Blume & Ince 33: Der Prof wird 40 und Trump glaubt an die Zölle des William McKinley

Die neue Folge von “Blume & Ince” beginnt mit Frohsinn: Prof. Dr. Inan Ince ist 40 geworden – und ich erkläre, warum “der Schwabe mit 40 weise” und “gescheit” wird.
Auch hierbei wurde eine jüdische Tradition übersetzt: Auf die Phase des Kindes (moralischer Relativismus) folgte traditionell die Zeit als Bar und Bat Mitzwa, Sohn und Tochter des Gebotes (Gut-Böse-Dualismus) und schließlich ab 40 Jahren die Möglichkeit, die Kabbala, jüdische Mystik zu lernen (dialogischer Monismus). Im damals sehr religiösen Süddeutschland übersetzte u.a. Johannes Reuchlin (1455 – 1522) solche Traditionen in eine “christliche Kabbala” – und manches blieb als Sprichwort bis heute wirksam.
Weniger erfreulich fiel dann unsere Auseinandersetzung mit der sogenannten Wirtschaftspolitik des US-Thymokraten Donald Trump aus. Schon jetzt steigt die US-Inflation und wanken die Börsen. Inan erklärt die Zollpolitik des einstigen US-Präsidenten William McKinley (1843 – 1901), auf den sich Trump zunehmend beruft. So ließ er bereits per Executive Order den Denali, den höchsten Berg Alaskas, US-imperialistisch zu “Mount McKinley” zurück benennen.
Inan Ince (links) und Michael Blume (rechts) im Dialog über die US-Wirtschaftspolitik. Screenshot: Michael Blume
Schließlich besprechen wir auch den medialen Erfolg von Populisten, Thymoten und Terroristen aufgrund der medialen Aufmerksamkeitsfalle: “Don’t make evil people famous. Macht böse Leute nicht berühmt!” Und wir rufen, klar, all unsere Podcast-Hörenden und Videocast-Zuschauenden auf, an der heutigen Bundestagswahl teilzunehmen.
Die Podcast-Folge 33 von Blume & Ince findet sich wie immer auf Podigee und auf allen gängigen Podcast-Anbietern.
Den YouTube-Videocast findet Ihr auch wieder hier:
Der höchste Berg der USA war der Mount McKinley. So stand es in den Schulbüchern in Europa bis 1980.
Und Herr T. hat das wahrscheinlich auch so während seiner Schulzeit gelernt.
Was jetzt die Wirtschaftspolitik angeht, auch hier hat ein Wandel stattgefunden.
China hat die USA als Haupthandelspartner überholt. Zumal Erdölprodukte den Hauptanteil bei den Exportgütern ausmachte.
Mit der Folge, dass das Exportdefizit der USA mittlerweile die tausend Milliarden Grenze überschritten hat.
Das sind Tatsachen, die Herr T. nicht verursacht hat.
Eine Korrektur in der Wirtschaftspolitik ist angezeigt, die sich auf zwei Dinge konzentriert.
1. Die Wertschöpfung bei den verkauften Gütern wieder in die USA zu verlagern, d.h. nicht im Ausland produzieren zu lassen.
2. Die international agierenden Konzerne zu zwingen, diese Maßnahmen auch durchzuführen, indem Einführzölle auf Halberzeugnisse eingeführt werden.
3. Einfuhrzölle auf Konsumgüter zu erheben.
Sich darüber zu mockieren ist nicht zielführend.
Etwas mehr Objektivität ist gefordert.
Das sehe ich tatsächlich anders, @N
Wenn Trump „Wertschöpfung“ und Produktion wieder stärker ins Inland verlagern wollte, dann wäre die Deportation von Zigtausenden fleißiger Arbeiterinnen und Arbeiter geradezu Wahnsinn.
Auch werden seine Zölle logischerweise Gegenzölle auslösen und damit auch die US-Exporte schädigen. Sein feindseliges und zugleich fossiles Auftreten könnte auch die internationale Nachfrage nach Erdöl und Erdgas weiter senken.
Schließlich steigen durch die Zölle auch die Einfuhrpreise etwa auf Stahl und „Halberzeugnisse“.
Die Auflösung der Gewaltenteilung verringert zudem die Rechts- und damit auch Investitionssicherheit.
