Der Solarpunk-Prompt Uruguay für erneuerbare Wohlstandsenergien

Heute konnte ich einen ganzen Tag an einer KI-Tagung der Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg teilnehmen, mit wunderbaren Gästen wie Marina Weisband diskutieren und auch selbst über Medienrevolutionen, Alphabetisierung und Semitismus, Verschwörungsmythen und Medienbildung sprechen. Begeistert sprach ich auch vom ersten Fediversum-Mastodon-Treffen in Stuttgart am Montag.

Aber dazu kommt noch Text- und Videomaterial genug, heute möchte ich etwas sehr Direktes mit Euch teilen: Den Solarpunk-Prompt Uruguay für erneuerbare Wohlstandsenergien.

Was ist damit gemeint? Auch der südamerikanische Staat Uruguay war bis etwa 2010 auf den Import fossiler Gewaltenergien wie Erdöl und Erdgas angewiesen und schlitterte in eine katastrophale Klima- und Wasserkrise. Auch hier auf “Natur des Glaubens” berichtete ich 2023 von der Wasserkatastrophe in der Hauptstadt Montevideo, die vor allem Familien mit mehreren Kindern an den Rand der Verzweiflung und auch Wut brachte.

Ein Mastodon-Posting vom 29. Juni 2023 thematisiert mit dem Foto einer Zeitungsseite die Wut von Müttern in Uruguay über den Zusammenbruch der Wasserversorgung.

Die Wasserkrise ließ im Sommer 2023 die Trinkwasserversorgung in der Hauptstadt Montevideo zusammenbrechen und trieb wütende Menschen auf die Straßen. Mastodon-Screenshot vom Juni 2023: Michael Blume

Denn, klar: Auch in Südamerika ist der rasante Fortschritt der globalen Erhitzung, der Klimakatastrophe und Wasserextreme nicht mehr aufzuhalten, allenfalls noch zu bremsen.

Aber – und das ist ein großes “Aber”! – gerade auch Uruguay entfaltete eine beeindruckende Solarpunk-Energiedemokratie-Erfolgsgeschichte, die leider in Konzernmedien selten oder nur hinter Paywalls (Bezahlschranken) zu finden ist. Das müsst Ihr mir nicht glauben – promptet bitte einfach eine gute Such-KI wie Perplexity.ai, Felo.ai o.ä. mit einem Prompt wie:

“Wie hat Uruguay es geschafft, die post-fossile Energiewende zu bewältigen und dabei noch die Armutsquote zu senken?”

Und Ihr werdet beeindruckende Antworten erhalten wie zum Beispiel:

Uruguay hat in weniger als zwei Jahrzehnten eine bemerkenswerte Transformation seiner Energieversorgung vollzogen und ist von importierten fossilen Brennstoffen auf eine Stromerzeugung umgestiegen, die zu rund 98 % auf erneuerbaren Energien basiert. Diese Energiewende ging einher mit einer signifikanten Reduktion der Armutsquote, die von etwa 40 % auf unter 10 % sank.

Ihr werdet den Namen des Teilchenphysikers Ramón Méndez Galain erhalten, dem es als Nationalem Energiedirektor ab 2008 gelang, um 2010 einen Partei-übergreifenden Energiekonsens zum Ausbau erneuerbarer Wohlstandsenergien zu erzielen, so dass nicht mehr jede neue Regierung die Anstrengungen der Vorgänger zerstörte. 

Ihr werdet lesen oder auch hören, dass die Erzeugung erneuerbarer Friedensenergien im Inland vor allem aus Wind- und Wasserkraft, zunehmend aber auch aus Solarenergie und mit grünem Wasserstoff funmktioniert, den Abfluss von Geldern an Ressourcenfluch-Regime wie Venezuela stoppte und zudem auch noch Abertausende neue Arbeitsplätze schuf, damit die Armutsquote drastisch senkte!

Und danach werdet Ihr umso besser gerüstet sein, in die Diskussionen um eine bessere und friedvoller Zukunft einzusteigen, statt dass wir uns weiterhin hilflos über den fossilen Lobbyismus für neue Gaskraftwerke und North Stream-Pipelines auch im Bundestag aufregen. Wer immer noch erzählt, die post-fossile Energiewende sei zu teuer, sei unsozial oder nicht möglich, wurde entweder belogen oder lügt selbst. Und jeder Solarpunk-Prompt zu Uruguay kann dies beweisen. Wir können damit den so dringend notwendigen Wasserkrise-Diskurs gegen die fossilen Konzernmedien prägen.

Von links nach rechts drei Bücher: "Sonnenseiten. Street-Art trifft Solarpunk" links, "Kaltes klares Wasser. Storycenter" Mitte und "Sonnenerwachen. Facetten des Aufbruchs" rechts.

Bücher bleiben mir unverzichtbar, hier die Solarpunk-Utopien “Sonnenseiten” und “Sonnenerwachen”, dazwischen die Wasserkrise-Dystope “Kaltes klares Wasser”. Doch die Medienmacht der Zukunft geht immer stärker von den richtigen Prompts aus. Foto: Michael Blume

Und, ja, ich weiß, dass auch KI-Prompts Energie und Wasser benötigen – wie alle anderen Medien einschließlich von Büchern und Zeitungen übrigens auch. Und, ja, ich weiß, dass vor allem Menschen, die nicht mit Heranwachsenden arbeiten, es sich leisten können, Prompts für ganz bäh zu halten. Und, ja, ich weiß, dass es ökologisch klug wäre, Prompt-Ausgaben einfach hier unter dem Blog einzustellen, damit auch diejenigen sie lesen können, die selbst (noch) keine KI-Anwendungen nutzen wollen.

Auch die Alphabete, der Alphabet-Buchdruck, die elektronischen und digitalen Medien waren jeweils sehr umstritten und wurden Anfangs von Mehrheiten abgelehnt. Ich meine jedoch, dass uns auch hier kein Dualismus – keine mythologische Verdammung oder Heilserwartung – weiterbringt, sondern kritisch-konstruktive Medienbildung. Und das hier ist ja auch eines dieser neuen Medien – ein Wissenschaftsblog – den es erst seit 2008 gibt…

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Dr. Michael Blume studierte Religions- und Politikwissenschaft & promovierte über Religion in der Hirn- und Evolutionsforschung. Lehrbeauftragter am KIT Karlsruhe, Wissenschaftsblogger & christlich-islamischer Familienvater, Buchautor, u.a. "Islam in der Krise" (2017), "Warum der Antisemitismus uns alle bedroht" (2019) u.v.m. Hat auch in Krisenregionen manches erlebt und überlebt, seit 2018 Beauftragter der Landesregierung BW gg. Antisemitismus und für jüdisches Leben. Auf "Natur des Glaubens" bloggt er seit vielen Jahren für das Fediversum, Wissenschaft und Demokratie, gegen antisoziale Medien, Verschwörungsmythen und den Niedergang Europas.

71 Kommentare

  1. Hier habe ich die Ausgabe des oben vorgeschlagenen Prompts auf Felo.ai Pro Claude: “Wie hat Uruguay es geschafft, die post-fossile Energiewende zu bewältigen und dabei noch die Armutsquote zu senken?”

    Die Antwort-Ausgabe gerne hier, die Hervorhebungen in Fett und Kursiv stammen von mir:

    Uruguay hat in weniger als zwei Jahrzehnten eine bemerkenswerte Transformation seiner Energieversorgung vollzogen und ist von importierten fossilen Brennstoffen auf eine Stromerzeugung umgestiegen, die zu rund 98 % auf erneuerbaren Energien basiert [3][16][21][24][44]. Diese Energiewende ging einher mit einer signifikanten Reduktion der Armutsquote, die von etwa 40 % auf unter 10 % sank [1][4][13][15][19][32][34][42][47]. Der Erfolg beruht auf einer Kombination aus klaren politischen Entscheidungen, strategischen Investitionen, der Nutzung günstiger geografischer Bedingungen und einer starken Partnerschaft zwischen dem öffentlichen und dem privaten Sektor [1][44][45]. Die durch die Energieunabhängigkeit erzielten Einsparungen wurden unter anderem für soziale Programme und Maßnahmen zur Armutsbekämpfung eingesetzt [5][13].

    ## Detaillierter Bericht

    ### Ausgangslage und Notwendigkeit der Energiewende
    Anfang des 21. Jahrhunderts war Uruguay stark von importiertem Erdöl abhängig, um seinen Energiebedarf zu decken; zeitweise machten Ölimporte bis zu 55 % der Gesamtenergieversorgung aus [44][45]. Diese Abhängigkeit führte zu hohen Kosten und Anfälligkeit für globale Energiepreisschwankungen [1][5]. Wiederholte Dürreperioden in den Jahren 1999, 2004, 2006 und 2008 verschärften die Situation, da die Wasserkraft, eine traditionell wichtige Energiequelle, stark beeinträchtigt wurde und das Land gezwungen war, teures Öl zu importieren, was zu Stromausfällen und Rationierungen führte [5][6][44][48]. Im Jahr 2008 musste Uruguay fast 70 % seines Energiebedarfs durch den Kauf von Öl und Gas aus Argentinien und Brasilien decken, was die Stromkosten in die Höhe schnellen ließ und die Finanzierung sozialer Projekte gefährdete [5]. Die jährlichen Energiekosten drohten in Trockenjahren auf bis zu 2,5 Milliarden US-Dollar zu steigen [5]. Diese Krisen verdeutlichten die Notwendigkeit einer strategischen Neuausrichtung hin zu Energiesouveränität und nachhaltiger Energieerzeugung [1][6][40].

    ### Strategie und Umsetzung der Energiewende
    Die Energiewende in Uruguay wurde durch eine klare politische Vision und strategische Planung vorangetrieben.

    **Politische Rahmenbedingungen und Schlüsselpersonen**
    Eine entscheidende Rolle spielte Ramón Méndez Galain, ein Teilchenphysiker, der 2008 zum Nationalen Direktor für Energie ernannt wurde [1][12][44][47]. Er entwickelte einen Plan, der das Land innerhalb eines Jahrzehnts vollständig auf erneuerbare Energien umstellen sollte [5][12]. Dieser Plan basierte auf der Idee, Energiepolitik als Werkzeug für soziale Gerechtigkeit zu nutzen und den Zugang zu erschwinglicher Energie als Menschenrecht zu betrachten [48]. Ein parteiübergreifender politischer Konsens, der 2010 erzielt wurde, sicherte die langfristige Unterstützung für die Energiewende, unabhängig von Regierungswechseln [5][48]. Ein unterstützendes regulatorisches Umfeld und eine starke Partnerschaft zwischen dem öffentlichen Sektor, insbesondere dem staatlichen Energieversorger UTE (Usinas y Transmisiones Eléctricas), und privaten Investoren waren weitere Erfolgsfaktoren [1][5][44][45]. UTE wurde ins Zentrum der Energiewende gestellt [5].

    **Fokus auf Erneuerbare Energien und Investitionen**
    Uruguay setzte konsequent auf einen Mix aus erneuerbaren Energiequellen, wobei Windkraft eine zentrale Rolle spielte und innerhalb von weniger als einem Jahrzehnt 40 % der Kapazität bereitstellte [3][44]. Ergänzt wurde dies durch Wasserkraft, Solarenergie und Biomasse [3][6][16][24]. Auf Atomkraft wurde bewusst verzichtet [3][13][44][47].
    Zwischen 2010 und 2016 investierte Uruguay rund 7,8 Milliarden US-Dollar in die Energieinfrastruktur, hauptsächlich für erneuerbare Energien [45]. Im Rahmen des Modells der öffentlich-privaten Partnerschaft blieb die Energie im Besitz des Staates, während die Infrastruktur durch private Investitionen finanziert wurde [1]. Diese Investitionen beliefen sich über weniger als ein Jahrzehnt auf mehr als 6 Milliarden US-Dollar, wovon 2 Milliarden US-Dollar in andere Wirtschaftsbereiche wie das Baugewerbe flossen [5].

