (rechts). “Ein Kind beobachtet die fossil verursachten Extremwetter des 21. Jahrhunderts”. Michael Blume mit Leonardo.AI, Juni 2024 

Derzeit besonders schlimm betrifft die Klimakatastrophe als Wasserkrise auch die italienische Insel Sizilien, historisch und kulturell ein einzigartiger Schmelztiegel der Mittelmeer-Kulturen. Mich hat sie – mit der Familie besucht anlässlich der Hochzeit eines deutsch-italienischen Freundespaares – zutiefst berührt. Ohne Sizilien wäre Europa nicht das Europa, das wir kennen.

Nicht zufällig symbolisiert die einzigartige Madonna della Lettera am messinischen Torhafen die Verbindung von Judentum, Christentum und Islam, die Bedeutung der Alphabetisierung – und die marianische Symbolik der EU-Fahne. Vor Messina machte auch schon Johann Wolfgang von Goethe (1749 – 1832) eine religiöse Wasser-Erfahrung, die seinen “Faust” und insbesondere dessen Erlösung durch Gretchen inspirierten.

Dr. Michael Blume mit einem deutsch-israelischen Pin und der Flagge der Europäischen Union bei "Pulse of Europe", Stuttgart, November 2023Die Europäische Union verdankt ihre Alphabet-Traditionen wie auch ihre Fahnensymbolik der sizilianischen Madonna della Lettera, jüdisch Mirjam, christlich Maria. Foto Michael Blume bei “Pulse of Europe”: Conny Geiger 

Doch die fossil befeuerte Erhitzung, der dadurch verschärfte Wassermangel, politische Inkompetenz samt Korruption sowie der zunehmende Konflikt um Ressourcen mit dem Tourismus lassen das so bedeutende Sizilien taumeln. Die Bevölkerungszahl von noch etwa fünf Millionen Menschen sinkt durch Geburtenmangel und Abwanderung trotz einiger Zuwanderung aus Nordafrika.

Mastodon-Post vom 18.08.2024 zur Wasserkrise in Sizilien mit Link zum Tagesanzeiger-Artikel von Ulrike Sauer.

Mastodon-Post von Dr. Michael Blume am 18.08.2024 zur Wasserkrise in Sizilien. Screenshot: Michael Blume

Ulrike Sauer berichtet für den Schweizer Tagesanzeiger vom 16.08.2024 unter dem Titel “Die Wüste schreitet fort” unter anderem:

“Sizilien, traditionell die Kornkammer Italiens, kämpft 2024 gegen das Vorrücken der Wüste. Die Bilder von der Wasserkrise auf der grössten Insel im Mittelmeer erinnern an eine biblische Heimsuchung. Der Farbe Grün begegnet man in der sizilianischen Landschaft nur noch selten. Das Gold des Weizens ist dem stumpfen Gelb der Stoppeln gewichen. Auf den Plantagen sterben die Zitrusbäume. Die Weinlese begann so früh wie noch nie. Viehhalter zwingt der Wassermangel zu Notschlachtungen.

«Die sizilianische Landwirtschaft verschwindet», sagt Licia Guccione vom Bauernverband Confagricoltura.”

Oder wer es lieber in der trockenen Sprache der Ökonomie mag: Jahrzehntelang und bis heute haben auch europäische Unternehmen und Verbrauchende durch Treibhausgase fossile Kosten in die Atmosphäre externalisiert. Nun zahlen auch Sizilianerinnen und Sizilianer samt ihrer wunderschönen und historisch-kulturell bedeutenden Insel einen jährlich wachsenden Preis dafür.

Werden Mehrheiten von uns den nicht nur ökonomischen Wert des Wassers noch rechtzeitig erkennen?

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Veröffentlicht von

https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/

Dr. Michael Blume studierte Religions- und Politikwissenschaft & promovierte über Religion in der Hirn- und Evolutionsforschung. Uni-Dozent, Wissenschaftsblogger & christlich-islamischer Familienvater, Buchautor, u.a. "Islam in der Krise" (2017), "Warum der Antisemitismus uns alle bedroht" (2019) u.v.m. Hat auch in Krisenregionen manches erlebt und überlebt, seit 2018 Beauftragter der Landesregierung BW gg. Antisemitismus. Auf "Natur des Glaubens" bloggt er seit vielen Jahren als „teilnehmender Beobachter“ für Wissenschaft und Demokratie, gegen Verschwörungsmythen und Wasserkrise.

76 Kommentare

  1. Der Verfasser des Artikels vergisst zu erwähnen, dass in dem maroden Wassrleitungssystem Siziliens mindestens 50% des Wassers verloren geht. Da Sizilien über kein Kanalsystem verfügt, fließt das Regenwasser über die Oberflächen (Gelände und Gebäude) ab. Wie sieht es mit der Regenrückhaltung aus? Meines Wissens sind die Missstände seit Jahrzehnten bekannt, passiert ist jedoch nichts.

    • Das ist richtig, @Jochen F. – und trifft leider auch auf viele andere Regionen Europas zu. So hat die Privatisierung die Wasser-Infrastruktur auch von Großbritannien in eine tiefe Krise gestürzt (Gewinne wurden privatisiert, Kosten externalisiert).

      Schon in Folge 2 vom Podcast “Blume & Ince” wurde mit dem BWL-Prof die Wasserkrise thematisieren, in späteren Ausgaben haben wir mehrfach und ausdrücklich auf die ökonomische Systematik nach der Bloomington School und Elinor Ostrom hingewiesen, vgl.

      https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/blume-ince-2-3-wasserkrise-was-ist-eigentlich-geld/

      Vorausschauende Investitionen in klimafeste Infrastruktur werden zunehmend unter dem Stichwort Resilienz diskutiert. Dazu habe ich oben u.a. Maßnahmen und Berichterstattung aus meiner Heimatstadt Filderstadt verlinkt:

      https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/arche-region-filderstadt-starkregen-und-hochwasserschutz-im-amtsblatt/

      Infrastruktur-Resilienz ist ein Weg, von der Klimakatastrophe und Wasserkrise betroffene Regionen länger bewohnbar zu halten. Auch so bezahlen Heutige und Künftige für die fossil externalisierten Kosten.

      Vielen Dank für Ihren Wasser-Druko!

      • Moin, Moin,
        mal eine Anmerkung zur Wasser Infrastruktur/Kanalisation in GB: Da wurde auch vorher schon wenig bis nichts instand gehalten. In London ist das Kanalnetz quasi auf dem Stand von Queen Victoria! Also da wurde vorher schon nicht nachhaltig gewirtschaftet, sondern “auf Verschleiß gefahren”. Nicht zuletzt sind daher ja auch Unternehmen unter hohen Verlusten wieder ausgestiegen, als sie bemerkt haben, was für einen Schrotthaufen sie erworben haben!
        Was ich damit sagen will: Gerade auch der Staat sollte mit gutem Beispiel voran gehen (nicht voRWEg gehen ;-)). … betrifft auch andere Themen, z. B. die vielen befristet angestellten Lehrer*innen, die sich während der Sommerferien arbeitslos melden müssen, etc. etc. …
        Viele Grüße
        Walter C. Smith ☕🤗

  2. Betreff Wasserkrise,
    anzumerken wäre, dass hinter der Wasserknappheit oft die Touristenstädte stehen, die mehr Wasser verbrauchen als der Niederschlag zulässt.
    Eine weitere Ursache ist das Versagen der öffenlichen Hand, die z.B. bei den Autobahnen in Sizilien die Brücken hat verrotten lassen (in Deutschland leider auch der Fall). Von vier Fahrbahnen ist bei einem großen Autobahnkreuz nur noch eine Fahrbahn nutzbar.
    Und noch niemand ist auf die Idee gekommen dort Wasserspeicher anzulegen.
    Im Übrigen gibt es ja die Meerwasserentsalzungstechnologie.
    Und last but not least kann man sich Sizilien nicht einfach als italienische Provinz vorstellen. Viele Sizilianer sehen sich selber nicht als Italiener und unterstützen die Mafia. Die Italiener werden als Besatzer betrachtet, denn die Steuereinnahmen gehen nach Rom und werden nicht in Sizilien verwendet. (Eine große Fabrik von Fiat bei Palermo wurde geschlossen ohne Rücksicht zu nehmen bezüglich der Arbeitslosigkeit)
    Das Menetekel kommt nicht nur von der Klimakrise sondern ist eine Folge von unklaren politischen Verhältnissen.

    • Ja, @N – bewusst habe ich im o.g. Blog die politischen Schwächen und auch die Korruption auf Sizilien als verschärfende Probleme benannt. Mehr und mehr werden die gesellschaftlichen Maßnahmen und infrastrukturellen Investitionen gegen die Klima- und Wasserkrise unter dem Begriff der Klima-Resilienz erfasst. Hier auf dem Blog bereits vorgestellte Solarpunk-Beispiele dafür sind Hochwasserschutz oder auch Schwammstadt-Konzepte, nach denen das Wasser aus Starkregen-Phasen für kommende Hitze- und Dürre-Phasen gespeichert wird.

      Autoritäre und fossil korrumpierte Strukturen scheinen besonders wenig Klima-Resilienz aufzubauen. Und ohne im Geringsten Kriminalität zu entschuldigen – klar verschieben sich Investitionen in Schattenbereiche, wenn für die Menschen keine Zukunft mehr in ihrer Heimat erkennbar ist. Wer möchte schon als Unternehmen oder auch als Einzelperson in fallende Messer greifen?

      Die fossil externalisierten Kosten der letzten Jahrzehnte kehren nun mit Wucht auch nach Europa zurück. Und ich kann alle verstehen, die sich emotional schwer tun, damit umzugehen. Es stört und zerstört u.a. unsere säkularen Fortschrittsmythologien. Blunting und Reaktanz werden also eher weiter zunehmen.

      • Michael Blume,
        Klima-Resilienz ist der passende Begriff. Dahin müssen wir kommen, wenn wir unseren Lebensstandard aufrecht erhalten wollen.
        Die Schweiz macht ernst, viele Skiorte orientieren sich um. Auch in Frankreich hat man die Zeichen der Zeit erkannt, in Haute Savoie favorisieren die Skiorte jetzt Mountainbiking im Sommer und das findet Zuspruch bei den Sport-Touristen.
        Und….der Anteil der E-Autos scheint mir in der Schweiz höher zu sein als in Deutschland.

        • Ja, @N. – zur Einladung nach Davos hatte ich auch den Ausbau der Elektromobilität recherchiert. Hier schnitt auch die Schweiz besser ab als Deutschland.

          Aus meiner Sicht begehen hier sowohl fossile Lobbyisten wie auch die meisten, deutschen Autokonzerne einen massiven Kurzfrist-Shareholder-Value-Fehler, indem sie kurzfristige, fossile Profite einstreichen und die Kosten auch auf ihre eigenen Kundschaften externalisieren:

          https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/enge-der-zeit-statt-technologieoffenheit-shareholdervalue-strategien-bei-boeing-und-mercedes/

          Insgesamt erlebe ich Nationalstaaten als meist überfordert, nur wenige europäische Regionen investieren bereits in Klima-Resilienz.

        • @N

          Klima-Resilienz ist der passende Begriff. Dahin müssen wir kommen, wenn wir unseren LEBENSSTANDARD aufrecht erhalten wollen.

          Hier kommen wir an das Grundproblem von allem.

          Die Klimakatastrophe ist ja nur eines der vielen Symptome unseres globalen overshoot. D.h. dass wir dank fossiler Energieträger und verbessterter Medizin die natürlichen Gegenregulationen überwinden konnten und uns in unglaublicher Zahl vermehren und ausbreiten konnten. Wir verbrauchen dadurch viel mehr Ressourcen pro Jahr als die Natur wieder regenerieren kann. Gleichzeitig produzieren wir auch Abfälle aller Art in viel größerer Menge als die Natur absorbieren und recyclen kann.
          Überschüssiges CO2 ist eines dieser Abfallprodukte und von der Masse her sogar mit Abstand das größte. Die Bodendegradation (d.h. der Verlust an Bodenfruchtbarkeit) wird uns vielleicht sogar noch härter treffen als die Folgen der Klimaerwärmung. Momentan können wir das noch durch Verwendung von Dünger aus Erdgas maskieren. Den Verlust an Mikroorganismen im Boden können wir jedoch überhaupt nicht ausgleichen. Diese zerstörerische Landwirtschaft ist jedoch unabdingbar um die momentan 8 Milliarden Menschen überhaupt ernähren zu können. Außerdem wird bereits die Hälfte der gesamten nutzbaren Landfläche der Erde von der Agrarwirtschaft in Anspruch genommen. Dass das gewaltige Auswirkungen auf alle anderen Spezies dieses Planeten hat ist selbsterklärend und neben Klimakatastrophe, Ozeanversauerung und Umweltgiften eine der Hauptursachen des 6. großen Massensterbens der Erdgeschichte. Die Konsequenzen dieses Massensterbens für unsere Zivilisation sind noch unvorhersehbarer als die obengenannten.

          In jedem Fall ist der Lebensstandard den wir heute noch geniessen (ich auch) nur möglich weil wir dieses riesige Ungleichgewicht zw. Ressourcennutzung/regeneration und Abfallproduktion/recycling ausnutzen. Eben die Externalisierung der Kosten. Das betrifft fossile Energieträger genauso wie Mineralien, Fischbestände oder Bodenfruchtbarkeit.

          Ein weiteres Problem ist dass sich die Tragfähigkeit des Erdsystems für den homo sapiens kontinuierlich reduziert solange wir im overshoot sind. D.h. am unvermeidlichen Ende des overshoot (wenn die Natur durch Ressourcenmangel, Ressourcenkonflikte und Krankheiten unsere Zahl drastisch reduziert haben wird auf eine wieder tragfähige Zahl) diese Tragfähigkeit geringer sein wird als vor Beginn der Industriellen Revolution.

          Der Switch auf regenerative Energieträger wird am overshoot nichts ändern solange wir nicht unsere Bevölkerungszahl auf mind. 2 Milliarden Menschen reduzieren (besser natürlich noch weniger) und unsere Materieflüsse ebenfalls drastisch reduzieren. D.h. dass wir den Lebensstandard den wir momentan für selbstverständlich halten so nicht aufrechterhalten können. Für die Gestaltung des unvermeidlichen drastischen Lebensstilwandels haben wir daher nur die Wahl zw. Design oder Desaster.
          Und da ja die große Masse niemals auf irgendetwas verzichten und liebgewonnene Angewohnheiten ändern möchte ist wohl klar worauf wir zusteuern.
          So wie ich das überblicke ist daher die große Mehrheit an Wissenschaftlern die sich mit diesen Erdsystemfragen beschäftigen davon übezeugt dass wir früher oder später in diesem Jahrhundert das Ende unserer bisherigen Zivilisation erleben werden. Also der Zivilisation der letzten 200 Jahre, der außergwöhnlichsten, abnormalsten Phase in der Geschichte der Menschheit. Da die große Mehrheit der Menschen nicht zu langfristigem Denken und Handeln in der Lage ist wird dieses Ende (und auch schon der Weg dahin) leider mit großem Leid verbunden sein. Daher wird auch kein Politiker der wiedergewählt werden möchte diese unbequemen Wahrheiten aussprechen oder Politiken implementieren um uns darauf vorzubereiten.
          Dennoch gibt es viele Gruppen rund um den Globus die versuchen Dinge anders zu machen, zu experimentieren. Eine winzige Minderheit halt die aber vielleicht als Rettungsinseln/Rettungsboote fungieren kann. Wie William Rees meint besteht jefoch die Gefahr dass diese Rettungsboote im Strudel der untergehenden Titanic ebenfalls versinken.

