Blume & Ince 25: Jean-Jacques Rousseau und die Polarisierung des säkularen Denkens
Der im Alpenraum geborene und aufgewachsene Naturromantiker und Natur-Kultur-Dualist Jean-Jacques Rousseau hat die sog. “westlichen” Geistestraditionen bis hin zum ökonomischen Markt-Staat-Dualismus und zur lange mädchenfeindlichen Pädagogik geprägt wie kein Zweiter. Er prägte und polarisierte mit dem Aufkommen schneller Druckmaschinen den Westen so stark wie vor ihm nur Martin Luther (1483 – 1546). So hatte Rousseau auch die Abstammung des Menschen vom Tier – bei ihm: vom Bären – schon ein Jahrhundert vor der Entwicklung der Evolutionstheorie behauptet. In einer Blog-Diskussion über die bis heute unterschätzte Avatar-Filmheldin Trudy Chacon, gespielt von Michelle Rodriguez antwortete ich @Marie H.:
Die Filmreihe “Avatar” steht nach meiner Auffassung in der Tradition der Naturromantik nach Jean-Jacques Rousseau (1712 – 1778) mit der Konstruktion von “edlen Wilden” gegen eine fast völlig verdorbene Zivilisation.
Ihr könnt Euch meine Freude also vorstellen, als ich als dialogischer Monist & Solarpunk auch bei meinem Mit-Videocaster Prof. Dr. Inan Ince (BWL) Kenntnisse von und Interesse an Jean-Jacques Rousseau wahrnahm. Nach einer (testweise neu eingeführten) Anfangsrunde von Fragen und Antworten diskutierten wir gestern interdisziplinär den zugleich großen und abgründigen Intellektuellen, seine säkulare, ökonomistische Neufassung der Sündenfall-Mythologie, seine Zivilisationskritik und auch die Fragen von Autor und Werk: Rousseau hatte als Verfasser großer Pädagogik-Texte seine eigenen fünf Kinder mit der Wäscherin Thérèse Levasseur (1721 – 1801), mit der er lange in “freier Ehe” lebte, ins Waisenhaus und damit in den sicheren Tod gegeben.
Wir diskutierten: Sagt dies auch etwas über den Wert von Rousseaus philosophischen und pädagogischen Theorien aus? Wie sollten wir heute – gerade als Lehrende – mit solchen Personen der Geschichte umgehen? Was meinen Sie?
Die aktuelle Fediversum-Podcast-Kachel von “Blume & Ince” mit Prof. Dr. Inan Ince (BWL) rechts und Dr. Michael Blume (Religions- und Politikwissenschaft) im Dialog. Grafik: Inan Ince
Auch die Folge 25 von “Blume & Ince” zu Rousseau steht als Podcast via Podigee und zudem hier als YouTube-Videocast zur Verfügung:
Wie immer stellen wir auch hier die Inhalte als öffentliche Güter (nach Elinor Ostrom) zur freien Verfügung und freuen uns über Interesse und Dialoge! Für die nächste Folge haben wir dann eine Auseinandersetzung mit dem X-Eigner (und Supertroll?) Elon Musk geplant.
Es hat ja faktisch nie eine Säkularisierung gegeben!
Doch, lieber @hto, aus meiner Sicht gab und gibt es ganz klar Prozesse der Säkularisierung – und zugleich der medialen Re-Mythologisierung.
Perplexity.ai fasst Arbeiten dazu zusammen:
Der Begriff *Säkularisierung* im Kontext der Arbeiten von Dr. Michael Blume beschreibt den Prozess der Verweltlichung und den Rückgang religiöser Praktiken und Überzeugungen in der Gesellschaft. Dr. Blume, ein Religions- und Politikwissenschaftler, hat diesen Prozess besonders im Zusammenhang mit der islamischen Welt untersucht.
### **Säkularisierung im Islam**
Dr. Blume argumentiert, dass die Säkularisierung im Islam als Symptom einer tiefen Krise betrachtet werden kann. Er weist darauf hin, dass der Anteil der Menschen, die sich aktiv zu ihrem Glauben bekennen und religiöse Praktiken ausüben, weltweit abnimmt. Dies zeigt sich beispielsweise in der Türkei, wo der Anteil der Menschen, die sich als Muslime bezeichnen, erheblich gesunken ist[1][2].
### **Gründe für die Säkularisierung**
Blume nennt mehrere Gründe für diesen Rückgang:
– **Enge Verflechtung von Religion und Staat**: Diese führt oft zu Diktatur und Korruption, was das Vertrauen in religiöse Institutionen untergräbt.
– **Extremismus und Terrorismus**: Gewalt im Namen der Religion führt zu einer Ablehnung derselben.
– **Bildung und Verstädterung**: Höhere Bildungsniveaus und Urbanisierung fördern individuelle Lebensstile und reduzieren die Geburtenraten, was wiederum die religiöse Sozialisation schwächt[1].
### **Demografische Aspekte**
Blume hebt auch die demografischen Aspekte der Säkularisierung hervor. In seinen Arbeiten zeigt er, dass säkulare Gemeinschaften tendenziell weniger Kinder haben, was langfristig zu einem demografischen Rückgang führt. Dies führt paradoxerweise oft zu einer Wiederkehr der Religion, da religiöse Gemeinschaften demografisch erfolgreicher sind[7].
### **Säkularisierung und kulturelle Identität**
Ein weiterer Aspekt, den Blume betont, ist die Rolle der kulturellen Identität. Viele Menschen, insbesondere in der Diaspora, bezeichnen sich weiterhin als religiös, obwohl sie keine religiösen Praktiken ausüben. Dies dient oft dazu, ihre kulturelle Herkunft zu betonen, anstatt einen tatsächlichen Glauben widerzuspiegeln[2].
### **Fazit**
Insgesamt beschreibt Dr. Michael Blume die Säkularisierung als einen komplexen und vielschichtigen Prozess, der durch verschiedene soziale, politische und demografische Faktoren beeinflusst wird. Seine Arbeiten zeigen, dass Säkularisierung nicht nur ein Phänomen des Westens ist, sondern auch in der islamischen Welt tiefgreifende Veränderungen bewirkt.
Citations:
[1] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/saekularisierung-im-islam-verfolgung-von-ex-musliminnen-agnostikern-atheistinnen/
[2] https://www.cicero.de/kultur/islam-die-saekularisierung-als-symptom-der-krise
[3] https://heimatkunde.boell.de/de/2013/11/18/ergrauende-s%C3%A4kulare-religi%C3%B6s-vielf%C3%A4ltige-jugend-den-st%C3%A4dten-das-multireligi%C3%B6se
[4] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/saekularisierung-und-dekarbonisierung-thesen-aus-islam-in-der-krise-werden-debattiert/
[5] https://shop.verlagsgruppe-patmos.de/islam-in-der-krise-010956.html
[6] https://de.wikipedia.org/wiki/S%C3%A4kularisierung
[7] http://www.blume-religionswissenschaft.de/reli_demo.html
[8] https://www.welt.de/politik/deutschland/article168158878/Religionswissenschaftler-Immer-mehr-Muslime-wenden-sich-vom-Islam-ab.html
Säkularisierung ist ein typisches Wort des zeitgeistlichen Reformismus (die Assimilation jedes wirklich-wahrhaftigen Aufkeimens zu zweifelsfreier Eindeutigkeit im Sinne des Ursprungs).
😇👍
Säkularisierung (von lateinisch saeculum ‚Zeit‘, ‚Zeitalter‘; auch: ‚Jahrhundert‘) bedeutet allgemein jede Form von Verweltlichung. Im engeren Sinne bezeichnet der Begriff die Annahme, dass durch den Humanismus und die Aufklärung ausgelöste Prozesse, Bindungen an Religion gelockert oder gelöst haben und Fragen der Lebensführung dem Bereich der menschlichen Vernunft zugeordnet haben. Soziologisch wird dieser Prozess als „sozialer Bedeutungsverlust von Religion“ interpretiert. In der jüngeren Geschichte wird Säkularisierung vor allem in „westlichen“ Gesellschaften diagnostiziert und mit Entchristlichung gleichgesetzt. (Quelle: Wikipedia)
Für mich wird hier deutlich, wie die Konfusion, im engeren Sinne der systematischen Unvernunft, mit ignoranter Arroganz, das “Zusammenleben”, im engeren Sinne von “Individualbewusstsein” zur wettbewerbsbedingten Symptomatik, weiter entmenschlichend-bewusstseinsbetäubend organisiert, im engeren Sinne der Hierarchie des imperialistisch-faschistischen Erbensystems.
👋😇
@hto
Ja, das habe ich schon verstanden: Weil es in Ihrem gnostisch-größenwahnsinnigen Offenbarungsverständnis bisher nur einen “geistigen Evolutionssprung” gegeben habe, kann es außerhalb Ihrer Erkenntnis keinerlei Fortschritt mehr geben. Jedes Jahrhundert (saeculum) vor Ihnen und jeder “Reformismus” kann nur von Ihren Einsichten abgelenkt haben. Auch wir Mitmenschen samt unserer Religionen und Parlamente sind alle so lange wertlos, wie wir uns Ihren absoluten Wahrheitsansprüchen nicht unterwerfen. Da war selbst Rousseau noch toleranter.
Deswegen dialogisieren Sie hier ja auch nicht, sondern verkünden und beschimpfen nur – und das täglich. Was mich ehrlich interessiert: Langweilen Sie sich in Ihrer selbstgebauten Einsamkeit nicht selbst manchmal? In Ihrer Weltsicht gibt es ja niemanden mehr, von dem Sie noch etwas lernen können! Aus meiner dialogisch-monistischen Sicht klingt das wie ein selbstgebautes Gefängnis…
Hoffen Sie, durch allgemeine Anerkennung aus Ihrer Lage befreit zu werden?