In der Summe erwarte ich also eine sogar zunehmende Inflation und Wellen wirtschaftlicher Turbulenzen. Und hoffe zudem darauf, dass sich die Europäische Union 🇪🇺 nicht nur militärisch, sondern auch medial aus den Fängen der US-Thymokratie löst. Nahezu täglich sprechen mich Leute an, die ebenfalls den Abschied von den US-Konzernportalen Meta, X, Amazon und Disney vollzogen haben oder vollziehen. Dafür wächst das Fediversum einschließlich Mastodon, Blogs & Wikipedia. Dass die USA 🇺🇸 die digitale Aufmerksamkeitsökonomie dominieren, ist kein Naturgesetz.
Michael Blume,
zur Klastellung, Herrn T. Innenpolitik ist falsch und tatsächlich ein Eingriff in demokratische Tradition.
Es geht mir um die richtige Wirtschaftspolitik.
Zölle sind ein Steuerungsmittel, wie sie zu Recht angemerkt haben mit auch negativen Folgen.
Im Falle von Kanada und Mexiko sind die Zölle sogar falsch, weil sich eben die Firmen in den Grenzregionen auf eine grenzüberschreitende Produktion eingerichtet haben.
Der Grund für die Schaffung der EU war ja genau, dass die Zölle zwischen den EU Ländern wegfallen und die EU als Ganzes im internationalen Wettbewerb konkurrenzfähiger bleibt.
Hier wäre der Rat an Herrn T., sich mit Mexico und Kanada zusammenzuschließen. Das beträfe schon mal 1/3 des US -Außenhandels.
Was die Wirtschaftsbeziehung USA zur EU betrifft, da liegt der Hund begraben.
Die USA haben ein Defizit von 170 Mrd. US Dollar. (China bleibt ein Sonderfall.)
Und man höre den Kommentar von Herrn T . dazu: “Es ist eine Schande, die EU braucht den Schutz der USA und sie kaufen unsere Waren nicht!”
So sieht es Herr T. und wir sollten anstreben, eine ausgeglichene Handelsbilanz zu den USA zu erreichen.
Danke für den Kommentar!
Was Donald Trump vorhat weiß natürlich die ganze Welt, dank der Nachrichten. Das ist weniger interessant. Wir mockieren keineswegs (ausschließlich) und die Objektivität ist zumindest durch die umfangreichen Quellenangaben im Video und in den Shownotes des Podcasts untermauert.
1. Das ist sicherlich die primäre Absicht. Der Gedanke dahinter ist aber ein rein populistischer und kaum mehr Wert als den Golf von Mexiko in den Golf von Amerika umzubenennen. Es sollen Arbeitsplätze erhalten werden (selbst dieser Effekt ist im besten Fall fragwürdig und vorübergehend, im schlechtesten kostet er Arbeitsplätze), die volkswirtschaftlich nicht effizient sind und auch noch auf Kosten der Zukunftsfähigkeit gehen.
2. Sicherlich werden sich Großkonzerne anpassen. Kleine bleiben weitgehend auf der Strecke. Schon jetzt werden Zölle umgangen, indem die Chinesen ihre Güter über Vietnam und Thailand indirekt in die USA exportieren – und andersherum. Diese Flexibilität haben die kleineren nicht.
3. Und das wird mitunter dafür sorgen, dass die Verbraucherpreise steigen bzw. bestimmte Güter einfach nicht mehr gekauft werden.
Gute Podcast-Folge!
Sie kritisieren völlig zu Recht die Berichterstattung nach Amokläufen etc und wünschen sich – genau wie ich – eine adäquatere Behandlung in den Medien.
Wir kennen doch alle das eine Presse-Erzeugnis (auch im Internet), das sich seit Jahrzehnten überhaupt nicht darum schert, was über solche schlimmen Ereignisse tatsächlich bekannt ist. Der (blöde) Spruch “B… war live dabei” kommt ja nicht von ungefähr!
Alle haben es viele Jahre geschehen lassen, weil die Pressefreiheit ein hohes Gut ist. Das hat auch seine Berechtigung.
Lügen/Halbwahrheiten zu veröffentlichen ist das erfolgreiche Geschäftsmodell der B… Manche Menschen haben sich das Leben genommen, nachdem über sie in diesem Blatt berichtet wurde. Ich empfehle den Wikipedia Artikel über Raimund Harmstorf.