          • @Andreas & @N.

            Habe gerade in einem neuen Blogpost zum Solarpunk gefragt:

            “Wie und vor allem warum sollte denn eine Wirtschaft ewig weiterwachsen, wenn die Gesellschaft mangels Kindern längst schrumpft? Familien sind zugleich älter und jünger als Staaten und Märkte.”

            https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/gegen-wen-und-was-rebelliert-der-post-fossile-solarpunk/

            Es ist wirklich bemerkenswert, dass am Anfang des 21. Jahrhunderts selbst einfachste Wahrheiten der Naturwissenschaften, Menschheitsgeschichte und der Evolutionsforschung immer wieder vermittelt werden müssen.

  3. @Sizilien

    Als erstes muss man Teile der Landwirtschaft aufgeben. Das verbraucht sehr viel Wasser und bringt wenig ein. Die Wasserversorgung von Haushalten inclusive Tourismus geht vor, und kann notfalls auch mit Entsalzungsanlagen unterstützt werden. Das lohnt sich finanziell durchaus. Entsalztes Wasser ist allerdings für die Landwirtschaft einfach zu teuer.

    Da kann man aber noch mit leben. Wenn dann die Leute auch noch zu wenig Arbeit haben, dann wandern die dann aber ab.

    Klar ist mehr Wasser zu speichern und Verluste im Leitungsnetz reparieren auch wieder ziemlich sinnvoll. Wenn dann die Verwaltungen auch noch ihre Arbeit nicht vernünftig machen, wird es für die Menschen noch schwieriger.

    • @Tobias

      Manchmal sind regionale Beobachtungen von globaler Bedeutung:

      “Als erstes muss man Teile der Landwirtschaft aufgeben. Das verbraucht sehr viel Wasser und bringt wenig ein. Die Wasserversorgung von Haushalten inclusive Tourismus geht vor, und kann notfalls auch mit Entsalzungsanlagen unterstützt werden. Das lohnt sich finanziell durchaus. Entsalztes Wasser ist allerdings für die Landwirtschaft einfach zu teuer.”

      Das bedeutet eben auch: Jahr für Jahr wird die Produktion von Nahrungsmitteln in immer mehr Gebieten dieser Welt unmöglich. Solange die Weltbevölkerung noch wächst und nicht noch deutlich mehr Menschen auf den Konsum von Fleisch und Milch aus Massentierhaltung verzichten bedeutet dies – Preiserhöhungen, Inflation, Nahrungsmittelverknappung.

  4. Schon vor vielen Jahren brachte die ARD Sendung “Weltspiegel” Berichte über das Fortschreiten der Wüsten. Damals auf den Süden Spaniens bezogen.

    Was mir an dem von Ihnen verlinkten Artikel aufgefallen ist, betrifft die marode Infrastruktur des Wassers. Angesichts dessen sollten wir unsere Infrastruktur beim Wasser (aber nicht nur da) gut im Blick haben.

    Alles, was mit intensiver Nutzung des Wassers zu tun hat, sollte man von Zeit zu Zeit hinterfragen, aber auch mit technischen Neuentwicklungen zukunftsfähig machen.

    Die Forschung auf landwirtschaftlichem Gebiet wurde m.W. in den letzten Jahren intensiviert, z.B., welche Pflanzen mit Trockenheit am besten umgehen können. Das Problem “Wassermangel” betrifft im übrigen auch unsere Wälder. Dabei geht es darum, rechtzeitig mit den geeigneten Baumarten aufzuforsten.

    Wir sind ja angeblich Bier- und Weintrinker. Eine Biermarke warb vor Jahren mit dem “frischen Quellwasser aus dem Schwarzwald”.

    Was mir zum Thema noch eingefallen ist: Wasser wird z.B. als teures Italienisches Mineralwasser durch Europa gekarrt. Ich weiß nicht, ob das in Zukunft noch sinnvoll ist.

    Zu Ihrer Schlussfrage: Es ranken sich Mythen und Geschichten ums Wasser. Kurorte, die auf eine lange Tradition zurückblicken, sind häufig mit der Nutzung des Wassers zu therapeutischen Zwecken verbunden. Gerade der Schwarzwald hat einige davon. Eines ist Bad Wildbad, wo ua Rossini und Clara Schumann zur Kur weilten. Die Geschichte von Wildbad ist auch eng mit dem Haus Württemberg verbunden.
    Eduard Mörike hielt sich zur Kur in Nagold auf, wo sich mit Bad Rötenbach das kleinste Bad der damaligen Zeit im Schwarzwald befand.

    Im Nibelungenlied wird Siegfried an einer Quelle ermordet.

    Flüsse, Seen etc, so z.B. Neckar oder Mississippi, haben Dichter, Maler und Komponisten inspiriert.

    Wasser in seiner Bedeutung für die Religionen.

    Fontänen, Bassins usw als Teil herrschaftlicher Architektur.

    Zum Wetter von heute passt “Raindrops keep falling on my head”. 😅

    Die Aufzählung muss unvollständig bleiben.

    • Vielen lieben Dank, @Marie H.!

      Mit der Familie hatte ich zuletzt Bad Wildbad besucht und mich gezielt auch zu Pfarrer Sebastian Kneipp (1821 – 1897) informiert, um auch einmal dazu zu bloggen. Da dies zeitlich jedoch derzeit kaum zu leisten ist, habe ich nun einmal Perplexity.ai zur Hilfe genommen:

      Bad Wildbad und die Lehren von Sebastian Kneipp bieten wertvolle Perspektiven auf die Bedeutung des Wassers, insbesondere in Zeiten der Klimakrise. Beide betonen die heilende und nachhaltige Nutzung von Wasserressourcen, was angesichts der globalen Herausforderungen durch den Klimawandel besonders relevant ist.

      ## Bad Wildbad: Nachhaltigkeit und Gesundheit

      **Nachhaltiger Tourismus:**
      Bad Wildbad ist bekannt für seine nachhaltigen Praktiken im Tourismus. Die Stadt legt großen Wert auf den Schutz ihrer natürlichen Ressourcen und ist ein Vorbild für ökologisch verantwortungsbewussten Tourismus. Dies zeigt, wie wichtig es ist, Wasserressourcen nachhaltig zu nutzen und zu schützen, um die Umwelt zu bewahren und gleichzeitig gesundheitliche Vorteile zu bieten[1].

      **Thermalwasser und Gesundheit:**
      Das Thermalwasser von Bad Wildbad wird seit Jahrhunderten für seine heilenden Eigenschaften genutzt.       Es dient nicht nur der Entspannung, sondern auch der Förderung der Gesundheit, was in Zeiten der Klimakrise, in denen Stress und gesundheitliche Herausforderungen zunehmen, von besonderer Bedeutung ist[3][7].

      ## Sebastian Kneipp: Wasser als ganzheitliches Heilmittel

      **Kneippsche Wassertherapie:**
      Sebastian Kneipp entwickelte ein umfassendes Gesundheitskonzept, das Wasser als zentrales Element nutzt.       Seine Wasseranwendungen, wie Wassertreten und Armbäder, fördern die Durchblutung, stärken das Immunsystem und helfen, den Körper an wechselnde Temperaturen zu gewöhnen. Diese Praktiken sind nicht nur gesundheitsfördernd, sondern auch ressourcenschonend, da sie ohne großen Energieaufwand durchgeführt werden können[4][5].

      **Ganzheitlicher Ansatz:**
      Kneipps Lehren betonen die Balance zwischen Körper, Geist und Umwelt. In einer Zeit, in der der Klimawandel das Gleichgewicht der Natur bedroht, erinnert Kneipps Ansatz daran, wie wichtig es ist, im Einklang mit der Umwelt zu leben und natürliche Ressourcen sorgfältig zu nutzen[6].

      Insgesamt lehren uns Bad Wildbad und Sebastian Kneipp, dass Wasser nicht nur eine Quelle der Gesundheit und des Wohlbefindens ist, sondern auch eine Ressource, die nachhaltig genutzt werden muss, um den Herausforderungen der Klimakrise zu begegnen. Diese Perspektiven sind entscheidend, um sowohl individuelle Gesundheit als auch den Schutz der Umwelt zu fördern.

      Citations:
      [1] https://www.schwarzwald-kompass.de/bad-wildbad/
      [2] https://www.schwarzwaelder-bote.de/inhalt.bad-wildbad-nur-vermutungen-ueber-den-ursprung.822b9545-fe57-4f4c-be79-57c87678fabc.html
      [3] https://www.vitaltherme-wildbad.de
      [4] https://www.kneippbund.de/gesundheitsidee/wasser/
      [5] https://www.freizeit-unterallgaeu.de/gesundheit/kneipp
      [6] https://daskwort.de/mit-krebs-leben/gesundheit-und-wohlbefinden/kneipp-therapie-bei-krebs-wenn-wasser-wirkt
      [7] https://www.bad-wildbad.de/de/thermen-schwarzwald/

      • Nachricht via @BR24: Gesetz gegen Bürokratie: Schottergärten bald überall?

        https://www.br.de/nachrichten/bayern/gesetz-gegen-buerokratie-schottergaerten-bald-ueberall-garten,UJHVwVq

        Vielen Dank für Ihre Antwort. Nachhaltigkeit ist gerade für Kurorte von Wichtigkeit. Auch auf die Auswirkungen höherer Temperaturen auf den menschlichen Organismus müssen in vielfältiger Weise berücksichtigt werden.

        Da die Kommunen eine große Rolle bei der Transformation im Sinne des Solarpunks spielen, bin ich mit dem Bericht vom BR nicht so ganz glücklich.

        • Danke für den Link und die Einschätzung, @Marie H. – auch ich sehe es wie Oberbürgermeister Stefan Schelle (CSU):

          “Es ist immer schwierig, wenn der Freistaat Bayern zentralistisch für alle Gemeinden eine Regelung erlässt. Deshalb: Lasst den Gemeinden ihre Gestaltungshoheit, Satzungen zu erlassen und die Dinge vor Ort zu regeln, wo die Menschen es verstehen und direkt betroffen sind.”

          Kommunalverbände laufen Sturm

          Städte- und Gemeindetag haben die Staatsregierung nun in zwei Brandbriefen aufgefordert, die geplanten Eingriffe in das Kommunalrecht fallen zu lassen und drohen sogar mit Verfassungsklage. Das staatlicherseits angeordnete “Löschen” Hunderter kommunaler Satzungen per Gesetz stelle “einen einmaligen Vorgang” sowie einen “großen Schaden für die Allgemeinheit und (…) minimalen Nutzen für das Bauen” dar, heißt es in dem Brief an die Staatskanzlei.”

          Wenn Regionen und Kommunen als Solarpunk-Arche-Regionen Klima-Resilienz aufbauen und überleben sollen, dann brauchen sie mehr gestalterische und finanzielle Möglichkeiten, nicht weniger.

          Perplexity.ai hat es bereits drauf:

          Dr. Michael Blume betont die Bedeutung von post-fossiler Kommunalpolitik aus mehreren Gründen, die sich hauptsächlich um ökologische, ökonomische und gesellschaftliche Aspekte drehen.

          1. **Umwelt- und Klimaschutz**: Blume hebt hervor, dass der sogenannte “fossile Ressourcenfluch” nicht nur die Umwelt, sondern auch die Gesellschaft schädigt. Der Abbau und die Nutzung fossiler Brennstoffe wie Erdöl und Erdgas tragen erheblich zur Umweltverschmutzung und zum Klimawandel bei. Durch den Übergang zu erneuerbaren Energien können diese negativen Auswirkungen reduziert werden[1].

          2. **Dezentralisierung und Energiedemokratie**: Blume sieht in der post-fossilen Zukunft eine Chance zur Dezentralisierung der Energieerzeugung. Dies stärkt nicht nur die lokale Selbstbestimmung, sondern fördert auch die Energiedemokratie, indem es den Menschen ermöglicht, selbst Energie zu erzeugen und zu nutzen. Er betont die Bedeutung von Technologien wie Solar- und Biogasanlagen und die Rolle kleinerer Energieprojekte wie Balkonkraftwerke, die den Menschen ein Gefühl der Selbstwirksamkeit geben[2].

          3. **Friedensförderung**: Erneuerbare Energien werden von Blume als “Friedensenergien” bezeichnet, da sie die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen reduzieren, die oft in geopolitisch instabilen Regionen gefördert werden. Diese Abhängigkeit finanziert nicht selten autoritäre Regime und Konflikte. Eine post-fossile Energiepolitik kann daher zur Friedenssicherung beitragen, indem sie die finanzielle Unterstützung solcher Regime verringert[4].

          4. **Gesellschaftlicher Fortschritt**: Blume sieht den post-fossilen Solarpunk als eine hoffnungsvolle Alternative zu dystopischen Zukunftsvisionen wie dem Cyberpunk. Solarpunk steht für nachhaltige, lebenswerte Gesellschaften, die auf erneuerbaren Energien und sozialen Innovationen basieren. Diese Vision fördert eine positive gesellschaftliche Entwicklung und den Dialog zwischen verschiedenen Kulturen und Religionen[2].

          Insgesamt plädiert Dr. Michael Blume für eine post-fossile Kommunalpolitik, um eine nachhaltigere, friedlichere und demokratischere Zukunft zu gestalten, die sowohl ökologisch als auch sozial gerecht ist.

          Citations:
          [1] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/der-schmerz-der-bleibt-der-fossile-ressourcenfluch-finanziert-die-gewalt-gegen-juedinnen-kurden-ezidinnen/
          [2] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/solarpunk-ist-mehr-als-utopie-schon-heute-gegen-reaktanz-und-arroganz-leben/
          [3] https://de.wikipedia.org/wiki/Michael_Blume
          [4] https://stm.baden-wuerttemberg.de/fileadmin/redaktion/dateien/PDF/231109_StM_Rede_Michael_Blume_Antisemitismusbericht_Landtag.pdf

  5. Der Unglauben spiegelt den Mechanismus, der aus Wirtschaftskrisen Glaubenskrisen und Religionskriege macht: Das Oben ist von der Krise noch nicht betroffen, während das Unten bereits leidet. Also führt das Oben die Volksaufstände nicht auf Misswirtschaft zurück, sondern auf falsche Propheten, Irrlehrer und Verführer. Das Unten sieht, dass seine Nöte nicht ernst genommen werden, und folgt erst dann falschen Propheten, Irrlehrern und Verführern.

    Bei der Wasserkrise werden Oben und Unten durch die zufällige Verteilung der Menschen in der Landschaft bestimmt, nicht durch ökonomische Faktoren, doch das Prinzip bleibt gleich – solange Wasser aus dem Hahn läuft, gibt’s keine Krise, nirgends, es wird nie eine geben, es kann keine geben.

