Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) – Jetzt mehr Parlamentarismus & Konkordanzdemokratie?

Als ich heute morgen meine geliebte Tageszeitung aufschlug, war ich entsetzt und voll böser Vorahnung. Denn Leserinnen und Leser von “Natur des Glaubens” wissen es – die Entmachtung und Knebelung des deutschen Bundestages durch Parteien – Koalitionsverträge gegen den Wortlaut und Geist des Grundgesetzes begann erst 1961. Nun aber schrieb sogar “meine” Stuttgarter Zeitung über einem Bild der drei Parteivorsitzenden Markus Söder (CSU), Friedrich Merz (CDU) und Lars Klingbeil (SPD) – ohne deren Kollegin Saskia Esken (SPD) – sachlich falsch: “Die schwarz-rote Regierung steht”.
Die sachlich falsche und den Bundestag marginalisierende Titelei der Stuttgarter Zeitung am 6. Mai 2025. Foto: Michael Blume
Auch der Leitkommentar von Joachim Dorfs ordnete die Wahl des Bundeskanzlers durch die gewählten Abgeordneten des Bundestages nach Artikel 63 GG, die laut Artikel 38 GG ausdrücklich das ganze Volk vertreten und nur ihrem Gewissen verpflichtet sind, lapidar als bloßes “Zeremoniell” neben und nach dem Musik-Korps der Bundeswehr ein:
“Auch in einer nüchternen Republik wie der deutschen gehören Rituale zum politischen Leben. Sie geben Halt und Würde, definieren Anfang und Ende. So geschieht es in diesen Tagen zwischen der Benennung der neuen Bundesministerinnen und -minister, dem Großen Zapfenstreich für den scheidenden Bundeskanzler und der Wahl seines Nachfolgers nebst Vereidigung des neuen Kabinetts.
Doch mehr denn je heißt es nach all dem Zeremoniell: An die Arbeit!”
Dass sich dann einige Mitglieder des Bundestages (MdB) der fortwährenden Demütigungen in der von Parteivorsitzenden dominierten Konkurrenzdemokratie widersetzten und dem Kanzlerkandidaten ihre Stimmen im ersten Wahlgang verweigerten, konnte dann nicht mehr sonderlich überraschen.
Es war geradezu schmerzhaft zu sehen, dass weder Politik noch Medien sich vorab über die Geltung des Grundgesetzes und der Geschäftsordnung Gedanken gemacht hatten. Immerhin gelang es dann doch, mit der demokratischen Zwei-Drittel-Konkordanzmehrheit zusätzlich zu Union und SPD auch Grüne und Linke zur Abweichung von der Geschäftsordnung und also einem zweiten Wahlgang zu bewegen. Ich hoffe, dass dies Vorbote einer deutlich besseren, überparteilichen Zusammenarbeit auch gegenüber der rechtsextremen AfD ist.
Nun bin ich erleichtert, dass die Bundesrepublik Deutschland wieder eine stabile Bundesregierung hat, gratuliere Friedrich Merz zur Wahl und freue mich, dass neben vielen Köpfen aus Baden-Württemberg auch progressive Christdemokratinnen wie Karin Prien und Serap Güler im Kabinett vertreten sind.
Für die Zukunft wünsche ich mir von der Politik und gerade auch von den Qualitätsmedien wieder dringend mehr Respekt vor und vor allem Wissen über unser Grundgesetz und das darin vorgesehene, starke Parlament sowie die Grundgesetz-Option einer demokratischen Konkordanzregierung. Sowohl die Gemeinderäte der meisten Städte und Gemeinden wie auch die Mitglieder des Europäischen Parlaments (MdEP) haben derzeit konkordanzdemokratisch weit mehr Rechte und Freiheiten in der Mandatsausübung als die Mitglieder des Bundestages (MdB) und der Landtage (MdL). Denn diese werden konkurrenzdemokratisch gegen Wortlaut und Geist des Grundgesetzes durch Parteien – Koalitionsvorträge geknebelt und zunehmend auch gedemütigt. Himmel, sogar die ernannten Kardinäle in der morgen beginnenden Konklave im Vatikanstaat haben mehr Freiheiten bei der Wahl des nächsten Papstes als unsere demokratisch Gewählten!
Wem fiel denn in den aufgeregten Debatten um das sog. “Heizungsgesetz” aus einem Ministerium überhaupt noch auf, dass die Gesetzgebung eigentlich gar nicht Aufgabe der Regierung (Exekutive), sondern des Parlamentes (Legislative) ist? Und wozu wählen und bezahlen wir 630 MdB, wenn diese danach nur Vorgaben und Weisungen von einer Handvoll Parteivorsitzender zu vertreten haben, die inzwischen auch die Fraktionsvorsitzenden “vorschlagen”? Ich kann nur als ehemaliger Gemeinderat, Demokrat und Politikwissenschaftler dringend davor warnen, diesen Weg in die immer engere Parteien – Konkurrenzdemokratie weiterzugehen, die unter den Bedingungen der digitalen Medienrevolution bereits überall auf der Welt zunehmende Polarisierungs- und Verfallserscheinungen zeigt. Unser Grundgesetz ist weit besser als das!
