Die Feuer von Los Angeles. Umwelt-, Klima- oder endlich Mitweltschutz?

Wenn wir uns 2025 mit Begriffsarbeit befassen, dann springt ins Auge, dass die ARD über die verheerenden Brände von Los Angeles einen… Brennpunkt sandte. Wie ich meine, zu Recht.
Die Solarpunk-Mitwelt beginnt da, wo sie uns etwas angeht. ARD-Brennpunkt zur Feuerkatastrophe in L.A. Foto: Michael Blume
Klar können dagegen freilich auch einwenden: Was gehen uns lokale Feuer jenseits des Atlantiks an? Daran können wir von hier aus doch längst nichts mehr ändern. Gab es etwa Sondersendungen, als die französisch beherrschte Inselgruppe Mayotte von einem vielfach tödlichen Sturm verwüstet wurde? Betrifft uns Los Angeles nicht nur deshalb stärker, weil dort Berühmte leben und viele es schon einmal besucht haben? Der Nachbarort von Filderstadt heißt schließlich auch L.-E. (Leinfelden-Echterdingen)!
Nach meiner Auffassung stehen wir hier vor historischen Verknotungen der deutschen Sprache und damit auch unserer Wahrnehmungen.
Mit Umwelt bezeichneten Städterinnen und Städter ursprünglich das nicht-städtische Umland der Städte, das zum Bezug von Lebensmitteln und zur Naherholung aufgesucht wurde. Umweltschutz hat daher bis heute einen leicht herablassenden Ton: Wir Menschen lassen uns herab, Tiere, Pflanzen und Landschafen zu beschützen. Gerne geschah dies durch Vorschriften etwa gegenüber der Landbevölkerung, mit nachwirkenden Verletzungen bis heute.
Im 20. Jahrhundert wurde der Begriff durch Rechtsdualisten wie den Hitler-Verehrer Jakob Johann von Uexküll (1864 – 1944) dualistisch befestigt: Die Umwelt stehe für die natürliche und feindselige Ordnung, die wir möglichst zu beherrschen, der wir uns aber auch einzufügen hätten. Sonst „rächt“ sich diese, eben auch durch Feuer. In diesem Kampfe könne die Menschheit auf Dauer nicht obsiegen.
Auch noch der Umweltpolitiker Herbert Gruhl (1921 – 1993) stolperte über dieses autoritäre Top-Down-Verständnis von der CDU-Bundestagsfraktion über die Grünen bis zur ÖDP und darüber hinaus. Sein alleine in Deutschland millionenfacher Bestseller von 1975 “Ein Planet wird geplündert” gipfelte im Ruf nach einer öko-diktatorischen Planwirtschaft und Weltregierung:
“Jetzt muss die Zukunft geplant werden. Und es ist weit und breit niemand sichtbar, der das tun könnte, außer dem Staat. Wenn er es aber tut, dann muss er jetzt tatsächlich viele Freiheiten entschlossen aufheben, um das Chaos zu verhüten. […] Die Vorbereitung auf eine stabile Raumschiff-Wirtschaft erfordert die gleiche Intensität wie die Vorbereitung auf einen großen Krieg.” (S. 290)
Ob von rechts, aus der Mitte oder von links – Umweltpolitik wird meist autoritär. Foto zu einem Werk von und einem Werk über Herbert Gruhl: Michael Blume
Im 21. Jahrhundert wird dann unter dem Dach des Umweltschutzes nicht mehr nur der Tier-, sondern auch der Klimaschutz gefasst. Wir Menschen sollen das Klima vor uns selbst beschützen, etwa durch Schulstreiks und Straßenblockaden gegen andere Menschen. Auch die meinerseits geschätzte Autorin Ulrike Herrmann plädiert in ihrem Bestseller “Das Ende des Kapitalismus” von 2022 für das Vorbild der (diesmal britischen) “Kriegswirtschaft” – leider ohne zu reflektieren, dass diese zur schnellen Abwahl von Winston Churchill (1874 – 1965) führte.
Historisch gilt: Selbst angegriffene Nationen lassen sich allenfalls wenige Jahre auf eine Kriegswirtschaft ein, solange sie eine demokratische Wahl haben. Und gerade auch Menschen, die wie meine Familie die real existierende Planwirtschaft des DDR-Sozialismus erlebten, wollen nicht dahin zurück. Wer mit solchen Programmen gewählt werden will, zeigt offenbar wenig Interesse an Geschichte und Politikwissenschaft.
Christian Stöcker hat also Recht, wenn er in “Männer, die die Welt verbrennen” das fossile Scheitern rechter und liberaler Parteien anprangert. Ebenso trifft aber Peter Sloterdijk, der in “Reue des Prometheus” das auch ökologische Scheitern linker Regime thematisiert. Und entsprechend wenig bringt es, wenn viele wieder nur die Bücher lesen, die sie in der eigenen Wahrnehmung und Medienblase bestätigen. Dann ist vielleicht auch dieser Blog zu schmerzhaft.
Denn, ganz ehrlich gesagt: Mir ist im bisherigen Links-Rechts-Schema kein Beispiel für nachhaltig erfolgreichen “Klimaschutz” bekannt. Auch der letzte große Klima-Liberale, der kanadische Premierminister Justin Trudeau, musste gerade wegen mieser Umfragewerte seinen Rücktritt ankündigen.
Sehr lesenswert und je nach Mut auch über die eigene Blase hinaus: Christian Stöcker beschreibt das Scheitern rechter und liberaler, Peter Sloterdijk das Scheitern linker “Umweltpolitik”. Und beide haben m.E. mit ihren Bebachtungen Recht. Foto: Michael Blume
Mitweltschutz statt Umweltschutz
Aufgrund dieses Scheiterns des bisherigen Begriffes von Umwelt habe mich daher vor einigen Jahren für den Begriff Mitwelt aus der Dialogphilosophie von Helmuth Plessner (1892 – 195) entschieden. Wir stehen nach meiner Auffassung nicht “über” der Umwelt, den Tieren oder gar dem Klima, die wir also von oben herab beschützen könnten. Wir sind vielmehr Teil einer dynamischen Mitwelt, die wir verändern und die uns verändert – ständig.
“Ein Planet wird geplündert” klingt ja nur so lange stark, wie wir uns selbst als außer-planetarische Aliens ausgliedern. Wir sind aber selbst aus diesem Planeten hervorgegangen, sind selbst evolvierte Säugetiere und werden auch nicht die letzte Art sein, die mit der Zerstörung der Biodiversität aussterben würde. Eine “Umwelt” im Sinne von Natur und erst Recht ein Klima wird es auf diesem Planeten auch dann geben, wenn es keine Menschen gibt. Sagt der Mars zur Erde: “Oh, Du hast ja Homo sapiens! Keine Sorge, das geht vorbei.”
Im Mitweltschutz gehen wir davon aus, dass Mensch und Mitwelt wechselwirken. Damit wird auch klar, warum uns Ereignisse in der direkten Nachbarschaft oder auch in Los Angeles psychologisch stärker aufdrängen als bei Madagaskar. Wir können das ja ethisch falsch finden und gerne auch korrigieren – aber wir sollten es doch erst einmal wahrnehmen. Unsere menschliche Psychologie steht nicht “über” der Welt und nimmt alles gleichmäßig wahr, sondern geht immer von der eigenen Lebenswelt aus. Deswegen verstehen so viele Menschen emotional auch einfach nicht, was an zwei oder drei Grad Erwärmung so schlimm sein soll – weswegen ich lieber auf die Veränderungen der Wasserkreisläufe, die Wasserkrise hinweise.
Wenn das Wasser nicht wenigstens einige Monate auf den Bergen bleibt, wirkt sich das auch auf Extremwetter und die Flussebenen aus. Foto aus Bad Hindelang: Michael Blume
Und anstatt bizarre und sogar planetare Ökodiktatur-Utopien zwischen Plan- und Kriegswirtschaft zu spinnen, können wir im Mitweltschutz ganz konkrete Solarpunk-Ideen für unsere eigene Gemeinde oder Schule entwerfen und angehen. Wie wollen wir, wie könnten unsere Kinder und Enkel leben “auch wenn” sich viele Parameter ändern werden?
Wir können gegen die Kurzfrist-Profitgier der fossilen Lobbyisten sehr konkret Produkte aus der Massentierhaltung vermeiden und erneuerbare Friedensenergien auch als Heimatenergien fördern. Warum eigentlich sollten wir es normal finden, weiterhin Milliarden an Öl- oder Gas-Produzenten in fernen Ländern zu überweisen, wenn wir davon doch auch land- und energiewirtschaftliche Betriebe in unserer eigenen Heimatregion bezahlen könnten? Und bei Überschüssen – gerade auch im Photovoltaik-Sommer – dann gerne auch grünen Wasserstoff speichern oder gar exportieren können?
Erste Bücher über den hoffnungsfrohen Solarpunk und über die Gefahren der Wasserkrise gibt es längst auch auf Deutsch. Alle via Mastodon gefunden. Foto: Michael Blume
Kurz gesagt: Ob links, rechts oder liberal, ob politische Parteien oder Basis-Bewegungen – bitte verzeiht mir, dass ich Programmen und Reden über “Umweltschutz” oder gar “Klimaschutz” einfach keinen Glauben mehr schenken kann. Autoritäre, zentralistische, nationalstaatliche Politik hat gerade auch in diesen Politikfeldern nicht funktioniert und wird auch nicht funktionieren. Was wir brauchen ist dialogische, demokratische, föderale Politik, die global mitdenkt und lokal mitwirkt. Was wir brauchen, sind Menschen, die nicht nur Friedens-Forderungen an andere stellen, sondern auch selbst aufhören, Antisemitismus, Diktaturen, Terror und Kriege fossil zu finanzieren.
