Brüssel, OB Filderstadt & die Lange Nacht der Demokratie in Sindelfingen

In dieser Woche konnte ich mich endlich wieder soweit gesundet in den Kampf für unsere Demokratien, gegen antisemitische Verschwörungsmythen und für das friedvolle Miteinander der Menschen stürzen. So nahm ich an einer Tagung der baden-württembergischen Landesvertretung in Brüssel teil, zu der sich verschiedene deutsche, europäische und wissenschaftlich-internationale Fachleute der Bildungs- und Dialogarbeit trafen.
Die Europäische Union mit dem einzigen transnationalen Parlament der Menschheit ist es wert, gelebt und verteidigt zu werden. Michael Blume vor der Landesvertretung in Brüssel. Foto: Staatsministerium BW
Es war unglaublich ermutigend, einerseits das wachsende Engagement in diesem Bereich zu erkennen und viele Fragen zu beantworten. Andererseits wurde aber auch klar, dass Deutschland etwa im Blick auf die fossil finanzierten Terrorkriege gegen Israel auch innerhalb der EU nur noch eine von vielen Stimmen ist und international niemand mehr auf Belehrungen aus Deutschland wartet. Auch weltweit wird stattdessen zunehmend realistisch geschaut, wer eigentlich immer noch Russland, Iran, Venezuela, Katar samt ihrer verbündeten Terrorgruppen wie Hamas, Hisbollah und Huthis fossil finanziert. Ungarn gilt als fossil-putinistisch, Österreich als EU-Gas-Schlusslicht, aber auch von Deutschland als Hightech-Land sind viele ernüchtert. So verkaufen wir immer noch Verbrennerautos bis nach China 🇨🇳, das seine fossilen Ressourcen zunehmend aus Russland 🇷🇺 und Iran 🇮🇷 bezieht. Statt endlich konsequent erneuerbare Friedensenergien zu entfalten, schaden wir für kurzsichtige, fossile Profite wissentlich unseren Mitmenschen ganz konkret in Israel 🇮🇱 und der Ukraine 🇺🇦 sowie unserer Mitwelt. 🔥
Dabei haben auch die meisten arabischen und konkret libanesischen sowie iranischen, kurdischen etc. Menschen es längst satt, von fossilen Ressourcenfluch-Terroristen Jahr für Jahr tiefer in Armut, sinnlose Kriege und immer weitere Niederlagen getrieben zu werden. Nachdem die Ukraine bereits viele russische Finanzquellen trocken gebombt und gestellt hat, zittert nun auch der Iran um seine Ölhäfen und Schattenflotte von bis zu 400 Schiffen, die dem Regime und dessen Terror-“Achse des Widerstands” noch immer Schmuggel-Milliarden einbringen. Wer also immer noch im fossilen Verbrenner-SUV durch die Straßen pflügt und sich lautstark Pro-Iran-Musk-X andient, darf sich die Israelflaggen und “Nie wieder!”-Aufkleber darauf dann auch mal langsam sparen. Fossile Regime-Financiers und dualistische Kriegstreiber werden gerade auch international zunehmend erkannt.
Schon seit 2015 warnte ich in Büchern und Artikel vor dem fossilen Ressourcenfluch (politikwissenschaftlich: Rentierstaatstheorie), aus dem sich Diktaturen und Terrorgruppen weltweit finanzieren – hier Russland und Iran, Hamas und Hisbollah. Und wer da immer noch nicht über Elchwitze hinauswachsen will, ist eben nicht wirklich an Frieden interessiert, sondern nur ein weiterer Heuchler und Wissenschaftsleugner. Meine ich. Screenshot: Michael Blume
Entsprechend hoffnungsvoll erlebte ich auch ein Podcast-Gespräch mit Oberbürgermeister Christoph Traub (CDU) von Filderstadt zum 7.10.2023. Meine Heimatstadt steht seit Jahren stabil an der Seite der jüdischen Gemeinden und auch mit Fahnen an der Seite der Ukraine und von Israel. Auch bei einer großen Podiumsdiskussion mit Hunderten Bürgerinnen und Bürgern wurde eben nicht mehr gefordert, sich mit sinnlosen Belehrungen und deutschtümelnden Petitionen international zu blamieren, sondern konkret gegen Antisemitismus und jede Form des feindseligen Dualismus einzustehen und Erneuerbare Friedensenergien nach Kräften zu fördern. Ich meine es ganz ernst: Wer etwas für den Schutz des Friedens und der Mitwelt erreichen möchte, werde in der Kommunal- und Landespolitik aktiv, statt weiterhin primär auf medial erkennbar überforderte Nationalstaaten zu setzen. Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht, aber ich ertrage die meisten deutschen TV-TalkShow-Formate nicht mehr, in denen die immergleichen Gesichter auf schnelle Effekte statt auf ehrliche Analysen gehetzt werden. Das sind doch meist keine demokratischen Dialoge mehr, sondern nur noch kurzlebige und wirkungslose, aus meiner Sicht auch peinliche Schaukämpfe!