Der die Abgeordneten des Bundestages weitgehend entmachtende Koalitionsvertrag von 1961 hatte 9 Seiten, jener von 2025 hat bereits 144 Seiten. So kann und sollte es mit unserer eigentlich parlamentarisch gedachten Demokratie nicht weitergehen, meine ich. Foto: Michael Blume
Der hier seit Langem dialogisch Kommentierende @Tobias Jeckenburger brachte auch meine Erwartungen auf den Punkt, als er heute auf “Natur des Glaubens” schrieb:
“Jetzt ist es ja geschafft. Merz ist im 2.Wahlgang durchgekommen.
Dialog ist da aber allemal möglich. Und eigentlich auch einzelne Bundestagsabstimmungen mit wechselnden Mehrheiten, auch quer durch die Parteien.
Das wären doch wirklich Schritte auf dem Weg zu mehr Konkordanzdemokratie.
Ich wünsche hier mir wirklich auch offene Debatten über die Inhalte, die dann wirklich in einem Entscheidungsprozess vernünftige Lösungen finden, die dann von einer breiten Mehrheit des Parlaments beschlossen werden.
Und die Lobbyisten müssen dann auch offen kommunizieren, was sie warum von der Politik wollen.
Die Bürgerräte mit zufällig ausgewählten Bürgern können auch gerne hier mitspielen, und auch ihre Meinungen äußern, die dann wiederum vom gesamten Bundestag aufgegriffen und ausdiskutiert werden können. Neben Mastodonaccounts von allen demokratischen Bundestagsmitgliedern kann das dann auch die Sichtbarkeit der konkreten Bundesbürger verbessern.
Machen wir uns doch einfach auf diesen Weg, mehr Demokratie zu wagen.”
Friedrich Merz, Lars Klingbeil, Saskia Esken und all die anderen Mitglieder des Bundestages haben immer noch die Möglichkeit, mit einem wieder gestärkten Parlament statt nichtöffentlichen Parteikommissionen erfolgreich zu regieren. Falls auch diese Parteien – Koalition aber die vom Volk gewählten Abgeordneten immer weiter zu Parteisoldaten und Stimmvieh herabwürdigte, dann hätte ich schlimme Befürchtungen für die Zukunft unserer Demokratie. Wie wollen wir Demokratinnen und Demokraten unser Grundgesetz gegen Extremismus verteidigen, wenn wir es selbst nicht kennen und achten?
Hoffentlich bekommen wir genug Zeit, um in aller Breite über die Vorzüge einer Konkordanzdemokratie diskutieren zu können. Angesichts der erdweiten Polykrisen scheinen die Demokratrien in der Enge der Zeit zerquetscht zu werden.
Ganz konkret macht mir der Koalitionsvertrag Angst. Er ist geprägt von populistische Nebelkerzen. Am Ende profitiert die fossile Wirtschaft, demokratische Kontrolle und Einflussnahme werden abgeschwächt. Jens Spahn möchte die AfD wie alle anderen Oppositionsparteien behandeln, also mit ihnen Deals machen und sie normalisieren. Und falls doch endlich das Verbotsverfahren kommt, dürfte die Union am rechten Rand all-in gehen, um ihre alte Wählerschaft zurückzubekommen. Die Konsequenzen für die Marginalisierten werden so oder so grausam. Ich könnte heulen.
Es ist zurzeit nicht davon auszugehen, dass unsere echten Probleme auch nur angegangen geschweige denn gelöst werden. Außer Friedrich Metz geht den Weg des Saulus. Lars Klingbeil hätte damit prinzipiell wohl keine Probleme. Er scheint mir nur machtbesessen zu sein.
Vielen Dank für den starken Druko, @Hui Haunebuh 🙏😌🤔
Ich denke, wir haben in den letzten Wochen eine Umbruchphase in der Mediengeschichte erlebt: Zum ersten Mal in der deutschen Geschichte beschrieben KI-Anwendungen die Optionen unseres Grundgesetzes besser als die Politik-Redaktionen auch der Qualitätsmedien. Ich hänge eine solche Erläuterung der Konkordanzdemokratie hier an und gebe zu: Ja, auch mich hat das erschüttert.
Wie nahezu alle anderen Konkurrenzdemokratien auch steht die Bundesrepublik Deutschland 🇩🇪🇪🇺 unter erheblichem Druck. So geht in Rumänien 🇷🇴🇪🇺 erneut ein Rechtsdualist als Favorit in die Präsidentschaft-Stichwahl des 18. Mai 2025.
Mir scheint, immer mehr von uns sehen klarer:
Das Konkurrenzprinzip bringt öfter antisoziale Konzernmedien mit Neurohacking-Algorithmen auf Dopamin, Adrenalin und Testosteron hervor. Die drastischen und teilweise toxischen Wirkungen beginnen wir erst zu verstehen.
