Der Solarwende-Monat Mai 2025 zwischen Wasserkrise und Hitzesommer

Die meisten Landkarten “lügen”, weil sie die Erdoberfläche als flach und die Flüsse und Seen als stabil darstellen. Doch in der Realität erhitzen sich die Gebirgsregionen etwa doppelt so schnell wie das Flachland, beginnen auch die Alpen bereits zu zerbröckeln, der Bodensee, Rhein und Donau zwischen Hochwassern und Dürren zu flackern.

Eine 3D-Reliefkarte des EUSALP-Alpenraumes links und der Bundesrepublik Deutschland rechts an einer Wand im Haus von Dr. Michael Blume.

3D-Reliefkarten zeigen: Der EUSALP-Alpenraum links und die Bundesrepublik Deutschland rechts sind nicht flach und also von der Klimakrise als Wasserkrise besonders stark betroffen. Foto: Michael Blume

Auch die extremen Gewitter nehmen zu, weil die höheren Temperaturen mehr Wasser in die Luft saugen. Klimakrise heißt nicht einfach “nur” Wassermangel, sondern einen immer heftigeren Wechsel zwischen Extremwettern aus Überschwemmungen, Unwettern, längeren Dürrephasen und schwindendem Grundwasser.

Comicstil: Ein Junge steht fassungslos vor einem Szenario eines verbrennenden Waldes links und einer überschwemmten Altstadt rechts mit einem tiefen Blitz in der Mitte.Die Klimakrise als Wasserkrise bedeutet nicht nur immer mehr Dürre und Brände (links), sondern auch immer mehr Extremwetter und Blitze (Mitte) sowie schnelle Hochwasser (rechts). Symbolgrafik: Michael Blume mit Leonardo.ai

Doch der Mai 2025 bot nicht nur eine Häufung dieser Klima- und Wasserkatastrophen samt dem Bergsturz und Untergang von Blatten (Schweiz), sondern auch neue Solarwende-Durchbrüche.

 So wurde im Mai 2025 ein neuer Solarstrom-Rekord in der Bundesrepublik Deutschland erreichtunfassbare 73 Prozent der bundesdeutschen Stromproduktion stammten bereits aus erneuerbaren Wohlstandsenergien! Auch wurden in diesem Monat über 43.000 Elektroautos neu angemeldet – eine Rekord-Quote von 18 Prozent. Die Automarke Tesla verlor jedoch rund ein Drittel auf nur noch 1.200 Neuwagen – antisemitische Grüße und Verschwörungsmythen und Trump-DOGE-Politik durch den Ober-X-er Elon Musk schadeten der Marke, die auch ihren technologischen Vorsprung zunehmend aufgab.

In einem X-Post vom 28. Oktober 2023 behauptete Elon Musk unter dem Schriftzug "Oh the Irany", mit einem kontrafaktischen Flaggenmeer rund um den Iran, dass die USA das Ressourcenfluch-Regime militärisch eingekreist hätten.

Drei Wochen nach dem Hamas-Terrormassaker des 7. Oktober 2023 flirtete Elon Musk per X mit der Ressourcenfluch-Theokratie des Iran. Jeder Linke wäre dafür gefeuert worden, aber Musk wird bis heute von Rechtslibertären auch in Deutschland hofiert. Screenshot: Michael Blume

Interessant ist schließlich auch der globale Rückgang der Ölpreise durch die Förder-Ausweitung der OPEC+Denn die Ressourcenfluch-Regime von Iran, Russland, Aserbaidschan, Katar, Venezuela usw. brauchen dringend die Einnahmen für ihre Unterdrückungs- und Kriegsapparate, können aber durch den schnellen Preisrückgang der erneuerbaren Solar- und Windstromproduktion kaum noch höhere Preise durchdrücken. Also weiteten sie auch im Mai 2025 die Produktionen aus und begannen, niedrigere Preise zu akzeptieren und das teure Fracking etwa in Kanada und den USA aus dem Markt drängen.

Die unterschiedlichen Förderkosten von Erdöl pro Barrel in 2015 betrugen rund 25 Dollar in Saudi-Arabien, 45 USD in Russland, 51 USD in den USA und 76 USD beim Fracking.

Die Karbonblase an fossilen Gewaltenergien ist im Wüstensand von Saudi-Arabien viel billiger anzuzapfen als in nordamerikanischen Ölsanden unter Wäldern und Küsten. Bei niedrigen Ölpreisen geraten “Fracker” in den USA und Kanada daher besonders schnell in Schwierigkeiten. Grafik: Michael Blume, 2015

Für den Lobby-Fossilisten Donald Trump (“Drill, Baby, Drill”) ist der Preisrückgang daher eine Katastrophe, da immer mehr US-Anlagen unwirtschaftlich werden. Er gibt nun hastig die letzte große Wildnis in Alaska für Öl- und Gasbohrungen frei, weil die fossilen Konzerne nur noch mit billigem Erdöl Geld verdienen können. Wer dennoch weiterhin auf der Verbrennung von Erdöl und Erdgas besteht, beteiligt sich also direkt an der Zerstörung der Mitwelt, von Wäldern, Seen und seltenen Tierarten wie Grizzly- und Eisbären, Karibus (Rentieren) und zahlreichen Vogelarten.

Links eine wüstenartige Mad-Max-Landschaft mit verfallenen Gebäuden und ausgeschlachteten Verbrenner-Autos, rechts eine Solarpunk-Landschaft mit modernen Solarpanel-Häusern, Elektroautos sowie Schatten, Kühle und Wasser spendenden Bäumen.

Die Zukunft der Menschheit entscheidet sich zwischen Mad Max-zerstörten Zonen ohne Energie und Süßwasser und wenigen weiterhin lebenswerten Solarpunk-Arche-Regionen mit erneuerbaren Wohlstandsenergien und viel Kreislaufwirtschaft. Grafik: Michael Blume mit Leonardo.ai

In Deutschland findet die Solarwende-Entscheidungsschlacht um die Energiespeicher statt. Da Solarstrom längst billiger geworden ist als Energie aus Kohle und Atomkraftwerken, klammern sich die fossilen Lobbyisten in Deutschland nun an die Argumente der “fehlenden Leitungen” und “fehlenden Speicher”, weswegen wir “Ökostrom abregeln” sollten. Und auch das ist selbstverständlich fossiler Bullshit. Jedes Elektroauto ist ein fahrender Lithium-Batteriespeicher gerade auch für “überschüssige” Sonnenenergie. Auch am KIT Karlsruhe wird längst an Natrium-Ionen-Batterien gearbeitet, die auf in Europa verfügbaren Rohstoffen basieren und zunehmend Marktreife erreichen. In Alzenau, Bayern, werden bereits Redox-Flow-Batterie-Großspeicher hergestellt. Und im ebenfalls bayerischen Wunsiedel wird aus “überschüssigem” Wind- und Solarstrom bereits grüner Wasserstoff auch für den Winter hergestellt. Deutschland hätte die Chance, binnen weniger Jahre zu einem wohlhabenden Exporteur (!) von Ökostrom und Energiespeichern zu werden, wenn wir die fiesen Tricks und korrupten Lügen der fossilen Lobbyisten und zentralistischen Bürokraten nicht länger durchkommen lassen.

Bei seinem Besuch in Buchen (Odenwald) am 15.5.2024 zeigte sich Dr. Michael Blume in seinem Eintrag ins Goldene Buch der Stadt beeindruckt vom "Umgang mit der Geschichte und Ihrem Einsatz für erneuerbare Friedensenergien!"

In Buchen (Odenwald) erfuhr ich aus erster Hand, wie zentralistische Bürokraten aus Berlin die dezentrale und kommunale Energiewende zur erneuerbaren Friedens- und Wohlstandsenergien blockieren. Foto: Michael Blume

Ein Interview mit dem evangelischen Pressedienst (epd) schloss gestern mit der Frage und Antwort:

In Ihrer Rede vom 9. November 2023 im Landtag von Baden-Württemberg sprachen Sie von „erneuerbaren Friedensenergien“. Wie kam dieser Begriff an?

Die demokratischen Abgeordneten erhoben sich von ihren Stühlen, die AfD verließ den Saal. Beides betrachte ich als Erfolg.

Denn jeden Tag verstehen mehr Menschen: Wir können den Antisemitismus, Krieg, Terror und Propaganda nur besiegen, wenn wir aufhören, ihn zu finanzieren. Russland, Iran und Katar samt der Terrororganisationen wie Wagner, Hamas, Hisbollah und Huthi finanzieren sich fast ausschließlich aus dem Verkauf von Erdöl und Erdgas. Die Welt braucht weniger kluge Ratschläge aus Europa, sondern viel mehr Menschen, die auf Elektroautos, Solar- und Windstrom sowie grünen Wasserstoff umsteigen. Das ist der wirkungsvollste und glaubwürdigste Beitrag für Frieden und unsere gemeinsame Zukunft, den wir alle leisten können!

Wenn also auch zunehmend europäische Regionen Hitzesommer-unbewohnbar und demografisch verlassen werden, so besteht doch immer noch die Chance, lebenswerte, dynamische, Frieden stiftende und wohlhabende Arche-Regionen in den DACH-Ländern Deutschland, Österreich (A, Austria) und der Schweiz (CH) zu erhalten. Der Solarpunk ist die derzeit wirkungsvollste Zukunfts- und Friedensbewegung der Welt

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Dr. Michael Blume studierte Religions- und Politikwissenschaft & promovierte über Religion in der Hirn- und Evolutionsforschung. Lehrbeauftragter am KIT Karlsruhe, Wissenschaftsblogger & christlich-islamischer Familienvater, Buchautor, u.a. "Islam in der Krise" (2017), "Warum der Antisemitismus uns alle bedroht" (2019) u.v.m. Hat auch in Krisenregionen manches erlebt und überlebt, seit 2018 Beauftragter der Landesregierung BW gg. Antisemitismus und für jüdisches Leben. Auf "Natur des Glaubens" bloggt er seit vielen Jahren für das Fediversum, Wissenschaft und Demokratie, gegen antisoziale Medien, Verschwörungsmythen und den Niedergang Europas.

35 Kommentare

  1. Das sind meiner Meinung nach sehr gute Nachrichten!

    Ich habe aber auch gelesen, dass der Strom, der von der Industrie gebraucht wird zu teuer sei. Daher benötige man zusätzlich noch Gaskraftwerke. Bisher konnte ich das noch soweit nachvollziehen, dass die Industrie vor allem Versorgungssicherheit braucht. Es spricht ja nichts gegen einen Energimix, aber so viele neue fossile Kraftwerke? Was übersehe ich?

    Es kommt wohl doch darauf an, mehr Menschen für eine Veränderung im Sinne des Solarpunks zu gewinnen. Mehr kleine Schritte eben.