Eine ernsthafte und auch schmerzhafte, inhaltliche Debatte, wie wir sie hier auf diesem Blog etwa zu Israel, Demografie und Thymotik führen konnten, wäre in diesen überhetzten Formaten doch überhaupt nicht mehr möglich.
Feindseliger Dualismus von Antisemitismus über Rassismus und Sexismus bis zu Ableismus und digitaler Hetze lassen sich nur konkret, also auf Ebenen von Kommunen und Landes-Bildungspolitik bekämpfen. Grafik: Michael Blume mit Leonardo.AI
Und entsprechend all dem freue ich mich schon sehr, heute Abend in der Martinskirche Sindelfingen zur “Langen Nacht der Demokratie” zu einem breiten, demokratischen Bündnis sprechen zu dürfen. Wie schon in Davos, Schweiz, werde ich mich konkret auf die Situation und den Dialog mit den Engagierten einlassen – die etwas bewegen wollen. Unter anderem soll auch ein bereits in erster Auflage erfolgreiches Kartenspiel zum bzw. gegen den feindseligen Dualismus – Dualismo – präsentiert werden – ich bin super-gespannt!
Für mich ist diese “Lange Nacht der Demokratie” auch deswegen besonders bedeutungsvoll, weil sie mit dem Eröffnungsabend des jüdischen Neujahrsfestes Rosch HaSchana zusammenfällt! Dabei werden nach alter Tradition die Menschen je nach ihren Taten und Gedanken in die Bücher der Mittelmäßigen (egozentrischer Relativismus), der Bösen (feindseliger Dualismus) und der Guten (dialogischer Monismus) eingeschrieben. Und auf jede Nacht folgt ein Tag, in diesem Fall sogar der Nationalfeiertag unserer wiedervereinigten Republik.
Also, ich habe Lust, mich für unsere Demokratie, gegen Hass und Hetze und gegen die fossile Zerstörung unserer Mitwelt und Mitmenschen einzusetzen! Und ich hoffe, Sie auch.
Vielen Dank für Ihr Interesse – und allen, denen jüdisches und demokratisches Leben etwas bedeutet: Schana Tova!
Habe gerade den YouTube-Link zum Livestream für heute Abend erhalten!
https://youtube.com/live/UIrJ2YGz-j4?feature=share
Wenn Ihr wollt, sehen wir uns ab etwa 19 Uhr! 🙂
Ihre Rede habe ich live gehört und bedanke mich für den Link.
Es ist Ihnen m.E. gelungen, die in der Martinskirche Anwesenden und die über YouTube Zuhörenden mitzunehmen. Sie haben wichtige Dinge gesagt, was mich persönlich besonders bewegt, war Ihr Appell miteinander ins Gespräch zu kommen. Auch und gerade über die Parteigrenzen hinweg. In welchem Zustand ist unsere Demokratie, wenn wir an dem Punkt sind, dass uns ins Stammbuch geschrieben werden muss, das Gespräch mit politisch Andersdenkenden zu suchen. Gerade auf kommunaler Ebene, sollte es doch noch selbstverständlich sein, dass man mit Menschen redet, die einer demokratischen Partei angehören oder nahestehen.
Da ich zur älteren Generation gehöre, stelle ich mit Entsetzen fest, dass sich unsere Demokratie heute in einer solchen Krise befindet und ich mir letztlich sagen muss, für diesen Zustand irgendwie mitverantwortlich zu sein. Da ich mich zwei Jahrzehnte politisch engagiert habe, wirkt die Bürde doppelt schwer. Vielleicht auch aus diesem Grund habe ich mich von meinen Mitmenschen weitgehend zurückgezogen. Hinzu kommt ein gewisses Misstrauen.
Dennoch finde ich es richtig und wichtig, solche Veranstaltungen wie die Lange Nacht der Demokratie zu machen. Vielleicht gelingt es, Demokraten und Demokratinnen in unserem Land stärker miteinander zu verbinden.
Abschließend noch etwas zum Thema Vielfalt. Die Nürnberger Bundestagsabgeordnete Tessa Ganserer, Bündnis90/Die Grünen, hat gestern mitgeteilt, dass sie nicht wieder kandidieren wird. Nicht nur, aber auch wegen des Hasses, der über ihr ausgekübelt wurde. Wir machen Rückschritte.
Deshalb danke für Ihre Rede gestern abend in Sindelfingen.
Vielen Dank für Ihre starke Rückmeldung, @Marie H.! 🙏
So, wie ich Sie erlebe, brauchen Sie mit sich selbst nicht zu scharf ins Gericht zu gehen. Selbstverständlich machen wir alle auch im dialogischen Monismus Fehler, wenn wir etwas tun – der noch viel größere Fehler wäre jedoch, nichts zu tun. Sehr bewusst habe ich in der gestrigen Veranstaltung betont, dass ich keinem Menschen glaube, etwa völlig frei von Vorurteilen zu sein – auch mir selbst nicht.