Das Konkordanzprinzip bringt FOSS – Software und ein dialogisches Fediversum aus immer mehr wirklich sozialen Medien hervor. Die dialogischen und föderal-demokratischen Potentiale beginnen wir erst zu begreifen.
Die zunehmend starken Diskussionen auf Mastodon und auch hier auf dem Blog machen mir Mut, ebenso 362 Tsd+ Downloads alleine vom Podcast “Verschwörungsfragen“! Ich glaube wirklich, dass wir es immer noch schaffen können, als Demokratie durch die Polykrisen der kommenden Jahre und Jahrzehnte zu kommen. Vielleicht sogar zunehmend dialogisch und konkordant.
Dir vielen herzlichen Dank für Deine starken Beiträge, lieber @Hui Haunebuh 🙏
Felo.ai:
Das deutsche Grundgesetz legt in vielerlei Hinsicht die Grundlagen für eine Konkordanzdemokratie nahe, anstatt eine Konkurrenzdemokratie zu fördern.
## **Konkordanzdemokratie vs. Konkurrenzdemokratie**
**Konkordanzdemokratie** ist ein System, das darauf abzielt, möglichst viele politische Akteure in den Entscheidungsprozess einzubeziehen und Konsens zu fördern. Dies steht im Gegensatz zur **Konkurrenzdemokratie**, die sich durch einen Wettbewerb zwischen Parteien auszeichnet, wobei Mehrheitsentscheidungen zentral sind. In einer Konkurrenzdemokratie kämpfen Parteien um die Gunst der Wähler und versuchen, die politische Macht zu erlangen, was oft zu einer Polarisierung führt[1][4][5].
## **Merkmale des Grundgesetzes, die eine Konkordanzdemokratie unterstützen**
1. **Inklusion und Konsens**: Das Grundgesetz fördert die Einbeziehung verschiedener gesellschaftlicher Gruppen und Parteien in den politischen Prozess. Artikel 21 GG betont die Rolle der Parteien in der politischen Willensbildung, was eine breite Beteiligung an der Demokratie impliziert[9][16].
2. **Starke Gewaltenteilung**: Die Gewaltenteilung im Grundgesetz sorgt dafür, dass keine einzelne Institution oder Partei zu viel Macht hat. Dies fördert einen Dialog zwischen den verschiedenen politischen Akteuren und ermöglicht eine konsensorientierte Politik[17].
3. **Bürgerbeteiligung**: Das Grundgesetz sieht Mechanismen vor, die eine stärkere Bürgerbeteiligung ermöglichen, was ein zentrales Element der Konkordanzdemokratie ist. Die Idee, dass Bürger aktiv in politische Prozesse eingebunden werden, steht im Einklang mit den Prinzipien der Konkordanz[3][9].
4. **Vermeidung von Polarisierung**: Das Grundgesetz ist nicht auf eine polarisierte politische Landschaft ausgelegt. Stattdessen fördert es einen Dialog und die Suche nach Kompromissen, was in der Praxis oft durch Koalitionsregierungen umgesetzt wird, die verschiedene politische Strömungen einbeziehen[3][9].
## **Schlussfolgerung**
Insgesamt legt das deutsche Grundgesetz durch seine Prinzipien der Inklusion, Gewaltenteilung und Bürgerbeteiligung die Grundlage für eine Konkordanzdemokratie. Diese Struktur fördert eine Politik, die auf Konsens und Zusammenarbeit abzielt, anstatt auf den Wettbewerb zwischen Parteien, der in einer Konkurrenzdemokratie vorherrscht. Daher kann man argumentieren, dass das Grundgesetz eher eine Konkordanzdemokratie nahelegt, um stabilere und inklusivere politische Entscheidungen zu ermöglichen.
[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Konkurrenzdemokratie
[2] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/bundeskanzler-friedrich-merz-cdu-jetzt-mehr-parlamentarismus-konkordanzdemokratie/
[3] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/konkordanzdemokratie-als-alternative-zu-koalitionsvertraegen-minderheisregierungen/
[4] https://www.juraforum.de/lexikon/konkurrenzdemokratie
[5] https://www.bpb.de/kurz-knapp/lexika/politiklexikon/17739/konkurrenzdemokratie/
[6] https://www.haushaltssteuerung.de/lexikon-kommunale-konkurrenzdemokratie-und-konkordanzdemokratie.html
[7] https://www.demokratiezentrum.org/bildung/ressourcen/themenmodule/demokratiemodelle/konkurrenz-und-konkordanzdemokratie/
[8] https://www.researchgate.net/publication/321878519_Kommunale_Konkordanz-_und_Konkurrenzdemokratie_Parteien_und_Burgermeister_in_der_reprasentativen_Demokratie
[9] https://de.wikipedia.org/wiki/Konkordanzdemokratie
[10] https://www.researchgate.net/publication/251387716_Parteien_und_Burgermeister_in_der_Reprasentativen_Demokratie_Kommunale_Konkordanz-_und_Konkurrenzdemokratie_im_Vergleich
[11] https://www.bpb.de/shop/zeitschriften/izpb/demokratie-332/248583/strukturunterschiede-und-herausforderungen/
[12] https://www.grin.com/document/13326?lang=en&srsltid=AfmBOopVcU1bl00BNYi0SDE_eUH88jr3iMzvpMyWOooPZXGIUy29e0Uy
[13] https://www.bundestag.de/services/glossar/glossar/K/konk_ges-246466
[14] https://www.bundestag.de/parlament/aufgaben/rechtsgrundlagen/grundgesetz
[15] https://www.bpb.de/kurz-knapp/lexika/politiklexikon/17737/konkordanzdemokratie/
[16] https://www.gesetze-im-internet.de/gg/art_21.html
[17] https://de.wikipedia.org/wiki/Gewaltenteilung
[18] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/deutschland-kann-in-wenigen-tagen-eine-konkordanzregierung-statt-wachsendem-faschismus-bilden/
[19] https://de.wikipedia.org/wiki/Praktische_Konkordanz
[20] https://verfassungsblog.de/konkordanz-und-klimaschutz/
Dass der Chefredakteur der Stuttgarter Zeitung (!) die Wahl des Kanzlers als bloßes Zeremoniell einordnet, ist schon schockierend. Man muss wirklich hoffen, dass einige der neuen Abgeordneten den Laden in den nächsten vier Jahren aufmischen.
