Daten zum Fossilismus: Wie der fossile Wahnsinn Antisemitismus finanziert und die deutsche Autowende abwürgte

Noch im alten Jahr gab ich dem Journalisten Nils Hussmann (Mastodon: https://sueden.social/@husmannismus@hessen.social) ein Interview zur fossilen Finanzierung von Antisemitismus, Terror und Kriegen, konkret von Russland, Iran und Katar, IS / Daesh, Hamas, Hisbollah und Huthi. Indem die Europäische Union noch immer täglich Erdöl und Erdgas importiere, schadeten wir Mitwelt und Mitmenschen und finanzierten Feinde der Freiheit:
“Wichtig sind natürlich Bildung, Prävention, Strafverfolgung. Manchmal können auch Abschiebungen ein Weg sein. Letztlich ergibt es aber natürlich keinen Sinn, gegen Antisemitismus zu sein und gleichzeitig Antisemitismus zu finanzieren.”
Grundlage dafür war meine Rede zum 100. Jahrestag des ersten Hitler-Putsches vor dem baden-württembergischen Landtag, die ich zur “wichtigsten Rede meines bisherigen Lebens” einordnete. Auch Begriffe wie das massenmörderische NS-“Unternehmen Wüste“ hier in Süddeutschland, erneuerbare Friedensenergien und Solarpunk, Timokratie, Rentierstaatstheorie und Ressourcenfluch wurden im Interview auf Basis der hartnäckigen Nachfragen von Husmann erläutert.
Begriffsarbeit war – und ist – mir wichtig. Durch Verbesserungen unserer Begriffsnetze vermögen wir unsere Wahrnehmung der Realität wissenschaftlich zu schärfen.
Mastodon-Kachel zum “Energiewinde”-Interview mit Nils Husmann. Screenshot: Michael Blume
Fossilismus beschreibt das System, in dem die Interessen der fossilen Industrien durch enge Verflechtungen mit der Politik und intensive Lobbyarbeit die Wirtschaftspolitik maßgeblich beeinflussen und den Übergang zu erneuerbaren Friedensenergien behindern. Im Interview benannte ich dabei konkret den dann auch wiedergewählten US-Präsidenten Donald Trump, der Ölkonzernen “gegen Wahlkampfspenden einen Deal” angeboten hatte.
Hier auf dem Blog hatte unter anderem ein Account namens “Armin Quentmeier” Dutzende fossilistische und reaktante Drukos eingestellt, die die Machbarkeit der Energiewende kategorisch und vermeintlich wissenschaftlich bestritten – sie sind auch in ihrer Argumentationsstruktur weiterhin digital verfüg- und analysierbar.
So formulierte ich im Interview zum auch wirtschaftlichen Schaden durch den Fossilismus die auch hier auf dem Blog & auf “Blume & Ince” unter dem Begriff Technologieoffenheit diskutierte These:
“Unsere eigene Autoindustrie hat die Profite abgezockt, an die Aktionäre und die Vorstände ausgeschüttet. Und jetzt zahlen die Arbeiterinnen und Arbeiter den Preis dafür, dass man eben nicht ordentliche Autos und Elektrobatterien entwickelt hat. Wir hätten eine Technologieführerschaft haben können und haben die stattdessen China überlassen. Die fossilen Lobbyisten haben für kurzfristige Profite die Zukunft Europas und ganz konkret auch von Deutschland geschwächt.”
Auch aus eigener Erfahrung seit 2017 konnte ich bestätigen, dass die meisten Warnungen vor Elektro-Batterien inhaltlich völlig überzogene, fossile Propaganda waren. Screenshot aus Mastodon: Michael Blume
In der Stuttgarter Zeitung von gestern (3. Januar 2025) fanden sich nun aktuelle Daten dazu.
So wurde auf Seite 9 “aus einer Hochrechnung des Bochumer Auto-Experten Ferdinand Dudenhöfer” zitiert, wonach in Deutschland in 2024 insgesamt etwa 4,4 Millionen Fahrzeuge produziert worden seien. Alleine der Elektrofahrzeug-Hersteller BYD aus Shenzen, China habe im gleichen Jahr fast ebensoviel produziert: 4,3 Millionen Fahrzeuge, “nur Plug-in-Hybride und Elektrofahrzeuge”. Mit China sei 2024 “das erste Mal in der Geschichte der Autoindustrie, dass ein Land die 30 Millionen Fahrzeug-Produktionsgrenze in einem Jahr übertreffe.”