    Sind so die Fallstricke des Urvertrauens. In einer stabilen Welt ist es von Vorteil, wenn das innere Kind fest glaubt, dass Mami und Papi es ewig beschützen und alles zum Guten wenden werden, denn die Welt, Staat, Gesellschaft, Wirtschaft, ersetzt Mami und Papi. Wenn die Welt kollabiert, kann das Baby erst mal nur Trotz, Weinen und Strampeln. Was mich angeht, ich sehe, die Wachen vor dem Eingang sind gefallen, die Wölfe sind in der Höhle, ich habe nur mich und den Stein in der Hand, und ob die Wand in meinem Rücken mich schützen oder samt Höhle über mir einstürzen wird, ist eine Frage der Geologie, nicht des Vertrauens.

    Sizilien könnte sich technologisch anpassen, Wasserentsalzung ist teuer, doch keine Magie, und durch Pipelines kann nicht nur Gas fließen – Aquädukte über sehr, sehr lange Strecken Europas gab’s schon bei den Römern. Aber es ist billiger, Sizilien zu opfern und in andere Gebiete umzuziehen. Und wenn selbst den Sizilianern Sizilien mehr am Arsch vorbeigeht als die Portokasse, sehe ich keinen Grund, ein Drama daraus zu machen.

    Der Trend geht zum Roboglobe, dem Cyborg-Planeten – wir haben so viel Mist gebaut, dass es kaum ohne Techno-Flickwerk gehen wird, bei dem wir künstliche Prothesen für natürliche Komponenten einführen, die wir zerstört haben, Mensch und Natur immer mehr verschmelzen, bis die Natur ohne uns nicht mehr kann, genau wie wir schon heute ohne sie. Im Kleinen nennt man das Dorf, das hat sich auch Wildtierarten und Ökosysteme gezüchtet, die ohne es aussterben werden. Solange wir Pipelines nur extrem ressourcenintensiv und unökologisch bauen können, macht’s ja auch mehr Sinn, nichts zu tun. Wenn die Technologie hinreichend grüne Upgrades bekommt, können wir uns ja Sizilien zurückholen. Kann sein, dass die Kolonisten dann Arabisch, Russisch, Chinesisch, Englisch, Kisuaheli sprechen werden und die alte Kultur für immer vergessen bleibt, aber wen juckt das schon? Die Sizilianer, die Italiener, anscheinend nicht, warum sollte es mich?

    Objektiv ist die Entscheidung neutral, ich kann nur ein Sizilien der relativen Kontinuität haben oder eines mit Abbruch und Neustart, in beiden Fällen muss ich eine Kultur abtreiben, damit die andere geboren werden kann, keine ist für die Menschen, die sie leben werden, potenziell besser als die andere. Ob ich jetzt eine Münze werfe oder nach persönlichen Präferenzen entscheide, spielt keine Rolle.

    Europas Nationen und Kulturen geizen sich vom Angesicht des Planeten. Wir sind eine Firma mit zu vielen Mitarbeitern, auf den Weltmärkten in dieser Form nicht konkurrenzfähig. Einerseits sparen wir uns „gesund“, wir werden große Teile Europas aufgeben, um in einer Megalopole zu wohnen, gestern noch hätte ich auf die Blaue Banane getippt, doch nach dem Mist, den die Deutschen gebaut haben, riecht sie nach Rust Belt und das Spiel ist wieder offen. Dort verschmelzen wir dann linguistisch und kulturell zu einer Eunuchen-Nation, was bestimmt sehr interessant wird, doch auf Kosten des Multikulti geht – ganze Nationen, Kulturen und Sprachen verschwinden. Wenn ich beides haben will – EU-Mischvolk und föderales Multikulti – brauche ich die Substanz, die Wirtschaft, die Bevölkerung, um beide Wege gleichzeitig gehen zu können, und die habe ich nicht.

    Andererseits könnten die Nationalisten, die die Firma nicht retten, sondern bloß den Kadaver fleddern wollen, gewinnen, die EU zerreißen, feststellen, was wir jetzt schon wissen – dass sie keine Probleme haben, die Zwergstaaten wie sie lösen könnten, sich Orban-mäßig die Schädel einschlagen, durch Kriege und Konflikte noch ärmer und schwächer werden, dann liegt die Megalopole entweder um Moskau oder in den USA.

    Mit Wirtschaft, wie wir sie kennen, mit dem institutionalisierten Interregnum, wie wir es in der EU kennen, beschleunigt die Wasserkrise nur, was die Wähler und Eliten längst beschlossen haben. Ich bin nicht der Babo von Europa, nur ein Niemand unter Niemanden. Ich kann Menschen nicht zu etwas zwingen, was sie nicht wollen. Ich kann ihnen nur erklären, welche Wahl sie haben und welche Konsequenzen jede Entscheidung haben wird. Entscheiden wird das Kollektiv, indem es die Entscheidungen vieler Niemande miteinander verwebt. Wenn Sizilien acht Sizilianer interessiert, Deutschland zwölf Deutsche, Schweden neun Schweden, und der Rest einfach nur den Blödsinn macht, der gerade das meiste Geld einbringt oder die beste Laune macht, ist die Entscheidung schon gefallen.

    Und ich, als Mitläufer des Clubs und Nutznießer seiner Institutionen, Leistungen und Profite, muss sie mittragen. Wer mit frisst, muss auch mit kotzen. Wenn ich Geld hätte, wäre ich hier so was von weg. Weil ich keins habe, rette ich halt die Welt, so gut ich kann. Denn dann werde ich, als Kollateralnutzen, selbst mit gerettet.

    • @Paul S.

      Den einleitenden Absatz Ihres Textflusses fand ich diesmal richtig gut:

      “Der Unglauben spiegelt den Mechanismus, der aus Wirtschaftskrisen Glaubenskrisen und Religionskriege macht: Das Oben ist von der Krise noch nicht betroffen, während das Unten bereits leidet. Also führt das Oben die Volksaufstände nicht auf Misswirtschaft zurück, sondern auf falsche Propheten, Irrlehrer und Verführer. Das Unten sieht, dass seine Nöte nicht ernst genommen werden, und folgt erst dann falschen Propheten, Irrlehrern und Verführern.”

      Tatsächlich können Sie beispielsweise hier nachsehen, wie ich für meine wissenschaftlichen Warnungen vor den nicht nur klimatischen, sondern auch kriegerischen Folgen des Imports der fossilen Gewaltenergien Öl und Gas durch rechte Blogs verspottet wurde – auch nur kurz vor dem Einmarsch Russlands in die Ukraine:

      https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/wird-wissenschaft-beachtet-rentierstaatstheorie-und-russlandkrise/

      Viele Rechtsdualisten versuchen bis heute die Bedeutung erneuerbarer Friedensenergien und die Eskalation der Klima- und Wasserkrise zumindest öffentlich zu leugnen. Und einige Rechtslibertäre wie etwa Hoss & Hopf verbreiten sogar jetzt schon wieder Verschwörungsmythen über eine angeblich jüdisch mitbestimmte Brunnenvergiftung, vgl.

      https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/blume-ince-verschwoerungsmythologische-kunden-und-heldenreisen-anhand-des-podcasts-von-hoss-und-hopf/

      Ein Teil meiner Motivation für das fortgesetzte Bloggen speist sich aus dem Willen, solches fossile, nicht nur politische und intellektuelle, sondern auch charakterliche Versagen für die Nachwelt zu dokumentieren. Vor allem aber möchte ich etwas für das Prebunking kommender Verschwörungskampagnen leisten und noch so viele Menschen wie möglich wissenschaftlich informieren. Diesen Sinn erfüllt auch der oben gezeigte Gottesdienst rund ums Thema Wasser. Auch durch psychologische, emotionale, gerne auch religiös-spirituelle Aufklärung stärken wir die Klima-Resilienz von Menschen und Gesellschaften.

  6. Die Klimakrise ist eine wissenschaftlich nicht zu leugnende Tatsache.
    Auch, dass die Wasserkrise auf Sizilien zum sehr großen Teil durch fehlende technische Wartung der Wasserversorgungsnetze verursacht ist, ist inzwischen auch umfänglich belegt.
    Ebenso werden Hotels für den Tourismus bevorzugt mit Wasser versorgt, darin liegt ein Konfliktpotenzial.

    Es gibt aber auch ein anderes Beispiel, wie man trotz Klimakrise mit der Wasserknappheit fertig wird.
    Perplexity schreibt dazu in Bezug auf Israel:
    Israel ist führend in der Entwicklung von Bewässerungstechniken und Entsalzungsanlagen.
    Das Land hat die Tröpfchenbewässerungstechnologie vorangetrieben, um Wasser effizient in der Landwirtschaft zu nutzen[2].
    Zudem betreibt Israel einige der weltweit effizientesten Entsalzungsanlagen, die einen großen Teil des Wasserbedarfs decken[2][6]. Fünf große Entsalzungsanlagen sind bereits in Betrieb, und weitere sind in Planung, um den steigenden Wasserbedarf zu decken[5][7].
    Israel investiert jährlich 1,6 Milliarden US-Dollar in die Wasserwirtschaft, um die Versorgungssicherheit zu gewährleisten[4].

    Quellen
    [1] Neue Pipeline in Israel: Wenn Wasser das politische Klima verbessert https://www.tagesspiegel.de/internationales/neue-pipeline-in-israel-wenn-wasser-das-politische-klima-verbessert-9170262.html
    [2] Meerwasser für das Leben – Israelnetz https://www.israelnetz.com/meerwasser-fuer-das-leben/
    [3] Israel und die Palästinenser: Streit ums Wasser – DW – 22.03.2024 https://www.dw.com/de/israel-und-die-pal%C3%A4stinenser-streit-ums-wasser/a-68615683
    [4] Israel investiert massiv in die Wasserwirtschaft | Branchen – GTAI https://www.gtai.de/de/trade/israel/branchen/israel-investiert-massiv-in-die-wasserwirtschaft-930266
    [5] Israel braucht mehr Wasser und höhere Versorgungssicherheit https://www.gtai.de/de/trade/israel/branchen/israel-braucht-mehr-wasser-und-hoehere-versorgungssicherheit-684870
    [6] Meerwasserentsalzung: Wie Israel erfolgreich gegen die Dürre kämpft https://www.geo.de/natur/oekologie/545-rtkl-meerwasserentsalzung-wie-israel-erfolgreich-gegen-die-duerre-kaempft
    [7] Israel: Wie das Problem der Wasserknappheit vorerst gelöst wird https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/israel-wie-das-problem-der-wasserknappheit-vorerst-geloest-wird-17492386.html
    [8] Wasser zu Wein & Wasser aus Sole – Israel Heute https://www.israelheute.com/erfahren/wasser-zu-wein-wasser-aus-sole/

    Eine Quelle möchte ich besonders hervorheben, der Artikel wurde allerdings vor dem 7. Oktober 2023 geschrieben.

    https://www.tagesspiegel.de/internationales/neue-pipeline-in-israel-wenn-wasser-das-politische-klima-verbessert-9170262.html

    Im Krieg ist im Gazastreifen die Abhängigkeit von Israel in Bezug auf die Wasserversorgung auch von zentraler Bedeutung.

    Wasser wird in Zukunft immer stärker von politischer Bedeutung werden, und es sind alle Regierungen gut beraten, wenn sie vorausschauend, die Wasserversorgung auch in Zeiten der Klimakrise gewährleisten können.
    Es gibt die EU-Trinkwasserrichtlinie 2020/2184, an die auch Italien gebunden ist, damit hat man aber noch keine Lösung für das fehlende Wasser in der Landwirtschaft.

    Sizilien steht für ein Beispiel, wie es möglichst nicht sein sollte.

    • Vielen Dank, liebe Elisabeth K.!

      Und, ja, über die Friedenspotentiale künftiger Wasser-Kooperationen um Israel 🇮🇱 hatte ich hier bereits gepodcastet:

      https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/verschwoerungsfragen-51-anti-israel-bds-und-wasserkrise/

      Auch der aktuelle Botschafter Israels in Deutschland, Ron Prosor, war bereits an Wassergesprächen mit arabischen Partnern beteiligt. Die Völker und Religionen der Region werden auf Dauer nur gemeinsam überleben können.

      Und auch in Europa schlägt die Externalisierung der fossilen Kosten auf immer mehr Regionen zurück: Sizilien, Mallorca, Lanzarote, Griechenland, Spanien, Frankreich… Wann werden Mehrheiten die Verdrängung der Klimakrise beenden?

  7. @Michael 18.08. 16:30

    „Jahr für Jahr wird die Produktion von Nahrungsmitteln in immer mehr Gebieten dieser Welt unmöglich.“

    Es kommt hier auf die Gesamtmenge an. Wie die sich entwickelt, wäre mal eine gründliche Recherche wert. Wenn im Norden wegen längerer Vegetationsperiode mehr wächst, könnte das wiederum viel sein. Und in Afrika gibt es noch riesige Flächen, die nur sehr ineffektiv genutzt werden.

    Wir können weniger Tierisches verzehren und weniger wegwerfen, andere Länder haben da noch Nachholbedarf, denen ich durchaus auch mal was Tierisches gönne. Und noch wächst die Weltbevölkerung.

    Ob das mit dem Solein was wird, da drauf bin ich gespannt. Wenn man mit diesen Bodenbakterien komplett von Land und Wasser unabhängig wird, und dann womöglich direkt tierische Fette und tierisches Protein herstellen kann, dann hätten wir eine ganz neue Situation.

    Ich habe erstmal perplexity.ai gefragt:

    Wie entwickelte sich die globale Landwirtschaftliche Produktion in den letzten 10 Jahren?

    Die globale landwirtschaftliche Produktion hat in den letzten 10 Jahren einen deutlichen Anstieg verzeichnet, geprägt von verschiedenen Trends und Herausforderungen:

    ## Produktionssteigerung

    Die weltweite Agrarproduktion ist kontinuierlich gewachsen. Prognosen zufolge wird der globale Landwirtschaftsmarkt ein jährliches Umsatzwachstum von 3,95% zwischen 2024 und 2029 erreichen, was einem Marktvolumen von 5,17 Billionen Euro im Jahr 2029 entspricht[2].

    ## Intensivierung und Technologisierung

    Ein Haupttreiber für die Produktionssteigerung war die zunehmende Intensivierung der Landwirtschaft:

    – Verstärkter Einsatz von Düngemitteln und Pestiziden
    – Ausweitung von Bewässerungssystemen
    – Einführung moderner Technologien wie Präzisionslandwirtschaft, Drohnen und künstliche Intelligenz[2]

    Diese Maßnahmen haben zu höheren Erträgen geführt, bringen aber auch ökologische Herausforderungen mit sich.

    ## Herausforderungen

    Die Landwirtschaft sieht sich mit verschiedenen Problemen konfrontiert:

    – **Klimawandel**: Extreme Wetterereignisse wie Dürren und Überschwemmungen beeinflussen Ernteerträge und Bodenfruchtbarkeit[2].
    – **Bodendegradation**: Intensive Landwirtschaft führt zu Erosion, Verdichtung und Kontamination der Böden[3].
    – **Biodiversitätsverlust**: Die Art der Landnutzung ist ein Haupttreiber für den Rückgang der Artenvielfalt[5].
    – **Ressourcenknappheit**: Die Ausdehnung landwirtschaftlicher Flächen stößt an Grenzen, da bereits 70% der terrestrischen Erdoberfläche vom Menschen genutzt werden[5].

    ## Globale Verflechtungen

    Die Landwirtschaft ist zunehmend in globale Lieferketten eingebunden. Handelsbarrieren und der Wettbewerb mit kostengünstigen Importen stellen Herausforderungen für lokale Produzenten dar[2].

