Blume & Ince 45: Dialog-Vodcast, Gaming & Mimesis an der Uni Stuttgart

Am KIT Karlsruhe hatte ich den wunderbaren Phillip Schrögel kennengelernt. Entsprechend fasziniert war ich von seiner Anfrage zur ersten Game Night an der Uni Stuttgart: Wir hätten doch in “Blume & Ince” schon oft etwas zu Spieltheorie, Online- & Fantasy-Spielen gemacht, ob wir etwas beitragen wollten?
Und wie viele BWL-Professoren es wohl gibt, die wie Inan Ince auch eine System-IT-Ausbildung gemacht haben?
Schnell stand unsere Idee fest: Zum ersten Mal würden wir mit dem Pod- und Videocast aus dem “sicheren” Studio ausziehen und einen offenen Workshop zu “Gaming & Wissenschaftskommunikation” am Beispiel der EU4-Karte und der Mamelucken anbieten.
Folge 45 von Blume & Ince zu “Spielen für das Leben. Games, Kartenliebe & Mimesis an der Uni Stuttgart” gibt es als Videocast auf YouTube und als Podcast auf Podigee & allen gängigen Streamportalen. Grafik: Prof. Dr. Inan Ince
Selbstverständlich war das Neuland und Ihr seht mich während des Workshops mehrere Male checken, ob die Tonaufnahme stabil ist. Dies gelang, aber die Hintergrundgeräusche waren nicht ohne.
Auch erprobten wir zum ersten Mal Wortmeldungen aus dem Publikum, die uns unter anderem auf Wladimir den Großen zwischen der Ukraine und Russland und auf die Mimesis nach Merlin Donald stießen. Aber auch die Bedeutung des Handels und des Iqta-Lehenssystems für die mameluckische Geschichte kam zur Sprache.
Als Zwischenfazit: Die Publikumsmeldungen waren so stark, dass wir das in Zukunft noch ausbauen wollen. “Blume & Ince” als zunehmend dialogischer & interaktiver Pod- und Vodcast – das wäre doch was!
Und schon haben wir den nächsten, gemeinsamen Auftritt! Am 25.11.2025 sind wir ab 19 Uhr bei der VHS Filderstadt zum Thema “Liegt unsere Zukunft im Kokon? Ein Gespräch über KI, Kirchen und Kultur”. Hier könnten wir das Format weiterentwickeln & Euch gerne mit Fragen und Anmerkungen zu Wort kommen lassen! Sehen wir uns?

Es hat riesig Spaß gemacht! Ich hoffe, wir bekommen öfter die Gelegenheit nicht nur Live aufzutreten, sondern in einen so tollen Austausch mit dem Publikum zu kommen
Vielen Dank, lieber @Inan!
Auch meine Erwartungen wurden dank Deiner technischen Skills weit übertroffen – mit dem neuen, interaktiven Format stoßen wir in Sachen Pod- und Videocasten nochmal in eine ganz neue Dimension vor! Freue mich schon jetzt riesig auf die kommenden Folgen und die nächsten Jahre, inshallah. 🙂
Inhaltlich fand ich es klasse, dass wir gleich zwei M-Worte erschließen konnten: Mameluken und Mimesis. Auch hier meinen tiefen Dank für Deine Offenheit und Dein interdisziplinäres Interesse!
Habe für Dich & Interessierte jetzt einmal die Fundstelle bei Merlin Donald herausgeschrieben, an die ich bei unserem Dialog dachte. Sie stammt aus Donald, Merlin (2001): A Mind so Rare: The Evolution of Human Consciousness, Norton, New York, S. 266:
“Early in development, the child connects with a mimetic social network ruled by custom, convention, and role taking. The family is small theater-in-the-round, featuring a series of miniplays, in which each member must assume various roles.”
Auf deutsch:
“Früh in der Entwicklung verbindet sich das Kind mit einem mimetischen sozialen Netzwerk, das von Sitte, Konvention und Rollenübernahme geprägt ist. Die Familie ist ein kleines Rundtheater, in dem eine Reihe von Mini-Stücken aufgeführt werden, in denen jedes Mitglied verschiedene Rollen übernehmen muss.”
In die Religionswissenschaft übertragen wurde die Mimesis-Theorie einerseits von René Noël Théophile Girard (1923 – 2015) und andererseits von Robert Neely Bellah (1927 – 2013), den ich u.a. wegen der Entdeckung der Zivilreligion als politischer Mimesis & Mythologie verehre. Gerne will ich versuchen, in den kommenden Monaten und Jahren hieran weiter anzuknüpfen.
Dir herzlichen Dank für unser dialogisches & interdisziplinäres Projekt! 🙂
Glückwunsch zur gelungenen Premiere!
Mir bleibt die Welt des Gamings fremd.
Zum Spiel wie zum Leben gehört die Niederlage. Natürlich muss man lernen, damit umzugehen. Aber wenn man verliert, ist man verletzlich. Es gibt nicht nur edle Gewinner.
Gaming und Krieg bekomme ich nicht zusammen.
Die vielen historischen Begriffe am Anfang der Podcast-Folge finde ich sehr verwirrend. Osmanen, Mameluken, Mongolen, Seidenstraße sind abendfüllende Themen. Vielleicht bin ich zu kritisch. Chronologisch war ich überfordert.
Gibt es keine negativen Folgen des Gamings? Oder kann man Themen wie Sucht und schlechte Nachahmung vernachlässigen? Kann Gaming auch einsam machen etc.?
Was das Format als Vodcast angeht, gerne wieder.
Vielen herzlichen Dank für das Interesse & die kritisch-konstruktive Rückmeldung, @Marie H. 🙏
Und ich glaube, Sie haben Recht: Interaktive Pod- und Vodcasts bieten zwar den großen Vorteil, dass wir mit ihnen auch in fremde Lebenswelten eintauchen können. Das bedeutet aber auch immer wieder eine neue Wortwolke aus Begriffen und Bedeutungen, die sehr fordern können. Und durch die Interaktivität wird das nicht weniger – ich war (wenn auch positiv) vom Ausflug in die Geschichte der Kiewer & Moskauer Rus sehr überrascht. Auch „Mimesis“ hatten wir für diese Folge noch gar nicht geplant. Sie wird nun auch auf Mastodon dialogisch diskutiert.
Auch negative Folgen von Gaming hatten wir zur Karriere von Inan Ince kurz angerissen, aber das könnten wir wirklich einmal zu einem eigenen Thema machen, vielleicht in einer Beratungsstelle mit Fachleuten!?
Sie fragten:
“Gaming und Krieg bekomme ich nicht zusammen.“
Danke, die Darstellung dualistischer Schlachten ist ja schon bei sehr alten Kulturspielen wie Schach angelegt.
Wie ich u.a. im neuen “Verschwörungsmythen“ (Patmos 2025) schrieb, sehe ich die menschliche Moralentwicklung in den drei Stufen egozentrischer Relativismus (Kindheit), gruppenbezogener Dualismus (Jugend) und zuletzt dialogischer Monismus (Weisheit, selten).
In dieser Perspektive sind Spielen, Tanzen, Musizieren als Angebote für Kinder und Jugendliche wichtig, um den Dualismus „durchspielen“ zu können. Gerade auch jugendliche Fantasy-Rollenspielende beginnen oft sehr dualistisch (“Hack and Slay“, Gut-Böse-Schlachten), bevor die Charaktere und Handlungen immer komplexer werden.
Herzlichen Dank für Ihr dialogisches Interesse! 🙏🙌
Herzlichen Dank für die freundliche Antwort.
Zu Gaming und Krieg schreiben Sie:
“…die Darstellung dualistischer Schlachten…”
Schach ist ein unblutiges Spiel, bei dem der Verstand gefordert ist.
Ich frage mich, welche langfristigen mentalen Folgen die vermutlich meist blutige Darstellung auf insbesondere junge Menschen hat.
M.W. wurde die Krim unter Katharina der Großen dem Zarenreich einverleibt.
Die Geschichte ist voll von Kriegen. Ich habe mir die Folge noch einmal angehört und festgestellt, dass ich noch nicht alles nachvollziehen kann.
Es mag daran liegen, dass ich mit Games/Gaming nichts anfangen kann. Ich spiele lieber altmodisch.
Vielen Dank für Ihre Nachfragen, @Marie H. – das von mir erwähnte Warhammer 40k war und ist ein Brettspiel wie Schach. Hier ein Foto davon, das ich neulich auf Mastodon gepostet habe:
https://sueden.social/@BlumeEvolution/115453297765392202
Als blutiges Computer- und Videospiel würde ich das auch anders bewerten. Umgekehrt verzichten Computer-Strategiespiele wie das geliebte Civilization & Europa Universalis meist auf allzu explizite Szenen. Über die Dualismus-Theorie hatte ich dazu auch schon einmal gebloggt:
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/game-studies-der-freund-feind-dualismus-in-sid-meiers-civilization/
Da meine frühe Kindheit noch vor dem Computer stattfand – der erste C64 kam ins Hause Blume, als ich 13 war -, kann ich mich aber durchaus daran erinnern, dass wir Kinder – häufiger die Jungs – schon davor „Schlachten“ als Räuber & Gendarmen, Cowboys und Indianer gespielt hatten. Spielpistolen mit Platzpatronen waren nicht nur zur Faschingszeit begehrt und Ritter mit Schwertern faszinierten so, dass auch mal mit Stöcken „gekämpft“ wurde. Ich hatte sogar ein paar Zinnsoldaten und später eine Einheit von Plastiksoldaten, die noch ganz ohne festgeschriebene Regeln „kämpften“. Die Faszination für Kriegsspielen war bei mir nicht übermäßig ausgeprägt, aber durchaus vorhanden.
Der C64 war einer der weisesten Sensei, den ich jemals hatte. Wenn er nicht weiter wusste, sagte er „?out of data error?“, statt mit Verschwörungsmythen und wilden Spekulationen zu nerven. So lernt man, Wissenslücken zu ertragen, statt sie mit Aberglauben zu patchen. Eine Einstellung, die gut für die Wissenschaft ist, doch schlecht für den Verstand, da der nun mal seine Patches braucht, um nicht auseinander zu fliegen.
Bei den Mameluken fällt mir vor allem Baibars ein – ein kleiner Sklavenjunge aus der Ukraine (damals noch nicht slawisch) kickt die Mongolen aus Arabien und die Kreuzfahrer aus dem Unheiligen Land (die Heiligkeit oder Unheiligkeit der Dinge hängt von der Kompetenz des Personals ab, da so ein Ding erst mal nur eine Steckdose in das Stromnetz des Universums ist. Und an dem Gerät da unten sind eindeutig die User das Problem). Für den Islam, eine erfolgreiche Integration und Ausbildung migrantischen Fachpersonals, auch wenn die Ägypter seinen brutalen Karrieresprung vermutlich anders sahen. Tja, wo drei Bäume, da kein Wald, wo ein Wald, da keine Bäume, wo ein Specht, da nur ein Baum. Und der Wald von heute wird morgen ein ganz anderer Wald gewesen sein, auch wenn sich nicht der Wald ändert, sondern der Standpunkt des Beobachters.
Zivilisation ist auch im echten Leben komplex. Wenn ich mir unsere stinkfaule Wirtschaft anschaue, ist die Ursache, dass in jeder Firma ein überforderter Manager sitzt, der einfach nicht mehr schafft als Dienst nach Vorschrift. Wenn ich also herbeieile, um der Firma in den Hintern zu treten, sieht das so aus, dass ich den Manager entlaste, statt ihm mit noch mehr Tritten den Rest zu geben. Wenn ich mich über Feudalismus beschwere, der einen Sozialstaat für die Reichen errichtet, gehört dazu auch Opa Pasulke, der seine mickrige Rente mit einem kleinen Aktienpaket aufwertet, und so über Staat und Privatwirtschaft abkassiert, ohne deswegen ein bösartiges, rücksichtsloses Spekulanten-Monster zu sein. Wenn Sie einen Job haben, der Kartoffeln umverteilt, hört er auf, Job zu sein, sobald VW keine Kartoffeln mehr liefert, dann sind Sie plötzlich Schmarotzer mit Beschäftigungstherapie, obwohl Sie nix anders machen als gestern.
Weswegen ich auch meine große Klappe nicht bereue – wenn ich mir die Details ansehe, werde ich damit ja was ganz Anderes gemeint haben, als ich es heute noch tue. Aber wenn ich meine Meinung ändere, statt sie bloß um eine Facette zu erweitern, habe ich ja eine Facette geopfert und irre mich immer noch.