Andererseits weiß ich nicht, was ich von der Aktion der “Abweichler” gestern halten soll. Klar, MdBs sind nur ihrem Gewissen verantwortlich. Aber was für eine Sorte Gewissen hat ein Abgeordneter, der in der Probeabstimmung brav die Hand hebt (wäre sonst ja schädlich für die Karriere), dann aber bei der geheimen Kanzlerwahl einen anonymen “Denkzettel” austeilt?
Ich hoffe, die unabhängig denkenden Abgeordneten trauen sich auch mal aus der Deckung, denn die meisten Abstimmungen im Bundestag sind eben nicht geheim wie die Kanzlerwahl, sondern oft sogar namentlich registriert.
Vielen Dank für Deinen dialogischen Druko, lieber @Hans 🙏
Aus eigener Erfahrung kann ich berichten, wie schwer es ist, sich gegen den Gruppendruck der deutschen Parteivorsitzenden zu stellen. Ich bin nun seit 32+ Jahren Mitglied der CDU, war JU-Stadt- und Kreisvorsitzender, habe als Angehöriger des kleinen, christlich-ökologischen Flügels auch viele Niederlagen akzeptiert und zwei Anfragen für eine Bundestagskandidatur freundlich abgesagt. Als aber meine Partei und die FDP zum 80. Jahrestag der Befreiung des KZ Auschwitz die Brandmauer zur AfD im deutschen Bundestag aufgrund der Entscheidung des Spitzenkandidaten beschädigte, stellte ich mich dagegen – und wurde prompt mit Beschimpfungen bis hin zu Drohungen für die Karriere eingedeckt.
https://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.michael-blume-antisemitismusbeauftragter-kritisiert-merz-viele-in-der-cdu-leiden.11dda589-5b85-454b-8211-a22d2d7cb30e.html
Zwar geben mir inzwischen auch die meisten derjenigen Recht, die sich damals duckten. Doch der Druck war enorm und sogar körperlich spürbar, zumal ja auch das Schicksal der Mitarbeitenden, politischen Verbündeten und Familien mitverhandelt wird. Gegen solchen Gruppendruck ein vermeintlicher „Abweichler“ zu sein ist mehr, als wir von den meisten erwarten dürfen – zumal wirklich unabhängige Köpfe dies längst wissen und entsprechend die deutschen Inlandsparlamente meiden.
Eines meiner großen, aber inzwischen fast vergessenen Vorbilder ist der CDU-MdB Franz Böhm (1895 – 1977), der sich als Wirtschaftswissenschaftler und Mitbegründer der liberalen „Freiburger Schule“ nicht nur dem NS widersetzte, sondern auch als Stiftungsvorstand der bis heute mit Kulturmarxismus-Verschwörungsmythen verfemten, maßgeblich auch von Juden geprägten Frankfurter Schule zur Verfügung stellte. Im Ehrenamt begründete Böhm den bis heute reichenden jüdisch-christlichen Dialog der Bundesrepublik mit und bewirkte als MdB noch vor der Knebelung des Bundestages durch Parteien – Koalitionsverträge das bundesdeutsche Kartellrecht gegen die Entstehung von Monopolkonzernen.
Ich glaube gar nicht, dass es heute weniger Menschen mit so viel Bildung, dialogischem Monismus und Mut gibt wie Böhm. Ich beobachte jedoch, dass wir in der Bundesrepublik Deutschland eine zunehmend autoritäre Parteien – Konkurrenzdemokratie geschaffen haben, in der Charakterköpfe wie Böhm kaum mehr zur Geltung kommen können.
Die meisten von uns kennen heute weder ihn noch das deutsche Grundgesetz, das aus den besten Gründen starke Parlamente mit freien Abgeordneten vorsieht. Und das ist kein Zustand, den einzelne „Abweichler“ ändern könnten – das ist ein Problem unserer politischen Kultur samt unserer Demokratie- und Medienbildung. Meine ich.