    ## Ausblick

    Trotz der Herausforderungen bleibt der Ausblick für den Agrarmarkt positiv. Die steigende Weltbevölkerung und sich ändernde Ernährungsgewohnheiten treiben die Nachfrage nach Lebensmitteln weiter an[2]. Um eine nachhaltige Produktion zu gewährleisten, sind jedoch Anpassungen notwendig:

    – Entwicklung ressourcenschonender Anbaumethoden
    – Förderung der Biodiversität als landwirtschaftlicher Produktionsfaktor[5]
    – Anpassung an den Klimawandel
    – Stärkere Integration von Technologie und Innovation

    Die Landwirtschaft steht vor der Aufgabe, die Produktion zu steigern und gleichzeitig die negativen Umweltauswirkungen zu minimieren, um eine langfristig nachhaltige Versorgung der wachsenden Weltbevölkerung sicherzustellen.

    Citations:
    [1] https://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/479/publikationen/globale_landflaechen_biomasse_bf_klein.pdf
    [2] https://de.statista.com/outlook/io/landwirtschaft/weltweit
    [3] https://www.eea.europa.eu/de/signale/eua-signale-2019/artikel/ernaehrung-und-landschaften-im-wandel
    [4] https://www.bpb.de/themen/umwelt/landwirtschaft/316059/strukturwandel-und-agrarentwicklung-seit-1880/
    [5] https://www.ufz.de/index.php?de=49377
    [6] https://www.landwirtschaft.de/wirtschaft/beruf-und-betrieb/landwirtschaft-als-beruf/landwirtschaft-gestern-und-heute
    [7] https://www.destatis.de/DE/Themen/Laender-Regionen/Internationales/Thema/landwirtschaft-fischerei/tierhaltung-fleischkonsum/_inhalt.html
    [8] https://fokus.sbv-usp.ch/ernaehrung/de/inhalt/kapitel-1situation-weltweit/entwicklung-der-globalen-produktion.html

    • Danke, @Tobias, auch für die KI-Recherche!

      Jetzt wird, denke ich, auch klarer, warum ich 2019 Solarpunk-Vegetarier wurde. Dass wir für die industrielle Massentierhaltung noch immer Unmengen von Energien, Wasser und Futterpflanzen verschwenden und zusätzliche Treibhausgase wie C02 und Methan emittieren, ist ein Widersinn, den ich nicht länger mitmachen wollte. Ernährung ist für mich aber auch ein Paradebeispiel für einen Politikbereich, in dem demokratisch gewählte Parteien nicht gegen die Bevölkerung arbeiten sollten. Es würde zu Recht für Aufschreie sorgen, wenn Regierungen uns die Nahrungsmittel vorschreiben wollten. Jede Verantwortung, die über Bildung und die klügere Gestaltung von Steuern und Subventionen hinausgeht, liegt nach meiner Einschätzung bei uns als selbstbewussten Bürgerinnen und Bürgern. Ich möchte kein Tierfleisch mehr konsumieren – aber schon gar nicht möchte ich unter einer Regierung leben, die uns die Nahrung vorschreibt. Das ist in meinen Augen eine Frage von Freiheit und also Würde.

  8. Ein sehr beeindruckender Beitrag, @Michael Blume.

    Ein Aspekt fällt mir zum Umgang mit Wasser auf. Immer, wenn es uns lästig oder “zu viel wird” oder gar als Hochwasser existenziell bedroht, wollen wir es so schnell wie möglich loswerden. Möglichst schnell soll es abfliessen. Unter jedem Waldweg gibt es Rohre, damit alles möglichst sofort abfliesst. Nur kann auf diese Weise nichts versickern. Das Wasser ist dann über die Bäche und Flüsse abgeleitet und weg. Und man wundert sich dann darüber, dass die Landschaft während einer Hitzewelle austrocknet. Ich erinnere an die unsägliche Ausbaggerung des gesetzlich geschützten Wildflusses im Rappenalptal im Allgäu im Herbst 2022:
    https://www.sueddeutsche.de/bayern/bayern-gericht-umweltzerstoerung-rappenalptal-anklage-lux.KyHNnFSpjWK46HH9ENRaZP

    So gehen wir mitunter mit dem wertvollen Wasser und unseren lebenden Fliessgewässern um!

    Wer noch einen der wenigen Wildflüsse in Deutschland erleben will, fahre an die Wutach im Schwarzwald. Da kann man sehen, wie das Wasser arbeitet, welche Wege es nimmt, wie es “lebt”.

  9. Heute, am 18. August 2024 tritt das Nature Restoration Law/NRL in Kraft. Dieses EU-Gesetz verpflichtet die EU-Staaten und auch Deutschland, die Renaturierung von Mooren und Flüssen zu planen und in Gang zu setzen. Auch Wiederaufforstungen und das Anlegen von Blühstreifen gehören in dieses Programm.
    Das Gesetz dient der Erhaltung und Rettung der Artenvielfalt und dem Klimaschutz.
    Auch wenn wegen der Bauern-Proteste im Winter einige Punkte aus diesem Gesetz herausgenommen wurden, so ist es doch ein großer Fortschritt, dass es trotz vieler Widerstände beschlossen wurde und nun in Kraft tritt. Ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung.🇪🇺🇩🇪

    https://www.stiftung-meeresschutz.org/presse/eu-renaturierungsgesetz/

    • Vielen Dank für diesen ermutigenden Hinweis, @Elisabeth K.!

      Und, ja, gerade auch die Klimakatastrophe und Wasserkrise in Sizilien unterstreicht das Problem auch des fossilen Lobbyismus im Namen von Landwirtschaft: Während damit manche Betriebe in Mittel- und Nordeuropa noch einige Jahre weiterhin fossile Profite einstreichen können, wird der uralte Bauernstand auf der Mittelmeerinsel bereits wirtschaftlich vernichtet!

      Auch deswegen plädiere ich so stark dafür, eine post-fossile Landwirtschaft mit weniger industrieller Massentierhaltung aber dafür mit deutlich mehr Gewinnen aus der Produktion erneuerbarer Friedensenergien auszustatten. Möglichst regional produzierte, pflanzliche Nahrungsmittel hoher Qualität, Solaranlagen und insbesondere Agrarphotovoltaik, Bioenergie und auch Biogas sind schon deswegen unser Geld wert, weil sie die Abhängigkeiten von fossilen Gewaltenergien verringern und friedvolle, dezentrale Energiedemokratien stärken. Davon können insbesondere auch kleine und mittlere Betriebe profitieren, die von den fossilen Lobbyverbänden oft kaum gesehen und vertreten werden.

  10. Die großen Ölkonzerne unterstützen noch immer rechte Propaganda und Klimaleugnung.

    “A U.S. foundation associated with oil company Shell has donated hundreds of thousands of dollars to religious right and conservative organizations, many of which deny that climate change is a crisis, tax records reveal.

    Fourteen of those groups are on the advisory board of Project 2025, a conservative blueprint proposing radical changes to the federal government, including severely limiting the Environmental Protection Agency.

    Shell USA Company Foundation sent $544,010 between 2013 and 2022 to organizations that broadly share an agenda of building conservative power, including advocating against LGBTQ+ rights, restricting access to abortions, creating school lesson plans that downplay climate change and drafting a suite of policies aimed at overhauling the federal government.”

    http://www.desmog.com/2024/08/15/revealed-shell-oil-non-profit-donated-to-anti-climate-groups-behind-project-2025/

    • Danke & ja, @Paul Stefan – habe neulich erst dazu gebloggt, dass Donald Trump fossilen Konzernen massive “Entlastungen” angeboten hat, wenn sie seinen Wahlkampf nun finanziell unterstützen:

      https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/die-externalisierung-fossiler-dualistischer-hoffnungen-auf-donald-trump/

      Ich fürchte jedoch, nicht nur große Ölkonzerne setzen noch zu oft auf “rechte Propaganda und Klimaleugnung.”

      https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/enge-der-zeit-statt-technologieoffenheit-shareholdervalue-strategien-bei-boeing-und-mercedes/

      Perplexity.ai dazu:

      Die Shareholder-Value-Kurzsicht kann die langfristige Wirtschaftsstrategie auf mehrere Weisen negativ beeinflussen:

      1. **Fokus auf kurzfristige Gewinne**: Unternehmen, die sich stark auf den Shareholder-Value-Ansatz konzentrieren, neigen dazu, kurzfristige Gewinne über langfristige strategische Ziele zu priorisieren. Dies kann dazu führen, dass wichtige Investitionen in Forschung und Entwicklung, nachhaltige Praktiken oder Mitarbeiterentwicklung vernachlässigt werden, da diese nicht sofortige finanzielle Erträge liefern[1].

      2. **Vernachlässigung anderer Stakeholder**: Der Shareholder-Value-Ansatz stellt die Interessen der Aktionäre in den Vordergrund, oft auf Kosten anderer Stakeholder wie Mitarbeiter, Kunden und die Gesellschaft insgesamt. Diese einseitige Fokussierung kann zu einem Verlust von Vertrauen und Unterstützung seitens dieser Gruppen führen, was langfristig die Wettbewerbsfähigkeit und das Ansehen des Unternehmens schädigen kann[4].

      3. **Risikomanagement**: Die Konzentration auf kurzfristige finanzielle Ergebnisse kann dazu führen, dass Unternehmen Risiken eingehen, die langfristig schädlich sein können. Beispielsweise könnten umweltbezogene oder soziale Risiken ignoriert werden, was zu zukünftigen rechtlichen oder regulatorischen Problemen führen könnte[6].

      4. **Reputation und Nachhaltigkeit**: Unternehmen, die primär auf die Maximierung des Shareholder Values ausgerichtet sind, könnten ihre Reputation riskieren, wenn sie als rücksichtslos oder unethisch wahrgenommen werden. Dies könnte langfristig zu einem Rückgang der Kundentreue und Schwierigkeiten bei der Rekrutierung talentierter Mitarbeiter führen[1][4].

      Insgesamt kann die Shareholder-Value-Kurzsicht die langfristige Strategie eines Unternehmens beeinträchtigen, indem sie eine ausgewogene und nachhaltige Entwicklung behindert und potenzielle Risiken und Chancen übersehen werden.

      Citations:
      [1] https://www.deltavalue.de/shareholder-value/
      [2] https://www.econstor.eu/bitstream/10419/69260/1/735663033.pdf
      [3] https://www.mpifg.de/1037105/mpifg_bd_46.pdf
      [4] https://www.lexoffice.de/lexikon/shareholder-value/
      [5] https://download.uni-mainz.de/fb03-bwl-controlling/downloads-allgemein/Bachelorarbeiten/Muster%20Abschlussarbeit.pdf
      [6] https://wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/shareholder-value-43433

  11. @Michael 18.08. 19:03

    „Ich möchte kein Tierfleisch mehr konsumieren – aber schon gar nicht möchte ich unter einer Regierung leben, die uns die Nahrung vorschreibt.“

    Das ist mir auch ziemlich wichtig. Eine gewisse Menge Fleisch fällt aber auch an, wenn man Milchprodukte und Eier isst. So viel ist das nicht, aber wem es wirklich schmeckt, der freut sich dann schon über ein Stück Fleisch. Ich auch.

    Statt einer Subventionierung der Fleischproduktion wäre ich eher für Subventionierung von Bodenverbessernden Anbaumethoden. Ich hätte auch nichts gegen 19% Mehrwertsteuer auf tierische Produkte, aber nur, wenn dann die Mehrwertsteuern auf alle anderen Nahrungsmittel inclusive Getränke ganz gestrichen wird.

    Weniger Tierisches, und vor allem nichts wegwerfen, danach suche ich dann schon. Auch wenn das weiter vergleichsweise billig bleibt. Was aber so einfach gar nicht ist. Wobei mir persönlich gutes Essen sehr wichtig ist. Hier geht es auch um Kochkünste, die begrenzt sein können.

    Ich denke auch nicht, dass wir wirklich darauf angewiesen sind, einen erheblichen Anteil der Landwirtschaftlichen Produktion für Biogas oder Treibstoffe zu verwenden. Solange wir hier globale Überschüsse haben, ist das Ok. aber wenn das Essen wirklich knapp wird, angesichts von mehr Nachfrage im globalen Süden, dann sollten wir uns auf Reste, Abfälle und Ungenießbares beschränken, was wir dann zur Energieversorgung nutzen wollen.

    Noch kann sich der globale Süden nur Veganes leisten, wenn es denen mal besser geht, dann werden die anders einkaufen wollen. Außerdem wächst die Weltbevölkerung noch ein wenig, und was der Klimawandel bringt, ist auch wohl vorerst unbekannt. Nebenbei sind aber auch noch globale Ertragssteigerungen zu erwarten, trotz Klimawandel.

    Dann kommt es womöglich gar nicht zu einem Konflikt zwischen Ernährung und Bioenergienutzung. Insbesondere, wenn hier wirklich viele Menschen ihre Verantwortung wahrnehmen. Und mit Tierischen ziemlich sparen und nicht viel wegwerfen.

    Am wichtigsten wäre Bioenergie als saisonaler Beitrag um über den Winter zu kommen. Kurzfristige Engpässe in der Energieversorgung können sehr gut z.B. mit Lithiumbatterien ausgeglichen werden. Was wir brauchen werden, das ist genug Biogas, um die bestehenden Erdgasspeicher über den Sommer zu füllen. Das kann aber auch zusätzliches Methan aus einer thermischen Verwertung des anfallenden Mülls sein. Ansonsten könnte man auch lagerfähigen Müll und Brennholz als Extrareserve in großem Maßstab ansammeln, und diese dann in außergewöhnlichen Energiemangelsituationen in umgebauten alten Braunkohlekraftwerken verstromen.

    Holz zum Heizen könnte auch eine durchaus sinnvolle Ergänzung von Wärmepumpenheizungen sein.

    Den Rest macht dann erst mal eine umfassende Primärproduktion von Wind und Sonne, Nutzung aller Speichermöglichkeiten inclusive Elektrofahrzeuge, genügend Fernstromleitungen und was man mit Wasserstoff noch alles so machen kann.

    Ein Konflikt mit der Ernährung dürfte wirklich vermeidbar sein.

    Was das Methan aus der Landwirtschaft angeht, so sehe ich hier nicht ganz so große Probleme. Das ist zwar 30 mal stärker als CO2, verschwindet aber auch schon nach gut 10 Jahren von selber wieder. Und die Stickstoffdioxidemissionen der Landwirtschaft fallen überwiegend weg, wenn man die Gülle erstmal durch Biogasanlagen schickt, bevor man dann die Reste davon auf dem Acker ausbringt.

    Methan und Stickoxide tragen freilich zur aktuellen Erwärmung bei, aber insbesondere Methan wird auch von selber abgebaut, und wird bei weiter konstanten Emissionen keine weitere Erwärmung mehr verursachen. Werden die Emissionen reduziert, sinkt auch schon innerhalb weniger Jahre wieder der dadurch verursachten Anteil an der Erderwärmung und es wird gleich wieder etwas kühler.

  12. Das Wort Menetekel passt natürlich sehr zum Druck zur Kapitulation vor der wettbewerbsbedingt-konfusen Symptomatik, die den konservativ-opportunistischen Kräften den Erfolg des zeitgeistlichen Reformismus sichert, weil sie im Sinne der Falschinterpretation der biblischen Philosophie behaupten das Gute auf ihrer Seite zu haben.