Es gab da mal eine Reihe von Juden, die haben ihr Selbstverständnis (bewusst und/oder unbewusst???) als Juden und Mensch verstanden und wollten fortan als Sozialisten/Kommunisten die Welt menschenwürdiger machen, doch leider kamen sie nicht weiter als Moses und Jesus vor ihnen.
@hto
Über Bildungsneid als Wurzel des Antisemitismus haben wir ja schon an anderer Stelle diskutiert. Hier allerdings verwundern Ihre Ausführungen. Halten Sie etwa auch Jean-Jacques Rousseau für jüdisch, weil er eine Art proto-sozialistischer „Zivilreligion“ entwarf? 🤷♂️📚🤨
Wenn ich an den Teufel glauben würde, dann wüsste ich sehr genau, dass Du ein Teil von ihm bist.
👋😇
Alles klar, @hto – ein „Ja, Sie haben Recht“ hätte auch gereicht. 🙂
Ohne bisher den Podcast zum eigentlichen Thema Rousseau gehört zu haben, bin ich über den bisherigen Diskurs gestolpert – im Wortsinn. Wo Dr. Michael Blume dialogischen Diskurs anbietet, wird erneut dualistisch argumentiert. Es zählt keine andere Weltsicht als die eigene. So kommen wir nicht weiter!
Dazu passend habe ich gerade heute im Kontext US-Wahlen in der New York Times einen Meinungsbeitrag gelesen, der folgenden Satz enthält: „The Republican Party under Trump has fallen so far out of the political and cultural mainstream that the central aim (…) is to use the power of the state to bend that mainstream to their will.“ – „Die Republikanische Partei unter Trump ist so weit aus dem politischen und kulturellen Mainstream herausgefallen, dass das zentrale Ziel (…) darin besteht, die Macht des Staates zu nutzen, um diesen Mainstream ihrem Willen zu unterwerfen.“ https://www.nytimes.com/2024/08/09/opinion/trump-vance-harris-walz-weird.
Genau dieses Phänomen ist ja die Vorgehensweise in dualistischen Ansätzen: Mit „schrägen“ („weirden“) und gefährlichen Positionen ist man (auf Dauer) nicht mehrheitsfähig. Also wird das Denken der Mehrheit dann bis zu Anwendung von Gewalt „angepasst“. Nach dem Motto „Und willst Du nicht mein Bruder sein, so schlag ich Dir den Schädel ein“.
Das ist ja nach Rousseaus aufklärenden Philosophien auch in der französischen Revolution passiert: Da rollten Köpfe zeitweise im Minutentakt. Wer den Wettstreit der Ideen nicht aushält bzw. gewinnen kann, greift zur Gewalt – oft zunächst subtil, dann immer offensichtlicher bis zur Diktatur.
Frage: Wenn es keine Säkularisierung gegeben haben soll, warum wollen dann religiöse Fundamentalisten überall auf der Welt die Uhren zurückdrehen? Warum werden in einigen US-Bundesstaaten in den Schulen bestimmte Bücher und Lehren verboten? Weil sie wissenschaftliche Erkenntnis und nicht „reine“ Glaubenslehren beinhalten.
An dem Punkt, und nur da, haben Sie Recht @tho: So wird „entmenschlichend-bewusstseinsbetäubend“ agiert. Aber das schlicht zu verallgemeinern, blendet Realitäten bis zur Unkenntlichkeit aus. Auch eine Art von „Bewusstseinbetäubung“.
Quelle NYT: https://www.nytimes.com/2024/08/09/opinion/trump-vance-harris-walz-weird.html?smid=nytcore-ios-share&referringSource=articleShare&sgrp=c-cb
Ui, @Hannes Boekhoff – da haben Sie sich aber relativistisch verstolpert! 🙂
“Ohne bisher den Podcast zum eigentlichen Thema Rousseau gehört zu haben,” – das ist ein leider gerade auch im Internet weit verbreitetes Phänomen. Immer wieder kommentieren Menschen Texte, bei denen sie allenfalls die Überschriften gelesen haben und auch dialogische (!) Podcasts, die sie nicht einmal angehört haben. Das geht fast nie gut, auch hier nicht…
“…bin ich über den bisherigen Diskurs gestolpert – im Wortsinn.”
An sich ist Stolpern ja idealerweise auch eine Chance, innezuhalten und das eigene Tempo zu überprüfen. Leider haben Sie diese Gelegenheit erst einmal nicht genutzt. 🤷♂️
“Wo Dr. Michael Blume dialogischen Diskurs anbietet, wird erneut dualistisch argumentiert. Es zählt keine andere Weltsicht als die eigene.”
Ähm, nein – sehr bewusst habe ich nicht einfach meine Position zu Jean-Jacques Rousseau getextet und dazu die Kommentarfunktionen abgeschaltet – sondern den ebenso großen wie umstrittenen Denker in den Dialog mit Prof. Dr. Inan Ince gebracht und das Ganze auch hier kostenfrei zum Dialog gestellt. Und nun antworte ich sogar auf Ihren Kommentar, obwohl Sie sich nach eigenen Angaben nicht einmal die Zeit genommen haben, die Folge anzuhören oder anzuschauen. Ich denke, das spricht in Sachen dialogisches Verhalten jeweils für sich. 😊
“So kommen wir nicht weiter!”
Da stimme ich Ihnen zu! Bloggenden, die Wissen und Dialogmöglichkeiten ehrenamtlich anbieten, nicht einmal zuzuhören und stattdessen Dualismus zu unterstellen – damit gewinnt kein “wir”.
Entsprechend auch Ihre Ausführungen zu Donald Trump und Kamala Harris. Wir dürfen wohl annehmen, dass Sie gar nicht wussten, dass ich mich bereits im Juli öffentlich gegen das Agieren von Donald Trump und für Kamala Harris als US-Präsidentschaftskandidatin ausgesprochen habe? Nachzulesen u.a. hier:
https://www.evangelisch.de/inhalte/231860/15-07-2024/blume-trump-wird-die-rolle-des-politischen-erloesers-annehmen
So war ich damals zu ersten Amtseinführung von US-Präsident Barack Obama nach Washington eingeladen worden. Und bereits jetzt erreichen mich Nachrichten, nach denen verschwörungsgläubige Rechtsdualisten fest davon ausgehen, ich hätte “was gewusst” und stecke mit den US-Demokraten und Harris’ Ehemann unter einer Decke. 😏
Also, Sie sehen: Die Realität auch anderer Menschen ist immer sehr viel interessanter, wenn wir uns ernsthaft darauf einlassen. Ich nahm mir gerne Zeit für Ihren Druko, auch wenn Sie nach eigenen Angaben zum Zuhören erst einmal nicht bereit waren. Vielleicht versuchen Sie es beim nächsten Mal etwas dialogischer?
Ihnen von Herzen alles Gute und einen schönen Samstag! 😊
In meinem Studium vor über 50 Jahren musste ich die Pädagogik von Jean-Jacques Rousseau mit der Pädagogik von Robert Gagné (1916-2002), beschrieben in seinem Buch: ‚Die Bedingungen des menschlichen Lernens‘, gegenüber stellen und vergleichen
https://de.wikipedia.org/wiki/Robert_Gagné
Zu Beginn meiner Berufstätigkeit hat mir das strukturierte Planen, von Unterricht im Sinne von Gagné sehr geholfen.
Rousseaus pädagogische Theorie der natürlichen Erziehung wurde von ihm selbst nie ausprobiert. Während Gagné selbst unterrichtete und seine systematische Analyse von Lernprozessen doch sehr viel konkreter war.
Man könnte die Pädagogik von Rousseau eher in Verbindung setzen mit der Pädagogik von Maria Montessori (1870-1952), sie war eine Pionierin der Reformpädagogik. Auch Jean Jacques Rousseaus pädagogische Schriften gehören zur Reformpädagogik.
https://de.wikipedia.org/wiki/Maria_Montessori
Perplexity:
Das Prinzip der „Freiheit des Kindes“ in der Montessori-Pädagogik bedeutet, dass Kinder die Freiheit haben, ihre Lerninhalte, Materialien und Lernpartner selbst zu wählen, entsprechend ihren individuellen Interessen und sensiblen Phasen. Diese Freiheit erfolgt jedoch innerhalb eines Rahmens von Regeln und Strukturen, die ein friedliches Miteinander ermöglichen. Disziplin entsteht dabei aus der Freiheit selbst, indem Kinder Verantwortung für ihr Handeln übernehmen und sich selbst motivieren, ohne äußeren Zwang oder Belohnungssysteme[1][2][3].