    ### Ergebnisse der Energiewende
    Die Energiewende führte zu beeindruckenden Ergebnissen:
    * **Hoher Anteil Erneuerbarer Energien:** Uruguay erzeugt heute bis zu 98 % seines Stroms aus erneuerbaren Quellen [3][6][13][16][21][24][29][31][33][44]. An manchen Tagen wird die Stromversorgung zu 100 % aus erneuerbaren Energien gedeckt [6].
    * **Energieunabhängigkeit und Export:** Das Land wandelte sich von einem Nettoimporteur zu einem Exporteur von Energie und liefert überschüssigen Strom an Nachbarländer wie Brasilien und Argentinien [24][44][45]. Dies stärkte die Energiesouveränität und Unabhängigkeit von geopolitischen Ereignissen und Preisschwankungen auf dem globalen Energiemarkt [1][6].
    * **Wirtschaftliche Vorteile:** Die Umstellung führte zu erheblichen Kosteneinsparungen. Ohne die Energiewende wären die jährlichen Stromerzeugungskosten nach 2010 um 132 Millionen US-Dollar gestiegen; stattdessen sanken die durchschnittlichen jährlichen Kosten für die Stromversorgung auf unter 700 Millionen US-Dollar, verglichen mit drohenden 2,5 Milliarden US-Dollar in Dürrejahren [5]. Zudem entstanden rund 50.000 neue Arbeitsplätze im Energiesektor [13][47].

    ### Senkung der Armutsquote
    Parallel zur Energiewende verzeichnete Uruguay einen deutlichen Rückgang der Armut:
    * **Armutsreduktion:** Die Armutsquote sank von etwa 40 % (teilweise auch mit 38 % oder 60 % als Ausgangswert genannt) auf rund 10 % [1][4][13][15][19][22][32][34][35][36][42][47]. Die extreme Armut ist nahezu verschwunden [4][15][19][22][34][35][36][42].
    * **Zusammenhang mit der Energiewende:** Die durch die Energiewende erzielten Einsparungen wurden vom Staat genutzt, um Maßnahmen zur Armutsbekämpfung und soziale Projekte zu finanzieren, was zu beispiellosem Wohlstand und Wachstum beitrug [1][5][13][25][38][47]. Die Investitionen in grüne Wirtschaftspolitik stimulierten das Wirtschaftswachstum und private Investitionen und trugen zur Armutsreduktion bei [25].
    * **Wirtschaftswachstum und soziale Entwicklung:** Die Mittelschicht wuchs im Zuge der Energiewende stark an, und Uruguay erreichte das höchste Bruttoinlandsprodukt pro Kopf auf dem Kontinent [13][25][47]. Der Lebensstandard stieg, was sich auch in einem höheren Energieverbrauch durch z.B. mehr Klimaanlagen äußerte [4][13][47].

    ### Einzigartige Faktoren und Herausforderungen
    Uruguays Erfolg wurde durch einige spezifische Faktoren begünstigt:
    * **Vorteilhafte Ausgangsbedingungen:** Dazu zählten ein effektiv arbeitender staatlicher Energieversorger (UTE), günstige geografische Bedingungen für Wind- und Wasserkraft, ein hohes Maß an Vertrauen in Institutionen, eine funktionierende Demokratie und vorhandenes Sozialkapital [1][44]. Das Land hatte seine öffentlichen Versorgungsbetriebe nie privatisiert [5].
    * **Verbleibende Energiearmut:** Trotz der Erfolge gibt es Hinweise darauf, dass ein Teil der Bevölkerung weiterhin von Energiearmut betroffen ist, d.h. Schwierigkeiten hat, Energiekosten zu tragen und Zugang zu Energie zu haben [9][18][41]. Eine Studie ergab, dass 25 % der Nutzer in Uruguay energiearm sind [18].
    * **Strompreise für Endverbraucher:** Die Energiekosten für die Einwohner sanken trotz der Umstellung und der gesunkenen Erzeugungskosten pro kWh kaum merklich [13][17][47]. Dies wird unter anderem auf den gestiegenen Lebensstandard und den damit verbundenen höheren Energieverbrauch zurückgeführt [13][47].

    ### Lehren und Übertragbarkeit
    Das Modell Uruguays bietet wichtige Lehren für andere Länder, insbesondere Entwicklungsländer, die eine Energiewende anstreben [1][12][44]. Die Notwendigkeit eines unterstützenden regulatorischen Umfelds, einer starken öffentlich-privaten Partnerschaft und eines breiten politischen Konsenses sind zentrale Aspekte [1][44][45]. Ramón Méndez Galain betont, dass eine Reduktion des Anteils fossiler Brennstoffe auf unter 20 % weltweit erreichbar sei [12]. Allerdings müssen die einzigartigen Vorteile Uruguays bei der Bewertung der Übertragbarkeit berücksichtigt werden [1][44]. Die Dekarbonisierungsstrategie wird in Uruguay konsequent fortgesetzt, insbesondere im Verkehrssektor [17][24][25].

    [1] https://earth.org/the-uruguay-way-achieving-energy-sovereignty-in-the-developing-world/
    [2] https://www.spiegel.de/wissenschaft/uruguay-oekostrom-im-ueberfluss-das-energiewende-wunder-a-a818ebbe-b4d5-46ba-bd1d-93c7d98003ce
    [3] https://de.wikipedia.org/wiki/Energiewirtschaft_Uruguays
    [4] https://www.theguardian.com/global-development/2023/dec/27/uruguays-green-power-revolution-rapid-shift-to-wind-shows-the-world-how-its-done
    [5] https://www.thenation.com/article/world/uruguay-renewable-energy-revolution/
    [6] https://www.zdf.de/nachrichten/politik/ausland/uruguay-energiewende-erneuerbare-energien-windkraft-wasserkraft-100.html
    [7] https://www.guruguay.com/de/Uruguay-erneuerbare-Energie/
    [8] https://en.mercopress.com/2025/02/13/uruguay-s-green-energy-success-story-takes-an-unexpected-turn
    [9] https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0954349X24001450
    [10] https://www.german-energy-solutions.de/GES/Redaktion/DE/Publikationen/Marktanalysen/2024/zma-uruguay.pdf?__blob=publicationFile&v=2
    [11] https://www.brot-fuer-die-welt.de/blog/2016-globaler-sueden-vorreiter-bei-erneuerbaren-energien/
    [12] https://kleinmanenergy.upenn.edu/commentary/podcast/how-uruguay-went-almost-completely-fossil-fuel-free/
    [13] https://www.energieverbraucher.de/de/start__2229/NewsDetail__19308/
    [14] https://www.frontiersin.org/journals/sustainable-cities/articles/10.3389/frsc.2021.632009/full
    [15] https://www.reddit.com/r/Energiewirtschaft/comments/1kr4m6s/uruguay_das_energiewendewunder_der_spiegel/
    [16] https://www.weforum.org/stories/2023/01/uruguay-sustainable-energy-renewables/
    [17] https://www.wko.at/videos/lookaut/M08re4DfGWA/gruene-wende-wie-uruguay-klimaneutral-wird
    [18] https://upsidedownworld.org/archives/uruguay/clean-energy-cost-uruguays-renewables-bid-deepens-electricity-inequality/
    [19] https://www.dw.com/de/der-windkraft-champion-uruguay/a-63288354
    [20] https://www.millennium-institute.org/projects/uruguay
    [21] https://uruguay.ahk.de/de/berufsbildung/translate-to-deutsch-energia-medio-ambiente/translate-to-deutsch-energias-renovables
    [22] https://x.com/wolfmaahn/status/1924728573622890601
    [23] https://x.com/wolfmaahn/status/1924728573622890601
    [24] https://www.weforum.org/stories/2023/01/uruguay-sustainable-energy-renewables/
    [25] https://www.millennium-institute.org/projects/uruguay
    [26] https://www.energieverbraucher.de/de/weltweit__517/
    [27] https://www.guruguay.com/de/Uruguay-erneuerbare-Energie/
    [28] https://www.energieverbraucher.de/de/start__2229/NewsDetail__19308/
    [29] https://uruguay.ahk.de/de/berufsbildung/translate-to-deutsch-energia-medio-ambiente/translate-to-deutsch-energias-renovables
    [30] https://www.german-energy-solutions.de/GES/Redaktion/DE/Publikationen/Marktanalysen/2024/zma-uruguay.pdf?__blob=publicationFile&v=2
    [31] https://de.wikipedia.org/wiki/Energiewirtschaft_Uruguays
    [32] https://earth.org/the-uruguay-way-achieving-energy-sovereignty-in-the-developing-world/
    [33] https://www.zdf.de/nachrichten/politik/ausland/uruguay-energiewende-erneuerbare-energien-windkraft-wasserkraft-100.html
    [34] https://www.reddit.com/r/Energiewirtschaft/comments/1kr4m6s/uruguay_das_energiewendewunder_der_spiegel/
    [35] https://www.spiegel.de/wissenschaft/uruguay-das-energiewende-wunder-a-a818ebbe-b4d5-46ba-bd1d-93c7d98003ce
    [36] https://www.spiegel.de/wissenschaft/uruguay-oekostrom-im-ueberfluss-das-energiewende-wunder-a-a818ebbe-b4d5-46ba-bd1d-93c7d98003ce
    [37] https://upsidedownworld.org/archives/uruguay/clean-energy-cost-uruguays-renewables-bid-deepens-electricity-inequality/
    [38] https://openknowledge.worldbank.org/bitstreams/eea7e5d5-97a9-5aab-80c9-0c8d6a43b7bd/download
    [39] https://kleinmanenergy.upenn.edu/commentary/podcast/how-uruguay-went-almost-completely-fossil-fuel-free/
    [40] https://www.thenation.com/article/world/uruguay-renewable-energy-revolution/
    [41] https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0954349X24001450
    [42] https://www.dw.com/de/der-windkraft-champion-uruguay/a-63288354
    [43] https://www.brot-fuer-die-welt.de/blog/2016-globaler-sueden-vorreiter-bei-erneuerbaren-energien/
    [44] https://earth.org/the-uruguay-way-achieving-energy-sovereignty-in-the-developing-world/
    [45] https://www.guruguay.com/de/Uruguay-erneuerbare-Energie/
    [46] https://www.spiegel.de/wissenschaft/uruguay-oekostrom-im-ueberfluss-das-energiewende-wunder-a-a818ebbe-b4d5-46ba-bd1d-93c7d98003ce
    [47] https://www.energieverbraucher.de/de/start__2229/NewsDetail__19308/
    [48] https://www.thenation.com/article/world/uruguay-renewable-energy-revolution/

  2. Davon habe ich wirklich bisher rein gar nichts mitbekommen.

    Beeindruckend: Da ist längst Realität, was hier ständig (von fachfremden Menschen) als absolut unmöglich dargestellt wird.

    Das sollten wir in Europa doch auch hinbekommen.

    Leider leiden wir in Deutschland unter dem Wohlstandsfluch, Reaktanz bestimmt bisher noch überwiegend die öffentliche Meinung.

    Doch solche Erzählung wie diese aus Uruguay machen Hoffnung und Mut

  3. Hallo @Michael Blume,

    Sehr spannend – wieder etwas dazugelernt auf SciLogs!

    In der Antwort, die Du erhalten hast, wird bereits angedeutet – und das erscheint mir sehr plausibel –, dass man beim Vergleich zwischen Ländern vorsichtig sein muss. Besonders die geografischen Bedingungen in Uruguay sind für den Ausbau der Windkraft nahezu ideal.

    Die folgende Einschätzung zur Übertragbarkeit des Beispiels auf andere Länder finde ich besonders interessant:

    „Allerdings müssen die einzigartigen Vorteile Uruguays bei der Bewertung der Übertragbarkeit berücksichtigt werden.“

    Zentrale Lehren, die andere Länder für sich ziehen könnte, scheinen mir dabei vor allem diese Punkte zu sein:

    „Die Notwendigkeit eines unterstützenden regulatorischen Umfelds, einer starken öffentlich-privaten Partnerschaft und eines breiten politischen Konsenses sind zentrale Aspekte“

    Der Hinweis auf den breiten politischen Konsens führt aus meiner Sicht direkt zur früheren Diskussion über Konkordanzdemokratie – ein Thema, das hier auf SciLogs ja bereits aufgegriffen wurde.

    Darüber hinaus hat mich interessiert, welche Rolle die Medienberichterstattung beim Erfolg der Energiewende in Uruguay gespielt hat– sofern man darüber überhaupt belastbare Aussagen machen kann.

    Mein (subjektiver) Eindruck von Deutschland ist, dass Erneuerbare Energien doch noch zu einem guten Teil als sehr schwierig und problematisch wahrgenommen werden und diese Wahrnehmung in der Medienberichterstattung verstärkt wird. Das müsste man systematisch analysieren, um auf belastbare Aussagen zu kommen.