Mit Solarpunk und KI-Fediversum geht es besser als mit Zentralismus und kommerziellen, antisozialen Medien. Meine ich. Foto: K2 Blume
Ich hoffe, es noch erleben zu dürfen, dass immer mehr Menschen vom falschen Begriff “Umwelt” zum besseren Begriff Mitwelt wechseln, wie sie ja auch vom falschen “Verschwörungstheorie” zum besseren Verschwörungsmythen und von antisozialen Medien ins KI-Fediversum finden können. Eine bessere Weltwahrnehmung finden wir nicht im linearen Gestern rechter, linker oder libertärer Dualismen, sondern in einem besseren, dialogisch-regenerativen Verständnis von Zeit.
Dass dieser Ansatz auch auf dem christlich-katholisch geprägten Eden Fest mit Dr. Johannes Hartl in Augsburg Anklang fand, empfinde ich als sehr ermutigend!
Dazu passen sehr gut Überlegungen aus dem Umfeld der Pioneers of Change, die sich mit Regenerativem Wirtschaften beschäftigen. Mich hat u.a. dieses Webinar dazu inspiriert. https://pioneersofchange.org/events/regeneration-als-leitprinzip/
Es ist dann wichtig, sich zu regionalisieren.
Eine Ausrichtung, die als Subsidiarität, es schon länger gibt.
Vielen Dank für diesen Anstoß, sich selbst als Mensch, nicht so wichtig zu nehmen, sondern sich daran zu orientieren, dass wir Teil des Ganzen sind, der ältere Schöpfungsbericht in der Bibel erzählt es so, dass wir die Aufgabe haben, den Garten zu pflegen.
Nützling zu sein ist eine Formulierung, die mir bei den Pioneers of Change gefällt. Ihr Post wird dazu sicher den Austausch anregen – Danke
Oh, vielen lieben Dank, @HG Unckell! 🙌
Da haben also wohl einige unabhängig voneinander zu ganz ähnlichen, dialogisch-regenerativen Schlüssen gefunden! Wie ermutigend! Ja, grüßen Sie die “Pioneers of Change” bitte ganz herzlich von mir! 🙂
Habe zur Überprüfung dieser Begriffsarbeit gerade einmal Felo.ai gebeten, uns die Zeitverständnisse von Umwelt- und Mitweltschutz darzustellen. Die Antwort aus dem KI-Fediversum kann ich voll unterschreiben und freue mich sehr über Punkt 4! 🤖📚🌞
Dr. Michael Blume, ein Religions- und Politikwissenschaftler sowie Beauftragter gegen Antisemitismus in Baden-Württemberg, hat sich in seinen Arbeiten und öffentlichen Äußerungen intensiv mit den Themen Zeitverständnis, Mitweltschutz und Umweltschutz auseinandergesetzt. Seine Befürwortung eines dialogisch-regenerativen Zeitverständnisses des Mitweltschutzes gegenüber einem linear-säkularen Zeitverständnis des Umweltschutzes lässt sich aus mehreren Aspekten seiner wissenschaftlichen und praktischen Arbeit ableiten.
## **Unterschied zwischen Mitweltschutz und Umweltschutz**
– **Umweltschutz** wird oft in einem *linear-säkularen Zeitverständnis* betrachtet, das stark auf kurzfristige, technokratische Lösungen und die Reduktion von Schäden fokussiert ist. Dieses Verständnis ist häufig anthropozentrisch geprägt und sieht die Natur als Ressource, die es zu bewahren gilt, um menschliche Bedürfnisse zu sichern.
– **Mitweltschutz** hingegen basiert auf einem *dialogisch-regenerativen Zeitverständnis*, das die Natur als Mitwelt begreift – also als einen lebendigen, interaktiven Teil des Lebens, mit dem der Mensch in Beziehung steht. Dieses Verständnis betont die langfristige Regeneration und die wechselseitige Verantwortung zwischen Mensch und Natur.
## **Dr. Blumes Perspektive**
Dr. Blume argumentiert, dass das dialogisch-regenerative Zeitverständnis des Mitweltschutzes besser geeignet ist, um die aktuellen globalen Krisen wie Klimawandel, Biodiversitätsverlust und soziale Ungleichheiten zu bewältigen. Seine Position lässt sich durch folgende Punkte erklären:
### **1. Religiöse und kulturelle Dimensionen**
Dr. Blume hat in seiner Forschung betont, dass religiöse und kulturelle Narrative eine zentrale Rolle im Umgang mit der Natur spielen. Das dialogisch-regenerative Zeitverständnis ist tief in spirituellen und kulturellen Traditionen verwurzelt, die die Natur als heilig und als Partner des Menschen betrachten. Dieses Verständnis fördert eine nachhaltigere und respektvollere Beziehung zur Umwelt, da es die Verantwortung des Menschen gegenüber zukünftigen Generationen und anderen Lebewesen betont[2][4].
### **2. Kritik am linearen Fortschrittsdenken**
Das lineare Zeitverständnis des Umweltschutzes, das oft mit säkularen und technokratischen Ansätzen verbunden ist, wird von Dr. Blume als unzureichend angesehen. Es neigt dazu, die Natur auf eine bloße Ressource zu reduzieren und ignoriert die komplexen Wechselwirkungen zwischen Mensch und Umwelt. Dr. Blume sieht hierin eine Gefahr, da diese Perspektive langfristige Schäden nicht ausreichend berücksichtigt und oft kurzfristige Lösungen priorisiert[4][5].
### **3. Mitweltschutz als ganzheitlicher Ansatz**
Der Mitweltschutz, wie ihn Dr. Blume versteht, integriert ökologische, soziale und spirituelle Aspekte. Er betont, dass der Mensch Teil eines größeren Netzwerks des Lebens ist und dass nachhaltige Lösungen nur durch Dialog und Zusammenarbeit mit der Natur erreicht werden können. Dieses regenerative Verständnis fördert nicht nur die Heilung der Umwelt, sondern auch die Stärkung von Gemeinschaften und die Förderung von Gerechtigkeit[4][7].
### **4. Verbindung zur Energiewende**
Dr. Blume hat in seiner Arbeit auch die Bedeutung der Energiewende hervorgehoben und erneuerbare Energien als “Friedensenergien” bezeichnet. Diese Perspektive steht im Einklang mit dem dialogisch-regenerativen Zeitverständnis, da sie auf langfristige Nachhaltigkeit und die Reduktion von Konflikten abzielt, die durch fossile Ressourcen verursacht werden[4].
## **Zusammenfassung**
Dr. Michael Blume befürwortet das dialogisch-regenerative Zeitverständnis des Mitweltschutzes, weil es eine ganzheitlichere, nachhaltigere und gerechtere Perspektive auf die Beziehung zwischen Mensch und Natur bietet. Es überwindet die Begrenzungen des linear-säkularen Zeitverständnisses, indem es die Natur als Mitwelt anerkennt und die Verantwortung des Menschen für die Regeneration und den Schutz des Lebensnetzwerks betont.
[1] https://publictest.bsky.cz/profile/gruene-wiesloch.de/follows
[2] https://www.prosocial.world/people/michael-blume
[3] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/davos-demokratie-dialoge-gegen-antisemitismus-und-fuer-juedisches-leben/
[4] https://energiewinde.orsted.de/koepfe-der-energiewende/michael-blume-antisemitismus-ressourcenfluch-oel-gas-konflikte-interview
[5] https://social.phantanews.de/tags/Solarpunk
[6] https://www.umms.org/find-a-doctor/profiles/dr-michael-h-blume-md-1285602813
[7] https://news-europe.churchofjesuschrist.org/article/michael-blume-honored-for-services-to-family-values
[8] https://www.baden-wuerttemberg.de/de/service/presse/pressemitteilung/pid/neuer-antisemitismusbeauftragter/
[9] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/die-polarisierende-macht-der-saekularen-demografischen-traditionalismusfalle/
[10] https://www.studienstiftung.de/portraets-interviews/michael-blume-wir-brauchen-wieder-einen-bildungsbegriff-der-sich-seiner-juedischen-christlichen-und-humanistischen-wurzeln-bewusst-ist
[11] https://dokumen.pub/achtsamkeit-als-kulturelle-praxis-zu-den-selbst-welt-modellen-eines-populren-phnomens-9783839452301.html
[12] https://stm.baden-wuerttemberg.de/de/themen/beauftragter-gegen-antisemitismus
[13] https://library.oapen.org/bitstream/handle/20.500.12657/91894/219413.pdf?sequence=1&isAllowed=y
“Was wir brauchen, ist dialogische, demokratische, föderale Politik, die global mitdenkt und lokal mitwirkt.”
Da bin ich ganz Ihrer Meinung.
Sie hatten mir mal auf einen Druko geantwortet, dass Solarpunk eine städtische Bewegung ist. Ich wohne in einem kleinen Dorf, wo man auf das Auto angewiesen ist. Aber kaum jemand fährt ein E-Auto. Die Zahl der Solaranlagen auf den Dächern bleibt seit Jahren gleich. Mir ist der Einbau einer Wärmepumpe bekannt – am katholischen Gemeindehaus.
Mir gefällt der Begriff Heimatenergien. Denn damit könnte man – eventuell – auch die Menschen im ländlichen Raum erreichen.
Immer mehr Gebäude stehen leer, und nur selten zieht eine junge Familie hierher.