Sie spielen mit einem System, das viele Ebenen hat, das sich mit dem Zoom-Faktor oder Blickwinkel ständig verändert, sodass Sie nie sicher wissen, was sich geändert hat: Das System oder Sie selbst. Sie können unmöglich die Übersicht behalten, Sie müssen die Kontrolle aufgeben, denn Sie haben nur die Selbstorganisation, um das Teil zu managen. Das Monster braucht eine Seele. Gemeinsame Ziele, gemeinsame Visionen, gemeinsame Information und Sprache und Rituale, um schnelle Kommunikation und Konfliktlösung zu gewährleisten, damit aus lokalen Problemen Narben und Fortschritt werden, statt dass sie blutende Wunden aufreißen. Sie brauchen ein demokratisches System, das die Menschen mit viel Erfolg und wenig Peitsche motiviert, sich um ihren Fetzen der Welt selbst zu kümmern. Sie brauchen also sehr viel Mimesis, ein Zerrspiegelkabinett, in dem Sie stets Kompromisse zwischen dem Gemeinsamen und dem Individuellen suchen müssen.
Frankenstein machte einen Denkfehler: Blitze, Elektrizität, sind nur Symptome, ein Nebenprodukt des Stoffwechsels. Es geht um den Kreislauf von Nährstoffen. Deswegen bleibt sein Monster ein Märchen, während Monster wie Menschen oder Kapitalismus sehr, sehr oft fallen, bevor sie nicht mehr aufstehen können. Frankenstein sollte BWL studieren.
Naja. BWLer sollten vielleicht auch mal die Bücher lesen, die sie schreiben. Steht doch alles drin, das Geheimnis unseres Scheiterns. Sie tun aber, was Hohepriester aller Religionen tun – vergessen ihre heiligen Schriften und Offenbarungen, um ihren Fürsten nach dem Mund zu reden. Und wie immer, wenn sich die Priester für die Zuhälter ihres Gottes halten, geht der Mäusetanz gründlich schief, sobald die Katze aus dem Sack feste auf den Tisch drauf springt.
Wir müssen mehr investieren, also drucken wir einfach mehr Geld. Wir brauchen Arbeitskräfte, also holen wir einfach irgendwelche Leute. Wir leisten nix, also müssen wir einfach mehr arbeiten. Als würde man sich die Bude bis zum Dach mit Kartoffeln füllen und sich wundern, dass sie verfaulen, während man darauf wartet, dass eine Pommesbude draus wird. Das sind alles Mittel, ohne die Sie Ihre Probleme nicht lösen können, nicht die Lösungen. Sind unsere Wirtschaftswaisen echt so sehr von aller wirtschaftlichen Weisheit verlassen und enterbt?
Sie sehen, ich sehe das Ganze durch das Prisma meiner eigenen senilen Obsessionen. Ist wohl die Kehrseite der C64-Weisheit: Wenn man auf Lücken achtet, findet man auch haufenweise Verbindungen, wo Andere nur Lücken sehen, und das führt zu massiven Abschweifungen, die im Grunde keine sind, aber echt nerven können. Normalerweise hätte ich den halben Text jetzt gelöscht, weil ich es gemerkt habe, aber es gibt Tage, da ist mir alles egal, und sie werden mehr.
Seidenstraße ist auch Frankenstein und Strom: Sie brauchen den richtigen Widerstand in der Leitung, eine Strecke, wo nur die Händler durchkommen, aber keine Armeen. Wo nur Chaos herrscht, herrschen die Räuber, da trauen sich die Händler nicht hin, die Verbindung stockt oder bricht ganz ab. Wo aber nur ein Herrscher alles erobert und allein herrscht, baut er Filter ein – Zensur, Standards, Qualitätsprüfungen – und natürlich übertreibt er’s gern mit Steuern, wie die Mameluken, denn schließlich hat er keinen Bock, seinen Job zu machen und hat genug Macht, um den ewigen Messias der Menschheit zur Kasse zu bitten, der all die Rechnungen für unser Versagen zahlen soll: Jemand Anders. Ein solcher Herrscher hat die Zivilisation des Islams abgewürgt, die Zivilisation Chinas, heute würgen einander bedingende Extreme, zu viel Ordnung und zu viel Chaos bei EU und Nationalstaaten, Europa ab. Wir haben eine Suppe, harte Knochen, heißer Brei, das gleiche pralle Leben, was Sie nach einiger Zeit in jedem Sarg sehen werden.
Etwas ist hier sehr, sehr tot, und nur etwas Neues kann sein Erbe antreten. Ob Kinder oder Geier, ein neuer Leib muss her.
Der Rechtsruck ist eine Branche, eine erfolgreiche Industrie: Aggressive Bettelei, wie sie immer entsteht, wenn die Slums auf einen betuchten Schwächling treffen. Doch wenn Sie Geld verteilen, geben Sie den Ihren Almosen, die Fremden bezahlen Sie: Die Fremden sollen sich Angeln kaufen, damit sich die Ihren Fische kaufen können. Und deswegen profitieren Polen oder Ungarn mehr von ihren blühenden Bettelwirtschafts-Landschaften als die Ostdeutschen, oder die Korruptionsmameluken des Westens. Raubbau an einem toten Wirtschaftssystem ist die Grundlage jeder Verwesung, Raubbau der kreischenden Küken an Mami, die ihnen die Würmer bringt, die Grundlage jedes schnellen Wachstums.
Zu der Grundlage des schnellen Wachstums gehört auch eine erfolgreiche Umvolkung: Wenn Sie sich ansehen, wie schnell die Polen, Ungarn altern und aussterben, sehen Sie, dass sie ohne Migration gar keine Chance haben. Alter und Tod dienen der Verjüngung, und Kinder und Teenager durchleben Wiedergeburten als Dauerfeuer.
Rollenspiele. Kontext. Vexierbilder. Dinge, die ihre Bedeutung und Funktion aus der Beziehung zu anderen Dingen gewinnen, und in verschiedenem Kontext unterschiedliche Bedeutung haben können. Schnittstellen zwischen den Welten. Ein Huhn hat eine andere Bedeutung für einen Hahn und für KFC, und doch existiert es in beiden Paralleluniversen und macht in beiden das Gleiche, zumindest aus eigener Initiative. Dass es ein Huhn ist, bestimmt die Liste der Schicksale, der Lebenswege, die es gehen kann. Wird es zum Ziegenbock oder Schreibtisch, ändert sich auch das Menü der Schicksale, zwischen denen es wählen kann.
Was mit dem Lehenssystem in Europa passierte, war, dass die Vasallen irgendwann keinen Bock mehr hatten, das Land an den Lehnsherrn zurückzugeben. So wie die Amerikaner keinen Bock mehr haben, ihr Amerika den Briten zurückzugeben oder die Chinesen uns unser China und die Afrikaner unser Afrika. Das passiert, wenn der Sultan, Kaiser, Papst, nicht mächtig genug ist, seine Vasallen zu unterbuttern: Emanzipation, die oft in Diadochen-Zickenkriegen resultiert, die alles erst mal schlimmer machen. Das finstere Mittelalter, der Fall Roms, war die Voraussetzung für den Aufstieg Europas. Die Diadochenkriege der Griechen waren die Voraussetzung für den Aufstieg Roms, denn sie schwächten ihre Vorherrschaft. Damals wie heute setzten die Griechen auf Fortschritt, um ihre Schwächen zu kompensieren, die Technologie entwickelte sich so rasant, dass sie ohne die Fortschrittsfeindlichkeit der römischen Barbaren wohl schon vor 1000 Jahren zum Mond geflogen wären. Andererseits, woher hätten sie die enormen Ressourcen dazu haben können, ohne das Imperium?
Und so liegt der Ursprung der modernen Welt in Ordnung und Chaos – den riesigen Imperien der Europäer und ihrem Wettstreit untereinander. Denn egal, wie groß und mächtig sie wurden, wenn die Anderen größer und mächtiger wurden, würden diese sie vernichten. Das ist das große Geheimnis allen evolutionären Bodybuildings: Viel Futter, viel Druck. Die Monster scheiterten am Nervensystem, sie behielten ihre kleinen, rassistischen Hirnchen, für die ihre riesigen Körper immer Fremdkörper blieben, vom Immunsystem beidseitig abgestoßen, unfähig, zu Organismen zusammenzuwachsen. So etwas braucht erst mal einen One-fits-All-Weichspüler, wie Christentum oder Islam oder Dschingis-Khan oder unser Regenbogen-Multikulti-Toleranz-Trallalitrallala, der alle Unterschiede zu Ferner Liefen herabstuft und mit einem gemeinsamen Nenner, einer gemeinsamen Seele, auf Augenhöhe bringt. Doch die Plörre muss genug Power haben, auch zu wirken, und auf einen Organismus treffen, der die Power hat, sie zu vertragen, Europa ist zu tot für den ganz starken Lebens-Supersaft und verdünnt ihn zu einer rassistisch-identitären Leichensäure für den angesagten Zombie von Heute.
Was von Frankenstein gewisse Kompetenzen in Chemie, Destillation und dem Auswaschen von Wunden erfordert, wenn er an dem Flickwerk noch was retten will.
Geld – ist ein Versprechen: Ein Gutschein für die gute Fee, die wird dir dafür einen Wunsch erfüllen. Damit ist es automatisch Religion, ein Gebet an den Messias Jemand Anders. Und wo eine Religion ist, entsteht automatisch ein Klerus, der Sie aufs Jenseits vertröstet, damit Sie im Diesseits für ihn schuften. Ob Ablasshandel, ob Inflation, ob der moderne Feudalismus oder die Versprechen der Parteien – all das ist Leben auf Pump. Sparst du in der Zeit, hast du in der Not, und was wir uns am liebsten sparen, ist die Not. Und all unsere Furcht vor dem Jüngsten Gericht und dem Öffnen der Höllenpforten folgt einfach aus der Lebenserfahrung, dass sich unsere Investitionen irgendwann auszahlen und die Höllen-Bank alle Gewinne auf einmal ausschüttet, mit astronomischen Zinsen.
Wiederum – BWL weiß, doch will nix wissen. Big White Lies vs. Bad Wild Life.
Interessant finde ich auch – die Kreuzzüge wurden eigentlich von den Osmanen vollendet, den Erben der Byzantiner. Das gleiche Phänomen wie in Polen oder Russland, man nützt westliche Technologie, ohne selbst viel dazu beizutragen. Die Kreuzritter des Westens waren erst so weit, als sie Briten hießen. Der eigentliche Sieger bleibt Skynet: Wer die besseren Terminatoren baut, gewinnt auch dann, wenn er scheinbar total unterlegen ist. Und wenn diese dann ein Imperium übernimmt – Rom, Osmanen, Russland, USA, China – bringen sie es zu großer Blüte, doch um den Preis, dass die technologische Entwicklung verlangsamt wird.
Keiner finanziert Gagarin oder NASA, wenn ihm nicht die Konkurrenz im Nacken sitzt. Er finanziert eigene Korruption, die eigenen Fürsten, Vasallen, die werden dann stark und faul, fressen die Bauern auf, statt zu investieren, erhalten mit Gewalt und Regelwut und Bürokratie den Status Quo samt Rückständigkeit, konkurrieren untereinander und reißen so das Reich in Stücke.
Gene, Meme, das ist nur die Spitze des Eisberges: Es sind nur verschiedene Speichermedien für Information. Alle Information verhält sich wie DNA und kämpft frei nach Darwin ums Überleben – Physik und Evolutionslehre sind eins. Und beides passt ins Schema Rollenspiele.
Das heißt, wenn Sie die Köpfe und Festplatten der ganzen Welt mit Ihrem Podcast besamen, ist es einfach nur Sex. Sie sind eine Blume, die ihren Geist durch Informations-Bestäubung fortpflanzt, Samen verschleudert, die fruchtbaren Grund suchen. Und wie bei den Bakterien, läuft das am besten über Datentausch – du gibst mir ein Stück Gencode, ich gebe dir meinen, so werden wir als Sicherungskopien füreinander wertvoll, weil es Information egal ist, in welcher Inkarnation sie überlebt, und so verschmelzen wir zur Familie.
Das Fleisch muss die Immunreaktionen unterdrücken und auf sehr, sehr niedriger Ebene, über persönliche Kontakte, auf die sanfte Tour, zusammenwachsen. Das Monster braucht aber auch ein neues, hybrides Immunsystem, das für alle Transplantate funktioniert und die übliche Abwehr nach Außen gewährleistet. Frankenstein muss per Designer-Viren den Gencode aller Zellen umschreiben, die Ethik, Gesetze, Gerichte, Polizei. Und sich dabei vor Infektionen und Hardware-Konflikten schützen.
Diese Beseelung macht die lokale Inkarnation von Jemand Anders: Information fließt mit dem Futter, zusammen sind sie Macht, und die Hypnose der Macht kommt von ihrer Quelle: Ob Putin oder Trump, sie bringen Europa die Ordnung, die Einheit, die Augenhöhe, die es braucht, eine Seele, irgendeine Seele. Der Geier hat eine Seele, totes Fleisch nicht, so kann er es verdauen und in seinen Organismus integrieren. Lebendes belebt, Totes tötet – was auch immer Sie in eine Leiche spritzen, Blut, Nährstoffe, Medikamente, es verfault mit. Der gleiche Defibrillator wird lebendes Fleisch beleben und totes grillen. Wir regen uns noch, so ganz tot sind wir nicht. Doch wir werden noch bei lebendigem Leibe gefressen.