    Ich wollte für einen ersten Anfang mir Hilfe bei der KI holen. Ich muss zugeben: Mit Felo AI bin ich da zunächst an Grenzen gestoßen. Ich gebe jetzt nicht alle Antworten, die ich erhalten habe, im Detail wieder. Ich möchte nur als Beispiel erwähnen, dass mir bei meiner ersten Frage dazu u. a. eine Quelle aus Tichys Einblick ausgegeben wurde, die – wenig überraschend – die Rolle der Erneuerbaren in Deutschland sehr negativ darstellt. Diese Einschätzung stand allerdings im klaren Widerspruch zur eigentlichen Antwort von Felo AI. Daher fand ich jene Antwort auf meine erste Anfrage zunächst nicht hilfreich.

    Nach mehrfachem Nachhaken erhielt ich dann immerhin eine Antwort (siehe unten), mit der sich weiterarbeiten lässt. Dennoch bleibt mein Eindruck: Ich bin kein Uruguay-Experte und kann das letztlich schwer einordnen.
    Die Antwort, die ich schließlich von Felo AI erhalten habe, sehe ich daher vorerst nur als These, die von Expertinnen und Experten mit spezifischem Wissen unbedingt überprüft werden sollte.

    Daher meine Frage an die Community:

    Gibt es hier jemanden, der sich mit den gesellschaftlichen Bedingungen in Uruguay auskennt – insbesondere mit Blick auf die Rolle der Medien, die öffentliche Debatte und die Kommunikation rund um die Energiewende?

    Gerade bei solch grundlegenden Transformationen wie der Energiewende sollte die Rolle der Medien kritisch reflektiert werden. Generell denke ich aber, dass Du, @Michael, mit Deinem Satz „Nur das Fediversum kann uns retten“ generell richtig liegst – insbesondere auch, was die Transformation zu einer nachhaltigen Energiewirtschaft betrifft. Um hier zu einem Erfolg zu kommen, ist ein dialogischer und sachlicher Austausch mehr als wichtig.

    ++++hier eine Antwort zur Rolle der Medien von Felo AI:
    ## 1. Einfluss der Medienberichterstattung auf die öffentliche Wahrnehmung

    **Uruguay:**
    – In Uruguay wird die Medienberichterstattung über die Energiewende überwiegend positiv wahrgenommen. Die Erfolge des Landes in der Nutzung erneuerbarer Energien werden häufig hervorgehoben, was das öffentliche Vertrauen in die Maßnahmen der Regierung stärkt[1][4][11].
    – Diese positive Berichterstattung fördert die Akzeptanz der Bevölkerung, da sie die Fortschritte und Vorteile der Energiewende betont, wie die Schaffung von Arbeitsplätzen und die Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen[2][3][6].

    **Deutschland:**
    – Im Gegensatz dazu ist die Medienberichterstattung in Deutschland oft kritisch. Berichte thematisieren häufig die Herausforderungen der Energiewende, wie steigende Strompreise und langsame Fortschritte beim Ausbau erneuerbarer Energien[5][10][12].
    – Diese kritische Berichterstattung kann zu einer negativen Wahrnehmung führen und das Vertrauen der Bevölkerung in die Energiewende untergraben, selbst wenn es auch positive Entwicklungen gibt[1][6][15].

    ## 2. Bedeutung der Transparenz und Kommunikation

    **Uruguay:**
    – Die transparente Kommunikation über die Fortschritte und Herausforderungen der Energiewende in Uruguay hat dazu beigetragen, dass die Bevölkerung gut informiert ist und die Maßnahmen unterstützt[2][4][11].
    – Die Medien berichten nicht nur über Erfolge, sondern auch über die notwendigen Anpassungen, was ein realistisches Bild der Situation vermittelt und das Vertrauen in die Regierung stärkt[3][6].

    **Deutschland:**
    – In Deutschland hingegen wird oft über die negativen Aspekte der Energiewende berichtet, ohne die positiven Entwicklungen ausreichend zu würdigen. Dies kann zu einer verzerrten Wahrnehmung führen, die die Akzeptanz der Bevölkerung gefährdet[5][10][12].
    – Eine ausgewogenere Berichterstattung, die sowohl Erfolge als auch Herausforderungen thematisiert, könnte dazu beitragen, das Vertrauen in die Energiewende zu stärken und die Akzeptanz zu erhöhen[1][15].

    ## Fazit

    Die Rolle der Medien ist entscheidend für die Akzeptanz der Energiewende in beiden Ländern. Während Uruguay von einer positiven und transparenten Berichterstattung profitiert, die das Vertrauen der Bevölkerung stärkt, sieht sich Deutschland mit einer kritischen Berichterstattung konfrontiert, die oft die Herausforderungen überbetont. Eine ausgewogene und transparente Kommunikation könnte in Deutschland dazu beitragen, die Akzeptanz der Energiewende zu fördern und das öffentliche Vertrauen in die notwendigen Maßnahmen zu stärken.

    [1] https://www.ingenieur.de/technik/fachbereiche/energie/energiewende-a-la-uruguay/
    [2] https://uruguay.ahk.de/de/berufsbildung/translate-to-deutsch-energia-medio-ambiente/translate-to-deutsch-energias-renovables
    [3] https://www.nordkirche-weltbewegt.de/fortschrittlichkeit-uruguays-gegenueber-deutschland/
    [4] https://www.zdf.de/nachrichten/politik/ausland/uruguay-energiewende-erneuerbare-energien-windkraft-wasserkraft-100.html
    [5] https://www.german-energy-solutions.de/GES/Redaktion/DE/Publikationen/Marktanalysen/2018/zma_uruguay_2018_dezentrale-energieversorgung-erneuerbare-energien.pdf?__blob=publicationFile&v=3
    [6] https://www.guruguay.com/de/Uruguay-erneuerbare-Energie/
    [7] https://www.german-energy-solutions.de/GES/Redaktion/DE/Publikationen/Marktanalysen/2024/zma-uruguay.pdf?__blob=publicationFile&v=2
    [8] https://ekologiskamag.com/2023/09/27/die-vierte-gewalt-welche-rolle-medien-bei-der-energiewende-spielen/
    [9] https://www.gtai.de/de/trade/lateinamerika/branchen/erneuerbare-energien-1829386
    [10] https://www.erneuerbare-energien-hamburg.de/de/events/details/36-forum-medien.html
    [11] https://goodnews.eu/uruguays-erfolgreiche-energiewende-immer-mehr-staedte-planen-verpackungssteuer-osnabrueck-zeigt-neue-initiative-will-social-media-retten/
    [12] https://www.bundesrechnungshof.de/SharedDocs/Kurzmeldungen/DE/2024/energiewende/kurzmeldung.html
    [13] https://www.energieforschung.de/de/aktuelles/projekteinblicke/2025/energiewende-verstehen-und-mitgestalten-wie-innovative-formate-akzeptanz-foerdern
    [14] https://www.bmwk.de/Redaktion/DE/Publikationen/Energie/erneuerbare-energien-in-zahlen-2022.pdf?__blob=publicationFile&v=8
    [15] https://wind-rat.de/news/akzeptanz-der-energiewende-bleibt-hoch/
    [16] https://www.spiegel.de/wissenschaft/uruguay-das-energiewende-wunder-a-a818ebbe-b4d5-46ba-bd1d-93c7d98003ce
    [17] https://www.agrarheute.com/energie/strom/energiewende-land-nutzt-98-prozent-erneuerbare-energien-615537
    [18] https://www.giz.de/de/weltweit/201028.html
    [19] https://h2-news.de/forschung/uruguay-und-deutschland-verstaerken-zusammenarbeit-bei-gruenem-wasserstoff/
    [20] https://www.focus.de/politik/ausland/vollkommen-unabhaengig-von-gas-oel-und-kohle-waehrend-deutschland-den-energie-albtraum-fuerchtet-hat-uruguay-schon-die-loesung_id_157853419.html
    [21] https://www.umweltbundesamt.de/themen/klima-energie/erneuerbare-energien/erneuerbare-energien-in-zahlen
    [22] https://www.klausreichert.de/98-strom-aus-erneuerbaren-quellen/
    [23] https://www.german-energy-solutions.de/GES/Redaktion/DE/Publikationen/Kurzinformationen/Technologiefactsheets/2023/fs-uruguay.pdf?__blob=publicationFile&v=2
    [24] https://www.bmwk.de/Redaktion/DE/Schlaglichter-der-Wirtschaftspolitik/2021/06/08-energieforschung.html
    [25] https://www.unendlich-viel-energie.de/mediathek/publikationen/die-deutsche-energiewende-in-der-internationalen-presse
    [26] https://sustainment.de/stimmungsmache-gegen-die-energiewende-anspruch-und-wirklichkeit-in-der-kommunikation/
    [27] https://www.spiegel.de/wissenschaft/uruguay-oekostrom-im-ueberfluss-das-energiewende-wunder-a-a818ebbe-b4d5-46ba-bd1d-93c7d98003ce
    [28] https://www.kooperation-international.de/aktuelles/fuer-sie-entdeckt/detail/info/germany-trade-invest-bedingungen-fuer-erneuerbare-energien-in-lateinamerika
    [29] https://efahrer.chip.de/news/fast-autark-und-wohlhabender-land-setzte-heimlich-auf-erneuerbare-energien_1016978
    [30] https://latina-press.com/news/309865-uruguay-setzt-auf-gruenen-wasserstoff/
    [31] https://www.dw.com/de/uruguay-energiewende-mit-sonne-und-wind/a-59435897
    [32] https://www.international-climate-initiative.com/iki-medien/video/uruguay_ist_pionier_in_sachen_gruener_strom/
    [33] https://www.iee.fraunhofer.de/de/presse-infothek/Presse-Medien/2024/gruener-wasserstoff-foerderung-der-Zusammenarbeit-zwischen-uruguay-und-deutschland.html
    [34] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/ein-wirklich-soziales-medium-waechst-das-erste-fediverse-vernetzungstreffen-in-stuttgart/
    [35] https://www.klimareporter.de/gesellschaft/warum-die-kommunikation-zu-klima-und-energiewende-scheitert
    [36] https://www.agora-energiewende.de/publikationen/die-energiewende-in-deutschland-stand-der-dinge-2024
    [37] https://finanzmarktwelt.de/us-medien-spottet-ueber-deutschlands-energiewende-346981/
    [38] https://www.amazon.com/-/es/Ronja-Kitzenmaier/dp/365658107X
    [39] https://www.kit.edu/kit/28541.php
    [40] https://www.grin.com/document/266399?srsltid=AfmBOopepYqb4VyT7LQwWGpj-hBGlLz5-QzDiKrCU–IFD6cCLqG1uCa
    [41] https://www.bundesregierung.de/breg-de/aktuelles/faq-energiewende-2067498
    [42] https://www.dw.com/de/uruguay-energiewende-mit-sonne-und-wind/video-59450779
    [43] https://adveniat.de/wie-uruguay-die-energie-revolution-schaffte/
    [44] https://taz.de/Physiker-ueber-Energiewende/!6033704/

  4. @Michael 21.05. 20:20 / Felo.ai

    „Die Dekarbonisierungsstrategie wird in Uruguay konsequent fortgesetzt, insbesondere im Verkehrssektor.“

    Was jetzt für den Globalen Süden etwas schwieriger wäre. Da kann sich kaum einer einen Neuwagen leisten, auch in der E-Version nicht. Dort nutzt man vermutlich überwiegend Altfahrzeuge aus dem reichen Norden. Bis dass hier reichlich E-Altfahrzeuge zur Verfügung stehen, wird es entsprechend noch dauern.

    Immerhin dürfte es in 20 Jahren und später aber für den Globalen Süden wieder richtig günstig werden. E-Fahrzeuge halten 1 Millionen Kilometer, und da wir davon ausgehen können, dass wir hier dennoch gerne alle 10 Jahre einen Neuwagen kaufen, dürften dann bald ziemlich viele E-Gebrauchtwagen für arme Länder verfügbar sein.

    Auch wenn sich die E-Technik noch bessert, insbesondere mit Schnellladezeiten von unter 10 Minuten und mehr Reichweite, wird wohl so mancher solvente Deutsche sein noch gar nicht so altes E-Auto verkaufen, um sich ein Moderneres anzuschaffen.

