Begeistert von Jeanne Hersch – und damit alleine?

BLOG: Natur des Glaubens

Evolutionsgeschichte der Religion(en)
Natur des Glaubens

Zu den mich am meisten bewegendsten Entdeckungen der Lese- und Schreibpause nach “Religion und Demografie” gehört die Schweizer Philosophin Jeanne Hersch (1910 – 2000), wie Hannah Arendt eine Schülerin von Karl Jaspers (1883 – 1969), u.a. der Entdecker der sog. “Achsenzeit”. Während aber Hannah Arendt weltweit berühmt wurde, erreichte Hersch noch nicht die Bekanntheit, die ihr meines Erachtens zustehen sollte. Sie – die Tochter einer berühmten Ärztin sowie eines Professors der Demografie (!) & Statistik – nahm die Empirie und empirische Wissenschaften wie die (Evolutions-)Biologie in besonderer Weise ernst, bearbeitete sie aber mit kenntnisreicher, praktischer Philosophie zu Themen wie Sinn, Zeit, Menschenrechten und Freiheit. Aus einem linsgerichteten, jüdisch-säkularen Milieu stammend, arbeitete sich Hersch lebenslang an den Gefahren totalitärer Ideologien ab, suchte zunehmend den Dialog gerade auch mit Christen und Konservativen und wurde von Linksextremen schließlich als “rechte Sozialdemokratin” verhöhnt. Als Lehrerin, Hochschullehrerin und Abteilungsleiterin bei der UNESCO verknüpfte sie hochtheoretische Gedanken mit ganz praktischen Fragen – etwa den Klagen junger, in gesicherten Verhältnissen lebender Menschen, ihr Leben sei “sinnlos”.

Mich begeistert Hersch gerade sehr und ich arbeite mich durch ihre Bücher. Und ich dachte, ich frage mal, ob ich mit diesem Interesse alleine bin – oder ob Interesse daran bestünde, Aspekte ihrer Philosophie auch hier auf Natur des Glaubens vorzustellen und zu diskutieren.

JeanneHerschErlebteZeit

Meine Pfingstlektüre 2014 – Jeanne Hersch

Jeanne Hersch – “Der Sinn für den Sinn” (1977)

“Auffällig ist, dass man immer vom Sinn wie von einem Gegenstand, einer Sache, fast einer Ware spricht. Der Sinn fehlt, weil man ihn nicht mit dem biologischen Leben vorfindet. Er sollte gegeben sein, und er ist es nicht. Das ist nicht in Ordnung. Eigentlich hätte jeder ein Recht auf den Sinn seines Lebens. Wieso kann man in dieser verfluchten Zivilisation alles kaufen: Nahrung, Kleider, Wohnung, Autos, Reisen, Erlebnisse, Abenteuer – und nur eines, das Wesentliche, den Sinn nicht?

Es scheint kaum jemandem einzufallen, dass ein objektiv gegebener, da seiender Sinn eigentlich eine Sinnlosigkeit ist, ein Widerspruch in sich selbst. Tatsachen haben an sich nie einen Sinn, sie sind nur da, und man muss sie in Kauf nehmen, ob es uns gefällt oder nicht. Erst durch die Art und Weise, wie wir sie in Kauf nehmen, sie deuten oder sie verarbeiten, werden sie für uns und durch uns einen Sinn bekommen. Den Sinn finden wir nie vor. Wir sind für ihn verantwortlich, denn Sinn gibt es nur für freie Wesen, nur für Freiheit in uns selbst. Das Wort “Sinn” verstehen wir überhaupt nur mit dem Organ unserer Freiheit. Und nur unsere vernachlässigte Freiheit leidet dunkel darunter, dass “es keinen Sinn mehr gibt”.”

