Begriffsklärung Thymos, oligarchische Timokratie, KI-digitale Thymokratie

Fast täglich erreichen mich Anfragen zum griechisch-antiken Begriff des Thymos, der leider außerhalb der Philosophie und Politikwissenschaft kaum noch bekannt zu sein scheint.
Thymos bezeichnet den Statushunger, Stolz, Empörung und gewaltbereiten Zorn, besonders bei jungen Männern. Es ist ein Begriff aus der griechischen, jafetitisch alphabetisierten Klassik, der die emotionale und leidenschaftliche Seite des Menschen beschreibt und deutet. So sah Platon (428 – 348 v. Chr.) den meist männlich beschriebenen Thymos als tugendhaft, insofern er durch Vernunft (Logos) kontrolliert werde, um Streit, Hass und Gewalt zu vermeiden.
Angesichts der digitalen Medienrevolution holte der Politikwissenschaftler Francis Fukuyama 2019 in “Identität” die Thymos-Begriffswelt in die moderne Debatte zurück. Dabei unterschied er Megalothymia (das Streben nach Überlegenheit) von Isothymia (das Streben nach Gleichheit). Er warnte etwa vor politischen Anführern oder auch US-Milliardären wie Donald Trump, die gleichzeitig nationalistische Überlegenheit und Gleichheit durch Ausschluss aller “Fremden” und die Unterwerfung von Frauen anbieten würden. Was der Vernunft – dem Logos – widersprüchlich erscheine, könne dem Thymos durch sog. Identitätspolitik schmackhaft gemacht werden. Und durch antisemitische Verschwörungsmythen, wie ich ergänzen möchte.
Symbolische Darstellung des antiken griechisch-jafetitischen Thymos. Michael Blume mit Leonardo.AI
Die Timokratie bezeichnet im heutigen Sprachgebrauch die “Herrschaft der Reichen”. Je bei Platon und Aristoteles (384 – 322 v. Chr.) waren damit jedoch noch völlig verschiedene, aus dem Thymos abgeleitete Regierungssysteme gemeint: Platon sah in ihnen eine Verfallsform der unvernünftig nach Ruhm Strebenden, die in eine streitsüchtige Oligarchie (Herrschaft der Wenigen) münden würde. Aristoteles rühmte dagegen das thymotische Streben nach wehrhafter Tugend und rückte sie nahe an die Aristokratie als Herrschaft der Edlen. Beide lehnten in ihren Staatstheorien die Demokratie (die Herrschaft aller) ab, da darin die Armen und Tugendlosen zu viel Macht ausüben würden. So war der Bedeutendste der griechischen Philosophen, Sokrates (469 – 399 v. Chr.), durch eine demokratische (allerdings nur von “freien Männern” gebildete) Volksversammlung in Athen knapp zum Tode verurteilt worden. Auch heute noch verachten rechte, libertäre und linke Dualisten die Staatsform der Demokratie als vermeintliche Verfallsform.
In den späteren Republiken Europas und Amerikas gab und gibt es entsprechend timokratische Elemente wie das Zensuswahlrecht (je nach Einkommensklassen gestaffeltes Stimmengewicht) oder den Wahltag an einem Werktag (= Ärmere und abhängig Beschäftigte werden deutlich seltener abstimmen.) In einem Interview zu erneuerbaren Friedensenergien habe ich am Begriff der Timokratie geschildert, welche Gefahren durch die fossilen Milliarden-Umsätze von Erdöl und Erdgas entstehen.
Link zu meinem Interview “Erneuerbare sind Friedensenergien” vom 29.12.2024. Screenshot: Michael Blume
Die Staatsform der digitalen Thymokratie basiert dagegen nicht mehr auf dem Medium Geld, sondern auf dem Medium Internet. Wie schon Platon befürchtet hatte, übernehmen heute (ja, heute!) wenige, nach Ruhm strebende Männer die Macht im Staate. Denn die Sehnsucht nach Anerkennung und Status ist viele Tausend Generationen älter und psychologisch viel mächtiger als das “junge” Medium Geld. Fachdeutsch leben wir nicht mehr in einer mehr oder weniger kapitalistischen Marktwirtschaft, sondern in einer digitalen Aufmerksamkeitsökonomie. Wer Ruhm etwa als Influencerin hat, kann diesen “monetarisieren” und wer Geld hat, kann sich Aufmerksamkeit und Macht billiger denn je kaufen. Twitter-X ist ein finanzielles Desaster, aber eine politische Macht-Maschine.
Sie erkennen den Fortschritt der digitalen Thymokratie am Zustand demokratischer Parteien: Aus programmatischen, kommunalpolitisch und föderal bestimmten Organisationen werden über-personalisierte Glaubensgemeinschaften, die sich auch gegenseitig in Medienblasen abschotten. Schon gilt als “mutig”, wer überhaupt noch Diskussionen wagt. Nicht nur in den USA, sondern überall, auch in Europa, auch in Deutschland.
Durch zunehmend KI-gestütztes Konzern-Neurohacking wird die thymotische Trias aus Dopamin, Adrenalin und Testosteron milliardenfach manipuliert: Wir werden durch antisoziale Konzern-Medien wie X, Instagram, Facebook und Tiktok süchtig nach Anerkennung und Empörung sowie einsam gemacht. Ja, auch Sie, lange auch ich. Das Internet ist ein Charaktertest, den wir als Menschheit derzeit verlieren.
Die Digitalisierung ist ein Charaktertest, den wir als Menschheit derzeit verlieren. Jörg Lohrer mit Gamma.app, MfG
Denken wir beispielsweise an den Milliardär Elon Musk, der sich erst Twitter und dann auch die Zuneigung von Donald Trump erkaufte. Derzeit zerstört er, wie Annika Brockschmidt beim Volksverpetzer beschreibt, als DOGE-Chef durch einen Staatsstreich gemeinsam mit jungen Thymoten die Gewaltenteilung in den USA, verschafft sich Zugriff zu den intimsten Daten der Bürgerinnen und Bürger, hebelt das Budgetrecht des Kongresses als “Königsrecht” jedes Parlamentes aus und verletzt Gesetze etwa zu Beamten und Behörden wie USAID. Die USA sind nach meiner Auffassung auf dem Weg von der rechtsstaatlichen Demokratie zu einer digitalen Thymokratie, die vom Thymokraten Trump und einer kleinen Zahl digitaler Oligarchen bestimmt wird. Und große Teile der Welt folgen in diesen Abgrund.
Die letzten Orte der Rebellion: Der Bücher-lesende Widerstand und das KI-Fediversum
Mehr und mehr Staaten verwandeln sich bereits in digitale Thymokratien, doch gegen den Vormarsch der Rechtsdualisten gibt es noch zwei letzte Orte des Widerstandes: Dies sind einmal die religiösen & säkularen Menschen, die immer noch Bücher aus Papier lesen und deren (durch demokratische Abstimmungen beschlossenes!) Ende Ray Bradbury (1920 – 2012) in “Fahrenheit 451” (1953) vorwegnahm. Schon jetzt gibt es den Hashtag #derlesendeWiderstand.
Die zweite Rebellen-Hochburg ist das frei zugängliche KI-Fediversum aus spendenfinanzierten Blogs und Webpages, Podcasts, Wikipedia und Mastodon. Die Konzern-Oligarchen könnten es einfach ignorieren, wenn die zunehmend dezentralen KI-Crawler nicht wären. Erst nachdem es den Konzernen gelänge, das Fediversum durch vielfältige Angriffe zu zerstören, könnten sie auch KI-Suchergebnisse beliebig manipulieren. Die erste Attacke von Musk gegen Wikipedia ist ja schon gelaufen – und in den nächsten Monaten werden wir immer mehr davon erleben.
Ich halte es durchaus für möglich, dass auch wir in wenigen Jahren in einer oligarchischen, KI-digitalen Thymokratie leben werden. Der timokratische Besitz von Geld dürfte dann immer noch angenehm sein, aber auch nicht mehr zu echter politischen Mitsprache befähigen. Allenfalls dürfen sich Reiche dann noch von ein paar Konzern-KI-Bots bespaßen lassen, gerne auch in Simulationen von Diskussionen. Und wer aufmuckt, dessen finanzielles und soziales Kapital (Reputation) wird digital vernichtet (Rufmord). Thymokratie frisst Timokratie. Es hat längst begonnen.
Ohne papierene Bücher und ein freies Fediversum würde die KI-digitale Thymokratie total. Auch wir sind dicht davor. Michael Blume mit Leonardo.AI
Wenn Sie diesen Blogpost also wirklich verstanden haben, speichern Sie ihn sicherheitshalber außerhalb des Netzes oder drucken sich den Text gar aus. Noch ist das erlaubt. Wie lange noch? Ein paar Jahre noch? Es liegt an uns, denn noch sind wir frei.
Nun habe ich hier die ersten Mastodon-Fragen beantwortet, schon wird nachgereicht: Was es denn bitte mit jafetitischen und semitischen Alphabeten auf sich habe?
Schon der jüdische Talmud ordnet die vokalarmen, linkslaufenden Alphabete ab dem Hebräische dem Noah-Sohn Schem (Sem) zu, die vollvokalisierten, rechtslaufenden Alphabete ab dem Griechischen dessen Bruder Jafet.
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/ohne-sem-und-japtheth-kein-jesus-worthaus-vortrag-zu-christlichem-antisemitismus/
Perplexity.ai kennt hierzu bereits die wesentlichen Unterschiede:
Detlef Linke (1945 – 2005) und Michael Blume haben interessante Unterschiede zwischen semitischen (vokalarmen) und jafetitischen (vollvokalisierten) Alphabeten herausgearbeitet:
## Semitische, vokalarme Alphabete
– Erfordern das Einfügen von Vokalen beim Lesen
– Erhöhen die Bedeutung von Lehrenden
– Fordern die rechte Gehirnhälfte stark
– Führen dazu, dass Bilder und Musik als störend empfunden werden
## Jafetitische, vollvokalisierte Alphabete
– Ändern die Schriftrichtung ins Rechtsläufige
– Reduzieren die Bedeutung von Lehrenden
– Führen zu einer neuen Sehnsucht nach Bildern, Musik und Passion
Diese Unterschiede haben laut Linke und Blume weitreichende Auswirkungen:
1. Die Übersetzung der hebräisch-aramäischen Bibel ins Griechische (Septuaginta) habe das Christentum medienpsychologisch grundgelegt[2].