Auf Seite 11 wurde zudem aus Norwegen berichtet:
“Wie der norwegische Informationsrat für den Straßenverkehr (OFV) am Donnerstag mitteilte, waren 2024 fast neun von zehn (89 Prozent) der verkauften Neuwagen in dem skandinavischen Land elektrisch. Damit kratzt Norwegen bereits an seiner Zielmarke, bis 2025 nur noch E-Fahrzeuge zuzulassen. Von den im vergangenen Jahr zugelassenen 128 691 Fahrzeugen hatten den Angaben zufolge 114 400 einen Elektroantrieb.”
Aus meiner Sicht belegen auch diese Daten: Fossilismus und Reaktanz befeuern nicht nur die Klimakatastrophe und Wasserkrise, die globale Gewalt und terroristischen Antisemitismus, sie schaden auch dem Wirtschafts- und Technologiestandort Deutschland in der Europäischen Union. Ich hoffe, das spricht sich herum.
In diesem Zusammenhang fällt mir auf, vor ca. 30 Jahren fuhr ich einen Citroen AX Diesel mit dem bei sparsamer Fahrweise es möglich war, einen Verbrauch von unter 4l pro 100km zu realisieren.
Die fossile Lobbyarbeit, die in diesem Beitrag beschrieben wird, zeigt sich für mich darin, dass es nicht in diese Richtung weiter ging. Erst schien es ja mit dem Audi A2 einen Entwicklungsschritt in diese Richtung zu geben, dann entstand eine andere Entwicklung, die inzwischen ja recht schwere Autos einer Größe bevorzugt, die auch ältere Garagen nicht mehr nutzen können.
Themen wie Sicherheit werden so instrumentalisiert, dass plötzlich Leichtbau schwierig wird. Spannend ist, wie es gelingen kann, sich von dieser Einflussnahme zu emanzipieren.
Einige Jahre hat ein Elektroleichtmobil meine Mobilitätanforderungen stärker bedienen können – ein TWIKE 3 – gewissermaßen ein E-moped mit Verkleidung, dass im Notfall auch auf eine Autobahn darf.
Aktuell lebe ich entschleunigter, d.h. mir tut es ein Pedilio und dank des Solardaches muss ich mit diesem Pedelec von März bis November nicht an die Steckdose. Man hat gleichzeitig auch etwas Bewegung, sieht i.d.R. freundliche Gesichter und ist im Nahverkehr bis 15km ähnlich schnell wie ein Auto, weil als Fahrrad keine Parkprobleme entstehen. Der Wetterschutz ist ausreichend und als 4-Rad Fahrzeug gibt es kein wirkliches Glatteisproblem (wie sonst beim 2-Rad).
In einem anderen Chat war gerade das Thema, warum fällt es so schwer, die üblichen Pfade zu verlassen? Konkrete Frage dazu war die Beobachtung, dass nur wenige kirchliche Akteure den digitalen Raum X verlassen, in dem sie länger aktiv waren, der sich aber merkbar verschlechtert hat. Vielen Menschen ist wichtig, was die Mehrheit denkt und tut. Und das Empfinden dafür wird aktuell sicher von Medien und Akteuren bestimmt, die in diesem Kontext (also diesem Blog und seiner Blase) nicht so gut wegkommen …
Ähnliches beobachte ich auch in anderen gemeinnützigen Initiativen, die dann eher Meta-Plattformen wählen als sich stärker im FediVerse zu zeigen. Die Lobbyarbeit dazu ist echt zäh – da tröstet nur, dass es auch andere gibt, die sich diesem Anliegen widmen.
Danke für die genauen Beobachtungen, @HG Unckell 🙏
Mir hat ein führender Mitarbeiter eines großen, deutschen Autokonzerns einmal während meiner Recherchen zu “Öl- und Glaubenskriegen” vertraulich und gefrustet erzählt, dass sie eine Empfehlung zu selteneren Ölwechseln wieder streichen mussten, weil fossile Lobbyisten und Mitbesitzer aus einem Erdöl-fördernden Staat interveniert hätten. Obwohl die Verbrennermotoren längst weiter entwickelt waren, wurden damit jährlich riesige Mengen an giftigen Ölen völlig sinnlos und auf Kosten der Autofahrenden vergeudet.
Bezeichnend ist ja auch, wie viel fossilistische Entscheidungen und technologische Kompetenz in die Manipulation von Abgas-Messgeräten “investiert” wurden, statt endlich zukunftsfähige Elektrofahrzeuge zu entwickeln. Auch dadurch entstand ein riesiger wirtschaftlicher, juristischer und nicht zuletzt Ruf-bezogener Schaden für die deutsche Autoindustrie und die Glaubwürdigkeit unserer Technologiemarken insgesamt. Wenn später Historikerinnen und Historiker über die Wirtschaftsentwicklung von Deutschland im 21. Jahrhundert berichten werden, wird der schlimme Einfluss fossiler Lobbyisten gegen echte Technologieoffenheit leider viel Platz einnehmen müssen.