Ob aus den Preußen Deutsche oder Germanen werden, ob aus den Moskauern Russen oder Slawen – das entscheidet die Macht. Ursprünglich sind’s vor allem verwandte Sprachgruppen, die vielleicht einen gemeinsamen Ursprung haben, vielleicht nicht, die vielleicht mit einer gemeinsamen Religion oder Lebensweise oder Kultur verknüpft sind, vielleicht nicht – das ist im Grunde egal. Es geht allein um die Sprache, je leichter sie für die Eroberten zu erlernen ist, desto mehr ihrer Identität können sie schützen, desto weniger Arbeit ist es für sie zu konvertieren, desto leichter wird es sein, sie zu einer gemeinsamen Identität zu bekehren. In Europa sehen Sie, dass der Nationalismus vor allem an den Sprachgrenzen zerschellt ist, hier haben sich die Grenzen verfestigt. Sprache hat ähnliche Eigenschaften wie Rassenschranken – wenn das Anderssein des Anderen sichtbar ist, erschwert das die Vermischung, die Vereinheitlichung, gewaltig.
Auch innerhalb des Staates sind Kasten-Schranken erwünscht – eben um Rollen in der Welt-Simulation zu verteilen. Blaublüter wollen nix mit den Gemeinen zu tun haben, und Sie wollen ja auch klar erkennen können, ob der Typ, der Ihren Fahrschein verlangt, tatsächlich Schaffner ist. Doch wo Sie keine Worte haben, sprechen die Fäuste. Deswegen ist Multikulti auch nix für Loser – Sie bekommen ein Hochleistungsmonster, ein Großteil der Bevölkerung ist zweisprachig und zu faul dazu, er fällt auf eine davon zurück und isoliert sich von den anderen, er vermischt sie und erzeugt eine Fülle neuer Dialekte, Subkulturen, Stammesidentitäten. Es muss diese Spannung aushalten können, aus ihr Kraft schöpfen, statt von ihr gegrillt zu werden. Säuger haben es drauf, doch Putin oder Trump bevorzugen die Reduktion der Körpertemperatur, sie fallen aufs Reptil zurück.
Das Christentum wurde durch das Latein groß und durch den Buchdruck klein, denn ab da konnte sich jede Nation ihre eigenen Bibeln drucken, ein eigenes Latein basteln und zu ihrem eigenen Gott werden. Und weil die Welt ja durch schnellere Kommunikation schrumpft, ist Europa wieder dort, wo es unter den Griechen schon mal war: Stadtstaaten, jeder mit einem eigenen Stammesgott.
Meine Weisheit habe ich auch von einem Toilettenspruch: „Wenn man keine Ahnung hat – einfach mal die Schnauze halten!“ Weisheit zu beherzigen war nie so mein Ding. Ich find’s auch eine eher degenerierte Variante der Weisheit meines Senseis – wenn ich keine Ahnung habe, nehme ich hin, dass ich keine Ahnung habe. Aber ich kann ja laut darüber nachdenken, spekulieren, verschiedene Patches versuchen, sodass Sci-Fi entsteht, die nicht unbedingt wahr ist, aber mit der mir bekannten Wahrheit konform ist. Der Patch, der Denkfehler entsteht erst in dem Moment, wo man seine Märchen für Wahrheit hält, so wird aus Sci-Fi Scientology, aus Akte X, Verschwörungsmythen, aus Physik, Quantenphysik.
In dem Tactiq-Transkript, das ich von dem Podcast lese, steht „Casus Belly“. AI ist IA rückwärts, und Esel bleibt Esel, wie man ihn dreht und wendet. Ich sehe zwar nur die Vorderseite, wenn ich in den Spiegel schaue, doch ich nehme an, hinterm Rücken ist sich jeder selbst Vampir.
Wölfe und Interaktionen – siehe oben. Wir brauchen Grenzen, wir brauchen Filter, wir brauchen Mauern und wir brauchen Stadttore und Maxwellsche Dämonen, die sie bewachen, wir brauchen Zellkerne, die die Entscheidung treffen können, was und wie viel rein darf und was draußen bleiben muss, und zwar ganz auf eigene Verantwortung. Wir brauchen Wissen und Rechenpower im Kern, um die Entscheidungen nach Erfahrung und Wahrscheinlichkeit zu treffen und durch Modellieren, Rollenspiele, unsere möglichen Zukünfte sehen zu können, wir brauchen Augen und Ohren und Informationsfluss, damit wir rechtzeitig auf Entwicklungen im Innern und Außen reagieren können, wir brauchen die Weisheit, zu wissen, wann wir es lieber lassen und dem System vertrauen sollen, und wann wir die Kontrolle übernehmen müssen, weil das System es verbockt hat.
Frankenstein, baue dich selbst, bevor du dich an fremdem Fleisch austobst. Und wenn du dich der Außenwelt zuwendest, bist du nicht mehr ein Ganzes, sondern Teil eines Monsters, also akzeptiere, dass du kein Gott mehr bist, sondern nur die komische Pampe, von der keiner weiß, was sie eigentlich macht und nur zuckt und angekokelt riecht, wenn man sie mit Blitzen traktiert. Im Rollenspiel sind Sie Gott, im echten Leben nur eine von Myriaden Spielfiguren.
Mensch, wurde das wieder überlang. Hätten Sie vielleicht ein Glas Nudelsoße für mich? Hatte vergessen, dass gestern Feiertag war und mir deswegen keine kaufen können. Tja. Keine Patches, kein Verstand. Bei manchem Monstern hilft halt nur der Tacker.
Meine Güte, @Paul S. – Ihre Kommentare werden ja immer länger! 🤭
Wie in der Podcast-Folge ausgeführt, interessierte mich an der Geschichte der Mamelucken der scharfe Kontrast zwischen militärischem Erfolg gegen die Mongolen einerseits und das Scheitern an der Wirtschaftspolitik andererseits. Das Buchdruckverbot in arabischen Lettern ab 1485 ging ja vom osmanischen Sultan Bayazid II. aus und konnte also den Niedergang des Mameluckenstaates gegenüber den Osmanen nicht erklären.
Dank dem BWL-Prof Inan weiß ich nun, dass 1. die neuen Handelsrouten über Afrika und die Amerikas den levantinischen und ägyptischen Militärherrschern Zolleinnahmen nahmen, 2. die mameluckische Militäraristokratie noch stärker an veralteten Waffen und Strategien festhielt als die Osmanen, während es zunehmend schwerer wurde, neue Sklaven für Militär und Wirtschaft zu erbeuten und 3. sich die Nicht-Erblichkeit der mameluckischen Lehen nachteilig auf deren Bewirtschaftung auswirkte.
Der dritte Aspekt ist für mich dabei noch einmal besonders interessant, weil ich ja die heutige Inheritokratie (auch politische Dominanz von Erbenden) eher kritisch betrachte, Stichwort rechtslibertäre “Familienunternehmer”. Hier werde ich in Zukunft also weiter nachdenken und mich dialogisch weiterbilden müssen.
Felo.ai zum Unterschied zwischen den christlich-europäischen und den islamisch-mameluckischen Lehenssystemen:
## Vergleich zwischen christlichem Feudalismus und dem islamischen Iqta-System der Mamluken
Der christliche Feudalismus und das islamische Iqta-System der Mamluken weisen grundlegende Unterschiede auf, insbesondere in Bezug auf Erbrechte und die Struktur der Landvergabe. Hier sind die wichtigsten Unterschiede:
### **1. Erbrechte und Landbesitz**
– **Christlicher Feudalismus**:
– Im mittelalterlichen Europa war Landbesitz oft erblich. Die Lehen wurden in der Regel an die Nachkommen des Vasallen weitergegeben, was zur Bildung von Dynastien führte. Diese Erbrechte stärkten die lokale Macht der Feudalherren und führten zu einer dezentralisierten politischen Struktur.
– Die Erben mussten jedoch oft sogenannte “Reliefzahlungen” leisten, um das Lehen offiziell zu übernehmen und ihre Rechte zu sichern[8][15].
– **Islamisches Iqta-System**:
– Im Gegensatz dazu war das Iqta-System der Mamluken nicht auf Erblichkeit ausgelegt. Die Landzuweisungen (Iqta) waren temporär und konnten vom Sultan jederzeit widerrufen werden. Dies verhinderte die Bildung lokaler Dynastien und stärkte die zentrale Kontrolle.
– Erst unter Herrschern wie Firuz Shah Tughlaq wurden einige Iqtas erblich, was jedoch die zentrale Macht schwächte und zur politischen Fragmentierung beitrug[6][7][13].
### **2. Zweck und Funktion der Landvergabe**
– **Christlicher Feudalismus**:
– Die Landvergabe diente dazu, ein System gegenseitiger Verpflichtungen zwischen Lehnsherren und Vasallen zu schaffen. Der Vasall erhielt Land im Austausch für militärische Dienste und Treue. Der Fokus lag auf der lokalen Kontrolle und der Sicherung von Ressourcen für den Lehnsherrn.
– Die Feudalherren hatten oft umfassende Rechte über das Land und die darauf lebenden Bauern, einschließlich der Erhebung von Abgaben und der Rechtsprechung.
– **Islamisches Iqta-System**:
– Das Iqta-System war primär ein Mittel zur Verwaltung und Finanzierung des Militärs. Die Iqtadars (Landempfänger) erhielten das Recht, Steuern zu erheben, mussten jedoch einen Großteil der Einnahmen an die zentrale Regierung abführen. Sie hatten keine Eigentumsrechte am Land oder an den Bauern, sondern fungierten eher als Verwalter[6][7][13].
– Die Iqtadars waren verpflichtet, Truppen für den Sultan bereitzustellen und die öffentliche Ordnung aufrechtzuerhalten. Ihre Aufgaben waren klar definiert und überwacht, um Machtmissbrauch zu verhindern.
### **3. Zentralisierung vs. Dezentralisierung**
– **Christlicher Feudalismus**:
– Das System war stark dezentralisiert. Die Macht lag bei den lokalen Feudalherren, die oft unabhängig von der zentralen Autorität agierten. Dies führte zu einer fragmentierten politischen Landschaft in Europa.
– **Islamisches Iqta-System**:
– Das Iqta-System war zentralisiert und darauf ausgelegt, die Macht des Sultans zu stärken. Die regelmäßige Rotation der Iqtadars und die Überwachung durch zentrale Beamte verhinderten die Ansammlung lokaler Macht. Dies war besonders unter Herrschern wie Alauddin Khalji der Fall, der strenge Kontrollen einführte und die Abhängigkeit des Militärs von Iqta-Einnahmen reduzierte[6][7].
### **4. Soziale und wirtschaftliche Auswirkungen**
– **Christlicher Feudalismus**:
– Die Erblichkeit der Lehen führte zu einer langfristigen Stabilität für die Feudalherren, aber auch zu einer Verfestigung sozialer Hierarchien. Die Bauern waren oft an das Land gebunden und unterlagen der Kontrolle des Feudalherrn.
– **Islamisches Iqta-System**:
– Die temporäre Natur der Iqtas förderte eine stärkere Mobilität innerhalb der Verwaltung und des Militärs. Die Bauern waren nicht direkt den Iqtadars unterstellt, sondern zahlten Steuern an diese, was ihre Rechte im Vergleich zum europäischen Feudalismus etwas besser schützte[6][13].
### **Zusammenfassung**
Der Hauptunterschied zwischen dem christlichen Feudalismus und dem islamischen Iqta-System liegt in der Erblichkeit und der zentralen Kontrolle. Während der Feudalismus auf erblichen Lehen und lokaler Macht basierte, war das Iqta-System ein zentralisiertes Verwaltungsinstrument, das auf temporären Landzuweisungen beruhte. Diese Unterschiede spiegeln die unterschiedlichen politischen und sozialen Strukturen der beiden Systeme wider.