Aus: Monika Weber & Annemarie Pieper (2010): Jeanne Hersch – Erlebte Zeit. Menschsein im Hier und Jetzt. Verlag Neue Zürcher Zeitung 2010, S. 43 & 44

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Dr. Michael Blume studierte Religions- und Politikwissenschaft & promovierte über Religion in der Hirn- und Evolutionsforschung. Lehrbeauftragter am KIT Karlsruhe, Wissenschaftsblogger & christlich-islamischer Familienvater, Buchautor, u.a. "Islam in der Krise" (2017), "Warum der Antisemitismus uns alle bedroht" (2019) u.v.m. Hat auch in Krisenregionen manches erlebt und überlebt, seit 2018 Beauftragter der Landesregierung BW gg. Antisemitismus und für jüdisches Leben. Auf "Natur des Glaubens" bloggt er seit vielen Jahren für das Fediversum, Wissenschaft und Demokratie, gegen antisoziale Medien, Verschwörungsmythen und den Niedergang Europas.

9 Kommentare

  1. Mich begeistert Hersch gerade sehr und ich arbeite mich durch ihre Bücher. Und ich dachte, ich frage mal, ob ich mit diesem Interesse alleine bin – oder ob Interesse daran bestünde, Aspekte ihrer Philosophie auch hier auf Natur des Glaubens vorzustellen und zu diskutieren.

    ‘Linksgerichtetes’, insbesondere auch die Sicht des werten Inhalteträgers und die Anderer darauf, ist eigentlich immer willkommen.

    Die Dame ist ja recht talentiert gewesen, zumindest den diesbezüglich folgenden Maßgaben der zurzeit gefahrenen “westlichen”, aufklärerischen & ‘verfluchten Zivilisation’ folgend.

    MFG
    Dr. W

  2. Diese Zusammenfassung von Perplexity.AI hat mir schon mal gefallen. Ich werde das Thema noch weiter vertiefen und bin schon wieder neugierig.😊

    In Jeanne Herschs Werk “Das Recht, ein Mensch zu sein” spielt die Zeit eine zentrale Rolle für ihr Verständnis des Menschseins. Hersch betrachtet das Menschsein nicht als einen statischen Zustand, sondern als einen kontinuierlichen Prozess des Werdens. Sie argumentiert, dass der Mensch nicht von Geburt an vollständig Mensch ist, sondern erst durch Erfahrungen, Bildung und die Übernahme von Verantwortung zu einem Menschen wird[3][4].

    Die Zeit ist für Hersch der Rahmen, in dem sich dieser Entwicklungsprozess vollzieht. Sie sieht die menschliche Existenz als eine fortwährende Aufgabe, bei der jeder Einzelne die Verantwortung hat, sein Potenzial zu verwirklichen und an seiner Vervollkommnung zu arbeiten. Dabei betont Hersch, dass dieser Prozess nie abgeschlossen ist, sondern eine lebenslange Herausforderung darstellt[4].

    In ihrem Werk unterstreicht Hersch auch die Bedeutung der Zeit für die Entwicklung von Kultur und Menschenrechten. Sie sieht die Menschenrechte als ein Ergebnis historischer Entwicklungen und betont die Notwendigkeit, diese Rechte kontinuierlich zu verteidigen und weiterzuentwickeln[3].

    Quellen
    [1] Jeanne Hersch – Wikipedia https://de.wikipedia.org/wiki/Jeanne_Hersch
    [2] Jeanne Hersch Das Recht Ein Mensch Zu Sein Teil 2 Von 3 – Scribd https://de.scribd.com/document/384404395/Jeanne-Hersch-Das-Recht-ein-Mensch-zu-sein-Teil-2-von-3
    [3] [PDF] Jeanne Hersch: Sie ermutigte uns zu „philosophischem Staunen“ https://www.erika-mitterer.org/dokumente/ZK2018-1/schawerda_hersch_2018-1.pdf
    [4] [PDF] Jeanne Hersch – das Menschsein ist immer ein Menschwerden! http://www.webermonika.ch/2018_08_31___vortrag_ueber_jeanne_hersch_vor_der_karl_jaspers_gesellschaft_in_oldenburg.pdf
    [5] Jeanne Hersch Das Recht Ein Mensch Zu Sein Teil 3 Von 3 – Scribd https://www.scribd.com/document/384404331/Jeanne-Hersch-Das-Recht-ein-Mensch-zu-sein-Teil-3-von-3