    • Nun, @hto – ob Sie wohl außer feindseligem Geschwurbel auch mal konstruktiv diskutieren könnten? Auch bei den letzten Wahlen in Sizilien gewannen klar rechte Parteien, die die Klima- und Wasserkrise NICHT als Menetekel anerkannten. Hier die Ergebnisse der sizilianischen Regionalwahlen 2022 durch Perplexity.ai:

      Die letzten Regionalwahlen in Sizilien fanden am 25. September 2022 statt. Bei diesen Wahlen wurden sowohl die Assemblea Regionale Siciliana als auch der Präsident der Region gewählt. Das Wahlergebnis war wie folgt:

      – **Renato Schifani** von der Mitte-rechts-Koalition gewann die Präsidentschaft mit 42,1 % der Stimmen. Die Koalition umfasste unter anderem die Parteien Fratelli d’Italia, Forza Italia, Prima l’Italia – Lega Salvini Premier, Popolari e Autonomisti und Democrazia Cristiana. Insgesamt erhielt die Koalition 50 % der Stimmen und 40 Mandate.

      – **Cateno De Luca**, der Kandidat von De Luca Sindaco di Sicilia – Sud chiama Nord, erhielt 24 % der Stimmen. Seine Liste erreichte 18,1 % der Stimmen und 8 Mandate.

      – **Caterina Chinnici** von der Partito Democratico erhielt 16,2 % der Stimmen. Ihre Liste bekam 15,7 % der Stimmen und 11 Mandate.

      – **Nuccio di Paola** vom Movimento 5 Stelle erhielt 15,2 % der Stimmen, was ebenfalls zu 11 Mandaten führte.

      – **Gaetano Armao** von Azione – Italia Viva erhielt 2,1 % der Stimmen, während **Eliana Esposito** von Siciliani Liberi 0,5 % der Stimmen erhielt.

      Insgesamt wurden 2.109.803 gültige Stimmen abgegeben, was einer Wahlbeteiligung von 48,8 % entspricht[7].

      Citations:
      [1] https://de.wikipedia.org/wiki/Zweiter_Gro%C3%9Fer_Mafiakrieg
      [2] https://italien.diplo.de/it-de/service/erbschaft/erbschaftsangelegenheiten/1439602
      [3] https://www.focus.de/earth/experten/deutscher-auf-sizilien-erzaehlt-duerre-nur-ein-wort-meines-nachbarn-macht-klar-warum-sizilien-nicht-gewappnet-ist_id_260219526.html
      [4] https://www.tagesschau.de/wahl/
      [5] https://www.tagesschau.de/multimedia/video
      [6] https://www.ardmediathek.de
      [7] https://de.wikipedia.org/wiki/Regionalwahl_in_Sizilien_2022

        • @hto

          In Solarpunk-Arche-Regionen geht es um die Rettung möglichst vieler Menschen vor den bereits einsetzenden Folgen der Klima- und Wasserkrise.

          Von Ihnen kommt dazu nur feindseliges Trolling zur Verbreitung Ihrer persönlichen, gnostischen Esoterik. Unzählige Male habe ich Ihnen die Chance gegeben, sich konstruktiv einzubringen. Aber Sie verachten eben alle Menschen – außer sich selbst. Ihre verbitterte Einsamkeit ist selbstverschuldet und also selbstgewählt. Ich wünsche Ihnen dennoch alles Gute und sage Ihnen hiermit zu, dass ich keinen Ihrer Troll-Kommentare mehr freischalten werde.

          Die psychologischen Mechanismen von Trolling sind hier ja bereits ausreichend diskutiert:

          https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/empoerungssucht-nach-dem-x-odus-trolle-scheitern-an-den-mastodon-instanzen/

          Ihnen von Herzen alles Gute, aber eben nicht mehr hier. 🙂

  13. Die Wahlauswertung zur Regionalwahl in Sizilien 2022 und eine erstaunlich starke KI-Antwort zum platonischen Höhlengleichnis brachten mich auf die Idee, Perplexity.ai auch einmal zu fragen: “Warum wählen Menschen, die doch bereits sichtbar von der Klimakrise betroffen sind, trotzdem oft wissenschaftsfeindliche, rechtsdualistische Parteien?”

    Die m.E. schon recht gute Pro-Search-Antwort:

    Die Wahl wissenschaftsfeindlicher und rechtsdualistischer Parteien durch Menschen, die bereits von der Klimakrise betroffen sind, ist ein komplexes Phänomen mit mehreren Ursachen:

    ## Psychologische Faktoren

    **Verdrängung und kognitive Dissonanz**: Viele Menschen haben Schwierigkeiten, die Realität und Auswirkungen des Klimawandels zu akzeptieren, da dies ihre Lebensweise und Überzeugungen in Frage stellen würde[1]. Sie neigen dazu, Informationen zu ignorieren oder abzulehnen, die nicht zu ihrem Weltbild passen.

    **Kurzfristiges Denken**: Klimaschutzmaßnahmen erfordern oft kurzfristige Opfer für langfristige Vorteile. Menschen tendieren jedoch dazu, unmittelbare Bedürfnisse und Sorgen zu priorisieren[2].

    ## Sozioökonomische Aspekte

    **Angst vor Veränderung**: Klimaschutzpolitik wird oft als Bedrohung für bestehende Arbeitsplätze und Industrien wahrgenommen. Rechtspopulistische Parteien versprechen häufig den Erhalt des Status quo[2].

    **Ungleiche Auswirkungen**: Klimaschutzmaßnahmen können bestimmte Gruppen stärker belasten, insbesondere sozial Schwächere. Dies kann zu Widerstand und der Unterstützung von Parteien führen, die sich gegen solche Maßnahmen aussprechen[1].

    ## Politische und kommunikative Faktoren

    **Effektive Rhetorik**: Rechtspopulistische Parteien nutzen oft einfache, emotionale Botschaften und Sündenböcke, um komplexe Probleme zu erklären[2].

    **Misstrauen gegenüber Eliten**: Wissenschaftler und Klimaaktivisten werden manchmal als abgehobene Elite wahrgenommen, was zu Skepsis gegenüber ihren Aussagen führt[4].

    **Fehlendes Vertrauen in Institutionen**: Wenn Menschen das Gefühl haben, dass etablierte Institutionen ihre Bedürfnisse nicht berücksichtigen, wenden sie sich alternativen politischen Kräften zu[2].

    ## Lösungsansätze

    Um diesem Trend entgegenzuwirken, ist es wichtig:

    – Klimaschutzmaßnahmen sozial gerecht zu gestalten
    – Betroffene Gruppen in Entscheidungsprozesse einzubeziehen
    – Wissenschaftliche Erkenntnisse verständlich und relevant zu kommunizieren
    – Die positiven Aspekte des Klimaschutzes (z.B. neue Arbeitsplätze, Gesundheitsvorteile) hervorzuheben
    – Bildung und kritisches Denken zu fördern, um Desinformation entgegenzuwirken[1][4]

    Letztendlich erfordert die Bewältigung dieser Herausforderung einen ganzheitlichen Ansatz, der sowohl die Klimakrise als auch die zugrundeliegenden sozialen und wirtschaftlichen Probleme adressiert.

    Citations:
    [1] https://fridaysforfuture.de/warum-das-klima-und-der-kampf-gegen-rechts-zusammengehoeren/
    [2] https://www.klimafakten.de/kommunikation/rechtsextreme-und-rassisten-wehren-sich-gegen-klimaschutz-weil-er-ihre-privilegien
    [3] https://www.idz-jena.de/wsddet/wsd12-06
    [4] https://www.bundesregierung.de/breg-de/schwerpunkte/umgang-mit-desinformation/faktencheck-klimakrise-1936176
    [5] https://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/378/publikationen/und_sie_erwaermt_sich_doch_131201.pdf
    [6] https://www.deutschlandfunkkultur.de/gefaehrliche-klimamythen-100.html
    [7] https://www.rescue.org/de/artikel/5-laender-besonders-stark-vom-klimawandel-betroffen
    [8] https://www.welthungerhilfe.de/informieren/themen/klimawandel

    Von sich aus bot die Perplexity-KI auch einen Blick auf die “wirtschaftlichen Interessen” von Menschen an, die rechtsdualistische Parteien wählen. Dies fand ich auch deswegen interessant, weil mit diesem Doppelbegriff normalerweise kühl kalkulierende Homo oeconomicus-Rationalität verbunden wird, der KI-Antworttext jedoch sehr stark auf Emotionen verwies:

    Wirtschaftliche Interessen spielen eine bedeutende Rolle bei der Wahl von rechtsdualistischen Parteien. Dabei lassen sich mehrere Aspekte hervorheben:

    ## Ökonomische Unsicherheit

    Viele Wähler rechtsdualistischer Parteien fühlen sich von wirtschaftlichen Veränderungen bedroht oder benachteiligt. Sie befürchten den Verlust von Arbeitsplätzen, sinkende Löhne oder einen Statusverlust durch Globalisierung und technologischen Wandel. Rechtsdualistische Parteien greifen diese Ängste auf und versprechen oft einfache Lösungen wie Protektionismus oder die Bevorzugung einheimischer Arbeitskräfte.

    ## Kritik an etablierten Wirtschaftsstrukturen

    Rechtsdualistische Parteien positionieren sich häufig als Gegner der “Eliten” und des etablierten Wirtschaftssystems. Sie kritisieren multinationale Konzerne, internationale Handelsabkommen und supranationale Organisationen wie die EU. Damit sprechen sie Wähler an, die sich vom bestehenden Wirtschaftssystem benachteiligt fühlen.

    ## Versprechen wirtschaftlicher Sicherheit

    Diese Parteien versprechen oft, die nationale Wirtschaft zu schützen und zu stärken. Sie propagieren eine Rückkehr zu traditionellen Industrien und eine Abkehr von der Globalisierung. Dies kann besonders attraktiv für Wähler in strukturschwachen Regionen oder aus Branchen im Niedergang sein.

    ## Steuerpolitik und Sozialleistungen

    Viele rechtsdualistische Parteien vertreten eine Politik, die niedrigere Steuern für Einheimische und eine Beschränkung von Sozialleistungen für Migranten vorsieht. Dies kann Wähler ansprechen, die glauben, dass ihr hart verdientes Geld für “Fremde” ausgegeben wird.

    ## Ablehnung von Klimaschutzmaßnahmen

    Rechtsdualistische Parteien stellen sich oft gegen Klimaschutzmaßnahmen, die als wirtschaftsschädigend wahrgenommen werden. Sie argumentieren, dass solche Maßnahmen Arbeitsplätze gefährden und die Lebenshaltungskosten erhöhen.

    ## Nutzung von Wirtschaftskrisen

    In Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit oder Krisen gewinnen rechtsdualistische Parteien oft an Zulauf. Sie nutzen die Unzufriedenheit der Bevölkerung und präsentieren sich als Alternative zu den etablierten Parteien, denen sie Versagen vorwerfen.

    Es ist wichtig zu betonen, dass die wirtschaftlichen Versprechen rechtsdualistischer Parteien oft vereinfachend und in der Realität schwer umsetzbar sind. Dennoch können sie für Wähler attraktiv sein, die sich von komplexen wirtschaftlichen Zusammenhängen überfordert fühlen und nach einfachen Lösungen suchen.

    Citations:
    [1] https://www.bmi.bund.de/DE/themen/verfassung/parteienrecht/parteienfinanzierung/parteienfinanzierung.html
    [2] https://www.bpb.de/themen/parteien/parteien-in-deutschland/42035/die-rolle-und-funktionen-von-parteien-in-der-deutschen-demokratie/
    [3] https://www.europawahl-bw.de/themenvergleich-wirtschaft-19
    [4] https://www.bpb.de/kurz-knapp/lexika/handwoerterbuch-politisches-system/202208/wahlen-wahlfunktionen/
    [5] https://www.europawahl-bw.de/parteien-rechtspopulismus-eu
    [6] https://www.klimafakten.de/kommunikation/rechtsextreme-und-rassisten-wehren-sich-gegen-klimaschutz-weil-er-ihre-privilegien
    [7] https://www.idz-jena.de/wsddet/wsd12-06
    [8] https://www.politische-bildung-brandenburg.de/themen/wofuer-stehen-die-parteien

  14. @Michael 19.08. 07:48

    „Leider kann ich etwa die Emissionen von CO2 und besonders Methan durch die industrielle Massentierhaltung nicht ganz so entspannt sehen. Die eskalierenden Folgen der Treibhausgas-Erhitzung sehen wir ja inzwischen auch in Europa, auch auf Sizilien.“

    Hier ist an so vielen Stellen was zu machen, dass ich hier recht zuversichtlich bin. Wenn wir uns auf den Weg in eine Solarpunkzukunft machen, dann werden wir mit den Schwierigkeiten fertig werden.

    Wie viel Erwärmung jetzt wirklich auf uns zu kommt, ist leider auch den Klimaforschern nur sehr ungenau bekannt. Da ändern lokale Schwierigkeiten wie gerade in Sizilien wenig dran, das real zu befürchtende Klima folgt keinen lokalen Menetekeln, sondern einer globalen Entwicklung eines hochkomplexen irdischen Klimasystems.

    Wir wissen nicht, ob es die nächsten 25 Jahre nur um 0,5° oder um 2,5° wärmer wird als wir es aktuell mit 1,5° über dem vorindustriellen Niveau bereits haben. Wir können da nur abwarten, und tun was in unserer Macht steht. Ständig auf lokale Spitzenwerte zu gucken führt zu nichts.

    Man kann so die Menschen dazu bringen, das Thema ernst zu nehmen, ja. Aber die wirkliche Zukunft funktioniert so nicht, einzelne Spitzenwerte sagen nur wenig aus, wenn es darum geht, was uns wirklich noch erwartetet.

    @Michael 19.08. 10:51 / perplexity.ai

    „Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Solarpunk durch seine optimistischen, aber realistischen Zukunftsvisionen tatsächlich die Weite der Zeit erschließt und damit Hoffnung vermittelt.“

    Hier geht es nicht nur um Klimabewahrung und sonstige Bewahrung von florierenden Ökosystemen. Hier geht es m.E. auch um eine entspanntere Lebensweise, die sich nicht darin verliert, teilweise völlig sinnlosen Konsum zu zelebrieren und sich dafür auch noch abzurackern.

    Statt sich Unsummen für den fetten SUV zusammen zu sparen, kann man sich besser einfach Zeit nehmen, mit dem Fahrrad auf Campingtour zu gehen und die heimische Natur erkunden und genießen.

    Der Abbau von Verschwendung ist an vielen Stellen praktikabel, und immer hilfreich. Kein Fleisch mehr kann dazu gehören, ist aber nur eine von ziemlich vielen Möglichkeiten, hier wirklich auch rasant vorwärts zu kommen.

    Am besten guckt hier jeder, wo er selber näher dran ist, was zu machen. Der eine spart erstmal bei der Raumtemperatur, der andere hat Geld zum investieren, und kann sich eine PV-Anlage zulegen. Der eine schafft alle Wege mit dem Fahrrad, der andere mag Fleisch sowieso nicht so sehr, und lässt es dann ganz weg.

    • Danke, @Tobias

      Auf unseren Dialog hin habe ich Perplexity.ai nun mal einfach gefragt: “Wie ist das Verhältnis des Solarpunk zu Besitz und zu Zeit?”