Sinnigerweise bringt es ausgerechnet der Barde & gefallene Harfner Chris Pine aus „Dungeons & Dragons: Ehre unter Dieben“ nach meiner Auffassung auf den Punkt. Er bekennt im in mehrfacher Hinsicht fantastischen Film:
„Wir dürfen nie damit aufhören, zu scheitern. Denn wenn das passiert, sind wir gescheitert.“
Dies bringt für mich nicht nur die erkenntnistheoretische Philosophie des Fallibilismus nach Karl Popper auf den Punkt. Es unterstreicht für mich auch das Wesen der Demokratie als offener Regierungsform, die sich immer wieder selbst riskiert. Schon die athenische Demokratie scheiterte an Sokrates und jede Demokratie stellt sich den Krisen der Veränderungen, immer wieder, aktuell etwa durch den Solarpunk. Darin liegt, so glaube und hoffe ich, unsere eigentliche Stärke als Demokratinnen und Demokraten, als dialogische Monistinnen und Monisten.
Vielen herzlichen Dank Ihnen für Ihre Beiträge und von Herzen einen schönen Feiertag unserer Republik! 🙏🇩🇪🇪🇺😊
Nun hat Deutschland trotz einer Richtlinien-Entscheidung von Bundeskanzler Olaf Scholz eine Abstimmungsniederlage in Brüssel erlitten:
Die EU-Staaten stimmten heute in Brüssel darüber ab, ob ab November Ausgleichszölle auf E-Autos aus China in Höhe von bis zu 35 Prozent erhoben werden sollen. Und genau so wird es nun kommen – trotz des Nein-Votums aus Berlin. Außer Deutschland stemmten sich nur Ungarn, Malta, die Slowakei und Slowenien gegen die Zölle. Zu wenig für eine Blockade.
https://www.wiwo.de/politik/europa/eu-strafzoelle-scholz-kuscht-im-zollstreit-um-e-autos-ganz-nach-chinas-geschmack/30023736.html
Die Zeiten, in denen fossile Lobbyisten aus Deutschland heraus die EU-Politik bestimmen konnten, sind vorbei. Hoffentlich begreifen dies nun auch diejenigen, denen wirklich etwas an der erfolgreichen Transformation der deutschen Industrie und Wirtschaft liegt…
@Michael 04.10. 22:44
„Die Zeiten, in denen fossile Lobbyisten aus Deutschland heraus die EU-Politik bestimmen konnten, sind vorbei. Hoffentlich begreifen dies nun auch diejenigen, denen wirklich etwas an der erfolgreichen Transformation der deutschen Industrie und Wirtschaft liegt…“
Ich bin hier etwas irritiert. Kurzfristig werden doch E-Autos durch die Zölle deutlich teurer, auch die von deutschen Firmen in China produzierten. Dass ist das absolute Gegenteil der inzwischen gestrichenen Kaufprämie. Man wird jetzt wohl erst recht noch weniger E-Autos in der EU verkaufen?
Langfristig lohnt es sich jetzt allerdings mehr für die Autofirmen, eben E-Autos in der EU zu produzieren. Bis das jetzt aber greift, werden eher noch mehr Verbrenner in der EU verkauft.
Ich weiß jetzt nicht, was ich davon halten soll. Auch haben wir in Deutschland immer noch einen Außenhandelsüberschuss bei gleichzeitigem Fachkräftemangel. Da wäre es doch sogar hilfreich, ein wenig mehr zu importieren und etwas weniger hier im Land zu produzieren. Diese Zölle bewirken genau das Gegenteil. OK, im Rest der EU hat man meistens nicht so eine überhitzte Wirtschaft wie in Deutschland. Da machen die Zölle Sinn.
Ja, @Tobias Jeckenburger – im Falle von EU-Zöllen würden sich die chinesischen Gegenmaßnahmen voraussichtlich gegen den Import von Autos richten und damit die deutsche Autoindustrie besonders hart treffen. Denn unsere Konzerne produzieren seit Langem sehr viel mehr fossile Verbrenner, als sich im (demografisch schrumpfenden) Europa noch absetzen lassen. Und die Verbrennermotoren aus deutscher Produktion 🇩🇪🇪🇺 werden dann in China 🇨🇳 mit Treibstoffen v.a. aus Russland 🇷🇺 und Iran 🇮🇷 betankt.
Aus meiner Sicht war es ein fataler Fehler, dass sich große Teile der deutschen Autoindustrie zu lange auf fossile Profite wie Shareholder-Value fokussiert und die Entwicklung neuer Technologien und Produkte verschleppt haben. Dabei hat dieser SV-Kurs doch auch bereits Boeing in die Krise gestürzt:
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/enge-der-zeit-statt-technologieoffenheit-shareholdervalue-strategien-bei-boeing-und-mercedes/
Meine Familie fährt jetzt seit über sieben Jahren französische Elektroautos, davor fuhren wir gerne deutsche Fabrikate.
