Auric Goldfinger als jüdischer Superverschwörer gegen James Bond – Zur beginnenden Rezeption von “Warum der Antisemitismus uns alle bedroht”
“Der Geist, in dem Lesser und Buch zusammenkommen, muss ein freiwilliger sein, das hat das Leben mit dem Lieben gemein.”
– Felicitas von Lovenberg 2018, S. 114
Als Autor von Büchern aus der Religions- und Politikwissenschaft fürchte ich am meisten achselzuckende Rezensionen nach dem Motto: “Nett war es, aber harmlos.” Dagegen hoffe ich, dass meine Arbeiten die vernünftige, breite Mitte quer durch alle Religionen und Kulturen stärken – und die Extremisten aller Art gerne zum Kochen bringen. Mit “Islam in der Krise” (2017) gelang genau das: Interesse und Zustimmung bei vernünftigen Muslimen und Nichtmusliminnen, Ärger bei Rechsextremen und Islamistinnen. Und ich freue mich, dass es bislang auch mit dem neuen “Warum der Antisemitismus uns alle bedroht” (2019) so läuft: Wunderbare Rezensionen zum Beispiel von Hauke Burgarth bei jesus.ch, von Gerfried Pongratz beim humanistischen Pressedienst hpd, von Judith Kubitschek bei epd usw. Und Beschimpfungen als “Philosemit” und allzu islamkritisch beim weit linken Blog “Semit” ebenso wie schäumende Vorhaltungen als allzu nazi-kritisch und islamfreundlich beim weit rechten Blog “Achse des Guten”. Freue mich – offenbar perfekt getroffen! 🙂
Eine ganz besondere Freude sind zudem Interviews mit Journalistinnen und Journalisten, die ein Buch tatsächlich durchgelesen und -gearbeitet haben, so dass sich ein echtes, intensives Gespräch dazu ergibt. Eine solche, sehr positive Erfahrung durfte ich am Wochenende mit Anne Francoise Weber von Deutschlandfunk Kultur machen, die auch dem James Bond-Mythos (ab S. 54) nachspürte, hier zum Hören oder Lesen:
Der James-Bond Autor Ian Fleming (1908 – 1964) beanspruchte, seine Werke gründeten in “echter Secret-Service-Geschichte, die zugleich in den höheren Welten der Fantasy ist”. So spielen in den Bond-Welten gewählte Politikerinnen und Politiker, Justiz usw. allenfalls Nebenrollen – die “eigentliche” Geschichte wird von globalen Superverschwörungen durch Geheimbünde und Oberschurken vorangetrieben, die Bond mit der “Lizenz zum Töten” erledigt. Und auf der Suche nach “glaubwürdigen” Superschurken griff Fleming für sein Buch und späteren Film “Goldfinger” auf antisemitische Stereotypen zurück: Im Buch wird Auric Goldfinger als superreicher und dennoch gieriger Jude präsentiert, der – unfähig zu wahrer Liebe – seine Ex-Geliebten in Gold einlegen und damit ermorden lässt. Als Namensgeber diente dabei der jüdische, ungarisch-britische Architekt Ernö Goldfinger, der sich sogar anwaltlich wehrte und Zeit seines Lebens mit entsprechendem Spott konfrontiert wurde. Dass “Goldfinger” dann auch noch durch das ehemalige NSDAP-Mitglied Gert Fröbe (1903 – 1988) gespielt wurde, sorgte sogar für ein zeitweiliges Verbot des Films in Israel – bis bekannt wurde, dass sich Fröbe an der Rettung von Juden im NS-Regime beteiligt habe.
Selbst Flemings begeisterter Biograf Ben Macintyre räumte zum Goldfinger-Mythos einen “Hauch Antisemitismus” ein. Indem Fleming wabernde Verschwörungsmythen aufgriff, schuf er den bis heute “beliebtesten” aller Bond-Bösewichte. Es ist dies freilich auch ein starkes Symbol dafür, wie mächtig Mythen selbst dann wirken, wenn sie kaum bewusst sind. Und ich liebe James Bond, ebenso wie zum Beispiel “Matrix” und “Designated Survivor”! Doch ich rate eben dringend dazu, dass wir den Reiz und die Gefahren auch hinter Verschwörungsmythen begreifen und verstehen.