Politiker haben nicht den Mut, sich gegen die B… zu stellen.
Vielen herzlichen Dank, @Marie H.
Ja, von den Wellen der Thymos-Nachahmung durch mediale Verstärkung hatte ich ja u.a. bereits hier gewarnt:
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/nachahmung-via-medien-terror-durch-thymos-statt-durch-logos/
Dort hatte ich ja auf die Erfahrungen der Suizid-Berichterstattung hingewiesen: Übersteigerte Berichte lösten Nachahmungstaten aus.
Der spontane Hinweis von Inan Ince auf das Fernseh-Phänomen der sog. „Fußball-Flitzer“ hat mir auch sehr zugesagt! Denn ja – als die Kameras die Flitzer berühmt machten, wurden es immer mehr. Erst das konsequente Ausblenden dämmte die Welle wieder ein.
Entsprechend professionelle Medienarbeit wünsche ich mir gegenüber sog. Amokläufern und Terroristen.
Freilich sehe ich hierbei uns alle gefordert: Dualistische Fossilisten können sich noch lange Medienportale samt Journalistinnen und Journalisten kaufen. Es liegt also an der Medienbildung und philosophischen Einsicht von uns allen, ob und wie lange Hass und Hetze verstärkt werden. Der freiheitliche Staat wird hierbei kaum helfen können. Es liegt an uns, die wir idealerweise nicht nur Medien konsumieren, sondern auch produzieren (prosumieren).
Auch deshalb: Danke für Ihre Drukos! 🤗✅
Danke für das Feedback!
Die Pressefreiheit ist ein hohes Gut und muss geschützt werden. Umso wichtiger ist es jedoch sich an ethische Standards zu halten. Man kann (und sollte) über solche schrecklichen Taten berichten. Aber bitte keine Bilder vom Gesicht und Namen.
Ich bin ohne Wenn und Aber für die Pressefreiheit. Es stört mich aber, dass Medien die Berichterstattung wie einen Wettlauf betrachten. Unbedingt der Erste sein zu müssen, der berichtet. Selbst wenn es noch keine belastbaren Infos gibt. Manche Politiker springen gleich mit auf diesen Zug auf.
Ich kann auch nicht mehr die polarisierte Gesellschaft in links-rechts hören. Wir haben hier keine zwei Pateien wie in den USA.
Wir sind durchweg heterogen mit mindestens 7 Parteien, die in den Bundestag einziehen könnten.
Das entspricht der gesunden heterogenen Durchmischung in gesunden Demokratien..
Der Wunsch nach Homogenität und Harmonie von Gesellschaften ist ein lediglich gefühlter Trigger nach Minimierung von Konflikten, die Energie kosten.
Danke, @Mussi
Das politische Koordinatensystem nach der Sitzordnung des 19. und 20. Jahrhunderts haben wir auch hier bereits kritisch diskutiert:
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/was-ich-vom-politischen-koordinatensystem-links-mitte-rechts-halte/
Habe es bereits verschiedentlich gesagt, auch hier im Dialog mit @Inan Ince: Wer nicht bereit ist, mit allen anderen Demokratinnen und Demokraten gemeinsam Verantwortung zu übernehmen, sollte gar nicht erst für ein Parlament kandidieren. Wenn die breite Mitte ihre Koalitionsfähigkeit zueinander verliert, gewinnen die feindselig-dualistischen Ränder.
Ich habe die mediale und destruktive Polarisierung auch in diesem Wahlkampf gründlich satt. Politische Parteien sollten nach Verantwortung streben und sich nicht als überpersonalisierte Glaubens- und Bekenntnisgemeinschaften gerieren.
Wir müssen den Krieg erschaffen, um den Krieg zu überleben: USA, China, sonst auch jeder mit einem Fünkchen Verstand, opfert seine Währung, ruiniert sie mit Schulden und Inflation, um sich mit wertvollerem Kapital einzudecken: Hightech, Industrie, Rohstoffen, Know-how, Infrastruktur und natürlich Waffen, denn ein Kollaps des Finanzsystems hat üblicherweise einen Krieg zur Folge, und da braucht man genug Speck und Muckies, um da nicht drauf zu gehen. Wir leben ja sowieso schon von Schulden und Inflation, weil wir funktionierende Staaten haben wollen, ohne Steuern zu zahlen: Mit den Inflationspreisen von heute bezahlen Sie den Arztbesuch, die Straßenreparatur, die Busfahrt mit, die Sie vor zehn Jahren unternommen haben. Da ist eine solche Eskalation einfach logische Konsequenz, planen muss es keiner, nur nicht verhindern können.