Die Sache mit den Ölwechseln hat weniger mit der Lobby der Ölkonzerne oder Ölstaaten zu tun. Die ist eine reine Abzockmasche der Autokonzerne auf Kosten der Verbraucher. Die Konzerne haben unter dem eloquent klingenden Begriff “Integrated Solutions” Ihre Produkte, also die Autos, so entwickelt, dass reguläre KfZ-Werkstätten gar nicht mehr in der Lage sind, Ölwechsel oder Reparaturen vorzunehmen, weil z.B. der Stutzen zum Ölablass elektronisch über Software gesteuert wird. So muss eine Werkstatt, die z.B. bei modernen BMWs einen Ölwechsel vornehmen will, für einen fünfstelligen jährlichen Betrag eine Lizenz bezahlen. In den USA sind diese Zustände noch viel schlimmer (John Deere, Apple, Hewlett Packard etc.), weshalb es dort seit Jahren eine “Right to Repair”-Bewegung gibt.
Danke für die Einschätzung, @Lars
Damals war die Rede vom Anruf eines arabischen Staatsfonds eines kleineren, aber auf Basis von Erdöl sehr reichen Landes direkt beim Vorstand. Und auch noch im Dezember berichtete Joachim Wille zum Scheitern eines UN-Plastikvertrages:
“Die Konfliktlinien sind klassisch, es ist ganz ähnlich wie bei den Klima-Verhandlungen. Eine große Gruppe von inzwischen mehr als 100 der 170 verhandelnden Staaten, darunter viele Entwicklungsländer und die EU, will die Produktionsmengen von Kunststoffen – weltweit inzwischen über 450 Millionen Tonnen jährlich – begrenzen.
Andere Länder, vor allem Erdölproduzenten und Staaten mit großer petrochemischer Industrie, wollen dagegen an den Strukturen möglichst wenig ändern und das Problem höchstens mit besserem Recycling und Abfallmanagement entschärfen. Auch in Busan betätigten sie sich als Bremser. Vor allem Länder wie Saudi-Arabien und Russland versuchten, alle Fortschritte zu blockieren.”
https://www.klimareporter.de/international/rettungsboot-der-erdoel-lobby
Dass sich auch andere Abzocker an fossile Strukturen dranhängen, möchte ich ausdrücklich bestätigen. Das ist ja geradezu der Wesenszug des fossilen Lobbyismus.
Fossilismus als Festhalten am Alten und Bekannten
Gemäss dem YouTube Kurzvideo „Tesla ist 80% Mercedes“ hat Mercedes, ja die gesamte deutsche Automobilindustrie die Elektromobilität bewusst verschlafen und ignoriert, da sie keine Profitmöglichkeiten sah. Hier das Transkript dazu:
Fazit: Die deutsche Automobilindustrie kannte das 20. Jahrhundert und wollte im 20.Jahrhundert bleiben. Doch das geht wohl nicht, denn im 21.Jahrhundert wird Altes weggeräumt – darunter auch die deutsche Automobilindustrie.
Danke, @Martin Holzherr
Ich stimme Ihnen zwar in der grundsätzlichen Kritik zu, bitte jedoch auch im Hinblick auf “die deutsche Automobilindustrie” zu differenzieren. Für einen hochbezahlten Manager mit dicken Aktienpaketen kann es tatsächlich “rational” erscheinen, noch ein paar Jahre abzusahnen, die Aktienkurse hochzutreiben und Boni abzugreifen. Wenn der Laden dann fossilistisch abschmiert, ist er meist schon weg bzw. gibt es vielleicht sogar noch einen “Goldenen Handschlag” zum Abschied. Für eine Ingenieurin oder einen Facharbeiter mit Familie, die noch Jahrzehnte Berufstätigkeit vor sich haben, sieht die gleiche Situation schon ganz anders aus.
Deswegen war es mir so wichtig, auch in der Kritik zwischen den Schichten aus Aktionären und Management zu differenzieren, die von Kurzfrist-“Shareholder Value” profitieren – und jenen Hunderttausenden Arbeiterinnen und Arbeitern, die schon jetzt in Abgründe blicken. Auch “die deutsche Automobilindustrie” ist ja kein monolithischer Block, sondern in sich enorm vielfältig.
@Michael Blume (Zitat):Auch “die deutsche Automobilindustrie” ist ja kein monolithischer Block, sondern in sich enorm vielfältig.
Ja, aber die deutsche Automobilindustrie hat nicht nur die Elektromobilität verpasst, sondern auch die Automatisierung und die Bedeutung der Software für das zukünftige Auto. Sie verpasste das „Software definierte Fahrzeug“, das Gigacasting, die Integration all der peripheren Elektronik unter einen Zentralprozessor, die Batterieentwicklung, drive by wire, over-the-air Aktualisierung der Software und das autonome Fahren.