Wir alle haben in unserem Leben sowohl semitische wie antisemitische Mythen und Vorstellungen verabreicht bekommen. Die Frage ist, ob wir sie unterscheiden können – und wofür wir uns entscheiden.
Trailer zu Michael Blume: “Warum der Antisemitismus uns alle bedroht” (Patmos 2019)
Im Film, den der Schreiber dieser Zeilen mehrfach gesehen hat, aber nicht. [1]
So etwas – ‘Nachdem Fröbe in einem Interview mit der Daily Mail 1965 zugegeben hatte, dass er 1929 Mitglied der NSDAP wurde (aus der er 1937 wieder austrat), wurden seine Filme in Israel auf den Index gesetzt. Das Verbot wurde jedoch acht Wochen später wieder aufgehoben, als bekannt wurde, dass Fröbe in der Zeit des Nationalsozialismus eine jüdische Familie untergebracht und mit Lebensmitteln unterstützt hatte.’ [wikipedia.de] – scheint keinen Sinn zu ergeben, vergleiche auch mit der aktuellen, wenn auch nicht wirklich neuen Diskussion über Emil Nolde.
Abi Melzer ist ein Sonderling und die sog. Achse des Guten liberal mit gelegentlich deutlich konservativen Zügen, wo genau sind Sie da bös kritisiert worden, Herr Blume?
Danke auch für diesen Hinweis, der sich gut liest, hier :
-> https://hpd.de/artikel/warum-antisemitismus-uns-alle-bedroht-16685 (insbes. der optimistische Ausblick wird hier geteilt)
MFG + weiterhin viel Erfolg,
Dr. Webbaer
[1]
Dass Auric Goldfinger als Jude dargestellt worden ist, im Buch und im Film (??), liest Dr. Webbaer hier zum ersten Mal, danke auch hier für den Hinweis, er kam selbst nicht auf diese (an sich aber schon naheliegende) Idee.
@Webbaer
Im Buch wird das Judentum Goldfingers explizit angesprochen und selbst im Film wird noch doppeldeutig vermerkt, er sei britisch, aber klinge nicht so…
Freut mich, wenn ich Ihnen da Neues bieten konnte.
Und, nein, die „Achse des Guten“ ist längst nicht mehr „liberal“, sondern weit, sehr weit rechts davon. 😂 Und wird auch von mir weder verlinkt noch kommentiert, das könnte denen so passen… 😅
@Dr. Webbaer 15. April 2019 @ 10:04
Danke für den Kommentar. Da ich nur den Film gesehen habe, war mir die Erwähnung des Antisemitismus sehr verwunderlich. Vor allem weil Gerd Fröbe den Bösewicht spielte, was man auch “antideutsch” auslegen kann.
Zum Thema “Achse des Guten”. Da gab es mehrere Artikel, in denen Herr Blume hart angegangen wurde. Ihm wurde die Eignung als Antisemitismusbeauftragter in Frage gestellt. In Leserkommentaren wurde ihm teilweise selber Antisemitismus unterstellt. In diesem letzten Artikel über ihn steht folgendes drin:
Ihm wird also indirekt Neigung zum Antisemitismus vorgeworfen.
@Rudi Knoth
Tatsächlich sind einige dieser Leute u.a. in geschlossenen Foren schon längst viel weiter: Ich sei – gemeinsam mit Dr. Meron Mendel und Charlotte Knobloch – Teil der jüdisch-muslimisch-gutmenschlichen Superverschwörung, um Deutschland „umzuvolken“. Gemeinsam mit liberalen Juden diente ich als öffentliches „Mietmaul“ und meine muslimische Ehefrau sei einerseits „Belohnung“, andererseits auch zu meiner Kontrolle abgestellt. Auch mein Einsatz im Irak gegen den sog. IS habe nur der „Tarnung“ gedient usw.