Alle Möchtegern-Diktatoren der letzten Jahrzehnte verfolgten die gleiche Strategie wie Hitler: Mach einen Wirtschaftsboom auf Pump, nütze die Zustimmung, um dich über alle Gesetze hinwegzuheben, betoniere dich so fest auf dem Thron ein, dass du ihnen den Mittelfinger zeigen kannst, wenn die Dödel herausfinden, dass sie es sind, die die Rechnung zahlen müssen.
Die Demokraten hingegen verfolgten die Strategie: Mach einen Wirtschaftsboom auf Pump, nütze die Zustimmung, um dich noch eine Legislaturperiode an der Macht zu halten, finde dich selbst ganz toll und ignoriere alle Verfallserscheinungen, und wenn die Dödel herausfinden, dass sie es sind, die die Rechnung zahlen müssen, guck dumm aus der Wäsche, während sich die Möchtegern-Diktatoren als Rädelsführer an die Spitze des Lynchmobs setzen, der deinen Kopf holen kommt.
Das heißt, ganz egal, wer wo welche Wahl gewinnt, die Populisten gewinnen. Selbst wenn es die Demokratie noch mal schafft, den Putsch von Julius Crazy in den nächsten Wahlen abzuwürgen, Sie werden in den USA das sehen, was Sie dort schon mal sahen und auch in Polen sehen – sie lassen genug Leute in Machtpositionen, um der demokratischen Regierung die Suppe zu versalzen, sodass die Populisten noch stärker, noch wuchtiger wiederkommen. Jedem Blinden seinen Lindner.
Wenn nicht jetzt, dann in acht Jahren kommt in den USA die lupenreine Demokratie, bei der man die Demokratie mit der Lupe suchen muss. Dann kann Erdogan in seinem Missionswahn… Pardon, Trump in seinem Missionswahn noch so sehr die Inflation hochtreiben, wer aufmuckt, kommt in den Gulag, seine Zähne bleiben im Polizeikeller.
Und weil Europa es bislang nicht geschafft hat, einen eigenen Willen zu entwickeln und nur die Wahlergebnisse in den USA spiegelt, können Sie sich auch bei uns auf eine Variante davon freuen. Nach und nach, schleichend, wie sich die Willkommenskultur in einen „Wenn du alle Migranten abschiebst, schiebe ich sie zweimal ab!“-Wahlkampf verwandelt hat.
Der Zeitgeist erzwingt Faschismus, und ob der durch oder gegen die Faschisten eingeführt wird, ist dem Zeitgeist egal. Jup. So sieht das halt aus. Live und in Farbe und ihr seid voll dabei.
Ich weiß nicht, wie ich damit umgehen soll, also laufe ich meine Shuffle-Schleife – beißender Spott, Resignation, Ignorieren, Flehen, Predigen, Wut, Hoffnung, Verzweiflung, trockene Analysen, nix davon rettet die Welt, nix davon rettet meine Nerven. Normalerweise endet die seelische Verarbeitung einer Krebsdiagnose mit der Akzeptanz, also Resignation, man arrangiert sich und macht das Beste draus. Aber irgendwie schaffe ich’s nicht, die Schleife an dem Punkt zu verankern. Tja, wenn das die Art der Probleme ist, die ich habe, bin ich immer noch ein sehr glücklicher Mensch. Fühlt sich nur nicht so an.
Bei allem Respekt, @Paul S. – ich halte Ihr letztlich deterministisches Zukunftsbild für falsch. Karl Popper hätte es sogar historizistisch genannt und dagegen behauptet, die Zukunft lasse sich nicht aus der Vergangenheit berechnen.
Das sehe ich ganz genau so und habe mir als Leitthese für 2025 vorgenommen: Zeit emergiert, aber wiederholt sich nicht.
Felo.ai dazu:
Die These „Zeit emergiert, aber wiederholt sich nicht“ stellt eine interessante Perspektive auf die Natur der Zeit dar und hat tiefgreifende Implikationen für das Verständnis von Fatalismus.