    Auch gebrauchte Lithiumakkus könnten für den stationären Einsatz im globalen Süden erschwinglich sein. Wenn sich die Technik hier noch weiterentwickelt, und die Akkus entsprechend billiger werden, dann wird das auch sehr interessant. Vor allem muss man dann eben keinen sündhaft teuren Neuwagen anschaffen, wenn man eigentlich vor allem einen schnellen Stromspeicher für den täglichen Einsatz braucht.

  5. Wenn auch der “Rest der Welt” sozialistisch mit konsequenten Enteignungen und Verstaatlichung/Kollektivierung agieren würde, dann würden wir schnell Mensch in einer kommunistisch-demokratischen Welt OHNE wettbewerbsbedingt-konfuse Symptomatik sein, also ganzheitlich-ebenbildliches Wesen in wirklicher Wahrhaftigkeit und zweifelsfreier Eindeutigkeit.

    Die Südamerikaner versuchen ja weiter in die USA zu fliehen, da stellt sich doch auch die Frage, wie es mit Migration nach Uruguay aussieht!?

  6. Den Blogpost zu lesen, ist sehr spannend.

    Auch ich weiß nicht, ob man Uruguay und Deutschland vergleichen kann. Für mich ist das aber nicht vorrangig. Mir ist wichtiger, dass es weltweit solche Beispiele gibt, wo Länder auf die Erneuerbaren setzen. Das macht Hoffnung.

    Vielleicht schaffen wir den Ausbau der Erneuerbaren Energien nicht auf höchster, also bundespolitischer Ebene. Lokale Initiativen ganz im Sinne des Solarpunks erhoffe ich mir dagegen schon. Ohne parteipolitisches Hickhack, sondern über Parteigrenzen hinweg.

    Mag sein, dass meine Ansichten in der polarisierten politischen Atmosphäre naiv erscheinen. Dennoch hoffe ich weiter.

    • Vielen lieben Dank, @Marie H. – und genau so sehe ich es auch. Größere Nationalstaaten werden von fossilen Lobbyisten besonders stark bearbeitet, wogegen Kommunen, Regionen und Bundesländer oft größere Spielräume haben.

      So sagte ich es auch bei einem Interview zum Thema erneuerbare Friedensenergien schon Ende letzten Jahres:

      “Als ich am 9. November vor dem Landtag in Stuttgart sprach, erhoben sich die demokratischen Fraktionen zu stehenden Ovationen. Das passiert selten bei uns im baden-württembergischen Landtag. Die AfD hat den Saal verlassen, und wir kennen alle die Forderung dieser Partei: Sie will zurück zu Putin-Gas. Im Bundestag forderte sie zuletzt auch meine Entlassung. Die fossilen Interessen wollen nichts hören von den erneuerbaren Energien – und sie wollen schon gar nicht, dass das bekannt wird, was Öl und Gas neben den Klimaschäden noch anrichten. Auch für das Interview hier werde ich wahrscheinlich wieder einige Hassmails bekommen.”

      Und:

      “Ich erlebe das so, dass Nationalstaaten unter dem Einfluss von fossilen Lobbyisten ganz wenig hinbekommen. Es ist also auch relativ egal, wer regiert. Die fossilen Lobbyisten sind auf Ebene der Nationalstaaten viel zu stark, bekämpfen und zertrümmern praktisch jeden Ansatz. Das heißt, es gibt zwei Möglichkeiten, wie wir etwas bewegen können. Das eine ist die europäische Ebene. Ich habe die große Hoffnung, dass Frau von der Leyen ihren Kurs halten kann. Und die andere Ebene ist die private, aber auch die kommunale Ebene.”

      Das ganze Interview hier:

      https://energiewinde.orsted.de/koepfe-der-energiewende/michael-blume-antisemitismus-ressourcenfluch-oel-gas-konflikte-interview

      Mit den Uruguay-Prompts umgehen wir letztlich die Schweigespirale fossiler Konzernmedien, die in Deutschland ja auch zum Beispiel den Erfolg des bayerischen Wunsiedel systematisch verschweigen. Die alten, sog. Massenmedien laden leider geradezu zur Wirklichkeitsverzerrung durch Lobbyisten ein. Auch deswegen setze ich einige Hoffnung in aktive, kritisch-konstruktive KI-Medienbildung. Wir dürfen weiter hoffen! 🙂

        • Danke für die Frage, @Marie H.

          Meine Haltung dazu ist klar: Windenergie dort, wo es sinnvoll ist und die Menschen es auch akzeptieren, zum Beispiel durch Gewinnbeteiligungen. Die größeren Hoffnungen setze ich aber in Solarenergie und deren Speicherung in Redox-Flow-Batterien sowie grünen Wasserstoff. Daher Solarpunk. Biogas begrüße ich. Auch spreche ich mich für die schnelle Einsparung fossiler Gewaltenergien durch mehr Elektromobilität und weniger industrielle Massentierhaltung aus.

          • Danke für Ihre Antwort.

            Ich habe für die Erneuerbaren Energien wenig Hoffnung, aber da ich nichts daran ändern kann, muss ich damit leben.

            Trotzdem vielen lieben Dank für Ihren Einsatz!

  7. Lieber Michael,
    die kurze Videoansprache direkt an uns Leser, finde ich besonders gut, weil ich sie verbreiten kann. Sie ist in einfacher klarer Sprache und man versteht sofort, worum es geht.
    Vielen Dank für Deinen unermüdlichen Einsatz.🙏

    • Vielen herzlichen Dank für diese Rückmeldung, liebe Elisabeth! 🙌

      Denn, ja, bisher hatte ich selten mit YouTube-Shorts gearbeitet, aber die spontane Idee von gestern Abend hat bereits über Nacht mehrere Hundert Zugriffe erreicht.

      https://www.youtube.com/shorts/tDnyNdXnBpI

      Da mir das KI-Prompten viel bedeutet und ich meine, dass wir hier gerade eine Medienrevolution erleben, bedeutet mir dieser spontan entstandene Erfolg viel. Nun überlege ich, hin und wieder Kurzvideos zur Beantwortung von Fragen und zur Unterstützung von Blogposts einzusetzen.

      Vielen Dank für Deine Rückmeldung und Ermutigung!

  8. @Blume: “Aber – und das ist ein großes “Aber”! – gerade auch Uruguay entfaltete eine beeindruckende Solarpunk-Energiedemokratie-Erfolgsgeschichte, die leider in Konzernmedien selten oder nur hinter Paywalls (Bezahlschranken) zu finden ist.”

    Ach doch, glaube ich, denn Uruguay ist schließlich kein “faules Ei” wie der gewohnte Verweis auf die skandinavischen Länder, die sozusagen aus der Portokasse der EU gestaltet werden.
    👋😇

  9. Hanlons Rasiermesser: „Schreibe nicht der Böswilligkeit zu, was durch Dummheit hinreichend erklärbar ist.“

    Ich gehe mal davon aus, dass wir es bei den Medien mit systemischer Dummheit zu tun haben: Uruguay kommt bei den Journalisten nicht auf den Schirm, weil die Information im Weißen Rauschen einer Million anderer Informationen untergeht, die jeden Tag auf sie einprasseln.

    Wenn Sie sich Uruguay als Computer im Netzwerk vorstellen, gibt’s gleich einen wunderbaren Bezug zu den Internet Chronicles, die gleich neben Ihrem Beitrag auf Spektrum erscheinen: Wenn Sie den Prompt verteilen, versuchen Sie, jedermanns HOSTS.TXT-File manuell zu updaten, und werden damit zu fleischgewordenen IP-Adresse Uruguays, das sich aber nicht ins Netzwerk einloggen kann, weil die Server Opfer eines fortdauernden DoS-Angriffs sind und die Anfrage nicht mehr verarbeiten können.

    Das heißt, wenn Sie die Information in die Selbstbelügenpresse kriegen wollen, müssen Sie die Mechanismen beachten, durch die Informationen aus dem Weißen Rauschen herausgefiltert werden, die ein Journalist überhaupt zur Kenntnis nimmt, und die haben mit Statistik zu tun. Wenn Sie die Information im Fediversum verbreiten, gibt es ein lauteres Klopfklopf, aber das reicht nicht alleine, weil Sie nicht das gleiche Geld wie die Öl-Multis haben, um Lärm zu machen.

    Um’s abzukürzen – Sie brauchen eine feste IP-Adresse, um solche Informationen einzuspeisen, besser gesagt – eine Email-Adresse, die Sie mit einem Netzwerk im Netzwerk verbindet, das die üblichen Filter überbrückt. Also, schlicht und einfach gesagt, einen Journalisten, der in der Redaktion einer halbwegs angesehenen Medien-Anstalt arbeitet, die den Erneuerbaren auch Erfolg wünscht, einen Insider, einen Influencer, der Sie für glaubwürdig hält (um die statistischen Filter zu umgehen, durch die die Wahrscheinlichkeit und Wichtigkeit einer Information gewogen werden), mehr Publikum erreicht als Sie, und zwar auch außerhalb des Fediversums. Raus aus der Blase, rein in den Wahnsinn. Solange der fossile Lynchmob nicht hysterisch kreischend auf den Stuhl springt, als wäre Uruguays Erfolgsgeschichte eine Maus, die über den Küchenfußboden rennt, sind Sie stumm geblieben.

    Lernen Sie aus Ihren Fehlern. Die AfD ist auch ein Fediversum, das groß und laut genug werden musste, dass die Etablierten die Existenz von Problemen überhaupt zur Kenntnis nehmen würden. Das ist der klassische Fehler der Mächtigen im Wolkenkuckucksheim – auch die CDU, SPD, FDP haben den Frust ignoriert, jeglichen Protest als rechtsradikal verunglimpft und in die rechte Ecke getrieben, so ist die rechte Ecke übermächtig geworden und es ist ihr egal, ob sie rechts ist, die Leute dort haben wichtigere Probleme.

    Und heute sind Sie der Aluhut, während die AfD die CDU, SPD, FDP geistig verschlingt. Willkommen auf der anderen Seite des Wahnsinns. Der Wahnsinn funktioniert für alle gleich, egal, wer Recht hat, egal, wer gut oder böse ist.

    Die Rechten verstehen was vom Umgehen statistischer Filter und sie können viel Geld hineinstecken, um die Konkurrenz niederzubrüllen. Leider gibt’s nur eins, was lauter spricht als das Dafürhalten der Mehrheit – der Erfolg.

    Trump hat Erfolg. Uruguay hat Erfolg. Und auch in Deutschland läuft die Energiewende, was deswegen ein Erfolg ist, weil es Deutschland ist und darin überhaupt etwas läuft, nicht, weil es gut laufen würde.

    Erfolg zeigt sich dadurch, dass Sie Ihren Pokal im Schrank vorweisen können. Er zeigt sich nicht darin, dass Sie herum winseln, dass die Anderen einen Pokal im Schrank haben und Sie nicht. Arbeiten Sie am eigenen Erfolg, nicht am Scheitern der Konkurrenz und freuen Sie sich über die vielen Loser und Neider, an denen Sie sich messen müssen, denn je größer der Widerstand, desto größer muss Ihr Erfolg sein, um ihn zu übertreffen.

    Viel Feind, viel Ehr…folg. Nur durch das große Scheitern der alten Welt konnten die Jammerlappen-Horden der Etablierten und Populisten die Welt in polarisierte, dualistische Extreme zwischen Passiv und Aktiv, Plus und Minus, reißen – es sind zwei Elektroden, die die Weltmaschine verbrennen, statt sie am Laufen zu halten, weil sie nichts erschaffen können, was laufen könnte.

    Uruguay zeigt, dass Erfolg doch möglich ist. Damit macht es sich alle Mächtigen der Welt zum Feind, denn die haben ihre Macht auf dem Scheitern aufgebaut. Auch so’ne Art Scheiterhaufen, der gern Hexen verbrennt. Und dennoch – im Zeichen des Erfolges wirst du siegen.

  10. @Blume: “Oder gar die Grenzen der je eigenen Erkenntnisfähigkeiten?”

    Es gibt keine eigenen Grenzen oder Erkenntnisfähigkeiten, das solltest Du wissen.