      Die Antwort, auch aus diesem Blog gespeist, dürfte (auch) Dir zusagen. Womöglich sogar sehr:

      Solarpunk ist eine Bewegung, die sich auf eine nachhaltige und positive Zukunft konzentriert, in der erneuerbare Energien und umweltfreundliche Technologien im Vordergrund stehen. Diese Bewegung hat spezifische Ansichten zu den Konzepten von Besitz und Zeit.

      ## Verhältnis zu Besitz

      Solarpunk stellt sich eine Welt vor, in der der traditionelle Kapitalismus überwunden wird. Die Bewegung lehnt das sogenannte “Greenwashing” des Kapitalismus ab, das oft versucht, umweltfreundliche Praktiken zu vermarkten, ohne echte Veränderungen zu bewirken[5]. Stattdessen fördert Solarpunk eine Reduzierung des Konsums und eine gemeinschaftsorientierte Lebensweise. Der Fokus liegt auf gemeinschaftlichem Besitz und der Nutzung von Ressourcen, um nachhaltige Lösungen zu schaffen. Dies schließt die Nutzung von Solaranlagen und anderen erneuerbaren Energien ein, um Unabhängigkeit von zentralisierten Energiequellen zu erreichen[5].

      ## Verhältnis zur Zeit

      In Bezug auf Zeit betont Solarpunk die Notwendigkeit, langfristig zu denken und zu handeln. Die Bewegung sieht eine Zukunft, in der die Menschheit im Einklang mit der Natur lebt und die Herausforderungen des Klimawandels überwindet[3]. Solarpunk ermutigt dazu, die Gegenwart aktiv zu gestalten, um eine bessere Zukunft zu ermöglichen. Es geht darum, Zeit als eine Ressource zu betrachten, die genutzt werden kann, um nachhaltige und positive Veränderungen herbeizuführen. Diese Perspektive steht im Gegensatz zu dystopischen Zukunftsvisionen, die oft in anderen Science-Fiction-Genres zu finden sind[2][4].

      Insgesamt fördert Solarpunk eine Zukunft, in der Gemeinschaft, Nachhaltigkeit und langfristiges Denken zentrale Rollen spielen. Die Bewegung inspiriert dazu, aktiv an der Gestaltung einer besseren Welt mitzuwirken, indem sie Besitz und Zeit als Mittel zur Förderung von Nachhaltigkeit und sozialer Gerechtigkeit betrachtet.

      Citations:
      [1] https://www.muehlhausmoers.com/content-marketing/mmagazin/die-vision-der-solarpunk-bewegung
      [2] https://de.wikipedia.org/wiki/Solarpunk
      [3] https://www.tagesschau.de/wissen/klima/solarpunk-klimaoptimismus-100.html
      [4] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/solarpunk-hoffnung-statt-cyberpunk-verzweiflung-geburtenrueckgang-arche-regionen-und-dear-alice/
      [5] https://www.derstandard.de/story/3000000186610/solarpunk
      [6] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/solarpunk-ist-mehr-als-utopie-schon-heute-gegen-reaktanz-und-arroganz-leben/

  15. @Michael 19.08. 15:43 / perplexity.ai

    „Die Bewegung inspiriert dazu, aktiv an der Gestaltung einer besseren Welt mitzuwirken, indem sie Besitz und Zeit als Mittel zur Förderung von Nachhaltigkeit und sozialer Gerechtigkeit betrachtet.“

    Naja, die einen besitzen alles, die andere Hälfte gibt ihr Geld immer aus, und muss sich alles mieten. Das wird sich kaum ändern, ist aber auch nicht das Problem.

    Wird die grüne Technik entsprechend nachgefragt, wird man das meiste Kapital genau da anlegen, und die nichts Besitzenden werden eben u.a. über ihre Stromrechnung ihre Beiträge leisten.

    Aber mir geht es immer auch darum, dass mit weniger Konsumaktionismus alle mehr Zeit haben. Auch Zeit, diesen wunderbaren Planeten zu erkunden. Je mehr tätige Anstrengung zu dessen Florieren, desto mehr kann genau das dann auch mehr Spaß machen. Man wird sozusagen tätigerweise intensiverer Teil des großen Ganzen.

    Zumal schon nur etwas weniger Konsum gleich auch maßgeblich Mittel frei machen kann. An Geld, Arbeitskraft und Rohstoffen. Und es beschleunigt damit nicht nur den technischen Umbau, sondern reduziert sofort die Emissionen und am Ende auch noch das erforderliche Ausmaß der Ausbauziele.

    Insbesondere sieht es nicht so aus, dass es für unser Wohlstandsniveau nachhaltige Lösungen gibt, es klimaneutral umzubauen. Da dürften vermutlich die Rohstoffe für fehlen. Schon gar nicht, wenn der Rest der Welt auch noch so leben will.

    Man wird sehen, was die Technik noch alles so erfindet, vielleicht reicht es irgendwann doch. Auf jeden Fall braucht es aber mittelfristig mehr Tempo, und da wäre schon nur etwas weniger Konsum mit Abstand ein ganz maßgeblicher Faktor.

  16. Vielleicht sollte man das, was auf Sizilien passiert, in erster Linie als Problem vielfältiger Ursachen sehen, die man in der Summe wie den Einzelteilen nicht angehen möchte:
    1. ein dysfunktionales Wassernetz
    2. ein stetiges bauliches Wachstum mit einer damit verbundenen Vernichtung von halbwegs naturnahen und landwirtschaftlichen Flächen
    3. ein insbesondere in Touristenorten und Orten der italienischen Oberklasse überdurchschnittlicher Wasserverbrauch
    4. eine Landwirtschaft, die möglicherweise nicht mehr an die örtlichen Gegebenheiten angepasst ist und/oder eine zu intensive landwirtschaftliche Nutzung, die eben den naturräumlichen Gegebenheiten einfach nicht angepasst ist.

    Vor dem Hintergrund dieser Probleme mit dem Schlagwort Klimaresilienz zu kommen, ist zwar auch richtig, nur verstellt dieser Begriff aus meiner Sicht den Blick auf wesentliche Ursachen der Probleme. Werden diese Probleme angegangen, kann man parallel dazu schauen, welche weiteren Maßnahmen lassen sich im Hinblick auf die Ursachenbekämpfung mit umsetzen, sozusagen ein Zusatzeffekt. Ich halte es aber für dringlicher, die eigentlichen Ursachen anzusprechen, in den Mittelpunkt zu stellen und anzugehen.

    • @Marvin

      Danke, doch ich sehe für all die genannten Probleme eine gemeinsame Ursache: Eine rechtslibertäre, “wirtschaftsnahe” Regierung, eine Demokratie, die sich nicht den wissenschaftlichen Erkenntnissen stellt, sondern für kurzfristige Profite Kosten in die Zukunft externalisiert.

      Deswegen wird 1. das Wassernetz nicht längst ertüchtigt, 2. werden naturnahe und landwirtschaftliche Flächen überbaut, obwohl die Bevölkerung längst schrumpft, 3. wird Tourismus durch die Vergeudung wertvoller Ressourcen angelockt, statt ihn nachhaltig zu gestalten, 4. werden landwirtschaftliche Produkte etwa als Futtermittel in die industrielle Massentierhaltung vergeudet, während sich die Wüsten bereits ausbreiten und wird 5. die eskalierende Klimakatastrophe als Wasserkrise noch immer verharmlost, während Menschen, Tiere und Pflanzen auf Sizilien längst daran zugrundegehen.

      Wie gerne würde ich behaupten, all diese Probleme lägen nur am wirtschaftlichen oder politischen System. Doch die bittere Wahrheit ist, dass auch die sizilianische Bevölkerung in den letzten Wahlen immer wieder rechtsdrehenden Parteien Mehrheiten verschafft hat, die die Klimakrise und die Unterfinanzierung der Infrastruktur verharmlosten oder gar leugneten. Auch im bereits zerfallenden Irak erlebte ich ja leider keinen breiten, demokratischen Aufbruch, sondern einen Rückzug zu vieler in Tribalismus, Zynismus und feindseligen Dualismus bis hin zum Antisemitismus.

      Daher meine ich, dass auch die Verwüstung der historisch so bedeutenden Insel Sizilien für uns alle ein Weckruf sein sollte, mit hoffnungsvollem Solarpunk auch gegen uns selbst zu rebellieren:

      https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/gegen-wen-und-was-rebelliert-der-post-fossile-solarpunk/

      Ich beobachte, dass es niemals zu spät für Hoffnung auf eine bessere Demokratie und Wirtschaft ist – aber allzu verständlich, dass diese immer schwerer wird, wenn die Abwanderung bereits begonnen hat. Deswegen stellen die Zustände in Sizilien nicht nur Fragen an die Sizilianerinnen und Sizilianer, sondern auch an uns alle, insbesondere als Bürgerinnen und Bürger der gemeinsamen Europäischen Union.

    • Es ist mittlerweile wirklich reflexhaft, dass bei Klimakatastrophen darauf hingewiesen wird, dass die “eigentlichen Ursachen” eigentlich immer eine schlecht gemanagte oder gar fehlende Infrastruktur sei.

      Im Ahrtal war nicht die Regenmenge schuld, sondern fehlende Dämme an den Zuflüssen, wahlweise auch der Weinbau oder die Ökos, weil die unbedingt Bäume am Wasser haben wollten.
      Wenn in Ostdeutschland Wälder brennen, lag das der falschen Baumart oder menschlicher Brandstiftung, und nicht an der Dürre. In Portugal sind es die Eukalyptuswälder.
      Wenn in Lybien ein Staudamm bricht und Tausende Menschen sterben, lag es nicht an der extremen Regenmenge, sondern daran, dass der Staudamm schlecht gewartet war.
      Und wenn in Sizilien Wassermangel herrscht, lag das an den maroden Wasserleitungen und anderen Problemen.

      Das ist schon eine bemerkenswerte Häufung von Infrastrukturproblemen in den letzten Jahren, die zufällig gleichzeitig in einer Zeit auftreten, in der wir die wärmsten Ozeane, die höchsten Globaltemperaturen seit 300 000 Jahren haben und in der Folge außergewöhnliche Hitze-, Dürre- und Nässeperioden erleben.

      Den Sarkasmus mal beiseite: Bäume wachsen nicht innerhalb von drei Jahren, die Wasserleitungen in Sizilien sind nicht erst seit gestern marode, Infrastruktur wie Staudämme können nicht jedes Extremszenario abdecken, sondern sind auf die häufigsten zu erwartenden Szenarien ausgelegt. Man kann nicht unendlich Redundanzen einbauen, sondern Infrastruktur ist immer ein Kompromiss und häufig auch ein Durchwurschteln. Dass die Wasserleitungen nicht saniert worden sind, ist misslich, aber bislang hat es, wenn auch eher schlecht als recht, funktioniert. Die Klimakrise verschiebt aber das zu Erwartende weiter ins Extreme, wo das Durchwurschteln endgültig versagt.

      Das eigentliche Problem ist die Klimakrise, dass unsere Infrastruktur versagt, ist Folge von extremeren Bedingungen.

      • @Marvin & @Thorsten

        Habe Perplexity.ai zu unserer Debatte hier einmal gefragt: Lässt sich die Klimakrise auch als Mangel an post-fossiler, Kosten internalisierender Friedensenergien verstehen?

        Achtet mal darauf, wie die KI die bisher getrennten Diskurse der Infrastruktur-, Energie- und Sicherheitspolitik zu verknüpfen beginnt!

        Die Klimakrise kann tatsächlich als ein Mangel an post-fossiler, kosteninternalisierender Infrastruktur verstanden werden, wobei der Begriff “Friedensenergien” möglicherweise auf die Nutzung erneuerbarer Energien abzielt, die weniger konfliktträchtig sind als fossile Brennstoffe. Diese Perspektive hebt die Notwendigkeit hervor, von fossilen Energieträgern zu nachhaltigen Energiequellen überzugehen, die sowohl ökologisch als auch sozialverträglich sind.

        ### **Post-fossile Energien und Infrastruktur**

        1. **Erneuerbare Energien**: Der Umstieg auf erneuerbare Energien wie Wind, Solar und Wasserkraft ist entscheidend, um die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu verringern. Diese Energien sind weniger konfliktträchtig, da sie lokal produziert werden können und keine geopolitischen Spannungen über Ressourcen verursachen[1][2].

        2. **Infrastrukturentwicklung**: Die Transformation des Energiesektors erfordert Investitionen in neue Infrastrukturen, wie z.B. moderne Stromnetze und Energiespeichersysteme, um die Schwankungen in der Energieerzeugung aus erneuerbaren Quellen auszugleichen[1].

        ### **Kosteninternalisierung**

        1. **Externe Kosten**: Fossile Energien verursachen erhebliche Umweltschäden, deren Kosten oft nicht in den Marktpreisen enthalten sind. Durch die Internalisierung dieser Kosten, etwa durch CO2-Bepreisung, könnten erneuerbare Energien wettbewerbsfähiger werden und die tatsächlichen Kosten fossiler Energien sichtbar machen[2][4].

        2. **Wirtschaftliche Anreize**: Die Schaffung wirtschaftlicher Anreize für den Ausbau erneuerbarer Energien und die Verbesserung der Energieeffizienz kann den Übergang zu einer nachhaltigen Energieversorgung beschleunigen[1].

        ### **Friedensenergien**

        Der Begriff “Friedensenergien” könnte darauf hinweisen, dass erneuerbare Energien weniger Konflikte verursachen, da sie nicht nur umweltfreundlicher sind, sondern auch die geopolitische Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen reduzieren. Dies könnte zu einer stabileren und friedlicheren globalen Energiepolitik führen[2][3].

        Insgesamt zeigt sich, dass die Klimakrise nicht nur eine ökologische, sondern auch eine infrastrukturelle und wirtschaftliche Herausforderung ist, die durch den Ausbau post-fossiler, kosteninternalisierender Energien bewältigt werden kann.

        Citations:
        [1] https://www.bmz.de/de/themen/klimawandel-und-entwicklung/energie-und-klima
        [2] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/testvergleich-die-copilot-und-gemini-kien-zu-fossile-gewaltenergien-vs-erneuerbaren-friedensenergien
        [3] https://www.nabu.de/umwelt-und-ressourcen/klima-und-luft/klimawandel/27125.html
        [4] https://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/515/dokumente/4298.pdf
        [5] https://library.fes.de/pdf-files/ipg/ipg-2010-2/03_a_luhmann3_d.pdf
        [6] https://climate.ec.europa.eu/climate-change/consequences-climate-change_de
        [7] https://www.boell.de/de/2022/08/17/was-das-neue-us-klimagesetz-leistet-und-wo-es-versagt

  17. Betreff: Wasserkrise,
    Die Wasserknappheit können wir technisch abmildern.
    Der Meeresspiegelanstieg wird dagegen die Weltkarte verändern. Und das ist jetzt nicht nur eine Überlegung, dieses wird geschehen.
    In Deutschland betrifft das Nord-und Ostfriesland. Viele Teile davon liegen jetzt schon unter dem Meerespiegel.
    Unsere Nachbarn , die Holländer schützen sich mit gewaltigen Deichen vor der Flut. Vor einer Flut der deutschen Flüsse sind sie dagegen nicht gewappnet.