@Hans
Die Aktion der Abweichler wurde in den Medien scharf kritisiert. Eine Zusammenfassung der Pressestimmen findet man hier:
https://www.stern.de/politik/deutschland/friedrich-merz-erst-im-zweiten-wahlgang-kanzler—die-pressestimmen-35699734.html
Danke & ja, @RPGNo1 – das bestätigt doch sehr eindrücklich, dass sich die meisten der selbst nach dem Konkurrenzprinzip gestalteten Redaktionen heute gar nichts anderes mehr vorstellen können als die polarisierte Parteien – Konkurrenzdemokratie mit gleichgeschalteten Parteisoldaten auch in den Parlamenten. Der Wortlaut des Grundgesetzes ist unter dem Getöse dieser politisch-medialen Konfrontationskultur bereits tief verschüttet worden.
Immerhin regen sich inzwischen im Fediversum immer mehr Stimmen, die leise und dialogisch, aber hartnäckig daran erinnern, dass unsere Demokratie einmal ganz anders und viel besser als das heute noch vorherrschende Getöse gedacht und angelegt war. Mein herzlicher Dank Ihnen & allen, die sich nicht unterkriegen lassen! 🙏🇩🇪🇪🇺🤔
Wie die Kaiser auf der Welt, so die Bauern auf der Feld – da Amerikas Harem Europa keinen eigenen Willen hat, spiegelt er den Pascha, so gut es lokale Folklore und Umstände erlauben, weil es Bücklinge und Höflinge eben so tun. Sie sehen Donald Merz – die radikalisierte Rolle rückwärts, die eigentlich keiner will, die aber immer noch erträglicher zu sein scheint, als die bidenoide Jammertruppe, mit der wir uns der Zukunft stellen wollten.
Es ist die Falle, von der ich ständig rede: Die Kleinen äffen die Großen nach, statt einer eigenen Strategie zu folgen. Wenn jeder jeden auffrisst, rührt keiner die Großen an, die Kleineren verspeisen die ganz Kleinen und zerfleischen sich gegenseitig, bis die Großen das blutige Milupa einfach auflecken können.
Die Kleinen überleben durch die Bildung von Meuten, sie schaffen sich eine Gewerkschaft, in der sie Sozialverhalten und Kooperation lernen und aufeinander und auf die Schwächeren Acht geben. Das Ego der Katzen ist die mächtigste Waffe der Mäuse, denn die Katzen können es sich leisten, Einzelgänger zu sein, doch das macht sie schwach und verwundbar. Wenn die Katze das Ego der Mäuse zur Waffe machen kann, braucht sie keine Krallen mehr.
Naja. Wenn der Wähler es so haben will.
Dass keiner mehr weiß, wie Demokratie funktioniert, liegt daran, dass sie in Wirklichkeit anders funktioniert, und die Wirklichkeit ist es, die zählt.
Das Ist ist ein Kompromiss zwischen Soll und Kann. Einfache Epigenetik, in der Verfassung steht das genetische Ideal, doch das wird wie Spinat gegen die Wand der Wirklichkeit geklatscht, und muss sich an die Form der Wand anpassen. Je weltfremder das Ideal ist, desto mehr muss man improvisieren, um die Lücken zu stopfen. Und was der Mensch nicht regelt, regelt das Gesetz des Dschungels – der Machtkampf ohne Moral oder Gewissen.
In Westdeutschland sind die feudalen Klüngel aus der Kaiser- und Nazizeit nie wirklich zerschlagen worden, im Osten sind aus der gleichen Mentalität SED-Klüngel gewachsen. Sie haben sich im neuen, demokratischen System verbaut, wurden zur Grundlage eines modernen gesamtdeutschen Feudalismus, der faktisch deutlich autoritärer und von Standesprivilegien geprägt ist, als es die Verfassung vorsieht. Und weil wir als Provinz des Amerikanischen Imperiums genug Futter hatten, um die Bauern und Städter zu schmieren, spielten sie dabei mit und fanden es super – wie sie es im Hochmittelalter taten, oder als es mit dem Kaiserreich aufwärts ging.
Und jetzt ist Mittelalter futsch, Sie haben Katholiken, Lutheraner, Bauernaufstände, Religionskriege, Inquisition, DigiGutenberg, bla, bla, bla, und rüsten sich für den Dreißigminütigen Krieg. Das ist das Schöne an Nuklearwaffen – man muss so wenig Zeit ans Sterben verschwenden, bevor man tot ist.
Die Zukunft treibt uns zurück in das Grab, aus dem wir einst gekrochen sind, und wir kämpfen umso vehementer, je mehr unserer Bastionen fallen, je kleiner unser Lebensraum, unser Rückzugsraum rund um Sterbebett und Sarg wird. Tod ist nicht schlimm, Leben geht so, doch das Dazwischen ist die Hölle. Aber in dieses Nirgendwo ohne Vor oder Zurück gehören Gespenster der Vergangenheit, wie wir es sind, halt hin.