@Michael 05.10. 09:01
„Meine Familie fährt jetzt seit über sieben Jahren französische Elektroautos, davor fuhren wir gerne deutsche Fabrikate.“
Viele Ersatzteile für mein Fahrrad kommen längst fast komplett aus China. Zwischendurch war das ein richtiges Problem, es war kein Hinterrad mehr zu bestellen, Wartezeit 6 Monate. Ich hatte Glück, und mein Fahrradhändler hatte noch eins im Lager versteckt.
Chinesen sind nicht nur fleißig. Es gibt auch 3 mal mehr davon als wir EU-Bürger haben. Entsprechend haben die mehr kluge Köpfe und können 3 mal mehr Innovationen entwickeln. Dann haben die noch einen größeren Binnenmarkt, für den sie produzieren können.
Kein Wunder also, dass die auch bei der Entwicklung von E-Autos schneller sind als wir in der EU. Wenn wir trotzdem auf die Dauer klarkommen wollen, müssen wir wohl die Globalisierung abbauen. Erste Maßnahmen sind dann auch solche Zölle. Nur dass das gerade mit grüner Technik angefangen wird, das ist, würde ich sagen, etwas suboptimal.
Man kann sich hier höchstens damit trösten, dass Privatautos allgemein auch in der E-Version noch eine Riesenverschwendung sind. Sie stehen 23 Stunden am Tag herum, und wenn sie mal fahren, sitzt meistens nur einer drin. Selbstfahrende Sammeltaxis könnten die Lösung sein. Die haben auch kein Reichweitenproblem mehr: Ist auf Fernfahrten der Akku leer, wechselt man einfach das Fahrzeug und fährt sofort weiter.
Danke, @Tobias, aber hier habe ich einfach eine andere Perspektive: Demografie.
Schrumpfende Gesellschaften wie China 🇨🇳 oder die EU 🇪🇺 können durchaus noch ihre Produktionen steigern, aber eben nicht mehr die Nachfrage. Chinesische Immobilien und deutsche Verbrennerautos verkaufen sich dadurch immer schlechter. Und KI 🤖 erhöht die Automatisierung und also Produktivität, aber allenfalls die Nachfrage nach Energie, vgl.
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/ki-atomkraft-wohin-wendet-sich-europa/
Wenn die Weltbevölkerung in die Schrumpfung übergeht, geraten Exportmodelle zwangsläufig an ihre Nachfrage-Grenzen. Genau darum geht es m.E. im Zollstreit zwischen China und dem Westen. Die großen Blöcke versuchen einander ihre Überschüsse reinzudrücken. Und dabei werden immer noch Kosten fossil externalisiert.
@Michael 05.10. 14:12
„Die großen Blöcke versuchen einander ihre Überschüsse reinzudrücken. Und dabei werden immer noch Kosten fossil externalisiert.“
Mehraufwand für die Energiewende und für Aufrüstung bieten doch auch Möglichkeiten, zusätzlichen Umsatz zu machen. Und der Arbeitskräftemangel durch Überalterung lässt sich auch mit KI ausgleichen. Das passt doch alles richtig gut zu mehr Automatisierung. Ich kann hier keine wirklichen Probleme erkennen. Das eine Geschäft fällt weg, ein anderes kommt dazu.
„Wenn die Weltbevölkerung in die Schrumpfung übergeht, geraten Exportmodelle zwangsläufig an ihre Nachfrage-Grenzen.“
Noch hat der globale Süden riesigen Nachholbedarf. Und wenn eben das auch fertig wird, na dann wird eben weniger gearbeitet? Die digitalen Möglichkeiten sich jenseits von Gelderwerb zu beschäftigen, nehmen doch auch zu. Das machen wir hier in dieser Diskussionsrunde doch auch.
Klar mag man gerne seinen angestammten Arbeitsplatz behalten. Wenn man dann wechseln muss, muss man meistens auch mehr oder weniger umlernen. Das ist dann eben der Preis des Fortschritts.
Wichtiger ist es, dass wir unseren Planeten in möglichst gutem Zustand behalten, und auch wirklich große Kriege vermeiden. Die Demokratie wäre auch noch erhaltenswert. Und es geht hier nicht nur um Geld und Wirtschaft. Es geht auch ganz direkt um Kultur im weitesten Sinne.
@Tobias
Es geht mir ja auch nicht darum, Panik zu verbreiten, sondern zu informieren. Demografie und gerade auch Religionsdemografie sind für viele Menschen sehr emotionale, ja angstbesetzte Themen.
Schon vor über einer Dekade tobten hier auf “Natur des Glaubens” heftige Debatten über das vermeintliche “Aussterben” europäischer Populationen, das ich nicht sehe. Habe damals u.a. hier klargestellt:
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/atheisten-sterben-nicht-aus-sie-verebben-nur-demografisch/
1. Vom (demografischen) Aussterben spricht man dann, wenn eine Population auf 0 fällt.
2. Vom (demografischen) Schrumpfen spricht man dann, wenn die Kopfzahl einer Population sinkt.
3. Vom (demografischen) Verebben spricht man (z.B. der Philosoph Karim Akerma) dann, wenn die Geburtenrate einer Population unter die Bestandserhaltungsgrenze von 2,1 Kindern pro Frau gefallen ist.