    Nichts gehört den “einzelnen” Menschen allein, sogar/besonders unsere Gedanken nicht, weil diese auch immer abhängig von Geist und Gemeinschaft geprägt wachsen!?
    👋😇

    • Doch, @hto – seit dem Erkenntnistheoretiker Karl Popper (1902 – 1994) sind die evolutionären Grenzen der menschlichen Erkenntnisfähigkeit in der Wissenschaft anerkannt. Ich sprach am KIT Karlsruhe sogar von einem Zeitalter der Falsifikation.

      https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/karl-popper-2021-fuehrt-die-digitalisierung-in-ein-zeitalter-der-falsifikation/

      Und im Blogpost zur schönen Beschimpfung (Danke!) als Solarpopper zitierte ich den großen, auch biblischen Schlussabsatz von Poppers erstem Band der “offenen Gesellschaft und ihre Feinde”:

      “Für die, welche vom Baum der Erkenntnis gekostet haben, ist das Paradies verloren.

      Je mehr wir versuchen, zum heroischen Zeitalter der Stammesgemeinschaft zurückzukehren, desto sicherer landen wir bei Inquisition, Geheimpolizei und einem romantisierten Gangstertum.

      Wenn wir mit der Unterdrückung von Vernunft und Wahrheit beginnen, dann müssen wir mit der brutalsten und gewaltsamsten Zerstörung alles dessen enden, was menschlich ist.

      Es gibt keine Rückkehr in einen harmonischen Naturzustand.

      Wenn wir uns zurückwenden, dann müssen wir den ganzen Weg gehen – wir müssen wieder zu Raubtieren werden.

      Wir stehen hier vor einer Frage, die wir klar beantworten müssen, so schwer dies für uns auch sein mag.

      Wenn wir von einer Rückkehr in unsere Kindheit träumen, wenn wir versucht sind, uns auf andere zu verlassen und auf diese Weise glücklich zu sein, wenn wir davor zurückschrecken, unser Kreuz zu tragen, das Kreuz der Menschlichkeit, der Vernunft und unserer Verantwortung, wenn wir den Mut verlieren und der Last des Kreuzes müde werden, dann müssen wir uns zu stärken versuchen, mit dem klaren Verstehen der einfachen Entscheidung, die vor uns liegt.

      Wir können zu den Raubtieren zurückkehren.

      Aber wenn wir Menschen bleiben wollen, dann gibt es nur einen Weg, den Weg in die offene Gesellschaft.

      Wir müssen ins Unbekannte, ins Ungewisse und ins Unsichere weiterschreiten; wir müssen die Vernunft benutzen, die uns gegeben ist, um, so gut wir es eben können, für beides zu planen: für Sicherheit und Freiheit.”

      https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/solarpunk-und-solarpopper-wasserstoff-hoffnung-wunsiedel-bayern/

      Ihr linksdualistisches Macker-Getrolle können Sie sich hier also getrost sparen. 🙂

  11. Uruguay: wer hätte ausgerechnet an Uruguay gedacht in Sachen intelligent wirkender Energiekonzepte?

    Danke Ihnen dafür, darauf in Ihrem Blog einzugehn.

    Man kann Länder vlt nicht unbedingt miteinander vergleichen, wohl vlt indes Ergebnisse von Interessenausgleicheen?

    • Genau, @mentalsports – auch hier würde ich auf den Unterschied zwischen Vergleichen und Gleichsetzen hinweisen. Politikwissenschaft sollte Länder und Staaten immer wieder vergleichen, aber nicht gleichsetzen.

      Dies gilt zudem nicht erst für Nationalstaaten – auch etwa das Bundesland Schleswig-Holstein hat andere Zugänge zu erneuerbaren Friedensenergien wie etwa das Bundesland Bayern. Auch deswegen bitte ich um mehr Aufmerksamkeit für die erfolgreiche Transformation samt grünem Wasserstoff in Wunsiedel:

      https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/solarpunk-und-solarpopper-wasserstoff-hoffnung-wunsiedel-bayern/

      Auch in der Bundesrepublik Deutschland 🇩🇪🇪🇺 wäre sehr viel mehr Ausbau der erneuerbaren Friedensenergien als Wohlstandsenergien möglich als uns fossile Lobbyisten erzählen. Mich ärgert es sehr, dass wir EU-seitig weiterhin riesige Summen an Russland, Iran, Katar & Co. überweisen, statt mit dem gleichen Geld unsere Land- und Energiewirtschaft zu bezahlen. Wir werden auch den Antisemitismus & Terrorismus kaum besiegen, solange wir ihn fossil finanzieren!

  12. @Michael 22.05. 05:57

    „Wie Du weißt, habe ich mit der Kategorie des “Globalen Südens” gewisse Schwierigkeiten,..“

    Als Sammelbegriff gefällt er mir immer noch besser als „Entwicklungsländer“. Gemeinsam ist denen hier eine gewisse Armut, wenig Infrastruktur, ein vergleichsweise wärmeres Klima mit einem hohen Ertrag von PV-Modulen, der auch noch recht gleichmäßig auf die Jahreszeiten verteilt ist.

    Das heißt ja nicht, dass dort wirklich jedes Land seinen eigenen Weg gehen kann.

    @Felo.ai / Ägypten

    „Elektrofahrzeuge werden hauptsächlich von wohlhabenderen Bevölkerungsgruppen gekauft.“

    Das meinte ich ja. Neuwagen können sich dort nur sehr wenige leisten, und ein lukrativer Gebrauchtwagenmarkt für E-Fahrzeuge kommt erst noch. Der kann aber dann in ca. 20 Jahren riesengroß werden, weil E-Autos 1 Millionen Kilometer halten.

    Was man in den armen Ländern im Fernehen so sieht, dass sind ziemlich viele Uralt-Benzin-Zweiräder, öfter mit bis zu 4 Mitfahrern. Da kann ich mir eher vorstellen, dass man die mit Elektroversionen ersetzt. Zumal dort die Straßen gar nicht die Kapazität haben, dass hier verbreitete Privat-PKW den Verkehr dominieren.

    Längerfristig hoffe ich allerdings sowieso auf ein System von Selbstfahrenden Sammeltaxis, dass wäre nicht nur superbillig und dabei extrem sparsam, es würde auch die Straßen entlasten. Insbesondere würden die meisten Parkplätze wegfallen, da wäre dann mehr Platz für Radwege, zum Verweilen und für mehr Grün im urbanen Raum.

    Auch den Städten in den armen Ländern könnte das gut stehen, für einen ausgeuferten PKW-Individualverkehr wie bei uns ist da zunächst mal überhaupt kein Platz.

  13. @E-Autos

    Wenn man die Schnellladezeiten auf 5 Minuten runterbekommt, dann wäre das eine ganz neue Situation. Dann kann man im Auto sitzenbleiben, und danach gleich weiterfahren. Und die Ladestation ist dann auch sofort für den nächsten Kunden wieder frei. Man bräuchte dann von diesen Ladestationen gar nicht viele, und wenn die gut ausgelastet sind, dann wird das nicht mal teurer als entsprechend mehr Ladestationen mit weniger Leistung.

    Normalerweise würde man dann immer noch zuhause und/oder am Arbeitsplatz einen eigenen Anschluss mit geringer Leistung haben, und meistens damit auch auskommen. Wenn der dann noch mit der eigenen PV-Anlage aufladen kann, wird es richtig billig, auch wenn der Arbeitgeber eine eigene PV-Anlage hat, lohnt sich das sehr.

    Diese Ladestellen mit geringer Leitung wären dann auch den ganzen Tag bzw. die ganze Nacht angeschlossen, und könnten also bidirektional arbeiten, dann kann man mit der Fahrzeugbatterie noch nebenbei Geld am Strommarkt verdienen.

    Als Ergänzung reichen dann eben die Hochleistungs- Schnellladestationen vollkommen aus. Man hätte dann die volle Flexibilität, bei überwiegend billigem Ladestrom.

    Man müsste dann nur entsprechende elektrische Leistung zu den Autobahnparkplätzen verlegen, wie auch an einigen wenigen Stellen in den Wohngebieten. Wer keinen Zugang zu eigenen Daueranschlüssen hat, der kann dann halt nur die Schnellladestationen nutzen. Der Ladestrom wäre dann nur deutlich teurer.

    Vermutlich aber auch nicht unbedingt teurer als Benzin. Richtig billig wird es wie gesagt vor allem mit dem Anschluss an die eigene PV-Anlage.

  14. Mal kurz nachgeschaut, was der Strommix ist.

    Ein wichtiger Unterschied zu Deutschland ist der große Anteil an Wasserkraft. Mit um die 40% ungefähr so viel wie Wind. Daneben noch 20% Bioenergie. Solar (noch) unter 4%. Fossil dienen Ölkraftwerke als Backup, die in 2021 aufgrund von Dürre 15% geliefert haben, 2024 wieder nur 5%.

    Bislang ist Wasserkraft die entscheidende Ressource, wenn Länder einen erneuerbar dominierten Strommix haben. Ohne Wasserkraft ist der Betrieb eines erneuerbaren Stromnetzes noch Neuland. Bislang dienen vor allem herkömmliche Kraftwerke dazu das Netz zu regulieren (Frequenz und Spannung). Da in Deutschland mittlerweile PV zu bestimmten Zeiten einen sehr hohen Anteil hat, kommt so langsam die Herausforderung die Netzintegration auch durch erneuerbare bereitzustellen. Technisch sind das auf jeden Fall interessante Zeiten. Hoffen gibt es die politische Zuversicht technische Lösungen zuzulassen und nicht alles mit Gaskraftwerken erschlagen zu wollen. (Für Wind und Sonne-Flauten ist Backup natürlich trotzdem notwendig).

  15. Danke für den diesen Blogpost! Den Gedanken, Solarpunk durch KI-Prompts voranzutreiben, finde ich sehr weiterführend. Die Jugend, die ich täglich erlebe, recherchiert doch heute schon genau so!

    • Vielen herzlichen Dank, @Blogleserin 🙏

      Im Gespräch mit der kompetent KI-nutzenden Podcast-AG einer Schule sagte mir unlängst eine engagierte 13jährige: „Keine Sorge, im Notfall benutzen wir auch Google.“

      Da war mir klar, dass die KI-Medienrevolution bereits ihre Wucht entfaltet. KI-Prompts untergraben nicht nur mediale Monopole, sondern auch Paywalls. In wenigen Jahren, nein Monaten wird die Arbeit mit klugen Prompts bereits Standard sein.

  16. Leute, bitte Vorsicht mit den Begriffen! Es sollte 2025 nicht mehr passieren, dass Energie- und Stromerzeugung vermischt werden. Beides sind sehr unterschiedliche Dinge.

    Zahlen für den gesamten Energieverbrauch Uruguays 2024 liegen offenbar noch nicht vor, aber hier gibt es die Angaben für 2023:
    https://www.enerdata.net/estore/energy-market/uruguay/

    Also, wie sah es 2023 in der Realität aus?

    Biomasse: 47 %
    Öl: 38 %
    Rest: 15 % (vor allem Wasserkraft, die in Uruguay traditionell sehr stark ist)

    War es 2024 großartig anders? Mit ziemlich großer Sicherheit nicht. Uruguay ist auch aktuell noch auf den Import “fossiler Gewaltenergien” angewiesen.

    Übrigens ist Biomasse eine hochproblematische Energieform. Genau aus diesem Grund wird sie in Deutschland auch nicht mehr so hofiert wie noch vor 20 Jahren. Ich kenne die genaue Struktur der Biomasse-Energieproduktion in Uruguay nicht, aber wenn dafür Energiepflanzen angebaut werden, wäre es ökologisch betrachtet eine katastrophale Idee.

    Also, halten wir fest: Uruguay steht noch am Anfang der Energiewende und genießt weiter seinen Status als traditionell wasserkraftreiches, aber industriearmes Land. Jubelmeldungen wie in diesem Artikel sind immer mit größter Vorsicht zu genießen.

    • Nein, @Tim – ich bin mit dem systematischen Schlechtreden der Energiewende nicht mehr länger einverstanden. Seit acht Jahren fahre ich nun begeistert Elektromobil und muss mir von fossilen Lobbyisten immer noch anhören, dass das ja alles ganz schwierig mit den Batterien sei. Dabei dienen diese fossilen Batterielügen letztlich nur dazu, die längst erfolgreiche Transformation und weitere Innovationen auszubremsen.

      https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/batterien-fuer-elektroautos-laenger-haltbar-immer-mehr-fossile-luegen-werden-entlarvt/

      Und genau so ist es auch mit Uruguay und dem bayerischen Wunsiedel: Die Fortschritte sind atemberaubend schnell, aber sofort ploppen wieder fossile Lobbyisten hoch, die wieder schwadronieren, dass doch alles ganz schwierig, teuer, nicht übertragbar, noch ganz am Anfang wäre…

      Nein, Danke! Wir finanzieren mit dieser ewigen Verzögerungstaktik Krieg, Terror und Antisemitismus, heizen unsere Mitwelt durch Treibhausgase auf und vernichten deutsche sowie europäische Arbeitsplätze in der Solarindustrie, der Automobilindustrie und der Wasserstoffforschung!