2. Die Art des Alphabets beeinflusst die Gehirnaktivität und die kulturelle Wahrnehmung von Bildern und Musik.
3. Die Rolle von Lehrenden in der Gesellschaft wird durch die Art des verwendeten Alphabets beeinflusst.
Es ist wichtig zu beachten, dass diese Theorien auf der Beobachtung basieren, dass die Schriftart einen tiefgreifenden Einfluss auf kognitive Prozesse und kulturelle Entwicklungen hat.
Citations:
[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Semitische_Sprachen
[2] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/sensationeller-alphabet-fund-in-lachisch-israel-glueckwunsch-an-das-oeai/
[3] https://de.wikipedia.org/wiki/Semitistik
[4] https://www.anthropologia.online/semitische-sprachen-und-kultur
[5] https://de.babbel.com/de/magazine/semitische-sprachen
[6] https://www.osa.fu-berlin.de/gkvo/schwerpunkte/semitistik/index.html
[7] https://blog.studiumdigitale.uni-frankfurt.de/arabischlehre/files/2014/10/semitische-sprachen-fischer.pdf
[8] https://anthrowiki.at/Semitische_Sprachen
Kurze Nachfrage zu den beiden Alphabeten.
Wenn ich diese Beschreibungen lese, dann ist das erstgenannte POSITIV und das zweite NEGATIV. Verstehe ich das richtig?
Falls ja, was müsste getan werden, um die Auswirkungen im Hier und Heute zu verringern?
Die Darstellung des zweiten Alphabets ruft ein Gefühl der Schuld bei mir hervor.
Vielen Dank für die Nachfrage & eine Klarstellung, @Marie H. – beide Alphabetformen haben jeweils Stärken und Schwächen und ergänzen einander. So wird ja auch das Miteinander der beiden Noah-Alphabet-Brüder Schem (Israel) und Japhet (Griechenland) als spannungsreich, aber schließlich versöhnlich geschildert.
Auch Felo.ai kann dies bereits darstellen:
Die Eignung vokalarmer, semitischer Alphabete und vollvokalisierter, jafetitischer Alphabete für verschiedene Disziplinen hängt eng mit ihren strukturellen Eigenschaften und kulturellen Hintergründen zusammen. Im Folgenden werden die spezifischen Stärken und Einsatzmöglichkeiten dieser beiden Alphabettypen erläutert.
### **Vokalarme, semitische Alphabete**
Semitische Alphabete, wie Hebräisch, Aramäisch und Arabisch, sind durch ihre Konsonantenschrift (Abjad) gekennzeichnet. Sie verzichten weitgehend auf die explizite Darstellung von Vokalen, da diese aus dem Kontext erschlossen werden können. Diese Eigenschaft macht sie besonders geeignet für:
– **Religiöse und liturgische Texte**: Die semitischen Alphabete wurden historisch für heilige Schriften wie die Thora, den Koran und andere religiöse Texte verwendet. Die Abwesenheit expliziter Vokale erlaubt eine flexible Interpretation und Rezitation, was in religiösen Kontexten von Vorteil ist, da es die mündliche Überlieferung und die spirituelle Bedeutung betont[1][4][9].
– **Sprachen mit konsonantischer Morphologie**: Aufgrund der konsonantischen Wurzeln in semitischen Sprachen sind diese Alphabete ideal für die Darstellung solcher Sprachen. Sie ermöglichen eine präzise und effiziente Verschriftlichung, ohne dass die Lesbarkeit beeinträchtigt wird[4][9].
– **Kulturelle und historische Forschung**: Die Analyse semitischer Alphabete bietet Einblicke in die Entwicklung von Schriftsystemen und deren Einfluss auf Religionen und Weltanschauungen. Sie sind ein Schlüssel zur Erforschung antiker Kulturen und ihrer Kommunikationsformen[1][6].
### **Vollvokalisierte, jafetitische Alphabete**
Jafetitische Alphabete, wie das Griechische und das daraus abgeleitete Lateinische, zeichnen sich durch die explizite Darstellung von Konsonanten und Vokalen aus. Diese Eigenschaft macht sie besonders geeignet für:
– **Wissenschaft und Philosophie**: Die klare und vollständige Darstellung von Lauten ermöglicht eine präzise Verschriftlichung komplexer Gedanken. Dies war ein entscheidender Faktor für die Entwicklung der griechischen Philosophie und Wissenschaft, die auf exakter Kommunikation basieren[1][3].
– **Internationale Kommunikation**: Vollvokalisierte Alphabete sind besonders geeignet für Sprachen mit komplexen Lautsystemen, da sie Missverständnisse minimieren. Das Lateinische Alphabet hat sich daher als globaler Standard für viele moderne Sprachen etabliert[2][11].
– **Künstlerische und literarische Werke**: Die Möglichkeit, Emotionen und Nuancen durch die explizite Darstellung von Vokalen auszudrücken, macht jafetitische Alphabete ideal für Poesie, Literatur und andere kreative Ausdrucksformen. Sie fördern eine stärkere Betonung von Bildern und Emotionen[1][3].
### **Zusammenfassung**
– **Semitische Alphabete** eignen sich besonders für religiöse, kulturelle und historische Kontexte sowie für Sprachen mit konsonantischer Morphologie.
– **Jafetitische Alphabete** sind ideal für Wissenschaft, internationale Kommunikation und künstlerische Ausdrucksformen.
Die Wahl des Alphabets hängt somit stark von den Anforderungen der jeweiligen Disziplin und den sprachlichen Gegebenheiten ab.
[1] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/von-alphabet-bis-genderstern-antisemitismus-und-lesen-von-goethe-bis-landesbibliothek/
[2] https://de.wikipedia.org/wiki/Geschichte_der_Schrift
[3] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/medientheorie-alphabet-semitismus-und-antisemitismus/
[4] https://de.wikipedia.org/wiki/Konsonantenschrift
[5] https://de.babbel.com/de/magazine/was-ist-schreiben
[6] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/sensationeller-alphabet-fund-in-lachisch-israel-glueckwunsch-an-das-oeai/
[7] https://www.bibliothek.tu-chemnitz.de/ojs/index.php/Semiotik/article/view/702/396
[8] https://dennisschmolk.de/wp-content/uploads/2024/10/2022-23-Gastlichkeit_Etel-Adnan-Jacques-Derrida.pdf?x83370
[9] https://ilab.academy/de/aramaische-sprache/
[10] https://app.directus.giz.berlin/kasa/assets/66ob3t4hrwg0w0g4
[11] https://www.viaprinto.de/blog/designpsychologie-schrift/
[12] https://www.reddit.com/r/asklinguistics/comments/thg2n2/why_did_some_scripts_develop_in_such_a_way_that/
[13] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/diesseits-von-zeit-raum-aus-fediversum-und-ki-emergiert-das-erste-perfekte-medium-nach-harold-innis/
[14] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/von-alphabet-bis-genderstern-antisemitismus-und-lesen-von-goethe-bis-landesbibliothek/
[15] https://www.studylight.org/lexicons/eng/hebrew/ahl_alphabet.html
[16] https://www.quora.com/Why-is-an-abjad-written-only-consonants-and-omitted-vowels-Isnt-it-a-bit-inconvenient-for-a-phonogram
[17] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/begriffsnetz-und-begriffsarbeit-mit-einem-guden-rosch-ins-neue-jahr/
[18] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/gehirn-und-alphabete-die-linkesche-these/
[19] https://en.wikipedia.org/wiki/Alphabet
[20] https://www.chabad.org/library/article_cdo/aid/3087993/jewish/Why-No-Vowels-in-the-Torah.htm
[21] https://www.britannica.com/topic/alphabet-writing/Major-alphabets-of-the-world
[22] https://linguistics.stackexchange.com/questions/46482/why-were-vowels-secondary-citizens-in-many-of-the-worlds-sound-based-writing-sys
[23] https://www.quora.com/How-does-the-Abjad-writing-system-work
[24] https://latindiscussion.org/threads/abjad-vowelless-alphabet-experiment.17244/
[25] https://en.wikipedia.org/wiki/Abjad
[26] http://alphabet-spread.blogspot.com/2010/04/alphabets-without-vowels_9896.html
[27] https://elizabethhudnott.github.io/hebrew-arabic/alphabet.html
[28] https://en.wikipedia.org/wiki/Semitic_languages
[29] https://hts.org.za/index.php/hts/article/view/7741/22560
[30] https://boards.straightdope.com/t/no-vowels-in-hebrew-and-arabic/418065
[31] https://www.jewfaq.org/hebrew_alphabet
[32] https://www.researchgate.net/publication/285986381_Vowels_in_semitic_alphabet_languages
[33] https://www.abouttajweed.com/tajweed-rules/52-the-characteristics-of-the-arabic-letters/50-the-characteristics-of-the-letters-part-2-al-hams-and-al-jahr
[34] https://link.springer.com/chapter/10.1007/978-3-030-55152-0_4
Habe diesen Blogpost nun auf Mastodon so vorgestellt:
Kurz erklärt:
Der Thymos bezeichnet seit der griechischen Antike das Streben nach Status.
Die Timokratie bezeichnet in der Staatstheorie die Herrschaft durch Geld.
Die Thymokratie bezeichnet dagegen die Herrschaft durch das Internet.
Sie löst gerade an immer mehr Orten die Demokratie ab.
.
#Thymos #Status #Timokratie #Kapitalismus #Thymokratie #Internet #Demokratie #Philosophie #Politikwissenschaft #Geschichte
https://sueden.social/@BlumeEvolution/113957912493149101
Hoffe, es erreicht noch ein paar Menschen…
Rückblickend war es ein großer, kollektiver Fehler, dass wir das freie Internet aus selbst gebastelten Websites und Blogs so leichtfertig aus der Hand gegeben haben, für ein bisschen mehr Bequemlichkeit, Reichweite und “user experience” bei den Plattformen der Tech-Milliardäre.
Noch könnte man das Rad zurückdrehen. Aber es bräuchte dazu vor allem bei Institutionen wie Universitäten usw. den Willen, eigene, dezentrale Infrastruktur zu schaffen. Der Neurowissenschaftler Björn Brembs sagt das übrigens seit Jahren, auch im Bezug auf das wissenschaftliche Publizieren. Wieso muss alles über Großkonzerne laufen, die ungehemmt Daten sammeln und damit oft zweifelhafte Ziele verfolgen?
Bei der ersten Welle der Computerisierung klappte es ja auch, wie Brembs neulich bei Mastodon schrieb:
“In the 1980s and 90s, universities pulled thousands of kilometers of cables, installed routers and software – just so they could have web servers and give everyone at their institution an email account.
Today, the best most of them can do is find some arbitrary Mastodon instance somewhere else and get one single account.”