    Und wie reagieren wir darauf ? Die Antwort sollte jeder selber finden.

    • Lieben Dank, @N

      Zum Meeresspiegelanstieg hat der ehemalige US-Präsident, gescheiterte Putschist und Rechstdualist Donald Trump immer wieder – grotesk falsch – ausgeführt, dies werde zu “mehr Häusern am Wasser” führen. Das ist selbstverständlich auch logisch falsch, denn es versinken ja Landflächen und mit ihnen Küsten. Es zeigt aber, wie einfach Reaktanz und intellektuelle Feigheit funktionieren, indem sie die Lüge der manchmal unangenehmen Wahrheit vorziehen.

      Ich sehe jedoch noch immer Chancen, dass “wir” – im Sinne von: alle Menschen in Demokratien – uns für die Hoffnung und auch die Wissenschaft entscheiden können. Und nach ihrem lesenswerten Buch “The Light We Carry” möchte ich auch die große Rede von Michelle Obama beim demokratischen Parteitag in Chicago sehr empfehlen:

      https://www.youtube.com/watch?v=YgJBFBwRXvc

      Diese Empfehlung wird mir auch hier weitere Troll-Angriffe einbringen, aber ich glaube, es ist der richtige Weg: Uns für Hoffnung, Vielfalt und Bildung zu entscheiden, statt uns durch Ängste und Sorgen lähmen zu lassen. Die Menschheit wird in einigen Arche-Regionen überleben – und es hängt auch von unseren heutigen Entscheidungen ab, wo dies gelingt.

  18. Michael Blume,
    Man kann die gegenwärtige Situation von drei Seiten betrachten.
    Man kann angesichts der Untätigkeit der Nationen in Defaitismus verfallen.
    Man kann optimistisch bleiben und sagen “it could be worse”.
    Man kann sich den Herausforderungen stellen, erst wenn sie beseitigt werden müssen. Erst dann werden wir erfinderisch. Das scheint mir am ehesten zur menschlichen Natur zu passen.

    Was die Trolle betrifft, haken Sie das unter Dummheit ab.

    • Danke, @N – gerne gehe ich darauf ein.

      Man kann die gegenwärtige Situation von drei Seiten betrachten.

      Dem stimme ich zu 100% zu! Denn ob bewusst oder unbewusst – Ihre Argumentation schließt gekonnt an die drei kognitiven Grund-Weltanschauungen an:

      1. Den infantilen, egozentrischen Relativismus (“neutral”)
      2. Den juvenilen, feindseligen Dualismus (“böse”).
      3. Den adulten, dialogischen Monismus (“gut”).

      Man kann angesichts der Untätigkeit der Nationen in Defaitismus verfallen.

      Das wäre der individualistische Rechtslibertarismus a la Elon Musk, der die Demokratie bereits feindselig-dualistisch abgeschrieben hat.

      Habe bereits im Februar 2022 genau davor mit den Worten gewarnt:

      „Der Fall zeigt meines Erachtens, wie viel Arbeit noch vor uns liegt. Millionen stecken noch im Sumpf der Wissens- und Realitätsverleugnung und viele radikalisieren sich dort weiter.“

      https://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.tesla-gruender-elon-musk-vergleicht-kanada-mit-hitler-deutschland.29dd679e-a262-4ea2-861a-a0dd725d102e.html

      Man kann optimistisch bleiben und sagen “it could be worse”.

      Das wäre der Weg des infantilen, egozentrischen Relativismus – solange es mir gut geht, braucht es mich auch nicht zu kümmern.

      https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/die-psychoanalyse-von-relativismus-dualismus-und-monismus-bei-hans-blumenberg/

      Man kann sich den Herausforderungen stellen, erst wenn sie beseitigt werden müssen. Erst dann werden wir erfinderisch. Das scheint mir am ehesten zur menschlichen Natur zu passen.

      Ja, was wäre der Weg des dialogischen Monismus, hier konkret des Solarpunk:

      https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/gegen-wen-und-was-rebelliert-der-post-fossile-solarpunk/

      Was die Trolle betrifft, haken Sie das unter Dummheit ab.

      Klar sind Trolle im Sinne Bonhoeffers “dumm”, weil sie sich auch selbst schaden. Genau weil sie aber erhebliche Schäden anrichten, warne ich vor der (gerade auch in X angefütterten) Empörungssucht, die zum Trolling führt!

      https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/empoerungssucht-nach-dem-x-odus-trolle-scheitern-an-den-mastodon-instanzen/

      Nochmal herzlichen Dank für das lebendige Interesse und den klugen Druko!

      • Michael Blume ,
        nur kurz, Sie haben die Weltanschauungen mit Entwicklungspsychologie verknüpft, dann besteht ja bei einer alternden Gesellschaft begründete Hoffnung.

        Was die Empörungssucht betrifft, man kann sie auch als spätpubertär bezeichnen, was die Form betrifft. Was den Inhalt betrifft, dann würde ich nicht pauschal urteilen. Für falsche Entschediungen, da kann man eine fehlende Bildung verantwortlich machen , aber auch Erziehungsmängel. Schließlich sollten wir so sozialisiert sein, dass wir unseren Protest in einer kulturgeeigneten Form ausbringen.

        Schluss !

        • Danke, @N!

          Sie haben die Weltanschauungen mit Entwicklungspsychologie verknüpft, dann besteht ja bei einer alternden Gesellschaft begründete Hoffnung.

          Das wäre schön, aber leider werden die jeweiligen Grund-Weltanschauungen in den Entwicklungsphasen nur angelegt. Die meisten Menschen kommen dauerhaft kaum über den infantilen, egozentrischen Relativismus hinaus und sehr viele Ältere fallen verbittert in den feindseligen Dualismus zurück (sog. Altersradikalisierung).

          Was die Empörungssucht betrifft, man kann sie auch als spätpubertär bezeichnen, was die Form betrifft. Was den Inhalt betrifft, dann würde ich nicht pauschal urteilen. Für falsche Entschediungen, da kann man eine fehlende Bildung verantwortlich machen , aber auch Erziehungsmängel. Schließlich sollten wir so sozialisiert sein, dass wir unseren Protest in einer kulturgeeigneten Form ausbringen.

          Genau das ist damit sowohl kognitionspsychologisch wie philosophisch gemeint, ja.

        • Dear Mr. Blume

          The other day a cab driver rattled off every unscientific conspiracy theory of the last few years then informed me that Elon, who suffers from megalomenia will save us.

          My question is why was there no public education to prevent this so that a segment of the population would not be susceptible? Why do people not know history or the difference between capitalism, communism or fascism?

          • Thanks for your question, @Science

            In “my” State of Baden-Württemberg, in the Southern West of Germany, we are building up a lot of educational and preventional work. Among others, I had the honour to present our work to my colleague Deborah Lipstadt at the US State Department.

            https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/trump-attackiert-israel-nennt-iran-hamas-smart/

            Here is an overview about our Baden-Württemberg views and works on the subject by Perplexity.ai:

            Dr. Michael Blume, an expert in religious studies and the Antisemitism Commissioner for Baden-Württemberg, has articulated several strategies for preventing the spread of conspiracy myths. His approach is multifaceted, focusing on terminology, education, dialogue, and legal measures.

            ## Terminology and Understanding

            Dr. Blume prefers the term **”conspiracy myth”** over “conspiracy theory” to emphasize the irrational and fantastical nature of these beliefs. This terminology highlights how conspiracy myths often rely on misinformation and emotional appeal, tapping into primal fears and offering simplistic explanations for complex issues[1]. By framing these beliefs as myths, Blume aims to avoid legitimizing them as credible theories, thus encouraging critical scrutiny and reflection[1].

            ## Psychological and Cultural Aspects

            Blume acknowledges the psychological allure of conspiracy myths, which provide a sense of belonging and simple answers during crises[1]. He notes that these myths often draw from ancient archetypes and collective anxieties, thriving in cultural and historical contexts that are ripe for such narratives[1].

            ## Education and Engagement

            Dr. Blume emphasizes the importance of **education**, particularly among young people, to prevent the entrenchment of conspiracy beliefs. He suggests that engaging with believers through dialogue, rather than outright dismissal, can help address their concerns and motivations[2]. Education should also aim to change reference points, worldviews, and social environments, akin to the psychological process of leaving a sect[2].

            ## Legal and Social Measures

            Blume advocates for a dual approach involving education and the rule of law. This includes drawing clear legal boundaries, monitoring, and prosecuting extremist movements to prevent their spread[2]. He is involved with the commission of federal and state governments to combat antisemitism, which strengthens dialogue with science and supports local projects[2].

            ## Role of Media and Communication

            Dr. Blume highlights the role of new media in spreading conspiracy myths and stresses the need for a dialogue involving science, government, and media to address these challenges. He argues that media literacy and critical engagement with information sources are crucial in combating the influence of conspiracy myths[6].

            In summary, Dr. Michael Blume’s approach to preventing conspiracy myths involves a combination of precise terminology, education, engagement, legal measures, and media literacy, all aimed at fostering critical thinking and constructive dialogue.

            Citations:
            [1] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/english-translation-of-my-state-parliament-speech-against-antisemitism-on-november-9th-2023/
            [2] https://www.bundesregierung.de/breg-de/schwerpunkte/umgang-mit-desinformation/interview-conspiracy-theories-1911120
            [3] https://dai-heidelberg.de/en/events/michael-blume-2-26178/
            [4] https://stm.baden-wuerttemberg.de/de/themen/beauftragter-gegen-antisemitismus
            [5] https://www.lpb-bw.de/fileadmin/lpb_hauptportal/pdf/publikationen/jugendliche_salafistischer_propaganda_tbd2_2.pdf
            [6] https://www.ehemalige-synagoge-rexingen.de/en/latest/events/blume-eng

  19. Was ich bei dieser Diskussion interessant finde ist der geradezu exzessive Gebrauch von AI. Und zwar der Zusammenhang zwischen dem Thema, und dem mit AI einhergehendem Resourcenverbrauch .. Energie und Wasser für den Betrieb und Herstellung der Hardware, politische Dimension bzgl. Taiwan/Korea, bzw. der Versuch unabhängig zu werden (was wieder zum Anfang führt, Stichwort Chipfabrik Magdeburg und Wassermangel dort), etc. Bei Bitcoins war/ist das alles noch ganz schlimm …
    Und wir sind ja erst am Anfang. Was jetzt produziert wird ist in ein paar Jahren weggeworfen, mitsamt den wertvollen Rohstoffen.

    • Ja, @Felix – keine prominente Stimme würde es mehr wagen, gegen den enormen Ressourcenverbrauch durch BitCoin, Streaming oder Gaming (wie es gerade bei der sogar aus Steuermitteln geförderten GamesCon in Köln gefeiert wird) noch etwa Verbote zu fordern. Denn da stehen schon längst mächtige Wirtschaftsinteressen und ganze Konzerne dahinter. Nur die Werkzeuge der bisher nicht-Privilegierten wie etwa von jungen Leuten, der Ärmeren, der kreativen Online-Communities werden hypermoralisch debattiert. Business ist bei Klimaheuchlern schnell sakrosankt, aber die Demokratisierung von Kultur durch KI-Anwendungen wird umso heftiger abgelehnt.

      Perplexity.ai kann dagegen bereits jetzt aus meinen Blogposts neue Texte generieren:

      Dr. Michael Blume, ein Befürworter des Solarpunk, unterstützt den breiten Einsatz von generativer KI aus mehreren Gründen, die sich in seiner Vision einer nachhaltigen und post-fossilen Zukunft widerspiegeln. Solarpunk ist für Blume eine hoffnungsvolle Alternative zu dystopischen Zukunftsvisionen wie dem Cyberpunk, da es auf nachhaltige Technologien, Energiedemokratie und soziale Gerechtigkeit setzt[1].

      Blume sieht in der generativen KI ein Werkzeug, das die Fähigkeit hat, die Informationsflut in der modernen Welt zu bewältigen. Er glaubt, dass KI-Systeme wie KI-Crawler helfen können, die “Textmengen-Entropie” zu bewältigen, indem sie Informationen effizienter organisieren und zugänglich machen[1]. Diese Technologien können somit die menschliche Fähigkeit erweitern, komplexe Informationen zu verarbeiten und zu nutzen, was ein zentraler Aspekt des Solarpunk-Gedankens ist.

      Darüber hinaus erkennt Blume, dass KI durch ihre Interaktion mit Benutzern lernt und somit zur Förderung demokratischer Werte beitragen kann. Er betont, dass KI nicht nur ein technisches Werkzeug ist, sondern auch eine Plattform, um Dialoge zu führen und das menschliche Bewusstsein zu erweitern[2]. Diese Perspektive unterstützt die Solarpunk-Idee, dass technologische Fortschritte mit sozialer Gerechtigkeit und ökologischer Nachhaltigkeit verbunden werden sollten, um den Herausforderungen des Klimawandels und gesellschaftlicher Umbrüche zu begegnen[1].

      Citations:
      [1] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/solarpunk-ist-mehr-als-utopie-schon-heute-gegen-reaktanz-und-arroganz-leben/
      [2] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/den-digitalen-rechtsruck-verstehen-durch-die-psychologie-von-externalisierung-und-reaktanz/

      • Nix für ungut, ich hatte nur eben einen Artikel über die Wasserproblematik in Magdeburg gelesen. Die Frage ist halt, wenn wir das aus guten Gründen nicht machen wollen, müssten wir halt auch entsprechend Verzicht üben. Ist auch nix anderes als wie mit dem Fleischkonsum.

        Und warum ist gerade Perplexity „gut“ in diesem Sinne? Das läuft auf den gleichen GPUs wie alle anderen (Investoren sind bezeichnenderweise u.a. Nvidia und Amazon…).
        Auch bei BitCoin widerspreche ich, das wurde durchaus heiss diskutiert, aber jetzt von AI überschattet. Und das war zumindest Anfangs durchaus ein Projekt der „nicht Privilegierten“.
        Faktisch haben wir ein Verbot von BTC und AI bei uns, nämlich den Strompreis (und das ist gut so).

        Und das mit den „mächtigen Wirtschaftsinteressen“ ist mir zu platt. Ich arbeite auch in so einem Konzern, ist das unmoralisch? Es sind immer noch die Nutzer/Konsumenten die das wollen, wo keine Nachfrage da kein Angebot.

        Wie bei BTC (proof of work) hat auch bei AI vorher niemand klar gesagt (oder gefragt) was es für Auswirkungen hat wenn man es hochskaliert, obwohl man es weiss (auch die Nutzer).

        (perplexity) AI kann übrigens auch aus den Posts von Donald Trump Texte generieren. Er würde es Wahrheiten nennen, und damit wohl auch die AI. Das macht mir mehr Sorgen als das ich mich über die Erleichterungen in Alltag und Beruf (die beim zweiten hinsehen keine sind) freuen könnte.
        Niemand käme auf die Idee ein Kleinkind (entspricht einem untrainiertem LLM) mit dem Inhalt des Internet zu füttern. Garbage in, garbage out. Da gibts sinnvolleres, z.B. Bilderkennung in der Medizin.

        Man hat auch beim Internet gedacht dass durch den freien Informationsaustausch alles demokratischer, ehrlicher und besser wird .. das Gegenteil ist der Fall.