Aus heutiger Sicht würde ich gerne sprachlich zur zusammengefassten Geburtenziffer (engl. Total Fertility Rate / TFR, deutsch Geburtenrate als Anzahl der Kinder, die eine Frau bei gleichbleibendem Geburtenverhalten im Leben im jeweiligen statistischen Durchschnitt bekäme) präzisieren:
4. Bei einer Geburtenrate (TFR) von 2,0 bis 1,8 ist von einer Generationenschrumpfung zu sprechen (Population schrumpft (ohne Migration und Übersterblichkeit) um bis zu 15% pro Generation).
5. Bei einer Geburtenrate von 1,5 bis 1,7 ist von einer rapiden Generationenschrumpfung zu sprechen (Population schrumpft (ohne Migration und Übersterblichkeit) um bis zu 30% pro Generation.)
6. Bei einer Geburtenrate von 1,6 bis 1,2 ist von einer Generationenreduktion zu sprechen (Population schrumpft (ohne Migration und Übersterblichkeit) von über einem Drittel bis zur Halbierung pro Generation.)
7. Bei einer Geburtenrate von 1,1 und niedriger ist von einer Geburtenimplosion zu sprechen (Population schrumpft (ohne Migration und Übersterblichkeit) um über die Hälfte pro Generation.)
Die TFR-Geburtenrate lag in Deutschland 2023 laut Statistischem Bundesamt bei 1,35 Kindern pro Frau, läge also im Bereich einer Generationenreduktion.
https://www.destatis.de/DE/Themen/Gesellschaft-Umwelt/Bevoelkerung/Geburten/_inhalt.html
In Staaten wie Japan, China, Singapur, Taiwan usw. ist die Geburtenrate bereits noch niedriger, Südkorea gilt derzeit mit einer TFR von 0,72 als weltweites Schlusslicht. Hier findet eine Generationenimplosion statt.
https://www.zdf.de/nachrichten/politik/ausland/suedkorea-geburtenrate-100.html
Wie schwer es uns Deutschen noch fällt, über Demografie konstruktiv zu diskutieren, zeigt die Aufregung um eine Aussage des ehemaligen Bundespräsidenten Joachim Gauck im heutigen Hamburger Abendblatt. Dort hatte Gauck gesagt:
“Als Bürger einer Exportnation muss ich mich doch fragen: Wo soll das hinführen? Jedem, der sich unsere Wirtschaft anschaut, wird klar, dass dieses Land ohne den Zuzug von Arbeitskräften einfach nicht erfolgreich sein kann. In Deutschland werden einfach zu wenig Kinder geboren. Und es gibt einfach zu wenig arbeitsfähige und arbeitswillige Biodeutsche.”
Als Familienvater in einer deutsch-türkischen Familie kann ich mit dem Begriff “Biodeutsche” aus dem Munde eines ehemaligen Bundespräsidenten nichts anfangen und da der Geburteneinbruch ja weltweit erfolgt, halte ich auch den Glauben an eine ewig weiterwachsende “Exportnation” für verfehlt. Dennoch würde ich mir wünschen, dass die deutsche Gesellschaft lernt, fair und sachlich auch über Demografie und die Folgen zu diskutieren, statt in v.a. digitaler Empörungssucht zu schwelgen.
Ich möchte zu dem Satz des ehemaligen Bundespräsidenten Joachim Gauck Stellung nehmen.
In dem erwähnten Artikel ist vieles durchaus richtig, aber der folgende Satz schmälert, meiner Meinung nach, das ganze doch sehr.
„Und es gibt einfach zu wenig arbeitsfähige und arbeitswillige Biodeutsche.”
Der Begriff ‚Bio-Deutsche‘ ist äußerst unglücklich gewählt, denn er verstärkt eine Spaltung. Dieser Begriff lenkt schon die Gedanken in Richtung ethnische Zugehörigkeit oder schlimmer genetische Besonderheiten, die es nicht gibt.
Es gibt in unserem Land Menschen, die sind deutsche Staatsbürger (Deutsche), das waren 2023 71,4 Millionen Menschen, und es gibt Menschen, die haben nicht die deutsche Staatsbürgerschaft, das sind 12,5 Millionen Menschen, das entspricht 14,9 %. Und es gibt Menschen, die haben die doppelte Staatsbürgerschaft, 2,9 bis 4,3 Millionen Menschen, sie gelten als Deutsche.
Knapp 30% aller Menschen, die in Deutschland leben und arbeiten und hier ihren Lebensmittelpunkt haben, haben einen Migrationshintergrund, ein Begriff aus der Statistik, der klar definiert ist und der leider völlig zu Unrecht politisch hochgekocht wurde.