Das sind übrigens alles Entscheide des Managements und der Ingenieure. Die Arbeiterschaft hat darauf keinen Einfluss. Ich behaupte auch nicht, dass die Automanager sich auf einen Niedergang und einen Ausverkauf der deutschen Autoindustrie eingestellt haben. Vielmehr haben sie die Lage falsch eingeschätzt. Sie glaubten weder an die Elektromobilität noch an die Notwendigkeit den Herstellungsprozess grundlegend verbessern und ändern zu müssen. Sie setzten dagegen auf eine grosse Modellvielfalt als Kaufanreiz.
Und bis zum Jahr 2022 ging ja ihre Rechnung auf. Der Exportwert für Automobile betrug 2022 für Deutschland fast doppelt soviel wie der von Japan und China kam 2022 nur auf Platz 5. Doch schon 2023 exportierte China mehr Autos in die Welt als Deutschland, auch wenn der Wert der exportierten Autos noch deutlich unter dem der deutschen Exporte lag. Das aber bedeutet, dass Deutschland bereits 2023 bei den Billigautos zurücklag. Es ist nur noch eine Frage der Zeit bis nicht nur mehr Autos aus China in die Welt exportiert werden, sondern wo auch ihr Wert in Dollar denjenigen Deutschlands übersteigt.The Times They Are a-Changin‘.
Lieben Dank für Ihren erneut sehr engagierten Druko, @Martin Holzherr 🙏
Aus meiner Sicht beeinflussen Traditionen, Vorkenntnisse, Interessen und schließlich die Gruppendynamiken so stark, dass die jeweiligen Wahrnehmungen davon geprägt werden. Auch ein Facharbeiter erzählte mir letztes Jahr bei einem intensiven und dialogischen Gespräch, dass er zwar die technische Überlegenheit von Elektroautos sehr wohl anerkenne, aber “emotional” weiterhin am Verbrennerauto hänge, für den er immerhin “Jahrzehnte geschuftet” habe. Das ist m.E. psychologisch sehr nachvollziehbar, gerade deswegen häufig – und im Ergebnis fatal.
Denn fairerweise müssen wir schon einräumen, dass sich “alte Industrien” immer wieder schwer damit getan haben, sich auf neue Herausforderungen einzustellen. Ganze Konzerne etwa im Bereich der Foto- und Handyindustrie brachen nach der Einführung von Digitalkameras und Smartphones zusammen – und zwar auch ganz außerhalb von Deutschland. Und als Sprichwort kenne ich den Satz, dass es keinem Hersteller von Segelschiffen gelungen sei, als Hersteller von Dampfschiffen zu überleben.
Der BWL-Prof Inan Ince und ich haben daher schon in mehreren Folgen von “Blume & Ince” über die Schwierigkeiten ökonomischer Transformationen und das Schumpeter-Verdikt von der “schöpferischen Zerstörung” diskutiert.
Felo.ai fasst unsere Debatten so zusammen:
Dr. Michael Blume und Prof. Dr. Inan Ince betonen in ihren Diskussionen die Relevanz des Verständnisses von Wirtschaftswissenschaften, insbesondere des Konzepts der **”schöpferischen Zerstörung”**, da es zentrale Mechanismen des wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Wandels erklärt. Dieses Konzept, das ursprünglich von Joseph Schumpeter geprägt wurde, beschreibt den Prozess, durch den Innovationen alte Strukturen verdrängen und neue schaffen, was sowohl Chancen als auch Herausforderungen mit sich bringt. Blume und Ince sehen darin eine Schlüsselidee, um die Dynamik moderner Wirtschaft und Gesellschaft zu verstehen. Ihre Argumentation lässt sich in mehreren Punkten zusammenfassen:
## **1. Schöpferische Zerstörung als Motor des Fortschritts**
Schumpeters Konzept der schöpferischen Zerstörung beschreibt, wie Innovationen bestehende Strukturen, Technologien und Geschäftsmodelle ersetzen, um Platz für Neues zu schaffen. Dieser Prozess ist nicht nur ein Merkmal des Kapitalismus, sondern auch ein zentraler Treiber für technischen Fortschritt und wirtschaftliches Wachstum. Blume und Ince betonen, dass dieses Verständnis hilft, die Dynamik moderner Märkte und die Notwendigkeit von Anpassung und Wandel zu begreifen[1][2].