      Wir entwickeln in Deutschland seit dem Transrapid immer wieder post-fossile Spitzentechnologien, deren Anwendung und Produktion wir dann anderen und sogar feindseligen Staaten überlassen! Das muss m.E. endlich aufhören!

      Ich spiele dieses Spiel nicht länger mit und würde mir wünschen, Sie auch nicht. In jeder (!) Region der Erde ließe sich die post-fossile Energiewende zu erneuerbaren Friedensenergien & auch Wohlstandsenergien deutlich schneller vorantreiben. Dafür stehen Uruguay & Wunsiedel, die auch ihre eigenen Potentiale selbstverständlich noch nicht ausschöpfen konnten. Doch auf Kosten der Mitwelt und Mitmenschen wurde schon viel zu lange fossil verzögert! Kluge KI-Prompts sind ein hervorragender Weg, um die bisherigen Tricks der fossilen Konzernmedien zu umgehen.

      • Bitte dennoch bei den Fakten bleiben.

        “Auch der südamerikanische Staat Uruguay war bis etwa 2010 auf den Import fossiler Gewaltenergien wie Erdöl und Erdgas angewiesen” … Was soll sowas? Uruguay ist das auch heute noch. Nur weil die Gegenseite Fake-News verbreitet, sollten Sie das nicht auch tun. Mit Falschdarstellungen wie in diesem Artikel untergräbt man die eigene Glaubwürdigkeit. Jeder Energiewende-Gegner kann Ihnen hier nachweisen, dass Sie sich nur unzureichend mir Uruguays Situation beschäftigt haben.

        Die Energiewende ist ein technisch sehr schwieriger Prozess. Umso wichtiger ist es, immer die Realität im Auge zu behalten.

        • Nichts an dem Satz ist „FakeNews“, @Tim – denn Uruguay war völlig abhängig und reduzierte seine Öl- und Gasimporte für die Stromerzeugung bereits drastisch, schuf Arbeitsplätze durch Wohlstandsenergien und baut zunehmend auch die Elektromobilität aus. Und dabei hat das Land das gigantische Potential von Solarstrom und grünem Wasserstoff noch vor sich!

          Die Zeiten der fossilen Desinformation, Tricks und Lügen geht rapide vorbei, @Tim. Und künftige Generationen werden entsetzt diskutieren, wie viel Schaden an Wirtschaft, Mitwelt und Mitmenschen die Karbonblasen-Abzocker und Reaktanten für kurzfristige Profitmaximierung angerichtet haben. Sie seien von hier aus bereits gegrüßt und zur schonungslosen Analyse ermutigt! 🤔🇩🇪🇪🇺🙌

          • und reduzierte seine Öl- und Gasimporte für die Stromerzeugung bereits drastisch

            Ja, aber das ist nun mal ziemlich unerheblich, wenn man den Gesamtenergiebedarf des Landes betrachtet. Das ist der Denkfehler, der nach 30 Jahren Energiewende-Debatte einfach nicht mehr passieren darf.

            Die Daten der IEA gehen nur bis 2022, aber die Realität sieht anders aus, als Sie glauben:
            https://www.iea.org/countries/uruguay/oil

            2010: knapp 82.000 TJ Ölimporte
            2022: knapp 87.000 TJ Ölimporte

            Uruguay importiert heute genauso viele “fossile Gewaltenergien” wie 2010.

            Aber gut, wen interessiert heute schon noch die Realität. Lieber Augen zu und das glauben, was einem gefällt.

          • Nein, @Tim – keine Einsparung fossiler Gewaltenergien ist „unerheblich“. Und dies gilt sogar besonders bei steigendem Wohlstand wie in Uruguay.

            Es war und ist der Uralt-Trick des fossilen Lobbyismus, jeden Fort-Schritt zu verleugnen, zu verzögern, kleinzureden sowie arme und reiche Menschen gegeneinander auszuspielen.

            Dagegen halte ich als Solarpunk das Motto: “Niemand kann alles, aber alle können etwas verändern.“

            Und deswegen werde ich auch weiterhin auf die großen Fortschritte in der post-fossilen Transformation hinweisen – ob in Wunsiedel (grüner Wasserstoff für Ökostrom-Spitzen), in Äthiopien (kein Import von KfZ-Verbrennungsmotoren mehr) oder in Uruguay.

            Den heutigen Tag des Grundgesetzes verbringe ich als Gast des interreligiösen Festes „Unsere Welt ist bunt“ der Abt-Steyrer-Grundschule in St. Peter. Hier wird interreligiös gegrüßt, gesungen, gesprochen, Theater gespielt, dialogisiert und vor allem VIEL GELACHT! 🤭🥰

            Und gesammelt, für eine Partnerschule für geflüchtete Kinder in Kurdistan – Irak.

            Der hiesige Bürgermeister Charly Gnant zitierte dabei gerade Herbert Grönemeyer genau in dem Sinn, den ich meine:

            Gebt den Kindern das Kommando
            Sie berechnen nicht
            Was sie tun
            Die Welt gehört in Kinderhände
            Dem Trübsinn ein Ende
            Wir werden in Grund und Boden gelacht
            Kinder an die Macht.

            Ihnen Dank für Ihr Interesse an der Energiewende und vielleicht auch am Solarpunk sowie für die Motivation durch Ihre Drukos! 😌🙌

  17. @Michael 23.05. 11:37 / Felo.ai Wunsiedel

    „Weitere technologische Entwicklungen und Innovationen sind notwendig, um beispielsweise die Kosten für Elektrolyseure weiter zu senken und die für eine breite Anwendung notwendige Wasserstoffinfrastruktur zügig auszubauen.“

    Ich vermisse hier die Rolle von Batteriefahrzeugen und stationären Lithiumakkus. Bei Ladezyklen von 50 bis 200 im Jahr sind die sehr attraktiv. Wasserstoff lohnt sich vor allem, wenn man Industrieprozesse hat, die ihn sehr gut verwerten können und wenn man einen Teil davon für den Winter speichern kann, um ihn dann wieder in Strom zu verwandeln.

    Für die Mobilität sind die Lithiumakkus mit einem viel höheren Wirkungsgrad deutlich besser als Wasserstoff. Wenn die Schnelllademöglichkeiten noch auf 5 Minuten runterkommen, dürfte sich dass auch für LKW lohnen?

    Auch damit die teuren Elektrolyseure saisonal durchlaufen können, können hier die Lithiumakkus dazu beitragen, indem sie die kurzfristige Speicherung übernehmen. Gerade bei einem ausgiebigem Ausbau von PV fallen tagsüber große Mengen Überschüsse an, die oft gleich am selben Abend und in der folgenden Nacht wieder ins Netz zurück geliefert werden können.

    Nur was dann noch an Überschüssen übrig bleibt, kann man sinnvoll in Wasserstoff umwandeln. Und in diesen längerfristigen Überschusssituationen können dann die Elektrolyseure die meiste Zeit durchlaufen.

  18. @Michael 23.05. 14:49 / Felo.ai

    „Die Integration von Lithium-Batterien für kurzfristige Spitzenlasten mit Redox-Flow-Batterien für mittelfristige Speicherung und grünem Wasserstoff für langfristige Speicherung könnte die Vorteile jeder Technologie maximieren und ihre Schwächen ausgleichen.“

    Genau so geht es dann. Zusätzlich kann als saisonales Backup Biogas, Holz oder auch Müll noch einspringen. Nicht den ganzen langfristigen Speicherbedarf muss Wasserstoff leisten.

    Zumal in der Übergangszeit zur Treibhausgasneutralität die potentiellen unterirdischen Wasserstoffspeicher auch noch für die Speicherung von Erdgas gebraucht werden. Und solange die Energiewende nicht komplett ist und wir sowieso noch einen Rest an fossilem Beitrag brauchen, dann kann man den dann auch auf saisonalen Einsatz konzentrieren.

    Hier ist dann die Braunkohle interessanter als Erdgas, weil man die Kohle einfach auf Halde bereit halten kann, währenddessen man Erdgas dafür in denselben unterirdischen Speichern lagern müsste, die zunehmend eigentlich zur saisonalen Wasserstoffspeicherung gebraucht werden.

  19. @Marie H. 21:29 Uhr

    Sie schrieben:

    „Ich habe für die Erneuerbaren Energien wenig Hoffnung, aber da ich nichts daran ändern kann, muss ich damit leben.“

    Das sehe ich tatsächlich grundlegend anders: Aus meiner Sicht sind die erneuerbaren Friedensenergien auch als Wohlstandsenergien, die Elektromobilität und damit die Solarpunk-Energiedemokratien schon nicht mehr aufzuhalten. Allerdings ist der fossile Lobbyismus leider auch in Deutschland 🇩🇪🇪🇺 noch immer sehr erfolgreich darin, die Energiewende zu verzögern und Mitmenschen wie Mitwelt mit fossilen Gewaltenergien abzuzocken. Die Schäden an Leben, Freiheit und Zukunft daraus sind kaum abzuschätzen und werden für kurzfristigen Profit in Kauf genommen.

    Indem wir dies hier dokumentieren und diskutieren, leisten wir aber doch auch schon etwas.

    • Danke auch für den hinterlegten Link, @Tilmann Schneider – das ist eine hervorragende Prompt – Idee mit lesenswerten Resultaten! 💡 🌱 🌞

      Ich habe leider den Eindruck, dass gerade auch viele linksdrehende Erwachsene schon wieder den Fehler begehen, zu meinen, sie könnten durch emotionale Abwehr die KI-Medienrevolution aufhalten. Dabei hat dies doch auch bei den antisozialen Konzernmedien von Facebook bis Tiktok nicht funktioniert. Und gerade investieren auch arabische Ressourcenfluch-Regime Milliarden gemeinsam mit US-Medienkonzernen. Manche werfen mir das sogar vor, als hätte ich das so gewollt oder bei Wish bestellt.

      Die Frage ist also nicht, „ob“ die KI-Medienrevolution rollt, sondern „wie“. Und da gehört das kundige Prompten schon jetzt zu den Medientechniken, die jede Person erlernen sollte, die unsere Gegenwart und zukünftige Generationen verstehen möchte.

  20. Ein wunderschönes Wochenende allerseits!

    @Michael, danke für den Blog Post, Uruguay habe ich persönlich ebenfalls eher weniger auf den Schirm, man beschäftigt sich doch viel zu sehr mit den USA, China, Russland, Brasilien oder der EU und weniger mit den vielen Ländern, die eher kleiner in ihrer Auswirkung sind.

    Beim lesen des Posts und der Kommentare sind auch einige Fragen aufgetaucht, gerade was die Nutzung von Erneuerbaren Energien angeht und das unausweichliche hinweisen darauf, das wir immer noch bis in beide Ohren von den guten alten Kohlenwasserstoffen abhängig sind. Das dies Schrittweise erfolgt und auch in einigen Jahrzehnten wir zum teil immer noch Erdöl wohl benötigen und verbrauchen werden sollte aber nicht den Blick auf den Wandel verschleiern.

    Länder sollten an sich die Energien nutzen, die ihr Land auch zur Verfügung stellt, ob das jetzt Wasserkraft ist (Norwegen, Österreich, Uruguay) Windkraft (Dänemark, Norddeutschland) Solar (alle Länder mit vielen Sonnenstunden was wohl knapp die Hälfte der Erde betreffen wird) Vulkanaktivitäten (Island) oder die Meeresnutzung. Vorkurzem durfte ich erfahren das es auch die Möglichkeit gibt über Infrarotstrahlen Energie nutzbar zu machen und das diese über Nacht von der Erde weggestrahlt wird. Somit wäre eine doppelte Photovoltaik, einmal für die Lichtnutzung und einmal für die Strahlung der Erde die Eierlegendewollmilchsau schlecht hin.

    Das geht vielleicht nicht schnell und längst auch nicht in der Geschwindigkeit die wir brauchen, aber die Revolution hält keiner auf. Die Wirtschaftlichkeit und der Nutzen allein werden die Menschheit schritt für schritt aus den Fossilen Energien wegbringen.