Quellen
[1] Freiheit & Grenzen in der Montessori-Pädagogik https://montessori-kinder.de/blog/freiheit-und-grenzen/
[2] Prinzipien & Methoden – – Freie Montessori Schule Westerwald https://montessori-westerwald.de/schulkonzept/prinzipien-und-methoden/
[3] Disziplin der Freiheit – Teil 1 – Blog – BEL Montessori https://www.bel-montessori.at/blog/disziplin_der_freiheit_teil_1
[4] Montessori-Pädagogik | Aktion Sonnenschein https://aktionsonnenschein.com/montessori-schule/montessori-paedagogik/
[5] Montessoripädagogik – Wikipedia https://de.wikipedia.org/wiki/Montessorip%C3%A4dagogik
[6] Die Anfänge der Montessori-Pädagogik in Deutschland https://www.nifbe.de/component/themensammlung?id=688%3Adie-anfaenge-der-montessori-paedagogik-in-deutschland&view=item
[7] Montessori-Pädagogik | Montessori-Schule Niederseeon https://www.montessori-schule-niederseeon.de/montessori-paedagogik
[8] Freiheit und Disziplin bei Maria Montessori https://www.montessori-material.de/blog/montessori-paedagogik/freiheit-und-disziplin-bei-maria-montessori
Nach einigen Jahren der Berufstätigkeit und der gewonnenen Sicherheit konnte ich dann auch Teile der Reformpädagogik von Maria Montessori in den Unterricht einbauen. Ich habe aber nie nach einer vorgeschriebenen pädagogischen Lehre unterrichtet, die Mischung von Konzepten und die Einschätzung der jeweiligen Lernsituationen bestimmte mein Handeln. Mit zunehmendem Alter wurde ich in meinem Beruf viel gelassener und experimentierfreudiger.
Liebe @Elisabeth K,
jetzt im Nachhinein ärgert es mich schon fast, dass ich nicht die Verbindung mit (der doch durchaus als Philosophin geltenden) Maria Montessori aufgegriffen habe. Andererseits haben wir sie nun wunderbar aus der Tastatur einer Pädagogin bekommen. Vielen Dank für diesen ausführlichen Kommentar und die damit verbundenen Einblicke!
Spannend für mich wäre es natürlich zu sehen, ob bzw. unter welchen Bedingungen oder Modifikationen diese freiheitlichen Ansätze in der Erwachsenenbildung funktionieren können. Professoren erhalten grundsätzlich keine pädagogische Ausbildung und ich merke immer wieder, wie groß die Varianz ist im Stil und der Methoden der Kollegen – größer noch, als ich das bei Lehrern beobachtet habe.
Vielen Dank Euch, @Elisabeth K. und @Inan Ince!
Wie Ihr wisst, befürworte ich demokratische Bildungsarbeit sehr!
Hätten wir allerdings Maria Montessori (1870 – 1951) in dieser Folge von “Blume & Ince” aufgegriffen, so hätte ich leider auf sehr viele dunkle Stellen verweisen müssen, die in der deutschsprachigen Montessori-Rezeption erst in den letzten Jahren in den Blick gekommen sind. Die Ärztin Maria Montessori war eben leider keine Demokratin, sondern eine überzeugte Eugenikerin und Rassentheoretikerin, die offen mit dem Faschismus sympathisierte:
“Ihr Denken speist sich vor allem aus eugenischen Ansichten der Zeit, aus einer sehr fundierten rassenanthropologischen Perspektive, die sie als Medizinerin, als Biologin von ihren ersten Schriften bis ein Jahr vor ihrem Tod kontinuierlich publiziert, verkündet und propagiert hat”, sagt die österreichische Pädagogikprofessorin Sabine Seichter.
https://www.deutschlandfunkkultur.de/die-dunke-seite-der-maria-montessori-102.html
Auch hier – wie bei Rousseau – sollten wir m.E. die Rezeption ins Deutsche kritisch erweitern. Nicht alles, was auch noch im 20. Jahrhundert als “fortschrittlich” präsentiert wurde, hält der historischen Überprüfung stand.
Michael Blume
10.08.2024, 16:15 Uhr
Was ich aus dem Wiki-Artikel über Montessori entnehmen konnte ist, daß sie das Gesamt- oder Einheitsschulkonzept kritisch sah. Bei uns ist man von der Volksschule nach dem WK II ja auch zum dreigliedrigen und Schulsystem gewechselt, allerdings hier nicht zur Förderung individueller Begabung, sondern zum Klassenerhalt und Trennung von Arbeiterkindern und Bessergestellten.
Immerhin sind hier aber auch gelegentlich Wechsel in höhere Gesellschaftsschichten, wie bei euch beiden möglich.
Die am besten ausgebildeten Schulpädagogen kommen nun bei den Schülern zum Einsatz, die Unterstützung am dringendsten nötig haben, wohingegen überdurchschnittlich Aufnahme- und Lernbefähigte sich selbst, oder dem Elternhaus überlassen bleiben. Die bessergestellten Eltern wiederum achten dann schon auf individuelle Förderung und schicken den Nachwuchs möglichst auf Privatschulen.
Was daran soll nun verwerflich sein, wenn Montessori damit eine besonders gut ausgebildete Gesellschaftsschicht fördern wollte? Ich meine, es würde doch auch keiner auf die Idee kommen, dir einen Strick daraus zu drehen, daß Du die aus Hitlers Mist entsprungene Autobahn nutzt.
@Quasselstrippe
Eugenik, Rassismus und die Unterstützung des italienischen Faschismus richten sich feindselig-dualistisch gegen abgewertete Menschen, bei Montessori konkret gegen Kinder. Das geht über Fragen der Schulorganisation weit hinaus. Links und Informationen dazu habe ich bereits eingestellt.
Was diese bisher sehr sachliche und faire Diskussion mit „aus Hitlers Mist entsprungenen Autobahnen“ zu tun hat, müssten Sie wohl eher mit einem ehrlichen Freund oder Therapeuten besprechen. Auf die sehr deutsche Unsitte, Dialoge mit NS-Gleichsetzungen sprengen zu wollen, steige ich nicht ein.
Auch den aus Genf stammenden und vor allem in Frankreich schreibenden Jean-Jacques Rousseau bitte ich mal ganz ohne deutsche Obsessionen kritisch, fair und sachlich zu bedenken. Das geht und bringt das Wissen weiter.
Lieber @Inan Ince,
lieber @Michael Blume
Auch in der Erwachsenenbildung kommt es grundsätzlich auf das Setting an. Meine Smartphone-Kurse werden dominiert durch den Beamer und die Leinwand, es ist also eine Art Frontalunterricht, der gar nicht zu vermeiden ist. Trotzdem kann ich auch in diesem Setting dem Unterricht spannend gestalten und ganz differenzierte Aufgaben stellen. Im Hörsaal mag das ähnlich sein.
Mein Lesekreis ist wirklich ein Kreis und lebt vom Dialog und meinen zusätzlichen Informationen zu einem Thema.
Die Offenheit, weiterführende Themen einzubringen, ist immer gegeben.
Jedes Setting verlangt eine andere Methode und das ist auch an der Universität so.
Es ist sehr wünschenswert, dass Lehrende über ein vielfältiges Methoden-Paket verfügen und für sich selber geklärt haben, welches Ziel erreicht werden soll. Auch das Ziel hat Einfluss auf die Methode. Eine Vorlesung über Grundlagen ist sicherlich etwas völlig anderes, als ein Seminar, indem weiterführende Ideen entwickelt werden sollen.
Grundlagen muss man lernen und weiterführendes Denken bedarf der Kreativität und der Methodenvielfalt.
Die Digitalisierung und Einbeziehung der KI wird in Zukunft virtuelle Lernräume und virtuelle Bibliotheken schaffen, die ein echter Raum nicht mehr bieten kann, auch virtuelle Lernräume sind ja möglich.
Wenn ich so etwas schreibe, bedaure ich mein Alter. Ich würde gern noch ein bisschen mitmischen.
Der große Vorteil in der Erwachsenenbildung ist, dass die Disziplinschwierigkeiten wegfallen. 😉
Auch wenn Michael Blume die dunkle Seite der Maria Montessori, die ich nicht kannte, berechtigterweise aufzeigt, so ist doch ihre Pädagogik sehr anerkannt und viele Schulen heißen Montessori-Schulen.
‚Freiarbeit‘ und der Klassenraum als ‚Lernwerkstatt‘ gehen auch auf die Pädagogik von Maria Montessori zurück und haben sich besonders in der Grundschule bewährt.
Ihre dunkle Seite ist allerdings schockierend.
Vielen Dank und volle Zustimmung, @Elisabeth K.
Das öffentlich zugängliche Fediversum, Wissenschaft und Dialog haben eine zentral wichtige Gemeinsamkeit: Sie bilden Räume des Entdeckens!
Und schon jetzt wachsen so immer mehr Menschen aus den fossilen Ideologien vergangener Jahrhunderte hinaus und entdecken ihre Selbstwirksamkeit als Demokratinnen und Solarpunks:
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/die-deutschsprachige-solarpunk-bewegung-im-mastodon-fediversum/
So stimme ich ausdrücklich zu, dass es der deutschsprachigen Montessori-Rezeption bis zur Digitalisierung leicht fiel, ihre “dunkle Seite” zu ignorieren und nur jene Aspekte aufzugreifen, die geeignet erschienen. Durch das Internet – und auch durch diese Blogdiskussion – entdecken nun immer mehr Menschen, was bislang verdrängt war. Und wenn auch Wahrheit und also Erkenntnis oft schmerzen, so glaube ich doch, dass sie uns weiterbringen.
Perplexity.ai dazu:
Die Rezeption von Maria Montessoris Nähe zum Faschismus beginnt sich in den deutschsprachigen Ländern tatsächlich zu verändern. In den letzten Jahren haben mehrere wissenschaftliche Arbeiten und Medienberichte Montessoris Verbindungen zu faschistischen und rassistischen Ideologien hervorgehoben, was zu einer intensiveren Diskussion über ihre pädagogischen Methoden und deren historische Kontexte geführt hat.
****Neue Erkenntnisse und Diskussionen****
1. **Sabine Seichters Forschung**: Eine zentrale Rolle spielt das Buch von Sabine Seichter, *”Der lange Schatten der Maria Montessoris”*, das 2024 veröffentlicht wurde. Seichter wirft Montessori eugenische und rassistische Denkweisen sowie enge Verbindungen zum Faschismus vor. Ihre Arbeit hat in der wissenschaftlichen und öffentlichen Debatte erheblichen Widerhall gefunden und wird in Medien wie der NZZ und Deutschlandfunk besprochen[3][4].