## **2. Verbindung von Wirtschaft und Gesellschaft**
Blume und Ince heben hervor, dass wirtschaftliche Prozesse nicht isoliert betrachtet werden können, sondern tief in gesellschaftliche Strukturen eingebettet sind. Die schöpferische Zerstörung hat nicht nur ökonomische, sondern auch soziale und kulturelle Auswirkungen. Beispielsweise können Innovationen Arbeitsplätze und Branchen zerstören, während sie gleichzeitig neue Möglichkeiten schaffen. Dieses Spannungsfeld zwischen Zerstörung und Schöpfung erfordert ein Verständnis der Wechselwirkungen zwischen Wirtschaft, Politik und Gesellschaft[1][6].
## **3. Relevanz in Zeiten von Digitalisierung und KI**
Die Diskussion um schöpferische Zerstörung ist besonders relevant angesichts der disruptiven Veränderungen durch Digitalisierung und Künstliche Intelligenz (KI). Blume und Ince argumentieren, dass diese Technologien bestehende Strukturen in Wirtschaft und Gesellschaft radikal verändern. Unternehmen, die sich nicht anpassen, riskieren, verdrängt zu werden, während neue Akteure und Geschäftsmodelle entstehen. Das Konzept der schöpferischen Zerstörung bietet einen Rahmen, um diese Entwicklungen zu analysieren und zu verstehen[6][11].
## **4. Kritische Reflexion und ethische Dimension**
Blume und Ince betonen auch die Notwendigkeit, die negativen Folgen der schöpferischen Zerstörung kritisch zu reflektieren. Während Innovationen oft als Fortschritt gefeiert werden, können sie auch soziale Ungleichheiten verstärken, Arbeitsplätze gefährden und ökologische Schäden verursachen. Sie plädieren für eine ethische Perspektive, die sicherstellt, dass der Wandel nicht nur wirtschaftlich effizient, sondern auch sozial und ökologisch nachhaltig gestaltet wird[1][13].
## **5. Bildung und Aufklärung**
Ein zentrales Anliegen von Blume und Ince ist die Vermittlung wirtschaftlicher Zusammenhänge an eine breitere Öffentlichkeit. Sie sehen das Verständnis von Konzepten wie der schöpferischen Zerstörung als essenziell, um Menschen zu befähigen, die Herausforderungen und Chancen des wirtschaftlichen Wandels zu erkennen und aktiv mitzugestalten. Dies ist besonders wichtig in einer Zeit, in der wirtschaftliche und technologische Veränderungen immer schneller voranschreiten[6][13].
## **Fazit**
Blume und Ince betrachten das Konzept der schöpferischen Zerstörung als zentral, um die Dynamik moderner Wirtschaft und Gesellschaft zu verstehen. Es erklärt, wie Innovationen alte Strukturen verdrängen und neue schaffen, und bietet einen Rahmen, um die Herausforderungen und Chancen des Wandels zu analysieren. Gleichzeitig betonen sie die Notwendigkeit einer kritischen Reflexion und einer ethischen Gestaltung dieses Prozesses, insbesondere in Zeiten disruptiver Technologien wie KI und Digitalisierung.
[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Sch%C3%B6pferische_Zerst%C3%B6rung
[2] https://www.bpb.de/kurz-knapp/lexika/lexikon-der-wirtschaft/20588/schoepferische-zerstoerung/
[3] https://d-nb.info/972827013/34
[4] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/blume-ince-23-externalisierung-in-oekonomie-und-psychologie/
[5] https://www.degruyter.com/document/doi/10.1515/9783110624113-025/pdf?licenseType=open-access&srsltid=AfmBOoqEbWkNzcBgFN5yAGUJ5WcBwVjdugu8tqMIVtg-5tz8Xz_6H06p
[6] https://plus.rtl.de/podcast/blume-ince-2-stimmen-4-kulturen-6s9rz38x392ow
[7] https://www.degruyter.com/document/doi/10.1515/9783110624113-025/pdf?licenseType=open-access&srsltid=AfmBOopTJZc2xzSTOcnMOW0EbdTTZQMwKuWq8O1A7vQfgJeF4CfpnMIS
[8] https://www.deezer.com/en/show/1000174365
[9] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/blume-ince-29-ist-jede-identitaet-auch-inszenierung/
[10] https://www.metropolis-verlag.de/buch/changeAnzeige.do
[11] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/blume-ince-26-von-elon-musk-und-alfred-hugenberg/
[12] https://de.linkedin.com/posts/dhik-gesch%C3%A4ftsstelle-487911217_dr-oliver-blume-vw-vorstandsvorsitzender-activity-7274785266073063424-lj2C
[13] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/im-medien-dialog-mit-der-ki-drei-fragen-von-perplexity-ai-an-mich/
[14] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/warum-der-dialogische-monismus-mehr-als-ein-anti-dualismus-dualismus/
[15] https://www.alexandria.unisg.ch/server/api/core/bitstreams/f0db0857-9434-43cf-adfa-84de226d2215/content
[16] https://www.exploring-economics.org/en/study/books/schopferische-zerstorung-und-der-wandel-des-untern/
[17] https://www.ineos.com/de/inch-magazine/articles/issue-8/eine-frage-der-denkweise/
[18] https://link.springer.com/content/pdf/10.1007/978-3-658-29175-4_1
[19] https://www.palmerhargreaves.de/blog/5-gruende-warum-das-internet-der-dinge-nur-langsam-durchstartet
[20] https://gwriters.de/blog/semantik-einfach-erklaert
[21] https://www.stephanusbuch.de/buchtipps.php?mobil=n&tocart=38636046&arpage=1&aktpage=1&allpages=1&aktof=5
Ich erinnere mich an einen Bericht, in welchem es hieß, dass beim Bau eines E-Autos weit weniger Teile benötigt werden als für einen Verbrenner. Damit verbunden wäre dann ein Verlust an Arbeitsplätzen in der Zuliefererindustrie.