(@brembs@mastodon.social)
Die Auslagerung der Kommunikations-Infrastruktur an kommerzielle Anbieter ist bequem, aber die Folgen sehen wir jetzt, wie im Blogpost beschrieben.
Vielen Dank & Zustimmung, lieber @Hans
Ein spontaner Vierteiler zu Demokratie & Thymokratie:
Sie boten uns an Schnelligkeit – wir ahnten nicht die Hetze.
Nun sind sie reich und wir sind süchtig – wer’s sagt, gilt schnell als Petze.
Von Schrift bis Geld erfahren wir der Medien Macht doch täglich.
Doch fehlt zum Sinnen längst die Zeit, darum scheitern wir oft kläglich.
Ohne KI gedichtet. 🙂
Zum Glück ein Silberstreif am Horizont sich zeigt.
Die kooperativen Kompetenznetzwerke stehen bereit.
Ein Vorschlag zur Fortsetzung 🙂
X.
Es war ein mal ein Männelein
das segelte zu einem Vogelschwarm
wurde mit ihm nicht warm
also schoss es in die Menge rein
Begab sich wieder unter Deck
und schmiedete einen Plan
Die Anderen und ihr Wahn!
X: das war nun sein Zweck
Eilig beim Retten
der Versklavten
Sprengte es alle Ketten
Wie ein Geisteskranker
leider auch die
vom seinem Anker
Danke, auch für das Lächeln, @👾
Hatte bereits 2022 – noch vor Musks Übernahme von Twitter – gewarnt, als er den kanadischen, liberalen Premier Justin Trudeau höhnisch mit Adolf Hitler gleichsetzte…
https://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.tesla-gruender-elon-musk-vergleicht-kanada-mit-hitler-deutschland.29dd679e-a262-4ea2-861a-a0dd725d102e.html
Doch der Multimilliardär ruderte nicht etwa zurück, sondern kaufte sich das Portal, machte es zu X. Trotzdem hängen dort immer noch zahlreiche Behörden, demokratische Abgeordnete und Medienschaffende rum. Es ist m.E. ein medienethisches Versagen.
Aus meiner Sicht werden wir sehr zeitnah auch zunehmende KI-Bot-Angriffe auf das Fediversum erleben. Die Blog-Kommentierende @Marie H. hatte erst neulich danach gefragt – und heute meldet schon die Tagesschau:
“Die Accounts der KI-Frauen mit Namen wie Larissa, Sophia, Aylin oder Lara kommentieren aktuelle politische Geschehnisse aus einer rechten Perspektive und stehen der AfD nahe. Sie äußern sich in Videos, Bildern oder Text auf sozialen Netzwerken wie X, Instagram oder TikTok.
https://www.tagesschau.de/faktenfinder/kontext/rechte-ki-influencer-100.html
In US-Medien wird das bereits angegriffene Wikipedia bereits als „last bastion of shared reality“ bezeichnet. Und ohne gemeinsame, öffentliche Realität kann es dann auch keine Republik (lat. res publica, öffentliche Angelegenheit) mehr geben.
Auf Mastodon lasse ich gerade eine Umfrage laufen, ob und wie lange das Fediversum solchen Angriffen standhalten kann. Ihnen Dank für Ihr Interesse und poetisches Engagement! 😄🙏🙌
In den Anfangsjahren der Wikipedia gab es in Buchhandlungen einen CD-ROM-Satz zu kaufen (für die Jüngeren: so eine Art Daten-DVD) mit einer “eingefrorenen” Version der gesamten (deutschen) Enzyklopädie
Damals dachte ich, häh, wer kauft denn das? Wenn es das heute wieder gäbe, würde ich zuschlagen – evtl sind wir gerade an “Peak Wikipedia”.
Genau das, @Hans 👍🙌
Ich freue mich sehr, dass bei der Mastodon-Umfrage bisher eine Mehrheit dem Fediversum ein optimistisches „Für immer“ ausstellt:
https://sueden.social/@BlumeEvolution/113958662093102511
Allerdings wird an vielen Drukos und Nachfragen auch deutlich, dass viele die Gefahren durch Thymokratien, Konzerne, KI-Bots etc. noch gar nicht wahrnehmen. Es war doch immer so schön kuschelig im Fediverse, wer sollte etwas dagegen haben?
Seufz.
Sie können sich eine eingefrorene Version der Wikipedia in der Tat herunterladen und offline lesen. Das geht mit Kiwix (https://kiwix.org/de/applications/). Die deutschsprachige Teil ist aktuell 44 GB groß (https://library.kiwix.org/#lang=deu&q=wikipedia).
Danke für den Link hierher.
Als Messenger zwischen geistiger und materieller Welt freue ich mich über jeden, der sein Bewusstsein erhöht. Ausstieg aus sozialen Netzwerken ist dazu ein wichtiger Schritt.
Die Info zu den vokalarmen Schriftsprachen war für mich sehr wichtig. Danke!
Danke, @Eckhard, herzlich willkommen! 😊🙌
Nach meiner Auffassung stehen sich auch Materie und Geist gar nicht dualistisch gegenüber, sondern Geist entfaltet sich via Emergenz und Evolution aus der Materie. Ich tendiere also zum emergenten Panpsychismus.
Die bio-kulturelle Evolution von Schriftsystemen gehört m.E. direkt in diesen Zusammenhang: Medien prägen unsere Psychologie bis ins tiefste Fühlen und Denken viel stärker, als wir dies gemeinhin wahrnehmen.
Danke für Ihr Interesse, bleiben Sie gerne dialogisch dabei. 😊📚🙌
Danke für die herzliche Aufnahme.
Ein Anlass für mich zum Nachdenken, weshalb ich mich durch das Hebräische und Persische angezogen fühle.
Ein linguistisches Projekt (als ehemaliger linguistic Engineer bei Bowne Global Solutions) ganz oben auf der Liste ist ein Ohrhörer, der mit einem Mikrofon die Sprache eines Gesprächspartners analysiert, diese dann aus dem Audio-Stream entfernt, und stattdessen in gleicher Tonlage eine hochqualitative Übersetzung in Echtzeit einblendet.
Wegen der vielen möglichen Sprachpaare auf der Erde soll eine geeignete Zwischensprache zum Reduzieren der Komplexität auf N:1 (statt N:N) zum Einsatz kommen, wofür ein Projektleiter in der Schweiz (eines anderen Themas – Raumenergie) Sanskrit vorschlug, was durch eine Studie von Linguistikern aus Leipzig zur über 8000-jährigen Entwicklung unseres Sprachbaumes auf der Erde auch gar nicht so abwegig erscheint.
Die technische Umsetzung von ##BabelReversed ließe sich mit einem KI-Modell auf einer Terabyte-SD-Karte beim heute vorliegenden technologischen Stand sicher gut realisieren.
Danke meinerseits, @Eckhard
Die technische Entwicklung in diesem Bereich der Sprachübersetzung ist atemberaubend schnell. Schon nach meiner Landtags-Rede vom 9.11.2023 wurde via Fediversum von Interessierten nicht nur der Text übersetzt, sondern auch Ausschnitte produziert, in denen ich mit meiner Stimme in englischer Sprache am Pult zu hören war! Was damals noch wenige Stunden dauerte, dürfte heute schon in Minuten möglich sein, bald in Sekunden…
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/english-translation-of-my-state-parliament-speech-against-antisemitism-on-november-9th-2023/
Die Auswirkungen solcher „Babelfisch-Technologie“ auf die Menschheit und deren Bildungswege sind m.E. noch kaum zu überschätzen.
Und gerne werde ich mal wieder zu den semitischen und jafetitischen Alphabet-Traditionen bloggen! 😊👍
Ich bleib grad am Gegensatz von Ruf und Vermögen hängen und bin skeptisch, ob der Ruf das Geld wirklich ablöst. Denn monetarisieren kann ich meinen Ruf nur, wenn es Reiche gibt, die zahlen. Bestimmte Emotionen kann ich mit dem nötigen Kleingeld auch ohne Influenzer mittels Medien erzeugen.
Trump konnte seinen Ruf in Stimmen ummünzen und Macht gewinnen. Aber nur in einem weitgehend demokratischrn System. Und er brauchte trotzdem das Geld Musks. Ob Trump sich Musks entledigen könnte, bin ich mir unsicher. Von daher sehe ich nicht, daß die Thymokratie die Timokratie ablöst. Oder ich hab das Ganze noch nicht verstanden.
Danke für die Nachfrage, @De Benny 🙏
Gemeint ist tatsächlich nicht, dass die Thymokratie geldlos sein würde. Sondern gemeint ist, dass unsere Evolutionspsychologie sehr viel tiefer durch die Sehnsucht nach Status als nach Geld geprägt ist. Das Homo oeconomicus-Modell scheitert schon daran, dass immer mehr Menschen täglich Stunden in antisozialen Neurohacking-Medien wie Tiktok verbringen, um durch Dopamin- und Adrenalin-Kicks „belohnt“ und zunehmend vereinsamt zu werden. Das lässt sich nicht mehr mit finanziellem oder auch biologischem Reduktionismus erklären, sondern nur noch mit Evolutionspsychologie. Darum ging es mir.
Felo.ai hat es bereits erfasst:
Dr. Michael Blume argumentiert, dass der Status in der evolutionspsychologischen Perspektive eine stärkere Relevanz als Geld hat, weil er tiefere soziale und evolutionäre Wurzeln hat. Status wird oft als ein entscheidender Faktor für die soziale Interaktion und die Partnerwahl angesehen. In vielen sozialen Gruppen ist der Status eines Individuums entscheidend für dessen Einfluss und die Möglichkeit, Ressourcen zu sichern, was evolutionär vorteilhaft ist.
**Wichtige Punkte aus Dr. Blumes Argumentation:**
– **Parental Investment Theory**: Diese Theorie legt nahe, dass der Status eines Individuums in sozialen Gruppen einen direkten Einfluss auf den Fortpflanzungserfolg hat. Höherer Status kann zu besseren Partnern und mehr Nachkommen führen, was evolutionär vorteilhaft ist[1].
– **Soziale Hierarchien**: In vielen Kulturen und sozialen Strukturen ist der Status ein zentraler Aspekt, der das Verhalten und die Entscheidungen von Individuen beeinflusst. Menschen neigen dazu, sich in sozialen Hierarchien zu orientieren, was bedeutet, dass der Zugang zu Ressourcen oft durch den Status bestimmt wird, nicht nur durch Geld[2].