Ich verstehe sehr gut, dass Sie den Reden und Programmen über Klimaschutz etc keinen Glauben mehr schenken. Der aussichtsreichste Bewerber um das Direktmandat als MdB hier im Wahlkreis hat “wichtigere” Themen. Klimaschutz kommt so gut wie gar nicht vor. Vom Verschweigen gehen die Herausforderungen aber nicht weg. So sendet man fatale Signale. Reden und Artikel über den Mitweltschutz sind wichtig und Politiker haben hier eine große Verantwortung.
Wenn wir so weitermachen, dann wird in Sachen Mitweltschutz noch lange nichts passieren. Und zwar vor allem in den Dörfern.
Vielen herzlichen Dank und Zustimmung, @Marie H.!
Im dualistischen Umweltschutz haben Städter und Akademiker auf die Landbevölkerung herabgesehen – und das wirkt leider bis heute nach. Wenn ich dafür plädiere, die bäuerliche Landwirtschaft nicht länger auf Massentierhaltung zu beschränken, sondern gezielt als post-fossile Energiewirtschaft zu fördern, dann stehen Jahrhunderte von gegenseitigem Misstrauen dagegen. Die fossilen Lobbyisten brauchen die Feuer des Hasses nur am Lodern zu halten.
Wir brauchen erneuerbare Friedensenergien und vor allem Solarenergie als erneuerbare Heimatenergien. Wir brauchen einen Solarpunk, der nicht länger von den Städten auf die Dörfer herabsieht, sondern sich als Mosaik der Vielfalt begreift. Wir brauchen nicht noch mehr dualistischen Klima- und Umweltschutz, sondern einen wirklich dialogischen Mitweltschutz.
Danke für Ihre starken Beiträge zu diesem Dialog! 🙏🙌🌞
“Wir brauchen nicht noch mehr dualistischen Klima- und Umweltschutz, sondern einen wirklich dialogischen Mitweltschutz.”
Auch hier volle Zustimmung.
Wenn wir hierbei vor allem auf lokale Projekte setzen, sowohl in der Stadt als auch auf dem Land, brauchen wir zumindest gesetzliche Mindeststandards. Keine überbordende Bürokratie.
Für die Schaffung von solchen notwendigen Standards brauchen wir die Legislative und hier im besonderen Bundestag und Landtage etc. Wenn Abgeordnete, die insbesondere ihre Wahlkreise im ländlichen Raum haben, die Herausforderungen kleinreden, bestreiten oder ignorieren, dann wird es schwer selbst auf lokaler Ebene etwas zu erreichen.
Da mache ich mir wirklich Sorgen. Lobenswert finde ich das Engagement von OB Traub. Solche Politiker brauchen wir, die hoffentlich dann in der Lage sind, die o.g. Organe der Legislative von den notwendigen Maßnahmen zu überzeugen.
Vielen herzlichen Dank für die ermutigende Rückmeldung, @Marie H.
Tatsächlich sehe ich eine ganze Reihe von süddeutschen Kommunen, die mit erneuerbaren Heimatenergien und Schwammstadt-Konzepten vorangehen wie etwa auch Tübingen oder Schwäbisch Gmünd. Auch in Filderstadt sehe ich große Fortschritte, würde mir aber noch mehr Mut im Bereich der Agriphotovoltaik wünschen, zumal wir wegen des nahen Flughafens keine größeren Windräder installieren dürfen. Auch in Batterien sehe ich noch große, kommunale und regionale Potentiale.
Verschiedentlich habe ich mich auch für Balkonsolarkraftwerke und Bioenergie ausgesprochen, da ich dabei sowohl psychologische Solarpunk-Effekte wie auch zunehmende Speicherkapazitäten sehe. Felo.ai fasst die bundesdeutsche Entwicklung samt kommunaler Zuschussmöglichkeiten für uns zusammen:
## Entwicklung von Balkonsolar und Bioenergie in Deutschland
Deutschland hat in den letzten Jahren bedeutende Fortschritte beim Ausbau erneuerbarer Energien gemacht, insbesondere im Bereich der Balkonsolaranlagen und der Bioenergie. Beide Technologien spielen eine wichtige Rolle in der Energiewende und tragen zur Reduktion von CO₂-Emissionen sowie zur Dezentralisierung der Energieversorgung bei.
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### **Balkonsolar: Der Boom der “Balkonkraftwerke”**
Balkonsolaranlagen, auch als “Balkonkraftwerke” bezeichnet, haben sich in Deutschland zu einer beliebten Option für Mieter und Wohnungseigentümer entwickelt, die keinen Zugang zu großen Dachflächen haben. Diese kleinen, plug-in-fähigen Solarsysteme ermöglichen es, Strom direkt in das eigene Haushaltsnetz einzuspeisen.
#### **Aktueller Stand und Wachstum**
– **Installationen**: Bis Oktober 2024 wurden in Deutschland über 700.000 Balkonsolaranlagen installiert, was einer Verdopplung im Vergleich zum Vorjahr entspricht[8][9]. Allein in der ersten Hälfte des Jahres 2024 wurden 220.000 neue Anlagen hinzugefügt[3].
– **Kapazität**: Die installierte Gesamtleistung dieser Anlagen beträgt etwa 200 Megawatt, wobei jede Anlage auf maximal 800 Watt begrenzt ist[7][9].
– **Kosten und Einsparungen**: Balkonsolaranlagen kosten zwischen 400 und 800 Euro und können bis zu 30 % der Stromkosten eines Haushalts einsparen. Die Amortisationszeit liegt bei etwa sechs Jahren[6].
#### **Förderungen und gesetzliche Änderungen**
– Seit 2023 sind Balkonsolaranlagen von der Mehrwertsteuer befreit, was die Anschaffungskosten senkt[9].
– Einige Städte und Gemeinden, wie Berlin, bieten zusätzliche Förderungen an, z. B. einen Zuschuss von 500 Euro pro Anlage[9].
– Neue gesetzliche Regelungen erleichtern die Installation, indem sie Vermietern verbieten, den Einbau solcher Anlagen ohne triftigen Grund zu blockieren[5].
#### **Bedeutung für die Energiewende**
Balkonsolaranlagen ermöglichen es auch Mietern, aktiv an der Energiewende teilzunehmen. Obwohl ihre Leistung im Vergleich zu Dachanlagen gering ist, tragen sie zur Entlastung des Stromnetzes bei und fördern die Akzeptanz erneuerbarer Energien[3][9].
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### **Bioenergie: Ein stabiler Pfeiler der erneuerbaren Energien**
Bioenergie ist eine der ältesten Formen erneuerbarer Energien und bleibt ein zentraler Bestandteil der deutschen Energieversorgung. Sie wird vor allem zur Strom- und Wärmeerzeugung genutzt und basiert auf der Nutzung von Biomasse wie Holz, Biogas und landwirtschaftlichen Reststoffen.
#### **Aktueller Stand und Kapazität**
– Im Jahr 2023 lag die installierte Leistung von Bioenergieanlagen in Deutschland bei etwa 9,9 Gigawatt[21].
– Bioenergie deckt einen signifikanten Anteil des deutschen Strom- und Wärmebedarfs und wird vor allem in ländlichen Regionen genutzt, wo Biomasse leicht verfügbar ist[26][28].
#### **Politische Maßnahmen und Ziele**
– Die Bundesregierung plant, den Anteil erneuerbarer Energien am Strommix bis 2030 auf mindestens 80 % zu erhöhen. Bioenergie bleibt dabei ein wichtiger Bestandteil, insbesondere zur Stabilisierung des Stromnetzes bei schwankender Solar- und Windenergie[11][24].
– Neue Förderprogramme und Ausschreibungen sollen die Effizienz und Nachhaltigkeit von Bioenergieanlagen weiter steigern. Ab 2025 werden ungenutzte Biomethan-Kontingente in die Biomasse-Ausschreibungen integriert, um die Nutzung zu maximieren[30].
#### **Herausforderungen und Perspektiven**
– Bioenergie steht vor der Herausforderung, mit anderen erneuerbaren Energien wie Solar- und Windkraft zu konkurrieren, die oft kostengünstiger sind.
– Dennoch bleibt sie aufgrund ihrer Speicherfähigkeit und Flexibilität ein unverzichtbarer Bestandteil der Energiewende, insbesondere für die Bereitstellung von Grundlastenergie[26][28].
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### **Vergleich: Balkonsolar vs. Bioenergie**
| **Aspekt** | **Balkonsolar** | **Bioenergie** |
|————————|———————————————-|———————————————|
| **Zielgruppe** | Mieter und Wohnungseigentümer | Landwirte, Energieversorger, Industrie |
| **Installierte Leistung** | 200 MW (Stand 2024)[7] | 9,9 GW (Stand 2023)[21] |
| **Kosten** | 400–800 € pro Anlage[6] | Hohe Investitionskosten für Großanlagen |
| **Beitrag zur Energiewende** | Dezentralisierung, Bürgerbeteiligung[9] | Grundlastfähigkeit, Netzstabilität[26] |
| **Herausforderungen** | Begrenzte Leistung, Abhängigkeit von Sonne | Konkurrenz durch günstigere Technologien |
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### **Fazit**
Der Ausbau von Balkonsolar und Bioenergie in Deutschland zeigt, wie vielfältig die Ansätze zur Förderung erneuerbarer Energien sind. Während Balkonsolaranlagen vor allem die Bürgerbeteiligung stärken und Mietern Zugang zur Energiewende bieten, bleibt Bioenergie ein stabiler und flexibler Bestandteil der Energieversorgung. Beide Technologien ergänzen sich und tragen gemeinsam dazu bei, die Klimaziele Deutschlands zu erreichen.