    Ich finde auch spannend, was Städte und Gemeinden beim Hochwasserschutz oder bei der Umgestaltung von Innenstädten zum Schutz vor Hitze umsetzen. Aktuell lt. Bericht vom SWR die Stadt Ludwigsburg und die Neugestaltung des Arsenalplatzes.

    • Vielen herzlichen Dank, @Marie H., gerne gehe ich auf Ihren Kommentar ein.

      Das sind meiner Meinung nach sehr gute Nachrichten!

      Ja, so sehe ich das auch. Obwohl die Klima- als Wasserkrise den Strom aus Wasserkraftwerken beeinträchtigt, haben wir Zuwächse beim Wind und vor allem bei der Solarenergie. Noch wehren sich die fossilen Lobbyisten gerade auch in Süddeutschland, aber zunehmend spricht sich herum, dass gerade auch der Süden Ökostrom produzieren und sogar exportieren könnte. Und gegen die Erkenntnis von erneuerbaren Wohlstandsenergien haben es konservative und auch rechtslibertäre Lobbyisten dann doch etwas schwer. Auch etwa landwirtschaftliche Betriebe verdienen gerne Geld und nun zeigt sich auch noch, dass Photovoltaik-Anlagen die Felder vor dem Austrocknen schützt. Die Solarwende ist m.E. kaum noch aufzuhalten.

      Ich habe aber auch gelesen, dass der Strom, der von der Industrie gebraucht wird zu teuer sei. Daher benötige man zusätzlich noch Gaskraftwerke. Bisher konnte ich das noch soweit nachvollziehen, dass die Industrie vor allem Versorgungssicherheit braucht. Es spricht ja nichts gegen einen Energimix, aber so viele neue fossile Kraftwerke? Was übersehe ich?

      Ich glaube, dass Sie und ich da eigentlich nichts mehr übersehen. Erinnern wir uns doch mal an die schnellen Wechsel von Marküs Söder (CSU), der als Umweltminister nach der Katastrophe von Fukushima einen sofortigen Atomstopp forderte, später wieder laut Atomkraftwerke (AKW) zur “Versorgungssicherheit” forderte – und dies dann nach der Bundestagswahl leise zurücknahm.

      “Nicht mehr möglich”: Söder gibt seinen Atomkraft-Plan auf

      Nach dem Abschluss der Koalitionsverhandlungen gibt CSU-Chef Söder die Reaktivierung stillgelegter Atomkraftwerke auf: Der CSU-Wunsch habe keine Mehrheit gefunden, irgendwann sei ein Neustart wirtschaftlich “kaum mehr tragbar”. SPD und Grüne jubeln.

      https://www.br.de/nachrichten/bayern/nicht-mehr-moeglich-soeder-gibt-seinen-atomkraft-plan-auf,UhxLRTo

      Und das 500-Milliarden-Sondervermögen des Bundes (das ja eigentlich kein Vermögen, sondern ein Schuldentopf für Investitionen ist) könnte laut einem Referentenentwurf wohl „Sondervermögen für Infrastruktur und Klimaneutralität“ heißen und schon im Hitzesommer-Juni ins Kabinett kommen. Die Bundesregierung – also nicht nur das Energie-, sondern auch das Finanz- und Verkehrsministerium sowie das Bundeskanzleramt mit Ländern und Kommunen – müsste sich geradezu verstolpern, wenn darin keine Mittel für die Solarwende und vor allem für weitere Batteriespeicher und grünen Wasserstoff enthalten wären. Dann aber wage ich es zu bezweifeln, ob sich überhaupt noch Investoren für den Neubau fossiler Gaskraftwerke finden. Technologisch und wirtschaftlich veralten sie fast ebenso schnell wie Atomkraftwerke und spielen zudem Russland, Iran und Katar in die Hände. Wir dürfen also gespannt sein, ob es wirklich zu Neubauten kommt.

      Es kommt wohl doch darauf an, mehr Menschen für eine Veränderung im Sinne des Solarpunks zu gewinnen. Mehr kleine Schritte eben.

      Ja, das sehe ich ganz genau so. Solaranlangen auch auf dem Balkon, Elektroautos, die ja zugleich auch fahrende Speicher sind und erfolgreiche Energiewenden wie in Wunsiedel, Bayern schaffen ja auch bei immer mehr Menschen post-fossile Kompetenzen und bauen die fossil geschürten Ängste wie auch die Reaktanz bei immer mehr Menschen ab. Und nicht einmal dumme, sondern wirklich nur böse Menschen wollen an der Zerstörung Alaskas teilhaben. So wachsen die Solarpunk- und die Fediversum-Bewegungen jeden Tag um mehr Menschen, ohne großes Geschrei oder ideologischen Dualimus – sondern einfach durch Tun. Und eigentlich macht dies doch erfolgreiche Bewegungen aus – die reale Bewegung. Beobachte ich.

      Ich finde auch spannend, was Städte und Gemeinden beim Hochwasserschutz oder bei der Umgestaltung von Innenstädten zum Schutz vor Hitze umsetzen. Aktuell lt. Bericht vom SWR die Stadt Ludwigsburg und die Neugestaltung des Arsenalplatzes.

      Absolut, ja! Immer mehr Verantwortliche in der Kommunalpolitik erkennen und erleben, dass eine kluge Energiewende- und Schwammstadt-Politik auch in konservativen Kreisen, bei der Feuerwehr usw. punktet. Am Thema “Wasser” erlebe ich gerade auch das Interesse von Menschen außerhalb der akademischen Blasen. Und wenn die Menschen doch die Alpenkrise und den Untergang ganzer Ortschaften, Bergflanken und Wasserläufe sehen, dann wird die Wahl aggressiver Wissenschaftsleugner eher unattraktiv. Ein kluger Mitweltschutz ist auch demokratischer Heimatschutz. Beobachte ich.

      https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/hoffnung-in-kaisersbach-was-wir-alle-gegen-die-wasserkrise-tun-koennen/

      Ihnen herzlichen Dank für Ihr dialogisches Interesse – und dafür, dass wir uns nicht nur über berechtigte Sorgen, sondern auch über Solarpunk-Hoffnungen austauschen können! 🌞🤓🖖

        • Vielen herzlichen Dank, @Marie H. – und inhaltlich volle Zustimmung!

          Hier auf dem Wissenschaftsblog hatten wir ja bereits darüber diskutiert, dass erneuerbare Energien neben dem Abbremsen der Klimakrise auch Frieden, Demokratie und eben den Wohlstand begünstigen.

          https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/die-vier-vorteils-dimensionen-erneuerbarer-energien-klima-frieden-wohlstand-demokratie/

          Ein konkretes Beispiel dafür ist ja bereits der südamerikanische Staat Uruguay, der durch den Umbau seiner Stromerzeugung von fossilen Gewaltenergien auf die erneuerbaren Wohlstandsenergien Wind und Sonne den Kapitalabfluss verringert, Abertausende hochwertige Arbeitsplätze im Inland geschaffen und die Armut drastisch reduziert hat:

          https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/der-solarpunk-prompt-uruguay-fuer-erneuerbare-wohlstandsenergien/

          Umso mehr freut mich nun auch der von Ihnen verlinkte Tagesschau-Bericht, in dem es u.a. heißt:

          “Der Klimawandel ist eine der größten Herausforderungen unserer Zeit und verändert auch den Arbeitsmarkt grundlegend. Gleichzeitig bietet die ökologische Transformation ein großes Potenzial für neue und nachhaltige Arbeitsplätze”, sagt Daniel Terzenbach, Vorstand Regionen bei der Bundesagentur.Damit die ökologische Transformation auf dem Arbeitsmarkt gelingt, seien gezielte Weiterbildungsangebote notwendig.

          https://www.tagesschau.de/wirtschaft/arbeitsmarkt/arbeitsmarkt-oeko-wandel-100.html

          Gerne habe ich auch einmal Perplexity.ai zu den wirtschaftlichen, dezentralen und also regionalen Potentialen von erneuerbaren Energien gepromptet:

          # Erneuerbare Energien als regionale Wohlstandsmotoren: Wertschöpfung und Beschäftigung durch die Energiewende

          Die Transformation des Energiesystems zu erneuerbaren Energien entwickelt sich zunehmend zu einem zentralen Treiber regionaler Wohlstandsentwicklung. Während die konventionelle Energieversorgung durch fossile Brennstoffe charakteristisch für zentralisierte Strukturen und Kapitalabflüsse in energieexportierende Regionen steht, ermöglichen erneuerbare Energien eine dezentrale Wertschöpfung mit erheblichen positiven Auswirkungen auf lokale Wirtschaftsstrukturen und Arbeitsplätze. Die systematische Analyse verschiedener Studien und Praxisbeispiele zeigt, dass erneuerbare Energien nicht nur klimapolitische Ziele erfüllen, sondern als “Wohlstandsenergien” fungieren, die durch lokale Investitionen, Betrieb und Wartung sowie damit verbundene Dienstleistungen substanzielle ökonomische Impulse in Regionen und Kommunen generieren.

          ## Das Konzept der erneuerbaren Wohlstandsenergien

          Der Begriff der “erneuerbaren Wohlstandsenergien” beschreibt die Fähigkeit dezentraler erneuerbarer Energiesysteme, lokalen und regionalen Wohlstand zu generieren und zu erhalten[5]. Im Gegensatz zu fossilen Energieträgern, deren Förderung und Verarbeitung häufig in spezialisierten Industriezentren konzentriert ist, bieten erneuerbare Energien die Möglichkeit einer flächendeckenden, dezentralen Energieproduktion. Diese Dezentralität führt dazu, dass Investitionen, Gewinne und Arbeitsplätze in der jeweiligen Region verbleiben, anstatt in andere Gebiete abzufließen[1].

          Die Energiewende fungiert dabei als Katalysator für regionale Entwicklung, da sie strukturschwachen Gebieten neue ökonomische Perspektiven eröffnet[3]. Besonders Landkreise und ländliche Regionen profitieren von dieser Entwicklung, da sie über die erforderlichen Flächen für Wind- und Solarenergieanlagen sowie Biomasseerzeugung verfügen. Viele Landkreise haben diese Chance erkannt und positionieren sich als Vorreiter der Energiewende mit dem Ziel, energieautonom zu werden oder sogar als “Exporteure” erneuerbarer Energien zu fungieren[3].