[1] https://www.quora.com/Did-feudalism-exist-in-both-Christian-and-Islamic-states-during-the-Medieval-era-If-so-were-there-any-key-differences
[2] https://forum.paradoxplaza.com/forum/threads/did-muslims-have-feudalism-like-the-christians.145895/
[3] https://www.annualreviews.org/content/journals/10.1146/annurev-polisci-050718-032628?crawler=true&mimetype=application/pdf
[4] https://www.reddit.com/r/AskHistorians/comments/2679m6/feudalism_in_the_muslim_world/?tl=de
[5] https://www.reddit.com/r/history/comments/eps9rp/medieval_christian_europe_had_the_system_of/
[6] https://testbook.com/ias-preparation/iqta-system
[7] https://fiveable.me/key-terms/world-history-to-1500/iqta-system
[8] https://www.facebook.com/groups/oldhistoricalphotos/posts/657965877063115/
[9] https://human.libretexts.org/Courses/Sacramento_City_College/HIST_307%3A_History_of_World_Civilizations_to_1500_(Lisuk)/09%3A_Week_9/9.01%3A_Islam_to_the_Mamluks/9.1.13%3A_The_Mamluk_Sultanate
[10] https://brill.com/display/book/9783657782673/9783657782673_webready_content_text.pdf?srsltid=AfmBOopv51YscLt6H1UP1Yvrs3c57Lw_kandCna7vZhoAqfBtigGwZSK
[11] https://en.wikipedia.org/wiki/Role_of_Christianity_in_civilization
[12] https://ebin.pub/migrationen-im-mittelalter-ein-handbuch-9783050064758-9783050064741-9783110554830.html
[13] http://chicagostudiesonthemiddleeast.uchicago.edu/igarashi.html
[14] https://www.nomos-elibrary.de/10.5771/9783496030904.pdf?download_full_pdf=1&page=1
[15] https://startequal.org/feudalism-a-thing-of-the-past
[16] https://ck2.paradoxwikis.com/Muslims
[17] https://en.wikipedia.org/wiki/Mamluk_Sultanate
[18] https://www.reddit.com/r/AskHistorians/comments/e1p1oz/why_the_egyptian_mamluk_sultanate_fall_so_quickly/
[19] https://www.researchgate.net/publication/394456016_I_The_Concept_of_Iqta_Feudal-like_System
[20] https://www.britannica.com/topic/iqta
[21] https://www.quora.com/How-was-the-structure-of-the-church-like-that-of-a-feudal-system
[22] https://dokumen.pub/judaism-christianity-and-islam-in-the-course-of-history-exchange-and-conflicts-9783110446739-9783486597073.html
[23] https://www.catholic.com/encyclopedia/land-tenure-in-the-christian-era
[24] https://www.cambridge.org/core/journals/cambridge-law-journal/article/gifts-in-frankalmoign-warranty-of-land-and-feudal-society/5C6E25BFEE0DC952654A2C4781EC2997
[25] https://de.wikipedia.org/wiki/Mamluken
[26] https://en.wikipedia.org/wiki/Iqta%27
[27] https://www.jstage.jst.go.jp/article/orient1960/22/0/22_0_85/_pdf
[28] https://de.wikipedia.org/wiki/Iqt%C4%81%CA%BF
[29] https://eu4.paradoxwikis.com/Mamluks
[30] https://brill.com/display/book/9789004493186/B9789004493186_s013.pdf?srsltid=AfmBOoq7TRh2769aBsUxdAOFsFb4NWs3P8SteAVtLP74q3c5pwRFuIKF
[31] https://www.jstor.org/stable/20833039
[32] https://www.grin.com/document/71692?srsltid=AfmBOoqL8gbNuNOqWCfo1ic67fEcC4vwhDR-74hIP4Ai-ydyKEPkr5mW
[33] https://webhelper.brown.edu/joukowsky/courses/afterpharaohs2010/13867.html
[34] https://www.alastairmcintosh.com/articles/2000_carbeth.htm
[35] https://www.wisdomlib.org/christianity/concept/inheritance-rights
[36] https://www.cambridge.org/core/journals/american-political-science-review/article/feudal-revolution-and-europes-rise-political-divergence-of-the-christian-west-and-the-muslim-world-before-1500-ce/EEF59BAF19A7D08BC254DBB35CBFB026
[37] https://www.khanacademy.org/humanities/world-history/medieval-times/social-institutions-in-the-islamic-world/a/medieval-muslim-societies
Aha -die (Hypo-) These (!) zu Anfang der Veranstaltung lautet also :
Kulturdiffusion sei in der Vergangenheit (seit wann und bis wann ?) nur (oder teilweise oder wie oder was) innerhalb derselben Klimazonen möglich gewesen.
Das ist aber mal eine “Steile These” . Aber steile Thesen erfordern nach gegenwärtigem Wissenschaftsverständnis ganz besonders gute empirische Nachweise oder Belege bzw. “Beweise”.
Kann denn der sonnensensible Wikinger mit Wurzeln aus Nordeuropa solche überzeugenden Belege für sein Hypothese vorweisen ??
Ah, der liebe @little Louis schwelgt mal wieder in Bildungsneid. Die Resonanz auf den Game Night-Workshop hat hart getriggert… 🤭
Selbstverständlich habe ich zur biokulturellen Evolution im eurasischen Gürtel bereits vielfach & mit erschöpfenden Belegen publiziert. Falls Sie doch ernsthaft interessiert sein sollten, hier ein ganzer Tagungsband zur Bronzezeit in der Lausitz mit eigenem Artikel:
https://www.blume-religionswissenschaft.de/pdf/LausitzerBronzezeitSR3.pdf
Ihnen von Herzen alles Gute & vor allem Erkenntnisoffenheit. 😌📚💡
Hallo @Inan Ince und @Michael Blume,
Wunderbare Folge! Im interaktiven Setup lebt Ihr nochmal ganz neu auf!
Ich selbst habe bislang (!) eigentlich gar keine besondere Affinität zu Spielen, konnte aber trotzdem unglaublich viel mitnehmen und lernen.
Ein großes Kompliment auch ans Publikum! Besonders berührt hat mich die zeitlose und tiefsinnige Aussage eines Zuschauers:
„Die Welt ist ein riesiges Rollenspiel.“
Ich denke, darüber könnte man vermutlich ein ganzes Buch schreiben – oder gar eine ganze Podcast-Folge machen. Das ist u.a. ja auch interessant im Hinblick auf das, was wir als Wirklichkeit bezeichnen und die Frage, ob es sich dabei nicht eigentlich um Konstrukte handelt, die aus einer bestimmten Perspektive (Rollensicht) heraus entstehen.
Und weil’s so gut zum Thema „Rollen“ passt, noch eine kleine Anekdote zum Thema akademische Titel.
Ich gehöre zu denen, die ihren „Dr.“ meist nur auf Nachfrage verwenden (mein Doktorvater handhabte das mit seinem „Prof.“ ähnlich – der kam nur dann aufs Kuvert, wenn er damit einem Studierenden in einem Gutachten helfen konnte).
Während meiner Promotionszeit kam im Freundeskreis dann die scherzhafte Frage auf, ob man mich als frischgebackenen Doktor trotzdem weiter duzen dürfe. Nachdem ich das großzügig (natürlich mit einem Augenzwinkern 😉) erlaubt hatte, wurde ich fortan „Dr. Du“ genannt. So kann’s gehen.
Zum Glück hat sich das inzwischen wieder gelegt … 😄
Einen ganz herzlichen Dank, lieber @Peter – und auch aus meinem Erleben ein großes “Ja!”
Einerseits heben akademische Titel hervor (die sog. Distinktion), sie trennen uns aber auch von unseren Mitmenschen. Besonders schmerzhaft habe ich dies in den USA und konkret in New York empfunden, wo sich in allerlei Runden die Leute mit Vornamen ansprachen, während ich immer erst ein “Dr. Blume” abzustreifen hatte.
Habe auch Felo.ai einmal dazu gepromptet:
## Wie befeuert Bildungsneid die Verbreitung von feindseligem Dualismus und antisemitischen Verschwörungsmythen?
Bildungsneid, also die Missgunst gegenüber Menschen mit höherer Bildung, kann eine bedeutende Rolle bei der Verbreitung von feindseligem Dualismus und antisemitischen Verschwörungsmythen spielen. Dies lässt sich durch mehrere Mechanismen erklären:
### **1. Feindseliger Dualismus als Grundlage für Polarisierung**
Feindseliger Dualismus beschreibt eine Weltanschauung, die in “Gut” und “Böse” unterteilt ist und keine Grauzonen zulässt. Diese Denkweise richtet sich oft gegen Minderheiten oder Gruppen, die als “anders” wahrgenommen werden. Bildungsneid kann diesen Dualismus verstärken, indem Menschen mit höherer Bildung als Teil einer vermeintlichen Elite dargestellt werden, die angeblich die Interessen der “einfachen Leute” verrät. Solche Narrative fördern Misstrauen und Polarisierung, was die Grundlage für antisemitische Verschwörungsmythen bildet, da diese oft auf der Vorstellung basieren, dass eine kleine, gebildete Gruppe (z. B. “die Juden”) die Welt kontrolliert[1][3][13].
### **2. Antisemitismus und Verschwörungsmythen als Ausdruck von Ressentiments**
Antisemitische Verschwörungsmythen sind häufig eng mit Bildungsneid verknüpft. Juden werden in solchen Mythen oft als übermäßig gebildet, mächtig und einflussreich dargestellt. Diese Stereotype speisen sich aus historischen Vorurteilen und verstärken das Gefühl, dass Bildung und Wissen ungleich verteilt sind. Bildungsneid kann dazu führen, dass Menschen diese Mythen aufgreifen, um ihre eigenen Unsicherheiten und Frustrationen zu rationalisieren. Die Vorstellung, dass eine gebildete Elite absichtlich andere unterdrückt, ist ein zentraler Bestandteil vieler antisemitischer Erzählungen[4][9][12].
### **3. Bildung als Ressource und soziale Spaltung**
Bildung wird in modernen Gesellschaften oft als Ressource betrachtet, die Zugang zu Macht und Einfluss verschafft. Menschen, die sich von dieser Ressource ausgeschlossen fühlen, entwickeln möglicherweise ein Gefühl der Benachteiligung. Dieses Gefühl kann in feindseligen Einstellungen gegenüber gebildeten Gruppen oder Minderheiten münden. Wie Heinz Bude beschreibt, führt ein enger Bildungsbegriff, der auf Selbstdurchsetzung basiert, zu gesellschaftlicher Spaltung und verstärkt Ressentiments gegenüber “Anderen”[8]. Diese Spaltung kann antisemitische Mythen begünstigen, da sie einfache Erklärungen für komplexe soziale Ungleichheiten liefern.
### **4. Politische Bildung als Gegenstrategie**
Um diesen Mechanismen entgegenzuwirken, ist politische Bildung entscheidend. Sie kann helfen, die Wurzeln von Antisemitismus und Verschwörungsdenken zu verstehen und aufzuklären. Bildungsinitiativen, die Ambiguitätstoleranz fördern und die Fähigkeit stärken, mit Unsicherheiten umzugehen, können dazu beitragen, feindseligen Dualismus und Bildungsneid abzubauen[4][7][9].
### **Fazit**
Bildungsneid trägt zur Verbreitung von feindseligem Dualismus und antisemitischen Verschwörungsmythen bei, indem er Ressentiments gegenüber gebildeten Gruppen schürt und einfache, dualistische Weltbilder fördert. Politische Bildung und die Förderung von Ambiguitätstoleranz sind zentrale Ansätze, um diesen Dynamiken entgegenzuwirken und eine pluralistische Gesellschaft zu stärken.
[1] https://sueden.social/@BlumeEvolution/113134171235676931
[2] https://www.th-koeln.de/hochschule/bildungsmaterialien-gegen-antisemitismus-und-verschwoerungserzaehlungen-veroeffentlicht_115242.php
[3] https://soc.hardwarepunk.de/search?tag=Antizionismus
[4] https://www.bildung-in-widerspruch.org/
[5] https://www.uni-bielefeld.de/fakultaeten/erziehungswissenschaft/zpi/projekte/mythen/
[6] https://www.kmk.org/themen/allgemeinbildende-schulen/weitere-unterrichtsinhalte-und-themen/antisemitismus.html
[7] https://www.anders-denken.info/agieren
[8] https://www.jesuiten.org/magazin/2012-2/21/
[9] https://www.bpb.de/themen/antisemitismus/dossier-antisemitismus/506186/antisemitismus-als-herausforderung-der-praktischen-bildungsarbeit/
[10] https://theconversation.com/colleges-could-benefit-from-taking-a-data-driven-look-at-hostility-toward-jews-on-campus-240251
[11] https://lernen-aus-der-geschichte.de/Lernen-und-Lehren/content/15221
[12] https://www.blz.bayern.de/antisemitische-verschwoerungstheorien.html
[13] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/die-hand-des-feindseligen-dualismus-was-antisemitismus-rassismus-und-sexismus-verbindet/
[14] https://www.bpb.de/lernen/angebote/antisemitismus-schule/
[15] https://www.researchgate.net/publication/346861152_Bildung_und_Negativitat_Annaherungen_an_die_Philosophie_Christoph_Menkes
Hanooo- dann welled ma mol hoffe, dass wenigschdens dort a Weng was als Andwort uff mai gloine Noochfroog zu find isch.*
* Wie damit unschwer bewiesen ist, funktioniert die “Kulturelle Diffusion” sogar in Süd- Nord- Richtung ausgehend vom halbmediterranen Spätzles- Kernland hin zum nordischen ” Badisch- Sibirien” seit jeher völlig problemlos.