        • Kein Widerspruch, @Felix – mein Argument ist nicht, dass wir KI blind vertrauen sollten. Sondern mein Argument ist, dass wir diesmal das Werkzeug vor den feindseligen Dualisten, Verschwörungsunternehmern und Demokratieverächtern verstehen und nutzen sollten. Denn diese werden es tun – wie sie es auch mit jeder anderen Medientechnologie getan haben.

          Ich habe selbst gemeinsam mit HateAid jahrelang darum gekämpft, dass deutschen Recht auch gegenüber dem Digitalkonzern X und dessen Besitzer, dem rechtslibertären Milliardär Elon Musk gelten sollte. In der ersten Instanz haben wir klar gewonnen – und ich bin bis heute keiner Juristin und keinem Juristen begegnet, die nicht verstört, ja entsetzt waren über das Urteil der zweiten Instanz:

          https://hateaid.org/berufungsurteil-wirft-grundsatzfrage-nach-meldewegen-auf/

          Mein Argument als Wissenschaftler und Familienvater, als Christ, Demokrat und Solarpunk ist also nicht, dass wir uns vor unbequemen Erkenntnissen verstecken sollten. Sondern mein Argument ist, dass wir mit der dringend notwendigen Veränderung bei uns selbst beginnen und auch jede Medientechnologie dafür einsetzen sollten.

          https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/do-something-demokratisierung-als-fantasiearbeit-mit-generativer-ki-kunst/

          Auch schon die Fotografie wurde als “Todfeind der Malerei” verunglimpft. Auch die ersten Fotografinnen wie die Stuttgarterin Gerda Taro (1910 – 1937) wurden verhöhnt, verleumdet und verfolgt. Und das hinderte ihre rechtsdualistischen und antisemitischen Verfolger keine Sekunde, ihrerseits die neue Medientechnologie für ihre Propaganda zu verwenden.

          https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/do-something-demokratisierung-als-fantasiearbeit-mit-generativer-ki-kunst/

          Fotografie war und ist nicht perfekt, Radio, Fernsehen, Comics, Computerspiele und das Internet auch nicht (obwohl ich etwa “Civilization” schon sehr grandios fand!). Ebenso wenig wird auch nur eine KI-Anwendung jemals perfekt sein. Aber wenn es uns wirklich um die Zukunft nicht nur von uns selbst, sondern auch von unseren Mitmenschen und unserer Mitwelt geht, dann sollten wir uns nicht länger den Luxus leisten, vor Wissenschaft und vor neuen Technologien davonzulaufen.

          Die US-Poetin Amanda Gore hat gerade in Chicago ein neues Gedicht vorgetragen, das sich gerade durch dieses neumodische Internet weltweit verbreitet und von dem ich hier eine Zeile zitieren möchte:

          “Perhaps the American dream is no dream at all, but instead a dare to dream together”
          deutsch: “Vielleicht ist der amerikanische Traum überhaupt kein Traum, sondern ein Wagnis, gemeinsam zu träumen”

          Medien sind Werkzeuge. Und wir alle entscheiden, ob sie uns gegeneinander aufbringen, oder ob wir durch sie lernen, “gemeinsam zu träumen”.

  20. Wir hatten ja hier im und unter dem Blogpost bereits über die zunehmenden Auswirkungen der Klima- und Wasserkrise auf europäische Ernten diskutiert. Gerade kam die folgende Meldung rein:

    „Landwirte beklagen deutlich schlechtere Ernte. Bauernpräsident Joachim Rukwied bezeichnete die diesjährige Ernte als erneute Zitterpartie, die mit großer Enttäuschung geendet sei. Er verwies auf extrem nasses Wetter von Herbst bis Frühsommer und fehlende Sonne. […] Die stark unterdurchschnittliche Getreideernte zeige einmal mehr deutlich spürbare Auswirkungen des Klimawandels.“

    https://www.n-tv.de/panorama/Landwirte-beklagen-deutlich-schlechtere-Ernte-article25175227.html

    Ich mag dazu einfach nur noch wiederholen, was ich ja bereits mehrfach auch als Solarpunk geschrieben hatte: Wenn wir nicht sehr schnell die Vergeudung von Futtermitteln an und die Emission von Treibhausgasen durch die industrielle Massentierhaltung hinter uns lassen, werden wir erhebliche Preissteigerungen vor allem auf Kosten der Ärmsten erleben.

    Und weil es auch den kognitiven und gewollten Bestätigungsfehler zur globalen Erhitzung und mehr Regen wieder reichlich geben wird, ein Aufklärungspost hier:

    https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/aber-hier-regnet-es-doch-der-haeufigste-bestaetigungsfehler-in-der-klimakrise/

    Schon klar, dass dies viele nicht mehr erreichen wird. Aber ich denke, Wissen anzubieten, ist nie zwecklos, sondern mindestens auch eine Frage der Würde.

  21. Dr. Blume

    thank you for your fast response. I am assuming you used AI software. BTW you can respond in German. i am familiar with the change in terminology and the meaning of words through social media. I think that changing an old term into myth confuses people. the most famous example of conspiracy theorist are people who believed in UFOs. They are mostly harmless.

    I was referring to Germany’s lack of prevention through education. What is new is the hatred of scientists and mistrust of science in general. At the federal level nothing is being done to prevent or stop aggression.

    There is no discourse possible if people go on sites and have convinced themselves that climate change is not real then verbally attack or threaten scientists who try to educate them. I hope this clarifies my question.

    • Yes, @Science, Perplexity.ai is an AI software, which I am using quite often for good answers on my blog. In Germany, the term Verschwörungsmythen / Conspiracy myths has already largely replaced Verschwörungstheorien / Conspiracy Theories and I do perceive the same slowly taking place in English.

      In Deutschland sind zudem die Bundesländer für Bildung, Integration und Strafverfolgung zuständig, nicht der ohnehin vielfach überforderte Bund. Ich würde mir eher mehr Zuständigkeiten und Finanzen auf Ebene der Länder und Kommunen wünschen, wie es in der Schweiz der Fall ist.

      https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/davos-demokratie-dialoge-gegen-antisemitismus-und-fuer-juedisches-leben/

      Aus welchem Staat schreiben Sie?

      • Well. it failed the Turing test. 😉

        The negative experiences that I had were in Germany. I was shocked because I do not recognize the country of “Dichter und Denker”. It does not take a lot of funding to correct people on twitter (before Musk destroyed it). There is no reason that ARD/ZDF can’t provide programs that debunk myths, rather than ridiculous nonsense about the Illuminati.

        Ive had to listen to Germans convinced that once again the jews are after world domination, the Chinese invented covid and so on. There is a new isolationism against world trade and general ignorance that in order to combat climate change every developed country and emerging economy will have to work together.

        I suppose I am perplexed.

        I simply didnt think that Teflon Don’s twisting of scientific fact would have such an impact in your country.

        • @Science

          Einen negativen Einfluss auf die deutsche Öffentlichkeit durch die Verbreitung von Verschwörungsmythen haben nicht nur Ausländer wie Donald Trump, Elon Musk, Wladimir Putin, Viktor Orban oder der Austrofaschist Martin Sellner, sondern auch einheimische Faschisten wie Björn Höcke. Schon am 1. September 2024 steht die Demokratie in den zwei post-diktatorischen und demografisch schrumpfenden Bundesländern Sachsen und Thüringen auf dem Spiel.

  22. I am aware of them. I am also impressed that we can have a conversation about this. My heritage is German, I visit often. Around 2016 I started to see that the terminology used in English was being directly translated into German (often poorly). The es schwappt ruber used to take a few years, now it’s instant.

    We both know that Democracy is much more than voting. I don’t think Germans realize the danger of history repeating itself in a new way. Science and religion should be separate but is merging again. While you can navigate and bridge both many cannot.

    Climate change, renewable Energy the fossil fuel war none of these have anything to do with religion. it should not be up to scientists to explain that Israel has no oil, but is surrounded by oil rich countries that will not give up their monopoly. Again public education is lacking. I see Germany heading into Ayn Rands objectivism.

    As to climate change; unstoppable. We might be able to slow it down, but we’re past the point of no return. The majority of methane is coming from melting glaciers creating a feedback loop. Focus needs to be on how do we cope rather than being distracted by racism and bigotry.

    • Danke, @Science

      Verschiedentlich habe ich auch schon auf Englisch gesprochen, etwa hier in Utah, USA:

      https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/speaking-about-religion-law-at-a-conference-in-utah-usa/

      Aber die bislang wichtigste Rede meines Lebens hielt ich am 9. November 2023 im Landtag von Baden-Württemberg:

      https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/im-landtag-bw-gegen-antisemitismus-meine-rede-zum-9-11-2023/

      Vielen Dank für das Interesse am Blog und an den Inhalten! 😊🙌📚

      • @Dr. Blume

        ich weiss nicht ob es spracjliche missverstandnisse gibt oder es an Zeit fehlt aber ich hoffte auf Antworten basiert auf ihrer Rolle und Interesse am Klima wandel.

        LDS wird in Nord America als Kult eingestufft also verstehe ich ihr link nicht. Es weicht vom Thema ab.

        Wahrend ich einem Freund etwas wissenschaftliches erklarte wurde ich von Querdenkern angegriffen die das Gesprach mitbekamen. Versuche diesen Wandel zu verstehen. Deswegen auf ihrem Blog.

        • @Science

          Danke für die Nachfragen! Ich pflege als Religionswissenschaftler und Politikwissenschaftler gerade zu Themen wie Wissenschaft, Menschenrechte und Klimakrise den Dialog sehr bewusst nicht nur mit Leuten, die ohnehin in allem meiner Meinung sind.

          Gerade habe ich einen Vergleich der Reden in den USA und in Deutschland gebloggt:

          https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/warum-koennen-deutsche-politiker-nur-nicht-reden-wie-kamala-harris-die-obamas/

          Ihnen Dank für Ihr Interesse, bleiben Sie gerne dabei!

          • Danke. Im wesentlichen teilen wir unsere Meinung die hauptsachlich aus Bildung oder lernen wollen kommt, along with a dose of morality and scepticism. Aber in anderen Dingen, I disagree but respect your personal choice. (eg Veganer).

            Ich bin unter anderem auch science communicator, wurde zu gefahrlich. Nach der Erfahrung mit Querdenkern, wurde mir Riaz empfohlen. Nett aber nutzlos.

            Zuruck zum ursprunglichen, great speeches without action are just great speeches.

            Trodzdem nehme ich Ihre Einladung gerne an. Bis dann,

            Take care

          • P.S. Correction

            Ich dachte Sie sind Veganer? (Veganer spielen roulette, sehr ungesund). Ich war vegetarier aber nicht aus umwelt oder Nachaltigkeitsgrunden. Zu schwer fur mich es auf Deutsch zu erklaren, aber Fisch und fleisch drei mal die Woche sind auf dauer gesunder. Menschliche Korper kann bestimmte nutrients aus Pflanzen produkten nicht verarbeiten. Wir sind omnivoren, haben reisszahne behalten, unsere Weisheitszahne losgeworden und viel kleinere Kiefer als unsere Vorfahren.
            Evolution und Etik sind nicht immer zu vereinbaren.

            This is based on science research, not personal opinion. “Big natural” is also a very powerful industry. Co-wrote a book on healthy nutrition (eventhough it wasnt my field.)

            Deutsche sind mit der Ernahrung auf dem falschen weg.

          • @Science

            Danke für die Nachfrage. Ich bin Solarpunk und Vegetarier und mache aus meiner Ernährung keine Religion. Mit pauschalen Ansagen wie “Deutsche sind mit der Ernährung auf dem falschen Weg.” kann ich wenig anfangen, zumal es da auch innerhalb von Deutschland, den USA, Großbritannien, Frankreich usw. gar keine einheitliche Ernährung gibt.

            Habe Perplexity.ai (KI, engl. AI) gebeten, meine Gründe für den Vegetarismus online abzurufen und in Englisch zusammen zu fassen:

            Dr. Michael Blume has chosen to become a vegetarian primarily for reasons related to environmental sustainability and peace. His decision is influenced by his concerns about the impact of fossil fuels on global conflicts and environmental degradation. Dr. Blume has expressed worries about how fossil fuel consumption finances regimes that propagate antisemitism and other forms of violence. He believes that personal lifestyle changes, such as adopting a vegetarian diet, can contribute to a more peaceful and sustainable world by reducing reliance on fossil fuels and mitigating climate change[1][3].

            Dr. Blume’s commitment to peace and the environment is also reflected in his broader advocacy work. He emphasizes the importance of individual actions in addressing global challenges, suggesting that while no one can do everything, everyone can contribute in some way. This philosophy aligns with his decision to become a vegetarian as a means of reducing his personal environmental footprint and promoting a more harmonious world[3].

            Citations:
            [1] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/meine-sorgen-2024-fossile-kriege-propaganda-wahlen-globale-wasserkrise/
            [2] https://rathaus.bad-sassendorf.de/fileadmin/user_upload/Downloads/VHS/VHS_Soest_Programmheft_2-2023.pdf
            [3] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/hitze-starkregen-das-klima-kippt/
            [4] https://stm.baden-wuerttemberg.de/de/themen/beauftragter-gegen-antisemitismus

  23. @Michael 22.08. 09:05

    „Wenn wir nicht sehr schnell die Vergeudung von Futtermitteln an und die Emission von Treibhausgasen durch die industrielle Massentierhaltung hinter uns lassen, werden wir erhebliche Preissteigerungen vor allem auf Kosten der Ärmsten erleben.“

    Ich denke mal schon ein wenig weniger Tierisches und auch weniger Wegwerfen dürfte schon deutlich auf die Weltmarktpreise wirken.

    Ich denke, Du bist nur Vegetarier und nicht Veganer. Wieviel Tierisches gönnst Du Dir denn noch? Also mein Hunger auch auf Fleisch ist dann dennoch recht kompromisslos, es wird aber seit Jahren immer ein bisschen weniger von den Portionen her, und auch öfter mal ganz vegetarisch. Ganz Vegan allerdings nie. Das Minimum ist öfter mal Milchreis mit heißen Kirschen oder Reibekuchen mit nur einem Ei. Aber wenn das die Hauptmahlzeit war, esse ich abends dann doch noch mal eine Portion Käse oder Wurst.

    Es mag auch an meinem erheblichen Zuckerkonsum in Getränken liegen, dass ich von tierischem Eiweiß in relevanten Mengen nicht herunterkomme.

    Naja, wer jedenfalls reichlich Milchprodukte und Eier konsumiert, der muss dann anerkennen, das man zumindest die Milchkühe und Legehennen dann aber auch essen kann. Dieses Fleisch wegzuwerfen wäre wohl pure Verschwendung und damit keine Option.

    Dann gibts aber auch noch ziemlich große Weideflächen, die man nur mittels Grasfressern nutzen kann, und es gibt Abfälle und Überschüsse, die man nur an Schweine und Hühner verfüttern kann. Bevor man das alles komplett zu Biogas macht, würde ich es allerdings zunächst mal zur Ernährung anbieten. Auch wenn es mir daran gelegen ist, wie es den Ärmsten geht.

    Was dann wirklich keiner mehr essen will, das kann dann von mir aus auch in die Biogasanlage. Wie schon gesagt, die Energiewende geht mit PV und WKA sowie mit Speicherlösungen. Biomasse ist eine gute Option, aber es gibt technische Alternativen dafür, wenn man eben erstmal konsequent die Ernährung sichert.

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