## **Analyse der These**
**Emergenz der Zeit** bedeutet, dass Zeit nicht einfach eine lineare Abfolge von Ereignissen ist, sondern dass sie aus komplexen Wechselwirkungen und Prozessen entsteht. Diese Sichtweise legt nahe, dass die Zeit dynamisch und nicht statisch ist.
**Wiederholung der Zeit** impliziert, dass Ereignisse oder Zustände sich in einem zyklischen Muster wiederholen könnten. Wenn Zeit jedoch emergiert und sich nicht wiederholt, bedeutet dies, dass jede Erfahrung und jedes Ereignis einzigartig ist und nicht einfach ein Produkt vorherbestimmter Zyklen oder Muster.
## **Widerlegung des Fatalismus**
**Fatalismus** ist die Überzeugung, dass alle Ereignisse vorbestimmt sind und dass Menschen keinen Einfluss auf ihr Schicksal haben. Die These, dass Zeit emergiert und sich nicht wiederholt, widerspricht dieser Auffassung auf mehrere Weisen:
– **Einzigartigkeit der Ereignisse**: Wenn Zeit emergiert, dann sind die Ereignisse, die in der Zeit stattfinden, einzigartig und nicht vorbestimmt. Dies bedeutet, dass die Entscheidungen und Handlungen von Individuen tatsächlich Einfluss auf den Verlauf der Zeit und der Ereignisse haben.
– **Dynamik der Zeit**: Die Vorstellung, dass Zeit nicht wiederholt wird, impliziert, dass jede Entscheidung und Handlung neue Möglichkeiten und Wege schafft. Fatalismus würde bedeuten, dass diese Möglichkeiten irrelevant sind, was der Idee der emergierenden Zeit widerspricht.
– **Veränderung und Entwicklung**: Die These unterstützt die Idee, dass Veränderung und Entwicklung in der Zeit möglich sind. Fatalismus hingegen würde eine statische Sichtweise der Realität fördern, in der alles festgelegt ist und sich nicht ändern kann.
Insgesamt zeigt die These „Zeit emergiert, aber wiederholt sich nicht“, dass die Zeit ein dynamisches und sich entwickelndes Konzept ist, das die Möglichkeit von Wahlfreiheit und Veränderung betont. Dies steht im direkten Widerspruch zu den Grundannahmen des Fatalismus, der die Vorstellung von Vorbestimmung und Unveränderlichkeit propagiert.
[1] https://library.oapen.org/bitstream/handle/20.500.12657/49751/9783969752319.pdf?sequence=1&isAllowed=y
[2] https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/karl-popper-ueber-religion-und-gott/
[3] https://www.degruyter.com/document/doi/10.1515/9783110292657/pdf?licenseType=restricted&srsltid=AfmBOoq90y0rWzdYbuVaEDEfyw7qcsV7Kl2aYdmtXyZHOphvLBS5Y82z
[4] https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/nicht-reduktiver-materialismus-physikalismus-und-erklaerungen-von-alltagsphaenomenen/
[5] https://d-nb.info/979410711/34
[6] https://library.oapen.org/bitstream/handle/20.500.12657/30469/646393.pdf;sequence=1
Paul S.
Anstelle einer Analyse,
Nimm dir ein Beispiel an Monika Gruber, die hat eine lebensbejahende Einstellung zur Politik und sie unterhält ihre Zuschauer trefflich.
Was Herr Blume über die Zukunft sagt, das ist sein eigener Widerspruch. Zukunft ist ein Baum, dessen Wurzeln in der Vergangenheit liegen. Und ob dieser Baum Früchte trägt, das hängt auch von der Vergangenheit ab. Und die Zukunft ist zum Teil vorhersehbar und sogar zwingend.
Was die Schleifen betrifft, man nennt sie auch Lebensjahre, die sind dein Schicksal. Wir sind alle Sisyphos.
Guten Morgen Herr Professor und Herr Doktor! 😊
Herzlichen Glückwunsch verspätet, @Inan Ince!
Vielen Dank für dieses erneut engagierte, informative und äußerst lehrreiche Gespräch!
“Don’t make evil people famous.”