          Die volkswirtschaftliche Bedeutung erneuerbarer Energien als Wohlstandsmotor zeigt sich auch in ihrer Rolle als Zukunftstechnologie mit enormem Exportpotenzial. Deutsche Unternehmen verfügen über langjährige Erfahrung und technologische Expertise in diesem Bereich, wodurch sie eine führende Position im wachsenden globalen Markt für erneuerbare Energien einnehmen[4]. Der globale Markt für erneuerbare Energien wird bis 2030 voraussichtlich ein Volumen von über zwei Billionen US-Dollar erreichen, was das immense Potenzial für Innovation und Exportchancen unterstreicht[4].

          ## Mechanismen regionaler Wertschöpfung durch erneuerbare Energien

          ### Direkte wirtschaftliche Effekte

          Die direkten wirtschaftlichen Effekte erneuerbarer Energien entstehen primär durch Investitionen in Anlagenbau, Betrieb und Wartung sowie durch die Betreibergesellschaften selbst[2]. Studien des Instituts für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) zeigen, dass etwa 49% der gesamten Wertschöpfung durch erneuerbare Energien aus Betrieb und Betreibergesellschaften stammt[2]. Diese Komponente ist besonders relevant für die regionale Wertschöpfung, da sie dauerhaft in der Region verbleibt und kontinuierliche Einnahmen generiert.

          Ein wesentlicher Mechanismus der direkten Wertschöpfung liegt in den Pacht- und Steuereinnahmen für Kommunen. Landwirte und Grundstückseigentümer erhalten Pachteinnahmen für die Bereitstellung von Flächen für Windenergie- und Photovoltaikanlagen, während Kommunen von Gewerbesteuereinnahmen und anderen kommunalen Abgaben profitieren[1]. Diese Einnahmen stärken die lokale Finanzausstattung und ermöglichen zusätzliche Investitionen in die kommunale Infrastruktur.

          Die Verpachtung öffentlicher Flächen stellt eine weitere wichtige Einnahmequelle für Kommunen dar[2]. Durch strategisches Flächenmanagement können Kommunen nicht nur zusätzliche Einnahmen generieren, sondern auch die Entwicklung erneuerbarer Energien in ihrer Region aktiv steuern und fördern. Dies verstärkt die lokale Kontrolle über die Energiewende und maximiert gleichzeitig die regionalen Wertschöpfungseffekte.

          ### Indirekte und induzierte Effekte

          Neben den direkten Effekten entstehen erhebliche indirekte und induzierte Wertschöpfungseffekte durch vor- und nachgelagerte Dienstleistungen. Diese umfassen Planung, Installation, Betrieb, Wartung und eventuellen Rückbau der Anlagen[2]. Besonders bedeutsam ist, dass diese Dienstleistungen im Gegensatz zur zentralisierten Produktion von Anlagenkomponenten größtenteils in fast jeder Region ansiedelbar sind, was den Vorteil der Dezentralität erneuerbarer Energien unterstreicht[2].

          Die Wertschöpfungseffekte durch vor- und nachgelagerte Dienstleistungen übersteigen bereits die Effekte aus der reinen Produktion von Anlagen[2]. Dies bedeutet, dass auch Regionen, die nicht über große Produktionsstandorte für erneuerbare Energietechnologien verfügen, erheblich von der Energiewende profitieren können. Lokale Handwerksbetriebe, Ingenieurbüros, Wartungsunternehmen und andere Dienstleister finden neue Geschäftsfelder und Wachstumsmöglichkeiten.

          Der Wertschöpfungsanteil nimmt tendenziell mit wachsendem Anlagenbestand zu[2], was einen selbstverstärkenden Effekt regionaler Entwicklung zur Folge hat. Je mehr erneuerbare Energieanlagen in einer Region installiert werden, desto größer wird das lokale Cluster von Unternehmen und Dienstleistern, die sich auf diesen Bereich spezialisieren. Dies führt zu Synergieeffekten und einer zunehmenden Spezialisierung der regionalen Wirtschaftsstruktur.

          ## Beschäftigungseffekte erneuerbarer Energien

          Die Beschäftigungseffekte erneuerbarer Energien sind ein zentraler Aspekt ihrer Funktion als Wohlstandsenergien. Hochrechnungen für das Jahr 2011 zeigten bereits etwa 181.000 Beschäftigte im Bereich erneuerbarer Energien in Deutschland[2]. Diese Zahlen haben sich in den folgenden Jahren durch den weiteren Ausbau der erneuerbaren Energien erheblich erhöht.

          Die Arbeitsplätze entstehen in verschiedenen Bereichen der Wertschöpfungskette erneuerbarer Energien. Besonders arbeitsplatzintensiv sind die Bereiche Installation, Wartung und Betrieb von Anlagen, da diese Tätigkeiten dauerhaft vor Ort ausgeführt werden müssen[3]. Im Gegensatz zu fossilen Energieträgern, deren Förderung oft hochautomatisiert erfolgt, erfordern erneuerbare Energien kontinuierliche Betreuung durch lokale Fachkräfte.

          Ein wichtiger Aspekt der Beschäftigungseffekte liegt in der Qualifikationsstruktur der entstehenden Arbeitsplätze. Die Energiewende erfordert sowohl hochqualifizierte Ingenieure und Techniker als auch Facharbeiter in Handwerksbetrieben. Dies ermöglicht es Regionen, Beschäftigungsmöglichkeiten für verschiedene Qualifikationsniveaus zu schaffen und dabei bestehende Kompetenzen zu nutzen und weiterzuentwickeln.

          Die regionale Verteilung der Arbeitsplätze ist ein weiterer Vorteil erneuerbarer Energien. Während die konventionelle Energiewirtschaft stark auf wenige Standorte konzentriert ist, entstehen Arbeitsplätze durch erneuerbare Energien dezentral in den Regionen, in denen die Anlagen errichtet und betrieben werden[3]. Dies ist besonders für strukturschwache Gebiete von Bedeutung, da sie neue Beschäftigungsperspektiven erhalten.

          ## Kommunale Handlungsmöglichkeiten und Strategien

          Kommunen verfügen über vielfältige Handlungsmöglichkeiten, um lokale Wertschöpfung durch erneuerbare Energien zu maximieren[1]. Diese Möglichkeiten können teilweise in bestehende kommunale Aufgaben integriert werden, wie beispielsweise das kommunale Flächenmanagement, die Bauleitplanung oder die Entwicklung eigener Liegenschaften[1].

          Die Förderung und der Eigenbetrieb von Anlagen für erneuerbare Energien stellen eine direkte Möglichkeit für Kommunen dar, von der Energiewende zu profitieren[2]. Durch kommunale Investitionen in eigene Anlagen können Gemeinden nicht nur zur Energiewende beitragen, sondern auch langfristige Einnahmen generieren. Diese Strategie ermöglicht es, die gesamte Wertschöpfung einer Anlage in der Kommune zu halten.

          Die Verpachtung öffentlicher Flächen für erneuerbare Energieprojekte bietet eine weitere wichtige Einnahmequelle[2]. Kommunen können durch strategische Flächenbereitstellung nicht nur Pachteinnahmen erzielen, sondern auch Einfluss auf die Entwicklung der lokalen Energieinfrastruktur nehmen. Dies ermöglicht eine koordinierte Entwicklung, die sowohl ökonomische als auch ökologische Ziele berücksichtigt.

          Die Förderung von Bestandsunternehmen durch Aus- und Weiterbildung sowie Forschung und Entwicklung im Bereich erneuerbarer Energien kann bestehende Wirtschaftsstrukturen stärken und neue Geschäftsfelder erschließen[2]. Kommunen können dabei als Vermittler zwischen Unternehmen und Bildungseinrichtungen fungieren und gezielte Qualifizierungsprogramme unterstützen.

          ## Quantitative Dimensionen der Wertschöpfung

          Die quantitativen Dimensionen der regionalen Wertschöpfung durch erneuerbare Energien sind beeindruckend. Hochrechnungen für das Jahr 2011 zeigten eine gesamte Wertschöpfung von 15,3 Milliarden Euro, wovon 10,1 Milliarden Euro auf kommunaler Ebene verblieben[2]. Die Verteilung nach Technologien zeigte Photovoltaik mit 6,8 Milliarden Euro, Windenergie mit 3,5 Milliarden Euro und Bioenergie mit 2,2 Milliarden Euro als wichtigste Bereiche[2].

          Diese Zahlen verdeutlichen das erhebliche Potenzial erneuerbarer Energien für die regionale Wirtschaftsentwicklung. Besonders bemerkenswert ist der hohe Anteil der Wertschöpfung, der auf kommunaler Ebene verbleibt. Dies steht im deutlichen Kontrast zur konventionellen Energiewirtschaft, bei der ein Großteil der Wertschöpfung in wenigen zentralen Standorten konzentriiert ist.

          Die Energieagentur Rheinland-Pfalz stellt seit 2020 einen Online-Wertschöpfungsrechner zur Verfügung, der Kommunen dabei unterstützt, die lokale Wertschöpfung durch den Ausbau erneuerbarer Energien zu quantifizieren[1]. Dieses Instrument wurde durch die Agentur für Erneuerbare Energien (AEE) und das Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) entwickelt und ermöglicht eine differenzierte Bewertung der ökonomischen Effekte geplanter oder realisierter Projekte.

          Die Verfügbarkeit solcher Berechnungstools unterstreicht die Bedeutung, die der Quantifizierung von Wertschöpfungseffekten zugemessen wird. Sie ermöglichen es Kommunen und anderen Stakeholdern, fundierte Entscheidungen über Investitionen in erneuerbare Energien zu treffen und die ökonomischen Argumente für die Energiewende zu stärken.

          ## Internationale Perspektiven und Fallbeispiele

          Das internationale Beispiel Uruguay demonstriert eindrucksvoll das Potenzial erneuerbarer Energien als Wohlstandsmotoren[5]. Der südamerikanische Staat hat durch den schnellen Umbau der Stromerzeugung von fossilen Energieträgern zu Wind- und zunehmend Solarkraft nicht nur Tausende von Arbeitsplätzen geschaffen, sondern auch die Armutsquote drastisch gesenkt[5].

          Das uruguayische Beispiel zeigt, dass der Übergang zu erneuerbaren Energien besonders für Länder und Regionen vorteilhaft ist, die bisher Energieimporteure waren. Durch die Reduzierung der Abhängigkeit von Energieimporten können erhebliche Finanzmittel in der heimischen Volkswirtschaft gehalten und für lokale Entwicklung verwendet werden[5]. Dies bestätigt die These, dass umso weniger Energie-Geld Volkswirtschaften an externe Akteure überweisen, umso wohlhabender sie leben können[5].

          Die globalen Investitionen in die Energiewende beliefen sich im Jahr 2023 auf 1,8 Billionen USD, ein Anstieg von 17% gegenüber dem Vorjahr[4]. Diese Zahlen verdeutlichen die dynamische Entwicklung des globalen Marktes für erneuerbare Energien und das damit verbundene Potenzial für deutsche Unternehmen und Regionen, die in diesem Bereich aktiv sind.