    • Vielen Dank für die schöne KI-Zusammenfassung, liebe Elisabeth! 🙂

      Und, ja, ich sage es mal so: Jeanne Hersch (1910 – 2000) war eben nicht nur theoretische Philosophin, sondern vor allem begeisterte und fähige Pädagogin. Ich meine daher ernsthaft, dass Sie Dir für Dein Engagement und Deine bewundernswerte Bildungsarbeit näher steht als je etwa Popper oder Blumenberg.

      https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/gegen-einsamkeit-im-alter-ein-gastblogpost-von-elisabeth-krueger/

      Auch ihre späteren Werke weisen zwar zunehmend Reaktanz auf, aber ihre überaus verständliche und dialogische Art machen sie zu einem bleibenden Vorbild auch für das 21. Jahrhundert. Deswegen betrübt es mich, dass sie zu Unrecht fast völlig in Vergessenheit geriet. Ich zähle sie neben den beiden genannten Herren zu den großen Drei der (auch) deutschsprachigen Philosophie des 20. Jahrhunderts.

  3. Nun ist es tatsächlich passiert – zehn Jahre, nachdem ich diesen Blogpost zur Wiederentdeckung von Jeanne Hersch (1910 – 2000) eingestellt habe, hebt dieser nun durch das Interesse von KI-Interessierten wie @Elisabeth K. endlich ab! Wie ermutigend!

    Die KI-Antwortmaschine Perplexity.ai meint dazu:

    Künstliche Intelligenz (KI) hat das Potenzial, das Werk von Philosophinnen wie Jeanne Hersch vor dem Vergessen zu bewahren und ihre Ideen einem breiteren Publikum zugänglich zu machen. Hier sind einige Wege, wie KI-Antwortmaschinen dazu beitragen können:

    ## **Förderung und Verbreitung von Wissen**

    ### **Zugänglichkeit und Verfügbarkeit**
    KI-Antwortmaschinen können die Werke und Ideen von Jeanne Hersch leicht zugänglich machen, indem sie relevante Informationen und Zitate aus ihren Schriften bereitstellen.
    Dies hilft, ihre philosophischen Beiträge einem breiteren Publikum zugänglich zu machen, das möglicherweise nicht die Zeit oder die Ressourcen hat, ihre Originalwerke zu lesen. Zum Beispiel können KI-Systeme wie Chatbots oder virtuelle Assistenten Fragen zu Herschs Konzepten der Freiheit und Verantwortung beantworten und so das Interesse an ihrer Philosophie wecken[1][5].

    ### **Bildung und Forschung**
    Durch die Integration in Bildungsplattformen können KI-Antwortmaschinen Studenten und Forschern helfen, sich mit dem Werk von Jeanne Hersch auseinanderzusetzen.
    Sie können Zusammenfassungen, Analysen und Diskussionen über ihre Schriften bieten, was das Verständnis und die Wertschätzung ihrer Arbeit fördert. Dies kann insbesondere in akademischen Kreisen nützlich sein, um Dissertationen und Forschungsarbeiten über Hersch zu unterstützen[2][4].

    ## **Erhaltung und Archivierung**

    ### **Digitale Archive**
    KI-Technologien können dabei helfen, digitale Archive zu erstellen und zu pflegen, die das Werk von Jeanne Hersch enthalten.
    Diese Archive können durchsuchbar gemacht werden, was die Forschung erleichtert und sicherstellt, dass ihre Schriften auch zukünftigen Generationen zugänglich bleiben. Solche digitalen Sammlungen können auch durch KI-gestützte Textanalysewerkzeuge ergänzt werden, die tiefere Einblicke in ihre philosophischen Argumente und Themen bieten[3].