Kann es daher sein, dass in der Kommunikation z.B. durch die Wissenschaft, die die Vorteile der E-Mobilität hätte erklären können, Fehler gemacht wurden?
Wir sollten unser Augenmerk nicht nur auf die Bosse richten. Gewerkschaften reagieren auf den Verlust von Arbeitsplätzen aus verständlichen Gründen sensibel. Wohlgemerkt, ich will hier nicht die Vorstände von Unternehmen aus der Verantwortung entlassen.
Danke für Ihre Einschätzung.
Vielen lieben Dank, @Marie H.
Ja, das Wegschauen von den Auswirkungen fossiler Gewaltenergien ist wirklich nicht nur ein Thema von Unternehmensvorständen. In einer wirklich wissenschaftlich informierenden Medienwelt wäre diese 👇 Meldung überall als Titel gelaufen und hätte zu friedens-, energie-, religions- und sicherheitspolitischen Diskussionen geführt. Doch ich fand sie fast nur auf S. 2 der Jüdischen Allgemeinen vom 19.12.2024:
Ölgeschäft
Rund die Hälfte der iranischen Ölexporte werden laut einem Bericht der Nachrichtenagentur ‘Reuters’ durch die Islamische Revolutionsgarde (IRGC) kontrolliert. Die dem obersten Führer des Iran, Ayatollah Ali Chamenei, unterstehenden Paramilitärs hätten ihren Einfluss in den vergangenen Jahren massiv ausgebaut und kontrollierten mit ihrem Firmenkonglomerat das Ölgeschäft. Die IRGC besäße nicht nur ihre eigene Flotte von Tankern, die unter Umgehung internationaler Sanktionen Rohöl verschifften. Die Revolutionswächter betrieben demnach auch zahlreiche Scheinfirmen, die Öl an China verkauften, so Reuters. Die Islamische Republik generiert mit Ölverkäufen jedes Jahr rund 50 Milliarden US-Dollar.”
Da frage ich mich schon, warum auch all meine Warnungen seit 2015 gegen die fossile Finanzierung von Antisemitismus, Kriegen und Terror nicht gehört wurden. Reaktanz, fossiler Lobbyismus und schlichte Denkfaulheit führen die Menschheit an Abgründe.
Danke für den Ausschnitt. Ich habe davon nichts gehört oder gelesen.
Die traurige Tatsache ist wohl, dass wir zur Bequemlichkeit neigen, wir mit uns und unseren Sorgen beschäftigt sind oder einfach kein Interesse am Weltgeschehen haben.
Ich fürchte andererseits aber auch, dass sachliche Diskussionen sehr schnell eskalieren würden. Die Bereitschaft zuzuhören fehlt mehr und mehr. Jeder will um jeden Preis recht haben.
Bildung und Erziehung fehlt oder wird über Bord geworfen. Alles was wir auf dem Blog diskutieren, trifft auch hier wieder zu. Polarisierung, Enge der Zeit etc.
So übel das Ayatollah-Regime ist, der Iran ist vergleichsweise klein gegen die wirklich großen Öl- und Gasproduzenten USA, Saudi Arabien und Russland. Sogar die mickrigen Emirate produzieren mit täglich vier Millionen Barrel 10% mehr Öl als der Iran. Und die USA sind mit ihrem schmutzigem Flüssiggas, dessen Abbau ganze Kleinstädte in Amerika mit chemischem und radioaktivem Abfall belastet, längst zum Weltmeister in Sachen Ressourcenfluch geworden.
Ohnehin werden sich in meinen Augen die Prinzipien korrupter Rentierstaaten selbst bei einer (unwahrscheinlichen) Abkehr vom Öl nur auf andere Rohstoffe ausweiten. Die erneuerbaren Energien hängen von seltenen Rohstoffen ab, die mittels Sklavenarbeit u.a. im Kongo abgebaut werden. Teslas offen gesagt ziemlich hässliche Elektroautos sind ganz und gar nicht “sauber” oder “demokratisch”.