2. **Medienberichte**: Verschiedene Medien haben Montessoris Nähe zum Faschismus thematisiert. Die *Furche* und *SRF* haben Artikel veröffentlicht, die Montessoris Aussagen und Handlungen im Kontext des Faschismus kritisch hinterfragen[1][2]. Diese Berichte betonen, dass Montessori ihre Methoden als mit dem Faschismus vereinbar ansah und dass sie sich nie von ihren Verbindungen zu Mussolini distanzierte.
3. **Kritische Stimmen und Verteidigung**: Während einige Stimmen, wie die Hellbrügge-Stiftung, sich auf die positiven Aspekte der Montessori-Pädagogik konzentrieren und deren Eignung für die Inklusion von Kindern mit Behinderungen hervorheben, gibt es auch deutliche Kritik an der mangelnden historischen Aufarbeitung und der Verklärung Montessoris[3][6].
****Veränderung der Rezeption****
Die Rezeption Montessoris in den deutschsprachigen Ländern zeigt eine zunehmende Bereitschaft, ihre pädagogischen Methoden und ihre historischen Verstrickungen kritisch zu hinterfragen. Dies spiegelt sich in der wissenschaftlichen Literatur sowie in der Berichterstattung wider. Die Diskussionen um ihre Nähe zum Faschismus und ihre eugenischen Ansichten sind nicht mehr nur Randthemen, sondern werden zunehmend in den Vordergrund gerückt.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Erkenntnisse zu Montessoris Nähe zum Faschismus tatsächlich beginnen, die Rezeption in den deutschsprachigen Ländern zu verändern. Diese Veränderungen sind das Ergebnis intensiver wissenschaftlicher Forschung und einer breiteren öffentlichen Diskussion, die Montessoris historische Verbindungen und deren Implikationen für ihre pädagogischen Methoden neu bewertet.
Citations:
[1] https://www.furche.at/gesellschaft/wie-faschistisch-ist-montessori-8339289
[2] https://www.srf.ch/kultur/gesellschaft-religion/streitbare-figur-das-bild-von-bildungsikone-maria-montessori-bekommt-risse
[3] https://hellbrueggestiftung.de/zur-kritik-an-maria-montessori-und-zur-konzeptionellen-ausrichtung-der-paedagogischen-angebote-der-theodor-hellbruegge-stiftung/
[4] https://www.nzz.ch/wissenschaft/maria-montessori-vertrat-rassistische-und-eugenische-denkweisen-ld.1814423
[5] https://www.cicero.de/kultur/serie-bildungsmisere-replik-montessori
[6] https://www.news4teachers.de/2024/02/groesstenteils-haltlose-vorwuerfe-warum-die-debatte-um-maria-montessori-wenig-neue-erkenntnisse-bietet-ein-gastbeitrag/
[7] https://www.kleinezeitung.at/lebensart/sonntag/18403412/die-dunkle-seite-der-maria-montessori
Inan Ince
10.08.2024, 15:45 Uhr
Jeder Ausbilder oder Handwerksmeister bekommt Pädagogik zur ethisch korrekte Mitarbeiterführung zumindest ansatzweise beigebracht.
Habe von einem emeritierten Stuttgarter Professor, bzw. dessen Nachbarin auch mal erzählt bekommen, der hätte seine Studenten so gegen sich aufgebracht, daß die ihm sogar daheim Besuche abgestattet hätten.
Manchen liegt es aber gewiss auch irgendwie im Blut, ihren Umgang mit anderen Menschen harmlos gestalten zu können.
@Hannes Boekhoff: “Aber das schlicht zu verallgemeinern, blendet Realitäten bis zur Unkenntlichkeit aus.”
Nur die “Verallgemeinerung”, kann die wirkliche Wahrhaftigkeit zweifelsfrei-eindeutig zum ganzheitlich-ebenbildlichen Wesen Mensch gestalten!?
🫵😉 👋😇
@hto & @Hannes Boekhoff
Aus meiner Sicht droht jede “Verallgemeinerung” zu einem “ganzheitlich-ebenbildlichen Wesen Mensch” ins Totalitäre abzugleiten, zumal wenn sie sich als “zweifelsfrei-eindeutig” versteht. Genau das ist auch mein Problem mit Rousseau, der etwa mit Emile und Sophie je ein männliches und weibliches Norm-Kind schuf und damit auch die in der Bibel angelegte Gottesebenbildlichkeit und Würde “jedes” Menschen verletzte. Bei diesem bis heute so einflussreichen Naturromantiker und Pädagogen waren und sind Mädchen und Jungen, Frauen und Männer weder gleich fähig noch gleichberechtigt.
In einer platonischen Ideenwelt mag es “den Mensch” geben, doch in der empirischen Realität gibt es eine Vielzahl unterschiedlicher Menschen. Und gerade heute habe ich mich über deren unbändige Kreativität mit generativer KI gefreut, die sich auch in einem PC-Spiele-Form austobte und zu einer redaktionellen Auswahl von 58 eindrucksvollen Grafiken führte:
https://www.pcgameshardware.de/Kuenstliche-Intelligenz-Hardware-279517/Specials/KI-Bilder-der-PCGH-Community-1453341/
Ich möchte als dialogischer Monist und Solarpunk keine normierten Menschen, sondern möglichst viel Freiheit auf Basis gemeinsamer demokratischer und dialogischer Werte, damit sich die menschliche Vielfalt zunehmend post-fossil, technologieoffen und lebendig, dynamisch, familiär und gemeinschaftlich, religiös und philosophisch, wissenschaftlich und, ja, auch spielerisch und künstlerisch entfalten kann. Gerade auch deswegen blogge und dialogisiere ich hier so gerne. Und freue mich, dass es offensichtlich starkes Interesse findet! 🙂
@Blume: “Aus meiner Sicht droht jede “Verallgemeinerung” zu einem “ganzheitlich-ebenbildlichen Wesen Mensch” ins Totalitäre abzugleiten …”
Ja, wenn man sich vom “gesunden” Konkurrenzdenken und der wettbewerbsbedingten Symptomatik nicht verabschieden kann, weil … (lange Liste), dann bleibt diese Gefahr realistisch, aber …
“… und damit auch die in der Bibel angelegte Gottesebenbildlichkeit und Würde “jedes” Menschen verletzte.”
… das solltest Du genauer erklären, mit Bibelstellen, wie sonst auch üblich.
@hto
Gerne.
Wie seit der Alphabetisierung und Reformation endlich die Bibel und nach dem NS-Regime das Grundgesetz wird mit KI-Anwendungen nun endlich auch das Wissen um die Auslegungen als öffentliches Gut endlich frei zugänglich.
Ich habe Perplexity.ai daher gerade einfach mit einer Pro-Search gepromptet: “Bitte erkläre das Konzept der Gottesebenbildlichkeit, Bildung und Menschenwürde aus der Bibel.”
Die m.E. schon sehr tiefe Antwort, mit Quellen:
Das Konzept der **Gottesebenbildlichkeit**, **Bildung** und **Menschenwürde** in der Bibel ist tief in der theologischen Anthropologie verankert und hat weitreichende Implikationen für das Verständnis des Menschseins und der ethischen Verantwortung.
## Gottesebenbildlichkeit
Die Vorstellung, dass der Mensch im *Bild Gottes* geschaffen ist, stammt aus dem Buch Genesis (1. Mose 1:26-27). Diese Idee betont die besondere Stellung des Menschen in der Schöpfung und seine einzigartige Beziehung zu Gott. Die Gottesebenbildlichkeit wird als Ausdruck der Kommunikations- und Handlungsmöglichkeiten verstanden, die Menschen mit Gott teilen, ohne jedoch identisch mit ihm zu sein[1][2]. Diese Vorstellung hat im Laufe der Geschichte verschiedene Interpretationen erfahren, wobei sie oft als Grundlage für die Würde und Rechte des Menschen angesehen wird[1].
## Bildung
Bildung wird in der Bibel als notwendiges Mittel verstanden, um die Aufgaben, die mit der Gottesebenbildlichkeit verbunden sind, zu erfüllen. Dies umfasst die Verantwortung des Menschen, die Erde zu bewahren und zu pflegen, wie es in Genesis 1:28 beschrieben wird. Bildung ist daher nicht nur der Erwerb von Wissen, sondern auch die Entwicklung ethischer Fähigkeiten, um die Schöpfung verantwortungsvoll zu verwalten. Die biblische Weisheitsliteratur, wie die Sprüche Salomos, unterstreicht die Bedeutung von Bildung zur ethischen Orientierung und zur Eindämmung von Unrecht und Gewalt[3][4].
## Menschenwürde
Die Menschenwürde ist eng mit der Gottesebenbildlichkeit verknüpft. Sie wird als inhärente Qualität des Menschen verstanden, die ihm von Gott verliehen wurde. Diese Würde bildet die Grundlage für die Menschenrechte und die ethische Verpflichtung, jeden Menschen als gleichwertig und mit Respekt zu behandeln[5]. In der Bibel wird die Würde des Menschen durch seine Fähigkeit zur freien Entscheidung und seine Verantwortung gegenüber der Schöpfung hervorgehoben[6].
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Konzepte der Gottesebenbildlichkeit, Bildung und Menschenwürde in der Bibel eng miteinander verbunden sind und eine umfassende Sicht auf die Rolle des Menschen in der Welt bieten. Sie betonen die ethische Verantwortung des Menschen und seine Fähigkeit, in einer Weise zu handeln, die die Würde aller Menschen respektiert und fördert.