Womit die These eines hellhäutigen Neuschwaben umgehend von einem (ebenso hellhätigen) notorisch Antisemitimusverdächtigen Kurzsschädlers kurzerhand
und völlig ohne Rückgriff auf die “Mainstream- Physik” überzeugend widerlegt worden wäre.
Also: “Was zu beweisen war” ! und deswegen meine Empfehlung: Sapere Aude ! 😄
Gute Besserung, @little Louis ! 🌞🙌
Freut mich, wenn Sie sich in den Bronzezeit-Tagungsband einlesen!
Hier auch eine Erklärung des eurasischen Gürtels durch Felo.ai:
## Die West-Ost-Verteilung des eurasischen Gürtels und ihre Rolle bei der Entstehung der Weltreligionen und der Seidenstraße
Die geographische Ausdehnung des eurasischen Gürtels, der sich von Europa über Zentralasien bis nach Ostasien erstreckt, hat eine entscheidende Rolle bei der Entstehung und Verbreitung von Weltreligionen sowie der Entwicklung der Seidenstraße gespielt. Diese Verteilung ermöglichte den Austausch von Ideen, Religionen, Technologien und Kulturen über große Entfernungen.
### **1. Die geographische Grundlage: Eurasischer Gürtel**
– Der eurasische Kontinent ist durch seine West-Ost-Ausrichtung geprägt, was eine relativ einheitliche Klimazone und ähnliche geografische Bedingungen entlang dieser Achse schafft. Dies erleichterte die Bewegung von Menschen, Gütern und Ideen im Vergleich zu einer Nord-Süd-Ausrichtung, wo unterschiedliche Klimazonen und geografische Barrieren (z. B. Wüsten oder Tropen) den Austausch erschweren.
– Diese geographische Kontinuität ermöglichte die Entwicklung von Handelsrouten wie der Seidenstraße, die als Brücke zwischen verschiedenen Zivilisationen diente.
### **2. Die Seidenstraße als Katalysator**
– Die Seidenstraße, ein Netzwerk von Handelswegen, verband die großen Zivilisationen Eurasiens, darunter China, Indien, Persien, das Römische Reich und später das Byzantinische Reich. Sie war nicht nur ein Handelsweg für Waren wie Seide, Gewürze und Edelsteine, sondern auch ein Kanal für den Austausch von Ideen und Religionen.
– Über die Seidenstraße verbreiteten sich Religionen wie Buddhismus, Christentum, Islam, Hinduismus und Zoroastrismus. Händler, Pilger und Gelehrte trugen diese Glaubensrichtungen in neue Regionen und passten sie an lokale Kulturen an.
### **3. Die Rolle der Religionen**
– **Buddhismus**: Ursprünglich in Indien entstanden, breitete sich der Buddhismus entlang der Seidenstraße nach Zentralasien, China, Korea und Japan aus. Die Religion wurde durch Mönche und Pilger verbreitet, die entlang der Handelsrouten reisten und Klöster gründeten.
– **Christentum**: Nestorianische Christen, eine frühe christliche Sekte, verbreiteten ihren Glauben entlang der östlichen Handelswege bis nach Zentralasien und China.
– **Islam**: Der Islam breitete sich nach seiner Entstehung auf der Arabischen Halbinsel entlang der Handelsrouten nach Zentralasien, Südasien und später nach Südostasien aus. Arabische Händler spielten eine Schlüsselrolle bei der Verbreitung des Islam in Regionen wie Indonesien und Malaysia.
– **Hinduismus und Zoroastrismus**: Diese Religionen wurden ebenfalls entlang der Handelswege verbreitet, insbesondere in Regionen wie Zentralasien und Persien.
### **4. Kultureller Austausch und Integration**
– Die Seidenstraße war nicht nur ein Handelsweg, sondern auch ein kultureller Schmelztiegel. Reisende nahmen neue Ideen, Technologien und religiöse Praktiken auf und brachten sie in ihre Heimat zurück. Dies führte zu einer gegenseitigen Beeinflussung der Kulturen.
– Beispiele für diesen Austausch sind die buddhistischen Kunststile, die in Zentralasien entstanden und später die chinesische Kunst beeinflussten, sowie die Verbreitung islamischer Wissenschaften und Technologien nach Europa.
### **5. Fazit**
Die West-Ost-Verteilung des eurasischen Gürtels schuf die Grundlage für die Entwicklung der Seidenstraße und die Verbreitung der Weltreligionen. Die geographische Kontinuität und die Handelsnetzwerke ermöglichten es, dass Ideen, Glaubensrichtungen und Kulturen über große Entfernungen hinweg geteilt wurden. Dies führte zu einer einzigartigen Verbindung zwischen den Zivilisationen Eurasiens und prägte die kulturelle und religiöse Landschaft der Welt nachhaltig.
[1] https://zh.unesco.org/silkroad/content/nizhidaoma-haishangsichouzhiluyuchaoxianbandaoshangdeyisilanjiaochuanbo
[2] https://zh.wikipedia.org/wiki/%E4%BA%9A%E6%B4%B2
[3] https://glorisunglobalnetwork.org/buddhism-in-europe-report-yizhuo-li/
[4] https://www.reddit.com/r/AskCentralAsia/comments/175hgzb/what_religions_were_present_in_central_asia/?tl=zh-hans
[5] https://zh.wikipedia.org/wiki/%E4%BA%9E%E4%BC%AF%E6%8B%89%E7%BD%95%E8%AB%B8%E6%95%99
[6] https://www.sinowh.org.cn/Mobile/Article?ArticleId=57ced780-5ae0-4031-a4f0-76ca0cfa913d
[7] https://www.journal21.ch/artikel/guertel-und-strassen
[8] https://zh.wikipedia.org/wiki/%E7%8A%B9%E5%A4%AA%E6%95%99
[9] https://www.wirtschaftsdienst.eu/inhalt/jahr/2019/heft/12/beitrag/chinas-neue-seidenstrasse.html
[10] https://www.reddit.com/r/europe/comments/330ioe/map_these_are_the_worlds_least_religious_countries/?tl=zh-hans
[11] https://www.dw.com/de/chinas-ehrgeizige-seidenstra%C3%9Fen-pl%C3%A4ne/a-18931989
[12] https://www.baks.bund.de/de/arbeitspapiere/2017/die-geostrategische-bedeutung-der-seidenstrassen-initiative-chinas-obor
[13] https://scweb.cwa.gov.tw/zh-tw/guidance/faqdetail/53
[14] https://zhuanlan.zhihu.com/p/31624425
[15] [Nein, kein Facebook-Link auf meinem Blog, M.B.]
[16] https://de.wikipedia.org/wiki/Neue_Seidenstra%C3%9Fe
[17] https://www.sohu.com/a/675874085_121123756
[18] https://zh.unesco.org/silkroad/guanyusichouzhilu
[19] https://www.sundaynews.tw/article/religion
[20] https://www.ipg-journal.de/kommentar/artikel/wohin-fuehrt-die-neue-seidenstrasse-1821/
[21] https://zhuanlan.zhihu.com/p/359876550
[22] https://diercke.de/content/afrika-und-eurasien-chinas-neue-seidenstraen-978-3-14-100900-2-170-2-1
[23] https://refubium.fu-berlin.de/bitstream/handle/fub188/25633/bsa_037_00.pdf?sequence=1&isAllowed=y&save=y
[24] https://www.bpb.de/shop/zeitschriften/apuz/chinas-neue-seidenstrassen-2022/514459/von-guerteln-strassen-und-ambitionen/
[25] http://www.itpcas.cas.cn/new_kycg/new_kyjz/202302/t20230208_6672999.html
[26] https://de.wikipedia.org/wiki/Inkareich
[27] https://gdb.wuhan.gov.cn/mfzc/kpxc/202001/t20200113_795740.shtml
[28] https://zh.wikipedia.org/wiki/%E6%AD%90%E4%BA%9E%E6%9D%BF%E5%A1%8A
[29] https://de.wikipedia.org/wiki/Bible_Belt
[30] https://de.wikipedia.org/wiki/Kolonialismus
[31] https://www.herder.de/staatslexikon/artikel/zentralasien/
[32] https://library.oapen.org/bitstream/handle/20.500.12657/34352/437227.pdf?sequence=1&isAllowed=y
[33] https://www.deutschlandfunk.de/religion-und-zivilisation-glaube-versetzt-steine-100.html
[34] https://zh.wikipedia.org/zh-cn/%E4%B8%9D%E7%BB%B8%E4%B9%8B%E8%B7%AF
[35] https://www.imsilkroad.com/news/p/397927.html
[36] https://www.academia.edu/19843160/Die_5_Weltregionen
[37] https://cssn.cn/lsx/lsx_zgs/202302/t20230220_5589691.shtml
[38] https://www.chinasilkmuseum.com/gskt/info_319.aspx?itemid=27754
[39] https://cn.chinadiplomacy.org.cn/2024-10/28/content_117511024.shtml
[40] https://www.eurekalert.org/news-releases/878159?language=chinese
[41] https://baike.baidu.com/item/%E6%AC%A7%E4%BA%9A%E5%9C%B0%E9%9C%87%E5%B8%A6/2567060
[42] https://data.earthquake.cn/kpzslm/info/2020/12510604.html
[43] https://ge.theorychina.org.cn/c/2023-02-13/1460410.shtml
[44] https://de.wikipedia.org/wiki/Seidenstra%C3%9Fe
[45] https://www.bpb.de/shop/zeitschriften/apuz/162392/zum-verhaeltnis-von-religion-und-politik-in-europa/
[46] https://de.wikipedia.org/wiki/Amische
[47] https://www.islam-landkarte.at/detail/agd-wien
[48] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/verschwoerungsfragen-19-islamfeindlichkeit-antisemitismus-zur-woche-gg-antimuslimischen-rassismus/
Hallo @Michael, @Inan.
Zu Michaels These über den kulturellen Austausch auf der Erde (bedingt durch die Nord-Süd-Ausrichtung der Klimazonen und die einzige ausgeprägte Ost-West-Ausrichtung innerhalb derselben Klimazone in Eurasien) ist mir ein Gedanke gekommen, der sich vielleicht auch in einem Spiel umsetzen ließe – gibt es so etwas vielleicht schon? (Frage an die Expertinnen und Experten.)
Es ist ja bekannt, dass die Erde im Laufe ihrer Evolution mehrfach Superkontinent-Phasen durchlaufen hat, in denen alle Landmassen zu einem riesigen Kontinent vereint waren – zuletzt im Superkontinent Pangäa, der vor etwa 250 Millionen Jahren zu zerfallen begann.
Meine Frage wäre: Wie hätte kultureller Austausch in einem solchen Szenario stattgefunden (wenn überhaupt) – angenommen, auf Pangäa hätte sich eine intelligente, technologische Spezies entwickelt? Oder würde sich eine solche nachfolgende Zivilisation in etwa 250 Millionen Jahren in einer künftigen Superkontinent-Phase herausbilden?
Nach heutigem Wissensstand war die Erde zur Zeit Pangäas deutlich wärmer als heute und von starken Klimaextremen geprägt – unter anderem wegen der reduzierten ozeanischen Zirkulation und des damit eingeschränkten Wärmeaustausches, sowie aufgrund des vermutlich extrem trockenen Klimas im Kontinentinneren.
Ein Spiel könnte diese Bedingungen aufgreifen und die Erde so darstellen, wie sie sich zur Pangäa-Zeit vermutlich zeigte – mit dem riesigen Ozean Panthalassa, der den Superkontinent umgab, dem von Osten hineinreichenden Thetis-Meer und dem gewaltigen variszischen Gebirge, das zeitweise im Zentrum Pangäas existierte und möglicherweise noch höher war als der heutige Himalaya.
Streng genommen müsste man zunächst klären, ob sich unter diesen Bedingungen überhaupt eine intelligente Spezies oder gar eine Zivilisation hätte bilden können – aber gerade das ließe sich ja spielerisch erkunden.
Ich könnte mir vorstellen, dass man mit einem solchen Setup Deine These zum kulturellen Austausch auf der Erde auf interessante Weise, spielerisch, erfahrbar machen könnte.
Herzlichen Dank, lieber @Peter 🙏
Im Gaming-Bereich kann @Inan sicher noch viel mehr sagen – aber mir fielen spontan einige evolutionäre Computerspiele ein. Einen direkten Bezug zum Auseinanderbrechen von Pangäa stellt das Kartenspiel “Evolution. Continents” her, das wiederum ein Ausbaupack des Kartenspiels “Evolution. The Origin of Species” ist.
https://young-newton.de/continents.html
Bisher konnte ich diese Games noch nicht selbst spielen – aber womöglich wäre dies ja einmal eine großartige Sache für “Blume & Ince”!? Zumal wir ja bereits früh eine Folge (10) zu evolutionärer Spieltheorie gestaltet haben!