Hat Herr Gauck die 70 % gemeint, die keinen Migrationshintergrund haben? Dann wäre die Aussage doch eindeutig, aber immer noch fragwürdig.
„zu wenig arbeitsfähig und arbeitswillige …“
Diese stigmatisierenden Zuschreibungen sind nur gefühlte Wahrheiten.
Wie will Herr Gauck das belegen?
„zu wenig arbeitsfähige“ …
Wenn es um Arbeit geht, geht es um Erwerbstätigkeit.
Zitat:
„Veröffentlicht von Statista Research Department, 24.04.2024
Die Erwerbstätigenquote stieg im Jahr 2023 auf rund 82,1 Prozent. Trotz einer rückläufigen Konjunktur und einer hohen Inflation bedingt durch den Krieg in der Ukraine blieb der Arbeitsmarkt in Deutschland relativ robust.“
In der Statistik über die Erwerbstätigkeit spielt der Migrationshintergrund überhaupt keine Rolle. Dort wird nur nach Erwerbstätigen mit deutscher Staatsbürgerschaft und ohne deutsche Staatsbürgerschaft unterschieden.
„zu wenig arbeitswillige“ …
Es gibt keine Statistik, die Menschen im arbeitsfähigen Alter erfasst, die weder eine Grundsicherung noch Arbeitslosengeld erhalten.
Diese Menschen leben in einer Bedarfsgemeinschaft, in der sie finanziell und wirtschaftlich versorgt sind. Sie stellen keine finanziellen Ansprüche an den Staat.
in Deutschland wird überwiegend viel und hart gearbeitet. Das Renteneinstiegsalter ist im Vergleich mit anderen EU-Staaten hoch.
Dieser eingangs erwähnte Satz kann zu ganz erheblichen Missverständnissen und negativen Interpretationen führen.
Ja, @Elisabeth K. – die inhaltliche Kritik an den Ausführungen Gaucks teile ich, zumal etwa auch meine eigenen Kinder aus einer deutsch-türkischen Familie „deutsch“, aber wohl nicht völlig „biodeutsch“ (?) wären.
Gleichwohl erkenne ich an, dass unser ehemaliger Bundespräsident hier im Interview keinen Rassismus verbreiten wollte, sondern eindeutig die deutsche Rechte ansprach und ihnen zu verstehen gab, dass auch sie selbst deutlich zu wenige Kinder hatten und haben. Schrumpfende Bevölkerungen erzielen kein ewiges Wirtschaftswachstum – nicht in Deutschland 🇩🇪🇪🇺 und auch nicht international (von wegen „Exportnation“).
Gerade auch heute zum Jahrestag des Hamas-Terrormassakers möchte ich noch einmal dafür plädieren, dass digitale Debatten über Demografie, Wachstum und Zukunft endlich realistischer & wertschätzender gegenüber kinderreichen Familien werden. Israel 🇮🇱 hat als bisher einzige Demokratie den säkularen Geburtenrückgang des 20. Jahrhunderts hinter sich gelassen und kann sich auch deswegen militärisch behaupten. Ohne die Macht von Demografie & Medien ist kein Verständnis der heutigen Weltlage mehr möglich.
@Michael 05.10. 19:36
„..da der Geburteneinbruch ja weltweit erfolgt, halte ich auch den Glauben an eine ewig weiterwachsende “Exportnation” für verfehlt.“
Wo steht, dass es ohne Wachstum nicht geht? Die Energiewende braucht das jedenfalls nicht. Und Altersarmut wegen zu wenig Einzahlern? Muss man nicht nur negativ sehen. Etwas weniger Verschwendung wäre doch sogar gut? Jedenfalls für die Energiewende wie auch dass mehr Ressourcen für Aufrüstung übrig blieben.
Und die Automatisierung läuft doch ungebremst weiter. Es würde schon Welten bewegen, wenn nicht immer mehr konsumiert würde. Selbst wenn der Konsum nur stagniert, würde angesichts der Automatisierung Mittel frei, auch um ein Übermaß an Rentnern zu versorgen.
So langsam mal überlegen, wie wir wieder mehr Kinder hinbekommen, wäre aber durchaus keine schlechte Idee. Ein gewisse tatsächliche Schrumpfung der Weltbevölkerung wäre voraussichtlich ein Segen für das Klima und viele andere ökologische Themen. Wenn wir in Europa aber in Kürze doch 1,8 Kinder pro Frau hinbekämen, dann wäre die globale Schrumpfung ja nicht aufgehoben, nur verzögert. Ich wäre dafür, das jetzt zu versuchen.
Was sich jetzt Korea dabei denkt, mit nur 0,72 Kinder pro Frau, würde mich jetzt aber interessieren. Arbeit und Karriere haben hier offenbar einen Stellenwert, der sehenden Auges in das rapide eigene Verschwinden führt. Hier sind offenbar Ideale aktiv, die einfach so nicht funktionieren. Der kompromisslose Leistungsgedanke wird zur Selbstabschaffung.