Nun ja. Leider ist dies ja längst im Internet „normal“. Ich werde dazu hin und wieder mal reflektierend bloggen und mich im Übrigen weder aufhalten noch einschüchtern lassen, sondern das weiterhin als interessanten Ansporn nehmen. 😊📚🌈 Und solange sich diese Trolle an mir abarbeiten, lassen sie schon andere Menschen in Ruhe. ✅🌷
Diese James-Bond Filme habe ich als ehemaliger DDR- Bürger im Fernsehen verfolgt und konnte mich über diese oberflächlichen und inhaltslose Action Geschichten irgendwie immer nur amüsieren, da hier , gerade auch was den Osten anbetraf, mit gängigen Klischees gearbeitet wurde. Dieser Autor konnte anscheinend nur Typen und keine Charaktere zeichnen, was sich natürlich besser verkauft. Was den von mir geschätzten G. Fröbe anbetrifft, so sehe ich hier einen Schauspieler, der dank seines komödiantischen Talentes, stets über diese KlischeeFigur (Goldfinger) stand und sie meisterhaft persiflierte, was heißt, dass er diesen Typen, den er darstellte, ins lächerliche zog… Fröbe hat so für mich weit über diesen “Mist”, den das Drehbuch hergab, gestanden und diese Rolle wahrscheinlich nur wegen Geld oder Popularität gespielt. Der Antisemit war in dem Fall der Drehbuchautor….
Vielen Dank, @Golzower. Und, ja, in vielem bin ich da ganz bei Ihnen. Allerdings bin ich mir gar nicht sicher, ob Fleming gezielt nur Antisemitismus bediente – oder ob er nicht generell die stärksten Ängste und Feindbilder bediente, die er in der damaligen Mythenwelt vorfand.
Ebenso tun es heutige Rapper wie Kollegah. Und so wandern Hass und Angst wie Untote weiter…
Ich halte es für eine Überinterpretation, wenn man in dem Film Goldfinger Antisemitismus zu erkennen glaubt.
Eher schon gibt es darin eine deutlich erkennbare Chinesenfeindlichkeit.
Ich halte es auch für eine Überinterpretation, wenn man in den Zahlen 18 und 88 irgend eine Verbindung zum Nationalsozialismus zu erkennen glaubt.
Wenn man zum Beispiel die Zahl 18 verbieten würde, dann müsste man in der Mathematik auf 17+1 ausweichen.
Etwas Ähnliches könnte auch mit der Zahl 666 geschehen.
Übrigens, Verschwörungen gibt es ständig, von der Lucona-Affäre bis zum Abgasskandal.
Das Kennzeichen von Verschwörungen ist es, dass sie für eine lange Zeit niemand bemerkt.
@Karl Bednarik
Wo begänne denn für Sie „echter“ Antisemitismus? Und wo beginnt für Sie der Unterschied zwischen überprüfbaren Verschwörungstheorien und fiktionalen Verschwörungsmythen?
Der Antisemitismus beginnt beim “freiheitlichen” Wettbewerb, bzw. beim “gesunden” Konkurrenzdenken des selbigen, also bei den Profitlern, den obersten Schmarotzer und Hetzer / Scharfmacher, dieses Kreislaufes im imperialistischen Faschismus.
Es gibt Menschen die sich trotzdem redlich bemühen, als Schlichter, als ECHTE Wissenschaftler, als ECHTE Sozialarbeiter, als echte Menschen!!!
hto,
konsequent wie immer. Der Antisemitismus beginnt mit “Anti”. Das ist eine Geisteshaltung die zuerst einmal dem Mitmenschen ablehnend gegenübsteht.
Dass geschichtlich betrachtet meistens die Juden abgelehnt wurden, aus Neid und Unverständnis, begründet den Antisemitismus.
‘Echter’ Antisemitismus wäre (gemäß der korrekten Auslegung des Begriffes der ‘Semiten’) eine generell, also unterschiedslos praktizierte(!) – also von wirksamem Handeln gefolgte – Benachteiligung, Entrechtung, Schädigung aller dazu gehörenden Volksgruppen (Neben den Juden also auch Ägypter, Jordanier, Libanesen, Syrer – …).
Die immer wieder zitierte Genese dieses Begriffes und der Missbrauch durch einschlägige Kreise macht diesen Begriff nun wirklich nicht schlauer oder zutreffender für eine ordnungsgemäße Opferstatuszuweisung?!