Die Menschheit dreht sich im Kreis, die Großen in Groß, die Kleinen in Klein, wie ein Golfball, der Schwung verliert, weil er gerade eingelocht wird. Wir können winseln, wir können schreien, wir können toben, wir können resignieren. Entkommen können wir nicht. Die Welt den Lebenden überlassen und noch ein wenig von ihrem Leben zehren wollen wir nicht, denn die Welt gehört uns und uns allein, und deswegen müssen sie sich von unserem Sterben verschlingen lassen.
Alles wird gut. Nur über unsere Leichen. Wenn der Wähler es so haben will, dann sei es eben so.
Meine Güte, @Paul S – da haben Sie aber wieder wild und bis über die Ränder des guten Geschmacks assoziiert! 🤭🤣
Spannend fand ich diesen Absatz von Ihnen:
Dass keiner mehr weiß, wie Demokratie funktioniert, liegt daran, dass sie in Wirklichkeit anders funktioniert, und die Wirklichkeit ist es, die zählt.
Nun wurde der Begriff „Wirklichkeit“ ebenso wie „Bildung“ durch den deutschsprachigen und stark von Philosophie, Judentum und Mystik geprägten Dominikaner Meister Eckhart (1260 – 1328) in die deutsche Sprache eingebracht. Ich sehe Wirklichkeit nicht in einem ausschließenden Dualismus, sondern in einer dialogischen Dualität zu Wahrheit.
Felo.ai erklärt es so:
Der Begriff der Wirklichkeit nach Meister Eckhart und seine Relevanz für die Förderung von Medienethik können auf verschiedene Weise miteinander verknüpft werden. Eckhart, ein bedeutender Mystiker und Theologe des 13. Jahrhunderts, prägte den Begriff der „Wirklichkeit“ als dynamischen Prozess, der nicht nur das Sichtbare umfasst, sondern auch die tiefere, spirituelle Dimension des Lebens.
## **Wirklichkeit nach Meister Eckhart**
Eckhart verstand Wirklichkeit als etwas, das „wirkt“ und sich ständig formt. Er betonte, dass die wahre Wirklichkeit in der unmittelbaren Erfahrung des Göttlichen zu finden ist, was bedeutet, dass sie nicht statisch ist, sondern sich in einem fortwährenden Prozess der Entfaltung befindet[1][3]. Diese Sichtweise impliziert, dass Wirklichkeit nicht nur durch äußere Umstände definiert wird, sondern auch durch die innere Wahrnehmung und das Bewusstsein des Individuums.
## **Verbindung zur Medienethik**
### **1. Verantwortung und Wahrhaftigkeit**
In der Medienethik spielt die Verantwortung der Medien eine zentrale Rolle. Die Art und Weise, wie Informationen präsentiert werden, beeinflusst die Wahrnehmung der Wirklichkeit in der Gesellschaft. Eckharts Konzept der Wirklichkeit fordert dazu auf, die Tiefe und Komplexität der menschlichen Erfahrung zu berücksichtigen. Medien sollten daher nicht nur Fakten berichten, sondern auch die ethischen Implikationen ihrer Berichterstattung reflektieren. Dies bedeutet, dass Journalisten und Medienschaffende eine Verantwortung tragen, die Wirklichkeit so darzustellen, dass sie den Menschen in ihrer Ganzheitlichkeit gerecht wird.
### **2. Dialog und Interaktion**
Eckharts Ansatz legt Wert auf die Beziehung zwischen dem Individuum und dem Göttlichen, was sich auch auf die zwischenmenschliche Kommunikation übertragen lässt. In der Medienethik ist der Dialog zwischen Medien und Publikum entscheidend. Medien sollten als Plattformen fungieren, die den Austausch von Ideen und Perspektiven fördern, anstatt einseitige Narrative zu propagieren. Dies entspricht Eckharts Idee, dass Wirklichkeit durch Interaktion und Beziehung entsteht.
### **3. Förderung von Empathie und Verständnis**
Eckhart betont die Bedeutung von Mitgefühl und Verständnis in der menschlichen Erfahrung. In der Medienethik bedeutet dies, dass Medien nicht nur Informationen verbreiten, sondern auch Empathie fördern sollten. Berichterstattung, die die menschlichen Geschichten hinter den Nachrichten beleuchtet, kann dazu beitragen, ein tieferes Verständnis für die Wirklichkeit anderer Menschen zu entwickeln. Dies ist besonders wichtig in einer Zeit, in der Medien oft polarisiert und sensationalisiert sind.
## **Fazit**
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Meister Eckharts Verständnis von Wirklichkeit eine wertvolle Grundlage für die Förderung von Medienethik bietet. Indem Medien die dynamische und relationale Natur der Wirklichkeit anerkennen, können sie verantwortungsbewusster agieren und einen positiven Einfluss auf die Gesellschaft ausüben. Die Förderung von Dialog, Empathie und einem ganzheitlichen Verständnis der menschlichen Erfahrung sollte im Mittelpunkt der Medienberichterstattung stehen, um eine informierte und engagierte Öffentlichkeit zu unterstützen.