Danke für Ihren Druko, @Lars
Ich rege an, Ihre Erkenntnisse andersherum zu lesen: schon ein kleiner Anteil der fossilen Exporte reicht der Theokratie im Iran, um die eigene Bevölkerung und insbesondere die Frauen zu unterdrücken, Israel mit Vernichtung und Atomwaffen zu drohen und Terrorgruppen wie die Hisbollah, die Huthi und die Hamas zu finanzieren.
Und das Thema fossiler Batterie-Lügen hatten wir hier auf dem Blog doch bereits im November breit diskutiert:
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/batterien-fuer-elektroautos-laenger-haltbar-immer-mehr-fossile-luegen-werden-entlarvt/
Fakt ist, dass wir bei entschlossener Energiewende zu erneuerbaren Friedensenergien samt echter Technologieoffenheit längst mit Batterien ohne “seltene Erden” und Kobalt grünen Strom speichern und mit ihm fahren könnten. Ich habe hier mal durch Felo.ai auch für Sie ein paar Ansätze der Batterietechnologie zusammenstellen lassen, die leider über Jahrzehnte fossil verschleppt worden sind – zum Profit weniger und zum Schaden von Mitwelt und Mitmenschen.
## Neue, Rohstoffe-sparende Batterien in der Entwicklung
In der aktuellen Forschung und Entwicklung werden mehrere innovative Batterietechnologien untersucht, die darauf abzielen, den Einsatz seltener und teurer Rohstoffe zu reduzieren. Diese neuen Batterien nutzen häufig reichlich vorhandene Materialien und bieten gleichzeitig verbesserte Sicherheits- und Leistungsmerkmale. Hier sind einige der vielversprechendsten Ansätze:
**1. Natrium-Ionen-Batterien**
Natrium-Ionen-Batterien sind eine der vielversprechendsten Alternativen zu Lithium-Ionen-Batterien. Sie verwenden Natrium, das im Vergleich zu Lithium weit verbreitet und kostengünstig ist. Diese Technologie hat das Potenzial, die Abhängigkeit von kritischen Materialien wie Lithium und Kobalt zu verringern. Aktuelle Entwicklungen zeigen, dass Natrium-Ionen-Batterien in der Lage sind, in verschiedenen Umgebungen, einschließlich extremen Temperaturen, effektiv zu arbeiten[2][9][19].
**2. Aluminium-Schwefel-Batterien**
Ein weiteres vielversprechendes Konzept sind Aluminium-Schwefel-Batterien. Diese Batterien nutzen Aluminium und Schwefel als Hauptbestandteile, die beide reichlich vorhanden und kostengünstig sind. Die Verwendung von geschmolzenem Salzelektrolyten anstelle von flüchtigen organischen Flüssigkeiten erhöht die Sicherheit und verringert das Brandrisiko, das mit herkömmlichen Lithium-Ionen-Batterien verbunden ist. Diese Technologie könnte insbesondere für stationäre Energiespeicherlösungen von Bedeutung sein[2][3].
**3. Festkörperbatterien**
Festkörperbatterien sind eine weitere vielversprechende Technologie, die den Einsatz von flüssigen Elektrolyten vermeidet, was die Sicherheit erhöht und die Gefahr von Leckagen verringert. Diese Batterien verwenden feste Elektrolyte, die potenziell weniger kritische Materialien benötigen und eine höhere Energiedichte bieten können. Die Entwicklung von Festkörperbatterien könnte die Abhängigkeit von Lithium und anderen seltenen Materialien reduzieren[1][3].
**4. Cobalt-freie Lithium-Ionen-Batterien**
Einige Forschungsprojekte konzentrieren sich auf die Entwicklung von Lithium-Ionen-Batterien, die kein Kobalt enthalten. Kobalt ist ein teures und oft unter problematischen Bedingungen abgebautes Material. Durch die Ersetzung oder Reduzierung von Kobalt in der Batteriechemie können die Kosten gesenkt und die Nachhaltigkeit verbessert werden[1][3].
**5. Flüssigstrombatterien**
Flüssigstrombatterien, die auf Redox-Reaktionen basieren, bieten eine flexible Lösung für die Energiespeicherung. Diese Batterien verwenden zwei verschiedene flüssige Elektrolyte, die durch eine poröse Membran getrennt sind. Sie sind in der Lage, große Energiemengen zu speichern und könnten eine umweltfreundliche Alternative zu herkömmlichen Batterien darstellen, da sie oft weniger kritische Materialien benötigen[3].