    Deswegen ist der Post wichtig, man kommt ein wenig aus der düsteren Stimmung heraus und verliert sich nicht in der Angst vor der Zukunft.

    Zu dem Begriff Globaler Süden würd ich gerne noch anmerken: genauso wie der Westen ist es vollkommen nebulös. Wer gehört den bitte dazu? Laut eigener aussage ist Russland teil des Globalen Südens, China genauso, die Golfstaaten sehen sich ebenfalls in diesem Bereich. Länder die Neuseeland und Australien würden Global südlich liegen, sind aber Industriestaaten die dem Westen zugeschrieben werden.

    Ursprünglich wurde mit 1, 2 und 3 Welt die Ideologie beschrieben die sich die Staaten während des Kalten Krieges verpflichtet sahen. Das dies sich dann mit Industrie, Schwellen und Entwicklungsland gleichgesetzt hat, liegt weniger in der Abwertung als durch den Zufall das es sich genau so ergeben hat.

    Eventuell müssen wir für die Globale Geopolitik kleinteiligere Worte finden, den der Begriff Globaler Süden beschreibt eigentlich genau gar nichts.

    • Danke, @Berthold Forster – Deinem Kommentar kann ich eigentlich nur zustimmen & habe beim Lesen auch schon kräftig genickt.

      Im Kern geht es m.E. sowohl bei der Energiewende wie auch in der Politikwissenschaft immer mehr darum, genauer hinzuschauen: Deutschland 🇩🇪🇪🇺, Brasilien 🇧🇷 oder auch Russland 🇷🇺 werden auf den gängigen Landkarten meist einfarbig und flach dargestellt, vereinen aber in sich völlig unterschiedliche Landschaften, Kulturen und Religionen. Deswegen können wir aus Vergleichen sehr viel und aus Gleichsetzungen fast gar nichts mehr lernen.

      Und, ja, Container-Begriffe wie „Globaler Süden“ können da nicht einmal mehr die reale Vielfalt von Südamerika abdecken, das von der Energiedemokratie Uruguay 🇺🇾 bis zur korrupten Ressourcenfluch – Diktatur von Venezuela 🇻🇪 reicht. Nun mag ich ja anderen nicht die Sprache vorschreiben, weise aber doch freundlich auf die wissenschaftliche Verkürzung bei Begriffen wie „Verschwörungstheorie“ oder Sprachbildern des Nord-Süd-Dualismus hin. Begriffsarbeit ist m.E. auch immer Erkenntnisarbeit.

    • Danke für den ermutigenden Link, @Marie H. 🙏

      Noch hat Baden-Württemberg die Chance, zu einem führenden Land für grünen Wasserstoff zu werden. Schon in den kommenden Monaten des Hitzesommers 2025 werden fossile Lobbyisten wieder scheinheilig beklagen, der Ausbau erneuerbarer Wohlstandsenergien verlaufe „zu schnell“ und müsse „abgeregelt“ werden. Dabei zeigt auch das Beispiel Wunsiedel genau das Gegenteil: Ökostrom-Spitzen lassen sich schon heute in Redox-Flow-Batterien sowie als grüner Wasserstoff speichern. Und dann fließt das Geld auch nicht mehr an Ressourcenfluch-Diktaturen, Imperialisten und Terrorgruppen, sondern bleibt bei uns im Land, schafft qualifizierte Arbeit, schont Mitmenschen und Mitwelt.

      Ich denke, dieser Kampf lohnt sich!

      Ihnen daher gerne und von Herzen Solarpunk – Dank! 🙏😊🌱

  21. @Berthold Forster 24.05. 11:28

    „Zu dem Begriff Globaler Süden würd ich gerne noch anmerken: genauso wie der Westen ist es vollkommen nebulös. Wer gehört den bitte dazu?“

    Unter dem Westen würde ich die Natoländer verstehen. Was immerhin definierbar wäre.

    Unter dem Globalen Süden würde ich ungefähr die Islamische Welt, Afrika, Südamerika und Mittelamerika, Indien und Südostasien zählen. Wobei es da Staaten gibt, die von Öl und Gas leben, aber überwiegend welche, die das nicht können und ziemlich arm sind.

    Gemeinsam ist hier ein ganzjährig warmes Klima. Auch Uruguay liegt zwischen dem 30. und 35. Breitengrad. Und überall gibt es eine hohe und vergleichsweise gleichmäßige Ausbeute von PV-Modulen und den Bedarf an Klimaanlagen, der angesichts des Klimawandels auch zunimmt.

    Auch interessant wäre eine allgemeine europäische Opensource-Initiative für IT aller Art, die man dann auch gerne mit dem Globalen Süden zusammen angehen könnte.

    Dass es hier Ausnahmen wie Australien, Singapur oder Israel gibt, spielt jetzt keine so große Rolle.

    Man könnte vielleicht spezieller von den armen Ländern des globalen Süden reden, oder generell von den armen Ländern. Es ist mir derzeit unklar, was hier sinnvoller wäre.

    Insbesondere wenn die globale Energiewende erfolgreich fertig wird, werden die Länder, die derzeit viel Geld mit Öl und Gas verdienen, dies dann nicht mehr können. So würden die dann in so ziemlich dieselbe Situation geraten, in denen sich die armen Länder des Globalen Südens derzeit sowieso befinden.

    Die Herausforderungen, vor denen diese ganzen verschiedene Länder stehen, wären vergleichbar.

    „Vorkurzem durfte ich erfahren das es auch die Möglichkeit gibt über Infrarotstrahlen Energie nutzbar zu machen und das diese über Nacht von der Erde weggestrahlt wird.“

    Wie soll das denn gehen?

  22. @Tobias Jeckenburger

    Hallo, grüß dich 🙂

    Wegen dem Globalen Süden, die Türkei gehört zb. zur Nato, ist aber eher Islamisch geprägt. Österreich, Lichtenstein, die Schweiz, Mexiko, Japan, Südkorea, Insel China (Taiwan), Australien, Neuseeland gehören nicht zur Nato, werden aber eher zum Westen gezählt. Israel nicht zu vergessen.
    Außerdem was ist mit Argentinien, Chile, beides reiche Länder im vergleich, oder auch Südafrika, allesamt im tiefsten Geographischen Süden.

    Aber, das ist geographische Haarspalterei. Viel wichtiger, Globaler Süden ist ein Kampf begriff. Auf der einen Seite der durchwegs reiche Norden der durch Plünderung des Südens reich ist und auf der anderen Seite das Opfer, der globale Süden. Es sind oft Forderungen auf UNO Ebene erhoben worden das der reiche Norden Entschädigung an den Süden zahlen soll, auch wegen dem Klimawandel.

    Europa wird da gerne genannt, auch die USA und Kanada. Aber wo steckt China, Russland oder Saudi Arabien? Diese empfinden sich nicht angesprochen, stärken sogar diesen Opfermythos nur noch mehr. Im Endeffekt ist es Kolonialismus Kritik auf neuem Wege, mit den gleichen Argumenten und den gleichen Akteuren die versuchen ihre Verantwortung von sich wegzuschieben. Nicht zu vergessen all jene Staaten in Afrika, Südamerika und auch in Indien die anstatt ihre Ressourcen ordentlich zu nutzen kleinen Oligarchen Gruppen großen Reichtum gebracht haben.

    Ich brauche nicht die gleiche Thematik neu aufgekocht, das bringt niemanden weiter.
    Irgendwie hört sich das auch immer nach Wintervolk und Sommervolk Theorie an, so als wären warme, sonnige Orte an sich zur Armut verdammt und da geht mir schlichtweg das gimpfte auf.

    Zu der Infrarot Energiegewinnung, hier ein paar Links:

    https://efahrer.chip.de/news/neue-solarzellen-produzieren-nachts-strom-wie-kann-das-sein_107694
    https://de.wikipedia.org/wiki/Strahlungshaushalt_der_Erde

    Tatsächlich ist die Energiegewinnung echt nicht der Wahnsinn, aber andererseits schlafen die meisten Menschen auch in der Nacht, also vielleicht hilfreicher als gedacht. Gerade dann wen sie verbessert wird. Man denke an die ersten Photovoltaik anlagen vor gut 100 Jahren 🙂

  23. Die Energiewende nimmt Fahrt auf, das ist eine gute Nachricht. Leider kommt das 10-20 Jahre zu spät. In den USA führt Trump einen Kreuzzug gegen die Wissenschaften und Universitäten und insbesondere auch gegen die Klimawissenschaften. Er hat bei der NOAA eine Datenbank zur Unwetter- und Klimaschäden in den USA stillgelegt, um nur eine Untat zu nennen. Und bei uns erzählt Katherina Reiche die übliche fossile Propaganda und will zurück zum Gas.

    Derweil häufen sich die Hiobsbotschaften aus der Klimatologie. Es sind papers erschienen oder im peer review, die es in sich haben.
    Stefan Rahmstorf und Grant Foster haben eine beschleunigte Erwärmung festgestellt. Extrapoliert man das, dann landen wir um 2060 bei 3 Grad globaler Erwärmung, nicht erst ca. 2100 (wenn wir weiter in derselben Rate CO2 emittieren).

    Die Wolkenbedeckung hat abgenommen, was eine stärkere Erwärmung bedeutet.

    James Hansen meint, dass die Aerosol-Abkühlung unterschätzt wurde und die Klimasensitivität viel höher ist, nämlich 4,5 statt 3°C.

    Der Untertitel von James Hansens Artikel lautet: Are the United Nations and the Public Well-informed?

    Wer sagt es Ihnen?

    http://www.tandfonline.com/doi/full/10.1080/00139157.2025.2434494

  24. @Berthold Forster 24.05. 19:38

    Aus dem verlinkten Artikel zur im Dunkeln Strom mittels PV-Zellen generieren:
    „Die theoretische Grenze liegt wahrscheinlich bei etwa ein bis zwei Watt pro Quadratmeter“

    Also unter einem Prozent der Maximalleistung eines PV-Moduls. Es wird sich also kaum lohnen, sowas das einzubauen.

    „Nicht zu vergessen all jene Staaten in Afrika, Südamerika und auch in Indien die anstatt ihre Ressourcen ordentlich zu nutzen kleinen Oligarchen Gruppen großen Reichtum gebracht haben.“

    Was dann wohl auch das Hauptproblem dieser Länder wäre. Wir haben allerdings auch einen erheblichen technischen Vorsprung. Wenn wir hier eine KI-gestützte Bildungsoffensive in diesem „Globalen Süden“ unterstützen, warum nicht? Und überhaupt Opensource wo immer möglich, dass würde uns erst mal selber sehr nützlich sein, und da dieses dann freie Software wäre, können sich auch die ärmsten Länder da frei bedienen.

    Auch meine Linuxversion, die ich hier gerade nutze, basiert auf Ubuntu, dass soll wohl aus Afrika kommen.

    „Irgendwie hört sich das auch immer nach Wintervolk und Sommervolk Theorie an..“

    Könnte doch ein Faktor unter Vielen sein? Ich kann mir schon vorstellen, dass Hitze nicht die Arbeitslust steigert. Ändern kann man den Faktor dann freilich mit Klimaanlagen. Zumal in den heißen Gegenden auch der Ertrag von PV-Modulen in etwa doppelt so hoch ist wie in Deutschland, dass macht den Betrieb von Klimaanlagen deutlich günstiger.

    Die grassierende Korruption bleibt dann allerdings dennoch problematisch. Wogegen Bildung wiederum helfen kann?

    Wir können den armen Ländern auch aus reinem Klimaschutzinteresse Zuschüsse für grüne Technik spendieren. An welchem Ort wir Klimagase einsparen spielt nun tatsächlich keine Rolle. Und auch hilft uns ein Einbruch der Weltmarktpreise von Öl und Gas gegen fossile Autokraten wie Putin. Wo hier der Verbrauch davon reduziert wird, ist jetzt auch egal.

    • Guten Morgen @Tobias Jeckenburger 🙂

      habe mal nachgesehen wie viel Leistung die erste PV Anlage (das war in den 1880 Jahren in New York! totaler Wahnsinn) zustande gebracht hat. War auch nicht gerade der große Wurf, erst durch die Weiterentwicklung und Forschung ist was daraus geworden. ich glaube das hier der große Vorteilliegt wenn man die Zukunft als etwas positives war nimmt, man entdeckt dabei immer wieder neue Möglichkeiten. Vielleicht gibt es in zehn Jahren Energiequellen die wir uns nie vorgestellt hätten oder die Infarotpanelle werden lukrativ.