[1] https://anthrowiki.at/Wirklichkeit
[2] https://de.wikipedia.org/wiki/Wirklichkeit
[3] https://www.palliativpsychologie.de/?page_id=1543
[4] https://www.utne.com/mind-and-body/meister-eckhart-a-mystic-for-our-time-zm0z19szhoe/
[5] https://www.pennpress.org/9780812280098/meister-eckhart/
[6] https://scilogs.spektrum.de/wirklichkeit/wirklichkeit-wortherkunft-und-allt-glicher-gebrauch/
[7] https://www.britannica.com/biography/Meister-Eckhart
[8] https://www.unity.org/article/meister-eckhart-mindful-meditation
[9] https://publikationen.uni-tuebingen.de/xmlui/bitstream/handle/10900/123197/Wollbold_046.pdf?sequence=1&isAllowed=y
[10] https://lifeisthismoment.com/2014/05/19/meister-eckhart-and-the-wayless-way/
[11] https://dailymeditationswithmatthewfox.org/2021/08/21/meister-eckhart-on-finding-the-within-by-way-of-art/
[12] https://www.jstor.org/stable/j.ctv1q26skz
[13] https://link.springer.com/article/10.1007/s11217-024-09947-2
[14] https://hfph.de/magazin/meister-eckhart-meisterdenker-und-mystiker/
[15] https://as.vanderbilt.edu/german-russian-studies/joel-harrington-book-on-meister-eckhart-translated-into-german/
[16] https://de.wikipedia.org/wiki/Meister_Eckhart
[17] https://en.wikipedia.org/wiki/Meister_Eckhart
[18] https://dailymeditationswithmatthewfox.org/2020/09/15/eckhart-on-compassion-and-justice-a-summary/
Woran könnte es liegen, wenn Redakteure einer Zeitung so hanebüchenen Unsinn schreiben?
Es drängt sich mir der Eindruck auf, dass wir wohl irgendwann einmal etwas über das GG gelernt haben, das aber anscheinend vergessen wurde. Unsere Verfassung, ihre Geschichte etc. gehört wie selbstverständlich dazu, aber wer beschäftigt sich noch mit den Details?
Wer weiß noch, wie “Grundgesetz” und “Verfassung” zusammenhängen? Ich musste es auch nachlesen.
Vielleicht wäre es ja gerade jetzt im Mai der richtige Zeitpunkt, dass die Presse über das Grundgesetz informiert.
Der gestrige, holprige Start der neuen Regierung war etwas, das ich nicht erwartet hatte. Häme empfand ich darüber keine.
Ich habe keine Erwartungen an diese Regierung. Ja, ich stehe zum Beispiel dem Innenminister ablehnend gegenüber.
Leider sehe ich keine Chance auf die Konkordanz. Dass Grüne und Linke den 2. Wahlgang gestern ermöglicht haben, wird ihnen nicht gedankt werden.
Mir geht es ähnlich wie @Hui Haunebuh. Es tut gut, damit nicht allein zu sein.
Vielfach habe ich auf Social Media den Hashtag NichtMeinKanzler bezüglich Friedrich Merz gelesen. Ich empfinde es zwar auch so, halte die Verwendung dieses # für nicht dienlich.
Demokratie ist kein Zuschauersport. Robert Habeck hat den Satz im Wahlkampf häufig verwendet, und auf der Seite der KAS findet sich ein Beitrag von Eckart von Hirschhausen mit dieser Überschrift.
Im Moment schwanke ich zwischen totalem Ausblenden der Politik (weil mich diese Regierung belastet) und dem Engagement in einer demokratischen Partei. Immerhin steht uns im Frühjahr 2026 die Landtagswahl ins Haus und Stand heute würde ich Cem Özdemir unterstützen.
Ein letzter Gedanke: Auch das Thema Konkordanz könnten die Medien im Verfassungsmonat Mai intensiver behandeln. Wenn nicht jetzt, wann dann?
Vielen herzlichen Dank für die Mitteilung Ihrer Sorgen, @Marie H. – die ich emotional gut nachvollziehen kann.
So verstört mich das derzeitige Versagen der klassischen Qualitätsmedien gegenüber unserem Grundgesetz, gerade weil ich sie von Kindheit an geliebt und auch verteidigt habe. Schon als Jugendlicher trug ich stolz die Sonntagszeitungen aus & als in meiner Heimatstadt das ZDF als „Zionistisches Desinformations Fernsehen“ antisemitisch geschmäht wurde, sprach auch ich selbstverständlich auf der Demo dagegen, vgl.:
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/antizionismus-als-antisemitismus-gegen-deutschsprachige-medien-in-filderstadt/
Ich bin weiterhin Abonnent der Stuttgarter Zeitung wie auch mehrerer Wochenmagazine, höre und schaue weiterhin täglich SWR und die ARD-Tagesschau und hoffe das Beste.