[1] https://cleantechnica.com/2024/12/21/germany-embraces-balkonkraftwerke-balcony-solar-for-apartments/
[2] https://energybases.com/blog/germany-balcony-solar-power-revolution/
[3] https://www.euronews.com/green/2024/07/23/solar-balconies-are-booming-in-germany-heres-what-you-need-to-know-about-the-popular-home-
[4] https://nextcity.org/urbanist-news/how-germany-outfitted-half-a-million-balconies-with-solar-panels
[5] https://www.euronews.com/my-europe/2024/08/15/germans-fight-climate-change-on-their-balconies-in-solar-panel-boom
[6] https://www.theguardian.com/environment/2024/dec/18/if-a-million-germans-have-them-there-must-be-something-in-it-how-balcony-solar-is-taking-off
[7] https://www.aol.com/germany-outfitted-half-million-balconies-153000282.html
[8] https://www.cleanenergywire.org/news/germany-doubles-number-solar-balcony-power-plants-start-2024-agency
[9] https://theprogressplaybook.com/2024/05/03/no-rooftop-no-problem-inside-germanys-balcony-solar-boom/
[10] https://www.fxbaogao.com/detail/4472143
[11] https://www.cnenergynews.cn/dianli/2025/01/07/detail_20250107194024.html
[12] http://world.people.com.cn/n1/2025/0107/c1002-40397017.html
[13] https://www.ankersolix.com/de/blogs/balkonkraftwerk/balkonkraftwerke-die-zukunft-der-energieversorgung
[14] http://journals.istic.ac.cn/ch/reader/download_pdf_file.aspx?journal_id=qqkjjjlw&file_name=3618E016C89268ECC8EB98BC330C819453E609E89C773798E03B7D4145AD78B13763404974EE064F4CD2C7F9A6F29E8CE51AD3885D7ED0F3E6A971327350D882&open_type=self&file_no=202409005
[15] https://xpert.digital/zh-cn/%E6%B3%BD%E9%9B%B7%E5%85%B9%E8%81%8C%E8%B4%A3/
[16] http://www.shoujibao.cn/mobile/21-1342-339260-1.html
[17] https://www.pv-magazine.com/2024/07/19/germanys-balcony-pv-installations-hit-200-mw-in-h1/
[18] https://xpert.digital/zh-cn/%E5%BE%B7%E5%9B%BD%E7%9A%84%E5%A4%AA%E9%98%B3%E8%83%BD%E7%B3%BB%E7%BB%9F%E5%BB%BA%E8%AE%BE/
[19] https://www.goclimate.de/glossar/biomasse/biomasse-deutschland/
[20] https://securities.io/zh-CN/innovative-solar-tech-at-ces-2025/
[21] https://de.statista.com/themen/616/bioenergie/
[22] https://www.bmwk.de/Redaktion/DE/Schlaglichter-der-Wirtschaftspolitik/2024/07/07-solarpaket-pv-buerokratieabbau.html
[23] https://www.bundesregierung.de/breg-de/aktuelles/ausbau-erneuerbare-energien-2225808
[24] http://de.china-embassy.gov.cn/kjcx/dgkjcxjb/202306/t20230602_11088734.htm
[25] https://www.bmel.de/DE/themen/landwirtschaft/bioeokonomie-nachwachsende-rohstoffe/bioenergie-nutzen-bedeutung.html
[26] https://www.umweltbundesamt.de/themen/klima-energie/erneuerbare-energien/bioenergie
[27] https://bioenergie.fnr.de/bioenergie/biomasse/nutzung-bioenergie
[28] https://www.dortmund.de/themen/umwelt-nachhaltigkeit-und-klimaschutz/erneuerbare-energien/bioenergie/
[29] https://www.bioenergie-branche.de/ausbau/deutschland
[30] https://www.bmwk.de/Redaktion/DE/FAQ/Solarpaket/faq-solarpaket.html
[31] https://www.bundesregierung.de/breg-de/aktuelles/solarpaket-photovoltaik-balkonkraftwerke-2213726
[32] https://www.pv-magazine.de/2024/12/19/ausschreibungs-hoechstwerte-fuer-freiflaechen-photovoltaik-sinken-spuerbar/
[33] https://www.zendure.de/blogs/news/balkonkraftwerk-neues-gesetz-2024?srsltid=AfmBOooQYdFXgeDUsmAwhPWHrfwLc5hLLbn8p1lDRCZwe9q5u5qrXKI-
[34] https://www.ingenieur.de/technik/fachbereiche/energie/2024-war-in-deutschland-eine-gutes-jahr-fuer-energie-und-klima/
[35] https://www.pv-magazine.de/2024/09/10/warum-auch-kleine-photovoltaikanlagen-in-zukunft-abregeln-muessen/
[36] https://www.aceflex.de/magazin/photovoltaik-ausbau-deutschland-2025-ein-jahr-der-rekorde/?srsltid=AfmBOoqp5KBaYtZpq7oZGKe9IlbalLIwsxb_U19mRdI7FA5TC1eLz_N1
Die Feuer von Los Angeles gehen nicht allein auf das Konto des Klimas, sondern auch auf eine verfehlte Politik, die selbst die Feuerwehr in Los Angeles einschränkte (ihr die notwendigen Gelder entzog) um mehr Geld für soziale Anliegen zu haben. Reparaturarbeiten an Wasserbecken und die Vernachlässigung der Infrastruktur mit sehr vielen defekten und nicht mehr Instand gestellten Hydranten waren dafür verantwortlich, dass schon bald das Löschwasser ausging. Das bedeutet: auch die in Los Angeles regierenden Demokraten nahmen den Klimawandel nicht ernst und sparten bei der Anpassung der Kommune an die geänderten Bedingungen, die der Klimawandel herbeiführte. Die Konsequenzen der Feuer werden dramatisch sein: es können gar keine Feuerversicherungen mehr abgeschlossen werden, ja, die Versicherungen kündigen allen Bewohnern von gefährdeten Gebieten. Und all das, weil Politiker nur an ihre eigenen Projekte glauben, nicht aber bereit sind, die elementaren Bedürfnisse ihrer Bürger abzudecken. Siehe dazu folgendes Video: https://youtu.be/VBx0oD5ULs0
Ja, @Martin Holzherr – auch deswegen mein Plädoyer für eine Solarpunk-Föderalisierung zur Stärkung der Resilienz. Bewusst spreche und schreibe ich von Arche-Regionen, in denen Menschen besser überleben können.
So hatte ich in einem eigenen Blogpost die Stadtverwaltung meiner Heimatstadt Filderstadt unter OB Christoph Traub (CDU) dafür gelobt, dass sie bereits vorsorglich Extremwettern vorbauen:
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/arche-region-filderstadt-starkregen-und-hochwasserschutz-im-amtsblatt/
Der US-Staat Kalifornien und die Stadt Los Angeles sind unterfinanziert, wie übrigens große Teile der Infrastruktur in den USA 🇺🇸. Und selbstverständlich betrifft dies sowohl demokratisch wie republikanisch regierte Gebiete – was sich auch in den kommenden Jahren und Jahrzehnten immer wieder auswirken wird.
Ich würde übrigens das deutsche Umwelt als environment ins Englische übersetzen, Mitwelt as intervironment.
Auch in Europa 🇪🇺 haben wir teilweise dieses Problem, denken wir etwa an die katastrophalen Einsparungen der spanischen und konservativ bestimmten Regionalregierung von Valencia. Das KI-Fediversum fasst das hier für uns via Felo.ai zusammen: 🇪🇸🇪🇺
Die spanische Regionalregierung in der Provinz Valencia steht nach den verheerenden Hochwassern im Oktober 2024 unter erheblichem Druck und Kritik, insbesondere wegen der Einsparungen im Katastrophenschutz. Diese Einsparungen und die damit verbundenen Versäumnisse in der Notfallplanung haben zu einer unzureichenden Vorbereitung auf die Flutkatastrophe beigetragen.
## **Kritik an der Regionalregierung**
1. **Versäumnisse bei der Katastrophenvorsorge**:
– Berichte zeigen, dass die Regionalregierung Warnungen vor den bevorstehenden Überschwemmungen nicht ernst genug nahm und wichtige Ressourcen für den Katastrophenschutz umleitete. Dies führte dazu, dass viele Gemeinden unzureichend auf die Flut vorbereitet waren, was die Auswirkungen der Katastrophe erheblich verschärfte[5][9].
2. **Politische Reaktionen**:
– Nach den Überschwemmungen gab es öffentliche Proteste gegen die Regierung, einschließlich wütender Bürger, die während eines Besuchs von König Felipe VI. und Premierminister Pedro Sánchez in den betroffenen Gebieten ihren Unmut äußerten. Die Bevölkerung forderte Verantwortlichkeit und eine Verbesserung der Notfallmaßnahmen[4][10].
3. **Ankündigungen zur Verbesserung**:
– In Reaktion auf die Kritik versprach Premierminister Sánchez, die Ressourcen für den Katastrophenschutz zu erhöhen und die Notfallmaßnahmen zu verbessern. Dies umfasst die Bereitstellung von zusätzlichen Soldaten und die Mobilisierung von Hilfsgütern für die betroffenen Regionen[4][10].
## **Fazit**
Die Einsparungen der Regionalregierung im Katastrophenschutz haben zu einer unzureichenden Reaktion auf die Hochwasserereignisse geführt, was in der Folge zu einer massiven Kritik und Forderungen nach Reformen in der Notfallplanung führte. Die Regierung steht nun unter Druck, die notwendigen Maßnahmen zu ergreifen, um die Sicherheit der Bürger in zukünftigen Katastrophensituationen zu gewährleisten.