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/ki-medienrevolution-blume-und-ince-10-zur-evolutionaeren-spieltheorie/
Vielen Dank für Deine wunderbaren Beobachtungen und Anregungen, lieber @Peter! 🙌
@Michael 03.11. 22:24 / Felo.ai:
„Die geographische Kontinuität und die Handelsnetzwerke ermöglichten es, dass Ideen, Glaubensrichtungen und Kulturen über große Entfernungen hinweg geteilt wurden.“
Der Kern dieses Austausches mag eher die Mitte des eurasischen Gürtels gewesen sein, verglichen mit Mitteleuropa in etwas heißere Gegenden wie die Levante, Nordindien und auch die südlicheren Teile Chinas.
Daran angrenzend dann West- und Nordeuropa, Nordasien, Japan und Korea wo es eher kälter ist. Und südlich angrenzend dann die Sahara, die Arabische Halbinsel, Iran und Pakistan wie auch südliche Teile von Indien und das angrenzende Südostasien.
Von West nach Ost ist hier das Wechselspiel der Jahreszeiten noch mal entgegengesetzt. Im Westen des eurasischen Kontinent weht im Sommer eher nordwestlicher Wind und im Winter überwiegend südwestlicher Wind. Das wirkt ausgleichend auf die Temperaturen im Jahreslauf.
Die Gegenden am Ostrand des eurasischen Kontinent sind vom Monsun dominiert. Hier ist der Sommer besonders heiß und feucht, während der Winter sehr kalt ausfällt, verglichen mit dem Westrand bei der selben geografischen Breite.
Zusätzlich reicht der ganze eurasische Kontinent ganz im Osten immer weiter nach Süden, wo im Westen das Mittelmeer ist, und sich südlich davon die Sahara erstreckt. Gerade diese Wüste war wohl ein ziemlich isolierender Faktor, der eben Schwarzafrika vom eurasischen Gürtel getrennt hat.
Australien und die amerikanischen Kontinente waren dann von uns ganz isoliert, auf zehntausende von Jahren.
Mal abgesehen von folgenlosen Kontakten der Wikinger mit den nordamerikanische Indigenen. Überhaupt sind ganz im Norden Eurasiens nochmal Naturvölker übriggeblieben, trotz Nachbarschaft mit den Hochkulturen des eurasischen Gürtels. Vermutlich wegen der mehr oder weniger nomadischen Lebensweise.
Die großen Religionen passen anscheinend am Besten zum Ackerbau, in dessen Milieu sie ja auch entstanden sind. Das würde wiederum erklären, warum gerade diese Religionen im Umfeld von Industrie- und Informationsgesellschaften rapide an Anhängerschaft verlieren.
Man könnte hier ein gewisses spirituelles Vakuum feststellen, das eher schlecht als recht mit säkularen Orientierungen gefüllt wird?
Und mal gucken, ob hier nicht was ganz Neues zu gebrauchen wäre. Wir sind ja längst global unterwegs, und eben kulturell komplett vernetzt. Ein Austausch ist nicht mehr auf den eurasischen Gürtel beschränkt, da macht jetzt jeder mit. Und die Wissenschaft sowieso schon. Und die KI jetzt auch noch
Lieben Dank für das Interesse, die Ergänzungen und impliziten Nachfragen, @Tobias
Der große Unterschied zwischen dem Westen und Osten des eurasischen Gürtels besteht im Mittelmeer: Während sich China im Osten abschließen konnten, wurden die Kulturen rund um das Mittelmeer im Guten (Handel, Dialog) wie im Schlechten (Krieg, Dualismus) miteinander vernetzt. Entsprechend verbreitete sich auch die bis heute bestimmende Medientechnologie des Alphabetes über die mediterranen Küsten: Israel (talmudisch: Sem), Griechenland und Rom (Jafet, Aschkenas).
Habe vor Jahren einmal ein kurzes Erklärvideo dazu gemacht:
https://youtu.be/6f1hGRQ2Ri8
Mir scheint, ich sollte den eurasischen Gürtel und das Mittelmeer einmal wieder als Blogthema aufrufen. Lieben Dank für Dein Interesse! 🙌
Peter Gutsche schrieb am
03.11.2025, 15:14 Uhr:
“…Meine Frage wäre: Wie hätte kultureller Austausch in einem solchen Szenario stattgefunden (wenn überhaupt) – angenommen, auf Pangäa hätte sich eine intelligente, technologische Spezies entwickelt? Oder würde sich eine solche nachfolgende Zivilisation in etwa 250 Millionen Jahren in einer künftigen Superkontinent-Phase herausbilden?…” (Zitatende)
Wenn wir schon in diesen (zumindest in anthropologischer Hinsicht) “extremen” Zeiträumen spekulieren, dann aber auch der folgende Einwand:
Und was ist mit den ganzen (Kontinentalplatten- Subduktionsvorgängen innerhalb solcher Zeiträume ? Ist es wirklich eine realistische Annahme, dass (menschliche) Zivilisationen das alles “überdauern” könnten ?
Und da wir schon dabei sind, spekulieren wir halt (mainstreamwissenschaftlich verbotenerweise ) noch etwas weiter: (Nicht nur – ? ) Im Bereich des Esoterikdenkens gibt es seit langem Behauptungen bzw. Vermutungen, dass die Hopi- Mythologien (aber auch solche anderer “Völker”) reale Informationsartefakte aus vergangenen, sehr weit zurückliegenden ZEITALTERN (auch Erdzeitaltern !) sein könnten.
@little Louis,
ich habe es ja bewusst offen (als eine Art Gedankenexperiment) formuliert und gehe selbst keineswegs davon aus, dass eine menschliche Zivilisation mehrere hundert Millionen Jahre überdauert. So war es auch nicht formuliert.
Michael Blume schrieb am 03.11.2025, 22:24 Uhr :
” Gute Besserung, @little Louis ! 🌞🙌” (Zitatende)
Was mir an der durchaus gewünschten kritischen Einordnung von Little Louis noch fehlt, wären die sozio- psychologischen Kategorisierungen der Autoren Pia Lamberty und vor allem des Diplompsychologen Rainer Imhoff. Von letzterem insbesondere dessen These zum halbpathologischen zwanghaften Drang von Dauernörglern, die Mehrheit seriöser Bürger mit Minderheitenmeinungen und Außenseiterthemen zu belästigen.
Im größeren Rahmen geht es den beiden aber auch um Motivations -(Massen- ) Psychologie. Also letztlich auch um Psychomechanismen bei der “Meinungsbildung” (und damit natürlich auch um Techniken zur Meinungsbeeinflussung) von Menschen. Und zwar, wie man in Imhoffs (erstem) Buch* nachlesen kann, nicht nur in Bezug zur kommerziellen Werbung.
Und was letztendlich ja auch schon immer ein Thema innerhalb der “Wissenschaft” der Jugend- und Erwachsenen- Pädagogik ist.
* Attraktivität von Minderheitenmeinungen: Deindividuierung oder: Wenn Individuen sich zu “durchschnittlich” fühlen Taschenbuch – 27. März 2012
von Roland Imhoff (Autor)
Pia Lamberty wendet das ja auch alles schon lange berufspraktisch in der Leitung von “Correktiv” an. Und zwar durchaus nicht un- umstritten. Auch wenn sie schon in Diskussionsrunden zusammen mit scilog- Blogautoren zu sehen war.
Siehe: 22. Karlsruher Verfassungsgespräch: Alternative Fakten- Leben wir im selben Universum?” (Übertragen am 22.05.2022) Teilnehmer:
Michael Blume
Beauftragter der Landesregierung Baden-Württemberg gegen Antisemitismus
Pia Lamberty
Center für Monitoring, Analyse und Strategie, Berlin
Bettina Limperg
Präsidentin des Bundesgerichtshofs
Dr. Stefan Rahmstorf
Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung, Potsdam
Dr. Maren Urner
Hochschule für Medien, Kommunikation und Wirtschaft,
Fachbereich Psychologie, Campus Köln
Ja, @little Louis – ich denke, ich kann Ihre Empfindung einer gewissermaßen “negativen Erwählung” durch die vermeintliche Verfolgung durch formal Gebildete einigermaßen nachvollziehen. Auch durch Verfolgungswahn lässt sich schließlich Bedeutung inszenieren. Ich hoffe jedoch für Sie, dass Sie darüber nicht wirklich in einen verschwörungsgläubigen Dualismus abstürzen. Schon in einem frühen Text von 2016 hatte ich Verschwörungsglauben als umgedrehte Religion gedeutet:
https://www.spektrum.de/kolumne/meinung-verschwoerungsglaube-ist-ein-religioeses-problem/1418857
Religionspsychologisch macht es nach meiner Auffassung einen enormen Unterschied, ob sich Menschen durch wohlmeinende oder durch böswillige Akteure beobachtet glauben.
@Peter Gutsche 04.11. 14:56
„…und gehe selbst keineswegs davon aus, dass eine menschliche Zivilisation mehrere hundert Millionen Jahre überdauert.“
Eigentlich eine interessante Frage. Wir sind das Salz der Erde, heißt es ja auch. Die Krone der Schöpfung.
Der Mensch kann alles, um auch die wilde Natur dieses Planeten zu unterstützen. Derweil es keinen zwingenden Grund gibt, dass wir praktisch alle Ökosysteme in Beschlag nehmen und für uns alleine nutzen.
Und was braucht die Welt mehr, was über uns hinaus geht?
Die KI wird ein wesentlicher Begleiter nicht nur von uns Menschen werden, keine Frage. Und die KI kann man auch auf Reisen in den Kosmos schicken, uns selbst eher nicht.
Und uns macht dieser wunderbare Planet doch auch richtig Freude. Also, bleiben wir hier, und das wirklich für hunderte Jahrmillionen.
Eine weitreichende Weiterentwicklung braucht es nicht unbedingt. Und eine Diversifizierung in mehrere Menschenspezies scheint auch nicht auf dem Programm zu stehen. Wozu das? Zu uns passt am besten eine gemeinsame Weltkultur. Das kann vielleicht wirklich auch so bleiben.
Wir bleiben dann einfach der hilfreiche Gärtner dieses Planeten. Und nutzen eher weniger als die Hälfte der nutzbaren Ressourcen, das dann aber solange wie die Sonne uns gnädig bleibt.
Wenn man nur schon mal von Ackerland unabhängig würde, könnte man in Riesenstädten in der Wüste mit Milliarden Einwohnern leben. Und wenig dabei stören.
Guten Abend, @Tobias Jeckenburger.
Danke für Ihren Kommentar!
Ich teile Ihre optimistische und positive Einstellung zu unserem Platz auf diesem Planeten – es ist schön, diese Wertschätzung für die Erde so klar formuliert zu sehen.
Allerdings sehe ich den Menschen nicht als „Krone der Schöpfung“. Diese Vorstellung entsteht vielleicht, wenn man die Evolution als zielgerichteten Prozess erzählt, der auf uns hinausläuft. Doch ich glaube, dass die Natur keine „Krone“ kennt – wir sind ein Teil von ihr, nicht ihr Höhepunkt.
Ihr Satz „Und uns macht dieser wunderbare Planet doch auch richtig Freude. Also, bleiben wir hier, und das wirklich für hunderte Jahrmillionen“ ist eine wunderbare Vision! Ich wünschte, die derzeit mächtigen Akteure würden nur annähernd mit diesem wertschätzenden Blick auf unseren Planeten schauen. Das wäre für uns alle besser.
Aber: Ich glaube nicht, dass wir es schaffen werden, hier für „hunderte Jahrmillionen“ zu bleiben. Das sind Zeitskalen, die alles übersteigen, was wir als Spezies jemals erlebt haben – und die Natur richtet sich nicht nach unseren Wünschen, denke ich.
Ich denke, Sie formulieren hier eine im positiven Sinne visionäre Form des Longtermismus (im Gegensatz zu technokratischen und in Teilen menschenverachtenden Visionen wie denen von Elon Musk), deren Eintreten wünschenswert wäre. Doch ich fürchte, die Realität wird uns eher demütig bleiben lassen.
@Peter Gutsche 04.11. 19:40
„Doch ich glaube, dass die Natur keine „Krone“ kennt – wir sind ein Teil von ihr, nicht ihr Höhepunkt.“
Wir können doch Gärtner, Beschützer und Manager der Biosphäre sein. Bisher einzigartig, wie wir uns aus freien Stücken nicht nur um uns selbst, sondern um das ganze Leben kümmern. Genau das gehört doch eigentlich zum Menschen dazu.