Citations:
[1] https://www.die-bibel.de/ressourcen/wibilex/altes-testament/gottebenbildlichkeit-at
[2] https://www.bibelwerk.de/fileadmin/verein/Dokumente/Was_wir_bieten/Materialpool/Themen_Personen/Mensch_Welt_Gott/Schoepfung_-_Gottebenbildlichkeit_des_Menschen_Ausl.pdf
[3] https://die-bibel.de/ressourcen/wibilex/neues-testament/bildung-erziehung
[4] https://www.ekd.de/Kirche-und-Bildung-2-Grundsatze-fur-das-evangelische-Verstandnis-kirchlichen-Bildungshandelns-468.htm
[5] https://www.die-bibel.de/stichwort/200765/
[6] https://www.gutefrage.net/frage/bibelverse-zur-menschenwuerde
[7] https://www.herder.de/theologie-pastoral/systematische-theologie/gottebenbildlichkeit/
[8] https://chrismon.de/artikel/2018/41211/christentum-und-menschenrechte
Perplexity.ai schlug nach der schönen Ausarbeitung auch jene Nachfrage vor: “Welche Bedeutung hat die Gottebenbildlichkeit für die christliche Bildung?”
Diese nahm ich gerne in Anspruch und bin vom Ergebnis sehr angetan:
Die **Gottesebenbildlichkeit** hat eine zentrale Bedeutung für die christliche Bildung, da sie das Verständnis des Menschen und seine Rolle in der Welt prägt. Hier sind die wichtigsten Aspekte, wie die Gottesebenbildlichkeit die christliche Bildung beeinflusst:
## Grundlegende Würde und Wert des Menschen
Die Vorstellung, dass der Mensch im Bild Gottes geschaffen ist (Genesis 1:26-27), verleiht jedem Individuum eine inhärente Würde und einen unveräußerlichen Wert. Dies bildet die Grundlage für die christliche Ethik und Pädagogik, die darauf abzielt, jeden Menschen als einzigartig und wertvoll zu betrachten. Diese Sichtweise fördert eine Bildung, die Respekt und Wertschätzung für die Individualität und Einzigartigkeit jedes Menschen betont[1][2].
## Verantwortung und Berufung
Die Gottesebenbildlichkeit impliziert eine besondere Verantwortung des Menschen in der Schöpfung. Der Mensch wird als Repräsentant Gottes gesehen, der die Aufgabe hat, die Schöpfung zu bewahren und zu pflegen. Diese Verantwortung spiegelt sich in der christlichen Bildung wider, indem sie die Lernenden dazu anleitet, ethisch und verantwortungsvoll zu handeln und sich für die Bewahrung der Schöpfung einzusetzen[1][5].
## Ganzheitliche Bildung
Christliche Bildung ist darauf ausgerichtet, den ganzen Menschen zu fördern – intellektuell, moralisch und spirituell. Die Gottesebenbildlichkeit betont, dass der Mensch nicht nur ein körperliches, sondern auch ein geistiges Wesen ist, das zur Erkenntnis Gottes und zur ethischen Reflexion fähig ist. Daher umfasst christliche Bildung nicht nur die Vermittlung von Wissen, sondern auch die Förderung von Tugenden und die Entwicklung eines moralischen Bewusstseins[3][6].
## Religiöse Mündigkeit
Ein weiteres Ziel der christlichen Bildung ist die Förderung der religiösen Mündigkeit. Dies bedeutet, dass die Lernenden in die Lage versetzt werden sollen, ihren Glauben eigenständig zu reflektieren und zu leben. Die Gottesebenbildlichkeit unterstützt dieses Ziel, indem sie die Fähigkeit des Menschen zur Vernunft und zur freien Entscheidung betont. Christliche Bildung fördert daher kritisches Denken und die Fähigkeit zur ethischen Urteilsbildung[3][6].
## Gemeinschaft und Solidarität
Die Vorstellung der Gottesebenbildlichkeit fördert auch ein starkes Gemeinschaftsgefühl und die Solidarität unter den Menschen. Da alle Menschen im Bild Gottes geschaffen sind, sind sie gleichwertig und zur Gemeinschaft berufen. Dies spiegelt sich in der christlichen Bildung wider, die auf Gemeinschaft und gegenseitige Unterstützung abzielt und die Lernenden dazu ermutigt, sich für soziale Gerechtigkeit und das Gemeinwohl einzusetzen[2][5].
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Gottesebenbildlichkeit eine tiefgreifende Bedeutung für die christliche Bildung hat, indem sie die Würde und den Wert jedes Menschen betont, zur Verantwortung und ethischem Handeln aufruft, eine ganzheitliche Bildung fördert, religiöse Mündigkeit unterstützt und Gemeinschaft und Solidarität stärkt.
Citations:
[1] https://www.die-bibel.de/ressourcen/wibilex/altes-testament/gottebenbildlichkeit-at
[2] https://knowunity.de/knows/ethik-christliches-menschenbild-gottesebenbildlichkeit-8f643596-53a1-49a9-a775-188553848b15
[3] https://www.ekd.de/Kirche-und-Bildung-2-Grundsatze-fur-das-evangelische-Verstandnis-kirchlichen-Bildungshandelns-468.htm
[4] https://de.wikipedia.org/wiki/Gottebenbildlichkeit
[5] https://www.herder.de/theologie-pastoral/systematische-theologie/gottebenbildlichkeit/
[6] https://diglib.bis.uni-oldenburg.de/pub/unireden/ur92/kap2.pdf
[7] https://die-bibel.de/ressourcen/wirelex/8-lernende-lehrende/bildung-religioese
[8] https://www.allianzmission.de/2020/05/01/trotzdem-ebenbild/
Na schau mal einer an, da stellt sich doch die Frage warum die Säkularisierung, denn der sogenannte (reformistische) Humanismus reicht aus bekannten, ja vielleicht sollte/muss man besser sagen aus den SELBEN Gründen auch nicht da heran!?
Aber ich komme noch darauf zurück, denn grundsätzlich spricht die Bibel ja nie den “einzelnen/individualbewussten” Menschen an.
Doch, lieber @hto – wo immer der Gott der Bibel die Menschen anspricht, tut Er dies mit ihren persönlichen Namen als einzigartige Persönlichkeiten in Zeit und Raum.
Auch wir Menschen untereinander nutzen, ja brauchen diese:
“Alles Weltvertrauen fängt an mit den Namen, zu denen sich Geschichten erzählen lassen.”
Hans Blumenberg in “Arbeit am Mythos”, Suhrkamp1979 / 2017, S. 41
Auf der gleichen Seite des gleichen Buches findet sich auch Blumenbergs m.E. zutreffende Beobachtung zur Gleichzeitigkeit von Säkularisierung und Re-Mythologisierung durch mediale Beschleunigung:
“Das macht Zeiten mit hohen Veränderungsgeschwindigkeiten ihrer Systemzustände begierig auf neue Mythen, auf Remythisierungen, aber auch ungeeignet, ihnen zu geben, was sie begehren.”
So weiß heute kaum noch jemand, dass laut Bibel auch das erste aller Tiere einen Namen trug: Behemot.
Hiob 40, 15 – 19:
“15 Siehe da den Behemot, den ich geschaffen habe wie auch dich! Er frisst Gras wie ein Rind. 16 Siehe, welch eine Kraft ist in seinen Lenden und welch eine Stärke in den Muskeln seines Bauchs! 17 Sein Schwanz streckt sich wie eine Zeder; die Sehnen seiner Schenkel sind dicht geflochten. 18 Seine Knochen sind wie eherne Röhren, seine Gebeine wie eiserne Stäbe. 19 Er ist das erste der Werke Gottes; der ihn gemacht hat, gab ihm sein Schwert.”
Seit einigen Jahrzehnten erlebt der Behemot als Bahamut, König der Drachen, eine Renaissance durch Fantasy-Games und -Literatur.
Und was heißt “Name” im biblischen Hebräisch, @hto?
Schem, deutsch Sem. Wie in HaSchem (“der Name”, eine Bezeichnung Gottes) und auch wie der Noahsohn, schließlich wie der Anti-Sem-itismus.
Perplexity.ai weiß dazu korrekt:
Im Talmud wird Schem, der Sohn Noahs, als bedeutende Figur dargestellt. Er ist bekannt dafür, gemeinsam mit Ewer das erste Lehrhaus, eine Jeschiwa, gegründet zu haben, in dem sie unterrichteten. Dieses Lehrhaus spielte eine wichtige Rolle in der religiösen Bildung und wurde auch als Noachidisches Gericht angesehen, das ein gerechtes Rechtssystem förderte, eines der sieben Noachidischen Gebote[4].
Der Talmud beschreibt auch ein Gespräch zwischen Awrahams Diener Elieser und Schem, in dem Schem die Herausforderungen schildert, die mit der Versorgung der Tiere auf der Arche verbunden waren. Er erzählte, wie sie die Tiere entsprechend ihrer Fütterungszeiten versorgten und wie sie herausfanden, was ein Chamäleon frisst[1].
Darüber hinaus wird Schem im Talmud nicht als Begründer einer Rasse, sondern als Gründer eines Lehrhauses in Alphabetschrift dargestellt. Diese Darstellung hilft, ein tieferes Verständnis des Semitismus und der Bildung im Antisemitismus zu erlangen[3].