Wenn jemand schon ausschließlich(!) die ‘Juden’ (welche da nun wiederum genau?) oder den Staat Israel (dort wiederum nur die jüdischen Glaubens oder auch die dort lebenden Christen?) vor widerrechtlichem Benachteiligen (s.o.) schützen möchte, dann muss er sich, sofern er intellektuell redlich verfahren will, gefälligst bequemen das Kind beim Namen zu nennen, sonst ist das ungefähr so als würde man bei der Polizei sagen: “der Müller wurde beleidigt! –
“Ja welcher denn wo und von wem unter welchen Umständen?” – “Ja alle Müllers wurden beleidigt!” – aha.
Alle Müllers werden von nun an polizeilich gegen Beleidigungen besonders geschützt, egal ob sie zum betroffenen Familienstamm Müller gehören oder in Buxtehude als Araber eingeheiratet haben.
Das ist schlicht dumm, weil es der prinzipiell richtigen Sache selbst so einen Bärendienst erweist.
Offensichtlich wird dies, wenn man einen Maier beleidigt und dafür abgemahnt wird, aber bei einem Müller direkt in den Knast wandert.
Hier wird eine Schieflage des Rechts konzipiert, die weit davon entfernt ist dem eigenen Anspruch auf diese Weise gerecht werden zu können und sogar unverhältnismäßiges ‘Recht’ (in Parentese, weil Unverhältnismäßigkeit nie Gerechtigkeit bedeuten kann!) förmlich produziert.
Wird die Welt davon gerechter? – Nein, defintiv und nachweislich nicht.
Geht es den betroffenen ‘Semiten’ dadurch besser? – Nein, definitiv und nachweislich nicht.
Das ist im Derivat der Denke auch bei dem Umgang mit der AfD erkennbar, wo kein AfDler durch die allübliche Schmähung und Desavouierung je ‘bekehrt’ oder ‘zur Reue’ geführt wurde, sondern lediglich der innere Widerstand und damit die Verfestigung von Glaubenssätzen gestärkt wurde!?
Man könnte dialektisch betrachtet fast zu dem Schluss kommen, dass der Antisemitismus-Vorwurf (mittlerweile ja sogar schon ‘strukturiert’) durch diese gewollte Schieflage mit Verzerrung die Feindlage stabilisieren möchte – denn der Effekt ist ja da?
Wirklich schlaue Menschen würden da anders vorgehen, wollten sie irgendwelchem falschen Gebaren Eihalt gebieten.
Wenn dem also nicht so ist, – und ich glaube keineswegs, dass diejenigen, die den ‘Antisemitismus-Topos’ pflegen, wirklich dumm sind -, muss ich von Vorsatz ausgehen. Vor Gericht würde das nebenbei auch so gesehen.
So einfach wie sich das gerne so viele mit diesem Thema machen ist das also nicht!
Überprüfbare und fiktionale Verschwörungsmythen?
‘Mythen’ sind immer fiktional und deswegen nicht überprüfbar, womit Sie zum Ausdruck gebracht hätten, dass Sie generell Verschwörungen für einen Mythos halten?! 😉
‘Überprüfbar’ ist an einer Verschwörungstheorie erstmal gar nichts, da beweiskräftige Fakten kaum direkt zugänglich sind, sofern man nicht selbst dazu gehörte.
Fiktional wäre es m.E. dann zu nennen, wenn allein schon die Plausibilität von erhobenen Korrelationen (und nur aus solchen lassen sich solche Theorien überhaupt entwerfen) in sich nicht stimmig oder gar nicht widerspruchsfrei wäre.
Im Falle einer stimmigen und in sich wenigstens widerspruchsfreien Theorie ist DAS kein Beweis, aber Anlass für konkretere Nachforschungen, Verifizierungen/Falsifizierungen wäre es allemal!
Macht man gelegentlich sogar in der Wissenschaft so. 🙂
Ach, @Nick Mott – schon in Ihren ersten Sätzen geben Sie leider zu erkennen, dass Sie das o.g. Interview nicht einmal angehört oder gelesen haben. Und da Sie also „Semiten“ weiterhin für eine „Rasse“ mit Untervölkern halten, kommt dann natürlich auch wieder nur Rechtsesoterik dabei heraus.