Krone also als ein wichtiges Puzzlestück, das bisher fehlte, aber echtes Langzeitpotential hat. Die Natur wird sich weiterentwickeln, wie sie es immer getan hat. Wir Menschen können aber die natürlichen Kreisläufe wie das Klima stabilisieren helfen, und etwa auch Asteroiden abwehren. Das könnte dann die Bewohnbarkeit des ganzen Planeten um hunderte Millionen Jahre verlängern, während die Sonne innerhalb der nächsten Jahrmilliarden immer heißer wird.
„..und die Natur richtet sich nicht nach unseren Wünschen, denke ich.“
Natürlich nicht, es soll doch gerade andersherum laufen. Nicht nur fragen, wie komme ich an Naturprodukte heran, sondern gerade fragen, wie ich die Natur fördern kann. Ich denke da an wunderschöne weitläufige grüne Städte, die ganz mit den zur Verfügung stehenden Ressourcen auskommen. Inmitten von florierenden Naturräumen, die nicht unbedingt für uns maximal nutzbar gemacht werden, sondern auch für sich selber existieren.
Da kann man sich dann auch ganz persönlich mit beschäftigen, und da Wandern, Radfahren und Zelten.
„Doch ich fürchte, die Realität wird uns eher demütig bleiben lassen.“
Im Moment bin froh, wenn wir die nächsten 10 Jahre zurecht kommen. Aber danach könnte es mit sehr viel Glück wirklich vorwärts gehen. Insbesondere wenn dann alle Teile der Energiewende ausentwickelt und konkurrenzfähig werden und der Fossilismus endlich aufgegeben wird.
@Tobias Jeckenburger,
Spannender Dialog! Mir gefällt diese Vorstellung, dieses Bild, außerordentlich gut:
“Wir können doch Gärtner, Beschützer und Manager der Biosphäre sein. “
Allerdings nur, solange wir uns als Gärtner über Jahrtausende und Jahrmillionen hinweg gemeinsam mit der Biosphäre weiterentwickeln.
Vielleicht gelingt es uns tatsächlich – auf einem sehr optimistischen Entwicklungspfad – die Bewohnbarkeit der Erde noch eine Weile zu verlängern, etwa durch Asteroidenabwehr oder andere Maßnahmen. Bei ganz außerordentlich großen vulkanischen Ereignissen hätten wir wohl schlechtere Karten.
Doch ich glaube, dass sich „wir“ in einigen Millionen Jahren als Spezies grundlegend verändert haben werden – allein schon aus thermodynamischen und physikalischen Gründen. Denn Stillstand ist in einem offenen System wie unserem Planeten unmöglich: Entwicklung und Anpassung sind unvermeidlich. Wir befinden uns weitab vom thermodynamischen Gleichgewicht, und in einem solchen Zustand bleibt nichts, wie es ist. Selbst in scheinbar lang anhaltenden „stabilen“ Phasen gilt: „Bleiben ist nirgends“ (Rilke).
Es ist eine gute und moderne Form der Wissenschaftskommunikation. Indem Gaming‑Elemente, Mimesis und dialogische Formate miteinander verknüpft werden, entsteht etwas, das über klassische Vorlesung oder Blog hinausgeht.
Herzlichen Dank für die schöne Rückmeldung, @Aron Laidi
Gerne nutze ich die Chance, hier einfach einmal per Felo.ai die Mimesis und mimetische Kultur nach Merlin Donald vorzustellen:
## Das Konzept der Mimesis und der mimetischen Kultur nach Merlin Donald
Merlin Donald, ein kognitiver Anthropologe und Neurowissenschaftler, entwickelte eine Theorie der kognitiven Evolution, die die Entwicklung des menschlichen Geistes und der Kultur in mehrere Phasen unterteilt. Eine zentrale Rolle spielt dabei das Konzept der **Mimesis** und der **mimetischen Kultur**, die als eine der frühesten und entscheidenden Stufen der menschlichen kognitiven Entwicklung betrachtet wird.
### **Was ist Mimesis?**
Mimesis bezeichnet die Fähigkeit, Handlungen, Gesten und Verhaltensweisen anderer nachzuahmen und dabei nicht nur die äußeren Bewegungen, sondern auch die zugrunde liegenden Absichten und Emotionen zu verstehen. Diese Fähigkeit geht über bloße Nachahmung hinaus und umfasst die bewusste Repräsentation und Kommunikation von Erfahrungen durch Gesten, Mimik und körperliche Ausdrucksformen.
### **Die mimetische Kultur**
Die mimetische Kultur war laut Donald die erste Form menschlicher Kultur, in der mentale Repräsentationen geteilt wurden, wenn auch auf eine noch ungenaue und vage Weise. Sie entwickelte sich in einer Phase der menschlichen Evolution, die zwischen der Zeit von *Ardipithecus* (vor etwa 4,4 Millionen Jahren) und dem Auftreten von *Homo sapiens* (vor etwa 200.000 Jahren) lag. Diese Phase markierte einen entscheidenden kognitiven Durchbruch, der es unseren Vorfahren ermöglichte, soziale Interaktionen und kulturelle Praktiken auf eine neue Ebene zu heben.
### **Merkmale der mimetischen Kultur**
1. **Kommunikation durch Gesten und Körperbewegungen**: In der mimetischen Phase war Sprache noch nicht entwickelt. Stattdessen kommunizierten unsere Vorfahren durch Gesten, Mimik und körperliche Ausdrucksformen.
2. **Theorie des Geistes**: Ein zentraler Aspekt der mimetischen Kultur war die Fähigkeit, die Gedanken und Absichten anderer zu erkennen und zu verstehen. Dies wird oft als “Theory of Mind” bezeichnet und war ein entscheidender Schritt in der Entwicklung sozialer Intelligenz.
3. **Kulturelle Weitergabe**: Durch Mimesis konnten Fähigkeiten und Wissen nicht nur genetisch, sondern auch kulturell weitergegeben werden. Dies ermöglichte eine schnellere Anpassung an neue Umgebungen und Herausforderungen.
4. **Kollektive Aktivitäten**: Die mimetische Kultur förderte kollektive Rituale wie Tanz, Gesang und rhythmische Bewegungen, die soziale Bindungen stärkten und die Zusammenarbeit innerhalb von Gruppen verbesserten.
### **Die Bedeutung der mimetischen Kultur**
Donald sieht die mimetische Kultur als eine revolutionäre Anpassung, die den Grundstein für die spätere Entwicklung von Sprache, Symbolik und komplexeren kulturellen Systemen legte. Sie ermöglichte es den frühen Menschen, ihre kognitiven Fähigkeiten zu erweitern und soziale Strukturen aufzubauen, die über die Fähigkeiten anderer Primaten hinausgingen.
### **Übergang zu mythischer und theoretischer Kultur**
Die mimetische Kultur war jedoch nur ein Zwischenschritt. Mit der Entwicklung der Sprache (mythische Kultur) und später der Schrift (theoretische Kultur) wurden die Möglichkeiten der Kommunikation und des Wissensaustauschs weiter verfeinert. Jede dieser Phasen baute auf der vorherigen auf und führte zu einer immer komplexeren Form menschlicher Kognition und Kultur.
### **Zusammenfassung**
Merlin Donalds Konzept der Mimesis und der mimetischen Kultur beschreibt eine entscheidende Phase in der Evolution des menschlichen Geistes. Sie ermöglichte es unseren Vorfahren, durch Nachahmung und körperliche Ausdrucksformen Wissen und Fähigkeiten zu teilen, soziale Bindungen zu stärken und die Grundlage für die Entwicklung von Sprache und Symbolik zu legen. Die mimetische Kultur war somit ein entscheidender Schritt auf dem Weg zur modernen menschlichen Kognition und Kultur.
[1] https://scholarlypublishingcollective.org/psup/preternature/article/11/2/322/316922/The-Power-of-Mimetic-Performance-Cognitive
[2] https://condorcet.ch/2024/03/der-mensch-als-symbiose-von-gehirn-und-kultur-3-teil/
[3] https://trevorstone.org/school/donaldreview.html
[4] https://jeremylent.wordpress.com/2010/07/28/mimetic-culture/
[5] https://en.wikipedia.org/wiki/Mimetic_theory_of_speech_origins
[6] https://www.amazon.de/-/en/Origins-Modern-Mind-Evolution-Cognition/dp/0674644840
[7] https://library.oapen.org/bitstream/handle/20.500.12657/93578/9789461665942.pdf?sequence=1&isAllowed=y
[8] https://academic.oup.com/edited-volume/37200/chapter/327375018
[9] http://donaldclarkplanb.blogspot.com/2024/04/merlin-donald-evolution-culture-and-e.html
[10] https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/27368636/
[11] https://en.wikipedia.org/wiki/Merlin_Donald
[12] https://blog.hehl-rhoen.de/kollektive-kultur-und-individuelles-bewusstsein/
[13] https://www.degruyterbrill.com/document/doi/10.9783/9781934536605.169/html?lang=en&srsltid=AfmBOorQujlZE8znGtiFXR_n_V8JNKXjT4E3JfCFkUUNSWynaeKDtBnL
[14] https://condorcet.ch/2024/04/der-mensch-als-symbiose-von-gehirn-und-kultur-4-teil/
[15] https://de.wikipedia.org/wiki/Merlin_Donald
[16] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/kartenliebe-das-scheitern-digitaler-rechtsmimesis-am-beispiel-grossbritannien/
[17] https://www.amazon.de/Origins-Modern-Mind-Evolution-Cognition/dp/0674644832
“Religionspsychologisch macht es nach meiner Auffassung einen enormen Unterschied, ob sich Menschen durch wohlmeinende oder durch böswillige Akteure beobachtet glauben.”
(Zitatende)
Da der Autor des obigen Zitats vermutlich stark von der (Münchner) eher christlich-konservativen “Normativen Schule ” der Politikwiisenschaft beeinflusst ist (und eher weniger durch die “Frankfurter”)……..
…..nehme ich an, das er sich eher wohlmeinend “von oben” beobachtend fühlt.
Obleich seine Neigung zur Science Fiction ihm in den beiden Anfangjahrzehnten
der Bundesrepublik gewisse Probleme in diesen Kreisen bereitet hätte. Denn SF galt damals gewissermaßen als “Konkurrenz-Esorterik ” zur (vor allem Römisch-) Christlichen Theologie und damit als schlimme “Schundliteratur”
Der Grund war wohl auch die “Verteufelung” als GNOSIS- verdächtig durch den Gründungsheroen der Normativen (Münchner) Schule der Politikwissenschaft, ein Herr Voegelin. Diese Richtung hat sich vor allem um die politische Volkserziehung durch das Fach Gemeinschaftskunde gekümmert. Nicht zuletzt auch im Auftrag der US- Besatzungsmacht – in deren Auftrag die beiden Gründer der Disziplin zurück nach Europa geschickt worden waren. (Voegelin und Bergsträsser) Einer war zumindest Halb- Rassist, der andere ein politischer Wendehals , der vorsichtshalber immer in der Mitte , d.h. “Liberal- Zentrums” nah, herumlaviert hat. Und damit für das Umerziehungsgeschäft der 1950er -Jahre noch besser geeignet war.
Lässt sich auch alles ziemlich gut auch in Wikipedia unter dem Suchbegriff
“Geschwister Scholl Institut” und den dortigen Weiterführungslinks nachlesen.
Aus diesem (vermutlich auch deutlich jesuitisch beeinflussten) Stall stammt auch ein aktueller Politikphilosoph (Martin Schönherr- Mann) , der aktuell im DLF erstaunlich inkonsistente Ansichten verbreitet:
https://www.deutschlandfunkkultur.de/kampfbegriff-leugner-corona-klimawandel-holocaust-kommentar-100.html
Hans-Martin Schönherr-Mann hält einerseits das Verbot von Holocaust- Leugnung für verfassungskonform, weil
a) der Holocaust durch “das historische Material” (Berichte und Zeugenaussagen) evident, also wissenschaftlich wasserdicht belegt sei und
b) das Leugnen des HC deswegen eine Beleidigung für die Opfer und deren Nachfahren sei und Beleidigungen NICHT unter das GG- Gebot der Meinungsfreiheit fällt.
(Oder sollte ich besser konjunktivistisch formulieren “fiele” ?)
Andererseits meint er aber, dass “Klimaleugner” toleriert werden müssten. Und zwar mit den Folgenden “Argumenten” :
“…..
Im Fall von Corona- oder Klima-Leugnern lautet der Vorwurf heute, sie würden wissenschaftliche Erkenntnisse ablehnen. Auf den ersten Blick scheint das dem Holocaust-Leugner nahe zu kommen, der die historischen Fakten nicht akzeptiert.
Doch zwischen historischen Tatsachen und naturwissenschaftlichen bzw. medizinischen Erkenntnissen besteht ein gravierender Unterschied. Die Geschichte ist das, was geschehen ist, und wird durch Berichte und Dokumente belegt. Natürlich sind auch historische Erkenntnisse relativ, sofern sie geschichtswissenschaftliche Interpretationen enthalten – und müssen insofern auch hinterfragt werden dürfen. Nur muss jede Hinterfragung zumindest gute Gründe geltend machen.