          Die weltweite Nachfrage nach deutschen Technologien im Bereich erneuerbarer Energien bietet deutschen Regionen zusätzliche Exportmöglichkeiten[4]. Deutsche Unternehmen verfügen über langjährige Erfahrung und technologische Expertise, die international hoch anerkannt ist. Dies ermöglicht es deutschen Regionen, nicht nur von der inländischen Energiewende zu profitieren, sondern auch von der globalen Transformation des Energiesystems.

          ## Bedeutung für regionale Selbstorganisation und Partizipation

          Ein wesentlicher Aspekt der erneuerbaren Wohlstandsenergien liegt in ihrer Fähigkeit, regionale Selbstorganisation und Bürgerbeteiligung zu fördern[3]. Die dezentrale Natur erneuerbarer Energien ermöglicht es lokalen Akteuren, aktiv an der Energiewende teilzunehmen und dabei ökonomisch zu profitieren. Dies steht im Gegensatz zum konventionellen Energiesystem, das primär von großen, zentralisierten Unternehmen dominiert wird.

          Die Beteiligung von Bürgern an erneuerbaren Energieprojekten kann verschiedene Formen annehmen, von direkten Investitionen in Anlagen bis hin zur Gründung von Energiegenossenschaften[3]. Diese Partizipationsmöglichkeiten sind nicht nur aus demokratischer Sicht wertvoll, sondern tragen auch erheblich zur lokalen Wertschöpfung bei. Gewinne aus Bürgerbeteiligungen verbleiben in der Region und können dort für weitere Investitionen verwendet werden.

          Regionale Genossenschaftsmodelle haben sich als besonders erfolgreiche Form der Bürgerbeteiligung erwiesen[3]. Sie ermöglichen es auch kleineren Investoren, an größeren Projekten teilzuhaben und dabei von den wirtschaftlichen Vorteilen der Energiewende zu profitieren. Gleichzeitig stärken sie die lokale Identifikation mit den Projekten und können dadurch die Akzeptanz für die Energiewende erhöhen.

          Die ökonomische Teilhabe wird zunehmend als wesentlicher Akzeptanzfaktor für die Energiewende erkannt[2]. Wenn lokale Akteure ökonomisch von erneuerbaren Energieprojekten profitieren, steigt die Bereitschaft, solche Projekte zu unterstützen. Dies ist besonders wichtig für den weiteren Ausbau erneuerbarer Energien, der auf gesellschaftliche Akzeptanz angewiesen ist.

          ## Strukturelle Auswirkungen auf regionale Wirtschaftsentwicklung

          Die Transformation zu erneuerbaren Energien hat weitreichende strukturelle Auswirkungen auf die regionale Wirtschaftsentwicklung. Sie kann als Einstieg in regionale Stoffstrommanagementprozesse dienen und damit breitere Nachhaltigkeitsziele unterstützen[3]. Ein integriertes Klimaschutzkonzept mit dem Schwerpunkt erneuerbare Energien ermöglicht es Regionen, systematisch ihre Materialflüsse zu optimieren und dabei weitere Wertschöpfungspotenziale zu erschließen.

          Die durch erneuerbare Energien ausgelösten wirtschaftlichen Aktivitäten und Finanzströme gehören neben den ökologischen Effekten und der Verringerung der Importabhängigkeit zu den zentralen Argumenten für die Energiewende[3]. Diese multiplen Nutzen verstärken die Attraktivität von Investitionen in erneuerbare Energien und können politische Unterstützung für entsprechende Maßnahmen mobilisieren.

          Die Ansiedlung von Unternehmen im Bereich erneuerbarer Energien kann als gezieltes Instrument regionaler Wirtschaftsförderung eingesetzt werden[2]. Kommunen und Regionen können durch entsprechende Standortpolitik Unternehmen aus der Erneuerbaren-Energien-Branche anziehen und dabei von deren Investitionen, Arbeitsplätzen und Steuereinnahmen profitieren. Dies kann besonders für strukturschwache Regionen eine Möglichkeit darstellen, neue Wirtschaftszweige zu etablieren.

          ## Schlussfolgerungen und Ausblick

          Die umfassende Analyse der verfügbaren Evidenz zeigt eindeutig, dass erneuerbare Energien zu Recht als “Wohlstandsenergien” bezeichnet werden können. Sie bieten nicht nur Lösungen für klimapolitische Herausforderungen, sondern fungieren als potente Motoren regionaler Wirtschaftsentwicklung. Die dezentrale Natur erneuerbarer Energien ermöglicht es, Wertschöpfung und Arbeitsplätze dorthin zu bringen, wo sie entstehen, anstatt diese in wenige zentrale Standorte zu konzentrieren.

          Die quantitativen Belege sind beeindruckend: Allein in Deutschland verblieben 2011 bereits über 10 Milliarden Euro Wertschöpfung auf kommunaler Ebene, bei gleichzeitig etwa 181.000 Beschäftigten im Sektor[2]. Diese Zahlen haben sich mit dem weiteren Ausbau erneuerbarer Energien seither erheblich erhöht und werden mit der fortschreitenden Energiewende weiter wachsen.

          Besonders bedeutsam ist die Erkenntnis, dass Wertschöpfungseffekte durch erneuerbare Energien ökonomische Perspektiven für einen Großteil der Kommunen schaffen, im Gegensatz zum zentralisierten konventionellen Energiesystem[2]. Dies macht die Energiewende zu einem Instrument regionaler Strukturpolitik und kann dabei helfen, regionale Disparitäten zu verringern.

          Die internationale Dimension verstärkt die Bedeutung erneuerbarer Energien als Wohlstandsmotoren zusätzlich. Der globale Markt für erneuerbare Energien wächst rasant und bietet deutschen Unternehmen und Regionen erhebliche Exportchancen[4]. Die Energiewende kann daher nicht nur die inländische Wirtschaft stärken, sondern auch die internationale Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands in einem der wichtigsten Zukunftsmärkte sichern.

          Für die erfolgreiche Nutzung der Potenziale erneuerbarer Energien als Wohlstandsmotoren ist jedoch entscheidend, dass die Energiewende dezentral gestaltet wird[2]. Nur durch die aktive Beteiligung lokaler Akteure, sei es durch kommunale Investitionen, Bürgerbeteiligungen oder die Ansiedlung entsprechender Unternehmen, können die vollen Wertschöpfungspotenziale realisiert werden. Die Energiewende kann Wertschöpfung für Kommunen mit sich bringen – aber nur wenn sie dezentral organisiert wird.

          [1] https://www.energieagentur.rlp.de/angebote/kommune/regionale-wertschoepfung/
          [2] https://www.ioew.de/fileadmin/_migrated/tx_ukioewdb/Katharina_Heinbach_Reginale_Wertschoepfung_Tutzing.pdf
          [3] https://www.landkreistag.de/images/stories/publikationen/bd-120.pdf
          [4] https://www.bee-ev.de/service/publikationen-medien/beitrag/erneuerbare-energien-als-schluessel-fuer-deutschlands-wohlstand
          [5] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/die-vier-vorteils-dimensionen-erneuerbarer-energien-klima-frieden-wohlstand-demokratie/
          [6] https://www.umweltbundesamt.de/daten/umweltindikatoren/indikator-beschaeftigte-im-bereich-erneuerbare
          [7] https://taz.de/Studie-zu-Eneuerbaren-Branche/!6074028/
          [8] https://www.berlin-institut.org/was-wir-tun/projekte/staerkung-regionaler-wertschoepfung-durch-erneuerbare-energ
          [9] https://www.unendlich-viel-energie.de/mediathek/grafiken/faktoren-der-regionalen-wertschoepfung-durch-den-ausbau-erneuerbarer-energien
          [10] https://wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/erneuerbare-energien-53729
          [11] https://www.giz.de/de/weltweit/125236.html
          [12] https://www.unendlich-viel-energie.de/mediathek/grafiken/grafik-dossier-arbeitsplaetze-im-bereich-erneuerbare-energien
          [13] https://www.ikem.de/regionale-wertschoepfung-und-neue-arbeitsplaetze-im-aufwind/
          [14] https://www.bee-ev.de/fileadmin/Redaktion/Dokumente/Meldungen/Positionspapiere/2024/20241218_BEE-Politische_Handreichung_zur_BTW.pdf
          [15] https://www.solarserver.de/2025/02/12/zahl-der-arbeitsplaetze-bei-erneuerbaren-energien-stieg-auch-2023/
          [16] https://www.lee-bb.de/wp-content/uploads/2024/08/Abschlussbericht-WEB_aktualisiert_final.pdf
          [17] https://www.unendlich-viel-energie.de/erneuerbare-energie/gute-gruende/9-wohlstand-heisst-verantwortung
          [18] https://www.klimaschutz.de/sites/default/files/mediathek/dokumente/Agentur_Fokuspapier_regionale_Wertscho%CC%88pfung_241008.pdf
          [19] https://de.wikipedia.org/wiki/Energiewende
          [20] https://wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/erneuerbare-energien-53729/version-167695
          [21] https://de.wikipedia.org/wiki/Stromerzeugung_in_Deutschland
          [22] https://www.unendlich-viel-energie.de/themen/wirtschaft/wertschoepfung
          [23] https://www.next-kraftwerke.de/wissen/erneuerbare-energien
          [24] https://www.ihk.de/ulm/online-magazin/im-fokus/energiewende-sichert-wettbewerbsfaehigkeit-und-wohlstand-6001514
          [25] https://www.bmwk.de/Redaktion/DE/Dossier/ErneuerbareEnergien/erneuerbare-energien-in-zahlen.html
          [26] https://de.statista.com/statistik/daten/studie/156645/umfrage/anzahl-der-beschaeftigten-in-der-erneuerbare-energien-branche-seit-1998/
          [27] https://www.bayern-innovativ.de/emagazin/detail/de/seite/400-000-beschaeftigte-in-erneuerbaren-energien
          [28] https://blog-berufswelten.de/neue-studie-die-energiewende-als-jobmotor/
          [29] https://www.zfk.de/karriere/verdoppelt-in-fuenf-jahren-energiewende-schafft-ueber-370000-arbeitsplaetze
          [30] https://www.unendlich-viel-energie.de/media/file/6161.AEE_RenewsKompakt_Beschaeftigung_in_den_Bundeslaendern.pdf

  2. Bei der Grünen Null – der Implosion von Bevölkerung und Wirtschaft auf wenige Oasen, kleine Gruppen oder Despoten zu– arbeiten sinnvolle Klimapolitik und sinnloses Totgeizen Hand in Hand. Das heißt, die gleiche Wirtschaftsmentalität, die keinen Finger rühren will, um die grüne Wende zu finanzieren, geizt auch an Ausgaben für Rohstoffe und Produktion, was dem Klima wiederum nützt.