Wenigstens werden sich die hohen Mieten in Seoul wohl bald von selber normalisieren. Ohne weiteren Investitionsbedarf für Wohnraum könnte es dann sogar wieder Luft geben, mehr Geburten hinzubekommen.
Danke & ja, @Tobias – mir gefällt diese hoffnungsvolle Argumentation sehr! 🙏
Am Anfang der deutschsprachigen Demografie stand Johann Peter Süßmilch (1707 – 1767), der in seinem Buch zur “göttlichen Ordnung” anhand früher Daten nachweisen wollte, dass Gott die menschliche Bevölkerungsentwicklung wohlwollend im Blick habe. Doch in der populären Wahrnehmung bis heute dominiert leider der zutiefst pessimistische Thomas Robert Malthus (1766 – 1834), der auch mit Berufung auf verzerrte Daten von Süßmilch behauptete, dass die Menschheit zum exponentiellen Wachstum und damit zu Knappheit, Gewalt und Tod bestimmt sei. Sein sog. “Bevölkerungsgesetz” bahnte Sozialdarwinismus und Eugenik den Weg.
Auch Perplexity.ai kann die Weltsicht der beiden Demografen bereits darstellen und vergleichen:
## Johann Peter Süßmilch
**Theozentrische Weltanschauung**
Süßmilch vertrat eine stark theozentrische Perspektive. Er sah in den demografischen Mustern und Bevölkerungsbewegungen den Ausdruck einer göttlichen Ordnung[2]. Seine Arbeit war von der Vorstellung eines “unendlichen und genauen Arithmeticus” geprägt, womit er Gott meinte, dessen permanentes Wirken sich in den Gesetzmäßigkeiten der Bevölkerungsentwicklung offenbare[4].
**Optimistische Sicht auf Bevölkerungswachstum**
Im Gegensatz zu Malthus hatte Süßmilch eine eher optimistische Sicht auf das Bevölkerungswachstum. Er sah darin keinen inhärenten Konflikt mit der Ressourcenverfügbarkeit, sondern vielmehr eine Manifestation göttlicher Planung[4].
**Wissenschaftlicher Ansatz**
Trotz seiner theologischen Grundhaltung verfolgte Süßmilch einen für seine Zeit bemerkenswert wissenschaftlichen Ansatz. Er stützte seine Theorien auf sorgfältige statistische Analysen von Kirchenbüchern und anderen demografischen Daten[4].
## Thomas Robert Malthus
**Säkulare Perspektive**
Im Gegensatz zu Süßmilch vertrat Malthus eine eher säkulare Perspektive. Obwohl er selbst Geistlicher war, basierte seine Bevölkerungstheorie nicht auf göttlicher Ordnung, sondern auf ökonomischen und biologischen Prinzipien[3].
**Pessimistische Sicht auf Bevölkerungswachstum**
Malthus entwickelte eine pessimistische Sicht auf das Bevölkerungswachstum. Er postulierte, dass die Bevölkerung exponentiell wachse, während die Nahrungsmittelproduktion nur linear zunehme, was unweigerlich zu Hungersnöten und Armut führen würde[1][3].
**Deterministische Weltanschauung**
Malthus’ Theorie basierte auf der Annahme eines deterministischen Naturgesetzes. Er sah das Bevölkerungswachstum als eine Art blinden Trieb, der unweigerlich zu Konflikten mit den begrenzten Ressourcen führen würde[3].
**Sozialdarwinistische Tendenzen**
Obwohl Malthus vor Darwin lebte, enthielten seine Ideen bereits Elemente, die später als sozialdarwinistisch bezeichnet werden könnten. Er sah Krieg, Krankheit und Hungersnöte als “Korrektive”, die das Gleichgewicht zwischen Bevölkerung und Ressourcen wiederherstellen würden[3].
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Süßmilch eine optimistische, theozentrische Weltanschauung vertrat, die göttliche Ordnung in demografischen Mustern sah, während Malthus eine pessimistischere, säkulare Perspektive einnahm, die auf vermeintlichen Naturgesetzen und der Knappheit von Ressourcen basierte. Beide Denker hatten jedoch einen bedeutenden Einfluss auf die Entwicklung der Demografie und Bevölkerungstheorie.
Citations:
[1] https://www.nf-farn.de/glossar-malthusianismus-neo-malthusianismus
[2] https://germanhistory-intersections.org/de/wissen-und-bildung/ghis:document-15
[3] https://de.wikipedia.org/wiki/Thomas_Robert_Malthus
[4] https://www.deutsche-biographie.de/sfz82026.html
[5] https://de.wikipedia.org/wiki/Johann_Peter_S%C3%BC%C3%9Fmilch
[6] https://www.welt.de/geschichte/article152151477/Die-Bevoelkerungsfalle-und-der-Hunger-der-Menschheit.html
@Michael 06.10. 21:09 / Perplexity.ai
„Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Süßmilch eine optimistische, theozentrische Weltanschauung vertrat, die göttliche Ordnung in demografischen Mustern sah,…“
Angesichts des tatsächlichen Bevölkerungsrückgangs mitten in Zeiten, in denen der Mensch global betrachtet an die Grenzen der Ökosysteme kommt, könnte man meinen, dass hier tatsächlich eine göttliche Ordnung zugange ist.