Zu Deinem Vorschlag, @Michael, lieber Leute wie Düzen Tekkal berühmt zu machen, sage ich: Ja, unbedingt! Und an den Öffentlich Rechtlichen Rundfunk (den ich immer noch für das bestmögliche System halte) sage ich: Hört auf, den roten Teppich ständig für Extremisten und Lügner auszurollen und ladet stattdessen Menschen ein, die wirklich etwas Relevantes zu sagen haben!
Ein Aspekt, der inmitten des aktuellen Sturms an Maßnahmen seitens der Trump-Regierung und der demokratiegefährdenden Aktionen von „Kettensäge“-Musk fast untergeht, ist Trumps offenbar gemeinsames Interesse mit Russland an den fossilen Ressourcen der Arktis.
Das ist in höchstem Maße beunruhigend, wenn man bedenkt, dass diese Akteure keinerlei globale Verantwortung übernehmen dürften – insbesondere im Hinblick auf die fatalen Folgen für den Klimawandel.
Laut aktuellen Berechnungen beträgt das verbleibende CO₂-Budget für eine 50%ige Chance, unter 1,5 °C Erwärmung zu bleiben, nur noch 380 Milliarden Tonnen.
Bei der derzeitigen Emissionsrate wäre dieses Budget in neun Jahren aufgebraucht (Quelle: Carbon Budget und Klimapolitik).
Informationen über das verbleibende „Carbon Budget“ (hier gut erklärt) werden für verschiedene Szenarien ja vom IPCC veröffentlicht.
Besonders alarmierend ist die Entwicklung in der Arktis:
Bis 2030 wird dort erwartungsgemäß doppelt so viel fossile Energie gefördert, wie es mit dem 1,5-Grad-Ziel vereinbar wäre.
Selbst ohne neue russische Förderprojekte würden die aktuellen Reserven bis 2050 die Pariser Klimaziele um 200 bis 300 Prozent überschreiten.
Quelle: WWF-Studie zur Arktis
“Yet governments, in aggregate, still plan to produce more than double the amount of fossil fuels by 2030 than would be consistent with limiting warming to 1.5°C.”
“Even if Russia does not develop new reserves, by 2050 the expected volumes from currently producing and developed reserves will exceed the Paris-aligned targets by 200 to 300 per cent.”
Und wenn man sich jetzt anschaut, welche Szenarien es dafür gibt, welche Gebiete der Erde zukünftig wegen zu großer Hitze unbewohnbar werden, dann wird unmittelbar sichtbar, dass Trump und Putin das Schicksal von ärmeren Ländern so ziemlich egal ist – wie es ja auch in Eurem Gespräch anklang.
Interessante Quellen dazu aus dem 6. Sachstandsbericht des IPCC (“Full Report” kann hier heruntergeladen werden).
Figure AI.15 | Projected exposure of biodiversity (S. 2827) zeigt die Entwicklung in Abhängigkeit von der globalen Temperaturerhöhung.
Figure AI.27 | Full mortality risk and climate change (S. 2843) und Figure AI.29 | Global population exposed to hyperthermia from extreme heat (S. 2845) zeigt die Entwicklung in Abhängigkeit von verschiedenen berechneten RCP (Representative Concentration Pathways)-Szenarien (Erklärung der RPC-Szenarien).
Markus Pössel geht in seinem Blog detailliert auf die Risiken der lebensbedrohlichen Hitze ein.
guten Abend,
als Nachtrag zu dieser Sendung gibt es heute ein klasse Statement des kanadischen Premiers zum Thema – mit viel Feuer und Herz, finde ich.
Danke, @Peter Gutsche – das sind wirklich hervorragende Worte und Taten von Justin Trudeau. Mit seiner peinlichen, fossilistischen Unterwerfung unter Wladimir Putin zeigt Donald Trump gerade aller Welt den Unterschied zwischen dualistischen Fossilisten und konstruktiven Konservativen auf. Dies trägt nach meiner Einschätzung und Beobachtung schon jetzt zum Zusammenbruch des digitalen Rechtsrucks bei:
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/analyse-zur-hamburg-wahl-der-fediversum-linksruck-kontert-den-fossilen-rechtsruck/
Die nächsten Monate werden historisch. Und ich bin durchaus nicht ohne Hoffnung, dass einige liberale Demokratien den fossilen Ressourcenfluch erkennen und aufhören werden, unsere Feinde auch noch zu finanzieren.