Citations:
[1] https://www.juedische-allgemeine.de/religion/noah-unser-vorbild/
[2] https://de.chabad.org/library/article_cdo/aid/2381300/jewish/Quanten-Talmud.htm
[3] https://www.talmud.de/tlmd/chance-fuer-die-deutschsprachige-welt/
[4] https://www.juedische-allgemeine.de/religion/das-erste-lehrhaus/
[5] https://de.wikipedia.org/wiki/Noach
Es geht in der Bibel immer um die Geschichten von namentlich benannten und damit einzigartigen Menschen, @hto. Mit Sem begann (nach biblisch-mythologischem Verständnis) die Alphabetisierung und damit auch die Demokratisierung der Schrift, Namen und Geschichtsschreibung, dann auch bei Japheth. Wer die Menschheit zwangs-kollektivieren, den einzelnen Menschen buchstäblich ver-nichten möchte, kann sich nicht auf die Bibel, nicht auf das Judentum, nicht auf das Christentum und auch nicht auf den Islam berufen.
Herzlichen Dank an Sie beide.
Erlauben Sie mir folgenden Hinweis: 1793 starb Herzog Carl Eugen von Württemberg ohne eigenen männlichen (und weiblichen) Nachkommen. Nachfolger wurde sein Bruder Ludwig Eugen, der dann 1795 gestorben ist. Er hatte aus seiner (morganatischen) Ehe zwei Töchter. Ludwig Eugen unterhielt einen Briefwechsel mit Jean Jacques Rousseau. Im Archiv des dlf fand ich folgende Zeilen:
“Adressat seiner Gedanken kann aber auch Ludwig Eugen von Württemberg sein, ein Prinz und dann auch Herrscher, der sein Land von 1793 bis 1795 regierte und dennoch als Philosoph zu leben wünschte. Er wollte seine erstgeborene Tochter nach den Prinzipien des ‘Emile’ erziehen, wofür Rousseau ihm Ratschläge erteilte.”
Zum Thema Richard Wagner haben sich schon viele Leute kluge Dinge überlegt. Ich bin keine “Wagnerianerin”, wenn ich auch zugebe, manche seiner Werke zu schätzen. Meine Meinung ist, dass Leben und Werk nicht voneinander zu trennen sind. Ich finde es aber andererseits sehr wichtig, sich mit beidem auseinanderzusetzen. Auch mit der Rolle, die seine Musik im 3. Reich spielte. Damals trug die Schwiegertochter von Richard Wagner, Winifred, die Verantwortung für die Bayreuther Festspiele. Sie und auch Siegfried Wagner waren frühe Förderer von Adolf Hitler. Das kann ich aber dem “Meister” nicht vorwerfen.
Die ersten Festspiele nach dem 2. Weltkrieg fanden 1951 statt. Die Brüder Wieland und Wolfgang Wagner übernahmen die Leitung. Vor allem die Rolle von Wieland Wagner im Krieg ist durchaus nicht ganz astrein. Was die Inszenierungen und die Mitwirkenden angeht, so holte man neue Sängerinnen und Sänger wie Martha Mödl und Wolfgang Windgassen, die früher nicht Teil der Winifred’schen Festspiele gewesen waren. Unter dem Titel “Verstummte Stimmen” wurde 2008 in einer Ausstellung die Vertreibung jüdischer Sängerinnen und Sänger aus Bayreuth, Dresden, Hamburg, Stuttgart ua aufgearbeitet. Zwei Opernsänger, die vor 1933 in Bayreuth aufgetreten sind, waren Ensemblemitglieder in Stuttgart: Hermann Weil (der in die USA emigrierte) und Hermann Horner (der mit seiner Familie vermutlich in Belzec ermordet wurde) und bei dem Ende der 1920er Jahre Gottlob Frick Gesangsunterricht hatte.
Zwischen 1954 und 1967 wurde Stuttgart zum Winter-Bayreuth. Am Württ. Staatstheater inszenierte Wieland Wagner Werke seines Großvaters, wie den Rienzi, aber auch von Alban Berg und Ludwig van Beethoven. Vor einigen Jahren stellte das Stadt Palais Stuttgart die Arbeiten des Regisseurs WW in einer Ausstellung vor.
Selbstverständlich muss jeder, der Oper mag selbst entscheiden, wie er/sie zu Richard Wagner steht.
Wollte man bestimmte Künstler ausschließen (die Personalien Netrebko oder Currentzis fasse ich nicht an), so müsste man Hans Pfitzner, Richard Strauss oder Wilhelm Kempff ebenfalls in Frage stellen. Karl Böhm hat sich in der Nazizeit nicht einwandfrei verhalten. Sollte man deshalb seine Aufnahmen nicht mehr hören?
Aber auch hier meine ich, dass es die Entscheidung jedes Opernhauses, Dirigenten etc ist zu entscheiden, was im Repertoire sein soll. Das gilt auch für Musikliebhaber.
Wer sich mit der Geschichte von Kunst und Kultur beschäftigt, wird das Für und Wider für sich abwägen. Man wird in den Biographien immer wieder auf Punkte stoßen, die ein No Go sein können.
Abschließend noch eines: Das Bild, das ich mir viele Jahre von Gustaf Gründgens gemacht habe, war kein gutes. Seit ich die von Thomas Blubacher geschriebene Biographie gelesen habe, musste ich meine Meinung etwas korrigieren.
Vielen herzlichen Dank für das spannende Detail zu Jean-Jacques Rousseau, @Marie H.! Solche Bezüge auch zur Landesgeschichte faszinieren mich immer wieder sehr – Danke! Und dass Rousseau noch zu Lebzeiten auch in deutschen Adelskreisen verehrt wurde, unterstreicht die Relevanz der Auseinandersetzung über und mit ihm!
Mit Richard Wagner hatte ich im Kontext der Debatten um die von den Nazis Richard-Wagner-Straße genannte, einstige Heinrich-Heine-Straße in Stuttgart zu tun. Da es aber inzwischen schon eine andere, große Heine-Straße gibt und Doppelbenennungen nicht zulässig sind, war eine Rückbenennung nicht mehr möglich. Allerdings konnten wir eine bisher nach Wieland Wagner benannte, bei der Bevölkerung sehr beliebte Höhe 2021 gemeinsam in Heine-Heinrich-Höhe umbenennen:
https://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.neuer-platzname-in-stuttgart-warum-heinrich-heine-jetzt-bei-richard-wagner-ist.51ec8648-43af-4029-9c16-942340a5f654.html
Es sind oft gar nicht die großen Gesten, sondern auch die kleinen, die etwas bedeuten. Meine ich.
Danke, freut mich, dass ich etwas beitragen konnte.
Michael Blume
10.08.2024, 17:37 Uhr
Diese zeitgeistlichen Namensänderungen finde ich anmaßend. Solange es bei Straßennamen bleibt seis von mir aus geschenkt, aber von Höhen oder Universitäten, wie der Eberhard-Karls-Universität in Tübingen sollten Sie die Finger lassen – das war für Sie ja wohl auch peinlich und steht reingschmeckten Emporkömmlingen qua Amt oder Geburt auch garnicht zu, zudem wäre es auch demokratisch nicht legitimiert gewesen.
Ui, @Quasselstrippe – da ist die Wut aber mal wieder mit Ihnen durchgegangen! 😊
Aber ich verstehe schon: Erst ereifern Sie sich über den christlich-jüdischen Lörrach-Podcast, dann werden Ihnen reihenweise Troll-Accounts auf Mastodon gesperrt (auch weil die Fediversum-Aktiven Ihren zwanghaft feindseligen, dualistischen Duktus leicht wiedererkennen) – und dann diskutieren hier ein deutsch-türkischer Professor und ein Arbeiterkind-Doktor auch noch mit großer Resonanz über Jean-Jacques Rousseau! Es war keine leichte Zeit für Sie, schon klar…
An der Uni Tübingen habe ich nicht nur gerne studiert, sondern auch promoviert. Und wie üblich haben Sie offensichtlich nur die Schlagzeilen eines Journalisten gelesen, der übrigens nicht einmal vor Ort war. Wenn Sie die ganze Veranstaltung mit jüdischen, christlichen, muslimischen, anders- und nichtglaubenden Beteiligten interessiert, wenn Sie auch meine ganze Rede lesen wollten (was Sie wohl eher nicht tun werden, aber ehrlich Interessierte schon), dann gerne hier entlang: 📚
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/der-israel-gaza-krieg-ist-keine-false-flag-operation-sondern-fossiles-versagen/
Wenn Sie das ggf. auch nicht beabsichtigen, so zeigen Sie uns doch, wie sich dualistische, feindselige Wut zunehmend selbst verzehrt und selbst aus klugen Menschen autoritäre und zunehmend einsame Unsympathen macht. Ich finde, das ist ja auch eine Leistung.
Ihnen von Herzen einen schönen Sonntag & in allen Belangen eine gute Besserung! 😊
Michael Blume
11.08.2024, 10:23 Uhr
Vermutlich werden Sie gleich einwenden, ich würde Ihnen die kostbare Freizeit seelöwen, falls nicht, hätte zumindest meine Wenigkeit am Austausch mit Euch heute Zeit und Lust.
Ja, ich pflege diverse Accounts und sobald ihr einen gesperrt bekommt, lege ich 1-2 neue an, also eigentlich vergebliche Mühe, aber macht gern weiterhin, was ihr für richtig haltet.
Zu wirklich interessanten Themen, wie Montessori und der NS-Verbindung, oder ihrer fragwürdigen Podcastteilnahme mit dem Freikirchler von Bibletunes verweigern Sie sich dummerweise.