      Ich glaube, das eben Bildung und KI Entwicklung nicht so das Thema sind. Afrika ist derzeit der wachsende Smartphone Markt und im Prinzip sind das mini Computer mit allen Funktionen. Über 80% der Welt sind alphabetisiert und dank Technologie wird es auch immer obsoleter. Nicht das ich es für nicht wichtig halte, aber sowohl Arbeitstechnisch als auch privat zur Bildung nimmt die neue Technik dem Alphabet seine Wichtigkeit.
      Die machen schon ihr ding, sind eben nur in einem Wirtschaftssystem was nicht unbedingt dafür ausgelegt ist Wohlstand zu verteilen sondern in eher zentriert.
      Gerade bei mir im Ö1 gehört, das die meiste monetarisierten Falschmelde Seiten von Leuten aus Südasien, Afrika, Südamerika und Osteuropa gemacht werden. Die Wissen schon wie das ganze läuft und wie man zu Geld kommt.

      Ich glaube, was mich an den “Globalen Süden” am meisten stört ist dieser Hintergedanke des unterprivilegierten der Hilfe braucht. Das verschleiert meines Erachtens das Bild.

      Soweit ich weiß sind grüne Technologien und Friedensenergien gerade in Subsarah auch stark am ausbauen, was eben aber auch Export guter zuwiderläuft wie veraltetete Benzin und Dieselfahrzeuge.

  25. @Berthold Forster 26.05. 09:50

    „Vielleicht gibt es in zehn Jahren Energiequellen die wir uns nie vorgestellt hätten oder die Infarotpanelle werden lukrativ.“

    Die Naturgesetze setzen hier nun mal Grenzen. Gerade Energie zu erzeugen ist inzwischen ziemlich ausgereizt.

    „Ich glaube, was mich an den “Globalen Süden” am meisten stört ist dieser Hintergedanke des unterprivilegierten der Hilfe braucht.“

    Unseren technischen Vorsprung abbauen dürfte aber anzustreben sein. Dann kann jeder selber bauen, was er braucht. Und bei uns wird das Leben damit potentiell auch entspannter.

    KI und generell praktisch die ganze IT kann mit offener Software einfach besser laufen. Das ist für mich eine Vision, die wirklich weiter führt. Hier lassen dann die Naturgesetze noch richtig viel Platz. Da sind wir erst am Anfang.

  26. @Michael 30.05. 15:42 / Lubmin-Von-russischem-Nord-Stream-Gas-zu-Wasserstoff

    „Mitte 2028 könnte dann die erste Ausbaustufe der Fabrik, deren Kosten auf 300 Millionen Euro geschätzt werden, in Betrieb gehen – zunächst mit einer Erzeugerkapazität von 100 Megawatt.“

    Wenn man 10 Stunden täglich an 300 Tagen im Jahr Wasserstoff produziert und das dann auf 20 Jahre rechnet, kommt man auf 5 ct pro Kwh in Wasserstoff umgewandelten Strom. Das hört sich alles schon bezahlbar an. Bei aktuellen Privatverbraucherpreisen von mindestens 25 ct die Kwh Strom passt das doch schon.

    Für die in etwa nötigen 30 GW Wasserstoffproduktion für den Endausbau der Energiewende kämen dann Investitionen von 30 x 10 x 300 Mio € = 90 Mrd € zusammen. Über einen Zeitraum von 10 bis 20 Jahren pro Jahr dann 4,5 bis 9,0 Mrd € passt das auch.

    • Danke & ja, @Tobias – und machen wir uns doch bewusst, dass auch diesen Sommer wieder steigende Mengen an Ökostrom-Spitzen abgeregelt werden müssen, weil sie bislang weder in Redox-Flow-Batterien noch als grüner Wasserstoff gespeichert werden! Wir sprechen hier also von bereits überschüssigem Strom, der vernichtet wird – um dann wiederum fossile Gewaltenergien aus Russland 🇷🇺, Iran 🇮🇷, Katar 🇶🇦 usw. zu kaufen! Das ist doch einfach der fossile Wahnsinn! 🤯 🔥

      https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/der-fossile-wahnsinn-4-wir-finanzieren-weiterhin-russland-ruesten-dann-dagegen-auf/

      Wenn es die neue Bundesregierung dagegen schafft, jetzt die Bürokratie abzubauen, Speichermärkte zu schaffen und einen Teil der Transformationskredite (sog. Sondervermögen) in erneuerbare Wohlstandsenergien zu investieren, dann kann Deutschland die fossile Energiewende erfolgreich vollziehen, seine Abhängigkeiten von Ressourcenfluch – Regimen wie Russland 🇷🇺 verringern und die Finanzierung von Antisemitismus, Terrorismus und Kriegen wie gegen die Ukraine 🇺🇦 beenden!

      Ich hoffe sehr (bzw. weiß auch), dass manche klugen Leute bzw. deren Stäbe hier mitlesen… 😌🙏🌱

  27. @Michael 30.05. 17:27

    „…steigende Mengen an Ökostrom-Spitzen abgeregelt werden müssen, weil sie bislang weder in Redox-Flow-Batterien noch als grüner Wasserstoff gespeichert werden! “

    Nicht zu vergessen die Lithiumbatterien zur kurzfristigen Speicherung. Die können sehr lokal installiert werden. Direkt beim Verbraucher oder direkt am Produktionsstandort, noch besser direkt beim Prosumenten. Das entlastet auch die Netze. Wenn jetzt noch E-Autos und immer mehr Wärmepumpen ans Netz gehen, dann helfen diese Kurzfristspeicher zusätzlich, dass die Netze nicht überlastet werden.

    Ideal ist hier die Lithiumbatterie an der eigenen Haus-Solaranlage, und aktuell spart das dann reichlich Stromkosten ein, weil man seinen eigenen Strom ganz für sich selbst nutzen kann. Die tagsüber eingespeicherten Strommengen können dann gleich abends vor Ort verbraucht werden.

    Alternativ zum fest installiertem Akku tut es auch ein bidirektional angeschlossenes E-Auto. Welches dann auch selber mit sehr billigem Strom gefahren werden kann.

    Alles, was auch abends und nachts nicht mehr verbraucht werden kann, ist dann allerdings ein Fall für die Redox-Flow-Batterien und den grünen Wasserstoff.

    Die Lithiumbatterien können dabei eigentlich sofort überall da sinnvoll installiert werden, wo PV-Anlagen tagsüber Überschüsse produzieren. Wasserstoff braucht da mehr Vorbereitung. Neben der eigentlichen Wasserstoffproduktion braucht das Pipelines, Speicherkavernen im Untergrund und industrielle Abnehmer.

    Insbesondere braucht eine neue Solaranlage mit integriertem Speicher keine neuen Gesetze, keine neuen Regelungen und auch keine Förderung. Der selbstgenutzte Strom ist so schön billig, das es sich unterm Strich sogar dann lohnen kann, wenn man immer noch anfallende Überschüsse fast umsonst ins Netz liefern muss.

  28. @Michael 31.05. 07:43 / Perplexity.ai

    „Das waren knapp 4 Prozent der gesamten Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien… In den vergangenen drei Jahren mussten in Deutschland insgesamt rund 28 Terawattstunden Ökostrom abgeregelt werden, weil das Stromnetz nicht ausreichend ausgebaut ist, um die erzeugte Energie vollständig aufzunehmen und weiterzuleiten.“

    Die 4 % sind nun nicht viel. Neben einer Weiterleitung von Windstrom nach Süddeutschland empfehle ich vor allem lokale Kurzfristspeicher in Verbindung mit sehr viel mehr Windkraft auch in Süddeutschland. Dann braucht man nur wenige neue teure Stromleitungen.

    Und im weiteren Ausbau von Wind und PV fallen dann auch bald reichlich längerfristige und saisonale Überschüsse an, die sind dann ein Fall für Redox-Flow-Batterien und Wasserstoffproduktion. Das braucht noch ein paar Jahre, wird aber auf jeden Fall dann hochaktuell.

    Ganz akut tun es noch sehr gut die Lithiumbatterien, ob nun fest installiert oder als E-Auto. Bei 50 bis 200 Ladezyklen im Jahr sind die optimal.

    Speziell in Küstennähe könnte man auch schon mal mit mehr Wärmepumpen zum Heizen anfangen. Da fällt nun naturgemäß vor allem auch im Winter viel Windenergie an.

  29. @Michael 31.05. 14:25

    „Ja, jedes Megawatt an Ökostrom, das durch fehlende Speicher vergeudet und dann wiederum durch fossile Gewaltenergien „ersetzt“ werden muss, ist eine Schande.“

    Ich würde da nicht so kleinlich sein. Manchmal kann es billiger sein, etwas mehr zu produzieren und dann abzuregeln als alles irgendwie zu speichern.

    Die Dimensionierung des Generators von Windrädern ist auch immer eine Optimierungsrechnung. Wenn die mögliche Leistung zu zuwenigen Zeiten auch genutzt werden kann, lohnt es dann mehr, einfach mehr Windräder aufzustellen.

    Auch PV-Anlagen müssen nicht zwingend optimal nach Süden geneigt sein. West- und Ostdächer ergeben zwar weniger Gesamtertrag, dann aber auch zu Zeiten, wo die Süddächer schon nicht mehr viel liefern.

    Selbst Wasserkraftwerke können Hochwassersituationen nicht mehr zur Stromerzeugung sinnvoll nutzen. Da lässt man dann einfach den Stausee überlaufen.

    Watt, Kilowatt, Megawatt und Gigawatt sind Größen für die elektrische Leistung. Für Strommengen nimmt man Kilowattstunden, Megawattstunden, Gigawattstunden und Terawattstunden. Das ist die Energiemenge, die eine bestimmte Leistung in einer Stunde ausmacht.

    So hat eine Solaranlage von 1 Quadratmeter Größe typischerweise bei einer Leistung von 200 Watt im Sommerhalbjahr einen Ertrag von ca. 1 Kilowattstunde pro Tag. Und spart damit jeden Tag Stromkosten von ca. 25 ct ein. Bei Anlagen von 100 Quadratmeter Größe sind das dann 25 € jeden Tag den ganzen Sommer lang.

    Sofern die Hausgemeinschaft den Strom selber nutzen kann allerdings nur. Muss man einen Teil davon ins Stromnetz einspeisen, bekommt man da nicht so viel dafür. Hier kann ein eigener Speicher interessant werden, dann kann man seinen eigenen gespeicherten Strom auch abends und nachts selber nutzen.

  30. @Michael 31.05. 15:47

    „Sondern ich sehe, dass die fossilen Lobbyisten die Ökostrom-Abregelungen wiederum als Schein-Argument anführen, um den Ausbau der erneuerbaren Friedens- und Wohlstandsenergien zu verzögern…“

    In der Tat eben nur Scheinargumente. Klar auch, dass es jetzt mehr Speicher braucht. Dennoch sind 4 % Abregelung übers Jahr wenig, wir sollten da nicht übermäßig drauf einsteigen, und weiter fleißig PV und Windräder dazu bauen. Dann gleich mit Speichern auch direkt am Produktionsstandort.

    „Neben dem Friedensaspekt betont Blume, dass erneuerbare Energien auch “Wohlstandsenergien” sein können.“

    Gerade wieviel Stromkosten man mit einer eigenen PV-Anlage mit integriertem Speicher sparen kann, zeigt doch recht deutlich, dass erneuerbare Energien gar nicht teuer sein müssen.

    Andere Anwendungen können dann schon teurer sein. Auch die winterliche Heizung komplett ohne fossiles Backup hinzubekommen, ist dann wohl das Teuerste, und kommt entsprechend als letzte Maßnahme auf dem Weg, gar keine fossilen Brennstoffe mehr zu benötigen.

    Die Technik entwickelt sich derweil sicher auch weiter, und ich bin durchaus zuversichtlich, dass wir dann auch den Sektor Heizung bezahlbar hinbekommen werden. Insbesondere werden PV-Module und Lithiumspeicher immer noch billiger, das wird dann auch für Heizungslösungen über immer günstigere Wasserstoffspeicherung maßgeblich werden.

  31. When you are writing an article on Solarpunk, you are keeping the readers in your Brain, so that we can understand it.
    Thus that’s why this post about the courageous and successfull Energy Transition in Uruguay is perfect. Thanks!

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