Ich kann Ihnen auch hier nur Wissen anbieten – ob Sie sich dann auch ernsthaft damit auseinandersetzen, oder sich mit Geschwurbel blamieren, bleibt Ihre freiheitliche Wahl und Verantwortung. 🌷📖🌈
Hallo Herr Blume,
der echte Antisemitismus ist das Auffordern zu einer, oder das Durchführen einer Straftat, die eine Personengruppe diskriminiert oder schädigt.
Wenn jemand eine Personengruppe nur weniger sympathisch als eine andere Personengruppe findet, dann ist das seine Privatsache.
Als Filmbösewichte sind schon Angehörige aller möglichen Personengruppen vorgekommen.
Eine Verschwörung gilt als nachgewiesen, sobald die mit ihr verbundenen Straftaten nachgewiesen sind.
Bevor dieser Nachweis erfolgt, handelt es sich um eine Verschwörungstheorie oder um einen Verschwörungsmythos.
Ein weiteres Beispiel für eine Überinterpretation ist die Ablehnung der Swastika, die es bereits seit vielen Jahrtausenden gibt.
Ein Symbol ist grundsätzlich etwas anderes, als ein Objekt, das irgend eine Personengruppe mit ihm verbindet.
Wie Rene Magritte schon sagte: “Dies ist keine Pfeife.”
Mit freundlichen Grüßen, Karl Bednarik.
Vielen Dank für Ihre Einschätzung, @Karl Bednarik. Wenn ich Sie richtig verstehe, begänne also auch Rassismus bei Ihnen erst, wenn aktiv zu Straftaten zum Beispiel gegen Menschen anderer Hautfarbe, gegen Sinti und Roma usw. aufgerufen würde. Das Herabwürdigen, Schmähen, Diskriminieren und Mobben von Menschen unterhalb der Strafbarkeitsgrenze wäre dagegen nicht rassistisch.
Ich hoffe, Sie können damit leben, dass ich das klar anders sehe – zumal ja interessiert, wie Menschen überhaupt zu den verschiedenen Formen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit finden. Die Straftat ist hierbei für gewöhnlich das Ende einer langen, negativen Entwicklung – die regelmäßig mit rassistischen und antisemitischen Vorurteilen, Bildern und Mythen beginnt.
Dass Sie mehr Empathie für die mehrdeutige Swastika aufbringen als für die Opfer gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit, nehme ich hier einfach mal mit sanftem Bedauern zur Kenntnis.
Hallo Herr Blume,
es gibt bereits einige Gesetze gegen das Beleidigen oder gegen das Belästigen von Personen.
Leider ist die gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit ein Teil unseres genetischen oder kulturellen Erbes, welches zu häufigen Stammeskriegen geführt hat.
Eine Empathie gegenüber von Symbolen wäre völlig unlogisch, weil Symbole keine Empfindungen haben.
Natürlich ist es ebenso unlogisch, irgend ein Symbol einfach als “böse” zu bezeichnen.
Mit freundlichen Grüßen, Karl Bednarik.
Fast, @Karl Bednarik – selbstverständlich werden sowohl Menschen wie Symbole durch unsere Wahrnehmungen mit Emotionen belegt!
Ein Beweis hier – 😁
Haben Sie es gespürt? Es war nur ein Symbol…
Dass Sie Antisemitismus und Rassismus verniedlichen und naturalisieren, dafür aber die Swastika rehabilitieren wollen, ist hier verstanden worden. Nur bitte lassen Sie uns nicht so tun, als habe all das nichts mit negativen Gefühlen zu tun…
@Karl Bednarik
der echte Antisemitismus ist das Auffordern zu einer, oder das Durchführen einer Straftat, die eine Personengruppe diskriminiert oder schädigt.
Wenn jemand eine Personengruppe nur weniger sympathisch als eine andere Personengruppe findet, dann ist das seine Privatsache.