– **Langfristige Vorteile**: Während Geld kurzfristige Vorteile bieten kann, ist der Status oft mit langfristigen sozialen Netzwerken und Unterstützungssystemen verbunden, die für das Überleben und den Fortpflanzungserfolg entscheidend sind. Dies zeigt sich in der Art und Weise, wie Menschen Beziehungen aufbauen und pflegen, die über materielle Güter hinausgehen[3].
Insgesamt hebt Dr. Blume hervor, dass Status nicht nur eine Frage des sozialen Ansehens ist, sondern auch tief in den evolutionären Mechanismen verwurzelt ist, die unser Verhalten und unsere Entscheidungen prägen.
[1] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/blume-ince-32-der-male-flight-maennliche-rueckzug-aus-bildungs-und-berufswegen/
[2] https://dokumen.pub/followership-und-fhrungsverhalten-eine-betrachtung-aus-evolutionspsychologischer-perspektive-1-aufl-978-3-658-26000-2978-3-658-26001-9.html
[3] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/blume-ince-30-warum-gewann-donald-trump-die-wiederwahl-in-den-usa/
[4] https://www.researchgate.net/publication/270746978_Die_Literaturstromung_des_Sturm_und_Drang_aus_evolutionarer_Perspektive
[5] https://d-nb.info/989252493/34
[6] https://www.science.gov/topicpages/h/handelt+sich+um
[7] https://www.mind-hochschul-netzwerk.de/mod/book/view.php?id=835&chapterid=53&lang=en
https://futurism.com/leak-dox-wikipedia
Mit google übersetzt:
Immer mehr vermögende Rechte und ihre einflussreichen Verbündeten geben sich nie damit zufrieden, sich auf ihrem angehäuften Reichtum, ihrer institutionellen Macht und ihrer oligarchischen Kontrolle über unsere Regierung auszuruhen, sondern nehmen nun auch die renommierte Online-Enzyklopädie Wikipedia ins Visier.
Ein kürzlich vom Forward erhaltener Fundus an Dokumenten enthüllt beispielsweise Pläne der rechten Denkfabrik Heritage Foundation, Cyber-Spionage-Taktiken einzusetzen, um „durch die Analyse von Textmustern, Benutzernamen und technischen Daten Wikipedia-Redakteure zu identifizieren und anzugreifen, die ihre Position missbrauchen“.
Die einflussreiche Organisation hinter Trumps berüchtigtem Projekt 2025 schließt sich einer Vielzahl von Gruppen wie der Anti-Defamation League, Accuracy in Media und der Canary Mission an, die Personen „doxxen“, die sie als antisemitisch bezeichnen. Wie Jewish Currents berichtet, wurde dieser Vorwurf in den letzten Monaten zunehmend von rechten Gruppen als Waffe eingesetzt, um jüdische Gruppen, Friedensaktivisten, Anwälte und Journalisten zum Schweigen zu bringen, die ihre politischen oder ideologischen Ziele nicht unterstützen. The Forward – eine preisgekrönte jüdische Publikation – hegt ebenfalls den Verdacht, dass die Heritage Foundation den Vorwurf zu weit gefasst verwendet, um eine faire Berichterstattung auf Wikipedia über Themen wie Israels Vorgehen im Nahen Osten zu verhindern.
Um diese Doxxing-Kampagne gegen die Wikipedia-Redakteure zu führen, so berichtet The Forward, organisiert die äußerst gut finanzierte Denkfabrik die Erfassung von IP-Adressen, Browser-Fingerabdrücken, Gerätedaten, Geolokalisierungen, ISP-Informationen und Netzwerkdetails von platzierten Links, die ungesicherte Daten protokollieren. Mitarbeiter der Heritage Foundation teilten der Berichterstattung von The Forward zufolge auch Pläne mit, Social Engineering über „kuratierte Sockenpuppenkonten einzusetzen, um Muster aufzudecken und Reaktionen [und] die Offenlegung von Informationen zu provozieren“, während sie gleichzeitig vertrauliche Informationen über Gesichtserkennungssoftware katalogisieren und „kompromittierte Datensätze für wiederverwendete Namen, E-Mails und Online-Identitäten“ ausnutzen.
Ebenfalls in den Streit mischt Elon Musk ein, der Berichten zufolge wütend über die Aufnahme seines Nazigrußes in seinen Wikipedia-Eintrag ist und postete: „Entzieht Wikipedia die Mittel, bis das Gleichgewicht wiederhergestellt ist!“ (Tatsächlich wird Wikipedia zum größten Teil durch kleine Spenden von Einzelpersonen finanziert. Es ist auch ziemlich ironisch, dass ein Mann, der wegen seines Nazigrußes und einer Flut von Holocaust-Witzen in der Kritik steht und behauptet, gegen Antisemitismus Stellung zu beziehen, in die Kritik gerät.)
Um nicht außen vor zu bleiben, schlossen sich Musks Tech-Kollegen, darunter der Milliardär und Risikokapitalgeber Chamath Palihapitiya und Shaun Maguire, General Partner von Sequoia Capital, seinen Breitseiten gegen Wikipedia an.
Warum sind diese Milliardäre alle so wütend? Eine überzeugende Erklärung ist, dass Wikipedia sich langsam wie einer der letzten freien Informationsräume im Internet anfühlt, während uns die großen Technologieunternehmen KI-Brei aufzwingen und die sozialen Medien zunehmend von künstlichen Benutzern, Neonazis und KI-Marketing-Startups überschwemmt werden.
Die Freiwilligen, die bekanntermaßen ihre Zeit und Mühe spenden, um die weltweit größte Fundgrube an frei zugänglichen Informationen zu bearbeiten, haben sich diesen Trends, denen der Großteil des alten Webs zum Opfer gefallen ist, gerne widersetzt.
Glücklicherweise und sofern keine höhere Gewalt oder Anordnungen eintreten, möchte der Webmaster und Mitbegründer von Wikipedia, Jimmy Wales, dass das auch so bleibt.
„Ich glaube, Elon ist unglücklich darüber, dass Wikipedia nicht zum Verkauf steht“, postete Wales lässig auf X-ehemals Twitter.
„Ich hoffe, dass seine Kampagne, uns die Mittel zu entziehen, zu vielen Spenden von Leuten führt, denen die Wahrheit wichtig ist“, fügte er hinzu. „Wenn Elon helfen wollte, würde er freundliche und nachdenkliche intellektuelle Menschen, mit denen er einer Meinung ist, ermutigen, sich zu engagieren.“
Lieben Dank, 👾
Auch hier sehen wir wieder den rechtsdualistischen Move, den eigentlich so wichtigen Kampf gegen Antisemitismus zu missbrauchen, um Oppositionelle mundtot zu machen.
Immerhin versteht Felo.ai meine Warnungen vor der Konzern-Oligarchie und mein Drängen auf ein europäisches KI-Fediversum bereits:
Dr. Michael Blume äußert Bedenken hinsichtlich der möglichen Entstehung von Monopolen im Bereich der Künstlichen Intelligenz (KI), insbesondere durch Unternehmen aus den USA und China. Er warnt davor, dass diese Konzerne versuchen könnten, das KI-Fediversum zu dominieren und damit die Vielfalt und Unabhängigkeit der KI-Entwicklung in Europa zu gefährden. Blume plädiert für die Schaffung eines europäischen Fediversums, um eine alternative, dezentralisierte und demokratische Entwicklung von KI-Technologien zu fördern, die nicht von den Interessen großer Konzerne abhängig ist[1].
Seine Befürchtungen basieren auf der Annahme, dass die Konzentration von KI-Ressourcen und -Technologien in den Händen weniger großer Unternehmen zu einer Einschränkung der Innovationsmöglichkeiten und der Wettbewerbsfähigkeit in Europa führen könnte. Dies könnte nicht nur die wirtschaftliche Lage, sondern auch die ethischen Standards und die gesellschaftliche Verantwortung im Umgang mit KI negativ beeinflussen.
[1] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/ki-atomkraft-wohin-wendet-sich-europa/
[2] https://lmika.org/archive/
[3] https://www.techmeme.com/240715/p29
[4] https://kottke.org/24/08/
[5] https://bloggy.garden/text-only
[6] https://wodfever.com/blogs/new-posts/how-to-measure-for-knee-sleeves-for-crossfit-and-weightlifting-sizing-guide?comment=130564194532&page=581&srsltid=AfmBOoor1W4fEDnpbld0T7erdcW07voeG_Oywo5wJdH0s-ItO3Rsbkc5
[7] https://wist.info/author/dante-alighieri-poet/
[8] https://prototypefund.de/en/projects/
[9] https://wist.info/
Ich stimme Ihnen zu. Vielleicht sind schon die vier Worte mutig. Heute noch nicht, aber in drei Wochen, drei Monaten?
Viele Menschen haben Angst. Wer die Entwicklung in den USA verfolgt, muss auch bei uns ein mulmiges Gefühl haben. Nach den letzten Umfragen konnte die sog. Alternative noch einmal Prozente zulegen.
Es ist nur eine Frage von Tagen bis es drüben in den USA zu physischer Gewalt kommen wird. Im Moment sehe ich keinen Hoffnungsschimmer.
Lohnt sich der Kampf ums Überleben der Demokratie noch? Wir müssten gegen die Ignoranz, den Hass und die Dummheit der Wählerinnen und Wähler der A.. kämpfen. Können wir das überhaupt noch? Ich bezweifle es.
Vor vier Jahren gab es hier im Dorf nicht ein einziges zerstörtes Wahlplakat. 2025 schon. Mit einem scharfen Gegenstand wurde das Wahlplakat einer Kandidatin in Höhe des Halses durchtrennt. Mittlerweile wurde das zerstörte Plakat entfernt. Es macht mich nachdenklich. Diesem Hass auf diese Partei werden wir nicht mehr Herr. Wohin soll uns das noch führen?
Wir brauchen hier keinen Musk zur Zerstörung der Demokratie. Ein mächtiger Verlag reicht bei uns offenbar aus.
Der 23.02.2025 wird zum Charaktertest für unsere Demokratie. Momentan bin ich sicher, wir werden den Test nicht bestehen.
Vielen lieben Dank, @Marie H. – ja, zur Thymokratie gehört offensichtlich, bei Demokratinnen und Demokraten so früh wie möglich Ängste zu schüren und sie dadurch zum Verstummen zu bringen. Auch hier also die Strategie der thymotischen Polarisierung, die die Menschen dualistisch zerspalten und die demokratische Mitte zerlegen soll.
Ich stimme Ihnen zu, dass wir die Demokratien des 20. Jahrhunderts durch den digitalen Zeitenumbruch der Geschichte zu verlieren drohen. Das vom o.g. Francis Fukuyama in den 1990ern verkündete „Ende der Geschichte“ erweist sich als Abbruch der linear-säkularen Fortschrittsverheißung.