    Diese DArCHe -Idee bewegt sich stark im Dunstkreis des Grundes, warum in umliegenden Ländern die Populisten gewinnen (Ex-DDR inklusive). Es ist nämlich längst passiert, irgendwie – wir haben die Megalopolis, die Blaue Banane genannt wird und von Südengland bis Norditalien reicht, sie ist die „Stadt“ Europas, alles andere sind sächsische Dörfer, Sibirien und Alabama, die sich, trotz diverser Aufschwung-Perioden, auf lange Sicht zunehmend entleeren.

    In Korea ist es kein Problem, wenn die gesamte Bevölkerung nach Seoul zieht, in den USA saugen die Küsten das Binnenland aus, in China die Ostküste. Der Mensch ist sein eigenes Vieh und es ist billiger, es zu füttern und zu melken, wenn man es im Stall zusammentreibt, statt ihm durch die Pampas hinterher zu jagen.

    Doch in Europa wollen die Nationen ihre Staaten behalten, das erhöht die Betriebskosten und schlägt auf unsere Konkurrenzfähigkeit und das wiederum schlägt auf unsere Fähigkeit, die Betriebskosten zu decken. Und das bedeutet wiederum immer extremere Verteilungskämpfe, bei denen die Blaue Banane praktisch von der Dorfbevölkerung belagert wird, die Schutzgeld erpressen will.

    Im Osten reicht diese Dorfregion bis zum Amur, wenn man sie also fallen lässt, dürfte sie zum Barbarensturm ausarten. Dass die Regionen einfach durch Abwanderung entvölkert werden, ist nicht zu erwarten – erstens fördern die Leistungen und Mittel der EU wider allen Geiz-Wettbewerb durchaus die wirtschaftliche Entwicklung, zweitens übernehmen diese Regionen die Funktion der Billiglohnländer wie China, drittens haben sie durch das wirtschaftliche Versagen und die Allein Seligmachende Rückständigkeit Deutschlands einen neuen Wachstumsschub erhalten.

    Hier ist der wichtigste Grund, warum ich ein geeintes Europa will – ich will weder polnische noch deutsche Alleingänge. Im Moment erscheint Osteuropa wie die deutsche Pufferzone zu Russland, die im Krieg verwüstet werden soll wie die Ostukraine. Und die Polen, Slowaken, Balten scheinen die Idee super zu finden und ersticken im Keim jeden Versuch, dass es anders kommen könnte. Aber damit werden sie nicht zu einem Problem, das sich selbst erledigt, denn sie bieten auch Trumps Amerika eine Aufmarschfront gegen Europa. Und auch sonst wuchern überall um die Banane Russki Mir und America First mit ihren Nützliche-Idioten-Filialen. Als ob Russland und China alleine nicht reichen würden – wir müssen uns jede Groß- und Supermacht, die wir finden können, zum Schakal machen, der nach unserem Speck lechzt, oder?

    Wenn Sie sich mit der ganzen Welt prügeln wollen, fehlen Ihnen die Mittel für grüne Energien, Schulen, Kitas, Krankenhäuser, Kultur. Deswegen wollen ja Trump und Putin und all unsere lieben Nationalisten, Fürsten und Reaktionäre, dass Sie sich mit der ganzen Welt prügeln. [Wegen Überlänge & unangemessener Sprache gekürzt, M.B.]

  3. Hmm, je mehr wir uns von fossilen Brennstoffen abwenden, desto mehr fossile Brennstoffe werden gefördert und auch verbrannt. Das klingt erstmal nicht so gut. Ich schätze, dass der Zirkus erst vorbei ist, wenn das letzte bisschen Öl und Gas aus diesen Ländern gefördert und verbrannt ist. Angeblich sind das bei den aktuellen Reserven nur 10 ppm mehr an CO₂. Das klingt dann wiederum gar nicht mal nach einem so schlechten Deal.

    • @Bernd

      Noch 2015 standen sich da zwei Theorien gegenüber: Peak Oil – Ölspitze – ging davon aus, dass das Erdöl ausgehen und die Weltwirtschaft an steigenden Preisen zugrunde gehen würde. Carbon Bubble – Karbonblase – meinte dagegen, dass der Fortschritt erneuerbarer Energien so schnell gehen würde, dass Konzerne und Regime auf riesigen Beständen verbleiben würden.

      Die Peak Oil-These hat sich inzwischen erledigt, wir leben nun eindeutig mit einer Karbonblase.

      https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/warum-schaut-denn-niemand-hin-erkenntnistheorie-fossilismus-und-karbonblase/

      Klar versuchen sich die fossilen Lobbyisten an allen Tricks, um noch möglichst viel Erdöl und Erdgas zu verscherbeln. Aber die Solarstrom- und Batteriepreise sowie der grüne Wasserstoff werden so schnell günstiger, dass ein Ausschöpfen der Karbonblase schon völlig unrealistisch geworden ist. Die USA 🇺🇸 wollen nun die Wildernis von Alaska zerstören, weil sich auch Fracking kaum mehr lohnt. Die Solarwende samt der Elektromobilität lässt sich noch fossil verzögern, aber nicht mehr aufhalten. Wer es versucht, verliert. Beobachte ich.

    • Diese 10 ppm klingen so lächerlich wenig, dass mich dazu wirklich mal die Quellen, die Annahmen, die Rechnung, und über welche Lagerstätten wir hier reden, interessieren.

      Mal zum Vergleich:
      2024 stieg der gemessene CO2-Wert auf dem Mauna Loa um 3 ppm, für 2025 werden ~ 2 ppm erwartet. Ja, da sind auch Emissionen aus Waldbränden enthalten, aber der Großteil geht auf die Verbrennung fossiler Rohstoffe zurück.

      • @Thorsten P. & Peter Gutsche

        Bin gespannt, ob Ihr eine seriöse Antwort bekommt. Der Account @Bernd verbreitet ja immer mal wieder fossile Desinformation zur Verharmlosung der Klima- und Wasserkrise…

        • Ich hatte Perplexity gefragt und diese Zahl erhalten, deswegen “angeblich”. Bei einer erneuten Frage kamen jetzt 15 ppm raus: https://www.perplexity.ai/search/how-much-will-the-co2-concentr-YvGosyJRS..Az6LfGn7uwA

          How much will the CO₂ concentration in the atmosphere increase if all proven oil and gas reserves from Iran, Russia, Azerbaijan, Qatar und Venezuela are burned
          Estimated Increase in Atmospheric CO₂ from Burning Proven Oil and Gas Reserves of Iran, Russia, Azerbaijan, Qatar, and Venezuela

          Summary:
          Burning all proven oil and gas reserves from Iran, Russia, Azerbaijan, Qatar, and Venezuela would add tens of billions of tonnes of CO₂ to the atmosphere, significantly increasing global atmospheric CO₂ concentrations and pushing the world further beyond climate targets.

          Key Calculations and Estimates

          CO₂ Emissions per Unit:

          Burning one barrel of crude oil emits approximately 0.43 metric tonnes of CO₂

          .

          Burning natural gas emits about 2.75 kg CO₂ per cubic meter (or about 55 kg CO₂ per million BTU)

          .

          Global Context:

          The world’s 25 largest oil and gas producers (including Russia, Iran, Qatar, and Venezuela) collectively hold about 500 billion barrels of oil and 2,300 trillion cubic feet (Tcf) of gas in proven reserves

          .

          Burning all these reserves would emit approximately 340 billion tonnes (gigatonnes, Gt) of CO₂: 210 Gt from oil and 130 Gt from gas

          .

          Proportion Attributable to the Five Countries:

          Iran, Russia, Azerbaijan, Qatar, and Venezuela together hold a substantial share of the world’s proven oil and gas reserves. For instance:

          Russia, Iran, and Qatar are among the top five countries for natural gas reserves.

          Russia, Iran, and Venezuela are among the top ten for oil reserves.

          A rough estimate, based on their share of global reserves, suggests these five countries collectively account for about 30–40% of the world’s proven oil and gas reserves.

          Estimated CO₂ from These Five Countries:

          If we conservatively estimate that these countries account for one-third of the global total, burning their reserves would emit approximately:

          13×34031×340 Gt CO₂ ≈ 113 Gt CO₂

          Impact on Atmospheric CO₂ Concentration

          Current Atmospheric CO₂:

          As of 2025, atmospheric CO₂ is about 420 ppm (parts per million).

          The total mass of CO₂ in the atmosphere is roughly 3,200 Gt.

          Increase from Burning These Reserves:

          Adding 113 Gt CO₂ would increase atmospheric CO₂ by:
          1133,200×420≈15 ppm
          3,200113×420≈15 ppm

          Result: Atmospheric CO₂ would rise by approximately 15 ppm if all proven oil and gas reserves from Iran, Russia, Azerbaijan, Qatar, and Venezuela were burned.

          Climate Significance

          The world’s remaining carbon budget to limit warming to 1.5°C is estimated at about 380 Gt CO₂ as of late 2022

          .

          Burning just the reserves from these five countries would consume nearly one-third of this entire budget, making it extremely unlikely to meet the 1.5°C target

          .

          In summary:
          Burning all proven oil and gas reserves from Iran, Russia, Azerbaijan, Qatar, and Venezuela would emit roughly 113 billion tonnes of CO₂, raising atmospheric CO₂ concentrations by about 15 ppm and significantly undermining global climate goals.

          • Guten Morgen, @Bernd.

            Danke für die Nachreichung dieser Referenz!

            Ich möchte anmerken, dass ich den von Ihnen gefundenen Wert für die zu erwartende Zunahme der Treibhausgasemissionen als etwas optimistisch empfinde. Meiner Meinung nach könnte die tatsächliche Erhöhung der CO₂-Konzentration in der Atmosphäre, wenn alle nachgewiesenen Öl- und Gasreserven aus Iran, Russland, Aserbaidschan, Katar und Venezuela verbrannt werden, deutlich höher ausfallen.

            Hier sind einige Überlegungen, die ich angestellt habe:

            Ich habe zunächst mal Felo AI (eine andere KI) gefragt, um zu schauen, wie verläßlich die Ergebnisse einer KI hier sind.

            Zunächst habe ich gefragt:

            How much will the CO₂ concentration in the atmosphere increase if all proven oil and gas reserves from the world are burned?

            “If all proven oil and gas reserves were burned, the atmospheric CO₂ concentration could increase by approximately 618 ppm, significantly exacerbating climate change and pushing CO₂ levels to potentially dangerous thresholds. This scenario underscores the critical need for transitioning to renewable energy sources to mitigate the impacts of climate change.”