Heißt, wenn Sie Juden weniger sympathisch finden als andere Personengruppen, dann ist das kein Antisemitismus? Und nach Ihrer Ansicht ist es weiters kein Antisemitismus, wenn Sie im Rahmen dieser Befindlichkeit die Äußerung “Die Juden sind unser Unglück!” tätigen? Immerhin haben Sie damit noch nicht zu einer Straftat aufgerufen.
Mich würde auch interessieren, was überhaupt – außerhalb von (rassistischen) Klischees – jemand aufzubieten haben könnte, um seine Abneigung gegen eine bestimmte Volksgruppe zu begründen. Einer Volksgruppe zudem in diesem Fall, die genau wegen dieser über sie verbreiteten Klischees unter Jahrtausende währender Verfolgung zu leiden hatte.
Der Antisemitismus wird wohl nicht so schnell aus den Köpfen der Menschen verschwinden.
Geschichtliche “Fake News”, Bibel und Koran und natürlich der von den Rechtsnationalen so geschätzte “Adolf” haben dafür gesorgt, daß er fest verankert im Wissen vieler Menschen fest verankert ist.
Man kann einzelne jüdische Personen nicht mögen oder Teile der israelischen Politik oder auch der jüdischen Religion für sich selbst ablehnen. Dies gilt aber nur, wenn man ähnliche Verhaltensweisen auch bei nichtjüdischen Menschen oder Gruppierungen ablehnt.
Damit sind wir dann eigentlich wieder bei Ethik und Moral, die jeder für selbst entscheiden muß.
Den Rechtsnationalen fehlt sehr oft das Geschichtsbewußtsein, bzw legen sie alles sehr einseitig ohne die Relationen zu beachten, aus. Ein gutes Beispiel ist hierfür
“Vogelschiß Gauland”.
Vielen Dank, @Peter Eumella – meinerseits kann ich Ihren Beobachtungen hier (auch: leider) nur zustimmen…
Ihnen frohe und sonnige Ostertage!
Hallo Herr Blume,
es kann schon sein, dass einige Menschen einige Symbole mit verschiedenen Emotionen belegen, oder die Symbole eben auch gar nicht mit Emotionen belegen.
Auf Emoticons reagiere ich kaum, aber dafür auf größere Bilder von Pamela Anderson.
Auch ein Bild einer Person ist keine Person, sondern ein Symbol für eine Person.
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Ich halte ausdrücklich fest, dass ich Antisemitismus und Rassismus nicht verniedliche, sondern eindeutig ablehne.
Das gilt selbstverständlich auch für alle anderen Anti-xyz-ismen, und von denen gibt es eine ganz Menge.
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Was das naturalisieren von Stammeskriegen anbelangt, diese gibt es leider schon sehr lange und auch an vielen Orten.
Natürlich lehne ich auch Stammeskriege eindeutig ab, weil sie gefährlich, anstrengend, schädlich und unethisch sind.
Da hat uns die genetische oder die kulturelle Evolution eine heimtückische Falle in die Motivationen eingebaut.
Ich und viele andere Menschen wünschen sich Frieden zwischen den verschiedenen Menschen, Gruppen oder Staaten.
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Die Swastika muss man nicht rehabilitieren, weil sie niemandem etwas getan hat, oder antun könnte, denn das können nur Menschen machen.
Ich verzichte aber gerne auf meiner Internetseite auf störende Symbole aller Art, ausgenommen dann, wenn sie unvermeidbare Teile von anderen Zahlen oder Bildern sind.
Das kann man leicht hier oben unter meinem Namen nachprüfen, und dazu musste ich auf meiner Internetseite noch gar nichts verändern.
Ich hoffe nur, dass niemand meine Science-Fiction-Geschichten über Admiral Graf Frederik von Hombug für eine Anleitung zur interstellaren Kriegsführung hält.
Geschichten über grasende Schafe lesen sich leider recht langweilig.
Mit freundlichen Grüßen, Karl Bednarik.
Lieben Dank für die gute Diskussion, @Karl Bednarik!
Und wenn Sie erlauben, möchte ich Sie darauf aufmerksam machen, dass Sie sich selbstverständlich auch mit anderen Personen nicht direkt verkabeln, sondern diese über Bilder und Symbole wahrnehmen (unsere Diskussion ist ein gutes Beispiel dafür), inklusive dadurch in Ihnen ausgelöster Emotionen.