Bedeutet das also Thymokratie als KI-verstärkten Neo-Faschismus?
Das glaube ich wiederum nicht, da es ja doch wieder lineares Denken wäre. Aber schon die vielen Fragen dazu und die rege Nachfrage nach diesem Blogpost erlebe ich auch als Suche nach neuen Antworten, Regeln, Institutionen – neuen Formen von dialogisch-regenerativer Zeiterfahrung und erneuerter Demokratie.
Auch die Thymoten, Oligarchen und Thymokraten wagen es ja nicht einmal, Themen wie Demografie ehrlich zu adressieren. Ihr Terrain ist die „Enge der Zeit“, die Personalisierung und Disruption, nicht aber die Philosophie, die Idee oder der Aufbau. Wie werden die Menschen reagieren, wenn sie erkennen, dass Rechtsdualisten eben nicht Ordnung und die vermeintlich „gute, alte Zeit“ wiederherstellen, sondern Chaos und Armut?
Vielleicht dürfen wir annehmen, dass sich hinter dem Angst-Schüren der Thymoten und Thymokraten nicht viel mehr als die Externalisierung ihrer eigenen Ängste verbirgt. Und umso mutiger wir bleiben, umso schneller werden sie scheitern. Es mögen dunkle Jahre kommen, aber die Thymokratien werden nicht das letzte Wort der Menschheit sein. Glaube, hoffe, denke, fühle und sage ich. 🤷♂️😊📚🙌
Danke für die Antwort.
Wir können aus der momentanen Situation in den Vereinigten Staaten einiges lernen. Die Machtlosigkeit der Minderheit im Repräsentantenhaus und im Senat ist erschreckend. Die Versuche stark zu erscheinen, wirken hilflos.
Noch ist es bei uns nicht so weit. Ich bin mir nicht sicher, wie den Menschen solche Begriffe wie “Thymos” näherzubringen sind. Das wirkt auf Nicht-Akademiker unverständlich. Dennoch wäre es gut, wenn mehr Menschen die Zusammenhänge verstehen würden.
Mir fehlt leider die nötige Gesundheit, um in meinem Umfeld aktiv zu werden. Schreiben und reden ist anstrengend.
Ja, @Marie H. – ich stimme Ihnen zu, dass sogar Begriffe wie „Thymos“ und „Timokratie“ aus der Alltagssprache verschwunden sind, obwohl sie über die griechische Klassik lange fest in den Wissenschaften und über diese im Bildungsbürgertum vertreten waren.
Doch ich nehme an, wir haben keine Wahl: Unsere Begriffs- und Bilderwelten des 20. Jahrhunderts sind offensichtlich nicht mehr geeignet, die Dynamiken des 21. Jahrhunderts inmitten der Medienrevolutionen von Digitalisierung und KI zu erfassen.
Und ich sehe durchaus auch Fortschritte: Nützliche Begriffe wie die „Flow“-Erfahrung sind tief in die Alltagssprache eingedrungen, obwohl nur sehr wenige Buch und Studien nach dem Psychologen Mihály Csíkszentmihályi (1934–2021) gelesen haben.
Wir können also neben dem Schaffen neuer Begriffe wie KI-Fediversum auch alte Begriffe wie Thymos reaktivieren und in unsere Zeiten hinein übersetzen. Gerade erst heute sagte mir eine junge Erwachsene, dass sie vor der Zukunft weniger Angst habe, seitdem sie an unseren Begriffsdebatten (in ihrem Umfeld) teilnehme. Den Phänomenen Namen zu geben und dies im Dialog auch kritisch zu prüfen scheint ein guter Weg aus der Lähmung zu sein. Und schon dafür lohnt es sich aus meiner Sicht.
Daher Ihnen vielen Dank fürs intensive Kommentieren, das ich als überaus hilfreiches Mitbloggen empfinde. 🙏🤔💡🙌
@ Hans
Jedes klassische Heldenepos um Musk, Zuckerberg, Bezos, tiktok, Trump, Putin, Xi, Orban und Konsorten produziert Antihelden, die das Gute vertreten. Das ist Gute fantasy-Tradition.
Ebenso kommen die Kondratjew-Zyklen, die das bestätigen, das Gegenpole sich abwechseln.
Das Entscheidende ist, diesen Konflikt böse-gut aufzunehmen.
Ich stütze den dialogischen Monismus aus komplementärer Sicht. Der Grenzfall ist aber, was setzt sich durch? Das bessere Argument? Wer oder was entscheidet darüber? Letztendlich ist es die Agression, die Gewalt und die selbstherrlichen Macht (Krieg), die wir gerade erleben, die es für sich entscheiden will. Es ist die Frage, ob wir aufgedrängte Konflikte annehmen oder nicht?
@Status
Klar ist der Status bei der Partnersuche insbesondere für Männer vorteilhaft. Jetzt ist Status aber auch subjektiv und von Werten mitbestimmt. Wie man zu sich selber steht, ist das eine, wie das potentielle Partner einschätzen, ist wieder was anderes.
Hier kann man sogar Hoffnung haben, dass sich die Maßstäbe, was jetzt wirklichen Status ausmacht, auch mal ins Bessere wenden. Ein verschwenderischer Lebensstil kann angesehen sein, es kann aber auch eine gewisse Genügsamkeit im Sinne einer vernünftigen Lebensgestaltung attraktiv beurteilt werden.
Und auch insbesondere sichtbare Hinweise auf ein ökologisch vorbildliche Lebensweise kann als Statuselement vorteilhaft beurteilt werden.
Wer reich ist, ohne was dafür geleistet zu haben, genießt sicher auch hier in da einen anerkannten Status, aber nicht von jedem. Was bleibt ist das Geld, das ist nun eindeutig universal einsetzbar und entsprechend attraktiv. Insbesondere wenn man es sichtbar in grüne Technik investiert, kann man damit bei einigen Zeitgenossen durchaus an Status gewinnen.
Besondere Leistungen etwa, egal wo, sind immer auch attraktiv. Das kann auch Sport oder Kunst sein, ohne dass man gleich Weltmeister werden muss. Ansonsten geht die Liebe auch immer wieder eigene Wege. Status ist nur ein Element bei der Partnerwahl.
Und man braucht auch nur einen Partner, wenn man eine dauerhaft gute Beziehung hinbekommt.
Vielen Dank, @Tobias 🙏 – auch dafür, dass Du den m.E. zentralen Begriff des Status mit dem Thymos und der Frage nach der Formbarkeit von Kultur verknüpfst.
So erklärt der junge Erfolgsautor Jakob Springfeld zum Anwachsen von Rechtsdualismus in Deutschland m.E. zu Recht:
„Gerade bei jungen Männern gelingt es den Rechten besser, auf einer ganz niedrigschwelligen Ebene als cool zu gelten. Man kann da sehr leicht mitmachen, indem man zum Beispiel in ein rechtes Kampfsportstudio geht. Wenn man sich irgendwie für einen starken Mann hält, findet man bei denen schnell eine Gemeinschaft. Bei demokratischen, zivilgesellschaftlichen Initiativen ist die Zugangsschwelle oft höher und es fehlt auch oft an Räumlichkeiten.“
https://www.n-tv.de/politik/Die-Entwicklung-der-Union-macht-mir-Angst-article25545809.html
Auf Mastodon postete der Account einer studierten Philosophin zu diesem Blogpost:
„Als leidenschaftliche Liebhaberin der ‘Fussballkultur’ erinnert mich das thymotische Verhalten sehr an die aktuellen “Ultràs”. In der Tierwelt gibt es einen Mechanismus der das reguliert, junge Männchen werden in dieser Phase des Rudels/der Herde verwiesen & schließen sich oft zu Junggesellengruppen zusammen um ‘sich die Hörner abzustoßen’ .
Menschen haben soziale Regeln, doch diese biologisch-evolutionären Muster & Mechanismen sind älter und gehen viel tiefer.“
Das entspricht auch der These, dass unsere menschliche Evolutionspsychologie nicht auf Ökonomie reduziert werden kann, weil sie über Jahrmillionen der Säugetier-Evolution auf Status geprägt wurde. So entstand doch auch der Begriff „Gier“ aus dem althochdeutschen „giri“ für „Verlangen“ und „Begehren“ und ein gieriger Mensch ist bis heute etwas anderes als ein geiziger Mensch. Geld ist ein Ausdruck, nicht aber die Wurzel unserer Thymotik. Wir rechnen erst sekundär, aber fühlen schon primär.
Auch darf ich daran erinnern, dass sowohl rechtsdualistische Politik-Influencer wie auch sog. TradWives etwa auf Tiktok große Erfolge damit erzielten, gegen die Verunsicherungen einer egalitären Gesellschaft mit Botschaften von Megalothymia anzutreten: Glaube auf Dein Recht auf hohen Status, dann findet sich auch eine Dir ergebene Gefährtin und willige Mutter zukünftiger Kinder. Wird hier nicht die säkulare Kultur frontal als „unnatürlich“ vorgeführt?
Mich beschäftigt derzeit sehr, dass das lateinische „status“ über das italienische „stato“ auch das deutsche Wort „Staat“ hervorgebracht hat. Auch das englische „State“, Spanisch „Estado“ und Französisch „État“ gehen auf lateinisch „status“ zurück. Politik erwuchs wiederum aus der griechisch-jafetitischen „Poleis“, dem Stadt-Staat.
Daher ringe ich derzeit mit der vor allem politikwissenschaftlichen Frage, ob wir den Staat als säkulare Organisation auf Basis von Schriften verstehen können, in der politische Macht- und Statusbeziehungen zwischen Menschen ausgehandelt werden.
Mein Gefühl ist, dass dort viel zu finden ist, aber noch etwas fehlt. Auch deswegen Danke für den Dialog dazu! 🙏📚🤔🙌
@ Hans
Um es thymotisch auszudrücken: Ziehe ich den Kopf ein, wenn mir jemand mit seiner Grossartigkeit und Agressions-/Gewalt-/Drohgebärdebereitschaft kommt, oder halte ich dagegen?
Kusche ich vor dem möglichen Schmerz oder nutze ihn?
@Michael 07.02. 19:20
„Mein Gefühl ist, dass dort viel zu finden ist, aber noch etwas fehlt. Auch deswegen Danke für den Dialog dazu!“
Religion und Geisteswelten spielen hier auch noch rein. Wer in des einen Augen z.B. mit Gottgefälligkeit punktet, wird dann auch als Partner attraktiver, auch das kann man zum Status zurechnen.