Auf die drohende Selbstzerstörung der Parteien – Konkurrenzdemokratien sehe ich derzeit u.a. in Israel 🇮🇱 und direkt in Rumänien 🇷🇴🇪🇺, wo es bereits am 18. Mai eine Stichwahl zwischen einem rechtsextremen Favoriten und einem parteilosen Bürgermeister geben wird. Die demokratischen Parteien wie auch das Qualitäts-Mediensystem des EU-Mitgliedsstaates sind bereits implodiert.
Bereits 2022 hatte ich in der Jüdischen Allgemeinen gewarnt:
»Wenn ein Mediensystem kaputt ist, stürzt die Demokratie ab.«
https://www.juedische-allgemeine.de/politik/die-desinformierer/
Danke, dass auch Sie unsere Medien und auch unsere Demokratie trotz aller Sorgen und Belastungen nicht aufgeben, @Marie H. 🙏
Vielen Dank!
Eine Tageszeitung in Papierform habe ich nicht mehr. Allerdings lese ich das E-Paper meiner ehemaligen Lokalzeitung. Mittlerweile bin ich in einem Alter, in dem die Traueranzeigen wichtiger werden.
Zu den Qualitätsmedien gehört auch der ÖRR. Die ARD besteht ja aus “regionalen” Sendern – hier im Südwesten der SWR. Ein wichtiges Gremium ist der Rundfunkrat, der beim SWR über 70 Mitglieder hat. Diese kommen aus Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz.
Dazu steht auf der Website des SWR:
“Der Rundfunkrat vertritt die Interessen der Allgemeinheit und überwacht die Einhaltung der Programmgrundsätze. Er berät den/die Intendant:in…”
In dem Gremium sind neben MdLs beispielsweise Vertreter der Religionen, des BUND, des Bundes der Selbständigen, der Sportverbände, der Gewerkschaften, von Hochschulen/Universitäten, des Städtetages, der Behindertenorganisationen, des Landeselternbeirats, des Landesjugendrings, des Landesmusikrates uvm.
Leider bekommt man nur selten etwas von der Arbeit dieses wichtigen Teils des ÖRR mit. Dabei scheint mir der Rundfunkrat aufgrund der og Beschreibung in unserer Zeit wichtiger denn je zu sein.
@Michael 07.05. 08:47
„Ich sehe Wirklichkeit nicht in einem ausschließenden Dualismus, sondern in einer dialogischen Dualität zu Wahrheit.“
Jeder Mikrokosmos ist doch recht selbstständig. Dialog hat seine Grenzen. Erfahrungen, Motive und Gewohnheiten als Basis der Individualität bleiben grundlegend. Philosophische Weiterentwicklungen gibt es tatsächlich, aber eher langsam wohl.
Das gilt auch für Herrn Merz und sein Kabinett. Auf vernünftige Motive und daraus folgende politische Lösungen dürfen wir aber begründet hoffen.
Für jeden perfekt kann das unmöglich werden.
Wir müssen einen großen Krieg mit Russland vermeiden, praktischerweise auch durch eine weiterlaufende Energiewende. Die gar nicht unbedingt viel Steuergeld kosten muss. Einfach Baugenehmigungen für Windräder insbesondere in Süddeutschland und die Möglichkeit, den Ertrag von Solaranlagen mit integrierten Kurzfristspeichern direkt an umliegende Nachbarn zu verkaufen, wird schon sehr viel bewegen.
Dann bleibt mehr Geld für Aufrüstung und andere Investitionen in die Infrastruktur. Das müsste jetzt vor allem endlich mal schneller gehen.
Grundlegend wäre eher, dass die neue Regierung wirklich für Deutschland, Europa und die Menschen arbeitet.
@Michael 07.05. 08:47 / Felo.ai
„Eckhart, ein bedeutender Mystiker und Theologe des 13. Jahrhunderts, prägte den Begriff der „Wirklichkeit“ als dynamischen Prozess, der nicht nur das Sichtbare umfasst, sondern auch die tiefere, spirituelle Dimension des Lebens.“
Genau hier gehen dann die Erfahrungen des Einzelnen dann schon auseinander. Mal ist man auf einer Wellenlänge, öfter auch nicht. Das kann man sich auch gerne mal bewusst machen, welche Unterschiede da vorkommen können.
Öfter kann man sich dennoch gut verständigen. Das mag hin und wieder sogar ein Wunder sein? Gerade persönliche Kontakte zu Menschen anderer Religionen können da spannend werden. Die Art und Weise, wie Menschen die Wirklichkeit konkret erleben, kann konvergieren oder divergieren. Das Persönliche dürfte hier sogar das Kollektive übertreffen können.
Auf der einen Seite kann das komplizierter werden. Aber es bedeutet auch die Chance, sich auf wirklich globale Gemeinsamkeiten zu besinnen.
Wie Menschen sich wirklich in die Welt einleben, dürfte maßgeblicher sein als alle Glaubenslehren. Wer die jetzt meint haarklein ausführen zu müssen und andere schnell eifersüchtig der Ketzerei beschuldigt, der hat vielleicht gerade selber das Problem, von der tieferen, spirituellen Dimension des Lebens wenig Konkretes selber zu erleben.