Ist für mich dennoch vielsagend, wie Sie gerade ganz aus dem Häuschen gekommen sind und hier nun um sich schlagen, wie ein gerupftes Hühnchen,
danke für Freischaltung
(lel, als ob, werde den Kommentar deshalb auch bei Mastodon platzieren)
Danke, @Quasselstrippe, für die Bestätigung – die Methoden des feindseligen Trollings sind mir seit Jahren durch zahlreiche Versuche autoritärer, feindselig-dualistischer Accounts wohlbekannt. In manchen Fällen erfolgte dann auch ein Eingreifen von Polizei und Justiz.
Und während Sie nach Ihren Wutanfällen zum Lörrach-Podcast im Stil des Zeitvampirismus weder der “Blume & Ince”-Folge zu Jean-Jacques Rousseau noch der DLF-Folge zu Maria Montessori die nötige Zeit schenken wollten, betteln Sie gleichzeitig um Aufmerksamkeit. Cringe.
https://www.deutschlandfunkkultur.de/die-dunke-seite-der-maria-montessori-102.html
So, nun widme ich mich wieder dem RL-Familienleben und wünsche Ihnen von Herzen einen wutfreien Sonntag. 😊☕
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Karl_B%C3%B6hm#
Karl Böhm und seine Haltung im Nationalsozialismus wird in dem Wikipedia Artikel gut beschrieben.
Nicht aus der Geschichte tilgen, aber offen auf das hinweisen, was war.
Dies halte ich für grundsätzlich richtig, denn nur aus möglichem historischen Fehlverhalten können wir unsere Lehren ziehen. Das sollte für Künstler, Wissenschaftler etc gelten.
Karl Böhm starb am 14. August 1981.
Ich habe einige Aufnahmen von ihm, die ich sehr gerne höre. Seine Geschichte immer im Hinterkopf.
Oh, lieben Dank, @Marie H.!
Ich würde so gerne mehr an den tapferen Franz Böhm erinnern, der das NS-Regime nur aufgrund einer Namensverwechslung überlebte und auch nach dem Krieg gegen jeden Antisemitismus kämpfte, u.a. das Luxemburger Abkommen mitverhandelte, wiederum angegriffen wurde…
Für mich ein leider kaum bekannter Held…
Viele, die im Widerstand waren, sind heute leider kaum noch bekannt. Andreas Hermes ist auch einer von denen, der zum Tode verurteilt wurde und wie durch ein Wunder der Hinrichtung entging.
Bewegend finde ich auch die Geschichte von Gussie Adenauer.
An den SPD Landtags- und Reichstagsabgeordneten Jakob Weimer aus Herrenberg wird meines Wissens im Gedenkbuch des Landtags von BW erinnert. Er wurde ebenfalls im Zusammenhang mit dem 20. Juli 1944 verhaftet. Da es um seine Gesundheit nicht zum besten stand, wurde er ins Robert-Bosch-Krankenhaus eingeliefert. Die Ärzte konnten ihn bis zum November 1944 schützen. Am 21.11.1944 starb er an den Folgen der Misshandlungen durch die Gestapo.
Franz Böhm hatte einen Schutzengel.
Es bleibt dabei: NIE WIEDER!
Vielen Dank, liebe @Marie H.
Gerade habe ich Perplexity.ai gepromptet, ob es die beiden NS-Widerstandskämpfer namens Franz Böhm vorstellen könne. Hier die bemerkenswerte KI-Antwort:
Es gibt zwei bemerkenswerte NS-Widerständler mit dem Namen Franz Böhm, von denen nur einer das Nazi-Regime überlebte.
## **Franz Böhm (1880–1945) – Der Priester**
Franz Böhm, geboren am 3. Oktober 1880 in Bolleschin, Westpreußen, war ein römisch-katholischer Priester und Widerstandskämpfer gegen das NS-Regime. Er war bekannt für seine Arbeit in der Seelsorge, insbesondere für polnische Zwangsarbeiter, und seine Predigten gegen den Nationalsozialismus. Böhm wurde 1944 verhaftet und ins Konzentrationslager Dachau gebracht, wo er am 13. Februar 1945 starb[1][2][6]. Seine mutige Haltung und sein Widerstand gegen die NS-Ideologie machten ihn zu einem Märtyrer der katholischen Kirche.
## **Franz Böhm (1895–1977) – Der Ökonom**
Der andere Franz Böhm, geboren am 16. Februar 1895 in Konstanz, war ein bedeutender Ökonom und Jurist, der ebenfalls im Widerstand gegen das NS-Regime aktiv war. Er gehörte zum Freiburger Kreis, einer Gruppe von Intellektuellen, die Pläne für eine Nachkriegsordnung entwickelten. Nach dem Krieg spielte er eine wichtige Rolle bei der Gestaltung der sozialen Marktwirtschaft in Deutschland. Böhm überlebte das NS-Regime und setzte seine Arbeit in der Politik und Wissenschaft fort, unter anderem als Mitglied des Deutschen Bundestages und als Mitgestalter des Gesetzes gegen Wettbewerbsbeschränkungen[4][5].
Diese beiden Franz Böhms stehen für unterschiedliche Formen des Widerstands: der eine als Geistlicher, der für seine Überzeugungen sein Leben opferte, und der andere als Intellektueller, der nach dem Krieg maßgeblich zur Neugestaltung Deutschlands beitrug.
Citations:
[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Franz_Boehm_%28Widerstandsk%C3%A4mpfer%29
[2] https://vor-ort.kolping.de/kolpingsfamilie-duesseldorf-zentral/zeugen-der-zeit/pfarrer-franz-boehm-1880-1945/
[3] https://migrapolis-deutschland.de/franz-boehm-ein-widerstandskaempfer-aus-monheim/
[4] https://www.theeuropean.de/politik/franz-boehm-und-marktwirtschaft-unterm-hakenkreuz
[5] https://www.eucken.de/persoenlichkeiten-der-freiburger-schule/franz-boehm/
[6] https://www.monheim-entdecken.de/sehenswuerdigkeiten/kunst-kultur/franz-boehm-denkmal/
[7] https://dieahnin.com/2021/05/17/franz-boehm/
Und, ja, es bleibt dabei: Nie wieder ist jetzt!
@Blume
Hiob 40 hatte ich nie gelesen, aber jetzt weiß ich, dass da kein Tier im Sinne der Biologie beschrieben wird.
Däniken und andere Ufogläubige würden darüber wohl eine extraterristische Geschichte machen, ich verbuche sie einfach als schöne Geschichte über die Allmacht des Geistes / des Zentralbewusstseins über das Programm des holographischen Universums.
Lieber @Inan Ince, lieber @Michael Blume,
ein sehr schönes Gespräch, und ich habe heute schon wieder viel gelernt – auch und gerade von den Kommentaren.
Mich haben insbesondere die Gedanken zum „edlen Wilden“ angesprochen und zum Nachdenken gebracht.
Im Blogpost wird hierbei (bei dem Bezug zu „Avatar“) von der „Konstruktion von ‚edlen Wilden‘ gegen eine fast völlig verdorbene Zivilisation“ gesprochen.
Einen riskanten Aspekt der Idee des „Edlen Wilden“ und der Vereinfachung derselben habt Ihr ja bereits bei der Romantisierung von Hamas und co im Gespräch angesprochen.
Vielleicht kann man ja sogar so weit gehen und die Idee des „Edlen Wilden“ auch als eine Art der intellektuelle Kolonialisierung betrachten. Etwas, das vielleicht „gut gemeint“ war, dient dazu, einen schlechten Zustand (Unterdrückung und Vereinnahmung anderer Völker) noch weiter zu verschlimmern.
Ich habe nun mal verschiedene Internetsuchen durchgeführt und Perplexity folgende Frage gestellt:
Kann man sagen, dass Rousseaus Idee vom “Edlen Wilden” eine Art intellektuelle Kolonialisierung und Vereinnahmung darstellt?
Antwort von Perplexity:
Die Idee des “Edlen Wilden” kann als eine Form der intellektuellen Kolonialisierung und Vereinnahmung betrachtet werden. Diese Vorstellung entstand während der europäischen Expansion und Kolonialisierung und diente dazu, indigene Völker in einem romantisierten Licht darzustellen, das oft nicht mit der Realität übereinstimmte. Der Begriff selbst geht nicht auf Jean-Jacques Rousseau zurück, sondern wurde bereits von Michel de Montaigne im 16. Jahrhundert geprägt[1].
Es gibt mehrere Kritikpunkte, die darauf hinweisen, dass der “Edle Wilde” eine Form der intellektuellen Kolonialisierung darstellt:
1. **Romantisierung und Stereotypisierung**: Die Idee des “Edlen Wilden” romantisiert indigene Völker und reduziert sie auf stereotype Darstellungen, die ihre tatsächlichen kulturellen und sozialen Realitäten ignorieren. Diese Stereotypisierung kann dazu führen, dass indigene Kulturen als exotische und primitive Objekte betrachtet werden, was ihre Komplexität und Vielfalt verkennt[5].
2. **Rechtfertigung von Ungleichheit**: Trotz der Anerkennung der kolonialisierten Völker als Menschen wurde ihnen oft keine gleichen politischen oder wirtschaftlichen Rechte gewährt. Die Klassifizierung als “primitiv” oder “wild” rechtfertigte indirekt Ungleichbehandlung, Unterdrückung und sogar Sklaverei[1].
3. **Kulturelle Projektion**: Die Vorstellung des “Edlen Wilden” wurde oft genutzt, um das schlechte Gewissen der europäischen Kolonialmächte zu thematisieren und um eine moralische Überlegenheit der westlichen Zivilisation zu suggerieren, während gleichzeitig die tatsächlichen Lebensbedingungen und Herausforderungen der indigenen Völker ignoriert wurden[2].