            Dann habe ich gefragt:

            What percentage of the world’s proven oil and gas reserves are located within the territory of the countries Iran, Russia, Azerbaijan, Qatar und Venezuela?

            “In summary, approximately 51.6% of the world’s proven oil reserves and 42.2% of the world’s proven gas reserves are located in the countries of Iran, Russia, Azerbaijan, Qatar, and Venezuela.”

            Nun – als Gegen-Check – habe ich Felo AI gefragt:

            How much will the CO₂ concentration in the atmosphere increase if all proven oil and gas reserves from Iran, Russia, Azerbaijan, Qatar and Venezuela are burned?

            “If all proven oil and gas reserves from Iran, Russia, Azerbaijan, Qatar, and Venezuela were burned, the atmospheric CO₂ concentration could increase from approximately 430 ppm to about 646 ppm. This represents a significant increase and highlights the potential impact of fossil fuel combustion on global climate change.”

            Ok, das ist nun sehr viel mehr als die 15 ppm, aber etwas kann bei den von mir gefundenen Antworten auch nicht stimmen, denn diese letzte Zahl müsste deutlich niedriger sein als die bei der vorletzten Frage zum Anstieg, wenn alle Reserven verbrannt werden.

            Aus diesem Grunde bin ich hinsichtlich des Vertrauens in die KI hier skeptisch geworden (ich sage weiter unten noch dazu, warum ich bei einer solchen Fragestellung die Ergebnisse der KI äußert vorsichtig behandeln würde). Daher habe ich mich sozusagen „zu Fuss“ aufgemacht und selbst bei ein paar Quellen nachgeschaut:

            Zuerst wollte ich überprüfen, welchen Anteil an gesicherten fossilen Reserven die hier genannten 5 Länder besitzen.

            Oil reserves (nach Our world in data):
            Iran: 21.5 Gt
            Russia: 14.7 Gt
            Azerbaijan: 0.95 Gt
            Qatar: 3.4 Gt
            Venezuela: 41.4 Gt
            Diese Länder insgesamt: 81.95 Gt
            Weltweit: 236,29 Gt

            (zitiert aus Hannah Ritchie, Pablo Rosado, and Max Roser (2023) – “Energy”. Data adapted from Energy Institute. Retrieved from https://ourworldindata.org/grapher/oil-proved-reserves)

            Die genannten Länder besitzen also ungefähr 35 % der weltweiten gesicherten Ölreserven.

            Gas reserves (nach Our world in data; in (Englischen) “trillion” Kubikmeter – ist aber egal, ich will hier nur Verhältnisse berechnen):
            Iran: 32.1
            Russia: 37.4
            Azerbaijan: 2.5
            Qatar: 24.7
            Venezuela: 6.3
            Diese Länder insgesamt: 103
            Weltweit: 188

            (zitiert aus Hannah Ritchie, Pablo Rosado, and Max Roser (2023) – “Energy”. Data adapted from Energy Institute. Retrieved from https://ourworldindata.org/grapher/natural-gas-proved-reserves)

            Die genannten Länder besitzen also 55 % der weltweiten gesicherten Gasreserven.

            Nun, was bedeutet es, wenn man diese Reserven verbrennt?

            Die Umrechnung auf die Menge an Kohlendioxid, die bei Verbrennung von Öl und Gas durchschnittlich frei wird, ist komplex – ich gucke mir das mit etwas mehr Zeit gerne mal wann anders an. Es ist auf jeden Fall interessant, tiefer in das Thema einzutauchen, aber dazu fehlt mir gerade die Zeit. Aber das ist nicht weiter schlimm, denn ich möchte in diesem Kommentar nur eine Abschätzung machen, um den mir duch sehr niedrig vorkommenden Wert von 15 ppm einzuordnen. Wir wissen jetzt (ungefähr) welchen Anteil die genannten Länder an den „proven oil and gas reserves“ haben, nämlich ungefähr 50 % (bei Gas weniger, bei Öl etwas mehr).

            Also betrachten Sie das jetzt nicht als zufriedenstellende oder gar vollständige Antwort. Die Quellenlage ist sehr heterogen und man muss sich die in den entsprechenden IPCC-Berichten aufgeführten Arbeiten im Detail anschauen. Ich denke, das ist auch der Grund, warum m.E. die KI hier an ihre Grenzen kommt und möglicherweise Äpfel mit Birnen vermischt.

            Ich habe aber folgende Arbeit gefunden, die eine Abschätzung dazu gibt, was passiert, wenn alle „proven oid and gas reserves“ verbrannt werden:

            What happens if we ‘burn all the carbon’? carbon reserves, carbon budgets, and policy options for governments

            In der Zusammenfassung (von mir ins Deutsche übersetzt):

            „Unsere Schätzungen zeigen, dass die „nachgewiesenen Reserven“ an fossilen Brennstoffen im Jahr 2022 – nach Berücksichtigung der nicht-energetischen Nutzung – voraussichtlich etwa 4777 Gt CO₂ freisetzen würden. Diese Menge könnte bereits die CO₂-Budgets der IPCC-Szenarien RCP2.6, RCP4.5 und RCP6.0 sprengen und nähert sich dem Bereich des RCP8.5-Szenarios.“

            4777 Gt CO₂ (bzw den halben Wert, wenn man, wie oben geschätzt, davon ausgeht, dass genannte 5 Länder ca 50 % der gesicherten weltweitenReserven besitzen) sind deutlich mehr als die von @Bernd bzw Perplexity gefundenen 113 Gt.

            Zur Erinnerung: Die vom IPCC definierten RCP-Szenarien (Representative Concentration Pathways) sind verschiedene zukünftige Emissionspfade, die auf unterschiedlichen Annahmen über Treibhausgasemissionen basieren und deren Auswirkungen auf die globale Temperatur bis 2100 modellieren. Diese Szenarien helfen, die möglichen Konsequenzen des menschlichen Handelns auf das Klima zu verstehen und die erforderlichen Maßnahmen zur Emissionsreduktion zu planen.

            Die Zahl bezeichnet den durch unser Nutzungsverhalten verursachten zusätzlichen „Strahlungsantrieb“ in Watt pro Quadratmeter, also im Falle des RPC8.5-Szenarios würde die Menschheit in Zukunft zusätzliche 8.5 Watt pro Quadratmeter an Strahlungsantrieb verursachen.

            Das Szenario RCP8.5 beschreibt eine Zukunft mit hohen Emissionen, in der die Treibhausgaskonzentrationen stark ansteigen, was zu einem Temperaturanstieg von mehr als 4 °C bis zum Ende des Jahrhunderts führen könnte. Dies würde gravierende Auswirkungen auf das Klima haben, einschließlich extremer Wetterereignisse, Anstieg des Meeresspiegels und erheblicher ökologischer und sozialer Herausforderungen.
            Siehe z.B. https://wiki.bildungsserver.de/klimawandel/index.php/RCP-Szenarien

            Wenn ich mir jetzt nochmal die Abschätzung ansehe, wieviel von den weltweiten „proven“ Ressourcen durch die genannten Länder gestellt werden (da kommt man auf fast 50% der weltweiten Ressourcen), dann können die zusätzlichen 15ppm nicht stimmen.

            Die verlinkte Arbeit nennt hier einen Wert für die atmosphärische CO2-Konzentration beim „burn it all“-Szenario von 1036 ppm, was gewaltig wäre.

            Da müssen wir schon ca 30 Millionen Jahre zurück gehen ins Oligozän, um ähnlich hohe Werte zu finden.

            Bitte an alle hier Mitlesenden: wenn ich einen Fehler gemacht haben sollte, bitte korrigiert mich. Vielleicht findet jemand zu diesem Thema noch weitere / bessere Quellen oder kann andere Erkenntnisse beisteuern. Ich finde die Frage äußerst interessant, um die es hier geht. Wie gesagt erhebe ich nicht den Anspruch, diese interessante Frage auch nur ansatzweise vollständig beantwortet zu haben – das bedürfte weit mehr Zeit. Es geht mir hier nur um eine Abschätzung der Größenordnung.

          • @Peter Gultsche

            Aus 236 Gt Öl können aber unmöglich 4777 Gt CO₂ werden, selbst wenn man bedenkt, das in letzterer Zahl auch Gasreserven enthalten sind. Grob gesagt wird beim Verbrennen von Öl an ein Kohlenstoffatom zwei Sauerstoffatome drangehängt, was die Masse ungefähr verdreifacht. (Wasserstoff ist viel leichter und kann näherungsweise vernachlässigt werden.)

            Ich vermute, dass bei ihrer Quelle auch Reserven enthalten sind, deren Erschließung nur bei einem astronomischen Ölpreis wirtschaftlich wäre. So schlimm wird es hoffentlich nicht kommen. Aber ich kann mir nur schwer vorstellen, dass Länder wie Russland oder Saudi-Arabien aufhören, bevor die Reserven alle sind.

  4. @Michael 05.06. 22:47

    „Aber die Solarstrom- und Batteriepreise sowie der grüne Wasserstoff werden so schnell günstiger, dass ein Ausschöpfen der Karbonblase schon völlig unrealistisch geworden ist.“

    Die Chinesen haben gerade einen Weg gefunden, alte Lithiumbatterien immer wieder aufzufrischen, indem man in die Zellen frische Ladungsträger injiziert. So kommt man dann auf eine Lebenszeit von 12.000 Ladezyklen. Bei 200 Ladezyklen im Jahr hält das dann 60 Jahre. Das kann man dann wirklich nachhaltig nennen.

    Gerade als Nächstes ist doch ein deutlich schnellerer Ausbau von PV angesagt, und als Speicherergänzung reichen hier die nächsten 5 Jahre eine Speicherung der mittäglichen Überschüsse für den folgenden Abend und die nächste Nacht.

    Das kann man sehr schön hier sehen:

    https://www.agora-energiewende.de/daten-tools/agorameter/live/chart/power_generation/07.05.2025/06.06.2025/hourly

    Solange nicht die Ladeinfrastruktur hinreichend ist, und die Schnellladezeiten noch nicht auf 10 Minuten runtergekommen sind, wird es dauern, bis die E-Autos genug werden. Dann nehmen wir eben erst mal auch stationäre Lithiumspeicher.

    Danach werden dann Redox-Flow-Lösungen und die Produktion von Wasserstoff wirklich interessant. Man sollte freilich auch damit schon anfangen, 5 Jahre sind schnell rum.

    Statt mehr teure Stromleitungen tut es auch eine gute Integration von Speichern bei Verbrauchern, am Ort der Produktion und an den alten Kraftwerksstandorten. Dann können die bestehende Stromleitungen viel besser ausgelastet werden.