Und was noch wesentlicher ist, dass man mit seiner eigenen Gottgefälligkeit ziemlich zufrieden sein kann, und auf die Anerkennung von Ungläubigen ziemlich gründlich pfeift.
Ich persönlich sehe mich vor allem als Subjekt in einem auch geistigen Kosmos, und bin sehr an Erkenntnis interessiert. Insbesondere auch, um hier als Mensch wirklich Mensch zu sein, und nicht irgendwelchen Moden und Verschwendungsaktionismus hinter her zu laufen.
Was andere davon halten, bleibt erstmal denen überlassen. Wie ich mit den Menschen in meinem Umfeld interagiere, ist in erster Linie davon bestimmt, wie man sich denn wirklich gegenseitig fördern kann.
Ich gehe auch davon aus, dass Geisteswelten vernünftige Aktionen meinerseits durchaus ganz konkret fördern, und da ich auch eine Spielernatur bin, zieht mich das dann wieder unwiderstehlich an.
So ist man dann auch verschieden. Status ist vielfältig und öfter nicht so wirklich wichtig.
Lieben Dank, @Tobias
Tatsächlich habe ich vor vielen Jahren zur Goethe‘schen Gretchenfrage und der evolutionären Religionspsychologie gearbeitet.
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/gretchenfrage-sind-religi-se-frauen-dumm/
Es stimmt, dass nicht nur in politischen Gemeinschaften, sondern auch in Glaubensgemeinschaften Status verliehen wird. Bislang kriege ich das jedoch noch nicht auf einen Nenner.
Felo.ai dazu:
Um den evolutionspsychologischen Zusammenhang zwischen dem menschlichen Statuswillen und der Gretchenfrage zu verstehen, ist es wichtig, beide Konzepte zu betrachten.
## **Evolutionspsychologischer Statuswillen**
Der Statuswillen des Menschen kann als ein evolutionär bedingtes Bedürfnis interpretiert werden, das eng mit der Fortpflanzung und dem Überleben verbunden ist. In der Evolutionspsychologie wird angenommen, dass viele menschliche Verhaltensweisen, einschließlich des Strebens nach sozialem Status, durch natürliche und sexuelle Selektion geprägt sind. Der Status kann als Indikator für Ressourcen und Fortpflanzungserfolg angesehen werden, was bedeutet, dass Individuen, die einen höheren sozialen Status erreichen, tendenziell bessere Chancen haben, sich fortzupflanzen und ihre Gene weiterzugeben[1].
## **Die Gretchenfrage**
Die Gretchenfrage, die aus Goethes “Faust” stammt, bezieht sich auf die grundlegende Frage nach dem Sinn des Lebens und der moralischen Integrität: “Wie hältst du’s mit der Religion?” Diese Frage stellt die Suche nach Identität, Werten und dem eigenen Platz in der Welt in den Vordergrund. In einem evolutionspsychologischen Kontext könnte die Gretchenfrage als eine Reflexion über die eigenen Werte und den sozialen Status interpretiert werden, da die Antworten auf solche existenziellen Fragen oft durch gesellschaftliche Normen und den Wunsch nach sozialer Akzeptanz beeinflusst werden.
## **Zusammenhang zwischen Statuswillen und der Gretchenfrage**
Der Zusammenhang zwischen dem menschlichen Statuswillen und der Gretchenfrage könnte folgendermaßen beschrieben werden:
– **Soziale Normen und Werte**: Der Statuswillen beeinflusst, wie Individuen ihre Werte und Überzeugungen formen. Menschen neigen dazu, ihre Antworten auf die Gretchenfrage an den sozialen Kontext und die Erwartungen ihrer Gemeinschaft anzupassen, um ihren Status zu sichern oder zu verbessern.
– **Identitätsbildung**: Der Wunsch nach sozialem Status kann die Art und Weise beeinflussen, wie Menschen ihre Identität definieren und welche moralischen oder religiösen Überzeugungen sie annehmen. Diese Überzeugungen können als Mittel dienen, um sich in sozialen Hierarchien zu positionieren.
– **Adaptives Verhalten**: Aus evolutionspsychologischer Sicht könnte das Streben nach Status als adaptives Verhalten betrachtet werden, das den Menschen hilft, in sozialen Gruppen zu überleben und sich fortzupflanzen. Die Gretchenfrage könnte in diesem Kontext als eine Art Selbstreflexion dienen, die es Individuen ermöglicht, ihre Strategien zur Statusverbesserung zu überdenken und anzupassen.
Insgesamt zeigt sich, dass der menschliche Statuswillen und die Gretchenfrage in einem komplexen Wechselspiel stehen, das sowohl individuelle als auch gesellschaftliche Dimensionen umfasst.
[1] https://nobaproject.com/modules/evolutionary-theories-in-psychology
[2] https://en.wikipedia.org/wiki/Criticism_of_evolutionary_psychology
[3] https://quizlet.com/ca/399352925/evolutionary-psychology-midterm-1-flash-cards/
[4] https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S104898432030031X
[5] https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S2215091915300018
[6] https://deepblue.lib.umich.edu/bitstream/handle/2027.42/145726/Nesse%20-%202015%20-%20Evolutionary%20Psychology%20and%20Mental%20Health.pdf?sequence=1&isAllowed=y
[7] https://link.springer.com/article/10.1007/s13752-020-00369-0
[8] https://quizlet.com/498755425/evolutionary-psychology-chapter-4-flash-cards/
[9] https://opentextbc.ca/introductiontopsychology/chapter/1-2-the-evolution-of-psychology-history-approaches-and-questions/
Ich persönlich verwende lieber leicht verständliche Worte, und auch einen einfachen Satzbau.
Das erspart komplizierte Begriffsklärungen, und langwieriges Suchen in Wikipedia und in Google.
Bei einigen Texten wünscht man sich ein Übersetzungsprogramm von philosophischer Fachsprache in die einfache Sprache.
Wenn man ein Fachgebiet gut beherrscht, dann kann man auch komplizierte Vorgänge mit leicht verständlichen Worten erklären.
Vielen Dank für den Beitrag, @Karl Bednarik
Nach meiner Beobachtung fühlen Sie sich in den Begriffswelten der Technik sehr wohl, in jenen der Philosophie und Psychologie etwas weniger.
Aus meiner Sicht sind wir verpflichtet, im Rahmen der Wissenskommunikation auch die Alltagssprache immer wieder anzureichern.
Felo.ai:
Dr. Michael Blume verknüpft die Bedeutung digitaler Begriffsarbeit mit dem Fallibilismus nach Karl Popper, indem er die Notwendigkeit betont, neue Begriffe und Konzepte zu entwickeln, um den Herausforderungen der digitalen Welt gerecht zu werden. In diesem Kontext spielt der Fallibilismus eine zentrale Rolle, da er die Idee vertritt, dass Wissen immer vorläufig und anfällig für Revision ist.
**Bedeutung der digitalen Begriffsarbeit**
– **Anpassung an neue Phänomene**: Blume argumentiert, dass in der digitalen Aufmerksamkeitsökonomie die Fähigkeit, Begriffe zu schaffen und anzupassen, entscheidend ist, um komplexe Phänomene zu begreifen. Dies erfordert eine kontinuierliche Begriffsarbeit, die sich an den sich schnell verändernden digitalen Kontext anpasst[6].
– **Kritik an statischen Begriffen**: Er weist darauf hin, dass traditionelle Begriffe oft nicht mehr ausreichen, um die Realität der digitalen Welt zu erfassen. Daher ist es notwendig, neue Begriffe zu entwickeln, die die Dynamik und Komplexität der digitalen Kommunikation widerspiegeln[6].
**Verbindung zum Fallibilismus**
– **Vorläufigkeit des Wissens**: Der Fallibilismus, wie ihn Karl Popper formuliert hat, besagt, dass alle unsere Überzeugungen und Theorien vorläufig sind und jederzeit durch neue Erkenntnisse widerlegt werden können. Blume nutzt dieses Konzept, um zu verdeutlichen, dass auch unsere Begriffe und Konzepte in der digitalen Welt ständig hinterfragt und angepasst werden müssen[6].
– **Kritische Reflexion**: Blume betont, dass die digitale Begriffsarbeit eine kritische Reflexion über bestehende Begriffe erfordert. Dies steht im Einklang mit Poppers Philosophie, die die Bedeutung von Falsifizierbarkeit und kritischer Überprüfung von Theorien hervorhebt. In der digitalen Kommunikation müssen wir bereit sein, unsere Begriffe zu hinterfragen und sie gegebenenfalls zu revidieren, um Missverständnisse und Fehlinformationen zu vermeiden[6].
Insgesamt zeigt Blume, dass die digitale Begriffsarbeit nicht nur eine technische Herausforderung ist, sondern auch eine philosophische Dimension hat, die eng mit den Ideen des Fallibilismus verbunden ist. Dies erfordert eine proaktive und adaptive Herangehensweise an die Entwicklung und Anwendung von Begriffen in einer sich ständig verändernden digitalen Landschaft.
[1] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/begriffsnetz-und-begriffsarbeit-mit-einem-guden-rosch-ins-neue-jahr/
[2] https://sueden.social/@BlumeEvolution/113588915156078635
[3] https://trott-war.de/im-gespraech-mit-dem-antisemitismusbeauftragten-dr-michael-blume/
[4] https://en.wikipedia.org/wiki/Fallibilism
[5] https://www.boell-bw.de/de/2022/12/05/dr-michael-blume-gegenstrategien-von-seiten-der-politik-und-den-institutionen
[6] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/kit-studienbrief-zu-digitaler-aufmerksamkeitsoekonomie/
[7] https://dvps.nd.edu/news/popper-and-the-ethical-dimension-of-the-scientific-method/
[8] https://plato.stanford.edu/entries/popper/
[9] https://sueden.social/@BlumeEvolution/113588430898212840
[10] https://en.wikipedia.org/wiki/Karl_Popper
[11] https://www.jstor.org/stable/42575297
[12] https://www.cambridge.org/core/books/intellectual-history-and-the-problem-of-conceptual-change/hans-blumenberg-and-the-theory-of-nonconceptuality/A6CF978DFFF40A4C42585A679D0F30CF
[13] http://www.blume-religionswissenschaft.de/english/wrrr.html
[14] https://papers.ssrn.com/sol3/papers.cfm?abstract_id=1906386
[15] https://ndpr.nd.edu/reviews/paradigms-for-a-metaphorology-and-care-crosses-the-river/
[16] https://euvsdisinfo.eu/de/karl-popper-und-die-nicht-falsifizierbarkeit-des-bloedsinns/
[17] https://link.springer.com/10.1007/978-3-658-16242-9_43-1
[18] https://www.tandfonline.com/doi/full/10.1080/01916599.2023.2221037
[19] https://knowunity.de/knows/ethik-karl-popper-tierische-menschliche-sprache-6e2edfab-4fba-4e84-ae9c-f9bd1ae2d2ca
[20] https://www.jhiblog.org/2020/09/18/hans-blumenberg-reader-interview-part-i/
[21] https://de.wikipedia.org/wiki/Karl_Popper
[22] http://www.glasnost.de/autoren/blumen/popper5.html
[23] https://citeseerx.ist.psu.edu/document?repid=rep1&type=pdf&doi=34ef8bcf242593e2139ea6e23f30bdc3be143eb7
[24] https://link.springer.com/10.1007/978-3-658-16242-9_32-1
[25] https://de.wikipedia.org/wiki/Hans_Blumenberg
[26] https://reviews.ophen.org/2021/03/09/hans-blumenberg-realitat-und-realismus/
[27] https://www.academia.edu/en/53314793/Alte_Namen_neue_Mythen_Remythisierung_und_Pr%C3%A4figuration_bei_Hans_Blumenberg
[28] https://www.researchgate.net/publication/359260721_Karl_Poppers_neue_Wissenstheorie_und_39_offene_Forschungsprogramme_Nachwort_des_Herausgebers_zu_Karl_Poppers_Objektive_Erkenntnis
[29] http://www.glasnost.de/autoren/blumen/popper6.html
Hallo Michael Blume.