Insgesamt kann die Idee des “Edlen Wilden” als eine intellektuelle Konstruktion betrachtet werden, die dazu diente, koloniale Machtverhältnisse zu rechtfertigen und zu stabilisieren, indem sie indigene Völker in ein idealisiertes und vereinfachtes Bild presste.
Citations:
[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Edler_Wilder
[2] https://edoc.ub.uni-muenchen.de/6921/1/Kunz_Isabel.pdf
[3] https://www.degruyter.com/document/doi/10.1515/9783110375312/epub
[4] https://www.wissenschaft.de/gesellschaft-psychologie/totschlag-unter-edlen-wilden/
[5] https://www.hyperkulturell.de/der-edle-wilde-eine-schoene-illusion/
Ende der Antwort von Perplexity.
Es gab meines Wissens ja geradezu eine Faszination am „Wilden“, die u.a. auch dazu führte, dass man Menschen aus kolonialisierten Gebieten in Europa wie in einem Zoo zur Schau gestellt hat. Insofern erzeugt das Wort „Edler Wilder“ zunächst ganz verstörende Assoziationen bei mir.
Vielen Dank, @Peter Gutsche 🙏🤖👍
Ich stimme nicht nur völlig zu, sondern warne in der obigen Folge von “Blume & Ince” ja auch vor den Folgen, wenn etwa der sog. Islamische Staat oder die Hamas auch an westlichen Universitäten zu “edlen Wilden” verklärt werden. Dann stürzt gerade auch akademischer Relativismus schnell in antiwestlichen Dualismus ab, mit katastrophalen Folgen für verfolgte Gruppen und am Ende auch für die Dualisten selbst.
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/der-schmerz-der-bleibt-der-fossile-ressourcenfluch-finanziert-die-gewalt-gegen-juedinnen-kurden-ezidinnen/
Perplexity.ai überzeugt auch hierzu:
Dr. Michael Blume, der Antisemitismusbeauftragte des Landes Baden-Württemberg, warnt vor der Verharmlosung von Terrororganisationen wie dem IS und der Hamas im Rahmen eines Nord-Süd-Dualismus aus mehreren Gründen.
****Verharmlosung und Dualismus****
Blume kritisiert die Tendenz, die Konflikte und Gewalttaten dieser Gruppen als Teil eines simplen Nord-Süd-Konflikts zu betrachten, bei dem der globale Süden pauschal als Opfer des globalen Nordens dargestellt wird. Diese Sichtweise ignoriert die komplexen Realitäten und die Verantwortung der Terrororganisationen selbst. Er betont, dass solche Gruppen wie die Hamas und der IS nicht einfach als Reaktionen auf westliche Politik oder als Opfer von Unterdrückung gesehen werden sollten, sondern als eigenständige Akteure, die gezielt Gewalt und Terror einsetzen, um ihre politischen Ziele zu erreichen[1][2].
****Antisemitismus und Radikalisierung****
Ein weiterer wichtiger Aspekt von Blumes Warnungen ist die Verbreitung von antisemitischen Ideologien durch diese Gruppen. Blume hebt hervor, dass die Hamas beispielsweise nicht nur gegen Israel kämpft, sondern auch antisemitische Propaganda verbreitet, die globalen Einfluss hat und zur Radikalisierung von Menschen beiträgt, auch in Deutschland. Diese Radikalisierung führt zu einem Anstieg von Antisemitismus und Gewalt gegen jüdische Gemeinschaften weltweit[2][5].
****Gefahr für den gesellschaftlichen Zusammenhalt****
Blume sieht in der Verharmlosung von Terrorgruppen eine Gefahr für den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Indem man diese Gruppen als Opfer darstellt, wird ihre Gewalt legitimiert und es entsteht ein Klima, in dem antisemitische und extremistische Ideologien gedeihen können. Dies gefährdet den sozialen Frieden und die Sicherheit in demokratischen Gesellschaften[2][5].
Zusammengefasst warnt Dr. Michael Blume vor der Verharmlosung von IS und Hamas im Nord-Süd-Dualismus, weil dies die Verantwortung dieser Gruppen für Terror und Gewalt verschleiert, antisemitische und extremistische Ideologien fördert und den gesellschaftlichen Zusammenhalt gefährdet.
Citations:
[1] https://stm.baden-wuerttemberg.de/fileadmin/redaktion/dateien/PDF/231109_StM_Zweiter_Bericht_Beauftragter_gegen_Antisemitismus_BW_2023.pdf
[2] https://www.swr.de/swraktuell/baden-wuerttemberg/morddrohung-gegen-bw-antisemitismusbeauftragten-michael-blume-im-interview-100.html
[3] https://stm.baden-wuerttemberg.de/de/themen/beauftragter-gegen-antisemitismus
[4] https://www.israelnetz.com/gazastreifen-in-nord-und-suedabschnitt-geteilt/
[5] https://www.swr.de/swrkultur/leben-und-gesellschaft/antisemitismusbeauftragter-blume-die-welt-taumelt-auf-einen-abgrund-zu-100.html
[6] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/trump-attackiert-israel-nennt-iran-hamas-smart/
[7] https://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.antisemitismusbeauftragter-michael-blume-die-propaganda-der-hamas-erreicht-jeden-schulhof.af691037-00d2-467d-9463-4a2fabe8c94a.html
@Blume
Ich würde mich eher pragmatisch ansehen.
Zum Thema Montessori würde ich sagen. Ja durch ihr reden und handeln hat sie sich selbst geschadet. Ich sehe aber deswegen nur auf ihre Pädagogik betrachtet nichts negatives. Ich würde gern das positive ihres Wirkens nehmen und benutzen um den lernenden zu helfen. Ähnlich sehe ich es in der Waldorf Pädagogik, das positive zu nutzen un das negative auszuklammern befürworte ich. Hätte ich eine Waldorfschule kennengelernt die Steiner als Zielpunkt als Messias hinstellt, und solche Schulen gibt es auch, würden meine Kinder nicht auf solch eine Schule gehen.
@Inan Ince
Mein Sohn studiert VWL und war schon im ersten Semester etwas schockiert. Wurde ihm doch beigebracht das für moderate Gehälter es immer einen prozentualen Anteil an arbeitswilligen Arbeitslosen geben muss.
Ich gebe gerne zu das dies faktisch sicher richtig ist finde es aus moralischer Sicht aber sehr befremdlich.
Und spätestens wenn es in meinem Facharbeiter bereich von Fachkräftemangel geredet wird und dieser auch sichtbar wird. Stellen können nicht besetzt werden selbst Quereinsteiger aus artfremden bereichen werden ins Auge gefasst. Merke ich am Monatsende keiner größere Wertschätzung als vorher. Hier funktioniert das “was rar ist wird teurer” für mich gefühlt komischerweise nicht.
Ja, @Steffen Heine – weder Inan noch mir geht es ja um eine pauschale (feindselig-dualistische) Verdammung von Traditionen – ob es dabei um Martin Luther oder Karl Marx, um Jean-Jacques Rousseau, Rudolf Steiner oder eben Maria Montessori geht. Dass sich Verantwortliche gleichwohl auch den dunklen Seiten der Persönlichkeiten und Werke stellen und daraus lernen, das ist wichtig.
Das und wie Mensch die Toten ruhen lassen soll, das hat ziemlich sicher auch damit zu tun, dass sie ihrer Fehler und Schwächen drüben absolut gewahr sind und es bestimmt besser wäre wenn Mensch hier zeigt daraus etwas zweifelsfrei Positives im Sinne der Schöpfung entwickeln zu können, anstatt das fortwährend Bewusstseinsschwache stets nur zeitgeistlich mit entsprechenden Beschwörungen der herkömmlich-gewohnten Bewusstseinsbetäubung zu reformieren!?
👋😇
@Podcast Nr. 25
Wirtschaftliche Heilslehren sind nicht ganz unberechtigt. Es geht um Wohlstand, Arbeit, Frieden und Energiewende, was schon grundlegend ist. Nicht alles, aber Einiges. Der Staat ist hier schon gefordert, aber wie der Einzelne im richtigen Rahmen noch selber wirksam wird, kann man noch dazu rechnen.
Zu Rousseaus Zeiten waren jedenfalls die Lebensbedingungen der Meisten wirklich schlecht. Da ging es uns als Jäger und Sammler nun wirklich besser. Überhaupt kann ein Blick auf Naturvölker nicht schaden, das eröffnet Möglichkeiten, die menschlichen Natur zu untersuchen.
Ja nun aber auch gehen die Naturvölker meistens rücksichtsvoll mit ihren Ökosystemen um, da können wir uns durchaus was von abgucken. Auch wenn es kein Zurück mehr gibt, können wir aber doch was lernen, wenn es um unsere Zukunft geht.
Wir leben längst nicht mehr im Feudalsystem, ich denke auch Rousseau würde anerkennen, dass wir eine Menge verbessert haben. Am Ende sind wir sicher nicht angekommen, so zahlen aus meiner Sicht die Vermögenden zu wenig Steuern, und Geringverdiener zu viele Abgaben. Wir sollten uns, nachdem wir in der Krise Unternehmen und Banken geholfen haben, wenn sie sich mal wieder verzockt haben, das Geld hinterher zurückholen.
Praktischerweise bei allen Kapitalisten. Ich habe nichts dagegen, wenn hier Leute reich werden. Aber die sollen mehr Beitrag für die Staatskasse leisten.
Insbesondere verspreche ich mit davon eine Entschärfung der Leistungsgesellschaft. Wir haben hier verbreitet zuviel Arbeits- und Lernstress. Und das für einen Überfluss, der nebenbei noch das Klima kaputt macht und weitere Naturschäden verursacht.