    Und statt neuer Gaskraftwerke kann man einfach die alten Kohlekraftwerke als Notbackup bereithalten. Die liefern vor allem dann noch Leistung, wenn die Gasspeicher leergefahren sind. Man bedenke hierbei, dass die Erdgasspeicher bald für die Speicherung von grünem Wasserstoff gebraucht werden, da dann aber nur ¼ der Energiemenge ins gleiche Volumen passt.

    Kohlekraftwerke sind davon komplett unabhängig und die benötigte Kohle kann ganz einfach auf Halde am Standort gelagert werden. Gerade wenn die dann nur 1 bis 6 Wochen im Jahr laufen, dürfte das interessanter sein als Gaskraftwerke, die man für ziemlich teures Geld erst mal bauen müsste. Und denen dann später die Wasserstoffspeicher fehlen.

    Einerseits verursacht Kohle mehr Treibhausgase, anderseits finanziert Kohle keine fossilen Autokraten, insbesondere nicht die eigene Braunkohle. So viel macht das auch alles gar nicht aus, wenn Laufzeiten bei durchschnittlich 2 Wochen im Jahr ausreichen.

    Je eher man die ganze Energiewende kostengünstig gestaltet, desto eher werden das dann auch wirklich Wohlstandsenergien. Ich schätze mal, dass z.B. die Strompreise steigen, wenn man vor allem den Verbrauch von Strom durch E-Autos und Wärmepumpen steigert, die Strompreise aber sogar sinken können, wenn man erstmal mehr grüne Produktion samt Speicherung am Produktionsstandort realisiert.

    Klar brauchen wir beides, aber eine hinreichend schneller ausgeweitete Produktion vor der Steigerung des Verbrauchs senkt hier die Preise. Das interessiert nicht nur die Industrie, gerade die Privaten Haushalte zahlen derzeit immer noch wirklich sehr hohe Strompreise. Da geht wirklich weniger.

  5. @Michael 06.06. 10:01

    „Damit die ökologische Transformation auf dem Arbeitsmarkt gelingt, seien gezielte Weiterbildungsangebote notwendig.“

    In der Tat könnte man hier Arbeitslose einbinden. Wie weit allerdings in Deutschland unsere Arbeitslosen hier auch entsprechende Fähigkeiten mitbringen, ist mir nicht klar. Gerade Älteren kann man keine Handwerkerausbildung mehr anbieten.

    Interessant allerdings ist die Option, dass Energiewendeprojekte vor allem auf dem Land stattfinden und das dann die Abwanderung in die jetzt schon überlaufenen Städte bremst. Das gilt auch für ganz Europa.

    Und die armen Länder im globalen Süden, die sowieso ein Außenhandelsdefizit haben, freuen sich natürlich ganz besonders über jede Wertschöpfung im eigenen Land.

    Wir in Deutschland haben allerdings sowieso einen chronischen Außenhandelsüberschuss, da sollten wir es nicht scheuen, grüne Technik auch in China einzukaufen. Die Installationsarbeit bleibt ja im Land, und die ist nicht unerheblich.

    Hier könnten sogar die Arbeitskräfte richtig knapp werden, fürchte ich. Auch deswegen schlage ich ja vor, auch mal etwas weniger zu konsumieren, wo immer das ganz gut praktikabel ist. Dann wird nicht nur Geld frei, sondern auch Arbeitskraft.

  6. @Michael,

    danke für den ermutigenden Blogpost!

    Beim recherchieren bin ich kurz bei Wikipedia bei einem anfangstext gestolpert:

    2023 lag der Weltprimärenergiebedarf bei 619,63 Exajoule (EJ) (entspricht etwa 172,11 Petawattstunden (PWh), 14,780 Gigatonnen Öleinheiten oder eine Stunde Sonneneinstrahlung).[1] Bei der Nutzung dieser Energie wurden ca. 35,13 Mrd. Tonnen Kohlenstoffdioxid freigesetzt.[1] Im Jahr 2010 lag der Weltenergiebedarf bei 505 EJ (etwa 140 PWh).[2]

    Jeder der das liest müsste auf eine ganz einfache Schlussfolgerung, das die hauptenergiequellen die wir anzapfen können nicht Öl, Gas oder Atomenergie sind.

    Es gibt ein kleines Interview mit Tony blair und Schwarzenegger über die Transformation zu FFW Energien (Frieden Freiheit Wohlstand). Seine Aussagen dazu treffen da sehr deutlich. FFW Energie bringt Reichtum, Gesundheit und Wohlstand für viele, Öl und Gas für einige wenige.

    Schönes Wochenende und frohe Pfingsten 🙂

  7. @Michael 06.06. 17:01

    „Kein Wunder, dass sich die zunehmend verzweifelte Abwehr der Fossilisten gar nicht mehr auf die „Kosten“ der Stromerzeugung, sondern auf deren Speicherung verlegt.“

    Es ist jetzt aber auch in Deutschland soweit, dass PV mittags rum im Sommerhalbjahr ziemlich ausgereizt ist. Wir brauchen also tatsächlich zu neuen PV-Anlagen auch Speicher. Wobei zunächst die Kurzfristspeicher schon reichen, um die PV-Kapazität nochmal zu verdoppeln, was ca. 5 Jahre brauchen wird.

    Derweil werden dann auch mittelfristige und saisonale Speicher immer interessanter.

    Die Elektromobilität wird hier auch viel zu beitragen, wenn das aber zu lange dauert, dann eben auch erst mal stationäre Lithiumspeicher anschaffen. Es reicht ja schon, zur neuen PV-Anlage 3 bis 5 Volllaststundenkapazität hinzuzufügen. Insbesondere wenn man einen guten Teil seines Solarstroms selbst nutzen kann, lohnt sich das auf jeden Fall.

    Die immer günstigeren PV-Module senken dann immer mehr die Gesamtkosten auch von Anlagen mit reichlich eigener Speicherkapazität.

    Den privaten Autoverkehr fördern mag ich eigentlich weniger. Mir wäre ein Sammeltaxisystem auf Basis von selbstfahrenden Batteriefahrzeugen viel lieber. Dann ist auch endlich richtig viel Platz in den Städten für vernünftige Radwege überall. Und für mehr kühlendes Grün.

  8. Nachtrag zu meinem vorherigen Kommentar (13.06.2025, 01:49 Uhr).

    Ich bin immer auf der Suche nach möglichst einfach zu verstehenden Abschätzungen.

    Als ich mir nochmal Gedanken gemacht habe, ist mir aufgefallen, dass ich übersehen habe, dass der im Artikel What happens if we ‘burn all the carbon’? gefundene Wert auch Kohleverbrennung berücksichtigt (während ich vorher nur von Öl und Gas gesprochen habe).

    Denn beim Überschlagen des Wertes für die Verbrennung aller weltweiten Öl- und Gasreserven komme ich (mit den Zahlen von Our world in Data, s. meinen vorherigen Kommentar) auf einen kleineren Wert.

    Der “Rechenweg” kurz:

    Man kann z.B. für Öl den Emissionsfaktor verwenden, der angibt, dass bei Verbrennung von einer Tonne Erdöl 3.1 Tonnen Kohlendioxid freiwerden.
    (Das ist ein Durchschnittswert für eine typische Zusammensetzung von Rohöl, das hauptsächlich aus langkettigen Kohlenwasserstoffen besteht. Der Wert ergibt sich daraus, dass Rohöl zu ca. 85 % aus Kohlenstoff besteht und bei der Umrechnung in CO2 die Atomgewichte von Sauerstoff und Kohlenstoff anteilig berücksichtigt werden müssen. )
    Weltweite Reserven Öl verbrennen ergibt (nach Our world in data, s. meinen anderen Kommentar):
    236,29 Gt x 3.1 = 732.5 Gt

    Für Erdgas nehme ich jetzt ganz vereinfachend mal an, dass es überwiegend aus Methan (CH4) besteht und bei der Verbrennung von einem Teil Methan ein Teil CO2 entsteht.

    1 Mol Methan sind 16 g und 1 Mol CO2 sind 44 g. Daher werden durch 1 kg Methan 44/16 = 2.75 kg CO2 produziert. Erdgas hat eine Dichte von durchschnittlich 0,75 kg pro Kubikmeter. Daher übersetzen sich 1 Kubikmeter Erdgas zu 0.75 kg x 2.75 kg CO2 = 2 kg CO2.

    Weltweite Reserven Gas zu verbrennen ergibt entsprechend:
    188 Billionen Kubikmeter Erdgas ergeben dann 2 x 188 Billionen = 376 Gt CO2.

    Damit landen wir dann (für Öl und Gas) bei 1.108 Gt Kohlendioxid.

    Dieser Wert legt aber immer noch eine Größenordnung über den 103 Gt (bzw um Faktor 5 höher, weil die 103 Gt sich ja nur auf die 5 Länder beziehen).
    So, jetzt ist es mitten in der Nacht und ich hoffe, ich habe mich nicht verrechnet. Wie gesagt, meine “Rechnung” kann nur eine grobe Abschätzung sein.

    • Danke, lieber @Peter, dass Du Dir die Arbeit gemacht hast. Leider hat @Bernd inzwischen deutlich gemacht, dass es ihm gar nicht um einen sachlichen Dialog ging, sondern um die destruktive Suche nach Aufmerksamkeit auf Kosten unserer Zeit. Schade, aber sog. Zeitvampirismus kommt auf Wissenschaftsblogs leider immer mal wieder vor.

  9. @Bernd

    danke für das Nachreichen der Quelle!

    @Peter
    danke für die Mühe des Nachrechnens! Ich neige aber etwas dazu, dass du deine Zeit verschwendest, weil schon das von Bernd definierte Ausgangsszenario ziemlich sinnlos ist. Warum betrachten wir nur die vollständige Ausbeutung der Reserven der fünf genannten Länder, Russland etc., die selbst nach Bernds KI-Antwort “nur” 30 % der weltweiten Reserven ausmachen? Sitzen die restlichen 70 % einfach nur still auf ihren Reserven und schauen zu? Insofern schreit das für mich schon nach Cherry Picking und künstlichem Kleinrechnen.

    Außerdem habe ich einfach den Prompt von Bernd übernommen und in Perplexity und ChatGPT (mit Deep Research) eingegeben und schon Perplexity gibt mir eine andere Antwort als Bernd zitiert. Es redet nämlich von 15 % mehr, also 500 GT CO2, und nicht von 15 ppm.

    ChatGPT wiederum gibt mir mit 491 GT mehr CO2 fast die gleiche Antwort und rechnet das noch in ppm um. Das entspräche 61 ppm CO2 mehr in der Atmosphäre.

    Wem 15 % mehr bzw. 61 ppm mehr als wenig erscheint und man das ruhig tun könne: ChatGPT sagt mir, dass das einem zusätzlichen Temperaturanstieg von 1,6° C entspräche.