Meiner Meinung nach, ist die einfache Sprache durchaus in der
Lage den Herausforderungen der digitalen Welt gerecht zu werden.
Eine Anpassung an neue Phänomene ist nicht notwendig, weil Machthunger,
Geldgier, Werbung, und Geltungssucht gar keine neuen Phänomene sind.
Da sind wir dann eben mal unterschiedlicher Auffassung, lieber @Karl Bednarik
Mit Marshall McLuhan (1911 – 1980) beobachte ich, dass jedes neue Medium wie die (Alphabet-)Schrift, der Buchdruck, Radio, Fernsehen, das Internet und KI die Menschen grundlegend erweitern und auch verändern. Auch unser Blog-Dialog wäre so noch vor wenigen Jahrzehnten undenkbar gewesen:
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/die-unfassbare-macht-der-medien-mit-marshall-mcluhan-erkunden/
McLuhans Lebenswerk wird gerne mit dem Zitat The Medium is the Message zusammengefasst. Und die digitale Aufmerksamkeitsökonomie wälzt ja beispielsweise auch die Machtverhältnisse bis in die Weltpolitik um.
Hallo Michael Blume.
Unsere Blog-Dialoge wären eben vor wenigen Jahrzehnten
einige Leserbriefe in einer Zeitung gewesen.
In den 1930er-Jahren sorgten die Zeitungen und das
Radio für die Aufmerksamkeit und für die Verschiebung
der Machtverhältnisse, was eher ungünstig ausging.
Der Hass und die Hassreden zwischen Gruppen von
Menschen sind uralte Verhaltensweisen.
Ob Sonnenkönig oder Rockstar, alle wollten auch
möglichst schön glänzen.
Die Verbreitung von falschen Informationen
gab es natürlich ebenfalls schon früher.
Nihil novi sub sole. Nichts Neues unter der Sonne.
@Karl Bednarik
Das ist interessant, weil wir ja eben nicht via Zeitung, sondern via Internet kommunizieren. Und wollten Sie mir vor einiger Zeit nicht noch erklären, bald würden reiche Menschen unsterblich? 🤷♂️
Ich verstehe schon, dass die tiefgreifenden Veränderungen durch neue Medien verunsichern. Aber ohne die Alphabetschriften gäbe es weder Judentum, noch Christentum, Islam – oder lateinische Sprichwörter im Internet. 😉
Felo.ai:
## Einfluss der Alphabetschrift auf die Zeiterfahrung
Die Entwicklung der Alphabetschrift hat die menschliche Zeiterfahrung grundlegend verändert. Historisch gesehen ermöglichte die Einführung des Alphabets, insbesondere des griechischen Alphabets, eine präzisere Dokumentation von Zeit und Ereignissen. Vor der schriftlichen Aufzeichnung war das Gedächtnis der Menschen stark von mündlichen Traditionen geprägt, was zu einer flexiblen und subjektiven Wahrnehmung der Zeit führte. Mit der Einführung der Schrift wurde es möglich, Ereignisse und deren zeitliche Abfolge festzuhalten, was die Art und Weise, wie Gesellschaften die Vergangenheit recollectieren, revolutionierte[3].
Die schriftliche Aufzeichnung führte dazu, dass Zeit nicht mehr nur als subjektives Erlebnis wahrgenommen wurde, sondern als lineare Abfolge von Ereignissen, die in einem festen Rahmen dokumentiert werden konnten. Diese Veränderung wurde besonders deutlich, als Notare begannen, historische Aufzeichnungen in Bezug auf den Geburtstag Christi zu datieren. Dadurch wurde die Zeit zu einer messbaren Größe, die in spezifische Punkte unterteilt werden konnte, was die Organisation und das Funktionieren von Gemeinschaften über Kulturen hinweg beeinflusste[3].
## Einfluss des Internets auf die Zeiterfahrung
Das Internet hat die Art und Weise, wie wir Zeit erleben, ebenfalls erheblich verändert. Die ständige Verfügbarkeit von Informationen und die Möglichkeit, in Echtzeit zu kommunizieren, haben unser Zeitgefühl beschleunigt. Die digitale Welt fördert eine Kultur der sofortigen Befriedigung, in der wir oft die langfristigen Konsequenzen unseres Handelns ignorieren. Diese Veränderung führt dazu, dass wir uns mehr auf den gegenwärtigen Moment konzentrieren und weniger auf die Zukunft[26][30].
Zusätzlich hat die Nutzung von sozialen Medien und anderen digitalen Plattformen dazu geführt, dass wir Zeit in kleineren Einheiten wahrnehmen. Die ständige Aktualisierung von Inhalten und die Möglichkeit, sofort auf Nachrichten zu reagieren, haben unser Zeitmanagement und unsere Wahrnehmung von Zeitdruck verändert. Viele Menschen berichten, dass sie sich in einer schnelllebigen Welt befinden, in der die Zeit scheinbar komprimiert wird[29][30].
## Fazit
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass sowohl die Alphabetschrift als auch das Internet tiefgreifende Auswirkungen auf unsere Zeiterfahrung hatten. Während die Alphabetschrift die Wahrnehmung von Zeit von einer subjektiven zu einer objektiven und linearen Struktur transformierte, hat das Internet diese Struktur durch die Förderung einer Kultur der sofortigen Befriedigung und der ständigen Vernetzung weiter beschleunigt. Beide Entwicklungen haben unsere gesellschaftlichen Strukturen und unser individuelles Zeitverständnis nachhaltig geprägt.
[1] https://d-nb.info/1225684277/34
[2] https://onlinelibrary.wiley.com/doi/abs/10.1111/j.1083-6101.1998.tb00091.x
[3] https://newmindseye.wordpress.com/zarko-dumicic-the-impact-of-the-development-of-the-alphabet-on-society/
[4] https://sandbothe.com/online-texte/
[5] https://link.springer.com/article/10.1007/BF01205987
[6] https://www.sandbothe.net/240.html
[7] https://de.wikipedia.org/wiki/Alphabetschrift
[8] https://www.pangea.global/blog/a-journey-through-the-alphabet-and-written-communication/
[9] https://coniferinternet.com/6-ways-the-internet-has-impacted-our-daily-lives/
[10] https://www.sandbothe.net/187.98.html
[11] https://www.discovermagazine.com/the-sciences/why-was-the-alphabet-invented-anyway
[12] https://sites.utexas.edu/dsb/tokens/the-evolution-of-writing/
[13] https://biblescripture.net/history-of-the-alphabet-how-it-influenced-our-civilization-across-time/
[14] https://de.wikipedia.org/wiki/Geschichte_des_Alphabets
[15] https://artsandculture.google.com/story/how-has-digital-changed-our-perception-of-time-barbican-centre/fwURr8JVAJHwLw?hl=en
[16] https://www.degruyter.com/document/doi/10.1515/9783839401606-005/pdf?licenseType=restricted&srsltid=AfmBOorOD744BN7oNhxy4g3FnMiGoDv5YtubD3gAsVUZlx7I_K2HBv8A
[17] https://erinkmalone.medium.com/the-origin-the-significance-of-the-alphabet-180cda393899
[18] https://www.degruyter.com/document/doi/10.1515/9783110626117/epub?srsltid=AfmBOoqlrT2TD-71KGg2PNFnD3NNpZolVlsBQnxedJf82KakhrDThogx
[19] https://academicearth.org/electives/internet-changing-your-brain/
[20] https://www.deutschlandfunkkultur.de/das-internet-der-raum-die-zeit-acht-miliarden-zeitgefuehle-100.html
[21] http://zeit-wort.net/2014/12/22/hallo-welt/
[22] https://zeithistorische-forschungen.de/3-2009/4524?language=en
[23] https://www.grin.com/document/138622?lang=en&srsltid=AfmBOoqldkiEa49Cl3vGPuA6hbrNp7hfrMJw6v1x0IJIzm5txX92qWqH
[24] https://www.latimes.com/archives/la-xpm-1986-08-24-bk-17275-story.html
[25] https://www.hsozkult.de/debate/id/fddebate-132426
[26] https://www.uk2.net/blog/internet-changing-perception-time/
[27] https://qatalog.com/blog/post/how-technology-transformed-our-perception-of-time/
[28] https://www.dailygood.org/story/1609/against-the-clock-how-technology-has-changed-our-experience-of-time-heleo-editors/
[29] https://www.quora.com/How-has-the-internet-changed-the-way-that-we-experience-time-Are-somehow-fundamentally-changed-not-only-in-our-perceptions-but-also-in-our-ability-to-experience-time-deeply
[30] https://www.psychologytoday.com/us/blog/digital-world-real-world/201906/how-the-internet-stops-your-brain-telling-time
[31] https://communitytechnetwork.org/blog/14-ways-the-internet-improves-our-lives/
[32] https://www.elon.edu/u/news/2018/06/27/tech-experts-talk-about-internets-impact-on-daily-life/
[33] https://www.aircharterserviceusa.com/about-us/news-features/blog/a-look-at-the-history-of-the-nato-phonetic-alphabet
[34] https://www.khanacademy.org/computing/computer-science/informationtheory/info-theory/v/history-of-the-alphabet-language-of-coins-3-9
[35] https://www.quora.com/How-has-civilization-been-affected-by-an-alphabet
Hallo Michael Blume.