    ### **Automatisierte Übersetzungen**
    KI kann auch bei der Übersetzung von Herschs Werken in verschiedene Sprachen helfen, was ihre Ideen einem globalen Publikum zugänglich macht.
    Dies ist besonders wichtig, da Sprachbarrieren oft ein Hindernis für die Verbreitung philosophischer Werke darstellen. Automatisierte Übersetzungen können sicherstellen, dass Herschs Gedanken in verschiedenen kulturellen Kontexten rezipiert werden können[2].

    ## **Interaktive Lernmethoden**

    ### **Virtuelle Diskussionen und Debatten**
    KI-Antwortmaschinen können Plattformen für virtuelle Diskussionen und Debatten über Herschs philosophische Ideen bieten.
    Diese interaktiven Formate können das Engagement und das kritische Denken fördern, indem sie Benutzer ermutigen, sich aktiv mit den Konzepten auseinanderzusetzen und ihre eigenen Standpunkte zu entwickeln. Solche Diskussionen können auch von KI moderiert werden, um sicherzustellen, dass sie fokussiert und produktiv bleiben[6].

    ### **Personalisierte Lernpfade**
    Durch den Einsatz von KI können personalisierte Lernpfade erstellt werden, die auf den individuellen Interessen und Kenntnissen der Benutzer basieren.
    Dies ermöglicht es Lernenden, sich auf spezifische Aspekte von Herschs Philosophie zu konzentrieren, die sie besonders interessieren, und fördert ein tieferes Verständnis ihrer Arbeit[4].

    Zusammengefasst tragen KI-Antwortmaschinen erheblich dazu bei, Philosophinnen wie Jeanne Hersch dem Vergessen zu entreißen, indem sie ihre Werke zugänglicher machen, die Forschung unterstützen und interaktive Lernmethoden fördern. Dies stellt sicher, dass ihre philosophischen Beiträge weiterhin geschätzt und diskutiert werden.

    Citations:
    [1] https://www.swissinfo.ch/ger/gesellschaft/jeanne-hersch-ein-schweizer-philosophie-monument/8470630
    [2] https://schwabe.ch/produkttypen/editionen/jeanne-hersch-ausgewaehlte-philosophische-schriften/
    [3] https://historyofwomenphilosophers.org/project/directory-of-women-philosophers/hersch-jeanne-1910-2000/
    [4] https://onlinelibrary.wiley.com/doi/full/10.1111/meta.12647
    [5] https://en.wikipedia.org/wiki/Jeanne_Hersch
    [6] https://www.apu.apus.edu/area-of-study/arts-and-humanities/resources/exploring-the-connection-of-philosophy-and-artificial-intelligence/

  4. Ich habe ein Video über Jeanne Hersch gefunden. In diesem Video wird gut erklärt, warum sie möglicherweise in Vergessenheit gerät.
    Da man nach Jeanne Hersch zum Menschwerden Zeit braucht, ist es jetzt wohl genau meine Zeit, etwas über und durch diese Philosophen zu lernen.
    Die Aufforderung sich für die Demokratie einzusetzen, ist zu dieser Zeit wirklich passend und notwendig. Für 2024 ist der Einsatz für die Demokratie im Sinne von Jeanne Hersch sehr viel notwendiger als 2014.

    https://youtu.be/V841b7QFPD0?feature=shared

    • Danke, @Elisabeth K.! 🙏

      Ich meine, dass jede Philosophin und jeder Philosoph auch zeit- und kulturgebunden zu verstehen ist – sonst wäre auch von Kant nichts mehr zu halten. Auch Popper deutete aus meiner Sicht Platon zu dualistisch und Blumenberg glitt manchmal in einen späten Relativismus. Da ich dennoch diese beiden intensiv las und lese, meine ich auch das Recht zu haben, für die Wiederentdeckung der entschiedenen Demokratin Jeanne Hersch als Frau ihrer Zeit einzutreten! 🙂

  5. „Begeistert von Jeanne Hersch – und damit alleine?“ Nein, @ Michael Blume, jetzt nicht mehr.