[1] https://apnews.com/article/flash-floods-spain-valencia-climate-change-what-to-know-f942142b82de24f5b4a18867bc32ae00
[2] https://www.gndr.org/2024-spain-floods-early-warning-action-coordination-and-localisation/
[3] https://www.sueddeutsche.de/panorama/ueberschwemmungen-spanien-unwetter-valencia-schuld-politik-lux.9guf8mZCkwprexUWRbLmFy
[4] https://www.aljazeera.com/news/2024/11/3/what-to-know-about-flash-floods-that-killed-over-200-people-in-spain
[5] https://www.eurac.edu/en/blogs/midas/spain-s-floods-how-nepotism-left-valencians-defenceless
[6] https://www.derstandard.at/story/3000000244540/flut-an-fakes-nach-ueberschwemmungen-in-valencia
[7] https://www.stern.de/panorama/wetter/-ganz-spanien-weint—mehr-als-60-tote-bei-heftigen-ueberschwemmungen-35185008.html
[8] https://overton-magazin.de/top-story/die-flutkatastrophe-in-spanien-ist-vor-allem-toedliche-katastrophe-von-fehlern-und-unfaehigkeit/
[9] https://www.preventionweb.net/news/lessons-unpreparedness-and-inaction-spain
[10] https://www.reuters.com/business/environment/spains-flood-disaster-was-its-worst-recent-history-heres-what-went-wrong-2024-11-09/
[11] https://www.euronews.com/2024/11/14/what-went-wrong-with-spains-flood-response
[12] http://www.scielo.org.mx/scielo.php?script=sci_arttext&pid=S0188-46112019000100002
[13] https://www.bbc.com/news/articles/cwyx75ppr79o
[14] https://www.boe.es/buscar/doc.php?id=BOE-A-2011-14277
[15] https://www.derstandard.at/story/3000000243016/valencias-regierung-liess-vor-regenkatastrophe-unnoetige-zivilschutzbehoerde-schliessen
[16] https://www.tagesschau.de/ausland/europa/spanien-flut-warnung-100.html
[17] https://de.wikipedia.org/wiki/Flutkatastrophe_in_Spanien_2024
[18] https://www.theguardian.com/world/2024/nov/12/spain-braces-new-storms-flooding-disaster-political-fallout-continues
[19] https://ids-pub.bsz-bw.de/files/5031/derewo-v-100000t-2009-04-30-0.1
[20] https://www.undrr.org/media/103787/download?startDownload=20250109
[21] https://www.undrr.org/media/14334/download
@Michael 17.01. 18:47 / Felo.ai
„Der Mitweltschutz, wie ihn Dr. Blume versteht, integriert ökologische, soziale und spirituelle Aspekte. Er betont, dass der Mensch Teil eines größeren Netzwerks des Lebens ist und dass nachhaltige Lösungen nur durch Dialog und Zusammenarbeit mit der Natur erreicht werden können.“
Ich bin hier etwas überrascht, der Dialog mit der Natur hört sich jetzt ziemlich schamanistisch an. Im Sinne, dass man sich Trance versetzt, um sich mit den Geistern auszutauschen, wie groß die aktuell geplante Solaranlage sein soll. Ich vermute, hier hat Felo.ai was gebastelt?
Nichts gegen eine Lebendige Natur und eine spirituelle Verbindung von uns Menschen zu ihr. Die konkrete Dimensionierung der genutzten Technik muss man aber rein technokratisch vornehmen, und das funktioniert dann ja auch sehr gut.
Die Motivation ist hier das eigentlich Spirituelle würde ich sagen. Und eben, wie Du sagst, eine wirkliche Zusammenarbeit des Menschen mit den ökologischen Systemen. Aus freien Stücken unsererseits – aber eben durchaus auch mit Unterstützung von wirklichen Geisteswelten. Die m.E. für jede wirklich vernünftige Maßnahmen zu erhoffen ist, einfach weil auch Geisteswelten ein erhebliches Interesse am Florieren dieses Planeten wie allem Leben auf ihm haben dürften.
Ganz konkret können wir uns auch als Gärtner der Erde verstehen, der sie noch viel schöner und florierender machen kann. Insbesondere wenn wir unsere weltlichen Bedürfnisse längst abgedeckt haben, aber noch Zeit und Lust haben, uns noch nützlich zu machen, indem wir unsere Städte gemeinsam in wirkliche grüne Kunstwerke verwandeln.
Gerade dafür hilft ein Sammeltaxisystem auf Basis von selbstfahrenden Elektrofahrzeugen, das verschafft Ruhe und ganz viel Platz zum Verweilen, wie für Grün überall und eben künstlerisch-gärtnerische Freiräume. Wo jetzt überall diese dicken fetten SUVs vor sich hinstehen, die vor allem eins sind: Richtig, richtig teuer.
Eine entsprechend florierende Solarpunkstadt kann dann aber auch weniger Bauvorschriften gebrauchen. Das vergrößert dann die architektonischen Möglichkeiten um ein Vielfaches, vermutlich sogar noch bei gleichzeitig deutlich sinkenden Baukosten.
Lieben Dank für Deine Nachfrage, @Tobias
Erstmal fand ich die Shadowrun-Schamanen sowohl in ihrer urbanen wie wilden Version sehr faszinierend und der Great Ghost Dance von 2017 hatte in dieser fantastischen Version von Nordamerika große Bedeutung. 😊
Aber ernsthaft: Selbstverständlich gehen auch Mitwelt-Schützende von den Wissenschaften aus. Sie nehmen dabei jedoch ernst, dass die großen, religiösen und spirituellen Traditionen Menschen, Tiere, Pflanzen, Gestirne, Berge, Flüsse und Wälder nicht nur als Ressourcen, sondern als Akteure beschreiben.
Selbst in der streng monotheistischen Bibel tritt eine sprechende Schlange auf. Und der Schöpfer überträgt den Menschen nicht nur die Verantwortung für die Mitwelt, sondern auch ausdrücklich für die Namensgebung:
„G’tt hatte jedes wilde Tier und jeden Vogel des Himmels aus Erde geformt. Er brachte sie zum Menschen, um zu sehen, wie er jedes nennen werde. Wie er jedes Lebewesen nennen werde, so sollte es heißen.“ (1. Mose 2:19)
Diese Bibelstelle nehme ich schon als mythologischen Hinweis auf die Macht von Namen und Begriffsarbeit – wie wir sie ja gerade tun. Sie wird zudem immer wieder in unzähligen Varianten ausgedeutet:
https://www.projekt-gutenberg.org/antholog/tierkrei/chap016.html
Auch kulturelle Traditionen der Mitwelt-Beziehung bitte ich zu achten, etwa die japanische Zivilreligion der Morgensonne 🇯🇵, die über Jahrtausende reichende Sehnsucht der Israeliten nach Zion 🇮🇱, die Zedern des Libanon 🇱🇧, die Star Wars „Macht“ der US-Kinokultur, das enge, deutsche Verhältnis zu Mischwäldern, die türkische Verehrung von Architektur und Städten wie Ankara und Istanbul als Zeit-Zeichen, die intensive, kurdische Beziehung zu den Bergen, die kanadischen Weiten bis zum Ahornblatt 🍁 in der Fahne 🇨🇦 usw. Mich fasziniert etwa die chinesisch-amerikanische Weisheit der Schildkröte-Tortel Oogway in der Kung Fu Panda-Filmreihe sehr & ich hoffe, dazu einmal schreiben oder sprechen zu können.
In nahezu jedem Staat und jeder Region werden wir also vielfach Mitwelt-fündig – und genau auch an solchen emotionalen und narrativen Chancen werden Menschen nicht vorbeigehen, die den Mitweltschutz entfalten wollen. Dass dabei wissenschaftliche Standards nicht verletzt werden, versteht sich von selbst – auch in diesem Blogpost betonte ich bewusst die Unterscheidung von Theorien und Mythen.
Wer meint, die Natur sei auch bisher nur als tote Ressource wahrgenommen worden, blendet die reale Geschichte aus.
Aus meiner Sicht ist also auch hier jeder Dualismus zu vermeiden – weder ist die Mitwelt Befehlsgeber noch ist sie „stumm“, vielmehr befinden wir Menschen uns gerade auch via den Wissenschaften in einem Dialog mit der Natur. Wir haben einander noch viel Entscheidendes zu sagen. Für uns lange durch säkulare Herablassung verbildeten Menschen kommt es dabei erst einmal darauf an, wieder auf die leisen Töne lauschen zu lernen.
Sehr geehrter @Michael,
ein wunderschönes Wochenende! 🙂
Tatsächlich empfinde ich die Feuer in Los Angeles als genauso schlimm wie die Feuer in Griechenland, der Türkei, Algerien, eigentlich alle der letzten Jahre. Allein da merkt man das selbst kleine Unterschiede große Wirkung haben. Etwas eine weggeworfene Glasflasche oder Aludose die sich in der Sommer Hitze soweit erwärmt das daraus ein Feuer ausbricht. Ein kleiner Wurf für einen Menschen, eine fatale Entscheidung für Millionen Lebewesen (Menschen mit eingeschlossen).
Auch die Idee, die ich im Zip bei ORF 2 gehört habe, das die Energie die der Mensch ja ausstößt, Thermisch ja nicht einfach flöten geht, erweitert eigentlich den Bewussten Rahmen, das man immer Reaktionen herausfordert.