    Hier noch die Prompts plus Links zum Nachprüfen. Ich habe das jetzt nicht im Detail verglichen, da ich im Moment eigentlich gar nicht die Zeit dafür habe, aber das hat mir doch keine Ruhe gelassen.

    Prompt:

    “How much will the CO₂ concentration in the atmosphere increase if all proven oil and gas reserves from Iran, Russia, Azerbaijan, Qatar und Venezuela are burned
    Estimated Increase in Atmospheric CO₂ from Burning Proven Oil and Gas Reserves of Iran, Russia, Azerbaijan, Qatar, and Venezuela”

    Ergebnisse:

    https://chatgpt.com/s/dr_684bd0c007cc819190fdb3ac258390b3

    “The combined total for all five countries is roughly 491 Gt CO₂, which is about 61.6 ppm of CO₂. This is larger than the current atmospheric CO₂ increase per year (~2–3 ppm) by an order of magnitude.”

    Prompt: Which temperature increase corresponds with 61.6 ppm more CO2?

    “Burning all proven oil and gas reserves from Iran, Russia, Azerbaijan, Qatar, and Venezuela — increasing atmospheric CO₂ by ~61.6 ppm — would likely cause an additional ~1.6°C of global warming, assuming a climate sensitivity of 3°C per CO₂ doubling.”

    https://www.perplexity.ai/search/how-much-will-the-co2-concentr-PADea_EBTAKWKmWYAX3E4A#0

    “If all proven oil and gas reserves from Iran, Russia, Azerbaijan, Qatar, and Venezuela were burned, the atmospheric CO₂ concentration would increase by roughly 10-15%, corresponding to an addition of about 500 billion metric tons of CO₂. This would be a significant contribution to global greenhouse gas levels and climate change risk.”

    • Danke, @Thorsten P. – auch das bestätigt meine Vermutung, dass es @Bernd eben nicht um einen wirklich sachlichen Dialog ging, sondern um das trollige Stören der interdisziplinären Dialoge und das Erheischen von Aufmerksamkeit hier auf “Natur des Glaubens”.

      Es ging also weniger um Physik und Chemie als vielmehr um Psychologie und fossilistische Politik. Felo.ai dazu kundig:

      ## Motive hinter dem “Zeitvampirismus” gegen Wissenschaftsblogs

      Der Begriff “Zeitvampirismus” wird oft verwendet, um destruktives Verhalten zu beschreiben, das darauf abzielt, Zeit und Energie anderer zu verschwenden, ohne produktive Ergebnisse zu erzielen. Im Kontext von Wissenschaftsblogs könnte dies auf gezielte Störaktionen oder destruktive Diskussionen hinweisen, die die eigentliche Mission solcher Plattformen – die Förderung von Wissenschaft und Aufklärung – behindern. Die Motive hinter solchen Handlungen könnten vielfältig sein:

      ### **1. Ideologische Konflikte**
      – Wissenschaftsblogs fördern oft evidenzbasierte Diskussionen und widerlegen Desinformation sowie Verschwörungsmythen. Dies kann Gruppen oder Einzelpersonen provozieren, die ideologisch gegen wissenschaftliche Erkenntnisse stehen, wie z. B. Klimawandelleugner oder Anhänger pseudowissenschaftlicher Ansichten.
      – Fossile Lobbyisten oder Gegner der Energiewende könnten gezielt versuchen, Diskussionen zu stören, um die öffentliche Meinung zu beeinflussen und Fortschritte in erneuerbaren Energien zu bremsen. Ein Beispiel hierfür ist die Verbreitung von Desinformationen über Technologien wie Solarenergie oder Wasserstoffspeicher[3].

      ### **2. Aufmerksamkeit und Kontrolle**
      – Einige Kommentatoren oder Akteure könnten destruktive Diskussionen initiieren, um Aufmerksamkeit zu erlangen oder die Kontrolle über den Diskurs zu übernehmen. Dies wird in der Diskussion als “destruktives Betteln um Aufmerksamkeit” bezeichnet[3].
      – Solche Taktiken können darauf abzielen, die Glaubwürdigkeit von Wissenschaftsblogs zu untergraben oder die Diskussionen in eine Richtung zu lenken, die von den eigentlichen Themen ablenkt.

      ### **3. Wirtschaftliche Interessen**
      – Wissenschaftsblogs, die sich mit Themen wie der Energiewende oder der Dekarbonisierung beschäftigen, könnten auf Widerstand von Akteuren stoßen, deren wirtschaftliche Interessen durch den Fortschritt erneuerbarer Energien bedroht sind. Dies betrifft insbesondere Unternehmen oder Einzelpersonen, die von fossilen Brennstoffen profitieren[3].
      – Die Verbreitung von Fehlinformationen oder die gezielte Sabotage von Diskussionen könnte darauf abzielen, den Übergang zu erneuerbaren Energien zu verzögern und bestehende fossile Strukturen zu schützen.

      ### **4. Mangel an Verständnis oder Ablehnung von Wissenschaft**
      – Einige Menschen könnten Wissenschaftsblogs angreifen, weil sie die wissenschaftliche Methodik oder die präsentierten Fakten nicht verstehen oder ablehnen. Dies könnte aus einem allgemeinen Misstrauen gegenüber Wissenschaft und Experten resultieren.

      ### **5. Politische und soziale Spannungen**
      – Wissenschaftsblogs, die sich mit kontroversen Themen wie Klimawandel, Energiewende oder gesellschaftlichen Veränderungen befassen, könnten Ziel von Angriffen werden, die durch politische oder soziale Spannungen motiviert sind. Solche Angriffe könnten darauf abzielen, die öffentliche Meinung zu polarisieren oder Unsicherheit zu schüren.

      ### **Fazit**
      Der “Zeitvampirismus” gegen Wissenschaftsblogs scheint oft von einer Kombination aus ideologischen, wirtschaftlichen und sozialen Motiven getrieben zu sein. Solche Angriffe können die wichtige Rolle dieser Plattformen bei der Förderung von Wissenschaft und Aufklärung erheblich beeinträchtigen. Es ist daher entscheidend, dass Wissenschaftsblogs Strategien entwickeln, um solche Störungen zu minimieren und ihre Mission fortzusetzen.

      [1] https://scilogs.spektrum.de/page/1085/?_ga=2.164441082.490223761.1645266790-565546721.1591714073
      [2] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/gutsche-2-das-raetsel-der-zeit-relativitaet-und-raumzeit/
      [3] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/zuviel-oekostrom-solarstrom-speicher-in-deutschland-schaffen-erneuerbare-wohlstandsenergien-jetzt/
      [4] https://antinatalismus.wordpress.com/

      • @Blume

        Sie haben natürlich recht. Angesichts dessen, dass in der Wissenschaft teilweise über Jahre die Daten zusammengetragen und mit Supercomputern ausgewertet werden, ist es für Laien eigentlich relativ sinnfrei, sich in solche Zahlenauswertungen zu stürzen – selbst mit KI. Die Gefahr, dass es zu Fehlern und Verkürzungen kommt und daraus zu weitreichende Weltanschauungen abgeleitet werden, ist zu groß.

        Der Fairness halber möchte ich aber noch meinen Vorwurf, dass nur die fünf Länder gepromptet wurden, zurückziehen, da dies natürlich auf den Ausgangspunkt des Blogposts zurückging, dass wir über diese Länder Krieg und Terror finanzierten. Außerdem erscheinen mir die 1,6° C plus bei erneuten Lesen auch etwas zu groß – womit wir wieder bei meinem ersten Absatz sind.

        • Danke & ja, @Thorsten P. – da stimme ich Ihnen zu. Es war und ist ja die alte Kommunikationsstrategie schon der Tabak-, Waffen- und eben auch Fossillobby, einfach nur so lange wie irgend möglich Zweifel zu säen und damit für wissenschaftlich wenig Gebildete den Eindruck zu erwecken, die Wissenschaft wäre sich nicht einig. Dass mit Tabakkonsum das Krebsrisiko steigt, privater Waffenbesitz immer wieder zu Morden führt und fossile Gewaltenergien sowohl die Mitwelt wie die Mitmenschen schädigen ist dabei seit Jahrzehnten wissenschaftlicher Konsens! Ich denke dennoch, dass es gut war, dass auch Sie an der Aufklärung von solchem Zeitvampirismus mitgewirkt haben. Denn wer diese Tricks einmal durchdrungen hat, fällt nicht mehr darauf herein.

          Parallel zu diesem Blog und guten Mastodon – Dialogen mache ich gerade auch sehr ermutigende Erfahrungen mit der Wissenschaftskommunikation durch YouTube-Shorts:

          https://www.youtube.com/shorts/h_HeS85vmg8

          Ihnen herzlichen Dank für Ihr wissenschaftliches Interesse und multimedial aufklärendes Engagement! 🌞🙌

    • Hallo @Thorsten P.

      Danke für die Rückmeldung und auch den Hinweis auf das Risiko, seine Zeit zu verschwenden!

      Aber es hat mich in diesem Falle wirklich interessiert, herauszufinden, wie leicht oder schwer es ist, sich die Zahlen zu Rohstoffmengen und Kohlendioxidemissionen zu beschaffen. Ich bin seit einiger Zeit sowieso an dem Thema dran und recherchiere recht viel in dieser Richtung, werde evtl mal etwas dazu auf meiner Homepage veröffentlichen. Aber die „Nebenerkenntnis“ war für mich in diesem Fall, dass man hier mit KI-Antworten extrem vorsichtig sein muss, denn die Thematik ist äußerst komplex. Ich habe ja auch bereits betont, dass eine angemessene Antwort schon einer intensiveren Beschäftigung mit dem Thema bedarf.

      Und in der Tat sollte man sich ein anderes Szenario wählen, wenn man hier tiefer einsteigt (nicht nur diese 5 Länder betrachten).

      Allein in den IPCC-Berichten schon die relevanten Stellen zu finden, ist nicht ganz so einfach, denn es handelt sich hier um mehrere Tausend Seiten starke Dokumente – eine beeindruckende Fülle an Material, das hier zusammengetragen wurde. Also jeder oder jede, die behauptet, als lägen „die Klimaforscher“ falsch, soll sich erst mal selbst „zu Fuß“ auf den Weg machen und Informationen mühsam zusammentragen. Vielleicht hat mein – wie gesagt, sehr skizzierter – Kommentar etwas geholfen, einen Eindruck von der Komplexität des Themas herüberzubringen. Ich werde dazu – wie gesagt – beizeiten etwas veröffentlichen, brauche aber noch einige Zeit dazu.

      Also danke nochmal für die Rückmeldung!

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