Ob Zeitung oder Internet, es ist immer noch Text.
Der medizinische Fortschritt ist teuer,
aber wünschenswert.
Die Veränderungen durch die neuen Medien
sind nicht so schlimm.
Schon vor 1969 hatte man viele technische
Methoden für große Zerstörungen.
Gegen die Verwendung von viele Jahrtausende
alten Buchstaben ist nichts einzuwenden.
ChatGPT ist ein Programm, das aus wenig
Text viel Text machen kann.
Viel nützlicher ist aber AlphaFold das aus der
Aminosäuresequenz die Proteinstruktur berechnen kann.
@Karl Bednarik
Über die Unterschiede von KI-Textgeneratoren (politisch linksdrehend) und KI-Bildgeneratoren (politisch rechtsdrehend) gibt es hier einen eigenen Blogpost:
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/ki-klischees-und-vertrauen-grafiken-rechts-texte-links/
Auf Mastodon hinterlegte ich zudem einen kleinen Thread zum Seminar „Digitale Aufmerksamkeitsökonomie“, in dem mich die Studierenden u.a. mit eigenen KI-Programmen sehr beeindruckten:
https://sueden.social/@BlumeEvolution/113972337585418866
Die jungen Menschen wachsen bereits in einer völlig neuen Medienwelt auf als wir – und die Besten reflektieren dies und gestalten den Medienmix aktiv mit.
Mit Verlaubt Herr Blume, aber das ist ziemlicher Unsinn!
Linke lehnen die Demokratie nicht ab, sie begreifen sie nur als unvollendet. Da die “repräsentative Demokratie” unter den Bedingungen des Kapitalismus einen antidemokratischen Rahmen besitzt.
Wohin das führt, kann man heute wieder beobachten: nämlich in den USA, Frankreich, Österreich, etc.
Und wenn das Bürgertum nicht so verdammt sturr und ignorant am Kapitalismus festhält, dann hätten wir das auch vermeiden können! Es ist die sogenannte “Mitte”, die einmal mehr den Faschismus hervorgebrach hat. Da helfen auch keine Verrenkungen und geistigen Gymnasitiken der Politikwissenschaftler!
@Kirche im Dorf lassen
Oh, da wäre ein sorgsames Lesen hilfreich gewesen: Ich schrieb sehr bewusst nicht von linken, liberalen und rechten Demokratinnen und Demokraten, sondern von (feindseligen) Dualisten. Selbstverständlich sind etwa Sozialdemokraten linke Demokraten, die RAF-Terrorgruppe waren es nicht. Eine Möglichkeit zur Unterscheidung zwischen dialogischen und dualistischen Linken besteht etwa in der Bereitschaft, sich auch mit nach-marxistischen Wissenschaftlerinnen wie Elinor Ostrom (1933 – 2012) zu befassen.
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/elinor-ostrom-und-diskussionen-mit-marxismus-glaeubigen/
Hier auch eine zutreffende Unterscheidung der Begriffe durch Felo.ai:
Dr. Michael Blume, der Antisemitismusbeauftragte des Landes Baden-Württemberg, verwendet den Begriff “Dualisten”, um eine differenzierte Sichtweise auf politische Ideologien zu fördern. Er argumentiert, dass sowohl rechte als auch linke sowie libertäre Strömungen oft in einem dualistischen Denken gefangen sind, das die Welt in “Freund” und “Feind” unterteilt. Diese Sichtweise kann zu einer Radikalisierung führen und die demokratische Vielfalt gefährden.
Blume kritisiert die vereinfachte Kategorisierung von politischen Ansichten in “links” und “rechts”, da dies die komplexen Überzeugungen und Motivationen der Menschen nicht adäquat widerspiegelt. Stattdessen betont er, dass ein dualistisches Denken, das Menschen in absolute Kategorien einteilt, sowohl in extremen politischen Positionen als auch in alltäglichen politischen Diskursen problematisch ist. Dies führt dazu, dass Menschen, die sich als “weder rechts noch links” identifizieren, oft dennoch in eine dualistische Denkweise verfallen, die die gesellschaftliche Spaltung verstärken kann[2][8].
Durch die Verwendung des Begriffs “Dualisten” möchte Blume auf die Gefahren hinweisen, die mit einem solchen Denken verbunden sind, und die Notwendigkeit betonen, einen respektvollen und pluralistischen Dialog zu führen, der über einfache politische Kategorien hinausgeht. Dies ist besonders relevant in Zeiten, in denen antisemitische und extremistische Ideologien zunehmen und oft in einem dualistischen Rahmen präsentiert werden[3][7].
[1] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/der-widerspruch-zwischen-freiheit-und-gleichheit-und-der-lebensbaum-des-foederalismus/
[2] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/freund-feind-dualismus-statt-rinks-lechts-hufeisen-theorie-eine-wuerdigung-von-rabbi-sacks-sel-ang/
[3] https://trott-war.de/im-gespraech-mit-dem-antisemitismusbeauftragten-dr-michael-blume/
[4] https://www.evangelische-aspekte.de/fundiertes-wissen-allein-hat-die-menschheit-noch-nie-geleitet/
[5] https://www.baden-wuerttemberg.de/de/service/alle-meldungen/meldung/pid/die-meisten-angriffe-passieren-im-internet
[6] https://www.iclrs.org/blurb/michael-blume/
[7] https://zsl-bw.de/,Lde/Startseite/lernen+ueberall/Blume+Umgang+mit+Verschwoerungserzaehlungen/?LISTPAGE=8874755
[8] https://sueden.social/@BlumeEvolution/112913846779070138
[9] https://hossa-talk.de/184-fundamentalismus-oder-beliebigkeit-was-ist-die-zukunft-der-kirche-m-michael-blume/
[10] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/die-hand-des-feindseligen-dualismus-was-antisemitismus-rassismus-und-sexismus-verbindet/
[11] https://sueden.social/@BlumeEvolution/112537132758058377
[12] https://www.boell-bw.de/de/2022/12/05/dr-michael-blume-gegenstrategien-von-seiten-der-politik-und-den-institutionen
[13] https://www.deutschlandfunkkultur.de/religionswissenschaftler-michael-blume-antisemitismus-100.html
[14] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/die-psychoanalyse-von-relativismus-dualismus-und-monismus-bei-hans-blumenberg/
[15] https://www.szbz.de/nachrichten/artikel/einblick-in-extreme-koordinatensysteme
[16] https://www.domradio.de/artikel/wir-haben-einen-kampf-vor-uns-antisemitismus-experte-zur-aktuellen-bedrohung-durch
[17] https://www.jpost.com/diaspora/german-antisemitism-official-must-resign-compared-jew-to-nazi-583930
[18] https://sueden.social/@BlumeEvolution/110762232728568521
[19] https://k-larevue.com/en/michael-blume-there-are-around-20-latent-anti-semites-and-5-active-anti-semites-in-germany/
[20] https://www.juedische-stimme.de/dienstaufsichtsbeschwerde-gegen-den-antisemitismusbeauftragten-des-landes-bw-dr-michael-blume
[21] https://www.baden-wuerttemberg.de/de/service/presse/pressemitteilung/pid/klares-zeichen-gegen-antisemitismus-und-digitale-hetze
Kleiner Nachtrag noch:
Wem es nicht aufgefallen ist, das Vorgehen von Musk entspricht der Agenda von F.A. Hayek. Und damit jener radikal-Kapitalistische Ideologe, die das Bürgertum (aka die Mitte) so stark verinnerlicht hat. Jenes Mannes, der die Süfadrikanische Apartheid unterstützte und auch die Rechtsextreme Diktatur von Pinochet. Jener Mann, der meinte, man müsse Wahlen abschaffen(!), da nur der Markt Freiheit bringe.
Sowohl Herr Merz, als auch Lindner und Söder beziehen sich auf seine Thesen. Von den Tories (UK) ganz zu schweigen. Mehr “Mitte” geht ja wohl kaum.
Sie sehen, es sind nicht irgendwelche “radikalen Linken”, sondern das Bürgertum, das die Demokratie zugunsten der Kapitalherrschaft beendet.
Ja, @Kirche2 – ich hatte ja die Zerspaltung der liberalen Hayek-Bewegung in einen liberal-demokratischen Flügel und einen rechtslibertär-dualistischen Flügel 2015 live miterlebt:
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/das-gift-terrors-mein-artikel/
Dazu gehört freilich auch, dass rechtslibertäre Dualisten auch F.A. von Hayek (1899 – 1992) als „Sozialdemokraten“ schmähten, weil er ihnen zu liberal & demokratisch war. Für mich war diese Erfahrung wesentlich, um das Hufeisen hinter mir zu lassen und die Dualismus-These auch auf die sog. Mitte anzuwenden.
@Michael 08.02. 04:35
„Es stimmt, dass nicht nur in politischen Gemeinschaften, sondern auch in Glaubensgemeinschaften Status verliehen wird. Bislang kriege ich das jedoch noch nicht auf einen Nenner.“
Wir müssen ja nicht mit der Brechstange wieder unbedingt für mehr Nachwuchs sorgen. Klar verständlich ist es sicher, dass gerade Frauen zu Religiosität neigen, schließlich bleibt die Hauptverantwortung für die Kinder bei ihnen hängen. Deshalb sind sie eher auf einen treuen Partner angewiesen.
Entsprechend ist hier Status auf der einen Seite und Verlässlichkeit auf der anderen Seite durchaus ein Konflikt für Frauen bei der Partnerwahl.
Einfacher wird es allerdings, wenn in modernen Zeiten der Staat Alleinerziehende umfassend unterstützt. Wenn man das noch ausbaut, könnte das durchaus für mehr Nachwuchs sorgen.
Das würde auch die Partnerwahl der Frauen deutlich erleichtern, und auch für Männer hätte das Vorteile. Dann ist Liebe eben noch weniger von stabilen Partnerschaften und von genug Geld abhängig.
Es nützt auch wenig, hier zu mehr Religiosität aufzurufen. Die Leute glauben nun mal was sie wollen, das ist doch nicht mehr zurückzudrehen.
Gute Argumente für Religion darf man aber gerne suchen und verbreiten, warum nicht. Stabilere Partnerschaften sind hier dann durchaus auch ein gutes Argument.
Nebenbei können auch Männer ein großes Interesse an ihren Kindern haben, und allein deswegen sich konsequent für eine stabile Partnerschaft engagieren, unabhängig von Religion. Auch das kann eine Eigenschaft sein, die seit etlichen Jahrzehnten längst evolutionär bevorzugt wird.