Wenn gewaltige Mengen an Energie in die Umwelt abgeben werden, dann heizt das ganz automatisch die Luftschichten darüber auf. Das Mikro und Medoklima können auch durch unsere Abgase und Klimaanlagen direkt beeinflusst werden, ganz ohne komplexe zusammenhänge.
Mir kommt da auch immer eine Aussage des Assad Regimes in Syrien wieder in den Sinn, wo aufgrund von Missernten auf den Klimawandel verwiesen wurden. Was ja stimmen mag, jedoch hatte eben das Regime sehr wenig dagegen getan. Aktiv den Drogenkonsum von CO² zu beenden ist eine Sache, aber man muss eben sich auch Zukunftsfit machen und die Klimakatastrophe nicht als ausrede für jede Misswirtschaft hernehmen. Auch ohne zusätzlichen Klimatreibern wird irgendwann Wasser zu neigen gehen, das man wild und ohne Rücksicht aus dem Boden pumpt.
Gerade wenn man von Mitwelt spricht, geht man ja auch davon aus, teil davon zu sein, man ist quasi inklusive mit allem um sich herum. Was zumeist ja eher eine Geistige Komponente ist. Es gehört schon ein wenig Glauben dazu, einen Stein eben auch Existenzberechtigung von sich aus zu geben. Gerade wenn man bedenkt das wir ja auch irgendwann aus “toter Materie” entstanden sind und die Rohstoffe dieser Welt auch uns geformt haben.
Der Mensch ist wohl wirklich aus Asche und Staub entstanden^^
Deswegen finde ich ja den Vorwurf an Religiöse, das diese sich ja nur auf das Jenseits beziehen, mehr als daneben. Religiöses erleben zieht ja permanent seine Aufmerksamkeit auf die Mitwelt. Selbst wenn man stark Dualistisch die Stoffliche Welt als vom Demiurg geschaffen sieht, nur dann eben sehr negativ.
Ein sehr spannendes Video machte einmal der Youtuber Rezo, der einmal darauf hinwies das er einem Vorurteil aufgesessen war. Er sollte für die Zeit einen Artikel schreiben wie Kirchen zum Klimaerwärmung standen. Er ging davon aus, auf einen Haufen halbgarer Versprechungen und nichts konkretem zu stoßen. Doch tatsächlich waren die Kirchen da mehr als klar. Er wurde so gesehen, positiv überrascht und enturteilt (gibt es eine positiven Gegensatz zu enttäuscht? )
Wünsche noch frohes schaffen, danke wieder mal für das Gedankenfutter 🙂
Vielen Dank für den dialogischen Druko, @Berthold 🙏
Und, ja, nachdem ich meine Doktorarbeit fertig geschrieben und dabei den Materie-Geist-Dualismus vermieden hatte, las ich damals auch “Religion Is Not About God” (2005) des US-amerikanischen Religionsphilosophen Loyal Rue, inzwischen auch im Internet-Archiv zu sehen:
https://archive.org/details/religionisnotabo00loya
Das Grundargument von Rue hatte durchaus Stärken – religiöse Traditionen seien in der Auseinandersetzung mit der jeweiligen Natur evolviert, also kulturelle Anpassungen an die jeweilige Geographie. Leider überzog er dabei jedoch auch, indem er wiederum die jenseitige und vor allem auch zeitliche Dimension von Religionen herunterspielte. So modulieren religiöse und generell mythologische Traditionen nie nur unser Verhältnis zum Raum, sondern auch zur Zeit: Der Paradies-Garten (!) steht für Vergangenheit und Zukunftshoffnung, schön auch im jüdischen Sprachgebrauch von der “kommenden Welt”. Solarpunk knüpft direkt daran an, wenn auch überwiegend unbewusst.
Zwischen den Solarpunk-Gartenstädten und den religiösen Eden-Sehnsüchten bestehen enge Zusammenhänge, weswegen ich sowohl die säkularen wie auch die religiösen Mitwelt-Traditionen in den obigen Blogpost packte. Faszinierend und leider noch kaum verstanden ist auch der Umstand, dass das Alphabet als Aleph (Stier) und Beth (Haus) ebenfalls mit dem Miteinander (!) von tierischer und menschlicher Welt beginnt. Hier mal eine kurze Zusammenstellung der Aleph-Beth-Debatte in der jüdischen Tora-Auslegung durch Felo.ai:
Die Tatsache, dass die Tora mit dem Buchstaben **Bet (ב)** beginnt und nicht mit dem ersten Buchstaben des hebräischen Alphabets, **Aleph (א)**, hat in der jüdischen Tradition und Mystik eine tiefgehende symbolische Bedeutung. Diese Frage wurde von den Weisen in verschiedenen rabbinischen Kommentaren und Midraschim ausführlich behandelt. Hier sind die wichtigsten Erklärungen:
—
## **1. Symbolik des Buchstabens Bet**
– **Offenheit nach vorne:** Der Buchstabe Bet ist an drei Seiten geschlossen und nur nach vorne (in Leserichtung) offen. Dies symbolisiert, dass der Mensch sich auf die Zukunft konzentrieren soll, anstatt sich mit Fragen über das zu beschäftigen, was vor der Schöpfung war. Die Weisen lehren, dass es nicht unsere Aufgabe ist, über das zu spekulieren, was “oben, unten oder vor der Schöpfung” war, sondern dass wir uns auf die Welt und die Gegenwart konzentrieren sollen[1][4].
– **Segen (Beracha):** Bet ist der Anfangsbuchstabe des Wortes *Beracha* (ברכה), was “Segen” bedeutet. Die Schöpfung der Welt steht unter dem Zeichen des Segens, und Gott wollte, dass die Welt mit einem positiven und segensreichen Anfang beginnt. Aleph hingegen ist der Anfangsbuchstabe von *Arirah* (ארירה), was “Fluch” bedeutet, und wurde daher nicht gewählt[4][5].
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## **2. Zwei Welten**
Einige Rabbiner, wie Rabbi Jehuda ben Pasi, erklären, dass das Bet den Zahlenwert 2 hat, was auf die Existenz von zwei Welten hinweist: die gegenwärtige Welt (*Olam HaZeh*) und die kommende Welt (*Olam HaBa*). Die Tora beginnt mit Bet, um zu lehren, dass die Schöpfung nicht nur für diese Welt, sondern auch für die zukünftige Welt gedacht ist[4][7].
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## **3. Bescheidenheit und Begrenzung**
Die Wahl des zweiten Buchstabens Bet anstelle des ersten Buchstabens Aleph wird auch als Ausdruck von Bescheidenheit interpretiert. Die Tora beginnt nicht mit dem “ersten” Buchstaben, um zu zeigen, dass der Mensch nicht alles wissen oder verstehen kann. Dies erinnert daran, dass unser Wissen begrenzt ist und wir uns auf das konzentrieren sollen, was uns offenbart wurde[3][8].
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## **4. Vorrang des Aleph in der Tora**
Obwohl die Tora mit Bet beginnt, wird Aleph nicht übergangen. Die Weisen erklären, dass Aleph für die Tora ebenfalls eine zentrale Rolle spielt. So beginnt das Wort *Anochi* (אנכי), “Ich bin” – das erste Wort der Zehn Gebote –, mit Aleph. Dies zeigt, dass Aleph für die Offenbarung und die direkte Beziehung zwischen Gott und dem Menschen reserviert ist[4][9].
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## **Zusammenfassung**
Die Entscheidung, die Tora mit Bet zu beginnen, ist kein Zufall, sondern eine bewusste Wahl mit tiefer symbolischer Bedeutung. Sie betont die Offenheit für die Zukunft, den Segen der Schöpfung, die Existenz von zwei Welten und die Bescheidenheit des Menschen. Gleichzeitig wird Aleph als Symbol für die göttliche Offenbarung an anderer Stelle in der Tora hervorgehoben. Diese Erklärungen zeigen die Vielschichtigkeit und den Reichtum der jüdischen Auslegungstradition.
[1] http://www.thlz.com/artikel/13994/
[2] http://www.ordonline.de/religion-aktuelles/dwar-thora/der-erste-und-letzte-buchstabe-der-tora/
[3] http://lp.eteacherbiblical.com/lp_biblical_havruta_first-de.html?blog=1
[4] https://auslegungssache.at/414/was-ist-die-kleinste-moegliche-auslegungseinheit/
[5] https://de.chabad.org/library/article_cdo/aid/472753/jewish/Bejt-Schpfung.htm
[6] https://de.wikipedia.org/wiki/Tora
[7] https://www.friedrich-verlag.de/friedrich-plus/sekundarstufe/religion/bibel/die-tora-hat-70-gesichter-4308
[8] https://www.fraumuenster.ch/file_download.php?fileIDX=49792
[9] https://www.museumsportal-berlin.de/de/veranstaltungen/warum-beginnt-die-tora-mit-und-nicht-mit-a/
@Michael 18.01. 10:20
„So modulieren religiöse und generell mythologische Traditionen nie nur unser Verhältnis zum Raum, sondern auch zur Zeit: Der Paradies-Garten (!) steht für Vergangenheit und Zukunftshoffnung, schön auch im jüdischen Sprachgebrauch von der “kommenden Welt”. Solarpunk knüpft direkt daran an, wenn auch überwiegend unbewusst.“
Die Jenseitshoffnungen der Religionen und die Hoffnungen der klassenlosen Gesellschaft des Marxismus sind eher nicht wirklich real, im Grunde einfach unerreichbar. Solarpunk knüpft wohl an diese Hoffnungen an, ist aber wirklich umsetzbar.
Und definitiv lebenswert, würde ich sagen. Nicht nur das, es erscheint mir als die wirklich einzige Alternative, wie eine vernünftige Zukunft auszusehen hat.