„…während Malthus eine pessimistischere, säkulare Perspektive einnahm, die auf vermeintlichen Naturgesetzen und der Knappheit von Ressourcen basierte.“
Dazu kommen dann eben staatliche Maßnahmen wie Rentenversicherung und die Gleichberechtigung der Frau, die dann wohl wesentlich zum Geburtenrückgang führt.
Das kann auch gerne noch einiges weiter schrumpfen. Es ist immer noch zu voll auf der Welt, ich würde entsprechend in etwa 5 Milliarden als Optimum vermuten. Und konkret für Deutschland etwa 70 Millionen Einwohner. Dann kommen wir mit den begrenzten Ressourcen wohl hinreichend entspannt klar, und können auch der Natur noch ihren Raum lassen.
Migration spielt global gesehen keine wesentliche Rolle, das sind ja nur Verschiebungen. Wollen wir aber in Deutschland in vielleicht 50 Jahren auf 70 Millionen kommen, dann können wir langsam mal anfangen wieder mehr Kinder zu bekommen. Das dürfte auch ein durchaus langwieriger und schwieriger Prozess werden können. Insbesondere wenn wir dieses Ziel erreichen wollen, ohne noch mehr Nettozuwanderung zuzulassen.
Natürlich brauchen wir dann erstmal verlässliche Kinderbetreuung, mehr Geld für jedes Kind und vermutlich auch eine Regelung, dass Mütter keine Karrierenachteile in Kauf nehmen müssen. Es sollten auch die Väter verpflichtet werden, weniger zu arbeiten, dass die Familie nicht bei den Müttern alleine hängen bleibt. So werden die Väter auch nicht karieremäßig bevorzugt.
Ein mittelfristig grundlegendes Problem sehe ich hier aber, dass durch mehr Kinder zunächst der Arbeitskräftemangel noch verschärft wird. Durch die direkten Kosten und durch den Arbeitsausfall wegen Kinderbetreung. Hier würde kurzfristig weniger Konsumniveau helfen, und mittelfristig, wenn man einen Guten Teil der weiteren Automatisierung in den Aufwand des Kindersegens investiert.
Noch mehr Einwanderer helfen hier nur begrenzt. Wenn man für die jetzt auch noch neue Immobilien bauen muss, dann macht das selber sogar wieder die Unterstützung durch Mitarbeit der Einwanderer teilweise wieder zunichte.
Was auf jeden Fall hilft, dass ist die vorhanden Einwanderer wirklich zu integrieren. Also Deutschkurse, für alle die es noch nicht können, und dass die 2. Generation so gefördert wird, dass sie vernünftige Bildungsabschlüsse hinbekommt.
@Michael 07.10. 09:04
„…sondern eindeutig die deutsche Rechte ansprach und ihnen zu verstehen gab, dass auch sie selbst deutlich zu wenige Kinder hatten und haben. Schrumpfende Bevölkerungen erzielen kein ewiges Wirtschaftswachstum…“
Wirtschaftswachstum muss doch gar nicht sein. Allerdings wirkt der Sog von freien Arbeitsplätzen, insbesondere allein schon innerhalb der EU.
„aber wohl nicht völlig „biodeutsch““
In der Tat ist das biodeutsche nur schwer zu definieren. Dunkelhäutige haben wohl für Mitteleuropa die falsche Hautfarbe, die dürften unter Vitamin-D-Mangel leiden. Da kann man aber mit leben. Aber da hört es dann schnell schon auf.
Was bleibt, sind aber wohl kulturelle Verwerfungen?
Muslime, die von Gleichberechtigung der Frau, von Demokratie und von Religionsfreiheit nichts halten, die will ich eigentlich nicht so gerne hier sehen.
Und wenn viele Menschen von den Rändern Europas hier einwandern, haben wir in den Herkunftsregionen verlassene Dörfer und hier immer schlimmere Wohnungsnot. Besser, man reduziert das, und fördert dort die Wirtschaft und baut sie hier ein wenig ab. Finde ich.
Wenn wir hinreichend geschrumpft sind, dann ist aber zweifelsfrei mehr Kinderkriegen zu begrüßen. Für Beides können wir uns langsam mal wirklich auf den Weg für machen. Erst mal die Schrumpfung auf ein vernünftiges Maß im Sinne florierender Ökosysteme und dann genug eigene Kinder für die eigene Bestandserhaltung.
Der Globale Süden sollte selber sehen, wie zu einer florierenden Wirtschaft kommt. Das sollten wir nach Möglichkeit unterstützen. Im Zuge der Energiewende, die nur global wirklich funktioniert, können wir da doch einiges leisten. Das hilft viel mehr, als die Leute hier einwandern zu lassen.