Medizinische Forschung stellt zwar auch Tatsachen fest – das Coronavirus, zum Beispiel, existiert natürlich, es lässt sich mit einem Elektronenmikroskop anschauen. Aber wie man Covid behandelt oder welche Maßnahmen vor Ansteckung schützen, diese Erkenntnisse beruhen auf Experimenten, gesammelten Daten und Theorien und werden permanenter Revision unterzogen, sonst gäbe es keinen wissenschaftlichen Fortschritt.
Naturwissenschaftliches Wissen ist zeitabhängig
So ist jedes naturwissenschaftliche Wissen zeitabhängig. Wird man in 500 Jahren auf die heutigen Naturwissenschaften ähnlich blicken, wie man heute auf das Naturwissen des Mittelalters herabsieht? Deshalb sollte man nicht jemandem vorwerfen, er leugne naturwissenschaftliche Einsichten. Der Vorteil moderner Wissenschaften gegenüber der mittelalterlichen Theologie ist ja gerade, dass man sie in Frage stellen kann.
Wer Skeptiker oder Kritiker als Leugner bezeichnet, der schadet insofern den Wissenschaften, die sich dem Widerspruch auch von jenen aussetzen müssen, die keine Experten sind.
WOW – Hört- hört – das klingelt geradezu in meinen Ohren !
Aber meine (skeptische !) Fage dazu:
Warum soll “historische Evidenz” sakrosankt” d. h. als für alle Zeiten unantastbar richtig behandelt werden – naturwissenschaftliche “Evidenz” aber nach dem Popperschen Falsifikationsgebot erstmal “relativ” und jederzeit änderbar betrachtet werden ??
Da wird sich ja selbst der alte Popper im Grab rumdrehen, da er Forschungsergebnisse aufgrund historischer “Evidenzen” für erkenntnismäßig weit “minderwertiger” hielt, als Forschungen, die von vornherein (methodisch-) mit Rücksicht auf eventuelle Falsifikation konzipiert werden..
Insbesondere da der methodisch korrekte empirische Zugriff auf Vergangenes oft weit schwieriger ist, als die Gestaltung naturwissenschaftlicher Experimente.
Das wissen die Historiker übrigens ganz genau, da sie (wissenschaftlich) verpflichtet sind , scharf “quellenkritisch” zu arbeiten. Und auch, weil die meisten skeptisch kritisch Denkenden wissen, dass “Geschichte” häufig oft (nur) die Geschichtsschreibung der jeweiligen Machthaber oder der jeweils aktuellen “Sieger” ist.
Weshalb also soll Historisches sakrosankt behandelt werden? Etwa “nur” deswegen, weil direkt Betroffene und deren Nachfahren kritische Forschung bezüglich des Holocaust und verwandter Themen als Beleidigung ansehen könnten?
Unterlassen wir dann auch die unabhängig -wissenschaftliche historische Betrachtung der Geschichte der Palästinenser, nur weil sich deren Aktivisten durch ihnen unangenehme Ergebnisse beleidigt fühlen könnten??
Dann ginge es zwar um eventuell korrekte (politisch- psychologische) Ethik und Moral oder um politikstrategische Überlegungen, aber keineswegs mehr um “Wissenschaft”.
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Bezug:
Hans-Martin Schönherr-Mann ist Professor für Politische Philosophie an der Ludwig-Maximilians-Universität München, Essayist und Autor zahlreicher Bücher. Zuletzt erschienen von ihm: „Hannah Arendt. Vom gefährlichen Denken“ sowie „Max Weber – Denken in einer entzauberten Welt“.
Meine Güte, @little Louis – da hat Sie aber der Schwurbel gepackt. Von wirren Verschwörungsmythen bis zu kaum verständlichen Anwürfen gegen empirische Wissenschaften ist alles dabei. Ich hoffe doch, Sie nehmen inzwischen Hilfe in Anspruch?
Die von Ihnen zitierte These hätten Sie mit einem einfachen KI-Prompt überprüfen können, etwa hier bei Felo.ai:
Dr. Michael Blume argumentiert, dass der Glaube an wohlmeinende Gottheiten und Engel sich psychologisch von dem Glauben an rächende Gottheiten und Teufel unterscheidet, da diese Glaubensformen unterschiedliche Auswirkungen auf das menschliche Verhalten und die Gesellschaft haben. Dieser Unterschied lässt sich aus der Evolutionsforschung zur Religiosität und den sozialen Funktionen von Religion ableiten.
1. **Wohlmeinende Gottheiten und Engel**: Der Glaube an wohlmeinende, unterstützende Wesen fördert altruistisches Verhalten und soziale Kooperation. Solche Glaubensvorstellungen können Menschen in schwierigen Zeiten Hoffnung und Trost spenden, was wiederum die psychische Stabilität stärkt. In komplexeren Gesellschaften, in denen Menschen nicht mehr alle Mitglieder persönlich kennen, entwickeln sich oft Gottheiten, die allwissend und gerecht sind, um soziale Ordnung und Vertrauen zu fördern. Diese Gottheiten wirken als moralische Instanz, die positives Verhalten belohnt und so die Gemeinschaft stärkt [1].
2. **Rächende Gottheiten und Teufel**: Der Glaube an rächende Gottheiten oder Teufel hingegen kann Angst und Schuldgefühle verstärken. Solche Glaubenssysteme sind oft in hierarchischen Gesellschaften verbreitet, in denen soziale Ungleichheit herrscht. Sie können dazu beitragen, diese Ungleichheit zu legitimieren und zu stabilisieren, indem sie Gehorsam und Unterwerfung durch die Angst vor Bestrafung fördern. Historische Studien zeigen, dass Gesellschaften mit rächenden Gottheiten oder Menschenopfern weniger wahrscheinlich zu egalitären Strukturen zurückkehren und soziale Ungleichheit eher verstärken [1].
Zusammengefasst zeigt Blumes Forschung, dass die Art der Gottheiten, an die Menschen glauben, eng mit den sozialen und psychologischen Bedürfnissen ihrer Gesellschaften verknüpft ist. Während wohlmeinende Gottheiten eher positive soziale Effekte haben, können rächende Gottheiten soziale Hierarchien und Ängste verstärken.
[1] https://www.rpi-loccum.de/material/pelikan/pel3-18/3-18_weber
[2] https://scheringstiftung.de/en/programm/dialog/foerderprojekte/salon-der-komischen-oper/brennen-fuer-den-glauben/
[3] https://www.prosocial.world/people/michael-blume
[4] https://isbn.de/person/Michael+Blume?verlag=S.+Hirzel+Verlag+GmbH&seite=1&mtype=ebooks
[5] https://de.wikipedia.org/wiki/Michael_Blume
[6] https://www.zeit.de/2019/06/religion-rationalitaet-irrationaliteat-glaube-christentum-michael-blume
[7] https://www.studienstiftung.de/portraets-interviews/michael-blume-wir-brauchen-wieder-einen-bildungsbegriff-der-sich-seiner-juedischen-christlichen-und-humanistischen-wurzeln-bewusst-ist
[8] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/author/blume/
[9] https://www.reddit.com/r/mythology/comments/16js9ig/believing_in_mythological_gods_is_a_religion/?tl=de
[10] https://relilab.org/dr-michael-blume-religionen-gewalt-im-blick-der-religionswissenschaft/
[11] https://news-europe.churchofjesuschrist.org/article/michael-blume-honored-for-services-to-family-values
[12] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/big-gods-von-ara-norenzayan-evolutionsforschung-zur-religion-und-zur-s-kularisierung/
[13] http://www.blume-religionswissenschaft.de/
[14] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/die-evolution-der-engelvorstellungen/
[15] http://www.blume-religionswissenschaft.de/reli_id.html
[16] https://www.deutschlandfunk.de/verschwoerungsmythen-das-boese-in-uns-selbst-100.html
[17] https://www.br.de/br-fernsehen/programmkalender/ausstrahlung-3227348.html
[18] https://readingroo.ms/4/3/0/7/43078/43078-h/43078-h.htm
[19] https://s-j-a.org/blog/erklaerung-von-dr-michael-blume-zur-derzeitigen-nicht-annahme-eines-bundesverdienstkreuzes-aufgrund-der-anhaltenden-verfolgung-der-jesidinnen-jesiden/
[20] https://www.reddit.com/r/hinduism/comments/10hjp3n/god_vs_deities/?tl=de
[21] https://de.wikipedia.org/wiki/Gott
[22] https://de.wikisource.org/wiki/Kreuzeswissenschaft/Geist_und_Glauben
[23] https://www.reasonablefaith.org/translations/dutch/question-answer/ist-der-glaube-an-gott-gut-schlecht-oder-irrelevant
[24] https://www.gutefrage.net/frage/welcher-gott-ist-der-richtige-und-warum-glaubt-man-an-gott
[25] https://scholarsarchive.byu.edu/cgi/viewcontent.cgi?article=1072&context=sophiefiction
[26] https://www.academia.edu/129524935/Zentrum_und_Peripherie_Theologische_Perspektiven_auf_Kirche_und_Gesellschaft_Festschrift_f%C3%BCr_Otmar_Meuffels
[27] https://books.ub.uni-heidelberg.de/propylaeum/catalog/view/242/323/77621
[28] https://www.researchgate.net/publication/390719282_Glauben_und_Heilen_-_Die_Rolle_der_Psyche
[29] https://repository.globethics.net/bitstream/handle/20.500.12424/173570/ZEE_50.pdf?sequence=1&isAllowed=y
[30] https://chrismon.de/artikel/15451/religion-fuer-einsteiger-was-ist-gut-der-schoepfung
[31] https://books.ub.uni-heidelberg.de/propylaeum/catalog/view/242/323/77623
[32] https://www.uibk.ac.at/theol/leseraum/texte/299.html
“……Meine Güte, @little Louis – da hat Sie aber der Schwurbel gepackt…..”
Na ja- was einem halt nach DLF- Sendungen bzw. Kommentaren so durch den Kopf geht, kann sich schon mal ausweiten. L.L. war schließlich vor laaanger Zeit mal ” Volks- Pädagoge” und hat(te) sich schon (aber nicht allein) deswegen ein wenig mit solchen Schwurbeleien befasst. Und geändert hat sich da ja nicht viel, da die alten Nester ja immer noch produktiv zu sein scheinen.
Aber Gott sei Dank haben Sie mich nur mit “Meine Güte” (sehr höflich) angesprochen und nicht wie Leute aus meinem Umfeld mit ” .. Ach du lieber Gott..” auf meine Schwurbeleien reagiert. Denn dann wäre ich gezwungen gewesen, in etwa so darauf zu reagieren:
” Ja, mein Kind – was möchtest du ?”
Was man mir dann wieder als “ziemlich un- angemessen” ausgelegt hätte.
@Peter Gutsche 06.11. 00:11
„Bei ganz außerordentlich großen vulkanischen Ereignissen hätten wir wohl schlechtere Karten.“
Akute Supervulkane werden Katastrophen bleiben, wo dann auch die Menschheit selbst durchaus massiv dezimiert werden kann. Na und, so kann das Leben eben sein, wir werden es auf jeden Fall als Art überleben, und uns danach wieder vermehren. Kurzfristig riesige Mengen Methan könnten wir aber auch dann freisetzen, und so wenigstens den vulkanischen Winter entschärfen.
Längerfristige Vulkanische Phasen können wir dann aber auch entschärfen, indem wir entsprechende CO2 Überschüsse irgendwo fixieren. So lässt sich allgemein das Klima von uns Menschen kontrollieren, weder Eiszeiten müssen wir hinnehmen, noch sind wir einer heißer werdenden Sonne schutzlos ausgeliefert.
Der Klimawandel macht uns ja vor, wie wir das Klima kontrollieren können. In gewissen Grenzen, aber ich vermute dann doch ziemlich weitreichend.
„Denn Stillstand ist in einem offenen System wie unserem Planeten unmöglich: Entwicklung und Anpassung sind unvermeidlich.“
Aber das Konzept Mensch kann doch systemtheoretisch auch sehr langfristig erhalten bleiben. Anpassungen an ständig immer wieder zu erwartende Pandemien werden nur kurzfristige Einbrüche sein, die in wenigen Generationen immer wieder ausgeglichen werden können.
Ich finde das Konzept Mensch, das uns ausmacht, dann schon doch genial. Wir sind wirklich offenbar extrem flexibel, und können uns in selbstgeschaffene Kontexte einfügen, wenn wir es denn wollen. Das hat uns nicht nur geholfen, in fast allen Weltgegenden zurecht zu kommen, das kann uns genau so helfen, als Menschheit mit den Grenzen dieses Planeten insgesamt hinzukommen und die aktuelle Zerstörungsphase zu beenden.