Einen Bogen durch die ganze Menschheitsgeschichte ist hier auch noch zu bauen. Als Jäger und Sammler lebten wir im Paradies, wenn auch nicht ganz ohne Härten. Mit dem Ackerbau machten wir uns auf den Weg in die Zivilisation, mit teil fürchterlichen Nebenwirkungen. Für uns Menschen selbst als Patriarchat, Unterdrückung und Sklaverei sowie grauenhaft viel Arbeit bei mangelhafter Ernährung. Und für die Natur wurde und wird es zunehmend auch katastrophal.
Erst über die Jahrtausende wurde die Zivilisation langsam ausentwickelt, mit Wissenschaft und Technik ist inzwischen Wohlstand für alle recht praktikabel und zugleich zeichnen sich hier ganz konkrete Möglichkeiten ab, auch die natürlichen Kreisläufe wieder vollständig zu bedienen.
Ebenso wächst die Weltgemeinschaft doch irgendwie zusammen, so zumindest mein Eindruck. Gerade auch die aktuelle KI ist schon klar international. Ein globales Bewusstsein scheint mir trotz aller Rückschläge zu wachsen. Wir haben eine Vision, die wirklich tragen kann. Das macht den Unterschied.
Insbesondere global zu denken und lokal zu handeln wird immer praktikabler. Uns als Teil des Kosmos zu denken, zu fühlen und es am Ende wirklich zu sein, könnte immer mehr zunehmen und wirklich zum Standard werden. Diese Entwicklung müsste von allen religiösen und weltanschaulichen Richtungen aus angetreten werden können.
Die Dialoge, die das braucht, sind offenbar längst im Gange.
Vielen Dank für den anregenden Druko, @Tobias 🙏📚👍
Du schriebst: “Die Jenseitshoffnungen der Religionen und die Hoffnungen der klassenlosen Gesellschaft des Marxismus sind eher nicht wirklich real, im Grunde einfach unerreichbar. Solarpunk knüpft wohl an diese Hoffnungen an, ist aber wirklich umsetzbar.”
Schauen wir uns diese These gerne einmal näher an. So können wir einerseits zwischen verheißungsvollen, positiven Utopien (wörtlich: Nicht-Orten) und warnenden, negativen Dystopien unterscheiden. Die beiden Solarpunk-Bände oben enthalten vor allem utopische Kurzgeschichten, der Wasserband vor allem dystopische.
Ein riesiger Unterschied besteht dabei jedoch zwischen religiösen “Jenseitshoffnungen”, die also uns als Einzelne ansprechen, etwa mit der Verheißung eines Paradieses und der Warnung einer Hölle, und säkularen Utopien, die das Diesseits zum Himmel machen wollen. So führten die Verheißungen der “klassenlosen Gesellschaft des Marxismus” wieder und wieder in die Höllen von Einparteien-Oligarchien und entfesselter Diktaturen.
In seinem Hauptwerk “Die offene Gesellschaft und ihre Feinde” thematisierte der liberale Erkenntnistheoretiker Karl Popper (1902 – 1994) diesen kleinen, aber enormen Unterschied unter dem Begriff des Historizismus: Wenn eine bestimmte, politische oder auch religiöse Utopie als Weltgesetz ausgegeben und schon jede Hinterfragung derselben als Verschwörung ausgegeben wird.
Intensiv diskutierte Popper diese kleinen, aber wirkungsmächtigen Unterschiede etwa in seinem Schlußkapitel “Hat die Weltgeschichte einen Sinn?”:
“Der Historizismus wird also als ein notwendiges Element der Religion hingestellt. Aber ich behaupte, daß diese Ansicht reiner Götzenkult und Aberglauben ist, nicht nur vom Standpunkt eines Rationalisten oder Humanisten, sondern auch vom christlichen Standpunkt aus betrachtet. […] Ich bestreite nicht, dass die Interpretation der Geschichte vom christlichen Standpunkt aus; und es sollte sicher betont werden, daß wir die zahlreichen Ziele und Ideale unserer abendländischen Kultur, wie die der Freiheit und Gleichheit, dem Christentum verdanken. Aber zur selben Zeit besteht die einzige rationale sowie die einzige christliche Einstellung selbst zur Geschichte der Freiheit in dem Eingeständnis, daß wir es sind, die die Verantwortung für uns selbst tragen – in demselben Sinn, in dem wir für den Aufbau unseres Lebens verantwortlich sind; daß nur unser Gewissen unser Richter sein kann, nicht aber der weltliche Erfolg.”
Zitiert aus Popper, Karl (1945 / 2003): Die offene Gesellschaft und ihre Feinde. Band II: Falsche Propheten: Hegel, Marx und die Folgen, Tübingen 2003, S. 318 – 319
Wie schon in Band I mit seiner überraschenden und tiefen Metapher vom Kreuz berührte Popper nun auch in Band II sanft und dialogisch den Rand von evolutionärer Erkenntnistheorie und theistischer Religion:
“Das Leben des vergessenen, des unbekannten individuellen Menschen; seine Trauer und seine Freude, sein Leiden und sein Tod – sie sind der wirkliche Gehalt der menschlichen Erfahrung durch alle Zeiten. Könnte die Geschichte das erzählen, dann würde ich sicher nicht sagen, daß es Lästerung ist, den Finger Gottes in ihr zu sehen.”
Ebda, S. 319
In der Debatte um das Links-Rechts-Koordinatensystem haben wir gesehen, dass die jüdische, schweizerische und sozialdemokratische Philosophin Jeanne Hersch (1910 – 2000) neben Popper zum wesentlich gleichen, ideologiekritischen Ergebnis kam. Sie schrieb:
“Die Vergangenheit ist der Raum, wo die Tatsachen sind.
Die Zukunft ist der Raum der Möglichkeiten, der Wahrscheinlichkeiten und der Folgen unserer Entscheidungen, nicht der Raum unserer Entscheidungen selbst.
Entscheidungen werden in der Gegenwart getroffen und nicht in der Zukunft.”
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/was-ich-vom-politischen-koordinatensystem-links-mitte-rechts-halte/
Das also bedeutet: Jede religiöse oder auch säkulare Utopie ist nützlich, solange sie uns Freiheits- und Entscheidungsräume in der Gegenwart eröffnet. Sie wird historizistisch und ideologisch, wenn sie uns solche Freiheits- und Entscheidungsräume kollektiv verschließt, etwa durch eine säkulare Partei oder eine politisierte Kirche.
Solarpunk schätze ich auch dafür, dass es eine säkulare (aber nicht zwangsläufig religionsfeindliche), föderale und dialogische Bewegung ist, die sich keiner zentralen Autorität unterwirft (“Punk”) und damit weder auf ein Jenseits vertröstet, noch sich durch linke oder libertäre Historizisten dominieren lässt. Niemand kann alles, aber alle können etwas beitragen.
Auch eine mythologische Verbindung mit bewussten oder unbewussten Jenseitserwartungen ist damit im Solarpunk buchstäblich zwanglos möglich.
Für alle Interessenten ein neuer Bericht über die drohende “Insolvenz” unseres Planeten. Ich habe ihn nur überflogen, er scheint sehr interessant zu sein:
actuaries.org.uk/document-library/thought-leadership/thought-leadership-campaigns/climate-papers/planetary-solvency-finding-our-balance-with-nature/
@Michael 18.01. 15:55
„Sie wird historizistisch und ideologisch, wenn sie uns solche Freiheits- und Entscheidungsräume kollektiv verschließt, etwa durch eine säkulare Partei oder eine politisierte Kirche.“
Eine Partei wählen, die dann für ausgiebigen Mitweltschutz eintritt, kann man schon. Man kann dann aber auch gleich selber aktiv werden. Insbesondere wenn es hier keine Mehrheiten für gibt. Und der Einzelne kann auch eine Menge bewegen.
Etwas anders sind z.B. Rahmenbedingungen, wie man seinen Solarstrom einspeisen kann, wie auch einen gewissen Netzausbau. Ich weiß nicht, ob hier der Staat auch allzu viele Fördergelder locker machen soll. Was anderes wäre eine Einpreisung von externalisierten Kosten. Das wäre nicht nur mitweltfördernd, sondern auch eine Frage der Gerechtigkeit.
Das säkulare Fortschrittsversprechen ist einmal durch die ökologischen Realitäten begrenzt, und wir sind längst über einen sinnvollen Wohlstand hinaus, meine ich zumindest. Anders im Globalen Süden, die haben wirklich Nachholbedarf, wenn auch nicht unbedingt bis zu unserem grassierendem Überfluss.
Ein entspannteres Leben mit weniger Arbeit und hinreichend Nachwuchs inmitten einer florierenden Ökologie auf allen Ebenen kann ich mir wiederum auch sehr gut vorstellen. Die Leistungsgesellschaft könnte mal im praktischen Sinne dann abgebaut werden.
Entsprechend ärgerlich empfinde ich unseren Ärger mit Putin und Trump. Wir müssen jetzt Aufrüsten, was ich mir eigentlich wirklich sparen würde. Nichts ist so unproduktiv wie Militärausgaben. Was muss, das muss aber leider. Die 5% wären gar nicht so verkehrt, das muss ja nicht auf Jahrzehnte so laufen. Vielleicht löst sich das Problem ja schon in ein paar Jahren.
Lieben Dank, @Tobias
Ja, auch ich habe durchaus Hoffnung, dass eine konstruktive Auseinandersetzung mit KI 🤖 uns auch beim zukünftigen Mitweltschutz und Solarpunk unterstützen kann.