Wenn dies klar ist, wird auch deutlich, dass Rassismus und Antisemitismus eben nicht erst bei Straftaten beginnen, sondern dann, wenn wir andere Menschen aufgrund einzelner Symbole wie der Hautfarbe oder Religionszugehörigkeit emotional abwerten. Medial – und derzeit leider eben auch insbesondere digital – vernetzt und verstärkt, kann damit leider auch Gewaltbereitschaft gefördert werden.
Ihnen schöne und sonnige Ostertage! 😊🌷🌈
Was für ein blühender Unfug. Wo doch ein jeder weiß, daß Sie mit Sawsan Chebli die Muslimbruderschaft-Tarnorganisation JUMA nach Kräften befördern. 🤔
Klar! 😁
Sawsan Chebli und ich kennen uns zwar (noch) gar nicht, aber wir kommunizieren selbstverständlich per allahitischer Telepathie. Und da die Muslimbruderschaft Ehen wie meine ablehnt, so muss ich wohl heimlicher Muslim sein, der von Juden gefördert wurde, um… [Verschwörungsmythos eintragen]
Die Juma-Gruppe Stuttgart wird übrigens u.a. von der renommierten Bosch-Stiftung für ihre demokratische Bildungsarbeit gefördert – aber Verdacht und Rassismus gegen Musliminnen und Muslime gehen ja immer und Internet-Verschwörungstrolle wissen es auch besser als der Bundespräsident! 😁
Ach, ich vergaß: Der steckt ja auch „mit drinnen“, ebenso wie der Zentralrat der Juden in Deutschland, Angela Merkel, Enoch Kohn und die Illuminaten! 😅
#MeineGüte #Verschwörungsgeschwurbel
Die Robert-Bosch-Stiftung unterstützt JUMA auch nicht nebenher, unter anderem, aus Versehen. Sie hatten sie vor einiger Zeit noch ganz prominent auf ihrer Homepage, das ist eines ihrer Vorzeigeprojekte. (Inzwischen haben sie ihre Seite kräftig überarbeitet.)
Was freilich noch nichts heißen muß. Wir erinnern uns, wie geschickt die Gülen-Bewegung deutsche Politiker umgarnt und eingefangen hat. Aber bis zum Beweis des Gegenteils darf man davon ausgehen, daß so ein Sponsorensiegel Aussagekraft hat.
@Alubehüteter
„Bis zum Beweis des Gegenteils…“, aha.
Als ich die Grundlagen unseres Grundgesetzes lernte, war da noch davon die Rede, dass Vorwürfe belegbar sein müssen – und dass niemand aufgrund seiner Herkunft oder Religion diskriminiert werden darf.
Doch meine Beobachtungen zur digitalen Radikalisierung bestätigen sich leider immer wieder: Einige Leute finden es inzwischen völlig okay, für sich selbst Anonymität zu beanspruchen, aber über diese oder jene religiöse Minderheit herzuziehen.
Gegen die Faszination von Feindbildern und Verschwörungsmythen hilft offensichtlich manchmal auch ein Aluhut nichts…
Vielleicht wollen Sie nochmal über die Wahrnehmungen nachdenken, auf die Sie sich zunehmend einlassen…
Entschuldigung, Herr Blume, Sie haben mich völlig falsch verstanden.
Mit einem Sponsorensiegel der Robert-Bosch-Stiftung erst Recht steht der JUMA jede Unschuldsvermutung zu. Da muß erst einmal etwas anderes bewiesen werden.
@Alubehüteter
Lieben Dank. Können wir uns darauf einigen, dass in einem Rechtsstaat Schuld immer erst bewiesen werden muss – auch dann, wenn sich die (Verschwörungs-)Vorwürfe gegen ethnische oder religiöse Minderheiten richten?
Wir können uns darüber hinausgehend bestimmt auch darauf einigen, daß es keine „Kontaktschuld“ gibt 🙂 „Der hat mal mit einem geredet, der mit einem geredet hat, der sich nicht vom BDS distanziert hat“ gilt nicht.