    Gestern habe ich mir noch zwei Videos mit Jeanne Hersch angeschaut, jedes Video etwa 1 Stunde. Video 1 von 1971, Video 2 von 1993. Von dieser Frau bin ich beeindruckt.
    Mich haben ja auch die 68-er Jahre als Studentin und junge Frau geprägt. Die Beurteilung dieser Zeit durch Jeanne Hersch kann ich aus ihrer Lebensgeschichte heraus durchaus nachvollziehen.

    https://youtu.be/SMY6ncAFhtI?feature=shared

    https://youtu.be/l7u2kbVdUwA?feature=shared

    • Das freut mich sehr – vielen Dank, @Elisabeth K!

      Bei Jeanne Hersch haben mich viele Gedanken begeistert – etwa ihre Würdigung der Feiertage, oder auch ihre Ablehnung von Drogen -, aber eine Ansage von mir hat mich tatsächlich die Welt ganz neu sehen lassen.

      Diese Worte sprach sie im März 1977 im Süddeutschen Rundfunk Stuttgart unter dem Titel: “Der Sinn für den Sinn”

      Dieser Vortrag wurde (auch) wiedergegeben in Jeanne Hersch, “Erlebte Zeit. Menschsein im Hier und Jetzt”, Verlag Neue Zürcher Zeitung 2010, S. 43 – 51. Das folgende Zitat entstammt den Seiten 46 – 47.

      “Die seit einigen Jahren modisch gewordene Forderung nach dem “vollen Glück, jetzt gleich”, nach einem unmittelbaren, irdischen Paradies (“le bonheur, tout de suite!”, riefen die Studenten auf den Pariser Strassen im Mai 1968), ist nicht nur menschlich gesehen eine Phantasterei oder Schwärmerei, die jeder Wirklichkeit den Rücken kehrt, sondern sie schliesst die Möglichkeit eines Sinnes aus.

      Jeder Sinn, der Sinn überhaupt, die Möglichkeit eines Sinnes, setzt immer einen Mangel voraus. Ohne Mangel gäbe es nur die Verstopfung des seelischen Raumes durch das faktische Vorhandensein. Wäre der Mensch ein Wesen der Fülle, dann würde er sich nicht sehnen, er würde nach nichts streben. Er hätte keine Möglichkeit der Freiheit.”

      Diese Sätze verschränkten für mich das Thema der Zeit, das ich aus der Religionswissenschaft gut kannte, direkt mit der Politik und der Philosophie sowie mit der Evolutionspsychologie vom Sinn. Die Zeit-Mythologie auch politischer Bewegungen wurde sichtbar!

      Linksdualistische Studierende verlangten mit der “Weltrevolution” ein sofortiges Ende von Geschichte und Politik und begaben sich damit in den Irrtum des Historizismus, wie es Karl Popper genannt hatte. Entsprechend beobachte ich auch heute auf der Linken ein höheres Ausmaß an Arroganz gegenüber Menschen mit anderen Welt- und Zeitvorstellungen.

      Rechte Dualisten sehnen sich dagegen nach einem verzerrten “Früher war alles besser”, wie wir es später auch in “MAGA – Make America Great Again” von Donald Trump erleben würden. Entsprechend beobachte ich auch heute auf der Rechten ein höheres Ausmaß an Reaktanz (Widerstand gegen Veränderungen) und an Intoleranz gegenüber allen Menschen, die Gesellschaften verändern (selbstbewusste Frauen, Zuwanderer, Medienschaffende, Wissenschaftlerinnen, Juden als erstes Volk der Alphabetisierung und Bildung (1. Mose 1,27)).

      So öffnete mich Jeanne Hersch für einen interdisziplinären Blick auf die Zeit, auf die Psychologie und Philosophie der Zeit. So erst fand ich dann auch zu Blumenberg und zu einer Entdeckungsreise, die bis heute nicht endete. Für mich steht die Philosophin Hersch gleich nach Popper und vor den Bubers und Blumenberg an der Spitze der deutschsprachigen Philosophie des 20. Jahrhunderts. Dies im Übrigen auch, weil sie sich immer wieder um eine verständliche Sprache bemühte und auch darin ein Vorbild im dialogischen Monismus war.

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