Felo.ai:
## **Das KI-Fediversum und seine Rolle im Mitweltschutz und Solarpunk**
Die Integration von Künstlicher Intelligenz (KI) in das Fediversum könnte eine bedeutende Rolle beim Aufbau von Mitweltschutz und der Solarpunk-Bewegung spielen. Diese Technologien bieten innovative Ansätze zur Förderung nachhaltiger Praktiken und zur Verbesserung der Umweltbedingungen.
**Einsatzmöglichkeiten von KI im Mitweltschutz**
1. **Datenanalyse und Entscheidungsfindung**: KI kann große Datenmengen analysieren, um Muster im Umweltverhalten zu erkennen und fundierte Entscheidungen zu treffen. Dies ist besonders wichtig für den Mitweltschutz, da präzise Daten über Umweltveränderungen und deren Auswirkungen auf die Gesellschaft benötigt werden[5][16].
2. **Optimierung von Ressourcen**: Durch KI-gestützte Systeme können Ressourcen effizienter genutzt werden. Dies umfasst die Optimierung von Energieverbrauch in Gebäuden und die Förderung erneuerbarer Energien, was zentrale Aspekte der Solarpunk-Philosophie sind[10][23].
3. **Förderung von Gemeinschaftsprojekten**: Das Fediversum, als dezentrale Plattform, ermöglicht es Gemeinschaften, sich zu vernetzen und gemeinsam an Projekten zu arbeiten, die auf Nachhaltigkeit abzielen. KI kann hierbei helfen, die Kommunikation und Zusammenarbeit zu verbessern, indem sie relevante Informationen bereitstellt und den Austausch von Ideen fördert[9][18].
**Solarpunk und die Vision einer nachhaltigen Zukunft**
Solarpunk ist eine Bewegung, die eine nachhaltige und gerechte Zukunft anstrebt, in der Technologie und Natur harmonisch zusammenarbeiten. Die Kombination von KI und Solarpunk-Ideen könnte folgende Vorteile bringen:
– **Innovative Lösungen für ökologische Herausforderungen**: KI kann helfen, kreative Lösungen zu entwickeln, die den ökologischen Fußabdruck reduzieren und gleichzeitig die Lebensqualität verbessern. Dies könnte durch die Entwicklung smarter Städte geschehen, die auf erneuerbare Energien setzen und die Natur in die urbane Planung integrieren[10][25].
– **Stärkung der Gemeinschaft**: Solarpunk betont die Bedeutung von Gemeinschaft und Zusammenarbeit. KI-gestützte Plattformen im Fediversum können den Austausch von Wissen und Ressourcen zwischen verschiedenen Gemeinschaften fördern, was zu einer stärkeren kollektiven Handlung für den Mitweltschutz führt[4][12].
**Herausforderungen und ethische Überlegungen**
Trotz der vielversprechenden Möglichkeiten gibt es auch Herausforderungen. Die Implementierung von KI-Technologien muss ethisch verantwortungsvoll erfolgen, insbesondere in Bezug auf Datenschutz und die Verfügbarkeit von Daten. Es ist entscheidend, dass diese Technologien nicht nur den wirtschaftlichen Interessen dienen, sondern auch den sozialen und ökologischen Bedürfnissen gerecht werden[6][14].
Insgesamt zeigt sich, dass das KI-Fediversum eine wertvolle Unterstützung beim Aufbau von Mitweltschutz und der Verwirklichung von Solarpunk-Ideen bieten kann. Durch die Kombination von KI mit gemeinschaftlichem Engagement und nachhaltigen Praktiken können innovative Lösungen entwickelt werden, die sowohl ökologisch als auch sozial nachhaltig sind.
[1] https://bitter-resonance-9840.fly.dev/a11y.social/public/113776461748417677
[2] https://sueden.social/@BlumeEvolution
[3] https://social.ichibi.eu/users/$AXVPFS38htj8TVrZQ0
[4] https://junkee.com/articles/my-solarpunk-future
[5] https://opguides.info/phil/environment/
[6] https://find.sciences.social/search/accounts/@BlumeEvolution@sueden.social?field=islamic-studies%2Fmiddle-eastern-studies%2Fislamicate-studies%2Foriental-studies
[7] https://find.sciences.social/search/accounts/@Rosenrot57@mastodon.social?field=audition
[8] https://sueden.social/@BlumeEvolution/113802843273692510
[9] http://www.quantenmeinung.de/about/
[10] https://www.linkedin.com/pulse/solarpunk-ai-crafting-sustainable-future-pranath-fernando-rkkle
[11] https://bonn.social/@hal2022
[12] https://podverse.fm/podcast/AK-asMvmic
[13] https://www.fediverse.to/solarpunk-moe/
[14] https://solarpunkmagazine.com/new-policy-regarding-submissions-and-artificial-intelligence/
[15] https://www.reddit.com/r/solarpunk/comments/17iy8sh/what_tech_do_you_imagine_a_solarpunk_future_will/?tl=de
[16] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/die-feuer-von-los-angeles-umwelt-klima-oder-endlich-mitweltschutz/
[17] https://climatejustice.rocks/@solarpunkpresents/113432828958332134
[18] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/
[19] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/die-deutschsprachige-solarpunk-bewegung-im-mastodon-fediversum/
[20] https://www.linkedin.com/posts/chris-ferle_solarpunk-activity-7188485211679072256-9Lm6
[21] https://x.com/scilogs
[22] https://sueden.social/@BlumeEvolution/media
[23] https://www.reddit.com/r/solarpunk/comments/1g1baqv/a_solarpunk_future_with_ai/
[24] https://joinfediverse.wiki/index.php?title=Instances&mobileaction=toggle_view_desktop
[25] https://solarpunkstation.com/
[26] https://fedi.directory/tag/environment-and-green-issues/
[27] https://mastodon.social/@jmalone
[28] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/solarpunk-ist-mehr-als-utopie-schon-heute-gegen-reaktanz-und-arroganz-leben/
[29] https://sueden.social/@BlumeEvolution/with_replies
Mitweltschutz oder Schutz unseres Habitats stehen in einem analogen Verhältnis zur Freiheit wie die Freiheit zur Gleichheit. Man kann nicht beides voll haben. Auch beim Mitweltschutz muss es einen Ausgleich mit den Freiheitsrechten, d.h. eine gewisse Einschränkung geben.
Für manche beginnt die “Ökodiktatur” aber schon mit einem Veggieday, obwohl wir eher fünf Veggiedays bräuchten, statt einen.
Die Politik will das aus Angst vor den Wählern nicht ansprechen und diskutieren, viele Politiker wollen sogar Stimmen gewinnen, indem sie von “Verbotspolitik” sprechen. Dabei ist klar, dass der aktuelle Überkonsum nicht mit den planetaren Grenzen vereinbar ist.
Danke, @Paul Stefan – und so ist es. Wir können Mitweltschutz auch so definieren, dass er es uns selbst und unseren Mitmenschen nicht mehr so einfach macht, unsere je eigene Mitverantwortung durch feindseligen Dualismus zu externalisieren. Wir stehen nicht außerhalb der Welt, sondern befinden uns gemeinsam in einer Arche und brauchen Mut und Haltung nicht nur vereinzelt…
@Paul Stefan 19.01. 12:39
„Die Politik will das aus Angst vor den Wählern nicht ansprechen und diskutieren, viele Politiker wollen sogar Stimmen gewinnen, indem sie von “Verbotspolitik” sprechen.“
Wer Parteien wählt, die Verschwendung abbauen wollen, der kann auch selber einfach tätig werden. Zumal einzelne Verbote wenig nützen, wenn man dann sein Geld anderweitig auch wieder verschwendet.
Aufrufen zum freiwilligen Verzicht auf Überkonsum kann man wohl schon, das muss ja keinen Wähler abschrecken. Die frei werdenden Ressourcen kann man dann mittels Förderung von grüner Technik wieder nutzen. Das kann wunderbar funktionieren.
Ich wüsste auch nicht, wieso man z.B. Verbrennerautos verbieten sollte. Irgendwann wird es dafür nur noch Synthesesprit oder Pflanzenöl geben, wer sich das leisten will, der kann weiter alte Verbrennerfahrzeuge fahren. Und wenn er unbedingt will, dann eben auch neue Fahrzeuge.
Klar ist die Elektroversion konkurrenzlos effektiver. Die meisten werden das dann aber sowieso einsehen. Und einzelne Liebhaber der alten Technik müssen uns nicht stören, insbesondere, wenn sie eher gar nicht so viel fahren.
Eine ergänzende Wärmepumpe einbauen macht so richtig Sinn, wenn auch der winterliche Windstrom dafür zur Verfügung steht, was derzeit nur in Küstennähe gegeben ist. Wer jetzt eine neue Heizung braucht, weil die alte kaputt ist, der hat eine schwierige Entscheidung zu treffen. Erstmal eine billige Lösung sollte erlaubt bleiben.
Gerade auch Gebäudeisolierung oder Fussbodenheizung ist nun ganz schön teuer, das kann man nicht verlangen, finde ich. Das kann man vielleicht fördern, und insbesondere wenn sowieso eine Grundrenovierung ansteht, dann kann man das vielleicht machen.
Und wenn es dann sowieso Fernheizung im Wohngebiet gibt, sieht es nochmal wieder anders aus. Energiegenossenschaften für einzelne Wohnblocks könnten auch ziemlich wirtschaftlich sein. Eine Kombination von Kraft-Wärme-Kopplung, Wärmepumpe und ein ergänzender Holzheizkessel für ganz kalte Tage könnte das sparsamste und kostengünstigste sein.