Diese neuen Technologien zeigen vielversprechende Ansätze zur Reduzierung des Rohstoffverbrauchs und zur Verbesserung der Nachhaltigkeit in der Batterietechnologie. Die Entwicklungen in diesen Bereichen könnten entscheidend sein, um die Herausforderungen der Energieversorgung und der Umweltbelastung zu bewältigen.
[1] https://builtin.com/hardware/new-battery-technologies
[2] https://energy.mit.edu/news/a-new-concept-for-batteries-made-from-inexpensive-abundant-materials/
[3] https://www.energy.gov/eere/ammto/breaking-it-down-next-generation-batteries
[4] https://www.sohu.com/a/798082716_120867341
[5] http://finance.sina.com.cn/roll/2024-12-25/doc-ineasrzk7326784.shtml
[6] https://www.researchgate.net/publication/360687867_Batterien_der_Zukunft_-Rohstoffe_der_Zukunft
[7] https://www.gelonghui.com/p/1578071
[8] https://www.varta-ag.com/en/about-varta/news-press/details/entise-research-project-to-develop-environmentally-friendly-cost-effective-sodium-ion-batteries-has-started-successfully
[9] https://xincailiao.ofweek.com/news/2024-12/ART-180420-8420-30654458.html
[10] https://www.zeit.de/wirtschaft/2017-11/elektromobilitaet-elektroauto-rohstoffe-knappheit-lithium
[11] https://www.escn.com.cn/20241224/217985acb35b4fd0b2067cafe5a79fa9/c.html
[12] https://www.admin.ch/gov/de/start/dokumentation/medienmitteilungen.msg-id-94311.html
[13] https://saft.com/media-resources/our-stories/three-battery-technologies-could-power-future
[14] https://www.max-planck-innovation.com/max-planck-innovation/news/press-releases/press-release/a-max-planck-spin-off-develops-more-powerful-and-resource-saving-batteries.html
[15] https://www.iwkoeln.de/studien/sarah-lichtenthaeler-cornelius-baehr-neue-batterien-aus-recyclingmaterial-was-ist-in-europa-moeglich.html
[16] https://www.mr.mpg.de/14576129/spatzbatene
[17] https://mnewenergy.in-en.com/html/newenergy-2438272.shtml
[18] https://www.in-en.com/article/html/energy-2327981.shtml
[19] https://techxplore.com/news/2023-12-resource-efficient-climate-friendly-sodium-ion-batteries.html
[20] https://www.merkur.de/wirtschaft/elektroauto-akku-natrium-ionen-lithium-batteriezellen-produktion-technologie-salzbatterie-china-zr-92569878.html
[21] http://www.gd.gov.cn/zwgk/wjk/qbwj/yf/content/post_4637336.html
[22] https://www.fbdi.de/presse-reader/fbdi-umweltticker-adr-2025-neue-vorschriften-fuer-lithium-batterien.html
[23] https://www.varta-ag.com/us/news-and-success-stories/details/varta-initiates-and-coordinates-new-project-for-next-generation-energy-storage
[24] https://www.ccpit-sichuan.org/newshow.aspx?mid=255&id=13930
[25] https://www.desn.com.cn/news/show-1644029.html
[26] https://www.epa.gov/hw/lithium-ion-battery-recycling
[27] https://www.volkswagen.at/elektroauto/nachhaltigkeit/batterie-recycling
[28] https://www.idtechex.com/en/research-report/materials-for-electric-vehicle-battery-cells-and-packs-2025-2035-technologies-markets-forecasts/1057
[29] https://germany.representation.ec.europa.eu/news/kreislaufwirtschaft-regeln-fur-nachhaltigere-und-sicherere-batterien-treten-kraft-2023-08-17_de
@Lars 07.01. 16:46
„Ohnehin werden sich in meinen Augen die Prinzipien korrupter Rentierstaaten selbst bei einer (unwahrscheinlichen) Abkehr vom Öl nur auf andere Rohstoffe ausweiten.“
Nur ein Rückgang des Öl- und Gasverbrauchs und der damit einhergehende Preisverfall würde schon viel helfen. Entscheidend am Ressourcenfluch sind ja die geringen Kosten der Förderung verbunden mit den sehr hohen Preisen.
Die Umsatzmengen zwischen fossilen Brennstoffen und den Rohstoffen für die Batterien unterscheiden sich hier entscheidend. Lithium u.ä. in der Autobatterie kosten schätze ich mal mindestens 10 mal weniger, als was das Verbrennerfahrzeug in seinen 10 Betriebsjahren an Kraftstoff braucht. Und die Batterierohstoffe muss man nur einmal fördernd und bezahlen, danach kann man diese größtenteils beliebig wiederverwerten. Fossile Energieträger verwandeln sich dagegen unweigerlich zum Klimaproblem, sind dann definitiv weg und müssen immer wieder neu eingekauft werden.